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Geschäftsbericht - ufop...1 Mio. ha ausgedehnt. Mehr Raps wurde auch in Russland und Australien kultiviert. Demgegenüber schrumpfte die Fläche in der EU um 200.000 ha, in China

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Geschäftsbericht2011/2012

UNION ZUR FÖRDERUNG VON OEL- UND PROTEINPFLANZEN E.V.

WWW.UFOP.DE

Herausgeber:

UNION ZUR FÖRDERUNG VON

OEL- UND PROTEINPFLANZEN E.V. (UFOP)

Claire-Waldoff-Straße 7 · 10117 Berlin

[email protected] · www.ufop.de

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Geschäftsbericht2011/2012

WWW.UFOP.DE

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Bericht 2011/20122

Die Diskussion um Teller oder Tank und den vermeintlichen

Einfluss der europäischen Biokraftstoffpolitik auf die welt-

weite Versorgung mit Nahrungsmitteln hat deutlich an Schärfe

gewonnen. Zunehmend werden Argumente vorgebracht,

vermeintliche Zusammenhänge aufgezeigt und Studien veröf-

fentlicht, die jede Ernsthaftigkeit der Problembehandlung

vermissen lassen. Insbesondere die Bewertung des Rapsan-

baus fällt dabei einseitig und interessengesteuert aus. Wich-

tige Eigenschaften wie die positive Fruchtfolgewirkung für die

nachfolgende Feldfrucht bleiben gänzlich unberücksichtigt.

Dem bei der Verarbeitung anfallenden Rapsschrot wird als

wichtigstes heimisches Eiweißfuttermittel für die Tierfütterung

nicht angemessen Rechnung getragen. Die UFOP wird diese

Zusammenhänge als Beitrag zu einer sachgerechteren politi-

schen Debatte zukünftig stärker vermitteln.

Auf Brüsseler Ebene stellt uns die Debatte um eine mögliche

Einführung von Treibhausgas(THG)-Faktoren zur Berücksich-

tigung indirekter Landnutzungsänderungen („indirect land use

change – iLUC“) vor große Herausforderungen. Der umstrit-

tenen Hypothese zufolge führt die europäische Biokraftstoff-

politik zu globalen Verdrängungseffekten in der Landnutzung.

Deshalb plant die EU-Kommission die Einführung von „iLUC-

Faktoren“ als Malus-Werte, die in die Berechnung der THG-

Emissionen einbezogen werden sollen.

Wird dies umgesetzt, hätte dies erheblichen Einfluss auf die

Verwendungsmöglichkeiten von Rapsöl, aber auch auf die

Einhaltung der EU-Klimaziele und die Versorgung mit Eiweiß-

futtermitteln. Von der Einführung von iLUC-Werten betroffen

sein werden vor allem die deutschen und europäischen Raps-

bauern. Jene Pioniere also, die seit Anfang der 90er-Jahre die

– agrarpolitisch verordnet – stillgelegten Flächen zum Raps-

anbau zur Biodieselproduktion genutzt haben. Die im Vertrauen

auf eine verlässliche Politik und als Beitrag zu Klimaschutz und

Ressourcenschonung getätigten Investitionen in deutsche und

europäische Biokraftstoffproduktionsanlagen drohen infrage

gestellt zu werden.

Die UFOP wird daher verstärkt auf nationaler und europäischer

Ebene über die Unzulänglichkeiten des von der EU-Kommis-

sion gewählten Ansatzes und die möglichen negativen Auswir-

kungen und Fehlsteuerungen hinweisen. Auf ihrer Homepage

hat die UFOP ein spezielles und umfassendes Informationsan-

gebot zum Thema „iLUC“ als Beitrag zu einer sachgerechten

Diskussion der iLUC-Hypothese online gestellt.

Eine Energiewende im Verkehrssektor ist aus Sicht der UFOP

ohne Biokraftstoffe nicht realisierbar. Sie sind die einzige

verfügbare nachhaltige Alternative. Bioethanol, Biodiesel und

Biogas sind gut etabliert und mittelfristig die verlässlichsten

Produkte für die Herstellung im großtechnischen Maßstab.

Mit der Diskussion um „iLUC“ verbunden sind aber auch Anfor-

derungen an die Reduzierung der THG-Emissionen im Anbau.

Erste Projektarbeiten wurden bereits durchgeführt und unter

www.ufop.de veröffentlicht. Die UFOP-Gremien haben sich

intensiv mit diesen Anforderungen auseinandergesetzt. Neue

Projektvorhaben sind auf den Weg gebracht worden mit dem

Ziel, für die Raps anbauende Landwirtschaft praktikable Opti-

mierungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Eine Einbeziehung der

Vorfruchtbetrachtung in die Kalkulation der THG-Bilanz von

Biokraftstoffen könnte auch einen positiven Einfluss auf die

Anbauentscheidung für Körnerleguminosen haben.

Die UFOP begrüßt die Überlegungen des BMELV zur Erar-

beitung einer "Eiweißpflanzenstrategie". Ziel des Vorhabens

ist unter anderem eine Verbesserung der Versorgung mit

heimischen Eiweißfuttermitteln und damit eine Verringerung

von Soja-Eiweißimporten. Erreicht werden soll dies durch

eine Verringerung von Wettbewerbsnachteilen hiesiger

Leguminosen, um eine Wirtschaftlichkeit für die Landwirte

zu erreichen. Nach dem Auslaufen der Förderung über die

Eiweißpflanzenprämie könnten sich neue Möglichkeiten durch

eine entsprechende Ausgestaltung der Greening-Überlegungen

der EU-Kommission ergeben.

Weitgehend schuldig geblieben ist die Bundesregierung die

im Koalitionsvertrag zugesagten Maßnahmen zur Wiederbe-

lebung des Reinkraftstoffmarktes, für die es weiterhin gute

Argumente gibt. Die letzte Stufe der Steuerbegünstigung von

Reinkraftstoffen soll Ende 2012 auslaufen.

Nach dem Wegfall der CMA hat die UFOP die Öffentlichkeits-

arbeit für Rapsspeiseöle verstärkt. Ziel ist es, Verbrauchern

und Lebensmittelindustrie die guten Eigenschaften des Rapsöls

näher zu bringen und fest zu verankern. Mit Erfolg: Seit einigen

Jahren hält das Rapsöl den Spitzenplatz unter den Speiseölen

Vorwort

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 3

in Deutschland. Durch weitere Maßnahmen wie die Etablierung

eines Rapsöl-Siegels soll nun auch die Verwendung von Rapsöl

in verarbeiteten Lebensmitteln ausgedehnt werden.

Seine Stellung als bedeutendste und attraktivste Blattfrucht in

der getreidebetonten Fruchtfolge hat der deutsche Rapsanbau

gefestigt. Der UFOP-Bericht zeigt die Maßnahmen der UFOP zur

Stabilisierung des Rapsanbaus auf. Die im UFOP-Netzwerk bera-

tenen Maßnahmen sind wichtige Impulsgeber für eine stabile

Nachfrage. Eine besondere züchterische Herausforderung ist die

fortlaufende Steigerung der Leistungsfähigkeit von Rapssorten

mit höheren Erträgen und verbesserten Resistenzeigenschaften.

Die für den Nachweis erforderlichen Sortenversuche werden

von der UFOP gemeinsam mit der Außenstelle für Versuchs-

wesen bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in

Zusammenarbeit mit den Länderdienststellen unterstützt.

Durch die von den Fachkommissionen initiierten und von der

UFOP finanziell unterstützten Forschungsvorhaben werden

wissenschaftlich fundierte Informationen zur Optimierung des

Anbaus und des Absatzes von Öl- und Proteinpflanzen zur

Verfügung gestellt. Dies ist und bleibt der wichtigste Auftrag

der UFOP. Diese Arbeit wird im Wesentlichen getragen vom

Engagement zahlreicher Persönlichkeiten in den verschie-

denen Gremien der UFOP. Wir bedanken uns im Namen des

Vorstandes, der Trägerverbände und der Mitglieder an dieser

Stelle sehr herzlich für die sachkundige Mitarbeit. Die aner-

kannte interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen allen

an der Öl- und Proteinpflanzenwirtschaft beteiligten Berufs-

gruppen in der UFOP werden wir fortführen.

Dank dieses, in über 20 Jahren zwischen Beteiligten der

gesamten Rapsbranche und der Wissenschaft entwickelten

Netzwerkes wird die UFOP auch die neuen Herausforderungen

annehmen und einen tatkräftigen Beitrag zur Fortentwicklung

des Anbaus von Öl- und Proteinpflanzen in Deutschland leisten.

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Bericht 2011/20124

Verzeichnis der Tabellen und Grafiken im Bericht

Tabellen1: Messebeteiligung UFOP 2011 16

2: Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2011 30

3: Biokraftstoffmandate in der Europäischen Union 33

4: Doppelanrechnung 33

5: REDcert Systemteilnehmer 35

6: EU-anerkannte Zertifizierungssysteme 35

7: Preisnotierungen 8. August 2012 38

8: Werte des Rapsextraktionsschrot-Monitoring von 2007–2011 69

Grafiken1: Biokraftstoffe vermeiden Sojaimporte 29

2: Inlandsverbrauch Biodiesel 2007–2012 32

3: Verbraucherpreise an der Zapfsäule inklusive Steuern 36

4: Quotenhandel 37

5: Indirekte Landnutzungsänderung (iLUC) 40

6: THG-Optimierung (DBFZ) für RME+iLUC (global) 41

7: Standard THG-Emissionen für Biokraftstoffe + iLUC „Option 2” 42

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 5

Inhaltsverzeichnis

1. Markt und Politik 6

1.1 Entwicklung bei Öl- und Proteinpflanzen 7

1.2 Politische Rahmenbedingungen 12

1.3 Öffentlichkeitsarbeit 16

2. Rapsspeiseöl 22

2.1 Öffentlichkeitsarbeit 26

3. Biodiesel & Co. 28

3.1 Öffentlichkeitsarbeit 46

4. UFOP-Fachbeirat 52

5. UFOP-Fachkommissionen 56

5.1 Fachkommission Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen 58

5.2 Fachkommission Ökonomie und Markt 65

5.3 Fachkommission Tierernährung 68

5.4 Fachkommission Humanernährung 76

5.5 Fachkommission Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe 78

6. UFOP-Außenstelle für Versuchswesen 82

7. UFOP-Schriften 88

8. UFOP-Praxisinformationen 90

9. www.ufop.de 92

Anhang zum UFOP-Bericht 2011/2012 94

Verzeichnis der Tabellen im Anhang 108

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Bericht 2011/2012Bericht 2011/20126 Bericht 2011/2012Bericht 2011/2012Bericht 2011/20126

1. Markt und Politik

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 7Bericht 2011/2012

1.1 Entwicklung bei Öl- und Proteinpflanzen

(AMI) Im Wirtschaftsjahr 2011/12 konnte die globale Rapsernte

kaum überzeugen. Mit 60,66 Mio. t fiel sie nur unwesentlich

größer aus als im Vorjahr. Dabei war es vor allem die Rekord-

ernte in Kanada, die die globale Angebotsbilanz rettete, während

in der EU die Rapsernte buchstäblich ins Wasser fiel.

Die Anbaufläche blieb weltweit nahezu unverändert und die

Erträge konnten in den meisten Anbauländern nicht überzeugen.

Das Rapsareal wuchs weltweit auf 33,2 Mio. ha und war damit

2,4 % größer als 2010/11. Größere Rapsflächen zur Ernte 2011

gab es auch vor allem in Kanada. Dort wurde der Anbau um

1 Mio. ha ausgedehnt. Mehr Raps wurde auch in Russland und

Australien kultiviert. Demgegenüber schrumpfte die Fläche in

der EU um 200.000 ha, in China um 400.000 ha und in Indien

um 540.000 ha.

Die Erträge fielen letztendlich nicht so schlecht aus, wie

lange Zeit befürchtet, blieben aber weltweit mit 18 dt/ha

rund 0,4 dt/ha unter dem Vorjahresergebnis. Das Minus von

4 % in der EU und in der Ukraine sowie die 3 % geringeren

Erträge in Kanada wurden durch das Plus in Australien von über

12 % sowie höheren Erträgen in Russland zum Teil ausgeglichen.

Ausschlaggebend für das etwas höhere Ernteergebnis als im

Vorjahr war der große Produktionszuwachs in Kanada. Hier

wurden 2011 mit rund 14,2 Mio. t Raps nicht nur 1,4 Mio. t mehr

als im Vorjahr geerntet, sondern die größte Menge überhaupt.

Auch in Australien wurde 2011 eine Rekordernte an Raps einge-

fahren. 3,2 Mio. t wurden erzielt, 700.000 t mehr als im Vorjahr.

Demgegenüber enttäuschte das Ergebnis der Europäischen

Gemeinschaft. Die 19,2 Mio. t verfehlten das Vorjahresergebnis

um 1,5 Mio. t. Auch in der Ukraine blieb die Rapsernte, wenn

auch nur um 8 %, unter Vorjahresstand. Signifikante Einschnitte

gab es demgegenüber in Indien. Dort wurde 2011 mit 5,8 Mio. t

nach 7,1 Mio. t im Vorjahr ein katastrophales Ergebnis erzielt und

auch China verfehlte das Vorjahresergebnis um 600.000 t.

In der EU stand zur Ernte 2011 eine Anbaufläche von 6,7 Mio. ha

zur Verfügung. Das waren 117.000 ha weniger als im Jahr zuvor.

Vor allem der witterungsbedingt drastische Flächenrückgang

in Deutschland von knapp 145.000 ha schlug hier zu Buche.

Aber auch in Polen und Dänemark sowie Rumänien und Italien

schrumpfte die Anbaufläche. Demgegenüber dehnten die franzö-

sischen Erzeuger den Anbau um fast 100.000 ha aus. Während

die Rapsfläche zur Ernte 2011 schrumpfte, wurden gleichzeitig

mehr Sonnenblumen angebaut. Die Fläche wuchs um fast 16 %

auf 4,3 Mio. ha. Auch der Rückgang des Sojaanbaus wurde 2011

gestoppt. Mit 392.000 ha wurden 24.000 ha mehr kultiviert, vor

allem in den Haupterzeugungsländern Italien und Rumänien.

Demgegenüber konnte Öllein seine Renaissance des Vorjahres

nicht wiederholen. Die Anbaufläche sank auf 91.000 ha.

Erneut schwache ErnteNach dem unbefriedigenden Ernteergebnis des Jahres 2010 fiel die

Rapsernte 2011 mit insgesamt 3,9 Mio. t nochmals geringer aus.

Mit 1,3 Mio. ha war die Anbaufläche 9 % kleiner als im Vorjahr und

deutete somit bereits zu Beginn auf eine geringere Ernte hin. Zwar

stieg die Anbaufläche für Sommerraps und Rübsen von 3.900 ha

auf 21.200 ha an, der Rückgang der Winterrapsfläche von 132.600

ha konnte jedoch bei weitem nicht ausgeglichen werden. Besonders

große Einschnitte gab es in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-

Vorpommern. Hier reduzierte sich das Areal, auf dem Raps

angebaut wurde, um 21 % bzw. 16 %. Neben der Flächenreduzie-

rung verringerte das Ertragsminus die Erntemenge zusätzlich. Im

Bundesdurchschnitt wurden mit 29,1 dt/ha etwa 10 dt/ha weniger

geerntet als im Vorjahr. Besonders unbefriedigende Erträge wurden

in Brandenburg und Rheinland-Pfalz erzielt, jeweils etwa 15 dt/ha

weniger als im Vorjahr. Die höchsten Durchschnittserträge, die mit

34,4 bzw. 36,4 dt/ha in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen

erzielt wurden, blieben 10 % unter den Erträgen des Jahres 2010. Im

Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die Erntemenge um 1,83 Mio. t

und erreichte insgesamt 3,87 Mio. t. Allein in Brandenburg redu-

zierte sich die Erntemenge um über 45 % und erreichte 2,7 Mio. t.

Auch die Ernteverluste in Mecklenburg-Vorpommern mit 44 % und

in Bayern mit 38 % begrenzten das deutsche Rapsangebot deutlich.

Der Anbau von Sonnenblumen wurde zur Ernte 2011 auf rund

26.800 ha erneut leicht ausgedehnt. Die Erträge fielen zwar besser

aus als im katastrophalen Vorjahr, aber die 19,8 dt/ha blieben

unter dem langjährigen Mittel von 21,9 dt/ha zurück. Insgesamt

wurden gut 53.000 t Sonnenblumenkerne in Deutschland geerntet.

Immerhin fast 13 % mehr als 2010, aber immer noch 2.000 t

weniger als im Fünfjahresdurchschnitt.

Preise deutlich höherDie schwache EU-Rapsernte sowie die sehr enge Sojaversor-

gung sorgten für Ölsaatenpreise, die im Laufe des Wirtschafts-

jahres auf relativ hohem Niveau tendierten. Dabei führte das

knappe Inlandsangebot an Raps zu veränderten Warenströmen.

Während der Rohstoffhandel aufgrund der verringerten Verar-

beitung zurückging, rückten die Nachprodukte in den Fokus. Das

geringere Angebot führte zu Lücken, die mit umfangreicheren

Importen ausgeglichen werden mussten; zu Preisen, die weit

über Vorjahresniveau lagen. Große Preiswirkung ging in diesem

Jahr aber auch von externen Faktoren aus. So setzte die so

genannte Eurokrise trotz unveränderter Versorgungslage die

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Bericht 2011/20128 Markt und Politik

Terminmärkte zeitweise unter Druck. Der knappe Rohstoffmarkt

und nicht zuletzt die relativ hohen Energiepreise begrenzten aber

den Preisspielraum nach unten.

Weniger Raps verarbeitetDie Verarbeitungsmenge an Raps ist, wie bereits im Vorjahr,

auch in diesem Wirtschaftsjahr rückläufig. Mit einem Rohstoff-

einsatz von 3,7 Mio. t wurde im Zeitraum Juli/Dezember 2011

etwas weniger Raps verarbeitet als im gleichen Zeitraum des

Vorjahres. Der Anteil heimischer Ware liegt deutlich hinter dem

Anteil des Vorjahres zurück. Damals stammten 72 % des verar-

beiteten Raps aus Deutschland. Zwischen Juli und Dezember

2011 waren es mit 2,24 Mio. t nur 52 % der Vorjahresmenge.

Im Gegensatz dazu stiegen die Rapsmengen ausländischer

Herkunft im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 85 % auf 2,04

Mio. t an. Ihr Anteil beim verarbeiteten Raps liegt bei knapp 48 %.

Auch die Verarbeitung anderer Ölsaaten war rückläufig. Zwischen

Juli und Dezember 2011 wurden 1,7 Mio. t verarbeitet, 30.000 t

weniger als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 5,45 Mio. t

Ölsaaten in deutschen Ölmühlen verarbeitet, etwa 145.000 t

weniger als 2010.

Zwischen Juli und Dezember 2011 lag die Ölausbeute, berechnet

nach den Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernäh-

rung (BLE), bei 42,1 % und somit knapp hinter dem Ergebnis des

Vorjahreszeitraums. Insgesamt wurden etwa 1,58 Mio. t Rapsöl in

Deutschland produziert, im Vergleich zu den ersten sechs Monaten

des vergangenen Wirtschaftsjahres ein Rückgang um 62.000 t.

Die Rapsschrotproduktion verringerte sich ebenfalls. Wurden bis

Dezember 2010 noch 2,19 Mio. t Rapsschrot produziert, waren

es in den ersten sechs Monaten 2011/12 nur noch 2,13 Mio. t.

Mehr Schrot verbrauchtDer Anteil an Ölschroten im Mischfutter ist 2010/11 leicht

gestiegen. Nach den bisherigen Daten der BLE wurden von Juli

bis April 5,2 Mio. t Ölschrote eingesetzt. Das waren 7 % mehr

als im Vorjahreszeitraum. Demgegenüber stieg die Produktion

von Mischfutter um 3 % auf knapp 19,5 Mio. t. Dabei sind es

vor allem Sonnenblumenschrot und Palmschrot die mehr zum

Einsatz kamen, denn der Rapsschrotverbrauch ist mit 1,9 Mio. t

konstant geblieben und das Plus beim Sojaschrot beträgt nur 4 %.

Den Einsatz von anderen Ölschroten belegen auch die Außen-

handelsstatistiken. Die Importe an Sonnenblumenschrot haben

sich im Juli/Mai 2011/12 auf fast 210.000 t mehr als verdoppelt.

Die Importe an Palmschrot stiegen um 63 % auf über 480.000 t.

Demgegenüber stand aus Importen weniger Sojaschrot zur

Verfügung. Der Netto-Import sank um gut 5 % auf 1,95 Mio. t.

Der Außenhandel mit Rapsschrot verlief gegenüber dem

Vorjahreszeitraum etwas ruhiger. Die Ausfuhr im Juli/Mai

2011/12 sank um 12 % auf 1,35 Mio. t und der Import nahm um

2 % auf 308.100 t ab.

Seit November legten die Terminkurse eine monatelange Rallye

aufgrund der nach unten korrigierter Ernteprognosen für Soja-

bohnen hin. Auch Raps und Rapsschrot profitierten preislich

davon. Von Dezember 2011 bis Juli 2012 vollzogen die Raps-

schrotpreise einen nahezu ungebremsten Aufwärtstrend, der

bei 151 EUR/t begann und bei 323 EUR/t vorerst endete. Seit

März wurde täglich ein neues Rekordpreisniveau verzeichnet.

Gleichzeitig belebte sich die Nachfrage rasch und das Angebot

reichte nicht mehr aus. So änderten die Mischfutterhersteller,

aufgrund der sehr kurzfristigen Mischfutterkontrakte, auch

ihr Kaufverhalten und orderten nur noch von der Hand in den

Mund. Regelrechte Kaufwellen ließen dann die Forderungen für

ohnehin knapp offerierte Ware zusätzlich steigen. Zumeist war

bereits in der ersten Monatshälfte das Angebot für die restlichen

Wochen vergriffen.

Sojaschrot hat sich noch stärker verteuert. Während

Anfang Dezember noch 253 EUR/t für 44er Sojaschrot FOB

Hamburg verlangt wurden und damit 38 EUR/t mehr als

ein Jahr zuvor, erreichten die Forderungen Ende Juli mit

522 EUR/t neue Rekordhöhen und von einem nennenswerten

Preisrückgang ist vorerst nicht auszugehen.

Viel Raps aus FrankreichDie schlechte Inlandsernte zog eine starke Nachfrage nach Raps-

importen nach sich. Mit 3,7 Mio. t wurden im Juli/Mai 2011/12

rund 1,2 Mio. t mehr eingeführt als im Vorjahreszeitraum.

Hauptlieferland blieb Frankreich mit knapp 1,3 Mio. t, gefolgt

von Australien mit fast 490.000 t und Großbritannien mit knapp

400.000 t. Polen, im Vorjahr auf Platz 2 der Herkunftsländer,

rangierte mit einem Minus von 300.000 t gegenüber Vorjahr nur

noch auf Platz 9. Die Rapsexporte verringerten sich aufgrund der

geringen Erntemenge in Deutschland um gut ein Drittel auf knapp

155.000 t ab. Hauptempfangsland für deutschen Raps waren die

Niederlande mit knapp einem Drittel der Gesamtmenge, gefolgt

von Frankreich, das 32.000 t abnahm und damit dreimal mehr

als im Vorjahreszeitraum.

Pflanzenölimporte deutlich zurückgegangenAufgrund der geringeren Nachfrage nach Pflanzenölen sank

trotz kleinerer Inlandsproduktion der Bedarf an Importölen. Es

wurden sogar höhere Exporte verzeichnet. Im Juli/Mai 2011/12

importierte die Bundesrepublik gut 405.000 t Rapsöl und damit

6 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei kam es zu deut-

lichen Verschiebungen hinsichtlich der Verwendungsrichtung,

denn während der Import an Rapsöl in Nahrungsmittelqualität

um ein Viertel zurückging, wurden mit 177.000 t fast ein Drittel

mehr Non-Food-Öl importiert. Besonders deutlich ist der

Rückgang der Palmölimporte aufgrund der geringeren Wett-

bewerbsfähigkeit gegenüber anderen Pflanzenölen. Der Import

ging insgesamt um fast 200.000 t - das entspricht 15 % - zurück.

Während sich die Einfuhren an Palmöl zu technischen Zwecken

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu halbierten, redu-

zierte sich die Nachfrage nach Food-Qualitäten um 10 % auf

985.000 t. Der Bedarf an Sojaöl ist indessen leicht gestiegen

und zwar um 10 % auf 65.600 t. Davon waren 82 % in Lebens-

mittelqualität. Der Anteil an technischem Sojaöl ging um 8 %

auf 12.000 t zurück. Für Rapsöl und für Sojaöl ist Deutschland

im Wirtschaftsjahr 2011/12 Netto-Exporteur. Die Ausfuhren an

Sojaöl betrugen im Juli/Mai 2011/12 gut 336.000 t und über-

stiegen die Importe damit um 271.000 t. Beim Raps ist die

Bilanz nicht so eindeutig. Hier steht ein Import von 406.000 t

einem Export von 476.300 t gegenüber.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 9

Rückläufiger Biodieselmarkt Sowohl die Produktion als auch der Verbrauch von Biodiesel

ist im Jahr 2011 zurückgegangen. Immer mehr Produktionska-

pazitäten wurden nicht mehr ausgenutzt, da sich aus Sicht der

Biodieselhersteller die Produktion nicht mehr rechnete. Um die

Angebotslücken zu füllen, wurde etwas mehr Biodiesel importiert,

zumeist aus den europäischen Nachbarländern. Der Verbrauch

an Biodiesel bzw. Pflanzenöl als Kraftstoff ist insgesamt um 6 %

zurückgegangen. Dabei ist vor allem der Reinkraftstoffmarkt auf

weniger als ein Drittel der Vorjahresmenge zusammengebro-

chen. Zuwächse verzeichnet indes die Nachfrage nach Ethanol,

die im Vergleich zum Vorjahr um 6 % auf 1,2 Mio. t anstieg.

Außenhandel hauptsächlich mit EU-Staaten Beim Außenhandel mit Biodiesel halten sich Importe und Exporte

ungefähr die Waage, wobei die Importe leicht überwiegen. 2011

wurden die Mengen erneut ausgedehnt, jedoch sind die Zuwächse

im Vergleich zu den Vorjahren schmaler geworden. 2011 wurden

rund 1,34 Mio. t Fettsäuremethylester eingeführt, 6 % mehr als

im Vorjahreszeitraum. Dem standen Ausfuhren von 1,33 Mio. t

gegenüber. Damit konnten 10 % mehr im Ausland abgesetzt

werden als im Vorjahr. Der Biodieselhandel läuft vor allem mit

anderen EU-Ländern. Am wichtigsten sind dabei Polen, die

Niederlande, Großbritannien und Belgien. Beim Export decken sie

75 % des Gesamtmarktes ab, bei den Importen 93 %. Nennens-

werte Importe aus Drittländern kommen noch aus Malaysia. Dabei

handelt es sich um Palmmethylester in einem Umfang von gut

30.300 t. Das sind rund 16 % mehr als im Vorjahr. Argentinischer

bzw. in den USA verschnittener Biodiesel kommt nicht direkt nach

Deutschland, sondern nimmt seinen Weg über die Niederlande.

Dort wird er häufig direkt mit Dieselkraftstoff zu B7-Kraftstoff

gemischt. Von den Ausfuhren gingen rund 98 % der Gesamtmenge

in EU-Länder. Die mit Abstand größte Lieferung außerhalb der EU

erhielt 2011 die USA mit 1.086 t.

Der Außenhandel mit Ethanol läuft auf bedeutend kleinerem

Niveau ab. Hier überwiegen eindeutig die Importe, die 2011 mit

insgesamt 115.500 t rund eineinhalbmal so umfangreich sind wie

die Exporte. Auch in diesem Markt spielen EU-Mitgliedstaaten

die größte Rolle. Hauptlieferländer für Bioethanol sind Frank-

reich mit einem Gesamtanteil von knapp 40 % sowie Belgien.

Deutsches Bioethanol ging mit rund 9.000 t nach Tschechien und

in die Niederlande. Etwas kleinere Mengen nahmen 2011 Polen

und Italien auf.

Eiweißpflanzen gehen zurückVor dem Hintergrund wachsenden Bedarfes an Proteinen in

der Tierfütterung rücken die Körnerleguminosen in Deutsch-

land wieder in den Fokus. Die Vernachlässigung in den letzten

Jahrzehnten hat aber zu einem sukzessiven Rückgang im Anbau

geführt. Nur mit Förderprogrammen konnten Landwirte zum

Anbau von Körnerleguminosen angeregt werden. Die Entwick-

lung ist insgesamt rückläufig und Körnerleguminosen deckten

2011 nicht einmal mehr 100.000 ha. Dabei entwickeln sich die

einzelnen Feldfrüchte unterschiedlich. Nach dem Flächenplus

von 36 % im Jahr 2010 betrug zur Ernte 2011 die Ausdehnung

allerdings nur noch 6 %. So setzt sich bei den Ackerbohnen der

positive Trend fort, wenn auch etwas verlangsamt. Mit 17.300 ha

hob sich die Fläche aber deutlich vom langjährigen Mittel

von 13.700 ha ab. Wichtigstes Anbauland für Ackerbohnen

in Deutschland ist und bleibt Bayern mit einem Anteil an der

Gesamtfläche von 25 %.

Allerdings sind die Ackerbohnen am ertragsstärksten. 2011 wurde

ein hervorragendes Ergebnis von 35,6 dt/ha erzielt. Das waren

nicht nur 16 % mehr als im Vorjahr, sondern sogar etwas mehr

als im langjährigen Mittel. Anbauausdehnung und hohe Erträge

können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Acker-

bohnen bei den Körnerleguminosen die geringste Bedeutung

haben. Sie stellen an der Anbaufläche gerade einmal 18 %. Süßlu-

pinen machen 23 % aus und die größte Fläche stellen die Futter-

erbsen mit knapp 60 %. Der Anbau von Süßlupinen ist auf 21.500 ha

im Erntejahr 2011 zurückgegangen und bleibt damit nicht nur

unter der Vorjahreslinie, sondern auch deutlich unter dem langjäh-

rigen Mittel von 26.600 ha. Davon wurden über die Hälfte, nämlich

11.100 ha, allein in Brandenburg angebaut. Trotz der guten

Verträglichkeit trockener Standorte werden die höchsten Erträge

auch bei den Süßlupinen auf den besseren Böden erzielt. Dort

findet diese Leguminose allerdings selten Platz in der Fruchtfolge.

Im Bundesdurchschnitt wurden 2011 12,8 dt/ha geerntet, wobei

die Spanne zwischen den einzelnen Bundesländern 7,9 -30,0 dt/ha

beträgt. Wichtigste Körnerleguminose in Deutschland ist die

Futtererbse, trotz schwindender Anbaufläche. Zur Ernte 2011

waren es noch 55.800 ha, die angebaut wurden, 21 % weniger

als im langjährigen Mittel. Auch die Erträge konnten 2011 nicht

überzeugen. Mit 27,7 dt/ha im Bundesdurchschnitt waren es nicht

nur 8 % weniger als im Vorjahr, sondern auch weniger als im lang-

jährigen Mittel.

Die festeren Forderungen für Getreide und Proteine am

Kassamarkt spiegelten sich auch in der Preisentwicklung

der Körnerleguminosen wider. Die wöchentlich im Rahmen

der AMI-Erhebung erfassten Erzeugerpreise hielten sich seit

Anfang 2011 auf hohem Niveau, rund 20 % über Vorjahreslinie.

Mit der kräftigen Verteuerung Ende des Jahres legten auch

die Gebote für Körnerleguminosen, insbesondere für Acker-

bohnen, kräftig zu. Die Preisunterstützung wirkt noch an, so

dass auch für neuerntige Ware der Ernte 2012 deutlich mehr

bewilligt wird als in den Vorjahren. Im Schnitt wurden im Juli/

August 2012 für Futtererbsen frei Erfasserlager 222,75 EUR/t

erlöst. Das waren 27 EUR/t mehr als im Vorjahreszeitraum

und sogar 63 EUR/t mehr als 2010. Bei den Ackerbohnen ist

der Preisunterschied noch gravierender, haben diese doch die

Preise für Futtererbsen zuletzt sogar überstiegen. Mit 223 EUR/t

wurden 60 EUR/t mehr erzielt als im Juli/August 2011 und

80 EUR/t mehr als das Jahr davor. Dennoch ist festzuhalten,

dass die fehlenden Warenströme eine adäquate Preisbildung

am Markt vermissen lassen. Demnach wäre allein aufgrund des

Proteingehaltes für Körnerleguminosen ein deutlicher Preisauf-

schlag gegenüber Futterweizen zu kalkulieren.

Ausblick 2012/13: Schrumpfende BeständeTrotz der größeren Ernte wird am Ende des Wirtschaftsjahres

weniger Raps in den Lagern bleiben, denn die Nachfrage wird

zum dritten Mal in Folge das Angebot übersteigen. Größere

Rapsernten in der EU und in Kanada werden das erwartete

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Bericht 2011/201210 Markt und Politik

Defizit in China und Australien höchstwahrscheinlich kompen-

sieren können, so dass 2012/13 die globale Rapserzeugung

ansteigt. Bereits jetzt ist allerdings absehbar, dass die Nachfrage

nach Raps steigt, da es deutlich weniger Sonnenblumen als im

Vorjahr geben wird und auch das extrem knappe Sojaangebot

zu sehr hohen Sojapreisen und damit steigender Wettbewerbs-

fähigkeit von Raps führt. Damit ist eine durchweg knappe

Marktversorgung absehbar, die den Preisspielraum nach unten

deutlich begrenzt.

Deutsche Rapsernte 2012 besser als erwartetDie deutsche Rapsernte ist beendet und fiel besser aus, als

viele erwartet hatten. Trotz der Auswinterungsschäden und

der Frühjahrstrockenheit konnten durchschnittliche Erträge

erzielt werden und auch die Qualitäten überzeugten. In seiner

zweiten, noch vorläufigen Schätzung, beziffert das Statistische

Bundesamt die Erntemenge auf 4,82 Mio. t. Das sind fast 1 Mio. t

mehr als im Vorjahr. Hinsichtlich der Höhe der EU-Rapsernte

gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen wobei die meisten

offiziellen und inoffiziellen Stellen die Rapserntemenge leicht

unter Vorjahr beziffern. Damit ist der Preisspielraum mittelfristig

nach unten deutlich limitiert.

Das Angebot aus der Landwirtschaft war aus der Ernte heraus

sehr begrenzt und konzentrierte sich zumeist auf die Anliefe-

rungen von Vertragsware. Freie Mengen wurden weitestgehend

eingelagert und werden wohl so schnell nicht wieder heraus-

kommen. Aber es fehlt auch an Anreiz. Die Ölmühlen haben ihre

Prämien aufgrund der guten Versorgung sehr stark zurückge-

nommen. Seit Beginn der Ernte und zunehmender Sicherheit,

dass die Marktversorgung komfortabler ist als im Vorjahr, wurde

für prompte Ware am Kassamarkt weniger gezahlt als am

Terminmarkt notiert.

Auch die Erzeuger sehen momentan wenig Grund zu handeln,

zumal zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses den Rapskursen

noch Potenzial nach oben zugeschrieben wird.

US-Sojaernte bestimmt EntwicklungIn den vergangenen Wochen war der Sojamarkt von scharfem

Kursauftrieb gekennzeichnet. Auslöser war die anhaltende Dürre

in den Hauptanbaugebieten. In den USA war es so trocken wie

seit 24 Jahren nicht mehr. In der Folge kürzte daher das US-Land-

wirtschaftsministerium seine Ernteprognose für US-Sojabohnen

erheblich. Das wäre das schlechteste Ergebnis seit Jahren. Und

dabei werden die Sojabohnen dringend benötigt. Schon Anfang

des Jahres fielen auch die südamerikanischen Sojaernten

trockenheitsbedingt sehr schwach aus, so dass zu einer ausge-

glichenen Marktversorgung eine durchschnittliche Ernte in den

USA dringend benötigt worden wäre. Da sich dies allerdings

nun nicht bewahrheitete, reagierten die Börsen mit kräftigem

Kursauftrieb. Allein die Nachricht, dass in einigen Staaten die

Erträge 20 bis 30 % unter dem langjährigen Durchschnitt bleiben

könnten, führte an der Terminbörse zu einem neuen Allzeithoch.

Sojabohnen der neuen Ernte überschritten Ende August die

Marke von 17 USD/bu und erreichten 17,32 USD/bu (rund 518

EUR/t). Im Vergleich dazu: vor einem Jahr notierten November-

Sojabohnen bei 13,70 USD/bu (355 EUR/t). Im weiteren Verlauf

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 11

zeigte sich jedoch, dass die Ertragseinbußen der US-Sojaernte

doch nicht so drastisch ausfallen, wie befürchtet. Diese führte zu

einem Rückgang der Notierungen, dem auch die Börse in Paris

für Rapssaat folgte.

Südamerika rückt ab Herbst in den FokusWährend die Ängste um die US-Sojaernte im Sommer 2012 die

Preise beflügelt haben, schieben sich seit Oktober die Prognosen

hinsichtlich der südamerikanischen Ernten in den Vordergrund.

Bislang sind die Schätzungen noch sehr vage, zumal die Aussaat

erst angelaufen ist. Aber ist das Ernteergebnis in den USA

sicher und die Flächenentwicklung in Brasilien und Argentinien

absehbar, dann stehen die Wettermärkte in Südamerika im

Fokus der Börsenteilnehmer. Im vorangegangenen Jahr setzte

Ende November der scharfe Kursauftrieb ein. Damit reagierten

die Börsen auf die zunehmend ungünstigeren Bedingungen

während der Aussaat. Diese setzten sich über die gesamte Vege-

tationszeit fort und mündeten in sehr schwachen Ernten.

Im Hinblick auf die Sojaernten 2013 in Südamerika gibt es erste

Prognosen, die von einem deutlich höheren Ernteaufkommen

sprechen. Aber so fing es vor einem Jahr auch an! Allerdings

werden die Witterungsbedingungen in Südamerika in diesem

Jahr wohl besser sein, da sich die Trockenheit als Reaktion auf

das El Niño Wetterphänomen kaum wiederholen wird. Sowohl

aus Brasilien als auch aus Argentinien sind euphorische Mel-

dungen zu hören, da die gesamte Sojabranche in Südamerika

von den derzeit hohen Marktpreisen und der Lieferschwäche

der US-Amerikaner profitieren möchte. So sind in Argentinien

die Anstrengungen groß, eine neue Rekordernte einzufahren.

Dabei zeigen sich sogar die zuletzt ergiebigen Niederschläge als

sehr hilfreich. In den Vorjahren konnten trockenheitsbedingt die

Anbaupläne nicht vollständig realisiert werden.

Die brasilianische Regierung schätzte Ende Oktober die Sojaernte

2012/2013 auf 80 bis 82,8 Mio. t und damit erstmals größer als

die US-Ernte. Das Landwirtschaftministerium der USA erwartet

für Brasilien 81 Mio. t. Erste Prognosen in Argentinien gingen

von 53 Mio. t Sojabohnen zur Ernte 2013 aus. Das wäre fast ein

Drittel mehr als im Vorjahr.

Bewegung am Rapsmarkt könnte es zu Beginn des kommenden

Jahres geben, wenn die australische Rapsernte eingefahren

wird. Vor allem in Unterhandlungen mit Abnehmern wurde im

Frühjahr diesen Jahres oft auf die günstigen Offerten von dort

verwiesen. Auch in diesem Jahr werden wir wieder Importe von

dort benötigen, um den Bedarf zu decken. Aber die Menge wird

wohl nicht mehr so groß ausfallen. Zum einen hat Deutschland

1,3 Mio. t mehr geerntet, zum anderen zeichnen sich in Austra-

lien bereits rückläufige Ernteerwartungen ab. Trotz der Flächen-

ausdehnung um fast 25 % wird die Ernte zu Redaktionsschluss

nur bei 2,76 Mio. t gesehen und damit deutlich unter Vorjahres-

niveau.

Im Zuge der Sojaverteuerung sind auch die Schrotpreise kräftig

angestiegen. 44er Sojaschrot kostete Ende August 2012 FOB

Hamburg fast 520 EUR/t und war damit 240 EUR/t bzw. 86 % teurer

als ein Jahr zuvor. Wenn auch eine leichte Entspannung aufgrund

der besseren US-Sojaernte eingetreten ist, bleiben die Kurse auf

hohem Niveau. Dies wird so lange der Fall sein, bis aus Südame-

rika positive Anbauentwicklungen und Angebotsschätzungen eine

starke Marktwirkung entfalten können. Doch der Preisspielraum

nach unten bleibt begrenzt. Das Wirtschaftsjahr 2012/13 wird ein

Jahr hoher Ölsaaten- und Proteinpreise werden. Zumal auch die

Getreidepreise weiterhin auf hohem Niveau tendieren und im

Hinblick auf eine katastrophale Maisernte in den USA auch wenig

Spielraum zur Schwäche haben.

Pflanzenölangebot 2012/2013 wohl weiterhin knappFür den Pflanzenölsektor wird 2012/13 erneut eine sehr enge

Marktversorgung prognostiziert. Insgesamt könnte das Angebot

an Pflanzenölen zwar ansteigen, aber die Nachfrage soll in

einigen Teilbereichen ebenfalls deutlich ansteigen. Eine ange-

botsübersteigende Nachfrage wird es nach derzeitiger Einschät-

zung wohl bei den wichtigsten Pflanzenölen Palm-, Soja-,

Raps- und Sonnenblumenöl geben. Während beim Palmöl die

stark steigende Nachfrage das Versorgungsdefizit hervorruft, ist

es beim Raps, Soja- und Sonnenblumenöl das kleinere Angebot.

Damit sinkt die Chance auf schwächere Pflanzenölpreise.

Allerdings ist auch nicht auszuschließen, dass aufgrund mögli-

cherweise sehr guter Prognosen im Hinblick auf südamerikani-

sche Ernten ab Ende des Jahres 2012 ein Preisdruck einsetzt.

Insofern gilt für die Landwirtschaft weiter die Empfehlung, die

Märkte aufmerksam zu beobachten und Chancen zu nutzen.

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Bericht 2011/201212 Markt und Politik

1.2 Politische Rahmenbedingungen

EU-Agrarbudget 2014 – 2020Infolge der Wirtschaftskrise der Jahre 2009/2010 sind die

Haushalte einiger EU-Mitgliedstaaten in Schieflage geraten.

Mit mehreren Rettungsschirmen, Maßnahmen der Europä-

ischen Zentralbank (EZB) und der Einrichtung des Europäi-

schen Stabilisierungsmechanismus (EFSF) wurde versucht,

die Finanzmärkte zu beruhigen. Dennoch befinden sich einige

Staaten weiterhin in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation.

Zwar hat sich die mittelständisch geprägte Land- und Ernäh-

rungswirtschaft in Europa in dieser Situation einmal mehr als

Stabilitätsfaktor herausgestellt, dennoch beeinflussen die wirt-

schaftlichen Rahmendaten auch die Ausgestaltung des mehrjäh-

rigen EU-Finanzrahmens bis zum Jahr 2020 und damit auch die

Höhe der für die gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP) zur Verfü-

gung stehenden Mittel. Die EU-Kommission hat im Juni 2011

einen weitgehend realistischen Vorschlag zum EU-Haushalt in

den Jahren 2014 – 2020 vorgelegt. Er sieht eine weitgehende

Fortschreibung der GAP-Mittel auf der Basis des Haushaltjahres

2013 vor. Unklar ist jedoch, ob diese Position bis zum Abschluss

der Verhandlungen gehalten werden kann. Eine Einigung wird

erst im Laufe des Jahres 2013 erwartet. Die Beschlussfassung

über die Ausgestaltung der GAP wird erst nach einer Einigung

der Regierungschefs über das EU-Budget erfolgen. Vermutlich

wird es ein „Roll Over“, also eine Verlängerung der aktuellen

agrarpolitischen Maßnahmen um bis zu zwei Jahre geben.

Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik nach 2013 Die EU-Kommission hat mit der Vorlage eines Legislativvor-

schlages im Oktober 2011 den Startschuss für die Verhandlungen

über die Ausgestaltung der GAP nach 2013 gegeben. Wichtigster

Punkt im Bereich Ackerbau ist die Einführung einer „Greening“-

Komponente bei 7 % der Ackerfläche („ökologische Vorrang-

fläche“), von deren Einhaltung aber 30 % der Direktzahlungen

abhängen. Zwischen den EU-Mitgliedstaaten wird nicht nur kon-

trovers über die Höhe der Prozentsätze eines Greenings gestritten,

sondern auch darüber, wie viel Flexibilität den Landwirten zur

Einhaltung der Vorgaben zugestanden werden soll. Sinnvoll wäre

eine Anrechnung bestehender Natur- und Umweltschutzmaß-

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 13

nahmen oder das Angebot breiterer Wahlmöglichkeiten. Je nach

Ausgestaltung könnten sich auch neue Möglichkeiten für den

Anbau heimischer Körnerleguminosen ergeben.

Diskutiert wird außerdem u.a. über folgende Punkte:

• Bei der Definition des „aktiven Landwirts“ schlägt die

EU-Kommission ein Ausschlusskriterium im Verhältnis der

Direktzahlungen zum außerlandwirtschaftlichen Einkommen

vor. Richtiger wäre es, sich an der aktiven Flächenbewirt-

schaftung zu orientieren.

• DieÜberlegungenzurKappung der Direktzahlungen werden

von einer Vielzahl von Mitgliedstaaten unterstützt, führen aber

vermutlich zu bürokratischen Belastungen und zu Anpas-

sungen auf betrieblicher Ebene.

• Einerder zentralenStreitpunktevor einerEinigungwirddie

europäische Angleichung der Direktzahlungen sein. Insbe-

sondere mittel- und osteuropäische Staaten fordern eine

höhere Anpassung als bisher von der EU-Kommission vorge-

schlagen.

• Im Bereich derGemeinsamen Marktorganisation hat die

EU-Kommission eine konsequente Fortsetzung der Markt-

orientierung vorgeschlagen. Dies ist zu begrüßen. Kritisch

beurteilt wird der Vorschlag einiger Mitgliedstaaten, alte Markt-

maßnahmen der GAP wieder aufzunehmen. Zukünftige

Maßnahmen sollten sich lediglich an der Funktion der Inter-

vention als Sicherheitsnetz orientieren.

Eiweißpflanzenstrategie Das BMELV hat eine Initiative gestartet, um den in den letzten

10 Jahren deutlich zurückgegangenen Eiweißpflanzen-Anbau in

Deutschland wieder zu etablieren und die Anbaufläche erneut

auszudehnen. Derzeit werden in Deutschland nur noch etwa

95.000 ha oder 0,9 % der Ackerfläche für den Anbau von Körner-

leguminosen und 250.000 ha für kleinsamige Futterleguminosen

genutzt. Ziel des BMELV-Vorhabens ist unter anderem eine

Verbesserung der Versorgung mit heimischen Eiweißfuttermit-

teln und damit eine Verringerung von Soja-Eiweißimporten aus

Übersee. Dazu wurde eine Eiweißpflanzenstrategie entwickelt,

mit deren Hilfe Wettbewerbsnachteile ausgeglichen werden

sollen, um eine Wirtschaftlichkeit für die Landwirte zu erreichen.

Nach dem Auslaufen der Eiweißpflanzenprämie könnten sich

neue Fördermöglichkeiten durch eine entsprechende Ausgestal-

tung der Greening-Überlegungen der EU-Kommission ergeben.

Das BMELV möchte mit diesem Vorhaben Forschungslücken

schließen und erforderliche Maßnahmen zur Umsetzung in der

Praxis darstellen. Am 14. Juni 2012 wurde der Entwurf der Eiweiß-

pflanzenstrategie im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt und

diskutiert. Nach Abschluss der inhaltlichen Debatte sollen in einem

zweiten Schritt Modellregionen sowie Netzwerke zur Erzeugung

und Verwendung von Leguminosen eingerichtet werden.

Die UFOP steht der Strategie des BMELV grundsätzlich positiv

gegenüber. Die Überlegungen dürfen jedoch nicht mit unrealisti-

schen Vorstellungen zur Anbauentwicklung und zum Ersatz von

gentechnisch verändertem Soja durch heimische Eiweißpflanzen

belastet werden. Denn der Anbau von Eiweißpflanzen fördert

viele positive Effekte im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft:

• ErweiterungdesverfügbarenKulturpflanzenspektrums;

• AuflockerungvonetabliertenFruchtfolgen;

• UnterbrechungvonInfektionskettenbeiKrankheitserregern;

• verbesserteWirksamkeit der Unkrautregulierung durch den

Wechsel von Sommerungen und Winterungen sowie von

Blatt- und Halmfrüchten;

• VermeidungvonResistenzengegenüberPflanzenschutzmittel-

wirkstoffen bei der Bekämpfung von Krankheiten und Ungrä-

sern durch Erweiterung der Fruchtfolge;

• Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit vonAcker-

bausystemen durch Boden und Gewässer schützende Mulch-

bzw. Direktsaatverfahren;

• EinsparungvonmineralischemStickstoffdüngerimAckerbau

durch die biologische Stickstofffixierung aus der Luft, wobei

der fixierte Stickstoff auch der Nachfrucht zur Verfügung steht;

• ReduktiondesVerbrauchsanfossilenEnergieträgern;

• EinsparungvonTreibhausgasen.

Besonders die letzten drei Punkte lassen klar erkennen, dass

eine Einbeziehung des Anbaus von Körnerleguminosen in die

Kalkulation der Treibhausgas-Bilanz von Biokraftstoffen aus

Raps im Sinne einer Anrechnung des Vorfruchtwertes einen

positiven Einfluss auf die Anbauentscheidung für Körnerlegumi-

nosen haben würde. Die UFOP wird sich entsprechend in die

Diskussion einbringen.

IOPD 2012: Internationale Ölsaatenerzeuger diskutieren zukünftige HerausforderungenAuf Einladung der National Farmers Union (NFU) fand in der Zeit

vom 1. bis 3. Juli 2012 der Internationale Ölsaaten-Produzenten

Dialog (IOPD) in London statt. Zum 15. Mal trafen sich Erzeuger-

vertreter von 14 Ölsaatenverbänden aus 10 Ländern, um aktuelle

Fragen der Ölsaatenerzeugung und die zukünftigen Herausforde-

rungen zu diskutieren. Die europäischen Rapserzeuger waren durch

ihre Verbände FOP/Frankreich, NFU/England und UFOP vertreten.

Die jährlichen IOPD-Tagungen stärken den Austausch der Erzeuger

aus den verschiedenen Erzeugerregionen der Welt. Dabei wird

nicht nur die jeweilige Versorgungslage dargestellt. Gerade in

diesem Jahr meldeten viele Regionen Probleme mit Auswinte-

rungsschäden, Trockenheit oder Überschwemmungen. Insofern

stellt sich die Versorgungssituation aktuell weltweit angespannt dar.

Die globale Marktentwicklung wurde auf der Konferenz aufgrund

des steigenden Bedarfs für Nahrung und Energie durchweg

positiv eingeschätzt. Sorge machen den Soja- und Canola-

Erzeugern hingegen die restriktive Haltung der EU gegenüber

der Gentechnik und die fehlenden Grenzwerte für zufällige

gentechnische Verunreinigungen. Hier wurde auf die finanziellen

Risiken hingewiesen, wenn z. B. in einer Schiffsladung eine zufäl-

lige Verunreinigung festgestellt werden sollte.

Diskutiert wurden aber auch die gesetzlichen Rahmenbedin-

gungen in den Erzeugerregionen, u. a. der Stand zur Fortführung

der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2013. Im Mittelpunkt

der diesjährigen Konferenz standen aber die nachhaltige

Erzeugung von Ölsaaten und Pflanzenölen sowie der Stand

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Bericht 2011/201214 Markt und Politik

der Umsetzung der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien.

Die UFOP wies in ihrer Präsentation auf die Bestimmungen für

die Dokumentation und Zertifizierung vom Rohstoffanbau bis

zur Produktion und Verwendung von Biokraftstoffen hin, die für

Deutschland seit 2011 in Kraft sind. Diskutiert wurden auch die

steigenden Treibhausgas-Anforderungen und die Umstellung

auf die Klimaschutzquote nach der EU-Richtlinie für die Kraft-

stoffqualitäten, die in Deutschland als erstem EU-Land bereits

2015 gelten.

Als große Herausforderung wurde von vielen Teilnehmern die

Debatte um die indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC)

gesehen. Die französischen und deutschen Vertreter wiesen auf

die Forderung der Ölsaatenerzeuger auf Brüsseler Ebene hin,

die Entscheidungen ausschließlich auf wissenschaftlich basierter

Grundlage zu treffen. Allen Erzeugervertretern wurde bewusst,

dass die Anforderungen seitens der Politik zunehmen werden,

die Treibhausgas-Emissionen im Anbau und in der Verarbei-

tungskette zu senken.

Die verabschiedete Resolution der IOPD XV hat folgenden Wortlaut:

Abschlusserklärung Internationaler Ölsaaten-Produzenten Dialog (IOPD) XV01. - 03. Juli 2012 in London

Die unterzeichnenden Teilnehmer des International Oilseed Producer

Dialogue (IOPD), der vom 01. - 03. Juli 2012 in London stattgefunden

hat, verabschieden die folgende Erklärung:

Die Teilnehmer des IOPD arbeiten gemeinsam an der Entwicklung

und Förderung eines soliden Geschäftsumfeldes in unserem Indus-

triezweig, das es den Ölsaaterzeugern gestattet, auf lange Sicht

überlebensfähige und rentable Umsätze zu erzielen.

Die Teilnehmer des IOPD unterstützen die umfassende Libe-

ralisierung des Handels und einen verbesserten Marktzugang

sowohl in Industrie-, als auch in Entwicklungsländern. Erzeuger

und Verbraucher können am Wachstum des Nahrungsmittel-

und Non-Food-Marktes partizipieren, das sich durch die weiter

fortschreitende Liberalisierung ergibt. Die Teilnehmer des IOPD

sind überzeugt, dass erfolgreiche Handelsgespräche zur Siche-

rung rentabler Einkommen für die Erzeuger von Ölsaaten und

Eiweißpflanzen führen.

Die Teilnehmer des IOPD erkennen die Notwendigkeit zur Bereit-

stellung immer größerer Mengen von Eiweiß und pflanzlichen

Ölen in der Welt. Dazu unterstützen wir verstärkte Forschungsbe-

mühungen und Investitionen in die landwirtschaftlichen Bereiche

in Entwicklungs- und Industrieländern.

Die Teilnehmer des IOPD würdigen den bei der Erschließung

neuer Gebiete für den Einsatz von Ölsaaten erreichten Fortschritt

(einschließlich Biokraftstoffe, pflanzliche Öle und Eiweißprodukte)

und unterstützen eine nachhaltige Entwicklung von umweltfreund-

lichen Produkten. Der IOPD begrüßt den Beitrag dieser Einsatz-

gebiete und die Stabilisierung des Marktes für eine nachhaltige

Entwicklung.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 15

Die Teilnehmer des IOPD unterstützen zeitgemäße, transparente

und wissenschaftlich begründete Kontroll- und Zulassungssysteme

für alle nachhaltigen Technologien – einschließlich der Biotech-

nologie – und zwar für alle Ölsaaten, pflanzlichen Öle und deren

Produkte. Zur Vermeidung von Störungen des Handels fordern

die Teilnehmer des IOPD die Regierungen auf, die nach dem

CODEX zugelassenen Bewertungen für geringfügige Spuren von

Biotechnologieereignissen in international gehandelten Waren und

Produkten umzusetzen und angemessene Schwellenwerte festzu-

legen. Die Teilnehmer des IOPD empfehlen auch die Beseitigung

von Problemen durch die asynchronen Zulassungsverfahren.

Wir fordern, dass Regierungen die Zulassung von Biotechnologieer-

zeugnissen, deren Sicherheit der Anwendung nachgewiesen ist, auf

längere Zeiträume ausdehnen oder unbefristet verlängern sollten.

Die Mitglieder des IOPD empfehlen und unterstützen landwirt-

schaftliche Produktionssysteme, einschließlich der Biotechno-

logie, die zur Bewahrung und zum Schutz der Umwelt beitragen,

aber gleichzeitig das für die Deckung des weltweit steigenden

Bedarfs notwendige hohe Produktivitätsniveau erreichen und für

die Erzeuger die Rentabilität sichern.

Die Teilnehmer des IOPD sind nachhaltigen Produktionssystemen

in der Landwirtschaft auf geeigneten Flächen für die Erzeugung von

Nahrungsmittel, Futter und Non-Food-Erzeugnissen verpflichtet.

Wir sind überzeugt, dass Umweltbewertungen auf tragfähigen,

wissenschaftlich fundierten Fakten beruhen müssen. Hinsichtlich

der Annahmen im Zusammenhang mit indirekten Landnutzungs-

änderungen (iLUC) besteht ein Bedarf an stark verbesserten,

belastbaren wissenschaftlichen Belegen und einem internationalem

Konsens, bevor die Schlussfolgerungen von iLUC in Vorschriften

zu erneuerbaren Energien ihren Niederschlag finden. Nachhaltige

landwirtschaftliche Produktionssysteme können den Bedarf der

heutigen Generation erfüllen und die Möglichkeit für künftige Gene-

rationen zur Deckung ihres eigenen Bedarfs bereitstellen durch:

• SteigerungderProduktivitätzurDeckungdeskünftigenBedarfs

bei gleichzeitiger Minderung der Auswirkungen auf die Umwelt.

• VerbesserungdesZugangszusicherenNahrungs-undFutter-

mitteln und die Herstellung von Kraftstoffen, welche die Luft-

qualität verbessern und die Freisetzung von Treibhausgasen

reduzieren.

• VerbesserungdersozialenundwirtschaftlichenLagederland-

wirtschaftlichen Erzeuger und der weltweiten Gemeinschaft.

Die Teilnehmer des IOPD werden mit allen Interessengruppen

der Lieferkette – einschließlich Entscheidungsbeeinflussern

und Verbrauchern – zusammenarbeiten, um eine nachhaltige

Entwicklung auf der Grundlage von Ergebnissen und Wissen-

schaft sicherzustellen.

American Soybean Association (ASA) – USA

Australian Oilseeds Federation (AOF) – Australien

Association of Soybean, Oilseeds and Cereals Producers of Para-

guay (APS) – Paraguay

Brazilian Soybean Growers Association (APROSOJA) – Brasilien

Canadian Canola Growers Association (CCGA) – Kanada

Canadian Soybean Council (CSC) – Kanada

Europäische berufsständische landwirtschaftliche und genossen-

schaftliche Organisationen (Copa-Cogeca) – EU

Federation Francaise des Producteurs d’Oleagineux et de

Proteagineux (FOP) – Frankreich

AHDB-HGCA – Großbritannien

Malaysian Palm Oil Council (MPOC) – Malaysia

National Farmers Union (NFU) – Großbritannien

National Farmers Union Scotland (NFUS) – Großbritannien

Paraguayan Chamber of Traders and Exporters of Cereals and

Oilseeds (CAPECO) – Paraguay

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) –

Deutschland

United States Soybean Board (USB) – USA

United States Soybean Export Council (USSEC) – USA

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Bericht 2011/201216 Markt und Politik

1.3 Öffentlichkeitsarbeit

DLG-Feldtage 2012Die DLG-Feldtage fanden 2012 vom 19. bis 21. Juni erstmals

auf dem Gelände des Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrums

Bernburg-Strenzfeld in Sachsen-Anhalt statt. Im Mittelpunkt der

UFOP-Präsenz stand auch diesmal der „Europäische Anbauver-

gleich Winterraps“. An diesem Projekt nahmen Anbauprofis aus

Deutschland, Frankreich, Polen, Schweden und aus der Tsche-

chischen Republik teil. Besucher der DLG-Feldtage erhielten die

Möglichkeit, unterschiedliche Anbaustrategien kennenzulernen

sowie über pflanzenbauliche Lösungsansätze für aktuelle Heraus-

forderungen zu diskutieren. In unmittelbarer Nachbarschaft zum

Winterraps-Anbauvergleich stellte die UFOP zudem in einer

Eiweißpflanzen-Demonstration die Bedeutung der einheimischen

Körnerleguminosen Ackerbohnen, Futtererbsen und Blaue Süßlu-

pinen für eine nachhaltige Landwirtschaft in Deutschland und

Europa vor. Im Informationspavillon der UFOP wurde darüber

hinaus über alle Aspekte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen vom

Anbau bis zur Verwertung als Speiseöl, Biokraftstoff und Futter-

mittel informiert.

Pressefotoaktion zur Rapsblüte 2012

Eine Kernmaßnahme der UFOP-Pressearbeit stellt in jedem Jahr

die Bereitstellung von hochwertigem Pressebildmaterial anlässlich

der Rapsblüte dar. Praktisch alle Verbrauchermedien veröffentlichen

während der Zeit der Rapsblüte Pressefotos mit Feldmotiven. Die

Blüte findet so in jedem April und Mai nicht nur auf den Äckern

Deutschlands, sondern auch in den Medien statt. Daher hat die UFOP

auch 2012 wieder pünktlich zum Start der Rapsblüte eine einwöchige

Pressebildaktion durchgeführt. Fünf attraktive Pressefotos wurden

mit aussagekräftigen Bildtexten kombiniert und den deutschen

Medien über den Pressefotokanal der Deutschen Presseagentur zur

Verfügung gestellt. Auf diesem Weg wurden Informationen zur nach-

haltigen Rapserzeugung und zum Einsatz von Rapsöl in der techni-

schen Nutzung sowie als hochwertiges Speiseöl in einer Vielzahl von

Online- und Printmedien veröffentlicht. Besonders erfreulich war

dabei die Auswahl von zwei UFOP-Motiven als „Bild des Tages“

durch die Redaktionen von SPIEGEL ONLINE und WELT ONLINE.

Tab. 1: Messebeteiligungen UFOP 2011

Messe Ort Termin

Norla Rendsburg 01. – 04.09.2011

MeLa Mühlengeez 15. –18.09.2011

eat’n STYLE Köln 04. – 06.11.2011

eat’n STYLE Stuttgart 18. – 20.11.2011

Consumenta Nürnberg 26.10. – 01.11.2011

Internationale Grüne Woche (IGW) Berlin 20. – 29.01.2011

DGE-Kongress Freising-Weihenstephan 14. – 16.03.2012

VDD-Kongress Wolfsburg 20. – 21.04.2012

DLG-Feldtage Bernburg-Strenzfeld 19. – 21.06.2012

Versuchsfeld DLG-Feldtage

UFOP Stand

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 17

Pressebilder zur Rapsblüte 2012

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Bericht 2011/201218 Markt und Politik

Raps-AnimationsvideosAnlässlich der Internationalen Grünen Woche 2012 hat die

UFOP gemeinsam mit dem Verband der ölsaatenverarbei-

tenden Industrie in Deutschland e. V. (OVID) und dem Verband

der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB) insgesamt fünf

interaktive Animationsvideos produziert, die die gesamte Kette

der Rapserzeugung und -verarbeitung, seine vielfältige Nutzung

sowie das Thema der Nachhaltigkeitszertifizierung präsentieren.

Die Animationen, die im Rahmen des im Sommer 2012 erfolgten

Relaunches der UFOP-Internetseiten ein wesentliches Element

der Basisinformation darstellen, wurden auf der Messe im

Januar mit Hilfe eines großformatigen „Touch-Tables“ präsen-

tiert. Darauf konnten die Messebesucher direkt auf dem Bild-

schirm durch die Beiträge navigieren.

Rapsmagazin 2012Als feste Größe der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der

UFOP hat sich das jeweils zur Rapsblüte publizierte Rapsma-

gazin etabliert. Anlässlich der Rapsblüte 2012 veröffentlichte

die UFOP die inzwischen siebte Ausgabe. Die diesjährige

Publikation war keinem Schwerpunkt gewidmet, sondern

vermittelte Verbrauchern einen umfassenden Einblick in

die Rapsthematik sowie einen Blick hinter die Kulissen der

deutschen Rapsproduktion. So befassten sich die Artikel

beispielsweise mit den Themen Qualitätssicherung durch das

Prämierungszeichen „Jährlich DLG-prämiert“ für Rapsöle,

mit der Arbeit der deutschen Rapszüchter und der überaus

erfolgreichen Schulaktion „Raps goes Rap“.

Pressebild Rapsblüte 2012

„Touch-Table” Internationale Grüne Woche Berlin 2012

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Markt und Politik 19

Das Rapsmagazin wurde auch 2012 wieder für zwei Wochen

während der Rapsblüte in zahlreichen ICE-Zügen der Deut-

schen Bahn ausgehängt. An dem im Magazin enthaltenen Quiz,

das als sehr guter Indikator für den Erfolg des Projektes dient,

nahmen erneut über 1.200 Leser teil.

Rapsmagazin 2012

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Bericht 2011/201220 Markt und Politik

UFOP-Marktinformation und UFOP-Informationzur WinterrapsaussaatEin zentrales Instrument der UFOP-Öffentlichkeitsarbeit ist die

laufende fachliche Information der Marktbeteiligten im Bereich

der Rapserzeugung und Kraftstoffnutzung mit Hilfe der monat-

lich erscheinenden „UFOP-Marktinformation Ölsaaten und

Biokraftstoffe“. Dieses ausschließlich über die UFOP-Website

erhältliche Informationsmedium wird monatlich im Schnitt bis

zu 2.000 Mal heruntergeladen. Das jeweils bis zu achtseitige

Dokument behandelt sämtliche Aspekte zu Ölsaatenproduktion,

-verarbeitung sowie Absatzmärkten im Food- und Non-Food-

Segment. Ergänzt werden diese Marktdaten durch Kurzberichte,

in denen aktuelle nationale und internationale Themen rund

um Biodiesel und Biokraftstoffe vorgestellt werden. Die UFOP-

Marktinformation richtet sich an Ölsaatenerzeuger, -verarbeiter,

Makler, Biodieselproduzenten und Tankstellenbetreiber.

UFOP-Information

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Bericht 2011/2012 Markt und Politik 21Bericht 2011/2012

Ein weiteres wichtiges Informationsinstrument des Verbandes

ist die jährlich im Vorfeld der Winterrapsaussaat veröffentlichte

„UFOP-Information“. Die aktuelle Ausgabe wurde im Juli 2012

mit klaren Empfehlungen für die Anbauplanung publiziert. Im

Hinblick darauf, dass Rapssaat knapp sei und bliebe, sollten sich

die Erzeuger durch eine Anbauausdehnung bis zur betrieblichen

Fruchtfolgegrenze zur Ernte 2013 ihre Vermarktungschancen

sichern. Begründet wurde die Anbauempfehlung mit den zu

diesem Zeitpunkt vorliegenden Marktinformationen. Demnach

erwartete die UFOP auf Basis von Versorgungsschätzungen

im Wirtschaftsjahr 2012/2013 eher steigende als fallende

Rapspreise. Neben diesen konkreten Empfehlungen zur Anbau-

ausdehnung enthielt die diesjährige Ausgabe der „UFOP-Infor-

mation“ zusätzlich weitere Fachinformationen und Hinweise zum

Anbau und zur Vermarktung von Öl- und Eiweißpflanzen. Um

eine möglichst große Zahl von Erzeugern zu erreichen, wurde die

Publikation zusätzlich zur Distribution über die Mitgliederstruktur

des Verbandes auch wieder als Beilage zum Getreidemagazin an

dessen etwa 40.000 Abonnenten geliefert.

Social MediaNeben ihrem sehr umfangreichen Online-Engagement mit

www.ufop.de und www.deutsches-rapsoel.de hat die UFOP

im Berichtszeitraum erstmals auch Social Media-Aktivitäten

etabliert. Über das Profil „@UFOP_de“ twittert der Verband

aktuelle Informationen und Links zur eigenen Arbeit. Nach

diesem Einstieg werden zukünftig ein Facebook-Account sowie

ein Twitter-Profil speziell zur Informationskampagne „Rapsöl

entdecken!“ folgen.

UFOP-Twitter

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Bericht 2011/201222 Rapsspeiseöl

2. Rapsspeiseöl

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Rapsspeiseöl 23

Der Markt für Speisefette und -öle entwickelte sich auch im Jahr

2011 rückläufig. Zu diesem Ergebnis kommt die Agrarmarkt

Informations-Gesellschaft mbH (AMI) in ihrer Analyse auf Basis

des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Dieser Trend zeichnet sich bereits seit Jahren ab. 2011 wurden

insgesamt 813,7 Mio. l Fette und Öle eingekauft, 2010 waren es

822,9 Mio. l. 2007 lag die Einkaufsmenge noch bei 848,4 Mio. l.

Die größten Einbußen im Segment musste Margarine hinnehmen.

Kauften die deutschen Verbraucher 2010 noch 294,2 Mio. l, waren

es 2011 nur 280,0 Mio. l. Die Einkaufsmenge für Butter/-zuberei-

tungen sank im gleichen Zeitraum um 2,7 Mio. l auf 268,8 Mio. l.

Speiseöl musste nur einen geringen Rückgang der Einkaufsmenge

hinnehmen (2010: 176,9 Mio. l, 2011: 176,1 Mio. l). Als einzige

Produktgruppe haben die sonstigen Nahrungsfette von 80,3 Mio. l

im Jahr 2010 auf 87,8 Mio. l im Folgejahr deutlich zulegen können.

Trotz des deutlichen Absatzrückgangs verfügt Margarine 2011

nach wie vor mit 34,5 % über den größten Marktanteil inner-

halb des Nahrungsfettmarktes. Auf Position zwei folgen Butter/

-zubereitungen mit einem Marktanteil von 33,0 %. Der Anteil der

Speiseöle liegt bei 21,6 %, gefolgt von den sonstigen Fetten mit

10,8 %.

Entgegen der Nachfrageentwicklung hat sich der Wertmarkt

für Speisefette und -öle 2011 weiter erholt. Insgesamt stieg der

Umsatz von 2,47 Mrd. EUR (2010) auf 2,72 Mrd. EUR (2011).

Das ist ein Zuwachs von 0,25 Mrd. EUR. Dabei konnten alle

Segmente ein Wachstum verzeichnen. Das größte Plus gab es in

der Warengruppe Butter/-zubereitungen. So nahm der Einkaufs-

wert von 1,15 Mrd. EUR im Jahr 2010 auf 1,28 Mrd. EUR in

2011 zu. Speiseöl konnte in dieser Zeit ein Plus von 0,43 Mrd.

EUR auf 0,47 Mrd. EUR verbuchen. Der Umsatz von Margarine

stieg 2011 auf 0,60 Mrd. EUR (2010: 0,58 Mrd. EUR) und für die

sonstigen Nahrungsfette gaben die Verbraucher 0,37 Mrd. EUR

(2010: 0,32 Mrd. EUR) aus.

Der durchschnittliche Liter-Preis des Gesamtsegmentes ist in

2011 um 0,33 EUR auf 3,34 EUR im Vergleich zum Vorjahr

gestiegen. Am deutlichsten fiel die Preissteigerung bei Butter/-

zubereitungen aus. So mussten die Verbraucher 2011 mit

4,77 EUR im Durchschnitt 0,54 EUR mehr für einen Liter

bezahlen. Margarine ist ebenfalls teurer geworden. Lag

der Durchschnittspreis 2010 bei 1,99 EUR/l ist er 2011 auf

2,13 EUR/l gestiegen. Auch für die sonstigen Nahrungsfette

mussten die privaten Haushalte 2011 einen höheren Preis

bezahlen. Kostete ein Liter 2010 durchschnittlich 3,95 EUR, waren

es im Folgejahr 4,21 EUR. Für Speiseöl lag der Durchschnittspreis

2011 bei 2,65 EUR. Das sind 0,25 EUR mehr als im Jahr 2010.

Rapsöl bleibt das beliebteste Speiseöl2010 hat sich Rapsöl den ersten Platz unter den beliebtesten

Speiseölen erobert und diesen 2011 nicht nur behalten, sondern

ausgebaut. Seinen Marktanteil hat Rapsöl in diesem Zeitraum

von 36,7 auf 37,3 % vergrößert. An zweiter Stelle liegt nach wie

vor Sonnenblumenöl mit 33,0 %, gefolgt von Olivenöl mit 17,5 %.

Die sonstigen Speiseöle liegen auf Platz vier (6,5 %). Auf Mais-

keimöl entfallen 3,1 % und das Schlusslicht bildet Pflanzenöl mit

einem Marktanteil von 2,7 %.

Insgesamt fanden 65,6 Mio. l Rapsöl 2011 ihren Weg in die

Einkaufswagen der privaten Haushalte. Das waren 0,7 Mio. l

mehr als im Vorjahr. Damit haben die deutschen Verbraucher im

Durchschnitt 0,8 l Rapsöl/Kopf eingekauft. Die Nachfragemenge

nach Sonnenblumenöl hat sich weiter rückläufig entwickelt und

lag 2011 bei 58,01 Mio. l (2010: 59,7 Mio. l). Auch für die sons-

tigen Speiseöle (- 15,3 %) und Pflanzenöle (- 15,4 %) hat sich die

negative Absatzentwicklung des Vorjahres fortgesetzt. Olivenöl

(+ 7,7 %) und Maiskeimöl (+ 19,2 %) konnten demgegenüber

beide Absatzzuwächse verzeichnen.

Erfreulicherweise ist nicht nur der Umsatz des gesamten

Segmentes Speiseöl gestiegen, sondern insbesondere Rapsöl

hat davon profitiert. Absolut betrachtet konnte es 2011 den

höchsten wertmäßigen Zuwachs verzeichnen. Gaben die

Verbraucher 2010 insgesamt 109,3 Mio. EUR für das wichtigste

heimische Pflanzenöl aus, waren es 2011 rund 127,1 Mio. EUR.

Das entspricht einem Umsatzplus von 17,8 Mio. EUR oder

16,2 %. Auch für alle anderen Speiseöle ist der Umsatz im

gleichen Zeitraum gestiegen. Für Sonnenblumenöl bedeu-

tete es eine Steigerung von 19,5 %, Maiskeimöl konnte um

21,7 % zulegen, bei Olivenöl konnte der Umsatz um

4,1 % und bei den sonstigen Speiseöle um 2,3 % gesteigert

werden. Einzige Ausnahme bildete das Pflanzenöl. Es musste

einen Umsatzverlust von -10,4 % hinnehmen.

Diese Erholung des Umsatzes ist bei nur geringen Verände-

rungen der Nachfrage auf gestiegene Preise bei nahezu allen

Ölsorten zurückzuführen. Lediglich für Olivenöl konnte ein

Preisrückgang beobachtet werden (2010: 5,13 EUR/l, 2011:

4,96 EUR/l). Wie bereits im Jahr zuvor konnten die sonstigen

Speiseöle auch 2011 den höchsten Preisanstieg von 4,25 EUR/l

(2010) auf 5,13 EUR/l verzeichnen. Der Durchschnittspreis

für Maiskeimöl legte im gleichen Zeitraum von 2,92 EUR/l

auf 2,98 EUR/l leicht zu. Für Rapsöl mussten die Käufer 2011

deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr. So

ist der durchschnittliche Liter-Preis von 1,68 EUR (2010) um

0,26 EUR auf 1,94 EUR (2011) gestiegen. Noch etwas mehr

2. Rapsspeiseöl

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Bericht 2011/201224 Rapsspeiseöl

konnte Sonnenblumenöl zulegen (2010: 1,38 EUR, 2012:

1,69 EUR), doch liegt der durchschnittliche Liter-Preis von

Sonnenblumenöl nach wie vor deutlich unter dem von Rapsöl.

Eine weitere Preissteigerung hat es auch interessanterweise

wieder bei Pflanzenöl gegeben. 2011 lag der durchschnittliche

Liter-Preis nunmehr bei 3,09 EUR.

DLG-Prämierung für RapsölMit dem gestiegenen Marktvolumen von Rapsöl ist selbst-

verständlicherweise auch eine Ausweitung des Produkt-

angebotes verbunden. Um sicherzustellen, dass dieses Sorti-

mentswachstum mit hoher Qualität einhergeht, wurde im Jahr

2010 mit Unterstützung der UFOP ein weiterentwickeltes Quali-

tätsprüfsystem eingeführt. Vergeben wird das Gütezeichen von

der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG). Mit

dem Siegel „Jährlich DLG-prämiert“ sind die ausgezeichneten

Rapsöle im Supermarktregal schnell auszumachen. Im Mittel-

punkt der Qualitätschecks stehen sensorische Aspekte. Wichtig

ist eine typische Geruchs- und Geschmacksausprägung. Hiermit

wird in besonderem Maße dem Genussaspekt beim Essen Rech-

nung getragen. So sollen für den Verzehr bestimmte Produkte

ernährungsphysiologisch wertvoll sein und dabei gleichzeitig

natürlich auch sensorisch überzeugen. Chemisch-physikalische

Laboruntersuchungen vervollständigen den Prüfmodus.

Insbesondere bei kaltgepressten Rapsölen ist es eine große

Herausforderung für die Hersteller, eine kontinuierlich hohe

Qualität zu produzieren. In jedem Verarbeitungsschritt, beginnend

bei der Annahme der Rohware bis zum Abfüllen des fertigen

Rapsöls, gibt es eine Vielzahl von Punkten, die die Eigenschaften

des Öls beeinflussen. Von zentraler Bedeutung ist jedoch die

Rapssaat selbst. So stellen der Reifegrad der Saatkörner oder das

Wetter bei der Ernte wesentliche Aspekte für die Ölqualität dar. Ist

der Feuchtigkeitsgehalt der Rapssamen beispielsweise zu hoch,

kann das später zu Fehlaromen im Öl führen. Umso wichtiger sind

die Sensorikprüfungen, die im Rahmen des Vergabeverfahrens

für die DLG-Prämierung vorgeschrieben sind. Diese werden von

einem so genannten Rapsöl-Panel – einer Gruppe von mindestens

fünf geschulten und erfahrenen Testern – durchgeführt.

Jeder Prüfer verkostet die Proben räumlich getrennt von den

anderen, um nicht durch einen Kollegen beeinflusst zu werden.

Alle Proben werden anonymisiert in blaue Schwenkgläser abge-

füllt. Das dunkle Glas verhindert, dass Aussehen und Farbe des

Rapsöls in die Beurteilung einfließen.

Nur Öle, die die rapstypischen Aromaattribute aufweisen und

frei sind von Fehlaromen, bestehen die Prüfung. Und wenn sie

zusätzlich auch die Laboranalysen mit Erfolg bestanden haben,

dürfen sie das Zeichen „Jährlich DLG-prämiert“ tragen.

Rapsöl besiegelnDie eindeutige Deklaration von Rapsöl im Bereich der

Flaschenware hat sich in der jüngsten Vergangenheit nach

den Glasgebinden auch im Angebot der PET-Flaschen durch-

gesetzt. Weniger eindeutig ist dagegen nach wie vor die Kenn-

zeichnung von Rapsöl in den Zutatenlisten von verarbeiteten

Lebensmitteln. Dies voranzutreiben ist eines der wesentlichen

Ziele der UFOP für die nächsten Jahre. Eine Kooperation mit

der agrikom, Bundeszentrale für Agrarmarketing, steht dabei

im Fokus der Aktivitäten. So hat die agrikom das von der CMA

Centrale Marketing-Gesellschaft mbH ins Leben gerufene so

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Rapsspeiseöl 25

genannte Rapsöl-Siegel übernommen. Dieses Zeichen wurde

entwickelt, um mit dem Slogan „Wertvolles Rapsöl – Gesunde

Vielfalt“ auf Verpackungen von Lebensmitteln auf Rapsöl als

Zutat hinzuweisen. Mitte 2012 hat die agrikom mit der Akqui-

sition von Zeichennutzern begonnen. Die eindeutige Kenn-

zeichnung mit dem blau-gelben Rapsöl-Siegel kommt dem

Wunsch der Verbraucher nach Information und Transparenz

beim Lebensmittelkauf nach. Nur Produkte, die mindestens

50 % Rapsöl (bezogen auf den Gesamtfettgehalt) enthalten,

dürfen das Rapsöl-Siegel tragen. Auch Pflanzenöle, die zu

100 % aus Rapsöl bestehen und entsprechend deklariert

sind, dürfen mit dem Siegel gekennzeichnet werden. Weitere

Informationen zum Rapsöl-Siegel sind bei der agrikom GmbH

(www.agrikom.de) erhältlich.

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Bericht 2011/201226 Rapsspeiseöl

Aktionsschwerpunkt Verbrauchereat’n STYLEBereits zum zweiten Mal hat die UFOP Rapsöl auf den Genuss-

Messen eat’n STYLE des Verlagshauses Gruner & Jahr präsen-

tiert. In Stuttgart und Köln konnten sich die insgesamt über

100.000 Besucher im November 2011 von der geschmacklichen

Vielfalt und Qualität unseres wichtigsten heimischen Pflanzenöls

überzeugen. Im Mittelpunkt der Messeauftritte stand eine Front

Cooking-Aktion, bei der ein Profi-Koch mehrmals am Tag köstliche

Rapsöl-Gerichte frisch vor den Augen der Standbesucher zuberei-

tete. Auf diese Weise wurden den Verbrauchern ganz praktisch

typische Anwendungsbereiche von Rapsöl und wichtige Tipps im

richtigen Umgang nahe gebracht. Daneben standen auch zahl-

reiche Rapsöle für eine Verkostung bereit. Besonderer Beliebtheit

erfreute sich ein Quiz, bei dem die Besucher zeigen konnten, was

sie alles über Rapsöl am Stand erfahren haben.

Internationale Grüne WocheTraditionell gehört ein Auftritt innerhalb des ErlebnisBauernhofs

in Halle 3.2 der Internationalen Grünen Woche in Berlin zu den

Kernaktivitäten der UFOP. Vom 20. bis 29. Januar 2012 stand

das Zeichen „Jährlich DLG-prämiert“ im Mittelpunkt der Rapsöl-

Präsentation. Alle prämierten Rapsöle waren am Stand ausgestellt

und eine Auswahl wurde täglich zur Verkostung angeboten. Eine

Live-Kochshow und ein Gewinnspiel sorgten für Unterhaltung

und bildeten die Grundlage für einen informativen Austausch der

Standbetreuer mit den Messebesuchern.

Lecker!Pünktlich zur Rapsblüte fanden die Leser der modernen Koch-

Zeitschrift „lecker“ eine Sonderbeilage rund um Rapsöl vor. Die

kleine quadratische Broschüre unter dem Motto „Den Frühling

genießen!“ in der Mai-Ausgabe beinhaltete alle wichtigen

Aspekte zu Warenkunde und Ernährungsphysiologie. Auch ein

Kapitel zum neuen Prämierungszeichen der DLG durfte nicht

fehlen. Ein Menü aus vier frühlingsfrischen Rezeptideen rundete

die 16 Seiten umfassende Publikation ab und machte den Lesern

Appetit auf das vielseitige Öl aus Rapssaat.

Begleitend zu der Beilagenschaltung wurden die Inhalte der

Broschüre auch auf www.lecker.de, dem Online-Auftritt der Zeit-

schrift, präsentiert.

ReportageseiteEbenfalls zur Rapsblüte wurde als Service für kleinere Zeitungs-

redaktionen und Anzeigenblätter eine Reportageseite gestaltet

und gestreut. Informationen rund um Raps und Rapsöl wurden

auf einer halben Zeitungsseite in Form von drei Artikeln aufbe-

reitet. Ein frühlingshaftes Rezept rundete die Seite ab. Insgesamt

35 Redaktionen haben das Angebot der UFOP genutzt und die

Reportageseite abgedruckt.

Aktionsschwerpunkt GroßverbraucherRaps goes RapWas Raps mit Rap zu tun hat, das haben Schüler an 625 Grund-

schulen und 415 Oberschulen in ganz Deutschland vom 16. bis 20.

Januar 2012 erfahren. Unter dem Motto „Raps goes Rap“ drehte sich

bei einer gemeinsamen Aktion der UFOP und der Sodexo Services

GmbH in diesem Zeitraum alles um Rapsöl in der Schulverpflegung.

In der Aktionswoche wurde in den Sodexo-Schulküchen ausschließ-

lich mit Rapsöl gekocht. Ein farbenfroh gestaltetes Werbemittelpaket

im Stil angesagter japanischer Manga-Comics unter dem Motto

„Raps goes Rap“ hat die Aktion in den teilnehmenden Schulmensen

kind- und jugendgerecht in Szene gesetzt. Über Plakate, Faltblätter,

große Aufkleber und begleitende Aushänge zum Speiseplan wurde

den Schülern das Thema nahe gebracht. Ein wesentliches Anliegen

war es, das Rapsöl auch im Unterricht zu thematisieren. Um den

Schülern Lust auf das Thema zu machen und sie dabei spielerisch

heranzuführen, haben UFOP und Sodexo einen Musikwettbewerb

für Schulklassen ausgerufen. Diese Idee hat auch zu dem musika-

lischen Motto der Aktion geführt. Mitmachen konnten Schüler aller

Altersstufen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe 2. Aufgabe

war es, einen Songtext zum Thema Rapsöl und gesunde Ernährung

zu schreiben. 135 Schulklassen haben sich an dem Wettbewerb

beteiligt. Die Gewinnertexte wurden von Berliner Band RAPucation

zu einem professionellen Rapsong vertont und können auf der

2.1 Öffentlichkeitsarbeit

Beilage „Den Frühling genießen“

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Rapsspeiseöl 27

Website der UFOP angehört werden. Ergänzend hatten UFOP und

Sodexo als besonderen Service ein Unterrichtspaket für Lehrer

zusammengestellt. Dazu gehörten zum Beispiel Kopiervorlagen für

Arbeitsblätter, eine umfangreiche Folienserie sowie Saattüten mit

Rapssamen für Anzuchtversuche.

Aktionspaket für Gastronomie und GemeinschaftsverpflegungUnter dem Motto „Rapsöl entdecken – Die Farbe des Frühlings“

hat die UFOP Betrieben des Außer-Haus-Marktes eine Gästeaktion

angeboten. Dazu wurde ein aufmerksamkeitsstarkes Werbemittel-

paket entwickelt, das alle Bestandteile für eine erfolgreiche Aktion

sowohl in der Betriebsverpflegung als auch der Gastronomie

umfasste. Im Mittelpunkt dabei: Eine professionelle Rezeptsamm-

lung mit frühlingsfrischen deutschen Küchenideen wie „Radies-

chenschaumsüppchen mit grünem Petersilienöl und Zimtcroûtons“,

„Gegrilltes Jungrindsteak mit Vanilleöl auf weißem Spargelsalat mit

Zuckerschoten und Melone“ oder „Mini-Napfkuchen mit rotem

Johannisbeerkompott und Sauerrahmeis“. Von allen Rezepten gab

es sowohl eine Gastronomieversion als auch eine für die Gemein-

schaftsverpflegung geeignete Rezeptur. Die optische Inszenierung

der Gästeaktion war denkbar einfach umzusetzen. Die modern und

frisch gestalteten Werbemittel sorgten in den Gasträumen für das

richtige Ambiente und weckten Appetit auf die Aktionsgerichte. Dazu

standen Plakate, Deckenhänger, Tischaufsteller und Speisekarten-

vordrucke zur Verfügung. Ein Rezeptflyer erlaubte den Gästen nicht

nur, eine Auswahl der frischen, leichten Rezeptideen mit nach Hause

zu nehmen, sondern erklärte die wichtigsten Besonderheiten des

wertvollen Rapsöls. Auf diese Weise konnten sich die Unternehmen

den Frühling ganz unkompliziert in den eigenen Gastraum holen und

die Rapsblüte 2012 zum Anlass für die Durchführung einer attrak-

tiven Aktion nehmen. Der Charme und die Beliebtheit der gelben

Blütenteppiche bot den Betrieben beste Voraussetzungen, um auf ein

wertvolles Lebensmittel aufmerksam zu machen: Rapsöl.

Aktionsschwerpunkt ErnährungsexpertenFachtagungenExperten aus Ernährungsberatung und -lehre zählen seit Anfang

an für die UFOP zu den wichtigsten Ansprechpartnern, wenn es

um Rapsöl geht. Ernährungswissenschaftliche Fachtagungen

bilden dabei eine ideale Plattform für einen direkten Dialog mit

ihnen. Im Mittelpunkt der Standaktivitäten stehen Beratung,

Verkostung sowie die Vorstellung des aktuellen Informationsma-

terials. Insbesondere der letzte Punkt ist von großer Bedeutung,

denn über die auf diesen Veranstaltungen geknüpften Kontakte

gelangen die Publikationen der UFOP in die Ernährungsbera-

tung, aber auch in die Lehre. Im Jahr 2012 war der Rapsöl-Stand

der UFOP auf zwei Tagungen vertreten:

• 49.WissenschaftlicherKongressderDeutschenGesellschaft

für Ernährung e. V. (DGE) vom 14. bis 16. März 2012 in

Freising-Weihenstephan,

• 54. Bundeskongress des Verband der deutschen Diätas-

sistenten e. V. (VDD) in Kooperation mit dem BDEM und

der DGEM e. V. vom 20. und 21. April 2012 in Wolfsburg.

Aktionsschwerpunkt ErnährungsindustrieBroschüreDie agrikom GmbH hat in Kooperation mit der UFOP das Rapsöl-

Siegel der CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen

Agrarwirtschaft mbH (CMA) übernommen. Das Zeichen wurde

konzipiert, um auf Produkten der Ernährungsindustrie auf Rapsöl

als wertvolle Zutat hinzuweisen. Eine neue Broschüre stellt das

Rapsöl-Siegel ausführlich vor. Auf 24 Seiten informiert die Publi-

kation über die wesentlichen Gründe, die für eine Deklaration

von Rapsöl sprechen, sowie die Regeln zur Nutzung des Signets.

Die Broschüre richtet sich in erster Linie an Unternehmen, die

Interesse daran haben, das Rapsöl-Siegel einzusetzen.

Inter-MessenVom 23. bis 25. September 2012 fand in Düsseldorf das Messe-

Trio InterMeat, InterCool und InterMopro statt. Hier versammeln

sich alle zwei Jahre namhafte Unternehmen der deutschen

Lebensmittelindustrie. Aus diesem Grund stellen diese Messen

eine hervorragende Plattform zur Vorstellung des Rapsöl-

Siegels dar. In diesem Umfeld können jedoch nicht nur poten-

zielle Siegel-Nutzer angesprochen werden. Gleichzeitig bietet

sich die Möglichkeit, den Lebensmittelhandel, die Fachpresse

sowie auch die Publikumspresse über die Aktivitäten der UFOP

zu informieren. Hierzu wurde ein Ausstellungsstand realisiert, in

dessen Mittelpunkt das Rapsöl-Siegel stand. Standbetreuer der

agrikom GmbH nutzten diesen Auftritt der UFOP für die Akqui-

sition. Darüber hinaus wurden als weitere zentrale Themen die

DLG-Prämierung sowie die Sortimentsentwicklung im Flaschen-

markt präsentiert.

Schulprojekt „Raps goes Rap“

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3. Biodiesel & Co.

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Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 29

Nach wie vor hält die außerordentlich robuste Konjunktur in

Deutschland an. Die Auswirkungen der europäischen Finanzkrise

bekommen die Verbraucher hierzulande bisher nicht unmittelbar

zu spüren. Dennoch ist die Sorge groß, dass die Krise in den

Ländern Griechenland, Spanien, Portugal und Italien schließlich

alle Mitgliedstaaten der Währungsunion treffen wird. An den

Devisenmärkten ist dies zu spüren. Die Wechselkursrelation

zwischen Dollar und Euro bestimmt auch die Preisentwicklung

bei Nahrungsmitteln, Konsumgütern und insbesondere bei den

Rohöl- und demzufolge Kraftstoffpreisen. Das Konsumver-

halten ist jedoch ungetrübt. Dies bestätigen im Berichtszeitraum

Untersuchungen zum Kaufverhalten in Bezug auf neue Pkw.

Gemessen an der PS-Leistung nimmt diese nach der „Delle“ als

Ergebnis der Abwrackprämie stetig zu. Die individuelle Einsicht,

einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu müssen, und steigende

Kraftstoffpreise scheinen bisher nicht auszureichen, um dieses

Kaufverhalten umzukehren. Dennoch blickt die europäische

Fahrzeugindustrie sorgenvoll in die Zukunft angesichts drama-

tisch sinkender Zahlen für Pkw-Neuzulassungen in Europa.

Die Energiewende und hier insbesondere die offenen Fragen zur

Beschleunigung und Finanzierung des Netzausbaus bestimmten

die energiepolitische Diskussion. Den entscheidenden Anstoß

für die Energiewende hierzulande gab nicht der Klimaschutz,

sondern der Super-GAU in Fukushima. Jedoch rückten dieses

Ereignis wie auch die klima- und ressourcenpolitischen Ziel-

setzungen als Antreiber der Energiewende zunehmend in den

Hintergrund. Für die Verbraucherverbände ist die Frage der

Finanzierungsgerechtigkeit entscheidend für die erforderliche

gesellschaftliche Akzeptanz. Sie stellen daher ihre Befürchtung

in den Vordergrund, dass im Wesentlichen die Familienhaushalte

zur Kasse gebeten werden und nicht nur den teureren erneuer-

baren Strom, sondern auch die hiermit verbundenen Kosten und

Risiken für den Netzausbau und die offshore-Windkraftanlagen

finanzieren müssen. Ein politischer Konsens über die notwendige

und zeitlich drängende Strategie ist mit Blick auf die unterschied-

liche Betroffenheit der Bundesländer – im Norden überwiegt

Windstrom, im Süden Photovoltaik – offenbar schwer erreichbar.

Das Thema Klimaschutz und Diversifizierung der Energieversor-

gung tritt zunehmend im Sinne der breiten Akzeptanzgewinnung

in den Hintergrund.

In dieser Gemengelage wird auch die Bedeutung der Bioenergie

hinterfragt. Bekanntlich zeichnet sich die Bioenergie dadurch aus,

dass sie speicherbar und damit grundlastfähig, aber auch flexibel

einsetzbar ist, um Bedarfs- und folglich auch Preisspitzen zu

kappen. Die UFOP engagiert sich deshalb im Beirat der Agentur

für Erneuerbare Energien (AEE), der die Aufgabe hat, für die

gesamte Vielfalt der erneuerbaren Energien öffentlichkeitswirk-

same Aktionen im Sinne einer sachgerechten Verbraucher- und

Medieninformation abzustimmen und umzusetzen.

„Tank oder Teller”-Debatte hält anNach dem schwierigen Erntejahr 2011 in Europa löste die

außergewöhnliche Dürre zur Ernte 2012 in den USA eine

intensiv geführte Diskussion über die Befürchtung aus, dass

die Getreide- bzw. Mais- und damit Nahrungsmittelversorgung

für den Weltmarkt nicht gesichert sei. Vor diesem Hintergrund

forderte Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel einen

Verkaufsstopp von E10. Eine umfassende, von den Medien

bestimmte Berichterstattung aufgrund der als Reaktion darauf

ausgelösten „Tank oder Teller“-Debatte beschäftigte die Bundes-

regierung und die betroffenen Wirtschaftsverbände. Nicht-

Regierungsorganisationen und karitative Verbände unterstützten

die Forderung in dem Glauben, dass hierdurch weitere Preis-

steigerungen bei Nahrungsmitteln gemindert werden könnten.

Auch der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung,

Oliver Shutter, befürchtete eine erneute Nahrungsmittelkrise

und forderte eine Auszeit für die Produktion von Biosprit. Die

Bundesregierung stellte jedoch zur Beruhigung der Biokraft-

stoffindustrie klar, dass eine Änderung der Biokraftstoffstra-

Grafik 1: Biokraftstoffe vermeiden Sojaimporte

3. Biodiesel & Co.

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Bericht 2011/201230 Biodiesel & Co.

In 1.000 t Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez akt. Kalk. Vorjahr

Biodieselbeimischung 157,32 149,26 172,71 186,917 205,23 176,67 224,75 215,32 190,39 214,12 218,99 216,99 2.328,66 2.236,024

Biodiesel B100 3,59 4,97 2,22 3,364 4,69 7,32 4,77 5,05 10,34 9,42 8,28 32,91 96,91 293,061

Summe 160,91 154,23 174,93 190,281 209,91 183,99 229,54 220,37 200,72 223,54 227,28 249,90 2.425,57 2.529,085

Pflanzenöl (PÖL) 0,51 1,21 1,06 3,235 2,41 0,97 0,43 0,57 2,53 2,27 2,18 2,26 19,63 60,921

Summe Biodiesel und PÖL 161,42 155,44 175,99 193,516 212,32 184,96 229,98 220,94 203,25 225,81 229,45 252,15 2.445,20 2.590,006

Diesel 2.311,20 2.443,43 2.823,92 2.651,636 2.917,40 2.590,88 2.766,60 3.037,27 2.944,68 2.822,09 2.902,81 2.621,29 32.833,19 32.127,963

Anteil Beimischung 6,81 6,11 6,12 7,049 7,04 6,82 8,12 7,09 6,47 7,59 7,54 8,28 7,09 6,960

Summe Kraftstoffe 2.315,29 2.449,61 2.827,20 2.658,235 2.924,50 2.599,16 2.771,83 3.042,89 2.957,54 2.833,79 2.913,27 2.656,45 32.949,73 32.481,945

Anteil Biodiesel und PÖL 6,97 6,35 6,22 7,280 7,26 7,12 8,30 7,26 6,87 7,97 7,88 9,49 7,42 7,974

Tab. 2: Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2011

Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, AMI

tegie nicht geplant sei. Das Bundesumweltministerium erklärte

hierzu, dass es sich nicht an einer Debatte über einen Stopp

von E10 beteiligen werde. Grundsätzlich zu befürworten ist die

Forderung von Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel,

die Forschung mit dem Ziel voranzutreiben, die Biokraftstoffpro-

duktion mittel- bis langfristig auf Rohstoffe umzustellen, die das

Konfliktpotenzial „Tank oder Teller” entschärfen. Aus Sicht der

UFOP wurde im Rahmen dieser Diskussion erneut unzureichend

berücksichtigt, dass mit Getreide, Zuckerrüben oder Raps für

die Biokraftstoffproduktion in erheblichem Umfang ein Beitrag

zur heimischen bzw. europäischen Eiweißfuttermittelversor-

gung geleistet wird. Im Blickpunkt muss die Gesamtnutzung der

Pflanze stehen und nicht – wie bei Raps – nur der Ölanteil, der

schließlich für die Biodieselproduktion verwendet wird. Für die

heimische Tierernährung werden etwa 7,4 Mio. t Eiweißfutter-

mittel benötigt. Allein durch die Biokraftstoffproduktion werden

mit dem Löwenanteil Biodiesel aus Raps etwa 2,3 Mio. t Eiweiß-

futtermittel (Grafik 1), im Wesentlichen Rapsschrot, produziert

und ersetzen entsprechende Importmengen Sojaschrot bzw. die

hierfür erforderlichen Anbauflächen von mehr als 1 Mio. ha!

Diese „Gutschrift“ der für die Produktion der äquivalenten

Menge Soja nicht benötigten Fläche steht im Umkehrschluss für

die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung. Überdies führt die

Biokraftstoffpolitik zu einem Rohstoffangebot, das insbesondere

in Zeiten stark steigender Preise als optionale Nutzung für die

Nahrungsmittelversorgung zur Verfügung steht – die UFOP steht

zu „Food First“.

Vor diesem Hintergrund befassten sich die Medien ebenfalls

intensiv mit der Frage, in welchem Umfang Biokraftstoffe und

deren Rohstoffbedarf schließlich auch zum Hunger in der Welt

und zu Nahrungsmittelkrisen beitragen. Die UFOP und der

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hatten unter

der Zielsetzung einer sachgerechten Information das Institut für

Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität

Gießen mit einer Studie über „Die Bestimmungsgründe für das

Niveau und die Volatilität von Agrarrohstoffpreisen auf internati-

onalen Märkten unter besonderer Berücksichtigung der Biokraft-

stoffe und deren Rohstoffbedarf“, so der Titel, beauftragt. Prof.

Dr. Michael Schmitz verdeutlichte mit dieser Vorstudie die grund-

sätzlichen Zusammenhänge. Die in der öffentlichen und medi-

enwirksamen Diskussion oftmals angeführte einfache Formel

„Hunger entsteht durch hohe Preise auf den Weltagrarmärkten“

ist schlicht falsch, so ein Ergebnis dieser Studie. Sie erläutert vor

allem die Gründe, warum sich der für die Biokraftstoffherstellung

benötigte Rohstoffbedarf, wenn überhaupt, nur gering auf die

Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe auswirkt. In der Diskussion

wird vielfach übersehen, dass gerade in den Entwicklungslän-

dern viele Agrarprodukte für lokale Märkte produziert werden

und folglich von den Weltagrarmärkten abgekoppelt sind. Über-

dies handelt es sich um Nahrungsmittelrohstoffe (z. B. Cassava,

Sorghum, Maniok usw.), die am Weltmarkt nicht gehandelt

werden. Preisschwankungen auf den Weltmärkten für Getreide

wirken sich deshalb nicht auf lokaler Ebene in den Entwicklungs-

ländern aus. Problematischer ist die Tatsache, dass der Hunger

in vielen Ländern nicht ein Ergebnis mangelnder Verfügbarkeit

(z. B. Brasilien), sondern der geringen Kaufkraft, der Unfähigkeit

der politischen Führung, von Wetterereignissen, aber inzwischen

auch von Klimaveränderungen ist.

Die wissenschaftliche Diskussion über die Gründe für den Hunger

und die Weltagrarmarktpreisentwicklung hat jedoch erheblich

Fahrt aufgenommen. Zunehmend werden in der Öffentlichkeit

die für die Land- und Agrarwirtschaft gleichermaßen wichtigen

Preisabsicherungsinstrumente an Börsen in Frage gestellt. Mit

dem Hinweis auf eine zunehmende Liberalisierung ohne staat-

liche Eingriffe stellt die UFOP einen enormen Informationsbe-

darf über die Entwicklungsgeschichte und die heutige Bedeutung

von Preissicherungsinstrumenten insbesondere für die Land-

wirtschaft und die nachfolgenden Stufen des Handels und der

Verarbeitung fest. Die Einflussnahme von finanzstarken Fonds

wird überschätzt. Diese können eine Preisentwicklung nicht

anstoßen, sondern allenfalls die Preistendenz beeinflussen. Aus

Sicht der UFOP ist vielmehr der Rohölpreis heute ein entschei-

dender Preistreiber an den internationalen Agrarmärkten. Der

Rohölpreis hat die „Eckpreisfunktion“ für die Kosten- bzw. Preis-

entwicklung bei Agrarrohstoffen übernommen. Die einfache,

wiederholt über die Medien verbreitete Darstellung, dass mit

steigenden Preisen für fossile Kraftstoffe ebenso die Preise

für Biokraftstoffe und folglich die Preise der Agrarrohstoffe für

deren Herstellung steigen, ist unzutreffend. Die Pönaleregelung

als Instrument der Biokraftstoffquotenpolitik in den Mitglied-

staaten der EU würde eine in diesem Sinne preisdämpfende

Wirkung entfalten, sollten die Preise für Biokraftstoffe die Höhe

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 30 21.11.12 11:27

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 31

der Pönale übersteigen. Es ist folglich für die Quotenverpflich-

teten wirtschaftlicher, die entsprechende Pönale zu zahlen, statt

Biokraftstoffe einzusetzen. Diese und weitere Zusammenhänge

werden in einer vertiefenden Studie der Universität Gießen

untersucht, die Anfang 2013 vorliegen wird.

Absatzentwicklung von Biodiesel 2011/12Der Biodieselabsatz entwickelte sich in Deutschland im Jahr

2011 insgesamt rückläufig, von 2,529 Mio. t im Jahr 2010 auf

2,426 Mio. t im Jahr 2011. Verantwortlich für diese Entwicklung

ist vor allem der Rückgang der Vermarktung von Biodiesel als

Reinkraftstoff (B100) von etwa 300.000 t im Jahr 2010 auf nur

noch knapp 100.000 t im Jahr 2011. Analog verringerte sich die

Absatzmenge für Pflanzenölkraftstoff von etwa 61.000 t im Jahr

2010 auf knapp 20.000 t im Jahr 2011. Demzufolge sank der

Anteil dieser Biokraftstoffe am Gesamt-Dieselkraftstoffabsatz

von 8 auf 7,5 %. Bedingt durch die gute Konjunktur und den

damit einhergehend gestiegenen Absatz von Dieselkraftstoff

in Höhe von 0,4 Mio. t, nämlich von 32,13 Mio. t in 2010 auf

32,53 Mio. t im Jahr 2011, stabilisierte sich der Gesamtabsatz

von Biodiesel. Die gestiegene Nachfrage nach Dieselkraftstoff

kompensierte damit den Rückgang von B100. Problematisch

ist diese Entwicklung für Pflanzenölkraftstoff, da er aus Quali-

tätsgründen herkömmlichem Dieselkraftstoff nicht beigemischt,

sondern ausschließlich als Reinkraftstoff vermarktet werden

kann (Tab. 2).

Eine Schätzung für den Biodieselabsatz im Jahr 2012 ist mit

großen Unsicherheiten behaftet. Entsprechend der Marktbe-

richterstattung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhr-

kontrolle (BAFA) wurden für die Beimischung in den ersten

7 Monaten etwa 1.261 Mio. t Biodiesel vermarktet, 1.272 Mio. t

waren es im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Reinkraftstoff-

absatz stieg in diesem Zeitraum von 31.000 t im Jahr 2011 auf

etwa 63.000 t Ende Juli 2012. Insgesamt wurden in den Monaten

Januar bis Juli 2012 etwa 20.300 t Biodiesel mehr gegenüber

2011 abgesetzt. Die Grafik 2 weist die entsprechenden Schät-

zungen aus, wenn diese Absatzentwicklung für 2012 linear

fortgeschrieben würde. Demzufolge würde die Menge Biodiesel

für die Beimischung etwa 2.162 Mio. t betragen und damit

um ca. 156.000 t niedriger ausfallen. Der Reinkraftstoffabsatz

stiege dagegen um etwa 11.000 t auf 108.000 t etwas an. Unter

Berücksichtigung des durch die europäische Norm für Diesel-

kraftstoff EN 590 maximal vorgegebenen Beimischungsanteil

von 7 Vol.-%, ist das Absatzpotenzial im Beimischungsmarkt

ausgeschöpft. Ein Zuwachs könnte hierzulande nur durch eine

Änderung der Normanforderung, durch Einführung von B10

ermöglicht werden. Der Absatz könnte dann auf ca. 3,1 Mio. t

steigen. Diesem Beimischungsansatz verschließt sich jedoch

die Fahrzeugindustrie mit Hinweis auf zu erwartende motor-

technische Probleme, beispielsweise durch Motorölverdünnung

und mangelnde Kompatibilität mit der Abgasnachbehandlung

bei EURO-VI-Fahrzeugen. Vor diesem Hintergrund fördert die

UFOP Projektvorhaben zur Verbesserung des Siedeverhaltens

und damit zur Vermeidung der Ablagerungsbildung in Einspritz-

systemen (siehe Kapitel 5.5).

Die UFOP befürchtet, dass das in der Grafik 2 dargestellte

Potenzial zukünftig nicht ausgeschöpft wird und folglich die

Biodieselnachfrage dramatisch abnimmt. Bei Redaktionsschluss

war noch nicht bekannt, welche Biodieselmenge aus dem

Quotenjahr 2011 in das Quotenjahr (= Kalenderjahr) 2012 über-

tragen wird. Für diese Schätzung ist zu berücksichtigen, dass

die Bundesregierung die gesetzliche Regelung zur Änderung

der 36. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (BImSchV) für

die Doppelanrechnung von Biokraftstoffen auf die Quotenver-

pflichtung, hergestellt aus Abfall- und Reststoffen, rückwirkend

ab dem 1. Januar 2011 in Kraft gesetzt hatte. Angaben der

Bundesanstalt der Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zufolge

wurden Nachhaltigkeitsnachweise für über 400.000 t doppelt

anrechnungsfähigen Biokraftstoff, vorrangig Biodiesel, herge-

stellt aus gebrauchtem Pflanzenöl, in der Datenbank Nabisy

registriert. Aus Sicht der UFOP hatte die Bundesregierung ohne

zwingenden Grund zudem die Fristsetzung für den Nachweis der

Quotenerfüllung für das Jahr 2011 um 2 Monate bis zum 15. Juni

2012 verlängert. Des Weiteren ist den Biokraftstoffstatistiken der

BAFA nicht die Höhe des Marktanteils an hydriertem Pflanzenöl

(HVO) zu entnehmen. Eine systematische Erfassung und Veröf-

fentlichung von HVO als auch der doppelt anrechnungsfähigen

Biokraftstoffmengen hatten UFOP und VDB im Rahmen eines

Fachgespräches mit den zuständigen Ministerien BMF, BMWI,

BMELV und Fachbehörden gefordert.

In 1.000 t Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez akt. Kalk. Vorjahr

Biodieselbeimischung 157,32 149,26 172,71 186,917 205,23 176,67 224,75 215,32 190,39 214,12 218,99 216,99 2.328,66 2.236,024

Biodiesel B100 3,59 4,97 2,22 3,364 4,69 7,32 4,77 5,05 10,34 9,42 8,28 32,91 96,91 293,061

Summe 160,91 154,23 174,93 190,281 209,91 183,99 229,54 220,37 200,72 223,54 227,28 249,90 2.425,57 2.529,085

Pflanzenöl (PÖL) 0,51 1,21 1,06 3,235 2,41 0,97 0,43 0,57 2,53 2,27 2,18 2,26 19,63 60,921

Summe Biodiesel und PÖL 161,42 155,44 175,99 193,516 212,32 184,96 229,98 220,94 203,25 225,81 229,45 252,15 2.445,20 2.590,006

Diesel 2.311,20 2.443,43 2.823,92 2.651,636 2.917,40 2.590,88 2.766,60 3.037,27 2.944,68 2.822,09 2.902,81 2.621,29 32.833,19 32.127,963

Anteil Beimischung 6,81 6,11 6,12 7,049 7,04 6,82 8,12 7,09 6,47 7,59 7,54 8,28 7,09 6,960

Summe Kraftstoffe 2.315,29 2.449,61 2.827,20 2.658,235 2.924,50 2.599,16 2.771,83 3.042,89 2.957,54 2.833,79 2.913,27 2.656,45 32.949,73 32.481,945

Anteil Biodiesel und PÖL 6,97 6,35 6,22 7,280 7,26 7,12 8,30 7,26 6,87 7,97 7,88 9,49 7,42 7,974

Kumuliert

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Bericht 2011/201232 Biodiesel & Co.

Biodieselproduktion und -vermarktung in der EU-27Das Absatzpotenzial von Biodiesel in der Europäischen Union

wird im Wesentlichen bestimmt durch die national gesetzlich

festgelegten Biokraftstoffquotenverpflichtungen. Gemäß der

europäischen Norm (EN 590) für Dieselkraftstoff, können

maximal 7 Vol.-% Biodiesel (EN 14214) herkömmlichem Diesel-

kraftstoff beigemischt werden. Der Tab. 3 ist zu entnehmen, dass

nur die Mitgliedstaaten Österreich, Frankreich, Deutschland und

Griechenland sowie Spanien die Quotenverpflichtung an dieser

Maximalvorgabe orientieren. Die UFOP kritisiert, dass die

europäische Biodieselbranche einerseits einen hohen Wettbe-

werbsdruck und Import-Dumping beklagt, andererseits zu wenig

Druck macht, das nach der Dieselnorm vorgegebene Potenzial

auszuschöpfen. 2011 wurden etwa 210 Mio. t Dieselkraftstoff

in der EU abgesetzt. Das entspricht einem Einsatzpotenzial

von Biodiesel in Höhe von etwa 13,6 Mio. t. Dem steht eine

tatsächliche Nachfrage in Höhe von ca. 10,5 Mio. t gegenüber.

Die europäische Produktion wird nach Angaben des European

Biodiesel Boards (EBB) auf einen Anteil von 8,8 Mio. t geschätzt.

Dies entspricht einem Rückgang von 8 % gegenüber 2010. Die

Auslastung der europäischen Biodieselkapazität (22,12 Mio. t)

sank damit 2011 unter 40 %. Hierzu ist zu bemerken, dass die

Statistiken bzgl. der Biodieselproduktionskapazitäten allerdings

noch Anlagen berücksichtigen, die inzwischen endgültig aus der

Produktion genommen wurden. EU-weit verstetigt sich daher

der Trend, dass die Biodieselhersteller entweder preisabhängig

auf Rohstoffimporte setzen wie in Spanien und Großbritannien

oder die Biodieselherstellung als zusätzliches Standbein in die

Wertschöpfungskette von Ölsaatenhandel und -verarbeitung

(Raps und Soja) integriert wurde. Dies sind insbesondere die

international tätigen Agrarkonzerne wie ADM, Cargill, Bunge,

Louis-Dreyfuss.

Für die nächsten Jahre erwartet die UFOP einen weiteren Rück-

gang der Biodieselproduktion, insbesondere aus Rapsöl, weil

auch in anderen Mitgliedstaaten die Option der Doppelanrech-

nung von Biokraftstoffen (Tab. 4) umgesetzt wird. Die Quoten-

erfüllung ist kalkulatorisch in Deutschland ohne den Bezug von

Winterware (Rapsölmethylester) möglich. Vor diesem Hinter-

grund ist zu fragen, ob die Option der Doppelanrechnung dem

energie- und klimaschutzpolitischen Ziel der EU entgegenläuft,

weil im Umkehrschluss die entsprechende „physische“ fossile

Kraftstoffmenge eingesetzt werden muss, um den tatsächlichen

Kraftstoffbedarf zu decken. Die Zielerfüllung wird mit Anrech-

nungsfaktoren schöngerechnet. Neben der Option der Doppel-

anrechnung ist mangels statistischer Zahlen nicht abschätzbar, in

welchem Umfang ebenfalls die Produktion und Vermarktung von

hydrierten Pflanzenölen (HVO) des finnischen Mineralölkonzerns

Neste Oil zusätzlich den Wettbewerb auf dem europäischen

Biokraftstoffmarkt bestimmt.

Insgesamt sieht sich die europäische Biokraftstoffindustrie einem

stetig wachsenden Importdruck ausgesetzt. Während 2008 mit

B99 die USA der wesentliche Biodieselexporteur in die Europä-

ische Union waren, haben in den Jahren 2010 bis 2012 Indo-

nesien und Argentinien diesen Importanteil übernommen. Das

Grafik 2: Inlandsverbrauch Biodiesel

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 33

Tab. 3: Biokraftstoffmandate in der Europäischen Union

Quelle: Kingsman, 09/12

Gesamtquote Biodieselquote Bioethanolquote

Österreich 6.25 % min. 6.3 % min. 3.4 %

Belgien 4 % vol 4 % vol 4 % vol

Bulgarien 5.75 % vol 6 % vol

Tschechische Republik 6 % vol 4.1 % vol

Zypern 2.50 %

Dänemark 5.75 %

Estland 5.75 %

Finnland 6 %

Frankreich 7 % 7 % 7 %

Deutschland 6.25 % min. 4.4 % min. 2.8 %

Griechenland 6.50 %

Ungarn 4.80 % min. 4.8 % vol min. 4.8 % vol

Irland 4 % vol

Italien 4.50 %

Lettland 5.75 % 5 % vol 5 % vol

Litauen 5.75 % vol

Niederlande 5.25 % min. 3.5 % min. 3.5 %

Norwegen 5 % vol 5 % vol 5 % vol

Polen 6.65 %

Portugal 5 % 6.75 % vol

Rumänien 5.75 % 5 % vol 5 % vol

Slowakei 5.75 % min. 5.2 % vol min 3.2 % vol

Slovenien 6 %

Spanien 6.50 % min. 7 % min. 4.1 %

Schweden 5 % vol 6.5 % vol

Großbritannien 4.5 % vol

Tab. 4: Doppelanrechnung

Quelle: Kingsman, 09/12

Doppelanrechnung Doppelanrechnung

UCOME TME

Frankreich April 2010 April 2010 Doppelanrechnung Erlass ratifiziert

Deutschland 2011 TME nicht akzeptiert Doppelanrechnung Erlass ratifiziert

Großbritannien Dezember 2011 Dezember 2011 Doppelanrechnung Erlass ratifiziert

Italien Januar 2012 Januar 2012 Doppelanrechnung Erlass ratifiziert (noch nicht vollständig umgesetzt) (noch nicht vollständig umgesetzt)

Österreich Dezember 2010 Dezember 2010 Doppelanrechnung Erlass ratifiziert (aufgrund anderer Bestimmungen (aufgrund anderer Bestimmungen

kaum in der Praxis angewendet) kaum in der Praxis angewendet)

Niederlande Dezember 2009 Dezember 2009 Doppelanrechnung Erlass ratifiziert

Spanien April 2012 April 2012 Erlass noch ausstehend (noch nicht umgesetzt) (noch nicht umgesetzt) (im April ratifiziert)

Irland 2010 2010 Doppelanrechnung gemäß EER

Dänemark UCOME nicht akzeptiert Juli 2011 Doppelanrechnung gemäß EER

Finnland Oktober 2011 Oktober 2011 Doppelanrechnung gemäß EER

Polen k. A. k. A. Doppelanrechnung Erlass fehlt

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Bericht 2011/201234 Biodiesel & Co.

Antidumpingverfahren gegen die USA war also überaus erfolg-

reich. Ein analoges Verfahren ist von Seiten der Kommission auf

Betreiben des EBB gegen Argentinien und Indonesien eingeleitet

worden. Argentinien hat inzwischen den Exporttarif auf Biodiesel

um 20 % auf das Niveau des inländisch produzierten Sojaöls

angehoben, allerdings diese Festsetzung unter den Vorbehalt

einer permanenten Überprüfung gestellt. Erwartungsvoll blickt

die Biodieselbranche auf das Verfahren, das die EU-Kommission

gegen Indonesien eingeleitet hat.

Stand der Implementierung von Nachhaltigkeitszertifizie-rungssystemen in Deutschland Die Sitzung des zuständigen Fachbeirates der Bundesanstalt für

Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fand anlässlich der Interna-

tionalen Grünen Woche 2012 in Berlin statt. Im Mittelpunkt der

Beratungen standen unter anderem Fragen zur Verlängerung

des Massenbilanzzeitraums auf bis zu 12 Monate für Unter-

nehmen vor der letzten Schnittstelle. Entsprechende Anträge der

Zertifizierungssysteme REDcert und ISCC wurden jedoch mit der

Begründung abgelehnt, dass diese Verlängerung nicht mit dem

von der EU-Richtlinie vorgegebenen Massenbilanzzeitraum von

maximal 3 Monaten übereinstimmt. Die einmalige Zulassung

eines 12-Monats-Zeitraums wurde von der Kommission mit dem

Hinweis der erstmaligen Einführung dieser Systeme begründet.

Mit der Zulassung der Doppelanrechnung von Biokraftstoffen auf

die Quotenverpflichtung käme es, befürchtete die Biokraftstoff-

wirtschaft, zu „Umgehungstatbeständen“ durch die damit einher-

gehende Anreizwirkung. BLE und REDcert waren sich daher

grundsätzlich einig, dass bereits auf der Stufe der Sammelstellen

von Abfällen und Reststoffen die Zertifizierung erfolgen muss.

Die BLE hat inzwischen das Nabisy-Datenbanksystem dahin-

gehend erweitert, dass aus beliebigen zugelassenen Zertifizie-

rungssystemen Nachhaltigkeitsnachweise eingegeben werden

können. Das Nabisy-System fungiert praktisch als Plattform für

die Platzierung von Nachweissystemen von international tätigen

Kraftstoffherstellern und -vermarktern. Die in das System einge-

pflegten Nachweise bzw. Biokraftstoffmengen sind daher nicht

gleichzusetzen mit dem voraussichtlichen Absatz in Deutschland.

Aus Sicht der Gesellschafter ist die weitere Entwicklung der

REDcert GmbH überaus erfreulich. Die EU-Kommission hatte

Mitte 2012 das von REDcert eingereichte Zertifizierungssystem

„REDcert EU“ zugelassen. Damit wurde die Voraussetzung dafür

geschaffen, die Aktivitäten in anderen EU-Mitgliedstaaten oder

Drittstaaten verstärkt ausdehnen zu können. Ebenfalls erfreulich

ist die Entwicklung bei den Systemteilnehmern (Tab. 5).

Gegenstand intensiver Diskussionen mit der BLE war die Frage

zur Vermarktung von nachhaltiger Biomasse aus international

anerkannten Zertifizierungssystemen. Problematisch ist in diesem

Zusammenhang die Feststellung der BLE, dass EU-zertifizierte

Unternehmen keine nachhaltige Ware aus nationalen Systemen

handeln oder verarbeiten dürfen. Die BLE stellte hierzu fest, dass

ein ausschließlich EU-zertifizierter Biodieselhersteller bzw. -liefe-

rant nach der letzten Schnittstelle keine nachhaltige deutsche Ware

verarbeiten bzw. handeln darf. REDcert sprach daher die Empfeh-

lung aus, möglichst schnell auf das REDcert-EU-System umzu-

stellen und die mit „DE“ zertifizierte Ware rasch zu vermarkten.

Nach wie vor ist grundsätzlich problematisch, dass die Umset-

zung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie bis heute nicht in

allen Mitgliedstaaten vollzogen wurde. Nach Mitteilung der

EU-Kommission ist gegen sieben Mitgliedstaaten ein Vertrags-

verletzungsverfahren eingeleitet worden. Praktisch nur Deutsch-

land und Österreich haben die Richtlinie fristgerecht umgesetzt,

wohingegen in Spanien, England, den Beneluxländern sowie

Rumänien die Umsetzung verspätet erfolgte und diese sich in

Frankreich, Tschechien, Polen und Dänemark aktuell vollzieht.

Die EU-Kommission hat inzwischen zwölf Zertifizierungssysteme

(Tab. 6) zugelassen, weitere 25 Anträge liegen der Kommission

zur Genehmigung vor. Die BLE ist bemüht, im Rahmen der

Sitzungen der internationalen Arbeitsgruppe der zuständigen

Stellen der Mitgliedstaaten (renewable fuels regulators group –

REFUREC: www.refurec.org/) die Erfahrungen im Rahmen der

nationalen Umsetzung einzubringen. Aus Sicht der UFOP wäre

es wünschenswert, dass ein EU-abgestimmtes Dokumentations-

system gemäß den Anforderungen des Nabisy-Systems in den

Mitgliedstaaten implementiert würde. Diese Entwicklung scheint

sich leider nicht abzuzeichnen, so dass erwartet werden muss,

dass nicht zuletzt vor dem Hintergrund der unterschiedlichen

Ausrichtungen der zugelassenen EU-Systeme auch hierdurch

bedingt Wettbewerbsverzerrungen zu erwarten sind. Die UFOP

stellt fest, dass die personelle Ausstattung bei der zuständigen

Stelle der EU-Kommission dem erforderlichen Abstimmungs-

und Verwaltungsaufwand gegenüber den Mitgliedstaaten und der

betreffenden Biokraftstoffwirtschaft nicht gerecht werden kann.

Konkrete und dringende Fragen zur Umsetzung der durch die

Erneuerbare-Energien-Richtlinie vorgegebenen Anforderungen

werden nicht oder nicht rechtssicher beantwortet werden. Die

Biokraftstoffwirtschaft insgesamt bemängelt die personelle

Ausstattung. Die UFOP sieht hier dringenden Handlungsbedarf,

analog zur Generaldirektion „Agri“ auch bei der Generaldirektion

„Energie“ einen beratenden Ausschuss, besetzt mit Vertretern

der Wirtschaft, einzurichten.

Biokraftstoffpolitik – wie weiterentwickeln?Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zur Bildung der

großen Koalition (2005) wurde der Entschluss gefasst, die Steu-

erbegünstigung schrittweise zu reduzieren und stattdessen im

Wege einer Quotenverpflichtung die Verwendung von Biokraft-

stoffen als Beimischungskomponente in fossilen Kraftstoffen

zu fördern. Die schrittweise Steuererhöhung auf Biodiesel

hatte zur Folge, dass ein weltweit einzigartiges Vertriebs- und

Distributionskonzept aufgegeben werden musste. Im Jahr 2004

hatten ca. 1.900 Tankstellen und damit etwa jede neunte öffent-

liche Anlage in Deutschland Biodiesel im Angebot. Biodiesel

wurde bundesweit über den mittelständischen Mineralölhandel

angeboten. Der mit Abstand wichtigste Kunde war das Trans-

portgewerbe. Die Steuerbegünstigung kam damit hierzulande

einem Wirtschaftssektor zugute, der sich einem internationalen

Kostendruck ausgesetzt sieht. Die UFOP ist überzeugt, dass mit

Biodiesel als Reinkraftstoff ebenfalls dem Tanktourismus und

dem hiermit einhergehenden Steuerausfall begegnet wurde.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 35

Die UFOP hatte im Berichtszeitraum wiederholt an die Ankün-

digung im Koalitionsvertrag erinnert, den Reinkraftstoffmarkt

wiederzubeleben. Angesichts der Finanzkrise und der Notwen-

digkeit der Haushaltskonsolidierung ist die Bereitschaft auf Seiten

der Politik jedoch gering, eine Gesetzesinitiative anzustoßen, weil

zugleich die Frage möglicher Steuermindereinnahmen beant-

wortet werden muss. Die Energiesteuerrichtlinie 2003/30/EG

sieht vor, dass im Falle der Einführung einer absatzfördernden

Steuerbegünstigung der betreffende Mitgliedstaat jährlich eine

Überkompensationsprüfung durchzuführen hat und folglich

„steuernd“ eingreifen kann. Diese muss nach Auffassung der

UFOP aber auch eine Korrektur zugunsten der Verwendung von

Bio-Reinkraftstoffen vorsehen.

Reinkraftstoffmarkt wieder beleben ohne Steuerausfall Der Gesetzgeber hat mit der Regelung zur vertraglichen Über-

nahme der Quotenverpflichtung gemäß § 37a BImSchG die

förderpolitischen Voraussetzungen geschaffen, diese Regelung

zu einem strategischen Förderinstrument für Reinkraftstoffe

zu entwickeln. Sie ist Grundlage für den so genannten Quoten-

handel. Durch die Nachversteuerung der verkauften steuerbe-

günstigten Reinkraftstoffmengen (B100/Rapsölkraftstoff) wird

ein Steuerausfall reduziert und im besten Fall kompensiert. Diese

Regelung zur Erfüllung der Quotenverpflichtung wurde von den

betroffenen Wirtschaftskreisen so rege in Anspruch genommen,

dass nach Auffassung der UFOP der größte Teil der seit dem

Inkrafttreten dieser Regelung vermarkteten Reinkraftstoffmenge

nachversteuert wurde – ein Steuerausfall also nur temporär

entstand. Rückblickend wäre eine Überkompensationsprüfung

nicht erforderlich gewesen. Die Reinkraftstoffvermarktung wird

i. d. R. dann ausgelöst, wenn insbesondere bei stark volatilen

Dieselkraftstoffpreisen zeitweise die Verwendung von Pflanzenöl

oder Biodiesel als Reinkraftstoff attraktiv wird (Grafik 3).

Biodiesel und Pflanzenölkraftstoff können sich dann durchaus

dämpfend auf die Dieselkraftstoffpreisentwicklung auswirken.

Bedingt durch die allerdings Ende 2012 auslaufenden ermä-

ßigten Steuersätze auf Biodiesel (18,6 ct /l) und Pflanzenöl-

kraftstoff (18,4 ct /l) würde dem Quotenhandel allerdings die

Basis entzogen, weil der Kaufanreiz für den Flottenbetreiber

im Transportgewerbe entfällt. Dieser wäre umso größer und

würde den Quotenhandel beschleunigen, wenn Biodiesel und

Pflanzenölkraftstoff steuerfrei angeboten werden könnten. Dies

wäre nach Auffassung der UFOP der schnellstmögliche Weg,

Tab. 5: REDcert-Systemteilnehmer

Quelle: REDcert, Oktober 2012

Ersterfasser 839 (– 13) 19

Zuckerfabrik 11 (0) 5

Ölmühle 124 (+ 2) 7

Biokraftstoffhersteller (einschließlich Ethanol) 52 (+ 5) 9

Händler feste und flüssige Biomasse 38 (+ 8) 4

Biogasanlagen 11 (– 3)

Sonstige 7 (+ 2)

Gesamt davon EU-System

1.048 (+ 5) 44

Die registrierten Unternehmen verteilen sich auf folgende Betriebsarten :

REDcert-Systemteilnehmer

Tab. 6: EU-anerkannte Zertifizierungssysteme

Quelle: EU-Kommission

20

11

20

12

Datum Anerkennung System

1. ISCC (International Sustainability and Carbon Certification)

2. Bonsucro EU

3. RTRS EU RED (Round Table on Responsible Soy EU RED)

4. RSB EU RED (Round Table of Sustainable Biofuels EU RED)

5. 2BSvs (Biomass Biofuels voluntary scheme)

6. RBSA (Abengoa RED Bioenergy Sustainability Assurance)

7. Greenergy (Greenergy Brazilian Bioethanol verification programme)

8. Ensus (voluntary scheme under RED for Ensus bioethanol production)

02.04.2012 9. Scottish Quality Farm Assured (Combinable Crops Limited)

12.04.2012 10. Red Tractor Scheme

24.07.2012 11. REDcert

31.07.2012 12. NTA 8080 (Netherlands Technical Agreement)

… 13. … weitere 25 Anträge liegen der Kommission angeblich vor …

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Bericht 2011/201236 Biodiesel & Co.

den Quotenhandel und damit die Biokraftstoffvermarktung

auszulösen, allerdings auf Basis einer Menge, die der zu erwar-

tenden Quotenlücke entspricht. Diese entsteht dadurch, dass der

Marktanteil von E10 mit ca. 13 % bisher gering ist. Allerdings

ist bedingt durch die Möglichkeit der Doppelanrechnung von

Biokraftstoffen einschränkend festzustellen, dass der hiermit

verbundene Kompensationseffekt nicht abgeschätzt werden

kann, weil diese Mengen in der amtlichen Steuerstatistik nicht

erfasst werden. Insofern ist nach Auffassung der UFOP die

Anhebung der Gesamtquote von bisher 6,25 auf mindestens 7 %

(energetisch) zu prüfen.

Heute liegen mehrjährige Erfahrungen hinsichtlich der Umset-

zung des Quotenhandels zwischen den Quotenverpflichteten

(Mineralölindustrie), den Biodieselherstellern und den -händ-

lern unter der erforderlichen Aufsicht durch die Zollverwaltung

vor. Die Biokraftstoffquotenstelle erfasst die Quotenmengen

der Quotenverpflichteten (Mineralölindustrie und -handel) und

damit den Zukaufbedarf des Quotenverpflichteten im Falle

der Unterdeckung. Die unternehmensspezifische Menge an

Biokraftstoff des Quotenverpflichteten ergibt sich vereinfacht

aus der im Kalenderjahr verkauften fossilen Kraftstoffmenge.

Wurde im Kalenderjahr zur Erfüllung der Gesamtquote in Höhe

von 6,25 % den fossilen Kraftstoffen nicht genügend Biokraftstoff

zur Erfüllung der Quotenpflicht beigemischt, so steht gemäß der

Durchführungsverordnung zum Biokraftstoffquotengesetz ein

Zeitraum bis zum 15. April des darauf folgenden Kalenderjahres

zur Verfügung, im Wege einer Vertragsregelung den „Quoten-

zukauf“ abzusichern. Ein Biodiesel-/Pflanzenölhersteller oder

-händler kann die vermarkteten Mengen an steuerbegünstigten

Biokraftstoffen nachversteuern. Diese (energetische) Menge

kann sich der Quotenverpflichtete dann durch Vertragsabschluss

auf seine Quotenverpflichtung anrechnen lassen (Grafik 4).

Wie funktioniert der Quotenhandel?• Der Spediteur kauft Biodiesel als Reinkraftstoff mit einem

Steuersatz von 18,6 ct /l.

• Die entsprechende Reinkraftstoffmenge wird durch den

Händler mit diesem Steuersatz beim Hauptzollamt versteuert

und ist damit steuerlich erfasst.

• Eine große Mineralölgesellschaft verkauft im Verlauf des

Kalenderjahres (= Quotenjahr) Diesel und Benzin. Die beige-

mischte Menge Biodiesel bzw. Bioethanol und ETBE (der

Bioanteil wird mit 47 % angerechnet) werden entspre-

chend dem jeweiligen Energiegehalt auf die Quotenverpflich-

tung in Höhe von 6,25 % Gesamtquote angerechnet.

• Unter Berücksichtigung aller Bioanteile in den jeweiligen

fossilen Kraftstoffen reicht die Menge (energetischer Anteil)

nicht aus, um die Gesamtquote zu erfüllen.

• Die Fehlmenge Biokraftstoff des Quotenverpflichteten wird

durch die Biokraftstoffquotenstelle ermittelt. Bis zum 15. April

im jeweils darauf folgenden Kalenderjahr muss der Quoten-

verpflichtete die Fehlmenge ausgleichen, andernfalls ist eine

Pönale in Höhe von 60 ct /l zu zahlen. Der Anreiz zur

››

Grafik 3: Verbraucherpreise an der Zapfsäule inklusive Steuern

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 37

Vermeidung dieser Pönalezahlung ist dadurch gegeben, dass

der Steuersatz mit 47 ct /l auf Diesel geringer ist.

• Der Biodieselhändler übernimmt die gesamte oder einen Teil

der noch nicht erfüllten Quotenverpflichtung des Quotenver-

pflichteten, indem er im Wege eines Vertrages diese auf Basis

der entsprechenden Biodieselmenge zusichert und die

entsprechende Biodieselreinkraftstoffmenge beim Haupt-

zollamt nachversteuert. Diese Menge Biodiesel wird dem

Quotenverpflichteten sodann auf seine Verpflichtung durch die

Biokraftstoffquotenstelle gutgeschrieben.

Warum bleibt eine „Quotenlücke“?Die Höhe des Beimischungsanteiles wird begrenzt durch die

Vorgaben der Kraftstoffnormen: maximal 7 Vol.-% bei Diesel

und 5 bzw. 10 Vol.-% bei Benzin. Bedingt durch den geringen

E10-Anteil im Benzinmarkt und den im Vergleich zu Benzin 30 %

geringeren Energiegehalt reicht die in Verkehr gebrachte Menge

Bioethanol nicht aus, um die energetische Gesamtquote in Höhe

von 6,25 % zu erfüllen.

„Treibende Kraft“ dieses Quotenhandels ist die zu zahlende

Pönale in Höhe von 60 ct /l. Die Politik hatte, wie sich bestätigt

hat, richtigerweise die Pönale auf diesem Niveau festgelegt. Diese

gesetzliche Vorgabe hat in den letzten Jahren gezeigt, dass die

Quotenverpflichtung erfüllt und die umwelt- und ressourcenpoli-

tisch motivierte EU-Zielvorgabe für 2020 grundsätzlich erreicht

werden kann. Dieses förderpolitische Instrument gilt es weiterzu-

entwickeln, um das von der EU vorgegebene Ziel zu erreichen.

Die Politik hat die oben beschriebenen Rahmenbedingungen

geschaffen, um die Erfüllung der Zielvorgaben bzw. Quotenver-

pflichtungen sicherzustellen, allerdings bisher ohne die Absicht,

diese zu einem gezielten Förderinstrument für Biodiesel oder

Pflanzenöl als Reinkraftstoffe weiterzuentwickeln.

Die Vorschläge der UFOP:1. Fortsetzung der Steuerbegünstigung für Biodiesel und

Pflanzenölkraftstoff gemäß § 50 EnStG – auch die Novelle

der Energiesteuerrichtlinie sieht erneut die Ermächtigung

der Mitgliedstaaten vor, Biokraftstoffe für einen Zeitraum von

10 Jahren durch eine Steuerbegünstigung zu fördern.

2. Schaffung eines energiesteuerfreien Mengenkontingents

in Höhe von 400.000 t als Basismenge, um die zu erwartende

„Quotenlücke“, bedingt durch den geringen E10-Absatz, zu

schließen.

3. Erhöhung der Gesamtquote auf 7 % (energetisch) – das

Verfahren des Quotenhandels ermöglicht eine Quotenanhe-

bung ohne Steuerausfall.

Die Limitierung der steuerbefreiten Menge auf 400.000 t hätte den

Vorteil, dass das Steuerausfallrisiko vertretbar und dieses Kontin-

gent über die Zollverwaltung leicht zu kontrollieren ist.

››

Grafik 4: Quotenhandel

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Bericht 2011/201238 Biodiesel & Co.

Die Vorteile:1. Dem Speditionsgewerbe käme als potentem Nachfrager

von Biodiesel eine preislich attraktive Kraftstoffalternative

zugute; damit würde ein Beitrag geleistet, um im internatio-

nalen Wettbewerb zu bestehen.

2. Biodiesel könnte im Handelsgeschäft wieder Fuß fassen.

3. Mit Blick auf die defizitäre Versorgungslage im Dieselkraft-

stoffbereich würden die zusätzlich eingesetzten Reinkraft-

stoffmengen die Versorgungssituation verbessern.

4. Der erforderliche Entwicklungsdruck in Richtung Fahrzeug-

industrie wäre gegeben, die entsprechenden Fahrzeuge für

die Verwendung von Biodiesel (B100) oder auch für die

Verwendung von B30 (30 % Biodieselanteil im Dieselkraft-

stoff) freizugeben.

5. Bedingt durch den Quotenhandel würde die Steuerbegüns-

tigung schließlich mit entsprechendem Zeitverzug kompen-

siert werden, eine Überkompensationsprüfung ist damit

nicht erforderlich.

6. Auch die Verwendung von Pflanzenölkraftstoff im Trans-

portsektor würde an Attraktivität gewinnen.

7. Es ist davon auszugehen, dass die Reinkraftstoffvermark-

tung sich nicht zuletzt aus Distributionsgründen vorrangig

auf das Transportgewerbe konzentrieren wird. Diese

Unternehmen haben i. d. R. eine historisch mehrjährige

Erfahrung in der Verwendung von Biodiesel oder auch

Pflanzenölkraftstoff. Eine „E10-Debatte“ bzgl. erfor-

derlicher Freigaben analog zum Pkw-Sektor ist daher

nicht zu erwarten. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass der

Kraftstoffeinsatz eine „freiwillige Entscheidung“ des

jeweiligen Transportunternehmens ist.

Mit der Option eines Quotenhandels würde Deutschland auch

auf europäischer Ebene ein Signal für eine alternative Förderung

von Biodiesel oder Pflanzenöl als Reinkraftstoff setzen. Mögli-

cherweise sehen auch andere Mitgliedstaaten in dieser Förde-

rungsoption eine Alternative, um die Vermarktung von Biodiesel

im Sinne der Zielerfüllung gemäß der Erneuerbare Energien-

Richtlinie zu beschleunigen.

36. BImSchV – Doppelanrechnung von Abfall und ReststoffenGemäß Artikel 21 (2) der Richtlinie 2009/28/EG sind die Mitglied-

staaten verpflichtet, im Rahmen der nationalen Umsetzung die

Verwendung von Abfällen und Reststoffen zu regeln, und haben

sicherzustellen, dass die hieraus hergestellten Biokraftstoffe

doppelt gegenüber den sonstigen Biokraftstoffen auf die Quoten-

verpflichtung angerechnet werden. Deutschland hat die „Doppel-

anrechnung“ rückwirkend zum 1. Januar 2011 umgesetzt. Die

von der UFOP angemeldeten und vorhersehbaren Bedenken

finden in dem aktuellen Wirtschaftsgeschehen sowie in der

Tatsache ihre Bestätigung, dass mangelnde mit den Mitglieds-

staaten abgestimmte Vorgaben von Seiten der EU-Kommission

beispielsweise bezüglich der „Abfalldefinition“ als Voraus-

setzung für die Zulassung entsprechender Rohstoffe für die

Doppelanrechnung, inzwischen zu erheblichen Verwerfungen

im Binnenmarkt und im internationalen Rohstoffhandel bei

„gebrauchten Altfetten und -ölen“ führt. Die Umsetzung dieser

Vorgabe wird bisher nur in einigen Mitgliedstaaten umgesetzt

(Tab. 4). In ihrer Stellungnahme zu dem Entwurf der Verordnung

stellte die UFOP fest, dass die Doppelanrechnung, gemessen

an den Rohstoffkosten von pflanzlichen Ölen und Fetten und

den Kosten für deren Verarbeitung zu Biodiesel, zu einer offen-

sichtlich von der Kommission unterschätzten Wertschöpfung

führt. Dieser Hebeleffekt, der durch die damit einhergehende

erhebliche Verringerung der Gefahr einer Pönalezahlung für die

Quotenverpflichteten noch verstärkt wird, macht den Einsatz

der aus Rest- und Abfallstoffen außerordentlich attraktiv und

hat deshalb innerhalb kürzester Zeit zu erheblichen Marktver-

werfungen geführt. Dieser Effekt ist an den Preisnotierungen für

Biodiesel, hergestellt aus gebrauchten Pflanzenölen (UCOME)

und Tierfetten, ablesbar. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass

in Deutschland ausschließlich Tierfett der Kategorie III (genus-

stauglich) gemäß Biomasseverordnung bis zum 31. Dezember

2011 zugelassen war.

Marktbeobachter stellten einen hierdurch bedingten regen

Handel mit UCOME, aber auch mit den entsprechenden

Rohstoffen fest. Die Biodieselbranche in der Europäischen Union

erhält zunehmend Angebote aus Drittstaaten, deren Herkunft

und Eignung im Sinne der abfallrechtlichen Voraussetzungen

und für die Weiterverarbeitung zu normkonformem Biodiesel

hinterfragt werden müssen. Auch die UFOP erhielt beispiels-

weise aus China Angebote von „Produzenten“ gebrauchter

Fette und Öle. Für den Nachweis der Rohstoffherkunft und des

hieraus hergestellten Biodiesels wäre ein analytischer Nach-

weis wünschenswert. Die UFOP begrüßt daher die Initiative

der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement e. V. (AGQM)

zur Identifizierung bestimmter analytischer Qualitätsparameter

zum Nachweis der „Abfalleigenschaft“. Allerdings setzt dieses

Vorhaben voraus, dass im internationalen Handel der „Abfall-

begriff“ im Sinne einer abgestimmten Definition bzgl. Herkunft

(Abfallentstehung) und Eigenschaften rechtlich verankert und

entsprechend dokumentiert (Rückverfolgbarkeit) wird. Die UFOP

fordert deshalb, dass auch die Abfallerfassungsstellen, analog zu

den Ersterfassern im Agrarhandel, zertifiziert sein müssen. Die

UFOP sieht durch die hohe wirtschaftliche Anreizwirkung den

Absatzmarkt für Rapsöl zur Herstellung von Rapsölmethylester

und folglich den Rapsanbau in Deutschland bedroht, zumal sich

der Absatz von UCOME auf die Mitgliedstaaten mit den wirt-

schaftlich attraktivsten Rahmenbedingungen konzentrieren wird.

Die EU-Kommission zementiert mit der Regelung für die Doppel-

förderung zugleich die Benachteiligung von Biodieselanlagen,

Tab.7: Preisnotierungen 8. August 2012

RME 1.126 – 1.146 EUR/m3

TME 1.221 – 1.271 EUR/m3

UCOME 1.336 – 1.385 EUR/m3

RME = Rapsmethylester TME = Tierfettmethylester UCOME = Used Cooking Oil Methyl Ester Quelle: Kingsman

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 39

die verfahrenstechnisch bedingt Abfallfette bzw. -öle nicht verar-

beiten können. Die UFOP sieht in Frankreich in dieser Hinsicht

ihre Bedenken bereits bestätigt. 350.000 t Biodiesel, hergestellt

aus Abfallfetten, ersetzten wiederum ein Absatzpotenzial von

700.000 t Rapsölmethylester. Die französische Regierung hatte

deshalb die maximal zugelassene doppelanrechnungsfähige

Biodieselmenge von 350.000 t auf 125.000 t für das Jahr 2012

reduziert. Die UFOP begrüßte vor diesem Hintergrund die im

Entwurf zur Änderung der 36. BImSchV vorgesehene Verschär-

fung der Kontroll- und Nachweisanforderungen. Der Entwurf ist

ein Schritt in die richtige Richtung. Dieser löst jedoch nicht das

Problem, dass in den Mitgliedstaaten unterschiedliche Rohstoff-

kategorien für die Doppelanrechnung zugelassen und daher

Importe mangels Kontrollmöglichkeit praktisch unvermeidbar

sind. Angesichts des Zeitbedarfs für die nationale Umsetzung

und des Harmonisierungsbedarfs auf EU-Ebene forderte die

UFOP analog zu der Regelung in Frankreich die Begrenzung der

Doppelanrechnung für UCOME aus Altfetten bzw. Reststoffen

auf max. 150.000 t (entsprechend 300.000 t RME). Zugleich

würde mit einer zunächst zeitlich befristeten Begrenzung der

Biokraftstoffmenge für die Doppelanrechnung die Anreizwirkung

erheblich reduziert, so dass sich die Biodieselhersteller etab-

lieren können, die an einer ordnungsgemäßen Umsetzung der

Dokumentationsvorschriften nachhaltig interessiert sind. Eine

mengenmäßige Begrenzung sollte daher in allen Mitgliedstaaten

eingeführt werden. Im Falle gravierender Probleme, beispiels-

weise des Scheiterns der Einführung und Kontrolle der erforder-

lichen verschärften Dokumentationsnachweise im Binnenmarkt

oder in Drittstaaten, muss nach Auffassung der UFOP die

Bundesregierung gegenüber der Kommission initiativ werden,

um diese Regelung abzuschaffen. Bei den infrage kommenden

Abfallstoffen ist grundsätzlich zu beachten, dass diese einer

bestehenden Verwertung entzogen werden und damit Substitu-

tions- bzw. Nachfrageeffekte in anderen Wirtschaftsbereichen

ausgelöst werden. Gemäß der Systematik der iLUC-Hypothese

wären diese Rohstoffe nicht „iLUC-frei“.

Kraftstoffstrategie der BundesregierungDie Bundesregierung hat sich die Aufgabe gestellt, im Rahmen

eines umfassenden Dialogs mit den betroffenen Fachkreisen aus

der Wirtschaft (Fahrzeugindustrie, Mineralölindustrie, Biokraft-

stoffindustrie, Mineralölhandel, Nicht-Regierungsorganisationen

sowie wissenschaftliche Institute) Eckpunkte für die zukünftige

Ausrichtung einer Kraftstoffstrategie zu erarbeiten. Diese Leit-

planken sollen Grundlage sein für die zukünftige Mobilitäts- und

Kraftstoffstrategie Deutschlands. Zielvorgabe ist die Beschluss-

fassung eines umfassenden Strategiekonzeptes durch das

Bundeskabinett im Frühjahr 2013. Das zuständige Bundesminis-

terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hatte mit

der Ausrichtung entsprechender Workshops im Frühjahr 2012

begonnen, in den Dialog- und Abstimmungsprozess einzutreten.

Dieser Dialogprozess befasste sich mit den Themenschwer-

punkten „Fossile Kraftstoffe“, „Biogene Kraftstoffe“ sowie

„Neue Energien als Kraftstoffe“ (unter anderem Elektromobi-

lität, Brennstoffzelle/Wasserstoff) sowie den Verkehrsträgern

„Straße“, „Schiene“, „Wasser“ und „Luft“. Wie erwartet, verlief

die Diskussion zwischen den Experten der Mineralöl- und Fahr-

zeugindustrie und der Biodieselwirtschaft. Während die eine

Seite die Forderung betonte, dass B7 das technische Limit sei

und so genannte „drop-in-fuels“, z. B. HVO, präferiert, stellte die

Biodieselwirtschaft klar, dass auch höhere Beimischungsanteile

(B30) oder B 100 bei den jetzt geltenden emissionsrechtlichen

Anforderungen (EURO V und VI) möglich sind. Hier konnte auf

die Forschungsergebnisse zur Anwendung von Biodiesel in

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Bericht 2011/201240 Biodiesel & Co.

Nutzfahrzeugmotoren der von der UFOP geförderten Projekt-

vorhaben (s. Kapitel 5.5) verwiesen werden.

Von Seiten des BMVBS wurde wiederholt darauf hingewiesen,

dass im Hinblick auf die Ausrichtung der Strategie insbeson-

dere die Sektoren zu berücksichtigen sind, die auch in Zukunft

einen Zuwachs beim Kraftstoffverbrauch erwarten lassen. Aus

Sicht der UFOP wurde eine Diskussion geführt, die bereits als

Ergebnis der „Roadmap Biokraftstoffe“ aus dem Jahr 2007 hätte

fortgesetzt werden müssen.

Die Faktensammlung sowie die erarbeiteten Thesen dienen für

die im Herbst 2012 folgenden Sitzungen als Grundlage für die

Erarbeitung von Handlungsempfehlungen.

Die Biokraftstoffindustrie war im Rahmen des MKS-Fachdialogs

konkret gefordert, sich mit der Frage „Biokraftstoffe – Wo

sind Zielkonflikte? Wie lassen sich diese lösen?“ auseinander-

zusetzen. Biokraftstoffe befinden sich demzufolge in einem

Umfeld, das unter anderem folgende Zielkonflikte und Anforde-

rungen umfasst: Verfügbarkeit, Einsetzbarkeit, Kosten, Umwelt-

wirkungen sowie der Nachweis der THG-Minderung. Neben der

Frage der prioritären Verwendung von Biokraftstoffen bzw. letzt-

endlich der Biomassequelle (Biogas, flüssige Biokraftstoffe…)

wurde allerdings auch darauf hingewiesen, dass Biokraftstoffe

bzgl. der Eiweißfuttermittelversorgung einen nicht unerheblichen

Entlastungseffekt bewirken und zugleich als Rohstoffquelle für

die stoffliche Nutzung in der chemischen Industrie (z. B. Glycerin

aus der Biodieselproduktion) dienen. Insofern sind bei Biokraft-

stoffen alle Nutzungspfade der Biomasse als Rohstoffquelle zu

berücksichtigen.

Die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung ist

ebenfalls Thema des 10. Internationalen Biokraftstoffkongresses

der UFOP und des BBE im Januar 2013. Für diesen Kongress hat

das BMVBS die Schirmherrschaft übernommen.

iLUC – welche Optionen diskutiert die Kommission?Die UFOP erwartet für den Herbst 2012 heftige Diskussionen über

die zukünftige Perspektive von Biokraftstoffen. Die Kommission

wird in diesem Zeitrahmen ihre Vorschläge zur Änderung der

Erneuerbare-Energien-Richtlinie (2009/28/EG) und der Kraft-

stoffqualitätsrichtlinie (2009/30/EG) vorlegen. Es beginnt das so

genannte Trilog-Verfahren zwischen Rat, Parlament und Kommis-

sion. Das Europäische Parlament hatte im Juni 2009 mit dem

Inkrafttreten der Erneuerbare-Energien-Richtlinie die Kommission

beauftragt, die Frage der Bedeutung so genannter indirekter Land-

nutzungsänderungen zu prüfen und hierzu einen Bericht und ggf.

Legislativvorschläge zur Änderung der Richtlinien vorzulegen. Die

Kommission hatte deshalb verschiedene Institute, unter anderem

das Washingtoner Institut International Food Policy Research Insti-

tute (IFPRI) beauftragt, Treibhausgasemissionswerte für Diesel und

Benzin ersetzende Biokraftstoffe auf Basis verschiedener Biomas-

serohstoffe zu berechnen. Diesem Auftrag liegt die „Hypothese“

zugrunde, dass der Rohstoffanbau in Deutschland bzw. in der EU oder

in Drittstaaten wie Brasilien, Argentinien, Indonesien und Malaysia

als wichtigste Rohstoffherkunftsländer zu Landnutzungsänderungen

führt, um den Marktausgleich wieder herzustellen (Grafik 5). Abge-

Grafik 5: Indirekte Landnutzungsänderung (iLUC)

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 40 03.12.12 11:12

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 41

leitet wird der Biokraftstoff- bzw. Rohstoff- und Flächenbedarf auf

Basis der Aktionspläne (s. UFOP-Bericht 2010/2011, S. 27), die die

Mitgliedstaaten der Kommission übermittelt haben. Gemessen an

dem EU-Dieselverbrauch besteht den Aktionsplänen zufolge für

das Zieljahr 2020, ein Gesamtbedarf von ca. 21 Mio. t Biodiesel.

Mit dieser Vorgabe hatte das Washingtoner „IFPRI-Institut“ seine

Berechnungen durchgeführt und das Joint-Research-Center (JRC),

wiederum für acht rohstoffspezifische Biokraftstoffe, die Emissi-

onswerte für Landnutzungsänderungen berechnet. Dieses Institut

berechnete auf Basis der Rohstoffarten Pflanzenöl bzw. Zucker-

und Stärkerohstoffe die iLUC-Faktoren: sowohl einen globalen

iLUC-Faktor, der für alle Biomasserohstoffe anzuwenden ist,

als auch rohstoffgruppenspezifisch (auf Pflanzenöl bzw. Zucker/

Stärke basierende Rohstoffe). Die Grafiken 6 und 7 zeigen, dass

auch bei dem niedrigeren globalen Aufschlag von 36 g CO2 je

Megajoule Pflanzenölkraftstoffe die ab 2017 geltende Treibhaus-

gasminderung von mindestens 50 % nicht erfüllen könnten, selbst

wenn beim Rapsanbau jede Option der Treibhausgasminderung

beispielsweise über die Wahl der Düngerart, genutzt würde.

Die Bekanntmachung dieser Ergebnisse löste erwartungsgemäß

eine heftig vorgetragene Kritik von Seiten der Agrarwirtschaft

und der Biokraftstoffindustrie gegenüber der EU-Kommission

aus. Die EU-Kommission muss anerkennen, dass unter diesen

Bedingungen nicht nur die Biodieselproduktion, sondern auch

die erst vor wenigen Jahren aufgenommene Produktion von

hydrierten Pflanzenölen (HVO) des Mineralölkonzerns Neste Oil

am Ende wäre. Milliardeninvestitionen, einschließlich solcher in

den Aufbau entsprechender Ölsaatenverarbeitungskapazitäten,

wären gefährdet. Anlässlich der Sitzung des Kollegiums der

Kommissare am 2. Mai 2012 wurden unter Vorsitz von Kommis-

sionspräsident Barroso drei Optionen mit dem Ziel diskutiert,

eine Einigung als Voraussetzung für einen Legislativvorschlag

zur Änderung der Richtlinien zu erreichen.

Welche Option gibt den Anstoß?Die Option 1 sieht ab 2017 keine Einführung von iLUC-Faktoren,

sondern eine Anhebung der Mindestanforderung für die Treib-

hausgasminderung auf mindestens 60 % statt bisher 50 % vor. Für

Altanlagen erfolgt eine sofortige Anhebung des Mindestwertes für

Treibhausgasminderung auf 45 % (bisher 35 %) mit Inkrafttreten der

geänderten Richtlinie. Aus Sicht der UFOP wäre diese Vorgabe mit

Raps als Rohstoff für die Produktion ohne Weiteres erfüllbar.

Mit Option 2 würden ab 2017 rohstoffspezifische iLUC-Faktoren,

allerdings differenziert nach Rohstoffgruppen, eingeführt. Für

Ölpflanzen (Raps, Soja, Palm) mit 55 g CO2/MJ (Grafik 7) wären

das sogar noch höhere Anforderungen als der globale iLUC-

Faktor. Dagegen wäre die Bioethanolproduktion aus „Zucker-

Rohstoffen“ (Weizen, Mais, Zuckerrüben usw.) mit einem

iLUC-Faktor von 10 bis 15 g CO2/MJ der „Gewinner“ dieser

Debatte. Ebenso würde mit dieser Option der Treibhausgasmin-

derungswert sofort auf 45 % für Altanlagen angehoben. Wie die

Grafik 7 zeigt, würde die Einführung rohstoff- und kraftstoffspe-

zifischer iLUC-Faktoren ganz sicher das „Aus“ für die Produk-

tion von Biodiesel oder HVO auf Basis von Rapsöl oder anderer

Pflanzenöle bedeuten. Allenfalls wäre für die Herstellung von

Biodiesel aus Abfallfetten eine Absatzperspektive nach wie vor

Grafik 6: THG-Optimierung (DBFZ) für RME + iLUC (global)

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Bericht 2011/201242 Biodiesel & Co.

gegeben, weil ein iLUC-Faktor auf Abfälle nicht vorgesehen

ist. In Verbindung mit der Doppelanrechnung erhöht dies die

„Attraktivität“ von Abfallfetten als Rohstoffquelle außerordent-

lich. Umgehungstatbestände, die bereits jetzt, bedingt durch

die Doppelanrechnung auf die Quotenverpflichtung, ausgelöst

werden, werden besonders im Falle der Einführung von iLUC-

Faktoren zu diskutieren sein.

Die UFOP kritisiert, dass infolge dieser iLUC-Faktoren die Ziel-

setzung 2020 mehr oder weniger ausschließlich mit Bioethanol

erfüllt werden müsste, dementgegen jedoch in der EU der

Dieselbedarf stetig steigt und der von Benzin sinkt. In den

Studien wurde dieses Szenario aber nicht geprüft. Es ist offen-

sichtlich, dass der iLUC-Hypothese zufolge dann der iLUC-Wert

für Bioethanol steigen müsste, um den erhöhten Rohstoff- und

Flächenbedarf zu berücksichtigen. Je höher der iLUC-Wert ist,

umso größer wäre der Biokraftstoffbedarf – Ergebnis: iLUC

erzeugt iLUC. Die Politik wäre damit in einem nicht zu lösenden

„Dilemma“ angekommen. Überdies wäre die Zielerfüllung nur

dann möglich, wenn für die dann notwendige Höhe der Bioetha-

nolbeimischung die erforderlichen Freigaben von Seiten der

Fahrzeugindustrie erteilt werden müssten – will sich die Politik

auf eine E 20 oder E 25-Debatte einlassen?

Die Option 3 sieht die sofortige Anhebung der Treibhausgas-

minderungsanforderung auf 60 % vor. Die zuvor genannten

iLUC-Faktoren würden nicht als Mindestschwellenwerte

für den Marktzugang vorgeschrieben, sondern sind bei der

zwischen der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten noch

abzustimmenden Methode zur Berechnung der Erfüllung der

Treibhausgasminderung in Höhe von 6 % gemäß der Kraft-

stoffqualitätsrichtlinie zu berücksichtigen. Gleichzeitig soll für

so genannte „niedrig-iLUC-Biokraftstoffe“ eine Unterquote

mit dem Ziel festgelegt werden, einen Investitionsanreiz

für die Markteinführung der so genannten zweiten Genera-

tion Biokraftstoffe, hergestellt aus Reststoffen, anzustoßen.

Auch diese Option führt wie die Option 2 praktisch zu einem

Ausschluss von pflanzenölbasierten Biokraftstoffen, wobei die

sofortige Anhebung der Treibhausgasminderungsanforderung

auf 60 % bereits eine über alle Stufen (Rapsanbau, Ölsaaten-

verarbeitung und Biodieselherstellung) greifende THG-Opti-

mierungsstrategie erfordert.

Aus Sicht der UFOP wäre allein Option 1 zielführend im Hinblick

auf die Beibehaltung oder Weiterentwicklung des Ölsaatenan-

baus in der Europäischen Union. In den Studien wird bei der

Treibhausgasberechnung die mit der Biokraftstoffproduktion

einhergehende Eiweißfuttermittelproduktion nicht sachgerecht

berücksichtigt. Mit diesem „Malus“ müssten sich Biokraftstoffe,

hergestellt aus heimischen Rohstoffen, dem Treibhausgaswett-

bewerb stellen.

Wie geht es weiter? Über den weiteren Weg, ob und wie iLUC-Faktoren die Zukunft

der Biokraftstoffpolitik in der Europäischen Union bestimmen

werden, konnte die EU-Kommission bis zum Redaktionsschluss

Grafik 7: Standard THG-Emissionen für Biokraftstoffe + iLUC*

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 43

kein Einvernehmen erzielen. Die europäischen Fachverbände,

aber auch die UFOP, hatten im Berichtszeitraum zahlreiche Akti-

vitäten unter anderem mit dem Ziel initiiert, die wissenschaftliche

Aussagekraft der IFPRI-Studie in Zweifel zu ziehen. Das Institut

weist selbst darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie mit 25

Unsicherheiten behaftet sind. Eine signifikante Ursache-Wirkungs-

Beziehung zwischen der Ausdehnung des Rapsanbaus in Deutsch-

land und der hiermit ausgelösten Urwaldrodung, beispielsweise in

Indonesien, kann mit dieser Studie nicht nachgewiesen werden.

Dass ein globaler Effekt, bedingt durch die zusätzliche Nachfrage

nach Biomasserohstoffen für die Biomasseproduktion nicht auszu-

schließen ist, ist im Hinblick auf den erforderlichen Marktausgleich

zu konstatieren. Angesichts der globalen Rohstoffproduktions-

mengen und des hiermit vergleichsweise geringen Flächenbe-

darfs für Rohstoffe für die Biokraftstoffproduktion ist ein statistisch

beweisbarer iLUC-Effekt nicht möglich. Die UFOP lehnt angesichts

der Konsequenzen für den europäischen Ölsaatenanbau und für

die Biodieselindustrie die von der Kommission angeführte Begrün-

dung, im Sinne des Vorsorgeprinzips eine Regelung schaffen

zu müssen, ab. Die UFOP hatte ebenfalls im Rahmen eines

Gespräches mit dem Kabinett von Energiekommissar Oettinger

diese Standpunkte vertreten und gefordert, im Wege bilateraler

Verhandlungen mit den betroffenen Drittstaaten in Südamerika

und in Asien verbindliche Abkommen zum Schutz der Biotope

abzuschließen anstatt iLUC-Faktoren einzuführen.

Energiefahrplan 2050 der EU-Kommission – die lang-fristige StrategieEnde Dezember 2011 hatte die EU-Kommission ihre Mitteilung

an das Europäische Parlament, den Rat sowie an den Europäi-

schen Wirtschafts- und Sozialausschuss bzgl. des so genannten

Energiefahrplans 2050 vorgelegt. Bei Politik, Wirtschafts- und

Umweltverbänden führte der Entwurf zu teilweise heftig

ablehnenden Stellungnahmen. Insbesondere die Erneuerbare-

Energien-Verbände kritisierten, dass einerseits das Potenzial

der erneuerbaren Energien unterschätzt und andererseits deren

Kosten auf Basis fragwürdiger Kalkulationsmodelle überschätzt

würden.

Worum geht es? Kernelemente des FahrplansMit dem Energiefahrplan 2050 legt die EU-Kommission eine

umfassende und nachhaltige Strategie für die Dekarbonisierung

der europäischen Wirtschaft vor. In ihrem Fahrplan für den

Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft

bis „2050“ erinnert die Kommission an die Selbstverpflichtung

des EU-Rates vom Oktober 2009, die Treibhausgasemissionen

um 80 bis 95 % unter den Stand von 1990 zu senken. Damit will

die Europäische Union international beispielgebend sein für die

notwendige Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch

die Industrieländer. Die Kommission stellt in ihrem Fahrplan

fest, dass die Energieziele 2020 ehrgeizig sind und diese im

Falle der Erfüllung bereits zu etwa 40 % zu dem Treibhausgas-

minderungsziel im Jahr 2050 beitragen werden. Da einerseits

die konkreten gesetzlichen Vorgaben für die Zielerreichung

nach 2020 für 2050 nicht klar sind, andererseits jetzt aber

für die Neu- und Umstrukturierung der europäischen Ener-

gieversorgung im Bereich Strom, Wärme und Kraftstoff die

Basis für die erforderliche Investitionssicherheit geschaffen

werden muss, würden später nachregulierte Maßnahmen und

hiermit verbundene Investitionen zu erheblichen Mehrkosten

führen. Die Kommission stellt klar, dass dieser Fahrplan nur

den notwendigen Rahmen vorgeben, aber nicht die auf die

jeweiligen Mitgliedstaaten adaptierten energiepolitischen

Maßnahmen ersetzen kann. Um festzustellen, ob die Treib-

hausgasminderung von 80 bis 95 % erreicht werden kann,

hat die EU-Kommission verschiedene Szenarien geprüft, die

neben hoher Energieeffizienz und Diversifizierung der Versor-

gungstechnologien ebenso einen hohen Anteil erneuerbarer

Energien wie auch die Frage der CCS-Technologie sowie der

Kernkraft berücksichtigen.

Im Ergebnis kommt die Kommission zu zehn strukturellen Ände-

rungen für einen Umbau des Energiesystems in der EU:

1. Die Dekarbonisierung ist möglich und kann langfristig kosten-

günstiger als die aktuellen politischen Konzepte sein.

2. Höhere Investitionen und niedrige Brennstoffkosten.

3. Strom spielt eine immer größere Rolle.

4. Die Strompreise steigen bis 2030 und sinken danach.

5. Die Ausgaben der Privathaushalte werden steigen.

6. Energieeinsparungen im gesamten System sind unabdingbar.

7. Der Anteil erneuerbarer Energien wird erheblich steigen.

8. Die CO2-Abtrennung und Speicherung müssen eine zentrale

Rolle beim Systemumbau spielen.

9. Die Kernenergie leistet einen wichtigen Beitrag.

10. Die Vernetzung und Abstimmung zwischen dezentral und

zentral erzeugter Energie nimmt zu.

Die Kommission weist darauf hin, dass nur durch die Kombina-

tion dieser Energieproduktions- und -versorgungsszenarien die

Zielerreichung möglich ist. Auf dem Weg sind erhebliche Investi-

tionen in die strukturelle Neuorientierung der Energieproduktion

und -versorgung erforderlich. Allein für den Netzausbau werden

die Investitionskosten für den Zeitraum 2011 bis 2050 auf 1,5 bis

2,2 Bio. EUR geschätzt. Die Kommission geht bei diesen Investi-

tionen in ihren Szenarien davon aus, dass der Strom auch für die

Mobilität (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge) eine erhebliche Rolle

spielen wird. Hiermit einhergehend würden zwar die Verbrau-

cherpreise für Energie steigen, diese aber mittelfristig durch

höhere Energieeffizienzsteigerungen mehr als kompensiert.

Bedingt durch den technischen Fortschritt prognostiziert die

Kommission ab 2030 sinkende Preise. Im Mittelpunkt der Stra-

tegie steht neben den technisch bedingten Energieeinsparungen

aber auch das Verbraucherverhalten im Umgang mit Energie.

Bezüglich der Szenarien ist von den Umweltverbänden insbe-

sondere kritisiert worden, dass auch zukünftig die Kernenergie

einen wichtigen Beitrag (18 bzw. 15 % des Primärenergiebe-

darfs) leisten wird und gleichzeitig alte Kohlekraftwerke durch

effiziente neue Kraftwerke in Kombination mit der Einführung

der CCS-Technologie ersetzt werden sollen.

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Bericht 2011/201244 Biodiesel & Co.

Die UFOP stellte hierzu fest, dass die Atomkraft in Deutsch-

land nach Fukushima per Gesetz ein Auslaufmodell ist und die

CO2-Abtrennung inzwischen auf so großen Widerstand stößt,

dass das bisher einzige Projektvorhaben des Energieversor-

gers Vattenfall in Brandenburg gestoppt und die Fördergelder

an die EU-Kommission zurückgezahlt werden müssen. Dem

Netzausbau kommt mit Blick auf die Zielerreichung eine

geradezu „schicksalhafte“ Rolle zu. Ohne einen strategischen

Netzausbau ist die, wie im Fahrplan ausgeführt, zunehmend

diversifizierte und dezentral angelegte Energieversorgung

nicht realisierbar. Die Kommission sieht in diesem Zusammen-

hang ebenfalls Handlungsbedarf, eine größere Konvergenz

voranzutreiben und neben den Netzbetreibern auch die Ener-

gieproduzenten stärker an den Systemkosten zu beteiligen,

allerdings ohne dies näher zu erläutern.

Mit dem Ziel, möglichst rasch Anreize zu setzen und schneller

Skaleneffekte sowie eine größere Marktintegration zu errei-

chen, stellt die EU-Kommission insbesondere die EU-Richtlinie

2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneu-

erbaren Quellen als notwendige gesetzliche Plattform heraus.

Welche Bedeutung hat die Biomasse?Die Kommission stellt in ihrem Fahrplan die Biomasse als

wichtige Energiequelle für die Anwendungsbereiche Wärme-

und Stromerzeugung sowie Mobilität heraus. Die Kommission

stellt fest, dass zukünftig ein Mix unterschiedlicher alternativer

Kraftstoffe als Ersatz für erdölbasierte Kraftstoffe dienen muss,

diese dennoch die entsprechenden Anforderungen an die

Verkehrsträger – gemeint ist ebenfalls die Kompatibilität von

Biokraftstoff sowie Motor- und Abgastechnik – erfüllen müssen.

Die Kommission geht davon aus, dass Biokraftstoffe zukünftig

eine wichtige Hauptoption für die Luftfahrt sein werden, denn

für das Transportgewerbe (Straße und Schiene) steht die Elek-

trifizierung als Alternative zur Verfügung. Die Kommission

stellt jedoch die Biomassenutzung unter den Vorbehalt der

Marktakzeptanz und einer Umorientierung zur Vermeidung

von Nutzungskonkurrenzen hin zu einer Biokraftstoffproduktion

auf Basis von Abfall und anderen neuen Biomassequellen (z. B.

Algen). Darüber hinaus sieht die EU-Kommission ein weiteres

Flächenpotenzial in Russland und in der Ukraine.

Die Kommission stellt in ihrem Fahrplan aber ebenso fest,

dass auch 2050 fossile Kraftstoffe Bestandteil des Energiemix

für die Kraftstoffversorgung im Langstrecken-Personen- und

Güterverkehr sein werden. Die bestehenden Raffineriekapazi-

täten werden sich jedoch auf den Zeitraum bezogen auf eine

veränderte Nachfrage einstellen und anpassen müssen. Von

besonderer Bedeutung ist die Umstellung auf alternative Kraft-

stoffe, einschließlich Elektrofahrzeuge. Diese Umstellung muss

durch regulierungsbezogene Entwicklungen, die allerdings

nicht weiter konkretisiert werden, sowie Normung und eine

entsprechende Infrastrukturpolitik vorangetrieben werden. Die

Kommission sieht als weitere Hauptoptionen bei alternativen

Kraftstoffen Biokraftstoffe generell sowie synthetische Kraft-

stoffe, Methan und Flüssiggas als wichtige Optionen an. Zur

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 45

Schaffung der erforderlichen Anreize schlägt die Kommission

die Bepreisung von CO2-Emissionen vor, so dass vorrangig

effiziente und damit CO2-arme Technologien wettbewerbsfähig

werden. Der Richtlinienentwurf der Kommission zur Neustruk-

turierung der Energiebesteuerung zielt mit der CO2-Kompo-

nente der Besteuerung „bereits“ auf diese Zielsetzung ab.

Die Kommission ist sich der sozialen Dimension ihres Energie-

fahrplans durchaus bewusst. Dies betrifft nicht nur die Schaffung

und Neuqualifizierung von Arbeitsplätzen, sondern auch die

Akzeptanz bestimmter Technologien (CCS). Überdies bedarf es

einer sozialen Flankierung, weil für bestimmte soziale Gruppen

die steigenden Energiekosten finanziell nicht kompensiert

werden können.

Die EU-Kommission stellt in ihrem Fahrplan die Umstellung auf

das neue Energiesystem unter den Vorbehalt von zehn Bedin-

gungen:

1. Die Umsetzung der Energiestrategie 2020 hat Priorität.

Hiermit einhergehen muss der Dialog mit den sozialen

Gruppen und Partnern.

2. Die Energiesysteme müssen insgesamt effizienter gestaltet

sein.

3. Für die Zielerreichung sind so genannte Meilensteine (bis

2030) festzulegen.

4. Forschung, Demonstration und technologische Investitionen

müssen im Sinne einer schnelleren Vermarktung der erforder-

lichen Technologien gefördert und ausgerichtet sein.

5. Die EU muss die Verpflichtung umsetzen, bis 2014 einen

vollständig integrierten Energiemarkt zu realisieren. Regu-

lierungsbezogene und strukturelle Defizite müssen jetzt

angegangen werden.

6. Die Energiepreise müssen die Kosten sachgerecht wider-

spiegeln. Allerdings sind die „schutzbedürftigen Gruppen“

entsprechend zu berücksichtigen.

7. Es muss ein neues Bewusstsein im Sinne einer kollektiv

wahrgenommenen Verantwortung entwickelt werden, um

die erforderlichen neuen Energieinfrastrukturen zu schaffen.

8. Es werden keine Abstriche bzgl. der Sicherheit bei konven-

tionellen oder bei neuen Energiequellen gemacht.

9. Ein koordinierter EU-Ansatz muss die Grundlage sein,

einschließlich der Aktivitäten bzgl. international abge-

stimmter Klimaschutzmaßnahmen.

10. Mitgliedstaaten und Investoren brauchen konkrete Meilen-

steine. Deshalb ist die Festlegung des Politikrahmens bis

2030 der nächste Schritt für den Übergang zu einer

CO2-armen Wirtschaft.

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Bericht 2011/201246 Biodiesel & Co.

„Teller oder Tank“ – Schwerpunkt (Studie, Pressekonferenz und Parlamentarisches Event)Die Diskussion über die Auswirkungen der Biokraftstoffproduk-

tion auf den Hunger in der Welt hat die UFOP gemeinsam mit

dem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB)

zum Anlass genommen, um beim renommierten Gießener

Agrarökonomen Prof. Dr. Michael Schmitz eine Vorstudie zu

den Bestimmungsgründen für das Niveau und die Volatilität

von Agrarrohstoffpreisen auf internationalen Märkten zu beauf-

tragen. Die am 23. Februar 2012 vorgestellte Studie, die auch

Implikationen für die Welternährung und Politikgestaltung liefert,

wurde Bundestagsabgeordneten und deren Mitarbeitern in einer

Informationsveranstaltung sowie Journalisten im Rahmen einer

Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz vorge-

stellt. Die Kernbotschaft, nach der die einfache Formel „Hunger

entsteht durch hohe Preise auf den Weltagrarmärkten“ falsch

ist, konnte erfolgreich vermittelt werden, wie Reaktionen der

Politiker und insbesondere die nachfolgende Presseberichter-

stattung zeigte.

Öffentlichkeitsarbeit zum Thema iLUCDas Thema indirekte Landnutzungsänderung (iLUC) hat sich

im Berichtszeitraum zu einem zentralen inhaltlichen Schwer-

punkt entwickelt. Ein Ziel der UFOP-Aktivitäten im Bereich

der Öffentlichkeitsarbeit ist es, in diesem Zusammenhang

Multiplikatoren und politische Entscheider auf nationaler und

europäischer Ebene sachgerecht über die iLUC-Hypothese

auf Basis von Fakten zu informieren. Dazu hat der Verband

neben der Durchführung von Informationsveranstaltungen und

politischen Gesprächen in Brüssel sowie einer umfangreichen

Pressearbeit auf der Internetseite www.ufop.de zusätzlich ein

spezielles Menü eingerichtet. Damit erhalten die Nutzer einen

Überblick über die aktuellen Fragestellungen, Diskussionen und

Entscheidungsoptionen im Zusammenhang mit der iLUC-Hypo-

3.1 Öffentlichkeitsarbeit

Pressekonferenz UFOP, VDB

UFOP-Website

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 47

these. Das Informationsangebot umfasst Erläuterungen zu den

EU-rechtlichen Hintergründen sowie zu der von Fachleuten und

Verbänden angeführten Kritik an der Einführung so genannter

iLUC-Faktoren. Eine Vielzahl von Links ermöglicht den Zugang

zu weiteren Fachbeiträgen und Studien.

BundesparteitageAm 21. und 22. April 2012 beteiligte sich die UFOP in Karlsruhe

erstmals im Rahmen des FDP-Bundesparteitages am „Gemein-

schaftsstand Erneuerbare Energien“ der Agentur für Erneuer-

bare Energien (AEE). Übergeordnetes Ziel der AEE-Präsenz

ist es, Politikern aller Parteien den Nutzen und die Vorteile der

erneuerbaren Energien vor Augen zu führen. Für die UFOP

bietet die Teilnahme dabei nicht nur die Möglichkeit, die eigenen

Positionen zu den aktuellen, politisch relevanten Themen wie

iLUC, der „Teller oder Tank”-Diskussion sowie steuerpolitischen

Themen gezielt zu präsentieren, sondern gleichzeitig auch die

Gelegenheit, mit den Politikern ausführlich zu diskutieren und

Fragen zu beantworten. Im Verlauf des Jahres 2012 folgen

weitere Teilnahmen an den Parteitagen von CSU, CDU und Die

Grünen.

RapsPower auf der Rennstrecke und in den Medien2012 markiert das zehnte Jahr der engen Zusammenarbeit

zwischen der UFOP und dem Biokraftstoff-Rennprojekt des

Reutlinger Motorsportunternehmens Four Motors rund um

den Künstler und Rennfahrer Smudo und den ehemaligen

DTM-Fahrer Thomas von Löwis of Menar. Die Kombination

aus Motorsport, Autotechnologie, Umwelt- und Nachhaltig-

keitsthematik und nicht zuletzt auch die Beteiligung des sehr

prominenten Fahrers machen dieses Projekt für die Presse-

und Öffentlichkeitsarbeit der UFOP so bedeutend. Das Projekt,

das seit 2011 auf einen innovativen Biokraftstoffmix setzt,

der zu 100 % aus Rapsöl hergestellt wird, bietet insbesondere

Gemeinschaftsstand Erneuerbare Energien

Bioconcept-Car

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Bericht 2011/201248 Biodiesel & Co.

die Möglichkeit, das Thema der Nachhaltigkeitszertifizierung

anschaulich zu kommunizieren.

Bei dem eingesetzten Biokraftstoff handelt es sich konkret

um ein Gemisch aus konventionellem Raps-Biodiesel (RME)

und hydriertem Rapsöl (HVO). Mit dieser „RapsPower“ trat

das Team im Berichtszeitraum sowohl bei Läufen der deut-

schen Langstreckenmeisterschaft als auch vor über 200.000

Zuschauern beim ADAC 24-h-Rennen auf der traditionellen

Nürburgring-Nordschleife an. Im Rahmen dieser Großveran-

staltung präsentierte die UFOP in einer vom HVO-Produzenten

Neste Oil organisierten Informationsveranstaltung die Rohstoff-

und Nachhaltigkeitsaspekte des Projektes. Auf Einladung der

UFOP besuchten mit Alexander Licht und Arnold Schmitt

zusätzlich auch zwei Landtagsabgeordnete aus Rheinland-

Pfalz das motorsportliche Großereignis. Bei diesem Besuch

stand jedoch weniger das Renngeschehen, als vielmehr die

Kraftstofftechnologie sowie die aktuelle Situation im deutschen

Biokraftstoffmarkt im Mittelpunkt. UFOP-Geschäftsführer

Stephan Arens erläuterte die Hintergründe und die Position

der UFOP im Zusammenhang mit derzeit intensiv diskutierten

Themen wie iLUC (indirect land use change) und „Teller oder

Tank“ sowie die Forderung der UFOP nach einer politischen

Unterstützung der Einführung eines B30-Kraftstoffs für den

Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland.

Die Bedeutung des Projekts für die Pressearbeit wurde anlässlich

eines Presseevents am 11. September 2012 auf dem Hocken-

heimring deutlich. Journalisten hatten hier die Möglichkeit, das so

genannte Bioconcept-Car persönlich zu „erfahren“. Im Rahmen

der Veranstaltung erhielten sie zudem alle Informationen zur

agrarischen Seite dieses Projektes, das neben Rapskraftstoffen

auch konsequent Biowerkstoffe einsetzt.

BBE/UFOP-Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“Zum insgesamt neunten Mal kam die internationale Biokraftstoff-

branche am 23. und 24. Januar 2012 in Berlin zum Internationalen

BBE/UFOP-Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ zusammen.

Die Einbindung dieser Leitveranstaltung in die Internationale

Grüne Woche und die in ihrem Rahmen stattfindende Fachschau

für Bioenergie und Nachwachsende Rohstoffe „nature.tec“ hat

sich 2011 bewährt und so den Teilnehmern erneut die Gelegen-

heit gegeben, neben dem eigentlichen Kongressprogramm auch

einen Bioenergie-Branchenabend auf der Messe zu besuchen.

Über 500 Teilnehmer aus mehr als 30 Nationen waren der

Einladung gefolgt, um über aktuelle Branchenentwicklungen

zu diskutieren, Erfahrungen, insbesondere mit der Umsetzung

von Nachhaltigkeitsstandards, auszutauschen und Kontakte

zu knüpfen. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand auch hier

die iLUC-Problematik, die durch den Biomasseanbau für die

Biokraftstoffproduktion ausgelöst wurde.

Internationale Grüne Woche Berlin 2012Die Internationale Grüne Woche stellte auch 2012 wieder die

Kernmesse im Ausstellungsprogramm der UFOP dar. Mit

zwei Messeständen beteiligte sich der Verband zum einen am

ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 sowie, zum anderen an der

nature.tec – Fachschau für Bioenergie und Nachwachsende

Rohstoffe, die erstmals in Halle 5.2a der Messe Berlin statt-

fand. Während im Rahmen des ErlebnisBauernhofs die Raps-

speiseöl-Kampagne „Rapsöl entdecken!“ präsentiert wurde,

stand bei der nature.tec das Thema „Rapskraftstoffe“ im

Mittelpunkt. Schon seit mehreren Jahren realisiert die UFOP

hier mit dem Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirt-

schaft (BDBe), dem Verband der Deutschen Biokraftstoffin-

dustrie (VDB), dem Bundesverband Dezentraler Ölmühlen

(BDOel) und dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Indus-

Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft”

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 49

trie in Deutschland (OVID) einen 150 qm großen Biokraftstoff-

Gemeinschaftsstand. Den Vertretern der UFOP bot sich eine

hervorragende Gelegenheit, zahlreiche Besucher der IGW

über die drängendsten Fragen der Biokraftstoffbranche zu

informieren. Zwei Themen standen dabei im Zentrum der

Gespräche: die Effekte der zunehmenden Produktion nach-

wachsender Rohstoffe und die Vorschläge der EU-Kommis-

sion zu den indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC)

infolge der Produktion von Biokraftstoffen. Im Mittelpunkt

der Gespräche mit Politikern, die die Fachschau in sehr

großer Zahl besuchten, standen ebenfalls die Vorschläge der

EU-Kommission zur Berücksichtigung der indirekten Landnut-

zungsänderungen (iLUC). Die UFOP konnte die gravierenden

Auswirkungen dieser Regelungen, z. B. auf den heimischen

Rapsanbau vor Augen führen. Viele Vertreter von Fraktionen

und Ministerien zeigten sich offen für die Argumente der

UFOP und boten weitergehende Gespräche an.

Kontinuierliche PressearbeitDie klassische Pressearbeit stellte auch im zurückliegenden

Berichtszeitraum ein Kernelement der UFOP-Öffentlichkeitsar-

beit dar. Über 30 Pressemeldungen wurden zu den relevanten

Teilaspekten der Biodiesel- bzw. Biokraftstoffthematik veröf-

fentlicht. Dabei zählte die Formulierung von Positionen und

Forderungen im Zusammenhang mit der Biodieselgesetzgebung

sowie der Nachhaltigkeitsthematik zu den wichtigsten Inhalten

der Pressearbeit. Übersicht über die wichtigsten Pressemel-

dungen zum Thema Biodiesel & Co. (Zeitraum: September 2011

bis Oktober 2012):

21.09.2012Biokraftstoffbericht der Bundesregierung ist nachbesse-rungsbedürftigZu diesem Ergebnis kommt die UFOP nach Auswertung des

Berichtes. Dem Bericht zufolge wurden erhebliche Biodiesel-

mengen aus dem Jahr 2010 im Wege der Nachversteuerung auf

das Quotenjahr 2011 angerechnet und werden als eine Ursache

für den Rückgang der inländischen Biodieselnachfrage ange-

führt.

19.09.2012Fachseminar zur Neuausrichtung der EU-Förderpolitik bei Biokraftstoffen und zu aktuellen ordnungsrechtlichen FragenVorschläge der Generaldirektion „Klimapolitik“ zur Änderung

der EE-Richtlinie sowie der Kraftstoffqualitätsrichtlinie stellen die

Biokraftstoffbranche vor richtungsweisende Herausforderungen.

12.09.2012EU-Kommission stellt Verlässlichkeit der Biokraftstoffpo-litik in FrageDie Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.

(UFOP) sieht in den bekannt gewordenen Vorschlägen der Gene-

raldirektion (GD) Klimapolitik der EU-Kommission eine völlige

Abkehr von einer verlässlichen, zukunftsorientierten Klima- und

Biokraftstoffpolitik.

Messestand Internationale Grüne Woche

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Bericht 2011/201250 Biodiesel & Co.

12.09.2012Rapper am Steuer und Raps im TankSeit 10 Jahren gehen Musiker und Rennfahrer Smudo und sein

Four Motors Team bereits mit ihren verschiedenen Bioconcept-

Cars an den Start – dabei sorgt immer RapsPower für den nach-

haltigen Antrieb.

06.09.2012UFOP begrüßt Einleitung des Antidumpingverfahrens gegen Argentinien und IndonesienAuf Antrag des European Biodiesel Boards (EBB) wurde das

Beweisverfahren zur Eröffnung des Antidumpingverfahrens gegen

Biodieselimporte aus Argentinien und Indonesien im zuständigen

Beratenden Ausschuss der Kommission positiv beschieden.

31.08.2012UFOP begrüßt Initiative der BLE zur Intensivierung der europäischen ZusammenarbeitDie UFOP verfolgt mit Sorge die unterschiedliche Verwaltungs-

praxis bei der Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie

in nationales Recht.

24.08.2012UFOP zweifelt wissenschaftliche Qualität der Treibhaus-gasstudie der Universität Jena anExperten der UFOP zweifeln die wissenschaftliche Qualität der

in der Reihe „Jena Economic Research Papers“ veröffentlichten

Studie „Uncertainties about the GHG Emissions Saving of Rape-

seed Biodiesel“ an. Es zeige sich einmal mehr, so der Verband,

dass Studien ohne eine neutrale Prüfung durch Experten nicht

veröffentlicht werden sollten.

25.07.2012REDcert-System durch Europäische Kommission anerkanntDie Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.

(UFOP) begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission als

bedeutenden Meilenstein für die weitere Entwicklung des von

der deutschen Agrar- und Biokraftstoffwirtschaft getragenen

Zertifizierungssystems REDcert.

04.06.2012Biokraftstoffverbände erläutern Abgeordneten ihre Posi-tion zu indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC)Biokraftstoffverbände erläutern ihre Position zu iLUC in Brüssel.

25.05.2012DEUTZ AG gibt Motoren für Betrieb mit Biodiesel freiDie Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.

(UFOP) begrüßt die von der Deutz AG erteilte Freigabe für

Biodiesel als Reinkraftstoff (B100) für die Agripower-Motoren

der Baureihen TCD 6.1 L6 und TCD 7.8 L6.

22.05.2012UFOP präsentierte Raps-Kraftstoffe im Rahmen des ADAC 24-h-RennensAnlässlich des diesjährigen ADAC 24-h-Rennens auf dem

Nürburgring feierte die UFOP ein kleines Jubiläum. Zum insge-

samt zehnten Mal unterstützte der Verband den Einsatz von

rapsölbasiertem Kraftstoff im Rennwagen des prominenten

Künstlers und Fahrers Smudo.

30.04.2012Grüne Pioniere in der grünen HölleEs ist ein beeindruckendes Feld, das am 19. Mai vor über

200.000 Besuchern beim diesjährigen ADAC 24-h-Rennen auf

dem Nürburgring an den Start gehen wird.

12.04.2012AGQM-Grundlagenseminar zu REACH-RegistrierungREACH ist das seit Mitte 2007 gültige Europäische Chemikali-

enrecht. Es erfordert die Registrierung aller in Europa in den

Verkehr gebrachten Stoffe. Erfolgt diese Registrierung nicht, darf

der Stoff nicht in den Verkehr gebracht werden.

08.03.2012Gestiegene Dieselnachfrage stützt Biodieselabsatz 2011Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Absatz

von Biodiesel als Zumischungskomponente in Dieselkraftstoff

(B7) von 2,236 Mio. t im Jahr 2010 auf 2,329 Mio. t im Jahr 2011.

23.02.2012Neue Studie: Kein Hunger durch hohe Weltagrarpreise –Biodiesel und Bioethanol taugen nicht als SündenböckeDie einfache Formel „Hunger entsteht durch hohe Preise auf

den Weltagrarmärkten“ ist falsch. Deutlich überschätzt werden

zudem die Auswirkungen auf die Weltmarktpreise durch die

Herstellung von Rohstoffen für die Biokraftstoffproduktion.

01.02.2012IGW 2012: großes Interesse an UFOP-Position zu indi-rekten LandnutzungsänderungenIm Rahmen der IGW bot der Gemeinschaftsstand der Biokraft-

stoffverbände auf der Fachschau „nature.tec“ den Vertretern der

UFOP eine hervorragende Gelegenheit, zahlreiche Besucher über

die drängendsten Fragen der Biokraftstoffbranche zu informieren.

24.01.2012BBE/UFOP: Steuerbegünstigung biogener Reinkraftstoffe auch nach 2012 sicherstellenDie Biokraftstoffbranche plädiert für eine Anschlussregelung für

die Ende 2012 auslaufende Steuerbegünstigung biogener Rein-

kraftstoffe. iLUC-Diskussion auf sachlicher und fachlich korrekter

Diskussionsbasis führen.

20.12.2011UFOP veröffentlicht Bericht zu den internationalen Biodie-selmärktenIm Auftrag der Union zur Förderung von Oel- und Protein-

pflanzen e. V. (UFOP) hat die Ecofys Germany GmbH einen

Bericht über die Marktentwicklung bei Biodiesel auf den deut-

schen und internationalen Biodieselmärkten erstellt.

20.12.2011Feierliche Inbetriebnahme der HVO-Produktionsanlage in RotterdamDie Neste Oil AG hat am 19. Dezember 2011 ihre neue Produk-

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Biodiesel & Co. 51

tionsanlage mit einer Kapazität von 800.000 t zur Herstellung von

hydriertem Pflanzenöl (HVO) in Rotterdam in Betrieb genommen.

05.12.2011UFOP sucht mit Design-Wettbewerb ein neues Design für Smudos Bio-RennwagenIn welchem Design soll das mit RapsPower betriebene Biocon-

cept-Car von Musiker Smudo in der kommenden Saison an den

Start gehen? Fans des Künstlers und ambitionierten Rennfahrers

können ab sofort Entwürfe fürs neue Design des Scirocco 2.0

TDI einreichen.

01.12.2011Grüne Woche 2012: Fachschau nature.tec im Zeichen der EnergiewendeBiokraftstoffe für Straße und Luftfahrt ein Schwerpunkt der

Fachschau im Rahmen der Internationalen Grünen Woche.

15.11.2011UFOP lehnt die Einführung von biokraftstoffspezifischen iLUC-Faktoren konsequent abDie UFOP lehnt die Einführung von biokraftstoffspezifischen

iLUC-Faktoren konsequent ab. Die Einführung überhöhter

Treibhausgas-Maluswerte würde ab 2017 das Aus für die euro-

päische Biodieselindustrie bedeuten.

11.11.2011Ölmühlensterben geht weiterIn den letzten 3 Jahren mussten rund 200 dezentrale Ölmühlen in

Deutschland den Betrieb einstellen. Aktuell verarbeiten von einst

knapp 600 Ölmühlen derzeit nur noch 274 Ölmühlen regional

Ölsaaten.

28.10.2011Huml und Bomba: „Diesel regenerativ” als zukunftsfähigen Kraftstoff entwickeln – Einjähriger Praxistest der Hoch-schule Coburg erfolgreich verlaufenDer neue Biokraftstoff „Diesel regenerativ” könnte helfen,

das Klima zu schützen und gleichzeitig die Abhängigkeit vom

Erdöl zu senken. „Das Projekt war ein großer Erfolg”, betonte

Umweltstaatssekretärin Melanie Huml bei der Vorstellung der

Ergebnisse.

11.10.2011Biodiesel ein Qualitätskraftstoff mit ZukunftDie AGQM veranstaltete am 06./07 Oktober 2011 die 5. Interna-

tionale Konferenz „Biodiesel“ mit Vorträgen über die politischen

Rahmenbedingungen zur Vermarktung von Biodiesel, über

Qualitätsaspekte und die motortechnischen Anforderungen zur

Erfüllung der Abgasnormen.

06.10.2011Biodiesel belastet die Abgasnachbehandlungssysteme deutlich geringer als bislang angenommenEine Kurzstudie der UFOP berücksichtigt mehr als 7.900 markt-

relevante Analysedaten der vergangenen 10 Jahre.

UFOP-Website

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Bericht 2011/201252 UFOP-Fachbeirat

4. UFOP-Fachbeirat

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachbeirat 53

Der UFOP-Fachbeirat unter Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Friedt,

Universität Gießen, fungiert als direktes Beratungsgremium des

Vorstands. Dieses Gremium ist maßgeblich verantwortlich für

die Zusammenführung der Projektaktivitäten der UFOP sowie

die Koordinierung und Begleitung der Fachkommissionsarbeit.

Über den Fachbeirat hinaus gehören dem Beirat der UFOP

Vertreter aus Verbänden, Wissenschaft, Praxis und Ministerien

an, um eine möglichst breite Repräsentanz sicherzustellen.

Sitzungen des UFOP-Fachbeirates fanden im Berichtszeitraum

am 5. September 2011, am 2. Februar und am 31. Mai 2012 statt.

In der September-Sitzung hat sich der Fachbeirat intensiv mit

den Themen

• TreibhausgasemissionenimdeutschenRapsanbau,

• indirekteLandnutzungsänderungen(iLUC)und

• „TelleroderTank”-Diskussion

beschäftigt.

Seit 1. Januar 2011 dürfen in Deutschland Biokraftstoffe nur

noch steuerbegünstigt in den Verkehr gebracht bzw. auf die

Biokraftstoffquote angerechnet werden, wenn sie nachhaltig

produziert wurden. Dabei wird eine Mindesttreibhausgas

(THG)-Einsparung von 35 % vorgeschrieben, die 2017 auf 50 %

steigt. Gemessen wird die THG-Einsparung an einer fossilen Refe-

renz. Aufgrund dieser Nachhaltigkeitsgesetzgebung muss sich die

Ölsaatenbranche aktuell und in den nächsten Jahren sehr intensiv

mit den THG-Emissionen sowie der entsprechenden Minderung

auseinandersetzen. Dies anerkennend, befindet sich bei der FNR

und der UFOP ein Verbundvorhaben unter Leitung von Prof. Heinz

Flessa, vTI Braunschweig, zum Thema „Minderung von THG-

Emissionen im Rapsanbau unter besonderer Berücksichtigung

der Stickstoffdüngung“ in Vorbereitung, welches zur Rapsaussaat

2012 anlaufen soll. Weiterführend wird auf die Kapitel 3 „Biodiesel

& Co.“ und 5.1 „UFOP-Fachkommission Produktionsmanagement

Öl- und Proteinpflanzen“ verwiesen.

Zum Verständnis von iLUC: Demnach geht die vorgesehene

Regelung von der Annahme aus, dass der zusätzliche Absatz

von Agrarprodukten für die Biokraftstoffproduktion zu einer

knapperen Versorgung mit Lebens- oder Futtermitteln führt. Im

globalisierten Markt sollen so Rodung und Umbruch sowie damit

zusätzliche Kohlenstofffreisetzungen verursacht werden, die den

Biokraftstoffen bei der Einhaltung der THG-Verminderung anzu-

lasten wären. Weiterführend wird auf das Kapitel 3 „Biodiesel

& Co.“ und auf den Schwerpunkt „iLUC“ unter www.ufop.de

verwiesen.

Die „Teller oder Tank“-Auseinandersetzung erreichte zuletzt im

Jahr 2007/2008 einen vorläufigen Höhepunkt. Ausgelöst wurde

sie durch den damaligen weltweiten Anstieg der Rohstoffpreise

in Verbindung mit dem US-Ethanolprogramm und der Tortilla-

Knappheit in Mexiko. Seinerzeit haben sachliche Aufklärung und

der Rückgang der Rohstoffpreise – trotz weltweit zunehmender

Biokraftstoffmengen – die Diskussion entschärft. Allerdings ist

jederzeit mit einer erneuten öffentlichen Diskussion sowie poli-

tischen Konsequenzen zu rechnen. Die UFOP hat gemeinsam

mit dem VDB bei Prof. Michael P. Schmitz, Universität Gießen,

eine Vorstudie zum Thema „Bestimmungsgründe für das Niveau

und die Volatilität von Agrarrohstoffpreisen auf internationalen

Märkten – Implikationen für Welternährung und Politikgestaltung“

gefördert. Weiterführend wird auf das Kapitel 5.2 „Ökonomie

und Markt“ sowie auf den Download des Abschlussberichtes der

Vorstudie unter www.ufop.de verwiesen.

In den Sitzungen vom 2. Februar und 31. Mai 2012 hat sich

der Fachbeirat intensiv mit den Berichten aus der Arbeit der

Fachkommissionen und dem Ausblick auf künftige Herausfor-

derungen auseinandergesetzt. Einen Schwerpunkt bildete hier

zunächst – im Hinblick auf die vom BMELV für Mitte Juni 2012

angekündigte Eiweißpflanzenstrategie – der Bereich der heimi-

schen Körnerleguminosen.

Vorbemerkung zur Ausgangssituation in DeutschlandDie UFOP vertritt neben Raps und Sonnenblume die heimischen

Körnerleguminosen Ackerbohne, Futtererbse und Blaue Süßlu-

pine. Satzungsgemäßer Auftrag des Vereins ist die Förderung der

Züchtung, Produktion, Verwertung und des Absatzes von Öl- und

Eiweißpflanzen unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen

technischen Forschung und Entwicklung. Während Raps mit

seinen Verwertungslinien Öl- und Rapsextraktionsschrot/Rapsku-

chen eine deutlich positive Entwicklung in Anbau und Verwendung

aufweist, ist die Situation bei den heimischen Körnerleguminosen

vom Gegenteil gekennzeichnet. Der Anbau zur Ernte 2011 fand

nur noch auf rund 95.000 ha statt bzw. stagniert bereits mehr-

jährig zwischen 80.000 und 100.000 ha. Der Einsatz heimischer

Körnerleguminosen in der Nutztierfütterung erfolgt im Vergleich

zur Gesamtmenge an Eiweißfuttermittel lediglich marginal und ist

nur punktuell und im ökologischen Landbau von Interesse.

Unter Berücksichtigung der vorstehenden Anmerkungen erfolgte

in der Sitzung vom 31. Mai 2012 eine ausschließliche Befassung

mit den heimischen Körnerleguminosen.

Zunächst wurden Optionen für in Deutschland langfristig erreich-

bare Szenarien diskutiert.

4. UFOP-Fachbeirat

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Bericht 2011/201254 UFOP-Fachbeirat

Diese sind:

1. Etablierung von heimischen Körnerleguminosen als gesunde

Lebensmittel bzw. Lebensmittelkomponenten in breiten Teilen

der Bevölkerung;

2. Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit von Körnerleguminosen

gegenüber Cash Crops durch deutliche Züchtungsfortschritte;

3. Körnerleguminosen als ein wesentliches Element in einer

nachhaltigen Landwirtschaft.

Zu 1.: Etablierung von heimischen Körnerleguminosen als gesunde Lebensmittel bzw. Lebensmittelkomponenten in breiten Teilen der BevölkerungDer Einsatz von Körnerleguminosen in der Humanernährung

verspricht nach Auffassung des UFOP-Fachbeirates eine

deutlich höhere Wertschöpfung im Vergleich zur Nutztierfüt-

terung. Eine Ausnahme bildet möglicherweise die Nutzung

von Körnerleguminosen im Bereich der Fischfütterung in

Aquakulturen. Hinsichtlich der Humanernährung besteht

jedoch Unsicherheit, ob sich das Potenzial lediglich in Form

von „Nischenmärkten“ oder breiten Einsatzmöglichkeiten

darstellt. Weiterhin ist zwischen der Verwendung von Gemüse-

leguminosen und Körnerleguminosen zu unterscheiden. Die

UFOP vertritt die Körnerleguminosen, deren direkter Verzehr

in Mitteleuropa unüblich ist, während sie z. B. in Ägypten oder

auch in Japan als Snack etabliert sind. Demgegenüber werden

in Deutschland bereits Forschungsvorhaben des BMBF (Plants-

ProFood) und des BMELV (LeguAN) durchgeführt mit dem Ziel,

ausgewählte Inhaltsstoffe von Blauen Süßlupinen, Ackerbohnen

und Futtererbsen lebensmitteltechnologisch aufzubereiten und

als Zutat in verschiedene Lebensmittelanwendungen einzu-

bringen. Erste Produkte, z. B. Eiscreme auf Basis von Lupinen-

proteinisolat, befinden sich bereits in der Markteinführung.

Auffassung des UFOP-Fachbeirates: Die Entwicklung von

Lebensmittelzutaten aus heimischen Körnerleguminosen soll

konsequent fortgeführt werden. Bezüglich des direkten Verzehrs

heimischer Körnerleguminosen bestehen zahlreiche offene

Fragen und es gibt keine einheitliche Einschätzung im Hinblick

auf mögliche Erfolgsaussichten. Ggf. sind hierzu zunächst Markt-

forschungsaktivitäten in Erwägung zu ziehen.

Zu 2.: Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit von Körner-leguminosen gegenüber Cash Crops durch deutliche Züch-tungsfortschritte

Unter den Fachbeiratsmitgliedern bestand Einvernehmen, dass

ein überdurchschnittlicher Züchtungsfortschritt nur möglich ist,

wenn entsprechende Aktivitäten mit hoher Intensität und erheb-

licher finanzieller Ausstattung auf wenige Körnerleguminosen-

arten mit ausgewählten Zuchtzielen konzentriert werden. Unter

dieser Prämisse sowie unter Berücksichtigung der aktuellen

Forschung in Deutschland und der Potenziale werden Prioritäten

bei der Ackerbohne und der Blauen Süßlupine gesehen.

Als Zuchtziele bei der Ackerbohne werden definiert:

• Steigerung der Ertragsfähigkeit durch Etablierung einer

winterharten und krankheitsresistenten Winterform;

• Steigerung der Ertragsfähigkeit durch Entwicklung eines

Hybridsystems, welches sowohl bei der bereits etablierten

Sommer- als auch bei der noch zu etablierenden krankheits-

resistenten Winterform einzuführen ist;

• konsequenteErhöhungdesProteingehaltes.

Als Zuchtziele bei der Blauen Süßlupine werden definiert:

• SteigerungderErtragsfähigkeitunddesProteingehaltesbei

der bereits etablierten Sommerform.

Da es sich bei der züchterischen Bearbeitung von Leguminosen

aufgrund der derzeitigen Situation um eine so genannte Hoch-

risikozüchtung handelt, ist für ein positives Investitionsklima bei

den mittelständischen Züchtungsunternehmen die Schaffung

steuerlicher und finanzieller Anreize zur Einrichtung entspre-

chender neuer Zuchtprogramme zwingend notwendig.

Auffassung des UFOP-Fachbeirates: Der Förderung des Zucht-

fortschrittes ist bei heimischen Körnerleguminosen vorrangige

Bedeutung zuzumessen. Dabei nimmt die Erhöhung des Korner-

trages in Verbindung mit dem Proteinertrag die zentrale Bedeu-

tung ein. Entsprechende Aktivitäten sind auf die Fruchtarten

Ackerbohne und Blaue Süßlupine mit dem Ziel der Ertragsstei-

gerung zu konzentrieren. Flankierend sind Rahmenbedingungen

zur Förderung eines positiven Investitionsklimas bei den mittel-

ständischen Züchtungsunternehmen zu schaffen.

Zu 3.: Körnerleguminosen als ein wesentliches Element in einer nachhaltigen LandwirtschaftDer UFOP-Fachbeirat nimmt zur Kenntnis, dass die Gesellschaft

von der Landwirtschaft die Bereitstellung hochwertiger und

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachbeirat 55

preiswerter Lebens- sowie Futtermittel erwartet. Hinzu kommt

die wachsende Bedeutung der Landwirtschaft als Produzent von

Bioenergie und von Rohstoffen für die stoffliche Verwertung.

Diese Erwartung ist in zunehmendem Maße verbunden mit der

Forderung, die vorstehend genannten Leistungen gemäß den

ständig steigenden Vorgaben zu erbringen. Dazu gehört ein

schonender Umgang mit der Ressource Boden, die Vermin-

derung von Gewässerbelastungen und klimarelevanten Emis-

sionen, Fruchtfolgemanagement im Zusammenhang mit dem

optimierten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln und

der Erhalt der biologischen Vielfalt. Heimische Körnerlegumi-

nosen können hierzu einen wesentlichen Beitrag liefern.

Der hohe Fruchtfolgewert von heimischen Körnerleguminosen

ist grundsätzlich bekannt. Die Vernachlässigung oder Unterbe-

wertung dieses Wertes in einfachen Deckungsbeitragsverglei-

chen ist einer der Gründe dafür, dass Körnerleguminosen derzeit

kaum angebaut werden. Der Fruchtfolgewert von heimischen

Körnerleguminosen kann nur anhand langjähriger Betrachtungen

der Fruchtfolge abgeleitet werden. Daher ist es notwendig,

entsprechende Ackerbausysteme unter Einbeziehung von

Körnerleguminosen mit Systemen ohne Leguminosenanteil zu

vergleichen, ökonomisch auszuwerten und diese Ergebnisse in

die landwirtschaftliche Beratung einfließen zu lassen.

Weiterhin werden Potenziale zur Erhöhung der Wertschöpfung

bei Körnerleguminosen in der Nutztierfütterung gesehen. Die

Tatsache, dass der Futterwert der Leguminosen derzeit deut-

lich höher liegt als der Erzeugerpreis, ist in erster Linie auf das

geringe Handelsvolumen zurückzuführen. Ein Ansatz zur Lösung

dieser Problematik wäre eine verstärkte innerbetriebliche

Nutzung von Körnerleguminosen in viehhaltenden Betrieben. Ein

zweiter Ansatz wäre eine höhere regionale Konzentration des

Leguminosenaufkommens, damit den Marktteilnehmern eine

bessere Auslastung der Kapazitäten ermöglicht wird und sie von

positiven Agglomerationseffekten profitieren können (Konzen-

tration von Spezialwissen, bessere Planungssicherheit). Um

diese Potenziale zu nutzen, sollten Modellregionen eingerichtet

werden, in denen in mehrjährig ausgerichteten Projektvorhaben

ein Körnerleguminosenanbau und die entsprechende Körner-

leguminosenverfütterung in Landwirtschaftsbetrieben oder in

zwischenbetrieblichen Kooperationen von Landwirtschaftsbe-

trieben etabliert wird. Weitere heimische Futtermittel sind in das

Konzept einzubeziehen.

Weiterhin ist in Erwägung zu ziehen, dass die Wertschätzung

heimischer Körnerleguminosen in der Nutztierfütterung durch ein

Labeln von tierischen Erzeugnissen mit einem Hinweis im Sinne

von „Mit heimischen Futtermitteln erzeugt“ gesteigert werden

könnte. Derzeitige Diskussionen über „Tierwohl“, „Nachhaltig-

keit“ und „Regionalität“ in Politik und Gesellschaft könnten unter

Umständen in diese Richtung entwickelt werden. Allerdings sind

hierfür die Akzeptanz und die Honorierung eines entsprechenden

Labels durch die Verbraucher zwingende Voraussetzungen.

Im Hinblick auf die kurz- und mittelfristige Aufrechterhaltung des

praktischen Körnerleguminosenanbaus ist die Verfügbarkeit von

Pflanzenschutzmitteln, insbesondere bei Beizen, Vorauflauf- und

Nachauflaufherbiziden, zu verbessern. Die Zulassungsbehörden

müssen tätig werden und im Rahmen des geltenden Pflanzen-

schutzrechts hierauf künftig besonderes Augenmerk legen.

Auffassung des UFOP-Fachbeirates: Heimische Körnerlegumi-

nosen können einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Land-

wirtschaft liefern. Hierfür stellt eine deutliche Ausdehnung des

Anbaus die Grundvoraussetzung dar. Diese Anbauausdehnung

kann erreicht werden durch eine zutreffende Bewertung der

Wirtschaftlichkeit unter Einbeziehung des Fruchtfolgewertes und

deren Kommunikation durch die Betriebsberatung, die kurz- und

mittelfristige Verbesserung der Situation beim Pflanzenschutz,

die innerbetriebliche oder zwischenbetriebliche Verwertung in

der Nutztierfütterung sowie ggf. die Einbeziehung heimischer

Körnerleguminosen bei der Entwicklung eines Labels für tieri-

sche Produkte mit einem Hinweis im Sinne von „Mit heimischen

Futtermitteln erzeugt“. Letzteres ist nur bei Akzeptanz und Hono-

rierung durch die Verbraucher zielführend.

Weiterführend wird auf die Kapitel 5.1 „Fachkommission Produk-

tionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen“ und 5.3 „Tierernäh-

rung“ verwiesen.

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Bericht 2011/201256 UFOP-Fachkommissionen

5. UFOP-Fachkommissionen

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 57

Die UFOP-Fachkommissionen waren in den Anfangsjahren der

UFOP einerseits fruchtartenspezifisch (Raps, Sonnenblumen,

Proteinpflanzen), andererseits verwertungsspezifisch (Tierer-

nährung, Humanernährung) ausgerichtet. Mit zunehmender

Fortentwicklung – insbesondere des Rapssektors – zeigte sich

jedoch, dass sowohl ökonomische Fragestellungen als auch

Fragestellungen der Verwendung im Non-Food-Bereich an

Relevanz gewinnen. Dies führte zu einer ersten Strukturreform,

in der im Jahr 2003 im pflanzlichen Bereich die Gremien zu einer

Fachkommission Produktionsmanagement Öl- und Protein-

pflanzen mit den Sektionen Raps, Proteinpflanzen und Sonnen-

blumen zusammengefasst wurden. Weiterhin konstituierte sich

im Jahr 2003 eine Fachkommission Ökonomie und Markt, die

sich mit Fragen der Wirtschaftlichkeit, Agrarpolitik, Vermarktung

sowie den Rahmenbedingungen der Weiterverarbeitung befasst.

Im März 2003 wurde der UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüf-

wesen ins Leben gerufen mit Zuständigkeit für die Belange der

von der UFOP geförderten Prüfungen Bundessortenversuch,

EU-Sortenversuche 1 und 2, EU-Sortenversuche Sonnenblumen

und HO-Sonnenblumen sowie EU-Sortenversuche Ackerbohnen

und Futtererbsen.

Im Jahr 2004/2005 neu gegründet wurde eine Fachkommission

Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe, die Forschungs-

und Förderschwerpunkte im Bereich Pflanzenölkraftstoffe und

stoffliche Nutzung bearbeiten soll.

Im Zeitraum 2006/2007 erfolgte für die Fachkommission Produk-

tionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen eine weitere organi-

satorische Straffung: Vor dem Hintergrund der gesunkenen

Bedeutung des Sonnenblumenanbaus in Deutschland beschloss

der UFOP-Vorstand die Zusammenlegung der Sektionen Raps

und Sonnenblumen zu einer gemeinsamen Sektion Ölpflanzen.

Damit wird zugleich dem Sachverhalt Rechnung getragen, dass

die in beiden Sektionen vertretenen Mitglieder i. d. R. sowohl

Raps als auch Sonnenblumen in ihren jeweiligen Organisati-

onen betreuen.

Im September 2009 kam als jüngstes und vorerst letztes neues

UFOP-Gremium der Arbeitskreis Rapsspeiseöl hinzu. Hier sind

in erster Linie industrielle und dezentrale Ölmühlen sowie deren

Verbände vertreten, die bereits im CMA-Ölsaatenausschuss

mitgewirkt haben. Der UFOP-Arbeitskreis Rapsspeiseöl führt

damit im Zuge der Liquidation der CMA vakant gewordene

wesentliche Aufgabenfelder des gemeinsamen Rapsspeiseöl-

Marketings unter dem Dach der UFOP zusammen. Hieraus resul-

tiert eine verstärkte Ausrichtung der UFOP-Öffentlichkeitsarbeit

auf den Food-Bereich. Weiterführend wird auf das Kapitel 2

„Rapsspeiseöl“ verwiesen.

Zahlreiche nachfolgend aufgeführte Projektvorhaben der

UFOP-Fachkommissionen werden in Zusammenarbeit mit den

Länderdienststellen der Offizialberatung umgesetzt. Die UFOP-

Außenstelle für Versuchswesen an der Landwirtschaftskammer

Schleswig-Holstein fungiert hierbei als Schnittstelle. Weiterfüh-

rend wird auf das Kapitel 6 „UFOP-Außenstelle für Versuchs-

wesen“ verwiesen.

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Bericht 2011/201258 UFOP-Fachkommissionen

Sektion ÖlpflanzenAm 2. und 3. Februar 2012 hat sich die UFOP-Sektion „Ölpflanzen“

unter Leitung von Prof. Olaf Christen bei ihrem Jahrestreffen

intensiv mit dem Umfang des aktuellen Winterrapsanbaus und

den Flächenpotenzialen auseinandergesetzt.

In der Diskussion erfolgte zunächst eine Aussprache zu den

regionalen Anbauumfängen bei Winterraps zur Ernte 2012. Für

Schleswig-Holstein wurde eine Überschätzung durch das Markt-

forschungsinstitut Produkt+Markt thematisiert. Weiterhin wurde

auf die schwierigen Witterungsbedingungen im August /September

2011 hingewiesen, die regional zu einer starken Einschränkung

des Winterrapsanbaus geführt bzw. diesen völlig verhindert

haben. Aufgrund der Preissituation der letzten 2 Jahre besteht

jedoch eine hohe Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus gegenüber

konkurrierenden Ackerfrüchten. Dennoch ist auf eine Verdrängung

des Rapses und anderer Kulturen auf leichteren Standorten durch

Mais hinzuweisen. Auch sei z. B. in Südhannover der Rübenanbau

erneut ausgedehnt worden und viele Betriebe sind auch wieder

aus dem Rapsanbau in Rübenfruchtfolgen ausgestiegen.

Im Übrigen habe die große Flächenausdehnung bei Winterraps

in den letzten Jahren auch dazu geführt, dass Raps verstärkt auf

„Nicht-Idealflächen” zum Anbau gekommen ist, was wiederum

Probleme mit Krankheiten, Schädlingen und Ertragsausfällen

aufwirft. Bei der Flächenkonkurrenz betreffend Mais ist fest-

zuhalten, dass Biogasbetriebe sich i. d. R. zugunsten für Mais

entscheiden (müssen). Zulieferbetriebe betreiben Biogasmais-

anbau jedoch mit Mais als Marktfrucht und entscheiden anhand

der Wettbewerbsfähigkeit der Kulturarten. Niedrige oder stark

schwankende Rapserträge wirken sich dabei stark zuungunsten

des Winterrapses aus. Weiterhin wichtig erscheint die Frage,

ob die Landwirte bei verstärktem Auftreten von Schädlingen

und Krankheiten Raps künftig noch alle 3 Jahre oder eher alle

4 Jahre anbauen werden. Demnach würde der Übergang von

einer dreijährigen in eine vierjährige Rapsfruchtfolge einen

Verlust von 25 % Anbaufläche bedeuten.

Angesichts inzwischen langjähriger Erfahrungen mit dem Anbau-

umfang wird ein Niveau von 1,4 bis 1,5 Mio. ha als realisierbares

Anbaupotenzial in Deutschland in den Raum gestellt.

• AlsoffeneproduktionstechnischeFragenwerdenthematisiert:

Lösungen für Pflanzenschutz- und Fruchtfolgeprobleme.

Ökonomisch ist die Wettbewerbssituation zu Mais im Auge

zu behalten.

UFOP-ProjektvorhabenGuttation im Raps – eine Wasserquelle für die Honig-biene?

Projektbetreuung:Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim,

August-von-Hartmann-Straße 13, 70593 Stuttgart

Laufzeit:Mai 2009 bis September 2012

Hintergrund des Vorhabens war der Unfall mit neonicotinoiden

Beizmittelabriebstäuben bei Maissaat 2008 in Baden-Württem-

berg. Seinerzeit wurden intensive Untersuchungen zu weiteren

Kontaktmöglichkeiten von Honigbienen mit systemischen Beiz-

mittelwirkstoffen eingeleitet, wobei relativ schnell die Guttation als

mögliche Wasserquelle in den Fokus der Betrachtungen gelangte.

Der Wasserbedarf eines Bienenstockes ist abhängig von der

Temperatur, der Luftfeuchtigkeit sowie dem Anteil an offener Brut.

In der Regel erfolgt stocknahes Wassersammeln an verschie-

denen Quellen u.a. der Tracht.

Guttation ist die Wasserabgabe von Pflanzen bei wasserdampfge-

sättigten Verhältnissen in flüssiger Form über so genannte Hyda-

thoden (Wasserspalten). Diese wiederum stellen das Ende der

Xylembahnen dar. Der Vorgang der Guttation tritt bei einer Viel-

zahl von mono- und dikotylen Pflanzen sowie Pilzen auf und hält

vom Keimlingsstadium bis zur Blüten-/Fruchtbildung an. Mit dem

Guttationswasser werden Nährstoffe, Salze sowie Aminosäuren,

Mono- und Disaccharide abgesondert, wobei der Zuckergehalt im

Vergleich zum Nektar unbedeutend ist. Nicht zu verwechseln ist

Guttation mit Tau, allerdings treten beide Vorgänge oft in Kombi-

nation auf.

Im Vorhaben werden Freilandversuche an Winter- und Sommer-

raps durchgeführt. Folgende Fragen werden bearbeitet:

• GuttationsverhaltenvonRaps;

• VerhaltenderWassersammlerinnen;

• FlugzeitenderBienen;

• aufgesuchteWasserquellenund

• AuffälligkeitenimBestand.

Darüber hinaus wird ein Biotest durchgeführt zur Einschätzung der

Toxizität des Guttationswassers. Einschränkend ist anzumerken,

dass der Biotest eine unnatürliche Situation mit vielfältigen

Einflussfaktoren darstellt.

5.1 Fachkommission Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen

››

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 59

Als Ergebnis der bisherigen Untersuchungen ist festzuhalten:

• Guttation(Herbst/Frühjahr),Tau,Regentropfenundundefinierter

Wasserfilm werden von Bienen als Wasserquelle genutzt;

• bislangkeinePräferenzenimFreilandbzgl.Wasserquellen;

• SammlerinnenkehrenohneSymptomezumStockzurück;

• imVolkfindetProzess„x“statt,derzuEffektenführt.

- Versuche Halbfreiland

- Versuche Freiland 2011 bis Worst-Case-Bedingungen

» Welche Bienengruppe ist betroffen?

» Welche Ursache ist denkbar für die Symptome?

• MortalitätimBiotest

- bei Bienengruppen ≤ 25 %

- bei Einzelbienen ≤ 20 %

Vorhaben 2012:

• WiederholungderHalbfreiland-Versuche(Wahlversuche);

• Beobachtungen am Schauvolk bzgl. des Prozesses „x“

(Wasserverwendung innerhalb des Bienenvolkes);

• Aufarbeitung und Analyse der Honigblasen (Standort

Roggendorf);

• AbschlussderÜberwinterungsversuche;

• Abschluss der Distanzversuche, weitere Beobachtungen zum

Wassersammelverhalten sowie zu Präferenzen.

Rapsschädlinge mit beginnender Resistenzentwicklung

Projektbetreuung:Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Julius Kühn-

Institut, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig

Laufzeit:April 2011 bis November 2011

Langjährige Untersuchungen des JKI bei Rapsschädlingen zeigten,

dass für den Rapsglanzkäfer in den letzten Jahren eine ständige

Zunahme der Pyrethroid-Resistenz zu beobachten war. Aktuell

sind zur Bekämpfung dieses Schädlings neben Pyrethroiden der

Klassen I und II nur Neonicotinoide zugelassen, die entsprechend

häufig eingesetzt werden. Aufgrund der JKI -eigenen Monitoring-

Ergebnisse deuten sich für Pyrethroide der Klasse I und auch für

Neonicotinoide nachlassende Wirkungen gegenüber Rapsglanz-

käfern an, die sich aber in den Monitoring-Ergebnissen von Bayer

Crop Science zu Thiacloprid nicht widerspiegeln. Entsprechend

werden unabhängige Daten benötigt, die im geplanten Vorhaben

erhoben werden sollen.

Der Nachweis eine Pyrethroid-Resistenz beim Rapserdfloh im

Jahr 2010 belegt, dass neben dem Rapsglanzkäfer auch andere

Rapsschädlinge einem hohen Resistenz-Selektionsdruck ausge-

setzt sind. Die Untersuchungen des Jahres 2010 zeigten darüber

hinaus auch für andere Arten wie Kohltriebrüssler und Kohlscho-

tenrüssler Testergebnisse mit einer kontinuierlichen Verschiebung

der Empfindlichkeiten in den letzten Jahren oder eine deutliche

Minderwirkung von Insektiziden im Labortest.

Im Vorhaben wurden im Rahmen des Projektes die Wirkungen von

Insektiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide auf Rapsglanz-

käfer intensiv untersucht. Dabei wurden auch parallele Testungen

von mehreren Populationen mit den Wirkstoffen Thiacloprid und

Acetamiprid durchgeführt. Zusätzlich fanden Nachuntersuchungen

an den Standorten des Jahres 2010 statt, an denen eine auffällig

geringe Mortalität gegenüber Thiacloprid festgestellt wurde. Diese

Nachuntersuchungen wurden durchgeführt, um einen eventuellen

Wirkungsverlust von Thiacloprid detektieren zu können. Außer

auf Rapsglanzkäfer erstreckten sich die Untersuchungen auch auf

andere Rapsschädlinge: für Rapsstängelrüssler, Kohltriebrüssler

und Kohlschotenrüssler wurden in den letzten Jahren vom JKI

Grundlagendaten erarbeitet, aus denen unterschiedliche Empfind-

lichkeiten dieser Arten gegenüber Pyrethroiden abzuleiten sind.

Besonders Kohltriebrüssler heben sich hier mit einer insgesamt

geringeren Empfindlichkeit von den anderen beiden Rüssler-Arten

ab. Auch für Kohlschotenrüssler lagen 2010 aus dem Osten von

Schleswig-Holstein auffällige Testergebnisse vor, die eine über

30-fach geringere Empfindlichkeit einer Population ergaben.

Diese auffällige Population konnte 2011 erneut untersucht werden.

Darüber hinaus sollten weitere Kohlschotenrüssler-Proben aus

dieser Region getestet werden, um das von einer möglichen Resis-

tenz betroffene Areal besser abgrenzen zu können. Die Rüssler-

und Rapserdfloh-Proben wurden, sofern genug Käfer vorhanden

waren, auch auf die Wirksamkeit der Klasse -I-Pyrethroide getestet,

da vorhandene Ergebnisse von resistenten Rapserdflöhen andeu-

teten, dass es – anders als beim Rapsglanzkäfer – bei diesen Arten

keine Pyrethroide gibt, die von der Resistenz weniger betroffen sind.

Die Untersuchungen zur Empfindlichkeit von Rapsglanzkäfern

gegenüber verschiedenen Insektiziden zeigten, dass sich die meta-

bolische Resistenz gegenüber den Klasse -II- Pyrethroiden konti-

nuierlich verstärkt. Auch für die Pyrethroide der Klasse I wurde

in den letzten Jahren eine nachlassende Wirkung beobachtet,

obgleich keine klare Korrelation zwischen den LC90-Werten der

Pyrethroiden der Klassen II und I gefunden wurden. Die intensive

Testung von Rapsglanzkäfer-Populationen mit dem neonicotino-

iden Wirkstoff Thiacloprid ergab folgende Ergebnisse: Mit einer

mittleren Mortalität von 88,2 % aller getesteten Populationen bei

einer Dosierung von 0,144 und 0,36 µg/cm² Thiacloprid stieg die

Sensitivität im Jahr 2011 an und erreichte damit nach einem Rück-

gang der Mortalitäten im Jahr 2010 ein Niveau wie im Jahr 2009.

Damit wurde kein weiterer Rückgang der Empfindlichkeiten von

Rapsglanzkäfern gegenüber Thiacloprid festgestellt. Dies spiegelte

sich auch in den mittleren LC90-Werten wider, die auf ein Ergebnis

von 0,2398 µg/cm² zurückgingen, damit aber immer noch über

den Werten des Jahres 2009 (0,0679 µg/cm²) lagen.

Die Nachuntersuchung von Standorten mit auffällig schlechten

Thiacloprid-Testergebnissen aus dem Jahr 2010 in Mecklenburg-

Vorpommern zeigte 2011 eine höhere Empfindlichkeit der Popula-

tionen und damit keine Bestätigung der Sensitivitätsverschiebung.

Eine parallele Testung von 18 Rapsglanzkäfer-Populationen mit

Acetamiprid und Thiacloprid zeigte eine hohe Parallelität in der

Wirkung beider Insektizide. Die LC90-Werte beider Insektizide

korrelierten hoch (R² = 0,802).

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Bericht 2011/201260 UFOP-Fachkommissionen

Die Untersuchungen der Stängel-, Kohltrieb- und Kohlschoten-

rüssler zeigten Unterschiede in der Empfindlichkeit dieser Arten:

Ceutorhynchus napi zeigte im Vergleich zu den anderen beiden

Arten die höchste Empfindlichkeit. Zum einen verfügte diese

Art über den geringsten Anteil an Populationen, die bei einer

diskriminierenden Dosierung von 0,015 µg/cm² l-Cyhalothrin

noch überlebende Käfer zeigten, und zum anderen wurden für

diese Art bei höheren Dosierungen nie überlebende Tiere im Test

nachgewiesen. Die mittleren LC50- und LC90-Werte dieser Art

waren niedriger als die für die anderen beiden Arten.

Der Anteil an auffälligen Ceutorhynchus pallidactylus-Proben

ist mit 36,6 % deutlich höher und wird nur durch den Wert der

Rapserdflöhe (41,5 %) übertroffen. Auch bei höheren Dosierungen

zeigten noch 11 % der untersuchten Ceutorhynchus pallidactylus-

Populationen überlebende Käfer. Ein Vergleich der LC50-Werte

zeigte aber, dass die Resistenzfaktoren für Rapserdflöhe und

Kohlschotenrüssler mit Werten von 81 bzw. 130 deutlich höher

sind als die für Kohltriebrüssler, wo lediglich ein Resistenzfaktor

von 13 vorlag.

Für Kohlschotenrüssler wurden 2011 zwei Populationen mit

einer deutlich verringerten Empfindlichkeit untersucht. Am

Standort Birkenmoor in Schleswig-Holstein handelte es sich

dabei bereits um eine Nachuntersuchung des auffälligen Ergeb-

nisses aus dem Vorjahr. Da an diesem Standort auch Minder-

wirkungen in der Praxis festgestellt wurden, kann in diesem Fall

von einer Resistenz der Kohlschotenrüssler gesprochen werden.

Eine zweite auffällige Kohlschotenrüssler-Population kam aus

dem Raum Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern, wo auch

resistente Rapserdflöhe vorkommen. Diese Population sollte zur

Bestätigung der verminderten Empfindlichkeit im nächsten Jahr

unbedingt nachuntersucht werden.

Das JKI will im Jahr 2012 sowohl aus eigenen Mitteln als auch

mit Förderung der UFOP ein kleines Untersuchungsprogramm zur

Schädlingsüberwachung fortsetzen.

Weiterführend wird auf den Abschlussbericht des Vorhabens als

Download unter www.ufop.de verwiesen.

Entwicklung von Feldhygienekonzepten zur Sicherung einer nachhaltigen Rapsproduktion

Projektbetreuung:Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Julius Kühn-

Institut, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig

Laufzeit:Juli 2010 bis Dezember 2012

Im Vordergrund des Projektes steht die Erarbeitung eines

integrierten Konzeptes für die Bodenbearbeitung und den

Pflanzenschutzmitteleinsatz von der Rapsernte bis zur Weizen-

aussaat. Die Maßnahmen sollen zur Reduktion des Schad-

erregerauftretens und des Pflanzenschutzaufwandes im

Rapsanbau beitragen. Daraus abgeleitet werden Beratungs-

konzepte für die Praxis bereitgestellt.

Insbesondere sollen im Rahmen des Vorhabens die Auswirkungen

unterschiedlich terminierter und intensiver Stoppelbearbeitung

auf das Auftreten von Schädlingen und pilzlichen Krankheiten

untersucht werden. Von Priorität sind dabei Krankheiten, die auf

den Stoppelresten überdauern und somit eine mögliche Infek-

tionsquelle neuer Rapssaaten darstellen (Phoma lingam). Aber

auch der Ausfallraps stellt eine Gefahr für die Anreicherung von

Schaderregern im Boden dar (Kohlhernie). Des Weiteren soll

parallel dazu die Stickstoffdynamik im Boden in Abhängigkeit

von der Intensität und dem Zeitpunkt der Bodenbearbeitung für

Winterweizen nach Winterraps dargestellt werden.

Fazit Kleine Kohlfliege:• DererfassteSchlupfwaraufeinemgeringenNiveau.

• DieFängeinderKontrollebestätigennichtdieErgebnisseder

vergangenen Jahre.

• Die Schlupfraten der Stoppelbearbeitungsvarianten unter-

schieden sich erneut nicht voneinander.

• PflügengarantiertkeineSchlupffreiheit.

• Offenist,wiemaneventuelleVerschiebungenderGenerationen

im Raps erfasst.

Fazit Kohlhernie:• BefallsfreiheitkonntedurchdieMaßnahmennachstarrem

Terminplan nicht erreicht werden.

• Bodentemperaturund-feuchtemüsseninstarkemMaßberück-

sichtigt werden.

• Eine schlechte Stoppelbearbeitung ist schlechter als die

Bodenruhe.

• Offenist,obeineBekämpfungnacheiner„Wetterformel“reali-

sierbar ist.

Fazit N-Mineralisation:• Die Stoppellänge hatte keinen langfristigen Einfluss auf den

Nmin

-Gehalt.

• Ein warmer Herbst führte zu vergleichsweise hohen

Nmin

-Werten am Standort Wendhausen.

• DerVerzichtaufBodenbearbeitungführteerwartungsgemäßzu

geringeren Werten.

Ausblick auf die Versuchsanstellung in 2012:

• WiederholungderKohlfliegen-Versuche;

• erneuteUntersuchungenzurN-Mineralisation;

• weitere Gewächshausversuche zur Kohlhernie-Bekämpfung

zur Beantwortung der Frage, wann unter Beachtung von

Temperatur und Feuchte eine Maßnahme erfolgen muss, um

den Vermehrungszyklus zu unterbinden.

Ertragsbildung von Winterraps: modellgestützte Analyse von Klima-, Boden- und Managementein-flüssen auf die Ertragsbildung von Winterraps

Projektbetreuung:Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel,

Hermann-Rodewald-Straße 9, 24118 Kiel

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 61

Laufzeit:Januar 2012 bis Dezember 2013

Ein kausales Verständnis der Ertragsbildung der Kultur Winter-

raps ist eine essentielle Voraussetzung, um mit Hilfe einer

entsprechenden Produktionstechnik die beteiligten Prozesse

unter variierender Jahreswitterung und auf unterschiedlichen

Standorten gezielt zu fördern. Im Vergleich zu anderen wich-

tigen Kulturpflanzen, z. B. Weizen oder Mais, liegen aber zur

Ertragsbildung von Raps deutlich weniger Informationen vor.

Ziel des Vorhabens ist daher ein besseres Verständnis der

Ertragsbildungsprozesse beim Raps. Hierfür sollen zunächst

vorhandene Datensätze verschiedener Quellen genutzt werden,

um ein Grundgerüst eines Raps-Wachstumsmodells, basierend

auf bestehendem Wissen, zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.

Daraus sollen dann Optimierungsmöglichkeiten für die Produkti-

onstechnik sowie für die Züchtung abgeleitet werden.

Während das Phänologie-Modell bereits gut geeignet ist, um

für größere Datenmengen einzelne Entwicklungsabschnitte im

Mittel korrekt einzuordnen und eine gültige Parametrisierung für

Deutschland, Frankreich und Italien vorliegt, sind im Hinblick auf

mögliche Einflussfaktoren der Ertragsbildung noch zahlreiche

Fragen offen.

Neue Projektvorhaben

UFOP-Modellanbau Clearfield-Raps

Projektbetreuung:Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen,

Lübecker Ring 2, 59494 Soest

Laufzeit:August 2011 bis August 2014

Das Vorhaben wird von der BASF AG unterstützt.

Ziel des Versuchsvorhabens ist die Beurteilung der Leistungs-

fähigkeit des Produktionssystems hinsichtlich

• BestandsentwicklungimHerbst;

• BekämpfungvonProblemkräutern;

• ErtragundQualität.

Hierzu erfolgt ein Modellanbau in sechs verschiedenen Bundes-

ländern in Zusammenarbeit mit den Länderdienststellen der

Offizialberatung, Raps-Züchterhäusern und der BASF AG.

Folgende Versuchsfragen werden im Vorhaben bearbeitet:

• Wie ist die Leistungsfähigkeit des Clearfield-Produktions-

systems im Vergleich zu den bisherigen Standardsystemen im

Rapsanbau zu bewerten?

• Ermöglicht dieResistenz gegen Imazamox eine verbesserte

Verträglichkeit der Herbizidmaßnahmen und Bestandsent-

wicklung im Herbst?

• SindRaps-Problemunkräuterbesserzubekämpfen?

Der Versuch wurde zur Aussaat 2011 an den Standorten

Gülzow (Mecklenburg-Vorpommern, sandiger Lehm), Bad

Zwischenahn (Niedersachsen, lehmiger Sand), Enniger

(NRW, Sand), Altefeld (Hessen, lehmiger Ton bis Ton),

Schkölen (Thüringen, sandiger Lehm), Thüngen (Bayern,

Lehm bis toniger Lehm) und Gerolsbach (Bayern, sandiger

Lehm) erstmals angelegt.

Im Versuch werden drei Clearfield-Hybriden und als

Vergleichssorten Dimension und Visby angebaut. Herbizid-

varianten sind unbehandelte Kontrolle, Colzor Trio 4 l/ha NA

+ Fokus Aktiv 2 l/ha NA, Butisan Gold 2,5 l/ha (BBCH 09 –10)

+ Fokus Aktiv 2 l/ha NA, standortbezogen optimal sowie

CL-Herbizid BAS 79801 H + Dash 2 + 1 l/ha (BBCH 11 –12).

Die Versuchsanlage ist eine randomisierte Blockanlage mit

vier Wiederholungen, aufgrund der geprüften Eigenschaften

nicht vollständig orthogonal (21 Varianten).

Minderung von Treibhausgasemissionen im Rapsanbau unter besonderer Berücksichtigung der Stickstoffdüngung

Antragsteller bei FNR/UFOP: Institut für Agrarrelevante Klima-

forschung, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesallee 50,

38116 Braunschweig

Der Handlungsbedarf zur Minderung der Treibhausgas (THG)-

Emissionen ergibt sich wie folgt:

• Ab2015wirdinDeutschlandderWertderBiokraftstoffenach

der Höhe ihrer Treibhausgasemissionen bemessen werden.

• Die wichtigsten Wettbewerber für heimisches Rapsöl als

Rohstoff für die Biokraftstoffherstellung sind Sojaöl und Palmöl

sowie Canolaöl (neben Altfetten).

• Betrachtet man die Treibhausgasemissionen nur für den

Bereich der Rohstoffproduktion, liegt Raps hinter Palm und

Soja abgeschlagen auf dem letzten Platz.

• Die Treibhausgasemissionen auf dem Acker sind aber

entscheidend, wenn Optimierungen im Ölmühlenprozess oder

in der Biodieselanlage sowohl Raps als auch Palm und Soja

zugutekommen würden.

Die Ziele des Verbundvorhabens sind wie folgt abgestimmt:

• EvaluierungderertragsbezogenenTHG-Emissionen indeut-

schen Rapsanbaugebieten und anhand regional differenzierter

Informationen;

• BewertungvonMinderungsoptionenderN20-Emissionen aus

dem Rapsanbau auf der Basis eines bundesweiten Netzwerks

abgestimmter Feldversuche;

• Modellierung und Regionalisierung der N-Dynamik und der

N2O-Emissionen in Rapsfruchtfolgen;

• BewertungundOptimierungderHumusreproduktioninRaps-

fruchtfolgen;

• EntwicklungvonRaps-AnbaukonzeptenmitoptimierterKlima-

schutzwirkung und ihre ökonomische Bewertung;

• Bildung eines wissenschaftsbasierten europäischen Netz-

werkes zur Bewertung und Minderung von Treibhausgasemis-

sionen im Rapsanbau;

• WissenstransferindielandwirtschaftlichePraxis.

Das Vorhaben soll zur Winterrapsaussaat 2012 starten.

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Bericht 2011/201262 UFOP-Fachkommissionen

Sektion ProteinpflanzenIn der Sektionssitzung vom 24. November 2011 haben sich die

Mitglieder intensiv mit der Situation der Körnerleguminosen

in Deutschland sowie mit möglichen Handlungsoptionen der

UFOP auseinandergesetzt. Als wesentliche übergeordnete

Fragestellung gilt, ob nach 2013 eine Besserstellung der heimi-

schen Körnerleguminosen im Rahmen der nächsten Finanzie-

rungsperiode der GAP erreicht werden kann. Hierzu stimmen

die Fachkommissionsmitglieder darin überein, dass bei den

verschiedenen Komponenten des künftigen Finanzierungs-

modells die Körnerleguminosen angemessen berücksichtigt

werden sollen.

Im Januar 2012 haben der Bundesverband Deutscher Pflanzen-

züchter e. V. (BDP), der DBV und die UFOP ein gemeinsames

Positionspapier „Eiweißstrategie“ erarbeitet.

Berlin, 21. Januar 2012

Gemeinsames Positionspapierdes Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP),

des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und

der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP)

EiweißstrategieFür wettbewerbsfähige heimische Eiweißpflanzen

1. AusgangssituationIn Deutschland wurden in 2011 Eiweißpflanzen auf weniger als

100.000 ha angebaut, was ca. 0,8 % der Ackerfläche entspricht.

Gut die Hälfte entfällt auf Erbsen (56.000 ha), danach folgen

Süßlupinen (22.000 ha) und Ackerbohnen (17.000 ha). Damit ist

die Anbaufläche seit 1998 um zwei Drittel zurückgegangen.

Vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Anbauumfangs ist

die züchterische Bearbeitung der Eiweißpflanzen hierzulande auf

nur noch je ein einziges Züchtungsprogramm für Erbse, Acker-

bohne und Süßlupine reduziert. Diese noch bestehenden Züch-

tungsprogramme drohen ebenfalls aufgegeben zu werden. Auch

der ökologische Landbau, der auf die biologische Stickstofffixie-

rung dringend angewiesen ist, kann die Aufrechterhaltung der

Eiweißpflanzenzüchtung nicht nachhaltig tragen.

Die genannten Eiweißpflanzen haben im Vergleich zu anderen

Marktfrüchten wie Getreide und Raps derzeit eine deutlich

geringere Wettbewerbsfähigkeit je Hektar, selbst unter Berück-

sichtigung des Vorfruchtwertes. Dieser wirtschaftliche Nachteil

konnte auch durch Förderung der EU-Agrarpolitik wie mit der

Eiweißpflanzenprämie (55,57 EUR/ha bis 2008) oder durch die

Förderung vielfältiger Fruchtfolgen über die zweite Säule nicht

wettgemacht werden, zumal dieses Programm nur in wenigen

Bundesländern angeboten wird.

Deutschland deckt seit Jahrzehnten einen erheblichen Anteil

seines Bedarfes an proteinhaltigen Futtermitteln aus Importen,

vor allem Sojaschrot. Dieses Eiweißdefizit ist durch das komplette

Verfütterungsverbot tierischer Eiweiße auch an Nichtwiederkäuer

wie Schweine und Geflügel noch verschärft worden, obwohl

dessen Aufrechterhaltung im Sinne des gesundheitlichen Verbrau-

cherschutzes inzwischen fachlich fragwürdig geworden ist. Das

Erfolgsbeispiel Raps zeigt jedoch, wie Rapsschrot als heimisches

Protein-Futtermittel und als Koppelprodukt der Ölherstellung in

erheblichen Mengen Eingang in die Nutztierfütterung gefunden hat.

Auch bei der Bioethanolproduktion entstehen wertvolle Eiweißfutter-

mittel. Heute werden in Deutschland etwa 3 Mio. t Rapsschrot und

5 Mio. t andere Ölschrote, vor allem Sojaschrote, verfüttert.

2. Nachhaltige Landwirtschaft: Vorteile des heimischen EiweißpflanzenanbausIm Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft werden durch den

Anbau von Eiweißpflanzen die folgenden positiven Effekte gefördert:

• ErweiterungdesverfügbarenKulturpflanzenspektrums;

• AuflockerungvonetabliertenFruchtfolgen;

• UnterbrechungvonInfektionskettenbeiKrankheitserregern;

• verbesserteWirksamkeit der Unkrautregulierung durch den

Wechsel von Sommerungen und Winterungen sowie von

Blatt- und Halmfrüchten;

• Vermeidung von Resistenzen gegenüber Pflanzenschutzmit-

telwirkstoffen bei der Bekämpfung von Krankheiten und

Ungräsern durch Erweiterung der Fruchtfolge;

• Erhaltung undSteigerung der Leistungsfähigkeit vonAcker-

bausystemen durch Boden und Gewässer schützende Mulch-

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 63

bzw. Direktsaatverfahren;

• EinsparungvonmineralischemStickstoffdüngerimAckerbau

durch die biologische Stickstofffixierung aus der Luft, wobei

der fixierte Stickstoff auch der Nachfrucht zur Verfügung steht;

• ReduktiondesVerbrauchsanfossilenEnergieträgern;

• EinsparungvonTreibhausgasen.

3. Strategischer AnsatzDie gesamte Wertschöpfungskette – beginnend bei der Pflanzen-

forschung und -züchtung sowie dem Pflanzenbau über den Handel

bis hin zu den Unternehmen der Lebensmittel- und Futtermittelin-

dustrie – ist gefordert, an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten.

Eine nationale Eiweißstrategie ist nur dann tragfähig, wenn sie

wirtschaftlich ist und Planungssicherheit für alle beteiligten Wirt-

schaftsbereiche bietet. Vor diesem Hintergrund werden folgende

Maßnahmen zur Steigerung des Eiweißpflanzenanbaus als drin-

gend erforderlich angesehen:

• Anreize für Eiweißpflanzenanbau im Zuge der Reform der

Gemeinsamen Agrarpolitik 2014 bis 2020;

• langfristig angelegte Stärkung derAgrarforschung alsBasis

für die Pflanzenzüchtung;

• ErarbeitungeinesGesamtkonzeptesderWertschöpfungskette

von der Forschung über die Züchtung bis hin zu Anbau und

Verarbeitung;

• Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovationen in

der Pflanzenzüchtung.

Zum Aufbau und zu einer späteren wirtschaftsgetragenen Unter-

stützung dieser Maßnahmen schlagen BDP, DBV und UFOP die

Gründung einer Innovationspartnerschaft vor (siehe Kapitel 4.4).

4. Die Elemente der Eiweißstrategie4.1 Weiterentwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik 2014 bis 2020 und darüber hinausDie aktuelle Diskussion zur Anpassung der EU-Agrarreform sollte

genutzt werden, um den heimischen Anbau von Proteinpflanzen

positiv zu begleiten. Dazu werden folgende Elemente vorgeschlagen:

• BerücksichtigungdesEiweißpflanzenanbausbeim„Greening“

in der GAP-Reform;

• Fortführung und Ausbau der Agrarumweltprogramme für

vielfältige Fruchtfolgen unter Einschluss von Proteinpflanzen

in der zweiten Säule der GAP;

• Nutzung der neuen Fördermaßnahme „Innovationspartner-

schaft“ für die Eiweißstrategie, um eine langfristige, stufen-

übergreifend angelegte Wertschöpfungspartnerschaft zu

initiieren; laut Vorschlag der EU-Kommission sollen 80 %

EU-Kofinanzierung für Wissenstransfer und stufenübergrei-

fende Kooperationen gewährt werden;

• hierzubietetinsbesonderedieUFOPan,ihreüber20-jährigen

Erfahrungen bei der Koordinierung solcher Prozesse einzu-

bringen;

• InanspruchnahmevonMittelnderEuropäischenForschungs-

förderung.

4.2 Stärkung der Agrarforschung als Basis für Pflanzen- züchtung und AnbauDie Pflanzenzüchtung als zentrales Element der nationalen

Eiweißstrategie sollte noch intensiver mit einer auszubauenden

Agrarforschung verknüpft werden. Eine verstärkte Förderung

der anwendungsorientierten und angewandten Forschung an

Proteinpflanzen entlang der Wertschöpfungskette ist eine unbe-

dingte Voraussetzung dafür, die Wettbewerbsfähigkeit dieser

Kulturarten zu erreichen.

Gefordert wird die Etablierung einer langfristig angelegten

Forschungsförderung (15 Jahre) mit substanziellen Forschungs-

budgets von Bund und Ländern unter Einschluss der EU.

4.3 Gesamtkonzept der Wertschöpfungskette von der Forschung über die Züchtung bis hin zu Anbau und VerarbeitungGefordert wird eine Begleitung der Forschungsförderung durch

ein durchgängiges, langfristiges Gesamtkonzept, das auf die

Forschung aufsetzt und Züchtung sowie Anbau und Verarbeitung

einschließt. Die Anforderungen an den Pflanzenbau – speziell an

die Pflanzenzüchtung – sind von zentraler Bedeutung. Denn nur

ertragsstarke Sorten gewährleisten auf Dauer einen wirtschaftli-

chen Eiweißpflanzenanbau.

Wettbewerbsfähige Sorten müssen

• ein(deutlich)erhöhtesErtragspotenzialbieten,

• auch bei wechselnden Umweltbedingungen sichere Erträge

liefern,

• durch Resistenzen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krank-

heiten und Schädlinge verbessern, um mit minimalem Pflan-

zenschutz auszukommen, und

• verbesserteQualitätsmerkmaleundInhaltsstoffeaufweisen.

Weitere Arten, die derzeit in Deutschland noch nicht heimisch

sind, wie die Sojabohne, müssen züchterisch für den Anbau

unter hiesigen klimatischen Bedingungen angepasst werden.

Hierzu muss besonders im Bereich der Grundlagenforschung ein

Schwerpunkt gesetzt werden. Die verstärkte und höherwertige

Nutzung anderer heimischer Kulturarten als Eiweißquelle wie

Raps, Getreide, Kartoffeln, Feinleguminosen und Gräser sollte

in eine nationale Eiweißstrategie einbezogen werden und ihre

Verwertung für die Tier- und Humanernährung sollte optimiert

werden. Eine weitere Steigerung der Absatzmenge sowie

die Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten bei verschiedenen

Tierarten und in Form von Proteinkonzentraten und -isolaten

in der Humanernährung sind anzustreben. Dies sind wichtige

Voraussetzungen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von

Proteinpflanzen.

Auf der landwirtschaftlichen Stufe ist der Transfer der erzielten

Forschungsergebnisse und Innovationen über die landwirtschaft-

liche Beratung ein wichtiger Faktor. Dabei ist eine Verbesserung

der Produktionstechnik im Eiweißpflanzenanbau notwendig,

um wettbewerbsfähiger gegenüber anderen Ackerkulturen zu

werden, einschließlich einer verbesserten Zulassungspraxis bei

Pflanzenschutzmitteln.

Auf der Stufe der Verarbeitung und Vermarktung ist die Verwen-

dung von Eiweißkomponenten für die Erzeugung von Lebensmit-

teln und in der Nutztierfütterung durch den (Wieder-)Aufbau von

Handelsstrukturen und Wertschöpfungsketten voranzubringen.

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Bericht 2011/201264 UFOP-Fachkommissionen

4.4 Rahmenbedingungen für Innovationen verbessernEine nationale Eiweißstrategie ist nur dann tragfähig, wenn sie

wirtschaftlich ist und Planungssicherheit für alle beteiligten Wirt-

schaftsbereiche bietet. Die privaten deutschen Pflanzenzüchter

sind in der Lage und bereit, in neue Zuchtprogramme für Eiweiß-

pflanzen zu investieren.

Folgende ökonomische und rechtliche Rahmenbedingungen sind

allerdings für ein positives Investitionsklima notwendig:

• SchaffungsteuerlicherundfinanziellerAnreizezurEinrichtung

entsprechender neuer Zuchtprogramme;

• Refinanzierung der Forschungsaufwendungen der Pflanzen-

züchter im Rahmen der vorhandenen Sortenschutzgesetzge-

bung durch eine transparente und praxisorientierte Anwendung

der Z-Lizenz und auch der Nachbauregelung;

• Gewissheit über den rechtssicher nutzbaren Genpool durch

Festlegung von GVO-Schwellenwerten;

• Erhaltung,AusbauundFörderungeinesbundesweiten,koor-

dinierten Netzes für die Sortenprüfungen (Wertprüfung,

Bundes- und Landessortenversuche) sowie der produkti-

onstechnischen Versuche und der praxisnahen Beratung. Eine

nachhaltige Ausdehnung eines wettbewerbsfähigen Eiweiß-

pflanzenanbaus ist ebenfalls erforderlich, um die notwendige

„kritische Masse“ für Innovationen in der Pflanzenzüchtung zu

erreichen.

Weiterhin haben sich die Fachkommissionsmitglieder in der

November-Sitzung über das Projektvorhaben „PlantsProFood:

Lebensmittelzutaten aus Blauer Süßlupine“ informiert. Karin

Petersen, ProLupin Neubrandenburg, stand für einen Gastvor-

trag zur Verfügung.

Um Proteine und Ballaststoffe aus den Samen der Blauen Süßlu-

pine für eine breite Anwendung in der industriellen Lebens-

mittelherstellung nutzbar zu machen, engagieren sich zehn

Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen in der Region

Mecklenburgische Seenplatte und Rostock im Rahmen des inno-

vativen regionalen Wachstumskerns PlantsProFood.

Besonders die besseren sensorischen Eigenschaften von Lupinenei-

weiß im Vergleich zu denen der ebenfalls eiweißreichen Sojabohne

lassen eine höhere Akzeptanz bei den Verbrauchern erwarten.

Der Wachstumskern PlantsProFood wurde mit Unterstüt-

zung von BioCon Valley, dem Netzwerk für Life Science und

Gesundheitswirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern,

initiiert und wird bis 2013 vom Bundesministerium für Bildung

und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative Unter-

nehmen Region mit 4,2 Mio. EUR gefördert.

Partner im Vorhaben sind z. B.:

- Saatzucht Steinach GmbH & Co KG, Bornhof;

- STZ Soil Biotechnology, Rostock;

- ProLupin GmbH, Neubrandenburg;

- ROSOMA Rostocker Sondermaschinen und Anlagenbau

GmbH, Rostock;

- ZLT Zentrum für Lebensmitteltechnologie GmbH, Neubran-

denburg;

- IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH, Nuthetal;

- Greifen-Fleisch GmbH, Greifswald;

- Möwe-Teigwaren GmbH, Waren;

- Stadtbäckerei Der Hansebäcker GmbH, Rostock;

- Rügen-Feinkost GmbH, Stralsund;

- JKI Julius Kühn-Institut, Groß Lüsewitz;

- IVV Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung,

Freising;

- Universität Rostock, Institut für Bodenkunde, Rostock;

- Universitätsfrauenklinik am Klinikum Süd, Rostock.

Im Berichtszeitraum hat sich die UFOP ebenfalls intensiv

an der Erarbeitung der Forschungsstrategie der Deutschen

Agrarforschungsallianz (DAFA) – Fachforum Leguminosen:

„Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft – Ökosystemleistungen

von Leguminosen wettbewerbsfähig machen“ – beteiligt.

Die UFOP-Sektion „Proteinpflanzen“ – in Person des Vorsit-

zenden Prof. Dr. Bernhard C. Schäfer, Fachhochschule

Südwestfalen – hat maßgeblich bei der Ausformulierung des

Forschungsfeldes „Pflanzliche Produktivität“ zugearbeitet.

Die aktuelle Fassung der DAFA-Forschungsstrategie steht als

Download unter www.dafa.de zur Verfügung.

UFOP-ProjektvorhabenUFOP-Gutschein für eine Fütterungsberatung zum innerbetrieblichen Einsatz von Körnerleguminosen

Projektbetreuung:Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Am Kamp 15 –17,

24768 Rendsburg

Laufzeit:Seit März 2011

Der Futterwert von Ackerbohnen, Futtererbsen und Süßlupinen

ist i. d. R. höher als die Preise, die bei der Vermarktung dieser

Fruchtarten über den Handel erlöst werden. Am innerbetriebli-

chen Einsatz besteht zwar durchaus Interesse, es fehlen aber in

vielen Betrieben die Erfahrungen mit diesen Kulturen. An diesem

Punkt setzt das Vorhaben an: Betriebe, die Körnerleguminosen in

Schleswig-Holstein anbauen, können einen Beratungsgutschein

in Höhe von 125 EUR bei der Landwirtschaftskammer einreichen

und eine Fütterungsberatung in Anspruch nehmen. Vorausset-

zung ist die Verwendung von Z-Saatgut, was über einen Beleg

nachzuweisen ist. Sofern der Betrieb, der die Körnerleguminosen

anbaut, selbst keine Viehhaltung hat, kann der Gutschein auf einen

benachbarten Betrieb übertragen werden, der die Erntemenge

vom Marktfruchtbetrieb abnehmen und verfüttern würde.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 65

Unter dem Vorsitz von Johannes Peter Angenendt ist die Fach-

kommission am 2. Dezember 2011 und am 30. Mai 2012 zusam-

mengetreten. Im Mittelpunkt der Beratungen der Fachkommission

standen die Betrachtung von Marktentwicklungen im Bereich

der Öl- und Eiweißpflanzen und die Analyse der den Anbau

bestimmenden ökonomischen Faktoren. Darin eingeschlossen

sind Änderungen der politischen Rahmenbedingungen für den

Sektor, z. B. der gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2013, und die

Diskussion um den Anbau heimischer Eiweißpflanzen.

Weiterentwicklung der GAP nach 2013 Die Mitglieder der Fachkommission haben sich intensiv mit den

aktuellen Vorschlägen zur Weiterentwicklung der EU-Agrar-

politik nach 2013 und deren Auswirkungen für den Bereich

Ackerbau befasst. Abzusehen ist bereits heute, dass eine

Beschlussfassung über die Ausgestaltung der GAP erst nach

einer Einigung der Regierungschefs über den mehrjährigen

Finanzrahmen des EU-Budgets bis zum Jahr 2020 erfolgen

kann. Vermutlich wird es ein „Roll-Over“, also eine Verlän-

gerung der aktuellen agrarpolitischen Maßnahmen um bis zu

2 Jahre geben. Je nach Ausgestaltung der Überlegungen zum

„Greening“ könnten sich neue Möglichkeiten für den Anbau

heimischer Körnerleguminosen ergeben. Kritisch beurteilt wird

der Vorschlag einiger Mitgliedstaaten, alte Marktmaßnahmen

der GAP wieder aufzunehmen.

Eiweißpflanzenstrategie: aktuelle Überlegungen des BMELV Die Mitglieder der Fachkommission wurden über die Überle-

gungen des BMELV zur Erarbeitung einer "Eiweißpflanzenstra-

tegie" informiert. Ziel des Vorhabens ist unter anderem eine

Verbesserung der Versorgung mit heimischen Eiweißfuttermitteln

und damit eine Verringerung von Soja-Eiweißimporten. Nach dem

Auslaufen der Förderung über die Eiweißpflanzenprämie könnten

sich neue Möglichkeiten durch eine entsprechende Ausgestaltung

der „Greening”-Überlegungen der EU-Kommission ergeben. Im

Zentrum der vom BMELV entwickelten Strategie steht die Verrin-

gerung von Wettbewerbsnachteilen hiesiger Leguminosen, um

eine Wirtschaftlichkeit für die Landwirte zu erreichen.

Die UFOP steht der Strategie des BMELV grundsätzlich positiv

gegenüber. Kritisch beurteilt wird eine inhaltlich enge Ausrichtung

der Diskussion in Richtung ökologische Landwirtschaft sowie

die „Belastung“ der aktuellen Überlegungen mit unrealistischen

Vorstellungen zur Anbauentwicklung und zum Ersatz von gv-Soja

durch heimische Eiweißpflanzen.

Positiven Einfluss auf die Anbauentscheidung für Körnerlegumi-

nosen könnte die Einbeziehung des Anbaus in die Kalkulation der

Treibhausgasbilanz von Biokraftstoffen aus Raps haben im Sinne

einer Anrechnung des Vorfruchtwertes.

Marktaussichten für Ölsaaten und EiweißpflanzenDarüber hinaus informierte sich die Fachkommission über die

Marktaussichten von Ölsaaten und Biokraftstoffen sowie über

die Entwicklung der weltweiten Sojamärkte. Weiterführend wird

dazu auf die Kapitel 1 „Markt und Politik“ und 3 „Biodiesel & Co.“

verwiesen. Generell ist im Berichtszeitraum bei der Dieselbeimi-

schung eine zunehmende Konkurrenz für das heimische Rapsöl

durch hydriertes Pflanzenöl (HVO) und Altspeisefette festzuhalten.

Vereinzelt wird von einem missbräuchlichen Umgang mit Nach-

haltigkeitsnachweisen im Zusammenhang mit Drittlandsware

berichtet. Dieser Entwicklung soll in Gesprächen mit den deut-

schen Behörden entgegengewirkt werden.

Die Fachkommission ist dennoch davon überzeugt, dass Raps

deutscher Herkunft auch zukünftig „gefragt“ bleibt. Für die Markt-

versorgung ist es daher erforderlich, den inländischen Anbau bis

zur betrieblichen Fruchtfolgegrenze auszudehnen.

Einführung von iLUC-FaktorenDie Fachkommission hat sich sehr kritisch mit den Vorschlägen

der EU-Kommission zur Änderung der Erneuerbare-Energien-

Richtlinie (2009/28/EG) und der Kraftstoffqualitätsrichtlinie (98/70/

EG) sowie mit dem Vorhaben der Einführung so genannter

„iLUC-Faktoren“ zur Berücksichtigung indirekter Landnutzungs-

änderungen auseinandergesetzt. Das Vorhaben der EU-Kommis-

sion wird abgelehnt. Der notwendige Schutz von Biotopen,

beispielsweise der entsprechenden Urwaldregionen in Asien und

Südamerika, kann nicht durch Beschränkungen und Auflagen

der landwirtschaftlichen Produktion in der EU gelöst werden.

Die EU-Kommission muss vielmehr zeitnah und effektiv entspre-

chende bilaterale Verhandlungen mit den Drittstaaten aufnehmen.

UFOP-ProjektvorhabenAgri benchmark Cash Crop

Projektbetreuung:DLG e. V., Eschborner Landstraße 122, 60489 Frankfurt am Main, in

Kooperation mit dem Institut für Betriebswirtschaft, Johann Heinrich

von Thünen-Institut, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

Laufzeit: seit 2007

Im Zuge des Vorhabens erfolgt ein internationaler Vergleich von

Ackerbausystemen und der Wirtschaftlichkeit von Ölsaaten. In

den letzten Jahren wurden die Betrachtungen dabei auf osteuro-

päische Länder ausgedehnt.

5.2 Fachkommission Ökonomie und Markt

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Bericht 2011/201266 UFOP-Fachkommissionen

Die Ergebnisse zeigen die zunehmende Bedeutung des Raps-

anbaus vor allem in Ost- und Südosteuropa. Es ist zu erwarten,

dass in diesen Regionen eine weitere Ausdehnung erfolgt. In

den getreidereichen Fruchtfolgen ist Raps die wirtschaftlichste

Vorfrucht, wobei diese in Südeuropa im Wettbewerb mit der

Sonnenblume steht.

Im Zeitraum der Berichterstattung hat sich das Netzwerk insbe-

sondere mit den erheblichen Preissteigerungen für Dünger und

Energie seit 2000 befasst und die Unterschiede in der Produktions-

kostenentwicklung zwischen der EU und Kanada ausgewiesen.

Einzelheiten zu dem internationalen Betriebsvergleich sind unter

www.agribenchmark.org und in den jährlich erscheinenden Cash

Crop Reports zu finden.

Status quo der dezentralen Ölgewinnung – bundes-weite Befragung

Projektbetreuung:Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nach-

wachsende Rohstoffe, Schulgasse 18, 94315 Straubing

Laufzeit: März 2011 bis August 2011

In den Jahren 2004 und 2007 hatte die UFOP jeweils eine Studie

des TFZ zur Befragung von Betreibern dezentraler Ölmühlen

gefördert. Im Mittelpunkt dieser Umfragen standen die systema-

tische Erfassung der Betriebsstrukturen sowie der Absatzmärkte

für die hergestellten Produkte.

Seit dem Zeitpunkt der letzten Erhebung hat sich die Situation

der Anlagenbetreiber durch die Änderung der steuerrechtlichen

Rahmenbedingungen für Rapsölkraftstoff erheblich verändert.

Darüber hinaus gelten ab 2012 verschärfte Anforderungen gemäß

der geänderten Rapsölkraftstoffnorm DIN 51605.

Im Ergebnis der aktuellen Umfrage ist festzuhalten, dass sich die

bemerkenswerte Entwicklung des Erwerbszweiges dezentraler

Ölsaatenverarbeitung bis zum Jahr 2006 komplett ins Gegenteil

verkehrt hat. Der Steigerung der Anlagenzahl von 79 im Jahr

1999, 219 im Jahr 2004 und 585 im Jahr 2007 folgte der Rück-

gang auf 290 sich in Betrieb befindlicher Anlagen im Jahr 2010.

Dabei ist zu beachten, dass deren Kapazität 2010 nur zu 45,5 %

ausgelastet wurde. Einige Ölmühlen pressten zum Teil nur noch

für Speiseölzwecke zum Eigenbedarf. Weitere 112 Anlagen waren

2010 vorübergehend stillgelegt. Im Juni 2011 waren 274 Ölmühlen

in Betrieb und 126 Ölmühlen vorübergehend stillgelegt.

Der Produktionsschwerpunkt Rapsölkraftstoff hat dadurch erheb-

lich an Bedeutung verloren. Für 2010 haben 56 % (2007: 72 %)

der Betriebe Kraftstoff als Schwerpunkt angegeben, 19 % Spei-

seölproduktion, 18 % Futterölproduktion und 7 % Sonstiges. An

produziertem Öl fanden 35 % als Rapsölkraftstoff, 30 % als Öl zur

Umesterung, 22 % als Futtermittel, 7 % als Speiseöl und 6 % als

technisches Öl Verwendung.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben steht als Download unter

www.ufop.de und als „Berichte aus dem TFZ“ zur Verfügung.

Erweiterung der Informationslieferung der AMI

Projektbetreuung:Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH, Dreizehnmor-

genweg 10, 53175 Bonn

Die Markt- und Preisberichterstattung im Bereich Biodiesel

(Preise, Absatzmengen, BAFA-Statistiken usw.) ist ein zentraler

Bestandteil der Gremienarbeit der Fachkommission „Ökonomie

und Markt“ sowie der Öffentlichkeitsarbeit der UFOP. Ein Kern-

element ist die UFOP-Marktinformation „Ölsaaten und Biokraft-

stoffe“, die seit 2005 auf der UFOP-Homepage als kostenlose

Information angeboten wird. Vor dem Hintergrund des Relaunchs

der UFOP-Homepage wurde über den Aktualisierungs- und

Ergänzungsbedarf der UFOP-Marktinformation diskutiert. Dabei

wurden folgende Ergänzungen vereinbart:

• wöchentliche Erstellung von Charts mit Kommentaren in

Deutsch und Englisch;

• Erstellung eines Jahresberichtes, in dem die Statistiken,

Grafiken usw. aufgearbeitet sind, um der entsprechenden Nach-

frage von Seiten der Wirtschaft oder wissenschaftlicher

Institute entsprechen zu können;

• Ergänzung der monatlichen UFOP-Marktinformation um

englische Grafiken und Tabellen.

Mit der Erweiterung des Angebotes wird eine Informationsbasis

für den Austausch und zur Unterstützung der zu intensivierenden

internationalen Zusammenarbeit in den verschiedensten inter-

nationalen Gremien geschaffen, z. B. COPA/COGECA, EOA,

EU-Kommission, Europäisches Parlament.

Vorstudie: Bestimmungsgründe für das Niveau und die Volatilität von Agrarrohstoffpreisen auf interna-tionalen Märkten – Implikationen für Welternährung und Politikgestaltung

Projektbetreuung:Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Universität

Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Laufzeit: Oktober 2011 bis Januar 2012

Das Vorhaben gleichfalls wird vom Verband der Deutschen

Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB) unterstützt.

Durch den massiven Anstieg der Agrarrohstoffpreise in den

Jahren 2007 und 2008 und den nachfolgenden Einbruch in 2009

wurde eine intensive Diskussion über die möglichen negativen

Folgen hoher und volatiler Preise für die Welternährung ausge-

löst. Insbesondere in Importländern gab es heftige Proteste gegen

die drastische Verteuerung von Lebensmitteln, von der vor allem

die städtische Bevölkerung betroffen war. Das erneute Preishoch

2010/2011 hat diese Diskussion nochmals belebt und Reaktionen

der Politik ausgelöst. Interessant ist an dieser Stelle zu erwähnen,

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 67

dass fast die gesamte Agrarökonomie und nahezu alle namhaften

Institutionen wie Weltbank, OECD, IFPRI, FAO etc. bis 2007/2008

eine andere Sicht der Dinge hatten. Bis dahin wurde die Auffassung

vertreten, dass niedrige Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe –

verursacht durch Protektion und Überschussproduktion der

Industrieländer – die Produktionsgrundlagen in armen Ländern

zerstören und somit maßgeblich zu Hunger und Armut beitragen.

Ob nun hohe oder niedrige Agrarpreise die Hungersituation

verschärfen, ist seitdem eine viel diskutierte Frage und bedarf

einer differenzierten Betrachtungsweise, die in der Vorstudie in

Form der Beantwortung von zahlreichen offenen Fragen ange-

strebt wurde.

Im Ergebnis der Analysen ist festzuhalten, dass die einfache Formel

„Hunger entsteht durch hohe Preise auf den Weltagrarmärkten“

falsch ist. Die Auswirkungen der Herstellung von Rohstoffen für

die Biokraftstoffproduktion auf die Weltagrarmarktpreise werden

deutlich überschätzt. Vielfach sind die Weltmärkte von den lokalen

Handelsplätzen, auf denen sich die hungernden Menschen mit

Lebensmitteln eindecken, abgekoppelt. Preisschwankungen auf

den Weltmärkten führen daher nicht automatisch zu Schwan-

kungen der Preise in Entwicklungsländern.

Die Produktion von Biokraftstoffen hat nach der Studie zwar

einen Einfluss auf die Preise an Agrarrohstoffmärkten. Aller-

dings ist unklar, wie bedeutend die Rolle von Biokraftstoffen bei

der Preisentwicklung tatsächlich ist. Daher ist Vorsicht geboten,

wenn man Biodiesel und Bioethanol als „Sündenböcke“ für stei-

gende Weltagrarpreise abstempeln will: Die weltweite Nachfrage

nach Biokraftstoffen ist nach bisherigem Erkenntnisstand weder

ursächlich noch maßgeblich für den globalen Hunger.

Das Ergebnis der Vorstudie steht als Download unter www.ufop.de

zur Verfügung.

Neue ProjektvorhabenBestimmungsgründe für das Niveau und die Vola-tilität von Agrarrohstoffpreisen auf internationalen Märkten – Implikationen für Welternährung und Poli-tikgestaltung (Hauptstudie)

Projektbetreuung:Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der Universität

Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Laufzeit: Juni 2012 bis Mai 2013

Das Vorhaben wird gleichfalls vom Verband der Deutschen

Biokraftstoffindustrie e. V. (VDB) unterstützt.

Zur Beschreibung der Problemstellung wird auf die Ausführungen

bei der Vorstudie verwiesen.

In der Hauptstudie sollen zwei zentrale Aspekte bearbeitet

werden. Zum einen ist zu klären, welche Einflussfaktoren für das

Preisgeschehen auf den internationalen Agrarrohstoffmärkten

verantwortlich sind und welche Rolle dabei Biokraftstoffe und die

Spekulation mit Agrarrohstoffen spielen. Zum anderen stellen sich

die Fragen, wie Hunger und Armut entstehen und ob das Preis-

geschehen auf internationalen Agrarrohstoffmärkten die Situation

verschärft, entlastet oder weitgehend unbeeinflusst lässt.

Die fachlich vertiefte und im Vergleich zur Vorstudie deutlich

umfassendere Untersuchung dieser Fragen erscheint aktuell

umso dringlicher, als sich öffentliche und veröffentlichte Meinung

immer stärker auf Industrie, Banken und Spekulanten als die

Hauptverursacher von Hunger, Armut, Elend und Ungerech-

tigkeiten in der Welt einschießen (Oxfam, 2012). Verschärfte

Regulierungen, kostentreibende Standards und den Wettbewerb

hemmende Markteingriffe von Seiten der Politik sind die Folgen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung geht es vor allem um

eine Versachlichung der emotional geführten Diskussionen, den

Abbau von Feindbildern, die Richtigstellung nachweislich falscher

Aussagen und das Aufzeigen von ursachenorientierten Lösungs-

ansätzen für die zweifellos existierenden Hunger- und Armutspro-

bleme in Entwicklungsländern einerseits und für den Umgang mit

volatilen Märkten andererseits.

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Bericht 2011/201268 UFOP-Fachkommissionen

Die UFOP-Fachkommission „Tierernährung“ hat im Berichtszeit-

raum am 29. November 2011 und am 8. Mai 2012 getagt. In der

November-Sitzung hat sie sich intensiv mit den Grundlagen der

Fischernährung sowie den Einsatzmöglichkeiten von Rapsfut-

termitteln und heimischen Körnerleguminosen befasst. Als Gast

referierte Dr. Wolfgang Koppe, Skretting Aqua Research Center,

Stavanger.

Skretting hat rund 1.800 Angestellte, ist eine Tochterfirma von

Nutreco N.V. und produziert Fischfutter in rund 40 Ländern.

Dabei nimmt Lachsfutter mit 1,3 Mio. t den größten Anteil ein

und Skretting ist mit 38 % Marktanteil in diesem Bereich weltweit

führend. Insgesamt wird Futter für rund 50 verschiedene Fisch-

arten entwickelt und produziert. Schwerpunkte der Forschungs-

und Entwicklungsarbeiten im Skretting Aqua Research Center

sind die Themen Ernährung und Rohmaterial, Interaktion

Gesundheit und Ernährung, Futterproduktion und Food Safety.

Erste Aquakulturen wurden in den 60er Jahren entwickelt.

Ursprüngliche Rohstoffbasis war Fischmehl, Fischöl und Weizen.

Vor rund 15 Jahren wurden dann Aminosäuren-basierte Formu-

lierungen eingeführt. Vor ca. 10 Jahren begann der Austausch

von Fischöl und seit ca. 2 Jahren wird der fast vollständige

Austausch von Fischmehl praktiziert.

Fischfutter ist ein extrudiertes Futter, welches auf einem

separaten Fettcoating beruht. Weiterhin stellt es ein hoch-

konzentriertes Futter mit Rohproteingehalten zwischen 30 bis

50 % (ab 35 % Rohprotein = reine Proteinergänzer) dar. Als

Energiequelle fungiert Fett, nicht Stärke. Diese ist „Bindungs-

mittel“. Bei Lachs wird eine Phasenfütterung in ca. zehn

Stufen von 0,2 bis 5.000 g Lebendgewicht bei einem Wechsel

von Süß- und Salzwasserphase (bei ca. 100 g) umgesetzt. Die

Vermehrung der Lachse erfolgt dann wieder im Süßwasser.

Ca. 6 Wochen vor und nach dem Transfer wird ein so

genanntes Transferfutter verabreicht.

Einsatzmöglichkeiten für Raps und Körnerleguminosen ergeben

sich in folgenden Bereichen:

- Öl;

- Protein (extrahierte Produkte – Rapsextraktionsschrot);

- Protein (Konzentrate);

- Stärke und Protein.

Zu Fischölen ist anzumerken, dass diese mit 17 bis 33 %

hohe Anteile an hochkettigen Omega-3-Ölen enthalten, aber

große Unterschiede zwischen den Herkünften auftreten. Der

Austausch von Fischöl durch verschiedene Pflanzenöle hat

keinen negativen Effekt auf den Geschmack des Fisches. Für

Rapsöl besteht eine Präferenz wegen des guten Verhältnisses

von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren. Darüber hinaus sind

Monoenfettsäuren gut energetisch verwertbar. Zum Hinter-

grund: Phosphor und Omega-3-Fettsäuren gelten als hauptli-

mitierende Rohstoffe für die Fischfütterung. Fischöl als Quelle

ist schon heute stark limitiert – ein Großteil davon geht bereits

direkt in die Humanernährung.

Zu den pflanzlichen Proteinquellen:

• Soja ist inFormvonKonzentratenaußerhalbEuropasheute

schon die größte Proteinquelle, in der Vergangenheit aufge-

tretene Probleme mit Enteritis (Darmentzündung durch Sapo-

nine) wurden mit dem Einsatz von Konzentraten überwunden;

Non-GMO für den Einsatz in Europa ist bei Soja problematisch.

• MaisstärkeweistParallelenzuSojaauf,auchvordemHinter-

grund von GMO.

• Weizenklebergiltalsextremwichtig.

• SonnenblumenextraktionsschrotisteinsehrgutesRohmaterial

bei Entschälung der Saat.

• Lupinen(ausAustralien)weiseneinesehrhoheProtein-und

Aminosäurenverdaulichkeit auf; kein Auftreten von Alkalo-

idproblemen; sehr gute Erfahrungen mit dem Einsatz; aller-

dings gibt es ein Verfügbarkeitsproblem – aus europäischem

Anbau kein Angebot.

• Ackerbohnen sind Protein- und Stärketräger; heute werden

bereits 10 % Ackerbohnen im Lachsfutter geschält eingesetzt,

daher gibt es kein Faserproblem; Tannine sind zu beachten

wegen der Proteinverdaulichkeit; Angebot an Ackerbohnen

wird größer.

• FuttererbsensindvergleichbarmitAckerbohnen,obwohldie

Funktionalität schlechter ist – durch Entschälung treten größere

Effekte auf; allerdings gibt es nur wenige entsprechende

Anbieter; Saponine können Enteritis verursachen; bereits

einige Anbieter von Konzentraten sind am Markt (Verfahren

wie bei der Emsland-Aller Aqua GmbH in Golßen).

• Raps wird als Canola schon länger eingesetzt; Raps-

extraktionsschrot liegt mit 35 % Rohprotein bereits am

unteren Limit im Hinblick auf den Proteingehalt und ist als

Proteinergänzer fast nicht mehr einsetzbar (medium Protein,

keine Stärke); Konzentrate sind sehr wünschenswert; Isolate

sind per se zu teuer und auch schwieriger einsetzbar, da sich

die ernährungsphysiologischen Effekte bei der Isolatherstel-

lung verändern; Lachs hat keine Probleme mit den antinutri-

tiven Inhaltsstoffen im Raps (u.a. Glucosinolate).

• Non-GMOalsFischfutterbesitztnurinEuropaRelevanz,füralle

anderen Absatzmärkte wird aus Sicht von Dr. Wolfgang Koppe

„völlig normal“ mit GMO-Soja/GMO-Canola gearbeitet.

5.3 Fachkommission Tierernährung

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 69

• ANF(SaponineundTannine)müssenkontrolliertwerden.

• Körnerleguminosen als Protein- und Stärketräger sind gut

geeignet zum Austausch von Weizen und Proteinträgern

wie z. B. Fischmehl. Das Schälen der Körnerleguminosen wird

vordergründig mit dem Ziel der Abreicherung von Tanninen

durchgeführt. Entsprechend wären tanninfreie Sorten von

Vorteil.

• Die Konzentration von Protein und Fett wird bei Fischfutter

hoch gewichtet – insofern ergibt sich eine Vorzüglichkeit für

Konzentrate.

Im Berichtszeitraum hat sich die UFOP ebenfalls intensiv

an der Erarbeitung der Forschungsstrategie der Deutschen

Agrarforschungsallianz (DAFA) – Fachforum Leguminosen:

„Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft – Ökosystemleistungen

von Leguminosen wettbewerbsfähig machen“– beteiligt. Die

UFOP-Fachkommission „Tierernährung“ – hier Prof. Dr. Markus

Rodehutscord, Prof. Dr. Rainer Mosenthin, Dr. Herbert Steingaß,

alle Universität Hohenheim, Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum,

Universität Bonn, und der Fachkommissionsvorsitzende Dr. Jürgen

Weiß – haben bei der Ausformulierung des Forschungs-

feldes „Nachhaltige Eiweißversorgung in der tierischen

Erzeugung“ maßgeblich zugearbeitet. Die aktuelle Fassung

der DAFA-Forschungsstrategie steht als Download unter

www.dafa.de zur Verfügung.

UFOP-ProjektvorhabenMonitoring Rapsfuttermittel

Projektbetreuung:Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Sachsen-Anhalt, Lindenstraße 18, 39606 Iden

Das Vorhaben wird auch vom Verband der ölsaatenverarbei-

tenden Industrie in Deutschland e. V. (OVID) unterstützt.

Das Monitoring ist so ausgestaltet, dass Landwirten, die

Rapsextraktionsschrot als Einzelkomponente beziehen, eine

Futtermitteluntersuchung inklusive Glucosinolatbestimmung

angeboten wird. In einzelnen Jahren wurde das Monitoring

auf Rapskuchen und Glycerin ausgedehnt.

Regelmäßige Berichte zum UFOP-Monitoring Rapsfutter-

mittel stehen unter www.proteinmarkt.de zur Verfügung.

Untersuchungen zur Proteinqualität von Rapsex-traktionsschrot aus deutschen Ölmühlen sowie nach unterschiedlicher Behandlung während des Produk-tionsprozesses.

Projektbetreuung:Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim, Emil-Wolff-

Straße 8 –10, 70599 Stuttgart, und Thüringer Landesanstalt für

Landwirtschaft, Naumburger Straße 98, 07743 Jena

Laufzeit:März 2010 bis August 2011

Mit diesem Projektvorhaben sollen Daten zum Gehalt an

praecaecalen Aminosäuren in Rapsextraktionsschroten deut-

scher Herkunft erarbeitet werden. Weiterhin soll analysiert

werden, wie sich eine unterschiedlich intensive Hitze- und

Wasserdampfbehandlung beim Toasten auf die Proteinqualität

und den Glucosinolatgehalt auswirkt.

Tab. 8: Werte des Rapsextraktionsschrot-Monitorings von 2007 bis 2011

* Neuberechnung der ME Schwein nach Einzelfutterformel** 35 % UDP am nXP ab 2011 (bis 2010 = 30 %)

2007 2008 2009 2010 2011

Anzahl Proben n 21 55 65 88 67

Trockenmasse % 89,5 89 89,3 89 89,2

Gehalte in 1.000 g RES mit 89 % TS (Spannweite)

Rohfett g 37 (18 – 48) 37 (13 – 82) 28 (9 – 42) 27 (8 – 59) 24 (6 – 53)

Rohfaser g 113 (103 – 126) 116 (95 – 127) 118 (108 – 134) 117 (101 – 132) 113 (99 – 123)

Rohprotein g 338 (304 – 354) 337 (304 – 365) 332 (313 – 346) 335 (317 – 357) 341 (317 – 361)

Rohasche g 71 (67 – 75) 70 (63 – 88) 69 (62 – 77) 68 (64 – 75) 69 (62 – 75)

Glucosinolate mmol 9,4 (3,1 – 17,1) 6,9 (0,9 – 17,2) 5,9 (2 – 12,8) 7,9 (2 – 13,8) 6,6 (0,5 – 20)

ME-S* MJ 9,7 (9,4 – 9,9) 9,7 (9,4 – 10) 9,6 (9,4 – 9,9) 10 (9,7 – 10,2) 10 (9,7 – 10,2)

NEL MJ 6,5 (6,3 – 6,6) 6,5 (6,3 – 6,9) 6,4 (6,2 – 6,5) 6,4 ( 6,2 – 6,7) 6,4 (6,2 – 6,6)

nXP ** g 209 (198 – 215) 209 (200 – 219) 207 (200 – 212) 208 (201 – 214) 223 (216 – 231)

RNB g 21 (17 – 22) 20 (17 – 24) 20 (18 – 22) 20 (18 – 23) 19 (16 – 20)

ADFom g 220 (195 – 266) 198 (187 – 204) 204 (186 – 220)

NDFom g 287 (263 – 315) 285 (267 – 314) 228 (180 – 275)

Lysin g 21,2 (17,4 – 27,7) 19,7 (15,7 – 22,8)

Cystin g 7,8 (6,8 – 9,1)

Methionin g 7,1 (6,4 – 8)

Threonin g 14,7 (13,6 – 15,9)

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Bericht 2011/201270 UFOP-Fachkommissionen

Ausgangssituation ist die Differenz bei der aktuell tabellierten

praecaecalen Verdaulichkeit der Aminosäuren zwischen Soja- und

Rapsextraktionsschrot bei Lysin von 14 %, bei Methionin von 6 %,

bei Threonin von 11 % und bei Tryptophan von 18 % zuungunsten

von Raps. Daten aus dem UFOP-Monitoring Rapsfuttermittel

betreffend den Glucosinolatgehalt zwischen 0,9 und 17,2 mmol/kg

Rapsextraktionsschrot geben darüber hinaus Anlass, die Überhit-

zung von Rapsschroten sowie die Verfügbarkeit und Verdaulichkeit

von Aminosäuren zu hinterfragen.

So haben frühere Untersuchungen der Universität Halle zur

praecaecalen Verdaulichkeit der Aminosäuren Lysin, Methionin,

Threonin und Tryptophan von neun Rapsextraktionsschroten bei

der Henne Differenzen belegt. Die Rapsextraktionsschrote wiesen

Glucosinolatgehalte zwischen 5,1 und 12,9 µmol/g TS bei unbe-

kannten Ausgangsniveaus in der Saat auf. Im Ergebnis der Unter-

suchungen bei der Henne war festzustellen, dass die Variation der

Lysinverdaulichkeit zwischen den Chargen bei bis zu 10 Prozent-

punkten lag. Mit steigender Konzentration an Glucosinolat stieg auch

die Verdaulichkeit des Lysins an.

Im aktuellen Vorhaben sollte nunmehr untersucht werden, wie sich

die Verdaulichkeiten von Aminosäuren aus diesen Rapsextraktions-

schroten bei Schweinen verhalten. Hierzu wurde ein Versuch mit

fünf Borgen in Stoffwechselkäfigen mit Chymussammlung im Tag-

Nacht-Rhythmus (Direktversuch) durchgeführt. Der Glucosinolat-

gehalt der fünf ausgewählten Rapsextraktionsschrote lag zwischen

4,9 und 14,5 µmol/g TS. Die aktuell ermittelten Versuchswerte für

die standardisierte praecaecale Verdaulichkeit bei den essentiellen

Aminosäuren lagen eher am unteren Ende der GFE-Werte. Im

Trend hatte dabei die Probe mit dem niedrigsten Glucosinolatgehalt

auch die niedrigsten Verdaulichkeiten.

Betreffend die o. g. zweite Fragestellung sollte analysiert werden,

wie sich eine systematische Veränderung in der Dauer der Hitze-

und Druckbehandlung von Rapsextraktionsschroten auf die Prote-

inqualität und Aminosäurenverdaulichkeit auswirkt. Hierfür wurden

für eine definierte Rapssaatpartie beim Toastprozess verschiedene

Prozessparameter-Kombinationen eingestellt. Die so erreichten

Glucosinolatgehalte schwankten zwischen 3,2 und 14,3 µmol/g TS.

Auch mit diesem Raps wurden Versuche mit sechs Borgen in Stoff-

wechselkäfigen mit Chymussammlung im Tag-Nacht-Rhythmus,

allerdings als Differenzversuche, durchgeführt.

Als Ergebnis dieser Untersuchungen ist festzuhalten, dass der

Glucosinolatgehalt und das verfügbare Lysin eng korreliert sind.

Bei gleichen Prozessbedingungen und gleichem Ausgangsmaterial

konnte eine Beeinflussung von praecaecaler Verdaulichkeit, Gluco-

sinolatgehalt und reaktivem Lysin nachgewiesen werden – höhere

Glucosinolatgehalte bedingten eine höhere praecaecale Verdaulich-

keit der Aminosäuren. Hieraus ist die Notwendigkeit abzuleiten, den

Glucosinolatgehalt in der Rapssaat züchterisch zu reduzieren.

Legeleistung und Eiqualität beim Einsatz von Rapsex-traktionsschrot im Futter für Legehennen

Projektbetreuung:Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim, Emil-Wolff-

Straße 8 –10, 70599 Stuttgart, und Institut für Tierhaltung und

Tierzüchtung, Garbenstraße 17, 70599 Stuttgart

Laufzeit:März 2010 bis Dezember 2011

Rapsextraktionsschrot ist wegen seines Gehaltes an Rohprotein

und insbesondere wegen des hohen Gehaltes an Methionin

eine interessante Aminosäurenquelle für Legehennen. Seitdem

auch Braunleger frei von genetischen Defekten sind, die in der

Vergangenheit zum Auftreten von so genannten „Riech-Eiern“

(Ansammlung von Trimethylamin im Eidotter) geführt haben,

kann Rapsextraktionsschrot nach Einschätzung von Experten

als Rohstoff für das Legehennenfutter an Attraktivität gewinnen.

Allerdings liegen Daten aus quantitativen Fütterungsversuchen,

in denen die Eignung von Rapsextraktionsschroten aktueller

Qualität untersucht wurde, bislang nicht vor. Diese Daten sind

jedoch notwendig, um die Vorbehalte in der Fütterungspraxis

gegenüber höheren Anteilen von Rapsextraktionsschrot in den

Futtermischungen für Legehennen auszuräumen.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 71

Im Versuch wurden vier Futtermischungen mit 0, 5, 10 und 15 %

Rapsextraktionsschrot an Junghennen Lohmann Brown (sieben

Wiederholungen je Futtermischung) verfüttert. Die Versuchsdauer

betrug fünf Perioden à 4 Wochen ab 50 % Legeleistung.

Im Vorhaben konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von

15 % Rapsextraktionsschrot nicht zu negativen Beeinflussungen

der Eiqualität einschließlich Fischgeruch führte. Das Fettsäuren-

muster des Dotterfettes war bei Einsatz von Rapsextraktions-

schrot nicht beeinflusst. Allerdings wurde – vermutlich bedingt

durch das auf Eiqualität ausgerichtete Versuchsdesign – das

Eigewicht der Hennen mit hohen Rapsextraktionsschrotanteilen

signifikant reduziert. Bei den übrigen Leistungsdaten (Futter-

aufnahme, Legeleistung etc.) gab es zwar keinen statistisch

gesicherten Unterschied, aber einen Trend zur Verschlech-

terung beim Einsatz von Rapsextraktionsschrot. Aus diesem

Grund können die Ergebnisse des bereits abgeschlossenen

Versuches nicht zur Ableitung von Obergrenzen beim Einsatz

in der Fütterung herangezogen werden. Aus den vorstehend

erläuterten Gründen sollte der Versuch wiederholt werden,

wobei die Futterkomponenten neben 5, 10 und 15 % Rapsextrak-

tionsschrot so variiert werden, dass alle Rationen einschließlich

Kontrolle den gleichen Energiegehalt aufweisen.

Im zweiten Versuch, in dem ein energetischer Ausgleich vorge-

nommen wurde, gab es keine Unterschiede in der Leistung

der Hennen und der Eiqualität. Der Einsatz des Rapsextrak-

tionsschrotes führte nicht zum Auftreten von Geruchs- oder

Geschmacksveränderungen bei den Eiern. Die Ergebnisse

dieser Untersuchung bestätigen mit aktuellen Qualitäten von

Rapsextraktionsschrot, dass bei braunschalige Eier legenden

Hennen dieser Herkunft ein Einsatz von bis zu 15 % Rapsextrak-

tionsschrot im Futter ohne Beeinträchtigung von Leistung und

Eiqualität möglich ist.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben steht unter www.ufop.de

als Download zur Verfügung.

Untersuchungen zum Futterwert und zum Einsatz von Raps- und Sojaextraktionsschrot in der Fütterung von Kühen mit hoher Milchleistung und unterschiedlichen Anteilen an Maissilage in der Grobfutterration

Projektbetreuung:Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Nevinghoff 40,

48147 Münster

Laufzeit:April 2011 bis Juni 2012

Das Vorhaben wird auch vom Verband der ölsaatenverarbei-

tenden Industrie in Deutschland e. V. (OVID) unterstützt.

Bis Ende der 90er-Jahre wurde der Einsatz von Rapsextraktions-

schrot aufgrund vergleichsweise geringer UDP-Gehalte (25 %

Rapsextraktionsschrot, 35 % Sojaextraktionsschrot) bei Hoch-

leistungskühen kritisch gesehen. Unter anderem von der UFOP

geförderte Versuche und daraus abgeleitete Erkenntnisse haben

dann vor ca. 10 Jahren zu einer Angleichung der UDP-Gehalte bei

Rapsextraktionsschrot und Sojaextraktionsschrot auf 30 % in den

Tabellenwerken geführt. Verschiedene Untersuchungen deuteten

jedoch darauf hin, dass die UDP-Gehalte von Rapsextraktionsschrot

oberhalb dieses Niveaus liegen bzw. die UDP-Gehalte von Sojaex-

traktionsschrot zum Teil deutlich darunterliegen können.

Aus hohen Maissilageanteilen in der Ration und (erwarteten)

sehr hohen UDP-Gehalten im Rapsextraktionsschrot wiederum

kann ggf. eine stark negative RNB der Gesamtration resultieren,

die sich im Extremfall nachteilig auf die Futteraufnahme und

Leistung von Milchkühen auswirken kann. Demnach könnte

die Erhöhung der RNB bei Rapsextraktionsschrotmengen ober-

halb von 4 kg/Tier und Tag erforderlich werden. Der Einsatz

von Futterharnstoff wäre dazu ggf. ein geeignetes und mögli-

cherweise effizienteres Vorgehen als ein anteiliger Einsatz von

Sojaextraktionsschrot im Extraktionsschrotanteil. Um dies zu

prüfen, wurden drei Milchkuhfütterungsversuche und In situ-

Untersuchungen initiiert.

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Bericht 2011/201272 UFOP-Fachkommissionen

Zusammenfassend ist aus den in Futterkamp, Iden und Haus

Riswick durchgeführten Milchkuhfütterungsversuchen festzuhalten:

1. Unabhängig vom Gras-zu-Mais-Verhältnis in der Ration

bewirkt der geringere ruminale Proteinabbau bei Rapsex-

traktionsschrot:

• niedrigereRNB-WerteinderGesamtration;

• geringereXP-GehaltederRation;

• beigleichzeitigbedarfsdeckendernXP-Versorgung.

2. Die geringere N-Versorgung zeigt sich in allen drei Versuchen

durch niedrigere Milchharnstoffgehalte bei Proteinergänzung

über Rapsextraktionsschrot.

3. Die Abgabe von Protein über die Milch ist in den Rapsextrak-

tionsschrotvarianten entweder höher oder zumindest gleich.

Damit wird in den Rapsextraktionsschrotgruppen der Stick-

stoff sehr effizient genutzt.

4. Die ECM belegt zum Teil signifikante oder zumindest tenden-

zielle Vorteile zugunsten der ausschließlichen Proteinversor-

gung über Rapsextraktionsschrot:

• DieBefundestimmengutübereinmitdenErgebnissenvon

Spiekers et al. (2000), Raab et al. (2002) sowie Kluth et al.

(2005).

• DemnachhatkeinMangelannXPbestanden.

5. Bei der Futteraufnahme bestanden in allen Versuchsanstalten

Vorteile für die Varianten mit Rapsextraktionsschrot bzw.

Rapsextraktionsschrot + Harnstoff gegenüber Sojaextrakti-

onsschrot und Sojaextraktionsschrot + Rapsextraktionsschrot:

• DietäglichaufgenommenenRapsextraktionsschrotmengen

gehen zum Teil deutlich über bisher empfohlene Höchst-

mengen hinaus.

• AntinutritiveInhaltsstoffespielendemnachkeineRolle.

Mit den vorliegenden In situ-Untersuchungen wurden für Raps-

extraktionsschrot UDP5-Werte von 35 % bestätigt, wie sie von

Spiekers et al. (2011) vorgeschlagen worden waren. Ebenso wird

für Sojaextraktionsschrot die Annahme von 30 % UDP5 bestä-

tigt. Allerdings erscheinen für Sojaextraktionsschrot weitere

Untersuchungen angezeigt, um die Sicherheit der Angaben zu

erhöhen und die Variation im Proteinwert besser beschreiben

zu können. Zwischen der Methode der chemischen Rohprote-

infraktionierung und der In situ-Methode ergaben sich größere

Diskrepanzen bei der Bewertung dieser Futtermittel. Weitere

Untersuchungen zur Harmonisierung der Methoden sind daher

zu empfehlen.

Die Abschlussberichte zum Vorhaben stehen unter www.ufop.de

als Download zur Verfügung.

Prüfung der Eignung von Rapsextraktionsschrot als Proteinkomponente in Ferkelaufzuchtmischungen unter Praxisbedingungen

Projektbetreuung:Zentrum für Tierhaltung und Technik der Landesanstalt für Landwirt-

schaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Lindenstraße 18,

39606 Iden

Laufzeit:Juni 2011 bis März 2012

Rapsfuttermittel werden zunehmend in der Mastschweine-

fütterung eingesetzt, nicht zuletzt aufgrund wiederholt guter

Ergebnisse in unter anderem durch die UFOP geförderten

Praxisversuchen. Wenn diese Futtermittel für Mastschweine

mengenmäßig zwar wesentlich bedeutsamer sind als die in der

Ferkelaufzucht, kann dennoch beim Einsatz in der Ferkelfütte-

rung ein weiteres Absatzgebiet erschlossen werden.

In vorausgegangenen Institutsversuchen hat sich herausgestellt,

dass im Ferkelaufzuchtfutter 1 und 2 Rapsextraktionsschrot-

mengen bis 10 bzw. 15 % gefüttert werden können.

Um ausreichende Akzeptanz bei den Landwirten zu finden,

wurden die nachstehend aufgeführten Praxisversuche durch-

geführt. Die Fütterung erfolgte betriebsspezifisch, ebenso die

Futtermischung. In der Kontrollgruppe wurde ausschließlich Soja-

extraktionsschrot verfüttert, in der Versuchsgruppe im Ferkelauf-

zuchtfutter 1 insgesamt 5 % und im Ferkelaufzuchtfutter 2

insgesamt 20 % Rapsextraktionsschrot.

Die Ergebnisse der vier Betriebe stellen sich folgendermaßen dar:

In drei der vier Betriebe zeigten die mit Rapsextraktionsschrot

gefütterten Tiere leichte oder mittlere Vorteile im Wachstum.

Im Betrieb Rodenbusch konnten die mit Raps versorgten Tiere

aufgrund einer deutlich niedrigeren Futteraufnahme die Zunahmen

der Kontrolltiere nicht erreichen. Trotz intensiver Befassung mit

dem Sachverhalt konnten die Ursachen dafür nicht gefunden

werden. Hinsichtlich Futteraufwand und Verlustgeschehen

ergaben sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 72 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 73

Ergebnisse Scharlibbe (Sachsen-Anhalt)

Futter

Versuch (mit Rapsextraktionsschrot) Kontrolle (ohne Rapsextraktionsschrot)

Anzahl 261 261

Einstallgewicht (kg) 7,92 7,94

Ausstallgewicht (kg) 25,66 25,33

Zunahmen (g/d/Tier) 429 409

Futterverbrauch (kg/Tier) 32,2 31,7

Futteraufwand (kg/kg) 1,81 1,82

Verluste (%) 1,53 3,1

Ergebnisse Groß Machnow (Brandenburg)

Ergebnisse Ranft (Hessen)

Ergebnisse Rodenbusch (Rheinland-Pfalz)

Futter

Versuch (mit Rapsextraktionsschrot) Kontrolle (ohne Rapsextraktionsschrot)

Anzahl 288 288

Einstallgewicht (kg) 8,16 8,14

Ausstallgewicht (kg) 29,5 29,3

Zunahmen (g/d/Tier) 504 501

Futterverbrauch (kg/Tier) 34,52 34,07

Futteraufwand (kg/kg) 1,63 1,62

Verluste (%) 2,4 2,0

Futter

Versuch (mit Rapsextraktionsschrot) Kontrolle (ohne Rapsextraktionsschrot)

Anzahl 300 300

Einstallgewicht (kg) 8,9 9,0

Ausstallgewicht (kg) 30,9 30,5

Zunahmen (g/d/Tier) 495 473

Futterverbrauch (kg/Tier) 38,3 38,0

Futteraufwand (kg/kg) 1,78 1,78

Verluste (%) 0 0,03

Futter

Versuch (mit Rapsextraktionsschrot) Kontrolle (ohne Rapsextraktionsschrot)

Anzahl 300 300

Einstallgewicht (kg) 8,16 8,15

Ausstallgewicht (kg) 27,3 29,2

Zunahmen (g/d/Tier) 375 413

Futterverbrauch (kg/Tier) 32,76 35,49

Futteraufwand (kg/kg) 1,71 1,69

Verluste (%) 1,33 1,33

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Bericht 2011/201274 UFOP-Fachkommissionen

Neue ProjektvorhabenEinsatz von Rapsextraktionsschrot in der Sauenfüt-terung

Projektbetreuung:Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der Bayerischen

Landesanstalt für Landwirtschaft, Stadtschwarzacher Straße 18,

97359 Schwarzach a. Main

Laufzeit:Juni 2011 bis August 2013

Rapsprodukte und insbesondere Rapsextraktionsschrot finden

immer mehr Einzug in die Schweinefütterung. So wurde in den letzten

Jahren der Einsatz von Rapsextraktionsschrot in der Ferkelaufzucht

und Schweinemast in mehreren Versuchen und UFOP-Projekten

bearbeitet und Einsatzempfehlungen wurden daraus abgeleitet. Bei

Zuchtsauen werden derzeit Einsatzempfehlungen zwischen 5 und

10 % gegeben, ohne dass dabei zwischen tragenden und laktie-

renden Sauen unterschieden wird. Aktuelle Fütterungsversuche

mit Rapsextraktionsschrot bei Zuchtsauen unter den in Deutschland

üblichen Fütterungsbedingungen fehlen weitgehend.

Aus diesem Grund soll in dem Vorhaben der Einsatz von Rapsex-

traktionsschrot über mindestens 2 Jahre bzw. zwei Produktions-

zyklen je Zuchtsau geprüft werden. Tragende Zuchtsauen sollen

dabei Rapsextraktionsschrot als alleinige Eiweißkomponente

erhalten (Kontrolle mit Sojaextraktionsschrot). Für die laktie-

renden Sauen sind bis zu zwei Drittel Rapsextraktionsschrot im

Austausch gegen Sojaextraktionsschrot vorgesehen (Kontrolle

mit Sojaextraktionsschrot).

Seit Versuchsbeginn am 27. Oktober 2011 haben zwei Sauen-

gruppen zu je 32 Tieren den Trage- und Säugebereich bereits

durchlaufen. Die Ferkel der dritten Sauengruppe wurden am

10. Mai 2012 abgesetzt. Bisher sind keine wesentlichen Unter-

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 75

schiede bei der Lebendmasseveränderung in der Tragezeit und

der Säugezeit der Sauen, bei der Futteraufnahme und den Leis-

tungsdaten aufgetreten.

Prüfung der Eignung von RES als Proteinkomponente im Broilermast- und Entenmastfutter

Projektbetreuung:Institut für Tierernährung, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesallee 50,

38116 Braunschweig

Laufzeit:Januar 2012 bis Juni 2012

Derzeit werden im deutschen Futtermittelmarkt jährlich rund

3,5 Mio. t Mischfutter für Mastgeflügel abgesetzt. Momentan

wird für Rapsextraktionsschrot als Richtwert eine Höchst-

menge von 15 % im Alleinfutter für wachsendes Hühnergeflügel

und 10 % für Mastenten angegeben. In der Fütterungspraxis

hingegen ist es so, dass i. d. R. als Proteinergänzer ausschließlich

Sojaextraktionsschrot eingesetzt wird.

Ziel des geplanten Vorhabens ist es, sowohl in der Broiler- als auch

in der Entenmast die o. g. Richtwerte zu überprüfen, um eine sichere

Empfehlung und Anwendung in der Praxis zu gewährleisten. Hierzu

werden zwei Fütterungsversuche über 35 bzw. 49 Tage an 768

männlichen Broilerküken bzw. 384 männlichen Pekingentenküken

mit gestaffelten Rapsextraktionsschrotanteilen von 0, 5, 10 und

15 % durchgeführt. Nach dem Abschluss der Versuche wird eine

ausgewählte Anzahl an Masttieren geschlachtet und die Masse an

wertvollen Fleischteilen und Organen ermittelt.

Einsatz von Rapsextraktionsschrot in der Putenmast

Projektbetreuung:Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft der Hochschule Weihen-

stephan-Triesdorf, 85350 Freising

Laufzeit:April 2012 bis Dezember 2012

Rapsextraktionsschrot wird als Eiweißergänzer zunehmend in

Rationen landwirtschaftlicher Nutztiere eingesetzt. Während für

die Rinder- und Schweinefütterung in den letzten Jahren umfang-

reiche Versuchsergebnisse erarbeitet wurden, liegen für Geflügel

nur wenige neuere Versuchsergebnisse vor. Dies anerkennend

hat die UFOP Anfang 2012 jeweils ein Vorhaben zur Broiler- und

Entenmast zur Förderung bewilligt. Daneben besitzt die Mastpute

ebenfalls große Bedeutung für die Geflügelfleischproduktion.

Folgende Fragestellungen sollen im Vorhaben bearbeitet werden:

1. Kann Rapsextraktionsschrot in der intensiven Putenmast erfolg-

reich eingesetzt werden?

2. Welche Mischungsanteile an Rapsextraktionsschrot in Allein-

futtermitteln für die sechs Phasen-Mast sind möglich?

3. Wie wirken sich erhöhte Anteile an Rapsextraktionsschrot auf die

Futteraufnahme sowie die Mast- und Schlachtleistungen von

Putenhähnen aus?

4. Wie ist die Wirtschaftlichkeit eines Einsatzes von Rapsextrak-

tionsschrot für die intensive Putenmast zu beurteilen?

Im Versuch werden vier Gruppen mit jeweils sechs Wiederholungen

gebildet. Zusätzlich ist eine Kontrollgruppe „Industriestandard“ mit

vier Wiederholungen vorgesehen. Die Mischungsanteile an Raps-

extraktionsschrot für die Alleinfuttermischungen variieren zwischen

0 und 20 % in verschiedenen Abstufungen.

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 75 21.11.12 11:28

Bericht 2011/201276 UFOP-Fachkommissionen

Im Berichtszeitraum hat die Fachkommission am 15. Dezember

2011 und am 6. Juni 2012 getagt. In der Juni-Sitzung haben

sich die Fachkommissionsmitglieder intensiv mit der künftigen

Forschungsförderung der UFOP auseinandergesetzt. Mit großer

Zustimmung wurde hierzu ein Vorschlag des Vorsitzenden Prof.

Dr. Christian A. Barth wie folgt bestätigt.

Forschungsförderung der UFOP-Fachkommission Human- ernährung

Bei der Diskussion zur Verfahrensweise bei der Forschungsför-

derung könnten folgende Gesichtspunkte von Bedeutung sein:

1. Angesichts der ohnehin vorgegebenen Fokussierung auf die

Förderung von Vorhaben, die die gesundheitliche Bedeutung

von Rapsinhaltsstoffen (Öl, Protein, verschiedene Zuberei-

tungen etc.) und von heimischen Körnerleguminosen zum

Inhalt haben, ist ohnehin eine solch enge inhaltliche Einschrän-

kung vorgegeben, dass eine Ausschreibung für Forschungs-

anträge mit darüber hinausgehender inhaltlicher Begrenzung

möglicherweise kaum oder gar keine Antragstellungen

auslösen wird.

2. Es dürfte daher nur der bisher bereits beschrittene Weg

aussichtsreich sein, potenzielle Antragsteller anzusprechen

und aufzufordern, adäquate Forschungsvorhaben in Erwägung

zu ziehen.

3. Es wäre also von Nutzen, wenn die Mitglieder der Fachkom-

mission aufgrund ihrer Kenntnisse über die möglicherweise

in Frage kommenden Arbeitsgruppen diese benennen, um

dann ggf. ein Gespräch mit der Leitung dieser Arbeitsgruppen

zu initiieren.

Es deutet sich immerhin an, dass dieses Vorgehen auch in

Zukunft erfolgreich sein könnte, denn gegenwärtig liegen der

Fachkommission vier einschlägige Vorhaben mit der Beantra-

gung von Mitteln vor.

Zusätzlich wurde in der Diskussion zur künftigen Vorgehens-

weise vorgeschlagen, praktische Arbeiten zum Nutzen der

Inhaltsstoffe von Raps und heimischen Körnerleguminosen als

5.4 Fachkommission Humanernährung

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 76 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 77

besonders förderungswürdig zu berücksichtigen. Eine angemes-

sene Eigenfinanzierung sollte eine zwingende Voraussetzung für

die UFOP-Förderung von Vorhaben sein.

UFOP-ProjektvorhabenEinfluss von alpha-Linolensäure auf die Gastric Inhi-bitory Polypeptide (GIP)-vermittelte Entwicklung von Entzündungsreaktionen und Expression zirkadianer Gene im Fettgewebe

Projektbetreuung:Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke,

Arthur-Scheunert-Allee 114 –116, 14558 Nuthetal

Laufzeit:April 2010 bis September 2010

Das Vorhaben griff eine sehr aktuelle Thematik auf: Die Rolle

von Entzündungsreaktionen im Fettgewebe im Rahmen einer

Adipositas bei der Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes

mellitus.

Es ist bekannt, dass im Fettgewebe von übergewichtigen

Menschen Entzündungsreaktionen stattfinden. Das Ausmaß

dieser Entzündungen kann anhand der Expression von entzün-

dungsspezifischen Proteinen bestimmt werden. Diese Proteine

werden entweder von den Fettzellen selbst, aber auch von aus der

Blutbahn in das Fettgewebe eingewanderten weißen Blutzellen

produziert. Über den Blutkreislauf gelangen diese Entzündungs-

proteine unter anderem in die Leber, welche bei Insulinresistenz

eine zentrale Rolle spielt.

In Vorversuchen der Antragsteller konnte an moderat adipösen

Probanden gezeigt werden, dass eine so genannte GIP-Infusion

zu einem Anstieg an Entzündungswerten im Fettgewebe führt.

GIP ist ein im Darm entstehendes Hormon, das nach Nahrungs-

aufnahme, insbesondere fetthaltiger Nahrung, gebildet wird.

Die im Vorhaben verfolgte Arbeitshypothese war, dass an

Rapsöl reiche Kost eine geringere Freisetzung von GIP bewirkt

und die Versuchsgruppe damit eine geringere Entzündung des

Fettgewebes zeigt, was wiederum eine positive Auswirkung

auf die Insulinempfindlichkeit bzw. die Verbesserung der Insu-

linresistenz der Leber haben sollte. Dabei wurde auch erwartet,

dass eine an Rapsöl bzw. alpha-Linolensäure reiche Ernährung

neben der Reduzierung der GIP-Sekretion auch direkt in den

Fettgewebezellen eine Reduzierung von Entzündungsreakti-

onen bewirkt.

In der Studie konnte gezeigt werden, dass es durch eine isoener-

getische tägliche Nahrungsergänzung mit 50 g Rapsöl über

4 Wochen im Vergleich zu Olivenöl zu einer Verbesserung

der Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel sowie der Serum-

Leberwerte kommt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass

dieses Ernährungsregime zu einer kurzfristigen positiven

Zytokin-Genexpression im subkutanen Fettgewebe führt, die

in Übereinstimmung mit neuerer Datenlage in der Literatur

auf eine Verbesserung der Insulinsensitivität hindeutet. Ein

Zusammenhang zwischen dem Rapsölkonsum, der enteralen

GIP-Produktion und einer Entzündungsreaktion konnte nicht

gesehen werden.

Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass mehrfach

ungesättigte n-3-Fettsäuren (Rapsöl) eine kurzzeitige positive

Zytokin-Erhöhung auf der Ebene der Genexpression sowie

eine langfristige Verbesserung des Lipid- und Transaminasen-

Profils bewirken, was auf eine Verbesserung der Leberfunktion,

wahrscheinlich durch eine Reduktion der hepatischen Statose,

hinweist.

Der Abschlussbericht zum Vorhaben steht unter www.ufop.de

als Download zur Verfügung.

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Bericht 2011/201278 UFOP-Fachkommissionen

Im Berichtszeitraum fand die Sitzung der UFOP-Fachkommis-

sion „Biokraftstoffe und Nachwachsende Rohstoffe“ auf Einla-

dung der Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH am 12. Juni 2012

in Mannheim statt. Am Vortag der Sitzung hatten die Mitglieder

die Möglichkeit, die Biodieselproduktion, beginnend bei der

Rohstoffverarbeitung und Ölgewinnung bei der Ölmühle Bunge

Deutschland GmbH bis zur anschließenden Biodieselherstellung

bei der Mannheim Bio Fuel GmbH, zu besichtigen. Die stoffliche

Nutzung von Pflanzenöl wurde im Werk der Fuchs Europe

Schmierstoffe GmbH demonstriert.

Die Sitzung gliederte sich in die Schwerpunkte stoffliche und

energetische Nutzung.

Dr. Hans-Jürgen Froese, Bundesministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), erläuterte

den Aktionsplan der Bundesregierung zur stofflichen Nutzung

nachwachsender Rohstoffe und hier im Besonderen den Stand

der Umsetzung und die weiteren geplanten Aktivitäten der

Bundesregierung. Der Aktionsplan ist in zwölf Aktionsfelder

gegliedert. Hierzu gehören Maßnahmen zur Sicherung der

Rohstoffbasis, beispielsweise durch Steigerung der Erträge

oder durch die Erschließung zusätzlicher Anbauflächen. In dem

Handlungsfeld „Sicherung der Nachhaltigkeit“ steht im Vorder-

grund die Sicherstellung der Biomasseproduktion auf Basis

bestimmter Nachhaltigkeitskriterien. Unter anderem wurde ein

„Forum nachhaltiges Palmöl“ geschaffen als Ergebnis eines

von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusam-

menarbeit (GIZ) durchgeführten Projektvorhabens. Dr. Hans-

Jürgen Froese betonte, dass Biokraftstoffe im Hinblick auf die

Nachhaltigkeitszertifizierung eine Vorreiterrolle einnehmen

und diese Anforderung zukünftig bei allen Biomasseherkünften

Anwendung finden wird. Insofern sollten die für Biokraftstoffe

geschaffenen Zertifizierungssysteme im Sinne der Nutzung von

Synergien auch bei weiteren Biomasseverwendungen ange-

wendet werden. Dr. Hans-Jürgen Froese zeigte sich überzeugt,

dass grundsätzlich ausreichend Biomasse zur Verfügung steht,

jedoch die Nahrungsmittelerzeugung grundsätzlich Vorrang

genießt. Deshalb müssten energetische und stoffliche Nutzung

beispielsweise durch Kaskadennutzung der Stoffströme in

diesem Sinne effizienter vernetzt werden. Bedenken von

Seiten der Fachkommission wurden jedoch nach Vorstellung

des Bioraffineriekonzeptes der Bundesregierung dahingehend

geäußert, dass der außerordentlich hohe Investitionsbedarf,

erinnert wurde an das Beispiel der BTL-Anlage der Firma

CHOREN, den Einstieg in diese Verarbeitungstechnologie

nachwachsender Rohstoffe erheblich bremsen wird.

Dr. Norbert Holst, FNR, stellte in seinem Vortrag die Schwer-

punkte der F&E-Förderung für die stoffliche Nutzung von Raps-

und Sonnenblumenöl vor. Besonders ging er auf die Bedeutung

der Pflanzenöle für die Oleochemie ein und informierte darüber,

dass im Bereich Pflanzenöle und Fette aktuell 49 Projekte mit

einem Gesamtfördervolumen von etwa 12 Mio. EUR unterstützt

werden. Dr. Norbert Holst stellte die umfassende Bereitstellung

von Informationsmaterialien der FNR und hier im Besonderen

die Internetdatenbank www.bioschmierstoffe.de vor. Wenn-

gleich der Marktanteil von Bioschmierstoffen derzeit nur 5 %

betrage, erwartete der Referent einen durchaus steigenden

Bedarf, bedingt durch ebenso steigende Umweltauflagen für die

Verwendung von Betriebsmitteln in umweltsensiblen Bereichen.

Rolf Luther, Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH, informierte über

den Sachstand der EU-Leitmarktinitiative. Ein zentrales Thema in

den entsprechenden Fachkreisen war unter anderem die Frage

der Einigung über die Bezeichnung „umweltverträglich“. Hier

sind die entsprechenden Kriterien für den Nachweis der biologi-

schen Abbaubarkeit entscheidend. Diese Eigenschaft sei jedoch

nicht ohne weiteres ausschließlich biobasierten Produkten zuzu-

ordnen, deshalb sei mit dem Begriff „biobasiert“ auch die Herkunft

des Rohstoffs in den Vordergrund gerückt worden. Mit dem Ziel,

die Markteinführung voranzutreiben, hatte die EU-Kommission

2007 die Leitmarktinitiative auf den Weg gebracht, um schließ-

lich EU-weit das Potenzial biobasierter Produkte in Bezug auf

den Marktzugang voranzutreiben. Voraussetzung ist die Stan-

dardisierung der Mindestanforderungen für Bioschmierstoffe

und biobasierte Schmierstoffe in Form EU-einheitlicher Anforde-

rungskriterien. Diese wurden im November 2011 in Form eines

technischen Reports veröffentlicht. Diese Mindestanforderungen

sollen auf Wunsch der Kommission nunmehr in technische

Normen überführt werden. Hierzu gehört auch die Bereitstellung

von nachhaltig zertifizierten Rohstoffen.

Im Rahmen des anschließenden Schwerpunktes „energetische

Nutzung“ stellt Christoph Pabst, Johann Heinrich von Thünen-

Institut (vTI), die bisherigen Ergebnisse zu dem von der UFOP

geförderten Projektvorhaben „Wechselwirkungen von Kraft-

stoffen mit hohem Biogenitätsgehalt am Beispiel von Motoren

mit SCR“ vor. Im Mittelpunkt steht die Frage der erforderlichen

AdBlue-Dosierung (Harnstoff) in Abhängigkeit von dem Gehalt

der Biodieselbeimischung. Im Rahmen des Vorhabens konnte

festgestellt werden, dass Stickoxidemissionen sich im Falle

der Verwendung von Biodiesel auch dadurch erhöhen, dass

die erforderliche Harnstoff (AdBlue)-Dosierung auf Diesel-

kraftstoff optimiert ist und daher nicht vollständig umgesetzt

wird. Deshalb werden im weiteren Projektverlauf auch Biokom-

5.5 Fachkommission Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 78 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 79

ponenten mit einem Anteil HVO untersucht, mit dem Ziel, die

optimale Blendkombination und Synergieeffekte herauszufinden.

Grundsätzlich ist die Frage der exakten Dosierung lösbar, wenn

die im Projektvorhaben aufgezeigten Anpassungsanforderungen

an die Kraftstofferkennung im Motormanagement umgesetzt

werden. Über eine entsprechende Sensorik ist es möglich, die

adäquate Kraftstoff-Biokraftstoff-Kombination der AdBlue-

Dosiermenge zu bestimmen.

Christoph Pabst stellte sodann die Prüfstandsergebnisse von

Biodiesel vor, dessen Siedelinie mittels Metathese abgesenkt

wurde. Das Projekt zeigte zwar einen gegenüber fossilem

Dieselkraftstoff ebenfalls erhöhten Kraftstoffbedarf, aber nicht

in gleicher Höhe wie bei RME. Das Projektvorhaben bestätigte,

dass eine Angleichung des Siedeverlaufs von Biodiesel an den

Dieselkraftstoff grundsätzlich möglich ist und sich damit einher-

gehend auch das Problem der Ölverdünnung erheblich verrin-

gert. In der anschließenden Diskussion wurde die Perspektive

dieses Herstellungsverfahrens, bedingt durch sehr hohe Kosten

für die erforderlichen Katalysatoren, hinterfragt.

Prof. Dr. Jürgen Krahl, Hochschule Coburg, berichtete über

die Ergebnisse des Flottenversuchs „Diesel regenerativ“. Im

Rahmen dieses Vorhabens wurde eine Fahrzeugflotte mit einem

Kraftstoff, bestehend aus ausschließlich HVO und einer Blend-

komponente mit 2 % bzw. 7 % Biodiesel, untersucht. Als Ergebnis

ist festzuhalten, dass die Motorenverträglichkeit zwar grund-

sätzlich gegeben ist, jedoch HVO zu höheren NOx-Emissionen

führt. Untersucht wurden ebenfalls nicht limitierte Komponenten,

auch im Hinblick auf ihre mutagene Wirkung. Bei EURO-V und

EURO-VI-Fahrzeugen konnte eine mutagene Wirkung nicht

nachgewiesen werden. Allerdings stieg der Kraftstoffverbrauch

im Vergleich zu Dieselkraftstoff um etwa 4 % an. Mit dem Ziel,

HVO als Blendkomponente in den Markt unter Berücksichtigung

der Anforderung der Norm für Dieselkraftstoff – EN 590 – in den

Markt einzuführen, stellte Prof. Dr. Jürgen Krahl ein weiteres

Projektvorhaben vor, das Ende 2012 begonnen werden soll.

Unter der Bezeichnung „R33“ soll ein Kraftstoff geprüft werden,

bestehend aus 26 % HVO, 7 % Biodiesel und Dieselkraftstoff.

Markus Winkler, Deutz AG, fasste die Ergebnisse der Dauer-

haltbarkeitsuntersuchungen und Feldtesterprobungen an

Deutz-Motoren der Emissionsstufe III B mit SCR-Systemen für

die Freigabe von Biodiesel (B100) zusammen. Die Feldtest-

erprobung ist beendet, die Befundung der Einspritzsysteme

durch die Firma Bosch war zum Zeitpunkt der Sitzung noch nicht

abgeschlossen. Zwar hat die Deutz AG inzwischen die Biodie-

selfreigabe für Motoren mit dieser Abgasstufe erteilt, jedoch ist

einschränkend zu beachten, dass das Motorölwechselintervall

alle 250 Betriebsstunden durchzuführen und ein für Biodiesel

geeigneter Kraftstofffilter einzusetzen ist.

Dr. Ulrike Schümann, Universität Rostock, erläuterte die

Ergebnisse des FVV-Verbundprojektes zur „Änderung von

Kraftstoffeigenschaften unter extremen Randbedingungen –

Ablagerungen im Common-Rail-System“. Diesem Vorhaben

vorausgegangen waren wissenschaftliche Analysen über die

Vorgänge der Belagbildung in Hochdruckeinspritzsystemen. Es

konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Kraftstoffqua-

lität und der Neigung zur Ablagerungsbildung nachgewiesen

werden. Im Rahmen des Projektvorhabens sollen die Unter-

suchungen über die Mechanismen der Ablagerungsbildung

detailliert fortgeführt werden. Dieses umfangreiche Vorhaben

wird von FVV, FNR, AGQM und UFOP gefördert. Stefan Inner-

hofer, regineering GmbH, stellte ein Projektvorhaben zu dem

Thema „Nutzung des innermotorischen Potenzials von Biodiesel

durch Berücksichtigung spezifischer Kraftstoffeigenschaften

im Common-Rail-Dieselmotor“ vor. Ziel dieses Vorhabens ist

es, an einem Einzylindermotor mit einem offenen Motorma-

nagementsystem verschiedene fossile Kraftstoffe mit unter-

schiedlichen RME-Anteilen und deren Optimierungspotenzial

zu untersuchen. Zum Abschluss der Sitzung berichtete Prof. Dr.

Helmut Tschöke, Universität Magdeburg, über ein Vorhaben zur

Prüfung hoher Einspritzdrücke auf die Gemischbildung mit dem

Ziel, durch eine extreme Erhöhung des Einspritzdruckes (bis zu

4.000 bar) den Wirkungsgrad bei gleichzeitiger Reduzierung des

Kraftstoffverbrauchs zu erhöhen. Im Rahmen dieses Vorhabens

konnte der Zusammenhang zwischen Kraftstoffeinspritzung,

Gemischbildung sowie Verbrennung und Emissionen bei hohen

Einspritzdrücken nachgewiesen werden. Die Untersuchungen im

Rahmen dieses Vorhabens sind noch nicht abgeschlossen und

sollen unter anderem an einem Vollmotor fortgesetzt werden.

Was moderne Einspritzsysteme leisten müssen und warum die Kraftstoffqualität so wichtig ist: Mit EURO VI gewinnt Common Rail als Druckspeicher weiter

an Bedeutung. Der Einspritzpumpenhersteller Delphi setzt auf

Systeme, die es bis auf 3.000 bar Druck bringen.

Moderne Anlagen bestimmen den Einspritzzeitpunkt auf eine

halbe Millisekunde genau – das entspricht 0,2 Flügelschlägen

einer Biene. Die Dieselmenge der Voreinspritzung kann einen

Millikubikmeter betragen – ein Raum, wie ihn die Spitze einer

Sicherheitsnadel einnimmt. Die Drücke im System erreichen bis

zu 2.500 bar – ein Druck, wie ihn ein 40-Tonner auf der Fläche

einer Briefmarke erzeugen würde. Die einzelnen Dieseltröpf-

chen schießen mit 2.400 km/h aus dem Injektor – so schnell wie

ein Düsenjäger. Die Toleranzen bei den Spaltmaßen liegen bei

alledem bei gerade mal 1 µm (0,001 mm) – 50-Mal weniger, als

ein Haar dick ist. (Quelle: Delphi)

››

››

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Bericht 2011/201280 UFOP-Fachkommissionen

UFOP-ProjektvorhabenEinfluss von ternären Gemischen aus Dieselkraftstoff, Rapsölmethylester und Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) auf die Emission eines Nutzfahrzeugmotors mit SCR-Abgasnachbehandlung

Projektbetreuung: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesallee 50,

38116 Braunschweig

Der Einsatz von SCR-Abgasnachbehandlungssystemen ist mit

der Einführung der EURO-V-Abgasnorm im Nutzfahrzeug-

und mit der Abgasnorm EURO VI im Pkw-Bereich zwingend

notwendig, um die erheblich abgesenkten Grenzwerte für Stick-

oxide und Partikel im Abgas erfüllen zu können. Vorliegende

Ergebnisse des von der UFOP geförderten Vorhabens „Syste-

matische Untersuchungen der Wechselwirkungen von Kraft-

stoffen mit hohem Biogenitätsgehalt am Beispiel von Motoren

mit SCR“ haben gezeigt, dass mit höherem Beimischungsanteil

von Biodiesel der Stickoxidanteil im Abgas steigt und sich durch

den Einsatz des SCR-Katalysators sogar noch verstärkt. Unter-

sucht wurden bisher ausschließlich unterschiedliche Mischungen

zwischen Dieselkraftstoff und Biodiesel.

Mit dem Ziel, diesem negativen Effekt zu begegnen und gleich-

zeitig den Anteil nachwachsender Rohstoffe im Kraftstoff zu

erhöhen, soll im Rahmen der Verlängerung des Stipendiums

untersucht werden, welchen Einfluss die Mischung von Diesel-

kraftstoff, Biodiesel und hydrierten Pflanzenölen – HVO (= ter-

näres Gemisch) auf die Emissionen hat.

Bekanntlich wird die Verwendung von HVO statt Biodiesel von

Seiten der Fahrzeugindustrie präferiert. Mit diesem Vorhaben

kommt die UFOP diesem Anspruch entgegen, wobei in dem

Vorhaben jedoch auch Biodiesel (RME)-Beimischungen geprüft

werden, die der aktuellen Diskussion zur Weiterentwicklung

der europäischen Dieselkraftstoffnorm entsprechen. Deshalb

wird neben Gemischen aus Dieselkraftstoff, Biodiesel und HVO

ebenfalls der Einsatz von B30 im Vergleich zu Dieselkraftstoff

und B100 (RME) geprüft.

Als Ergebnis dieses Stipendiums werden umfangreiche Emis-

sionsuntersuchungen mit SCR zu Mischungen von Dieselkraft-

stoff und Biodiesel sowie Dieselkraftstoff, Biodiesel und HVO

vorliegen. Es wird angestrebt, die Ergebnisse in der Motortech-

nischen Zeitschrift (MTZ) zu veröffentlichen.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Fachkommissionen 81

Nutzung des innermotorischen Potenzials von Biodiesel (FAME) durch Berücksichtigung der spezi-fischen Kraftstoffeigenschaften im Common-Rail-Dieselmotor

Projektbetreuung:regineering GmbH, Alemannenstraße 25, 85095 Denkendorf

Die UFOP hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von

Projektvorhaben zur Verwendung von Biodiesel als Reinkraft-

stoff oder als Blendkomponente in Dieselkraftstoff unter beson-

derer Berücksichtigung der emissionsrechtlichen Anforderungen

gefördert. Im Mittelpunkt dieser Vorhaben stand die Frage, ob

mit Biodiesel sowohl die gesetzlich als auch die nicht gesetzlich

limitierten Abgasgrenzwerte (Aldehyde, PAKs, Partikelanzahl

usw.) erfüllt werden. Von Seiten der wissenschaftlichen Institute

wird allerdings zunehmend beklagt, dass infolge der steigenden

emissionsrechtlichen Anforderungen, der Revision der Prüfzy-

klen für die Zulassung (Zertifizierung) der Dieselmotoren und der

zunehmend aufwändigeren Abgasnachbehandlung die optimale

Kombination von Einspritzzeitpunkt, Verlauf usw. nicht geprüft

werden kann. Ursache ist die Tatsache, dass die Fahrzeugin-

dustrie für die erforderlichen Untersuchungen nicht die gesamte

Software des Motormanagements bzw. Steuergerätes, in der die

so genannten Kennfelder hinterlegt sind, zur Verfügung stellt.

Vor diesem Hintergrund werden Alternativkraftstoffe i. d. R. an

Motoren auf Basis der „eingestellten“ motortechnischen Opti-

mierung für Dieselkraftstoff geprüft.

Mit diesem Projektvorhaben wird der Ansatz einer Optimierung

der o. g. Parameter bei der Untersuchung von B30 und B100 im

Vergleich zu B7 auf Basis eines Einzylindermotors und mit einem

offenen Motorsteuergerät geprüft.

Änderung von Kraftstoffeigenschaften unter extremen Randbedingungen – Ablagerungen in Common-Rail-Injektoren

Projektbetreuung: Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren,

Universität Rostock, Universitätsplatz 1, 18051 Rostock

Gemäß der europäischen Dieselkraftstoffnorm EN 590 ist

die Beimischung von Biodiesel auf maximal 7 Vol.-% limitiert.

Ursache für diese Limitierung sind Bedenken der Fahrzeug- und

Einspritzpumpenhersteller, dass mit höherem Biodieselanteil

Probleme im Motor und den Einspritzsystemen wie z. B. Abla-

gerungen einhergehen. Ab dem Jahr 2014 müssen Pkw- und

Nutzfahrzeugmotoren die Abgasnorm EURO VI erfüllen. Diese

emissionsrechtliche Anforderung wird unter anderem dadurch

erreicht, dass die Anzahl der Einspritzlöcher erhöht und deren

Durchmesser reduziert wird sowie die Einspritzdrücke von

derzeit maximal 2.000 bar auf 2.500 – 3.000 bar mit folgenden

Zielen erhöht werden:

- Verringerung der Motorölverdünnung durch verbesserte

Verbrennung;

- Verringerung der Rohgasemissionen zur Entlastung der

Abgasnachbehandlung (Lebensdauer, Wartungsverlängerung);

- Reduzierung des Geräuschpegels durch mehrfache Vor- und

Nacheinspritzung je Verbrennungszyklus.

Ablagerungen an diesen Komponenten führen zu einer Beein-

trächtigung des Verbrennungsverlaufs und damit zu einer

Erhöhung der Abgasemission, insbesondere dann, wenn Blend-

komponenten wie Biodiesel diese Ablagerungsneigung sogar

noch verstärken.

Das Projektthema „Modellierung der Bildung interner Ablage-

rungen in Common-Rail-Injektoren“ ist das Arbeitspaket fünf

eines Vorhabens, das aus insgesamt sechs Arbeitspaketen

besteht. Das Vorhaben wird im Wesentlichen gefördert durch die

Forschungsvereinigung Verbrennungsmaschinen (FVV) und die

FNR. Die Volkswagen AG stellt unter anderem Motor und Know-

how (Motormanagement) zur Verfügung. Im Rahmen umfang-

reicher chemisch-analytischer Kraftstoffuntersuchungen werden

schließlich die Biokraftstoffkombinationen ermittelt, die einer

motortechnischen Prüfung unterzogen werden. Grundlage dieser

Untersuchungen sind verschiedene Biodiesel-Blends (bis B20).

Im Mittelpunkt des von der UFOP geförderten Arbeitspaketes

fünf stehen die Simulation und mathematische Modellierung der

Ablagerungsbildung mit dem Ziel, für Mischkraftstoffkombinati-

onen das Ablagerungspotenzial berechnen zu können.

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Bericht 2011/201282 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

6. UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen 83

Über die UFOP-Außenstelle für Versuchswesen werden Sorten-

prüfungen und anbautechnische Fragestellungen bearbeitet.

Dazu werden in der Regel mehrortige und überregionale

Versuchsserien angelegt und durchgeführt. Die Versuchsstand-

orte sind nach Möglichkeit über das gesamte Bundesgebiet

verteilt und die Versuche werden in Zusammenarbeit mit den

Dienststellen der Offizialberatung durchgeführt. Daneben gibt

es eine Zusammenarbeit mit Versuchsstellen von Universitäten

und Fachhochschulen sowie mit Dienstleistungsunternehmen für

Feldversuche.

Die Schwerpunkte bilden die Betreuung des Bundessortenversu-

ches für Winterraps und die EU-Sortenversuche bei Winterraps,

Ackerbohnen, Futtererbsen und Sonnenblumen. Sie werden in

enger Zusammenarbeit mit der Sortenförderungsgesellschaft

mbH (SFG) und den Länderdienststellen (LDS) der Offizialbera-

tung bearbeitet. Voraussetzung für die Prüfung einer EU-Sorte

ist die Anmeldung und Antragstellung des Saatzuchtunterneh-

mens bei der SFG.

Durch die überregionale Prüfung unter den verschiedenen Anbau-

bedingungen werden schnell abgesicherte Versuchsergebnisse

gewonnen, die eine abgestimmte Beratungsaussage der LDS

innerhalb kurzer Zeiträume ermöglichen. Eine ganz wesentliche

Aufgabe bei den Sortenversuchen mit Winterraps besteht in der

zügigen Bereitstellung der aktuellen Versuchsergebnisse für die

Beratungseinrichtungen und für die Züchterhäuser. Damit wird

sichergestellt, dass die Ergebnisse für Beratungsaussagen und für

die notwendigen Entscheidungen zur unmittelbar bevorstehenden

Rapsaussaat genutzt werden können.

Die UFOP fördert anteilig die Kosten für die Durchführung der

Versuche. Notwendige Untersuchungen an Bodenproben, Pflan-

zenproben oder am Erntegut werden zentral in geeigneten Unter-

suchungslaboren durchgeführt. Über die Innovationen, die aus

den Diskussionen in den UFOP-Fachkommissionen hervorgehen,

trägt sie dazu bei, dass Fragestellungen, die für den Anbau und für

den Markt von heute und von morgen wichtig sind, begleitend und

oftmals bereits vorausschauend bearbeitet werden.

Die mehrortigen Versuchsserien müssen im Sinne einer hohen

Effizienz und einer schnellen Bereitstellung der Ergebnisse orga-

nisiert, betreut und ausgewertet werden. Diese Aufgaben werden

von der UFOP-Außenstelle für Versuchswesen geleistet. Sie

setzt sich aus dem Referat für Öl- und Eiweißpflanzen, der Land-

wirtschaftskammer Schleswig-Holstein und einer Mitarbeiterin

der UFOP im Hause der Landwirtschaftskammer zusammen.

Damit ist sichergestellt, dass alle anfallenden Arbeiten erledigt

werden und dass eine zentrale und fachlich kompetente und

gleichzeitig unabhängige Anlaufstelle für alle Partner vorhanden

ist. Daher ist die UFOP-Außenstelle für Versuchswesen in der

Abteilung Pflanzenbau, Pflanzenschutz und Umwelt der Land-

wirtschaftskammer Schleswig-Holstein an das Referat Öl- und

Eiweißpflanzen in Rendsburg angebunden. Wegen der notwen-

digen fachlichen Kompetenz bildet sie eine Einheit mit dem

Referat Öl- und Eiweißpflanzen, bei dem die fachliche und orga-

nisatorische Zuständigkeit für die laufenden Aufgaben liegt. Die

Ergebnisse werden als Beiträge in Fachzeitschriften, landwirt-

schaftlichen Wochenblättern sowie als ausführlicher Endbericht

in den UFOP-Schriften und im Internet veröffentlicht.

UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüfwesen

Der züchterische Fortschritt und seine schnelle Nutzung durch

die landwirtschaftliche Praxis hat eine große Bedeutung für die

stetige Weiterentwicklung von Erträgen und Ertragssicherheit in

den landwirtschaftlichen Betrieben. Daher nimmt das Sorten-

prüfwesen seit Gründung der UFOP einen wichtigen Bestandteil

in der Arbeit ein. Für die Mitglieder aus dem Bereich Züchtung

ist sie eine ganz wesentliche Motivation zur aktiven Mitarbeit in

der UFOP.

Die Sortenversuche, die über die UFOP organisiert werden,

verstehen sich als Ergänzung zum bestehenden amtlichen

Sortenprüfwesen. Während die Zuständigkeit für die Sortenzu-

lassung beim Bundessortenamt (BSA) liegt, sind die LDS für die

Sortenberatung und Sortenempfehlung verantwortlich. Daneben

gibt es die von der Wirtschaft getragenen Sortenversuche, die

im Beschluss der Agrarministerkonferenz der Bundesländer

ausdrücklich hervorgehoben wurden. Zu ihnen gehören die von

der UFOP geförderten Sortenversuche.

Im UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüfwesen werden Fragen

der grundsätzlichen Ausrichtung und Weiterentwicklung dieser

Sortenprüfungen bearbeitet. In diesem Ausschuss arbeiten

Vertreter der LDS und der Züchtermitglieder mit. Auch das BSA

ist zu den Sitzungen des Fachausschusses eingeladen und hat

einen Sitz in diesem Gremium. Der UFOP/SFG-Fachausschuss

hatte in den vergangenen Jahren an der Diskussion über die

Weiterentwicklung der Sortenprüfsysteme hohen Anteil. Bei der

letzten Sitzung des Fachausschusses wurden unter anderem

folgende maßgebliche Dinge behandelt:

Bei allen Sorten, die im Rahmen der Bundes- und EU-Sortenver-

suche geprüft werden, wird vom eingesandten Prüfungssaatgut

eine Prüfung auf Sortenidentität von einer amtlichen Prüfstelle,

6. UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

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Bericht 2011/201284 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

wie dem Bundessortenamt, durchgeführt. Dabei war in den

vergangenen Jahren wiederholt aufgefallen, dass für EU-Sorten,

die in bestimmten Mitgliedstaaten der EU zugelassen sind, kein

verfügbares Standardmuster vorgelegt werden konnte. Wie

bereits für den Winterraps beschlossen, fasst der Fachausschuss

auch für die Prüfung von EU-Sorten bei Sonnenblumen und

Körnerleguminosen den Beschluss, nur noch solche Sorten zur

EU-Sortenprüfung zuzulassen, die in einem Mitgliedstaat der EU

zugelassen worden sind, welche zum Zeitpunkt der Sortenzulas-

sung über eine vom CPVO anerkannte Registerprüfung verfügen.

Das Thema der Veröffentlichung von Einzelergebnissen aus

dem EUSV, womit die Ergebnisse einzelner Standorte losge-

löst aus der gesamten Versuchsserie gemeint sind, wurde

aus gegebenem Anlass erneut im Fachausschuss behandelt.

Der Fachausschuss dringt darauf, dass die Vereinbarung zur

Durchführung und Ergebnisdarstellung der EUSV eingehalten

wird. Danach sollen die Ergebnisse nur im Zusammenhang mit

der gesamten Versuchsserie veröffentlicht werden. Damit soll

verhindert werden, dass einzelne Ergebnisse, die sowohl sehr

gut als auch sehr schlecht ausfallen können, zu isolierten Inter-

pretationen genutzt werden.

Breiteren Raum nahmen die Diskussionen zur Prüfung von

herbizidresistenten Sorten in den EUSV ein. Bereits im

vergangenen Jahr wurde die Prüfung von Clearfield-Sorten

(CL-Sorten) beim Winterraps diskutiert. Eine erste CL-Sorte

wird im laufenden EUSV 1 Winterraps zur Ernte 2012 geprüft.

Diese Sorte steht bei entsprechenden Leistungen und Eigen-

schaften im Sommer 2012 ggf. zum Aufstieg in den EUSV 2

an. Ferner ist damit zu rechnen, dass weitere CL-Sorten für

die Prüfung im EUSV 1 angemeldet werden. Kandidaten mit

CL-Toleranz für den BSV sind zur Aussaat 2012 noch nicht

vorhanden, da zur Ernte 2012 noch keine CL-Sorte in der WP3

in Deutschland geprüft wird.

Die Prüfung der CL-Sorte im laufenden EUSV 1 hat dazu

geführt, dass einige Länderdienststellen diese Prüfung wegen

der möglichen Auskreuzung und des Clearfield-Ausfallrapses

nicht mehr durchgeführt haben. Für diese Standorte wurden

alternative Standorte bei anderen Versuchsanstellern gefunden,

so dass weiterhin 15 Versuche im Rahmen des EUSV 1 ange-

legt wurden.

Der Ausschuss beschließt für die Aussaat 2012, dass die

CL-Sorten, sofern es auch im EUSV 2/2012 eine Sorte geben

sollte, alle im Sortiment des EUSV 1 geprüft werden sollen.

Damit lässt sich sicherstellen, dass deutschlandweit eine ortho-

gonale Prüfserie mit diesen Sorten vorhanden ist.

Ferner wurde berichtet, dass CL-Sonnenblumensorten in Südeu-

ropa vorhanden und dort auch im Anbau erfolgreich sind. Bei

Sonnenblumen gibt es zudem Tribenuron-resistente Sorten (z.B.

gegenüber dem Herbizid Pointer). Hierzu gibt es in der Praxis

auch in Deutschland offenbar keine Probleme hinsichtlich der

Akzeptanz. Wie bereits im Frühjahr 2012 zur Aussaat verfahren,

wurde für alle Sorten die mögliche Herbizidresistenz von den

Züchterhäusern abgefragt und sofern vorhanden in den Anbau-

listen vermerkt. Damit sind alle Versuchsansteller über diese

Sorteneigenschaft informiert.

Die fachgerechte Beurteilung der Toleranz gegen Phoma ist

bekanntermaßen sehr arbeitsaufwändig. Aus jeder Parzelle

müssen 25 Stoppeln ausgegraben und einzeln bonitiert werden.

Phoma ist aber die wohl wichtigste Krankheit beim Raps. In

Anbausituationen mit starkem Befall, wie in Norddeutschland

in 2011, ist dieser Krankheit letztlich nur durch den Anbau einer

Sorte mit einer guten Toleranz nachhaltig zu begegnen. Der

hohe Aufwand, den die Bonitur einerseits erfordert, ist ande-

rerseits durch die Notwendigkeit einer guten Sortenbeurteilung

gerechtfertigt.

Der Fachausschuss unterstützt in diesem Zusammenhang die im

Anbaujahr 2011/12 erstmalig angelegte Phomaresistenzprüfung

im Rahmen der Wertprüfungen 2 und 3. Aus beiden Versuchen

ist eine gesonderte Prüfungsserie auf sechs Standorten mit

dem alleinigen Ziel der Phomabeurteilung angelegt worden.

Der Phomabefall soll durch eine künstliche Infektion mit befal-

lenen Rapsstoppeln erhöht werden. Zur Aussaat 2012 ist nach

eingehender Diskussion mit dem Bundessortenamt und dem JKI

beschlossen, dass diese Versuchsserie weitergeführt wird.

Die Qualitätsanalytik beim Winterraps erfolgt in den Sorten-

versuchen über NIRS. Zur weiteren Optimierung und Abglei-

chung dieser Technik soll es einen Ringversuch geben, der

von der SFG organisiert wird. Darin werden auch Ergebnisse

aus dem BSV und EUSV einfließen. Der Fachausschuss

beschließt, die GSL-Ergebnisse aus BSV und EUSV der Ernte

2011 an Frau Dr. Reinhard, Abschnitt Nahes Infrarot, zur

Durchsicht und Begutachtung zu übermitteln.

Körnerleguminosen werden derzeit in geringem Umfang in den

Sortenversuchen geprüft. In einigen Anbaugebieten werden

die LSV mit Fungiziden behandelt. Die EU-Sortenversuche

sollen dagegen unbehandelt durchgeführt werden. Dies führt

zu einem zusätzlich erhöhten Aufwand, da in diesem Falle auch

die Verrechnungs- und Vergleichssorten unbehandelt geführt

werden müssen. Angesichts der kleinen Prüfungsumfänge mit

Ackerbohnen oder Futtererbsen ist dieser Aufwand unverhält-

nismäßig hoch. Nach eingehender Diskussion spricht sich der

Fachausschuss für eine pragmatische Vorgehensweise aus:

In den betreffenden Anbaugebieten können auch die EUSV

hinsichtlich des Einsatzes von Fungiziden so behandelt werden,

wie die LSV. Dadurch wird es ermöglicht, die EU-Sorten in die

Prüfung der LSV zu integrieren. Eine gemeinsame Verrechnung

der behandelten mit den unbehandelten Versuchen anderer

Gebiete ist möglich.

Bei Ackerbohnen gab es mit der Sorte Fabelle eine Neuzulas-

sung, die auch in der Qualität einen wichtigen Schritt nach vorn

bedeutet. Die Sorte ist vicin- und convicinarm. Da diese Eigen-

schaft in Deutschland bislang wenig bekannt ist und insbeson-

dere für die Fütterung von Legehennen eine große Bedeutung

hat, wird vorgeschlagen, dass vom Züchterhaus NPZ eine kurz-

gefasste Information erstellt wird, die an die Versuchsansteller

und Beratungseinrichtungen verteilt werden kann.

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen 85

Bundes- und EU-Sortenversuch (BSV/EUSV) Winter-raps

Projektbetreuung: Sortenförderungsgesellschaft mbh (SFG)/

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein/UFOP-Außenstelle

für Versuchswesen, Grüner Kamp 15–17, 24768 Rendsburg

Der Bundes- und EU-Sortenversuch (BSV/EUSV) dient im

bundesweiten Prüfsystem für Winterraps als wichtiges Binde-

glied zwischen dem amtlichen Zulassungsverfahren in Deutsch-

land sowie im EU-Ausland einerseits und der regionalisierten

Prüfung in den Landessortenversuchen (LSV) andererseits. Im

BSV/EUSV 2. Prüfjahr werden die Stämme, die die dreijährige

Wertprüfung abgeschlossen und Aussicht auf eine Sortenzulas-

sung in Deutschland haben, zusammen mit den besten EU-Sorten

aus dem EU-Sortenversuch 1. Prüfjahr gegen die Verrechnungs-

und Vergleichssorten (VRS/VGL-Sorten) des Bundessortenamtes

geprüft. Im EU-Sortenversuch werden Sorten geprüft, die im

benachbarten EU-Ausland eine Zulassung haben und die vom

Züchter oder der Vertriebsorganisation in Deutschland für den

EU-Sortenversuch angemeldet wurden.

BSV/EUSV 2 Winterraps Die Anlage des BSV/EUSV 2 erfolgte zur Aussaat 2011 an 24

bundesweit verteilten Standorten. Die Anlage der Versuche

erfolgte an fast allen Standorten im Kerndruschverfahren

(Plot in Plot-System). An einem Standort wurde der Versuch

in Einzelkornsaat in Doppelparzellen angelegt. An einem

weiteren Standort war es zur Aussaat anhaltend nass. Die

Aussaat konnte dann kurzfristig erst zu einem späteren Termin

in Doppelparzellen durchgeführt werden. Bei der Begutachtung

der Versuche im März/April mussten sechs Versuche wegen

Bestandesmängeln infolge von Auswinterung oder Trockenheit

abgebrochen werden. Für die laufende Auswertung für die

Beurteilung der Sortenleistung unter normalen Bedingungen

stehen 18 Standorte zur Verfügung.

Das Prüfungssortiment des gemeinsamen BSV/EUSV 2 Winter-

raps 2011/12 umfasst insgesamt 25 Prüfglieder und setzte sich

wie folgt zusammen:

• dreiVerrechnungssorten;

• zweiVergleichssorten;

• 13SortenimBundessortenversuch,davonsiebenSortenmit

Zulassung in Deutschland, fünf Sorten mit Zulassung in einem

anderen EU-Mitgliedsland und ein Prüfglied ohne Zulassung;

• siebenSortenimzweitenPrüfjahrdesEU-Sortenversuches.

Anfang August können nach Auswertung der aktuellen Versuche

auf Basis der mehrjährig zusammengestellten Ergebnisse für

Sorten mit überdurchschnittlich guten Leistungen oder heraus-

ragenden agronomischen Eigenschaften von der SFG-Sorten-

kommission Winterraps Empfehlungen zum Aufstieg in die

Landessortenversuche ausgesprochen werden. Diese Empfeh-

lungen können auch regional, nach Großräumen differenziert,

gegeben werden und sollen den Landwirtschaftskammern sowie

den Landesanstalten als Entscheidungshilfe bei der Festlegung

der LSV-Sortimente und für erste Beratungsaussagen dienen.

EUSV 1 Winterraps (00-Qualität)Der EUSV 1 Winterraps 2011/12 wurde an bundesweit 15

Standorten angelegt. Es wurden alle Versuche im Kerndrusch-

verfahren (Plot in Plot-System) ausgesät. Bei der Begutachtung

der Versuche im März/April mussten vier Versuche wegen

Auswinterungsschäden abgebrochen werden. Ein weiterer

Versuch zeigte sortendifferenzierte Auswinterungsschäden und

wurde weitergeführt, um ggf. Sortenunterschiede in der Winter-

härte statistisch absichern zu können. Für alle anderen Versuche

wurde bei der Begutachtung im Frühjahr die voraussichtliche

Auswertbarkeit festgestellt.

Das Prüfungssortiment des EU-Sortenversuches 1 setzte sich

2011/12 wie folgt zusammen:

• dreiVerrechnungssorten;

• drei Vergleichssorten inklusive der Vergleichssorte für

Halbzwerghybriden;

• 23SortenimerstenPrüfjahr,davonzweiHalbzwerghybriden.

Erstmals wurde eine Rapssorte mit einer Resistenz gegen den

herbiziden Wirkstoff Imazamox, der sogenannten Clearfield-

Resistenz, geprüft.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befanden sich die Versuche

noch in der Auswertung und die Neuaussaat in der Planung.

EUSV 1 erucasäurehaltiger Winterraps (+0 Qualität)Erstmalig wurde eine Winterrapssorte mit Erucasäure für den

EU-Sortenversuch angemeldet. Da der Anbau von Erucaraps

regional in den ostdeutschen Bundesländern konzentriert ist,

wurde diese EU-Sorte zusammen mit einer +0-Vergleichssorte

an sieben Standorten in Mecklenburg-Vorpommern, Branden-

burg und Sachsen-Anhalt in bestehende Landessortenversuche

(LSV) integriert. Die Versuche wurden zur Aussaat mit zwei

Intensitätsstufen (ohne/mit Fungizideinsatz im Herbst) ange-

legt. Starke Kahlfröste im Februar führten an vier Standorten

zu gravierenden Auswinterungsschäden in den unbehandelten

Wiederholungen, so dass vier Versuche einfaktoriell mit Fungi-

zideinsatz und drei Versuche zweifaktoriell ohne bzw. mit Fungi-

zideinsatz weitergeführt wurden.

Das Prüfungssortiment des EU-Sortenversuches 1 Erucaraps

setzte sich 2011/12 wie folgt zusammen:

• dreiVerrechnungssorten;

• drei Vergleichssorten inklusive der Vergleichssorte für

erucasäurehaltigen Raps;

• eineSorteimerstenPrüfjahr.

Prüfung der Phomaresistenz von Winterrapssorten

Projektbetreuung: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,

UFOP-Außenstelle für Versuchswesen, Grüner Kamp 15–17,

24768 Rendsburg

Die Prüfung auf Phomaresistenz bei Winterraps erfolgt an 12

bundesweit verteilten Standorten. Das Sortiment wird in einer

bundesweiten Abstimmung festgelegt und orientiert sich an

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Bericht 2011/201286 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

den Sortimenten der Landessortenversuche. Die Prüfung wird

zum Teil in den Landessortenversuchen integriert durchgeführt,

zum Teil wird sie als eigenständiger Versuch angelegt. Für die

Auswertung als Phomaresistenzprüfung werden ausschließlich

Ergebnisse der Einzelpflanzenbonitur auf Phoma lingam berück-

sichtigt. Eine Sorte kann längstens drei Jahre geprüft werden.

Aufgrund der anhaltenden Nässe im August und September

2011 konnte ein Versuch nicht ausgesät werden. Nach starken

Auswinterungsschäden mußte ein Versuch für die Beruteilung

der Phomaresistenz im Frühjahr abgebrochen werden.

Das Sortiment zur Ernte 2012 umfasste insgesamt 16 Prüfglieder:

• einanfälligerStandard;

• zweiSortenimdrittenPrüfjahr;

• sechsSortenimzweitenPrüfjahr;

• siebenSortenimerstenPrüfjahr.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung war die Erhebung der Daten

noch nicht abgeschlossen und die Neuaussaat in der Planung.

Resistenzprüfung auf Cylindrosporium bei Winter-rapssorten

Projektbetreuung: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,

Am Kamp 15-17, 24768 Rendsburg

In einer Befallslage bei Aberdeen in Schottland werden in jedem

Jahr aktuelle Rapssorten auf ihre Anfälligkeit gegenüber Cylin-

drosporium geprüft. Das Sortiment wird in Anlehnung an die

Landessortenversuche in Deutschland zusammengestellt, wobei

jede Sorte längstens drei Jahre geprüft wird.

Die Beurteilung der Sorten erfolgt an zwei Terminen im Früh-

jahr. Hierbei kommt dem Frühbefall eine deutlich größere

Bedeutung zu. Daher werden die Ergebnisse der beiden Boni-

turtermine im Verhältnis 3 : 1 (früher Termin : später Termin)

gewertet.

Das Sortiment umfasste zur Aussaat 2011 eine gering anfällige

Vergleichssorte, zwei Sorten im dritten, acht Sorten im zweiten

und zehn Sorten im ersten Prüfjahr.

Nach zwei Jahren mit geringem Befall war der Befallsdruck im

Frühjahr 2012 wieder etwas höher. Mit einer Spannweite von

2,6 Boniturnoten zeigten die Ergebnisse eine mittlere bis gute

Sortendifferenzierung.

Die Neuaussaat der Prüfung befindet sich zum Zeitpunkt der

Berichterstattung in der Planung.

EU-Sortenversuch (EUSV) Ackerbohnen

Projektbetreuung: Sortenförderungsgesellschaft mbh (SFG),

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, UFOP-Außenstelle

für Versuchswesen, Grüner Kamp 15–17, 24768 Rendsburg

Im Anbaujahr 2012 wird eine EU-Sorte im zweiten Jahr des

EU-Sortenversuches Ackerbohnen geprüft. Für das erste Prüf-

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Außenstelle für Versuchswesen 87

jahr wurde keine Sorte angemeldet. Der Versuch ist bundesweit

an 16 Standorten angelegt worden. Bis auf einen Standort, an

dem ein eigenständiger Versuch angelegt worden ist, wird die

weißblühende EU-Sorte Taifun in bestehende Landessortenver-

suche integriert geprüft. Die Verrechnungssorten sind Fuego,

Isabell und Tangenta. Bei der Erstellung dieses Berichtes stand

die Versuchsserie noch zur Auswertung an, so dass an dieser

Stelle noch keine Ergebnisse vorgestellt werden können.

EU-Sortenversuch (EUSV) Futtererbsen

Projektbetreuung: Sortenförderungsgesellschaft mbh (SFG),

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, UFOP-Außenstelle

für Versuchswesen, Grüner Kamp 15–17, 24768 Rendsburg

Im EU-Sortenversuch Futtererbsen wird die EU-Sorte Mythic

im ersten Jahr geprüft. Der EU-Sortenversuch Futtererbsen

wurde in bestehende Landessortenversuche integriert oder

über die Sortenförderungsgesellschaft an Versuche von

Züchterhäusern angehängt. Die Prüfung erfolgt bundesweit

an 16 Standorten. Am Standort Biendorf (Sachsen-Anhalt)

war der Feldaufgang der gesamten Prüfung durch anhaltende

Trockenheit unzureichend und der Versuch musste früh-

zeitig abgebrochen werden. Als Verrechnungssorten dienen

Respect, Alvesta und Casablanca und als Vergleichssorte

die in Deutschland neu zugelassene Sorte Navarro. Bei der

Erstellung dieses Berichtes stand die Versuchsserie noch zur

Auswertung an, so dass an dieser Stelle noch keine Ergeb-

nisse vorgestellt werden können.

EU-Sortenversuch (EUSV) Sonnenblumen

Projektbetreuung: Sortenförderungsgesellschaft mbH, Landes-

amt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneu-

ordnung Brandenburg, UFOP-Außenstelle für Versuchswesen,

Grüner Kamp 15–17, 24768 Rendsburg

Das Sortiment des EUSV konventionelle Sonnenblumen umfasst

drei Verrechnungssorten und sechs Prüfsorten. Die Prüfsorten

haben Zulassungen in Italien, Slowakei, Rumänien, Spanien,

Polen und Österreich.

Das Prüfsortiment des EU-Sortenversuches konventionelle

Sonnenblumen 2012 setzte sich wie folgt zusammen:

• dreiVerrechnungssorten;

• sechsSortenim1.Prüfjahr.

Aus dem EUSV 1 2011 ist keine EU-Sorte in das zweite Prüf-

jahr aufgestiegen. Der Versuch steht in den Anbaugebieten für

Sonnenblumen an zwölf Standorten.

EU-Sortenversuch (EUSV) HO-Sonnenblumen

Projektbetreuung: Sortenförderungsgesellschaft mbH, Landes-

amt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneu-

ordnung Brandenburg, UFOP-Außenstelle für Versuchswesen,

Grüner Kamp 15–17, 24768 Rendsburg

Die HO-Sorten des EU-Sortenversuches haben zumeist eine

Zulassung in Italien oder Frankreich. Eine Sorte mit der Zulas-

sung in der Slowakei wird als Vergleichssorte geprüft.

Das Prüfsortiment des EU-Sortenversuches Hochölsäure-(HO)-

Sonnenblumen 2012 hat folgenden Umfang:

• dreiVerrechnungssorten;

• vierVergleichssorten;

• dreiSortenim2.Prüfjahr;

• zweiSortenim1.Prüfjahr.

Der Versuch steht in den Anbaugebieten für Sonnenblumen an

elf Standorten.

Für die HO-Sonnenblumen gibt es in Deutschland keine eigen-

ständiges LSV-Prüfsystem. Aus diesem Grund können leistungs-

starke EU-Sorten, die die zweijährig EU-Prüfung abgeschlossen

haben, als Vergleichssorten im EUSV weitergeführt werden.

Damit bleiben sie weiterhin in der offiziellen Prüfung und es

stehen aktuelle Ergebnisse für die Sortenwahl zur Verfügung.

Darüber hinaus können die Prüfsorten des EU-Sortenversuches

mit aktuellen Leistungsträgern verglichen werden.

Für die EU-Sortenversuche mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen lagen zur Drucklegung dieses

Berichtes noch keine Ergebnisse vor. Nach Auswertung dieser

Versuche werden diese Ergebnisse aktuell im Internet zur Verfü-

gung gestellt.

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Bericht 2011/201288 UFOP-Schriften

7. UFOP-SchriftenDie Endberichte der Projektvorhaben werden in den UFOP-Schriften veröffentlicht.

Folgende Hefte sind bisher erschienen, die auch unter www.ufop.de als Download zur

Verfügung stehen:

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Schriften 89

Heft 1: Erfassung und Bewertung von fruchtartenspezifischen

Eigenschaften bei Raps und Sonnenblumen

Heft 2: Sortenversuche 1995 mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 3: Potenziale und Perspektiven des Körnerlegumino-

senanbaus in Deutschland

Heft 4: Rapssaat und fettreiche Rapsprodukte in der Tierfütterung

Heft 5: Sortenversuche 1996 mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 6: Rapsöl – ein wertvolles Speiseöl

Heft 7: Sortenversuche 1997 mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 8: Situation des Körnerleguminosenanbaus in Deutschland

Heft 9: Beiträge zur Düngung von Winterraps

Heft 10: Gesteigerter Futterwert durch Schälung von Rapssaat

Heft 11: Ackerbohnen und Süßlupinen in der Tierernährung

Heft 12: Sortenversuche 1998 mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 13: Rapssaat, fettreiche Rapsprodukte und Ackerbohnen

in der Lämmermast

Heft 14: Öl- und Faserpflanzen – Neue Wege in die Zukunft

Heft 15: Sortenversuche 1999 mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen

Heft 16: Sortenversuche 2000 mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen

Heft 17: Glycerin in der Tierernährung

Heft 18: Optimierung der Versuchstechnik bei Winterraps

Heft 19: Sortenversuche 2001 mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 20: Öl- und Faserpflanzen – Oil 2002

Heft 21: Sortenversuche 2002 mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen

Heft 22: Agrarpolitische Neuorientierung der Europäischen Union

– Konsequenzen für die Wettbewerbsstellung des Anbaus

von Öl- und Eiweißpflanzen

Heft 23: Sortenversuche 2003 mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen

Heft 24: Rapsextraktionsschrot und Körnerleguminosen in der

Geflügel- und Schweinefütterung

Heft 25: Vorfruchtwert von Winterraps und Bekämpfung von

Pilzkrankheiten in Körnerleguminosen

Heft 26: Statuserhebung zur pfluglosen Bodenbearbeitung bei

Winterraps

Heft 27: Glucosinolatgehalt von in Deutschland erzeugten und

verarbeiteten Rapssaaten und Rapsfuttermitteln

Heft 28: Sortenversuche 2004 mit Winterraps und Sonnenblumen

Heft 29: Öl- und Proteinpflanzen – OIL 2005

Heft 30: Sortenversuche 2005 mit Winterraps, Futtererbsen und

Sonnenblumen

Heft 31: Sortenversuche 2006 mit Winterraps und Sonnenblumen

Heft 32: Rapsprotein in der Humanernährung

Heft 33: Heimische Körnerleguminosen mit geschütztem Protein

in der Milchviehfütterung

Heft 34: Marktstruktur- und Verwendungsanalyse von Öl- und

Eiweißpflanzen

Heft 35: Sortenversuche 2007 - Mit Winterraps

Heft 36: Sortenversuche 2008 - Mit Winterraps, Ackerbohnen,

Futtererbsen und Sonnenblumen

Heft 37: Sortenversuche 2009 - Mit Winterraps, Futtererbsen

und Sonnenblumen

Heft 38: Erarbeitung eines Entscheidungshilfesystems (SIMCOL)

zur Optimierung der Bekämpfungsstrategie für die Anth-

raknose (Colletotrichum lupini) der Blauen Lupine

(Lupinus angustifolius)

Heft 39: Sortenversuche 2010 - mit Winterraps, Futtererbsen,

Ackerbohnen und Sonnenblumen

Heft 40: Sortenversuche 2011 mit Winterraps, Futtererbsen, Acker-

bohnen, Sonnenblumen und HO-Sonnenblumen

Englischsprachige Zusammenfassungen der in den UFOP-

Schriften veröffentlichten Projektabschlussberichte:

UFOP-documentation: The optimization of agricultural produc-

tion and the exploitation of oil and protein plants

UFOP-documentation II: The optimization of agricultural produc-

tion and the exploitation of oil and protein plants – Part 2

Bezugsquelle: WPR COMMUNICATION GmbH & Co. KG,

Saarbrücker Straße 36, 10405 Berlin, Telefax: (030) 44 03 88 20,

E-Mail: [email protected]

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Bericht 2011/201290 UFOP-Praxisinformationen

8. UFOP-Praxis-informationen

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 UFOP-Praxisinformationen 91

Die Faltblattreihe der UFOP-Praxisinformationen stellt die Ergebnis-

se der von der UFOP geförderten Projektvorhaben in einer praxisge-

rechten Form und Sprache vor. Es werden konkrete Empfehlungen

gegeben, die Wege zur Erhöhung der Erträge sowie zur Senkung

der Stückkosten durch Optimierung des Anbaumanagements bzw.

der Einsatzmöglichkeiten heimischer Öl- und Proteinpflanzen in der

Nutztierfütterung aufzeigen. Darüber hinaus stehen Faltblätter zur

Herstellung von Rapsspeiseöl in dezentralen Ölmühlen sowie zum

Einsatz von Biodiesel und Rapsölkraftstoff in der Landwirtschaft zur

Verfügung.

Folgende Praxisinformationen sind verfügbar und können in

der UFOP-Geschäftsstelle abgerufen werden:

Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen• VorfruchtwertvonWinterraps

• SchneckenkontrolleinRapsfruchtfolgen

• AnbauratgeberBlaueSüßlupine

• FruchtfolgewertvonKörnerleguminosen

• BeiträgezumSortenprüfwesenbeiÖl-undEiweißpflanzenfür

die deutsche Landwirtschaft

• OptimierungderN-DüngungvonRapsnachderN-Mengedes

Bestandes im Herbst

• AnbauratgeberKörnerfuttererbse

Ökonomie und Markt• VermarktungsstrategienfürdenlandwirtschaftlichenBetrieb

• DieRapsabrechnungmitOnline-Rechnerunter

www.ufop.de

Tierernährung• RapskucheninderSchweinefütterung

• RapsextraktionsschrotinderSchweinefütterung

• Inhaltsstoffe,FutterwertundEinsatz

von Erbsen in der Nutztierfütterung

• Inhaltsstoffe,FutterwertundEinsatz

von Lupinen in der Nutztierfütterung

• Inhaltsstoffe,FutterwertundEinsatz

von Ackerbohnen in der Nutztierfütterung

• EinsatzvonKörnerleguminosen

in der Milchviehfütterung im ökologischen Landbau

• Körnerleguminosen:KonservierenoderSilieren?

•KörnerleguminoseninderMilchviehfütterung

• EinsatzvonGlycerininderFütterung

• RapsextraktionsschrotinderBullenmastundFresseraufzucht

• RapsextraktionsschrotinderMilchkuhfütterung

• RapsextraktionsschrotinderFütterungvonLegehennen

Humanernährung• RechtlicheAspektebeiderHerstellungnativerSpeiseölein

dezentralen Anlagen

• QualitätssicherungbeiderHerstellungvonnativem

Rapsspeiseöl

Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe• BiodieseleinsatzinderLandwirtschaft

• RapsölalsKraftstoffinderLandwirtschaft

Die Inhalte der UFOP-Praxisinformationen stehen auch online

als Downloads zur Verfügung.

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Bericht 2011/201292 www.ufop.de

9. www.ufop.de

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 www.ufop.de 93

Die UFOP hat ihr umfangreiches Internetangebot im Sommer

2012 inhaltlich und optisch umfassend überarbeitet. Nach die-

sem Relaunch stehen noch mehr und aktuellere Informationen

rund um die Themen Rapskraftstoffe und Rapsspeiseöl sowie

zum Anbau heimischer Öl- und Eiweißpflanzen zur Verfügung.

Eine wesentliche Neuerung stellt die zentrale Bereitstellung von

Videos, Pressebildern sowie sämtlichen Publikationen innerhalb

eines Mediencenters dar. Das Onlineangebot wurde im Herbst

2012 zusätzlich um einen neuen Schwerpunkt zum Thema iLUC

(indirekte Landnutzungsänderung) erweitert. Die sehr kontro-

vers diskutierte iLUC-Thematik wird darin ausführlich erläutert.

Der Relaunch der UFOP-Internetseiten, die bislang pro Jahr im

Schnitt von 300.000 Nutzern besucht wurden, stellte zugleich

auch den Auftakt für die Einführung eines neuen Corporate De-

signs dar, das zugleich auch die Basis für die Gestaltung des

vorliegenden UFOP-Berichts ist und zukünftig bei der Gestaltung

der unterschiedlichsten Medien des Verbands zur Anwendung

kommen wird.

UFOP-Homepage

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Bericht 2011/201294 Anhang

AnhangStruktur der UFOP 95

Satzung der UFOP 96

Beitragsordnung der UFOP 98

Geschäftsordnung der UFOP-Fachkommissionen 99

Mitglieder der UFOP 100

Mitglieder des UFOP-Fachbeirates 102

Mitglieder der UFOP-Fachkommission 103

Fachkommission Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen 103

UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüfwesen 104

Fachkommission Ökonomie und Markt 105

Arbeitskreis Rapsspeiseöl 105

Fachkommission Tierernährung 106

Fachkommission Humanernährung 106

Fachkommission Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe 107

Tabellarischer Anhang 108

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 95

Mitgliederversammlung

Vorstand Geschäftsführung

Dr. Klaus Kliem (Vorsitzender)

Dietmar Brauer (stellv. Vorsitzender)

Wilhelm F. Thywissen

Heinrich Kemper

Dr. Henning Ehlers

Karl Eigen (Ehrenvorsitzender)

Stephan Arens (Geschäftsführer)

Dieter Bockey

Dr. Manuela Specht

Dr. Wolfgang Sauermann (Leitung)

Jutta Gronow

Karin Paasch

Außenstelle Versuchswesen an der LK Schleswig-Holstein

DBV und Landesbauernverbände

BDP und Pflanzenzuchtunternehmen

DRV, BVA, OVID, BDL, VLK

weitere Unternehmen und fördernde Mitglieder

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Friedt (Vorsitzender) und Johannes Peter Angenendt (stellv. Vorsitzender)

Beirat und Fachbeirat

UFOP-Fachkommissionen

Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen

Prof. Dr. Olaf Christen (Vorsitzender), Dr. Wolfgang Sauermann (stellv. Vorsitzender)

und Prof. Dr. Bernhard C. Schäfer (Proteinpflanzen)

Ökonomie und Markt

Johannes Peter Angenendt (Vorsitzender) und Dr. Henning Ehlers (stellv. Vorsitzender)

Arbeitskreis Rapsspeiseöl

Johannes Peter Angenendt (Vorsitzender)

Tierernährung

Dr. Jürgen Weiß (Vorsitzender)

Humanernährung

Prof. Dr. med. Christian A. Barth (Vorsitzender)

Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe

Prof. Dr.-Ing. Axel Munack (Vorsitzender)

UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüfwesen

Dr. Wolfgang Sauermann (Vorsitzender)

Struktur der UFOP

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Bericht 2011/201296 Anhang

§1 Name, Sitz, GeschäftsjahrDer Verein führt den Namen „Union zur Förderung von Oel- und

Proteinpflanzen e. V.“ (UFOP). Er hat seinen Sitz in Berlin und

ist in das Vereinsregister eingetragen. Das Geschäftsjahr ist das

Kalenderjahr.

§ 2 Zweck des VereinsDer Verein hat die Aufgabe, die Interessen der Züchter und Er-

zeuger von Öl- und Eiweißpflanzen im Einvernehmen mit dem

Deutschen Bauernverband e. V. zu vertreten. Seine Bemühun-

gen richten sich auf die Förderung der Züchtung, Produktion,

Verwertung und des Absatzes von Öl- und Eiweißpflanzen unter

besonderer Berücksichtigung der jeweiligen technischen For-

schung und Entwicklung. Der Zweck des Vereins ist nicht auf

einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet.

§ 3 MitgliedschaftDer Verein hat ordentliche und fördernde Mitglieder. Ordentliche

Mitglieder des Vereins können sein: Sortenschutzinhaber und

Nutzungsberechtigte von Öl- und Eiweißpflanzen sowie Verbän-

de, die die Interessen der Züchter, Erzeuger, Vermarkter und

Verarbeiter von Öl- und Eiweißpflanzen vertreten. Fördernde

Mitglieder können natürliche und juristische Personen werden,

die der Zielsetzung des Vereins nahestehen und ihn finanziell un-

terstützen wollen. Die Mitgliedschaft ist schriftlich beim Vorstand

zu beantragen. Dieser entscheidet über die Aufnahme. Gegen

eine ablehnende Entscheidung des Vorstandes kann innerhalb

eines Monats die Mitgliederversammlung angerufen werden.

Diese entscheidet dann in der nächsten Mitgliederversammlung

endgültig. Die Mitgliedschaft erlischt durch Tod, Austritt, Auflö-

sung einer juristischen Person oder Ausschluss. Der Austritt ist

nur zum Schluss eines Kalenderjahres zulässig und muss unter

Einhaltung einer Frist von einem Jahr schriftlich erklärt werden.

Der Ausschluss eines Mitgliedes ist zulässig, wenn es seine

Pflichten gegenüber dem Verein gröblich verletzt hat. Über den

Ausschluss beschließt der Vorstand. Dem Mitglied ist vor der Ent-

scheidung Gelegenheit zu geben, sich zu den Ausschlussgründen

zu äußern. Gegen die Ausschlussentscheidung des Vorstandes

kann das Mitglied binnen eines Monats schriftlich die Mitglie-

derversammlung anrufen. Diese entscheidet endgültig über den

Ausschluss. Bis zur Entscheidung der Mitgliederversammlung

ruhen die Mitgliedschaftsrechte. Der ordentliche Rechtsweg

bleibt bestehen. Ausscheidende Mitglieder oder deren Erben

haben keinerlei Ansprüche auf das Vermögen des Vereins oder

Teile davon. Die bis zur Beendigung der Mitgliedschaft entste-

henden Ansprüche des Vereins gegen das ausscheidende Mit-

glied sind zu erfüllen.

§ 4 Organe des VereinsOrgane des Vereins sind:

a) der Vorstand,

b) die Mitgliederversammlung.

§ 5 Die MitgliederversammlungDie Mitgliederversammlung tritt jährlich mindestens einmal zu-

sammen. Eine Mitgliederversammlung ist ferner einzuberufen,

wenn es das Interesse des Vereins erfordert oder wenn es von

mindestens einem Viertel der Mitglieder schriftlich unter Anga-

be des Grundes verlangt wird. Die schriftliche Einladung erfolgt

durch den Vorsitzenden unter Einhaltung einer Frist von 3 Wo-

chen und unter Bekanntgabe der Tagesordnung. Die Mitglieder-

versammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte

der möglichen Stimmen vertreten sind. Jedes Mitglied kann sich

durch schriftliche Vollmacht vertreten lassen. Bei Beschlussun-

fähigkeit ist der Vorsitzende verpflichtet, binnen 3 Wochen eine

weitere Mitgliederversammlung mit derselben Tagesordnung

einzuberufen. Diese ist ohne Rücksicht auf die Zahl der vertrete-

nen Mitglieder beschlussfähig. Darauf ist in der Einladung hinzu-

weisen. Die Mitgliederversammlung beschließt über Grundsatz-

fragen, die den Zweck des Vereins betreffen, insbesondere über

Fragen der Züchtung, der Produktion, der Verwertung und des

Absatzes von Öl- und Eiweißpflanzen. Die Mitgliederversamm-

lung ist zuständig für:

a) die Wahl des Vorstandes,

b) die Wahl des Beirates,

c) die Wahl der Rechnungsprüfer,

d) die Genehmigung des Haushaltsplanes und des Jahresabschlusses,

e) die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung,

f) die Festsetzung der Mitgliedsbeiträge,

g) die Satzungsänderungen und

h) die Vereinsauflösung.

Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit

der vertretenen Stimmen, soweit nicht Gesetz oder diese Sat-

zung etwas anderes vorschreiben. Fördernde Mitglieder haben

kein Stimmrecht.

Satzungsänderungen bedürfen einer Mehrheit von drei Vierteln

der vertretenen Stimmen. Für die Auflösung des Vereins ist eine

Mehrheit von drei Vierteln der möglichen Stimmen erforderlich.

Jedes Mitglied hat eine Stimme. Falls der Deutsche Bauern-

verband zusammen mit den Landesbauernverbänden weniger

Satzung der UFOP

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 97

als 50 % der Stimmen besitzt, erhält der Deutsche Bauernver-

band so viele Zusatzstimmen, bis er zusammen mit den Lan-

desbauernverbänden 50 % der möglichen Stimmen erreicht. Falls

der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter zusammen mit

den Sortenschutzinhabern und Nutzungsberechtigten von Öl- und

Eiweißpflanzen sowie Verbänden, die die Interessen der Züchter

und Erzeuger von Öl- und Eiweißpflanzen wahrnehmen, weniger

als 25 % der Stimmen besitzt, erhält der Bundesverband Deut-

scher Pflanzenzüchter so viele Zusatzstimmen, bis er zusammen

mit den Sortenschutzinhabern und Nutzungsberechtigten von

Öl- und Eiweißpflanzen sowie Verbänden, die die Interessen der

Züchter und Erzeuger von Öl- und Eiweißpflanzen vertreten, 25 %

der möglichen Stimmen erreicht. Über die Beschlüsse der Mitglie-

derversammlung ist eine Niederschrift anzufertigen. Diese ist vom

Sitzungsleiter zu unterzeichnen.

§ 6 Der VorstandDer Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, einem Stellvertreter

und bis zu drei weiteren Mitgliedern. Er wird für die Dauer von

2 Jahren gewählt. Die Gewählten bleiben so lange im Amt, bis

eine ordnungsgemäße Neuwahl vorgenommen worden ist. Der

Vorstand führt die laufenden Geschäfte des Vereins. Er ist für alle

Angelegenheiten des Vereins zuständig, die nicht der Mitglieder-

versammlung vorbehalten sind. Der Vorsitzende und sein Stell-

vertreter sind Vorstand im Sinne des § 26 BGB. Der Vorsitzende

und sein Stellvertreter sind jeweils allein berechtigt, den Verein zu

vertreten. Im Innenverhältnis vertritt der Stellvertreter den Verein

nur im Verhinderungsfalle des Vorsitzenden. Der Vorstand kann

für einzelne Bereiche Fachkommissionen mit beratender Funktion

einsetzen. Über die Beschlüsse des Vorstandes ist eine Nieder-

schrift anzufertigen. Diese ist vom Vorsitzenden zu unterzeichnen.

§ 7 BeiratDie Mitgliederversammlung wählt zur Unterstützung des Vor-

standes einen Beirat. Dem Beirat können auch Nichtmitglieder

bzw. Vertreter von Nichtmitgliedern angehören. Der Beirat berät

den Vorstand im Sinne der Zielsetzung des Vereins.

§ 8 Geschäftsführung Die Geschäftsführung des Vereins nimmt der Deutsche Bauern-

verband e. V. in Bonn wahr. Er benennt im Einvernehmen mit

dem Vorstand die Person, die als Geschäftsführer tätig ist. Der

Geschäftsführer ist berechtigt, an allen Vorstandssitzungen,

Beiratssitzungen und Mitgliederversammlungen mit beratender

Stimme teilzunehmen. Er protokolliert die Beschlüsse in den je-

weiligen Sitzungen.

§ 9 BeiträgeZur Erfüllung seiner Zielsetzung erhebt der Verein Mitgliedsbei-

träge. Die Höhe der Beiträge setzt die Mitgliederversammlung

fest. Dabei kann der Mitgliedsbeitrag für verschiedene Gruppen

von Mitgliedern unterschiedlich festgelegt werden. Das Nähere

regelt eine von der Mitgliederversammlung zu beschließende

Beitragsordnung.

§ 10 Auflösung des VereinsIm Falle der Auflösung des Vereins ist das nach Erfüllung der

im Zeitpunkt der Auflösung bestehenden Verbindlichkeiten ver-

bleibende Vermögen zur Förderung der Erzeugung und des Ab-

satzes von Öl- und Eiweißpflanzen zu verwenden. Die Mitglie-

derversammlung, die die Auflösung beschließt, legt die konkrete

Verwendung des Vermögens fest.

Die vorstehende Satzung wurde am 18.12.1990 in Bonn be-

schlossen und von den Mitgliedern unterzeichnet.

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Bericht 2011/201298 Anhang

1. MitgliederAlle Mitglieder sind zur Beitragsleistung verpflichtet. Beiträge

werden jeweils für ein Kalenderjahr festgesetzt und fällig.

2. Beitragsgruppen2.1 Züchter: Züchter sind natürliche und juristische Personen

sowie Personengesellschaften oder deren Gesellschafter, die

Inhaber oder Mitinhaber, Nutzungsberechtigte, Vertreter, Ver-

triebsberechtigte oder Erhaltungszüchter geschützter oder freier

zum Vertrieb in der Bundesrepublik oder den Mitgliedsländern

der EG oder in Drittländern zugelassener Pflanzensorten sind

und dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V., 53115

Bonn, angehören.

2.1.1 Züchter, die über mindestens eine als Öl- oder Eiweiß-

pflanze vermarktungsfähige Sorte verfügen, zahlen bei einem

Umsatz der betroffenen Pflanzenarten bis zu 1 Mio. EUR einen

Grundbeitrag von 1.000 EUR bzw. 2.500 EUR bei einem Umsatz

über 1 Mio. EUR.

2.1.2 Züchter, die über Winterrapssorten verfügen, verpflichten

sich, einen Umsatzbeitrag von 0,50 EUR bis maximal 0,70 EUR/kg

im Inland verkauftes zertifiziertes Saatgut ihrer Winterrapssorten

zu zahlen.

2.1.3 Züchter, die über Sommerrapssorten verfügen, ver-

pflichten sich, einen Umsatzbeitrag von 0,25 EUR/kg im In-

land verkauftes zertifiziertes Saatgut ihrer Sommerrapssorten

zu zahlen.

2.1.4 Züchter, die über Sonnenblumensorten verfügen, ver-

pflichten sich, je Standardpackung, ausreichend für 1 ha, 1,50

EUR zu zahlen.

2.1.5 Züchter, die über Ackerbohnensorten verfügen, verpflich-

ten sich, einen Umsatzbeitrag von 0,50 EUR je 100 kg im Inland

verkauftes zertifiziertes Saatgut ihrer Ackerbohnensorten zu

zahlen.

2.1.6 Züchter, die über Futtererbsensorten verfügen, verpflich-

ten sich, einen Umsatzbeitrag von 0,50 EUR je 100 kg im In-

land verkauftes zertifiziertes Saatgut ihrer Futtererbsensorten

zu zahlen.

2.1.7 Züchter, die über Lupinensorten verfügen, verpflichten sich,

einen Umsatzbeitrag von 0,50 EUR je 100 kg im Inland verkauftes

zertifiziertes Saatgut ihrer Lupinensorten zu zahlen.

2.1.8 Für die unter 2.1.1 genannten weiteren Kulturarten wird

ein Umsatzbeitrag in Anlehnung an die Regelung bei Raps unter

Berücksichtigung der hierfür kulturartspezifischen Bedingungen

vorgesehen.

2.2 Verbände: Verbände, außer den in 2.2.1 genannten, die

eine der in § 3 der Satzung genannten Wirtschaftsgruppen in

Deutschland vertreten, zahlen einen Beitrag von 5.000 EUR, so-

weit nicht eine besondere Festsetzung im Einzelfall erfolgt.

2.2.1 Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.,

Bonn, der Deutsche Bauernverband e. V., Bonn, seine Landes-

bauernverbände und der Verband der Landwirtschaftskam-

mern zahlen in Anbetracht der Leistungen ihrer Mitglieder einen

Mitgliedsbeitrag von je 50 EUR.

2.3 Firmen: Firmen zahlen einen Beitrag nach folgender

Staffel: bei einem Umsatz bis 2,5 Mio. EUR = 2.500 EUR Beitrag,

bis 10 Mio. EUR = 3.750 EUR Beitrag. Bei einem höheren Umsatz

als 10 Mio. EUR = 5.000 EUR Beitrag.

2.4 Fördernde Mitglieder: Fördernde Mitglieder zahlen einen

Beitrag nach Selbsteinschätzung, mindestens jedoch 250 EUR.

2.5 Der Vorstand beschließt über die Festsetzung des Um-

satzbeitrages gemäß 2.1.2. Der Vorstand kann in Einzelfällen

Sonderregelungen treffen.

3. Fristen und Fälligkeiten3.1 Die Grundbeiträge sind bis zum 28. Februar des Kalender-

jahres auf Anforderung an die UFOP zu zahlen.

3.2 Der Umsatzbeitrag der Züchter für verkauftes zertifizier-

tes Saatgut ist bei Sommerfrüchten bis zum 15. August eines

Jahres zu entrichten. Bei Winterfrüchten ist die erste Hälfte bis

zum 30. November, der Rest bis zum 28. Februar zu zahlen.

Die Abführung dieser Beiträge erfolgt über den Bundesverband

Deutscher Pflanzenzüchter. Dieser gewährleistet, dass die Zahlen-

angaben anonym bleiben und die Vertraulichkeit gewahrt wird.

Mit diesen Zahlungen ist auch eine formlose Erklärung über die

Berechnungsgrundlage und die Höhe des Beitrages abzugeben.

Mitglieder können gebeten werden, eine mit dem Prüfungsver-

merk eines Wirtschaftsprüfers versehene Erklärung über die

Richtigkeit der in der Beitragsrechnung gemachten Angaben des

Jahresumsatzes abzugeben.

Beitragsordnung der UFOP

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 99

Die UFOP-Fachkommissionen beraten und unterstützen den

Vorstand bei der Wahrnehmung und Erfüllung seines satzungs-

gemäßen Auftrages. Die Mitglieder der Fachkommissionen tre-

ten mindestens einmal jährlich zusammen.

1. Die/der Vorsitzende der Fachkommission und deren Stellvertreterwerden vom UFOP-Vorstand berufen (siehe § 6 UFOP-Satzung),

legt in Zusammenarbeit mit dem Vorstand die Ziele und Inhalte

der Tätigkeit der Fachkommissionen fest, leitet in Zusammen-

arbeit mit der Geschäftsführung die Sitzungen der Fachkom-

missionen, berichtet in der Mitgliederversammlung und im

wissenschaftlichen Beirat über die Tätigkeit der jeweiligen Fach-

kommission, kann bei Beratungsbedarf zur Sitzung des UFOP-

Vorstandes eingeladen werden, informiert den UFOP-Vorstand

über aktuelle Entwicklungen, die unmittelbar den Förderauftrag

des Vereins betreffen.

2. Die MitgliederDer UFOP-Vorstand beruft die Mitglieder.

Nach 4 Jahren Mitgliedschaft erfolgt grundsätzlich ein Verfahren

zur Neu-/Wiederberufung der Mitglieder.

Die Mitgliederzahl ist auf maximal 30 Personen beschränkt.

Die Fachkommissionen müssen sich ausgewogen aus Vertretern

der amtlichen Versuchsanstellung und -beratung einerseits so-

wie aus Vertretern der übrigen UFOP-Mitglieder andererseits

zusammensetzen.

Auf eine der Aufgabenstellung der Fachkommissionen angemes-

sene berufliche Erfahrung oder wissenschaftliche Qualifikation der

Mitglieder ist zu achten.

Die Mitgliedschaft ist auf natürliche Personen beschränkt. Im

Falle der Verhinderung ist eine Vertretung möglich.

Die Mitgliedschaft in einer Fachkommission kann nur von Vertre-

tern ordentlicher UFOP-Mitglieder beantragt werden.

Ein Mitglied kann auf eigenen Wunsch seine Mitgliedschaft nie-

derlegen. Die Mitgliedschaft endet mit dem Ausscheiden aus

einschlägiger Berufstätigkeit. Davon ausgenommen ist der Vor-

sitzende der Fachkommission.

3. Die GeschäftsführungDie UFOP übernimmt in Abstimmung mit der/dem Vorsitzenden

der Fachkommission die Geschäftsführung. Dies betrifft im

Besonderen:

die Erstellung und den Versand der Einladungen,

die Projektbetreuung, soweit es sich hierbei um von der Fach-

kommission initiierte und vom Vorstand bewilligte und damit aus

Mitteln der UFOP bezuschusste Projekte handelt,

die Protokollierung der Sitzungen. Der UFOP-Vorstand und die

Vorstandsmitglieder des UFOP-Beirates erhalten das Protokoll

der jeweiligen Sitzung.

Geschäftsordnung der UFOP-Fachkommissionen

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Bericht 2011/2012100 Anhang

Ordentliche MitgliederBadischer Landwirtschaftlicher Hauptverband e. V.

Friedrichstraße 41, 79098 Freiburg

Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e. V.

Karl-Tesche-Straße 3, 56073 Koblenz

Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e. V.

Weberstraße 9, 55130 Mainz

Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Trockener Weg 1, 17034 Neubrandenburg

Bauernverband Saar e. V.

Heinestraße 2 – 4, 66121 Saarbrücken

Bauernverband Schleswig-Holstein e. V.

Grüner Kamp 19 – 21, 24768 Rendsburg

Bayerischer Bauernverband e. V.

Max-Joseph-Straße 9, 80333 München

BayWa AG

Arabellastraße 4, 81925 München

Brökelmann + Co. Oelmühle GmbH + Co.

Hafenstraße 83, 59067 Hamm

Bund der Deutschen Landjugend e. V.

Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V.

Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Kaufmannstraße 71–73, 53115 Bonn

Bundesverband Dezentraler Ölmühlen und Pflanzenöltechnik e. V.

Remigiusstraße 1, 66606 St. Wendel – Bliesen

Deutscher Bauernverband e. V.

Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

Deutscher Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

Dieckmann Seeds GmbH & Co. KG

Kirchhorster Straße 16, 31688 Nienstadt

Dow Seeds/Dow AgroSciences GmbH

Im Rheinfeld 7, 76437 Rastatt

EURALIS Saaten GmbH

Oststraße 122, 22844 Norderstedt

Hessischer Bauernverband e. V.

Taunusstraße 151, 61381 Friedrichsdorf

I. G. Pflanzenzucht GmbH

Nußbaumstraße 14, 80366 München

KWS LOCHOW GmbH

Ferdinand-von-Lochow-Straße 5, 29303 Bergen

KWS MAIS GmbH

Grimsehlstraße 31, 37574 Einbeck

Landesbauernverband Brandenburg e. V.

Dorfstraße 1, 14513 Teltow/Ruhlsdorf

Landesbauernverband in Baden-Württemberg e. V.

Bopserstraße 17, 70180 Stuttgart

Landesbauernverband Sachsen-Anhalt e. V.

Maxim-Gorki-Straße 13, 39108 Magdeburg

Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e. V.

Warmbüchenstraße 3, 30159 Hannover

Lantmännen SW Seed GmbH

Teendorf, 29582 Hanstedt

Limagrain GmbH

Griewenkamp 2, 31234 Edemissen

Maribo Seed GmbH

Braunschweiger Straße 22 b, 38154 Königslutter

Monsanto Agrar Deutschland GmbH

Vogelsanger Weg 91, 40470 Düsseldorf

Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG

Hohenlieth, 24363 Holtsee

Mitglieder der UFOPStand: August 2012

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 101

OWI Oel-Waerme-Institut GmbH

Kaiserstraße 100, 52134 Herzogenrath

Pioneer Hi-Bred Northern Europe Sales Division GmbH

Apenser Straße 198, 21614 Buxtehude

Power Oil Rostock GmbH

Am Düngemittelkai 5, 18147 Rostock

RAGT Saaten Deutschland GmbH

Lockhauser Straße 68, 32052 Herford

Rheinischer Landwirtschaftsverband e. V.

Rochusstraße 18, 53123 Bonn

Saatzucht Steinach GmbH

Wittelsbacher Straße 15, 94377 Steinach

Sächsischer Landesbauernverband e. V.

Wolfshügelstraße 22, 01324 Dresden

Syngenta Agro GmbH

Am Technologiepark 1 – 5, 63477 Maintal

Teutoburger Ölmühle GmbH & Co. KG

Gutenbergstraße 16 a, 49477 Ibbenbüren

Thüringer Bauernverband e. V.

Alfred-Hess-Straße 8, 99094 Erfurt

Verband der Landwirtschaftskammern e. V.

Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie

in Deutschland e. V. (OVID)

Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin

W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co.

Hovedisser Straße 92, 33818 Leopoldshöhe

Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e. V.

Schorlemerstraße 15, 48143 Münster

Fördernde MitgliederASG Analytik-Service Gesellschaft mbH

Trentiner Ring 30, 86356 Neusäß

AT-Agrar-Technik GmbH & Co. KG

Nürtinger Straße 62, 72667 Schlaitdorf

Bio-Ölwerk Magdeburg GmbH

Am Hansehafen 8, 39126 Magdeburg

Bundesverband Lohnunternehmen e. V.

Seewiese 1, 31555 Suthfeld/Ruhe

Bundesverband der Maschinenringe e. V.

Ottheinrichplatz A 117, 86633 Neuburg/Donau

Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing und Entwicklungsnetzwerk e. V.

C.A.R.M.E.N.

Schulgasse 18, 94315 Straubing

CPM SKET GmbH

Schilfbreite 2, 39120 Magdeburg

Hessische Erzeugergemeinschaft für die Produktion von Ölpflan-

zen zur industriellen Verwertung w. V.

Kölner Straße 10, 61200 Wölfersheim

Landesverband der Feldsaatenerzeuger in Bayern e. V.

Elisabethstraße 38, 80796 München

Prof. Dr. Dr. h. c. Gerhard Röbbelen

Habichtsweg 55, 37085 Göttingen

SBE BioEnergie

Berliner Promenade 16, 66111 Saarbrücken

EhrenvorsitzenderKarl Eigen

Buchengrund 2, 23617 Stockelsdorf

EhrenmitgliedDr. Gisbert Kley

Im Heidekamp 2, 59555 Lippstadt

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 101 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012102 Anhang

VorsitzenderProf. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Friedt

Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

der Universität Gießen

Heinrich-Buff-Ring 26 – 32, 35392 Gießen

Stellv. VorsitzenderJohannes Peter Angenendt

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

MitgliederProf. Dr. med. Christian A. Barth

c/o Verein für Nutrigenomik

Georg-Strebl-Straße 8, 81479 München

Prof. Dr. Olaf Christen

Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der

Universität Halle-Wittenberg

Betty-Heimann-Straße 5, 06120 Halle

Prof. Dr. Folkhard Isermeyer

Präsident des Johann Heinrich von Thünen-Institutes

Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

Prof. Dr.-Ing. Axel Munack

Institut für Agrartechnologie und Biosystemtechnik

des Johann Heinrich von Thünen-Institutes

Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

Dr. Wolfgang Sauermann

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

Grüner Kamp 15 –17, 24768 Rendsburg

Dr. Andreas Schütte

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

Dr. Jürgen Weiß

Schlossäckerstraße 33, 34130 Kassel

Mitglieder des UFOP-FachbeiratesStand: August 2012

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 102 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 103

Fachkommission Produktionsmanagement Öl- und Proteinpflanzen

VorsitzenderProf. Dr. Olaf Christen

Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften

der Universität Halle-Wittenberg

Betty-Heimann-Straße 5, 06120 Halle

Stellv. VorsitzenderDr. Wolfgang Sauermann

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

Grüner Kamp 15 –17, 24768 Rendsburg

Sektion Ölpflanzen

VorsitzenderProf. Dr. Olaf Christen

Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften

der Universität Halle-Wittenberg

Betty-Heimann-Straße 5, 06120 Halle

MitgliederAlois Aigner

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Vöttinger Straße 38, 85354 Freising

Ludger Alpmann

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

Andreas Baer

Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG

Hohenlieth, 24363 Holtsee

Dr. Gerhard Baumgärtel

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Fachbereich Pflanzenbau und Saatgut

Johannssenstraße 10, 30159 Hannover

Oliver Becker

EURALIS Saaten GmbH

Oststraße 122, 22844 Norderstedt

N.N.

Syngenta Agro GmbH

Zum Knipkenbach 20, 32107 Bad Salzuflen

Torsten Graf

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Apoldaer Straße 4, 07778 Dornburg

Dr. Volker Hahn

Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim

Versuchsstation Eckartsweier, 77731 Willstätt

Prof. Dr. Bernd Honermeier

Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I

der Universität Gießen

Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Dr. Jürgen Koch

Pioneer-Hi-Bred Northern Europe Sales Division GmbH

Apensener Straße 198, 21614 Buxtehude

Dr. Holger Kreye

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Helene-Künne-Allee 5, 38122 Braunschweig

Wolfgang Lüders

Limagrain GmbH

Griewenkamp 2, 31234 Edemissen

Wilhelm Pfeiffer

Paul-Gerhardt-Platz 3, 97355 Rüdenhausen

Dr. Achim Röver

Monsanto Agrar Deutschland GmbH

Vogelsanger Weg 91, 40470 Düsseldorf

Klaus Schlünder

KWS MAIS GmbH

Grimsehlstraße 31, 37574 Einbeck

Dr. Ralf-Rainer Schulz

Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei

Mecklenburg-Vorpommern

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

Mitglieder der UFOP-FachkommissionenStand: August 2012

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 103 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012104 Anhang

Ständige GästeDieter Rücker

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Kaufmannstraße 71 – 73, 53115 Bonn

Dr. Bernd Schlüter

Eiselsmaar 21, 53913 Swisttal

Sektion Proteinpflanzen

VorsitzenderProf. Dr. Bernhard C. Schäfer

Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen

Lübecker Ring 2, 59494 Soest

MitgliederBärbel Dittmann

Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und

Flurneuordnung des Landes Brandenburg

Stahnsdorfer Damm 1, 14532 Stahnsdorf

Dr. Erhard Ebmeyer

KWS LOCHOW GmbH

Ferdinand-von-Lochow-Straße 5, 29303 Bergen-Wohlde

Dr. Thomas Eckardt

Saatzucht Steinach GmbH

Wittelsbacher Straße 15, 94377 Steinach

Sabine Wölfel

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Apoldaer Straße 4, 07778 Dornburg

Dr. Olaf Sass

Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG

Hohenlieth, 24363 Holtsee

Dr. Herwart Böhm

vTI – Institut für ökologischen Landbau

Trenthorst 32, 23847 Westerau

Ständiger GastDieter Rücker

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Kaufmannstraße 71–73, 53115 Bonn

UFOP/SFG-Fachausschuss Sortenprüfwesen

VorsitzenderDr. Wolfgang Sauermann

Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

UFOP-Außenstelle für Versuchswesen

Grüner Kamp 15 – 17, 24768 Rendsburg

Stellv. VorsitzenderDr. Uwe Jentsch

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Kühnhauser Straße 101, 99189 Erfurt-Kühnhausen

MitgliederAlois Aigner

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Vöttinger Straße 38, 85354 Freising

Dr. Gert Barthelmes

Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und

Flurneuordnung des Landes Brandenburg

Stahnsdorfer Damm 1, 14532 Stahnsdorf

Dr. Martin Frauen

Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG

Hohenlieth, 24363 Holtsee

Dr. Reinhard Hemker

Limagrain GmbH

Zuchtstation Rosenthal

Salder Straße 4, 31226 Peine-Rosenthal

Dr. Stephan Pleines

Syngenta Agro GmbH

Zum Knipkenbach 20, 32107 Bad Salzuflen

Dr. Ralf-Rainer Schulz

Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei

Mecklenburg-Vorpommern

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 104 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 105

Fachkommission Ökonomie und Markt

Vorsitzender

Johannes Peter Angenendt

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

MitgliederAndreas Bußmann-Dopp

AGRAVIS Raiffeisen AG

Plathnerstraße 4a, 30175 Hannover

Dr. Steffen Daebeler

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

Dr. Herbert Funk

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Johannssenstraße 10, 30159 Hannover

Dr. Hubert Heilmann

Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei

Mecklenburg-Vorpommern

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

Matthias Daun

Bund der Deutschen Landjugend e. V.

Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

Andreas Haase

Brökelmann + Co. Oelmühle GmbH + Co.

Hafenstraße 83, 59067 Hamm

Heinrich Kemper

Lippischer Landwirtschaftlicher Hauptverein e. V.

Ohrserstraße 117, 32791 Lage

Robert Künzel

Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V.

Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn

Dr. Friedrich-Wilhelm Kuhlmann

Bundesministeriumfür Ernährung, Landwirtschaft und

Verbraucherschutz

Rochusstraße 1, 53123 Bonn

Dr. Reimer Mohr

Hanse Agro GmbH

Grüner Weg 37, 24582 Bordesholm

Jan Peters

Platanenweg 3, 25514 Brunsbüttel

Dr. Hein-Peter Pütz

DLG AgroFood Medien GmbH

Clemens-August-Straße 12, 53115 Bonn

Dr. Ulrike Richter

Syngenta Agro GmbH

Am Technologiepark 1 – 5, 63477 Maintal

Dieter Rücker

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Kaufmannstraße 71 – 73, 53115 Bonn

Guido Seedler

Deutscher Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin

Dr. Thomas Schmidt

Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.

Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin

Peter Stemmann

Lantmännen SW Seed GmbH

Teendorf, 29582 Hanstedt

Dr. Helmut Weiß

BayWa AG

Arabellastraße 4, 81295 München

Arbeitskreis Rapsspeiseöl

VorsitzenderJohannes Peter Angenendt

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

MitgliederGerhard Brankatschk

Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.

Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin

Dr. Henning Ehlers

Deutscher Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin

Günter Hell

Bundesverband Dezentraler Ölmühlen und Pflanzenöltechnik e. V.

Remigiusstraße 1, 66606 St. Wendel-Bliesen

Bernd Kleeschulte

Kleeschulte GmbH & Co.

Am Bennenberg 6, 33142 Büren

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Bericht 2011/2012106 Anhang

Markus Pauw

Brökelmann + Co. Oelmühle GmbH + Co.

Hafenstraße 83, 59067 Hamm

Dr. Michael Raß

Teutoburger Ölmühle GmbH & Co. KG

Gutenbergstraße 16a, 49477 Ibbenbüren

Fachkommission Tierernährung

VorsitzenderDr. Jürgen Weiß

Schlossäckerstraße 33

34130 Kassel

MitgliederProf. Dr. Gerhard Bellof

Fachbereich Land- und Ernährungswirtschaft

der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Am Hofgarten 1, 85350 Freising

Dr. Ingrid Halle

Institut für Tierernährung des Friedrich-Löffler-Institutes

Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

Dr. Herbert Lenz

Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co. KG

Weizenmühlenstraße 20, 40221 Düsseldorf

Dr. Bernd Losand

Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei

Mecklenburg-Vorpommern

Wilhelm-Stahl-Allee 2, 18196 Dummerstorf

Dr. Momme Matthiesen

Deutscher Raiffeisenverband e. V.

Pariser Platz 3, 10117 Berlin

Prof. Dr. Rainer Mosenthin

Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim

Emil-Wolff-Straße 8 –10, 70599 Stuttgart-Hohenheim

Dr. Svetlana Peganova

Raiffeisen Kraftfutterwerke Süd GmbH

Gottlieb-Daimler-Str. 25, 74076 Heilbronn

Dr. Wolfgang Preißinger

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Stadtschwarzacher Straße 18, 97359 Schwarzach am Main

Dr. Martin Pries

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Nevinghoff 40, 48147 Münster

Prof. Dr. Markus Rodehutscord

Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim

Emil-Wolff-Straße 8 –10, 70599 Stuttgart-Hohenheim

Dr. Thomas Schmidt

Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.

Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin

Dr. Friedrich Schöne

Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Naumburger Straße 98, 07743 Jena

Dr. Herbert Steingaß

Institut für Tierernährung der Universität Hohenheim

Emil-Wolff-Straße 8 –10, 70599 Stuttgart-Hohenheim

Dr. Olaf Steinhöfel

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

Am Park 3, 04886 Köllitsch

Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum

Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn

Endenicher Allee 15, 53115 Bonn

Dr. Manfred Weber

Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau

Sachsen-Anhalt

Lindenstraße 18, 39606 Iden

Fachkommission Humanernährung

VorsitzenderProf. Dr. med. Christian A. Barth

c/o Verein für Nutrigenomik

Georg-Strebl-Straße 8, 81479 München

Stellv. VorsitzenderProf. Dr. Helmut F. Erbersdobler

Institut für Humanernährung der Universität Kiel

Düsternbrooker Weg 17, 24105 Kiel

MitgliederHeinrich Busch

Deutsche Saatveredelung AG

Weißenburger Straße 5, 59557 Lippstadt

Prof. Dr. Gerhard Jahreis

Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Jena

Dornburger Straße 24, 07743 Jena

Prof. Dr. Berthold Koletzko

Kinderklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital

der Universität München

Lindwurmstraße 4, 80337 München

Dr. Gunhild Leckband

Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG

Hohenlieth, 24363 Holtsee

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Anhang 107

Dr. Bertrand Matthäus

Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide

des Max Rubner-Institutes

Schützenberg 12, 32756 Detmold

Dr. Maria Pfeuffer

Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch

des Max Rubner-Institutes

Haid-und Neu-Straße 9, 76131 Karlsruhe

Prof. Dr. Gerald Rimbach

Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde

Universität Kiel

Olshausenstraße 40, 24098 Kiel

Dr. Elke Trautwein

Unilever

Olivier van Noortlaan 120, NL-3133 AT Vlaardingen

Prof. Dr. Ursel Wahrburg

Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule Münster

Corrensstraße 25, 48149 Münster

Prof. Dr. Günther Wolfram

Institut für Ernährungswissenschaft der Universität München

Steinerweg 1b, 81241 München

Fachkommission Biokraftstoffe und nachwach-sende Rohstoffe

VorsitzenderProf. Dr.-Ing. Axel Munack

Institut für Agrartechnologie und Biosystemtechnik

des Johann Heinrich von Thünen-Institutes

Bundesallee 50, 38116 Braunschweig

MitgliederElmar Baumann

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V.

Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin

Dr. Jürgen Fischer

ADM Research GmbH

c/o ADM Hamburg AG-Werk Noblée & Thörl

Seehafenstraße 24, 21079 Hamburg

Dr. Thomas Garbe

Volkswagen AG

EADA/6 Otto- und Dieselkraftstoffe

Postfach 17 69, 38436 Wolfsburg

Prof. Dr. Jürgen Krahl

Hochschule Coburg (University of Applied Sciences Coburg)

Friedrich-Streib-Straße 2, 96450 Coburg

Rolf Luther

Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH

Friesenheimer Straße 15, 68169 Mannheim

Dr. Edgar Remmele

Technologie- und Förderzentrum im

Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe

Schulgasse 18, 94315 Straubing

Margret Schmidt

Shell Global Solutions (Deutschland) GmbH, PAE lab, GSMR/1

Hohe-Schaar-Straße 36, 21107 Hamburg

Dr. rer. nat. Ulrike Schümann

Leiterin Betriebsstoff- und Umweltlabor der Universität Rostock

Albert-Einstein-Straße 2, 18059 Rostock

Dr. Andreas Schütte

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

OT Gülzow, Hofplatz 1, 18276 Gülzow

Prof. Dr.-Ing. Helmut Tschöke

Institut für Mobile Systeme der Universität Magdeburg

Universitätsplatz 2, 39106 Magdeburg

Dr. Jörg Ullmann

Robert Bosch GmbH

Diesel Systems DS/ENF-FQS

Postfach 30 02 20, 70442 Stuttgart

Dr. Alfred Westfechtel

Emery Oleochemicals GmbH

Henkelstraße 67, 40589 Düsseldorf

Dr. Thomas Wilharm

ASG Analytik-Service Gesellschaft mbH

Trentiner Ring 30, 86356 Neusäß

Markus Winkler

DEUTZ AG

F&E-Zentrum

Ottostraße 1, 51149 Köln

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Bericht 2011/2012Bericht 2011/2012108 Anhang

DeutschlandTab. 1: Verarbeitung, Einfuhr und Ausfuhr von Ölsaaten

Tab. 2: Produktion, Einfuhr und Ausfuhr von pflanzlichen Ölen und Fetten

Tab. 3: Bilanzen

Tab. 4: Produktion, Einfuhr und Ausfuhr von Ölschroten

Tab. 5: Anbau von Ölsaaten 2006 –2011

Tab. 6: Anbau von Raps 2006 –2011

Tab. 7: Anbau von Winterraps 2006 –2011

Tab. 8: Anbau von Sommerraps, Winter- und Sommerrübsen 2006 –2011

Tab. 9: Erträge von Winterraps 2006 –2011

Tab. 10: Erträge von Sommerraps, Winter- und Sommerrübsen 2006 –2011

Tab. 11: Ernten von Raps 2006 –2011

Tab. 12: Ernten von Winterraps 2006 –2011

Tab. 13: Ernten von Sommerraps 2006 –2011

Tab. 14: Anbau von Sonnenblumen 2006 –2011

Tab. 15: Erträge von Sonnenblumen 2006 –2011

Tab. 16: Ernten von Sonnenblumen 2006 –2011

Tab. 17: Anbau von Öllein 2006 –2011

Tab. 18: Anbau von Futtererbsen 2006 –2011

Tab. 19: Erträge von Futtererbsen 2006 –2011

Tab. 20: Ernten von Futtererbsen 2006 –2011

Tab. 21: Anbau von Ackerbohnen 2006 –2011

Tab. 22: Erträge von Ackerbohnen 2006 –2011

Tab. 23: Ernten von Ackerbohnen 2006 –2011

Tab. 24: Anbau, Erträge und Ernten von Lupinen 2010 –2011

Europäische UnionTab. 25: Anbau von Ölsaaten in der EU 2006 –2011

Tab. 26: Ernten von Ölsaaten in der EU 2006 –2011

Tab. 27: Anbau von Raps und Rübsen in der EU 2006 –2011

Tab. 28: Ernten von Raps und Rübsen in der EU 2006 –2011

Tab. 29: Anbau von Sonnenblumen in der EU 2006 –2011

Tab. 30: Ernten von Sonnenblumen in der EU 2006 –2011

Tab. 31: Anbau von Futtererbsen in der EU 2006 –2011

Tab. 32: Ernten von Futtererbsen in der EU 2006 –2011

Tab. 33: Anbau von Ackerbohnen in der EU 2006 –2011

Tab. 34: Ernten von Ackerbohnen in der EU 2006 –2011

BiokraftstoffeTab. 35: Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2006 –2011

Tab. 36: Monatlicher Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2007–2011

Tab. 37: Außenhandel mit Biodiesel 2008 –2011

Tab. 38: EU-Produktionskapazitäten für Biodiesel 2006 –2011

Tab. 39: EU-Produktion von Biodiesel 2005 –2010

Tab. 40: Biodieselproduktionskapazitäten 2012 in Deutschland

Tab. 41: Außenhandel mit Ethanol 2006 –2011

Verzeichnis der Tabellenim Anhang

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 109Bericht 2011/2012

Tab. 2: Produktion, Einfuhr und Ausfuhr von pflanzlichen Ölen und Fetten in 1.000 t

Produktion

2010 2011*

0 0

579 563

3.547 3.217

128 119

0 0

0 0

51 53

4.305 3.952

*

I. Pflanzliche Öle/Fette

– Erdnußöl

– Sojaöl

– Rapsöl

– Sonnenblumenöl

– Palmöl

– Palmkernöl

– andere**

zusammen

Einfuhr

2010 2011*

5 6

71 66

401 523

277 306

1.495 1.157

297 361

477 411

3.023 2.830

Ausfuhr

2010 2011*

1 1

271 336

564 476

83 121

232 235

8 4

43 54

1.202 1.227

* vorläufige Zahlen** Kokos-, Lein-, Rizinus- und Maiskeimöl sind unter "andere" erfasstQuelle: OVID

Tab. 1: Verarbeitung, Einfuhr und Ausfuhr von Ölsaaten in 1.000 t

* vorläufige Zahlen** Aus Datenschutzgründen sind Kopra-, Leinsamen und Rizinusbohnen unter "andere" zusammengefasst. Quelle: OVID

Ausfuhr

2010 2011*

40 44

270 216

43 58

9 8

362 326

Einfuhr

2010 2011*

3.417 3.150

866 973

377 514

384 448

568 278

243 198

114 95

813 513

2.314 3.113

593 1.059

- 425

72 282

291 231

154 211

455 118

251 135

496 335

95 121

6.322 6.719

Verarbeitung

2010 2011*

3.038 2.955

8.326 7.690

291 269

100 114

11.655 10.914

*

Sojabohnen

Herkunft:

Brasilien

USA

Paraguay

Kanada

Uruguay

Argentinien

Drittländer via Niederlande

Raps/Rübsen

Herkunft:

Frankreich

Australien

Vereinigtes Königreich

Ungarn

Niederlande

Polen

Tschechische Republik

Sonnenblumenkerne

andere**

insgesamt

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Bericht 2011/2012110 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 3: Bilanzen in 1.000 t Tab. 4: Produktion, Einfuhr und Ausfuhr von Ölschroten in 1.000 t

* vorläufige Zahlen** Bilanz = Produktion + Import - ExportQuelle: OVID

* vorläufige Zahlen*** einschl. Schrote aus Maiskeimen, Sesamsaaten, Baumwollsaaten, Leinsaaten und Kopra Quelle: OVID

Bilanz**

2010 2011*

I. Pflanzliche Öle/Fette

– Erdnußöl 6 7

– Sojaöl 921 965

– Rapsöl 4.512 4.216

– Sonnenblumenöl 488 546

– Palmöl 1.727 1.392

– Palmkernöl 305 365

– andere** 571 518

im Inland verfügbar 8.530 8.009

II. Ölschrote

– Sojaschrot 4.665 4.431

– Rapsschrot 3.153 3.193

– Palmkernexpeller 282 382

– Sonnenblumenschrot 147 186

– andere*** 70 72

im Inland verfügbar 8.317 8.264

Zeichenerklärung Abkürzungen

– nichts vorhanden

. Zahlenwert unbekannt

0 weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, jedoch mehr als nichts

X Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll

/ Keine Angaben, da Zahlenwert nicht sicher genug

() Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch relativ unsicher ist

2010 2011*

Produktion

- Sojaschrot 2.423 2.356

- Rapsschrot 4.569 4.370

- Sonnenblumenschrot 160 149

- andere *** 80 87

insgesamt 7.232 6.962

Einfuhr

– Sojaschrot 3.514 3.378

Herkunft:

Brasilien 1.781 2.018

Argentinien 830 632

Niederlande 752 574

– Rapsschrot 445 350

– Palmkernexpeller 293 397

– Sonnenblumenschrot 82 141

– andere*** 4 1

insgesamt 4.338 4.267

Ausfuhr

– Sojaschrot 1.272 1.303

davon:

Tschech. Republik 428 379

Polen 115 88

Österreich 128 112

Dänemark 232 169

– Rapsschrot 1.861 1.527

– Sonnenblumenschrot 95 104

– Palmkernexpeller 11 15

– andere*** 14 16

insgesamt 3.253 2.965

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 111

Tab. 5: Anbau von Ölsaaten 2006 –2011 in ha

Tab. 6: Anbau von Raps 2006 –2011 in ha

Tab. 7: Anbau von Winterraps 2006 –2011 in ha

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010

Baden-Württemberg 71.700 73.100 72.900 78.700 71.151

Bayern 167.900 176.700 164.900 170.500 153.941

Brandenburg 151.700 148.900 142.700 151.000 154.899

Hessen 63.800 66.300 61.500 67.100 67.144

Mecklenburg-Vorpommern 244.900 259.400 224.100 245.500 252.661

Niedersachsen 134.500 151.900 115.200 127.900 131.052

Nordrhein-Westfalen 69.700 75.700 60.600 68.200 68.835

Rheinland-Pfalz 39.800 43.500 43.700 45.400 46.930

Saarland 3.500 3.900 4.100 4.500 4.353

Sachsen 133.300 143.800 131.400 136.800 140.196

Sachsen-Anhalt 168.100 186.000 164.700 173.400 175.418

Schleswig-Holstein 113.300 121.300 95.800 115.400 112.158

Thüringen 120.200 127.200 122.000 121.500 122.560

Deutschland gesamt 1.483.200 1.578.600 1.404.700 1.506.800 1.502.269

2011

67.600

132.500

143.500

65.400

213.400

128.100

66.700

44.600

4.200

130.900

166.000

89.600

116.500

1.370.000

2011

65.400

126.700

122.400

65.200

212.200

127.300

66.600

44.200

4.200

127.600

161.600

89.500

114.600

1.328.600

2006 2007 2008 2009 2010

Baden-Württemberg 70.000 71.800 71.800 76.400 68.848

Bayern 161.100 173.100 162.900 167.300 148.669

Brandenburg 124.900 133.100 121.600 131.200 133.523

Hessen 63.100 66.200 61.400 66.800 66.934

Mecklenburg-Vorpommern 244.300 259.000 223.700 244.900 251.965

Niedersachsen 132.300 150.800 114.400 127.200 130.036

Nordrhein-Westfalen 68.800 75.100 60.400 68.000 68.596

Rheinland-Pfalz 38.500 43.000 43.200 44.900 46.045

Saarland 3.300 3.800 4.100 4.400 .

Sachsen 130.500 141.900 129.400 134.200 137.115

Sachsen-Anhalt 162.000 182.900 161.400 170.400 171.772

Schleswig-Holstein 113.200 121.100 95.800 115.300 112.058

Thüringen 116.100 125.500 119.700 119.300 120.337

Deutschland gesamt 1.429.000 1.548.200 1.370.700 1.471.200 1.461.197

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 68.500 70.600 71.000 75.700 68.234 64.500

Bayern 160.600 172.800 162.300 167.000 148.446 125.700

Brandenburg 123.600 132.800 121.200 131.100 133.016 118.400

Hessen 62.100 65.900 61.200 66.600 66.809 64.900

Mecklenburg-Vorpommern 243.200 258.400 222.900 244.800 251.893 204.900

Niedersachsen 128.800 149.700 113.400 126.300 129.590 125.900

Nordrhein-Westfalen 65.600 73.000 59.100 66.100 68.058 66.300

Rheinland-Pfalz 37.400 42.400 42.900 44.500 45.712 43.900

Saarland 3.200 3.800 4.100 4.400 4.271 4.100

Sachsen 130.000 141.600 129.200 133.800 136.843 126.600

Sachsen-Anhalt 159.800 181.300 160.500 169.400 171.360 159.400

Schleswig-Holstein 112.000 120.400 95.400 114.700 111.890 88.800

Thüringen 114.500 125.100 119.400 118.900 120.209 112.900

Deutschland gesamt 1.409.900 1.538.600 1.363.400 1.464.400 1.457.331 1.307.400

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 111 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012112 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 10: Erträge von Sommerraps, Winter- und Sommerrübsen 2006 –2011 in dt/ha

Tab. 9: Erträge von Winterraps 2006 –2011 in dt/ha

Tab. 8: Anbau von Sommerraps, Winter- und Sommerrübsen 2006 –2011 in ha

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 24,0 24,9 26,2 24,4 25,2 19,9

Bayern 23,2 25,7 24,9 26,5 29,0 25,8

Brandenburg 9,3 11,9 23,6 3,3 16,8 15,0

Hessen 20,0 18,9 22,7 26,1 33,0 17,8

Mecklenburg-Vorpommern 15,6 8,2 10,0 9,8 10,8 17,3

Niedersachsen 23,1 23,4 23,2 27,1 22,8 24,5

Nordrhein-Westfalen 26,1 26,5 29,7 29,7 37,8 24,0

Rheinland-Pfalz 22,1 20,5 25,3 31,2 27,8 15,0

Saarland 21,2 21,7 18,8 24,3 23,4 17,2

Sachsen 18,0 11,3 18,0 21,6 20,0 19,2

Sachsen-Anhalt 17,3 14,6 22,0 25,1 18,7 18,2

Schleswig-Holstein 19,7 19,2 17,7 25,0 . .

Thüringen 20,4 14,9 20,0 22,6 15,2 19,6

Deutschland gesamt 20,8 20,3 22,8 26,2 24,5 18,5

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 39,9 42,1 37,4 41,8 38,8 26,5

Bayern 37,6 40,1 35,0 38,6 33,5 24,6

Brandenburg 33,3 30,2 35,5 41,1 37,2 22,3

Hessen 39,0 35,5 35,9 44,4 39,7 31,7

Mecklenburg-Vorpommern 38,4 34,0 39,8 45,0 40,2 26,6

Niedersachsen 38,1 31,4 36,4 44,2 40,4 34,5

Nordrhein-Westfalen 38,2 35,0 36,5 42,5 40,1 36,4

Rheinland-Pfalz 38,8 34,8 38,7 41,7 38,5 24,4

Saarland 35,5 31,3 34,4 39,0 37,1 24,6

Sachsen 34,9 32,8 36,1 41,6 38,5 31,5

Sachsen-Anhalt 38,1 31,2 41,1 44,1 40,5 31,2

Schleswig-Holstein 39,1 39,1 42,2 46,8 43,4 30,8

Thüringen 37,6 32,8 35,8 42,4 38,0 32,7

Deutschland gesamt 37,6 34,5 37,7 42,9 39,0 29,3

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 1.500 1.300 900 700 614 /

Bayern 500 300 600 200 223 900

Brandenburg 1.300 300 400 100 507 4.100

Hessen 1.000 200 200 200 125 /

Mecklenburg-Vorpommern 1.100 500 700 200 72 7.300

Niedersachsen 3.400 1.100 1.100 900 449 1.400

Nordrhein-Westfalen 3.300 2.100 1.200 2.000 538 /

Rheinland-Pfalz 1.200 500 300 400 332 /

Saarland 100 100 100 0 . 100

Sachsen 500 300 200 300 272 1.000

Sachsen-Anhalt 2.200 1.600 900 900 412 2.200

Schleswig-Holstein 1.200 700 400 500 168 /

Thüringen 1.700 400 400 400 128 1.700

Deutschland gesamt 19.000 9.600 7.300 6.800 3.866 21.200

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 113

Tab. 11: Ernten von Raps 2006 –2011 in t

Tab. 12: Ernten von Winterraps 2006 –2011 in t

Tab. 13: Ernten von Sommerraps 2006 –2011 in t (inkl. Winter- und Sommerrübsen)

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 276.500 300.000 267.400 318.000 266.427 172.900

Bayern 605.600 693.600 569.900 645.900 497.225 311.300

Brandenburg 412.700 401.100 431.000 538.500 495.005 269.800

Hessen 244.200 234.100 219.800 296.500 265.645 206.100

Mecklenburg-Vorpommern 936.000 878.600 887.100 1.102.100 1.011.680 558.000

Niedersachsen 498.600 472.500 415.600 560.700 524.189 438.300

Nordrhein-Westfalen 259.100 261.400 219.500 286.500 274.696 242.300

Rheinland-Pfalz 147.500 148.800 166.700 186.900 176.903 107.700

Saarland 11.500 11.900 14.100 17.100 - 10.200

Sachsen 454.700 464.700 466.600 557.400 527.389 400.800

Sachsen-Anhalt 612.200 567.100 661.400 748.700 695.463 500.800

Schleswig-Holstein 440.400 472.000 403.100 538.600 485.762 485.800

Thüringen 434.200 411.400 428.400 505.400 456.837 373.000

Deutschland gesamt 5.336.500 5.320.500 5.154.700 6.306.700 5.697.595 3.869.500

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 272.800 296.800 265.200 316.400 264.879 171.200

Bayern 604.500 692.700 568.300 645.300 496.579 308.900

Brandenburg 411.400 400.800 430.100 538.500 494.153 263.700

Hessen 242.200 233.700 219.500 296.000 265.232 205.600

Mecklenburg-Vorpommern 934.300 878.100 886.400 1.101.900 1.011.601 545.200

Niedersachsen 490.700 469.900 413.100 558.100 523.166 434.800

Nordrhein-Westfalen 250.500 255.700 215.900 280.600 272.663 241.600

Rheinland-Pfalz 144.900 147.700 165.900 185.600 175.980 107.200

Saarland 11.300 11.800 14.000 17.100 15.839 10.100

Sachsen 453.800 464.300 466.300 556.800 526.844 398.900

Sachsen-Anhalt 608.400 564.700 659.400 746.400 694.694 496.800

Schleswig-Holstein 438.100 470.700 402.500 537.300 485.384 273.500

Thüringen 430.800 410.800 427.600 504.600 456.641 369.600

Deutschland gesamt 5.296.900 5.301.100 5.138.000 6.288.800 5.688.130 3.830.400

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 3.600 3.123 2.200 1.600 1.548 /

Bayern 1.100 810 1.600 600 646 2.400

Brandenburg 1.200 347 900 - 852 6.100

Hessen 2.000 432 400 500 413 /

Mecklenburg-Vorpommern 1.700 439 700 200 79 12.700

Niedersachsen 7.900 2.580 2.500 2.500 1.022 3.500

Nordrhein-Westfalen 8.600 5.659 3.700 5.900 2.033 /

Rheinland-Pfalz 2.600 1.080 800 1.300 923 /

Saarland 300 144 100 - . 100

Sachsen 900 391 400 700 545 1.800

Sachsen-Anhalt 3.900 2.399 2.000 2.300 769 4.000

Schleswig-Holstein 2.400 1.327 600 1.300 . .

Thüringen 3.400 576 800 800 196 3.400

Deutschland gesamt 39.600 19.420 16.700 17.900 9.466 39.100

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 113 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012114 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 14: Anbau von Sonnenblumen 2006 –2011 in ha

Tab. 15: Erträge von Sonnenblumen 2006 –2011 in dt/ha

Tab. 16: Ernten von Sonnenblumen 2006 –2011 in t

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 700 444 200 400 504 /

Bayern 5.400 2.650 1.300 1.300 1.917 2.000

Brandenburg 18.700 11.922 18.200 16.800 16.963 18.000

Hessen 0 48 - 100 35 /

Mecklenburg-Vorpommern 100 86 200 200 189 500

Niedersachsen 100 294 100 100 84 /

Nordrhein-Westfalen 0 37 0 0 33 .

Rheinland-Pfalz 900 331 200 400 353 300

Saarland 0 2 - - . 0

Sachsen 1.500 916 1.200 1.500 1.462 1.800

Sachsen-Anhalt 2.800 1.609 2.400 1.900 2.267 2.800

Schleswig-Holstein 0 7 0 0 . /

Thüringen 1.900 814 1.100 900 966 1.000

Deutschland gesamt 32.000 19.161 24.900 23.600 24.973 26.800

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 30,5 31,1 32,5 32,9 30,4 31,5

Bayern 26,9 27,8 27,2 32,8 28,5 31,4

Brandenburg 16,0 25,9 18,0 22,3 17,0 17,3

Hessen . . . . . .

Mecklenburg-Vorpommern 16,4 20,3 16,1 18,4 13,0 13,6

Niedersachsen . - . . . .

Nordrhein-Westfalen 30,0 36,9 37,1 43,2 34,5 36,3

Rheinland-Pfalz 30,2 31,0 32,0 31,4 30,2 28,1

Saarland 20,0 22,3 20,7 - 28,7 23,4

Sachsen 15,7 29,7 22,9 26,1 17,9 22,2

Sachsen-Anhalt 18,2 25,2 19,8 26,6 18,0 22,7

Schleswig-Holstein . . . . . .

Thüringen 26,4 26,4 28,0 30,5 25,7 27,2

Deutschland gesamt 19,3 26,5 19,6 24,1 18,9 19,8

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 2.100 1.381 700 1.400 1.532 /

Bayern 14.500 7.368 3.600 4.200 5.464 6.200

Brandenburg 29.800 30.878 32.700 37.500 28.837 31.000

Hessen . . . . . /

Mecklenburg-Vorpommern 100 174 300 300 245 700

Niedersachsen . . . . . /

Nordrhein-Westfalen 100 137 100 100 115 /

Rheinland-Pfalz 2.600 1.025 800 1.100 1.616 700

Saarland 0 4 . - . 0

Sachsen 2.400 2.720 2.700 3.900 2.617 3.900

Sachsen-Anhalt 5.200 4.057 4.900 5.200 4.069 6.400

Schleswig-Holstein . . . . . /

Thüringen 4.900 2.190 3.000 2.700 2.486 2.800

Deutschland gesamt 51.900 50.862 48.900 56.900 47.240 53.200

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 114 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 115

Tab. 17: Anbau von Öllein 2006 –2011 in ha

Tab. 18: Anbau von Futtererbsen 2006 –2011 in ha

Tab. 19: Erträge von Futtererbsen 2006 –2011 in dt/ha

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 200 57 17 - 155 .

Bayern 300 129 51 100 200 .

Brandenburg 7.100 3.143 2.203 2.000 3.534 2.100

Hessen 0 64 42 100 24 .

Mecklenburg-Vorpommern 400 248 106 100 165 100

Niedersachsen 400 101 57 100 235 .

Nordrhein-Westfalen 100 81 84 - 1 -

Rheinland-Pfalz 100 57 30 - 83 .

Saarland 100 7 7 - . 0

Sachsen 900 426 317 200 610 500

Sachsen-Anhalt 2.000 917 577 800 994 1.000

Schleswig-Holstein 0 142 6 - . .

Thüringen 2.000 717 672 700 844 500

Deutschland gesamt 13.700 6.087 4.212 4.100 6.859 4.600

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 3.700 2.904 2.300 2.800 3.785 3.500

Bayern 13.900 11.886 9.300 11.300 13.992 12.800

Brandenburg 13.800 11.940 8.000 6.100 7.500 8.800

Hessen 3.600 2.441 1.400 1.400 1.401 1.300

Mecklenburg-Vorpommern 4.000 2.822 1.800 1.400 1.955 2.500

Niedersachsen 2.800 1.926 1.300 1.000 992 /

Nordrhein-Westfalen 2.400 2.113 1.700 1.900 1.635 1.200

Rheinland-Pfalz 2.000 1.421 1.100 1.100 1.338 1.400

Saarland 200 209 100 200 . 200

Sachsen 12.100 8.378 5.600 5.500 6.707 5.900

Sachsen-Anhalt 18.500 9.833 6.500 7.600 8.842 8.700

Schleswig-Holstein 700 513 700 500 451 400

Thüringen 14.400 11.274 8.100 7.600 8.381 8.400

Deutschland gesamt 92.100 67.668 48.000 48.300 57.228 55.800

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 34,9 34,0 36,7 35,9 34,6 31,7

Bayern 32,7 33,3 32,1 34,5 30,4 30,2

Brandenburg 21,4 16,7 12,4 28,4 21,2 15,7

Hessen 38,8 27,5 40,2 41,8 39,6 30,9

Mecklenburg-Vorpommern 29,3 23,2 18,3 29,0 27,2 25,6

Niedersachsen 35,3 31,9 32,9 29,6 29,6 39,1

Nordrhein-Westfalen 40,1 34,8 41,3 42,2 36,2 35,2

Rheinland-Pfalz 33,6 32,9 37,1 39,2 38,1 24,8

Saarland 30,4 26,5 27,7 29,5 31,5 28,4

Sachsen 29,8 26,6 26,1 29,7 28,1 30,2

Sachsen-Anhalt 32,2 23,2 34,3 38,1 32,5 26,7

Schleswig-Holstein 40,3 37,3 42,3 . . .

Thüringen 34,0 25,8 34,0 36,0 31,0 32,2

Deutschland gesamt 31,3 26,2 29,3 34,3 30,0 27,7

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 115 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012116 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 20: Ernten von Futtererbsen 2006 –2011 in t

Tab. 21: Anbau von Ackerbohnen 2006 –2011 in ha

Tab. 22: Erträge von Ackerbohnen 2006 –2011 in dt/ha

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 12.900 9.872 8.400 10.100 13.104 11.100

Bayern 45.300 39.580 29.700 39.000 42.535 38.800

Brandenburg 29.500 19.940 10.000 17.400 15.900 13.800

Hessen 14.100 6.718 5.800 5.700 5.548 4.100

Mecklenburg-Vorpommern 11.800 6.546 3.300 4.100 5.318 6.500

Niedersachsen 9.700 6.138 4.300 2.900 2.936 /

Nordrhein-Westfalen 9.500 7.345 7.100 7.800 5.922 4.100

Rheinland-Pfalz 6.600 4.669 4.100 4.200 5.100 3.500

Saarland 700 553 400 600 . 500

Sachsen 36.100 22.285 14.500 16.200 18.846 17.900

Sachsen-Anhalt 59.500 22.793 22.500 28.900 28.711 23.100

Schleswig-Holstein 2.800 1.912 2.800 . . .

Thüringen 49.000 29.110 27.600 27.500 25.940 27.100

Deutschland gesamt 287.700 177.487 140.600 165.900 171.966 154.600

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 800 738 700 800 1.164 1.200

Bayern 1.900 1.983 1.500 2.200 3.524 4.200

Brandenburg 100 75 - 200 150 300

Hessen 1.100 1.014 900 1.300 1.367 1.300

Mecklenburg-Vorpommern 400 308 300 200 425 300

Niedersachsen 1.500 1.169 1.100 1.500 1.509 /

Nordrhein-Westfalen 3.100 2.543 2.100 2.000 2.051 1.600

Rheinland-Pfalz 200 1.273 100 . 256 /

Saarland - 22 - - . 0

Sachsen 1.800 995 1.100 1.000 1.207 1.300

Sachsen-Anhalt 1.000 904 900 700 1.012 1.100

Schleswig-Holstein 900 853 900 700 874 1.300

Thüringen 2.100 1.477 1.500 1.300 2.711 2.600

Deutschland gesamt 15.000 12.216 11.100 12.000 16.293 17.300

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 31,3 31,6 35,0 33,5 32,3 35,2

Bayern 33,8 37,4 35,5 37,4 32,9 35,0

Brandenburg 11,4 8,9 5,3 23,5 24,8 19,3

Hessen 28,3 21,8 31,8 43,2 26,9 18,2

Mecklenburg-Vorpommern 26,5 37,2 27,0 41,9 22,3 45,1

Niedersachsen 39,9 39,6 39,9 32,5 32,1 41,9

Nordrhein-Westfalen 40,4 39,8 42,1 42,7 35,7 43,9

Rheinland-Pfalz 29,3 27,5 30,1 37,0 29,4 36,7

Saarland 27,1 26,0 26,9 30,6 27,1 23,6

Sachsen 29,5 36,2 30,9 45,6 30,8 39,6

Sachsen-Anhalt 22,8 35,0 34,0 50,2 36,0 36,1

Schleswig-Holstein 37,2 37,0 32,3 . . .

Thüringen 26,1 32,9 26,6 42,1 23,5 32,3

Deutschland gesamt 32,6 35,3 34,5 39,5 30,6 35,6

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 116 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 117

Tab. 23: Ernten von Ackerbohnen 2006 –2011 in t

Tab. 24: Anbau, Erträge und Ernten von Lupinen 2010 –2011

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

Anmerkung: Deutschland gesamt einschließlich Stadtstaaten Quelle: Stat. Bundesamt, AMI

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 2.500 2.335 2.400 2.700 3.761 4.300

Bayern 6.400 7.415 5.400 8.200 11.593 14.700

Brandenburg 100 67 - 500 373 600

Hessen 3.200 2.214 3.000 5.400 3.672 2.500

Mecklenburg-Vorpommern 1.100 1.146 700 900 947 1.300

Niedersachsen 5.900 4.627 4.400 4.900 4.847 /

Nordrhein-Westfalen 12.400 10.129 9.000 8.400 7.323 7.200

Rheinland-Pfalz 500 350 300 . 752 /

Saarland 100 58 100 100 . 100

Sachsen 5.200 3.601 3.400 4.400 3.717 5.000

Sachsen-Anhalt 2.400 3.169 2.900 3.600 3.645 4.100

Schleswig-Holstein 3.500 3.157 2.900 . . .

Thüringen 2.500 4.854 3.900 5.600 6.358 8.400

Deutschland gesamt 49.100 43.147 38.400 47.500 49.922 61.400

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Baden-Württemberg 76 . . . . .

Bayern 415 / . 19 . /

Brandenburg 12.602 11.100 11,7 11,5 14.744 12.800

Hessen 133 / (27,6) (31,5) (400) /

Mecklenburg-Vorpommern 3.700 3.400 12,2 13,9 4.517 4.700

Niedersachsen 659 / 24,4 / 1.609 /

Nordrhein-Westfalen 101 / 23,6 30,0 239 /

Rheinland-Pfalz 82 / x x x /

Saarland 8 . 16,6 20,0 14 .

Sachsen 1.257 1.100 15,8 20,5 1.986 2.200

Sachsen-Anhalt 4.421 4.300 11,3 7,9 4.974 3.400

Schleswig-Holstein 115 / . . . /

Thüringen . 400 17,4 27,5 . 1.100

Deutschland gesamt 24.006 21.500 12,7 12,8 30.578 27.600

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Bericht 2011/2012118 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 25: Anbau von Ölsaaten in der EU 2006 –2011 in 1.000 ha

Anmerkung: Erfasst sind Raps/Rübsen, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen sowie Mohn, Saflor u.a.Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 1.579 1.405 1.507 1.509 1.349

Frankreich 2.185 2.081 2.264 2.240 2.335

Italien 264 235 283 305 402

Niederlande 7 6 4 4 3

Belgien 25 21 10 10 11

Luxemburg 5 5 5 4 5

Verein. Königreich 687 621 601 657 681

Irland 8 7 7 5 .

Dänemark 179 172 163 167 149

Griechenland 343 15 24 54 83

Spanien 682 935 936 781 890

Portugal 18 24 24 23 22

Österreich 119 122 134 111 148

Finnland 94 66 83 161 2

Schweden 92 93 110 128 77

EU-15 6.286 5.807 6.152 6.159 6.157

Estland 74 78 82 98 89

Lettland 100 85 96 106 44

Litauen 175 163 194 252 31

Malta - - - - .

Polen 825 791 834 791 782

Slowakei 234 249 272 280 250

Slowenien 10 8 9 9 11

Tschechien 452 484 487 490 464

Ungarn 793 849 893 860 874

Zypern - - - - 0

EU-25 8.949 8.515 9.018 9.045 8.702

Rumänien 1.340 1.239 1.254 1.405 1.436

Bulgarien 656 797 801 860 987

EU-27 10.946 10.551 11.073 11.310 11.125

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 118 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 119

Tab. 26: Ernten von Ölsaaten in der EU 2006 –2011 in 1.000 t

Anmerkung: Erfasst sind Raps/Rübsen, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen sowie Mohn, Saflor u. a.; Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 5.399 5.371 5.204 6.364 5.802 3.883

Frankreich 5.753 6.111 6.408 7.428 6.629 7.362

Italien 865 701 636 801 905 1.079

Niederlande 16 14 12 15 15 7

Belgien 45 51 38 42 54 .

Luxemburg 16 18 17 18 16 16

Verein, Königreich 1.678 2.125 1.973 1.966 2.303 2.730

Irland 18 32 23 29 18 0

Dänemark 435 596 629 637 580 506

Griechenland 493 411 16 28 93 1.161

Spanien 672 786 895 910 929 1.148

Portugal 4 14 16 13 13 13

Österreich 307 274 320 327 325 383

Finnland 148 114 89 142 181 2

Schweden 232 229 265 317 303 214

EU-15 16.080 16.847 16.540 19.035 18.166 18.504

Estland 85 134 111 136 130 20

Lettland 122 212 205 209 225 90

Litauen 170 312 331 418 417 48

Malta - - - - - .

Polen 1.682 2.163 2.128 2.528 2.103 1.777

Slowakei 515 468 633 596 495 564

Slowenien 9 18 13 13 19 14

Tschechien 1.056 1.146 1.194 1.280 1.160 1.184

Ungarn 1.618 1.624 2.216 1.928 1.640 1.992

Zypern 1 1 1 1 1 1

EU-25 21.338 22.924 23.373 26.142 24.355 24.194

Rumänien 2.050 1.047 1.942 1.764 2.356 2.733

Bulgarien 1.230 658 1.533 1.555 2.064 1.967

EU-27 24.619 24.629 26.848 29.461 28.775 28.894

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 119 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012

120

Verzeichnis der Tabellen

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 1.429 1.548 1.371 1.471 1.473 1.328

Frankreich 1.406 1.616 1.421 1.481 1.465 1.556

Italien 4 7 13 25 20 19

Niederlande 3 3 2 3 3 2

Belgien/Luxemburg 14 16 14 14 15 12

Verein. Königreich 500 602 598 581 637 705

Irland 5 8 7 7 5 0

Dänemark 125 179 172 163 167 151

Spanien 6 20 11 22 20 31

Österreich 43 49 56 57 54 54

Finnland 108 90 65 81 158 91

Schweden 90 88 90 100 109 100

EU-15 3.732 4.226 3.819 4.004 4.126 4.049

Estland 63 74 78 82 98 78

Lettland 84 100 85 96 106 118

Litauen 151 174 162 192 251 250

Polen 624 797 771 810 769 828

Slowakei 124 155 163 168 164 144

Slowenien 3 5 4 4 4 5

Tschechien 292 338 357 355 369 374

Ungarn 142 225 247 261 259 233

EU-25 5.214 6.094 5.685 5.970 6.146 6.079

Rumänien 110 365 365 420 516 377

Bulgarien 16 54 88 100 190 231

EU-27 5.340 6.513 6.138 6.490 6.852 6.687

Tab. 27: Anbau von Raps und Rübsen in der EU 2006 –2011 in 1.000 ha

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 121

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 32 19 25 24 25 27

Frankreich 645 519 630 725 695 741

Griechenland 10 14 15 24 54 83

Italien 145 127 115 124 101 118

Österreich 35 26 27 26 25 26

Portugal 8 18 24 24 23 22

Spanien 623 601 731 851 698 858

EU-15 1.497 1.323 1.566 1.797 1.621 1.875

Slowakei 109 65 75 84 83 89

Tschechien 47 24 25 26 27 29

Ungarn 534 513 550 535 501 574

EU-25 2.187 1.926 2.215 2.441 2.232 2.567

Rumänien 991 836 814 766 811 987

Bulgarien 751 602 722 686 650 747

EU-27 3.929 3.364 3.751 3.894 3.693 4.301

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 5.337 5.321 5.155 6.307 5.749 3.870

Frankreich 4.145 4.684 4.719 5.584 4.816 5.368

Italien 6 15 28 51 50 44

Niederlande 12 12 10 12 12 7

Belgien/Luxemburg 50 59 49 60 61 57

Verein. Königreich 1.890 2.108 1.973 1.912 2.230 2.778

Irland 18 32 23 29 18 0

Dänemark 435 596 629 637 580 508

Spanien 8 35 21 35 36 62

Österreich 137 145 175 171 171 180

Finnland 148 114 89 140 179 115

Schweden 220 222 259 299 279 267

EU-15 12.405 13.341 13.130 15.236 14.179 13.256

Estland 85 133 111 136 130 124

Lettland 122 212 205 209 225 220

Litauen 170 312 330 416 415 484

Polen 1.652 2.130 2.106 2.497 2.078 1.869

Slowakei 260 321 424 387 323 332

Slowenien 5 15 11 10 16 14

Tschechien 880 1.032 1.049 1.128 1.042 1.046

Ungarn 338 496 655 579 560 527

EU-25 15.916 17.992 18.021 20.596 18.966 17.872

Rumänien 175 362 673 570 924 732

Bulgarien 29 93 231 236 545 520

EU-27 16.119 18.446 18.925 21.402 20.435 19.124

Tab. 28: Ernten von Raps und Rübsen in der EU 2006 –2011 in 1.000 t

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

Tab. 29: Anbau von Sonnenblumen in der EU 2006 –2011 in 1.000 ha

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 121 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012122 Verzeichnis der Tabellen

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Deutschland 62 51 49 57 54 53

Frankreich 1.440 1.308 1.608 1.704 1.633 1.885

Griechenland 12 17 16 28 93 454

Italien 308 277 261 280 213 274

Österreich 85 60 80 71 67 74

Portugal 4 14 16 13 13 13

Spanien 662 733 873 870 887 1.084

EU-15 2.573 2.460 2.902 3.022 2.958 3.837

Slowakei 229 133 192 187 150 201

Tschechien 101 52 61 61 57 71

Ungarn 1.181 1.061 1.468 1.256 987 1.368

EU-25 4.084 3.705 4.624 4.527 4.153 5.477

Rumänien 1.526 547 1.170 1.098 1.265 1.864

Bulgarien 1.197 564 1.301 1.318 1.506 1.440

EU-27 6.806 4.816 7.094 6.943 6.924 8.781

Tab. 30: Ernten von Sonnenblumen in der EU 2006 –2011 in 1.000 t

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Belgien/Luxemburg 2 1 1 1 1 1

Dänemark 11 6 4 7 9 6

Deutschland 92 68 48 48 59 56

Finnland 4 4 3 4 6 5

Frankreich 240 162 99 112 247 183

Griechenland 2 2 2 1 3 1

Italien 7 10 7 8 12 11

Niederlande 1 1 1 1 1 1

Österreich 33 28 22 15 14 12

Schweden 27 19 11 17 23 16

Spanien 149 142 102 160 188 235

Verein. Königreich 46 37 30 42 49 30

EU-15 613 480 330 416 612 557

Estland 5 6 5 5 7 9

Lettland 1 1 1 1 1 1

Litauen 6 8 6 11 12 11

Polen 4 5 3 4 6 .

Slowakei 5 5 7 7 9 6

Slowenien 3 2 1 1 1 1

Tschechien 27 23 17 21 24 17

Ungarn 11 13 12 10 11 10

EU-25 675 541 382 476 683 612

Rumänien 18 23 18 23 23 29

Bulgarien 1 2 2 1 2 1

EU-27 693 566 402 500 708 642

Tab. 31: Anbau von Futtererbsen in der EU 2006 –2011 in 1.000 ha

Quelle: EUROSTAT, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 122 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 123

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Belgien/Luxemburg 4 4 5 6 5 4

Dänemark 32 19 14 22 28 20

Deutschland 288 178 141 166 177 155

Finnland 9 11 7 11 13 12

Frankreich 1.014 590 444 539 543 664

Griechenland 3 3 3 3 3 2

Italien 37 30 19 22 31 27

Niederlande 2 3 2 3 1 .

Österreich 90 57 45 35 31 36

Schweden 85 53 29 49 54 42

Spanien 190 160 138 148 247 240

Verein. Königreich 184 270 82 151 147 123

EU-15 1.937 1.377 928 1.155 1.280 1.325

Estland 6 9 3 8 12 15

Lettland 1 2 1 3 3 15

Litauen 7 12 11 23 18 19

Polen 6 9 6 8 10 .

Slowakei 12 11 14 12 15 15

Slowenien 10 5 4 1 1 16

Tschechien 72 55 41 52 48 52

Ungarn 28 28 25 16 21 22

EU-25 2.078 1.507 1.032 1.277 1.408 1.479

Rumänien 36 17 37 30 37 55

Bulgarien 1 3 4 5 4 2

EU-27 2.115 1.527 1.073 1.312 1.449 1.536

Tab. 32: Ernten von Futtererbsen in der EU 2006 –2011 in 1.000 t

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 123 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012124 Verzeichnis der Tabellen

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Belgien/Luxemburg 1 1 1 1 1 .

Deutschland 15 12 11 12 17 .

Frankreich 81 57 63 91 153 .

Griechenland 12 9 8 8 8 .

Italien 53 57 60 56 50 .

Niederlande 2 1 2 2 1 .

Österreich 5 5 4 3 4 6

Portugal 8 8 6 7 7 .

Schweden 7 6 7 9 14 .

Spanien 46 34 28 27 27 .

Verein. Königreich 184 124 118 186 152 .

EU-15 412 313 307 400 434 6

Lettland 1 1 1 1 1 .

Litauen 4 2 3 2 3 4

Polen 32 28 21 21 27 .

Slowakei 4 2 - - - 1

Slowenien 1 - - - - .

Tschechien 2 1 1 2 2 2

Ungarn 1 1 1 1 1 1

EU-25 456 348 333 427 468 14

Rumänien 58 42 36 30 25 16

Bulgarien 4 5 2 2 1 .

EU-27 518 396 372 459 494 30

Tab. 33: Anbau von Ackerbohnen in der EU 2006 –2011 in 1.000 ha

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 124 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 125

2006 2007 2008 2009+ 2010+ 2011+

Belgien/Luxemburg 3 2 2 3 4 .

Deutschland 49 43 38 48 56 .

Frankreich 299 255 321 444 444 .

Griechenland 23 18 13 13 14 .

Italien 96 104 118 98 75 .

Niederlande 4 5 4 6 6 .

Österreich 12 11 8 7 10 17

Portugal 4 4 3 3 3 .

Schweden 3 18 14 19 . .

Spanien 62 49 39 41 36 .

Verein. Königreich 613 358 488 688 580 .

EU-15 1.172 871 1.048 1.369 1.228 17

Lettland 1 1 2 2 2 .

Litauen 3 3 4 5 5 6

Polen 48 58 43 44 53 .

Slowakei 4 2 - - - .

Slowenien 1 1 - 1 1 .

Tschechien 3 2 1 3 3 2

Ungarn 3 2 2 2 1 .

EU-25 1.234 937 1.101 1.425 1.293 25

Rumänien 35 18 25 22 21 22

Bulgarien 5 8 3 2 1 .

EU-27 1.274 963 1.128 1.449 1.315 47

Tab. 34: Ernten von Ackerbohnen in der EU 2006 –2011 in 1.000 t

Quelle: EUROSTAT, nationale Statistiken, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 125 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012126 Verzeichnis der Tabellen

2006 2007 2008 2009 2010 2011+

Biodiesel Beimischung 934,7 1.423,3 1.612,8 2.276,3 2.236,0 2.353,1

Biodiesel Reinkraftstoff k.A. 1.821,3 1.082,5 240,6 293,1 102,8

Summe Biodiesel - 3.244,6 2.695,3 2.516,9 2.529,1 2.455,9

Pflanzenöl k.A. 755,8 401,4 100,0 60,9 19,6

Summe Biodiesel & PÖL - 4.000,5 3.096,7 2.616,9 2.590,0 2.475,5

Dieselkraftstoff 29.134,0 29.058,8 29.905,6 30.936,2 32.128,0 32.643,5

Anteil Beimischung in % 3,2 4,9 5,4 7,4 7,0 7,2

Summe Kraftstoffe k.A. 31.635,9 31.389,4 31.276,8 32.482,0 32.765,9

Anteil Biodiesel & PÖL in % k.A. 12,6 9,9 8,4 8,0 7,6

Bioethanol ETBE 448,3 366,2 366,9 202,3 122,2 163,1

Bioethanol Beimischung 63,5 88,6 250,9 692,7 1.028,1 1.059,6

Bioethanol E 85 - 6,1 8,5 9,0 18,1 16,2

Summe Bioethanol 511,8 460,0 625,0 902,5 1.165,3 1.238,8

Ottokraftstoffe 22.604,0 21.292,0 20.561,4 20.232,8 19.614,8 19.607,9

Otto- + Bioethanolkraftstoffe 22.604,0 21.243,0 20.568,5 20.240,2 19.629,8 19.621,1

Anteil Bioethanol in % 2,3 2,2 3,0 4,5 5,9 6,3

Tab. 35: Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2006 –2011 in 1.000 t

Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, AMI

RZ_UFOP_1022_GB_11/12.indd 126 21.11.12 11:28

Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 127

2007 2008 2009 2010 2011+

Biodiesel Beimischung

Januar 92,91 135,05 125,55 175,66 157,70

Februar 98,19 117,40 176,07 149,07 147,04

März 107,19 122,26 181,10 190,61 172,46

April 111,98 135,35 195,36 207,83 188,48

Mai 117,07 130,45 194,28 202,72 210,11

Juni 122,29 137,81 192,06 193,79 184,95

Juli 119,85 143,87 203,74 200,04 226,27

August 133,89 133,63 209,86 190,56 225,60

September 129,10 139,32 204,82 191,20 190,39

Oktober 127,71 149,92 194,01 198,09 214,12

November 132,71 130,71 211,37 196,24 218,99

Dezember 130,46 137,06 184,35 166,38 216,99

Durchschnitt 118,61 134,40 189,38 188,52 196,09

Biodiesel Reinkraftstoff

Januar 131,28 64,93 14,12 18,79 3,57

Februar 122,29 37,15 27,22 10,98 4,94

März 150,94 73,75 37,29 19,04 8,20

April 144,83 84,91 28,10 22,96 3,35

Mai 158,47 114,10 16,10 38,84 4,67

Juni 146,17 139,25 14,05 39,44 7,29

Juli 171,38 120,95 20,01 27,75 4,77

August 133,05 111,74 21,23 40,02 5,02

September 178,07 111,42 31,47 36,13 10,34

Oktober 188,73 114,81 21,71 22,90 9,42

November 158,83 59,31 21,43 10,70 8,28

Dezember 137,25 50,14 12,49 5,50 32,91

Durchschnitt 151,77 90,21 22,10 24,42 8,56

Summe Biodiesel

Januar 224,19 199,98 139,67 194,46 161,27

Februar 220,47 154,55 203,29 160,05 151,99

März 258,13 196,01 218,39 209,66 180,66

April 256,81 220,26 223,46 230,79 191,83

Mai 275,54 244,56 210,38 241,56 214,78

Juni 268,46 277,05 206,11 233,22 192,24

Juli 291,23 264,82 223,75 227,79 231,05

August 266,93 245,37 231,09 230,58 230,63

September 307,17 250,74 236,29 227,32 200,72

Oktober 316,45 264,73 215,72 220,99 223,54

November 291,54 190,02 232,80 206,95 227,28

Dezember 267,71 187,20 196,84 171,88 249,90

Durchschnitt 270,39 224,61 211,48 212,94 204,66

Tab. 36: Monatlicher Inlandsverbrauch Biokraftstoffe 2007 – 2011 in 1.000 t

weiter auf Seite 128

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Bericht 2011/2012128 Verzeichnis der Tabellen

Pflanzenöl (PÖL)

Januar 29,67 25,84 8,62 4,12 0,51

Februar 79,63 24,16 4,68 2,76 1,21

März 45,70 20,52 5,81 7,97 1,06

April 45,66 28,38 8,40 6,60 3,24

Mai 37,77 32,44 6,19 5,68 2,41

Juni 99,99 38,30 8,37 5,83 0,97

Juli 68,54 33,31 8,93 6,37 0,43

August 90,79 49,66 8,83 6,33 0,57

September 61,37 44,09 11,99 3,97 2,53

Oktober 74,63 41,49 11,11 4,99 2,27

November 58,59 28,02 8,54 3,98 2,18

Dezember 63,51 35,17 7,70 2,32 2,26

Durchschnitt 62,99 33,45 8,26 5,08 1,64

Bioethanol

Januar 41,29 40,41 66,45 83,28 87,25

Februar 37,32 38,06 59,62 75,13 93,42

März 47,49 52,92 78,66 87,83 83,27

April 43,03 51,10 86,73 91,95 89,18

Mai 37,47 53,72 79,74 102,83 108,24

Juni 39,95 45,20 77,70 103,28 105,89

Juli 39,21 50,30 89,40 117,17 111,29

August 38,97 49,55 77,09 105,26 112,76

September 34,90 46,24 75,62 101,92 111,63

Oktober 34,54 63,28 68,81 98,98 109,84

November 29,23 61,84 66,20 95,67 114,02

Dezember 36,61 72,38 71,42 98,39 109,08

Durchschnitt 38,33 52,08 74,79 96,81 102,99

Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, AMI

2007 2008 2009 2010 2011+

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 129

2008 2009 2010 2011

Einfuhr von Biodiesel

Januar 9.458 64.876 67.044 81.220

Februar 35.123 51.191 74.784 75.692

März 29.340 75.210 88.039 74.597

April 52.399 60.175 58.430 131.253

Mai 72.735 96.561 150.943 109.744

Juni 73.299 84.527 154.608 148.860

Juli 113.357 89.319 136.781 139.330

August 122.054 134.946 136.321 134.344

September 68.727 94.197 128.279 117.148

Oktober 41.454 73.277 87.527 121.806

November 25.766 55.632 104.588 117.909

Dezember 30.342 111.047 73.386 107.356

gesamt 674.054 990.958 1.260.730 1.359.259

Ausfuhr von Biodiesel

Januar 18.372 28.703 68.836 60.507

Februar 54.525 55.936 97.385 129.082

März 33.589 54.081 95.514 100.646

April 41.708 36.946 78.214 135.269

Mai 53.982 41.715 103.827 131.876

Juni 17.076 46.299 114.460 157.211

Juli 117.266 73.904 89.507 116.598

August 94.854 68.716 166.430 99.556

September 71.094 106.998 85.514 144.816

Oktober 137.768 85.795 107.993 105.822

November 57.571 81.105 78.703 85.560

Dezember 77.464 81.202 126.207 74.957

gesamt 775.268 761.400 1.212.590 1.341.900

Tab. 37: Außenhandel mit Biodiesel 2008 –2011 in t

Quelle: Stat.Bundesamt, AMI

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Bericht 2011/2012130 Verzeichnis der Tabellen

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Deutschland 2.681 4.361 5.302 5.200 4.933 4.932

Frankreich 775 780 1.980 2.505 2.505 2.505

Italien* 857 1.366 1.566 1.910 2.375 2.265

Niederlande - 115 571 1.036 1.328 1.452

Belgien 85 335 665 705 670 710

Luxemburg - - - - .

Verein. Königreich 445 657 726 609 609 404

Irland* - 6 80 80 76

Dänemark 81 90 140 140 250

Griechenland 75 440 565 715 662 802

Spanien 224 508 1.267 3.656 7.100 4.410

Portugal 146 246 406 468 468

Österreich 134 326 485 707 560 560

Finnland* - - 170 340 340 340

Schweden 52 212 212 212 277 277

Estland 20 35 135 135 135 135

Lettland 8 20 130 136 147 156

Litauen 10 42 147 147 156 147

Malta 3 8 8 8 5 5

Polen 150 250 450 580 710 864

Slowakei 89 99 206 247 156 156

Slowenien 17 17 67 100 105 113

Tschechien 203 203 203 325 427 427

Ungarn 12 21 186 186 158 158

Zypern 2 6 6 20 20 20

Bulgarien - 65 215 435 425 348

Rumänien - 81 111 307 307 277

EU-27 6.069 10.289 16.000 20.909 21.904 22.117

Tab. 38: EU-Produktionskapazitäten für Biodiesel 2006 – 2011 in 1.000 t

Anmerkung: Berechnung auf Basis 330 Arbeitstage/Jahr/Anlage; * = ab 2007 inkl. Produktionskapazitäten für hydriertes Pflanzenöl (HVO) Quelle: European Biodiesel Board, nationale Statistiken, AMI

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 131

2005 2006 2007 2008 2009 2010

Deutschland 1.669 2.662 2.890 2.819 2.539 2.861

Frankreich 492 743 872 1.815 1.959 1.910

Spanien 73 99 168 207 859 925

Italien 396 447 363 595 737 706

Belgien 1 25 166 277 416 435

Polen 100 116 80 275 332 370

Niederlande 18 85 101 323 368

Österreich 85 123 267 213 310 289

Portugal 1 91 175 268 250 289

Dänemark/Schweden 72 93 148 231 233 246

Finnland* 39 85 220 288

Tschechien 133 107 61 104 164 181

Großbritannien 51 192 150 192 137 145

Ungarn 7 105 133 149

Slowakei 78 82 46 146 101 88

Littauen 7 7 9 30 98 85

Griechenland 3 42 100 107 77 33

Lettland 5 10 26 66 44 43

Rumänien 10 36 65 29 70

Bulgarien 4 9 11 25 30

Estland 7 1 0 0 24 3

Irland* 4 3 24 17 28

Slovenien 8 11 11 9 9 22

Zypern 1 1 1 9 9 6

Malta 2 2 1 1 1 0

EU-27 3.184 4.890 5.713 7.755 9.046 9.570

Tab. 39: EU-Produktion von Biodiesel 2005 –2010 in 1.000 t

Anmerkung: * = ab 2007 inkl. Produktionskapazitäten für hydriertes Pflanzenöl (HVO)Quelle: European Biodiesel Board, nationale Statistiken, AMI

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Bericht 2011/2012132 Verzeichnis der Tabellen

Tab. 40: Biodieselproduktionskapazitäten 2012 in Deutschland

Betreiber/ Werk Ort Kapazität (t/Jahr)

ADM Hamburg AG -Werk Hamburg- Hamburg ohne Angabe

ADM Hamburg AG -Werk Leer- Leer ohne Angabe

ADM Mainz GmbH Mainz ohne Angabe

Bioeton Kyritz GmbH Kyritz 80.000

BIO-Diesel Wittenberge GmbH Wittenberge 120.000

Bio-Ölwerk Magdeburg GmbH Magdeburg 255.000

BIOPETROL ROSTOCK GmbH Rostock 200.000

Biowerk Sohland GmbH Sohland 50.000

BKK Biodiesel GmbH Rudolstadt 4.000

BKN Biokraftstoff Nord AG (vormals Biodiesel Bokel) Bokel 35.000

Cargill GmbH Frankfurt/Main 300.000

DBE Biowerk GmbH Tangermünde/Regensburg 99.000

Delitzscher Rapsöl GmbH & Co. KG Wiedemar 4.000

EAI Thüringer Methylesterwerke GmbH (TME) Harth-Pöllnitz 55.000

ecodasa GmbH Burg 50.000

ecoMotion GmbH Lünen 212.000

Emerald Biodiesel Ebeleben Gmbh Ebeleben 90.000

Emerald Biodiesel Neubrandenburg GmbH Neubrandenburg 40.000

german biofuels gmbh Falkenhagen 130.000

G.A.T.E. Global Altern. Energy GmbH Halle 58.000

HHV Hallertauer Hopfenveredelungsgesellschaft mbH Mainburg 7.500

KFS-Biodiesel GmbH Cloppenburg 30.000

KL Biodiesel GmbH & Co. KG Lülsdorf 120.000

LPV Landwirtschaftliche Produkt-Verarbeitungs GmbH Henningsleben 5.500

Louis Dreyfus commodities Wittenberg GmbH Lutherstadt Wittenberg 200.000

MBF Mannheim Biofuel GmbH Mannheim 100.000

NEW Natural Energie West GmbH Neuss 260.000

Nehlsen GmbH Grimmen 33.000

Osterländer Biodiesel GmbH & Co. KG Schmölln 4.000

Petrotec GmbH Südlohn 85.000

LubminOil Lubmin 60.000

Rapsol GmbH Lübz 6.000

Rapsveredelung Vorpommern Malchin 38.000

Rheinische Bioester GmbH Neuss 150.000

Südstärke GmbH Schrobenhausen 100.000

SüBio GmbH Themar 4.000

TECOSOL GmbH (ehem. Campa) Ochsenfurt 75.000

Ullrich Biodiesel GmbH/IFBI Kaufungen 35.000

Verbio Diesel Bitterfeld GmbH & Co. KG (MUW) Greppin 190.000

Verbio Diesel Schwedt GmbH & Co. KG (NUW) Schwedt 250.000

Vesta Biofuels Brunsbüttel GmbH & Co. KG Brunsbüttel 150.000

Vital Fettrecycling GmbH, Werk Emden Emden 100.000

Vogtland Bio-Diesel GmbH Großfriesen 2.000

Summe (ohne ADM) 3.787.000

Hinweis: = AGQM-Mitglied; Quelle: UFOP, FNR, VDB, AGQM/Namen z. T. gekürztDBV und UFOP empfehlen den Biodieselbezug aus dem Mitgliederkreis der ArbeitsgemeinschaftStand: August 2012

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Bericht 2011/2012 Bericht 2011/2012 Verzeichnis der Tabellen 133

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Einfuhr von Ethanol

Januar 9.651 5.139 5.498 6.631 9.232 9.505

Februar 6.346 7.883 7.743 5.977 10.260 10.779

März 9.085 5.528 3.536 7.191 14.534 8.519

April 5.540 11.158 4.510 6.563 4.663 9.537

Mai 15.290 6.555 4.806 6.665 6.205 6.747

Juni 7.046 9.092 3.770 6.473 6.825 7.878

Juli 3.783 11.203 20.038 6.473 7.966 7.298

August 5.129 7.674 3.574 10.185 6.888 7.463

September 6.154 9.889 5.518 7.507 8.786 14.225

Oktober 7.208 10.974 10.969 8.138 8.953 10.984

November 7.304 7.818 7.277 9.264 8.932 15.069

Dezember 8.722 7.641 6.345 10.587 8.613 12.328

gesamt 91.270 100.551 83.584 91.654 101.857 120.332

Ausfuhr von Ethanol

Januar 2.325 2.685 1.685 2.012 2.039 3.575

Februar 2.461 2.162 5.077 3.356 1.747 1.928

März 1.576 7.314 1.505 1.724 1.691 3.364

April 3.654 2.116 1.821 1.741 1.500 1.780

Mai 2.383 1.474 3.578 1.810 1.274 3.088

Juni 1.770 1.893 4.780 1.696 1.481 4.535

Juli 2.058 1.408 6.018 1.208 2.163 4.525

August 572 1.757 1.953 1.515 2.059 3.298

September 3.872 1.682 1.690 1.650 2.488 3.621

Oktober 1.387 2.577 4.339 1.911 3.134 7.834

November 1.759 2.459 1.960 1.662 1.461 3.776

Dezember 2.039 1.944 1.295 1.370 1.496 4.468

gesamt 25.855 29.471 35.699 21.655 22.533 45.792

Tab. 41: Außenhandel mit Ethanol (Ethylalkohol, vergällt) 2006-2011 in t

Quelle: Stat.Bundesamt, AMI

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