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ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
Methoden der Netzverdichtung (Script Kap. 4)Methoden der Netzverdichtung (Script Kap. 4)
-- Der Polygonzug (Vieleckzug)Der Polygonzug (Vieleckzug)-- Einzelpunkteinschaltung Einzelpunkteinschaltung
(Freie Stationierung, R(Freie Stationierung, Rüückwckwäärtsschnitt, rtsschnitt, …….).)
ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
DerDer PolygonzugPolygonzug ((StreckenzugStreckenzug))
ZweckPolygonzugarten und BeispieleMessmethodik
• 2D/3D • Zwangszentrierung
Berechnung und Statistik• Abriss• Plolygonzug
Einpassen des Polygonzuges• “traditionell”• Helmerttransformation
ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand
WofWofüür braucht man einen Polygonzug?r braucht man einen Polygonzug?
Zweck: Übertragen von Koordinaten dorthin wo sie gebraucht werden.Verdichtung des Fixpunktfeldes
Wo ?: Stadt, Waldgebiete, Tunnels ...Ueberall dort wo GPS nicht funktioniert
Instrumentarium: Tachymeter, fallweise ergänzt mit Bussole, Kreisel
Besonderes: Zwangzentrierung
Vorteil: Einfach, relativ schnell
Nachteil: ungünstige Varianzfortpflanzung bei freien Zügen
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PolygonierungPolygonierung
Verfahren zur linienmäßigen Festlegung von Neupunkten.
Bedeutung:
πολυσ [polys = viel, mehr] γονυ [gony = Ecke, Winkel Knie] πολυγον [Polygon = Vieleck]
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Was Was istist einein PolygonzugPolygonzug ((StreckenzugStreckenzug) ?) ?
A
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EinsatzbereicheEinsatzbereiche des des PolygonzugesPolygonzuges
2
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PolygonzugartenPolygonzugarten und und BeispieleBeispiele
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RechtwinkelRechtwinkel PolygonzugPolygonzug Samos (Samos (EpalinosEpalinos Tunnel)Tunnel)
Ca. 650 v.Chr.
1 km
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Verdichtung des Festpunktfeldes: PolygonnetzanlageVerdichtung des Festpunktfeldes: Polygonnetzanlage
500 m
Punkte LFP 2
Basispunkte LFP 3
Knotenpunkte LFP 3
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Polygonnetzanlage in Ortslage, Beispiel AVPolygonnetzanlage in Ortslage, Beispiel AV
Die Lage der Polygonpunkte (Basispunkte) muss den Aufgaben in der amtlichen Vermessung dienen
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PolygonzugartenPolygonzugarten
-- einseitig angeschlossener Polygonzugeinseitig angeschlossener Polygonzug-- Polygonnetz Polygonnetz -- RingpolygonRingpolygon-- Beidseitig angeschlossener Polygonzug Beidseitig angeschlossener Polygonzug
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Einseitig angeschlossener PolygonzugEinseitig angeschlossener Polygonzug
Tunnelröhre
Tunnel-vortrieb
3
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Anforderungen an die VermessungAnforderungen an die Vermessung ((AlptransitAlptransit))
Toleranz Standardabweichung
Lage (Richtung) 25 cm 10 cm
Höhe 12.5 cm 5 cm
Mit Faustdicke durch den Gotthard
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Steuerung von TunnelvortriebsmaschinenSteuerung von Tunnelvortriebsmaschinen
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Kontrolle: Kontrolle: Doppelt gefDoppelt gefüührter (hrter (üübergreifender) Polygonzugbergreifender) Polygonzug
Tunnelröhre
Tunnel-vortrieb
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Polygonzugnetz in TunnelnPolygonzugnetz in Tunneln
Tunnelröhre
Tunnel-vortrieb
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Kontrolle durch Zwischenorientierung mit KreiselKontrolle durch Zwischenorientierung mit Kreisel
Tunnelröhre
Tunnel-vortrieb
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Kreiselmessungen fKreiselmessungen füür Alptransit (r Alptransit (SedrunSedrun))
4
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Der Vermessungskreisel Der Vermessungskreisel
Als Pendel aufgehängter und von aussen angetriebenener Kreisel, dessen Figurenachse unter dem Einfluss der Schwerkraft und der Erddrehtung nach zur momentanen Rotationsachse der Erde (fast geographisch Nord) zeigt
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AzimutbestimmungAzimutbestimmung
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RingpolygonzugRingpolygonzug
+X
+Y
1: Anfang= Ende
2 3
4
5
67
8
oder auch Geschlossener Polygonzug genannt
Terrestrischen Photogrammetrie:
Koordinatenbestimmung der Kamerastandpunkte
Achtung: diese Zugart sollte eine Ausnahme sein. Drehungen des Gesamtrings sind nur über einen Abriss kontrolliert
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Netzplan fNetzplan füür beidseitig nach Koordinaten angeschlossenen Polygonzugr beidseitig nach Koordinaten angeschlossenen Polygonzug
21
AE
αα1 2
Brechungswinkel
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Der beidseitig angeschlossene PolygonzugDer beidseitig angeschlossene Polygonzug
ABRISS
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PolygonzPolygonzüüge in Stauanlagenge in Stauanlagen
5
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Beispiel: Strassenabsteckung Berechnung des Tangentenschnittpunktes
101
102 202
201
Die Strassenabschnitte 101 - 102 und 201 - 202 sind erstellt.
Es soll die Verbindung zwischen diesen Abschnitten erstellt werden.
α1 α2
+x
γTS
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Linie abstecken trotz Sichtbehinderung
Beispiel: Die Linie von A nach E ist abzustecken. Mittels Polygonzug werden die Zwischenpunkte bei Z1 und Z2 abgesteckt.
A
E
Z1
Z2
1
2α1
2α
Sichtbehinderungen
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MessenMessen und und BerechnenBerechnen des des PolygonzugesPolygonzuges
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BeobachtungsreihenfolgeBeobachtungsreihenfolge
Temperatur + Luftdruckmessen
1015 Hpascal
Polygonzug geht auch 3D
!
Instrumenten- und Reflektorhöhemessen
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Messen mit ZwangszentrierungMessen mit ZwangszentrierungZweck :
weitgehende Ausschaltung von Zentrierabweichungen mechanische Einrichtungen zum Austauschen von Messinstrumenten, Zieltafeln und ReflektorenZentrierung bleibt nach Gerätetausch im Bereich von 0.2 mm erhalten
Besonderheit:
Zentrierter Dreifuss bleibt während der ganzen Messungen mit dem Stativ fest verbunden.Austausch Zieltafel /Prisma/ MessgerätNachhorizontieren (Stehachsen der Geräte mit den Fussschraubendes Untersatzes in die Vertikale bringen)
Bauweisen:
Ausführung mit integriertem optischen Lot (System Wild)Ausführung ohne optisches Lot (Zentrierung durch Einsetzen eines Gerätes mit optischem Lot oder Laserlot, Dreifuss hat eine entsprechende Aussparung in der Bodenplatte); Vorteil: Durch Drehung des eingesetzen Gerätes um 200 gon kann Justierung des Lotes überprüft werden.
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Trigonometrischen HTrigonometrischen Hööhenbestimmung henbestimmung (ohne Refraktion und Erdkr(ohne Refraktion und Erdkrüümmung)mmung)
z
I∆hAB
S
dhor
HA
HBB
A
ds
Horizont
H H I SB A= + + −
d zhor⋅cot
H H d z I SB A m= + ⋅ + −cos
d zs ⋅ cos
d zhor ⋅cot
6
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DerDer beidseitigbeidseitig angeschlosseneangeschlossene PolygonzugPolygonzug
““eingeheingehäängterngter PolygonzugPolygonzug””
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Die Die AnfangsorientierungAnfangsorientierung durchdurch AbrissAbriss
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Der Abriss: Wie orientiert man den Teilkreis?Der Abriss: Wie orientiert man den Teilkreis?
0
200
100
300
0-Rich
tung
Berechnete Azimute
Gemessene
Richtungen
Neupunktz.B. 1. Polygonpunkt
?
FP1
FP2
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BerechnungBerechnung AbrissAbriss mitmit dreidrei FixpunktenFixpunkten
Punkt gerechnetes beobachtete Az - Ri orientierte VerbesserungenAzimut Az Richtung Omittel Richtung v = Omittel-OFi
[gon] [gon] [gon] R + Omittel [mgon]F1 Az(S,F1) Ri(F1) OF1 Ror(F1) vF1
N1 Ri(N1) Ror(N1)F2 Az(S,F2) Ri(F2) OF2 Ror(F2) vF2
N2 Ri(N2) Ror(N2)F3 Az(S,F3) Ri(F3) OF3 Ror(F3) vF3
OOnmittel
i= ∑vi =∑ 0
Gegeben: - Koordinaten der Fixpunkte S, F1, F2 und F3
- Azimute Az(S,F1), Az(S,F2), Az(S,F3) m 2.Hauptaufgabe berechnet
- (gemittelte) Richtungen zu den Fixpunkten Ri(F1), Ri(F2), Ri(F3)
Gesucht: - orientierte Richtungen OF1, OF2, OF3
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WennWenn derder AbrissAbriss nichtnicht passtpasst
Mögliche Gründe hierfür sind:
- Geländeverschiebungen, die Lage der Punktversicherung ist verändert- Beschädigung der Punktversicherung- Verlegung der Punktversicherung- Punktverwechslung
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StatistikStatistik AbrissAbriss (6.13.6)(6.13.6)Eingabetabelle
Standpunkt AnschlusspunkteKoordinaten Koordinaten
Punkt Y X Punkt Y XA 717448.560 102691.650 F1 717326.613 102850.171
Neupunkte F2 717227.766 102554.354Punkt F3 717573.567 102418.935
N1
Punkt Gerechn. Beob. Az-R Orientierte VerbesserungenAzimut Richtung R Omitt. Richtung v vv[gon] [gon] [gon] (R + Omitt.) [mgon]
F1 358.2552 0.0000 358.2552 358.2560 -0.8 0.64F2 264.5839 306.3240 358.2599 264.5800 3.9 15.21F3 172.6381 214.3850 358.2531 172.6410 -2.9 8.41N1 152.3750 110.6310
Omitt. = 358.2560 ∑ 0.2 24.26
s
vvn
mgono = −
= = Σ
12426
235
.. [ ]
Standardabweichung einer Orientierung (Richtung):
ssnoo
mittel= = =
353
2 0.
. [mgon]
Standardabweichung der gemittelten Orientierung:
N= Anzahl der Fixpunkte
7
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6.16.4.3 Genauigkeitsangaben beim Abriss6.16.4.3 Genauigkeitsangaben beim Abriss
10 −= ∑
nvv
sn
ss
mittel
00 =
)()(
11 2 −⋅
⋅+= ∑nn
vvns
ORR
StdAbw. einer Orientierung (Richtung)
StdAbw. der gemittelten Orientierung
StdAbw. einer orientierten Richtung
wobei n = Anzahl Anschlussrichtungen
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Standardabweichung einer orientierten Richtung:Standardabweichung einer orientierten Richtung:
( ) ( ) ( )
[mgon] 0 . 4 24
26 . 24 4 ) 1 (
) 1 (
1 ) 1 (
1 1 ) 1 ( 1
1
1 1 1 1
2
2
22
2 0
2 0
2 0
20
222
= ⋅ = −
⋅ + =
− ⋅ + ⋅
= ⋅ + ⋅ −
+ ⋅ = +
⋅ −
=
+ ⋅ =
⎠ ⎞
⎜ ⎝ ⎛ + ⋅ = ⋅ + = + =
∑
∑ ∑ ∑
n n vv
n s
n n n vv
n n n n vv
n n
n vv
n n s
n s s
n s s s s
OR
mittelOR
R
ooR
Varianzenaddition
Achtung: Hier sind weder Genauigkeit der Fixpunktkoordinaten noch
Netzspannungen berücksichtigt
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Der PolygonzugDer Polygonzug
+/- 200 gon
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Die RichtungsDie Richtungsüübertragung und Azimutberechnungbertragung und Azimutberechnung
A
1
α
2Az(A,1)
Az(1,2) =?
Az(A,1)
Az(1,2) = Az(A,1) - 200gon + α1
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ProtokollProtokoll PolygonzugPolygonzug
Ort: Capriasca Instrument: TC 500 Wetter: bewölktObjekt: Neubau Kantonsstrasse Beobachter: Pfund Temperatur: [ºC] 18Datum: 11.09.95 Sekretär: Meier Luftdruck [hPa] 978
Richtungsmessung Zenitwinkelmessung Distanzmessung
Zielpkt. Lage I Lage II Mittel Red. Satzmittel Lage I Lage II Lage I+II Zenit- I S DsBem.
punkt Mittel winkel[gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [gon] [m] [m] [m]
A F1 12.567 212.571 12.569 0.000 - Es wurdeF2 318.890 118.896 318.893 306.324 - jeweils nurF3 226.954 26.953 226.954 214.385 - 1 Satz ge-N1 164.946 364.942 164.944 152.375 - 103.635 296.367 400.002 103.634 1.545 1.490 104.947 messen
N1 A 125.684 325.683 125.684 0.000 - 96.367 303.633 400.000 96.367 1.490 1.545 104.951N2 313.245 113.240 313.243 187.559 - 106.329 293.675 400.004 106.327 1.510 213.354
N2 N1 103.547 303.549 103.548 0.000 - 93.673 306.328 400.001 93.673 1.510 1.490 213.352N3 298.707 98.713 298.710 195.162 - 98.585 301.419 400.004 98.583 1.595 84.679
N3 N2 241.009 41.006 241.008 0.000 - 101.417 298.586 400.003 101.416 1.595 1.510 84.677E 66.447 266.444 66.446 225.438 - 113.648 286.352 400.000 113.648 1.600 157.049
E F4 61.134 261.129 61.132 0.000 -F5 220.684 20.687 220.686 159.554 -F6 333.748 133.744 333.746 272.614 -N3 55.202 255.208 55.205 394.073 - 86.353 313.649 400.002 86.352 1.600 1.595 157.050
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DistanzkorrekturenDistanzkorrekturen
•Distanzkorrektur wegen Atmosphäre
•Distanzkorrektur geometrisch und Projektion
8
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Geometrische DistanzreduktionenGeometrische Distanzreduktionen
Reduktion auf Meereshöhe
Reduktion der Kugeldistanz D0in das Projektionssystem
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Berechnungsplan (Polygonzug)Berechnungsplan (Polygonzug)
A
1
α1
α2
2
E
Az(A,1)
Az(1,2)
Az(2,3)
Az(n,E)Az(E,n)
αn
n
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Berechnung der Koordinaten eines Polygonpunktes:Berechnung der Koordinaten eines Polygonpunktes:
y y D Az i j
j
i j = + ⋅ ∑
= 0 1
sin
x x D Azi j jj
i= + ⋅∑
=0
1cos
Azj = Azimut von Pkt j-1 zu Pkt j = Az0 + ak - 200 gon
Dj : Seitenlänge Pkt j-1 zu Pkt j
x0, y0 : Koordinaten des ersten Punktes
ak : Brechungswinkel (k = 1 ... j)
Azimutübertragung
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Polygonzug (Summenprobe)Polygonzug (Summenprobe)
A
12
E
X1,A∆Y1,A∆ Y1,2∆
X1,2∆
Yn,E∆
Xn,E∆n
X2,n∆
Y2,n∆
∆YA,E = Σ∆Yi
∆XA,E = Σ∆Xi
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Die Varianzfortpflanzung Die Varianzfortpflanzung
∂∂
σ σyD
Azi
jD D j= ⋅sin
∂∂
σ σxD
Azi
jD D j= ⋅cos
∂∂α
σρ
σρ
α αyD Azi
jk k
k j
i= ⋅ ⋅∑
=cos
∂∂α
σρ
σρ
α αxD Azi
jk k
k j
i= ⋅ ⋅∑
=sin
σ∂∂
σ∂∂α
σρ
αx
m
jD
j
mm
jj
mxD
x2
2
1
2
1= ⋅
⎛
⎝⎜⎜
⎞
⎠⎟⎟∑ + ⋅
⎛
⎝⎜⎜
⎞
⎠⎟⎟∑
= =
σ∂∂
σ∂∂α
σρ
αy
m
jD
j
mm
jj
myD
y2
2
1
2
1= ⋅
⎛
⎝⎜⎜
⎞
⎠⎟⎟∑ + ⋅
⎛
⎝⎜⎜
⎞
⎠⎟⎟∑
= =
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NNääherungsformelnherungsformeln ffüürr den den gestrecktengestreckten PolygonzugPolygonzug
9
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LLäängsngs-- und und QuerabweichungQuerabweichung ((gestrecktergestreckter PolygonzugPolygonzug))Bei Absteckungsaufgaben mit einseitg angeschlossenem Polygonzug, z.B. Tunnelabsteckungen, will man die die Längs- und Querabweichung wissen
Dabei ist besonders die Querabweichung von Interesse, da sie für die Genauigkeitdes Tunneldurchschlags wichtig ist.
Die Genauigkeit der beiden Polygonzüge ist in Relation zur Durschlagstoleranz zusetzen, die heute noch oftmals als “Durchschlagsfehler” bezeichnet wird.
Achtung: Toleranz ungleich Standardabweichung (mF)
?
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Standardabweichungen in Querrichtung Standardabweichungen in Querrichtung ssqq
Winkelabweichungen wirken sich als Abweichungen q quer zur Zugrichtung aus.
Tritt bei der Messung in 1 eine Winkelabweichung dα1 auf, so kommt 2 nach 2’.
Misst man von hier aus „fehlerlos“, so erhält der Endpunkt N die Querabweichung NN’.
Hat man hingegen in 2 die Abweichung dα2, so kommt N’ nach N’’.
D
NN n D dN N n D dNN n D d n D d
D n d n d
′ = ⋅ ⋅′ ′′ = − ⋅ ⋅
′′ = ⋅ ⋅ + − ⋅ ⋅= ⋅ ⋅ + − ⋅
αα
α αα α
1
2
1 2
1 2
111
( )( )
( ( ) )
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QuerabweichungQuerabweichung
Wäre z.B. der erste Winkel um 1 mgon verschwenkt und alle folgenden perfekt gemessen, so hätte man nach 640 m Polygonzug schon dadurch eine Querabweichung von etwa 1 cm.Da nun jede folgende Winkelbestimmung auch mit einer gewissen Standardabweichung behaftet ist, wirkt sich dies für einen beliebigen offenen Polygonzug folgendermassen aus:
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QuerabweichungQuerabweichung ((gleichegleiche SeitenlSeitenläängenge, , gestrecktgestreckt))
Oder wenn auf allen Punkten Winkelabweichungen dα1 , dα2, ...., dαn−1 auftreten
Σ: ( ( ) ( ) )( ) NN .... + 2d n-2n
nD nd n d n d d= + − + − + + −α α α α α1 2 3 11 2Gesamteinfluss
Unter Verwendung des Varianzfortpflanzungsgesetzes
s D n s D n s D n s D s D s q αn-2 αn-1
2 2 2α1 2 2 2
α2
2 2α3 2 2 2 2 21 2 = + − + − + + ( ) ( ) . . .+2 2
Da die Standardabweichungen der Polygonwinkel alle gleich sα sind, wird
( )s s D n s D iq
n= ⋅ ⋅ + + + = ⋅ ⋅∑α α
2 2 2 2 2 2 2 2
11 2 .... + (n -1)2
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QuerabweichungQuerabweichungZur Beurteilung der Varianzfortpflanzung im Allgemeinen ersetzen wir den Klammerausdruck nach der Theorie der arithmetischen Reihen durch
Gl. 6.13-60
Gl. 6.13-61
Berücksichtigt man nur das Hauptglied, so wird mit
Gl. 6.13-62
und mit
folgt
i
n n n
n n n
n n n
n 2
1 2 2
3 2
2
1 2 3 2 6
6 2 3 1
2 1 1
6
∑ = + + = + +
= + + = + +
. . . . + n
2
( ) ( )( )
s s Dn
s D nq ≅ ⋅ ⋅ = ⋅ ⋅ ⋅α α
31 5
313
.
nLD
=
ss L
Ds L L
Ds L
nq ≅ ≅ ≅α α
α3 3 3
3
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Beispiel: Varianzfortpflanzung beim gestreckten Polygonzug
Wie pflanzen sich zufällige Richtungsabweichungen beim gestreckten Polygonzug fort (Herleitung Skript 6.13.15)?
SL
q
3
3ασ
σ =
0.00
0.01
0.02
0.03
0.04
0.05
0.06
0 500 1000 1500 2000
Que
rfehl
er [m
]
Laenge [m]
Varianzfortpflanzung beim Polygonzug (S = 200 m, sigmaAlpha = 1 mgon)
Que
rabw
eich
ung
[m]
10
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StandardabweichungStandardabweichung derder QuerabweichungQuerabweichung MitteMitte und und EndeEnde
es gilt: Anzahl Seiten n, gleiche Seitenlänge D, Gesamtlänge L = n ∙ D,
alle Winkel gleich genau gemessen mit Standardabweichung sα
24ns
LsqM ⋅⋅=ρα
3ns
LsqE ⋅⋅=ρα
192ns
LsqM ⋅⋅=ρα 0=qEs
Herleitungen s. Jordan, Eggert, Kneissl Band II
einseitiger, freier Polygonzug, StdAbw. in Querrichtung, Zugmitte
einseitiger, freier Polygonzug, StdAbw. in Querrichtung, Zugende
eingezwängter Polygonzug, zweiseitiger Koordinaten- und Richtungsanschluss, Zugmitte
eingezwängter Polygonzug, zweiseitiger Koordinaten- und Richtungsanschluss, Zugende
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Standardabweichungen in LStandardabweichungen in LäängsrichtungngsrichtungIst sD die Standardabweichung einer beliebigen Polygonseite der Länge D, so wird die Standardabweichung des Zuges
Anzahl der Wiederholungen des Vorgangs
L D DdL dD dDs s s
n s
s s n
L D D
D
L D
= + += ⋅ + ⋅ +
= + +
= ⋅
= ⋅
1 2
1 22
12
22
2
1 1 ....
.... ....
sL2
s s s s n s
s s n s L
D
L D D D D
L D D
2 2 2 2 2= + + = ⋅
= =
. . . +
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LLäängsngs-- und und QuerabweichungQuerabweichung
Abb. 6.25 Verhalten in Quer- (links) und Längsrichtung (rechts) eines offenen (gestrichelt) und eines eingezwängten Polygonzuges (ausgezogen), siehe Kap. 4.3.1.4, mit 10 Punkten inkl. Anfangs- und Endpunkt
Eins
eitig
ange
schl
osse
n
LängsabweichungQuerabweichung
Einseitig angeschlossen
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Varianzfortpflanzung beim kreiselgestVarianzfortpflanzung beim kreiselgestüützten Polygonzugtzten Polygonzug
0
1
2
3
4
5
6
0 500 1000 1500 2000
Que
rfehl
er [c
m]
Laenge [m]
Polygonzug s=200, sA = 1 mgon
q(x)r(x)
Varianzfortpflanzung beim gestreckten Polygonzug: Längsabweichung:
SL
Dl σσ =
Querabweichungr: SL
q
3
3ασ
σ = Varianzfortpflanzung beim gestreckten Kreiselzug: Längsabweichung:
SL
Dl σσ = Querabweichung: Lsq ασσ =
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A PrioriA Priori--Analyse TI8Analyse TI8
Zwei Varianten1 Azimut / 500 m1 Azimut / 250 m
σLotung: 1 mmσRichtung: 0.7 mgonσAzimut: 1.5 mgonσDistanz: 1 mm + 1 ppmσSetup: 0.5 mmPolygonseitenlänge: 120 m
Vertrauensintervall 95%
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Methoden der PolygonzugeinpassungMethoden der Polygonzugeinpassung
Einpassung durch Verteilung der Winkel und Streckendifferenzen (klassisch)
Drehstreckung durch Helmerttransformation (modern)
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Aufteilung des Winkelwiderspruchs (klassisch)Aufteilung des Winkelwiderspruchs (klassisch)
+/- 200 gon
Winkelwiderspruch
gon200)n,E(AzWgon200n)1,A(Azn
1ii +=−⋅−α+ α
=∑
[ ]mgonnW ⋅≤ 15α
( )gon200)n,E(Azgon200n)1,A(AzWn
1ii +−⎟
⎠
⎞⎜⎝
⎛⋅−α+= ∑
=α
Wα gleichmässig auf alle Brechungswinkel verteilt
v Wniα
α=−
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Aufteilung des Koordinatenwiderspruchs (klassisch)Aufteilung des Koordinatenwiderspruchs (klassisch)
+/- 200 gon
Koordinatenwiderspruch
Gl. 4.8-18
v W DDY
Y i
ii∆ =
− ⋅
∑v W D
DXX i
ii∆ =
− ⋅
∑
Liegen die Widersprüche innerhalb der vorgegebenen Toleranz, so werden die Widersprüche proportional zur Distanz auf die ∆Yi, ∆Xi verteilt.
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21
AE
αα1 2
2
1
Eα
α1
2
Y
X
Berechnung als einseitig nach Koordinaten angeschlossener Polygonzug ausgehend vom Anfangspunkt A im lokalen System mitAzimut 0
Polygonzugeinpassung durch Polygonzugeinpassung durch HelmerttransformationHelmerttransformation (Drehstreckung)(Drehstreckung)
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Achtung im Script ist Achtung im Script ist φ φ doppeldeutigdoppeldeutig
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Polygonzugeinpassung durch Polygonzugeinpassung durch HelmerttransformationHelmerttransformation (Drehstreckung)(Drehstreckung)
21
AE
αα1 2
2
1
Eα
α1
2
Y
X
Berechnung des Verdrehungswinkels φ
Aus Az( AE)-Az(AE)
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Polygonzugeinpassung durch Polygonzugeinpassung durch HelmerttransformationHelmerttransformation (Drehstreckung)(Drehstreckung)
21
AE
αα1 2
2
1
Eα
α1
2
Y
X
Berechnung des Massstabes
Aus dem Streckenverhältnis
M= AE:AE
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Die Drehstreckung durch HelmertransformationDie Drehstreckung durch Helmertransformation
Die Geometrie des Zuges wird hierbei nicht verändert. Wirksam sind nur die Brechungswinkel und die Distanzen
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GrobeGrobe FehlerFehler beimbeim PolygonzugPolygonzug: : WinkelfehlerWinkelfehler
A
α
21
E
α1 22
1
E
α
1
2
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GrobeGrobe FehlerFehler beimbeim PolygonzugPolygonzug: : StreckenfehlerStreckenfehler
A
α
21
E
α1 2
2
E
α2
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AufdeckungAufdeckung von von grobengroben FehlernFehlern
Kartieren und Einpassen in FixpunktePolygonzug von A und von E aus berechnen und kartieren
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EndeEnde