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INHALT Jahrgang 3, Ausgabe 03 | 2007 THEMEN 2 Planetopia zwei Monate Praktikum beim Sat.1 Wissensmagazin Planetopia 4 Multimar Wattforum Lena Schlichting berichtet über ihr Praktikum im Multimar Wattforum in Tönning 6 Zominthos Der Heidelberger Archäologe Diamantis Panagiotopoulos re- konstruiert eine „archäologische Landschaft“ 8 Forschen auf Kreta Heidelberger Geograph Christoph Siart forscht auf Kreta 10 Eberstädter Tropfsteinhöhle Ein lohnenswertes Reiseziel ganz in der Nähe 12 Die Wutachschlucht Wandern zwischen 180 Millionen Jahren Erdgeschichte 14 Alpen Große Alpenexkursion 2007 16 Southampton Urlaub und Englischlernen in Südengland 19 Loughborough Ein Erasmus Jahr in Loughborough, England 23 Buchfix24 Gebrauchte Schul- und Studienli- teratur RUBRIKEN 26 Columbus intern 27 Neuigkeiten 28 Impressum Fachschaft Geographie Zeitschrift von und für Studenten/innen des Geographischen Instituts der Universität Heidelberg ... warum eine Reise in die Wutachschlucht lohnenswert ist, er- fahrt ihr auf Seite12. Niklas Schenck berichtet von der Forschung am Geographischen Institut und erzählt euch, was Archäologie und Geographie verbindet. Was Geographie-Studenten auf der Großen Exkursion in den Alpen erlebt haben, könnt ihr auf Seite 14 nachle- sen und außerdem jede Menge mehr ... eure Redaktion Liebe Leserinnen und Leser, 12 Wutachschlucht, immer eine Reise wert Geländegängig: Institutsjeep im Psiloritis- Gebirge 6 Atemberaubende Naturkulisse und Englich- lernen in Southhampton 16

Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Ein Praktikum bEim Fern-sehen birgt eben viele Überra-schungen. Und obendrein gehören Fernsehen, Surfen, Telefonieren, Quatschen

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Page 1: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Ein Praktikum bEim Fern-sehen birgt eben viele Überra-schungen. Und obendrein gehören Fernsehen, Surfen, Telefonieren, Quatschen

I N H A L T Jahrgang 3, Ausgabe 03 | 2007

T H E M E N

2 Planetopia

zwei Monate Praktikum beim Sat.1 Wissensmagazin Planetopia

4 Multimar Wattforum

Lena Schlichting berichtet über ihr Praktikum im Multimar Wattforum in Tönning

6 Zominthos

Der Heidelberger Archäologe Diamantis Panagiotopoulos re-konstruiert eine „archäologische Landschaft“

8 Forschen auf Kreta

Heidelberger Geograph Christoph Siart forscht auf Kreta

10 Eberstädter Tropfsteinhöhle

Ein lohnenswertes Reiseziel ganz in der Nähe

12 Die Wutachschlucht

Wandern zwischen 180 Millionen Jahren Erdgeschichte

14 Alpen

Große Alpenexkursion 2007

16 Southampton

Urlaub und Englischlernen in Südengland

19 Loughborough

Ein Erasmus Jahr in Loughborough, England

23 Buchfix24

Gebrauchte Schul- und Studienli-teratur

R U B R I K E N

26 Columbus intern27 Neuigkeiten28 Impressum Fachschaft Geographie

Z e i t s c h r i f t v o n u n d f ü r S t u d e n t e n / i n n e n d e sG e o g r a p h i s c h e n I n s t i t u t s d e r U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g

... warum eine Reise in die Wutachschlucht lohnenswert ist, er-fahrt ihr auf Seite12. Niklas Schenck berichtet von der Forschung am Geographischen Institut und erzählt euch, was Archäologie und Geographie verbindet. Was Geographie-Studenten auf der Großen Exkursion in den Alpen erlebt haben, könnt ihr auf Seite 14 nachle-sen und außerdem jede Menge mehr ...

eure Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

12Wutachschlucht, immer eine Reise wert

Geländegängig: Institutsjeep im Psiloritis-

Gebirge

6

Atemberaubende Naturkulisse und Englich-

lernen in Southhampton

16

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Claudia, wir haben einen Anschlag auf dich vor! Der Satz war mir bereits

nach einer Woche Praktikum bei dem Sat.1 Wissensmagazin mehr als geläufig. Wo finden solche Ma-gazine wohl am schnellsten ein paar Statisten? - am Praktikan-tenschreibtisch natürlich. Nicht weiter schlimm, so ist man beim Dreh des Beitrags im wahrsten Sinne des Wortes gleich mitten-drin. Und Oma freut es allemal, wenn die Enkeltochter im Fernse-hen ist. Somit hatte ich das eine Mal die Pin-Nummer meiner EC-Karte vergessen, war eine Leiche, fuhr auf Inlinern über rote Am-peln, filmte ein Bewerbungsvideo von mir und schlussendlich stritt ich mich so lange mit meinem Mann, dem Praktikanten vom Frühstücksmagazin, bis ich mit meiner Pistole auf ihn schoss.

Ein Praktikum bEim Fern-sehen birgt eben viele Überra-

schungen. Und obendrein gehören Fernsehen, Surfen, Telefonieren, Quatschen und Ausflüge zum ganz normalen Arbeitsalltag. Was für ein Leben. Zu den Aufgaben einer Praktikantin bei Planeto-

pia zählen nämlich hauptsächlich die Recherche und die Konkur-renzbeobachtung. Das heißt, sich alle paar Tage während der Ar-beitszeit gemütlich in den Sessel hocken und SternTV, SpiegelTV, Extra oder was es sonst noch so gibt, anschauen und hinterher sei-nen Senf dazu abgeben. Natürlich geht es auch mit auf Dreh’s und in den Schnitt, den Redakteuren bei der Arbeit zuschauen. Doch ansonsten: Recherche. Und da

kommen schonmal Aufträge wie: „Ich muss wissen, wieviele Men-schen sich in Deutschland pro Jahr einen Daumen abschneiden!“ Das war leider nicht rauszufinden, dafür hatte der Mitarbeiter vom

Statistischen Bundesamt an dem Tag gut was zu lachen. Einfacher, dafür umso aufwendiger ist dann schon „Wir suchen eine Person, deren Hund schon einmal von einer Zecke gebissen wurde und Borreliose bekam“. Die Krönung des Praktikantendaseins für mich war dann sicherlich die Reportage über Tiergeburten. „Ruf doch mal in allen Zoos Deutschlands an und frag, ob sie schwangere Großtiere haben.“ Alles in allem, viele Tele-

„Ich muss wissen, wieviele Menschen sich in Deutschland pro Jahr einen Daumen abschneiden!“

Z w e i M o n a t e b e i m S a t . 1 W i s s e n s m a g a z i n P l a n e t o p i a

. Text: Claudia Wiese

Ich habe den Praktikanten vom Frühstücksfernsehen erschossen!

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Planetopia

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www.planetopia.deINFOS unter

fonate, Internetforen durchforsten und und und, doch Spaß gemacht hat es dennoch sehr. Selbst einen ganz eigenen Beitrag erstellen ist

jedoch nicht drin. Wer aber selbst ein Thema vorschlägt, darf dieses natürlich ausarbeiten und ein Ex-posé schreiben, einen ersten Ent-wurf des Beitrags, der dann vom Chef abgesegnet werden muss. Bei einigen Themen sind einem im Privatfernsehen zwar leider die Hände gebunden. Fast alles was zu teuer ist, zum Beispiel eine Auslandreise erfordert, wird nicht gebracht, egal wie interessant es sein könnte. Doch irgendwann klappt es dann mit dem eigenen Thema.

in dEn zwEi Monaten lernt man auf jeden Fall eine ganze Menge und ist von der ersten Recherche bis zum fertigen Beitrag mit dabei.

Und vielleicht sogar noch wichti-ger: man erhält einen kleinen Ein-blick, wie das Geschäft mit den bunten Bildern funktioniert und

ob das wirklich der Traumberuf ist. Obwohl ich nun gerne meine GEZ-Gebühren zahle und für jede Information dankbar bin, die nicht nach Preis oder Aufmacher ausge-sucht wurde, mein Traumberuf ist es immer noch.

und zum SchluSS bin ich doch immer noch sehr froh, dass ich kein Praktikum bei RTL Extra gemacht habe, um dort in Beitrag Nummer 4 das neuestes Spiel-zeug von Beate Uhse zu testen. Denn einer Sache bin ich mir heute absolut sicher. Testpersonen und Statisten im Privatfernsehen: mit Sicherheit ein unbezahlter Prakti! °

„Wir suchen eine Person, deren Hund schon einmal von einer Zecke gebissen wurde und Borreliose bekam“

Planetopia wird von der Produktionsfirma News and Pictures Fernsehen GmbH und Co.KG produziert und jeden Sonntag Abend auf Sat.1 ausgestrahlt. Im glei-chen Haus der Firma befin-det sich auch das Sat.1 Au-tomagazin, das sonntägliche Frühstücksfernsehen Weck Up und das regionale Nach-richtenmagazin 17:30. Auch dort sind das ganze Jahr über Praktika möglich. Mehr Informationen unter www.newsandpictures.de, www.planetopia.de oder www.1730live.de. Wie in der Medienbranche üblich werden Praktika leider grundsätzlich nicht bezahlt.

INFOS

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Planetopia

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M ein Sommer 2006 war nicht nur geprägt von der Fussball-

WM, sondern von Walen, Wellen, und Watt(würmern).

Vor bEginn mEinES Studiums in Heidelberg hatte ich noch eini-ge Wochen Zeit, und bewarb mich im Frühling relativ kurzfristig um einen sechswöchigen Praktikums-platz im Multimar Wattforum, den ich glücklicherweise noch erhielt.

daS multimar iSt das größ-te Informationszentrum über den Nationalpark Schleswig-Holstei-nisches Wattenmeer und liegt in Tönning, einem kleinen, beschau-lichen Städtchen in Nordfriesland. Seine jährlich ca. 200.000 Besu-cher, von Schulklassen über Touristen, Familien bis

zu Rentnergruppen, werden hier auf interaktive, ansprechende Wei-se über die verschiedenen Bewoh-ner und Bedeutung des Watten-meeres informiert. Dies geschieht durch zahlreiche große Aquarien, die die einzelnen Bereiche des Watts darstellen, Computerani-mationen, lebensgroße Schauta-feln mit Aufgaben, Mikroskope etc. Eine besondere Attraktion findet sich im Walhaus. Hier wird auf eindrückliche Weise die Le-bensweise, Kommunikation und Gefährdung der Wale dargestellt. Eigentlich soll der Schwerpunkt auf den in der Nordsee heimi-schen Schweinswalen liegen, aber das knapp 18 Meter lange impo-sante Skelett eines in der Nordsee gestrandeten Pottwals zieht doch zuerst die Aufmerksamkeit auf sich.

Ein gEwöhnlichEr Prakti-

kantEnarbEitStag begann mit dem Putzen der Aquarienscheiben, was wegen der vielen verschiede-nen Fische, Seeanemonen und Co aber eine faszinierende Aufgabe war und bei mir zu einem tempo-rären Verzicht auf Fischbrötchen führte; und dem Hochfahren der Computer und Fernseher. Um 9 Uhr kamen die ersten Besucher, ab jetzt hielt ich meist zwei bis drei einstündige Führungen durch die Ausstellung, was viel Spaß machte, aber an Tagen mit ei-nem hohen Besucher-Lärmpegel bei einer chaotischen Schulklasse auch mal etwas anstrengend sein konnte. Einige Schulklassen gin-gen nach Führung und Ausfül-len der Rallye-Bögen mit Fragen über das Watt in das Schullabor. Dieser Teil war für die Schüler

Praktikum im Multimar Wattforum Tönning. Text und Fotos: Lena Schlichting

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Multimar Wattforum

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www.multimar-wattforum.deINFOS unter

der spannendste, denn es wurde nach einigen Informationen über die Lebensweise und Bedeutung der Tiere „Versuche“ mit ihnen durchgeführt. Dabei gab es Wett-kämpfe, wessen Seestern sich am schnellsten vom Rücken auf den Bauch dreht, beobachtet wie sau-ber Miesmuscheln Dreckwasser filtern, Farbanpassung von Garne-len und verschiedene Planktonar-ten mikroskopiert oder Seepocken unter einem Mikroskop gefüttert.

auSSErhalb diESEr Führun-

gEn half ich bei der Betreuung der Besucher bzw. Ausstellung, Vor- und Nachbereitung des Schulla-bors, Plankton sieben, organisa-torischen Planungen, Absprachen mit der Aquaristik etc.

allErdingS war ich nicht je-den Tag nur in der Ausstellung, sondern durfte ab und zu an Watt-wanderungen teilnehmen, Grup-pen zu anderen Nationalparkaus-stellungen und zu Halligen mit begleiten, oder einer Schiffsfahrt zu den Seehundsbänken, was für mich das absolute Highlight war.

diE möglichkEit, EinblickE hinter die Kulissen einer solchen Ausstellung wie dem Multimar und in die Arbeit des National-parks bzw. -amtes zu erhalten ge-fiel mir besonders gut, ebenso wie die lockere, nette Atmosphäre mit den Kollegen.

bEi So EinEm tollen und inte-ressanten Praktikum gibt es na-türlich einen kleinen Haken, denn ein Gehalt gab es nicht, allerdings kann man, wenn man sich früh ge-nug bewirbt, eine kostenlose Un-terbringung in der Praktikanten-WG des Nationalparks in Tönning erhalten. Hier gibt es demzufolge immer mehrere Praktikanten (im Multimar oder im Nationalpar-kamt), mit denen die Freizeitge-staltung auch meistens sehr lustig war. Es ist auch möglich, ein län-

geres Praktikum im Nationalpark zu machen, bei dem man an einem Projekt mitarbeitet.

lErnEn konntE ich nicht nur reines Wissen über das Ökosys-tem Watt, sondern z.B. auch das Durchführen und Planen von ei-ner Führung, und lernte für mich einiges „für’s Leben“, wie das Sprichwort so schön sagt.

daS multimar bzw. den Natio-nalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer kann ich euch mit gu-tem Gewissen für ein Praktikum empfehlen. Denn es macht viel Spaß und ist abwechslungsreich. Die Gegend sehr schön, schaf-reich und die Nähe zu St. Peter-Ording wird die Wassersportler unter euch begeistern. °

Schillernd und bunt: Unterwasserwelten im

Multimar

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Multimar Wattforum

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Zähmte Knossos die stolzen Hirten von Zominthos?

. Text: Niklas Schenck

D e r H e i d e l b e r g e r A r c h ä o l o g e D i a m a n t i s P a n a g i o t o p o u l o s r e k o n s t r u i e r t e i n e „ a r c h ä o l o g i s c h e L a n d s c h a f t “

(v.l.n.r.) Geländegängig: Institutsjeep im Psiloritis-Gebirge. Eingeloggt: Höhenbestimmung im Gelände, Christoph Siart bei der Arbeit. Parallele Profile: Seismik und Geoelektrik.

auf halber Strecke entlang des Weges eine minoische Siedlung entdeckte: Zominthos. Das Haupt-gebäude, das kleiner als die vier minoischen Paläste in Knossós, Káto Zákros, Phaistós und Mália ist, aber größer als jede bekannte minoische Villa, erregte Aufsehen unter Archäologen.

zominthoS wurdE im „gol-denen Zeitalter“ der minoischen Kultur errichtet, zwischen 1675 und 1600 vor Christus. Durch ein Erdbeben womöglich noch in

Dem Mythos zufolge muss-te Minos, der legendäre König von Knossos, alle

neun Jahre die Idäische Grotte des kretischen Zeus aufsuchen, um – wie ein zweiter Moses – seinem Gott zu begegnen und von ihm belehrt zu werden. Minos’ Weg zu Zeus wurde zum Pilgerweg. Er führte von Anogia am Fuß des Psiloritis-Gebirgsstocks zum Ti-mios Stavros, dem höchsten Berg der Insel Kreta. 1982 war es, als Jannis Sakellarakis, damaliger Direktor des Heraklion-Museums,

dieser Zeit wurde der Ort wieder zerstört, danach für immer verlas-sen.

Für diamantiS PanagiotoPou-

loS, Professor in Heidelberg und Leiter der Ausgrabungen vor Ort, bleibt die Kernfrage jene nach der Höhenlage bei 1200 Metern – die Straße ist dort oft bis in den Ap-ril vereist und unpassierbar. War Zominthos eine Sommersiedlung oder herrschte in der Bronzezeit wärmeres Klima? Er glaubt, die Minoer könnten Schnee und Eis

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Zominthos

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mehr über Geoarchäologie und Kreta auf der nächsten Seite

(v.l.n.r.) Am Gipfel? Markus Forbriger im rechten Licht. Knochenjob: Bohrstangen bergen. Bohrkerne: Schlüssel zum Landschaftsverständnis.

zu Kühlzwecken ins Tiefland ver-kauft haben.

nur SEltEn Sind Mauern so gut erhalten wie die Nordfassade von Zominthos. Auch eine Töp-ferwerkstätte und etliche Artefak-te im Annex des großen Haupt-

gebäudes wurden fast unversehrt gefunden – dank der Kooperation mit Geographen (s. nebenstehen-der Bericht) konnte nun geklärt werden, woher die Töpfer ihren Ton bezogen, und dass sie zur Wasserversorgung wohl Kanäle anlegten. Auch mit anderen Na-turwissenschaften arbeiten Ar-chäologen wie Panagiotopoulos inzwischen enger zusammen: „Wir lernen viel aus Chemie und

Physik – und können selbst wert-volle Methoden an Fächer wie die Kriminalistik weitergeben.“

nur So könnE aus einer An-sammlung von Artefakten das entstehen, woraus sich das viel versprechende Konzept der „ar-

chäologischen Landschaft“ entwi-ckelt hat. Die will er auch interes-sierten Laien zugänglich machen: Schon jetzt werden Gäste durch die Grabung geführt, ein Doku-mentarfilm und eine Bildausstel-lung sind geplant. „Besonders für deutsche Touristen ist Zominthos interessant – es ist die erste deut-sche Grabung seit dem zweiten Weltkrieg.“ Damals hatten die Na-zis hier etliche Dörfer zerstört.

diE minoiSchEn VillEn fern der städtischen Zentren kontrol-lierten fruchtbares Land oder Transitstraßen. Doch wer kont-rollierte die Villen? Die Forscher sind uneins: Waren es Subzentren der großen Paläste? Oder herrsch-ten hier unabhängige Potentaten? Nur Knossos käme als überge-ordnetes Zentrum in Frage. Doch wurde von hier aus wirklich die Region der wilden Schäfer am Psiloritis und auf dem Hochpla-teau von Anogia kontrolliert? Die damaligen Herrscher hätten dann geschafft, woran Römer und By-zantiner, Venezianer, Türken, Deutsche und manchmal sogar der moderne griechische Staat schei-terten: Sie hätten das Hirtenvolk, dessen Mitglieder zu den unnach-giebigsten und stolzesten ganz Kretas zählen, wirtschaftlich und politisch gebändigt. °

War Zominthos eine Sommer-siedlung oder herrschte in der

Bronzezeit wärmeres Klima?

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Eine archäologische Land-schaft durch die geographi-sche Brille

. Text: Niklas Schenck

H e i d e l b e r g e r G e o g r a p h C h r i s t o p h S i a r t f o r s c h t a u f K r e t a - I n H e i d e l b e r g k a n n m a n b a l d „ G e o - A r c h ä o l o g i e “ s t u d i e r e n

(v.l.n.r.): 3-D-Visualisierung aus digitalem Höhenmodell mit Quickbird-Satellitenszene. Durch die Geographenbrille: Archäologische Stätte in der Landschaft

Von Archäologie versteht Christoph Siart nicht mehr, als ein interessier-

ter Normalbürger, der ein paar Reiseführer verschlungen und ausgewählte Fachbücher gele-sen hat. Dennoch ist Siart bei der Ausgrabung des Heidelberger Ar-chäologen Diamantis Panagiotop-oulos in Zominthos stets ein gern gesehener Gast. Denn sein Dip-lom bekam der Geograph für eine

computergestützte Visualisierung der Landschaft um Zominthos und dafür, dass er ihre Entwick-lung beschreibt, besonders seit die Minoer vor über 3600 Jahren hier siedelten.

dEn archäologEn EröFFnE-

tEn Siarts Ergebnisse eine neue Welt, war doch die Landschaft für sie kaum mehr als der unscharfe Hintergrund menschlicher Kul-

turentwicklung, auf dem sie nur wenige Spuren lesen konnten. Das hat sich geändert, sagt Siart: „Ich konnte ihnen meine geogra-phische Brille aufsetzen – plötz-lich war dieser Hintergrund viel schärfer umrissen.“

waS chriStoPh Siart beim Gang über das Grabungsgelän-de so lapidar beschreibt, ist eine Zusammenarbeit zwischen zwei

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Geoarchäologie

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Fächern, die sich bewährt hat. An der Universität Heidelberg soll sie schon bald in einen Masterstudien-gang „Geoarchäologie“ münden. Prominenter Fürsprecher dieses Studienganges ist der zukünftige Rektor Bernhard Eitel. In Kreta, in der Slowakei, im antiken Olym-pia und rund um die Geoglyphen von Nazca in Peru arbeiten er und seine Kollegen – und auch direkt

vor der eigenen Haustür: Bei Sins-heim-Dühren im Bereich einer keltischen Vierecksschanze und in Schifferstadt dort, wo einst ein goldener Hut aus der Bronzezeit gefunden wurde.

mEiSt trägt diE Zusammen-arbeit Früchte für beide Seiten: In Schifferstadt kam es zu einer Lehrgrabung, nachdem die geo-elektrischen Untergrundbilder der Geographen Siedlungsspuren

belegten. Auch bei Anträgen auf Forschungsgelder macht sich der Querbezug von der Umwelt zum Menschen bezahlt, und Christoph Siart betont: „Viele Phänomene in der Landschaft versteht man erst vor dem archäologischen Hinter-grund.“

wiE konntEn diE Minoer so hoch im Gebirge Kretas siedeln?

Verschwanden sie tatsächlich „nur“ wegen eines Erdbebens, wie die Archäologen annehmen? Und wo könnten weitere Fundstätten liegen? Anhand hochauflösender Satellitenbilder wertete Siart die Landschaft aus und speiste zahl-lose Parameter in ein geographi-sches Informationssystem (GIS). Er ließ seine Computerprogram-me berechnen, auf welchen Wegen die Minoer der Bronzezeit ver-kehrten. Und er ermittelte Orte,

(v.l.n.r.) Zeugen der Landschaftsgeschichte: Bodenprofile geben Aufschluss. Geographische Erleuchtung? Gelände-„Arbeit“ auf Kreta. Die Sillouette des Forschers.

an denen sich weitere Grabungen lohnen könnten – immer dort, wo sich die Umweltparameter günstig überschnitten. Das Ergebnis ist eine Karte möglicher Siedlungs-plätze, die jeder versteht – und die ihre Relevanz gleich selbst er-wiesen hat, wie Panagiotopoulos erläutert: „Einige der errechneten Siedlungsplätze waren schon ar-chäologisch dokumentiert, ohne dass Christoph Siart davon ge-wusst hätte.“

Siart will wiSSEn, wie sich die Landschaft mit der Zeit ver-ändert hat. Er deutet auf eine Rei-he ovaler Löcher im Kalk: „Die entstehen durch Lösungsvorgän-ge an Baumwurzeln – hier lag mal eine Bodenschicht drauf, die über einen Meter mächtig war.“ Abgespültes Bodenmaterial also, das sich in der Polje angesammelt hat, dem flachen Tal rund um den Hügel von Zominthos. Dass der Boden einst, vor den massiven Rodungen, noch an den Hängen lag, das ist die „Ground Truth“

Wie konnten die Minoer so hoch im Gebirge Kretas siedeln?

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Geoarchäologie

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Frederik Gerst beim Bohren: Nur Fliegen ist schöner

Eberstädter Tropfsteinhöhle

Ahs und „Ohs“ haben wohl die ersten vorsichtigen Begehun-gen der Höhle, die im De-

zember 1971 bei einer Sprengung zu-fällig freigelegt worden war, begleitet. Schnell war klar, dass ein Besuch der

Höhle, die atemberaubende Naturschönheiten birgt, für jeden Besucher unvergesslich sein wird. Bereits ein Jahr nach ihrer Entdeckung wurde die Eber-stadter Tropfsteinhöhle als flächenhaftes Naturdenk-mal (FND) ausgewiesen. Bereits zwei Jahre später wurde die Höhle für die Öffentlichkeit freigegeben.

. Text: Natascha Schneider

der Geograhen: Das Wissen aus der Geländearbeit, ohne das man auch aus den besten Satellitenbil-dern keine eindeutigen Aussagen ableiten kann.

Für SEinE doktorarbEit ist Siart diesmal gleich mit acht Geo-graphen angerückt, um Bohrkerne aus den Sedimentfüllungen der Karstdepression zu ziehen. Mit elektrischen Widerstandsmes-sungen und Seismik – künstliche Schallwellen, die durch Hammer-

schläge erzeugt werden – suchten sie zunächst die besten „Archive“ mit kompletten Sedimentfolgen. Welche Erkenntnis erhofft sich Siart von den Bohrungen? „Jeder kennt die Eiskerne aus der Ant-arktis, die Zeugnis über das glo-bale Klima ablegen. Unsere Bo-denproben dienen dem gleichen Zweck – aber für die lokale Land-schaftsgeschichte“. Wann wurde Staub aus der Sahara abgelagert und wann dominierte der Abtrag von den Hängen? Wie veränder-

ten sich jeweils die Vorzeichen für menschliche Nutzung, und vor allem: Wann floss hier Wasser an der Oberfläche, für das Kanäle nötig waren?

man dürFE nicht davon aus-gehen, sagt Siart, dass die Land-schaft immer der heutigen gegli-chen habe, mit ihrem fast nackten Kalkstein und den wenigen Bäu-men. Manche Wissenschaftler meinen gar, hier habe einst dich-ter Wald gestanden. Die Spuren der Landschaftsentwicklung im Bohrkern werden die Forscher mithilfe von Quarz- und Feldspat-mineralen datieren. Zusätzliche Altersinformation tragen auch Tonscherben, Holzstücke oder vulkanische Aschen, die Siart am liebsten wären: „Der berühmte Vulkanausbruch von Santorin in unserem Bohrkern, das wäre wie ein Sechser im Lotto.“ °

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Geoarchäologie

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diE circa zwEi Millionen Jahre alte Höhle, die die einzige Schauhöhle im un-teren Muschelkalk Süddeutschlands ist, ist bequem begehbar. Auf der einstündigen, geführten Tour muss der Besucher auf dem 600m langen Rundweg keine einzige Stufe

überwinden. Bestaunt werden können in der 2-7m breiten und 2,5-8m hohen Höhle unter anderem Stalagmiten und Stalaktiten – Re-sultate eines Jahrtausende andauernden Pro-

zesses.

wEr luSt und Zeit hat, kann den Besuch der Tropf-steinhöhle mit mehreren Ausflügen im UNESCO Geopark Bergstrasse-Odenwald verbinden. So wie Buchen, das eines der insgesamt 5 Eingangstore zum Geopark darstellt, sind alle wichtigen Zugangspunk-te mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

So blEibt am Ende eines Besuchertages die Höh-le still und dunkel zurück, und nur das ein- oder an-dere „ah“ und „oh“ klingt in den verwinkelten Höh-lengängen noch eine Weile nach. °

Öffnungszeiten:

Vom 01.03. - 31.10. täglich von 10.00 - 16.00 Uhr Führungsbeginn in der Regel zur vollen Stunde letzte Führung um 16 Uhr

In den Monaten März, April, September und Oktober ist Montags Ruhetag

Vom 01.11. - 28.02. Sa/So und diverse Feiertage 13.00 - 16.00 Uhr

Eintrittspreise :Erwachsene 3,50 EuroGruppen ab 20 Erwachsenen je 3,00 EuroKinder 3 - 6 Jahre 2,00 EuroKinder und Jugendliche 7 - 15 Jahre 2,50 EuroSchwerbeschädigte 2,50 Euro

Der Höhleneingang

Mus

chelkalkwand bei Buchen-eberstadt

Wie

Gol

d: T

ropfsteine in der Eberstädter Tropfsteinhöhle.

(Quelle der Fotos: www.themenpark.iai.fzk.de)

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Ebertädter Tropfsteinhöhle

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Wutach-SchluchtZ w i s c h e n 1 8 0 M i l l i o n e n J a h r e n E r d g e s c h i c h t e l ä s s t e s s i c h b e s t e n s w a n d e r n. Text und Fotos: Fabian Löw, Svea Frahseck

Wutachschlucht- begebt euch auf die Reise in eine der letzten ursprüng-lich belassenen Wildfluss- oder

Wildwasserlandschaft Mitteleuropas.

daS ältEStE naturSchutzgEbiEt Baden-Württembergs liegt in der Nähe von Freiburg im Herzen des Schwarzwaldes. Es ist ratsam, mit dem Auto dorthin zu fahren, denn die zwischen mehreren kleinen Dörfern gelegene Schlucht ist außer mit dem Auto kaum zu erreichen. Aber mal einen Tag lang dem Alltag zu entfliehen und mit Freunden, Familie oder Bekannten wandern zu gehen, ist immer eine gute Idee. Die überwälti-gende Urlandschaft mit romantischen Schluchten und urwüchsigen Wäldern zieht jedes Jahr Tau-sende von Besuchern in den Bann, und auch ihr werdet euch dem Zauber nicht entziehen können.

diE wutach hat sich innerhalb von 20.000 Jahren ein bis zu 200 m tiefes und ca. 50 km lan-ges Tal in den Südschwarzwald erodiert. Erdge-schichtlich gesehen eine sehr kurze Zeitspanne, was sie damit zu einer sehr jungen Schlucht und zur jüngsten in Europa macht.

diE wutach bEginnt ihren Lauf beim Feld-see (östlich vom Feldberg) als „Seebach“. Nach dem Titisee wird sie zur “Gutach”, bis sie sich östlich von Neustadt mit der Haslach und dem romantischen Rötenbach zur „Wutach“ vereinigt. Von hier wird es für euch botanisch und geo-logisch interessant, denn wenn ihr die Wutach

entlang wandert, tretet ihr eine Reise durch fast 180 Millionen Jahre Erdgeschichte auf etwa 30 km Wanderstrecke an (keine Sorge, es gibt auch kürzere Touren). Der Talboden, den der Fluss im Laufe der Zeit in das Kalkgestein gegraben hat, wird auf der Fließstrecke fast immer vom Fluss ausgefüllt, es finden sich einige Altwasser, Schot-terstreifen und Auenwälder, die bei Hochwasser überflutet werden. Der mäandrierende Fluss bil-det steile Prallhänge, an denen der anstehende Kalkfelsen zu sehen ist sowie breite Ufergürtel mit reicher Vegetation. An den erodierten Prall-hängen lässt sich die Struktur des Kalkgesteins sehr gut beobachten. Da das Kalkgestein von Klüften durchzogen ist, versickert das Wasser der Wutach an einer Stelle und tritt einige Kilome-ter weiter flussabwärts an mehreren Karstquellen wieder aus.

diE VEgEtation dEr Auenniederung ist beson-ders von dem hier sehr üppig wachsenden Roten Pestwurz gekennzeichnet, der im April zu blühen beginnt und dann sehr große Blätter entwickelt. Das ist allerdings nur eine der 1.200 hier vorkom-menden Pflanzenarten; darunter Seltenheiten wie Hirschzunge, Felsennelke, Türkenbund, Mond-violen und im Herbst der Silbertaler. Wen das noch nicht beeindruckt, der freut sich vielleicht zu hören, dass hier über 200 Schmetterlingsarten leben, wie der sehr seltene Apollofalter. Hunder-te Vogelarten können von einem wachsamen Ohr unterschieden werden. Unter anderem der Wes-penbussard, der Gänsesäger und der Eisvogel.

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Wutachschlucht

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bErEitS 1939 wurdE die Schlucht wegen ih-rer landschaftsgeschichtlichen und geologischen Besonderheiten und ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Nur so war es möglich, die Schlucht als ökolo-gisch intakten Naturraum, aber auch als Erho-lungsgebiet mit hohem Erlebniswert bis heute zu erhalten.

bESondErS gEEignEt Für eine Wanderent-deckungstour sind der Frühling und der Herbst.

Faszinierend ist gerade im Herbst die Laubfär-bung, wenn Büsche und Bäume ihr farbiges Kleid anlegen. Im Sommer erlebt man in der tiefen Schlucht ein fast schon tropisch-feuchtes Klima. Also schnappt euch die Wanderschuhe und net-te Mitmenschen und nutzt den goldenen Oktober für einen Ausflug in die Wutachschlucht und er-lebt das soeben Geschilderte mit eigenen Augen. Ihr werdet nicht enttäuscht werden. °

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Wutachschlucht

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A l p e n 2 0 0 7Exkursion

Große

ie große Exkursion in die Alpen war, um es vorwegzunehmen, ein

voller Erfolg! Wir haben die Teil-nehmer nach dieser Abenteurer-reise ... Studienreise ... nämlich getrennt voneinander befragt und alle kamen zu diesem einstimmi-gen Ergebnis!

diE gut gEPlantEn Ta-gesrouten führten, an-gefangen in Kempten, durchs Klein-wa lser t a l bis nach

Graubünden und weiter nach Pontre-sina im Enga-din. Von d o r t

. Text und Fotos: Fabian Löw. Andreas Heckmann, Juliane Trieschmann

D

„angefangen in Kempten , durchs K le i nwa lse r t a l b i s na ch Graubünden und wei te

r na c h Pont res ina im

Engad in“

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Alpenexkursion

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A l p e n 2 0 0 7„angefangen in Kempten , d

urchs K le i nwa lse r t a l b i s na ch Graubünden und wei ter na c h P

ont res ina im Engad in“

aus ging es nach Tirol, an Meran und Bozen vorbei, in die Dolomi-ten und bis nach Füssen. Deutsch-land, Schweiz, Österreich und Italien- in zwei Wochen: ein kom-

paktes und abwechslungsreiches Programm. Wir waren in den 14 Tagen jeden Tag auf den Beinen und sammelten neue, unvergess-liche Eindrücke. Die Tagestouren starteten morgens um 8:30 und endeten meist gegen 16:00. Teil-

ragdsuchen wurde zwar keiner reich, der eine oder andere aber regelrecht stoned. Von der Sied-lungsgeschichte bis hin zu dem Verständnis der Stoffkreisläufe und Alpenökosysteme wurden alle wichtige Themen behandelt, durch im Vorfeld ausgewählte stu-dentische “Expertenduos” erklärt, gemeinsam erarbeitet oder durch Herrn Barth erläutert.

nicht nur diE sehr gut gelaun-te und motivierte Gruppe wan-dernder Studis, sondern auch Dr. Barth, motiviert, humorvoll sowie fachlich- und didaktisch absolut überzeugend, trugen zum Erfolg der großen Alpenexkursion bei. Gäbe es eine zweite, die Bewerber auf der Liste wären wahrschein-lich sie gleichen. °

weise meisterten wir weit mehr als 1000 Höhenmeter, die uns ei-niges abverlangten.

übEr Stock und StEin bzw. Gletschereis führten uns die Pfa-de, die mit der zunehmenden Höhe immer abenteuerlicher wurden. Doch die faszinierende Ambien-te der Alpen ließ alle Strapazen vergessen. Am Ende jeden Tages konnten alle auf die persönlich erbrachte Tagesleistung zurück-blicken und nach einem flüssigen Betthupferl (Jaegertee) selig schla-fen. Die Berghütten-Übernachtun-gen und die erwärmenden Abende beim gemeinsamen Abendessen waren der krönende Abschluss der nicht ganz unanstrengenden Wanderungen. Nicht nur für die körperlichen sondern auch für die geistigen Momente wurde auf der Exkursion ein umfangreiches An-gebot zur Verfügung gestellt: ge-waltiges Alpenpanorama.

murEn, glEtSchEr, moränEn: sie alle waren kleine Lehrbücher zum anfassen- Geographie haut-nah. Die glaziale Serie- wir ha-ben sie nicht erlernt, sondern wir haben sie erwandert. Nicht nur geographische, sondern auch geo-logische, klimatologische und pe-dologische Aspekte kamen zum Tragen. Beim Granit- und Sma-

Traurig aber wahr: die Gletcher befinden sich schon lange auf dem Rückzug

Farbenpracht: Regenbogen nach einem verregneten Aufstieg

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Alpenexkursion

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E n g l i s c h L e r n e n u n d U r l a u b z u s a m m e n ? D i e A n t w o r t h e i ß t : J A , m a n k a n n !

. Text und Fotos: Adam Lessnik

Southampton

ls ich meine Zusage zur Teilnahme am „Language and Life“-

Kurs in Südengland erhielt, fragte ich mich auch, ob man die-se zwei Dinge verbinden könnte. Die Antwort heißt: JA, man kann!

Vom 26.08. biS zum 15.09.2007 konnte ich also am Sprachkurs Englisch für Fortgeschrittene am Southampton English Language Centre teilnehmen. Eines vorweg: Den Sprachkurs kann ich allen England-Interessierten besonders ans Herz legen. Mein Aufenthalt in Southampton war mehr als ein gewöhnlicher Sprachkurs. Viel-

mehr war es eine Mischung aus „Englisch ganz anders erlernen“, Natur und Kultur erleben, Einbli-cke in den englischen Alltag be-kommen sowie Spaß und Urlaub zusammen.

diE koStEn Für den dreiwö-chigen Sprachkurs sind nicht ganz niedrig. Sie belaufen sich derzeit auf £795 (umgerechnet ca. 1150 Euro). Zusätzlich sollte man ne-ben den Flugkosten noch etwa 400 Euro für den Aufenthalt einplanen, da die Lebenshaltungskosten in England um einiges höher sind als in Deutschland. In den Kurskosten sind zudem die Kosten für die Un-

terkunft, diverse Ausflüge, zwei Mahlzeiten am Tag von Montag bis Freitag sowie alle Mahlzeiten an den Wochenenden enthalten.

Ein groSSEr VortEil des Sprachkurses ist seine herausra-gende Organisation. Alles ist bes-tens durchstrukturiert, so dass man sich voll und ganz auf das Englischsprechen konzentrieren kann (Ich hab tatsächlich in den drei Wochen kein Wort Deutsch gesprochen!). Wenn ich nicht ge-rade in der Sprachschule Unter-richt hatte oder an den diversen Ausflügen teilnahm, verbrachte ich meine Zeit in meiner host fa-

A

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Sprachkurs Südengland

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mily. Das Konzept mit der Unterbrin-gung in ausge-wählten Gastfami-lien halte ich für sehr sinnvoll. In gemeinsamen Ge-sprächen erhält man zusätzlich wertvolle Einbli-cke in den engli-schen Alltag, die Politik, Wirtschaft und Kultur des Landes. Anderer-seits hat man selbst die Möglichkeit über sein Heimat-land zu berichten und mit dem ei-nen oder anderen Vorurteil aufzu-räumen.

zu bEginn dES Sprachkurses wurden wir anhand eines Einstu-fungstests in drei Gruppen (mit je zehn Sprachschülern) eingeteilt. Ich fand mich in der Gruppe von Laurence wieder. Die anderen Gruppen leiteten Geoff und Nick. Dies beschränkte sich aber nur auf die morgendlichen Grammarstun-den. Danach wechselten sich die Lehrer ab, so dass jeder Lehrer jeden Schüler und anderes herum kennen lernen konnte. Jeder der drei Sprachlehrer ist sehr verschie-den und hat seine spezifische Art der Wissensvermittlung. Die drei Lehrer können mittlerweile auf eine 30-jährige Lehrerfahrung zu-

rückblicken und wissen genau, wo Deutsche ihre Probleme im Engli-schen haben. Nach der Grammar-stunde folgte immer eine Stunde über Idioms, Phrasal Verbs, Vo-cabulary und Formulae, wobei sich die Lehrer hier jeden Tag abwechselten. Nach der täglichen Tea Break ging es wohlgenährt mit leckeren Biscuits provided by Emer, der netten Sekräterin der Sprachschule, in die verschieden-de Options, die man selbst je nach Interesse wählen konnte. Themen waren hier unter anderem Conver-sation, Pronunciation, Listening Comprehension, Translation, Bri-tish Life & Institutions, Language Games und Aspects of Literature.

zwEi biS drEi mal die Woche – manchmal sogar öfters – ging es dann entweder mit Geoff in

die freie Natur oder mit Nick oder Laurence auf Kulturerkun-dung. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Ausflüge nach Oxford und Lulworth. Durch Nick erhielten wir einen umfassen-den Einblick in das Studentenle-ben an der Univer-sität Oxford, das

sich von Grund auf von unserem vertrauten System unterscheidet. Tradition und Disziplin spielen hierbei eine dominierende Rolle. Die Universität ist in sogenannte Colleges unterteilt, die man aller-dings nicht mit unseren Fakultäten oder Instituten vergleichen kann. Vielmehr ist jedes College ein en-ger sozialer Verbund mit besonde-ren Regeln für seine Mitglieder, unabhängig von der Fachrichtung, die man studiert. So muss sich je-der Studierende zu Beginn seines Studiums entscheiden, in welchem College er seine drei bis vier Jah-re Bachelor-Studium verbringen möchte. Zudem genießt jeder Stu-dierende eine umfassende indivi-duelle Betreuung durch einen per-sönlichen Mentor oder Tutor, mit dem er oder sie sich einmal die Woche trifft.

College-Leben in Oxford

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Sprachkurs Südengland

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dEr auSFlug nach Lulworth offenbarte uns dagegen ganz an-dere, vor allem wunderbare land-schaftliche Einblicke und war für mich aufgrund meines Studiums der Geographie besonders inter-essant. Atemberaubende Felsfor-mationen, wunderschöne Buch-ten und Strände konnten wir dort bestaunen. Das Ganze hatte dann auch etwas von Urlaubs-Feeling. Zusätzlich kann ich jedem einen Abstecher zum Highcliff Cast-le, Shall Bay (beides sehr schöne Strände), nach Stonehenge & Sa-lisbury sowie Winchester, der al-

ten Hauptstadt Englands, empfeh-len (Auch diese Ausflüge waren schon im Kurspreis enthalten).

darübEr hinauS hattEn wir an den Wochenenden genug Spiel-raum eigene Ausflüge in die nähe-re Umgebung von Southampton zu unternehmen. So bin ich mit ein

paar Sprachschüler beispielswei-se auf die berühmte Insel „Isle of Wight“ gefahren, während andere einen Tagesausflug nach London machten. Wer Lust am Wandern hat (wir sind etwa 20 km gewan-dert!), kann ich den Trip zur Isle of Wight bestens empfehlen.

in dEn abEndStundEn ver-brachten wir unsere Zeit meist in diversen Pubs, im Theater oder konnten uns interessante Lectures von Nick, z.B. über den Konflikt in Nordirland, anhören.

allES in allEm waren das wunderbare drei Wochen, die mir eher wie zehn Tage oder kürzer vorkamen. Der Abschied von Eng-land war dann für die meisten von uns umso schwerer. Neben einem umfassenden Einblick in die eng-lische Kultur konnte ich zudem viele neue Freunde gewinnen, mit denen ich auch nach dem Sprach-kurs definitiv in Kontakt bleiben werde. °

Internetadressen:Weitere Informationen über die Sprachschule online unter: www.southamp-tonelc.com

Günstige Flüge direkt nach Southampton online unter: www.f lybe.com

„Atemberaubende Felsformationen, wun-derschöne Buchten und Strände“

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Sprachkurs Südengland

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Ankunft Bahnhof Lough-borough: Nach fast drei Stunden Zugfahrt erwar-

tet uns ein klappriger gelber Bus mit der Tür auf der falschen Seite und einem Busfahrer den wir nicht ver-stehen um uns zum Campus zu brin-gen. Auf der holprigen und abenteu-erlichen Fahrt zum Campus schießen uns wohl beiden die gleichen Gedan-ken durch den Kopf: Wo sind wir den hier gelandet!? Weit und breit nur kleine Backsteinhäuschen und kein Mensch auf der Straße. Als wir dann auf dem Campus ankommen, herrscht das Chaos. Bis jemand gefunden werden kann, der uns wei-terhilft, sind noch drei wei-tere internatio-nale Studenten angekommen, die aber eben-so ratlos sind wie wir und deren Verstän-digungsproble-me unseren in nichts nachste-hen. Schließ-lich werden wir zu einem doch etwas renovie-

rungsbedürftigen Wohnheim geführt in dem wir für die Zeit des Orientierungskurses wohnen werden. Nachdem wir dann feststellen, dass man sich hier eine Dusche mit zwanzig anderen internationalen Studenten teilen muss, wünschen wir uns fast wieder nach Hause.

zum glück habEn wir uns dann aber doch zum Bleiben entschieden, denn nach dem die erste Reise-müdigkeit und der Kulturschock überwunden waren, wurde es von Tag zu Tag besser. Noch am ersten Tag trafen wir viele nette internationale Studenten und zogen dann bald in unsere eigentlichen Wohnheim um. Dort lernten wir dann die Vorzüge des kostenlo-sen Telefonierens innerhalb des Campus kennen, und auch das Essen war hier wesentlich besser als in dem

Wohnheim zuvor. Obwohl es lei-der wahr ist was man über das englische Essen sagt: nach dem typischen englischen Frühstück standen Frittiertes wie die obli-gatorischen Fish and Chips so-wie dicke Soßen und opulente Desserts zweimal täglich auf dem Speiseplan. Zudem waren die Essenszeiten (Abendes-sen: 17-18 Uhr!) etwas gewöh-nungsbedürftig.

nach und nach trudel-ten dann in der sogenannten Freshers-Week die ersten Engländer ein. Die Freshers-

Week an sich ist aber schon [ loughborough ]

E i n E r a s m u s - J a h r i n L o u g h b o r o u g h , E n g l a n d

. Text und Fotos: Susanne Frick, Verena Lauer

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Loughborough

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Büros der einzelnen Sport- und Frei-zeitclubs, auch das der ISA (Interna-tional Students Association) unterge-bracht. Als Erasmus-Student ist man automatisch Mitglied der ISA und hat die Möglichkeit an zahlreichen Ausflügen z.B. nach Bath, Cam-bridge oder Edinburgh und sons-tigen Veranstaltungen teilzuneh-men. In der Students Union findet auch der alljährliche Winterball statt, der uns beiden jedoch etwas zu teuer war. Teuer ist übrigens so ziemlich alles was man in Eng-land macht und kauft.

abEr nun zu Loughborough selbst: Loughborough liegt im Zentrum Großbritanniens zwi-schen Leicester und Notting-ham und ist daher auch ein guter Ausgangspunkt für Aus-

flüge nach ganz England. Aber auch die Stadt an sich hat einiges zu bieten. Neben typisch englischen Pubs, Clubs und Cafes gibt es auch ein frisch renoviertes Kino sowie einen kleinen Stadtpark und die bei Stu-denten besonders beliebte Statue des so genannten „Sockman“.

waS diE uni betrifft gibt es einige Unterschiede zum deutschen System. Die Studenten sind teilweise erst 17 Jahre alt und somit um einiges jünger als wir. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass es recht schwierig ist mit ihnen in Kontakt zu kommen. Auch ist es üblich Freundschaften eher mit den Leuten aus dem eigenen Wohnheim zu schließen. Durch das ge-meinsame Essen und andere gemeinsame Aktivitä-ten wie Sportwettkämpfe gegen andere Wohnheime entsteht dort ein großer Zusammenhalt. In England

ein Erlebnis. Dabei geht es hauptsächlich ums Party machen und seine Mitbewohner kennen-zulernen. Außerdem findet in dieser Woche noch die Freshers-Fair statt, auf der sich alle Sport- und Frei-zeitclubs der Students Union vorstellen. Die Students Union entspricht einer Mischung aus Fachschaft und Studentenwerk. In dem Gebäude der Students Union, welche die zweitgrößte in ganz England ist, sind viele Geschäfte unter anderem ein Buchladen untergebracht. Zudem befinden sich dort die Räume in denen fast täglich die Nacht zum Tage gemacht wird, u. a. mit der berühmt berüchtigten FND (Fri-day Night Disco) und Auftritten von Bands wie den Babyshambles, The Feeling, We are Scientists oder den Vengaboys. Wobei hier die Vorliebe der Englän-der sich auch ohne anstehende Mottoparty zu ver-kleiden erwähnenswert ist. Ebenfalls sind hier die

[Eingang der Hall of

Accomodation]

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Loughborough

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ist die Loughborough University nämlich vor allem als Sportuni bekannt. Deshalb kommt man auf dem Weg vom Wohnheim zur Bibliothek an unzähligen Sportanlagen vorbei. Trotzdem ist das Angebot an Spor-taktivitäten für den Nicht-Sportstudenten mit dem Uni-Sport in Heidelberg nicht zu vergleichen. Um in einen Sportclub einzutreten, muss man eine Aufnahme-gebühr zahlen. Zu-dem wird nur eine begrenzte Anzahl von neuen Mitglie-dern aufgenom-men.

alS PoSitiV EmPFandEn wir jedoch, dass das Re-chenzentrum das ganze Semester 24h geöffnet war wie auch die Bibliothek während den Prüfungswo-chen. Das bescherte uns einige nette Nächte beim ‚Lernen’ in der Bibliothek. Auch wenn die einzelnen Institute über keine eigene Bibliothek verfügen und die Zentralbibliothek kleiner ist, als die in Heidel-berg, sind sehr viele Fachzeitschriften als E-Journals verfügbar.

Für intErnationalE StudEntEn werden kosten-pflichtige Sprachkurse vor Semesterbeginn angebo-ten sowie kostenfreie während des Semesters. Außer-dem kann man dort für 40 GBP pro akademischem Jahr andere Sprachen erlernen. Es besteht zudem die Möglichkeit relativ preiswert das Cambridge- Sprachzertifikat zu erwerben und den dazugehörigen Vorbereitungskurs zu besuchen.

da SuSannE übEr das Anglistische Seminar an der Loughborough University war, hat nur Verena Kurse am dortigen Geographischen Institut besucht. Die Atmosphäre am Department of Geography war

sehr angenehm, nicht zuletzt weil der Kontakt zu Se-kretärinnen und Dozenten auf nette Art und Weise sehr direkt und persönlich war. Allerdings muss-te ich mich erst daran gewöhnen, dass sich alle mit dem Vornamen anreden und der Physio-Prof so für uns nur der John war. In Geographie habe ich aus-schließlich Kurse des zweiten Studienjahres belegt. Obwohl ich den Eindruck hatte in den Vorlesungen auch am Anfang schon alles gut verstanden zu haben, kann ich rückblickend - nach der Durchsicht mei-ner Mitschriebe - sagen, dass es große Unterschie-de zwischen denen der ersten Woche und denen der letzten gibt. Vor allem in ESPL (Earth Surface Pro-cesses and Landforms)hatte ich zu Beginn teilweise Schwierigkeiten alles Wichtige mitzuschreiben, da der Dozent recht anspruchsvoll war und das Tempo hoch. Zwei meiner Kurse (ESPL und Globalization) waren Ganzjahreskurse in denen jeweils vier Dozen-ten ihre jeweilige Fachschwerpunkte unterrichteten. In ESPL waren das vor allem die physikalischen Grundlagen der glazialen, fluvialen und äolischen Prozesse, sowie der Küstengenese; in Globalization Wirtschaft und Politik. Auch wenn in Globalization

[international students beim gemeinsamen ausflug]

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Loughborough

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Themen angesprochen wurden z.B. Fordismus, die ich schon aus Heidelberg kannte, hat dieser Kurs zusammen mit Global Migration mein Interesse an diesen Themenfeldern noch verstärkt.

Für allE PhySiogEograPhiSch Interessierten kann ich auf jeden Fall den Limnology sowie den River Ecology Kurs empfehlen, besonders weil diese beiden Schwerpunkte in Heidelberg weniger vertreten sind. Neben den wöchentlichen Vorlesungen wurden bei einem Eintagesausflug Proben gesammelt und später im Labor teilweise in Gruppenarbeit ausge-wertet. Auch bei dem GIS and Remote Sensing Kurs habe ich viel gelernt. Pro Woche gab es jeweils eine

Stunde Vorlesung und eine Stunde prak-tische Übung mit ArcMap 9. Dazu kam dann ein Abschlussprojekt, das in einer kleinen Gruppe erstellt werden musste. Generell waren als Prüfungsleistungen Multiple-Choice-Tests wie auch Klausu-ren in Aufsatzform zu schreiben und teil-weise Übungsaufgaben und Hausarbeiten abzugeben. Seltsam war es allerdings mit Studenten aller Fächer zusammen in ei-ner Turnhalle die Abschlussprüfungen zu schreiben.

Für unS bEidE war das Jahr in Lough-borough eine zwar teuere aber dennoch tol-le Erfahrung. Abgesehen von den gewonnen Sprachkenntnissen war das Auslandsjahr für uns eine gute Möglichkeit sich weiterzuent-wickeln und sich im Studium neu zu orientie-ren. Vor allem die vielen Freundschaften die wir dort geschlossen haben, werden uns noch lange an die Zeit dort erinnern. Falls ihr Fra-gen zu Loughborough habt, könnt ihr uns ger-ne jederzeit ansprechen. °

[mein kumpel robin hood und ich]

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Loughborough

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http://www.uni-heidelberg.de/studium/kontakt/zlb/INFOS unter

ZLB-Heidelberg

Du bist Lehramtsstudent? Dich plagen Fragen rund um die Lehrerausbildung

an der Universität Heidelberg? Dann bist du in der Heidelber-ger Geschäftsstelle des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB) in der Akademiestr. 3 genau richtig. Die Hauptaufgaben des ZLB unter Leitung von Dr. Erich Streiten-berger liegen in der Koordination des Lehrangebots für Lehramts-studierende und deren Beratung sowie die Durchführung von In-formationsveranstaltungen zum gymnasialen Lehramtsstudium. Die erste Informationsveranstal-tung des ZLB „Von der Schule in die Schule“ findet am Montag, den 15. Oktober von 11 – 12.30 Uhr in der Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3-5 statt. In dieser Veranstaltung werden Antwor-ten auf Fragen wie „Was erwartet

. Text: Natascha Schneider

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ZLB

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WICHTIGE INFORMATIONEN

Online-Anmeldung zum Schulpraxissemester 200815.02.2008, 0.00 Uhr: Beginn der Frist für die Online-Anmeldun-gen zum Schulpraxissemester 2008/2009

Infoveranstaltung zum Schulpraxissemester 2008 (31.01.2008, 16 c.t.)31.01.2008, 16 Uhr c.t.: Informationsveranstaltung des Zentrums für Lehrerbildung zum Schulpraxissemester für Lehramtsstudie-rende (Hörsaal 4 der Neuen Universität)

„Halbtagsjobber? Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Potsdamer Studie zur Lehrergesundheit“ Prof. Dr. Uwe Sc-haarschmidt (Universität Potsdam):Montag, 05.11.2007, 16 c.t.-18 Uhr, Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3-5

Anmeldung zur Wiss. Prüfung (Frühjahr 2008)01.10.-30.10.2007: Zeitraum für die Anmeldungen zur Wissen-schaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien zum Früh-jahrstermin 2008 (Meldeformulare auch im Zentrum für Lehrer-bildung erhältlich)

mich als LehramtsstudentIn? Was ist das pädagogische Begleitstudi-um? Was das ethisch-philosophi-sche Grundlagenstudium? Was ist eigentlich der so genannte Vorbe-reitungsdienst? gegeben. Natür-lich gibt es auch für Lehramtsstu-denten ein eigenes kommentiertes Vorlesungsverzeichnis. Erhältlich ist das auf 300 Exemplare be-grenzte KVV für 1,50€ pro Ex-emplar an folgenden Stellen:

bibliothEk dES inStitutS• für Bildungswissenschaft (IBW), Akademiestraße 3

gESchäFtSStEllE dES zEn-• trumS für Lehrerbildung (ZLB), Akademiestraße 3 (Zimmer 237)

FachSchaFtSbüro ma-• thPhyS, im Neuenheimer Feld 305 (Raum 045)

daS kVV kann auch per Post zugesendet werden. Nähere Infor-mationen hierzu bitte der Website des ZLB entnehmen.

Für allE, diE immer als Erste/r über Neuigkeiten aus dem ZLB informiert sein wollen, gilt: Lese-zeichen auf das neue Weblog des Zentrums für Lehrerbildung le-gen! °

Quelle: ZLB Heidelberg

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Liebe Leserinnen, Liebe Leser

hr haltet zu Beginn des Wintersemesters 07/08 die elfte Ausgabe des „Columbus“ in euren Hän-

den!

11 columbi bEdEutEn aber nicht nur 11 Ausgaben voller brandheißer Informationen über Hochschulpo-litik, Auslandsaufenthalte, Praktika, neue Mitarbeiter am Institut, Stipendien und Abschlussarbeiten und vieles mehr. 11 Columbi stehen auch für viele Stun-den redaktioneller Arbeit, heiße Diskussionen nicht nur während der Redaktionssitzungen, die ein oder andere schlaflose Nacht in der Endphase einer jeden Ausgabe und unendlich viel Freude bei der Arbeit im Team. Nach elf Ausgaben und einer Umbesetzung des Chefredakteurpostens ist die Zeit gekommen, Bilanz zu ziehen:

„columbuS“ wurdE Von Ausgabe zu Ausgabe besser, und mit den zahlreichen Verbesserungen stieg auch rasch die Menge der begeisterten Leser - welt-weit. Zu verdanken haben wir dies unter anderem Christina Preusker, der Mitbegründerin des „Colum-bus“. Sie hat sich über viele Jahre hinweg für „Co-

lumbus“ eingesetzt und hat zum Ende des Sommer-semesters ihre Stelle als Chefredakteurin abgegeben, um sich ganz auf ihre Diplomarbeit konzentrieren zu können. Vielen Dank, liebe Christina, für all dei-ne Mühen und deine unendliche Geduld mit dem ganzen Redaktionsteam!

doch „columbuS 11“ präsentiert sich nicht nur mit einem weinenden, sondern auch mit einem lachenden Auge. Ich bin stolz, euch als neue Chefredakteurin „Columbus“ in völlig neuem Design zu präsentieren. Fabian Löw hat hier ganze Arbeit geleistet!

ich bEdankE mich an dieser Stelle bei allen, die mir noch kurzfristig Artikel zugesichert haben, denn das Redaktionsteam erleidet dieses Semester leider einen großen Schwund. Diplomarbeiten, Auslands-semester und Praktika lassen das Columbusteam kleiner werden. Gerade deshalb ist es wichtig, dass ihr, die ihr Lust habt, uns zu unterstützen, damit un-sere Studienzeitung „Columbus“ noch besser wird, euch ein Herz fasst und bei uns vorbeischaut, denn „wir müssen was bewegen, sonst bewegt sich nichts.“ (Söhne Mannheims)

Eure Che fre d ak te u ri n ,

Nata sc ha Schn e i d e r

Nächste Redaktionssitzung:

Dienstag, 23.10.2007 um 19 Uhr im Tutorenraum (R002, BST 48). Wir freuen uns auf alle, die uns unterstützen möchten. Erfahrungen müsst ihr nicht mitbringen, nur Freude an der Arbeit und einen Stif t.

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Page 27: Geographischen Instituts der Universität Heidelberg · Ein Praktikum bEim Fern-sehen birgt eben viele Überra-schungen. Und obendrein gehören Fernsehen, Surfen, Telefonieren, Quatschen

VORMERKEN !!!

N e u i g k e i t e n

Professor Eitel ist zum Wintersemester 07/08 mit Sack und Pack in die Grabengasse 1 umgezogen und hat seinen neuen Arbeitsplatz im Rektorat eingeweiht. Professor Bubenzer übernimmt die sechsjährige Vertretung von Professor Eitel.

Vertretung von Prof. Eitel3.

i n a l l e r K ü r z e

Christiane Marxhausen verlässt Ende Oktober das Institut.

Mit dem Wintersemester 07/08 beginnen die ersten Bachelor-studierenden, die am 11./12. Oktober in der traditionelle Orientierungseinheit von ihrem Tutoren auf das Semester vorbereitet werden. Der frisch überarbeitete Erstsemesterleit-faden, aus Studiengebühren finanziert, wird ab Donnerstag, den 11. Oktober online auf den Seiten des Geographischen Instituts allen Interessierten zur Verfügung gestellt.

C. Marxhausen1.

Bachelorstudiengang, Erstsemesterleitfaden2.

Das Redaktionsteam gratuliert, folgende Ehrung bekannt geben zu können:

Sibylle Kraska ( Bild rechts, Mitte) erhielt am 22. April 2007 für ihre von Herrn Prof. Meusburger betreute Diplomarbeit zum Thema „Regionalisierung. Abgrenzung und Regional Governance der Europäischen Metropolregionen in Deutschland mit dem Fallbeispiel Rhein Neckar“ den „Klaus-O.-Fleck-Preis der IHKRhein-Neckar.

. zusammengestellt von: Natascha Schneider

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Foto: Photo Rinderspacher

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Neuigkeiten

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hErauSgEbEr

Columbus - RedaktionsteamRuprecht-Karls-Universität

Geographisches InstitutBerliner Str. 48

69120 Heidelberg

Email:[email protected]

Internet:www.geog.uni-heidelberg.de/direkt/columbus.

html(Hier können auch die alten Ausgaben

gelesen werden)

chEFrEdaktion

Natascha Schneider

r E d a k t ion S t E a m

Sebastian Buciak, Hans Curtius, Markus Forbriger, Kathrin Heinzmann, Kathari-na Köhler, Adam Lesnik, Fabian Löw,

Constanze Lucht, Anne Marmann, Stephanie Pedlow, Christina Preusker,

Martina Ries, Niklas Schenck, Claudia Wiese

Für den Inhalt der Beiträge sind dieAutoren/innen verantwortlich.

l a y o u t und gEStaltung

Fabian Löw

FrEiE mitarbEitEr

Susanne Frick, Hannah Deierling, Andreas Heckmann, Verena Lauer, Lena Schlichting, Juliane Triechmann, Sven

Welkert

r E d a k t ion S S c h l u S S

09. Dezember 2007

intern

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreibt uns ein e-mail, wir haben eine neue Adresse: [email protected]

Neue e-mail Adresse

Neues Design1. Mitarbeiter gesucht2.Damit das Lesen noch mehr Spaß macht, wurde das alte Layout des COLUMBUS von Fabian komplett überarbeitet. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen.

Wer beim COLUMBUS mitarbeiten will, ist jederzeit willkommen. Kommt doch einfach mal bei uns vorbei (Näheres Seite 26).

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Fünf todesmutige Geografinnen waren wir, die wir uns am Samstag Nachmittag in der Berliner Straße einfanden. Die Fachschaft hielt uns zunächst mit einigen Kennenlern-spielchen bei Laune. [...] Den Rest des Tages verbrachten zwei von uns nun als Frösche und drei als Wölfe.In einem Garten in Dossenheim wurden wir zunächst mit liebevoll gepackten Lunchpaketen versorgt, damit wir die gefährlichen Aufgaben, denen wir uns zu stellen hatten, mit vollem Magen erfolgreich meistern konnten. Unser Team musste als erstes bei einem Orientierungslauf mit der oft geäußerten Meinung, dass Geo-grafen keinen Orientierungssinn hätten, aufräumen. Straßennahmen, eine Kirche, ein Steinbruch und der Standort des Gartens mussten gefun-den und teilweise in einen Stadtplan eingezeichnet werden. Zudem war aber auch Allgemeinbildung gefragt. Wer kennt sich schon so gut mit

Baustilen aus, dass er Kirchenfenster mit komischen Schnörkeln eindeu-tig einem Stil zuordnen kann? Auch Walnussbäume sind nicht immer einfach zu erkennen, wie einige von uns feststellen mussten....[...] An der vegetationsgeographi-schen Station mussten wir vorgege-bene Begriffe pantomimisch darstel-len. „Veilchen“ war hierbei noch das kleinste Problem. Aber wie erklärt man „Wolfsmilchgewächs“, wenn man nicht einmal sicher ist, dass das Rateteam dieses Wort überhaupt kennt...Nach diesen Denkleistungen war nun Muskelkraft gefragt: es galt, einen Pürckhauer in den Boden zu hämmern, um eine Bodenprobe zu erhalten. Diese wurde dann von uns „fachkundig“ untersucht.[...]Vor dem Feierabendbier galt es noch, Indiaca zu spielen! Aber nicht irgendwie – bei jedem Schlag musste der Name eines berühmten Geogra-

fen genannt werden. [...]Zur Belohnung warteten am Abend Bier und Grillgut darauf, in unseren Mägen zu verschwinden. Danke liebe Fachschaft - Ihr habt Euch mal wieder selbst übertroffen!!! °

. Text: Hannah Deierling

G e o c a m p 2 0 0 6

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