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Lotte Hartmann‐Kottek: Gestalttherapie, ihr geistiges Umfeld und die Verallgemeinerte Quantenphysik Zusammenfassung: Es scheint ein Weg, der von Kopfschütteln und Staunen begleitet ist: die Gestalttherapie geht von Anfang an so vor, als hätte sie schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Prinzipien der „Verallgemeinerten Quantenphysik“ (H. Römer) gekannt und als wäre die moderne Erkenntnis über die Doppel‐Natur des Quants, als Welle und Korpuskel, ‐ und in dieser Weise als Baustein unserer Wirklichkeit, ‐ bereits in ausgewogener Weise Pate gestanden. Die Gestalttherapie ist mit ihrer Vorder‐ Hintergrund‐Dynamik und ihren energetischen Gestalt‐Bildungs‐Prozessen genau auf dem sogenannten „Heisenbergschen Schnitt“ angesiedelt, an dem aus dem hintergründigen „Meer aller Möglichkeiten“ Wirklichkeit entsteht, bzw. durch Kollaps der Wellenfunktionen „in Realität geschaltet“ wird, wie man in der Physik zu sagen pflegt.‐ . Und es lassen sich noch andere interessante Phänomene als Entsprechungen entdecken. Nachweisbar ist, dass sich der Begründer der Gestalttherapie, Fritz Perls, mit der Neuen Physik seiner Zeit auseinandersetzte. ‐ Zur geistesgeschichtlichen Kontexterhellung, aber auch als Quellenbeschreibung, dient ein philosophischer Rundgang zu den Modellen der Welt‐ und Menschenbilder, geordnet nach ihren Grundannahmen über die letzte Wirklichkeit: a) des Getrennt‐seins kleinster Teilchen oder b) des ganzheitlichen Verbunden‐seins. Die Wirklichkeit ist jedoch kein Entweder‐ oder‐Konzept. Sie existiert als Sowohl‐als‐auch‐Phänomen, sei es in der kleinsten Dimension des Quants, sei es auf der Ebene des menschlichen Alltags, sei es auf der universalsten Dimension, soweit sie uns zugänglich ist. Unsere Sinneseindrücke vermitteln dem Gehirn und damit der Ratio primär eine Welt, die aus getrennten Dingen zu bestehen scheint; Feld‐ Qualitäten werden, wenn überhaupt, nur ansatzweise wahrgenommen; das besagt jedoch weder etwas über ihre Wirklichkeit noch über ihre Wirksamkeit. – Im therapeutischen Vorgehen der Gestalttherapie, speziell in der Konfrontation mit den aktuellen Signalen des Unbewussten ‐ bei gleichzeitigem Oszillieren zwischen nonverbaler und verbaler Ausdrucksebene, ergänzen sich beide Seins‐weisen spielerisch, existentiell vertiefend, wie auch paradox: sehen, was ist, verändert. Der Fokus auf Heisenbergs epistemischen Schnitt, bzw. auf der Vorder‐ Hintergrund‐Dynamik, ist eines der Geheimnisse der erstaunlich hohen Wirksamkeit der Gestalttherapie. 1) Aktualität der Quantentheorie heute und früher 1.1 Heutige Aktualität: ein PopularisierungsVersuch der Quantenwelt Kopfschüttelnd registrierten die Besucher der „documenta 2013“ in Kassel, dass mitten im Hauptgebäude der „documenta“, im Friedericianum, der Wiener Quantenphysiker Anton Zeilinger mit seinem Team gebeten worden war, das berühmte DoppelSpaltExperiment aufzubauen, das augenscheinlich macht, dass die kleinste Wirk‐ oder Energieeinheit, die Quant genannt wird, ein SowohlalsauchWesen ist: ein schwingendes, unbegrenztes Feld, bereit zu interferierender Vernetzung, ‐ wie auch ein (pseudo‐)korpuskuläres Wesen, das man sich wie einen kunstvoll aufgedrillt und aufgeknäulten Energiefaden (string) vorstellen darf, (vielleicht ein wenig vergleichbar mit der mehrfach aufgedrillten Doppelhelix in unseren Zellen), dessen augenblickliches Zusammenfalten bevorzugt durch die situative Gegebenheit eines einzelnen

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LotteHartmann‐Kottek:

Gestalttherapie,ihrgeistigesUmfeld

unddieVerallgemeinerteQuantenphysik

Zusammenfassung:EsscheinteinWeg,dervonKopfschüttelnundStaunenbegleitetist:dieGestalttherapiegehtvonAnfangansovor,alshättesieschoninderMittedesvorigenJahrhundertsdiePrinzipiender„VerallgemeinertenQuantenphysik“(H.Römer)gekanntundalswärediemoderneErkenntnisüberdieDoppel‐NaturdesQuants,alsWelleundKorpuskel,‐undindieserWeisealsBausteinunsererWirklichkeit,‐bereitsinausgewogenerWeisePategestanden.DieGestalttherapieistmitihrerVorder‐Hintergrund‐DynamikundihrenenergetischenGestalt‐Bildungs‐Prozessengenauaufdemsogenannten„HeisenbergschenSchnitt“angesiedelt,andemausdemhintergründigen„MeerallerMöglichkeiten“Wirklichkeitentsteht,bzw.durchKollapsderWellenfunktionen„inRealitätgeschaltet“wird,wiemaninderPhysikzusagenpflegt.‐.UndeslassensichnochandereinteressantePhänomenealsEntsprechungenentdecken.Nachweisbarist,dasssichderBegründerderGestalttherapie,FritzPerls,mitderNeuenPhysikseinerZeitauseinandersetzte.‐ZurgeistesgeschichtlichenKontexterhellung,aberauchalsQuellenbeschreibung,dienteinphilosophischerRundgangzudenModellenderWelt‐undMenschenbilder,geordnetnachihrenGrundannahmenüberdieletzteWirklichkeit:a)desGetrennt‐seinskleinsterTeilchenoderb)desganzheitlichenVerbunden‐seins.DieWirklichkeitistjedochkeinEntweder‐oder‐Konzept.SieexistiertalsSowohl‐als‐auch‐Phänomen,seiesinderkleinstenDimensiondesQuants,seiesaufderEbenedesmenschlichenAlltags,seiesaufderuniversalstenDimension,soweitsieunszugänglichist.UnsereSinneseindrückevermittelndemGehirnunddamitderRatioprimäreineWelt,dieausgetrenntenDingenzubestehenscheint;Feld‐Qualitätenwerden,wennüberhaupt,nuransatzweisewahrgenommen;dasbesagtjedochwederetwasüberihreWirklichkeitnochüberihreWirksamkeit.–ImtherapeutischenVorgehenderGestalttherapie,speziellinderKonfrontationmitdenaktuellenSignalendesUnbewussten‐beigleichzeitigemOszillierenzwischennonverbalerundverbalerAusdrucksebene,ergänzensichbeideSeins‐weisenspielerisch,existentiellvertiefend,wieauchparadox:sehen,wasist,verändert.DerFokusaufHeisenbergsepistemischenSchnitt,bzw.aufderVorder‐Hintergrund‐Dynamik,isteinesderGeheimnissedererstaunlichhohenWirksamkeitderGestalttherapie.

1)AktualitätderQuantentheorie‐heuteundfrüher

1.1HeutigeAktualität:einPopularisierungs‐VersuchderQuantenwelt

KopfschüttelndregistriertendieBesucherder„documenta2013“inKassel,dassmittenimHauptgebäudeder„documenta“,imFriedericianum,derWienerQuantenphysikerAntonZeilingermitseinemTeamgebetenwordenwar,dasberühmteDoppel‐Spalt‐Experimentaufzubauen,dasaugenscheinlichmacht,dassdiekleinsteWirk‐oderEnergieeinheit,dieQuantgenanntwird,einSowohl‐als‐auch‐Wesenist:einschwingendes,unbegrenztesFeld,bereitzuinterferierenderVernetzung,‐wieauchein(pseudo‐)korpuskuläresWesen,dasmansichwieeinenkunstvollaufgedrilltundaufgeknäultenEnergiefaden(string)vorstellendarf,(vielleichteinwenigvergleichbarmitdermehrfachaufgedrilltenDoppelhelixinunserenZellen),dessenaugenblicklichesZusammenfaltenbevorzugtdurchdiesituativeGegebenheiteineseinzelnen

Mikrospaltesausgelöstzuwerdenscheint,aberauchdurchdenZusammenstoßmitanderweitiger,gerichteterEnergie,z.B.durcheinenaufmerksamenBeobachter.(AlleLebewesensindQuantenstrahler.)DerBeobachtereffektvonQuantenvorgängen,dersogenannte„HeisenbergscheSchnitt“,wardenQuantenphysikerndererstenGenerationeinechtesÄrgernis.EsverhindertewiederholbareVersuche,wiesieinderklassischenPhysiküblichsind.‐Wieeskommt,dasssichein„Quant“malteilchenartig,malalsFeldundoffenbarmeistenteilsalseinZwischenwesenvonbeidemverhält,dasi.a.unsereVorstellungübersteigt,bleibtderzeitüberwiegendnocheinRätsel.(UmimvorigenBeispielzubleiben:als„Zwischenwesen“scheintsichallerdingsauchunsereDoppelhelixzuverhalten,wennsiesichunsichtbarmacht,umsichinzweihalbeChromosomensätzeeinerKeimzellezuverwandeln.)

VieleDocumenta‐Besucherfragtenlautundleise,wasdenndiesesQuanten‐ExperimentineinerKunst‐Ausstellungzusuchenhätte.AberdiefindigenJournalistenhattendiesesGesamt‐Eventschonlängst–auchaufgrundandererBeiträge–die„DocumentaderWelt‐Erklärungsmodelle“genanntunddenKunstbegriffkonstruktivistischwiewahrnehmungs‐psychologischangereichertunddasKunstereignisindiemehroderwenigerresonanzbereitenKöpfeundHerzenderZuschauerverlegt–oder„faustisch“erweitertauf..“ichmöchtewissen,wasdieWeltimInnerstenzusammenhält...“

UndwashatdasGanzemitGestalttherapiezutun?Esisterstaunlich,wieaktuellihreGrund‐Gedankenimmernochsind,bzw.wieweitsieprimärihrerZeitvorauswaren:

1.2AktualitätzurEntstehungszeitderGestalttherapie.

FritzS.Perls,Dr.med.(geb.1893inBerlin,‐gest.1970inKalifornien)hatsichoffenbarpersönlichziemlichausführlichmitdemErkenntnisgehaltderNeuenPhysikseinerZeit„herumgeschlagen“undsiesowohlrational,wieintuitivzuverstehenundzuintegrierenversucht.Daswirdseltenerwähnt,denndiesesInteressemagfürPsychotherapeutenseinerZeitnochbefremdlichergewesensein,alsesdasheuteist.PsychotherapeutenpflegengeistiginanderenWeltenzuHausezusein,alsimUmfeldderNeuenPhysik.AberesgibtvonihmNotizen(F.Perls,1969,S.26ff,geschriebenetwaum1960)inderihmeigenen,intuitiv‐rhythmisiertenSprachform,diediesesjahrelange,innereRingenumeinintegriertesWeltbildbelegen,‐dieabergleichzeitigdieBedeutung,diesiefürihnzuhabenschienen,durchdiegewählteSprachspielformunddiewitzig‐selbstironischenIllustrationen,(diehiernichtmitabgedrucktsind,)herunterspielen.Dasverführt,dieseoffensichtliche,innereAuseinandersetzungmitderaufkommendenQuantentheorie‐samtalldenvermutetenFrustrationenüberdaseigeneNicht‐sicher‐sein‐wenigerernstzunehmen.Dennochisteseinfachnurkonsequent,dieStrukturderGestalttherapienachwissenschaflichplausiblenEntsprechungenseinerDenkinhalteabzufragen.DieüberragendeBedeutung,dieFritzPerls,(dersichdielängsteZeitseinesLebensalseinsuchenderAgnostikerverstand),demPotentialdesBewußtseinszuordnete,istdabeiunübersehbar.AuchdaswarneuzuseinerZeit.

EsseienhierausseinenNotizeneinigeAbschnitteausschnittsweisezitiert:

„Awarenessisanultimate/ itisanuniversal/ Thusfarwehavejusttwoofthem/ Andbothinseparation:/ The„space“thatcoversallthe„where“/ And„time“thatanswerstothe„when“/ Minkowski‐Einsteinmadethemone/ asprocess,alwayshavingsome/ Extensionandduration.// Byaddingtheawarenessnow/ Wehaveathirddimension/ Definingmatteranddeclare:/

„Acceptanewextension:“/ Aprocessthatis„self“‐aware./ Notlikecoal,reflectinglight/ Butiridescentamber/ Thatshinesistself‐supportingshine/ Thatburnsanddiesintransformation./

Thusmatterseenthrougheyesofmine/ Getsgodlikeconnotation./ AndyouandI,andIandThou/ Aremorethandeadlymatter;/Participating,weexist/ IntrulyBuddha‐nature./

ThetripleGodisultimate/ Heiscreativepower/ Ofalltheuniversalstuff./ Theprimacausaoftheworld./ Hestretchesineternity/ AndHeexpands,isinfinite;/ Heisomniscient,thusaware/ Ofanythingthatistoknow./...

WhenBerkeley‐Whiteheadhadassumed/ Thatmatterhasawareness/ Weknowforcertainthatit´strue/ Andevenstarttoproveit./ Youcanconditionanyrat/ Togetorientedinamaze./ Itcannowshowhislittlebrat/ Askillthatwillbeusefullforarodent‐/ Afactthatreallywilla‐maze/ Theyoungbehaviorstudent./...

Amoleculewilllikelyhave/ Atiny,tinyquantum/ Abillionthofabillionth./ Awarenessassuchisasyet/Impossibletomeasure.// Themammalshaveaspecialseat/Inwhichawarenessiscondensed:/ Thebrain,wherenervesofmanykinds/Communicateawareness./ Awarenessisexperience‐/ Experienceisawareness.// Whithoutawareness,thereisnaught/Notevenknowledgeoftthenaught./ Thereisnochanceencounter/ Ofanythingwithanything/ Andsensingsenseshavenoplace/Astoaquirecontent./ Thesubjectandtheobjective/ Theycannotmelttogether.// Awarenessisthesubjective/ The„whatness“istheobject./ Andallthemediaintheworld/ Thesight,thesound,andthoughts,andtouch/Arebaseduponacommonground/ Which,denominatingIdeclare:/ Themediumofallthemedia/ Isnothingbutawareness/....

TheomnipresentnessofGod/ Ismirroringawareness./Experienceasphenomenon/ Appearingalwaysinthenow/ Islawtome./ Apresentthatpresentsthepresentness/Acertainitythattrulyspellsreality.// Realityisnothingbut/ Thesumofallawareness/ Asyouexperiencehereandnow./ Theultimateofsciencethusappears/AsHusserl´sunitofphenomenon/ AndEhrenfeld´sdiscovery:/ Theirreduciblephenomenonofall/ Awareness,theonehenamend/ Andwestillcall GESTALT./....

Thosearenophonies,theymeanwell/ Notalwayscopy‐cats,butsegment‐oriented/Impossiblegivethemtohell/ Forusingpartssounrelated/ Togrowingupandbeeingwhole/ Thusmissingsomeimportantsteps/Toreachthetherapeuticgoal:/ Tocenterone´sexistence./ Withoutacenteryoudespair/ Ofeverbeeingreal./... Withoutacenterwearelost/ Wewobblewithouttakingstands./...Hehasnocenter,hehasdeath,.../ Thatwithahealthycenter/ Thereisexitementstrongenough/ Tobealive,...creative,..real,.. Intouch,...allthere...fullyaware.“

SoweiteinEinblickindaspoetischundintellektuellverfremdeteBemühenvonFritzPerlsumdieErkenntniseinesindividuellen,zentralenBewusstseinsfeldes‐alseineexistenzielleEssenz‐,diesichinWiderspiegelungaufdasGanzebezogenvorfindet,diesichaberansatzweiseauchindividuellinTeilhabemitderGesamtgestalterlebenläßt,‐eineArt„I‐and‐Thou“,dasallerdingswenigerimRahmeneinestraditionellen

Religionsgebäudessteht,alsprimärvondemaktuellen,naturwissenschaftlichenWeltverständnisangestoßenwird.

2)Unserescheinbareundkonsens‐fähigeAlltags‐Wirklichkeit

DasKopfschüttelnüberPhänomenederQuantenweltbekommtfüreinenheutigenNormalbürgerimmernochkräftigenRückenwinddurchdieeinseitige,klassisch‐physikalischeSozialisierungmitdemmaterialistischenWeltbild,dessenGrundannahmelautet:„dieWeltistauskleinstenTeilchenaufgebaut“,mankannsielokalisieren,energetischbestimmen,zählen,messen,wiegenundstatistischauswerten.DieWelt–wieauchderMensch–funktionierendaherberechenbar,maschinenartigkontrollierbarunddeterministisch.DerMenschdarinverhält–imSinneDarwins–wieeineÜberlebens‐Maschine(survivaloftthefittest).DasistdasheutigeMenschenbilddesMainstreams,dasauchinunserenLehrplänenfastausschließlichvermitteltundindenangewandtenNaturwissenschaften,z.B.derMedizin,BiologieundauchinderheutigenPsychologiehochgehaltenwird.

AndasWeltbild,dasausschließlichausabgegrenztenEinzelteilenbesteht,wirdinweitenBereichenwieaneinennichthinterfragbarenFaktgeglaubt.DiesesWeltbildscheintvomAugenschein,alsovondersinnlichenWahrnehmungunddahervom„gesundenMenschenverstand“alskonsens‐fähigbestätigtzuwerden.Beobachtungen,dienichtdazupassen,z.B.wennKlienten/PatientennacheinerSupervisions‐oderBalint‐Stunde,inderübersieintensivgesprochenwordenwar,sichüberzufälligindernächstenStundesoverhalten,alswärensiedabeigesessenundetwasWichtigesübersichselbstbegriffen,solcheundähnlicheBeobachtungenwerdenalsnichtzuordenbares,skurrilesEreignislächelndundachselzuckendzurSeitegeschoben.

ZudemsorgtdasbevorzugteInstrumentderabzählbarenWirklichkeit,dieStatistik,beiderVerrechnunggroßerMengenfürbeachtlichpräziseDatenundermöglichtverlässlichePlanungen.DieaufdersogenanntenklassischenPhysikberuhendemechanischeTechnikhateinebeeindruckendgroße,industrielleWelthervorgebracht.AlsoscheinteskeinenGrundzugeben,sieinfragezustellen.

ImHintergrundistdennochschonseitübereinemJahrhundertwieeingroßerSchattendieQuantenweltaufgetaucht,diebeunruhigenderweisedenvertrautenGesetzenüberhauptnichtgehorcht,weilihrGebäudeaufeineranderenGrundannahmeruht.SiescheintdaherfürdasallgemeineBewusstseinundWeltbildnichtintegrierbarundwirddaherimAlltagfastkollektivausgeblendetundaufSonderdisziplinendertechnischenFachweltverwiesen.

Andererseits:inderPsychologieblendenwiroftaus,wiemagerdieAussageübereinIndividuumausfällt,wennesnurstatistischperTestdiagnostikerfasstwird.Wirhabenunsdarangewöhnt,dabeinurganzbescheideneErwartungenhabenzudürfen,etwa,welchenPlatzunserPatientaufderGauß´schenKurvedergemessenenDimensionimVergleichzurAltersklassederGesamtbevölkerungeinnimmt.DassagtimEinzelfallwenig.WelchenStellenwertdergemessenenQualitätinnerhalbderüberausvielfältigen,subjektivenWeltdesPatientenzukommt,kannstatistischnichterfasstwerden.ImEinzelkontaktübersteigti.a.dieVariationsbreitedesEinzelnen,wieer/siemiteinemMerkmalumgehtunddiesimGesamtzusammenhangeingebetteterlebt,denstatistischenAussagewertumeinVielfaches.AufschlussreicheristdessenfunktionaleVernetzungindersubjektivenBedeutungs‐WeltdesBetreffenden.

UnsereheutigeSichtweisestehtwissenschaftsgeschichtlichaufdenSchulternvielerverdienterVordenker.MachenwirdocheinenkleinenRundgangzudenbisherigen„Welterklärungsmodellen“,dieunserensozio‐kulturellenHintergrundbilden.Beginnenwirbeidenen,diemitderheutepopulärenSichtdiegleicheGrundannahmeteilen.

3GrundannahmenzurWirklichkeit

indenGeistes–undNaturwissenschaften

3.1DieGrundannahmevomGetrennt‐sein

DieHypothesevondenabgrenzbaren,letzten,kleinstenTeilchenhatim„Westen“einelangeTradition.DasWeltbilddesGetrennt‐seins,dasim16.tenund17.tenJahrhundertdurchJohannesKepler(1571–1630),IsaacNewton(1643–1727),demAtomistenPierreGassend(1592–1655)sowiedurchRenéeDescartes(1596‐1650),inunterschiedlichenVariantengeistigausgearbeitetwordenwar,‐dasabereigentlichschondurchDemokrits(460–370v.Chr.)atomistischemDenkansatz‐samtseinerWiederbelebunginderRenaissance‐sowiedurchdiearistotelischeLogik(Aristoteles384–322v.Chr.)vorgegebenwar(AistnichtB;tertiumnondatur;entwederAoderB,etwasDrittesgibtesnicht)–woraufsichauchdieScholastikbezog,allenvoranThomasvonAquin(1225–1274),–dieseWeltbilder,indenenGetrennt‐seineinezentraleRollespielte,blühtezunächstinganzbesondererWeiseimenglischenEmpirismusaufmitThomasHobbes(1588–1679),JohnLocke(1632–1704)undDavidHume(1711–1776)undleiteteindieAufklärungübermitihremüberhöhtenGlaubenandieVernunft.DiefranzösischeAufklärungnahminderKombinationmitAtheismusundMaterialismuseineeigeneSchärfeanundbereitetediefranzösischeRevolutionvor.GenanntseienVoltaire(1694–1778),Montesquieu(1689–1755)undRousseau(1712–1778),‐allerdingshalfletztererbereitsschonwieder,dieAufklärungzuüberwinden.

Natürlichliegendiearistotelisch‐scholastischenWeltbildermeilenweitvondenenvonDemokritsowievondenenderspäterenEmpirikerundMaterialistenentfernt,aberdieKluftzwischendersinnlichenWirklichkeit,deralseigentlicheRealitätangesehenen,dieausgetrenntenDingenzubestehenscheint,unddemweitentferntenNous,demGeistwesenGottes,wurdeschonbeiAristotelesschmerzlichbewusst.

ZurückindieneuereZeitgeschichte:alsMeilensteinfürdieGeschichtederPsychologiekannWilhelmWundt(1832–1920)angesehenwerden,derinLeipzigdaserstewissenschaftlicheUniversitätsinstitutfürexperimentellePsychologiederWeltgründete.ErbezogsichausdrücklichaufdiearistotelischeLogik.ErhieltdieexakteBeobachtung,dieunmittelbareErfahrungunddasExperimenthoch,schärfteseinenBlickfürElementarteilchenundbetontedenWillensaspekt.–ZuWundtkamenSchülerausallerWelt,vorallemausNordamerikaundRußland.AuchW.M.Bechterew(1857–1927)studiertebeiWundt.ErbegründetezusammenmitseinemSchülerI.P.Pawlow(1849‐1936)inSt.PetersburgdieLehrevondenbedingtenReflexenundschufdamitdieGrundlagederLerntheorieundderVerhaltenstherapie(inihremfrühen,reflexologischenVerständnis).

AuchSigmundFreud(1856–1939)waralsKindseinerZeitnochstarkvomGeistderAufklärunggeprägt.Ererwiessichalsdemdamaligen„naturwissenschaftlich‐reduktionistischen“WeltbildmitseinerArtzudenken,zuforschenundzubewertenverpflichtetundvonihmüberzeugt.ErglaubtenochandieMöglichkeitvon

unbeeinflussenderBeobachtungnachArteinerobjektivenSpiegelung,dieerseinemtherapeutischenBeziehungsentwurfzuGrundelegte.

3.2DieGrundannahmevomVerbunden‐sein

3.2.1Neuzeitlicher,geistigerUm‐undAufbruchindenNaturwissenschaften

BereitszuFreudsLebzeitenveröffentlichteAlbertEinstein(1879–1955)1905diespeziellesowie1915dieallgemeineRelativitätstheorie,diedasalteWeltbildernsthafthinterfragten:RaumundZeitwurdenrelativ,krümmtensichanMassen;esschienkaummehrfesteGrößenzugeben.DieWellenqualitätderQuanten‐WirklichkeitbescherteGanzheitsphänomene,UnbegrenztheitenundAllverbundenheit.‐Aberzugegeben,AlbertEinsteinhatte,wiediegesamteersteGenerationderQuantenphysiker(MaxPlanck(1858–1962),NielsBohr(1885–1962),ErwinSchrödinger(1887–19619),LouisdeBroglie(1892‐1987)undauchnochWolfgangPauli(1900–1958),kopfschüttelndundwiderstrebendregistriert,dasserundseineKollegenmitihrenBerechnungenbeitrugen,dieExistenzeineralternativenWeltzubestätigen,diewederzurklassisch‐physikalischenDenktradition,nochzumsinnlichenAugenscheinpasste.‐ErstWernerHeisenberg(1901–1976)schienmitdemneuenQuanten‐WeltbildseinenFriedenzufinden.

3.2.2Ganzheitliche,philosophischeDenktraditionen.

DerGegenentwurfzumWeltbilddesGetrennt‐seinsistdieWeltdesVerbunden‐seins;sieweisteinemindestensgenausolangekulturgeschichtlicheTraditionauf.ImFernenOstenbestimmtsiesogarseitmehrerenJahrtausendenihreKulturen.(LaotsesGrundhaltungwurdefürFritzPerlsinder2.tenLebenshälftefastzueinerArtinnererHeimat.)

Imvorsokratisch‐antikenEuropakannzuallererstdieganzheitlicheSichtdesgrundsätzlichunzerstörbarenSeinsvonParmenides(520–460v.Chr.)genanntwerden,demsichderNeurologeundGestaltpsychologeKurtGoldstein(1878–1965)überausverbundenfühlte;GoldsteinwarLehrerundKlinikchefvonFritzPerls1925undnachseinerEmigrationMitbegründerderGruppe„HumanistischePsychologie“;daswar1962indenUSA.

Parmenides´Zeitgenosse,Heraklit(520–480v.Chr.),wirdoft(speziellvonPlaton)alsseinGegenspielerhingestellt,jedochistüberhauptnichtbelegt,dassdiebeidenvoneinanderwussten.HeraklitfokussierteaufdaspolareAufundAbdesWeltgeschehens,dessenPolezwarineinemSpannungsverhältniszueinanderstünden,docheinanderbedingtenundsichzueinemGanzenergänzten.DiesesWerdenundVergehenstündeunterderFührungdesLogos,derhieralsWeltvernunftoderInstanzhöhererErkenntnisangesehenwerdenkann.HeraklitnimmtinsoferneineZwischenstellungzwischenVerbunden–undGetrennt‐seinein.ErhatdieverwandelndeEigendynamikineinemGesamtsystemimAuge.ErwurdebeiFritzPerlszueinemdermeistzitierten,antikenPhilosophen.

Platons(427‐347v.Chr.)ErkenntnisstrebenwaraufdasAbsoluteineinerinsichgeschichtetenWirklichkeitgerichtet,wobeidasHöheredasSeins‐stärkeredarstelltunddasjeweilsNiederebegründet,soauchletztlichdas„Schattendasein“desraumzeitlichenDaseinsinderphysisch‐realenWelt,derEbenederbloßenErscheinungenderIdeen,derPolarisierungenundderständigenVerwandlungen.ImUnterschieddazusahPlatonalsdievorrangige,seins‐mächtigere,zeitloseundidealeWirklichkeitdieEbenedes

absolutenSeinsan,ausgestattetmitsichselbst‐identischen,unveränderlichenUrbildern,vorallemvomSchönen,WahrenundGuten,aberauchvonanderenwesentlichen,„Ideen“(alsForm‐oderSinn‐Gestalten)inhiearchischerGliederung;diese„ideaeinnatae“seienindieSeeleneingeprägtundermöglichtenimAnsatzErinnernundWiedererkennen.SoerstrecktesichPlatonsWeltdeduktivvonobennachunten,aberbildetedurchdieTeilhabeunddasBezogen‐seindesAbhängigenaufdasHöherwertigewiederumeinGanzes.

(PlatonsSchülerAristoteles„wechseltekopfschüttelnddieSeite“,sobaldesumdieSichtdersinnlichzugänglichen,„wahrenWirklichkeit“ging.Erfasstedieseinduktivauf,alsvonuntenheraufgebaut.DiesinnlichwahrnehmbareEbenewarfürihndieeigentlicheWirklichkeit.SiebestandausgetrenntenDingen.AmanderenPolthrontedergöttlicheGeistweiter,aberzwischendemDiesseitsundderIdeenwelttatsichfürihneineKluftauf,diedasGanzederWeltausseinerSichtfastzerriss.

DerganzheitlicheEntwurfvonPlatonlebtenachseinemTodeindenverschiedenenModifikationendesNeuplatonismussowieinderEmanationslehrePlotins(204–269)weiter,wurdeindenfolgendenJahrhundertenvomaufkommendenChristentumalswahlverwandterlebtundteilweiseaufgenommen.Augustinus(354–430)reihtesichmitseinemGottesverständnisvomUr‐GutenundderUr‐Wahrheitideengeschichtlichhierein.‐AuchbeiMeisterEckhardt(1260–1328)lebtedieIdeenlehreüberdenTeilhabe‐Gedankenfort:Gott,derdieIdeenallenSeinsinsichenthält,habedasSeininRaumundZeitausdemNicht‐seingerufen.‐ZurplatonischeDenktraditionzähltesichauchNikolausvonCues(1401–1464)undbeeinflusstebereitsdiebeginnendeRenaissance.

1440entstanden‐zunächstinFlorenz,‐kurzdaraufinRomdie„platonischenAkademien“alsWiegedesneuenHumanismus,indenen–teilskontroversundleidenschaftlich–platonischesundaristotelischesGedankengutmitHilfeneuerÜbersetzungendiskutiertundvertieftwurden.IndieseWiedergeburtderAntikemischtesichdieSehnsuchtnacheinemnaturnäherenReligionsverständnisein,nacheinertolerantenSynthesevonGriechentum,ChristentumundJudentumundnacheinemweitgehendunbegrenzten,kreativenVerwirklichungsprozessdesMenschen,dessenBildFürstMirandola(gest.1494)inseinemWerk„ÜberdieWürdedesMenschen“entwarf.DerFokusverschobsichdabeivondemBemühen,PlatonsUrbildernnäherzukommen,aufdensichentfaltendenMenschenmitgöttlichemKern,einem„Deusinterris“,wieesFicinusausdrückte.DasSelbstverständnisdesmittelalterlichenMenschenals„DienereinertranszendentenSeinsordnung“wurdehierbeiverabschiedet.Der„homoliberalis“,derfreie,kultivierteIdeal‐Mensch,derganzdemWahren,SchönenundGutenlebte,wurdezumBildungsidealderEpochedesHumanismus–samtderGefahr,Transzendenz‐undWertbezügeverflachenzulassen.

GiordanoBruno(1548–1600)endeteaufdemScheiterhaufenfürseineVorstellungvoneinerWeltderAlleinheitmiteinerWeltseeleundeinem„innerenKünstler“imSinneeinesmonistischenPantheismus;dasUniversumseigleichzeitigunendlich,insichruhend,wesenhaft,beseelt,materiell,formbar,wirklich,ursächlich,zielgerichtetundvollerMöglichkeiten.DasGrößtespiegelesichimKleinstenundumgekehrt.BrunonahmdamitholographischeVorstellungenderNeuzeitvoraus.

Spinozas(1632‐1677)Identitätslehrehandeltevom„All‐einen‐Sein“,bzw.von„derEinheitdesGeistesmitderganzenNatur“mitihrenfesten,strengenGesetzmäßigkeitenzwischendenewigen,unveränderlichenWahrheitenundden

zahllosen,veränderlichenEinzeldingen.AllesErkennenundSeinlebevonderTeilhabeandemalsgöttlichaufgefasstenGanzen.

Leibniz(1646–1716),fürdendiePhilosophienochganzimantikenSinndie„LiebezurWeisheit“bedeutete,sowiedieFragenachderWahrheitunddemUrsprung,‐giltalsBegründerder„Philosophiaperennis“,derewigen(zeitlosen)Philosophie,‐undalsSchöpferder„Monadologie“.DieSubstanz‐DefinitionführteLeibnizzurletztlichnichtmehrteilbaren,ausdehnungslosenGrößeeinerspontanaktivenWirkkraft(„unêtrecapabled´action“/einer„ursprünglichenKraft“),diegeistbegabte,bewusstseinsfähigeSeelensubstanzsei;‐diesesunvergängliche,„wahreAtomderNatur“wurdevonLeibniz„Monade“oderauch„Entelechie“genannt,‐esseietwasFormalesundAktiveszugleichunddamitderBausteinvonallem,vonGeist,SeeleundMaterie.DieMonadeließesichübrigensauchnichtalsmathematischenPunkterfassen.Sieseidieletzte,einfacheEinheit,individuellverschieden,siefungieremitihrermehroderwenigerbewusstenWahrnehmungsfähigkeit(Perception)alsein„mirroirvivantdel´univers“,einlebenderSpiegeldesAll‐einen,derdabeidasUniversumumfasse.LeibnizgingbeidenMonadenvongraduellenAbstufungenderBewusstseinsfähigkeitundderSpontaneitätaus,Fähigkeiten,dieauchgehemmtseinkönnten,undzwarsowohlbeideneinzelnenMonadenwieauchbeidenausihnenzusammengesetztenLebewesen.GotthingegenseiactuspurusundklarstesBewusstsein.TrotzihrerindividuellabgestuftenWahrnehmungskraft,stündendieMonadendurchihrPotential,sichaufdasGanzewiderzuspiegelndzubeziehen,imEinklang.LeibnizsprachvoneinerprästabilisiertenHarmonie.DerGanzheitsbegriffwurdesowohlfürdieletzteEinheiteinerMonadeverwendet‐wiefürdasAll‐eine.DerEntelechie‐BegriffwurdeimantikenSinnvonOrdnung,Form,SinneinheitundGanzheitgebraucht.Nichtsseisinn‐odergeistfrei.EinTeilverstehesichvomGanzenher,aberauchumgekehrt.(Allerdings:durchunvollkommenesWahrnehmendervorgegebenensinnvollenAusrichtungkönntenTeilevorübergehendausderOrdnungfallen.)Allesseimitallemverbunden.ZurGrundannahmeseinesganzheitlichenWeltbildesgehörtebeiLeibnizeineechte,eigenaktiveundindividuelleVielheit,kombiniertmiteinemfreiheitlichenSpielraum.

TrotzoderwegenderErschütterungdurchdenSkeptizismusdesEmpirismusmitseinemmaterialistischenWeltbild,blühteder„DeutscheIdealismus“aufmitImmanuelKant(1724–1804),JohannGottliebFichte(1762–1814),FriedrichWilhelmSchelling(1775–1854)undGeorgWilhelmFriedrichHegel(1770–1831),ein„Idealismus“,derdieabendländischeWertevonWahrheit,EthikundReligionsowievoneinemeinheitlichenSeinsgrundrettenwollte.EsgingindieserEpocheimmerauchdarum,eineBrückezufindenzwischendersinnenvermitteltenNaturerfahrung,diesichinderRomantikineinerbesonderenWeiseentfaltete,unddergeistigenWeltderIdeale.

(AlsGegenströmungschlugim19.tenJahrhundertvordemHintergrundwachsendersozialerMissständederIdealismusindenRealismusundMaterialismusum(LudwigFeuerbach,1804‐1872,KarlMarx,1818‐1883,FriedrichEngels,1820‐1895),verbündetesichmitdemPositivismussowieEmpirismus,derausEnglandansFestlandgekommenwar,entwickeltedenPhänomenalismusundverpönteallesTranssubjektive.DasWeltbildzerfieldabeivölligingetrennteTeilchen.)

InderzweitenHälftedes19.tenJahrhundertskamenimNeukantianismusundderNeuscholastikGegenbewegungenauf,diedieTraditionderklassischenMetaphysikwiederbelebenwollten.

ZumNeukantianismusrechnetauchSalomoFriedlaender(1871–1946),dererstephilosophischeLehrervonFritzPerls,dessenEntwurfvoneinerpolarenWeltmiteinemNullpunkt,bzw.derprimärenEbeneeiner„SchöpferischenIndifferenz“darüber,inderdieGegenpoleaufgehobensind,fürihnprägendwar.DieserEntwurfpasstesowohlaufderEbenederallerkleinstenDinge(etwazumVerhalteneinesQuants),‐wieauchaufdermenschlichenDimensionzummehrfachpolarenAufbauvonEmotionenundzuderlebenslangenAufgabe,diesezuintegrieren.

Dasbeginnende20.teJahrhundertwandtesichvommechanisierenden,schematisierendenundstatistischenDenkenabundsuchtedieDynamikdesLebens,suchtedasEinmaligeeinerspezifischenGestalt,dasErlebnismäßige,dasInnerseelische,IndividuelleunddieinnereFreiheit.KünstlerischfanddiesesAufbruchserlebenimJugendstilseinenAusdruck.GedanklichwurdeesvonderLebensphilosophierepräsentiert,vorallemvonHenriBergson(1859–1941)undMauriceBlondel(1861–1949),WilhelmDilthey(1833–1911),dersichfürdenVerstehens‐ZuganginderPsychologieeinsetzte.–HansDriesch(1867–1941),derüberdieZoologiezurPhilosophiegekommenwar,galtalsBegründerdesVitalismus.InseinenSeeigel‐Regenerations‐Experimentenkonnteerzeigen,daßimSeeigel‐TeilbereitsdasGanzeabgebildetunddieKraftvorhandenseinmüsse,einGanzeszuwerden.DieTeileerhieltenvomGanzenherGestalt,SinnundSein.

DiezunehmendeWendezumObjektinseinemWesensgehaltgipfelteinderPhänomenologie,alsderenberühmtesterVertreterEdmundHusserlgenanntwird(1859–1938).HusserlsWesensbegriffwarsachlich‐logisch‐mathematischerArt.‐BeiMaxScheler(1874–1928)wurdediephänomenologischeWesensschauzueinerWerteschau;dieWertezögendenMenschenvonselbstan,siemüsstennichtbefohlenwerden.InderTeilhabeanderWertewelt‐gemäßderinnerenOrdnungseinesHerzens‐werdeeinMenschzur„Person“.

DieExistenzphilosophieverpönteVerflachung;siewendetesichdemEinmaligenimMenschenzu,seinemWerdenundVergehen,wurdedamitSeins‐Philosophie(Ontologie),suchtenachexistenziellemHalt,kreistedabeiaberinhaltlichoftumAngstundSorgeundverfielzumTeilinNihilismus.Repräsentanten:SörenKierkegaard(1813–1855)alsVorläufer,(KarlJaspers(1883–1969),MartinHeidegger(1889–1976),GabrielMarcel(1889–1973),Jean‐PaulSartre(1905‐1980)u.a.

EineBrückezwischendeminduktivenAnsatzderNaturwissenschaftenundderMetaphysikPlatonssowiedemAnsatzvonLeibnizschlugindenUSA(Harvard‐Uni)AlfredNorthWhitehead(1861–1947),derüberdieMathematikzurPhilosophiegekommenwar.DerIntellekttrenne,dasGefühlverbinde.AllesdurchdringesichundstehemiteinanderinVerbindung.DieWeltbestehe–ähnlichwieinderMonadenlehrevonLeibniz‐ausrealseiendenMomenten,OrganismenundWesenheitenmitunterschiedlichhohenBewusstseinsstufen,diesichjedochgegenseitigerfühlenkönnten.WhiteheadsAnalogiezudenplatonischenIdeensinddie„Möglichkeiten“,diedurchDrangundGefühlindieRealitätgeholtwerdenkönnten.DabeigäbeesideelleVorgaben,innerhalbdererdasraum‐zeitlicheStrömenGestaltgewinnenkönne.WhiteheadsGottisteinehermetaphysischesPrinzip.–FritzPerlshattesichinseinenspätenJahrzehntenmitWhiteheadbeschäftigt.

EineSonderstellungnahmMartinBuber(1878–1965)alsSozial‐undReligionsphilosophmitchassidischemHintergrundein.SeinletztlichganzheitlichesBeziehungsmodellmitdenbeidenModidesempathischenIch‐und‐Du/I‐and‐Thou/

einerseitsundmitdemsachlichbeobachtendenIch‐Esandererseits,stehenPatefürdieTherapeutischeBeziehungs‐GestaltunginderGestalttherapie.FritzundLorePerlshörten1925inFrankfurtBubersVorlesung,wasLorebiszuletztunvergessengebliebenwar(persönl.Mitteilung).BubersmitmenschlichesBeziehungsangebothobsichdeutlichvondemab,dasbeidezeitgleichinihrenLehranalysenerfuhren.

3.2.2Sowohl‐als‐auch‐Positionen.

UnserGehirnbzw.unserIntellektscheintsichmitPolenvonEntweder‐Oder‐VorstellungensehrvielleichterzutunalsmitdemüberlagerndenSowohl‐als‐auch.UnddennochlebenwirineinemsolchenSowohl‐als‐auch‐Modell:wennwirunserenKörperimLaufeunseresLebensbetrachten,dannführterunsdasSowohl‐als‐auchvonBleibenundVergehenvorAugen.AlleZellenwerdeninunterschiedlichenZeitzyklenrelativraschausgetauschtunderneuert,dieGesamtgestaltbleibtsehrviellängerähnlichundüberdenlangenZeitraumdesLebensgeradenochausreichendsichselbstidentisch.–AuchimUniversumscheinteinevergleichbareDynamikzwischentrennendenundverbindenden,bzw.gestalt‐bildendenKräftenzubeobachtenzusein.

WürdemansichdieobenerwähntenModelleaufeinemKontinuumzwischenmaximalverbundenerundmaximalgetrennterSeins‐weisevorstellen,dannwürdeesauchvieleAbstufungenundÜbergängegeben.VieledererwähntenWirklichkeitsentwürfeließensichaufdieMittezugerücktdenken:ausderReihederModellefürsGetrennt‐seintendiertderPlatonschülerAristotelessamtseinenNachfolgerntrotzseiner„A‐ist‐nicht‐gleich‐B‐Logik“(imVergleichzuDemokrit)RichtungMitte.‐AusderReihederModelledesprimärenVerbunden‐seinsweisenetlichedemdortuntergeordnetenTeilprinzips,desimWandelvorübergehenden„Getrennt‐Seins“,einenpotentiellsinnvollenPlatzimGesamtsysteman.

EinintegrierendesBildwäredaseinerbleibendenGestalt,diesichimFließgleichgewichtbefindet,etwaein„RömischerBrunnen“,der„strömtundruht...“(umdasBildC.F.Meyersvom„RömischenBrunnen“zunehmen).

FürdieGestalt‐PsychotherapiebestehtstetsdieDoppelfrage:WelcheStrukturensindzumVerabschiedenüberfällig,damitwelche,diestimmigersind,gelebtwerdenkönnen?DieKunstdesVerabschiedensistgenausowichtigwiediedesStrukturaufbaus.

4Gestaltpsychologie–derVersuch,sichempirischder„Ganzheit“zunähern

DieGestaltpsychologiehatentgegendemMainstreamim19./20.Jahrhundertversucht,denGanzheitsgedankenmitexperimentellenMittelninderWissenschaftzubeheimaten.KeineinfachesUnterfangen!‐„Gestalt“,alsterminustechnicusderGestaltpsychologie,definierteinEtwas(nachHeideggerein„Seiendes“),dassichfürseinenBeschaueralsVordergrundvonseinemHintergrundabhebtunddamitexistiert(ex‐sistere,lat.hervorstehen).Eine„Gestalt“erweistsichdabeialseinspeziellesBeziehungsgefügeseinerTeilaspekte,diedadurchzueinerGanzheit,einer„Gestalt“,werden.Motto:DasGanzeistmehrundandersalsdieSummeseinerTeile.SolcheinstrukturellesGefügeisttransponierbarwieeineMelodie,auchwennalleihreTeiledabeiausgetauschtwürden,woraufschonChristianvonEhrenfels(1859‐1932)verwiesenhatte.

Endedes19.Jhts./ersteHälftedes20.Jhts.zogdasGanzheits‐PhänomenzunehmendAufmerksamkeitaufsich.Esentstandengestaltpsychologische

ForschungszentrenanverschiedenenUniversitäten,Graz,Leipzig,Würzburg,Frankfurt,Berlin,Münsteru.a.(MaxWertheimer(1880‐1943),OttoKlemm(1884–1939),DavidKatz(1884‐1953),KurtKoffka(1886–1941),WolfgangKöhler(1887–1967),FelixKrüger(1874–1948),WolfgangMetzger(1899–1979).

ImFeldderäußerenWahrnehmungließensichdieGestaltphänomeneamleichtestenuntersuchenundGesetzmäßigkeitenfeststellen.DabeischeinensichKonstellationendesAußenfeldes,diedasWahrnehmungsfeldstrukturieren,mitsolchenderneuronalenInformationsverarbeitungzuüberlagern.DiesewirdimSinnederGestaltgesetze(Metzger1936/53)bereitspräkognitivverändert;dieganzheitlicheWahrnehmungscheintderschnellerenOrientierungzudienen.DetailswerdeninBezugaufdasGanze„verrechnet“undbewertet,‐auchumdenPreisvonFehlinterpretationen,wiedasbeiTäuschungsbildernoffensichtlichwird;RelationenwerdentrotzwechselnderReizkulissemöglichstkonstantgehalten,Ähnlicheswirdzusammengefasst,Kontrastewerdenverstärkt,mangelnderEindeutigkeitwirdoftdurchsubjektiveErgänzungennachgeholfen(evtl.auchimSinneeinesWunsches),dasWahrnehmungsfeldwirdimSinnedesvorhandenenSinnverständnissesinterpretiert,z.B.beimehrdeutigenKipp‐Bildern,u.a.m.

AuchdieInnenwahrnehmung,dieIntrospektion,unterliegtdenGestaltgesetzen.InderSelbstwahrnehmungspeichernwirganzeSzenenundBeziehungsfelderundunserePositiondarin,zBdieIdentitätdesenfantterrible,alsSchlusslicht,alsStaroder„ZüngleinanderWaage“,als„einäugigerKönigunterdenBlinden“,etc.DasDetailwirdmitsamtseinerRelationzumBezugshorizontgespeichert.SolcheBezugssystemesinderlebteGanzheiten.InderPsychotherapiemachtesoftSinn,sichdieFreiheitzunehmen,denBezugsrahmenimaginativzuverändern.z.B.„WiewäreeswohlfürSiegewesen,wennSiealsJüngstesoderÄltestes–oderinderNachbarfamilie–oderineinemafrikanischenClangeborenwordenwären?“

DieGestaltpsychologiebrachteeinenotwendige,ergänzendePerspektiveindenwissenschaftlichenDiskurs,littaberdaran,dasssieimwesentlichennurphänomenologischvorgehenkonnteundzunächstnochkeineBrückezurNeuenPhysikfand.HeutewirddasMottovonderGanzheit,diemehralsdieSummeihrerTeileist,öftersvonQuantenphysikernzitiertalsvonPsychologen.‐Diealltags‐dominierendeKlass.PhysikstütztdieWeltdergetrenntenTeile.DieentsprechendsozialisiertenPsychologensuchenihrwissenschaftlichesHeilinderStatistik.DaunsereWirklichkeitbeideSeitenaufweist,brauchtesinZukunftbeidäugigeWissenschaftler.

KopfschüttelndeDiskussionenhatinden1940erund50er‐JahrendasgestaltpsychologischeVerständnisvonKurtLewin(1890‐1947)ausgelöst:„Gestalt“seiFeldundStruktur.LewinwarseinerZeitvoraus.DassauchFelderdurchihreSchwingungsqualitäten‐und/oderimSinnevonTräger‐Wellen(vonInformationen)Gestalteinheitenbilden,diesichgegenseitigundgegenanderesabgrenzen,warfürdiemenschlicheVorstellungsweltzunächstschwereingängig,stehtaberinzwischennichtmehrzurDiskussion.Lewinkam(alsNicht‐Physiker)amehestendemVerständnisdesWelle‐Teilchen‐DualismusalsPrinzipunserergesamtenWirklichkeitnahe.

5DieIdentitätderGestalttherapiealsGestalt‐Psychotherapie

5.1Wurzeln

ZunächstentstandsieaußerdurchdieIntegrationeinigerpraxiserprobterErkenntnisseausderfrühenPsychoanalysesowiederkonstruktivenKritikanihr–durchIntegrationvonErkenntnissenausderGestaltpsychologieundausverschiedenenAspektenausdemZeitgeistdesbeginnenden20tenJahrhunderts:sieschöpftespeziellausderExistenzphilosophie,derLebensphilosophie,derPhänomenologie,ausdemNeukantianismus,demKonstruktivismusunddemHolismus.DieAuseinandersetzungvonFritzPerlsmitderNeuenPhysikundKybernetikschieneherPrivatinteresse,gingaberindasmethodischeVorgehenmitein.

WegweisendwarfürdenjungenPerlszunächstderPhilosophundLiteratSalomoFriedlaender,indemderjungePerlsbewunderndseinenerstengeistigenLehrersah.FriedlaenderfasstedieWeltalseineprimäreGanzheitauf,dieinsichausgeglichenundindifferentsei,diesichaberentlangvielerDimensioneninihreGegenpoleaufspaltenkann.IndermenschlichenWeltgeheesüberwiegendgepoltzu.DieAufgabebestehedaher,durchIntegrationderGegenpolewiederderMittenäherzukommen.DemAnsatzvompolarenAufbauderNatur,spezielldermenschlichenNatur,verdanktdieGestalttherapiewichtigeImpulseihrerBehandlungsmethodik.‐BubersEntwurf,derobenbereitsgeschildertist,prägtedietherapeutischeBeziehungderGestalttherapie.

InseinenspäterenJahren,alsersichderZen‐Traditionzuwandte,freutesichFritzPerls,dengepoltenSowohl‐als‐auch‐GedankenmitseinerTendenzzurMitteindenSchriftenLaotseswiederzufinden.DabeifühlteersichanFriedlaendererinnert.

5.2Namenssuche

KopfschüttelnimengstenMitarbeiter‐Kreis,beiLorePerls(1905–1990)inculsive,hatteinden40erund50gerJahrenauchdieNamensgebungder„Gestalttherapie“ausgelöst.FritzPerls(1893–1970)hatteindenfrühen40erJahrenzurBezeichnung„Konzentrationstherapie“imSinnevonAchtsamkeits‐oderBewusstheits‐Therapietendiert,verwarfdiesaberwieder,weilfürihndiesemBegriffdieAssoziationvonallzuunangenehmerAnstrengunganhaftete.AmliebstenhätteerseineVorgehensweise„Existenztherapie“genannt,(einenBegriff,denspäterIrvinYalomaufgriff,dersichmitderGestalttherapielangeZeitidentifizierteundsogarinihremNamenforschte).Aberinderspäten40ernprägteinderÖffentlichkeitderNihilismusPaulSartresdasBildderExistenzphilosophie.FritzPerlswollteseinenAnsatznichtmitNihilismusassoziiertbekommen.‐Dernicht‐umgangssprachlicheBegriff„Gestalt“schienunbelastet,wennauchfürNicht‐Insidererklärungsbedürftig.Erumschließt:Achtsamkeit,Bewusstheit,BeziehungsgefügeunddieexistentielleFragenach„SeinundNicht‐Sein“.

5.3UngewöhnlichesTheoriegebäudeinderGestalttherapie.

KopfschüttelnundUnbehagenüberkamschonsomanchenAuszubildendenderGestalttherapieüberderentheoretischeVorstellungen,diefürdiealltäglicheVorstellungsweltofteineZumutungoderHerausforderungscheinen:z.B.der(ontologische)Gestalt‐Begriffschlechthin,‐derunaufhörliche,kreativeProzessderVorder‐Hintergrund‐DynamikmitihremstetigenFlussanVerwandlungen,‐derpolareAufbauderWeltmiteinerIndifferenzebene,einem„Nullpunkt“darüber,‐das„zwei‐gleisigdifferenzierte“Kontaktgeschehen,‐derindividualisierte,formveränderlicheSelbst‐BegriffalsKontaktinAktion,‐dasZielderinnerenEntscheidungs‐Freiheit,Verantwortungs‐FähigkeitundKreativitätdesIndividuums,trotzseinergleichzeitigenKontextorientierungetc.

5.4SpiegelphänomenezwischenGestalttherapieundPrinzipienderQuantenwelt?

StattKopfschüttelnbekamichallerdings„GänsehautvorFreude“undpositiverBetroffenheit,alsichmirerlaubtedentheoretischenAnsatzderGestalttherapieinAnalogievordemHintergrundderquanten‐theoretischenGrundprinzipienzubetrachten,–ermutigtdurchdenAnsatzder„VerallgemeinertenQuantentheorie“vonHartmannRömer,emeritierterLehrstuhlinhaberfürQuantenphysikinFreiburg.ErverstehtdasÜbertragungsanliegenderGrundprinzipienreinphänomenologisch.Dabeiwirddiepartielle,strukturelleIdentitätzwischenderQuantentheorieunddermenschlichenLebensweltherausarbeitet.ImvorliegendenBeitraggehtesumgleichsinnigePrinzipieninderGestalttherapie.

5.4.1 DieQuanten‐IdentitätalsGanzheits‐Modell

EinQuantistdiekleinste,unteilbareGanzheitalsWirkeinheit(H.P,Dürr),bzw.alstanzendeEnergie,undbefindetsichnormalerweiseimintegriertenSowohl‐als‐auch‐ZustandmitderMöglichkeit,sichineinTeilchenodereineWellezuverwandeln.LetzteressindzweikomplementäreZustandsformen,dienichtgleichzeitigeingenommenodergemessenwerdenkönnen.Wieallgemeinbekannt,istdiesmitdemeingangserwähntenDoppelspalt‐Experimentbelegt.–MathematischexistiertdiemenschlicheLebensweltachtGrößenordnungenoberhalbderQuantenwelt.AusdieserriesigenDistanzmachtsiefürunsstatistischeinenhalbwegsgeglättetenEindruck,derWahrscheinlichkeitsaussagenermöglicht.DieDurchschnittsberechnungenlassenihreLebendigkeitverschwinden.

FürdenEinzelfallistunsereVorstellungjedochdamitweitgehendüberfordert,unseinBildeinessolchenpotentiellumfassenden,übergeordnetenSowohl‐als‐auch‐Wesenszumachen.EinQuantverhältsichwieeineigenständigesIndividuum:freiundspontantanzend,reaktionsbereit,„quicklebendig“undunberechenbar.EswirdihmsogareineVorstufevonBewusstheitundIntelligenzzugeschrieben.QuantenfelderwerdenalskollektiveTrägervonBewusstheitangesehen.

SeineUnberechenbarkeitimSinnederklassischenPhysikhatschonsomanchenQuantenphysikerdererstenGenerationandenRandderVerzweiflunggebracht,denneskönnennurWahrscheinlichkeitenüberdenZustandeineseinzelnenQuants,z.B.überseinenOrtundseinengleichzeitigenImpulsausgesagtwerden.Erstbeisehr,sehrgroßenMassennähernsichdieWahrscheinlichkeitsaussagendenGesetzmäßigkeitenderKlassischenPhysik.‐DieNaturdesQuants,soweitsiefürunszugänglichist,liefertunskeinenGrundfüreinenirgendwiegearteten,materiellenReduktionismus.

EsgibteineunermesslichgroßeAnzahlvonHolarchien,(ganzimSinnevonKenWilber,dersichwiederumaufPlatonbezieht),dasheißt,ganzheitlicheSysteme,„Gestalten“,diewiederumTeilvongrößerenGanzensindoderSubsystemeinsichbergen.AllesisteinrelativesGanzesundeinTeilzugleich,alles,außerdaskaumvorstellbareAll‐eine.AlldieseGanzheitensindrelative„Individuen“:siesindnichtohneSchadenundIdentitätsverlustzuteilen.Abersiebesitzen‐trotzihrerrelativenKontext‐Gebundenheit‐einegewisseAutonomieundFreiheit.

DieFreiheitdesQuants,seineSpontaneitätundBewusstseinsfähigkeitspiegeltsichauchineinemkomplexenGestaltgebilde,wiez.B.imindividuellenSelbst,daswirunsalsQuantenfeldvorstellenkönnen,wider.SolcheinFeldstehtineinem

SpannungsfeldzwischenSelbst‐undFremdbestimmung,zweiwichtigeFaktorenfürdiePsychotherapie.

DerMenschistindiesemSinnealseinkomplexes,individuellesQuantensystemanzusehen,eineMini‐Ausgabedes„MeersallerMöglichkeiten“,dasimbestenFallzum„großenMeer“undseinerInformationsfülleZuganggefundenhat.EinpsychischgesundesIndividuumbesitzteinegewisseUnsicherheitstoleranz,dieausdemBewusstseinstammt,jederzeitverschiedene,adäquateSeins‐möglichkeitenzurVerfügungzuhabenundentsprechendintuitiv(!)reaktionsfähigzusein.

InsoweitdasQuantenfelddeseinzelnenIndividuumsoderaucheineseinzelnenQuantsinResonanzmitSchwingungendesübergeordnetenSchwingungsmustersodersogardemdesGesamtsystemsgehenkann(damagesvieleAbstufungengeben),spiegeltsichimEinzelnenholographischdasGanze.

DerVergleichzwischendemMenschenalsQuantenwesenunddenMöglichkeitenderPsychotherapieistdahingehendermutigend,dassdieFreiheit,Spontaneität,dieVerwandlungskraftnachinnenundderGestaltungsspielraumnachaußenfürdenEinzelnenodervongleichgesinntenGruppenstetsgrößerist,alsgedacht.DasisteineguteNachrichtfürdiePsychotherapieundeineAufforderung,sieverantwortlichzunutzen.

5.4.2 DerHeisenbergscheepistemischeSchnitt,

SchrödingersUnbestimmtheits‐Relation

unddieVorder‐Hintergrund‐DynamikderGestalttherapie

BetrachtenwirdasinteressanteGeschehenerstausquantenphysikalischerSichtundspäterausdergestalttherapeutischen.

HeisenbergnanntediesenVorgangdenepistemischen(=erkennenden)Schnitt:eristderfakten‐erzeugendeEingriffdurchBeobachtung,bzw.MessungeinesBeobachters,oderdurchRaumeingrenzung,oderdurchWellenbrechungoderResonanzbedingungoderdurchKollisionmitkohärentenBiophotonen.EswerdenfürdenVorgangderKorpuskel‐BildungmehrerebegünstigendenFaktorendiskutiert.JedesquantenphysikalischeExperimentistjedochabhängigvombewusstinteressiertenBeobachter.‐IndiesemZusammenhangistinteressant,dassjederMenschprosecdurchschnittlich10(hoch21!)QuantenandieUmgebungabstrahlt(U.Warnke,1998).

UrsprünglichwardasPhänomendesHeisenbergschenSchnittseinziemlichesÄrgernis,dennindenAnfängenderQuantenphysikbestanddieHoffnungaufUntersuchungenmitwiederholbarenErgebnissen,wieesdieWissenschaftlervonderKlassischenPhysikhergewohntwaren.DieQuantenverhieltensichaberandersalsdiegewohntenMaterieteilchen.JedeMessungverändertediedarauffolgende:diezweiteführtejeweilszueinemanderenEndergebnis.WirkommenineinenfortlaufendenVerwandlungsprozesshinein.Fazit:dieReihenfolgederMessungenvonQuantenvorgängenistnichtvertauschbar.DieswirdformalinSchrödingersUnbestimmtheits‐Relationbeschrieben.

DerquantenphysikalischeHintergrundistdasNullpunktfeld/Vakuum(=Plenum).DortbefindetsicheinunsereVorstellungübersteigendesEnergie‐Reservoir.DieEnergieliegtoffenbar„virtuell“ineinerneutralisierten,bzw.indifferentenFormvor,alsrealisierungsfähigePotentialität.Das„MeerallerMöglichkeiten“(Warnke2012)wirddemWellenaspektderQuantenweltzugeordnet.Hans‐PeterDürr(2009,2012)sprichtvoneinemmasselosen,unbegrenzten,reinenInformationsfeld,voneinerArtQuantencode.‐DerNobelpreisträgerWheelersollberechnethaben,daßalleinderVakuum‐InhalteinerGlühbirnesovielEnergieenthalte,dassdamitdieOzeanezumKochengebrachtwerdenkönnten(Warnke,2001).

DasVakuummitseinerunvorstellbargroßenEnergiemengeerfülltdenZwischenraumzwischendenwinzigenMassenderAtomkerne,umdieherumsich(nachEinstein)dieRaum‐Zeitkrümmt.DasVakuumaußerhalbundinnerhalbdesMenschengehtineinanderüberwieeineHafenbuchtindasangrenzendeMeer.

ImVakuumfindensichqualitativunterschiedlicheWellenformationenüberlagert.1)ZumeinenfindetsichdasvonMaxwellentdeckteelektromagnetischeFeld.2)FernerbildetnachEinsteinsallgemeinerRelativitätstheoriedieGravitationeinuniversalesFeld.3)DasHiggs‐FeldistschließlichdasjenigeuniversaleFeld,dasdieEigenschaftderMasseinElementar‐Teilchenerzeugt.(Lazlo2008)–4)„Skalarwellen“werdenverursacht,durchInteragierenvonsubatomarenPartikelnmitdemNullpunktfeld;siehabenwederRichtungnochSpin,bildeneinkohärentes,nichtlokalesFeld,bewegensichschnelleralsdieLichtgeschwindigkeit.NicolaTesla(1856‐1943),schrieb1907ineinerunveröffentlichtenAbhandlungvoneinemursprünglichenMediumalsKraftfeld,dasdengesamtenRaumerfülle,dasbeiEinwirkungeinerkosmischenEnergiezuMateriewerdenkönne,sichbeiNachlassendieserKraftwiederindenUrsprungszustandzurückentwickle.(zit.n.Lazlo2008S.116),ErvinLazlo(1995)hältdiesesursprünglicheFeldfürdieGrundlageallermanifestenPhänomene,hältsieauchfürdietiefsteSchichtdesVakuumsundschreibtihmholographischeQualitätzu.

WiekommteszueinerManifestationimVordergrund?AufgrundvoneinemgerichtetenInteresseeinesBeobachtersbegebensichQuanteninihrenkorpuskulärenZustand;dabeiereignensichSpin‐ÄnderungenvonQuantenimSinnedesExperimentators.PaulDavies(Davies1990,S.54,zit.n.Warnke2012,S.201)schreibt:„DieNeuePhysikstelltdenGeistzurückineinezentraleStellederNatur.(...)WennjemandeinAtomanschaut,dannspringtdasAtomaufeinecharakteristischeWeise,diekeinegewöhnlichephysikalischeWechselwirkungnachmachenkann.“–VonderSpin‐StellungderElektronenundihrerBewegungumdieAtomehängendieMolekülbindungenabunddamitihreAnordnungimRaum,bzw.ihreGestalt‐Bildung.PotentiellgreiftBewußtseinüberdieSpin‐BeeinflussungaufdieOrdnungderMaterieein.

DiegestalttherapeutischeVorder‐Hintergrund‐Dynamik

EsmachtSinn,denjeweilsaktuellenHintergrunddesmomentanenGeschehenszuunterscheidenvondahinterliegendenKulissenundschließlichvomGrundgesamt.JedesIndividuumverfügtinseinemHintergrundübereineEbenevonbiographischenZusatzinformationenundBedeutungslandschaften,dieseinesubjektiveWeltausmachen,alsopersönlicheHintergrundkulissen,dieseinemaktuellenErlebeneinespezielleFärbungverleihen,seiesmitpositivenodernegativenVorzeichen.SiewerdenüberdasResonanzprinzipaufgerufen.Schließlichkönnenwirvoneinemgemeinsamen,kollektivenHintergrundausgehen,ähnlich,wieihnC.G.Jungverstandenhat,vielleichtauchnochdarüberhinaus.DerindiesemZusammenhanggeschilderte„Hintergrund“kannauch„Unbewusstes“genanntwerden.SobaldseineSpurenjedochindenFokusderAufmerksamkeitgeraten,werdenTeilevonihmVordergrund,denndieVorder‐Hintergrund‐DynamikisteinefunktionsabhängigeBezeichnung.

DerpersönlicheHintergrundbildetfürjedenMenscheninKrisenzeiteneinkreativesReservoir,dasaufVerwirklichungwartet.EsstehtzurRegenerationbereit.‐InseinemKrisenmodellfandesFritzPerlsbesonderswichtig,dasErlebenvonkonturlosem„Hintergrund“zuzulassen,nachdemalleStrategienundIdentitäten,dieausgedienthaben,überBordgegangensind.ErnanntediesePhase,diederkonflikthaftenoderresigniertenDe‐Identifikationfolgt,„Todeszone“.InihrwagtesderBetreffende(mittherapeutischerUnterstützung),Kontur‐undOrientierungslosigkeitauszuhalten,bisvoninnenherausersteauthentischeSignaleüberdieinnereVerfasstheitunddieneueAusrichtungaufgefangenwerdenundsichzurneuen,stimmigerenIdentität‐alsneueVordergrundgestalt‐entfalten.

IndenVordergrundkommtausderPerspektivederGestalttherapiediedurchdieinteressierteAufmerksamkeitenergetisierte„Gestalt“.EshandeltsichalsobeimMenschenumeineKombinationvonKonzentrationundemotionalaufgeladenemBedürfnis.DazubrauchtesnichtunbedingteinesäußerenHinsehens,esgenügteinintensivesDaran‐denken,Vorstellen,WünschenoderauchBeten.EntsprechendkannsichdasResultatalleinaufderVorstellungsebeneabspielenoderaufderemotionalen;derProzesskannsichaberauchalseineEinflussnahmezufälligerEreignisseaufderHandlungsebeneauswirken.–WennessichumGesundheitsthemenhandelt,bewegenwirunsbeidiesemVorgangauchimBereichvonPlaceboundNocebo‐Effekten,derenbeeindruckendgroße,messbarenWirkungenallgemeinbekanntsind.

DieDynamikzwischenVorder‐undHintergrundwirdalsodurchbedürfnis‐oderinteressengesteuertes,aufmerksamesWahrnehmengesteuert–oderauchübersteuert.KinderundJugendlicheerschaffensichoftinnerlichkompensatorischeParallelwelten,indenensiedaserleben,wasihnenderrealeAlltagverwehrt.HeutzutagekanndieserillusionäreVorgangauchindasNetzverlagertwerden.–AnsonstenreichtbeigroßeminnerenDruckimpersönlichenHintergrundoftschoneingeringerodergeringfügiggeeigneterrealerAußenreizdazuaus,ihnalsAufhängerfüreingesuchtes,bzw.gefürchtetesZielobjektzunehmen.SowirdbeiängstlicherErwartungshaltungleichtjedesGeräuschundjederflüchtigeSchattenimSinnederAngstmissdeutetundindieserWeiseinsubjektiveRealitätverwandelt.AuchwunschbedingteWahrnehmungs‐Verzerrungensindallgemeinbekannt.InderPsychiatriesprichtmanimkrassenFallvon„illusionärerVerkennung“.WennesgarkeinenäußerenReizmehrzurProjektionderemotionalaufgeladenen,drängenden,innerenBildermehrbraucht,sprechenwirvonWahn.WahnvorstellungencharakterisierendieakuteSchizophrenie,siegehörenzuihrersogen.„Plussymptomatik“.

AndiesenBeispielenwirdklar,dassesfürdasinnereGleichgewichtaucheinenGegenvorganggebenmuß,derdiesogenannteRealitätskontrollebewirkt,einVorgang,derdasemotionaleMitschwingendämpft,bzw.nüchternundsachlichaufbeobachtenderDistanzgehenkann.InderBuber‐Nomenklaturwirdesdie„Ich‐Es“‐Haltunggenannt.DieserAusstiegausderEmotionalitätsetztdieFreiheitzueineminnerenPerspektivenwechselvoraus.

DiePathologiekannausverschiedenstenGründenauchinumgekehrteRichtunglaufen:dieDämpfungderinnerenImpulsenimmtüberhand–bzw.dieWahrnehmungsschwellewirderhöht.AusdemInnerenwerdenkeineSignalemehraufgefangen,diezuVordergrundgestaltenmehrwerdenkönnten.KeineBilder,keinePhantasien,keineWünsche,keineBedürfnisse.DaserspartnatürlichKonflikte.Esmacht

aberauchleer,langweiligunduninteressantunddamitevtl.besondersanfälliggegenüberSucht‐undAußenreizen.AlsSchutzmechanismusbegegnenwireinermildenFormoftbeipsychosomatischenPatientenundderextremeninnerenWahrnehmungs‐Dämpfunginder„Minussymptomatik“chronifizierterPsychotiker.

FritzPerls(1980,S.33)siehtimGestalt‐WandeleinordnendesOrganisations‐Prinzip,dasdemÜberlebenhilft,undschreibt:„Allesfließt,allesistimWandel.ErstwennwirüberwältigtsindvonderunendlichenVerschiedenheitderVorgänge,diedasUniversumkonstituieren,könnenwirdieBedeutungdesOrganisationsprinzipsverstehen,dasausdemChaosOrdnungschafft,nämlichdieFigur‐Grund‐Formation.WasjeweilsdasimVordergrundstehendeBedürfnisdesOrganismusist,lässtdieWirklichkeitsoerscheinen,wiesieerscheint.EslässtsolcheGegenständealsFigurenhervortreten,diedenjeweiligenBedürfnissenentsprechen.EserregtunserInteresse,unsereAufmerksamkeit...“(...)„BeiderFigur‐Grund‐FormationistderwichtigsteTatbestand,dassdieSituationsichändert,wenneinBedürfniswirklichbefriedigtist.DieWirklichkeitwirdeineandere,alssieeswar,solangedieSituationunabgeschlossenwar.“

WasheißtdieVorder‐HintergrundDynamikfürdaspraktischeVorgehen?ImtherapeutischenProzesslassenwirunsvonderResonanzundihrerAktualisierungleiten,diedenVordergrundstrukturiert.WirlassendasinnereKräftespielnachaußenprojizieren(eventuellaufleereStühle)undlassenTeilaspektestellvertretenddurchImaginationvomPatienten/Klientenkonkretisieren.DerProbandhorchtindiesemTeilderArbeitganznachinnenwieineinemHypnoid.Damitdiesgelingt,brauchteseinevertrauensvolleAtmosphäre.‐EridentifiziertsichnacheinandermitallenPositionen,gibtihnenLeidenschaftundStimme,jenachinnererStimmigkeit.ErgehtdiesbezüglichinFührung,nichtderTherapeut.DasschafftChancenfüreineBeziehungsklärungderTeilaspekteuntereinander,‐ChancenderDistanzierungvonTeilaspektenundschließlichChancenzurausgewogenenGesamtwahrnehmung,inderauchdieproblematischerenAspekteeinenangemessenenOrterhaltenkönnen.DieTeilaspekteveränderndabeiihreIdentität,ihreBedeutungsowieihrBeziehungsgefügeuntereinander.DerProbandbefindetsichmitteninseineminnerenKräftespiel,daserwieineinemlucidenTraumbeeinflusstundneuverinnerlicht.DasändertdasSelbstverständnisdesProbanden.Eristandersgeworden.WennderVorgangabgeschlossenist,tauchtdasGeschehenwiederindenHintergrundab.DerProzessistnichtwiederholbar.JedertherapeutischeEingriffverändertdieGesamtsituation,jederzweiteVersuchbringteinanderesResultat,weilsichdieAusgangslageveränderthat.SogiltauchhierSchrödingersUnbestimmtheits‐Relation.

5.4.3DaskreativePotentialvonsogenannten„Observablen“,bzw.entsprechendvon„Aufmerksamkeitsenergie“inderGestalttherapie

DieQuantentheoriemeintmitdemabstraktenBegriff„Observable“zustands‐verwandelnde,energetisierendeAbfragesystemefüreinenSuperpositions‐Zustand,durchdendieUmwandlungindenkorpuskulärenZustandangeregtwird,bzw.„dieWellenfunktionkollabiert“.IndiesemSinnekönnenverfestigendwirken:Beobachtungen,Messungen,Reflexion,Raumeingrenzungen,Resonanzu.a.m.‐Im2‐Spalten‐Experimentwirdversucht,durcheinenDetektordieObservableabzufragen,„welchenWeg“einTeilchengenommenhabe.BeieinemoffenenSpaltergibtsichdahintereineGaußscheKurve,alswärenTeilchendurchgeflogen,‐beizweioffenenSpaltenzeichnetsicheinInterferenzbildvonWellenab.Letzteresverschwindet,wennaneinemSpalteineDetektorkamera„beobachtet“.–DerumgekehrteVorgang,dieVerwandlungindenWellenstatus,kannnurbeiNichtbeobachtungentstehen,dannkanndieWahrscheinlichkeitswellealsdernieder‐energetischereZustandwiederauftauchen.DieFunktionderObservablenlöstdensogenannten„HeisenbergschenSchnitt“aus.

WelcheInterventionentsprichtdieserverwandelndenFunktionder„Observable“inderGestalttherapie?WirversuchendieAufmerksamkeitdesKlienten/PatientenganzenganseineneigenenProzesszubinden,sodassdiekleinsteVeränderungimNebelüberdeminneren„unbewußtenMeer“wahrgenommenwerdenkann.DabeizähltsowohljedekörperlichewieemotionalewieVeränderunginderVorstellungswelt.JenachKontextwirddieVeränderungaufihreBedeutungzumaktuellenThemaabgefragt.z.B.„WieerlebenSiedasgerade?–WieistdasjetztfürSie?–WiefühltsichdieseGesteanundwiewürdesiesprechen,wennsieWortefindenkönnte?–undzuwem?–WiefindenSiedas,dassesebenfastgleichzeitigdiesenImpulsgabundjenenanderen?PassendiefürSiezusammen?KönnteesSinnmachen,dassSiejedemvonbeiden‐hierinpassendemAbstandeinenOrtzuweisen,–jedemabwechselndIhreStimmegebenundhören,wasdasAnliegeneinesjedenist?‐UndwelcheExistenzberechtigungimTiefstenjederfürsichzuhabenglaubt?“etc‐DerTherapeuthilftbeobachten,ohnezuwerten,hilftdieAchtsamkeitzuerhöhen,derPatient/KlientversuchtseineWahrnehmungen,Einfälle,Zuordnungen,Bedeutungen,AssoziationenzubenennenunddasaktuelleMusterwiederzuerkennen,wennesdennirgendetwasVertrautesaufweist.Esisteindialogisch‐sokratischesErforschen,wobeiderPatientmehrinseinenInnenraumschaut,derTherapeutmehrimAußenbeobachtenhilft.DabeikommtesoftfürdenProbandenzuKonfrontationenmitReaktionen,diefürihnselbstunerwartetseinmögenundzudenenerneuStellungbezieht.„Sehen,wasist,verändert“,heißteinvielzitierterLeitsatz.Wennversuchtwird,abzuwehren,stocktderProzess,kommteszuKontaktunterbrechungen,dieinstatusnascendiaufgegriffenundmiteinbezogenwerdenkönnen.DasgelingtnatürlichnurimRahmeneinervertrauensvollentherapeutischenBeziehung.Wirnennendiesenidentitäts‐verwandelndeGestalt‐Arbeit„experientialconfrontation“.SiehilftdieinnereWahrhaftigkeit,dieStimmigkeitundinnereOrdnungzuerhöhen.

5.4.4KomplementaritätalsgegensätzlicheSymmetrie‐Entwürfe

KomplementaritätistdieEigenschafteinesQuantsoderQuantensystems,mitgewissen,naturgegebenenMerkmalspaareneineneutralisierte,indifferenteGanzheitzubilden.ImZustandderGanzheitbefindetsichdasSystemineinemSowohl‐als‐auch‐Zustand(d.h.inseinerSuperposition).DieAspektestehenmiteinanderineinersymmetrischenBeziehungmitumgekehrtenVorzeichenundgehörenzueinanderwiediebeidenSeiteneinerMedaille,vonderimmernurdieeineaufeinmalzusehen,bzw.zumessenist,abernurmitbeideneinGanzesentsteht.KomplementaritätbeziehtsichalsMerkmalspaaraufdieEigenschaftvon:WelleoderKorpuskel‐IdentitätvonQuanten,

Orts‐oderImpuls‐Qualität,‐Zeit‐oderEnergiewerte,‐Polarisations‐undSpin‐QualitätenvonQuantenmitgegenteiligemVorzeichen.EineexakteMessunganeinerPaarqualitätvonQuantenbedingteinegleichzeitigeNicht‐Messbarkeitanderanderen.ImmittlerenModusderSuperpositionsindbeideAspekteunscharf,aberdarinneutralisierendaufgehoben.

WasentsprächedieserstrengenKomplementaritätderQuantenwelt,dieserzweiSeiteneinerMedailleaufderRaumzeitebene?–GehtesumdieunvereinbarenSeitenvonSeinundNicht‐Sein?VielleichtistdieseFrageauchunzulässig.VielleichthandeltessichbeidiesenMerkmalspaarenumDimensions‐qualitäten.WennsichQuantenindieunsvertrautenRaumzeit‐Dimensioneinfügen(undsichdafür„aufknäulenundverdrillen“,umfürunsdieVorstellungenderString‐Theoriezunutzen)verzichtensieaufEnergie,Impulsundaufihrnicht‐lokalesPotential.

EsgibtaberauchunterdenkleinstenEinheitensymmetrischpolareStrukturenbezüglichSpin,Drehrichtung,Ladung,Polarisation,derenkorrespondierendePartnerqualitätenNullergeben.‐DasentsprächeunsererVorstellungvonPolarität,diewirinkomplexerAusführungauchvielfachaufderphysiologischenEbenevorfinden.WirstaunenüberHiearchienvonRegelkreisen,dieumihrerBalancewillen,überauskomplexzusammenarbeiten.EssindErgänzungspole,wiez.B.SympathikusundParasympathicusimveg.Nervensystem,‐samtseinenübergeordnetenIntegrationszentren;‐oderAgonistenundAntagonistendesBewegungsapparats,dessenübergeordneteZentrenimKleinhirndieFeinregulierungbesorgen.ImHirnstammfindenwirpolarangelegte,körperverankerte,emotionalenPole,z.B.Lust‐undUnlust‐Inseln,Schlaf‐undWach‐Zentrumetc.dieebenfallsvonübergeordnetenZentrenintegriertwerden.Esscheint,dassunserKörperdasPrinzipvonintegrierbargepoltenEigenschaftenvielfachwiderspiegelt.

WennlängseinerDimensionkeineSymmetrieherrscht,sonderndereineTeilderbetreffendenQualitätabgespaltenoderbehindertwird,z.B.wenneinHindernisSchattenwirft,dannistderSchattenkeinnatürlicherGegenpolzumLicht,sondernLichtmangel,dannwirdallgemeinvonDualitätgesprochen.

5.4.5Verschränkungalsnaturgegebener,spontanerGestaltbildungsvorgang

SchrödingersBegriff,dener1935prägte,istirreführend,dennerlässtdasZusammentischlernvonzweiHölzernassoziieren.FürdiesesBildstandbeiihmdamalsnochdieKlassischePhysikPate.Defactohandeltessichumeinenganzheits‐bildendenProzess,z.B.wennzweiElektronenmiteinerbestimmtenDrehachseentgegengesetztumeinanderkreiseln,sodassderSpininsgesamtNullergibt,dannentstehteinGesamt‐SysteminBalance.(DasVorbilddazukönntedasganze„Nullpunkt‐Feld“sein,dennesbestehtausenergetischneutralisierterEnergie,bzw.EnergieinSymmetrie.)

EinverschränktesSystemisteineinsichstimmige,ganzheitlicheEntität,(alsoeine„Gestalt“,)diesichdurcheinebesondereQualitätgegenüberihremHintergrundabgrenzt.IhreAtomeverhaltensichgleichsinniginBezugaufdieDynamikdieserGanzheit.SolcheQuantensystemescheinenüberihreenergetischeSeiteverkoppelt,wodurchihrekomplementärenRaum‐Zeit‐KomponentenineinersolchenKonstellationdeaktiviertwerden.(FürInsiderseiaufdasEinstein‐Podolsky‐Rosen‐Experimentverwiesen).

DiemenschlichrationaleVorstellungsweltistdamitüberfordert.WirdürfenunsmitEinsteinskopfschüttelnderBemerkungtrösten,derseinerzeitVerschränkungals„spukhafteFernwirkung“ansahunddamitamliebstenabtunwollte,dennsieistmitdenGesetzender„KlassischenPhysik“nichtzufassen.AberdiesindhierauchnichtamPlatz.

DiemenschlicheAlltags‐ErfahrungkenntsehrwohlganzheitlichePhänomeneimSinnevonBindung,VerbundenheitundWahrnehmungüberdieGrenzenvonRaumundZeithinweg,speziellzwischenemotionalsichnahestehendenMenschen,wieauchTieren.DiesichereMutter‐Kind‐BeziehungdürfteauchsolcheinstabilerZwischenraumsein,indemsichvermutlichjenseitsderRaumzeiteinFeldvonaugenblicklichemWissenumeinanderbildet(zumindesteinWissenderMutterumdasKind).VermutlichtretenauchinTherapeut‐Patient‐Allianzen,wennsiealsvertrauensvollundhilfreicherlebtwerden,Verschränkungsphänomeneauf.

Seelisch‐geistigeGleichschaltungs‐,Abhängigkeits‐bzw.Hörigkeits‐PhänomenesindeinwichtigesKapitelfürdiePsychotherapieundfürdieverantwortlicheGestaltungeinerTherapeutischenBeziehung.SiewerdengerneunterdemBegriff„Regression“abgehandelt,alsobessichimmerumAsymmetrienzwischenKind‐undErwachsenenhandelnwürde.DasistbereitseinHinweisdarauf,dassingleichgeschaltetenFelderneinseitigMachtaufdasGesamtsystemausgeübtwerdenkann.WennfürdenAbhängigendieGefahrbesteht,dassdashaltgebendeFeldzerreißt,fallserabweichendeImpulse,Gefühle,Meinungenäußert,abweichendvomgemeinsamenNenner,dannwirderbestenfalls„widerständig“verstummen,abwehrenodersogarerkranken.WenndasFeldAbweichendestolerierenkann,bietetesdemAbhängigendenFreiraum,sichselbstzufinden.WennderTherapeutdieeigenständigenImpulseadäquatverstärkt,hilfter,dieAbhängigkeitzubeenden.AlleshatseinenrichtigenZeitpunkt.–AbhängigkeitistabernureineVariantedesGleichschaltungs‐Phänomens.

NunarbeitetdieGestalttherapieohnehinnichtmitLangzeit‐Regression.SiekenntzumeinenimAblaufeiner(meist)doppelstündigenSitzungkurzenWechselzwischenRegressionundProgression–undzwarimmerdann,wenneinebiographische,szenischeRückblendepassendscheint,umanderKernproblematikindervergegenwärtigtenVergangenheitetwasUnstimmigeszurechtzurückenoderzuerledigen.‐ZumanderenbestehtdasgestalttherapeutischeBeziehungsangebotvonvornhereinauseinemdifferenziertgeschichtetenAngebot,dasnichtverbalisiertwird.1.Feldangebot:„I‐and‐Thou“aufderWesenskernebenebedeutet:WirsindbeidesGeschöpfeoderKreaturen,dieüberlebenundsichentfaltenmöchten.(BeispirituellemHintergrund:JedervonunshatinsicheinengöttlichenFunken,oberesmerktodernicht,undlebtletztlichinBezugaufdasGanze.)‐2.Feldangebot:DerTherapeutbietetdeminNotgeratenenPersönlichkeitsanteil(meisteinKinder‐Ich)SolidaritätimSchulterschlussan,bittet,indiebedrohlicheSituationhineingenommenzuwerden,mitzuerlebendürfenundanderSeitedesBetroffenenundmitihmzusammendasGeschehenzubenennen,andereLösungenzuerproben,diedamalsnatürlichnichtmöglichwaren,aberimvergegenwärtigtenJetzterlebbarsind.DerTherapeutübernimmtdabeieineempathischeUnterstützerfunktionmitsokratischemAnliegen,derPatient/KlientistAkteurineigenerSache.DasGleichschaltungsfelddieserArtisteineIntensivierungdesallgemeinenArbeitsbündnisses,dasdieseelischeGesundungzumZielhat.EinüblichesArbeitsbündnisistnichtautomatischvondergeschilderten,mitmenschlichenDichte.–DiesachlicherenAspektederTherapeutischenBeziehungsind1)diediagnostischeFunktion,2)dieRolledesmethodischenSpezialisten,bzw.des

RegisseursbeiRollenspielen,‐oderauchbeieinerÜbertragungsablösungs‐Arbeit,beideresaufDifferenzierungankommt,‐und3)diesachlicheSeitedesArbeitsbündnisses.

Zugehörig‐seingehörtinVariationzudenGrundbedürfnissendesLebens.AuchPaare,FamilienundganzeMenschengruppen,diesichgeistigverbundenfühlen,reagierenpartiellgleichgeschaltet.GleichsinnigeResonanz‐FelderkönnenSicherheitundGeborgenheitgeben,‐siekönnenaberauchbegrenzen.EskanneinigesaninnererKraftkostenundAngstmachen,sichauseinemsolchenFeldzubefreien,wennesnichtmehrzureigenenWellenlängepasst.ÜblicherweisewireineersteTeilablösungimKleinkindaltergeleistetundeinezweite,grundsätzlichereinderPubertät.

5.4.6„Werbinich?“alsIndividuuminmeinemKontext

EinesderwichtigstenintrapsychischeFelderistdas„Ich‐Selbst‐System“,dasalsFließgleichgewichtvorgestelltwird,amehesteninFormeinesTorus.EskenntkeinefestenGrenzen,sondernwirdüberseineResonanzengenährtundstabilisiert.Die„Wer‐bin‐ich‐Frage“dürfte–zumindestunbewusst–immerzu,zumindestbeiHerausforderungen,neugestelltwerden.DieFragenachsichselbsthatdieunterschwelligeFunktioneiner„ständigenObservablen“.SiereichertdasSelbstbildan,erneuert,differenziert,relativiertesundschließtZugehörigkeitenmitein.DerAbgleicherfolgtimKontaktnachinnenundaußen.ImInnerenbildetsichausderSummederrelativich‐syntonen,„abgesinterten“ErfahrungeneineassimilierteSubstanzmitihrer„Eigenschwingung“,diesichimNormalfallrelativlangsamändert.SiestabilisiertdasIch‐Selbst‐System.

DasKontaktverhaltenkenntdieDoppelfunktion:a)schwingungsmäßiginResonanzgehenodernichtinResonanzgehen–undb)sachlichzurKenntnisnehmenoderauchnicht.ImNormalfallwirddifferenziert.DasWortspielvonFritzPerls:„responseability–responsability“‐betontdieVerantwortungjedesWesensfürdieEntscheidung,obundwieesseinFähigkeit,antwortenzukönnen,einsetzenmöchte–undsichbewusstzumachen,wiedieAntwortaufdasGegenüberwirkt.JedesWesenweisterfahrungs‐undbedürfnisbedingtmodifizierteVerhaltens‐undBeziehungsbereitschaftenauf,dieseinePersönlichkeitcharakterisieren.AuchseinetypischenKontaktunterbrechungsmusternachinnenundaußengehörendazu.

WenndasIch‐Selbst‐SystemseineIdentitätdurchheftigereFrustrationenbedrohterlebtundstandhaltenwill,scheintesauchnachinnenvonderMöglichkeitzurKontaktunterbrechungGebrauchzumachen,sowievonderFähigkeit,daserwünschteSelbstbildentgegendiskrepanterSignaleausderRealitätim„innerenVordergrund“zuenergetisierenundhochzuhalten.Daeserfahrungsgemäßmöglichist,auchnochnachträglichzurinnerenWahrheitzurückzukehren,scheinendiezunächstnichtakzeptiertenSignaleimpersönlichenHintergrundgespeichertundinsichererenZeitenwiederaufgenommenwerdenzukönnen.

IdealerweisesetztsichderProzessderinnerenKlärungundRückintegrationausgegrenzterAspektelebenslangfortundführtzuerhöhterStimmigkeit,IntegritätundTransparenz.

SchlussbemerkungundAnliegen.IchhegedieHoffnung,dassdienachfolgendeGenerationdiePrinzipienderAllgemeinenQuantentheorieinderGestalttherapienochsehrvielklarererfassenundherausarbeitenmöge.

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