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Georgien Vom 28.08. bis 08.10.16 Moderner, sauberer, größer und freundlicher war der Grenzübergang nach Georgien. Wie immer erregte unsere KATze großes Interesse bei den Beamten. In Minuten waren wir umzingelt, natürlich alle mit Handy in der Hand. Einer wollte dann auch das Innere sehen. Er konnte sogar Deutsch. „Das ist ja alles wie zu Hause“ stellte er fest. Die Außenklappen mussten wir noch kurz öffnen. Fertig. Weiter ging es zur Passkontrolle und KFZ-Eintragung. Nach 20 min. waren wir eingereist. Keine Frage nach einer KFZ- Versicherung und nirgends ein Hinweis oder Gebäude für eine Versicherung. No risk, no fan. Also ab durch die Mitte. Nach ein paar Km endlich wieder Strand. Das Auto am Straßenrand geparkt, die Badehose schnell angezogen und ab ins Wasser. Am späten Nachmittag machen wir uns noch auf den Weg. Zuerst geht es nach Batumi und von dort wählen wir die südlich gelegen Bundesstraße 306. Die Straße windet sich immer am Fluss entlang und es geht langsam aber stetig bergauf. Zwischen 2 Orten fahren wir eine Rampe hinunter um an den Fluss zu gelangen. Ein schöner Übernachtungsplatz. Ein Stück entfernt 6 Männer beim Angeln. Wir haben gerade gut eingeparkt, steht der erste schon neben dem Auto. Georgisch ist wie russisch, wir verstehen also wieder mal nichts, aber überhaupt kein Problem. Mit Handzeichen werden wir eingeladen und schon sind wir mitten im Kreis. 5 Georgier, 1 Russe und 2 Deutsche beschließen Frieden mit einem Becher selbstgemachten Wein, Brot, Käse, Fisch und Gemüse. Der Russe kann ein paar Wörter Deutsch, sein ältester Sohn wohnt in Frankfurt. Zum Abschluss kommen sie noch bei uns vorbei, unterschreiben auf unserem Tank und wünschen uns alles Gute in Georgien. GPS:N41° 35‘ 32.2“ E041° 54‘ 14,7“ Am nächsten Tag fahren wir weiter. Die Teerstraße verschwindet und es wird eine Offroadpiste mit Auswaschungen, starken Kurven und Steigungen und Engstellen. In 5 Std. schaffen wir 87 km. Dabei überqueren wir auch gleich einen Pass (2025m). In diesem Gebiet wird gerade ein großes Skigebiet aufgebaut. Nur die passende Straße dazu fehlt noch. Auf einer kleinen Waldlichtung legen wir die Nachtruhe ein. GPS:N41° 38‘ 44,8“ E042° 35‘ 55,4“

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Georgien Vom 28.08. bis 08.10.16

Moderner, sauberer, größer und freundlicher war der Grenzübergang nach Georgien. Wie immer erregte unsere KATze großes Interesse bei den Beamten. In Minuten waren wir umzingelt, natürlich alle mit Handy in der Hand. Einer wollte dann auch das Innere sehen. Er konnte sogar Deutsch. „Das ist ja alles wie zu Hause“ stellte er fest. Die Außenklappen mussten wir noch kurz öffnen. Fertig. Weiter ging es zur Passkontrolle

und KFZ-Eintragung. Nach 20 min. waren wir eingereist. Keine Frage nach einer KFZ-Versicherung und nirgends ein Hinweis oder Gebäude für eine Versicherung. No risk, no fan. Also ab durch die Mitte. Nach ein paar Km endlich wieder Strand. Das Auto am Straßenrand geparkt, die Badehose schnell angezogen und ab ins Wasser. Am späten Nachmittag machen wir uns noch auf den Weg. Zuerst geht es nach Batumi und von dort wählen wir die südlich gelegen Bundesstraße 306. Die Straße windet sich immer am Fluss entlang und es geht langsam aber stetig bergauf. Zwischen 2 Orten fahren wir eine Rampe hinunter um an den Fluss zu gelangen. Ein schöner Übernachtungsplatz. Ein Stück entfernt 6 Männer beim Angeln. Wir haben gerade gut eingeparkt, steht der erste schon neben dem Auto. Georgisch ist wie russisch, wir verstehen also wieder mal nichts, aber überhaupt kein Problem. Mit Handzeichen werden wir eingeladen und schon sind wir mitten im Kreis. 5 Georgier, 1 Russe und 2 Deutsche beschließen Frieden mit einem Becher selbstgemachten Wein, Brot, Käse, Fisch und Gemüse. Der Russe kann ein paar Wörter Deutsch, sein ältester Sohn wohnt in Frankfurt. Zum Abschluss kommen sie noch bei uns vorbei, unterschreiben auf unserem Tank und wünschen uns alles Gute in Georgien. GPS:N41° 35‘ 32.2“ E041° 54‘ 14,7“

Am nächsten Tag fahren wir weiter. Die Teerstraße verschwindet und es wird eine Offroadpiste mit Auswaschungen, starken Kurven und Steigungen und Engstellen. In 5 Std. schaffen wir 87 km. Dabei überqueren wir auch gleich einen Pass (2025m). In diesem Gebiet wird gerade ein großes Skigebiet aufgebaut. Nur die passende Straße dazu fehlt noch. Auf einer kleinen Waldlichtung legen wir die Nachtruhe ein. GPS:N41° 38‘ 44,8“ E042° 35‘ 55,4“

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In der Dämmerung hält ein Auto mit 3 jungen Männern an. Sie fragen nach etwas heißem Wasser, kein Problem für uns. Wir unterhalten uns etwas und es stellt sich heraus, dass es Teheraner sind, die hier Urlaub machen. Wir bekommen sogleich eine Einladung ausgesprochen und tauschen noch unsere Handynr. aus. Bis in 6 Wochen.

Am nächsten Tag holpern wir weiter bergab bis Zarzma. Ab hier beginnt wieder der Asphalt. Die Burg hier und weitere andere auf dem Weg sind alles ungepflegte Ruinen, die langsam weiter zufallen. Es gibt zwar jede Menge Hinweisschilder zu Burgen und

Kirchen und auch derer gibt es viele, aber die Natur holt sich alles zurück. Auch die weiteren Städte Athalksike und Borjomi stammen aus den sowjetischen Glanzzeiten. Das meiste ist verrostet, teilweise überwuchert und zerfällt. Hier und da ein neues Hotel ist entstanden, ist aber bis über die Ohren abgeschottet. Uns zieht es wiedermal an den Fluss. GPS:N41° 57‘ 01,8“ E043° 30‘ 38“

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Die Menschen hier sind sehr zurückhaltend. Hand heben zum Gruße geht noch, Hallo sagen wird schon schwieriger. Nur ein Motoradtourist aus Weißrussland traut sich zu uns. Und die letzten 120 km bis Tiflis sind sogar Autobahn mit einer Raststätte, klimatisierten Räumen und freies WIFI. Nachdem wir im www. alles erledigt hatten, wir runter gekühlt waren und den Cappuccino genossen hatten, fuhren wir bis 10km vor Tiflis wiedermal an den Fluss, bei

Mtskheta GPS:N41° 49‘ 11,2“ E044° 45‘ 04,8“

Hier trafen wir andere Menschen an. Es wurde nicht gegrüßt. Es war kein Lächeln in ihren Gesichtern. Die meisten sahen eher verstohlen weg, wie sie an uns vorbei gingen. Mit der Morgendämmerung fuhren wir am nächsten Tag nach Tiflis rein. Die Stadt schläft noch und wir kommen problemlos bis zur Altstadt. Auf dem Old Meidan, mitten in der Altstadt finden wir einen guten Parkplatz. GPS:N41° 41‘ 24“ E044° 48‘ 32,5“

Um 8:30 Uhr beginnt der Verkehr, ab 9 Uhr ist alles dicht und das bleibt bis 24 Uhr auch so, danach ist fast schlagartig Ruhe. Von hieraus starten wir die Stadtbesichtigungen bequem zu Fuß. Die meisten einheimischen Menschen sind sehr reserviert uns gegenüber. Nur mit 2en kommen wir tägl. Ins Gespräch: der Gemüsehändler und ein junger Nachtwächter vom Hotel nebenan. Ansonsten sind nur die vorbei kommenden Touristen neugierig und gesprächsfreudig. Die Altstadt ist inzwischen richtig alt und die meisten Häuser zerfallen langsam, obwohl bewohnt. Es kümmert sich niemand um sein Haus, wobei historisch betrachtet jedes Haus ein Museum wäre.

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Nebenbei laufen wir von Pontius nach Pilatus um unser Iranvisum zu bekommen. Von Deutschland aus vorher zu besorgen ging nicht, da es seine Gültigkeit nach 3 Monaten verliert. Hier will es kein Reisebüro übernehmen und bei der Botschaft selber braucht man 3 Monate Bearbeitungszeit. Inzwischen haben wir ein gutes, stabiles Internet gefunden und erledigen alles mühsam selber übers Netz. Schauen wir mal.

Da die Stadt Tiflis touristisch boomt, sind viele Menschen unterwegs, leider auch die Gaukler und Gauner. Selbst in den Restaurants muss man gut aufpassen, dass man sein Rückgeld korrekt bekommt. Und die größten Halsabschneider sind die Taxifahrer. Immer versuchen sie den vereinbarten Preis zu erhöhen und Wechselgeld haben sie auch nie. Endlich ist der Bescheid da, dass die Referenznr. beantragt wird. Nun haben wir 10 Tage Zeit bis diese Nr. uns mitgeteilt wird und wir dann anschließend zur Botschaft gehen können. Nach 5 Tagen Stadt fahren wir früh morgens Richtung Norden. Am Ortsausgang halten wir bei „Tegetamotors.ge“ an, um die fällige Inspektion für unsere KATze durch zu führen. Super Firma, die können 40 LKW gleichzeitig bearbeiten und der Werkstattmeister spricht sogar Deutsch. Wer mal günstig eine Inspektion braucht, Tegetamotors in Tiflis. Anschließend fahren wir noch bis zum Bazaleti See. GPS:N42° 02‘ 34“ E044° 40‘ 55“ Dieser See liegt auf knapp 900m und ist umgeben von hohen

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Bergen. Diese Ebene ist somit geschützt und es scheint meist die Sonne, da die Wolken nicht über die Berge kommen. Ab November zieht hier der Winter ein und bis Ende März liegt hoch Schnee. Da wir viel Zeit haben, machen wir hier Urlaub. So langsam kommen wir auch mit den Einheimischen in Kontakt, die ansonsten sehr zurückhaltend, distanziert sind. Am 4ten Abend ergibt sich dann der gemütliche Abend bei viel Wodka und Kinkahli (Nationalgericht) bei einem jungen Georgier, der in einem Wohnwagen lebt. Aber Platz ist in der kleinsten Hütte. Wir verabschieden uns zeitig aus der Runde, das Pensum können wir nicht mithalten.

Gela und Elena, ein

russisches Ehepaar betreiben hier eine Gaststätte mit Gästezimmer. „Hotel Laguna“ mit Tretbooten und Jetski zum vermieten. Wir finden sehr guten Kontakt zueinander. Wir bekommen Trinkwasser und Internet und Elenas Kochkünste sind hervorragend. Am 15. September ist hier Saisonschluss und wir sind die letzten Gäste. Sie schließen ab und laden uns nach Hause ein. Es wird ein langer, gemütlicher Abend. In 2 Tagen fliegen die beiden nach Moskau und kommen im April wieder zurück. Erwischt: Seit 8 Tagen stehen wir nun am See, da kommt das Militär vorbei. Spionage? Unsere ausfahrbare Solarpanelle hat mal wieder für Aufregung gesorgt. Wir erfahren, dass das Gebäude auf der anderen Seeseite eine Kuranlage für Soldaten ist und unser Auto so ähnlich aussieht wie das von den Amerikanern in Afghanistan. Aber wir sind nur Camper und alles ist gut. So nach und nach besuchen uns immer mehr Georgier. Mittlerweile hat sich in den Nachbarorten herumgesprochen, dass am See ein Monstertruck aus Germania steht. Leider ist die Verständigung meist schwierig, da die meisten nur russisch sprechen. Aber mit Händen und Füßen kommen wir uns etwas näher und allen wollen den Frieden, „no war“, und darauf trinken wir einen ;-)

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Immer wieder sehen wir die Bergspitzen wolkenumhüllt. Für heute sagt der Wetterbericht wolkenlosen Himmel voraus und wir machen uns auf den Weg, über die Heeresstraße (Georgian Military-Street) zum Katzbegi. Mit 5033m ist er der höchste Berg des Kaukasus und der letzte erloschene Vulkan. Hier vom Bazaleti-See aus sind es nur 100 km und die gehen kontinuierlich bergauf. Nach kurzer Fahrstrecke taucht der große Stausee, Zhinvali Reservoir,

auf, ein gewaltiger Wasserspeicher und –puffer zugleich. Während der Schneeschmelze im Frühjahr hätte Tiflis jedes Jahr ein Überschwemmungsproblem. Von hier aus sind in weiter Ferne die ersten schneebedeckten Berggipfel zu erkennen. Weiter geht es bis Ananuri. Hier befindet sich eine gut restaurierte Burg. Die komplette Wallanlage ist erhalten und im Innenbereich stehen 2 Kirchen aus unterschiedlichen Zeitepochen, 1674 und 1829. Letztere war geöffnet.

Weiter geht’s immer am Fluss Aragvi entlang. Jetzt nur ein Flüsschen, aber das Flussbett lässt erahnen, welche Wassermassen im Frühjahr hier fließen. Einige Kilometer vorm Pass erreichen wir den Ort Gudauri. Ein großer Wintersportort, z. Zt. eine Großbaustelle. Es wird renoviert und neu gebaut, Rohre und Kabel verlegt. Die Skilifte

sind schon fertig. In 4 Wochen wird hier der erste Schnee fallen, dann wird‘s hier voll. Wir fahren weiter über den Pass bis zum Wasserfall, ca 200 Höhenmeter unterhalb vom Pass. Jetzt, Ende September fliest nur noch wenig Wasser herab, dennoch interessant anzusehen.

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Von hier drehen wir um und fahren bis zum Jvaripass, 2395müNN zurück.

Unscheinbar auf einem kleinen Hügel befindet sich ein deutscher Friedhof.

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Wir gehen wortlos etwas umher, sehen eine recht große Schafherde ziehen und in etwas Entfernung wohl deren Lager, bestehend aus zwei länglichen Zelten überspannt mit einer

Plastikplane. Brrrr, da wird einem beim hingucken schon kalt. Wir machen bei 17°C im Womo die Heizung an und hier oben sind es 9°C. Wir fahren ein paar km Talwärts bis zu einem Panoramapunkt. Von hier kann man 2 kleine Wasserfälle sehen und die steile Bergwelt gut bewundern. Nachdem wir die Bergwelt bewundert haben und zum KAT zurück gingen standen dort die anderen Menschen und hatten unseren KAT im Visier. So können sich Sensationen kurzfristig verändern.

Wir rollen gemütlich wieder zurück zum Bazaleti-See. Und leider immer noch keine E-Mail aus dem Iran. Nach unserem Kalender sind es jetzt 3 ½ Wochen Bearbeitungszeit, nach deren Kalender sollte es 10 Arbeitstage dauern. Am Wochenende zelebrierten wir dann ein Nachbarschaftstreffen. Wir trafen uns bei Misho, der am WE in einem Caravan lebt. Wir stellten Tische und Stühle zusammen, luden die anderen Nachbarn mit ein. Auf den Grill kam reichlich Schweinfleisch, welches nur gesalzen wird. Ein jeder brachte was mit, Bier, Wein, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch trocken und in Salzwasser eingelegt, Gurken und Brot. Alles kam in der Mitte auf den Tisch und jeder nahm sich wovon er wollte. Besteck war heute Fehlanzeige, georgisches Gelage.

Nach über 4 Wochen warten auf die Referenz-Nr. kam am Dienstag endlich die ersehnte E-Mail. Also gleich am Mittwoch ab zur Botschaft. Der Konsul empfing uns mit einem grinsen im Gesicht und mit der Frage, ob wir mit einem riesen Camper unterwegs seien. Am Sonntag

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war er am Bazaleti-See und hat uns dort gesehen und den Camper bewundert. Er war gut gelaunt, erklärte uns das weitere Vorgehen. Gebühren bei der Bank einzahlen, 4 Din A4 Seiten ausfüllen, je 2 Passfoto und ein Nachweis einer Krankenversicherung. Wir erledigten alles ganz schnell, gaben die Unterlagen nebst Pässe ab und konnten das Visum am nächsten Tag abholen. Am Abend noch schnell von unseren Nachbarn verabschiedet und gleich am nächsten Morgen gingen wir wieder auf Achse, Kurs Süd. An der Grenze war nix los. Die Abfertigung verlief sehr schnell, keine 15 min. Nur kurz ins Auto gesehen ob noch andere Menschen im Koffer versteckt sind, Pass gescannt und Ausreisestempel eingetragen und schon waren wir im Niemandsland.

Fazit: Georgien ist ein Land im Aufbruch, gerade am starten. Eine Autobahn von Batumi nach Tiflis ist im Bau. An den restlichen Straßen muss noch gearbeitet werden. In Batumi und Tiflis wird an der Infrastruktur gearbeitet, auf dem Lande fehlt es noch an vielem. Schilder zu Sehenswürdigkeiten sind zwar vorhanden, aber an den meisten Objekten müsste dringend Hand angelegt werden. Selbst die Altstadt von Tiflis ist dem kompletten Verfall hingegeben, wenn nicht dringend saniert wird. Nach außerhalb wächst Tiflis inzwischen sehr modern, aber der Straßenverkehr bricht jeden Tag ab 9 Uhr zusammen, weil Straßen und –führung eine Katastrophe sind. Viele Georgier sind erst mal stur, wegschauend, selbst Grüßen fällt schwer. Erst nach ein paar Tagen am Bazaleti-See sind sie warm geworden. Nach einer Woche kannten uns fast alle und waren sehr herzlich und hilfsbereit. Beim Autofahren ist sich jeder selbst der nächste, im Rally fahren versucht sich jeder. Entsprechend sehen die Autos aus. Mit unserer KATze wollte sich aber dann doch keiner anlegen. Georgiens non plus Ultra ist sicherlich die imposante Bergwelt mit alle Möglichkeiten in den Bergen, klettern, wandern, rafting, radeln, paragliding, reiten, offroad fahren usw. Wir fühlten uns immer sicher, niemand ist in unserer Abwesenheit ans Auto gegangen. Alles in allem ein interessantes Land in ganz langsamer Aufbruchstimmung. Wir waren hier 42 Tage (nicht zuletzt, weil die Beantragung der Referenz-Nr. für das Iranvisum ganze 4 Wochen gedauert hat) und sind 994 km gefahren. Gesamtkilometer unserer Reise: 9566