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Gerd R.Ueberschär (Hrsg.)

Hitlers militärische Elite

68 Lebensläufe

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in

und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

Der Theiss Verlag ist ein Imprint der WBG(Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

Sonderausgabe 2015 © 2015 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt3., um ein Vorwort zur Ausgabe von 2011 erweiterte Auflage.

Umschlaggestaltung: Peter Lohse, HeppenheimUmschlagbild: Adolf Hitler bei den Herbstmanövern des VI. Armeekorps

in Munsterlager 1936 mit Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst Werner von Blomberg (links), und dem Oberbefehlshaber des Heeres,

General Werner Freiherr von Fritsch (3. von links). Foto: bpk Berlin

Satz: schreiberVIS, BickenbachDie Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder

der WBG ermöglicht.Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier

Printed in Germany

Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

ISBN 978-3-8062-3038-3

Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:eBook (PDF): 978-3-8062-3043-7eBook (epub): 978-3-8062-3044-4

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Inhalt

Gerd R. UeberschärVorbemerkung zur Neuauflage und Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI

Friedrich-Christian StahlGeneraloberst Wilhelm Adam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

Klaus-Jürgen MüllerGeneraloberst Ludwig Beck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Friedrich-Christian StahlGeneraloberst Johannes Blaskowitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Samuel W. Mitcham, Jr.Generalfeldmarschall Werner von Blomberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Samuel W. Mitcham, Jr.Generalfeldmarschall Fedor von Bock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Samuel W. Mitcham, Jr. und Gene MuellerGeneralfeldmarschall Walther von Brauchitsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Heinz HöhneAdmiral Wilhelm Canaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Horst MühleisenGeneraloberst Werner Freiherr von Fritsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

Gene MuellerGeneraloberst Friedrich Fromm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Gerd R. UeberschärGeneraloberst Franz Halder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Samuel W. Mitcham, Jr.SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

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Gerhard HümmelchenGeneraloberst Hans Jeschonnek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

Kenneth MackseyGeneraloberst Alfred Jodl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

Samuel W. Mitcham, Jr.Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

Elmar KrautkrämerGeneralfeldmarschall Albert Kesselring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Gene MuellerGeneralfeldmarschall Günther von Kluge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

John McCannonGeneralfeldmarschall Georg von Küchler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

Gene MuellerGeneralfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

Norbert HaaseGeneraloberstabsrichter Dr. Rudolf Lehmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Dieter HartwigGeneraladmiral Wilhelm Marschall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

Gerhard HümmelchenGeneralfeldmarschall Erhard Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Christoph JahrGeneralmajor Oskar Ritter von Niedermayer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

Kurt FischerGroßadmiral Dr. phil. h. c. Erich Raeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Bernd BollGeneralfeldmarschall Walter von Reichenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

Christian StreitGeneral der Infanterie Hermann Reinecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

InhaltVI

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Wolfgang U. EckartGeneralarzt Ernst Rodenwaldt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

Detlef VogelGeneralfeldmarschall Gerd von Rundstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223

Gerhard HümmelchenGeneralfeldmarschall Hugo Sperrle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

Friedrich-Christian StahlGeneral der Infanterie Karl-Heinrich von Stülpnagel . . . . . . . . . . . . . 240

Roland PeterGeneral der Infanterie Georg Thomas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

Gerhard HümmelchenGeneraloberst Ernst Udet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

Gene MuellerGeneralfeldmarschall Erwin von Witzleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Manfred MesserschmidtAdmiral Max Bastian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

Wolfgang U. EckartSS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Prof. Dr. med. Karl Brandt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283

Samuel W. Mitcham, Jr.Generalfeldmarschall Ernst Busch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

Jakob KnabGeneraloberst Eduard Dietl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299

William T. Allbritton und Samuel W. Mitcham, Jr.SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Joseph (Sepp) Dietrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

Herbert KrausGroßadmiral Karl Dönitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316

Heinz-Ludger BorgertGeneraladmiral Hans-Georg von Friedeburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326

Inhalt VII

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Wolfgang U. EckartSS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Prof. Dr. med. Ernst Grawitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

Samuel W. Mitcham, Jr.Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343

Kenneth MackseyGeneraloberst Heinz Guderian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351

Wolfgang U. EckartGeneraloberstabsarzt Prof. Dr. med. Siegfried Handloser . . . . . . . . . . . 359

Samuel W. Mitcham, Jr. und Gene MuellerGeneraloberst Erich Hoepner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364

Friedrich-Christian StahlGeneralfeldmarschall Ewald von Kleist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371

Wolfgang WelkerlingGeneral der Artillerie Fritz Lindemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378

Friedrich-Christian StahlGeneralfeldmarschall Wilhelm List . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387

Siegwald GanglmairGeneraloberst Alexander Löhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394

Norbert HaaseGeneralstabsrichter Werner Lueben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402

Gerhard HümmelchenAdmiral Günther Lütjens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407

Bernd BollGeneralfeldmarschall Erich von Lewinski, gen. von Manstein . . . . . . . . 414

Samuel W. Mitcham, Jr. und Gene MuellerGeneralfeldmarschall Walter Model . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429

Peter SteinkampGeneralfeldmarschall Friedrich Paulus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432

InhaltVIII

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Gerhard HümmelchenGeneralfeldmarschall Wolfram Frhr. v. Richthofen . . . . . . . . . . . . . . . . . 440

Erich KosthorstGeneral der Infanterie Edgar Röhricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446

Sir David FraserGeneralfeldmarschall Erwin Rommel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455

Peter SteinkampGeneral der Infanterie Karl von Roques . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465

Norbert HaaseGeneralstabsrichter Karl Sack . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472

Ekkehard Meyer-DüttingdorfGeneral der Infanterie Max von Schenckendorff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481

Friedrich-Christian StahlGeneraloberst Rudolf Schmidt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489

Reinhard StumpfGeneral der Infanterie Rudolf Schmundt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497

Peter SteinkampGeneralfeldmarschall Ferdinand Schörner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 507

Elmar KrautkrämerGeneralleutnant Dr. phil. Hans Speidel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 516

Gerd R. UeberschärGeneralmajor Henning von Tresckow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 527

Roland PeterGeneral der Artillerie Eduard Wagner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534

Horst MühleisenGeneral der Artillerie Walter Warlimont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 541

Friedrich-Christian StahlGeneralfeldmarschall Maximilian Freiherr von und zu Weichs an der Glon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547

Inhalt IX

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Friedrich-Christian StahlGeneraloberst Kurt Zeitzler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554

Peter SteinbachZwischen Gefolgschaft, Gehorsam und Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . 564

Wolfram WetteDas Bild der Wehrmacht-Elite nach 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 578

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594

Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599

Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610

Die Autoren des Bandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 619

InhaltX

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XI

Vorbemerkung zur Neuauflage von 2015

Über die Beteiligung hoher militärischer Führer in Kommandostellungenund Führungsstäben von Wehrmacht, Heer, Luftwaffe und Kriegsmarinesowie der Waffen-SS am Vernichtungskrieg und an Kriegsverbrechenwährend des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges hat es in den letztenJahren – auch in Verbindung mit der Präsentation mehrerer Ausstellungenüber die Wehrmacht in der NS-Zeit und deren Kriegführung, insbesonderein Süd-, Südost- und Osteuropa - eine breite gesellschaftliche Debatte gege-ben. Dabei sind einzelne Militärs - Feldmarschälle, Generale, Admirale undhöhere Waffen-SS-Führer – wiederholt in den Mittelpunkt der Untersu-chungen gerückt. Durch zahlreiche Studien, Biographien und Dokumenten-sammlungen überlieferter militärischer Schriftstücke wurden ihre Mitwir-kung, Verstrickung oder das arbeitsteilige Zusammenwirken an dem vonder NS-Führung geforderten und auch öffentlich propagierten totalen Ver-nichtungskrieg nachgewiesen. Mehrere Aspekte dieses Verhaltens der mi-litärischen Elite, die in diesem Band anhand von 68 Kurzporträts beschrie-ben werden, konnten in letzter Zeit in Teilbereichen somit detaillierter un-tersucht und dargestellt werden als dies früher erfolgte.Dadurch sind einige Nuancen und Teilaspekte der Verstrickung und Mitwir-

kung bei den Verbrechen des NS-Staates noch deutlicher geworden als bisher;die neueren Ergebnisse bekräftigen generell die Aussage über die Teilhabehöherer Militärs an der verbrecherischen Durchsetzung von Hitlers Herr-schaft von 1933 bis 1945. Das in diesem Band beschriebene Handeln und diedargelegten, oft nicht genutzten Handlungsmöglichkeiten vieler hoher Militärszeigen nicht nur deren NS-freundliche Haltung, sondern auch die bewussteTeilhabe an NS-Verbrechen, auch wenn diese bei einigen Einzelaktionen nichtförmlich gebilligt wurden oder in Einzelfällen zur Ablehnung der NS-Diktaturund sogar zum aktiven Widerstand gegen Hitlers Herrschaft führten. Es wirdinsgesamt das Versagen dieser nach eigenem Verständnis professionell orien-tierten militärischen Elite während der NS-Herrschaft deutlich.So können die nachfolgend vorgestellten personenbezogenen Skizzen

nach wie vor ein gültiges Fundament für weitere Untersuchungen und bio-graphische Nachforschungen bieten und als Basis für die umfassende Er-kenntnis über das persönliche Scheitern vieler Feldmarschälle, Generale,Admirale und SS-Gruppen- und Obergruppenführer der Waffen-SS beiihrem Verhalten während der NS-Zeit gelten.Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass der Verlag diese Sammlung biogra-

phischer Portraits zur militärischen Elite für die Zeit von 1933 bis 1945durch eine Neuauflage wieder zugänglich macht. Das Werk erschien erst-mals 1998 in zwei getrennten Bänden und fand damals eine große Nachfrage,

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Vorwort des HerausgebersXII

Vorwort des Herausgebers

In neuen historischen Untersuchungen und öffentlich präsentierten Do-kumenten zentraler Ausstellungen wie den beiden großen „Wehrmachtaus-stellungen“ des Hamburger Instituts für Sozialforschung tritt die Mitverant-wortung der Wehrmacht und deren Führung für den Massenmord an der jü-dischen und slawischen Bevölkerung in Osteuropa und bei anderenKriegsverbrechen immer deutlicher zutage. Sicher gab es Wehrmachtsein-heiten und Wehrmachtsangehörige, die mit Recht sagen konnten, von alle-dem nichts gewusst zu haben. Auf der anderen Seite gab es aber auch Ein-heiten, Verbände, Kommandeure und Befehlshaber, deren Beteiligung oderMitwisserschaft an Kriegsverbrechen sich aus den erhaltenen Akten zwei-felsfrei belegen lässt. Bei diesem Befund stellt sich die Frage nach dem Ver-hältnis von Wehrmacht- und Truppenführung zum NS-Regime.Historiographie und Geschichtswissenschaft nähern sich diesem Thema

in breiter historischer Perspektive. Sie reicht zeitlich weit hinter das Jahrvon Hitlers Machtantritt 1933 zurück und wendet sich zunehmend den ver-antwortlichen Personen zu, die als „Heerführer“ die „einfachen“ Soldatenab Kriegsbeginn im September 1939 in völkerrechtswidrige Situationenbrachten oder ihnen sogar völkerrechtswidriges Verhalten abverlangten.Vor allem im Rahmen der Erforschung des militaristischen Denkens und

Verhaltens in der Kaiserzeit und Weimarer Republik untersuchte die Ge-schichtswissenschaft die Kontinuität lange tradierter Werthaltungen und po-litischer Ziele des preußisch-deutschen Militärs in ihren Auswirkungen aufdie Innen- und Außenpolitik nach 1918. Dabei trat auch die Frage nach dergewandelten Qualität des Krieges und dem damit verbundenen Funktions-wandel von Strategie und Politik sowie von Militär und Gesellschaft insBlickfeld. Schon vor Hitlers Regierungsantritt war die Vorstellung, dass dermoderne Krieg von der technisch-industriellen Entwicklung bestimmt

so dass es alsbald vergriffen war und dann 2011 in zweiter aktualisierter Auf-lage in einem Band zusammengefasst publiziert worden ist, die inzwischenebenfalls vergriffen ist. Autoren und Herausgeber danken deshalb DanielZimmermann vom Lektorat Geschichte und Altertumswissenschaft der Wis-senschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt für seinen Einsatz bei derHerausgabe dieses Werkes in Form einer weiteren dritten Neuauflage.

Freiburg, Februar 2015 Gerd R. Ueberschär

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Vorwort des Herausgebers XIII

werde und als „totaler Krieg“ der gesamten Gesellschaft verstanden und ge-führt werden müsse, in der militärischen Funktionselite weitgehend akzep-tiert. Der kommende Krieg schien nur dann erfolg- und siegreich geführtwerden zu können, wenn es gelang, die gesamte Volkskraft zum Zwecke derKriegführung zu mobilisieren und dafür unmittelbar einzusetzen. In diesemSinne begrüßten die führenden Militärs die Forderung der nationalsozialisti-schen Bewegung nach einem „Volk in Waffen“, und sie unterstützten derenMaßnahmen zum Aufbau einer festgefügten „Volksgemeinschaft“.Im Kaiserreich zeichnete sich das Offizierkorps durch konservative Wert-

maßstäbe und Homogenität aus. Es besaß ein starkes Standes- und Elitebe-wusstsein sowie ein hohes Selbstwertgefühl mit tradierten Ehrbegriffen, diees auch in der Weimarer Republik zu verteidigen wusste. Das Scheitern desoperativen Denkens dieser Elite im Ersten Weltkrieg führte zur Abkapselungund zum Rückzug aus dem politischen Bereich in der Zeit nach 1918. Mansuchte, die militärische Macht mit den tradierten Wertvorstellungen als unpo-litischen Bereich in der Weimarer Republik und in der NS-Zeit fortzuführen.Das höhere Offizierkorps entwickelte keine positive Beziehung und Bin-

dung zur deutschen Republik von 1918 bis 1933. Es besaß in weitem Maßeeine konservativ-nationale Grundüberzeugung, die keineswegs den Prinzipi-en einer demokratisch-parlamentarischen Staatsordnung entsprach. Zudemwurde die militärische Niederlage von 1918 weitgehend aus dem Bewusst-sein verdrängt. Den nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg abgeschlossenenVersailler Vertrag wollte man – wenn nötig gewaltsam – revidieren. HitlersGenerale und Admirale stammten aus jener militärischen Führungsschicht,die aufgrund ihrer politischen und militärischen Ziele bereit war, die natio-nalsozialistische Politik und deren Ziele mitzutragen und auch zu unterstüt-zen. Als Hitler die Regierung antrat, konnte er auf dieser Basis den Weg vomRevisionskurs der Weimarer Regierungen zur Gewalt- und Kriegspolitikgegen das ihm verhasste „System von Versailles“ einschlagen, ohne befürch-ten zu müssen, dass ihm wegen innenpolitischer Verfehlungen seiner Anhän-ger und Parteigenossen gegen Juden und Andersdenkende von Seiten derhöheren Offiziere die Gefolgschaft verweigert werde. Diese waren vielmehrbemüht, ihren Anspruch, die einzige professionelle Elite für die Durch-führung des Krieges zu sein, auch im neuen NS-Regime durch ein Mit- undAufeinanderzugehen im NS-Staat zur Geltung zu bringen.Die von Hitler propagierte Zwei-Säulen-Theorie von Partei und Wehr-

macht als den beiden gleichberechtigten innenpolitischen Machtfaktorenseiner Herrschaft bot den Generalen und Admiralen die Möglichkeit, sichals wichtige Partner der NS-Bewegung zu verstehen. Sie empfanden da-durch zugleich eine besondere Verantwortung für die Konsolidierung undden Bestand der NS-Herrschaft, deren Ideologie sie weitgehend akzeptier-

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Vorwort des HerausgebersXIV

ten. Entscheidendes Einfluss- und Machtterrain ging der Wehrmachts- undHeeresführung jedoch durch die Blomberg-Fritsch-Krise in Februar 1938verloren, als sie sich den Machenschaften der NS-Führer nicht energischentgegenstellten. Danach spielte die militärische Führungsschicht in derDiktatur Hitlers nur noch die Rolle einer nachgeordneten, im Einfluss be-grenzten Funktionselite, zumal der Diktator dann selbst den Oberbefehlüber die Wehrmacht und damit die Position des entlassenen Reichskriegs-ministers Werner v. Blomberg übernahm.Als General der Artillerie Ludwig Beck als Generalstabschef des deut-

schen Heeres am 16. Juli 1938 mit Hilfe einer Denkschrift den damaligenOberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Walther v. Brauchitsch, sowiedie übrigen Befehlshaber und Kommandierenden Generale des Heeres ein-dringlich vor den Gefahren einer unkontrollierbaren Gewaltpolitik undKriegstreiberei durch den „Reichskanzler und Führer“ Adolf Hitler zu war-nen suchte und sie für ein gemeinsames Handeln gegen den Diktator durchkollektive Verweigerung gewinnen wollte, formulierte er einen sehr hohenAnspruch für ihr Verhalten gegenüber Krieg und Politik in der NS-Zeit: Essei ein „Mangel an Größe und an Erkenntnis der Aufgabe, wenn ein Soldatin höchster Stellung in solchen Zeiten seine Pflichten und Aufgaben nur indem begrenzten Rahmen seiner militärischen Aufträge sieht, ohne sich derhöchsten Verantwortung vor dem gesamten Volke bewußt zu werden“.„Außergewöhnliche Zeiten“ verlangten nach Becks Ansicht auch „außerge-wöhnliche Handlungen“. Der soldatische Gehorsam der Generale habedort „eine Grenze, wo ihr Wissen, ihr Gewissen und ihre Verantwortung dieAusführung eines Befehls“ verbiete.1

Mit dieser Feststellung konnte Beck die Mehrzahl seiner Generalskame-raden jedoch nicht überzeugen. Er blieb allein und nahm danach seinen Ab-schied. In steigendem Maße haben führende Militärs die Augen verschlos-sen vor dem innenpolitischen Terror der Nationalsozialisten gegen einzelneBevölkerungsgruppen, die der NS-Führung nicht genehm waren oder ihremRegime Widerstand entgegenbrachten. Unter Führung der Generale undAdmirale war die Wehrmacht schließlich im September 1939 ein verlässli-ches Instrument beim Kampf gegen Polen und dessen Verbündete Großbri-tannien und Frankreich. Viele Generale und Admirale hofften mit Beginndes Krieges auf Ruhm, Anerkennung, Beförderung und Belohnung für er-wartete Siege.Der vor 1939 propagierten Zwei-Säulen-Theorie von Partei und Wehr-

macht als den beiden maßgeblichen Machtfaktoren des NS-Staates ent-sprach nach Kriegsbeginn die Funktionsteilung im Kampf der „NS-Volksge-meinschaft“ sowohl gegen außenpolitische Feinde als auch gegen innenpoli-tische Gegner. Nach Kriegsbeginn verstanden führende Militärs sowohl den

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Vorwort des Herausgebers XV

Terror gegen fremde Bevölkerungen und Bevölkerungsteile in den besetz-ten Gebieten als auch das Vorgehen gegen die Juden Europas als berech -tigte Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der deutschen Herrschaft undMachtposition in den eroberten europäischen Ländern. Insofern war deram 1. September 1939 entfesselte Kampf nicht nur „Hitlers Krieg“. VieleGenerale und Admirale waren bereit, aus „Kriegsnotwendigkeit“ wegzuse-hen, wenn sie mit NS-Verbrechen in ihrem Kommandobereich konfrontiertwurden. Sie waren ebenso bereit, vorhandene eigene moralische Bedenkengegen den Terror dem totalen Siegeswillen nach- oder unterzuordnen,indem sie sich einem selbst auferlegten Anpassungsdruck unterwarfen.Für viele Heerführer und Oberbefehlshaber war es schwierig, im Einzel-

fall nicht in NS-Verbrechen hineingezogen zu werden. Manche beteiligtensich auch aktiv daran oder stellten sich dafür als Funktionsträger zur Verfü-gung, wenn sie Befehle weitergaben und auch selbst erteilten, um Juden undSlawen für die Liquidierungen abzutransportieren, oder wenn sie in eigenenBefehlen die Mordaktionen an Juden als „harte, aber gerechte Sühnemaß-nahme“ bezeichneten oder als „unausweichlichen Volkstumskampf“ gegenü-ber anderen Völkern akzeptierten. Mehrere höhere Befehlshaber suchtensogar in besonderen, von Hitler ausdrücklich gelobten „Musterbefehlen“ dieihnen anvertrauten Soldaten „als Träger einer völkischen Idee und Rächer“auf rücksichtslose Kampfführung und Ausrottung der Juden zu verpflichten.Zudem verschoben sich in der Kriegszeit die Wertmaßstäbe immer mehr.„Kriegsnotwendigkeiten“ bestimmten einzelne Aktionen und wurden be-reitwillig als pauschale Erklärungsmodelle für rücksichtsloses und verbre-cherisches Vorgehen gegen äußere und innere Gegner an erkannt.Nur wenige Generale und Admirale lehnten sich gegen die NS-Verbre-

chen auf oder verweigerten sich dem von der NS-Führung propagiertenVernichtungskampf gegen „Plutokraten, Juden und Bolschewisten“. Keinerder Oberbefehlshaber, Flotten- oder Armeeführer hat offenen Widerspruchdagegen eingelegt. Bewusst zog man sich auf strategische und operativeAufgaben zurück und wollte den Kampf an der Front siegreich meistern.Manche vollbrachten dabei herausragende Leistungen und genossen danndie ihnen sogar vom Ausland zuteil werdende Anerkennung etwa als „Wü-stenfuchs“ in Afrika (Feldmarschall Rommel) oder als „strategischer Kopf“an der Ostfront (Feldmarschall v. Manstein). Auch in aktiven Widerstands-kreisen gegen Hitlers Regime hielt man es lange Zeit für vorrangig, erst denKrieg unter der NS-Führung siegreich zu beenden, bevor man sich gegendie eigene Regierung stellen oder sie gar wegen verbrecherischer Taten ge-genüber anderen Völkern und Juden zur Rechenschaft ziehen wollte.Letztlich waren nur ganz wenige bereit, die von General Beck 1938 ver-

langte Verantwortung zu akzeptieren und ihr Handeln bis zum Ende des

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Vorwort des HerausgebersXVI

Dritten Reiches im Mai 1945 auch danach auszurichten. Noch wenigerwaren bereit, durch aktiven Widerstand und Putsch gegen die eigene ver-brecherische Staatsführung zu handeln und sich zur Schuld für deren Ver-brechen zu bekennen. Die gelegentliche Distanz zum Regime zeigt jedochdie Bereitschaft einiger höherer Offiziere zur Übernahme von Verantwor-tung nach dem Kriegsvölkerrecht gegenüber der NS-Politik, ohne dass injedem Fall der direkte Weg zum militärischen Widerstand gegen das NS-Re-gime eingeschlagen wurde, wie es beispielsweise sogar das Verhalten höhe-rer SS-Führer der Waffen-SS belegt, die in einzelnen Fällen unsinnige„Führerbefehle“ boykottierten.Innerhalb dieses Handlungsrahmens zeigt sich nicht nur die enge Bin-

dung der höheren Wehrmachtoffiziere an die NS-Ideologie, sondern zu-gleich auch das Phänomen, dass der NS-Führung die wiederholt verlangteRezeption des Nationalsozialismus durch die militärische Elite nicht weitund umfassend genug ging. So bestand bei Hitler ein deutliches Misstrauengegenüber Generalen und Generalstabsoffizieren. Überliefert ist seine Kri-tik von 1938: „Was sind das für Generale, die ich als Staatsoberhaupt wo -möglich zum Krieg treiben muß! Wäre es richtig, so dürfte ich mich dochvor dem Drängen der Generale nach Krieg nicht retten können! […] Ichverlange nicht, daß meine Generale meine Befehle verstehen, sondern daßsie sie befolgen.“2 Hitler wollte sich deshalb nach dem Kriege „der Frageder Offiziere“ annehmen – ähnlich wie Stalin, der die Generale der RotenArmee rechtzeitig habe erschießen lassen3.Diese Meinung des Diktators konnte auch durch einzelne militärische Füh-

rer, die seiner Vorstellung von NS-begeisterten Offizieren – wie etwa den Ge-neralen Dietl oder Schörner – entsprachen, nicht beseitigt werden. Obwohldie höhere militärische Führungsschicht mehrheitlich auf dem Boden der NS-Weltanschauung stand, monierte insbesondere Goebbels vielfach den fehlen-den politischen Eifer der Generale für den Nationalsozialismus.Nur schwer ist zu verstehen, wieso so viele führende Militärs Hitlers

Herrschaft bis zuletzt unterstützten, ihm weiterhin Gefolgschaft leistetenund angesichts der großen personellen und materiellen Verluste nicht wieim Ersten Weltkrieg auf einen Waffenstillstand drängten. Sie leisteten Hitlerauch dann noch Gefolgschaft, „als dessen Skrupellosigkeit und verbrecheri-sche Natur erkennbar wurde“, so dass die Grenzen des Gehorsams längstaufgehoben waren.Ein Teil der Adressaten von Becks moralischer Forderung saß nach

Kriegsende auf der Anklagebank bei den Nürnberger Prozessen und wurdezur Rechenschaft gezogen. General Beck hielt dagegen an seiner kritischenHaltung und Überzeugung fest und fand beim Staatsstreichversuch Stauf-fenbergs am 20. Juli 1944 den Tod. Beide Handlungsstränge symbolisieren

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