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GESCHÄFTSBERICHT 2007

Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Konzeption, Redaktion, Gestaltung und Realisation. Publiziert im März 2008 in Deutsch und Englisch.

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Page 1: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 0 7

Page 2: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

Wichtigste Kennzahlen der Lindt & sprüngli Gruppe

2007 2006Veränderung

in %

Erfolgsrechnung

Umsatz chf Mio. 2 946.2 2 585.6 13.9Operatives ergebnis vor Abschreibungen (ebitDA) chf Mio. 444.3 381.2 16.6

in % des Umsatzes % 15.1 14.7 Operatives ergebnis (ebit) chf Mio. 350.8 297.2 18.0

in % des Umsatzes % 11.9 11.5 reingewinn chf Mio. 250.5 209.2 19.7

in % des Umsatzes % 8.5 8.1 cash flow chf Mio. 340.9 312.6 9.1

in % des Umsatzes % 11.6 12.1 Bilanz

bilanzsumme chf Mio. 2 469.4 2 134.1 15.7Umlaufvermögen chf Mio. 1 599.4 1 419.6 12.7

in % der bilanzsumme % 64.8 66.5 Anlagevermögen chf Mio. 870.0 714.5 21.8

in % der bilanzsumme % 35.2 33.5 Langfristiges fremdkapital chf Mio. 221.6 319.7 – 30.7

in % der bilanzsumme % 8.9 15.0 eigenkapital chf Mio. 1 389.4 1 157.9 20.0

in % der bilanzsumme % 56.3 54.2 investitionen in sachanlagen / immaterielle Anlagen chf Mio. 235.1 146.4 60.6

in % des cash flow % 69.0 46.8 Mitarbeiter

Durchschnittlicher Personalbestand 7 793 7 044 10.6

Umsatz pro Mitarbeiter tchf 378.1 367.1 3.0 Kennzahlen der Aktien

Unverwässerter reingewinn je Aktie/10 Ps 1) chf 1 123 948 18.5cash flow je Aktie/10 Ps chf 1 520 1 410 7.8Dividende je Aktie/10 Ps chf 330 2) 275 20.0Payout ratio % 29.5 29.2 eigenkapital je Aktie/10 Ps chf 6 195 5 224 18.6schlusskurs NA 31.12. chf 39 770 30 700 29.5schlusskurs Ps 31.12. chf 3 920 3 008 30.3börsenkapitalisierung per 31.12. chf Mio. 8 871.3 6 754.4 31.3

1) basierend auf dem gewichteten Durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 Ps im Umlauf2) Antrag des Verwaltungsrats

Page 3: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

GESCHÄFTSBEriCHT 2007

inhalt

2 Bericht des Präsidenten

6 Bericht über das Geschäftsjahr 2007

22 Eine reise in die faszinierende Welt der Gewürze

34 Corporate Governance

42 Finanzbericht der Lindt & Sprüngli Gruppe

48 Anhang zur Jahresrechnung

73 Bericht des Konzernprüfers

74 Finanzbericht der Chocoladefabriken

Lindt & Sprüngli AG (Holding)

78 Antrag über die Verteilung des Bilanzgewinns

79 Bericht der revisionsstelle

80 5-Jahres-Überblick

82 Adressen der Lindt & Sprüngli Gruppe

Umschlag: informationen

110. Generalversammlung der AktionäreFreitag, 25. April 2008, 10.00 Uhr Kongresshaus Zürich, Kongresssaal Eingang K, Claridenstrasse, Zürich

This Annual report is also available in English.

Page 4: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

2

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre

in diesem Jahr des rückblicks auf

15 Jahre neues Management bin ich

ganz besonders erfreut, wiederum ein

in jeder Hinsicht herausragendes

Geschäftsjahr zu vermelden. Zusammen

mit meinen langjährigen Kollegen im

Verwaltungsrat, in der Konzernleitung,

in den Geschäftsleitungen unserer

Tochtergesellschaften und mit dem

gesamten Lindt & Sprüngli Team rund

um die Welt erfüllt es mich mit grossem

Stolz, in der Langzeitperspektive auf

einen kontinuierlichen Leistungs- und

Erfolgsausweis zurückzublicken. Es ist

wohl gerade dieser Kontinuität in den

Führungsgremien, aber auch der

beharrlichen Verfolgung unserer Ziele,

unserem kompromisslosen Qualitäts-

bekenntnis, unserer konsequenten

Positionierung im Premium-Schokolade-

segment, unserer innovationsfähigkeit

sowie unserer Markenstrategie und

Marktphilosophie zu verdanken, dass

Lindt & Sprüngli über all diese Jahre

hinweg die Herausforderungen der

Gegenwart mit Erfolg zu meistern

vermochte und gleichzeitig eine solide

Basis für ein gesundes zukünftiges

Wachstum legen konnte.

Das abgelaufene Geschäftsjahr stand

im Vorzeichen einer weltweit meist

stabilen, teilweise sogar steigenden

Konjunktur, die sich vorwiegend positiv

auf die Konsumentenstimmung und das

Kaufverhalten auswirkte. Von dieser

positiven Entwicklung profitierte der

Schokolademarkt jedoch nicht oder nur

in verhaltenem Masse. in den USA

erfuhr das Wirtschaftswachstum durch

die immobilien- und Kreditkrise in der

zweiten Jahreshälfte einen jähen

Page 5: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Dämpfer, der mit einer grossen Ver-

unsicherung im Markt verbunden war,

rezessionsängste schürte und den

US-Dollar-Kurs schwächte. Gleichzeitig

festigten sich im Jahresverlauf die

Notierungen für den Euro, so dass für

das Lindt & Sprüngli Geschäft die

Dollarschwäche mehr als kompensiert

werden konnte. Eine andere Heraus-

forderung lag in den stark gestiegenen

rohstoffkosten: Milch, Nüsse, Zucker

wurden zum Teil erheblich teurer und

auch die Preise für Kakao und Kakao-

butter schnellten drastisch nach oben,

insbesondere im Bereich der für Lindt

& Sprüngli wichtigen Edelsorten. Auch

die Energie- und Transportkosten sowie

die Verpackungsmaterialkosten ver-

zeichneten einen markanten Aufwärts-

trend. Dank einer optimalen Einkaufs-

politik, laufender Effizienzsteigerungen

und eines ausgezeichneten Kosten-

managements haben diese Mehrkosten

das Jahresergebnis jedoch nicht negativ

belastet.

Es ist eine beachtliche Leistung, vor

diesem herausfordernden Hintergrund

und unter Berücksichtigung des immer

härteren Wettbewerbs, der im Handel

vornehmlich über den Preis ausge-

tragen wird, ein wiederum zweistelliges

Wachstum zu erzielen, und dies zum

vierten Mal in Folge. im Berichtsjahr er-

reichte der Konzernumsatz CHF 2,95

Mia., was eine Steigerung von 13,9%

(11,8% in Lokalwährungen) darstellt.

Diese liegt substanziell über der all-

gemeinen Entwicklung der Schokolade-

märkte und ist mit dem Zugewinn von

wichtigen Marktanteilen in allen Län-

dern und Segmenten verbunden. Zu

diesem Erfolg, der gleichermassen vom

Ganzjahres- und vom Saisongeschäft

getragen wurde, haben alle Länder-

gesellschaften und regionen beigetra-

gen. Auch im immer beliebteren Be-

reich der dunklen Schokolade, der auf

Produktionsebene ein besonders hohes

Mass an Know-how und Kompetenz

erfordert, setzten die Maîtres Chocola-

tiers von LiNDT weiterhin Standards

und überraschen die Konsumentinnen

und Konsumenten immer wieder

mit neuartigen Geschmackserlebnissen.

in den zum Teil gesättigten und

hoch kompetitiven westeuropäischen

Traditionsmärkten konnte sich Lindt

& Sprüngli weiterhin erfolgreich behaup-

ten und überdurchschnittlich weiter-

wachsen. Besonders erfreulich ist unsere

Geschäftsentwicklung in Nordamerika.

Hier versuchen immer mehr Anbieter

in das dynamisch wachsende Premium-

Segment einzudringen. Mit einer

überwältigenden Fülle an innovationen

und gezielten Marketingmassnahmen

gelang es Lindt & Sprüngli, sich in

diesem hartnäckig umworbenen

Bereich noch stärker zu verankern und

ihre Marken LiNDT und GHirArDELLi

als inbegriff von Qualität und Prestige

zu etablieren. in den aufstrebenden

Märkten in Osteuropa und Asien baut

die Unternehmensgruppe ihre Präsenz

Schritt für Schritt weiter aus. Ganz

ausgezeichnete resultate konnten er-

neut im Bereich Duty Free/Travel retail

rund um die Welt erzielt werden, wo

unsere Markenpräsenz und das

Qualitätsimage von LiNDT allgegen-

wärtig ist.

Aufgrund der erfreulichen Fortschritte

in allen wichtigen Märkten stieg das

operative Ergebnis vor Zinsen und

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

BEriCHT DES PrÄSiDENTEN

Steuern (EBiT) erneut zweistellig und

liegt mit einem Plus von 18,0% bei

CHF 350,8 Mio. Noch deutlicher

erhöhte sich der reingewinn der

Gruppe und verbesserte sich um 19,7%

auf CHF 250,5 Mio. Diese Leistung

ergibt eine Umsatzrendite von 8,5%

(Vorjahr 8,1%). Per Ende 2007 beläuft

sich der Konzern-Cash Flow auf CHF

340,9 Mio., was einer Steigerung von

9,1% entspricht. Die Eigenkapitalquote

lag bei 56,3% und die durchschnittliche

Eigenkapitalrendite betrug 19,7%.

Damit ist die Kapitalstruktur der

Gruppe nach wie vor äusserst solid und

bietet eine nachhaltige Basis für die

zukünftige Entwicklung des Unter-

nehmens.

Angesichts des erzielten Umsatz- und

Gewinnwachstums schlägt der Verwal-

tungsrat der kommenden General-

versammlung vom 25. April 2008 eine

Dividende von CHF 330.– pro Namen-

aktie und von CHF 33.– pro Partizi-

pationsschein vor. Dies entspricht einer

Erhöhung gegenüber dem Vorjahr

von 20.0%.

Die Entwicklung der Lindt & Sprüngli

Valoren an der Börse spiegelt per

Ende 2007 den über Jahre erbrachten

Erfolgsausweis der Gruppe und weist

eine entsprechende Wertsteigerung

der Namenaktien sowie der Partizipati-

onsscheine von je rund 30% auf.

Damit wurde der immerhin schon sehr

gute Verlauf des Nahrungsmittelin-

dexes (+23%) noch in beträchtlichem

Ausmass übertroffen. Als Folge der

immobilienkrise in den USA, der daraus

«Besonders erfreulich ist unsere Geschäftsentwicklung in Nordamerika.»

Page 6: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

4

resultierenden Bankenkrise und der

steigenden Verunsicherung der Markt-

teilnehmer wies der SPi im Jahresver-

gleich eine Stagnation auf, während

der SMi mit –3.4% sogar an Wert

verlor. Obwohl die Lindt & Sprüngli

Wertpapiere im Dezember 2007

schliesslich auch die weltweite Finanz-

krise zu spüren bekamen, können

unsere Aktionärinnen und Aktionäre

trotzdem auf eine hervorragende

Jahresperformance zurückblicken, die

ihr Vertrauen in ein solid geführtes

und auf die Zukunft ausgerichtetes

Unternehmen wie Lindt & Sprüngli

bestätigt.

Der grosse, unermüdliche Einsatz im

Dienste des Unternehmens und auf

allen Ebenen der Organisation hat sich

also mehr als gelohnt: Wir haben in

den letzten 15 Jahren den Umsatz von

rund CHF 800 Mio. auf CHF 2,95 Mia.

erhöht, was bedeutet, dass die Lieb-

haberinnen und Liebhaber unserer feinen

Produkte im Berichtsjahr 2007 für über

zwei Milliarden Franken mehr LiNDT

Schokolade genossen haben als 1992.

Zahlen sind – im Gegensatz zu Schoko-

lade – nüchterne Werte und wecken

kaum Emotionen. Man muss sich aber

ausmalen, wie viele Tafeln, Pralinés,

LiNDOr Kugeln, GOLDHASEN und

sonstige LiNDT Spezialitäten der Betrag

von zwei Milliarden Franken darstellt.

Eine spektakuläre Vorstellung, bei der

die Dimensionen dieses Wachstums erst

einen realitätsnahen inhalt erlangen.

Auch das operative Ergebnis und das

Jahresergebnis entwickelten sich in den

letzten 15 Jahren ähnlich erfolgreich:

1992 betrug das EBiT noch CHF 56

Mio. und erreichte im abgelaufenen

Geschäftsjahr CHF 351 Mio., während

sich der reingewinn in der gleichen

Zukunft. Wir sind fest entschlossen

und voll motiviert, diesen Auftrag mit

grösster Umsicht und Gewissenhaftig-

keit zu erfüllen. Um diesen hohen

Anforderungen an uns selbst gerecht zu

werden, können wir weltweit auf die

besten Leute zählen, die ihre Kompe-

tenz, ihre Leidenschaft und ihren

Einsatz in den Dienst der Firma stellen.

Die starke identifizierung mit der Marke

LiNDT, den Produkten und mit dem

Unternehmen ist die Grundlage für eine

starke Firmenkultur, dessen tief ein-

geprägte Werte einen gelebten Nieder-

schlag im unternehmerischen Alltag

finden. Diese Basis schafft die Voraus-

setzungen, dass unsere Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter auf allen

Ebenen unserer weltweiten Organisa-

tion berufliche und persönliche Erfül-

lung finden.

Den über 7500 weltweit tätigen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der

Lindt & Sprüngli Gruppe danke ich

deshalb – auch im Namen der Konzern-

leitung und des Verwaltungsrats – an

dieser Stelle für ihre Leistungen, ihr

Engagement und ihre Verbundenheit.

Selbstverständlich sind wir auch

unseren Konsumentinnen und Konsu-

menten, Handelspartnern und Liefe-

ranten, ohne die unsere permanenten

Anstrengungen keine nennenswerte

Wirkung zeigen würden, zu Dank

verpflichtet. Ein ganz besonderer Dank

geht an unsere Aktionärinnen und

Aktionäre, die auch in einem turbu-

lenten Börsenjahr an die soliden Werte

der Firma Lindt & Sprüngli geglaubt

haben und mit ihrer Treue ihr Vertrauen

in den nachhaltigen Erfolg des Unter-

nehmens und damit in das Manage-

ment bezeugen.

Zeitperiode von CHF 36 Mio. auf CHF

251 Mio. verbesserte.

Während dieser ganzen Zeit haben wir

nicht aufgehört, unsere Wettbewerbs-

fähigkeit nachhaltig zu stärken und

unsere Marke mit herausragendem

Marketing und dank einer hohen inno-

vationskompetenz weltweit immer

breiter zu verankern. Um den zukünf-

tigen Erfolg zu sichern, haben wir in den

letzten 15 Jahren rund CHF 1,5 Mia. in

unsere Produktionskapazitäten inves-

tiert, die geografische Expansion mit

Akquisitionen und Neugründungen

vorangetrieben und den nordamerika-

nischen Markt, der inzwischen zum

grössten Umsatzträger der Gruppe

avanciert ist, erfolgreich erschlossen.

Nicht zuletzt haben wir tausende von

neuen, sicheren Arbeitsplätzen mit

hervorragenden Sozialleistungen auf

der ganzen Welt geschaffen und sind

heute als einer der beliebtesten und

vertrauenswürdigsten Arbeitgeber der

Schweiz anerkannt.

Gesamthaft ist Lindt & Sprüngli zu einer

gesunden, schuldenfreien, soliden und

konstant erfolgreichen internationalen

Unternehmensgruppe herangewachsen.

Die substanzielle Steigerung unserer

Börsenkapitalisierung von CHF 448 Mio.

im Jahr 1992 auf CHF 8,9 Mia. per

Ende 2007 trägt zudem wesentlich dazu

bei, die Eigenständigkeit und Unab-

hängigkeit der Gesellschaft nachhaltig

zu sichern.

Diese erfreulichen resultate und die

allgemein hervorragende Entwicklung

der letzten 15 Jahre bereiten uns nicht

nur Freude und machen uns stolz; wir

sehen darin auch eine grosse Verant-

wortung und Verpflichtung für die

Page 7: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

5

AusblickDas Jahr 2008 hat in jeder Hinsicht

turbulent und unter dem Vorzeichen

grosser Verunsicherung begonnen. Von

dieser Situation entsprechend geprägt

ist auch die Konsumentenstimmung.

Gleichzeitig steigen die rohstoffkosten

weiter an, was mit Anpassungen im

Bereich der Nahrungs- und Genuss-

mittelpreise verbunden ist. Die mittel-

fristigen konjunkturellen Aussichten

sind allerdings weiterhin positiv und wir

sind überzeugt, dass sich die beacht-

lichen investitionen in die Qualität

unserer Produkte, aber auch unsere

innovationskraft, die weltweit voran-

schreitende geografische Expansion, die

immer breitere Verankerung unserer

Marke sowie die Verfügbarkeit der von

uns benötigten Edelkakaosorten

weiterhin positiv auf den Geschäfts-

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

BEriCHT DES PrÄSiDENTEN

gang von Lindt & Sprüngli auswirken

werden. Mit dieser Zuversicht lancieren

wir das grösste investitionsprogramm

der über 160-jährigen Unternehmens-

geschichte. insgesamt sind dafür über

CHF 750 Mio. in den nächsten drei

Jahren geplant. Obgleich das Jahr 2008

eine grosse Herausforderung für die

gesamte Gruppe darstellt, halten wir an

unserem langfristigen strategischen

Wachstumsziel von jährlich 6 bis 8%

und einer Profitabilitätssteigerung von

20 bis 40 Basispunkten weiterhin fest.

Ernst Tanner

Präsident und Delegierter

des Verwaltungsrats

Nachruf

Die guten resultate wurden überschattet vom hinschied unseres ehemaligen Präsidenten des Verwaltungsrats und

Ehrenpräsidenten, Dr. rudolph r. Sprüngli, der am 21. Januar 2008 in seinem 88. Lebensjahr starb. Während seiner

beinahe 50-jährigen Tätigkeit in obersten führungspositionen hat Dr. rudolph r. Sprüngli mit grossem Engagement und

überzeugter hingabe das Gedeihen der firma zu seiner Lebensaufgabe gemacht und das unternehmen massgeblich geprägt.

Er amtete 30 Jahre als Mitglied des Veraltungsrats, den er 23 Jahre lang präsidierte. In dieser Zeit wurden wichtige

Weichen für die Zukunft der firma gestellt. 1986 erfolgte die Kotierung der Gesellschaft an der Schweizer Börse. Mit der

Übernahme der ehemaligen Lizenznehmer in frankreich, Deutschland und Italien und der einheitlichen firmierung

aller Beteiligungsgesellschaften bereitete er den Weg für die fortschreitende Internationalisierung und führte das ehemalige

familienunternehmen zu einer weltweit tätigen firmengruppe. Zahlreich sind die unauslöschlichen Spuren, die

Dr. rudolph r. Sprüngli hinterlassen hat. Sein unternehmerisches handeln war von wirtschaftlicher Weitsicht, tief emp-

fundener Ethik und von grossen menschlichen Qualitäten geprägt. als sich Dr. rudolph r. Sprüngli im Jahr 1995

vom operativen Geschäft zurückzog und von der Generalversammlung als Ehrenpräsident gewählt wurde, hat er uns ein

angesehenes, unabhängiges unternehmen und eine starke, renommierte Marke übergeben. Wir sind dankbar und

fühlen uns verpflichtet, dieses Vermächtnis immer in Ehren zu halten und den Geist von Dr. rudolph r. Sprüngli für das

Wohl der firma weiterleben zu lassen. Dr. rudolph r. Sprüngli wird uns als charismatische Persönlichkeit und als

weitsichtiger, verantwortungsbewusster unternehmer in Erinnerung bleiben.

Page 8: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Page 9: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

iM BEriCHTSJAHr 2007 ENTWiCKELTE SiCH

DiE WELTKONJUNKTUr WEiTErHiN GÜNSTiG,

WAS SiCH AUCH POSiTiV AUF DiE ALL-

GEMEiNE KONSUMENTENSTiMMUNG AUS-

WirKTE. DEr PrO-KOPF-SCHOKOLADE-

KONSUM STAGNiErTE WEiTGEHEND,

WÄHrEND WErTMÄSSiG NUr EiN LEiCHTEr

ZUWACHS VErZEiCHNET WUrDE. iN EiNEM

ANHALTEND KOMPETiTiVEN UMFELD GE-

LANG ES ALLEN LiNDT & SPrÜNGLi GrUPPEN-

GESELLSCHAFTEN, DiE JEWEiLiGE MArKT-

ENTWiCKLUNG ZU ÜBErTrEFFEN. MiT iHrEr

KLArEN POSiTiONiErUNG KONNTE SiCH

LiNDT ALS FÜHrENDE MArKE iM PrEMiUM-

SCHOKOLADEBErEiCH WEiTErHiN ABHEBEN

UND PrOFiLiErEN.

Page 10: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Daneben setzte LiNDT ebenfalls bei

den dunklen Schokoladen weitere

Trends. So vereinen die neuen

CrÉATiON 70%-Tafeln erstmals

erlesene dunkle Schokolade mit

exotischen Füllungen wie Feige und

Caramel oder Kirsche und Chili.

Gemeinsam mit den Handelspartnern

wurde erstmals der Promotionsanlass

«Lindt Fascination du Chocolat Noir»

inszeniert. LiNDT konnte dabei ihre

Kompetenz im dunklen Schokolade-

bereich eindrucksvoll vorführen und

die Konsumentinnen und Konsumenten

vom vielfältigen LiNDT Angebot an

dunklen Schokoladekreationen über-

zeugen. Diesem Trend folgend wurde

im Herbst ausserdem die neue LiNDOr

«60% Cacao» in Kugel- und Tafel-

form sehr erfolgreich lanciert. Neu sind

die stark etablierten EXCELLENCE

Tafeln nun auch im kleinen, praktischen

35-Gramm Format vor allem im

wachsenden Convenience-Kanal wie

Tankstellen und Kiosks erhältlich. Das

klassische LiNDT Sortiment der Milch-

und Milch-Nuss-Tafeln wurde durch

neue Mono-Pralinés mit zarter Milch-

oder knackig-cremiger Nussfüllung

erfolgreich erweitert und anlässlich des

beliebten, landesweit bekannten «Lindt

Festival du Lait Suisse» vorgestellt.

Mit der Werkserweiterung für die

Kakaomassenproduktion in Olten und

dem Beginn der Ausbauarbeiten in der

Logistikzentrale Altendorf wurden

wichtige Grundsteine gesetzt, um

künftig der steigenden Nachfrage zu

entsprechen und die Wachstums-

ziele auch langfristig absichern zu

können.

DeutschlandLindt & Sprüngli beschritt auch

2007 innovative Wege und konnte

den Umsatz um 7,2% auf EUR 323,2

Mio. steigern. Damit wuchs die

deutsche Tochtergesellschaft

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli

GmbH erneut stärker als der Markt.

Trotz eines Wirtschaftswachstums von

+2,4% und der rückläufigen Arbeits-

SchweizIn einem anspruchsvollen und überaus

kompetitiven Umfeld hat Chocolade-

fabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG

das Wachstum des Markts erneut

übertroffen und ihre starke Position

weiter ausgebaut. Mit der konse-

quenten Fortsetzung der Premium-

Strategie und mit umfassenden

Marketingaktivitäten wurde ein

zweistelliges Wachstum von 14%

auf CHF 313,6 Mio. erzielt.

Die freundliche Konjunktur sowie eine

positive Konsumentenstimmung in der

Schweiz schlugen sich 2007 auch im

Schokolademarkt nieder, der nach

längerer Stagnation wieder eine positive

Tendenz zeigte und +7,7% an Volumen

gewann. Die Einführung der neuen

Pralinéskollektion 2007 untermauerte

die führende Stellung von LiNDT im

Premium-Schokoladebereich. Die neuen

Produktlinien setzen dank ausgewähl-

ter rezepturen und eines eleganten Ver-

packungsdesigns mit hohem Geschenk-

charakter neue internationale Standards

im obersten Qualitätssegment.

Page 11: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

9

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

losigkeit stieg der private Konsum nur

moderat um +0,9%. Diese anhaltende

Kaufzurückhaltung schlug sich auch

im Schokolademarkt nieder, der 2007

ein geringes Wachstum von +1,2%

vermeldete.

im Tafelschokolademarkt konnte

LiNDT mit der Einführung der innova-

tiven «Hot Chocolate»-rezepturen

und mit Sortimentserweiterungen der

etablierten Produktlinien EDELBiTTEr

MOUSSE und EXCELLENCE den

Wachstumspfad der letzten Jahre

fortsetzen. Auch die Einführung einer

VOLLMiLCH MOUSSE Tafel leistete

einen signifikanten Wachstumsbeitrag.

Die Umsätze im Pralinés-Segment

entwickelten sich ebenfalls sehr positiv.

Neben Klassikern wie den Pralinés

«Hochfein» und «Für Kenner» sorgte

insbesondere die Linie «Mini-Pralinen»

mit attraktiven Sortimentsergänzungen

für ein deutliches Wachstum.

Der GOLDHASE setzte ebenfalls mit

einer knapp zweistelligen Umsatzent-

wicklung seinen Siegeszug fort. Einen

besonderen Höhepunkt stellte der

Auftritt des GOLDHASEN im grössten

deutschen Kaufhaus, im KaDeWe in

Berlin, dar. Die sechs Meter hohe

GOLDHASEN-installation aus über

6000 Original-GOLDHASEN-Glöck-

chen zierte die Eingangshalle in der

Vorosterzeit. Neue, stimmungsvolle

Produktwelten wie die Kollektion

«Ostern im Elfental» trugen dazu bei,

dass LiNDT die Marktführerschaft

im Ostersegment nochmals deutlich

ausbauen konnte.

Auch im Weihnachtssegment erreichte

LiNDT aufgrund erfolgreicher Produkt-

lancierungen und attraktiver Aktivitäten

am Verkaufspunkt ein ausserordentliches

Wachstum. Weitere neue Kompositi-

onen wie die «Kristallzauber»-Produkte

sowie die erstmalige Werbeunterstüt-

zung der weihnachtlicharomatischen

«Zimt & Koriander»-Spezialitäten

stärkten die führende Marktposition in

diesem Segment zusätzlich.

Um der steigenden Produktnachfrage im

Lokal- und Exportmarkt rechnung zu

tragen, wurden investitionen in Gebäude

und Maschinen umgesetzt, die das

überproportionale Wachstum auch in

den nächsten Jahren absichern werden.

FrankreichLindt & Sprüngli SAS konnte 2007 das

Wachstum der vergangenen Jahre

noch beschleunigen und steigerte den

Umsatz um 17% auf EUR 322,3 Mio.

Diese positive Entwicklung verdankt

sie unter anderem dem starken Fokus

auf bewährten Erfolgsprodukten, die

mit einigen innovativen Marktneu-

heiten akzentuiert wurden. Auch die

Zusammenarbeit mit den Handelspart-

nern konnte weiter intensiviert wer-

den, insbesondere im Bereich der

Verkaufsförderung. Mit dem erfolgten

Ausbau des Verkaufsteams ist Lindt

& Sprüngli SAS bestens positioniert,

um das Potenzial des französischen

Markts in Zukunft noch stärker

auszuschöpfen.

Trotz der optimistischen Stimmung und

der angekündigten fundamentalen

Page 12: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

10

reformen verlangsamte sich das

Wirtschaftswachstum Frankreichs im

Vergleich zum Vorjahr kurzfristig. Dabei

zeigte der Schokolademarkt ein

gesundes Wertwachstum. Dies trotz

eines verstärkten Preiskampfs im

Markt, der bei allen wichtigen Marken

und Produkten zu einer Senkung des

Verkaufspreises führte. Die weitere

Entwicklung des Gesetzes betreffend

Handhabung der Verkaufspreise im

Handel wird von allen Marktteilneh-

mern sehr aufmerksam verfolgt, da

diese einen erheblichen Einfluss auf die

Profitabilität der gesamten Branche

haben dürfte.

Der Erfolg von LiNDT wurde gleicher-

massen vom Ganzjahres-, Oster- und

Weihnachtsgeschäft getragen. im Tafel-

bereich wurde die Einführung der

CrÉATiON 70% von den Konsumenten

wie auch vom Handel ausserordentlich

positiv aufgenommen. Gleichzeitig

gelang es, mit der Einführung der

EXCELLENCE «Mint» eine weitere

Geschmacksrichtung auf dem Markt zu

etablieren. Zum erfreulichen Ergebnis

dieser innovationen kommt die positive

Entwicklung der bewährten Erfolgs-

produkte hinzu, die mit zweistelligen

Wachstumsraten die Stärke und das

zukünftige Potenzial des Kerngeschäfts

von Lindt & Sprüngli in Frankreich

eindrücklich demonstrieren.

im Hinblick auf das Weihnachtsge-

schäft erfolgte im Pralinésbereich

die Neulancierung der drei stärksten

Marken CHAMPS ÉLYSÉES, LES

PYrÉNÉENS und PETiTS DESSErTS in

neuen, hochwertigen Verpackungen.

Der neue Auftritt stellte mit zweistelli-

gen Wachstumsentwicklungen die

Kompetenz von LiNDT an Weihnach-

ten erneut deutlich unter Beweis. Auch

das Ostergeschäft entwickelte sich im

Berichtsjahr äusserst positiv. Dank

einer eigens geschaffenen Themenwelt

mit dem beliebten GOLDHASEN im

Zentrum konnten die Attraktivität und

die gemeinsame Vermarktung aller

Produkte gesteigert werden.

Am Produktionsstandort in Oloron

wurde eine weitere Phase der Kapazi-

tätserweiterung eingeleitet. Damit ist

der französische Produktionsstandort

hervorragend für die Zukunft gerüstet.

italienMit einem Umsatzwachstum von

insgesamt 2,1% auf EUR 239,6 Mio.

konnten Lindt & Sprüngli SpA und

Caffarel SpA nicht ganz an den Erfolg

des vergangenen Jahrs anknüpfen.

Lindt & Sprüngli SpA steigerte ihren

Umsatz um 2,5% und bleibt mit LINDT

weiterhin die am schnellsten wach-

sende Marke im modernen Handel.

Caffarel, die ihre Produkte ausschliess-

lich über den traditionellen Handel

vertreibt, erzielte 2007 ein Umsatzplus

von 1,2%. Mit dem Erhalt des Euro-

chocolate Award stellte Caffarel ihre

Innovationskraft einmal mehr ein-

drücklich unter Beweis.

Die italienische Wirtschaft konnte an

der globalen ökonomischen Erholung

bedeutend weniger partizipieren als das

europäische Umfeld. Preissteigerungen

bei den Konsumgütern verunsicherten

Page 13: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

11

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

die Konsumenten und tangierten die

Kaufkraft. Entsprechend zeigte der

Schokolademarkt eine rückläufige

Entwicklung: Das Wachstum verlang-

samte sich auf 1% und ist vor allem

auf die Aktivitäten des modernen

Handels zurückzuführen, während viele

der traditionellen Familiengeschäfte

schliessen mussten.

Das in italien besonders wichtige

Saisongeschäft entwickelte sich für

Lindt & Sprüngli SpA positiv. An Weih-

nachten vermochten insbesondere die

neu konzipierten Festkollektionen mit

ausgeprägtem Geschenkcharakter,

saisonal inspirierte LiNDOr Angebote

sowie die PETiTS DESSErTS zu über-

zeugen. Das Ostergeschäft entwickelte

sich vor allem im modernen Handel sehr

dynamisch. Allen Segmenten voran

konnte der GOLDHASE erneut in allen

Kanälen erhebliche Zuwächse erzielen.

im Tafelsegment bleibt EXCELLENCE die

wichtigste Marke, nun auch optimal

ergänzt durch innovationen wie die

Einführung der EXCELLENCE «Chili».

Die PETiTS DESSErTS und die LiNDOr

Tafeln trugen ebenfalls massgeblich zum

Erfolg in diesem Segment bei. Eine starke

Konzentration auf die LiNDOr Kugeln,

die Einführung von LiNDOr «60%

Cacao»-Kugeln sowie die Ausweitung

der Distribution im Pralinés-Segment

profilierte die Marke LiNDT noch stärker

im Premium-Schokoladebereich.

Caffarel, deren hoch qualitative Pro-

dukte einen besonders exklusiven

Premium-Charakter aufweisen, ist

ausschliesslich im traditionellen Fach-

handel präsent und verzichtet bewusst

auf klassische Werbemassnahmen. Mit

einer breiten Palette von Produktinno-

vationen und saisonalen Spezialitäten

entwickelte sich das Exportgeschäft

überaus erfreulich, wie auch der Busi-

ness-to-Business-Sektor, der eine immer

bedeutendere rolle spielt. Aus der reihe

von innovationen sticht insbesondere

das «Monviso»-Praliné heraus, für das

Caffarel den prestigeträchtigen Euro-

chocolate Award 2007 verliehen bekam.

Wichtige Projekte zur Stärkung des

operativen Geschäfts wie etwa die

Zusammenführung der Logistik von

Lindt & Sprüngli SpA und Caffarel SpA

wurden 2007 erfolgreich umgesetzt.

Zur Steigerung der Produktionskapa-

zitäten wurde der Standort in induno

grundlegend um- und ausgebaut.

ÖsterreichMit einem weit überdurchschnittlichen

Wachstum im Tafel- und Pralinés-

Segment war LINDT in Österreich auch

2007 wieder die am schnellsten

wachsende Marke in der Schokolade-

branche. Damit wurde die führende

Marktposition im Premium-Segment

weiter gefestigt. Mit zahlreichen

Produktinnovationen und gezielten

Investitionen im Rahmen der

Werbemassnahmen gelang es, die

Marktentwicklung mit 11,6% deutlich

zu übertreffen.

Die österreichische Wirtschaft ver-

zeichnete im Berichtsjahr mit 3,2% die

gleich solide Wachstumsrate wie im

Vorjahr; dies bei einem deutlichen

rückgang der Arbeitslosenzahlen. Der

Page 14: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

12

Lebensmittelhandel registrierte eine

deutliche Steigerung gegenüber den

Vorjahren. Mit einem Wachstum von

über 3% gehört der Schokolademarkt

zu einem der wichtigsten Wachstums-

treiber im österreichischen Lebens-

mittelhandel.

Trotz der im europäischen Vergleich

hohen Konzentration im Lebensmittel-

handel hält der Trend zu einer weiteren

Konsolidierung an. Unter dem zu-

nehmenden Druck der Discounter und

der aggressiven Eigenmarkenpolitik

führender Handelsunternehmen gilt es,

die klare Positionierung von LiNDT im

obersten Qualitätsbereich konsequent

fortzuführen. Neben erfolgreichen

Neueinführungen wie der EDELBiTTEr

MOUSSE-Tafelserie, welche die hohe

Handwerkskunst der Maîtres Chocola-

tiers bestens widerspiegelt, erzielten

auch die bewährten EXCELLENCE Tafeln

sowie LiNDOr und das Saisongeschäft,

allen voran der GOLDHASE, ein

überdurchschnittlich starkes Ergebnis.

SpanienIn einem freundlichen Wirtschaftsum-

feld konnte Lindt y Sprüngli (España)

SA mit einem beeindruckenden

Wachstum von 22,3% erneut deutlich

stärker wachsen als der Markt. Hinter

dieser erfolgreichen Entwicklung steht

die konsequente Fokussierung auf

die Schlüsselprodukte LINDOR und

EXCELLENCE, die sich dank neu konzi-

pierter Produktlinien, einer breiteren

Distribution und verstärkter Werbe-

aktivitäten erneut als wichtige Erfolgs-

pfeiler erwiesen.

Die spanische Wirtschaft setzte ihr

solides Wachstum mit 3% erneut fort

Page 15: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

13

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

und entwickelte sich stärker als das

europäische Umfeld. Begünstigt von

einem ausserordentlich milden Sommer

konnte der Schokolademarkt gar um

10% zulegen. Der spanische Handel

misst dem Premium-Schokolade-

segment eine immer grössere Bedeu-

tung zu, und LiNDT ist bestens ge-

rüstet, um diesen Trend massgeblich

mitzugestalten.

Dank der Konzentration auf LiNDOr

und Produktneuheiten wie das LiNDOr

Herz zum Valentinstag, verstärkter

Werbeaktivitäten und des Ausbaus der

Distribution war LiNDT erneut die

am schnellsten wachsende Marke im

spanischen Pralinés-Segment.

im Tafelbereich dominierte LiNDT den

Trend zu dunkler Schokolade, auch dank

Produktinnovationen wie der dunklen

EXCELLENCE «Chili» oder der Einfüh-

rung der neuen CrÉATiON 70%-Linie,

die bei den Konsumenten auf Anhieb

auf sehr grosse Zustimmung stiessen.

Auch die PETiTS DESSErTS erzielten

substanzielle Mehrverkäufe, während

der GOLDHASE das Ostergeschäft

erneut für LiNDT entscheiden konnte.

GrossbritannienLindt & Sprüngli (UK) Ltd. erzielte im

zweitgrössten Schokolademarkt der

Welt ein beachtliches Wachstum von

12,8%. Insbesondere im Ostergeschäft

gelangen signifikante Fortschritte.

Der Kreditkrise zum Trotz erwies sich

die britische Wirtschaft bei einem

Wachstum von 3% als gesund. Der

britische Handel konnte ebenfalls

wachsen und baute sein Filialnetz

signifikant aus. Der Schokolademarkt

erzielte dabei ein Wertwachstum von

3,2%; dies vor allem aufgrund des

Tafelschokoladebereichs, der im

Premium-Segment von dynamischer

innovationstätigkeit geprägt war.

Hinter dem überdurchschnittlichen

Wachstum von LiNDT zeigte sich

erneut LiNDOr als treibende Kraft. im

Tafelbereich konnten durch eine

Stärkung der EXCELLENCE Linie und

Lancierungen wie den SWiSS CLASSiCS

ebenfalls Fortschritte erzielt werden.

Der GOLDHASE verzeichnete eine

bemerkenswerte Wachstumsentwick-

lung und konnte seine Position als

umsatzstarken Einzelartikel beachtlich

ausbauen.

PolenMit einem Umsatzplus von 26,5%

wuchs Lindt & Sprüngli (Poland)

Sp. z o. o. um ein Vielfaches stärker

als der Gesamtmarkt.

Der kontinuierlich wachsende Bekannt-

heitsgrad der Marke LiNDT profitierte

massgeblich vom verstärkten Markt-

eintritt, auch begünstigt vom voran-

schreitenden Konsolidierungsprozess

im Einzelhandel und von der zuneh-

menden Bedeutung der grossen inter-

nationalen Handelsketten. Lindt

& Sprüngli fokussierte ihre Aktivitäten

gezielt auf die Hauptproduktgruppen

EXCELLENCE und LiNDOr sowie auf

das Saisongeschäft. So konnte auf-

grund der erfolgreichen EXCELLENCE

Linie die Position im Tafelsegment

gestärkt werden. Dank neuer rezep-

turen und der integration von LiNDOr

ins Saisongeschäft verzeichnete auch

diese Produktlinie eine positive Ent-

wicklung und konnte die Position von

LiNDT im Pralinés-Segment stärken.

Mit dem Ausbau der Distribution und

einer Verstärkung des Verkaufsteams

ist Lindt & Sprüngli (Poland) Sp. z o. o.

bestens positioniert, um den Trend zu

Premium-Produkten aktiv mitzugestal-

ten und von der steigenden Kaufkraft

auch in Zukunft zu profitieren.

SchwedenLindt & Sprüngli (Sweden) AB erzielte

im dritten Geschäftsjahr seit der

Gründung ein herausragendes, zwei-

stelliges Wachstum. Dank des hohen

Innovationsrhythmus und substan-

zieller Investitionen in die Markenbil-

dung konnten die hochgesteckten

Verkaufsziele erreicht werden.

Die schwedische Wirtschaft zeigte sich

auch im Jahr 2007 sehr robust. Das

Wachstum von 3,5% lag deutlich über

dem der europäischen Nachbarländer.

Der Handel nutzte dieses positive

Umfeld, um die Anzahl an Geschäften

auszubauen und bestehende aufzu-

werten. Auch der Schokolademarkt

zeigte sich 2007 sehr dynamisch. Das

Tafelsegment wies ein kontinuierliches

Wachstum auf, während sich der

Pralinésbereich nach einem verhaltenen

Jahresbeginn vor allem auf Weihnach-

ten hin hervorragend entwickelte.

LiNDT erwies sich dank der konsequent

verfolgten Premium-Strategie, der

Konzentration auf die Kernprodukte

EXCELLENCE und LiNDOr und des

hohen innovationsrhythmus erneut als

treibende Kraft hinter dieser positiven

Entwicklung. Neue rezepturen wie

EXCELLENCE «Chili» oder EXCELLENCE

«raspberry» wurden am Markt sehr

gut aufgenommen. Gleichzeitig führte

eine generelle Auffrischung des

Page 16: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

14

Gestaltungskonzepts zu einer erfreu-

lichen Nachfrageentwicklung der

bereits etablierten EXCELLENCE

Tafellinie. Mit der Konzentration auf

LiNDOr gelang es, im Pralinésbereich

beachtliche zusätzliche Marktanteile

zu gewinnen. Dank der verstärkten

Präsenz der Marke während der

Saisonhöhepunkte, erfolgreicher

Produktneuheiten wie der LiNDOr

Geschenkwürfel, der intensivierten

Sampling-Aktivitäten am Verkaufs-

punkt und der konsequenten Kommu-

nikationsstrategie ist LiNDOr die

am schnellsten wachsende Pralinés-

marke in Schweden.

Nord-, Zentral- und Osteuropa/BeneluxstaatenMit einem ausserordentlich starken

Wachstum von insgesamt 50% gegen-

über dem Vorjahr erzielte LiNDT 2007

in den regionen Nord-, Zentral- und

Osteuropa und in den Beneluxstaaten

erneut eine überdurchschnittliche

Umsatzsteigerung und setzte die

positive Entwicklung der letzten Jahre

fort. Beinahe alle Länder der region

haben zu diesem Erfolg beigetragen,

der in erster Linie der Konzentration auf

die Kernprodukte EXCELLENCE und

LiNDOr zu verdanken ist. Weiterhin

erfuhren die überarbeiteten assortierten

Pralinéskollektionen SWiSS TrADiTiON

einen zusätzlichen positiven Schub.

Stets wachsende Erfolge feierte die

LiNDT ikone für das Osterfest, der

GOLDHASE. Das wichtige Weihnachts-

geschäft erhielt vom WEiHNACHTS-

MANN und vom GOLDrENTiEr

positive impulse.

Neben der attraktiven Produktpalette

trugen die immer grösser werdende

Präsenz an den Verkaufspunkten sowie

der bedeutende Ausbau der Distribu-

tion wesentlich zum Geschäftserfolg in

dieser region bei.

NordamerikaMit einem Umsatz von insgesamt USD

585 Mio. erzielte Lindt & Sprüngli in

Nordamerika erneut Rekordergeb-

nisse. Dank breit lancierter Produkt-

innovationen sowie verstärkter

Werbeinvestitionen konnten LINDT

und GHIRARDELLI ihre Positionierung

in den USA, Kanada und Mexiko

weiter verankern und die Marktanteile

deutlich steigern: eine hervorragende

Grundlage für den kontinuierlichen

Ausbau der beiden Marken. Zum

herausragenden Wachstum von 19%

trugen bei Lindt & Sprüngli (USA) Inc.

insbesondere LINDOR, EXCELLENCE

sowie saisonale Geschenkprodukte

bei. Als treibende Kraft bei Ghirardelli

Chocolate Company erwies sich,

neben den SQUARES, die verstärkte

Konzentration auf das dunkle Schoko-

ladesegment.

Der Schokolademarkt in den USA wuchs

2007 um 4,6%, wobei die steigende

Nachfrage nach Premium-Produkten

den Markt wesentlich beeinflusst hat.

LiNDT und GHirArDELLi haben

entscheidend zu dieser Entwicklung

beigetragen und profilierten sich

wiederum als die am schnellsten wach-

senden Marken im US-Schokolade-

markt.

Page 17: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

15

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

Die ungebrochene Dynamik zieht

immer mehr neue Marktteilnehmer an,

die von dieser Ausgangslage profitieren

wollen. Eine bislang unerreichte Fülle

an Produkteinführungen, darunter auch

kopierte Erfolgskonzepte, prägte die

amerikanische Handelslandschaft. Um

in diesem anspruchsvollen und überaus

kompetitiven Umfeld die Präsenz am

Verkaufspunkt nachhaltig zu stärken

und sich von der Konkurrenz weiterhin

abzuheben, stellten Lindt & Sprüngli

(USA) inc. und Ghirardelli Chocolate

Company im US-Markt eine starke

Verkaufsförderungsorganisation auf.

Mit der neuen Aufstellung gelang es,

trotz erheblichen Konkurrenzdrucks am

Verkaufspunkt, eine starke, dynamische

Präsenz aufzubauen. Die dabei gene-

rierten Zusatzkosten wirkten sich im

Berichtsjahr zwar auf die Profitabilität

aus. Diese strategische Entscheidung

erwies sich allerdings als absolut richtig

und stellt darüber hinaus eine entschei-

dende investition in die Zukunft dar.

Die anhaltend positive Entwicklung von

Lindt & Sprüngli (USA) inc. ist vor allem

auf die weiter verstärkte Verankerung

von LiNDT im Markt und beim Konsu-

menten zurückzuführen. Signifikante

Distributionsgewinne und intensivierte

landesweite Kommunikationskampagnen

haben zu bedeutenden Marktanteilge-

winnen geführt. Ein wesentlicher Beitrag

zum Erfolg kam von den rund 100 LiNDT

Boutiquen, in denen die Kreativität und

die Leidenschaft der LiNDT Maîtres

Chocolatiers in vollendeter Form erlebbar

wird. Die grössten Umsatzsteigerungen

realisierte LiNDT erneut mit der ausser-

ordentlich erfolgreichen EXCELLENCE

Tafellinie und mit den bereits zum

Klassiker avancierten und immer

beliebteren LiNDOr Kugeln. Auch das

Saisongeschäft hatte massgeblichen

Einfluss auf das sehr gute Ergebnis, da in

dieser Zeit Premium-Schokolade beson-

ders beliebt ist.

Um der ungebrochen steigenden

Nachfrage nach LiNDT Schokolade

nachzukommen, sind gleich mehrere

Projekte zur Steigerung der Produk-

tionskapazität geplant und teilweise

implementiert worden. im Oktober

2007 wurden ein 10 000 m2 grosses

Verpackungs- sowie ein 20 000 m2

grosses Lager- und Distributionszent-

rum eingeweiht. Damit wird Lindt &

Sprüngli (USA) inc. zu einem der

grössten Arbeitgeber an der Küste von

New Hampshire.

Auch Ghirardelli Chocolate Company

erzielte im Jahr 2007 wieder ein zwei-

stelliges Wachstum (+10,9%). Obwohl

von vielen Konkurrenten nachgeahmt,

behaupten sich die SQUArES als

wichtigster Pfeiler dieses Erfolgs. Durch

neue, innovative Produkte, unter

anderem die breite Markteinführung

der neuen «intense Dark»-Produkte

und einer neuen Linie im gefüllten

Tafelbereich, erwies sich GHirArDELLi

als besonders kreativ und damit als

treibende Kraft im Premium-Markt.

Auch die «Baking Chocolates» trugen

zum ausgezeichneten Umsatzergebnis

bei. Dasselbe gilt für die GHirArDELLi

restaurants und Geschäfte an Stand-

orten wie Chicago, Las Vegas, Miami,

Orlando/Disney World, San Diego

und San Francisco.

Page 18: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

16

im Bestreben, ihre starke Position im

Premium-Sektor zu festigen und weiter

auszubauen, erhöhte Ghirardelli

Chocolate Company die Mittel für die

landesweiten Werbemassnahmen und

den Ausbau der nationalen Verkaufs-

aktivitäten. Die Möglichkeit, über das

internet Premium-Schokolade zu

kaufen, findet bei den Konsumentinnen

und Konsumenten immer grösseren

Anklang. So konnte Ghirardelli Choco-

late Company den Umsatz über die

internetplattform beinahe verdoppeln.

Substanzielle investitionen in den

Produktionsstandort der San Francisco

Bay Area sollen die Produktionskapazi-

tät erhöhen. Geplant sind die inbetrieb-

nahme eines neuen, weit grösseren

Warenlagers und einer zweiten Ver-

packungszentrale.

KanadaDer Schokolademarkt in Kanada wuchs

2007 im Vergleich zum Vorjahr um 3%.

Lindt & Sprüngli (Canada) Inc. steiger-

te den Umsatz um 11,8% und baute

ihre Marktanteile im Segment der

Premium-Schokolade signifikant aus.

Die allgemeine konjunkturelle Lage in

Kanada erwies sich auch im Berichts-

jahr als sehr dynamisch. Der anhaltend

starke kanadische Dollar überholte

nun den US-Dollar, was die wichtigsten

Handelspartner zum Anlass nahmen,

einen verschärften Preisdruck auszu-

üben.

in diesem anspruchsvollen Umfeld

profilierte LiNDT weiterhin ihre starke

Stellung im Saisongeschäft: an Weih-

nachten insbesondere mit den klassi-

schen Trüffeln und Pralinés, an Ostern

mit dem GOLDHASEN sowie mit

besonders emotional gestalteten

LiNDOr Kreationen mit hohem

Geschenkcharakter am Valentinstag,

die in dieser Zeit eine marktführende

rolle übernehmen. Diese saisonalen

Erfolge wurden von landesweit ange-

legten Werbeaktivitäten wie beispiels-

weise der «GOLDHASEN Smart Car

Tour» zusätzlich unterstützt, die den

Bekanntheitsgrad der Marke LiNDT

entscheidend steigern konnten.

innovationskraft und Premium-Qualität

legen das Fundament für eine konti-

nuierliche Expansion in weitere Bereiche

des Schokolademarkts.

MexikoBedingt durch die positive und stabile

Wirtschaftslage wurde der mexika-

nische Schokolademarkt regelrecht mit

Produkten und bereits etablierten

Exportmarken überflutet. Diese lösten

zusammen mit LINDT ein bedeutendes

Wachstum im Schokolademarkt aus.

Lindt & Sprüngli de Mexico SA de CV

konnte sich bereits zwei Jahre nach

ihrem Markteintritt im Premium-

Bereich positionieren. Die Distribution

wurde innert weniger Monate bedeu-

tend ausgebaut, weshalb LiNDT

Produkte nun bereits in mehr als 3000

Geschäften vertreten sind. Wichtigste

Umsatzträger sind die Schlüsselmarken

LiNDOr und EXCELLENCE, die sich

beim Handel wie auch bei den Konsu-

menten einer ausserordentlichen

Page 19: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

17

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

Beliebtheit erfreuen und eine solide

Basis für die Zukunft bilden.

AustralienLindt & Sprüngli (Australia) Pty. Ltd.

steigerte den Umsatz erneut deutlich

um 16,7%. Während LiNDOr unverän-

dert die wichtigste Marke in der «Boxed

Chocolate»-Kategorie ist, entwickelten

sich die Mehrverkäufe bei den Pralinés

und PETiTS DESSErTS weiterhin positiv

gegenüber dem Vorjahr. Auch das

Ostergeschäft entwickelt sich weiterhin

positiv. 2007 wurde ein weiteres «Lindt

Chocolate Café» eröffnet, die bei den

Kunden auf grossen Anklang stossen

und zusätzlich zum positiven image der

Marke beitragen.

Übrige MärkteLindt & Sprüngli (Asia-Pacific) Ltd.

erzielte in einem sehr favorablen

Umfeld einmal mehr ein beachtliches

zweistelliges Umsatzwachstum in den

Schlüsselmärkten China und Hongkong.

Die Markteinführung der dunklen

EXCELLENCE erwies sich als grosser

Erfolg. Die LiNDOr Kugeln entwickeln

sich zu einem idealen Geschenk für

das chinesische Neujahr, das wichtigste

Fest in China.

in Südamerika gelang es LiNDT als eine

der wenigen Schweizer Schokoladen-

marken, sich auf dem Markt zu

behaupten und erneut zweistellig zu

wachsen. Die EXCELLENCE und

LiNDOr Linien erwiesen sich dabei als

wichtigste Wachstumstreiber.

Die politische Lage im Nahen und

Mittleren Osten bleibt weiter ange-

spannt. Gleichzeitig wirkte sich der

massiv steigende Ölpreis sehr positiv

auf die Wirtschaft vieler arabischer

Länder aus. Das inflationsrisiko und der

schwache US-Dollar relativieren jedoch

die Stabilität der guten Konjunktur.

Aufstrebende Märkte wie indien und

Südafrika wachsen weiterhin überdurch-

schnittlich. Hier ist der Schokolade-

markt jedoch sehr stark von einer

schnellen und guten Entwicklung des

modernen Handels abhängig.

Page 20: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

18

Mit hohen zweistelligen Umsatzsteige-

rungen verzeichnete LiNDT wiederum

sehr erfreuliche Fortschritte in diesen

Märkten. Seit zwei Jahren hat sich der

Umsatz insgesamt sogar verdoppelt,

wobei die Türkei, die Golfstaaten und

indien den wichtigsten Beitrag geleistet

haben. in Oman wächst das LiNDT

Geschäft weit stärker als erwartet.

Aber auch der südafrikanische Markt

entwickelte sich dank einer stetig

erweiterten Distribution hervorragend.

Hier hat sich LiNDT inzwischen eine

führende Position mit grossem Zu-

kunftspotenzial erarbeitet.

Die gezielt verfolgte Marketingstrategie

mit den Maîtres Chocolatiers von

LiNDT, gekoppelt mit der Konzentration

auf LiNDOr, EXCELLENCE und

saisonale Produkte, greift nun voll in

der ganzen region und stellt eine solide

Basis für weiteres Wachstum dar.

Duty Free/Travel retailim Bereich Duty Free wurde erneut

ein erfreuliches Wachstum, das sich

deutlich über dem Gesamtmarkt

bewegte, verzeichnet. Lindt & Sprüngli

erzielte diesen Erfolg unter anderem

durch einen signifikanten Ausbau ihrer

Präsenz in den Flughafenshops und

mit der erfolgreichen Einführung von

neuen, innovativen rezepturen wie

LiNDOr «Cacao 60%». Die LiNDT

«Swiss Premium Napolitains» stiessen

ebenfalls auf breite Zustimmung und

verzeichneten weltweit ein überdurch-

schnittliches Wachstum. Dieser

beachtliche Erfolg resultiert in einem

substanziellen Gewinn von weiteren

Marktanteilen, welcher die führende

Stellung von LiNDT im oberen Quali-

tätssegment des Duty-Free-Geschäfts

weiter festigt.

Beschaffungim Berichtsjahr 2007 haben sich die

Preise bei der Mehrheit der landwirt-

schaftlichen Agrarrohstoffe und Milch-

produkte massiv erhöht und dabei

teilweise gar historische Werte erreicht.

Diese Entwicklung betrifft demzufolge

auch die für Lindt & Sprüngli wichtigs-

ten rohstoffe wie Kakao und Kakao-

butter sowie Haselnüsse. Höhere

inflationsanpassungen mussten auch in

den übrigen Bereichen, inklusive

Verpackungsmaterialien, verzeichnet

werden. Die Tendenz zu steigenden

rohstoffpreisen wird voraussichtlich

unvermindert anhalten, da die weltweit

ungebrochen steigende Nachfrage

zusätzlich durch erhebliche spekulative

Positionen verschärft wird.

An den Terminmärkten zeigte sich der

Kakaopreis 2007 erneut von der vola-

tilen Seite. Die Notierungen bewegten

sich zwischen £ 900/t bis £ 1100/t

und lagen per Jahresende 2007 durch-

schnittlich etwa 20% über dem Vor-

jahresniveau. Vor dem Hintergrund der

weiter wachsenden Konsumenten-

nachfrage nach Produkten mit hohem

Kakaogehalt haben sich die Aufpreise

für die von Lindt & Sprüngli vornehm-

lich verwendeten Edelkakaosorten

auf bereits hohem Niveau nochmals

leicht gesteigert. Anzeichen einer

Entspannung sind dabei noch nicht

auszumachen.

Page 21: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

19

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

Die Notierungen für Kakaobutter waren

dieser Entwicklung gleichermassen

ausgesetzt und sind im Jahr 2007

ebenfalls massiv gestiegen. Die Preise

für die am Weltmarkt wie auch in den

staatlich regulierten Schweizer, EU-

und US-Handelsräumen gehandelten

Milchprodukte sind gegenüber den

Vorjahren um teilweise bis zu 100%

gestiegen. Eine Abschwächung dieser

Preisentwicklung ist aufgrund der

ungebrochen hohen Nachfrage auch

hier nicht absehbar. Trotz guter Hasel-

nussernten in den Jahren 2006 und

2007 haben sich die Preise auf hohem

Niveau gehalten und sogar erhöht.

Aufgrund der sorgfältigen und langfris-

tig angelegten Eindeckungs- und

Einkaufspolitik von Lindt & Sprüngli

hatten die substanziellen Preiserhö-

hungen für Agrarrohstoffe im ersten

Halbjahr 2007 insgesamt noch keine

negativen Auswirkungen auf die

Kosten. Wie erwartet schlugen sich die

Preissteigerungen bei einigen rohstof-

fen jedoch im vierten Quartal negativ

auf die Produktionskosten nieder. Die

weiterhin steigenden rohstoffpreise,

insbesondere bei Kakaoprodukten und

Milch, machten eine substanzielle

Preisanpassung für LiNDT Produkte per

2008 notwendig. Dank der klaren

Positionierung von LiNDT im Premium-

Schokoladesegment und der kompro-

misslosen Qualität der Produkte ist

Lindt & Sprüngli überzeugt, dass eine

solche Preiserhöhung von den Konsu-

mentinnen und Konsumenten akzep-

tiert wird.

Page 22: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

20

Ökologie und NachhaltigkeitLindt & Sprüngli fühlt sich jeglichen

Aspekten eines nachhaltigen Handelns

verpflichtet. Soziale Verantwortung

und ein sorgfältiger Umgang mit den

Umweltressourcen sind daher als

zentrale Werte im Unternehmenscredo

festgehalten: im Sinne einer ganzheit-

lichen Betrachtungsweise berücksichtigt

die Unternehmensgruppe bei strate-

gischen Erwägungen ökologische,

soziale und ökonomische Gesichts-

punkte. Bei allen Produktionsgesell-

schaften der Gruppe werden Pro-

gramme im Bereich Umweltaktivitäten

erfolgreich realisiert.

Um dieser umfassenden und nachhal-

tigen Vorgehensweise Nachdruck zu

verleihen, nimmt Lindt & Sprüngli mit

ihren weltweit acht Produktionswerken

seit dem Berichtsjahr am Carbon

Disclosure Project (CDP) teil. Dieses

Projekt ist die wichtigste internationale

Aktionärsvereinigung, welche die

Strategien börsenkotierter Unterneh-

men in Bezug auf den Klimawandel

analysiert. Die Messung der CO2-

Emissionen und des Energieverbrauchs

erfolgte 2007 weitgehend nach der im

CDP protokollierten Methodik «Metho-

dology Fossil Fuels». Die Zielsetzung

der Unternehmensgruppe ist es, in den

nächsten Jahren die erforderlichen

strukturellen Anpassungen vorzuneh-

men und entsprechende Prozesse

einzuleiten, die eine vollumfängliche

Messung und Kontrolle dieser Werte

nach CDP-Standard erfüllen. im

Berichtsjahr wurden erstmals die 50

grössten Schweizer Unternehmen

befragt und ein Bericht für die Schweiz

erstellt. Die bei Lindt & Sprüngli

initiierten Massnahmen beschränken

sich allerdings nicht auf die reduktion

Page 23: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

21

BEriCHT ÜBEr DAS GESCHÄFTSJAHr 2007

MÄrKTE

der CO2-Emissionen und die Steigerung

der Energieeffizienz, sondern haben

auch eine nachhaltige Nutzung der

Wasserressourcen sowie eine reduktion

des Papierverbrauchs zum Ziel. Darüber

hinaus leisten strategische Entscheide

im Bereich der weltweiten Produkt-

distribution ebenfalls ihren wertvollen

Beitrag im rahmen der definierten

Umweltpolitik der Unternehmens-

gruppe: Um den vielfältigen Präferen-

zen der Konsumentinnen und Konsu-

menten rechnung zu tragen und dabei

das jeweilige Marktbedürfnis zu

erfüllen, wird das Produktionsvolumen

auf acht Werke in sechs verschiedenen

Ländern aufgeteilt. So wird in einem

ersten Schritt gewährleistet, dass die

gefragte Produktauswahl stets in bester

Premium-Qualität und zu einem

weiterhin erschwinglichen Preis ange-

boten werden kann. Die Unterneh-

mensgruppe unterhält dabei aus-

schliesslich Produktionsbetriebe, die

sich geografisch jeweils nahe an ihren

Hauptmärkten befinden.

Auch die Standortbestimmung und

entsprechende investitionen in neue

Produktionsanlagen erfolgen unter

diesem Gesichtspunkt. Aus diesem

strategischen Entscheid ergeben sich

kürzere Transportwege, die sich wieder-

um in signifikanten Einsparungen beim

Energieverbrauch widerspiegeln. Die

Beschaffung der wichtigsten rohmateri-

alien, ausser dem Kakao, den Lindt

& Sprüngli vornehmlich aus Anbauge-

bieten in Süd- und Mittelamerika sowie

Ghana bezieht, findet ebenfalls gezielt

im jeweiligen Lokalmarkt statt. Das-

selbe gilt auch weitgehend beim

Einkauf des Verpackungsmaterials. Dies

sind konkrete Beispiele dafür, wie

strategische Überlegungen, die auch

auf den Umweltschutz ausgerichtet

sind, mittel- und langfristig durchaus

ökonomische Vorteile für das Unter-

nehmen bringen können.

Die Anstrengungen von Lindt & Sprüngli

sind dabei messbar. Lindt & Sprüngli

(Schweiz) AG ist beispielsweise Mitglied

der regionalen «Energie-Modell-Gruppe

Zürichsee». in dieser Vereinigung sind

verschiedene Unternehmen vertreten,

die sich für eine effiziente Energienut-

zung einsetzen. Während ihres inzwi-

schen zehnjährigen Bestehens konnten

die beteiligten Unternehmen ihren

Energieverbrauch um fast einen Viertel

reduzieren. im Bestreben, die definierte

Umweltpolitik auf Gruppenebene

konkret umzusetzen, werden die

entsprechenden Erfahrungswerte

laufend auf die weiteren Produktionsbe-

triebe von Lindt & Sprüngli ausgedehnt.

Auch die nachhaltige Nutzung der

ressourcen und die sozialen Bedin-

gungen im Kakaoanbau sind Lindt

& Sprüngli ein wichtiges Anliegen.

Unter anderem als aktives Mitglied der

World Cocoa Foundation (WCF) kann

die Unternehmensgruppe Einfluss auf

diese relevanten Aspekte im Produkti-

onsprozess ihres wichtigsten rohstoffs

nehmen. Die WCF setzt sich unter

anderem für soziale und faire Arbeits-

bedingungen in den Anbaugebieten ein

und versucht mit verschiedenen

Massnahmen, nachhaltig eine stabile

und sichere Versorgung mit Kakao zu

erreichen. Auch bessere Ausbildungs-

möglichkeiten sowie Arbeitsbedin-

gungen und umweltgerechte An-

baumethoden werden unterstützt und

gefördert. Dabei setzt die WCF auf

langfristige, partnerschaftliche Bezie-

hungen zwischen ihren Mitgliedern aus

der Schokoladeindustrie und den

Kakaobauern in den Anbaugebieten.

Nebst ihrer Mitgliedschaft bei der WCF

unterstützt Lindt & Sprüngli ideell und

auch finanziell gezielte Projekte des

«Sustainable Tree Crop Program»

(STCP) in Westafrika. STCP ermutigt

die Bauern, sich zu Arbeitsgemein-

schaften zusammenzuschliessen.

Dadurch haben sie einfacheren Zugang

zu technischen Hilfsmitteln und

profitieren von einem Wissenstransfer

im Bereich des umweltgerechten

Anbaus. Zudem sind sie bei Kauf- und

Kreditverhandlungen in einer stärkeren

Position. Dank einer gemeinschaftlich

organisierten Arbeitsform können

Einkommen, Lebensqualität sowie

Arbeitsbedingungen der Kakaobauern

verbessert werden. Vor dem Hinter-

grund der erfolgreichen dreijährigen

Pilotphase hat Lindt & Sprüngli ihr

ideelles und finanzielles Engagement

für die Phase ii (bis 2011) des STCP-

Projekts in Ghana zugesichert. Die

Ergebnisse der Wissensvermittlung im

rahmen des partizipativen Ausbil-

dungs- und Trainingsansatzes «Farmer

Field Schools» in der Pilotphase

waren beispielsweise so ermutigend,

dass dieser Ansatz in der Phase ii

ausgebaut und weiterentwickelt wird.

indem die «Farmer Field Schools» dabei

neu auch von lokalen institutionen

realisiert werden, kann nachhaltig auch

auf die strukturelle und wirtschaftliche

Entwicklung in ländlichen Gebieten

positiv eingewirkt werden.

Page 24: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Page 25: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

DEr GEWÜrZE

SEiT ÜBEr 160 JAHrEN WiDMET SiCH LiNDT

& SPrÜNGLi AUSSCHLiESSLiCH iHrEr KErN-

KOMPETENZ: DEr KOMPrOMiSSLOSEN

HErSTELLUNG VON PrEMiUM-SCHOKOLADE

VON HErAUSrAGENDEr QUALiTÄT. DiESE

HOHE ANFOrDErUNG AN SiCH SELBST

BEDArF DEr KONTrOLLE ÜBEr JEDEN EiNZEL-

NEN, NOCH SO GEriNGFÜGiG ErSCHEiNEN-

DEN SCHriTT DES GESAMTEN PrODUK-

TiONSPrOZESSES – VON DEr AUSWAHL DEr

HOCHWErTiGSTEN rOHSTOFFE ÜBEr DiE

VErArBEiTUNG UND VErEDLUNG DEr SCHO-

KOLADE BiS HiN ZUM FErTiG VErPACKTEN,

EDLEN PrODUKT. ÜBEr GENErATiONEN

HiNWEG HABEN DiE MAîTrES CHOCOLATiErS

VON LiNDT iHr KNOW-HOW UND iHrE

LEiDENSCHAFT AUF DiESES EiNE ZiEL KONZEN-

TriErT UND DiE SCHOKOLADEHErSTELLUNG

ZU EiNEr rEGELrECHTEN KUNST ErHOBEN.

Page 26: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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wissenschaftlichen Auswertung all

dieser Erhebungen, im Zusammenspiel

mit der kreativen Meisterschaft der

Maîtres Chocolatiers von LiNDT, ist es

zu verdanken, dass Lindt & Sprüngli

als einer der innovativsten Hersteller

der Schokoladebranche gilt und die

Erwartungen der Konsumentinnen

und Konsumenten immer von Neuem

befriedigt.

Das Konsumverhalten ist in den letzten

Jahren erheblich anspruchsvoller

geworden. Die Konsumenten sind

immer offener für neue kulinarische

Erlebnisse und aussergewöhnliche

Geschmacksrichtungen, die inzwischen

weit über den Trend nach immer

dunklerer Schokolade mit besonders

hohem Kakaogehalt oder reiner

Herkunftsbezeichnung hinaus gehen.

Auf der unermüdlichen Suche nach

neuen geschmacklichen Höhepunkten

begeben sich die LiNDT Maîtres

Chocolatiers immer wieder auf ima-

ginäre reisen in eine Welt von Gewür-

zen, Düften und Aromen, die ihre

Phantasie und Kreativität beflügeln und

schliesslich in einer neuen, vollendeten

rezeptur gipfeln. Es braucht jedoch viel

Zeit, Meisterschaft und Erfindergeist,

aber auch viel intuition und Fingerspit-

zengefühl, um die perfekte Harmonie

zwischen den verschiedenen ingredi-

enzen zu finden. Originelle Kombina-

tionen von Kakao und exotischen

Spezereien versprechen schliesslich aber

ungeahnte Genussperspektiven und

erschliessen neue Horizonte.

Gewürze machen WeltgeschichteDie Welt der Gewürze führt nicht nur

die LiNDT Maîtres Chocolatiers,

sondern auch jeden von uns auf eine

faszinierende Zeitreise. Gewürze sind

eng mit der Kulturgeschichte der

Menschheit verbunden und übten über

Jahrtausende einen enormen wirt-

schaftlichen und damit auch poli-

tischen Einfluss auf die Weltgeschichte

aus. Gewürze waren lange Zeit ein

Statussymbol, bedeuteten reichtum

und Macht, Aufstieg und Niedergang

manch einer Nation. Als Geschenk

Auf der Suche nach der perfekten rezepturDie LiNDT Maîtres Chocolatiers

kennen die spezifischen Eigenschaften

der edelsten Kakaosorten aus den

besten Anbaugebieten und sie beherr-

schen die komplexesten Prozesse, um

ihren Kreationen den unverwechsel-

baren Schmelz zu verleihen. Diese

ganze Kompetenz genügt aber noch

nicht, um ein perfektes Produkt zu

schaffen, das auch den Erwartungen

und Bedürfnissen der Konsumenten in

aller Welt entspricht. Eine der wichtigs-

ten Herausforderungen der LiNDT

Maîtres Chocolatiers ist deshalb die

permanente Suche nach neuen Trends

und verschiedensten Geschmackskom-

binationen, die sie in ihren rezepturen

umsetzen können, um den sich schnell

ändernden Konsumgewohnheiten

rechnung zu tragen. Vielfältig und

manchmal verschlungen sind die Wege,

die eingeschlagen werden müssen.

Um die perfekte rezeptur zu finden,

braucht es tief greifende Studien, aus-

giebige Tests und eine ständige

Trendforschung. Der beinahe schon

Page 27: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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waren sie ein Zeichen höchster

Wertschätzung. Um in den Besitz der

wertvollen Spezereien zu gelangen

und den lukrativen Handel zu kontrol-

lieren, wurden neue Welten entdeckt,

legendäre Handelswege erschlossen,

Kriege geführt. Neben anderen,

zumeist orientalischen und fernöst-

lichen, später auch mittel- und südame-

rikanischen Erzeugnissen wie Seide,

Tee, Porzellan, Silber, Gold und

Edelsteine rangierten Gewürze unter

den begehrtesten und teuersten

Gütern. Sie gelangten nach monate-

langen, beschwerlichen und gefähr-

lichen reisen auf dem Landweg und

später auf dem Seeweg nach Europa.

Wegelagerer, Plünderungen und

räuberische Zolltribute trieben die

Endpreise der schon horrend kostspie-

ligen Gewürze noch weiter in die

Höhe. Der Handel lohnte sich dennoch,

denn gewisse Spezereien brachten

mehr als das Hundertfache ihres

ursprünglichen Werts ein. Jahrhun-

dertelang bereicherten sich Kolonial-

mächte und Kaufleute an diesen

exotischen Gütern, die lange Zeit nur

in den Ursprungsländern angebaut

werden konnten. Erst durch den

Schmuggel, dann durch den biotech-

nischen Fortschritt, die industriali-

sierung und die Modernisierung der

Transportwege verlor die wirtschaft-

liche relevanz der Gewürze nach und

nach an Bedeutung, wenngleich einige

von ihnen, wie beispielsweise Safran

und Vanille, auch heute noch zu

höchsten Preisen gehandelt werden.

Seit Urzeiten wurden Kräuter und Ge-

würze für die Verfeinerung und Kon-

servierung von Speisen, aber auch für

medizinische Zwecke, in der Kosmetik

und nicht zuletzt für religiöse riten

eingesetzt. Schon vor sechs Jahrtausen-

den wurde in Mexiko der Anbau von

Chili nachgewiesen. Die alten Ägypter

verwendeten Gewürze nicht nur für die

Veredlung von Speisen, sondern auch in

der Schönheitspflege und für die

Einbalsamierung der Pharaonen, der

EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

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hohen Beamten und Priester. in der

Nase der Mumie von ramses ii. wurden

15 Körner schwarzen Pfeffers gefun-

den. Kleopatra soll süchtig nach Zimt

gewesen sein. Aufzeichnungen belegen,

dass vor über 3000 Jahren in China die

gesundheitliche Wirkung der Gewürze

bekannt war. Chinesische Würdenträ-

ger durften nicht vor den Kaiser treten,

ohne ihren Atem mit Gewürznelken

erfrischt zu haben. Jahrhundertelang

beherrschten geschäftstüchtige ara-

bische Kaufleute und die Phönizier, die

schon rund 1000 Jahre vor Christus

Handelszentren an verschiedenen Orten

im Mittelmeerraum gründeten, den

Gewürzexport nach Europa. So lange

wie möglich wurde die Herkunft der

kostbaren Handelsware verschleiert,

der Verlauf der Handelswege geheim

gehalten und mit Schauergeschichten

ausgestattet, was die Preise nur noch

weiter in die Höhe trieb. Obwohl es

damals zwar noch keine international

«Gewürze sind eng mit der Kulturgeschichte der Menschheit verbunden.»

Page 28: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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zentralisierten rohstoffbörsen gab,

kann man diese Mechanismen schon

als erstes Anzeichen eines heute

geläufigen spekulativen Marktver-

haltens deuten.

Aufgrund der immer reger benutzten

Handelsrouten zu Wasser und zu Land

entwickelten sich die Handelsbezie-

hungen zwischen dem Morgen- und

dem Abendland schnell und intensivier-

ten sich weiter durch die Eroberungen

von Alexander dem Grossen. Die

berühmteste Karawanenstrasse, die

Seidenstrasse, führte von China über

Persien und den Nahen Osten zum

Mittelmeer oder von indien nach

Norden über den Hindukusch, das

Pamirgebirge und den Kaukasus nach

Konstantinopel. Die ersten Seewege

verbanden Südindien und die ara-

bischen Länder. So gelangten nicht nur

Gewürze und andere begehrte Luxus-

güter nach Europa; es fand auch ein

fruchtbarer Austausch von geistigen

und kulturellen Werten statt, der das

Verständnis für die verschiedenen Sitten

und Gebräuche der Völker förderte.

Von den antiken Kulturen bis ins KolonialzeitalterDie Hochkulturen des klassischen

Altertums, der Griechen und römer,

waren ganz versessen nach exotischen

Gewürzen, die als Zeichen des Wohl-

stands galten. Alexander der Grosse

brachte von seinen Feldzügen aus

Persien und indien Pfeffer und Zimt

mit. Nelken und Muskatnuss waren im

alten rom so kostbar, dass sich nur die

reichsten und vornehmsten Patrizier-

häuser diesen Luxus erlauben konnten.

Der verschwenderische und kapriziöse

römische Kaiser Nero soll, wahnsinnig

vor Trauer über den Tod seiner Gemah-

lin Poppaea, die gesamten Zimtvorräte

der Stadt verbrannt haben. Ein enormes

Vermögen ging in Flammen auf.

Über die Alpen gelangte die Kunde

von erlesenen und edlen Spezereien im

Laufe der Expansion des römischen

reichs nach Norden. Es waren aber

Benediktinermönche, die im 8. und 9.

Jahrhundert Kräuter und Gewürze –

natürlich nicht zum Genuss, sondern zu

medizinischen Zwecken – der Bevölke-

rung in West- und Mitteleuropa näher

brachten. Bis dahin jedoch konnten

christliche Kaufleute im direkten

Warentausch mit dem Orient und dem

Fernen Osten, der von muslimischen

Händlern beherrscht wurde, nicht

konkurrieren: Die Araber waren die

Herren der Gewürze. Erst die Kreuzzüge

beendeten diese Dominanz: Mit der

Einnahme von Jerusalem und dem Sieg

über die Araber wurde auch ihr Mono-

pol im Güterverkehr gebrochen. Ein

erster Höhepunkt im europäischen

Gewürzhandel wurde durch den Auf-

stieg der Stadtstaaten Venedig und

Genua erzielt. Durch die intensiven, im

grösseren rahmen organisierten

Geschäftsbeziehungen mit dem Orient

und mit Asien wurden exotische

Gewürze aus Fernost zum kostbarsten

Handelsartikel ihrer Zeit. Die regie-

renden Gremien profitierten dank

Zöllen, Abgaben und Steuern aller Art

genauso wie die mächtigen Kaufmanns-

familien vom lukrativen Geschäft.

Wichtigste Umschlagplätze jener

Epoche waren Konstantinopel und

Alexandria. Grosse Karawanen wie

Page 29: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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diejenigen, die durch den jungen Marco

Polo in die Weltgeschichte eingegangen

sind, wurden organisiert und es dauerte

oft Jahre, bis die Kaufleute mit ihrer

kostbaren Fracht die Heimat wieder

erreichten – wenn sie nicht unterwegs

ihr Leben liessen.

Der florierende Handel verleitete viele

Scharlatane dazu, die teuren Gewürze

mit Schiesspulver zu strecken, um

das Gewicht und damit den Gewinn zu

erhöhen oder mit Duftstoffen zu

versetzen, um die Minderwertigkeit der

angebotenen Ware zu vertuschen.

Erschliessung neuer Welten Das Geschäft mit den Gewürzen war

aber zu profitabel, um nicht auch die

Gier anderer Länder zu wecken, die

nach Wegen suchten, nicht nur vom

gewinnträchtigen Warenverkehr,

sondern auch vom Anbau vor Ort zu

profitieren. Die vielen Kriege um

politische Macht in Europa hatten

manch eine regierung finanziell aus-

gelaugt und man suchte nach neuen

EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

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Quellen, die Staatskassen zu füllen. Es

begann die Zeit der grossen spanischen

und portugiesischen Eroberungsexpedi-

tionen. Der Vorwand war, wie auch bei

den blutigen Kreuzzügen, die Christia-

nisierung der «Heiden»; die wahre

Absicht dahinter war aber die Erschlies-

sung neuer Welten, um den Ansprü-

chen als Weltmacht zu genügen und

gleichzeitig von den erhofften lokalen

reichtümern zu profitieren. Nebst Gold,

Silber und kostenlosen Arbeitskräften

zählten die teuren und höchst lukrativen

Gewürze zu den begehrtesten Finanz-

quellen. So lief Ende des 15. Jahrhun-

derts ein erbittertes Wettrennen

zwischen den beiden grossen Seefahrer-

nationen Portugal und Spanien an.

Die Zeit des Kolonialimperialismus war

angebrochen.

Vor diesem Hintergrund stand das

Projekt des gebürtigen Genuesen

Christoph Kolumbus, westwärts nach

indien zu segeln und neue Territorien

und reichtümer für Spanien zu be-

anspruchen, unter einem guten Stern.

Königin isabella von Spanien liess

sich von seinen Visionen überzeugen

und stellte ihm im Jahr 1492 eine kleine

Flotte, bestehend aus drei Schiffen, zur

Verfügung. Kolumbus hat zwar weder

indien noch die legendären «Gewürzin-

seln» gefunden, hat aber immerhin

den Seeweg zu wertvollen Gewürzen wie

Piment, Chili und Vanille geöffnet.

Merkwürdigerweise hat er sich für den

Kakao, mit dem er ebenfalls in Berüh-

rung kam und der später eine besonde-

re wirtschaftliche und gesellschaftliche

Bedeutung erlangen sollte, nicht

interessiert. Dieser wurde erst im Jahr

1528 von Hernando Cortes nach

Spanien gebracht.

Einen höchst wichtigen Sieg für die

Portugiesen erzielte im Jahr 1498 Vasco

da Gama, der den Seeweg um das

Kap der Guten Hoffnung nach indien

entdeckte und damit den Beginn der

höchsten Blütezeit des Gewürzhandels

einläutete. Er landete mit seinen Schiffen

an der Malabarküste in Westindien

und kam voll beladen mit Gewürzen

zurück. Der Zugang zu einigen der

wertvollsten Spezereien, wie beispiels-

Page 30: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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weise dem Pfeffer, war gesichert und die

bedeutendsten Anbaugebiete exotischer

Gewürze in portugiesischem Besitz.

Lissabon erlangte einen bisher nicht

gekannten Wohlstand und blieb fast ein

Jahrhundert lang die unangefochtene

Metropole des Gewürzmarkts. Die

Portugiesen fanden schliesslich die

sagenumwobenen «Gewürzinseln», die

Molukken (eine indonesische inselgruppe

zwischen Sulawesi und Neuginea), und

errichteten dort im Jahre 1512 einen

Stützpunkt. Die geografische Position

dieses Gewinn versprechenden Gewürz-

paradieses wurde streng geheim

gehalten. Zur irreführung der Konkur-

renz wurden sogar falsche Karten in

Umlauf gebracht.

Erste organisierte HandelsgesellschaftenDie Holländer waren die ersten, die den

Portugiesen diese absolute Vorherr-

schaft im Handel mit Gewürzen nach

und nach streitig machten. Grund

dafür war der Entschluss Philips ii., König

von Spanien und Portugal und zugleich

Herrscher über die Niederlande, den

Zugang zum Hafen von Lissabon für die

aufständischen Holländer zu sperren:

Gewürze wurden noch teurer und

knapper. Als Antwort auf diese Blocka-

de organisierten die Holländer im Jahr

1594 eine erfolgreiche Expedition nach

Ostindien, erreichten die immer noch

geheimnisvollen «Gewürzinseln», die

allerdings erst 1663 in ihren Besitz

kamen, konnten aber immerhin am

profitablen Geschäft teilhaben. Um die

mächtigen Konkurrenten aus Portugal

und Spanien aus dem Markt zu drän-

gen, schlossen sich 17 ehrgeizige

holländische Händler zusammen und

gründeten im Jahr 1602 die berühmte

Page 31: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

DEr GEWÜrZE

V.O.C. (Vereinigte Ostindische Com-

pagnie), die vom niederländischen

Staatenbund weitreichende Befugnisse,

namentlich für den Anbau und Handel

von Gewürzen, erhielt. Es dauerte nicht

lange und die Portugiesen verloren in

zum Teil blutigen Auseinanderset-

zungen weite Teile ihrer Kolonien und

damit ihre Anbaugebiete an die

Holländer, die fortan mit eiserner Hand

und nicht selten mit rücksichtsloser

Gewalt über Anbau, Ernte und Handel

herrschten. Um die Gewürzpreise noch

weiter zu steigern und eine bessere

Kontrolle über den streng überwachten

Export auszuüben, verbrannten sie

ganze Plantagen und konzentrierten

den Anbau auf wenige regionen oder

inseln, was vielen Einheimischen die

Existenzgrundlage raubte. Der Schmug-

gel wurde brutal geahndet und zu-

weilen mit dem Tod bestraft. Das streng

gehütete Monopol begann aber ab

1770 zu bröckeln, als es den Franzosen

im Auftrag des französischen Stadt-

halters von Mauritius gelang, Samen

und Schösslinge von Nelken und Mus-

katnussbäumen zu rauben und auf

ihren Besitzungen im indischen Ozean

erfolgreich anzubauen. Ähnlich verhielt

es sich auch mit ingwer. Nichtsdesto-

trotz dauerte das weltweite Gewürz-

monopol der V.O.C. rund 200 Jahre.

Ausgebootet wurden die Holländer

schliesslich von der aufstrebenden

Kolonialmacht England, dem letzten

wichtigen Akteur in der wechselhaften

und oft blutigen Geschichte der

Gewürze. Die niederländischen Territo-

rien auf den «Gewürzinseln» gelangten

während des Kriegs mit Napoleon

zwischen 1796 und 1806 in englischen

Besitz. Auch wenn inzwischen manche

der begehrten Spezereien nicht mehr

nur in exklusiven Anbaugebieten zu

finden waren, so war der wirtschaft-

liche Nutzen aus dem immer noch

grossen Bedarf an Gewürzen erheblich.

London wurde einer der bedeutendsten

Umschlagplätze für Gewürze und ist es

noch heute. Fast zeitgleich mit den

Holländern gründeten auch die Briten

ihre eigene Handelsgesellschaft, die

East india Company. Draufgängerische

Seefahrer wie der berühmte Frei-

beuter und Vizeadmiral Francis Drake

(1540–1596) oder später der Entdecker

vieler pazifischer inseln, James Cook

(1728–1779), wurden im Hinblick

auf satte Gewinne mit exotischen Han-

delswaren unterstützt.

Juwelen jeder rezepturHeute sind die über Jahrhunderte hart

umkämpften Gewürzmonopole

gefallen, die Zahl und die Grösse der

weltweiten Anbaugebiete ist unaufhör-

lich gewachsen und technologische

Entwicklungen haben die Warenflüsse

im Weltverkehr verbessert und be-

schleunigt. Die Nachfrage nach

erlesenen Gewürzen ist jedoch immer

noch ebenso hoch wie in der Vergan-

genheit – mit dem einzigen Unter-

schied, dass auch die delikatesten

Geschmacksjuwelen nicht mehr nur die

obersten Schichten der Gesellschaft

erfreuen, sondern nun allen Menschen

zugänglich sind. Wie seit Urzeiten

bereichern und verfeinern die verschie-

densten Gewürze unsere Speisen,

insbesondere Schokolade- und Ge-

bäckspezialitäten, finden als betörende

Duftnoten in der Körperpflege und

Parfümindustrie ihren Platz und nicht

zuletzt lindern manche von ihnen in

aufgebrühter Form vielerlei kleinen

physischen und psychischen Schmerz.

Sie kommen meist von weit her, tragen

den süssen Geschmack der Tropen

in sich und verleiten uns zum Träumen

und Geniessen. ihren ultimativen

Höhepunkt finden sie aber in der

harmonischen Verbindung mit den

edelsten Kakaosorten, von den LiNDT

Maîtres Chocolatiers mit Sorgfalt und

Leidenschaft verarbeitet zu höchstem

Schokoladegenuss.

Viele Gewürze werden seit Jahrhun-

derten oder aber auch erst in neuester

Zeit besonders stark mit der Welt der

Schokolade in Verbindung gebracht. Es

seien an dieser Stelle nur einige Bei-

spiele genannt.

Vanille Der Name dieser lianenartigen tropi-

schen Kletterorchidee kommt aus dem

spanischen «vainilla». Es ist die einzige

Orchideenart, die als Nutzpflanze

Verwendung findet und die schon vor

über 3000 Jahren von den Urkultur-

völkern in Mesoamerika angebaut

wurde. Die Azteken bedienten sich

ihres sinnlich-verführerischen und

gleichzeitig geheimnisvoll-delikaten

Geschmacks, um das berühmte Kakao-

getränk «Xocoatl» zu verfeinern. Die

«Königin der Gewürze» gelangte als

eines der wenigen, dafür aber der

wertvollsten Gewürze, die den Spaniern

zufielen, im Zuge der Conquista nach

Europa und wurde bald zum unver-

«Die Nachfrage nach erlesenen Gewürzen ist heute immer noch ebenso hoch wie in der Vergangenheit.»

Page 32: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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zichtbaren Luxusgut der gehobenen

Gesellschaft. Die englische Königin

Elisabeth i. soll sich geweigert haben,

irgendetwas zu trinken oder zu essen,

das nicht nach Vanille schmeckte.

Kardinal richelieu wird nachgesagt, mit

Hilfe von Vanilleduftkügelchen die

Damen am Hofe Ludwigs Xiii. betört

zu haben. 300 Jahre lang waren die

Spanier weltweit die einzigen Vanille-

produzenten und verteidigten dieses

profitable Handelsmonopol mit allen

Mitteln. Schmuggel wurde mit dem Tod

bestraft. Nach Mexikos Unabhängigkeit

(1810) gelangten schliesslich Stecklinge

dieser einzigartigen Urpflanze in die

Hände der Holländer und Franzosen

und wurden in ihre Kolonien nach Java

und auf die insel La réunion (damals

île Bourbon) exportiert. Mangels einzig

in Mexiko einheimischer natürlicher

Bestäuber trugen die Pflanzen zunächst

jedoch keine Früchte. Als Wegbereiter

zum weltweiten Anbau gilt der bel-

gische Botaniker Charles Morren, der

1838 die Methode für die künstliche

Befruchtung im Gewächshaus veröf-

fentlichte. Der definitive Durchbruch

wird Edmond Albius, einem schwarzen

Sklaven, zugeordnet, der 1841 auf einer

Plantage in La réunion die künstliche

Befruchtung in natürlicher Umgebung

mit einem feinen Bambusstäbchen

bewerkstelligte und dafür offenbar die

Freiheit erlangte, jedoch gleichzeitig

das definitive Ende des spanischen

Vanillemonopols besiegelte. Der Anbau

der wertvollsten und erlesensten

Vanille, der so genannten Bourbon-

vanille, breitete sich schnell auf weitere

französische Kolonialgebiete wie

Mauritius, die Komoren, Madagaskar,

wo dieser heute noch in grossem Stil

betrieben wird, und andere regionen

der Welt aus. Bourbonvanille ist auf-

grund der extrem aufwändigen, arbeits-

intensiven und komplizierten Anbau-

methoden bis heute – nach Safran – das

teuerste Gewürz der Welt. Vier Jahre

braucht die Pflanze, bis sie überhaupt

Früchte trägt. Die Blüten existieren

einen einzigen Tag lang und können nur

am Vormittag in minuziöser Handarbeit

bestäubt werden. Es dauert ungefähr

ein Jahr von der Blütezeit bis zum

exportfertigen Produkt. Dieses kom-

plexe und raffinierte Gewürz, das rund

35 verschiedene Duftstoffe auf kleins-

tem raum vereint, wird nicht nur zur

Herstellung der kostbarsten Parfums

eingesetzt; es veredelt vor allem seit

Urzeiten unsere liebsten Speisen und

findet in der Verbindung mit den besten

Kakaobohnen in den feinen LiNDT

Spezialitäten seine höchste Vollendung.

Zimt (Canehl, Cassia)Vor etwa 5000 Jahren war Zimt unter

dem Namen Kwei in China schon

bekannt und gilt damit als eines der

ältesten und beliebtesten Gewürze

überhaupt. Zur Zeit der Pharaonen

wurde die aromatische rinde des

Zimtbaums, die damals so kostbar wie

Gold war, von arabischen und phöni-

zischen Kaufleuten in Ägypten ein-

geführt. Patrizierfamilien im antiken

rom kamen ebenfalls schnell auf

den Geschmack und gaben ein Ver-

mögen für das begehrte Gewürz aus,

das als Statussymbol für Macht und

reichtum galt. Es waren die Portugie-

sen, die im 16. Jahrhundert, im Zuge

Page 33: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

31

ihrer Eroberungen in Ostindien, Canehl

aus Ceylon nach Europa brachten und

damit ein monopolistisches, höchst

einträgliches Geschäft ins Leben riefen,

bevor dieses von den Holländern, dann

von den Engländern übernommen

wurde. Erst nachdem auch auf Java

Zimtpflanzen kultiviert wurden, endete

jeglicher Monopolanspruch, was

gleichzeitig die Preise entsprechend

beeinflusste und Zimt langsam immer

erschwinglicher machte. Hauptanbau-

gebiete von Canehl sind auch heute

noch Sri Lanka und andere inseln im

indischen Ozean wie Madagaskar,

Mauritius und die Seychellen, während

Cassia vorwiegend in indonesien, China

und Vietnam angebaut und in Stangen-

form oder gemahlen verwendet wird.

Der Zimtbaum oder Zimtstrauch, je

nach Sorte, gehört zur Familie der

Lorbeergewächse. Alle zwei Jahre zur

Monsunzeit werden seine zwei bis drei

Meter langen Schösslinge geschnitten

und deren rinde abgezogen. Diese wird

dann aufgerollt und zuerst im Schatten,

dann an der Sonne getrocknet. Wäh-

rend Canehl einen stark aromatischen

Duft hat und süsslich schmeckt, hat

Cassia in der regel einen zarteren und

etwas herben Geschmack und kommt

überwiegend gemahlen in den Handel.

Heute ist Zimt aus unserer Küche

praktisch nicht mehr wegzudenken, be-

sonders als eines der beliebtesten und

gebräuchlichsten Gewürze für Süss-

speisen. Ungezählt sind die Kuchen-

und Gebäckspezialitäten in Nord- und

Osteuropa, aus denen Zimt nicht

wegzudenken ist – vor allem während

der Weihnachtszeit in Form von

Lebkuchen aller Art, als typisches

Gewürz für den traditionellen Glühwein

oder aber in harmonischen Schokolade-

rezepturen von LiNDT.

PfefferDer schwarze Pfeffer – oder «echter»

Pfeffer, der seinen Ursprung an der

Malabarküste (der so genannten

Pfefferküste) in Südwestindien hat – ist

eines der am längsten bekannten und bis

heute beliebtesten Gewürze. Schon vor

über 3000 Jahren gelangte der Pfeffer,

der nicht nur als Gewürz beliebt war,

EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

DEr GEWÜrZE

sondern auch zur Konservierung von

verderblichen Nahrungsmitteln diente,

über die Karawanenstrassen Zentral-

asiens nach Europa. Pfeffer war so

wertvoll, dass er früher mit Gold aufge-

wogen wurde. Der spöttische Ausdruck

«Pfeffersack» für jemanden, der durch

den Pfefferhandel Macht und reichtum

erlangte, entstand im Mittelalter im

Zusammenhang mit der Hanse und ist

zuweilen heute noch im Sprachgebrauch,

um in etwas abfälliger Art Geschäftsleu-

te zu bezeichnen, die nur auf Geld und

Macht bedacht sind. Mit der Entdeckung

des schnelleren und sichereren Seewegs

nach indien im Jahr 1489 begannen die

Portugiesen als Erste, das kostbare Gut in

grossem Stil und mit enormem Profit

nach Europa zu exportieren. Wegen der

grossen wirtschaftlichen Bedeutung des

lukrativen Pfefferhandels ging das hart

umkämpfte Monopol in den folgenden

Jahrhunderten von Hand zu Hand.

Heute wird die Kletterpflanze weltweit in

grossen Mengen angebaut und hat den

Luxuscharakter von früher verloren.

Dennoch hat Pfeffer niemals seine grosse

Bedeutung als eines der verbreitetsten

Page 34: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

32

Gewürze in den Küchen aller Länder und

Kontinente verloren. Über 200 000

Tonnen Pfeffer werden jährlich geerntet.

Die geläufigsten Pfefferarten stammen

grundsätzlich von der gleichen Pflanze

und erhalten ihre «Farbe» aufgrund der

spezifischen Ernte- und Verarbeitungs-

methoden. Schwarzer und grüner Pfeffer

wird als unreife Früchte geerntet. Die

grüne Farbe bleibt erhalten, indem die

Körner in Salzwasser eingelegt oder

schnell bei hohen Temperaturen getrock-

net oder gefriergetrocknet werden.

Durch sofortiges Trocknen hingegen

werden die Pfefferkörner schrumpelig

und schwarz. Weiss ist reif geernteter

Pfeffer, der einige Tage im Wasser

eingeweicht wird, bis sich die Schale

ablöst. Danach werden die Körner

geschält und getrocknet. Der seltene,

«echte» rote Pfeffer wird in vollreifem

Stadium gewonnen, ungeschält in salzige

und saure Laken eingelegt und so

verkauft. Extrem selten ist getrockneter

roter Pfeffer. rosa Pfeffer – auch

brasilianischer Pfeffer genannt – ist mit

dem schwarzen Pfeffer nicht verwandt,

findet aber aus optischen Gründen

oft Verwendung in klassischen Pfeffer-

mischungen. Um die Qualität zu beur-

teilen, sind ein paar einfache Grund-

regeln zu befolgen: Das beste Bouquet

haben stets frisch gemahlene, grosse

Pfefferkörner. Je kleiner das Korn und je

feiner gemahlen, desto geringer sind

Qualität und Aroma.

ChiliEigentlich ist die Bezeichnung «Chili»,

wie auch «Peperoni» oder «Pfefferoni»,

ein umgangssprachlicher Ausdruck für

Paprika, der auch unter dem Namen

«spanischer Pfeffer» oder «Teufelspfef-

fer» bekannt ist. Generell bezeichnet

Page 35: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

33

EiNE rEiSE iN DiE FASZiNiErENDE WELT

DEr GEWÜrZE

man jedoch als Chili die scharfen bis

sehr scharfen Sorten dieser Gattung.

Als Ursprungsregionen von Chili gelten

Süd- und Mittelamerika. Archäolo-

gische Funde in Mexiko belegen, dass

Chili bereits um 7000 vor Christus

als Nutzpflanze diente. Genauso wie

Vanille, spielte auch Chili bei den

mesoamerikanischen Urvölkern eine

grosse rolle im kulinarischen und

rituellen Bereich, und wie Vanille ist

auch Chili eng mit dem Kakao ver-

bunden. Als die Chronisten der spa-

nischen Eroberer berichteten, dass der

Aztekenkönig Moctezuma ii. grosse

Mengen des mit Chili und Vanille

gewürzten Kakaogetränks «Xocoatl»

aus goldenen Bechern konsumierte,

waren sie sicher ausschliesslich am

edlen Metall interessiert und konnten

sich wohl kaum vorstellen, dass diese

beiden Gewürze, mit denen schon

Kolumbus in Kontakt gekommen war,

später eine so bedeutende wirtschaft-

liche rolle für ihr Land spielen würden.

Heute zählt man tausende verschie-

dener gezüchteter und wild wachsender

Arten von Chili, von denen viele auch

in feuchtheissen regionen des Mittel-

meerraums bestens gedeihen und in der

mediterranen Küche frisch, getrocknet

oder gemahlen Verwendung finden. Je

nach Sorte tragen die zur Familie der

Nachtschattengewächse gehörenden

Strauchpflanzen Früchte in allen

Grössen, Formen und Farben und

unterscheiden sich zum Teil erheblich in

Bezug auf ihre Schärfe. in den Samen

der Früchte, die fälschlicherweise meist

als Schoten bezeichnet werden, obwohl

es sich dabei botanisch gesehen um

eigentliche Beeren handelt, ist eine

besonders hohe Konzentration an

Scharfstoffen vorzufinden. Die speziell

scharfen Varietäten werden vorwie-

gend in warmen regionen konsumiert,

da die durch den Wirkstoff Capsaicin

verursachte Hitzeempfindung die

Schweissbildung fördert, was wiederum

die Körpertemperatur senkt. Eine der

mildesten Sorten sind die ab etwa 1950

in Ungarn gezüchteten süssen oder

milden Paprika, die fast kein Capsaicin

enthalten; 1000-mal schärfer sind die

feurigen Tepin und der Habanero-Chili.

Es gibt kaum eine Kultur, die die

beeindruckende Vielfalt von mildem bis

heissscharfem Paprika nicht in ihre

Küche aufgenommen hat. Eine der

genussreichsten Spezialitäten offenbart

sich aber in der rezeptur der LiNDT

EXCELLENCE «Chili»-Schokoladetafel,

in der auserlesenste Kakaosorten und

raffiniert scharfer Chili in bestem

Einklang harmonieren.

ingwerAls eines der ältesten bekannten

Gewürze der Tropen und vermutlich

eines der ersten Gewürze, das im

Mittelmeerraum noch vor der Gründung

des römischen reichs wahrscheinlich

von den Phöniziern eingeführt wurde,

ist ingwer seit Urzeiten nicht nur zum

Würzen von Speisen, sondern auch als

Heilmittel bekannt. Seine Vorzüge und

Eigenschaften finden schriftliche

Erwähnung in ältesten chinesischen

Aufzeichnungen und altindischen

Sanskritschriften. Kein Geringerer als

Konfuzius soll seine Speisen schon mit

ingwer gewürzt haben. Die Urheimat

der scharfen Knolle ist bis heute un-

gewiss; man geht aber davon aus, dass

sich der Anbau dieses schilfartigen

Gewächses über China nach indien,

Süd- und Zentralasien nach Ostafrika

ausbreitete. Die Spanier exportierten

die Pflanze, die von den Arabern im

13. Jahrhundert in Ostafrika angebaut

wurde, in ihre karibischen und mittel-

amerikanischen Kolonialgebiete und

führten das Gewürz dann nach entspre-

chender Verarbeitung mit satten

Gewinnen wieder nach Spanien ein.

Seit dem 12. Jahrhundert figuriert

ingwer in den meisten Arzneibüchern

und wurde im Mittelalter gegen die Pest

eingesetzt. Gleichzeitig wurde er aber

auch beispielsweise in der Bierbrauerei

verwendet. Während der indischen

Kolonialherrschaft brachten die Englän-

der ingwer in ihre Heimat und machten

daraus ein bis heute besonders im

angelsächsischen raum beliebtes Ge-

tränk namens Ginger Ale. Um zu gedei-

hen, braucht die Pflanze, aus deren

neuverzweigten, blanchierten, getrock-

neten und geschälten Wurzelknollen

das scharfe Gewürz entsteht, ein

feuchttropisches Klima mit reichlichen

regenfällen. Der so gewonnene ingwer

wird ganz, geschnitten, in Scheiben,

gemahlen und sogar kandiert in der

Küche verwendet, wobei langes Kochen

die Schärfe erheblich steigert. Unter den

rund 85 verschiedenen Sorten ist der

ingwer aus Jamaika in unseren Breiten-

graden am beliebtesten. Seine Eigen-

schaften sind aber nicht nur zum

Würzen von erlesenen Haupt- und

Süssspeisen beliebt, sondern auch in der

ayurvedischen Medizin als Allheilmittel

bekannt. Sogar die westliche Schulmedi-

zin anerkennt die magenfreundliche,

krampflösende und verdauungsfördern-

de Wirkung von ingwertee. Und auch

wenn vermeintliche aphrodisierende

Effekte nicht wissenschaftlich nachge-

wiesen sind, so kann doch eine insge-

samt positive Wirkung auf die allgemei-

ne psychische Verfassung zumindest

vermutet werden.

Page 36: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

34

Page 37: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

35

Corporate GovernanCe

Die LinDt & SprünGLi Gruppe iDentifi-

ziert SiCh mit einer effizienten Corpo-

rate GovernanCe. SowohL Der verwaL-

tunGSrat aLS auCh Die KonzernLeitunG

Sehen SiCh ihren aKtionärinnen unD

aKtionären, GeSChäftSpartnern unD

mitarbeitenDen GeGenüber verpfLiCh-

tet, DaS unternehmen tranSparent

unD DetaiLLiert DarzuSteLLen. unSere

aKtionärinnen unD aKtionäre SoL-

Len SiCher Sein, DaSS ihre intereSSen

jeDerzeit Gewahrt werDen. unSere

GeSChäftSpartner wie auCh Die KonSu-

mentinnen unD KonSumenten SoLLen

auf DaS unternehmen unD Die hohe

QuaLität Der proDuKte vertrauen

Dürfen. unSere mitarbeitenDen SoLLen

wiSSen, DaSS Sie in einem unternehmen

mit ethiSCher unternehmenSKuLtur

arbeiten.

Page 38: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

36

Konzernstruktur und aktionariat

Die Lindt & Sprüngli Gruppe ist ein weltweit tätiges unterneh-men, das Schokoladeprodukte im premium-Qualitätssegment entwickelt, produziert und vertreibt. Sie ist mit ihrer holding-gesellschaft Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG an der Schweizer börse SwX (Swiss exchange) kotiert. Die iSin-num-mern der entsprechenden wertpapiere sind auf Seite 81 dieses berichts aufgeführt. Die börsenkapitalisierung auf basis der jahresendkurse 2007 beläuft sich auf Chf 8,9 mia.

Das unternehmen weist eine sehr schlanke Konzernstruktur auf, die auf den zwei organen verwaltungsrat und operative Kon-zernleitung basiert. beiden organen kommen unterschiedliche verantwortlichkeiten und funktionen zu. Die einzelnen märkte geniessen unter ihrem lokalen management eine grosse auto-nomie, was eine optimale, marktnahe bearbeitung erlaubt.

zum Konsolidierungskreis der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG gehören zu 100% die in den anmerkungen zur jahresrechnung aufgeführten, nicht börsenkotierten Gesell-schaften. Details zu diesen firmen wie Sitz, Gesellschaftskapi-tal, beteiligungen usw. sind an derselben Stelle aufgeführt (vgl. Seite 48, ziff.1).

Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG hält in ihrem Kon-solidierungskreis keine beteiligungen an börsenkotierten Ge-sellschaften.

per 31. Dezember 2007 sind der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG die folgenden aktionäre im Sinne von art. 663c or mit einem Stimmrechtsanteil von über 4% bekannt:

fonds für pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG 22,2%.

Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG hält keinerlei Kreuzbeteiligungen und es bestehen keine aktionärsbindungs-verträge.

Kapitalstruktur

Die holdinggesellschaft weist per Stichtag 31. Dezember 2007 die folgende Kapitalstruktur auf:

Ordentliches Kapital Das ordentliche Kapital setzt sich aus zwei titelkategorien zu-sammen:

namenaktien* Chf 14 000 000partizipationsscheine** Chf 8 427 170total ordentliches Kapital Chf 22 427 170

*140 000 namenaktien zum nominalwert von Chf 100.–**842 717 partizipationsscheine zum nominalwert von Chf 10.–

Die namenaktien sind Stimmrechtsaktien, während die parti-zipationsscheine über kein Stimmrecht verfügen. beide titel-kategorien besitzen einen entsprechend ihrem nominalwert gleichwertigen anspruch auf Dividende. Sämtliche titel sind voll einbezahlt. Genussscheine werden nicht ausgegeben.

Genehmigtes und bedingtes KapitalDas bedingte Kapital umfasst total 567 508 partizipations-scheine mit einem nominalwert von Chf 10.–. von diesem total sind 213 058 titel für mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die verbleibenden 354 450 titel für Kapitalmarkttrans- aktionen bestimmt. neben dem bedingten Kapital besteht kein zusätzliches genehmigtes Kapital.

KapitalveränderungenDie Kapitalstruktur bezüglich ordentlichem sowie auch be-dingtem Kapital hat sich über die letzten drei berichtsjahre wie folgt verändert:

ordentliches Kapital bedingtes Kapital namenaktien partizipations- partizipationsscheine (pS)jahr (na)* scheine (pS)** «Kapitalmarkt» «mitarbeitende»

2005 140 000 800 558 354 450 135 2172006 140 000 816 616 354 450 239 1592007 140 000 842 717 354 450 213 058

anzahl titel, Stand jeweils per 31.12.

* namenaktien: nominalwert Chf 100.–**partizipationsscheine: nominalwert Chf 10.–

Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-EintragungenDie namenaktien wie auch die partizipationsscheine sind ohne einschränkungen erwerbbar. Der verwaltungsrat kann einen erwerber von namenaktien als vollaktionär jedoch ablehnen, soweit die anzahl der von ihm gehaltenen namenaktien 4% der Gesamtzahl der im handelsregister eingetragenen namen-aktien überschreitet. Der verwaltungsrat kann ausnahmen zu dieser Stimmrechtsbeschränkung beschliessen. im berichtsjahr hat der verwaltungsrat im hinblick auf den Stiftungszweck für die 22,2% der Stimmrechte des fonds für pensionsergän-zungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG eine der-artige ausnahme gewährt. nominee-eintragungen werden mit maximal 2% der Gesamt-zahl der im handelsregister eingetragenen namenaktien als vollaktionäre im aktienbuch gewährt.

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Corporate GovernanCe

Ausstehende Optionen und Wandelanleihenoptionen auf partizipationsscheine der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG sind lediglich im rahmen des bestehen-den mitarbeiteroptionsplans ausstehend. Details betreffend der anzahl der ausgegebenen optionen und der entsprechenden Konditionen sind aus folgender tabelle ersichtlich: ausübungs- zuteilungsjahr anzahl preis (Chf)* Laufzeit

vor 2001 33 410 756.54 ** bis 20072001 18 638 833.00 20082002 19 090 847.00 20092003 24 750 648.00 20102004 28 468 1 095.00 20112005 28 000 1 607.00 20122006 23 250 2 251.00 20132007 27 860 2 983.00 2014total 203 466

*alle optionen wurden zum bezugsverhältnis 1 option:1 pS ausgegeben.**Durchschnittlicher ausübungspreis

im berichtsjahr 2007 wurden insgesamt 26 101 obiger mit-arbeiteroptionen ausgeübt (vorjahre: total 40 841). infolge-dessen erhöhte sich im jahr 2007 das «ordentliche» partizi-pationskapital bei entsprechender reduktion des «bedingten» partizipationskapitals für mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Die per 31. Dezember 2007 ausstehenden und noch nicht aus-geübten 136 524 optionen entsprechen 6,09% des Gesamt-kapitals. Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG hat im berichtsjahr keine wandelanleihen ausstehend.

verwaltungsrat

Rolle und Funktion des VerwaltungsratsDer verwaltungsrat trifft seine entscheidungen gesamthaft und wird von einem ausschuss in bestimmten fragen unterstützt. Die wesentliche funktion des verwaltungsrats ist es, die obers-te Leitung des Konzerns wahrzunehmen. Der verwaltungsrat trifft strategische entscheidungen und definiert die generellen mittel zur erreichung der von ihm gesetzten ziele. er stellt die traktanden der Generalversammlung zusammen und verab-schiedet den Geschäftsbericht sowie den halbjahresbericht. aufgaben wie die ernennung der Konzernleitungsmitglieder und der Geschäftsleiter der Gruppengesellschaften sowie der vorschlag zur wahl der externen revisionsstelle an die Gene-ralversammlung der aktionäre werden vom gesamten verwal-tungsrat wahrgenommen.

Mitglieder des Verwaltungsrats Dem verwaltungsrat der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG gehörten per 31. Dezember 2007 sechs aktive mitglieder an. herr Dr. rudolph r. Sprüngli stand der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG als ehrenpräsident mit seiner langjährigen erfah-rung ausschliesslich beratend zur verfügung. herr ernst tanner (Ceo) ist exekutives mitglied des verwaltungsrats.

name, amt 1. wahl bis

Dr. rudolph r. Sprüngli, ehrenpräsident 1995 2007ernst tanner, präsident und Ceo 1993 2008Dr. Kurt widmer, mitglied 1987 2010Dr. rudolf K. Sprüngli, mitglied 1988 2010Dr. franz peter oesch, mitglied 1991 2009Dr. peter baumberger, mitglied 1992 2009antonio bulgheroni, mitglied 1996 2008

herr antonio bulgheroni war bis zu seiner pensionierung im april 2007 Geschäftsleiter der italienischen tochtergesellschaft Lindt & Sprüngli Spa. Sämtliche übrigen nicht exekutiven mit-glieder des verwaltungsrats waren in den drei vergangenen Geschäftsjahren weder in der Konzernleitung noch in einer Konzerngesellschaft aktiv und unterhielten keine geschäft-lichen beziehungen mit dem Konzern oder mit einer Konzern-gesellschaft.

Der verwaltungsrat tagt mindestens viermal pro jahr. im be-richtsjahr fanden vier Sitzungen mit einer Dauer von je einem tag statt. Die mitglieder des verwaltungsrats werden in form einer gestaffelten erneuerung von den aktionären an der Gene-ralversammlung jeweils für eine periode von drei jahren ge-wählt.

Ernst Tanner (CH)herr tanner wurde 1993 vom verwaltungsrat als Ceo und vize-präsident gewählt. im jahre 1994 übernahm er das präsidium des verwaltungsrats. Der verwaltungsrat ist überzeugt, dass diese Doppelfunktion eine effektive führung und ausgezeich-nete Kommunikation zwischen dem aktionariat, dem verwal-tungsrat und dem management gewährleistet. herr tanner schloss seine Grundausbildung als Diplomkaufmann ab und bildete sich anschliessend an business Schools in London und harvard weiter. vor seiner tätigkeit bei Lindt & Sprüngli war herr tanner über 25 jahre in führenden managementpositio-nen im Konzern johnson & johnson in europa und den uSa tätig, zuletzt in der funktion als Company Group Chairman europe. herr tanner ist bei den schweizerischen Konzernen Credit Suisse Group und Swatch Group mitglied des verwal-tungsrats.

Dr. Kurt Widmer (CH)herr widmer schloss sein Studium mit dem Doktorat als jurist ab und ist seit 1987 mitglied des verwaltungsrats. er ist ein ausgewiesener finanz- und bankfachmann und amtete vor sei-ner pensionierung zuletzt als mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Kreditanstalt und der Credit Suisse holding. von 1993 bis 1995 war herr widmer als präsident der General-direktion insbesondere verantwortlich für die neuausrichtung der Schweizerischen volksbank und deren erfolgreiche integra-tion in die Credit Suisse Group.

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Dr. Rudolf K. Sprüngli (CH)herr Sprüngli beendete seine ausbildung als Ökonom mit dem Doktorat und ist seit 1988 mitglied des verwaltungsrats. auf-grund seiner früheren exekutiven tätigkeit für den Konzern und für ein internationales unternehmen im hochwertigen Le-bensmittelhandel gilt herr Sprüngli als ausgewiesener Kenner des Schokoladegeschäfts. heute führt herr Sprüngli ein eige-nes beratungsunternehmen.

Dr. Franz Peter Oesch (CH)herr oesch schloss sein Studium mit dem Doktorat als jurist ab und ist seit 1991 mitglied des verwaltungsrats. er ist partner der anwaltskanzlei «asg.advocati» in St. Gallen. herr oesch ist weiter präsident des verwaltungsrats der St. Galler Kantonalbank.

Dr. Peter Baumberger (CH)herr baumberger ist promovierter jurist und seit 1992 mit-glied des verwaltungsrats. in der Lizenzabteilung von wes-tinghouse international in new York von 1950 bis 1955 und als verantwortlicher für Südamerika bei der olin mathieson Corporation in new York von 1955 bis 1959 sammelte er in-ternationale erfahrungen. Danach war er von 1960 bis 1976 als vice president und managing Director rCa overseas in new York und Genf tätig. von 1976 bis 1991 amtete er als Delegierter des verwaltungsrats der Carba Gruppe in bern. herr baumberger hält ein weiteres verwaltungsratsmandat bei der abn-amro bank.

Antonio Bulgheroni (IT)herr bulgheroni ist seit 1996 mitglied des verwaltungsrats. er ist dank umfassender jahrzehntelanger managementerfahrung in sämtlichen bereichen des Schokoladegeschäfts und der Distribution wie auch im italienischen Detailhandel ein aus-gewiesener branchenspezialist. von 1993 bis zu seiner pensi-onierung im april 2007 war er Geschäftsleiter der italienischen tochtergesellschaft Lindt & Sprüngli Spa. er wird als präsident des verwaltungsrats der beiden tochtergesellschaften in italien seine erfahrung weiterhin einbringen können. herr bulgheroni übt weitere verwaltungsratsmandate bei banca popolare Com-mercio e industria Spa (präsidium) und autogrill Spa aus.

KompetenzregelungDie Grundzüge der Kompetenzverteilung zwischen verwal-tungsrat und Konzernleitung sowie die aufgabenverteilung sind im entsprechenden organisationsreglement festgehalten. Die grundsätzlichen regelungen können wie folgt zusammen-gefasst werden:

Verwaltungsrat:– übernahme der gemäss schweizerischem obligationenrecht

«unentziehbaren» aufgaben. Der verwaltungsrat hat damit die verantwortung für die oberleitung und die überwa-chung der Geschäftsleitung.

– festlegung der strategischen, organisatorischen, buchhalte-rischen und finanzplanerischen richtlinien.

– entscheid über beteiligungen, ernennung der mitglieder der Konzernleitung und der Geschäftsführer der Konzerngesell-schaften.

– Genehmigung der budgets des Konzerns und der tochter-gesellschaften.

Der verwaltungsrat hat die führung des laufenden Geschäfts gemäss organisationsreglement dem Ceo und der Konzern-leitung delegiert.

Konzernleitung: – umsetzung der Konzernstrategien.– führung der zugeteilten funktions- und verantwortungsbe-reiche im rahmen der Konzernpolitik und gemäss vorgaben des Delegierten des verwaltungsrats.

Interne Organisation des Verwaltungsrats – VerwaltungsratsausschüsseDer verwaltungsrat wird ab dem Geschäftsjahr 2008 in seiner arbeit von zwei ausschüssen, dem audit Committee und dem Compensation Committee, unterstützt. Diese neue Struktur löst diejenige eines einzelnen «Committees of the board» ab, das die aufgaben eines entschädigungs-, ernennungs- und ri-sikoausschusses bis ende Geschäftsjahr 2007 wahrnahm und im berichtsjahr 2007 viermal für je einen halben tag zusam-menkam. Der verwaltungsrat kann in zukunft mit einem mehr-heitsbeschluss jederzeit über die bildung weiterer ausschüsse entscheiden. bis zu einem solchen zeitpunkt werden sämtliche weiteren aufgaben des verwaltungsrats, insbesondere in den bereichen umwelt, Corporate Governance, Kommunikation, beziehungen zu investoren und aktionären, weiterhin vom Gesamtverwaltungsrat wahrgenommen.

Audit CommitteeDas audit Committee besteht aus drei mitgliedern des verwal-tungsrats. Davon müssen mindestens zwei, wie auch der vor-sitzende, nicht exekutive mitglieder des verwaltungsrats sein. Der Cfo wirkt im audit Committee mit beratender Stimme mit. ab januar 2008 gehören dem ausschuss die folgenden mitglieder an: Dr. f. p. oesch (vorsitzender), Dr. r. K. Sprüngli und e. tanner. Der verwaltungsrat hat sich versichert, dass die mitglieder des audit Committees über genügend erfahrung und fachkenntnis in den bereichen finanzwesen und risiko-management verfügen, um ihre aufgaben erfüllen zu können.

Das audit Committee unterstützt den verwaltungsrat in seiner oberaufsichtsfunktion, namentlich bezüglich der prüfungs-schwerpunkte, vollständigkeit der abschlüsse/prüfungsfest-stellung, der erfüllung der rechtlichen vorschriften und der Leistungen der externen revisionsstelle. weiter beurteilt das Committee die zweckmässigkeit der finanzberichterstattung und des internen Kontrollsystems. Der prüfungsausschuss be-urteilt ebenfalls laufend die risiko-management-Grundsätze der Gruppe und die angemessenheit der eingegangenen risi-ken, insbesondere in den bereichen anlagen, währungen, rohmaterialeindeckung und Liquidität. Das Committee macht empfehlungen an den Gesamtverwaltungsrat für wichtige ent-scheide wie verabschiedung der jahresrechnung oder vorschlag zur wahl der revisionsstelle. Das Committee kann selbststän-dig über die vergabe von Spezialaufträgen an die externe re-vision entscheiden. Der ausschuss wird mindestens viermal pro jahr tagen.

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Corporate GovernanCe

Compensation Committee/EntschädigungsausschussDas Compensation Committee besteht aus drei nicht exekuti-ven mitgliedern des verwaltungsrats. ab januar 2008 gehören dem ausschuss die folgenden mitglieder an: Dr. K. widmer (vorsitzender), Dr. p. baumberger und a. bulgheroni.

Der entschädigungsausschuss prüft die richtlinien und programme des unternehmens zur entlöhnung, inklusive des mitarbeiter-optionsplans und der bonussysteme. Der ausschuss entscheidet über die Grundsätze und elemente der entschädigungen und deren Gesamtbetrag für den verwaltungsrat, den Ceo, die mit-glieder der Konzernleitung und die Geschäftsführer der toch-tergesellschaften. Das Committee prüft weiter die richtlinien und programme des unternehmens zur entlöhnung, inklusive des mitarbeiter-optionsplans und der bonussysteme wie auch vereinbarungen und arbeitsverträge mit den mitgliedern der Konzernleitung und anderen personen in Schlüsselfunktionen. Der ausschuss wird mindestens zweimal pro jahr tagen.

Informations- und KontrollinstrumenteDer Gesamtverwaltungsrat wird regelmässig auf viermonatlicher basis mittels eines umfangreichen und kompletten manage-ment-informations-berichtswesens (miS) über erfolgsrechnung, bilanz, investitionen und personal des Konzerns sowie der ein-zelnen tochtergesellschaften informiert. Die informationen sind sowohl auf historischer basis wie auch als jahresendprojektion erhältlich. auf verlangen werden die gleichen umfangreichen historischen informationen den verwaltungsräten auf monatli-cher basis zugestellt. Des weiteren erhalten die verwaltungsräte jährlich ein detailliertes Gesamtbudget sowie einen dreijährigen mittelfristplan mit prognosen der zukünftigen entwicklung der einzelnen tochtergesellschaften und der konsolidierten firmen-gruppe hinsichtlich erfolgsrechnung, bilanz, investitionen und Cash flow. zusätzlich wird dem Gesamtverwaltungsrat eine jährlich aufdatierte, gruppenweite analyse der strategischen, operativen und finanziellen risiken – inklusive bewertung, ge-troffenen massnahmen zur eingrenzung und verantwortlich-keiten – vorgelegt.

Das audit Committee erhält für die beurteilung der risiko-parameter zusätzlich auf vierteljährlicher basis einen report betreffend wertschriften- und Liquiditätsanlagen, währungen, rohmaterialeindeckung und Liquidität. auf verlangen liegen die gleichen Konzerninformationen auf laufender basis vor.

Der Konzern unterhält keine interne revisionsabteilung. entsprechend wird dem management-informations- und risk-Control-berichtswesen bei der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG sehr grosse bedeutung beigemessen. im rah-men der jährlichen wirtschaftsprüfung wurden in der vergan-genheit ausserdem jeweils Spezialaufträge an den «externen auditor» vergeben, die über die gesetzlichen und statutarischen anforderungen hinausgehen.

Konzernleitung

Der Konzernleitung der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG gehörten per 31. Dezember 2007 vier personen an.

Mitglieder der Konzernleitung

name, verantwortung seit

ernst tanner,Chief executive officer 1993hansjürg Klingler,Duty free & Länderverantwortung 1993uwe Sommer, marketing/verkauf & Länderverantwortung 1993Dr. Dieter weisskopf, Chief financial officer, finanzen/administration/einkauf/produktion 1995

Ernst Tanner (CH)persönliche Details: siehe Kapitel «mitglieder des verwaltungs-rats» auf der Seite 37 dieses Geschäftsberichts.

Hansjürg Klingler (CH)jurist. herr Klingler ist seit 1993 Konzernleitungsmitglied, ver-antwortlich für den aufbau der märkte overseas und Duty free. zuvor war er als Leiter recht und administration und später als stellvertretender Gruppenleiter bei forbo, einem in-ternationalen bauzulieferungskonzern, tätig.

Uwe Sommer (D)Diplom-volkswirt, ma. herr Sommer trat 1993 als mitglied der Konzernleitung, verantwortlich für marketing/verkauf und auslandmärkte, in die Lindt & Sprüngli Gruppe ein. Seine beruflichen erfahrungen sammelte er in leitenden funktionen im marketing/verkaufs-bereich bei procter & Gamble, mars in Deutschland und england und als Ceo bei johnson & johnson in Österreich.

Dr. Dieter Weisskopf (CH)herr weisskopf, nationalökonom rer. pol., übernahm in der Lindt & Sprüngli Gruppe im jahr 1995 die Konzernbereiche finanzen, administration und einkauf und zeichnet seit 2004 zusätzlich für die produktion verantwortlich. er begann seinen beruflichen werdegang beim Schweizerischen bankverein und wechselte nach weiteren bankerfahrungen in mexiko und bra-silien in den nahrungsmittelbereich zur jacobs Suchard Grup-pe. bei jacobs Suchard und bei der Klaus jacobs holding war er in leitender position im finanzbereich, zuletzt als Cfo, in Kanada und der Schweiz tätig.

Die Konzernleitungsmitglieder üben, neben den bereits er-wähnten verwaltungsratsmandaten von herrn tanner, keinerlei weitere tätigkeiten in führungs- und aufsichtsgremien aus. Die mitglieder der Konzernleitung haben weiter weder Leitungs- und beraterfunktionen für interessengruppen noch sonstige amtliche funktionen oder politische ämter inne. es bestehen auch keine wesentlichen managementverträge mit Gesell-schaften oder natürlichen personen ausserhalb des Konzerns.

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entschädigungen, beteiligungen und Darlehen

Entschädigungen und BeteiligungsprogrammeDas «Compensation Committee» legt die prinzipien der Ge-samtvergütung von verwaltungsratsmitgliedern, Konzernlei-tungsmitgliedern wie auch der Geschäftsführer der Konzern-gesellschaften fest und überwacht die einhaltung der gesetzten parameter. Das «Compensation Committee» genehmigt im rahmen dieser Grundprinzipien jährlich die Gesamtvergütung (Saläre, bonuszahlungen und vergaben im rahmen des mitar-beiter-optionsplans).

Entschädigung des VerwaltungsratsDie mitglieder des verwaltungsrats haben anspruch auf eine ihrer tätigkeit und verantwortung entsprechende entschädi-gung. Der höhe der Gesamtentschädigung liegen marktver-gleiche von tätigkeiten mit gleicher verantwortung zugrunde.

Entschädigung der Konzernleitung und der Geschäftsführer der KonzerngesellschaftenDie entschädigung der mitglieder der Konzernleitung und der Geschäftsführer der tochtergesellschaften setzt sich aus dem basislohn, einem leistungsabhängigen erfolgsanteil (bonus) und einem langfristigen element in form von mitarbeiter- optionen zusammen. als Grundlage für den basislohn dienen marktvergleiche von ebenbürtigen tätigkeiten und verantwor-tungen unter berücksichtigung der Leistung und erfahrung des arbeitnehmers. Der leistungsabhängige erfolgsanteil der ent-löhnung bemisst sich nach dem erreichungsgrad der gesetzten jährlichen firmenziele wie auch der individuellen zielvorgaben. Der betriebsgewinn (ebit) spielt dabei als wesentliche ziel-grösse eine wichtige rolle. Dem erfolgsabhängigen teil kommt im rahmen der Gesamtentlöhnung grosse bedeutung zu. Die Kontinuität des managements in Schlüsselpositionen hat bei Lindt & Sprüngli einen grossen Stellenwert. mit dem bestehen-den mitarbeiter-optionsplan wird das ziel verfolgt, wichtigen entscheidungsträgern im Konzern einen langfristigen anreiz innerhalb der Gruppe zu bieten. Der Kreis der am programm beteiligten wie auch die anzahl der vergebenen pS-optionen wird entsprechend dem einfluss der jeweiligen position auf die langfristige firmenentwicklung festgelegt.

Entschädigungen, Aktien- und Optionenzuteilung beziehungsweise -besitz im BerichtsjahrDetails zu den im berichtsjahr 2007 ausbezahlten wie auch zurückgestellten fixen und variablen bruttoentschädigungen, zuteilungen von aktien und optionsrechten wie auch besitz an aktien, partizipationsscheinen und optionen auf partizi-pationsscheine für verwaltungsrat, Konzernleitung und auch ehemalige organmitglieder sind im Detail nach art. 663bbis or im anhang zur Konzernrechnung auf den Seiten 71 und 72 dieses berichts ausgewiesen.

Zusätzliche Honorare, Vergütungen und Organdarlehenneben den auf Seiten 71 und 72 dieses berichts aufgeführten Leistungen erfolgten im berichtsjahr keine weiteren vergü-tungen – weder privat noch über beratungsunternehmen – an die exekutiven und an die nicht exekutiven mitglieder des ver-waltungsrats wie auch an die Konzernleitung. ferner beste-hen ausser einer verpflichtung in der höhe von tChf 4 per 31. Dezember 2007 keine weiteren Darlehen, vorschüsse oder Kredite des Konzerns oder einer seiner tochtergesellschaften an die organe des verwaltungsrats und die mitglieder der Konzernleitung.

mitwirkungsrechte der aktionäre

Stimmrechtsbeschränkung und -vertretungbei der ausübung des Stimmrechts an der Generalversamm-lung kann kein aktionär direkt oder indirekt für eigene oder vertretene aktien zusammen mehr als 6% der aus dem aktien-kapital resultierenden aktienstimmen auf sich vereinigen. na-türliche oder juristische personen, die kapital- oder stimmen-mässig miteinander verbunden oder unter einheitlicher Leitung zusammengefasst sind, gelten dabei als eine person bzw. als ein aktionär. Der verwaltungsrat kann einen erwerber von na-menaktien als vollaktionär ablehnen, soweit die anzahl der von ihm gehaltenen namenaktien 4% der Gesamtzahl der im han-delsregister eingetragenen namenaktien überschreitet.

in besonderen fällen ist der verwaltungsrat berechtigt, von den Stimmrechtsbeschränkungen abzuweichen. im berichtsjahr hat der verwaltungsrat im hinblick auf den Stiftungszweck für die 22,2% der Stimmrechte des fonds für pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG eine solche aus-nahme gewährt.

Die Stimmrechtsbeschränkung findet keine anwendung auf die ausübung des Stimmrechts durch von der Gesellschaft be-zeichnete organvertreter, durch von der Gesellschaft bezeich-nete unabhängige Stimmrechtsvertreter sowie durch Depotver-treter, soweit diese von aktionären zur Stimmrechtsvertretung beauftragt wurden.

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Corporate GovernanCe

Aufhebung statutarischer StimmrechtsbeschränkungenStatutenänderungen betreffend der verlegung des Sitzes, der übertragung von namenaktien, der vertretung von aktien an der Generalversammlung sowie der auflösung oder der fusion der Gesellschaft bedürfen einer Dreiviertelmehrheit der vertre-tenen aktienstimmen.

Die Generalversammlung fasst ihre beschlüsse, soweit die Sta-tuten oder das Gesetz nichts anderes bestimmen, mit dem ab-soluten mehr der vertretenen aktienstimmen.

Einberufung der Generalversammlung, Traktandierung und Eintragung im Aktienbuchzu den Generalversammlungen werden die aktionäre mindes-tens 20 tage vorher vom verwaltungsrat eingeladen.

anträge an die Generalversammlung müssen spätestens sechs wochen vor der einberufung der Generalversammlung von den aktionären schriftlich zu handen der Gesellschaft einge-reicht werden.

eintragungen von namenaktien im aktienregister werden bis 20 tage vor der Generalversammlung vorgenommen.

Kontrollwechsel und abwehrmassnahmen

Die gewährten mitarbeiteroptionen sind im falle eines Kontroll-wechsels ohne einhaltung der drei- bis fünfjährigen Sperrfrist ausübbar. ansonsten bestehen anlässlich eines Kontrollwech-sels keine speziellen vereinbarungen zugunsten des verwal-tungsrats bzw. der Konzernleitungsmitglieder.

Die Statuten sehen keine besonderen regelungen betreffend «opting-out» oder «opting-up» gemäss art. 22 behG vor.

revisionsstelle

pricewaterhouseCoopers aG wurde im april 2002 erstmals von der Generalversammlung zur revisionsstelle ernannt. Das berichtsjahr 2007 ist das zweite jahr für den verantwortlichen revisionsleiter, herrn m. von moos. im berichtsjahr 2007 stellte die revisionsgesellschaft pricewaterhouseCoopers aG revisionshonorare in höhe von tChf 1167 in rechnung. es erfolgten zudem weitere honorarzahlungen für revisionsnahe Dienstleistungen von tChf 225.

Die aufsicht und Kontrolle bezüglich beurteilung der externen revision wird vom Gesamtverwaltungsrat vorgenommen.

informationen für den aktionär

Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli aG berichtet zu fol-genden zeitpunkten über den Geschäftsgang der Gruppe:

ende januar umsatz des vorjahrsmitte märz erfolgsrechnung und bilanz des vorjahrsmitte april Generalversammlungende august halbjahreszahlen

Genaue Daten siehe umschlag unter «informationen».

Statutarisches publikationsorgan der firma ist das Schweize-rische handelsamtsblatt. Darüber hinaus werden informatio-nen jeweils in den schweizerischen und internationalen medien wie auch in den publikationen führender internationaler ban-ken veröffentlicht und verarbeitet.

alle unternehmensdaten sind auch im internet unter «investor relations» auf www.lindt.com abrufbar. bei interesse können sowohl Geschäftsbericht als auch halbjahresbericht der Choco-ladefabriken Lindt & Sprüngli aG in der originalversion beim hauptsitz der Gruppe kostenlos bezogen werden. für weitere informationen steht die investor-relations-abteilung der firma unter tel. +41 44 716 25 37 zur verfügung.

Page 44: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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fINANZBERICHT

Konzernrechnung der Lindt & Sprüngli Gruppe

44 Konsolidierte Bilanz45 Konsolidierte Erfolgsrechnung46 Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals47 Konsolidierte Geldflussrechnung48 Anhang zur Jahresrechnung73 Bericht des Konzernprüfers

Jahresrechnung der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG

74 Bilanz vor Gewinnverteilung75 Erfolgsrechnung76 Anhang zur Jahresrechnung 78 Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns79 Bericht der Revisionsstelle

finanzielle und andere Angaben

80 5-Jahres-Überblick: Konzernkennzahlen81 5-Jahres-Überblick: Aktienkennzahlen82 Adressen der Lindt & Sprüngli Gruppe Umschlag: Informationen

Page 46: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

44

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Konsolidierte Bilanz

31.12.2007 31.12.2006

Anmerkung CHf Mio. % CHf Mio. %

AKTIVEN

Sachanlagen 7 802.0 671.5 Immaterielle Anlagen 8 16.5 11.4 finanzanlagen 9 48.3 24.5 Latente Steueraktiven 10 3.2 7.1

Total Anlagevermögen 870.0 35.2% 714.5 33.5%

Warenvorräte 11 442.4 358.5 Kundenforderungen 12 834.6 742.4 Sonstige forderungen 70.0 48.0 Aktive Rechnungsabgrenzungen 10.8 7.3 derivative Vermögenswerte 13 14.9 6.1 Wertschriften und kurzfristige finanzanlagen 14 37.6 34.3 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 15 189.1 223.0

Total Umlaufvermögen 1 599.4 64.8% 1 419.6 66.5%

Total Aktiven 2 469.4 100.0% 2 134.1 100.0%

pASSIVEN

Aktien- und pS-Kapital 16 22.4 22.2 Eigene Aktien/pS – – 8.3 Kapital- und Gewinnreserven 1 367.0 1 144.0

Total Eigenkapital 1 389.4 56.3% 1 157.9 54.2%

Anleihen 17 – 99.6 darlehen 17 0.9 0.9 Latente Steuerpassiven 10 30.6 32.3 Vorsorgeverpflichtungen 18 143.1 143.4 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 11.8 10.1 Rückstellungen 19 35.2 33.4

Total langfristiges Fremdkapital 221.6 8.9% 319.7 15.0%

Lieferantenverbindlichkeiten 20 237.4 209.4 Sonstige Verbindlichkeiten 20 41.5 33.0 Laufende Ertragssteuerverpflichtungen 32.9 34.6 passive Rechnungsabgrenzungen 21 377.2 330.1 derivative Verpflichtungen 13 13.7 2.6 Banken- und finanzverpflichtungen 17 155.7 46.8

Total kurzfristiges Fremdkapital 858.4 34.8% 656.5 30.8%

Total Fremdkapital 1 080.0 43.7% 976.2 45.8%

Total Passiven 2 469.4 100.0% 2 134.1 100.0%

die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.

Page 47: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Konsolidierte Erfolgsrechnung

2007 2006

Anmerkung CHf Mio. % CHf Mio. %

ERTRÄGE

Umsatz 2 946.2 100.0% 2 585.6 100.0%Übrige Erträge 22 13.2 9.7

Total Erträge 2 959.4 100.4% 2 595.3 100.4%

AUfWANd

Materialaufwand – 901.4 – 30.6% – 772.1 – 29.9%Bestandesänderung Lager 37.4 9.3 personalaufwand 23 – 596.4 – 20.2% – 546.4 – 21.1%Betriebsaufwand – 1 054.7 – 35.8% – 904.9 – 35.0%Abschreibungen – 93.5 – 3.2% – 84.0 – 3.2%

Total Aufwand – 2 608.6 – 88.5% – 2 298.1 – 88.9%

Operatives Ergebnis 350.8 11.9% 297.2 11.5%

Netto-finanzergebnis 24 – 2.8 – 2.5 Gewinn vor Steuern 348.0 11.8% 294.7 11.4%

Steuern 25 – 97.5 – 85.5

REINGEWINN 250.5 8.5% 209.2 8.1%

Anteil Aktionäre 250.5 209.2 Reingewinn je Aktie/10 pS (in CHf) 26 1 123.2 948.4 Verwässerter Reingewinn je Aktie/10 pS (in CHf) 26 1 090.9 922.1

die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.

Page 48: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals

CHf Mio.Aktien-/

pS-KapitalEigene

Aktien/pSKapital- reserven

Hedge Accounting

Gewinn- reserven

Kumulierte Umrechnungs-

differenzen

Total Eigen- kapital

Bilanz per 1.1.2006 22.0 – 6.4 251.4 – 4.4 697.4 11.1 971.1

Einführung IfRIC 141) 1.9 1.9Bilanz per 1.1.2006 nach Anpassung 22.0 – 6.4 251.4 – 4.4 699.3 11.1 973.0

Reingewinn1) 209.2 209.2Kapitalerhöhung2) 0.161 11.9 12.1Erwerb eigener Aktien3) – 3.5 – 3.5Aktienbasierte Entschädigung5) 1.6 7.7 9.3dividende – 50.1 – 50.1direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen: Hedge Accounting 6.9 6.9Marktwertanpassungen finanzanlagen – 0.1 – 0.1Währungsumrechnung 1.1 1.1

Bilanz per 31.12.2006 22.2 – 8.3 263.3 2.5 866.0 12.2 1 157.9

Reingewinn 250.5 250.5Kapitalerhöhung2) 0.261 19.8 20.1Verkauf eigener Aktien4) 8.3 8.2 16.5Aktienbasierte Entschädigung5) 10.3 10.3dividende – 61.7 – 61.7direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen: Hedge Accounting – 4.2 – 4.2Marktwertanpassungen finanzanlagen – 0.8 – 0.8Währungsumrechnung 0.8 0.8

Bilanz per 31.12.2007 22.4 – 283.1 – 1.7 1 072.5 13.0 1 389.4

1) Mit der frühzeitigen Einführung der IfRIC Interpretation Nr. 14 ergab sich per 1.1.2006 eine Zunahme der Vermögenswerte von CHf 2.7 Mio., die nach Abzug der la-tenten Steuern von CHf 0.8 Mio. mit dem Eigenkapital verrechnet wurde. die Vorjahreszahlen 2006 wurden entsprechend der IfRIC Interpretation Nr. 14 angepasst, was zu einer Verminderung des personalaufwands von CHf 0.3 Mio. und einer Zunahme des latenten Steueraufwands von CHf 0.1 Mio. führte.

2) Alle Transaktionskosten werden mit den Konzernreserven verrechnet (Betrag in 2007: TCHf 384, Vorjahr: TCHf 223).3) die Gruppe erwarb am 20.11.2006 119 eigene Namenaktien. die Erwerbskosten betrugen CHf 3.5 Mio. die Gruppe hat das Recht, diese zu einem späteren Zeitpunkt

wieder abzugeben.4) Am 5.1.2007 hat die Gruppe 29 eigene Namenaktien für durchschnittlich CHf 30 836 pro Aktie verkauft. der daraus resultierende Gewinn betrug TCHf 53. Am

6.12.2007 hat die Gruppe 200 eigene Namenaktien für durchschnittlich CHf 40 100 pro Aktie verkauft. der daraus resultierende Gewinn betrug TCHf 3639. Am 28.12.2007 hat die Gruppe 190 eigene Namenaktien für durchschnittlich CHf 40 005 pro Aktie verkauft. der daraus resultierende Gewinn betrug TCHf 4542.

5) für Optionen, die nach dem 7.11.2002 ausgegeben wurden, wird der Aufwand linear zur erwarteten Lebensdauer der Option der Erfolgsrechnung belastet. der ver-buchte Aufwand beträgt CHf 10.3 Mio. (Vorjahr CHf 6.7 Mio.). die zur Berechnung des Aufwands verwendeten Annahmen sind in Anmerkung 28 im Anhang zur Jahresrechnung dargestellt. Im Jahr 2006 beinhaltet die position Aktienbasierte Entschädigung auch die Zuteilung von 100 eigenen Aktien an Konzernleitungs- und exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats im Betrag von CHf 2.6 Mio.

die Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.

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LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Konsolidierte Geldflussrechnung

2007 2006

Anmerkung CHf Mio. CHf Mio. CHf Mio. CHf Mio.

Reingewinn 250.5 209.2 Abschreibungen/Wertbeeinträchtigungen 7, 8 93.5 84.0 Veränderung Rückstellungen und Wertberichtigungen – 16.0 8.2 Übrige nicht geldwirksame Einflüsse 12.9 11.2 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderungen im Nettoumlaufvermögen (Cash Flow) 340.9 312.6

Abnahme (+)/Zunahme (–) Kundenforderungen – 83.3 – 44.0 Abnahme (+)/Zunahme (–) Warenvorräte – 87.1 – 48.7 Abnahme (+)/Zunahme (–) Vorauszahlungen und sonstige forderungen – 17.7 – 7.4 Abnahme (+)/Zunahme (–) aktive Rechnungsabgrenzung – 6.1 – 2.0 Abnahme (–)/Zunahme (+) Lieferantenkreditoren 25.0 21.5 Abnahme (–)/Zunahme (+) übrige Kreditoren/ passive Rechnungsabgrenzung 45.7 – 123.5 44.6 – 36.0Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 217.4 276.6

Investitionen Sachanlagen 7 – 226.0 – 140.9 desinvestitionen Sachanlagen 0.7 1.1 Investitionen immaterielle Anlagen 8 – 9.1 – 5.5 desinvestitionen finanzanlagen 0.1 0.6 desinvestitionen (+)/Investitionen (–) in Wertschriften und kurzfristige finanzanlagen – 0.1 4.3 Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 234.4 – 140.4

Aufnahme Bankverbindlichkeiten 13.4 – Rückzahlung Bankverbindlichkeiten – – 36.8 Rückzahlung darlehen – 6.8 – 2.1 Kapitalerhöhung (inkl. Agio) 20.1 12.1 Erwerb eigener Aktien – – 3.5 Verkauf eigener Aktien 16.5 – dividende – 61.7 – 50.1 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit – 18.5 – 80.4

Zunahme (+)/Abnahme (–) der Zahlungsmittel – 35.5 55.8

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 1.1. 223.0 167.7

Einfluss von Kursänderungen 1.6 224.6 – 0.5 167.2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am 31.12. 15 189.1 223.0

Erhaltene Zinsen1) 9.0 8.7Bezahlte Zinsen1) 11.9 10.9Bezahlte Ertragssteuern1) 98.3 69.9

1) Im Geldfluss aus Geschäftstätigkeit enthaltendie Erläuterungen im Anhang sind Bestandteil der Konzernrechnung.

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LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Anhang zur Jahresrechnung

1. Organisation, Geschäftstätigkeiten und Konzerngesellschaften

die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen pre-mium-Schokolade-produkte. die produkte werden unter den Markennamen Lindt, Ghirardelli, Caffarel, Hofbauer und Küfferle verkauft. Weltweit gibt es 8 produktionsstandorte der Gruppe (6 in Europa und 2 in den USA). die Gruppe erwirtschaftet ihren Umsatz vor allem in Europa und den NAfTA-Ländern.

Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Kilchberg, Schweiz.

das Unternehmen ist seit 1986 an der SWX Swiss Exchange kotiert (ISIN-Nummern: Namenaktien CH0010570759, partizipationsscheine CH0010570767).

der vorliegende Konzernabschluss wurde am 4.3.2008 vom Verwaltungsrat zur Veröffentlichung genehmigt.

die Tochtergesellschaften von Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG per 31.12.2007 sind:

Land Sitz TochtergesellschaftGeschäfts-

tätigkeitEigentums-

anteil (%) WährungNominal

Kapital

Schweiz Kilchberg Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG p&d 100% CHf 10.0

Kilchberg Indestro AG V 100% CHf 0.1 Kilchberg Lindt & Sprüngli (International) AG V 100% CHf 0.2 Kilchberg Lindt & Sprüngli (financière) AG V 100% CHf 5.0deutschland Aachen Chocoladefabriken

Lindt & Sprüngli GmbH p&d 100% EUR 1.0frankreich paris Lindt & Sprüngli SAS p&d 100% EUR 13.0Italien Induno Lindt & Sprüngli SpA p&d 100% EUR 5.2 Luserna Caffarel SpA p&d 100% EUR 2.2Grossbritannien London Lindt & Sprüngli (UK) Ltd. d 100% GBp 1.5USA Stratham, NH Lindt & Sprüngli (USA) Inc. p&d 100% USd 1.0 San Leandro, CA Ghirardelli Chocolate Company p&d 100% USd 0.1Spanien Barcelona Lindt y Sprüngli (España) SA d 100% EUR 3.0Österreich Wien Lindt & Sprüngli (Austria) Ges.m.b.H. p&d 100% EUR 4.5polen Warschau Lindt & Sprüngli (poland) Sp. z o.o. d 100% pLN 1.3Kanada Toronto Lindt & Sprüngli (Canada) Inc. d 100% CAd 2.8Australien Sydney Lindt & Sprüngli (Australia) pty. Ltd. d 100% AUd 1.0Mexiko Mexiko City Lindt & Sprüngli de Mexico SA de CV d 100% MXN 0.5Schweden Stockholm Lindt & Sprüngli (Sweden) AB d 100% SEK 0.5Hongkong Hongkong Lindt & Sprüngli (Asia-pacific) Ltd. d 100% HKd 0.5Guernsey St. peter port Lindt & Sprüngli (finance) Ltd. V 100% EUR 0.1d – distribution, p – produktion, V – Verwaltung

2. Rechnungslegungsgrundsätze

Grundlagen der Konzernabschluss der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG (Lindt & Sprüngli Gruppe) wurde nach den Vor-schriften der International financial Reporting Standards (IfRS) erstellt.

Mit Ausnahme der Wertschriften, der finanzanlagen und der derivativen finanzinstrumente, die zum fair Value bilan-ziert werden, wurde der Konzernabschluss auf Basis historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten erstellt.

Bei der Erstellung eines Jahresabschlusses muss die Geschäftsleitung Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die sich auf die im Bericht ausgewiesenen Aktiven und passiven, die Offenlegung von Eventualverbindlichkeiten und -forderungen zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses und auf die ausgewiesenen Aufwendungen und Erträge der Be-richtsperiode auswirken. die tatsächlichen Ergebnisse können von den Schätzungen abweichen.

die Gruppe hat im Jahresabschluss 2007 IfRS 7 «Angaben zu finanzinstrumenten» und IAS 1 «darstellung des Abschlusses – Kapitalbewirtschaftung» eingeführt. Zudem wendete sie zur Berechnung der in der Bilanz erfassten Vermögenswerte die IfRIC-Interpretation Nr. 14 «die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes –

Page 51: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung» frühzeitig an. Auf Grund dieser nach IfRIC 14 vorgesehenen frühzeitigen Anwendung mussten Bilanz, Erfolgsrechnung und Reingewinn je Aktie des Vorjahrs angepasst werden. Ansonsten wurden keine IfRS-Standards und -Interpretationen vorzeitig eingeführt. die Gruppe überprüft zurzeit die Auswirkungen der neuen und revidierten Standards und Interpretationen (IAS 1 «darstellung des Abschlusses», IAS 23 «fremdkapitalkosten», IfRS 8 «Segmentsberichterstattung» und IfRIC 13 «Kundentreueprogramme») und geht davon aus, dass deren zukünftige Anwendung keinen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse und die finanzielle Lage der Gruppe hat. diese Standards und Interpretationen werden durch die Gruppe im Geschäftsjahr 2009 angewendet.

KonsolidierungsmethodeIm Konzernabschluss werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen (Tochterunternehmen) bis zum 31.12. eines jeden Jahres einbezogen. Eine Beherrschung liegt vor, wenn das Mutter-unternehmen die Möglichkeit hat, die finanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zu bestimmen und daraus wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann.

Beim Unternehmenserwerb werden die Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten eines Tochterunter-nehmens zum fair Value per Erwerbszeitpunkt bewertet. Ein Überschuss des Kaufpreises über den fair Value des iden-tifizierbaren Reinvermögens des erworbenen Unternehmens wird als Goodwill bilanziert. Ein negativer Goodwill, der sich ergibt, wenn der Kaufpreis den fair Value des identifizierbaren Reinvermögens unterschreitet, ist im Geschäftsjahr des Unternehmenszusammenschlusses ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. die Anteile von Minderheitsgesellschaften werden zu dem ihrem Anteil entsprechenden Teil des fair Value der erfassten Ver- mögenswerte und Schulden ausgewiesen.

die Ergebnisse der im Laufe des Geschäftsjahrs erworbenen oder veräusserten Tochterunternehmen werden entsprechend ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum effektiven Abgangszeitpunkt in die Konzern-Erfolgsrechnung einbezogen.

Konzerninterne forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander verrech-net. Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzerngesellschaften werden in voller Höhe eliminiert. die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tochterunternehmen werden, sofern erforderlich, geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.

FremdwährungsumrechnungFunktionale Währung und Berichtswährungdie Tochtergesellschaften stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis der Währung auf, die dem hauptsächlichen wirtschaft-lichen Umfeld entspricht, in dem die Unternehmungen tätig sind (so genannte funktionale Währung). der Konzern-abschluss wird in Schweizer franken erstellt, welcher die Berichtswährung der Gruppe ist.

Geschäftsvorfälle und Saldenfremdwährungstransaktionen werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen in die funktio-nale Währung umgerechnet. Aus der Abwicklung dieser Geschäfte sowie aus der Umrechnung monetärer fremdwäh-rungsposten zum Stichtageskurs resultierende fremdwährungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam erfasst. Zur Absicherung von Währungsrisiken schliesst die Gruppe Termin- und Optionsgeschäfte ab (die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dieser derivativen finanzinstrumente werden weiter hinten dargestellt).

Tochtergesellschaftendie Abschlüsse aller Tochtergesellschaften, die eine andere funktionale Währung als Schweizer franken haben, werden wie folgt umgerechnet (keines der Unternehmen bilanziert in einer hochinflationären Währung):– Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen werden zu den jeweiligen Bilanzstichtageskursen

umgerechnet.– Ertrags- und Aufwandsposten werden zu gewichteten Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.– Sämtliche resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in einer separaten Kategorie im Eigenkapital

(«Kumulierte Umrechnungsdifferenzen») ausgewiesen.

Bei der Konsolidierung entstehende Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung von als Nettoinvestitionen in aus-ländische Gesellschaften zu behandelnde darlehen werden zunächst gesondert im Eigenkapital erfasst. Im Geschäfts-jahr des Beteiligungsabgangs respektiv der darlehensrückzahlung werden diese Währungsumrechnungsdifferenzen als Teil des Veräusserungsgewinns oder -verlusts erfasst.

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

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Fremdwährungskursefür die fremdwährungen der Gruppe wurden folgende Kurse angewendet:

Jahresendkurse

Bilanzdurchschnittskurse

Erfolgsrechnung 2007 2006 2007 2006

Euro-Zone 1 EUR 1.66 1.61 1.64 1.58USA 1 USd 1.13 1.22 1.19 1.25Grossbritannien 1 GBp 2.25 2.40 2.39 2.32Kanada 1 CAd 1.15 1.05 1.14 1.10Australien 1 AUd 0.99 0.97 1.00 0.95polen 100 pLN 46.15 42.00 43.68 41.00Mexiko 100 MXN 10.33 11.25 10.83 11.52Schweden 100 SEK 17.60 17.78 17.76 17.08

SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, abzüglich aufgelaufener Ab-schreibungen. die Sachanlagen werden über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

die Anschaffungs- oder Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Erwerb zuordenbaren Kosten. Wertvermehrende Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden, je nach Sachverhalt, entweder im Buchwert des Vermögenswerts oder als eigenständiger Vermögenswert erfasst, sofern es wahrscheinlich ist, dass der Gruppe hieraus künftige wirtschaftliche Vorteile zufliessen werden und die Kosten zuverlässig bemessen werden können. Alle anderen Reparatur- und Instand-haltungsarbeiten werden im Jahr ihres Anfalls erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Grundstücke werden nicht planmässig abgeschrieben. planmässige Abschreibungen erfolgen linear bis zum erwarteten Restwert und auf Basis folgender Nutzungsdauern:

Gebäude (inklusive Installationen) 5–40 JahreMaschinen 10–15 JahreÜbrige Sachanlagen 3–8 Jahre

Gewinne und Verluste aus Abgängen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Immaterielle WerteEDV-SoftwareErworbene Computersoftwarelizenzen sowie Entwicklungskosten, die notwendig waren, um die Software nutzbar zu machen, werden aktiviert. die aktivierten Kosten werden linear über die erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer (3–5 Jahre) abgeschrieben.

Wertbeeinträchtigungendie Gruppe erfasst die differenz zwischen erzielbarem Wert und Buchwert von Sachanlagen, Goodwill oder immate-riellen Anlagen als Wertminderungsaufwand. die Bewertung erfolgt auf Stufe der einzelnen Vermögensgegenstände oder, falls dies nicht möglich ist, auf Stufe einer Gruppe von Vermögensgegenständen, denen separate Mittelzuflüsse zurechenbar sind. Um den Wert der zukünftigen Nutzenzuflüsse zu bestimmen, werden die erwarteten zukünftigen Cash flows abdiskontiert.

LeasingverhältnisseLeasingverhältnisse werden als finanzierungs-Leasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesent-lichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert.

Im Rahmen von finanzierungs-Leasingverhältnissen gehaltene Vermögenswerte werden als Vermögenswerte der Gruppe zu Beginn des Leasingverhältnisses mit ihrem fair Value oder, falls dieser niedriger ist, mit dem Barwert der jeweiligen Mindestleasingraten erfasst. die entsprechende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus finanzierungs-Leasing erfasst. die Leasingraten werden anteilig auf finanzierungsaufwand und Verringerung der Leasingverpflichtung verteilt, sodass über die perioden ein konstanter Zinssatz auf den verblei-benden Saldi der Verpflichtungen für jede Berichtsperiode entsteht.

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Page 53: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Mietzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingver-hältnisses erfolgswirksam erfasst. Erhaltene und ausstehende Vergünstigungen als Anreiz, ein Operating-Leasing- verhältnis einzugehen, werden ebenfalls linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt.

VorräteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs-/Herstellkosten und Nettoveräusserungswert angesetzt. die Herstellkosten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- und fertigungskosten sowie Gemeinkosten, die an-gefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Standort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. die Anschaffungs- und Herstellkosten werden nach der fIfO-Methode ermittelt. der Nettoveräusserungserlös ist der geschätzte Veräusserungserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die fertigstellung und der bis zum Verkauf an-fallenden Kosten.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenteflüssige Mittel beinhalten uneingeschränkte Kassenbestände, Bankguthaben sowie Geldanlagen bei Banken mit einer ursprünglichen Laufzeit von weniger als 90 Tage.

Finanzinvestitionender Konzern gliedert Schuld- und Eigenkapitaltitel in folgende vier Kategorien: «erfolgswirksam zum fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte», «darlehen und forderungen» (loans and receivables), «bis zur Endfälligkeit zu haltende» (held-to-maturity) und «zur Veräusserung verfügbare» finanzinvestitionen (available-for-sale). die Zu-ordnung hängt von der Absicht ab, mit der die finanzinvestitionen erworben wurden. die bei Ersterfassung von der Unternehmensleitung vorgenommene Zuordnung wird von dieser zu jedem Bilanzstichtag überprüft.

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswertediese Kategorie finanzieller Vermögenswerte wird nochmals in die folgenden 2 Unterkategorien unterteilt:– «zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte»– im Zugangszeitpunkt als «erfolgswirksam zum fair Value zu bewertende» finanzielle Vermögenswerte

finanzielle Vermögenswerte werden dieser Kategorie zugeordnet, wenn sie bereits mit der Absicht erworben wurden, sie kurzfristig wieder zu veräussern oder wenn sie von der Unternehmensleitung freiwillig so kategorisiert wurden. deriva-tive finanzinstrumente sind ebenfalls der Kategorie «erfolgswirksam zum fair Value bewertet» zuzuordnen, es sei denn, sie sind als Sicherungsgeschäfte designiert. die dieser Kategorie zugeordneten finanziellen Vermögenswerte werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, sofern sie der Unterkategorie «zu Handelszwecken gehalten» zugehörig sind oder es erwartet wird, dass sie innerhalb von maximal 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.

Darlehen und Forderungendarlehen und forderungen sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die über keinen notierten Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen. Sie beinhalten Kreditforderungen und forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen, sofern nicht beabsichtigt ist, diese forderungen zu verkaufen (sonst Einstufung als «zur Veräusserung verfügbar»). darlehen und forderungen werden als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft, es sei denn, ihre Restlaufzeit nach dem Bilanzstichtag beträgt mehr als 12 Monate. In der Berichtsperiode waren sämtliche darlehen und forderungen kurzfristig und sind in der Bilanzposition «Kundenforderungen und sonstige forderungen» enthalten. Wertberichtigungen werden für forderungen gemacht, deren Begleichung als zweifelhaft betrachtet wird.

Bis zur Endfälligkeit zu haltende FinanzinvestitionenBis zur Endfälligkeit zu haltende finanzinvestitionen sind nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und fälligkeiten, bei denen die Unternehmensleitung beabsichtigt und auch die Möglichkeit besitzt, sie bis zu ihrer Endfälligkeit zu halten.

Zur Veräusserung verfügbare FinanzinvestitionenBei den «zur Veräusserung verfügbaren finanzinvestitionen» handelt es sich um diejenigen nichtderivativen finanziel-len Vermögenswerte, die unter keine der anderen Kategorien fallen, sowie um freiwillig dieser Kategorie zugeordnete finanzielle Vermögenswerte. Sie werden als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen, es sei denn, die Unternehmens-leitung beabsichtigt einen Verkauf innerhalb von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag.

Kauf und Verkauf von finanzinvestitionen werden am Handelstag erfasst, d. h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Ihr Ansatz erfolgt zum fair Value, dem – mit Ausnahme der Bewertung finanzieller Vermögenswerte, die als «erfolgswirksam zum fair Value zu bewerten» eingestuft wurden – noch angefallene, dem Erwerb direkt zurechenbare Transaktionskosten zuzurechnen sind. die

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Ausbuchung einer finanzinvestition erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem das Recht, künftige Cash-flow aus der Inves-tition zu erhalten, verfällt oder so an einen dritten transferiert wurde, dass der Konzern im Wesentlichen alle mit der Investition verbundenen Risiken und Chancen abgegeben hat. «Zur Veräusserung verfügbare» finanzinvestitionen und solche, die als «erfolgswirksam zum fair Value zu bewerten» kategorisiert wurden, werden in der folge mit dem fair Value bewertet. «darlehen und forderungen» sowie «bis zur Endfälligkeit zu haltende» finanzinvestitionen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aus Änderungen des fair Value von als «erfolgswirksam zum fair Value zu bewerten» kategori-sierten finanzinvestitionen werden in der periode ihres Anfalls erfolgswirksam erfasst.

der fair Value der kotierten finanzinvestitionen wird anhand aktueller Tagesendkurse bestimmt. Sofern kein aktiver Markt existiert beziehungsweise die Wertpapiere nicht börsenkotiert sind, ermittelt der Konzern den fair Value anhand von Bewertungsverfahren. Hierzu zählen je nach Sachlage das Heranziehen kürzlich zu Marktbedingungen stattgefun-dener Transaktionen sowie der preise für ähnliche finanzinstrumente, die diskontierung künftiger Cash-flow als auch die Anwendung von Optionspreismodellen.

RückstellungenRückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aus einem Ereignis in der Vergangenheit eine gegenwärtige recht-liche oder faktische Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung des Betrags gemacht werden kann.

Finanzielle Verbindlichkeitendie erstmalige Erfassung von finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt, sobald die Gruppe einen Vertrag eingegangen ist. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung zur erhaltenen Gegenleistung angesetzt, netto von Transaktionskosten. finanzielle Verbindlichkeiten werden anschliessend zu den fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost) unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Als fortgeführte Anschaffungskosten wird der Betrag bezeichnet, mit dem eine finanzielle Verbindlichkeit bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, abzüglich Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisierung einer etwaigen differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag. Gewinne oder Verluste werden in der Erfolgsrechnung durch den Amortisierungs-prozess erfasst oder wenn die finanzielle Verbindlichkeit ausgebucht wird. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird aus der Bilanz ausgebucht, wenn diese beglichen oder aufgehoben ist.

Vorsorgeverpflichtungender Aufwand und die Vorsorgeverpflichtungen für die wesentlichen Leistungsprimatpläne und für die anderen lang-fristigen Leistungen an Arbeitnehmer gemäss IAS 19 werden anhand der Methode der laufenden Einmalprämie (pro-jected Unit Credit Method) bestimmt. dabei werden die bis zum Bewertungsstichtag zurückgelegten Versicherungs-jahre berücksichtigt. die Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen erfolgt periodisch. In den Zwischenjahren werden die Verpflichtungen auf Basis der durchgeführten Bewertungen jeweils fortgeschrieben. die letzte Bewertung der Vor-sorgeverpflichtungen für die wesentlichen Vorsorgepläne wurde per 31.12.2006 durchgeführt. die Bewertung der Vorsorgevermögen erfolgt jährlich zu Marktwerten.

Laufende Vorsorgeansprüche werden in derjenigen periode der Erfolgsrechnung erfasst, in welcher sie entstehen.

Rückwirkende Leistungsanpassungen durch planänderungen werden linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit als Aufwand erfasst. Soweit Anwartschaften sofort unverfallbar sind, wird der entspre-chende Aufwand unmittelbar erfasst.

Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste der Leistungsprimatpläne werden in der Erfolgsrechnung erfasst, sobald sie den höheren der beiden Beträge überschreiten: 10% des Barwerts der Vorsorgeverpflichtungen oder 10% des Marktwerts des Vermögens. der diesen Betrag überschiessende Anteil wird linear über die durchschnittliche Rest-dienstzeit der aktiven Versicherten amortisiert.

die erfassten Vermögenswerte berechnen sich nach den Vorgaben der IfRIC Interpretation Nr. 14 «die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes – Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung».

Ertragsrealisierungder Umsatz entspricht Warenlieferungen und dienstleistungen an dritte nach Abzug von preisnachlässen, Umsatz- oder Mehrwertsteuern. Umsätze sind dann in der Erfolgsrechnung erfasst, wenn die mit dem Eigentum der Waren verbundenen massgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übertragen sind. für Warenretouren und sonstige Zahlungen im Zusammenhang mit den Verkäufen werden angemessene Rechnungsabgrenzungen vorgenommen.

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Zinserträge werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden darlehenssumme und des anzuwen-denden Effektivzinssatzes abgegrenzt.

dividendenerträge aus finanzinvestitionen werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs des Anteilseigners auf Zahlung erfasst.

Betriebsaufwandder Betriebsaufwand umfasst Marketing-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwand. Trade-promotion-Zahlungen, für die vom Handel eine identifizierbare Gegenleistung erbracht wird, werden nicht vom Umsatz abgezogen, sondern als Marketingaufwand ausgewiesen.

FremdkapitalkostenZinsen aus der Aufnahme von fremdkapital zur finanzierung des Baus von Sachanlagen werden während der Zeitdauer aktiviert, die benötigt wird, um das Aktivum zu erstellen und für den beabsichtigten Zweck fertigzustellen. Alle übrigen fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

SteuernSteuern basieren auf dem Jahresgewinn und enthalten auch nicht rückforderbare Verrechnungssteuern auf erhaltenen oder bezahlten dividenden und erhaltenen oder bezahlten Lizenzgebühren. diese Steuern werden aufgrund der steu-erlichen Vorschriften in den betreffenden Ländern berechnet.

Latente Steuern werden nach der «Balance Sheet Liability Method» für temporäre Unterschiede zwischen der Steuer- und der IfRS-Bilanz betreffend Vermögenswerten und Verpflichtungen berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragssteuer wird der für den jeweiligen Zeitpunkt gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen.

Latente Steuerguthaben werden in dem Masse angesetzt, wie es wahrscheinlich ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis erzielt wird, gegen das temporäre Unterschiede verwendet werden.

Forschungs- und EntwicklungskostenKosten für forschung und Entwicklung werden im Jahr der Aufwendung voll der Erfolgsrechnung belastet. Entwick-lungskosten für neue produkte werden nicht aktiviert, da ein sicherer zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen erst dann nachzuweisen ist, wenn die produkte schon auf dem Markt sind.

Aktienbasierte VergütungsformenIn Übereinstimmung mit den Übergangsvorschriften wurde IfRS 2 auf alle nach dem 7.11.2002 gewährten Eigenkapi-talinstrumente, die ab dem 1.1.2005 unverfallbar waren, angewendet. die Gruppe gewährt einigen Mitarbeitern Op-tionen auf kotierte partizipationsscheine. diese Optionen weisen eine Sperrfrist von 3 bis 5 Jahren auf und haben eine maximale Lebensdauer von 7 Jahren. die Optionen verfallen beim Austritt des Mitarbeiters. Ein Cash Settlement ist aus-geschlossen. die Vergütung dieser Eigenkapitalinstrumente wird zum Zusagezeitpunkt mit dem fair Value bewertet. der zum Zusagezeitpunkt bestimmte fair Value wird linear über die Vestingperiode aufwandswirksam erfasst. dies geschieht auf der Grundlage der Schätzung der Anzahl partizipationsscheine, die zu einer Zusatzvergütung berechtigen. der fair Value wurde mit Hilfe des Binomialmodells zur Optionspreisermittlung bestimmt. Bei der erwarteten Laufzeit wurden die Besonderheiten des Mitarbeiteroptionsplans wie z.B. die Sperrfrist und Nichtübertragbarkeit berücksichtigt.

Am 15.3.2007 wurde die Ausgestaltung von 5000 der 28 000 ausgegebenen Optionen des Grants 2007 durch Anpas-sung der Vesting-Konditionen modifiziert. Alle übrigen parameter, speziell die Sperrfristen von 3, 4 und 5 Jahren wie auch der Ausübungspreis von CHf 2983, blieben jedoch unverändert. Aufgrund der Modifikation muss der gesamte fair Value dieser Optionen sofort erfolgswirksam erfasst werden und kann nicht wie sonst über 3 Jahre verteilt werden. die-ser Effekt erhöht den Aufwand 2007 einmalig um CHf 2.7 Mio., entlastet aber gleichzeitig die nachfolgenden Jahre.

Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten und Sicherungsgeschäftenderivative finanzinstrumente werden bei Kontraktabschluss erfasst und zu ihrem fair Value bewertet. die Behandlung des sich aus der folgebewertung zum fair Value ergebenden Gewinns oder Verlusts hängt davon ab, ob das derivative finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert ist. die Gruppe designiert bestimmte derivative finanzinstrumen-te als Sicherungsinstrumente zur Absicherung eines hochwahrscheinlichen erwarteten Geschäftsfalls oder bestimmter bilanzierter Vermögenswerte oder Schulden (Absicherung des Cash flow).

Zu Beginn des Geschäftsvorfalls dokumentiert die Gruppe die Beziehung zwischen Sicherungsinstrumenten und ge-sicherten Grundgeschäften sowie die Risikomanagementziele und -strategien für den Abschluss verschiedener Siche-

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rungsgeschäfte. der Konzern dokumentiert ferner sowohl zu Beginn des Sicherungsgeschäfts als auch fortlaufend seine Beurteilung, ob die als Sicherungsinstrumente eingesetzten derivativen finanzinstrumente die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder des Cash flow gesicherter Grundgeschäfte hochwirksam ausgleichen. der effektive Teil der Veränderungen des fair Values der derivate, die zur Absicherung des Cash flow designiert werden und die Voraussetzungen erfüllen, wird erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven Bestandteil der Wertveränderung werden erfolgswirksam erfasst.

die erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzten Änderungen des fair Values des Sicherungsinstruments werden in denselben perioden erfolgswirksam wie das Grundgeschäft erfasst.

Bedeutende Beurteilung bei der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätzeder fonds für pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG wird als pensionsfonds gemäss IAS 19.48 ausgewiesen (leistungsorientierter plan). der fonds übernimmt unter anderem Leistungen für die vorzeitige pensionierung von Mitarbeitern und den Teuerungsausgleich auf Renten. das planvermögen des fonds kann nicht an die Gesellschaft zurückgeführt werden. die zukünftigen Verpflichtungen wie auch der Nutzen wurden gemäss den Re-geln von IAS 19 berechnet. die erfassten Vermögenswerte basieren auf der Interpretation IfRIC Nr. 14 («IAS 19 – The Limit on a defined Benefit Asset, Minimum funding Requirements and their Interactions»). der so berechnete Nutzen per 31.12.2007 beträgt CHf 43.7 Mio. (Vorjahr CHf 20.0 Mio.) und ist in der Zeile finanzanlagen ausgewiesen (siehe Anmerkung 9).

3. Risikomanagement

Auf Grund der globalen Tätigkeit ist die Gruppe einer Vielzahl von strategischen, operativen und finanziellen Risiken ausgesetzt. Im Rahmen des jährlichen Risikomanagement-prozesses werden die einzelnen Risiko-positionen in den drei Kategorien erfasst, bewertet, limitiert und Verantwortlichkeiten zugewiesen.

Angesichts der gegebenen und unabdingbaren strategischen und operativen Risiken des Grundgeschäfts ist es das Ziel des Managements, den Einfluss der finanziellen Marktrisiken auf den operativen Gewinn und den Reingewinn zu minimieren.

Finanzielles Risikomanagementder Konzern ist finanziellen Risiken ausgesetzt. die finanzinstrumente sind gemäss IfRS 7 nach folgenden Risiko-kategorien zu beurteilen: Marktrisiken (Wechselkurse, Zinssätze und «Commodities»), Kreditrisiko und Liquiditätsrisiko. die Koordination des Risikomanagements obliegt der zentralen Treasury-Abteilung des Konzerns, in enger Zusammen-arbeit mit den operativen Gruppengesellschaften. In der dezentralen Organisationsstruktur geniessen die einzelnen operativen Gruppengesellschaften eine grosse Autonomie, insbesondere in der Bewirtschaftung der Wechselkurs- und Commodity-Risiken. Als Grundlage für das gesamte Risikomanagement dienen die vom Verwaltungsratsausschuss («Audit Committee of the Board») erlassenen risikopolitischen Richtlinien.

Zentrale Systeme, insbesondere zur laufenden Erfassung und Konsolidierung der gruppenweiten Commodity bzw. fX positionen, wie auch regelmässiges internes Reporting stellen sicher, dass die Risikopositionen zeitnah konsolidiert und bewirtschaftet werden können. die Gruppe geht nur derivative finanzgeschäfte ein, die in einem Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von bestehenden oder zukünftigen operativen und/oder finanziellen Aktiva und passiva stehen.

– MarktrisikenWechselkursrisikendie Berichterstattung des Konzerns erfolgt in Schweizer franken und ist vor allem den Kursbewegungen gegenüber dem Euro, den dollarwährungen und dem britischen pfund ausgesetzt. Aus Umsätzen entstehen der Lindt & Sprüngli Gruppe keine fX-Transaktionsrisiken, da die Tochtergesellschaften in lokaler Währung fakturieren. Umgekehrt können fX-Transaktionsrisiken auf bezogenen oder zu beziehenden Lieferungen und Leistungen auftreten. diese sichern die Tochtergesellschaften weitgehend mit devisentermingeschäften ab. Sämtliche devisengeschäfte werden von den ope-rativen Gesellschaften mit dem Corporate Treasury abgeschlossen, das diese im Gegenzug mit kreditwürdigen finanz-instituten (kurzfristiges Rating A1/p1) absichert.

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da die operativen Gesellschaften die Transaktionen, wenn immer möglich, in der funktionalen Währung abwickeln und die verbleibenden fremdwährungsrisiken weitgehend mit devisentermingeschäften absichern, bestehen per Bilanz-stichtag auf den finanzinstrumenten keine wesentlichen fremdwährungsrisiken. die Wechselkursveränderungen seit Abschluss der devisentermingeschäfte sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 verbucht.

ZinsrisikoZinsrisiken aus «Mismatch» von Qualität, Laufzeit und Währung der liquiden Mittel werden vom Corporate Treasury laufend überwacht und minimiert. Zur Bewirtschaftung des Zinsänderungsrisikos von Bilanz-Aktiven oder -passiven und zukünftiger Cash flow kann das Corporate Treasury derivative Instrumente wie Zinssatzswaps verwenden. per 31.12.2007 bestehen keine Zinssatzswaps.

die wesentlichen finanziellen Aktiven und Verpflichtungen per 31.12.2007 und 31.12.2006 sind fix verzinslich, wobei sich Zinsänderungen nicht direkt auf den Gewinn oder das Eigenkapital auswirken.

Commodity-Preis-Risikodie Herstellung der produkte des Konzerns bedingt Rohmaterialien, die entsprechend dem klimabedingten Angebot, der saisonalen Nachfrage und spekulativen Einflüssen grossen Schwankungen unterliegen. Zur Eingrenzung des preis- und Qualitätsrisikos des erwarteten zukünftigen Nettobedarfs schliessen die produzierenden Tochtergesellschaften des Kon-zerns mit Lieferanten Kontrakte zur zukünftigen physischen Lieferung der Rohmaterialien ab. In speziellen Marktsituatio-nen werden auch Rohmaterial-futures eingesetzt, die jedoch nur zentral über das Corporate Treasury getätigt werden und schliesslich in einer physischen Lieferung von Kakao der benötigten Qualität enden. der Bestand an Rohmaterial-futures ist aufgrund der erwarteten produktionsmenge und preisentwicklung unter dem Jahr unterschiedlich hoch. Auf-grund der bestehenden Kontraktvolumen per 31.12.2007 und 31.12.2006 bestehen keine wesentlichen Sensitivitäten auf diesen positionen. die preisveränderungen seit Abschluss der futures sind im Wiederbeschaffungswert reflektiert und gemäss IAS 39 verbucht.

– Kreditrisikendie Kreditrisiken entstehen dadurch, dass eine Gegenpartei wie Lieferanten, Kunden oder finanzinstitute ihre ver-traglichen Verpflichtungen nicht erfüllen kann. dieses Risiko wird begrenzt, indem bei allen Tochtergesellschaften einheitliche prozesse zur festlegung von Kreditlimiten für Kunden und Lieferanten und deren laufenden Kontrolle der Einhaltung bestehen. Aufgrund der geografischen Umsatzverteilung und der grossen Anzahl Kunden ist das Kon-zentrationsrisiko der Gruppe eingegrenzt. die finanziellen Kreditrisiken werden limitiert, indem die Anlage liquider Mittel wie auch die derivativen Geschäfte mit verschiedenen Kreditinstituten mit einem kurzfristigen A1/p1-Rating getätigt werden. das maximale Ausfallrisiko der Vermögenswerte entspricht den Buchwerten in der Bilanz resp. im Anhang (einschliesslich derivativer finanzinstrumente).

– Liquiditätsrisikendas Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die Gruppe oder eine der Tochtergesellschaften ihren finanziellen Verpflich-tungen (z.B. Rückzahlung von finanzschulden, Bezahlung von Zinsen) nicht nachkommen kann. Mittels einer lau-fenden, gruppenweiten Überwachung und planung der Liquidität sowie einer fristgerechten Anlagepolitik durch das Corporate Treasury wird die Liquidität sichergestellt. die Liquidität wird anhand der Nettoliquidität (flüssige Mittel und Wertschriften minus finanzschulden) pro Gesellschaft auf Stufe Gruppe laufend überwacht. per 31.12.2007 beträgt die Nettoliquidität CHf 70 Mio. (Vorjahr CHf 110 Mio.). Überdies stehen bei finanzinstituten entsprechende Kreditlinien zur Verfügung.

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die folgenden Tabellen zeigen per 31.12.2007 und 31.12.2006 alle vertraglich fixierten Zahlungsausgänge:

CHf Mio. 31.12.2007 < 3 Monate 3 bis 12 Monate 1 bis 3 Jahre Über 3 Jahre Total

Anleihe 103.6 103.6darlehen 0.8 0.1 0.9Sonstige langfristige Verpflichtungen 3.3 8.5 11.8Lieferantenverbindlichkeiten 235.6 1.8 237.4Sonstige Verbindlichkeiten 39.5 2.0 41.5derivative Verpflichtungen 3.0 10.7 13.7Banken und finanzverpflichtungen 55.2 0.6 55.8Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge 333.3 118.7 4.1 8.6 464.7

CHf Mio. 31.12.2006 < 3 Monate 3 bis 12 Monate 1 bis 3 Jahre Über 3 Jahre Total

Anleihe 3.6 103.6 107.2darlehen 0.8 0.1 0.9Sonstige langfristige Verpflichtungen 2.5 7.6 10.1Lieferantenverbindlichkeiten 207.9 1.5 209.4Sonstige Verbindlichkeiten 31.4 1.6 33.0derivative Verpflichtungen 1.6 1.0 2.6Banken und finanzverpflichtungen 46.3 0.5 46.8Total vertraglich fixierte Zahlungsausgänge 287.2 8.2 106.9 7.7 410.0

4. Kapitalbewirtschaftung

das vorrangige Ziel der Gruppe bezüglich Kapitalbewirtschaftung (Capital Management) ist es, sicherzustellen, dass zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit eine nachhaltige und risikogerechte Kapitalbasis vorhanden ist und durch die Kapitalstruktur eine angemessene Verzinsung erzielt werden kann. die Gruppe überwacht die Kapitalstruktur laufend und nimmt Anpassungen vor unter Berücksichtigung der Geschäftstätigkeit sowie des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

die Gruppe überwacht ihr Kapital mit Hilfe der Eigenkapitalquote, die als prozent des Eigenkapitals am Gesamtvermö-gen berechnet wird. per 31.12.2007 betrug die Eigenkapitalquote 56.3% (Vorjahr 54.2%). Zum 31.12.2007 wurden gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren bezüglich Kapitalsteuerung und -über-wachung vorgenommen.

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5. Segmentinformationen: Nach geografischen Segmenten

Ein Geschäftssegment ist eine Gruppe von Vermögenswerten und Geschäftsaktivitäten, die produkte oder dienstleistungen anbie-tet oder erstellt und deren Risiken und Erträge sich von anderen Geschäftssegmenten unterscheiden. Ein geografisches Segment ist eine unterscheidbare Teilaktivität, die produkte oder dienstleistungen innerhalb eines spezifischen wirtschaftlichen Umfelds anbietet oder erstellt, und deren Risiken und Erträge sich von Teilaktivitäten in anderen wirtschaftlichen Umfeldern unterscheiden. die Gruppe ist in einem einzigen Geschäftssegment – produktion und Verkauf von premium-Schokolade – tätig. die Segmentsbe-richterstattung erfolgt daher nach geografischen Gesichtspunkten. die Segmentsberichterstattung basiert auf der Management-struktur und der internen Berichterstattung. die Aufteilung der Bilanz- und Erfolgswerte der geografischen Segmente richtet sich nach dem Standort der Aktiven. die Standorte der Kunden weichen nicht wesentlich von den Standorten der Aktiven ab. die drei geografischen Segmente sind: Europa und Naher Osten, Nord- und Lateinamerika und Rest der Welt. das Segment Europa und Naher Osten beinhaltet zusätzlich den Umsatz mit den Ländern des Nahen Ostens, da dieser mit den europäischen Verkaufsgesell-schaften erzielt wird. die Gruppe betrachtet das Betriebsergebnis als Segmentsergebnis. Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu marktkonformen Konditionen («Cost plus»-Methode) abgewickelt.

Segmentergebnis

Europa und Naher Osten Nord- und Lateinamerika Rest der Welt TotalCHf Mio. 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Umsatz 2 215.4 1 919.1 700.2 637.9 206.5 174.3 3 122.1 2 731.3./. Umsatz zwischen Segmenten 173.1 143.6 2.8 2.1 – – 175.9 145.7Umsatz dritte 2 042.3 1 775.5 697.4 635.8 206.5 174.3 2 946.2 2 585.6Operatives Ergebnis 265.8 224.1 46.8 43.2 38.2 29.6 350.8 297.2Netto-finanzergebnis – 2.8 – 2.5Gewinn vor Steuern 348.0 294.7Steuern – 97.5 – 85.5Reingewinn 250.5 209.2

Bilanz und andere Informationen

Europa und Naher Osten Nord- und Lateinamerika Rest der Welt Total

CHf Mio. 2007 2006 2007 2006 2007 2006 2007 2006

Aktiven1) 1 886.7 1 665.5 465.8 383.7 117.0 84.9 2 469.4 2 134.1fremdkapital1) 912.2 829.4 97.9 87.3 69.9 59.5 1 080.0 976.2Investitionen 151.5 106.5 82.0 38.6 1.6 1.3 235.1 146.4Abschreibungen und Amortisationen 64.6 59.5 22.1 21.4 0.8 0.6 87.5 81.5Wertbeeinträchtigungen 2.4 1.4 3.5 0.1 0.1 1.0 6.0 2.5

1)Aktiven und fremdkapital, die nicht zugeordnet werden können, werden in der Kategorie Rest der Welt ausgewiesen.

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6. Finanzinstrumente

die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte und die fair Values der im Konzernabschluss erfassten finanzinstrumente analysiert nach Kategorie per Jahresende:

2007 2006

CHf Mio. Buchwerte fair Value Buchwerte fair Value

Finanzielle Vermögenswerte

Darlehen und Forderungen

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 189.1 189.1 223.0 223.0Kundenforderungen 834.6 834.6 742.4 742.4Sonstige forderungen 57.4 57.4 37.5 37.5darlehen an dritte 0.8 0.8 0.9 0.9

Total Darlehen und Forderungen 1 081.9 1 081.9 1 003.8 1 003.8

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

derivate 14.9 14.9 6.1 6.1Wertschriften 21.7 21.7 20.3 20.3

Total erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte 36.6 36.6 26.4 26.4

Zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen

Wertschriften 15.9 15.9 14.0 14.0Beteiligung dritte 0.7 0.7 0.7 0.7

Total zur Veräusserung verfügbare Finanzinvestitionen 16.6 16.6 14.7 14.7

Total finanzielle Vermögenswerte 1 135.1 1 135.1 1 044.9 1 044.9

Finanzielle Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten

derivate 13.7 13.7 2.6 2.6Total erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Verbindlichkeiten 13.7 13.7 2.6 2.6

Darlehen und Verpflichtungen

Anleihe 99.9 100.2 99.6 101.8darlehen 5.4 5.4 10.2 10.2Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 11.8 11.8 10.1 10.1Lieferantenverbindlichkeiten 237.4 237.4 209.4 209.4Sonstige Verbindlichkeiten 41.5 41.5 33.0 33.0Banken- und finanzverpflichtungen 51.4 51.4 37.4 37.4

Total Darlehen und Verpflichtungen 447.4 447.7 399.7 401.9

Total finanzielle Verbindlichkeiten 461.1 461.4 402.3 404.5

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7. Sachanlagen

CHf Mio.Grundstücke,

Gebäude MaschinenÜbrige

SachanlagenAnlagen

im Bau 2007 Total

Anschaffungskosten am 1.1.2007 599.2 770.5 154.9 45.5 1 570.1Zugänge 81.1 67.7 17.9 59.3 226.0Abgänge – 3.5 – 13.2 – 6.4 – 0.1 – 23.2Umbuchungen 16.8 9.7 2.0 – 29.8 – 1.3Währungsumrechnung – 3.5 3.9 1.2 – 1.0 0.6

Anschaffungskosten am 31.12.2007 690.1 838.6 169.6 73.9 1 772.2 Abschreibungen, kumuliert am 1.1.2007 271.0 505.5 122.1 – 898.6

Zugänge 26.0 42.0 14.2 – 82.2Wertbeeinträchtigungen 4.2 1.3 0.5 – 6.0Abgänge – 3.3 – 12.9 – 6.1 – – 22.3Währungsumrechnung – 0.9 5.5 1.1 – 5.7

Abschreibungen, kumuliert am 31.12.2007 297.0 541.4 131.8 – 970.2Sachanlagen, netto 31.12.2007 393.1 297.2 37.8 73.9 802.0

CHf Mio.Grundstücke,

Gebäude MaschinenÜbrige

SachanlagenAnlagen

im Bau 2006 Total

Anschaffungskosten am 1.1.2006 564.8 699.4 140.1 35.3 1 439.6Zugänge 25.6 62.0 16.2 37.1 140.9Abgänge – 4.0 – 6.7 – 3.8 – – 14.5Umbuchungen 13.7 9.9 1.4 – 26.5 – 1.5Währungsumrechnung – 0.9 5.9 1.0 – 0.4 5.6

Anschaffungskosten am 31.12.2006 599.2 770.5 154.9 45.5 1 570.1 Abschreibungen, kumuliert am 1.1.2006 248.2 463.9 112.1 – 824.2

Zugänge 24.8 40.0 12.3 – 77.1Wertbeeinträchtigungen 1.5 0.8 0.2 – 2.5Abgänge – 3.7 – 5.2 – 3.6 – – 12.5Währungsumrechnung 0.2 6.0 1.1 – 7.3

Abschreibungen, kumuliert am 31.12.2006 271.0 505.5 122.1 – 898.6Sachanlagen, netto 31.12.2006 328.2 265.0 32.8 45.5 671.5

Unter Anlagen im Bau sind Anzahlungen in der Höhe von CHf 15.9 Mio. enthalten (Vorjahr CHf 13.3 Mio.). der Versicherungswert der Sachanlagen beträgt CHf 2182.8 Mio. (Vorjahr CHf 1938.2 Mio.). Grundstücke und Gebäude sind nicht mit Hypotheken belastet.

die Wertbeeinträchtigungen in der Höhe von CHf 6.0 Mio. (Vorjahr CHf 2.5 Mio.) beinhalten vorwiegend Sonderab-schreibungen auf Sachanlagen in eigenen Läden (CHf 4.7 Mio., Vorjahr CHf 1.1 Mio.) und produktionsanlagen (CHf 1.3 Mio., Vorjahr CHf 0.8 Mio.).

der Nettobuchwert der durch finanzierungs-Leasing aktivierten Leasinggüter beträgt CHf 1.6 Mio. (Vorjahr CHf 1.4 Mio.). die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften sind nicht bilanziert.

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8. Immaterielle Anlagen

CHf Mio.

EdV-Software und Beratung

Andere immaterielle Werte

2007 Total

2006 Total

Anschaffungskosten am 1.1. 43.6 – 43.6 37.3Zugänge 9.1 – 9.1 5.5Abgänge – 0.6 – – 0.6 – 0.9Umbuchungen 1.3 – 1.3 1.5Währungsumrechnung 0.2 – 0.2 0.2

Anschaffungskosten am 31.12. 53.6 – 53.6 43.6 Abschreibungen, kumuliert am 1.1. 32.3 – 32.3 28.7

Zugänge 5.3 – 5.3 4.4Abgänge – 0.6 – – 0.6 – 0.9Währungsumrechnung 0.1 – 0.1 –

Abschreibungen, kumuliert am 31.12. 37.1 – 37.1 32.2Immaterielle Anlagen, netto 31.12. 16.5 – 16.5 11.4

die Aufwendungen für forschung und Entwicklung betrugen CHf 7.3 Mio. (Vorjahr CHf 6.9 Mio.) und wurden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

9. Finanzanlagen

CHf Mio. 2007 2006

Vorausbezahlte pK-Beiträge1) 46.8 22.9darlehen 0.8 0.9Beteiligung dritte 0.7 0.7Total 48.3 24.5

1) Siehe Anmerkung 18

10. Latente Steueraktiven und -passiven

Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steuerforderungen gegen die laufenden Steuerverbindlichkeiten aufzurechnen, und wenn latente Steuern gegen die-selbe Steuerbehörde bestehen.

der Nettowert der latenten Steuerpassiven entwickelte sich wie folgt:

CHf Mio.

1.1.2006 23.7Einführung IfRIC 14 0.8Währungsumrechnung 1.9Latenter Steueraufwand – 1.7Steuern auf Bewegungen des Eigenkapitals 0.531.12.2006 25.2Währungsumrechnung 0.9Latenter Steueraufwand 2.8Steuern auf Bewegungen des Eigenkapitals – 1.531.12.2007 27.4

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die latenten Steueraktiven und -passiven wurden von folgenden Bilanzpositionen generiert:

CHf Mio. 2007 2006

Latente Steueraktiven Sachanlagen und immaterielle Werte 3.0 3.5Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen 16.8 17.6forderungen 6.2 5.5Vorräte 5.5 5.9Verbindlichkeiten und Rückstellungen 12.5 11.5Übrige 4.3 0.6

Latente Steueraktiven brutto 48.3 44.6Verrechnung – 45.1 – 37.5

Total 3.2 7.1 Latente Steuerpassiven

Sachanlagen und immaterielle Werte 45.5 50.4Vorsorgeguthaben und Vorsorgeverpflichtungen 14.0 6.9forderungen 1.9 1.3Vorräte 4.4 4.0Verbindlichkeiten und Rückstellungen 7.4 6.2Übrige 2.5 1.0

Latente Steuerpassiven brutto 75.7 69.8Verrechnung – 45.1 – 37.5

Total 30.6 32.3 Total Nettowert 27.4 25.2

Verlustvorträge

Latente Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag aktiviert, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist. die Gruppe hat zurzeit keine aktivierten Verlustvorträge. die Verlustvorträge verfallen wie folgt:

CHf Mio. 2007 2006

Zwischen 1 und 5 Jahre 7.8 3.0Zwischen 6 und 10 Jahre 29.0 40.8Über 10 Jahre 19.3 26.7Total 56.1 70.5

die im Geschäftsjahr 2007 beanspruchten Verlustvorträge betragen CHf 14.7 Mio. (Vorjahr CHf 9.6 Mio.).

11. Warenvorräte

CHf Mio. 2007 2006

Rohmaterial 57.3 44.7Verpackungsmaterial 85.9 70.9Halb- und fertigfabrikate 326.6 268.3Wertberichtigung – 27.4 – 25.4Total 442.4 358.5

12. Kundenforderungen

CHf Mio. 2007 2006

Bruttoforderungen 853.4 759.1Wertberichtigung – 18.8 – 16.7Total 834.6 742.4

Page 64: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

62

CHf Mio. 2007 2006

Wertberichtigung am 1.1. – 16.7 – 15.5Bildung – 5.8 – 3.7Verwendung 2.7 1.9Auflösung 1.1 0.8Währungsumrechnung – 0.1 – 0.2

Wertberichtigung am 31.12. – 18.8 – 16.7

die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:

CHf Mio. 2007 2006

Nicht überfällig 685.4 608.2Überfällig 1 – 30 Tage 91.1 63.5Überfällig 31 – 90 Tage 59.1 61.7Überfällig über 91 Tage 17.8 25.7Bruttoforderungen 853.4 759.1

In der Vergangenheit war das Ausfallrisiko der nicht überfälligen debitoren kleiner als 1%. deshalb wird das Ausfall-risiko als gering eingeschätzt. die Wertberichtigungen werden basierend auf einer Einschätzung des Ausfallrisikos der überfälligen debitoren gebucht.

die Kundenforderungen entfallen auf die folgenden Währungen:

CHf Mio. 2007 2006

CHf 50.3 42.7EUR 572.1 516.1USd 84.4 65.9GBp 36.0 36.7Übrige Währungen 91.8 81.0Nettoforderungen 834.6 742.4

13. Derivative Finanzinstrumente und Hedging-Abgrenzungen

der fair Value von derivativen finanzinstrumenten setzt sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

2007 2006CHf Mio. Vermögen Verpflichtung Vermögen Verpflichtung

derivate (Cash flow Hedges und Rohmaterialkontrakte) 10.4 12.4 6.1 2.2Übrige 4.5 1.3 – 0.4Total 14.9 13.7 6.1 2.6

der gesamte Kontraktwert der fremdwährungsabsicherungsgeschäfte und Rohmaterialkontrakte per 31.12.2007 be-trägt CHf 550.4 Mio. (Vorjahr CHf 262.4 Mio.). der grösste Teil der Verluste der Absicherungsgeschäfte, die per 31.12.2007 im Eigenkapital im Umfang von CHf 4.2 Mio. (Vorjahr Gewinne von CHf 6.9 Mio.) ausgewiesen sind, werden innerhalb der nächsten 12 Monate in die position Materialaufwand der Erfolgsrechnung einfliessen. Übrige derivative, die im Sinne der Risk policy als Absicherungsgeschäfte eingesetzt werden, gemäss den Kriterien von IAS 39 jedoch nicht als Hedge Accounting qualifizieren, sowie der ineffektive Teil der designierten Hedges werden über die Erfolgsrechnung erfasst.

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14. Wertschriften und kurzfristige Finanzanlagen

«Available-for-sale financial assets»

CHf Mio. 2007 2006

Bilanz per 1.1. 14.0 –Zugänge 31.5 21.1Abgänge – 29.0 – 7.1Im Eigenkapital erfasste Aufwendungen – 0.8 – 0.1Währungsumrechnung 0.2 0.1

Bilanz per 31.12. 15.9 14.0davon kurzfristig 15.9 14.0davon langfristig – –

Im 2007, wie auch im 2006, wurden keine Wertbeeinträchtigungen auf «available-for-sale financial assets» verbucht.

die Buchwerte der «available-for-sale financial assets» setzen sich am Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

CHf Mio. 2007 2006

CHf – Aktien 6.0 4.4EUR – Obligationen 9.9 9.6Total 15.9 14.0

das maximale Kreditrisiko per Jahresende entspricht dem Marktwert der oben aufgeführten als «available-for-sale financial assets» klassifizierten Obligationen.

Erfolgswirksam zum Fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte

CHf Mio. 2007 2006

CHf – Aktien 1.9 0.2EUR – Obligationen 16.5 16.1EUR – Aktien 2.4 1.1USd – Aktien 0.9 0.9EUR – Übrige – 2.0Total 21.7 20.3

die oben aufgeführten finanziellen Vermögenswerte sind bei erstmaligem Ansatz als «erfolgswirksam zum fair Value» klassifiziert. Gewinne und Verluste aus Änderungen des fair Value von als «erfolgswirksam zum fair Value zu bewerten» kategorisierten finanzinvestitionen werden in der Zeile «Netto-finanzergebnis» in der Erfolgsrechnung erfasst.

der fair Value kotierter finanzinvestitionen wird anhand bezahlter Kurse oder aktueller Geldkurse bestimmt.

15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

CHf Mio. 2007 2006

flüssige Mittel 75.3 83.3Kurzfristige Geldanlagen 113.8 139.7Total 189.1 223.0

der durchschnittliche Ertrag der kurzfristigen Bankanlagen entspricht den durchschnittszinssätzen der Geldmärkte und der Entwicklung der verschiedenen Währungen für Anlagen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu 3 Monaten.

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16. Kapitalstruktur

CHf Mio.

Anzahl Namenaktien

(NA) *

Anzahl partizipations- scheine (pS)**

Aktien- kapital

pS- Kapital Total

Bilanz per 1.1.2006 140 000 800 558 14.0 8.0 22.0Kapitalerhöhung 16 058 0.161 0.2

Bilanz per 31.12.2006 140 000 816 616 14.0 8.2 22.2Kapitalerhöhung 26 101 0.261 0.2

Bilanz per 31.12.2007 140 000 842 717 14.0 8.4 22.4

* zum Nominalwert von CHf 100.–** zum Nominalwert von CHf 10.–

das bedingte Kapital umfasst total 567 508 partizipationsscheine (pS) mit einem Nominalwert von CHf 10.–. Von diesem Total sind 213 058 Titel für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die verbleibenden 354 450 Titel für Ka-pitalmarkttransaktionen bestimmt. Neben dem bedingten Kapital besteht kein zusätzliches genehmigtes Kapital. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 26 101 Mitarbeiteroptionen ausgeübt (Vorjahr 16 058). der pS hat kein Stimmrecht, aber die anteiligen Vermögensrechte wie die Namenaktie.

17. Finanzverbindlichkeiten

CHf Mio. 2007 2006

Langfristig 35∕8% Obligationenanleihe, 1998 – 2008 – 99.6darlehen 0.9 0.9 0.9 100.5 Kurzfristig 35∕8% Obligationenanleihe, 1998 – 2008 99.9 –feste Vorschüsse 55.8 46.8 155.7 46.8 Total Finanzverbindlichkeiten 156.6 147.3

die Buchwerte der verzinslichen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:

CHf Mio. 2007 2006

CHf 99.9 99.6EUR 46.0 37.8Übrige Währungen 10.7 9.9Total 156.6 147.3

18. Pensionspläne und andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer

In Übereinstimmung mit den lokalen Gesetzen und Gewohnheiten werden von der Gruppe verschiedene Vorsorgeplä-ne geführt, die leistungs- oder beitragsorientiert sind und die meisten der Mitarbeiter für die Risiken Tod, Invalidität respektive pensionierung versichern. daneben bestehen pläne für dienstjubiläen oder andere von der dienstzeit ab-hängige Leistungen, die als pläne für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren.

die Vorsorgeleistungen basieren auf den Versicherungsjahren, dem Alter, dem versicherten Lohn und teilweise auf dem angesparten Kapital. das Vermögen der Vorsorgepläne mit ausgesondertem Vermögen ist in separaten Stiftungen oder an Versicherungen ausgesondert und kann nicht an den Arbeitgeber zurückfliessen.

Page 67: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Aufgrund der rückwirkenden Einführung der IfRIC-Interpretation Nr. 14 ergab sich per 1.1.2006 eine Veränderung der erfassten Vorauszahlungen im Umfang von CHf 2.7 Mio. die Vorjahreszahlen wurden entsprechend den Auswir-kungen der IfRIC-Interpretation Nr. 14 angepasst, was zu einer Verminderung des pensionsaufwands um CHf 0.3 Mio. führte. die Übernahme von zusätzlichen Vorsorgeleistungen führte im Geschäftsjahr 2007 zu erfolgswirksamen Aktivierungen in der Höhe von CHf 25.2 Mio.

Leistungsorientierte Vorsorgepläne und andere langfristig fällige Leistungen

folgende Beträge wurden in der Erfolgsrechnung als personalaufwand erfasst:

– Vorsorgeaufwand der Periode

VorsorgepläneAndere langfristig fällige Leistungen

CHf Mio. 2007 2006 2007 2006

Laufender dienstzeitaufwand 10.7 11.8 1.4 1.2Zinsaufwand der Verpflichtungen 13.3 12.8 0.3 0.2Erwarteter Ertrag aus planvermögen – 54.5 – 40.5 – –Änderung des nicht erfassten Vermögenswerts aufgrund von IAS 19.58 230.2 272.0 – 0.1 –Erfasste versicherungsmath. (Gewinne)/Verluste – 219.0 – 242.8 – – 0.1Erfasster nachzuverrechnender dienstzeitaufwand 8.0 0.1 – –(Gewinne)/Verluste aus plankürzungen oder planabgeltungen – 4.1 – – –Andere – 0.6 – –Vorsorgeaufwand der Periode – 15.4 14.0 1.6 1.3 Tatsächliche Erträge auf dem planvermögen 308.0 290.1

– Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen

VorsorgepläneAndere langfristig fällige Leistungen

CHf Mio. 2007 2006 2007 2006

Vorsorgeverpflichtungen am 1.1. 403.5 389.9 6.5 5.6Laufender dienstzeitaufwand 10.7 11.8 1.4 1.2Beiträge der Arbeitnehmer 3.1 3.3 – –Zinsaufwand der Verpflichtungen 13.3 12.8 0.3 0.2Rentenzahlungen und netto freizügigkeitsleistungen durch Vorsorgevermögen – 18.6 – 14.6 – –Rentenzahlungen durch Arbeitgeber – 6.9 – 5.2 – 0.6 – 0.5plankürzungen und planabgeltungen – 11.5 – – –Versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste – 4.5 1.2 – 0.1 – 0.1planänderungen und Andere 8.1 0.7 – –Währungsumrechnung 2.6 3.6 0.2 0.1Vorsorgeverpflichtungen am 31.12. 399.8 403.5 7.7 6.5

– Entwicklung des Vorsorgevermögens

VorsorgepläneCHf Mio. 2007 2006

Vorsorgevermögen am 1.1. 1 132.1 846.5Beiträge der Arbeitnehmer 3.1 3.3Beiträge des Arbeitgebers 5.4 6.2Rentenzahlungen und netto freizügigkeitsleistungen durch Vorsorgevermögen – 18.6 – 14.6Erwarteter Vermögensertrag 54.5 40.5Gewinn/(Verlust) aus Vermögensertrag 253.5 249.6planabgeltungen – 5.7 –Währungsumrechnung 0.2 0.6Vorsorgevermögen am 31.12. 1 424.5 1 132.1

Page 68: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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das Vorsorgevermögen setzt sich aus folgenden wesentlichen Wertschriftenkategorien zusammen:

– Wertschriftenkategorien

Vorsorgepläne 2007 2006

Stichtag 31.12. in % in %

Aktien 87 83Obligationen 6 7Immobilien 5 7flüssige Mittel und andere finanzanlagen 2 3Total 100 100

das Vorsorgevermögen umfasst per 31.12.2007 Aktien der Lindt & Sprüngli Gruppe mit einem Marktwert von CHf 1240.1 Mio. (Vorjahr CHf 960.7 Mio.). der Marktwert der von der Gruppe gemieteten Liegenschaften beträgt per 31.12.2007 CHf 11.5 Mio. (Vorjahr CHf 11.1 Mio.).

der erwartete Arbeitgeberbeitrag beträgt für das Jahr 2008 CHf 5.5 Mio.

die in der Bilanz erfasste Nettoposition aus pensionsverbindlichkeiten lässt sich wie folgt zusammenfassen:

– In der Bilanz erfasste Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten

CHf Mio.

VorsorgepläneAndere langfristig fällige Leistungen

Stichtag 31.12. 2007 2006 2007 2006

Barwert der über einen fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 374.0 369.9 – –Marktwert des Vermögens – 1 424.5 – 1 132.1 – –Unter-/(Über-)deckung – 1 050.5 – 762.2 – –Barwert der nicht über einen fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 25.8 33.6 7.7 6.5Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) 40.2 – 0.4 – –Nicht erfasste Vermögenswerte 1 073.1 843.0 – –Erfasste Pensionsverbindlichkeiten 88.6 114.0 7.7 6.5

– Betrag in der Bilanz

pensionsverbindlichkeiten 135.4 136.9 7.7 6.5Vermögenswerte (vorausbezahlte pK–Beiträge)1) – 46.8 – 22.9 – –Erfasste Pensionsverbindlichkeiten 88.6 114.0 7.7 6.5

1) Siehe Anmerkung 9

folgende Annahmen wurden der versicherungsmathematischen Berechnung zugrunde gelegt:

– Bestimmung der Verpflichtungen

VorsorgepläneAndere langfristig fällige Leistungen

Stichtag 31.12. 2007 2006 2007 2006

Technischer Zinssatz 3.70% 3.30% 5.20% 4.30%Künftige Gehaltssteigerungen 2.10% 2.30% Künftige Rentenanpassungen 1.30% 1.10%

– Bestimmung des Jahresaufwands

Technischer Zinssatz 3.40% 3.40% 4.40% 4.00%Erwarteter Vermögensertrag 4.80% 4.80%

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die folgende Tabelle zeigt die Abweichungen des effektiven vom angenommenen Verlauf der Verpflichtungen und des Vermögens für die Vorsorgepläne:

CHf Mio. Stichtag 31.12. 2007 2006 2005 2004 2003

Vorsorgeverpflichtungen 399.8 403.5 389.9 375.9 361.8Marktwert des Vermögens – 1 424.5 – 1 132.1 – 846.5 – 668.1 – 481.9Unter-/(Über-)deckung – 1 024.7 – 728.6 – 456.6 – 292.2 – 120.1Erfahrungsabweichungen der Verpflichtungen – 9.8 – 1.2 7.8 0.1 –Gewinn/(Verlust) auf dem Vermögen 253.5 249.6 153.6 164.7 –Erfasste pensionsverbindlichkeiten 88.6 114.0 108.5 109.2 107.4

Beitragsorientierte Vorsorgeplänedie Beiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne betragen für das Geschäftsjahr 2007 CHf 5.8 Mio. (Vorjahr CHf 2.2 Mio.).

19. Rückstellungen

CHf Mio. Geschäftsrisiken Übrige Total

Rückstellungen am 1.1.2007 29.7 3.7 33.4Bildung 5.0 3.9 8.9Verwendung – 1.2 – 0.5 – 1.7Auflösung – 4.7 – 0.2 – 4.9Währungsumrechnung – 0.6 0.1 – 0.5

Rückstellungen am 31.12.2007 28.2 7.0 35.2

CHf Mio. 2007 2006

Kurzfristig 10.8 4.9Langfristig 24.4 28.5Total 35.2 33.4

die Rückstellungen für Geschäftsrisiken enthalten Risiken aus belastenden Verträgen sowie aus juristischen und ad-ministrativen Verfahren, die aus der normalen Geschäftstätigkeit der Unternehmung entstanden. die Rückstellungen werden gebildet, wenn am Bilanzstichtag eine rechtliche oder faktische Verpflichtung besteht und der erwartete Geld-abfluss eingeschätzt werden kann.

Nach Ansicht des Managements wird der Ausgang der juristischen und administrativen Verfahren keine wesentlichen Verluste bewirken, die über die per 31.12.2007 zurückgestellten Beträge hinausgehen.

20. Lieferantenverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten

CHf Mio. 2007 2006

Lieferantenverbindlichkeiten 237.4 209.4Sonstige Verbindlichkeiten 41.5 33.0Total 278.9 242.4

die Verbindlichkeiten entfallen auf die folgenden Währungen:

CHf Mio. 2007 2006

CHf 22.8 15.5EUR 199.1 168.9USd 21.0 21.8GBp 15.6 18.4Übrige Währungen 20.4 17.8Total 278.9 242.4

Page 70: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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21. Passive Rechnungsabgrenzungen

CHf Mio. 2007 2006

Verpflichtungen gegenüber dem Handel 201.2 180.8Löhne/Gehälter und Sozialleistungen 81.0 72.3Übrige 95.0 77.0Total 377.2 330.1

Verpflichtungen gegenüber dem Handel beinhalten Abgrenzungen für Jahresendrabatte, Retouren, Abpreisungen auf saisonalen produkten und sonstige vom Handel erbrachte dienstleistungen.

die position Löhne/Gehälter und Sozialleistungen besteht hauptsächlich aus Abgrenzungen für Boni, Überzeitgut- haben und nicht bezogene ferien.

die position Übrige beinhaltet vorwiegend Abgrenzungen für nicht erhaltene Rechnungen für bereits erfolgte dienst-leistungen und Kommissionen.

22. Übrige Erträge

CHf Mio. 2007 2006

Entgelt dritte 3.2 2.7Versicherungserstattungen 2.5 1.7Übrige 7.5 5.3Total 13.2 9.7

die position Entgelt dritte enthält vorwiegend Weiterverrechnungen von frachtkosten. die position Übrige besteht hauptsächlich aus Lizenzeinnahmen, Mieterträgen und Eigenleistungen für Investitionen in Sachanlagen.

23. Personalaufwand

CHf Mio. 2007 2006

Löhne und Gehälter 436.3 383.4Sozialaufwendungen 96.3 113.4Übrige 63.8 49.6Total 596.4 546.4

Im Berichtsjahr waren im durchschnitt 7793 Mitarbeitende (Vorjahr 7044) beschäftigt.

24. Finanzergebnis

CHf Mio. 2007 2006

Zinsertrag 10.7 8.7Zinsaufwand

35∕8% Anleihe (1998 – 2008) – 3.9 – 3.9Übrige – 11.3 – 8.5

finanz-Ertrag/-Aufwand Erfolgswirksam zum fair Value zu bewertende finanzielle Vermögenswerte 0.3 0.4Zur Veräusserung verfügbare finanzinvestionen 0.1 –Sonstiges 1.3 0.8

Total – 2.8 – 2.5

die position Übriger Zinsaufwand enthält im Wesentlichen die Zinsen auf den festen Vorschüssen.

Page 71: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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25. Steueraufwand

CHf Mio. 2007 2006

Laufende Steuern 92.1 84.6Latente Steuern 2.8 – 1.7Übrige Steuern 2.6 2.6Total 97.5 85.5

die Steuer auf dem Vorsteuergewinn weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei der Anwendung des gewichteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes ergibt, wie folgt ab:

CHf Mio. 2007 2006

Gewinn vor Steuern 348.0 294.7Erwartete Steuer1) 101.5 85.9Veränderung des auf die temporären differenzen anwendbaren Steuersatzes – 4.2 –Verwendung von Verlustvorträgen aus früheren Jahren – 7.3 – 3.1Übrige 7.5 2.7Total 97.5 85.5

1) Basierend auf dem erwarteten gewichteten durchschnittlichen Steuersatz (2007: 29.2%, 2006: 29.1%).

26. Reingewinn pro Aktie

2007 2006

Unverwässerter Reingewinn je Aktie/10 PS (CHF) 1 123.2 948.4Reingewinn gemäss Erfolgsrechnung (CHf Mio.) 250.5 209.2Gewichteter durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 pS im Umlauf 223 027 220 593 Verwässerter Reingewinn je Aktie/10 PS (CHF) 1 090.9 922.1Reingewinn gemäss Erfolgsrechnung (CHf Mio.) 250.5 209.2Gewichteter durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 pS im Umlauf und der ausstehenden Optionen pro 10 pS 229 620 226 870

27. Dividende pro Aktie

CHf 2007 2006

Dividende pro Aktie/10 PS 330.00 1) 275.00

1) Antrag des Verwaltungsrats

Betreffend der Anzahl der dividendenberechtigten Aktien und partizipationsscheine und der Gesamtdividende wird auf den finanzbericht der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG verwiesen.

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28. Aktienbasierte Entschädigungen

Optionen auf partizipationsscheine (pS) der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG sind lediglich im Rahmen des bestehenden Mitarbeiter-Optionsplans ausstehend. Eine Option gibt das Recht zum Bezug eines pS zu einem Aus-übungspreis, welcher einem fünftägigen durchschnittskurs vor dem Ausgabezeitpunkt entspricht. die Optionen weisen eine Sperrfrist von 3 bis 5 Jahren auf und verfallen bei Nichtausübung nach 7 Jahren. die Entwicklung der ausstehenden Optionen ist in der unten stehenden Tabelle ersichtlich:

Bewegung der Optionsrechte

2007 2006

Anzahl

Optionen

Gewichteter durchschnittlicher

Ausübungspreis (CHf/pS)

Anzahl Optionen

Gewichteter durchschnittlicher

Ausübungspreis (CHf/pS)

Ausstehende Optionen am 1.1. 135 485 1 262.78 129 315 1 022.84Ausgabe neuer Optionsrechte 28 000 2 983.00 23 250 2 251.00Ausgeübte Rechte – 26 101 782.66 – 16 058 763.42Annullierte Rechte – 860 1 670.26 – 1 022 1 230.73

Ausstehende Optionen am 31.12. 136 524 1 704.811) 135 485 1 262.78davon am 31.12. bezugsberechtigt 31 617 865.76 33 370 791.26durchschnittliche verbleibende Laufzeit (in Tagen) 622 571

1) der Ausübungspreis bewegt sich von CHf 648.– bis CHf 2983.–

für Optionen, die nach dem 7.11.2002 ausgegeben wurden, wird der Aufwand linear zur erwarteten Lebensdauer der Option der Erfolgsrechnung belastet. der verbuchte Aufwand beträgt CHf 10.3 Mio. (Vorjahr CHf 6.7 Mio.). die zur Berechnung des Aufwands verwendeten Annahmen der 2004 bis 2007 ausgegebenen Optionen sind in der nachfol-genden Tabelle dargestellt:

Ausgabedatum 15.03.2007 16.06.2006 03.03.2005 22.03.2004

Anzahl ausgegebener Optionen 28 000 23 250 28 850 29 500davon Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre) 9 780 8 127 10 107 10 338davon Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre) 9 820 8 148 10 088 10 312davon Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre) 8 400 6 975 8 655 8 850

Ausgabepreis in CHf 2 983 2 251 1 607 1 095Kurs partizipationsschein am Ausgabedatum in CHf 3 000 2 344 1 629 1 082Wert der Option beim Ausgabedatum

Tranche A (Sperrfrist 3 Jahre) in CHf 563.21 467.02 283.28 168.02Tranche B (Sperrfrist 4 Jahre) in CHf 603.28 492.73 300.78 180.77Tranche C (Sperrfrist 5 Jahre) in CHf 627.60 503.86 317.01 192.07

Maximale Lebensdauer (in Jahren) 7.04 7.00 7.08 7.03form des Ausgleichs pS aus dem bedingten KapitalErwartete Lebensdauer (in Jahren) 4 – 6 4 – 6 4 – 6 4 – 6Erwartete Austrittsrate pro Jahr 3.1% 3.5% 4.1% 4.6%Erwartete Volatilität 19.3% 17.9% 19.4% 19.3%Erwartete dividendenrendite 1.1% 1.17% 1.20% 1.23%Risikoloser Zinssatz 2.63 – 2.67% 2.63 – 2.73% 1.95 – 2.14% 1.71 – 1.97%Modell Binomialmodell

29. Eventualverpflichtungen

die Gruppe hat Eventualverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Bankgarantien. die Wahrscheinlichkeit eines wesent-lichen Geldabflusses zur Begleichung wird als gering eingeschätzt. die Gruppe hat Garantien im Betrag von CHf 1.9 Mio. (Vorjahr CHf 1.8 Mio.) an dritte gewährt.

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Page 73: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

71

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

30. Vertragliche Verpflichtungen

folgende vertragliche Verpflichtungen sind betreffend Investitionen per 31.12. ausstehend:

CHf Mio. 2007 2006

Sachanlagen 55.5 62.7

die festen Verpflichtungen aus operativen Leasinggeschäften setzen sich wie folgt zusammen:

CHf Mio. 2007 2006

Nicht mehr als 1 Jahr 26.5 21.2Zwischen 2 und 5 Jahre 95.3 66.3Über 5 Jahre 64.5 31.3Total 186.3 118.8

die Leasingverpflichtungen beziehen sich auf Läden in den USA und Australien, Lager- sowie Büromieten, Autos und IT-Hardware.

31. Transaktionen mit nahe stehenden Parteien

Ein familienmitglied eines Verwaltungsrats besitzt eine Mehrheitsbeteiligung an einer firma, an die zu marktüblichen Konditionen Verkäufe im Umfang von CHf 13.6 Mio. (Vorjahr CHf 10.7 Mio.) getätigt wurden und gegenüber wel-cher forderungen am Bilanzstichtag in der Höhe von CHf 7.8 Mio. (Vorjahr CHf 5.7 Mio.) bestanden.

Gegenüber einem Mitglied des Verwaltungsrats bestand per 31.12.2007 eine Verpflichtung in der Höhe von TCHf 4. Gegenüber demselben Mitglied des Verwaltungsrats bestand per 31.12.2006 eine forderung in der Höhe von TCHf 22.

Vom fonds für pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG wurden im Geschäftsjahr 2007 110 Namenaktien zum Kurs von CHf 31 610.– pro Aktie gekauft, was dem 5-Tages-durchschnittskurs der Tagesschluss-kurse des Titels an der Schweizer Börse vom 9. bis 15.3.2007 entspricht.

– Entschädigungen an Verwaltungsrat und Konzernleitung (Art. 663bbis OR)

I Verwaltungsrat

2007

TCHf Honorar 1)

dr. R. R. Sprüngli Ehrenpräsident 100E. Tanner2) präsident und delegierter des VR, Mitglied des Board Committee 260A. Bulgheroni3) VR-Mitglied, Mitglied des Board Committee 145dr. K. Widmer VR-Mitglied, Mitglied des Board Committee 145dr. p. Baumberger VR-Mitglied 125dr. R. K. Sprüngli VR-Mitglied 125dr. f. p. Oesch VR-Mitglied 125Total 1 025

1) Bruttohonorar (exkl. Sozialabgaben des Arbeitgebers)2) Entschädigung für die funktion als präsident des VR und Mitglied des Board Committee3) Zusätzlich zu seiner Entschädigung für die funkion als Mitglied des VR und Mitglied des Board Committee erhielt Herr Bulgheroni im 2007 eine Brutto-

entschädigung von TCHf 316 für die funktion als CEO von L&S Italien zwischen 1.1. und 30.4.2007 und seine funktion als VR-präsident von L&S Italien und Caffarel SpA. Herr Bulgheroni erhielt zudem 2000 Optionen auf partizipationsscheine gemäss den Bedingungen des Lindt & Sprüngli Mitarbeiterop-tionsplans, bewertet zu TCHf 707. die Bewertung basiert auf dem Steuerwert, d.h. Black Scholes minus entsprechender steuerlicher Abzug aufgrund der Sperrfrist.

Page 74: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

72

LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

II Mitglieder der Konzernleitung

2007

TCHffixe Brutto–

entschädigung 1)Variable Bonus– entschädigung 2)

Sonstige Entschädigung 3) Optionen 4) Namenaktien 5)

Gesamt– entschädigung

Ernst Tanner, CEO6) 1 309 1 500 712 1 767 2 598 7 886Restliche Mitglieder der Konzernleitung7) 1 897 1 300 271 1 944 – 5 412Total 3 206 2 800 983 3 711 2 598 13 298

1) Gesamtheit der ausbezahlten Bruttoentschädigungen inkl. pensionskassenbeiträge des Arbeitgebers (exkl. Sozialabgaben des Arbeitgebers).2) Accrual Basis für erwartete Zahlung im April des folgejahrs (exkl. Sozialabgaben des Arbeitgebers).3) AHV-Teil des Arbeitnehmers bei Ausübung der Optionen, der durch den Arbeitgeber bezahlt wird.4) Optionen auf partizipationsscheine gemäss den Bedingungen des Lindt & Sprüngli Mitarbeiteroptionsplans (siehe Anmerkung 28). die Bewertung basiert

auf dem Steuerwert, d.h. Black Scholes minus entsprechender steuerlicher Abzug aufgrund der Sperrfrist. die Anzahl der ausgegebenen Optionen beläuft sich auf 5000 Optionen für Herrn Tanner und total 5500 Optionen für die restlichen Mitglieder der Konzernleitung.

5) Zuteilung von 110 Namenaktien mit 5-jähriger Sperrfrist, basierend auf dem Arbeitsvertrag datiert aus dem Jahr 1993. die Bewertung basiert auf dem Steuerwert, d.h. Marktwert bei Zuteilung mit entsprechendem steuerlichen Abzug aufgrund der Sperrfrist.

6) Entschädigung für die funktion als CEO. die fixe Bruttoentschädigung von CHf 1.3 Mio. (inkl. pensionskassenbeiträge des Arbeitgebers) ist unverändert seit 1993.

7) die Anzahl der restlichen Mitglieder der Konzernleitung ist 3.

Neben den oben erwähnten Leistungen erfolgten im Berichtsjahr keine weiteren Vergütungen – weder privat noch über Beratungsunternehmen – an die Mitglieder des Verwaltungsrats und die Mitglieder der Konzernleitung. Es er-folgten ebenfalls keine Entschädigungsleistungen an ehemalige Organmitglieder. per 31.12.2007 bestehen keinerlei ausstehende darlehen, Vorschüsse oder Kredite des Konzerns oder einer seiner Tochtergesellschaften an die Organe des Verwaltungsrats oder der Konzernleitung.

Beteiligung von Verwaltungsrat und Konzernleitung an der Gesellschaft per 31.12. (Art. 663c OR)

2007

Anzahl

Namensaktien Anzahl pSAnzahl

Optionsrechte

dr. R. R. Sprüngli Ehrenpräsident 1 320 – –E. Tanner präsident und delegierter des VR 2 157 1 598 29 000A. Bulgheroni VR-Mitglied und CEO L&S Italien 1 004 2 095 11 250dr. K. Widmer VR-Mitglied 35 – –dr. p. Baumberger VR-Mitglied 53 – –dr. R. K. Sprüngli VR-Mitglied 859 – –dr. f. p. Oesch VR-Mitglied 17 – –H. J. Klingler Konzernleitungsmitglied 10 1 350 6 100U. Sommer Konzernleitungsmitglied 3 1 8 814dr. d. Weisskopf Konzernleitungsmitglied 104 – 11 011Total 5 562 5 044 66 175

32. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

die Konzernrechnung wurde vom Verwaltungsrat an der Sitzung vom 4.3.2008 zur Veröffentlichung genehmigt. Sie unterliegt zudem der Genehmigung der Generalversammlung. Bis zum 4.3.2008 sind keine Ereignisse eingetreten, welche die Anpassung der Buchwerte von Aktiven oder passiven des Konzerns erforderlich machten oder zusätzlich offengelegt werden müssten.

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LINdT & SpRÜNGLI GRUppE

Bericht des Konzernprüfers

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74

Bilanz vor Gewinnverteilung

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

31.12.2007 31.12.2006

Anmerkung tCHF tCHF

AKtIVEN

Immaterielles Anlagevermögen 41 521 41 748Beteiligungen 347 364 340 941Darlehen gegenüber tochtergesellschaften 17 630 17 630

Total Anlagevermögen 406 515 400 319

Forderungen gegenüber tochtergesellschaften 406 984 198 378übrige Forderungen 3 027 2 508Finanzanlagen 8 517 11 008Eigene Aktien – 8 281Flüssige Mittel 112 964 133 349Rechnungsabgrenzung 74 20

Total Umlaufvermögen 531 566 353 544

Total Aktiven 938 081 753 863

pASSIVEN

Aktienkapital 14 000 14 000partizipationskapital 11 8 427 8 166Gesetzliche Reserven 126 384 106 602Spezialreserven 299 624 214 236Reserven für eigene Namenaktien – 8 281Bilanzgewinn 163 878 155 888

Total Eigenkapital 612 313 507 173

Obligationenanleihe (fällig am 30.6.2008) 6 100 000 100 000Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber tochtergesellschaften 202 332 130 257Steuerrückstellungen 19 596 12 733Rechnungsabgrenzung 3 417 3 145übrige Verbindlichkeiten 423 555

Total Fremdkapital 325 768 246 690

Total Passiven 938 081 753 863

Page 77: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

75

Erfolgsrechnung

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

2007 2006

tCHF tCHF

ERtRÄGE

Dividenden und andere Erträge von tochtergesellschaften 163 662 159 095Erträge aus Finanzanlagen 19 371 12 185Zinserträge tochtergesellschaften 8 037 3 984übrige Erträge 3 90

Total Erträge 191 073 175 354

AUFWENDUNGEN

Verwaltungsaufwand und diverser Betriebsaufwand 7 748 10 088Finanzaufwand 21 418 12 268Steuern 15 128 12 866

Total Aufwendungen 44 294 35 222

REINGEWINN 146 779 140 132

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Anhang zur Jahresrechnung

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

1. Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter

per 31. 12. 2007 bestehen Eventualverpflichtungen von CHF 134.1 Mio. (Vorjahr CHF 137.5 Mio.). Es handelt sich um Garantieverpflichtungen gegenüber Banken im Zusammenhang mit Kreditvergaben an tochter­gesellschaften.

Die Gesellschaften Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG, Chocolade­fabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG, Lindt & Sprüngli Financière AG, Lindt & Sprüngli (International) AG und Indestro AG bilden eine Mehrwertsteuergruppe. Gemäss Ziffer 13.5, Merkblatt 01 «Gruppen­besteuerung» haftet jedes einzelne Gruppenmitglied solidarisch für die während der Mitgliedschaft entstandenen Steuerschulden (inkl. Zinsen) und allfälliger Bussen.

2. Verpfändete oder abgetretene Aktiven

per 31.12.2007 bestehen keine verpfändeten oder abgetretenen Aktiven.

3. Leasingverbindlichkeiten

Es bestehen keine Leasingverbindlichkeiten.

4. Brandversicherungswerte

Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG besitzt keine Sachanlagen.

5. Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen

Seitens der Gesellschaft besteht keine Schuld gegenüber einer Vor­sorgeeinrichtung.

6. Obligationenanleihe

CHF Mio.

35∕8%­Obligationenanleihe, Laufzeit 1998 – 2008 100.0Total 100.0

7. Beteiligungen

Die Beteiligungen sind im Anhang zur Konzernrechnung auf Seite 48 aufgeführt.

8. Nettoauflösung stille Reserven

Im Geschäftsjahr 2007 wurden keine stillen Reserven aufgelöst, welche das erwirtschaftete Ergebnis wesentlich beeinflusst hätten.

Page 79: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

77

9. Aufwertungen

Aufwertungen, welche die Anschaffungskosten übersteigen, wurden keine vorgenommen.

10. Erwerb und Veräusserung eigener Aktien und Partizipationsscheine

Bestand eigener Namenaktien und Partizipationsscheine NA pSAnfangsbestand 1.1.2007 419 –

Zugänge – –Abgänge 419 –

Endbestand 31.12.2007 – –Durchschnittlicher Einstandspreis der Zugänge – –Durchschnittlicher Verkaufspreis der Abgänge CHF 39 416 –

11. Bedingtes und genehmigtes Kapital

per 31.12. 2007 umfasst das bedingte pS­Kapital total 567 508 pS mit einem Nominalwert von CHF 10.–. Von diesem total sind 213 058 titel für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme und die verbleibenden 354 450 titel für Kapitalmarkttransaktionen bestimmt. Im Berichtsjahr 2007 wurden insgesamt 26 101 Mitarbeiteroptionen zu einem durchschnitt­lichen Ausübungspreis von CHF 782.66 ausgeübt.

12. Bekanntgabepflicht der Beteiligungsverhältnisse gemäss Art. 663c OR

per 31.12. 2007 sind der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG die folgenden Aktionäre im Sinne von Art. 663c OR mit einem Stimm­rechtsanteil von über 4% bekannt:

Fonds für pensionsergänzungen der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG, 22.2% (Vorjahr 22.3%).

13. Entschädigung und Beteiligung des Verwaltungsrats und der Konzernleitung gemäss Art. 663bbis und 663c OR

Die Angaben betreffend Entschädigung und Beteiligung des Verwal­tungsrats und der Konzernleitung sind im Anhang zur Konzernrech­nung auf den Seiten 71 und 72 aufgeführt.

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

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78

Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

31.12.2007 31.12.2006

CHF CHF

Vortrag aus dem Vorjahr 17 099 123 15 756 435Reingewinn 146 778 833 140 131 568

BILANZGEWINN 163 877 956 155 888 003

Dividendenberechtigtes Aktien­ und pS­Kapital von CHF 22 427 170 (Vorjahr: CHF 22 166 160)

5% statutarische Dividende – 1 121 359 1) – 1 108 308325% (Vorjahr 270%) zusätzliche Dividende – 72 888 303 1) – 59 848 632

Optionsausübungen vom 1.1. bis 20.4.2007 5% statutarische und 270% zusätzliche Dividende – – 351 940

tantiemen – 480 000 – 480 000Zuweisung an Spezialreserven – 70 000 000 – 77 000 000

VORTRAG AUF NEUE RECHNUNG 19 388 294 17 099 123

1) Anzahl Aktien und partizipationsscheine, Status 31.12.2007. Aufgrund von Optionsausübungen im Zeitraum vom 1.1.2008 bis 2.5.2008 (Datum der Divi­dendenausschüttung) im Zusammenhang mit dem Mitarbeiteroptionsplan kann die definitive Anzahl dividendenberechtigter partizipationsscheine noch variieren.

Page 81: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

79

Bericht der Revisionsstelle

CHOCOLADEFABRIKEN LINDt & SpRüNGLI AG

Page 82: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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5-Jahres-Überblick: Konzernkennzahlen

2007 IFRS

2006 IFRS

2005 IFRS

2004 IFRS

2003 Swiss

GAAP FER

Kennzahlen der Erfolgsrechnung

Gruppenumsatz CHF Mio. 2 946.2 2 585.6 2 246.9 1 994.6 1 800.5Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) CHF Mio. 444.3 381.2 325.1 295.1 265.2

in % des Gruppenumsatzes % 15.1 14.7 14.5 14.8 14.7Operatives Ergebnis (EBIT) CHF Mio. 350.8 297.2 248.6 215.8 188.7

in % des Gruppenumsatzes % 11.9 11.5 11.1 10.8 10.5Reingewinn CHF Mio. 250.5 209.2 172.7 149.0 122.4

in % des Gruppenumsatzes % 8.5 8.1 7.7 7.5 6.8in % des durchschnittlichen Eigenkapitals % 19.7 19.7 19.6 19.6 18.3

Cash Flow CHF Mio. 340.9 312.6 257.2 231.2 206.2in % des Gruppenumsatzes % 11.6 12.1 11.4 11.6 11.5

Abschreibungen CHF Mio. 93.5 84.0 76.5 79.3 76.5 Kennzahlen der Bilanz

Bilanzsumme CHF Mio. 2 469.4 2 134.1 1 908.1 1 714.6 1 592.3Umlaufvermögen CHF Mio. 1 599.4 1 419.6 1 255.2 1 136.6 1 042.2

Nettoumlaufvermögen CHF Mio. 741.0 763.1 630.9 529.6 561.2Anlagevermögen CHF Mio. 870.0 714.5 652.9 578.0 550.1

in % der Bilanzsumme % 35.2 33.5 34.2 33.7 34.5Langfristiges Fremdkapital CHF Mio. 221.6 319.7 312.7 313.9 382.6

in % der Bilanzsumme % 8.9 15.0 16.4 18.3 24.0Eigenkapital CHF Mio. 1 389.4 1 157.9 971.1 793.7 728.7

in % der Bilanzsumme % 56.3 54.2 50.9 46.3 45.8Investitionen in Sachanlagen/immaterielle Anlagen CHF Mio. 235.1 146.4 128.9 99.2 75.1

in % des Cash Flow % 69.0 46.8 50.1 42.9 36.4 Kennzahlen Mitarbeiter

Durchschnittlicher Personalbestand 7 793 7 044 6 652 6 293 6 011

Umsatz pro Mitarbeiter TCHF 378.1 367.1 337.8 317.0 299.5

Page 83: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

81

5-Jahres-Überblick: Aktienkennzahlen

2007 IFRS

2006 IFRS

2005 IFRS

2004 IFRS

2003 Swiss

GAAP FER

Kennzahlen der Aktien

Anzahl Namenaktien à CHF 100.– nom.1) Stück 140 000 140 000 140 000 140 000 140 000Anzahl Partizipationsscheine à CHF 10.– nom.2) Stück 842 717 816 616 800 558 783 155 778 439Unverwässerter Reingewinn je Aktie/10 PS3) CHF 1 123 948 788 684 562Cash Flow je Aktie/10 PS CHF 1 520 1 410 1 169 1 059 947Eigenkapital je Aktie/10 PS 4) CHF 6 195 5 224 4 413 3 636 3 345Payout Ratio % 29.5 29.2 28.7 26.5 24.9 Namenaktie

Jahresendkurs CHF 39 770 30 700 21 950 16 650 11 050Jahreshöchstkurs CHF 44 500 31 800 22 990 16 650 11 475Jahrestiefstkurs CHF 27 000 22 005 15 720 10 975 6 800Dividende CHF 330.00 5) 275.00 225.00 180.00 140.00P/E Ratio6) Faktor 35.41 32.38 27.86 24.34 19.66 Partizipationsschein

Jahresendkurs CHF 3 920 3 008 2 237 1 618 1 030Jahreshöchstkurs CHF 4 148 3 050 2 350 1 630 1 065Jahrestiefstkurs CHF 2 680 2 118 1 526 990 631Dividende CHF 33.00 5) 27.50 22.50 18.00 14.00P/E Ratio6) Faktor 34.91 31.73 28.39 23.65 18.33 Börsenkapitalisierung6) CHF Mio. 8 871.3 6 754.4 4 863.8 3 598.1 2 348.8

in % des Eigenkapitals4) % 638.5 583.3 500.9 453.3 322.3

1) ISIN-Nummer CH00105707592) ISIN-Nummer CH00105707673) Für 2004 bis 2007 basierend auf dem gewichteten Durchschnitt der Anzahl Namenaktien/10 PS im Umlauf4) Eigenkapital per Jahresende5) Antrag des Verwaltungsrats6) Basierend auf den Jahresendkursen der Namenaktie und des Partizipationsscheins

Page 84: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

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Adressen der Lindt & Sprüngli Gruppe

Lindt & Sprüngli (Canada) Inc.181 University Avenue, Suite 900, Toronto, Ontario M5H 3M7, CanadaTel. (+1) 416-351 85 66, Fax (+1) 416-351 85 07

Lindt y Sprüngli (España) SAMarina 16–18, E-08005 BarcelonaTel. (+34) 93-459 02 00, Fax (+34) 93-459 47 52

Lindt & Sprüngli (Poland) Sp. z o.o.ul. Jakuba Kubickiego 5, PL-02-954 WarszawaTel. (+48) 22-642 28 29, Fax (+48) 22-842 86 58

Lindt & Sprüngli (Asia-Pacific) Ltd.Room 3428, Sun Hung Kai Centre30 Harbour Road, Wan Chai, Hongkong, ChinaTel. (+852) 25 26 58 29, Fax (+852) 28 10 59 71

Lindt & Sprüngli (Australia) Pty. Ltd.Level 7, 299 Elizabeth Street, Sydney, NSW 2000, AustraliaTel. (+61) 2-82 68 00 00, Fax (+61) 2-92 83 72 65

Caffarel SpAVia Gianavello 41, IT-10062 Luserna S. GiovanniTel. (+39) 0121-958 111, Fax (+39) 0121-901 853

Ghirardelli Chocolate Company1111–139th Avenue, San Leandro, CA 94578-2631, USATel. (+1) 510-483 69 70, Fax (+1) 510-297 26 49

Lindt & Sprüngli (Sweden) ABArenavägen 47, SE-12177 JohanneshovTel. (+46) 8-55 66 81 40, Fax (+46) 8-55 66 81 59

Verwaltungsrat Amtsdauer bis Frühjahr

Ernst Tanner 2008Präsident und Delegierter

Dr. Kurt Widmer 2010

Dr. Rudolf K. Sprüngli 2010

Dr. Franz Peter Oesch 2009

Dr. Peter F. Baumberger 2009

Antonio Bulgheroni 2008

Geschäftsleitung Gruppe

Ernst TannerPräsident und Delegierter des Verwaltungsrats

Uwe SommerDirektorMarketing/Verkauf Länderverantwortung

Hansjürg KlinglerDirektorDuty FreeLänderverantwortung

Dr. Dieter WeisskopfDirektorFinanzen/Administration/ Einkauf/Produktion

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Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AGSeestrasse 204, CH-8802 KilchbergTel. (+41) 44-716 22 33, Fax (+41) 44-715 39 85

Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli GmbHSüsterfeldstrasse 130, DE-52072 AachenTel. (+49) 241-8881 0, Fax (+49) 241-8881 211

Lindt & Sprüngli SAS5, bd. de la Madeleine, FR-75001 ParisTel. (+33) 1-58 62 36 36, Fax (+33) 1-58 62 36 00

Lindt & Sprüngli SpAVia Buccari 33, IT-21056 Induno OlonaTel. (+39) 0332-20 91 11, Fax (+39) 0332-20 35 05

Lindt & Sprüngli (Austria) Ges.m.b.H.Hebbelplatz 5, A-1100 WienTel. (+43) 1-60 18 20, Fax (+43) 1-60 18 28 00

Lindt & Sprüngli (USA) Inc.One Fine Chocolate Place, Stratham, NH 03885-0276, USATel. (+1) 603-778 81 00, Fax (+1) 603-778 31 02

Lindt & Sprüngli (UK) Ltd.Top Floor, 4 New Square, Bedfont Lakes, Feltham, Middlesex TW14 8HA, Great BritainTel. (+44) 20-8602 4100, Fax (+44) 20-8602 4111

Lindt & Sprüngli de Mexico SA de CVProlongación Paseo de la Reforma 1015Torre B, Piso 9, Oficina 902Col. Desarrollo Santa Fé, Delegacion Alvaro ObregonC.P. 01376, Mexico, D.F., MéxicoTel. (+52) 155-50 93 64 00, Fax (+52) 55-52 92 80 42

Page 85: Geschäftsbericht 2007 der Lindt & Sprüngli AG

informationen

Termine

25. 4. 2008 110. ordentliche Generalversammlung

2. 5. 2008 Auszahlung der Dividende

26. 8. 2008 halbjahresbericht Januar bis Juni 2008

20. 1. 2009 bekanntgabe Umsatz 2008

17. 3. 2009 Jahresabschluss 2008

16. 4. 2009 111. ordentliche Generalversammlung

Investor Relations

chocoladefabriken Lindt & sprüngli AGDr. Dieter Weisskopf, chief financial Officerseestrasse 204ch-8802 Kilchbergtelefon +41 44 716 25 37fax +41 44 716 26 60

Internet

www.lindt.com

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chOcOLADefAbriKeN LiNDt & sPrüNGLi AG

seestrAsse 204, ch-8802 KiLchberG schWeiz/sWitzerLAND

WWW.LiNDt.cOM