1
Der Freundin zuliebe George Clooney (50), US-Schauspieler („The American“), ist hart im Nehmen. Trotz einer fri- schen Operation am rechten Ellenbogen habe Clooney seine Freundin, Model und Wrestlerin Stacy Keibler (32), zu ei- nem Football-Spiel aus- geführt, berichtete die Onlineausgabe der US- Zeitschrift „People“. Das Paar habe sich ein Spiel der Baltimore Ravens angesehen, von denen Keibler ein Fan sei. „Du weißt, dass es Liebe ist, wenn dein Freund zwei Tage vorher eine Opera- tion am Ellenbogen hatte und dich zu einem Ravens-Spiel mitnimmt. Vor al- lem, wenn er ein Bengals Fan ist“, schrieb die 32- Jährige auf ihrer Twitterseite. Clooney trennte sich im Juni nach zwei Jahren von der italienischen Schauspielerin Elisabetta Canalis (32). Seitdem ist er mit Keibler liiert. dapd Freude über Uni-Alltag Emma Watson (21), britische Schauspielerin, genießt ihr Studium an der Universität von Ox- ford. „Es ist wirklich schön, einen geregelten All- tag zu haben und zurück zu Hause zu sein“, sagte die „Harry Potter“-Dar- stellerin der Onlineaus- gabe der US-Zeitschrift „People“. Nach zwei Jahren an der Brown Universität im US-Bun- desstaat Rhode Island kehrte Watson im Herbst für ein offizielles Aus- landsjahr in ihre Hei- matstadt zurück. Die 21- Jährige ist demnächst an der Seite von Schau- spielerin Michelle Wil- liams in dem Drama „My Week With Marilyn“ zu sehen, in dem sie Marilyn Monroes Assistentin spielt. „Es war eine interes- sante Rolle. Ich bin sehr stolz darauf“, sagte sie der Zeitschrift. dapd Suche nach Leben auf dem Planeten Mars Die berühmten Marsmänn- chen sind natürlich nur eine Erfindung. Aber es ist kein Zu- fall, dass die Menschen schon lange darüber nachdenken, ob es auf dem Mars Leben geben kann – oder vielleicht früher mal gegeben hat. Schließlich ist unser Nachbarplanet der Erde ziemlich ähnlich. Aller- dings ist es im Vergleich auf dem Mars ziemlich ungemüt- lich. Nachts hat es bis zu 85 Grad minus – das ist noch käl- ter als in der Antarktis. Au- ßerdem gibt es auf dem kah- len Planeten riesige Sand- stürme mit Geschwindigkei- ten bis zu 300 Stundenkilo- meter. Wenn es auf dem Mars also Lebewesen geben sollte, dann sind sie wohl winzig klein. Um solche Mikroben zu fin- den, muss man schon hinfah- ren. Und das ist gar nicht so einfach, denn der Mars ist un- glaublich weit weg von der Er- de. Eine Rakete braucht un- gefähr ein halbes Jahr für die Reise durch das All. Am Sams- tag wollen die USA ein unbe- manntes Raumschiff starten, das auf dem Mars landen soll. Es hat einen Roboter an Bord, so groß wie ein Auto. Das Marsmobil mit dem Namen „Curiosity“ (Neugier) kann nicht nur rumfahren und Fo- tos machen. Es hat auch einen Greifarm und einen Bohrer, mit dem es Bodenproben nehmen soll. Die Wissenschaftler hof- fen, dass so die alte Frage ge- klärt werden kann, ob es Le- ben auf dem Mars gibt. Seite 6 Diese Zeichnung zeigt den Roboter „Curiosity“, der bald zum Mars fliegen soll, um dort nach Leben zu suchen. Foto: dpa Schon die alten Griechen mochten Süßholz Entweder man liebt sie oder man findet sie ganz scheuß- lich: Lakritze. Den süßen Stoff gibt es als Schnecken, Stangen oder in Würfelform. In Süd- deutschland sagen auch viele Bärendreck dazu, weil die Lak- ritze so schwarz ist. Aber wo kommt sie eigentlich her? Lak- ritze wird aus der Wurzel von Süßholz hergestellt. Diese Pflanze wurde gerade als Heil- pflanze 2012 ausgewählt. Süßholz soll nämlich – vor al- lem als Tee – zum Beispiel bei Husten und Heiserkeit helfen. Zu viel ist allerdings schädlich. Man kann auch auf den puren Süßholz-Wurzeln herumkau- en, das schmeckt fast genauso wie Industrie-Lakritze. Vor al- lem die Südfranzosen lieben es, mit einer Süßholz-Stange im Mund herumzulaufen. Al- lerdings wächst Süßholz bei uns nicht. Die Hülsenfrucht hat in der deutschen Sprache ei- nen besonderen Platz bekom- men als Redewendung. Wenn einer Süßholz raspelt, bedeutet das, dass er sich bei jemandem mit netten Worten einschmeicheln will. Seite 6 Aus diesem Stück Süßholz kann man Lakritze herstellen. Lakritze oder Bärendreck, wie es in Bayern heißt, schmeckt sehr süß und ist in Maßen auch gesund. Schon die alten Griechen und Römer moch- ten diesen Geschmack. Foto: dapd ZUR PERSON LEUTE Seite 10, DK Nr. 270, Mittwoch, 23. November 2011 „Partys sind Zeitverschwendung“ Collien Ulmen-Fernandes hat ihre Karriere mit viel Ehrgeiz selbst aufgebaut Von Markus Schwarz München (DK) Wer so viel hüpft, dem kann das Springen schon mal schmerzen: Collien Ulmen-Fern- andes springt im Moment viel auf deutschen Fernsehschirmen he- rum: Sie ist sowohl bei Krimis auf RTL („Alarm für Cobra 11“) als auch im ZDF („Ein Fall für zwei“, „Ein starkes Team“) zu sehen, sie stand im Schauspieler-Team der von der Kritik zuweilen gefeierten Serien „Dr. Med Molly“ (Sat.1) und „Snobs Sie können auch ohne Dich“ (ZDF.neo), sie spielt in den aktuel- len Kinofilmen „Kein Sex ist auch keine Lösung“ und „Unter Frauen“ und sie moderiert demnächst die 60. Sendung der Popmusik-Show „The Dome“. Ganz allein. Denn für die 60. Show brachen die Organisatoren mit der Traditi- on, „The Dome“ von einem zwei- köpfigen Moderatorenteam prä- sentieren zu lassen. Diesmal ist Collien Ulmen-Fernandes alleinige Gastgeberin, nur für einzelne An- sagen unterstützt von Gast-Mode- ratoren. Die 30-Jährige hat offensichtlich kein Problem damit: „Teilweise ist es sogar schwieriger, zu zweit zu moderieren. Man muss drauf ach- ten, ob der Andere auch das erzählt, was er erzählen soll. Wenn der an- dere seinen Part nicht richtig im Kopf hat und man für ihn auch noch mitdenken muss, kann das sehr nervig sein“, erklärt sie im Interview mit unserer Zeitung. Vielleicht ist es dieses gesunde Selbstvertrauen, das ohne Über- heblichkeit auskommt, das die Kar- riere der Hamburgerin mit deutsch- ungarisch-indisch-portugiesischen Wurzeln stetig voranbringt. Die „Galionsfigur der Young Generati- on“ nannte sie die in diesem Be- reich nicht für Superlative bekannte „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Collien Ulmen-Fernandes hat es offensichtlich nicht nötig, Star zu spielen. Sie zeigt sich als sehr sym- pathische Gesprächspartnerin und lässt im Interview des Öfteren einen natürlichen Witz aufblitzen. Bei- spielsweise, wenn sie über mögli- che Abwege von ihrer bisherigen Karriere berichtet: „Wenn ich wei- tergemacht hätte, wie ich angefan- gen habe, wäre ich jetzt eine 30-jäh- rige arbeitslose Balletttänzerin“, sagt sie und zielt darauf ab, dass sie körperlich derzeit keine so großen Sprünge mehr machen kann: Sie leidet an einem Knorpelschaden in den Knien. Ihren als Teenager eingeschlage- nen Weg hätte sie nicht fortführen können. Damals begann sie eine klassische Ballettausbildung. „Die Ärzte waren ganz überrascht, dass sie so einen Schaden bei mir fest- gestellt haben“, erzählt Ulmen- Fernandes. „Sonst kommt das ei- gentlich nur bei Menschen vor, die mehr Gewicht haben, als ihr Körper tragen kann. Woran das bei mir liegt, weiß keiner. Der Arzt meint aber, dass es mit der Ballettausbildung nichts zu tun hat.“ Doch dieses Handicap bremst Collien Ulmen- Fernandes nicht. Es scheint viel Ehrgeiz in ihrem 1,65 Meter großen Körper zu stecken. Mit 15 Jahren zieht sie von Zuhause aus, weil sie näher bei ihrer Ballettschule woh- nen will. „Meine Eltern wussten, dass ich da keinen Quatsch mache, wenn ich alleine wohne“, erzählt sie: „Ich bin von der Schule in die Tanz- schule gefahren, war dort bis 8 Uhr, habe dann Hausaufgaben gemacht und bin todmüde ins Bett gefallen.“ Vermisst hat sie das Partyleben von Schülern kaum. Denn wie sie sagt: „Ich bin nicht so der Feier- Typ. Feiern ist oft nur Zeitver- schwendung. Das macht in dem Moment Spaß, aber am nächsten Morgen ärgert man sich über den Kater.“ Sie ist wohl eher der etwas kon- servative Ehetyp. Seit Juni ist sie mit Christian Ulmen verheiratet, eben- falls Schauspieler und Moderator. Eine Ehe, die zu funktionieren scheint. Dass es eine Showbiz-Ehe ist, sieht sie nicht als Problem. „Weil wir freiberuflich arbeiten, haben wir Gelegenheit, unsere Termine ab- zustimmen. Leute, die von Montag bis Freitag ins Büro gehen, haben diese Möglichkeit nicht.“ Es ist kaum zu überhören: Collien Ulmen-Fernandes ist zufrieden. Den 30. Geburtstag, den sie Ende September gefeiert hat, hat sie im Gegensatz zu manch anderen Showstars problemlos gemeistert, wie sie erzählt: „Ich habe eine Freundin, die feiert immer wieder ihren 29. Geburtstag. Ich habe mich gefühlt wie 30 und es fühlt sich gut an.“ Collien Ulmen-Fernandes wollte frü- her Balletttänzerin werden. Foto: dpa Lady Gaga war Überraschungsgast bei den International Emmy Awards Montagabend in New York. Sie überreichte Nigel Lythgoe einen Sonderpreis. Der Eng- länder hat „Pop Idol“ und „American Idol“ erfunden, die Vorlagen für deutsche Talentshows. Die Deutschen gingen bei dem Fernsehpreis leer aus. Foto: AFP Kuttner kennt Zweifel Die Moderatorin und Autorin Sarah Kuttner zweifelt manchmal an ihrem Job. „Es gibt im- mer wieder Momente, in denen ich meinen Be- ruf blöd finde und wo auch ich mich frage, ob ich nicht von meinem Ersparten noch einen Kaffeeladen oder ein Tierheim oder so auf- machen sollte“, sagte die 32-Jährige in einem In- terview zu ihrem neuen Roman „Wachstums- schmerz“. Das Buch soll in dieser Woche er- scheinen. Darin be- schreibt Kuttner, wie die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten im Leben junge Menschen in Selbstzweifel stürzen kön- nen. „Ich kenne viele Leute, die das Gefühl ha- ben, sie müssten mehr aus ihrem Leben ma- chen. Keiner traut sich, sein Leben jetzt gut zu fin- den“, sagte Kuttner. Der Druck, mehr aus sich ma- chen zu müssen, könne unglücklich machen und dazu führen, „dass man Sachen in Frage stellt, die eigentlich toll sind.“ dpa

George Clooney „Partys sind Zeitverschwendung“ - Collien Ulmen … · 2019. 6. 11. · Fernandes.„Sonst kommt das ei-gentlich nur bei Menschen vor,die mehrGewicht haben, alsihr

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: George Clooney „Partys sind Zeitverschwendung“ - Collien Ulmen … · 2019. 6. 11. · Fernandes.„Sonst kommt das ei-gentlich nur bei Menschen vor,die mehrGewicht haben, alsihr

Der Freundin zuliebeGeorge Clooney (50), US-Schauspieler („The

American“), ist hart im Nehmen. Trotz einer fri-schen Operation am rechten Ellenbogen habeClooney seine Freundin,Model und WrestlerinStacy Keibler (32), zu ei-nem Football-Spiel aus-geführt, berichtete dieOnlineausgabe der US-Zeitschrift „People“. DasPaar habe sich ein Spielder Baltimore Ravensangesehen, von denenKeibler ein Fan sei. „Duweißt, dass es Liebe ist,wenn dein Freund zweiTage vorher eine Opera-tion am Ellenbogen hatteund dich zu einemRavens-Spielmitnimmt. Vor al-lem, wenn er ein Bengals Fan ist“, schrieb die 32-Jährige auf ihrer Twitterseite. Clooney trennte sichim Juni nach zwei Jahren von der italienischenSchauspielerin Elisabetta Canalis (32). Seitdem ister mit Keibler liiert. dapd

Freude über Uni-AlltagEmma Watson (21), britische Schauspielerin,

genießt ihr Studium an der Universität von Ox-ford. „Es ist wirklich schön, einen geregelten All-tag zu haben und zurück zu Hause zu sein“, sagtedie „Harry Potter“-Dar-stellerin der Onlineaus-gabe der US-Zeitschrift„People“. Nach zweiJahren an der BrownUniversität im US-Bun-desstaat Rhode Islandkehrte Watson im Herbstfür ein offizielles Aus-landsjahr in ihre Hei-matstadt zurück. Die 21-Jährige ist demnächst ander Seite von Schau-spielerin Michelle Wil-liams in demDrama „MyWeek With Marilyn“ zu sehen, in dem sie MarilynMonroes Assistentin spielt. „Es war eine interes-sante Rolle. Ich bin sehr stolz darauf“, sagte sieder Zeitschrift. dapd

Suche nach Leben auf dem Planeten MarsDie berühmten Marsmänn-

chen sind natürlich nur eineErfindung. Aber es ist kein Zu-fall, dass die Menschen schonlange darüber nachdenken, obes auf dem Mars Leben gebenkann – oder vielleicht frühermal gegeben hat. Schließlichist unser Nachbarplanet derErde ziemlich ähnlich. Aller-dings ist es im Vergleich aufdem Mars ziemlich ungemüt-lich. Nachts hat es bis zu 85Grad minus – das ist noch käl-ter als in der Antarktis. Au-

ßerdem gibt es auf dem kah-len Planeten riesige Sand-stürme mit Geschwindigkei-ten bis zu 300 Stundenkilo-meter. Wenn es auf dem Marsalso Lebewesen geben sollte,dann sind sie wohl winzig klein.

Um solche Mikroben zu fin-den, muss man schon hinfah-ren. Und das ist gar nicht soeinfach, denn der Mars ist un-glaublich weit weg von der Er-de. Eine Rakete braucht un-gefähr ein halbes Jahr für dieReise durch das All. Am Sams-

tag wollen die USA ein unbe-manntes Raumschiff starten,das auf dem Mars landen soll.Es hat einen Roboter an Bord,so groß wie ein Auto. DasMarsmobil mit dem Namen„Curiosity“ (Neugier) kannnicht nur rumfahren und Fo-tos machen. Es hat auch einenGreifarm und einen Bohrer, mitdem es Bodenproben nehmensoll. Die Wissenschaftler hof-fen, dass so die alte Frage ge-klärt werden kann, ob es Le-ben auf dem Mars gibt. Seite 6

Diese Zeichnung zeigt den Roboter „Curiosity“, der bald zum Marsfliegen soll, um dort nach Leben zu suchen. Foto: dpa

Schon die alten Griechen mochten SüßholzEntweder man liebt sie oder

man findet sie ganz scheuß-lich: Lakritze. Den süßen Stoffgibt es als Schnecken, Stangenoder in Würfelform. In Süd-deutschland sagen auch vieleBärendreck dazu, weil die Lak-ritze so schwarz ist. Aber wokommt sie eigentlich her? Lak-ritze wird aus der Wurzel vonSüßholz hergestellt. DiesePflanze wurde gerade als Heil-pflanze 2012 ausgewählt.Süßholz soll nämlich – vor al-lem als Tee – zum Beispiel beiHusten und Heiserkeit helfen.Zu viel ist allerdings schädlich.Man kann auch auf den purenSüßholz-Wurzeln herumkau-en, das schmeckt fast genausowie Industrie-Lakritze. Vor al-lem die Südfranzosen liebenes, mit einer Süßholz-Stangeim Mund herumzulaufen. Al-lerdings wächst Süßholz beiuns nicht. Die Hülsenfrucht hatin der deutschen Sprache ei-nen besonderen Platz bekom-men – als Redewendung.Wenn einer Süßholz raspelt,bedeutet das, dass er sich beijemandem mit netten Worteneinschmeicheln will. Seite 6

Aus diesem Stück Süßholz kann man Lakritze herstellen. Lakritzeoder Bärendreck, wie es in Bayern heißt, schmeckt sehr süß und istin Maßen auch gesund. Schon die alten Griechen und Römer moch-ten diesen Geschmack. Foto: dapd

Z U R P E R S O N

LEUTE Seite 10, DK Nr. 270, Mittwoch, 23. November 2011

„Partys sind Zeitverschwendung“Collien Ulmen-Fernandes hat ihre Karriere mit viel Ehrgeiz selbst aufgebaut

Von Markus Schwarz

München (DK) Wer so viel hüpft,dem kann das Springen schon malschmerzen: Collien Ulmen-Fern-andes springt im Moment viel aufdeutschen Fernsehschirmen he-rum: Sie ist sowohl bei Krimis aufRTL („Alarm für Cobra 11“) als auchim ZDF („Ein Fall für zwei“, „Einstarkes Team“) zu sehen, sie standim Schauspieler-Team der von derKritik zuweilen gefeierten Serien„Dr. Med Molly“ (Sat.1) und „Snobs– Sie können auch ohne Dich“(ZDF.neo), sie spielt in den aktuel-len Kinofilmen „Kein Sex ist auchkeine Lösung“ und „Unter Frauen“und sie moderiert demnächst die60. Sendung der Popmusik-Show„TheDome“. Ganz allein.Denn für die 60. Show brachen

die Organisatoren mit der Traditi-on, „The Dome“ von einem zwei-köpfigen Moderatorenteam prä-sentieren zu lassen. Diesmal istCollien Ulmen-Fernandes alleinigeGastgeberin, nur für einzelne An-sagen unterstützt von Gast-Mode-ratoren.Die 30-Jährige hat offensichtlich

kein Problem damit: „Teilweise istes sogar schwieriger, zu zweit zumoderieren. Man muss drauf ach-ten, ob der Andere auch das erzählt,was er erzählen soll. Wenn der an-dere seinen Part nicht richtig imKopf hat undman für ihn auchnochmitdenken muss, kann das sehrnervig sein“, erklärt sie im Interviewmit unserer Zeitung.Vielleicht ist es dieses gesunde

Selbstvertrauen, das ohne Über-heblichkeit auskommt, das die Kar-riere der Hamburgerinmit deutsch-ungarisch-indisch-portugiesischenWurzeln stetig voranbringt. Die„Galionsfigur der Young Generati-on“ nannte sie die in diesem Be-reich nicht für Superlative bekannte„Frankfurter Allgemeine Zeitung“.Collien Ulmen-Fernandes hat es

offensichtlich nicht nötig, Star zuspielen. Sie zeigt sich als sehr sym-pathische Gesprächspartnerin undlässt im Interview des Öfteren einennatürlichen Witz aufblitzen. Bei-spielsweise, wenn sie über mögli-che Abwege von ihrer bisherigenKarriere berichtet: „Wenn ich wei-tergemacht hätte, wie ich angefan-gen habe, wäre ich jetzt eine 30-jäh-rige arbeitslose Balletttänzerin“,sagt sie und zielt darauf ab, dass siekörperlich derzeit keine so großenSprünge mehr machen kann: Sieleidet an einem Knorpelschaden indenKnien.Ihren als Teenager eingeschlage-

nen Weg hätte sie nicht fortführenkönnen. Damals begann sie eineklassische Ballettausbildung. „DieÄrzte waren ganz überrascht, dasssie so einen Schaden bei mir fest-gestellt haben“, erzählt Ulmen-Fernandes. „Sonst kommt das ei-gentlich nur bei Menschen vor, diemehr Gewicht haben, als ihr Körpertragenkann.Worandasbeimir liegt,weiß keiner. Der Arzt meint aber,dass es mit der Ballettausbildungnichts zu tun hat.“ Doch diesesHandicap bremst Collien Ulmen-Fernandes nicht. Es scheint viel

Ehrgeiz in ihrem 1,65 Meter großenKörper zu stecken. Mit 15 Jahrenzieht sie von Zuhause aus, weil sienäher bei ihrer Ballettschule woh-nen will. „Meine Eltern wussten,dass ich da keinen Quatsch mache,wenn ichalleinewohne“, erzählt sie:„Ich bin von der Schule in die Tanz-schule gefahren, war dort bis 8 Uhr,habe dann Hausaufgaben gemachtund bin todmüde ins Bett gefallen.“Vermisst hat sie das Partyleben

von Schülern kaum. Denn wie siesagt: „Ich bin nicht so der Feier-Typ. Feiern ist oft nur Zeitver-schwendung. Das macht in demMoment Spaß, aber am nächstenMorgen ärgert man sich über denKater.“Sie ist wohl eher der etwas kon-

servative Ehetyp. Seit Juni ist sie mitChristian Ulmen verheiratet, eben-falls Schauspieler und Moderator.Eine Ehe, die zu funktionierenscheint. Dass es eine Showbiz-Eheist, sieht sie nicht als Problem. „Weilwir freiberuflich arbeiten, habenwirGelegenheit, unsere Termine ab-zustimmen. Leute, die von Montagbis Freitag ins Büro gehen, habendieseMöglichkeit nicht.“Es ist kaum zu überhören: Collien

Ulmen-Fernandes ist zufrieden.Den 30. Geburtstag, den sie EndeSeptember gefeiert hat, hat sie imGegensatz zu manch anderenShowstars problemlos gemeistert,wie sie erzählt: „Ich habe eineFreundin, die feiert immer wiederihren 29. Geburtstag. Ich habe michgefühlt wie 30 und es fühlt sich gutan.“

Collien Ulmen-Fernandes wollte frü-her Balletttänzerin werden. Foto: dpa

Lady Gaga war Überraschungsgast bei den International Emmy Awards Montagabend in New York. Sie überreichte Nigel Lythgoe einen Sonderpreis. Der Eng-länder hat „Pop Idol“ und „American Idol“ erfunden, die Vorlagen für deutsche Talentshows. Die Deutschen gingen bei dem Fernsehpreis leer aus. Foto: AFP

Kuttner kennt ZweifelDie Moderatorin und Autorin Sarah Kuttner

zweifelt manchmal an ihrem Job. „Es gibt im-mer wieder Momente, in denen ich meinen Be-ruf blöd finde und woauch ich mich frage, obich nicht von meinemErsparten noch einenKaffeeladen oder einTierheim oder so auf-machen sollte“, sagte die32-Jährige in einem In-terview zu ihrem neuenRoman „Wachstums-schmerz“. Das Buch sollin dieser Woche er-scheinen. Darin be-schreibt Kuttner, wie diescheinbar unbegrenztenMöglichkeiten im Lebenjunge Menschen in Selbstzweifel stürzen kön-nen. „Ich kenne viele Leute, die das Gefühl ha-ben, sie müssten mehr aus ihrem Leben ma-chen. Keiner traut sich, sein Leben jetzt gut zu fin-den“, sagte Kuttner. Der Druck, mehr aus sich ma-chen zu müssen, könne unglücklich machen unddazu führen, „dass man Sachen in Frage stellt,die eigentlich toll sind.“ dpa