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Ausgabe 2012/2013 Promitalk mit der Schlangenfrau Nina Burri & Stefan Schwitter Report Seine Mitte finden und behalten Medizin & Rücken Triggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft ! Trends & Wissen «Fürsprache für ein gesundes Älterwerden» Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause . . . sesshaft ! Exemplar zum Mitnehmen www.gesundsitzen.ch

Gesundsitzen 2012

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Gesundsitzen 2012

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Page 1: Gesundsitzen 2012

Ausgabe 2012/2013

Promitalk mit der Schlangenfrau Nina Burri & Stefan Schwitter

ReportSeine Mitte finden und behalten

Medizin & RückenTriggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft !

Trends & Wissen«Fürsprache für ein gesundes Älterwerden»

Schweizer Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause

. . . sesshaft !Exemplar

zum Mitnehmen

www.gesundsitzen.ch

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www.varierfurniture.com

Move ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit die ideale Stehhilfe für Erwachsene und Kinder:

•  die Wirbelsäule bleibt gesund und beweglich;•  die Rückenmuskulatur wird gestärkt;•  Verspannungen wird vorgebeugt;•  die Atmung und somit die Sauerstoffversorgung werden verbessert.

Move bietet 360° Bewegungsfreiheit beim Sitzen, bewahrt die natürliche Aktivität des Körpers und steigert so die Konzentration und Leistungs-fähigkeit. 

Genießen Sie das ultimative Gefühl aktiven Sitzens: Setzen Sie sich ans Steuer. Egal, ob Sie E-Mails in der Küche emp-fangen oder sich während des Frühstücks am Telefon dem Multitasking widmen: Der wendige, höhenverstellbare Move gibt Ihrem Körper die Bewegungsfreiheit, die er braucht.

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09/2012/2013 · gesundsitzen

Inha

lt

5 Editorial

7 Glosse Sitzen, sass, gesessen . . .

8 Firmenporträt Moving People

9 Fitness Power Plate – auch ein effektives Rückentraining!

11 Promitalk Nina Burri – die Schlangenfrau wird sesshaft

14 Trends & Wissen Velocittà – mehr als ein Wortspiel

16 Lifestyle Plädoyer für ein gesundes Älterwerden

18 Medizin & Rücken Lassen Sie sich ruhig wieder einmal einwickeln!

20 Report Hohmad – ein Spital erfindet sich neu...

22 Medizin & Praxis Triggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft!

24 Trends & Wissen Gestützte Dynamik

25 Richtig sitzen Der Ratgeber für richtiges Sitzen

53 Medizin & Rücken Kinder und Jugendliche brauchen motorische

Kompetenzen

56 Report Die Klinik Barmelweid hat SWiNG!

58 Fit fürs Büro, fit im Büro . . .

60 Seine Mitte finden und behalten

62 Lifestyle Aglaja – Griechische Grazie und Schweizer Erfindung

64 Medizin & Rücken Eine Therapie – wie Ferien!

66 Firmenporträt Der Stuhl mit «Sitzfleisch»

68 Fitness Vibrationen als effizientes Kraft- und Fitnesstraining

70 Trends & Wissen xenium-duo back – Wellness für Ihren Rücken

71 Exma Vision – Verschaffen Sie sich Selbständigkeit und Mobilität!

Inhaltsverzeichnis

LifestylePlädoyer für ein gesundes Älterwerden

Richtig sitzenDer Ratgeber für richtiges Sitzen

Medizin & RückenEine Therapie – wie Ferien!

16

64

Gewinner des Leserwettbewerbs – 11/121 Silya standard – Irma Gerber, Endingen1 Silya aktiv – Martin Hainz, Münchenstein1 Paar Joya Schuhe – Bernadette Peter-Amberg, Schötz1 Einkaufsgutschein CHF 200.– Hanni Fotsch, Bern1 Einkaufsgutschein CHF 100.– Silvan Andres, Lyss

IMPRESSUM – gesundsitzen• CH-Magazin für Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause • Erscheint 1x jährlich • Ausgabe 9 • Auflage 150 000 Exemplare • Erscheinung: Sommer 2012 • Herausgeber/Anzeigenverkauf: Arbeitsgemeinschaft Gesundes Sitzen (AGeS),

Kurt Schneider (Ergonomische Beratungen), Postfach 252, CH-3612 Steffisburg, Mobile 079 651 67 61 • [email protected]

• Mitarbeiter Redaktion: Kurt Schneider, Steffisburg / Kurt Mürset, Basel / René Buri, Bern / Miriam Lenz, Bern / Urs Geiger, Basel

• Grafische Gestaltung: Schnittstelle PrePress Buri & Ulrich, Bern • Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung

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SILVER

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frisches design und höchste ansprüche an komfort und ökologie.Der neue giroflex 353

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Edit

oria

l

Nun haben wir uns ja das gesunde Sitzen auf die Fahnen

geschrieben. Auch wenn manch ein scharfer Denker darin

einen Widerspruch sieht. Schliesslich ist der Mensch von seiner

Anatomie her fürs längere Sitzen denkbar ungeeignet. Aber

genau dort liegt für uns die Herausforderung. Alle Stühle, Sitz-

gelegenheiten, Sitzmöbel, die Sie in unserem Magazin finden,

haben eines gemeinsam: sie sind nach ergonomischen Gesichts-

punkten entwickelt, produziert und schliesslich von uns aus-

gesucht worden. Das gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie das

gesunde Sitzen immer mitgeliefert erhalten. Ob Sie nun einen

Arbeitsplatz einrichten oder den häuslichen Wohnbereich

optimieren.

Wir leben in einer Welt, die sich andauernd verändert. Das

mögen wir manchmal bedauern, manchmal dürfen wir aber

auch ganz froh sein darüber. Ein Beispiel? Wenn Sie früher einen

bequemen und gesunden Schuh suchten, dann war das meist

ein so hässliches Modell, dass Sie es lieber bleiben liessen,

gesunde Füsse hin oder her. Nun, mit den Stühlen war das auch

so eine Sache . . . Aber jetzt sehen Sie sich mal in diesem Heft ein

bisschen um. Sie finden da Formen, Farben und Materialien, die

sich nirgendwo zu verstecken brauchen. Im Gegenteil. Heute

sind es die Top-Designer, die sich der Ergonomie und auch in der

Produktion dem Umweltgedanken verschrieben haben. Und was

das Auge entzückt, freut auch den Rücken.

In diesem Sinne viel Spass bei der Lektüre. Es grüsst Sie

herzlich

Liebe LeserinnenLiebe Leser

Diese Ausgabe könnte für Sie gefährlich werden! – Haben Sie

jetzt keine Angst, aber beherzigen Sie unbedingt meinen Rat:

Versuchen Sie bitte nicht unsere Titelfrau nachzuahmen. Nicht

jedermann ist zum Schlangenmenschen geboren. Es steckt

enorm viel Trainingsarbeit dahinter. Uns ist das beim Treffen

mit Nina Buri klar geworden. Das war im Januar dieses Jahres.

Seither ist sie eine gefragte Interview-Partnerin geworden. Aber

diese Art von Nachahmung ist wenigstens nicht gefährlich.

Eines scheint mir doch wichtig zu sein. Ob Schlangenfrau

oder Normalo – es lohnt sich auf seinen Körper zu hören. Wenn

es uns irgendwo zwickt, dann will er uns etwas sagen. Spätes-

tens dann, aber lieber noch vorher, sollten wir aktiv werden und

ihm etwas Gutes tun. Bei der Lektüre unseres Magazins werden

Sie feststellen, dass Ihnen dafür viele verschiedene Möglichkei-

ten zur Verfügung stehen. Vielleicht kennen Sie die eine oder

andere. Sicher stossen Sie auch auf Neues und Interessantes.

Und ganz bestimmt findet sich etwas darunter, das sich lohnt

auszuprobieren. Aber ich möchte Ihrer Lektüre nicht vorgreifen.

Kurt Schneider

Arbeitsgemeinschaft

Gesundes Sitzen (AGeS)

Page 6: Gesundsitzen 2012

MO MOLL GmbHCH 5504 Othmarsingen www.hag-global.com/ch, www.facebook.com/HAGchairs A Brand of Scandinavian Business Seating

Warum harmoniert der norwegische Bürostuhl HÅG Capisco so schön mit den Schweizer Alpen? Weil HÅG Natur- und Umweltschutz verinnerlicht hat und über das “cradle to cradle” Konzept hinaus geht! Schliesslich erben wir die Welt nicht von unseren Eltern, wir leihen sie von unseren Kindern. HÅG’s Philosophie basiert auf fünf nachhaltigen Prinzipien: • Leichtbauweise•wenigeTeile• umweltfreundlicheMaterialien

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starker Rücken

- im Sitzen

Einzigartiges Sitzen auf dem Back App garantiert optimales Rückentraining, eine bessere Haltung und mehr Entspannung, als bei normalem Sitzen. Den ganzen Tag bequem sitzen. Die Effekte sind in unabhängigen, klinischen Studien dokumentiert. Back App ist weltweit der einzige Stuhl, der Ihnen eine Stärkung der Rückmuskulatur durch Sitzen garantiert.

www.backapp.eu/ch www.moving-people.ch

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09/2012/2013 · gesundsitzen

Bitte nehmen Sie diese schreckliche Ge-

schichte nicht allzu ernst. Aber nehmen Sie

sie wörtlich. Sie sehen, das Wort «sitzen»

hat höchst unterschiedliche Bedeutungen.

Sie werden bestimmt noch einige mehr

finden.

Mit dem Sitzen ist es überhaupt so eine

Sache. Wir setzen uns ja auf Stühle oder

Bänke – manchmal sogar dazwischen. Wir

setzen uns an einen Ess- oder Arbeitstisch.

Manchmal ist der Stuhl etwas tiefer, wei-

cher und grösser, dann sagen wir Fauteuil

dazu. Manchmal ist er härter, die Lehne

bohrt sich in den Rücken, nach einer Weile

tut uns Letzterer weh, dann sagen wir, es

ist ein Erbstück, Louis Philippe oder so.

Kirchenbänke sind hart, Chefsessel be-

quem, Kindersitze sicher und Alterssitze

etwas ganz anderes.

Man könnte durchaus auch sagen: An-

dere Länder, anderes Sitzen, äh, andere

Sitten. Ein guter Freund war mal an ein

Hochzeitsfest eingeladen, als er in Ägyp-

ten weilte. Es war auf dem Land, bei einfa-

chen Leuten, man sass auf dem Boden,

rund um die grossen Platten mit Reis und

Fleisch und Gemüse. Man sitzt da im

Schneidersitz. Das heisst die Füsse, respek-

tive die Fusssohlen, werden schön unter

den Körper gepackt. So gehört sich das

dort, alles andere ist eher unanständig.

Nun war das für meinen Freund ein

kleines Problem. Er ist erstens Europäer

und sitzt als solcher meist auf Stühlen. Er

ist zweitens nicht mehr der Jüngste und

somit auch nicht der Beweglichste. Er

würde das drittens alles nicht gelten

lassen, sondern sich auf eine Knieverlet-

zung berufen, die er vor hundert Jahren

beim Eishockey spielen erlitten hatte. Und

Sitzen, sass, gesessen . . .

siehe, genau das tat er. Er erzählte allen

rundum, ob sie es hören wollten oder nicht,

dass er das Knie nicht mehr beugen könne

und darum gezwungen sei, eines seiner

Beine den Menschen vis-à-vis entgegen-

zustrecken. Er wurde daraufhin rund um

bedauert, man erkundigte sich, ob er denn

Schmerzen habe, ob es keine guten Ärzte

gebe in der Schweiz und ob er eventuell

noch ein Kissen benötige.

Da fiel es dann im Verlaufe des Festes

auch nicht mehr gross auf, dass es sich bei

der alten Verletzung mal ums linke, mal

ums rechte Bein handelte . . .

Szenenwechsel. Sehen Sie sich mal Bil-

der aus Asien oder auch aus Afrika genauer

an. Bilder mit Menschen drauf, meine ich.

Sie werden feststellen, Menschen sitzen.

Wenn sich das Stehen irgendwie vermei-

den lässt, sitzen sie. Und sie sitzen meist

auf den eigenen Fersen. Das ist anschei-

nend eine äusserst bequeme Form des

Sitzens. Mindestens sieht es so aus, so

wie die Menschen auf den Bildern meis-

tens lächeln. Es könnte aber auch sein,

dass sie uns Betrachter auslachen. Zumin-

dest in meinem Falle wäre das durchaus

denkbar. Denn wenn ich versuche, auf den

Fersen zu sitzen, machen sich die langen

Jahre auf Stühlen aller Art bemerkbar. Das

Sitzen sieht da etwas gequält aus und noch

schlimmer wird es beim Aufstehen.

Ich war mal in Vietnam. Dort hat man

so was wie einen Kompromiss gefunden.

Überall auf den Strassen finden sich diese

kleinen Garküchen. Der Standard ist sehr

unterschiedlich. Da gibt’s die Mini-Küche,

die ein einziges einfaches Gericht anbietet.

Da setzt man sich dann einfach daneben

auf die Fersen – siehe oben! Dann gibt es

aber auch die etwas grösseren Unterneh-

men bis hin zum regelrechten Strassen-

Restaurant mit Beleuchtung und Musik aus

dem Radio. Ihnen allen gemeinsam ist die

Möblierung. Diese besteht nämlich aus

bunten Plastikstühlen und -tischen. Gerne

in Rot oder Rosa, aber auch alle andern

Farben können vorkommen. Einheitlich ist

die Grösse. Bei uns würden die Möbel

allesamt dem Kinderzimmer zugeordnet.

Da sitzt man dann also nicht schwer

gepeinigt auf den eigenen Fersen, sondern

nur leicht gequält in einer Art aufrechter

Embryostellung mit den Knien vor der

Nase auf einem Stühlchen fürs Vorschul-

alter. Und die Asiaten haben einen weite-

ren Grund zum Lächeln . . .

Haben Sie den Herrn X eigentlich mal gesehen in letzter Zeit? – Nein, natürlich nicht, wussten Sie es denn nicht, der sitzt! Drei Monate hat er bekommen. Er hatte einen sitzen und ist trotzdem gefahren. Jetzt sitzt die Frau da mit dem Buben. Der ist übrigens sitzen geblieben. In der Schule. Ich habe ihr gesagt, das kommt davon. Das hat dann gesessen! Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg

Glo

sse

7

Halten wir fest: Wir Europäer stehen

meist herum und uns dabei die Beine in

den Bauch. Die Asiaten hingegen setzen

sich hin, wo und wann immer sie können.

– Ich persönlich nehme mir da lieber die

alten Römer zum Vorbild. Die haben sich ja

bekanntlich nicht erst zum Schlafen, son-

dern bereits zum Essen hingelegt. Also

lautet mein Motto: mehr liegen!

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Firm

enpo

rträ

t

Um die Antwort gleich vorneweg zu

geben: Wir sitzen im Schnitt rund 13,7

Stunden pro Tag. Dafür sind wir natürlich

nicht gebaut. Das wird von jeder Fach-

person gerne bestätigt. Ausserdem reicht

es, einfach auf unseren Körper zu hören,

um das festzustellen. Denn dieser reagiert

– mit Verspannungen und Schmerzen. Und

so kommt es, dass gegen 90% aller Men-

schen in irgendeiner Form an Rücken-

schmerzen leiden.

Hinter dem Begriff «moving-people»

steckt eine Firma, die in ihrem ganzen

Denken und Handeln auf Ergonomie und

Gesundheit am Arbeitsplatz ausgerichtet

ist. Sie bietet eine Reihe von ausgesuchten

Produkten an, die dieser Philosophie ent-

sprechen: die EXBYDO Sitz- und Steh-

tische, das Matting, ergonomisches

Computerzubehör und – das aktive

Sitzen mit den Stühlen von Back App.

Machen Sie mal die Probe aufs Exempel. Finden Sie heraus, wie viele Stunden pro Tag Sie sitzend verbringen. Sie werden staunen! – Und dann wird Ihnen klar, welcher Stellenwert einem gesunden Sitzen zukommt. «Moving People» ist ein Unternehmen, das sich mit seinen Produkten und der kompetenten Beratung konsequent einem ergo-nomischen Denken verpflichtet hat.

höhenverstellbar. Das Balance-Level lässt

sich stufenlos einstellen. Und die in ihrer

Art einzige Fussauflage sorgt für optimale

Balance. So bringt dieser Stuhl den Körper

in eine nachweislich bessere Haltung, denn

die tiefer liegenden Muskeln, welche die

Wirbelsäule stützen, und auch die Bauch-

muskeln werden so aktiviert. Das Balance-

training selbst wird als angenehm em-

pfunden.

Auch wenn die Technologie dahinter die

gleiche bleibt, der Back App selbst kommt

in unterschiedlichen Formen daher: Mit

und ohne Rollen, in vielen Farben und Be-

zugsstoffen. Damit eignet er sich für jede

Umgebung. Also zuhause genauso wie am

Arbeitsplatz.

Der Back App ist wie gesagt Stuhl und

Trainingsgerät in einem. Entsprechend

wird ein Benutzer anfangs vom Sitzen

müde werden, wie bei jedem Training. Und

wie jedes Trainingsgerät kann auch der

Back App der Kondition des Trainierenden

angepasst werden. Anfänglich wird das

Balance-Level so eingestellt, dass das Un-

gleichgewicht nicht allzu stark spürbar

wird. Mit der Zeit lässt sich das ändern.

Man sollte auch nicht gleich den ganzen

Tag darauf verbringen. Die Sitzzeiten auf

dem Back App können von Tag zu Tag

etwas gesteigert werden. Das Balance-

Level wird erhöht. Nach einem Monat etwa

macht sich dann die Kräftigung der

Muskulatur positiv bemerkbar.

Mehr Informationen:

www.moving-people.ch und

www.backapp.eu

steht für Menschen richtig bewegen – ergonomisch richtig!

Moving People

Füsse auf dem Ring, nur der rote Ball liegt am Boden auf, jetzt bewegt sich der ganze Körper in alle

Richtungen: das Training hat begonnen – beim Sitzen!

Es bleibt aber nicht bei den Produkten.

Dazu kommen ergonomische Beratungen,

die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kun-

den eingehen und bei denen der reiche

Fundus an Erfahrungen in diesem weiten

Feld ein entscheidendes Plus ist. «Moving

People» deckt so wesentliche Bereiche ei-

nes aktiven und gesunden Arbeitens ab.

Zu den Kunden von Moving People ge-

hören Einrichtungshäuser genauso wie

Institutionen im Gesundheitswesen und

Fachleute wie die Physiotherapeuten.

Richard Robert-Tissot von «Moving

People» bringt es so auf den Punkt: «Wenn

der Mensch sich nicht mehr dem Möbel

anpasst, sondern sich die Möbel dem

Menschen anpassen, ist ein gutes Stück

Arbeit in Richtung Wohlbefinden und Ge-

sundheit getan. Dafür setzen wir uns ein!»

Rund 200 Physiotherapeuten in der

Schweiz benützen einen Back App – und

sie empfehlen diesen fürs Büro und fürs

Zuhause. Mit gutem Grund. Der Back App

verändert alles. Auf diesem Stuhl sitzen

bedeutet in ständiger Bewegung sein.

Sitzen wird so zum Training. Dafür sorgt

die dauernde Dysbalance, das Ungleich-

gewicht, dem der Körper ausgesetzt ist.

Aus diesem Grund hat der Back App auch

keine Rückenlehne.

Mit seiner innovativen Technologie un-

terstützt der Back App dieses aktive Sitzen

in idealer Weise. Der Stuhl ist bequem

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09/2012/2013 · gesundsitzen

Fitn

ess

Schon 1806 wurden Vibrationen gegen

Parkinson und zur Rehabilitation von Ex-

tremitäten erfolgreich eingesetzt. Physio-

therapeuten rund um den Globus nutzen

deshalb seit Erscheinen der Power Plate

1999 Vibrationen im Rahmen von Rehabi-

litationsmassnahmen. Dabei geht es um

Muskelzwangskontraktionen, und diese

sind ideal für Menschen, die keine harten

Reize mehr auf ihren Körper geben kön-

nen, sei es aus physischen, psychischen

oder degenerativen Gründen, aufgrund

von Verletzungen oder nach Operationen.

Power Plate verstärkt und beschleunigt

alle bekannten Behandlungsmethoden,

durch zusätzliche Muskelzwangskontrak-

tionen sowohl neuronal, rezeptorisch, sen-

somotorisch, vaskulär und gewebebildend.

Das medizinisch zertifizierte Gerät steht

mittlerweile in unzähligen Rehabilita-

tions- und Medizinleistungszentren.

Das WirkprinzipDie Power Plate ist eine multidimensio-

nal vibrierende Platte, die sogenannte

G-Beschleunigungen auf den Körper über-

trägt. Dabei wird ein Reflex ausgelöst, wie

wir es vom Knietest mit dem Hämmerchen

beim Doktor kennen. Diese Zwangskon-

traktionen lassen alle Muskeln, inklusive

die konventionell nicht trainierbare Tie-

fenmuskulatur, zwischen 25 und 50 Mal

pro Sekunde zusätzlich zucken.

Der grösste Gewinn sind die empfohle-

nen Anwendungszeiten von nur 2 x 10 Mi-

nuten pro Woche für ein Ganzkörpertrai-

ning. Bei Power Plate geht es um das Prin-

Power Plate – auch ein effektives Rückentraining!Besseres Aussehen, bessere Fitness, möglichst ohne ein zeitraubendes Training – das wäre ja wohl das höchste der Gefühle. Die Vibrationstechnologie führt auf diesen Weg. Von russischen Ballerinas über amerikanische Astronauten, von Supermodels zu Fabian Cancellara, Raphael Nadal, dem FC Chelsea bis zur Schulthess Klinik reichen die Anwender. Seit 1999 hat diese Technologie einen Namen und eine Form: «Power Plate».

zip der Superkompensation. Die starken

Reize auf den Körper bis zum Mehrfachen

des eigenen Körpergewichts werden über

ca. 72 Stunden verarbeitet und erhöhen

dabei den Stoffwechsel, der Körper re-

agiert mit Verstärkung.

Die Effekte in der Therapie Die Natur gibt uns ein praktisches Bei-

spiel: Bären im Winterschlaf lassen ihren

Körper alle 15 Minuten vibrieren, so ver-

liert dieser weniger schnell Muskelmasse

und Knochendichte während der langen

Inaktivität. Auch Katzen heilen sich selber

mit ihrem Schnurren bei Frequenzen zwi-

schen 27 und 44 Hertz.

In vielen wissenschaftlichen Studien

wurden die positiven Effekte von Power

Plate festgestellt. So wurde beispielsweise

im Vergleich mit einem physiotherapeuti-

schen Rückentraining in Bezug auf die

Muskeleigenschaften der Lendenwirbel-

säule eine besondere Steigerung der

Muskeldichte beobachtet. «Ein 10-minüti-

ges Power Plate-Training kann so zwei

einstündige konventionelle medizinische

Rückentrainings wirksam ersetzen», so

Dr. Marx, Kantonsspital Aarau.

Power Plate verbessert Muskel-, Kno-

chen- und Knorpelaufbau, Fett-, Cellulite-

und Stressabbau, starke Durchblutungs-,

Beweglichkeits- und Koordinationsverbes-

serung, Reduktion von Gelenk-Rücken-

schmerzen und Leistungssteigerung in

Sport und Vitalität.

Diese enorme Wirkungsbreite verdankt

dieses Training den unterschiedlichen

Anwendungsmöglichkeiten. Grundsätzlich

lassen sich drei verschiedene Arten unter-

scheiden. Wer die Übungen auf der Power

Plate mit angespannten Muskeln ausführt,

absolviert ein Krafttraining, das Muskeln

Stimmen zu Power PlateDr. med. Roland Ballier (Arzt für Allgemeinmedizin, Präventivmedizin und Anti-Aging): «Dank Power Plate habe ich im rechten Bein keine Lähmungserscheinungen mehr und konnte meine geplante Rückenoperation vermeiden und erfreue mich wieder am Wasserski fahren.»

Ottmar Hitzfeld, Fussballtrainer: «Soll ich Ihnen die Entdeckung der letzten 10 Jahre verraten? Wer Power Plate heute nicht einsetzt, ist selber schuld.»

Dr. med. Simon Feldhaus (Facharzt für Allgemeinmedizin und dipl. Naturheilpraktiker): Power Plate gehört zu den erfolgreichsten Therapiemassnahmen in der Komplementärmedi-zin. Vor allem bei Rückenschmerzen hilft das Beschleunigungstraining sehr.» Dr. med. Nadin Ochsenbein-Imhof (Fachärztin Gynäkologie und Geburtshilfe): «Schlag-wörter wie Anti-Aging, Ernährung, Metabolische Balance, Fitness gehören für mich zur mo-dernen Gesundheitsförderung. Nach der fertilen Phase beginnen bei der Frau spezifische Probleme wie Beckenbodenschwäche, Rückenprobleme, Cellulite und auch fehlendes Body-forming. Mit Power Plate habe ich ein Instrument, um den Frauen eine konservative Lösung anzubieten, die wenig Zeit nimmt und eine grosse Effizienz verspricht.»

Text: René Buri; Photo: zvg

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Fitn

ess

aufbaut. Sind umgekehrt die Muskeln in

die Länge gezogen, bewirken die Übungen

ein intensives Stretching. Die direkte Auf-

lage auf der Platte hingegen wirkt bei ent-

spannter Muskulatur wie eine Massage.

Die Beschleunigungen können dabei ste-

hend, sitzend, liegend oder über Bänder

übertragen werden.

Die AnwendungenPower Plates finden sich auch immer

häufiger an Arbeitsplätzen, an denen ein

Kontrastprogramm dringend gefordert ist.

So in Büros, wo lang dauernde sitzende

Tätigkeiten die Regel sind. Bei solchen Ar-

beiten verkümmert die Rumpfmuskulatur,

Nacken und Rücken verspannen sich. Zwei

Minuten Power Plate Übungen in einer

kurzen Arbeitspause können da schon

beinahe Wunder wirken.

Geräte und TechnikPower Plate Geräte stehen bei vielen

Menschen zuhause – bei manchen sogar

im Schlafzimmer – als selbstverständli-

ches Trainingsgerät. Mehr Lebensqualität

bis ins hohe Alter – auch dafür steht die

Platte. Hunderte von Weltstars – aus dem

Sport, aber auch aus allen anderen Berei-

chen – schwören darauf. Das mag mit

Mode und einem Lifestyle-Gefühl zusam-

menhängen, aber von einem kurzlebigen

Trend kann man nun wirklich nicht mehr

sprechen, dann eher von einer zwölfjähri-

gen Erfolgsgeschichte.

Vom Einsteiger-Modell bis zur Professi-

onal High-Tech Ausführung im Swiss De-

sign gibt es für jedes Budget die richtige

Power Plate. Dazu Bernhard Huber von

Power Plate Schweiz: «Das Modell my3

verfügt über die wichtigsten Grundfunkti-

onen. Unser meistverkauftes Privatgerät

ist neu die my7 mit 2 Motoren, Amplitude,

Frequenzverstellung und dynamischen,

verstellbaren Zugapparaten pro-motion.

Diese ermöglichen sogar zusätzliche Be-

schleunigungen bei funktionellen schnel-

len Bewegungen mit den Armen. Ein inte-

grierter Personal Trainer, ein grosses

LCD-Display mit Videos von 1000 Übungen

und 250 Programmen für Rücken, Osteo-

porose, Fettabbau, Golf usw. begeistert

durch Motivation und optimale Zielerrei-

chung. Im professionellen Bereich gibt es

drei Modelle, die sich durch ein selbst

kalibrierendes adaptives Luftdämpfungs-

system sowie ein dynamisches Frequenz-

programm und noch höhere G-Beschleu-

nigungen auszeichnen.»

Es gibt viele gute Gründe, sich mit dem

Prinzip der Power Plate auseinanderzuset-

zen: Wohlbefinden, Schönheit, Leistungs-

fähigkeit, Kraft, Lebensqualität – letzt-

endlich geht es immer um Gesundheit.

Hier wird diese erreichbar in einer perfekt

auf die Bedürfnisse unserer Zeit abge-

stimmten Form.

Mehr Informationen und eine interessante

Rückenbroschüre stehen hier zum Down-

load bereit: www.fit3.ch, oder können per

Telefon 058 580 02 02 bestellt werden.

Auch ein Informationsschreiben für Ärzte

kann hier heruntergeladen werden.

Ob auswärts oder zu Hause: 2 x 10 Minuten pro Woche genügen, um das Wohlbefinden zu steigern, sogar Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Verspannungen werden reduziert oder verschwinden ganz.

Tester gesucht!gesundsitzen und Power Plate

Schweiz ermöglichen 30 Insti-

tutionen (Firmen, Schulen, Alters-

heimen usw.) für 1 Monat ein

Power Plate Relax Back Point

kostenlos zu erhalten, um an

einer schweizweiten Studie für Rücken- und

Nackenverspannungen teilzu-

nehmen: Aufwand 3 x 2 Minuten

pro Woche und teilnehmenden

Mitarbeiter.

Bewerben Sie sich bitte direkt bei

Bernhard Huber – [email protected]

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Die Schlangenfrau wird sesshaft

Prom

ital

k

2011 war ihr Erfolgsjahr: Nina Burri, Kontorsionistin und «Schweizer Talent» der Herzen, legte eine kometenhafte Karriere hin und fand ganz zufällig, bei einer Tasse Kaffee, ihre grosse Liebe Stefan Schwitter. Zuhause auf dem gemütlichen Sofa plauderten die beiden nun über ihre Liebe, das Staubsaugen und den Zirkus Knie.

Zu Besuch bei Kontorsionistin Nina Burri und deren Freund Stefan Schwitter.

Interview/Text: Miriam Lenz; Fotos: Lea Moser

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Prom

ital

k

Würde Nina Burri ihre Gesprächspartner

nicht sekundenschnell in die lebhafteste

Diskussion verwickeln, so würden diese

wohl einfach mit offenem Mund dasitzen

und staunen. Die Berner Kontorsionistin,

die 2011 als Zweitplatzierte in der Casting-

show «Die grössten Schweizer Talente»

höchste Anerkennung gewann, besitzt

alles, was einen in den Bann zieht. Das

Aussehen eines Models, den Körper einer

Spitzensportlerin und den Humor einer

Komödiantin. Wenn sie spricht, dann spru-

delt es, und wenn sie lacht, dann steckt

das an.

Stefan Schwitter, mit dem Nina Burri

seit April 2011 liiert ist, kann von der

gewinnenden Art seiner Freundin nur

schwärmen: «Mein Tag kann noch so zer-

mürbend gewesen sein, wenn ich zur Tür

hereinkomme, dann muss ich grinsen»,

sagt der ehemalige Profi-Wrestler. «Nina

ist die ganze Zeit am Singen.» Das klinge

zwar nicht gut, sei aber auf jeden Fall «cool

und sehr erfrischend». Nina dagegen

schmunzelt vor allem, wenn Stefan den

Staubsauger hervorholt. «Er ist so pinge-

lig», lacht sie, «er saugt sicher mindestens

ebenso oft wie ich singe.»

Nina und der ruhige PolDas junge Paar wohnt seit ein paar

Monaten zusammen. Für das gemeinsame

Liebesnest – eine topmoderne Wohnung

mit Trainingsraum und Blick

auf den Zürichsee – hat die

Bernerin ihre sieben Sachen

von Wabern nach Au gezü-

gelt. «Ich brauche Bern nicht

unbedingt, eigentlich war es

mir dort schon immer ein

bisschen zu eng», so Nina.

Ausserdem sei sie während

ihrer Jahre als Tänzerin in der

ganzen Welt herumgetingelt

und nie richtig sesshaft ge-

worden. «Umso mehr freu ich

mich, dass das hier endlich mal

meine Wohnung ist», sagt sie.

«Hier stehen meine Sachen, und

hier habe ich nicht mehr das Ge-

fühl, nur Gast zu sein.»

Stefan Schwitter stammt

aus der Gegend, seine Eltern

wohnen ganz in der Nähe, und

er führt einen Katzensprung

entfernt, in Zug, ein Fitness-

center. Auch er geniesst das

Zusammenleben. Oder besser

gesagt, die spärliche Zeit, die

ihnen zwischen Ninas Shows, Shootings

und Presseterminen vergönnt ist. Wie für

Nina hat es auch für ihn nie einen Grund

gegeben, mit dem Zusammenziehen auf-

zuwarten. «Gewisse Leute haben nach fünf

Jahren noch nicht herausgefunden, ob sie

wirklich füreinander bestimmt sind oder

nicht», sagt der 28-Jährige. Bei ihnen sei

das anders gewesen: «Wir hatten das gro-

sse Glück, dass wir uns dieser Sache beide

sofort sicher waren.» Und wahrlich, es ist

sowohl zu sehen wie auch zu spüren: Die

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Prom

ital

k

beiden ergänzen sich ganz einfach perfekt.

Nina, die Quirlige, die Redseelige, die

Spontane. Und Stefan, der Ruhige, der

Überlegte, die starke Schulter zum Anleh-

nen. Zusammen bilden sie ein attraktives

Paar, das sich gegenseitig viel Freiraum

gibt und gleichzeitig die traute Zweisam-

keit als das höchste Gut pflegt.

Liebe auf den ersten BlickWie die beiden zusammenfanden, ist

schnell erzählt. Begegneten sie sich doch

in einer der wenigen ruhigen Minuten in

Ninas Alltag – während einer Kaffepause –

in einem überfüllten Zürcher Lokal. «Stefan

fragte, ob der Stuhl neben mir noch frei

wäre, und so kamen wir ins Gespräch.» Ein

vereinbartes Date folgte und der Rest ist

Geschichte.

Dass er eine Freundin hat, nach der sich

alle zweimal umdrehen, ist für Stefan

Schwitter kein Problem. Ebenso wenig stö-

ren ihn Sprüche einiger Männer zu Ninas

Sexyness und deren Gelenkigkeit. «Alle

Kommentare, die ich bisher zu hören be-

kam, basieren auf Respekt», sagt er. «All-

fällige Hintergedanken sind mir egal.»

Auch das öffentliche Interesse, dem er an

der Seite des angesagtesten Schweizer

Showgirls ausgesetzt ist, nimmt der Mus-

kelmann gelassen. «Es ist mir schliesslich

nicht ganz unbekannt», begründet er. «Als

Wrestler stand ich selber das eine oder

andere Mal in der Öffentlichkeit.»

Obwohl das Paar die Journalisten ohne

zu zögern ins heimische Wohnzimmer ein-

lädt, zieht es klare Grenzen zwischen das

Promisein und das Privatleben. Zum Bei-

spiel, indem es nicht an jeder Gala oder

Party aufkreuzt. «Wenn wir schon mal Zeit

füreinander haben, gehen wir lieber schön

zusammen essen oder ins Kino», so Nina.

«Oder aber wir bleiben einfach zu Hause.»

Stefan bestätigt: «Wir sind da sicher anders

als andere», sagt er. «Wir sind im Alltag so

oft unter Leuten, dass wir die Menschen-

massen in der Freizeit lieber meiden.»

Trotzdem ist zumindest Nina mittlerweile

der ganzen Schweiz bekannt geworden.

Stefan Schwitter: «Die meisten Leute

kennen aber eben nicht die ganze Nina.»

Jene zum Beispiel, die sich vor lauter Ter-

minen manchmal selber überfordert, sei

wohl kaum jemandem bekannt. Ebenso-

wenig die, die ihren Job so gewissenhaft

ausübt, dass sie sich kaum Zeit nimmt, um

den Erfolg zu geniessen. «Es stimmt», gibt

Nina zu, «das Abschalten macht mir zu-

weilen Mühe.» Sie sei sehr dankbar, dass

Stefan für die nötige Balance sorge.

Ab in die ManegeDie Frage, ob die beiden an Kinder den-

ken, liegt auf der Hand, und Nina Burri

bejaht sie ganz klar. Bloss sei der ideale

Zeitpunkt noch nicht gekommen. «Im Jahr

2013 bin ich mit dem Zirkus Knie unter-

wegs», so die Schlangenfrau. Bis dahin

heisst es die Nummer einstudieren und

hart trainieren. «Dieses Engagement ist

ein Höhepunkt in meiner Karriere, den ich

innerhalb der Landesgrenzen sicherlich

nicht mehr toppen kann.» In diese Tournee

wolle sie nun ihre ganze Körperkraft in-

vestieren. Derweil steht auch Stefan jede

Menge Arbeit bevor. Er will sein unlängst

eröffnetes Fitnessstudio erst einmal weiter

etablieren. Und denkt aber wie Nina, dass

«danach vielleicht der richtige Zeitpunkt

für eine Familie kommen wird».

www.ninaburri.com

www.mountaintraining.ch

Kontorsion (lat.: «contortio» = Drehung, Windung) beschreibt eine Form von Akrobatik-Vorführungen, bei welcher der Artist seinen Körper in Positionen ver-dreht oder verbiegt, die für die meisten Menschen un-erreichbar zu sein scheinen.

Ein Kontorsionistin, auch Schlangenmensch genannt, ist somit eine Akrobatin, die ihren Körper aufgrund von jahrelangem Training extrem biegen kann. Im Allgemeinen haben Kontorsionistinnen bereits eine ungewöhnlich hohe natürliche Beweglichkeit, die dann noch durch spezielle Turnübungen gesteigert wird.

Page 14: Gesundsitzen 2012

14

Tren

ds &

Wis

sen

Wer die Räume von Velocittà in Bern

betritt, steigt ein in eine Atmosphäre, die

Professionalität atmet. Das liegt sicher an

den Rädern, die da im Showroom auf ihre

Fahrerinnen und Fahrer warten, es liegt

aber auch ganz besonders an Markus, Bri-

gitte, Sarah und Jonas, die eindeutig mehr

machen, als einfach Velos verkaufen.

Natürlich finden sich hier die Modelle

der besten Marken, darunter auch die des

renommierten Schweizer Hersteller Aarios.

Dazu jede Art von Zubehör, das die Indivi-

dualisierung erst so richtig möglich macht.

Und es finden sich auch immer wieder

Radbegeisterte zum Fachsimpeln ein. Da

wird dann beispielsweise über den Stahl-

rahmen diskutiert. Ein Material, das nur

noch von wenigen Herstellern verwendet

wird, obwohl seine Vorteile gerade bei

Tourenrädern, man denke an die Flexibili-

tät, unbestritten sind.

Spitzenathleten wie Fabian Cancellara,

der Duathlon-Weltmeister Urs Dellsperger

oder der Triathlon-Weltmeister Daniel

Schori sind bei Velocittà schon ein- und

ausgegangen. Da staunt man doch ein

bisschen, wenn man hört, dass auch je-

mand, der einfach mal mit dem Velo zum

Einkaufen fahren will, hier die gleiche

fachkundige Beratung erhält.

Die Ergonomie des Fahrradfahrens ist

etwas, das die Fachleute bei Velocittà

schon immer beschäftigt hat. Sie kennen

Die Velo-Stadt und die Geschwindigkeit. Beides steckt drin. Aber der Name «Velocittà» steht für eine ganze Welt. Eine Welt auf Rädern. Seit 1989 sorgt Markus Kretz mit seinem Team dafür, dass diese Welt sich dreht. Wie man auf dem Velo sitzt, so fährt man. Ob Sportler oder Gelegenheitsfahrer – gesund sitzen ist auch auf dem Velo entscheidend.

die Probleme, die sich aus einer schlechten

Haltung, aus einem schlecht angepassten

Velo oder schlicht aus einer falsch verstan-

denen «Coolness» heraus entwickeln kön-

nen. Schliesslich beklagen sich fast alle

ambitionierten Fahrer irgendwann einmal

über Gesäss-, Rücken-, Schulter-, Nacken-

und Knieschmerzen oder auch über

Schmerzen in den Handgelenken. Eine

optimierte Ergonomie beim Radfahren

schützt vor gesundheitlichen Schäden,

bringt mehr Komfort beim Fahren und ver-

bessert so die Leistung. Oder wie es Mar-

kus Kretz umschreibt: «Mehr Kilometer mit

mehr Spass».

Wie findet man nun zu einem ergono-

misch optimierten Sportgerät, sprich: Velo,

und zu einer adäquaten Fahrweise? – Die

Grundidee dabei: die Wirbelsäule soll ihre

natürliche S-Form auch beim Velo fahren

beibehalten können. Die Idealvorstellung

dafür findet sich in der sogenannten «Hol-

land-Rad-Position», also dem nahezu auf-

rechten Sitzen auf dem Velo. Umgekehrt

macht ein Katzenbuckel noch keinen Renn-

fahrer, er ist eher ein Hinweis auf einen zu

kurzen Rahmen. Rahmenhöhe, Rahmen-

länge, Art des Lenkers, Wahl des Sattels,

Position des Sattels über dem Tretlager,

Sattelhöhe und vieles mehr sind die Ein-

zelteile, aus deren Summe am Schluss ein

Velo entsteht, das individuell auf seinen

Benutzer oder seine Benutzerin abge-

stimmt ist.

Velocittà – mehr als ein Wortspiel

Die Standard Vermessung.

Sie wird für Sportler und Tourenfahrer eingesetzt, welche das Fahrrad intensiver nutzen und höhere Ansprüche in Bezug

auf die Sitzposition haben. Mit Hilfe der Vermessstation werden 8 Körpermasse des Radfahrers bestimmt:

o Körpergröße

o Fusslänge (links und rechts)

o Schrittlänge

o Oberkörperlänge

o Armlänge (links und rechts)

o Schulterbreite

Zusätzlich werden Schuhtyp, Pedaltyp und Satteltyp berücksichtigt. Die bestimmten Körpermasse werden in das BFC

Online Computerprogramm ausgewertet. Diese Zeichnung dient zum Einstellen der optimalen Sitzposition eines

bestehenden Fahrrades oder als Vorlage für den Bau eines Massrahmens.

RAHMEN

TOURING ATB-REISERAD

POSITION

TOURING ATB-REISERAD

RAHMEN

STRASSE HYBRID SPORT

POSITION

STRASSE HYBRID SPORT

Text: René Buri, Kurt Mürset; Photo: zvg

Einen grossen Stellenwert wird dem «Alltags- velo» eingeräumt bei Velocittà.

Page 15: Gesundsitzen 2012

15

09/2012/2013 · gesundsitzen

Tren

ds &

Wis

sen

Das Velocittà-Team, die kompetenten «Radgeber» rund um die Velowelt, egal ob für Weltmeister, Citybiker oder Kinder . . .

messen wird, ist der Mensch – zum richti-

gen Rad findet man anschliessend auf-

grund dieser ermittelten Masse. Also

werden Körpergrösse, Oberkörper-, Fuss-

und Arm- und Schrittlänge und die Schul-

terbreite genau festgehalten. Anschlie-

ssend werden dann diese Daten auf das

gewünschte Velo übertragen: Rennrad,

Tourenrad, Mountain-, City-, Elektro-Bike

oder Velo fürs Zeitfahren.

Unterer Schachen 2 · 5014 GretzenbachTel. 062 849 51 41 · Fax 062 849 26 44www.aarios.ch · [email protected]

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Aarios bietet verschiedene Modelle individuell gefertigter Touren- und Reiseräder an, die mit Rohloffnaben ausgerüstet sind. «Swiss handmade by Aarios» heisst, dass hochwertige Räder gebaut werden, die punkto Grösse, Ausrüstung, Farbe und Preis dem Bedürfnis des Abenteurers entsprechen.

Räder die komfortabel und langlebig sind und dank ihrer Zuverlässigkeit den Reisenden ohne Panne und Frust ans Ziel bringen!

Geben Sie dem Fahrrad Ihre eigene Identität.

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So findet man schliesslich zu «seinem»

Velo. Aber auch das ist bei Velocittà nichts

Endgültiges. Das neue Fahrrad will erst

einmal «erfahren» werden. Da zeigt sich

dann möglicherweise erst nach etlichen

Kilometern eine Schwachstelle, die es zu

beheben gilt. Aber nicht immer liegt diese

im technischen Bereich. Wie Markus Kretz

sagt: «Die Haltungsmuskulatur muss man

schon mitbringen». Damit wird klar, dass

sich ohne Training auch mit einem perfek-

ten Gerät keine Leistungen verbessern

lassen.

Velo fahren ist und bleibt eine grosse

Herausforderung, ganz gleich welcher Art

von Velo fahren man sich verschrieben hat.

Aber – und das kommt im Gespräch mit

den Fachleuten deutlich zum Ausdruck –

Velo fahren vermag auch alte Hasen immer

wieder neu zu begeistern. Und wer in

jüngeren Jahren der Ergonomie beim Velo

fahren ihren verdienten Stellenwert bei-

misst, wird später sicher nicht für seine

Begeisterung büssen müssen.

www.velocitta.ch

Die geschlechtsspezifische Unterschei-

dung ist nicht ganz unwichtig. Männliche

und weibliche Anatomie zeigen unter-

schiedliche Bedürfnisse, die oft zu wenig

beachtet werden. Männer haben meist

längere Oberkörper, Frauen längere Beine,

entsprechend werden sich die Rahmen be-

messen. Beim Sattel zeigen sich unter-

schiedliche Auflagepunkte und Druckver-

teilungen. Es geht bei alldem um Komfort

und Wohlbefinden, zudem auch – gerade

bei sportlichen Fahrern und Fahrerinnen –

darum, gesundheitliche Schädigungen zu

vermeiden. Aber auch wer selten fährt,

oder nur über kurze Strecken, bleibt von

diesen Problemen nicht verschont, sie ma-

nifestieren sich einfach nicht so deutlich.

Diese Überlegungen finden ihre Form

im sogenannten «Bike-Fitting», dem An-

passen des Velos. Eigentlich greift der Be-

griff schon etwas vor. Was erst einmal ver-

Page 16: Gesundsitzen 2012

16

Life

styl

e

Adelheid Kuhlmey ist Mitte 50 und sie

macht sich – auch von Berufs wegen – Ge-

danken darüber, was im Alter auf sie zu-

kommen wird. Nicht nur weil dies für sie

selber neu sein wird, sondern vor allem,

weil die Situation für unsere Gesellschaft

eine völlig neue sein wird: zum ersten

Mal erleben wir, dass ganze Generationen

quasi geschlossen alt werden. Die soge-

nannten Babyboomer, die geburtenstarken

Jahrgänge der Fünfziger Jahre, gehen zu-

sammen ins sechste, siebte und gar achte

Lebensjahrzehnt. Neu ist auch, dass man

mit 60 oder 70 Jahren nicht mehr zu den

Ältesten zählt. Denn da sind immer noch

die 80- und 90-Jährigen.

Hier stellt sich die Gerontologin ent-

scheidende Fragen: Wie gestaltet sich das

Leben im Alter? Was können wir tun, um

uns präventiv auf diesen Lebensabschnitt

einzustellen? Heute ist dieses lange Alters-

leben völlig unserer privaten Initiative

überlassen. Erst langsam müht sich die

Gesellschaft, das Rentenalter nach oben

zu verschieben – und stösst dabei auf

Widerstand. Die jungen Alten zwischen

60 und 80 sind ein neues Phänomen, Vor-

bilder haben sie noch keine.

Die ganzen Anti-Aging-Kampagnen –

also die krampfhaften Bemühungen jung

zu erscheinen – sind dabei ihrer Meinung

nach auch nicht sehr hilfreich, wenn man

mal vom präventiven Charakter absieht.

Viel besser wäre die Idee einer Pro-Aging-

Kampagne, die mithilft, die Menschen

stärker zu machen, das Altern zu akzeptie-

ren und gut damit umzugehen.

Dabei ist gerade dieses Umgehen mit

dem Alter eine Herausforderung, die wir –

individuell und gesellschaftlich – anneh-

men müssen. Schliesslich ist heute Wirk-

lichkeit geworden, was die Menschen

schon immer anstrebten: lange zu leben,

alt zu werden. Adelheid Kuhlmey betont,

dass wir immer noch nicht wissen, was wir

mit der ganzen Zeit anfangen sollen. Wir

sind immer noch in den drei Lebensab-

schnitten Kindheit und Jugend, Arbeits-

leben und Pensionsalter gefangen. Früher

lebte ein Rentner nach der Pensionierung

durchschnittlich vielleicht noch fünf bis

zehn Jahre, heute sind es zwanzig. Was

sollen wir mit dieser gewonnenen Lebens-

zeit tun? Ältere Menschen stellen ein

grosses soziales Reservoir dar. Ihre Teil-

habe an der Gesellschaft zu gestalten, das

ist eines der wichtigsten Themen der

nächsten 30 Jahre. Wir können es uns gar

nicht leisten, auf die Reserven, das Wissen

und Potential der alten Leute zu verzich-

ten. Hier ist Kreativität gefragt. Denkbar

wäre ein Sozialjahr für Senioren oder Teil-

zeitarbeit im Alter. Das Erwerbssystem

muss flexibler werden. Schliesslich gibt es

nichts Individuelleres als das Alter. Wir

kennen heute die kalendarischen Alters-

grenzen, nach dem Austritt aus dem Be-

rufsleben fängt ein junges Alter an und das

alte Alter nach dem 80.Lebensjahr. Wir

wissen aber, dass es 60-Jährige gibt, die

funktional zehn Jahre jünger sind, aber

auch das Umgekehrte gilt. Dieses individu-

elle Alter wird viel zu wenig berücksichtigt,

um beispielsweise Entscheidungen zu tref-

fen, wer wann aus dem Erwerbsleben aus-

scheiden sollte.

«Plädoyer für ein gesundes Älterwerden»Adelheid Kuhlmey (55) ist Gerontologin, Professorin und Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie an der Berliner Charité. Sie plädiert für ein gesundes, aber realistisches Altern. In ihrem Buch «Alter, Gesundheit und Krankheit» fasst eine der renommiertesten Altersforscherinnen Europas die wichtigsten gesellschaftlichen Probleme rund ums Thema Altern zusammen.

Die Berliner Gerontologin Adelheid Kuhlmey plädiert für ein gesundes, aber realistisches Altern – ohne das krampfhafte Bemühen jung erscheinen zu wollen.

Text: Kurt Mürset; Photo: zvg

In unserer Gesellschaft leben wir nicht nur länger, sondern bleiben auch über das Rentenalter hinaus aktiv – wie beispielsweise die Rolling Stones.

Page 17: Gesundsitzen 2012

17

09/2012/2013 · gesundsitzen

Life

styl

e

Wissenschaftlich belegt ist, dass ein

heute 70-Jähriger in einem Zustand ist wie

vor 30 Jahren ein 65-Jähriger. Wir gewin-

nen mit der Lebenslänge also durchaus

auch gesunde Lebenszeit. Wir müssen aber

auch einen Preis zahlen für das längere

Leben: mit der Zunahme von Demenz-

erkrankungen, chronischen Erkrankungen

und Mehrfacherkrankungen sowie der

Pflegebedürftigkeit in sehr hohen Lebens-

jahren. Denn die Grundlagen für ein lan-

ges, gesundes Leben werden früh gelegt.

Ein Beispiel: Häufige Erkrankungen im

Alter sind Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreis-

lauf-Erkrankungen. Übergewicht ist dabei

ein grosses Problem, unsere Bevölkerung

ist einfach zu fett. Noch nie hatten wir so

viele fette Kinder in den Industriestaaten

wie heute. Und das ist schon eine Weichen-

stellung für ein gesundes oder krankes

Alter. Auch im mittleren und im höheren

Alter ist die Mehrzahl der Menschen über-

gewichtig. Wenn es uns gelingen würde,

solche Risikofaktoren wie Übergewicht,

Rauchen und Bewegungsmangel frühzei-

tig zu reduzieren, würden wir auch gesün-

der alt werden. Durch körperliche Bewe-

gung werden übrigens auch geistige Fä-

higkeiten länger erhalten, das zeigen neue

Studien eindeutig. Es gibt viele Belege da-

für, dass die Ressourcen im Alter nicht voll

ausgeschöpft werden. In Experimenten, in

denen 70-Jährige täglich trainieren, sehen

wir, dass sie eine Muskelleistungs- und

Lauffähigkeit erreichen können wie untrai-

nierte 40-Jährige!

Adelheid Kuhlmey moniert am Gesund-

heitswesen, dass es viel zu wenig auf Re-

habilitation im Alter setzt, da das immer

noch einen negativen Touch hat: Wieso

jetzt noch? Was bringt das noch? Rehabili-

tation ist für die Berufstätigen, die sollen

wieder zurück zur Arbeit. Dabei könnte mit

entsprechenden Massnahmen so viel Au-

tonomie im Alter erhalten und die Pflege-

bedürftigkeit hinausgezögert werden.

Dass Gesundheit ein hohes Gut ist, fällt

uns erst auf, wenn Krankheitsprozesse

massiv einsetzen. Und das kumuliert sich

im Altersprozess. In jungen Lebensjahren

sind Ausbildung, Familie und Beruf die

wichtigsten Determinanten. Gesundheit

wird mit zunehmendem Alter immer

wichtiger. Die frischen Ruheständler müss-

ten zu mehr Sport motiviert werden, die

haben Zeit und brachliegende Ressourcen.

Sportvereine müssten niederschwellige

Angebote für Senioren anbieten, da brau-

chen wir mutige Kampagnen. Wie die Vita-

Parcours-Anlagen der 1970er-Jahre zum

Beispiel.

Nun entspricht mehr Prävention nicht

einfach einem gesünderen Alter und einer

kürzeren Pflegephase. Wer mit 65 nicht an

einem Herzinfarkt stirbt, für den steigt

natürlich das Risiko, mit 80 an Demenz zu

erkranken. Werden Klippen des Sterbens

in früheren Lebensjahren eingeschränkt,

dann werden Horizonte für andere, spätere

Erkrankungen eröffnet, und die kosten

dann auch. Aber wir gewinnen so natürlich

Räume für gesunde Lebenszeit. Wir Men-

schen sterben – noch – an Krankheiten

und nicht am Alter. Zurzeit herrscht noch

die Idealvorstellung, dass man auch im

Alter keinerlei Einbussen haben darf. Man

muss aber lernen, auch mit Einschränkun-

gen umgehen zu können. Gesundheit ist

sehr relativ. Studien zeigen, dass Men-

schen, die ihre Gesundheit als positiv ein-

schätzen, auch die langlebigeren sind und

mehr Lebensqualität haben. Dafür muss

man aber selber auch in den Alterungspro-

zess einwilligen.

Wylerfeldstrasse 7 • 3114 Bern • Tel 031 331 94 24 • Fax 031 331 94 [email protected] • www.velocitta.ch

Die miT Dem guTen Service.

Elektro-Fahrräder können älteren Menschen zu einem neuen Mobilitätsgefühl auf zwei Rädern verhelfen. Längere Strecken und Steigungen sind kein Hindernis mehr und die Gesundheit profitiert von der körperlichen Betätigung.

Nach einem Interview mit Adelheid Kuhlmey,

«Beobachter», Ausgabe 14, Juli 2011

Page 18: Gesundsitzen 2012

18

Med

izin

& R

ücke

n

Wenn es um wohltuende Wickel in der

Kranken- und Gesundheitspflege geht, ist

Maya Thüler wohl die erste Ansprech-

person. Seit vielen Jahren ist sie Dozentin,

Seminarleiterin und Buchautorin für Kom-

pressen oder eben – Wickel. Wer unter

Kopfschmerzen oder auch unter verspann-

ten Schultermuskeln leidet, sollte sich an

ihre einfachen Ratschläge und Tipps

halten. Ein schneller Wickel bringt oft Lin-

derung, sollte einen jedoch nicht davon

abhalten, wiederkehrende oder anhal-

tende Schmerzen ärztlich abzuklären.

Nicht selten ist eine verspannte Schul-

termuskulatur Ursache von Kopfschmer-

zen. Nun treten Schmerzen vielfach in Ver-

bindung mit übermässiger Spannung, also

Ver-Spannung, auf. Verspannungen ihrer-

seits finden auf verschiedenen Ebenen

statt – nicht nur auf muskulärer Ebene. Sie

alle gilt es zu lösen! Der Wickel ist da nur

der Anfang.

Bei Schmerzen ist es hilfreich, wenn wir

unsere Aufmerksamkeit vom Schmerz ab-

lenken. Eine Kompresse ist dafür ideal. Die

wohlige Wärme einer Nackenkompresse,

das erfrischende Prickeln einer Zitronen-

kompresse oder der intensive Reiz eines

Meerrettich-Wickels lenken die Aufmerk-

samkeit auf die Haut, auf den Körper – und

der Schmerz klingt ab.

Der Grund dafür liegt in der Durchblu-

tung, die von der Kompresse beeinflusst

wird. Die verwendeten Substanzen wie

eben Lavendelöl, Zitrone oder Meerrettich

wirken ausgleichend. Sie unterstützen die

Entspannung. Eine weitere wichtige Kom-

ponente ist die Zeit, die für einen Wickel

aufgewendet wird: Sie ist ein Moment des

Innehaltens, eine Ruhepause, die mit-

verantwortlich ist für die Besserung.

Nehmen wir uns also bei Kopfschmer-

zen und Schulterverspannungen eine Vier-

telstunde Zeit. Wer auf Wärme, Ruhe und

Geborgenheit anspricht, macht sich eine

Wohltuende Wickel und Kompressen – uralte Hausmittel, Rezepte aus der Naturheil- kunde und Anwendungen in der Schulmedizin – sind trotz der Verfügbarkeit von Tabletten und Salben aller Art nie ganz in Vergessenheit geraten. Heute feiern sie ein eigentliches Comeback. Heilpflanzen und Zutaten aus der Küche verhelfen – richtig angewendet – sanft zur Gesundheit. Text: Kurt Mürset, René Buri; Bilder: zvg

Lassen Sie sich ruhig wieder einmal einwickeln!

Page 19: Gesundsitzen 2012

19

09/2012/2013 · gesundsitzen

Med

izin

& R

ücke

n

heisse Nackenkompresse mit Lavendel.

Dazu benötigt man einen Stuhl, ein Kissen

und einen Tisch. Man füllt eine kleine

Schüssel mit sehr heissem Wasser und fügt

einen Teelöffel Lavendelbademilch oder

auch Lavendeltee bei. Man setzt sich an

den Tisch, tränkt einen Waschlappen mit

diesem Wasser, wringt ihn gut aus, legt ihn

auf den Nacken und entspannt sich, indem

man an Stuhl und Tisch sein Gewicht ab-

gibt. Nach ein paar Minuten kühlt die Kom-

presse aus, man fühlt sich erfrischt – oder

wiederholt den Wickel ganz einfach.

Die intensivere Variante dazu: vor dem

Auflegen des Wickels 1 TL Lavendelöl

5 – 10 % oder 1 – 2 Tropfen Lavendel-

essenz unverdünnt auf die Haut auftra-

gen. Aber bitte immer natürliche Essen-

zen verwenden.

Wer auf erfrischenden Duft und küh-

lende Temperatur anspricht, sollte eine

Zitronenkompresse anwenden. Dazu ver-

wendet man eine gewaschene, ungespritz-

te Zitrone, schneidet diese in Scheiben und

legt sie auf ein Baumwolltüchlein, z.B. ein

Taschentuch, faltet dieses, drückt jetzt mit

der Faust auf jede Zitronenscheibe bis der

Saft austritt, dann legt man sich hin und

platziert die Kompresse auf Stirn oder Na-

cken. Jetzt braucht man sich nur noch ent-

spannt auf die prickelnde Kühle zu kon-

zentrieren.

Diese Kompresse lässt sich auch heiss

anwenden. Man gibt Zitronensaft in heis-

ses Wasser und verfährt wie bei der Laven-

delkompresse.

Wer es gerne schärfer mag, kann seinen

Beschwerden etwas Kräftiges entgegen-

halten: den Meerrettich-Wickel. Also raf-

felt man mit einer Reibe Meerrettich-Wur-

zel und verteilt das 2 – 3 mm dick auf ein

Taschentuch. Dieses wird dann umgeschla-

gen und die Packung auf den Nacken ge-

legt. Vorher stellt man den Küchen wecker

auf zwei Minuten ein. Erst passiert gar

nichts. Dann sticht es. Oder es brennt. Es

ist heiss oder auch kalt . . . Die Hautdurch-

blutung wird intensiviert, die Nervenbah-

nen der Kopfregion werden belebt, der

Schmerz klingt ab.

Nach zwei Minuten sollte man die be-

handelte Hautfläche kontrollieren. Denn

Meerrettich ist für Menschen mit empfind-

licher Haut nicht geeignet. Eine leichte

Rötung ist aber üblich. Normalerweise kann

man die Kompresse zehn Minuten einwir-

ken lassen und die Haut anschliessend mit

etwas Johannisöl oder Körperöl pflegen.

Maya Thüler empfiehlt die hier vor-

gestellten Arten von «schnellem Wickel»

als Kurzanwendung. Wenn Beschwerden

wiederkehren, lohnt es sich, Wickel mit

längerer Anwendungszeit vor der Nacht-

ruhe einzusetzen. Wer dies regelmässig

macht, beispielsweise eine Woche lang

Abend für Abend, wird schon bald mit

mehr Wohlbefinden und neuer Energie

rechnen können.

Das Buch «Wohltuende Wickel» von

Maya Thüler erscheint dieses Jahr

bereits in der 10. Auflage. Das Buch

enthält theoretische Grundlagen,

praktische Anleitungen für 40 ver-

schiedene Wickel und 127 Illustratio-

nen.

Ein Verzeichnis «Wann eignet sich

welcher Wickel?» ermöglicht das

rasche Auffinden des geeigneten

Wickels bei verschiedenen gesund-

heitlichen Störungen.

Mütter und Väter finden Hinweise für

die Anwendung bei Kindern.

Das Buch enthält Angaben, wann der

Arzt zu benachrichtigen ist und

wurde von Hans-Peter Häderli an-

schaulich illustriert. Es ist in einer

auch für Laien gut verständlichen

Sprache geschrieben.

Buchversand Maya Thüler

E-Mail: [email protected]

www.wickel.ch

Page 20: Gesundsitzen 2012

20

Repo

rt

Die Privatklinik Hohmad ist ein wichtiger

Standort in der Spitallandschaft Region

Berner Oberland. Denn hier wird eine gan-

ze Reihe von medizinischen Leistungen

unterschiedlicher Disziplinen angeboten.

Darunter zu erwähnen sind Augenheilkun-

de, Urologie und Orthopädie. Letztere mit

einem äusserst umfangreichen Therapie-

angebot. Das im zweiten Stock stationierte

ORTHOSPORT-Team besteht aus drei Or-

thopäden, einem Handchirurgen, einem

Ergotherapeuten, fünf MPAs, vier dipl. und

einer Physiotherapeutin in Ausbildung.

Viele dieser Leistungen ergänzen die An-

gebote anderer Spitäler, sodass die Privat-

klinik nicht eigentlich eine Konkurrenz,

sondern eine Bereicherung darstellt. Die

an der Klinik Hohmad zugelassenen Beleg-

Ärzte der angebotenen Fachrichtungen

führen eine eigene Praxis. Sie arbeiten eng

mit der Klinik zusammen. Jeder Patient

kommt mit dem Arzt seiner Wahl, welcher

ihn persönlich betreut, hierher. Gleich im

Eingangsbereich der Klinik findet sich auch

eine Hausarztpraxis mit der Reisemedizin

als Spezialität. Interdisziplinäres Arbeiten

ist hier selbstverständlich. Eine enge Zu-

sammenarbeit und ständiger fachlicher

Austausch zwischen den Teammitgliedern

haben einen hohen Stellenwert, wovon die

Patienten optimal profitieren können. Und

wer Herkunft und Werdegang der hier

Tätigen studiert, kann sich ihre grosse

Kompetenz gut vorstellen.

Viele Behandlungen und Operationen

können heute ambulant vorgenommen

werden, aber für die stationäre Behand-

lung stehen im ersten Stock helle, freund-

liche Zimmer bereit. Überhaupt herrscht

im ganzen Haus eine familiäre Atmo-

sphäre, die den Besucher sofort spüren

lässt, dass ihm hier jederzeit eine diskrete

Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.

Das hängt ganz offensichtlich auch mit der

Grösse dieser Privatklinik zusammen. Sie

ist gross genug, um eine ganze Reihe me-

dizinischer Leistungen auf absolut hohem

Qualitätsniveau zu erbringen, andererseits

ist sie klein genug, um den einzelnen Pati-

Unser Gesundheitswesen ist ständigen Veränderungen unterworfen. Wer sich da nicht mit- bewegt, hat meist seine Zukunft schon hinter sich. Was früher einmal eine Geburtsklinik war und später ein Übergangsheim für ältere Menschen präsentiert sich heute als ein modernes Gesundheitszentrum in Thun mit Spezialisierungen, die weit über das Berner Oberland hinaus nachgefragt werden. Unser Hauptaugenmerk galt beim Besuch dem wegweisenden ORTHO- SPORT-Trainings- und Therapiezentrum.

Hohmad – ein Spital erfindet sich neu...

Text: Kurt Mürset; Bilder: zvg

Eine entspannte Umgebung – die man in einem Spital so

nicht erwarten würde – trägt auch ihren Teil bei zur

Genesung von Patienten.

. . . immer auf der Suche nach neuen und

innovativen Lösungen – die Devise von Herr

Sanavi und der Hohmad-Crew.

Page 21: Gesundsitzen 2012

09/2012/2013 · gesundsitzen

Repo

rt

enten als Individuum zu begreifen. Letzte-

res gilt durchaus auch für die Patienten in

ihrem Verhältnis zu Ärzten, Therapeuten

und Pflegepersonal.

Wer im zweiten Stock der Klinik an-

kommt, findet hier das Ärzte- und Thera-

peutenteam von «ORTHOSPORT». Der Name

sagt es bereits aus: Hier entwickelt man

individuelle Therapien, um bei Verletzun-

gen und Erkrankungen des Bewegungs-

apparates einen optimalen Behandlungs-

erfolg sicherzustellen, nicht nur bei Sport-

verletzungen. Eine kompetente Ergothera-

pie erweitert das Behandlungsspektrum.

In diesem Trainings- und Therapiezentrum

kümmert man sich nicht nur mit neuester

Technik um die Genesung der Patienten,

diese profitieren von der langjährigen Er-

fahrung und dem universitären Wissen der

Mediziner und Therapeuten genauso wie

von der persönlichen und individuellen

Betreuung und Begleitung. Im Gespräch

mit Herrn Sanavi, dem Leiter des Trainings-

und Therapiezentrums, wurde gerade dies

besonders deutlich.

Herr Sanavi ist ein ausgewiesener Fach-

mann, der sich als Physio-, Sport-Physio-

und Manualtherapeut auf Sportverletzun-

gen, aber auch auf Prävention und Rehabi-

litation von Erkrankungen des Bewegungs-

apparates spezialisiert hat.

Im Zentrum selber imponiert der Trai-

ningsraum: Auf rund 130 m2 können Ge-

sundheitsbewusste präventiv einiges für

ihren Körper tun. Hier findet man optimale

Therapie- und Trainingsmöglichkeiten vor.

Die hier geübte Form von medizinischer

Trainingstherapie zeichnet sich aus durch

den Einsatz modernster computergestütz-

ter Geräte – ergänzt durch die fachkundige

physiotherapeutische Betreuung.

Wenn wir den Ausführungen von Herrn

Sanavi folgen, dann ist offensichtlich, wie

sehr auch ein Profi wie er auf die aktive

Mitarbeit des Patienten angewiesen ist,

soll sich ein Erfolg einstellen. In einer ers-

ten Phase ist es sein Anliegen, Schmerzen

zu reduzieren. Aber schon bald ist sein An-

gebot Hilfe zur Selbsthilfe. Es geht darum,

Mobilität zu erhöhen und Funktionen wie-

der voll zu nutzen, um den Alltag meistern

zu können. Dazu braucht es auch auf der

Patientenseite das nötige Bewusstsein.

Schliesslich ist das ein langer Prozess. Und

eine andauernde Herausforderung, die sich

auch nach Abschluss einer Therapie Tag für

Tag wieder stellt. Nicht zuletzt deshalb

wird hier im Trainings- und Therapiezent-

rum der Prävention so grosse Beachtung

geschenkt. Denn nicht nur eine Klinik muss

sich immer wieder neu erfinden, auch an

der individuellen Gesundheit muss immer

von neuem gearbeitet werden, um sie

sicherzustellen.

Chirurgische Disziplinen:

  Orthopädische Chirurgie

  Ophthalmologie

  Allgemeine Chirurgie inkl. Venenchirurgie

  Urologie

  Handchirurgie

  Plastische Chirurgie und Wiederherstellungschirurgie

Moderne Geräte heilen die «Bräschten» nicht von alleine

– erst die richtige Betreuung und Anweisungen durch

Fachpersonen bringen den gewünschten Erfolg.

Im Trainingsraum integrierter, offener

Behandlungsbereich mit modernsten

Behandlungsliegen.

Medizinische Disziplinen und Diagnostik:

  Anästhesie

  Hausarzt: Praxis Dr. Lars Heine, inkl. Reisemedizin

  Physiotherapie

  Ernährungsberatung

www.klinikhohmad.ch

Die Klinik Hohmad in Thun und ihre Leistungen:

21

Page 22: Gesundsitzen 2012

22

Med

izin

& P

raxi

s

Wie Triggerpunkte entstehen Was die Muskulatur für ihre Arbeit

braucht, bezieht sie über die Blutversor-

gung. Dazu gehören Energiestoffe, etwa

Glucose oder Glykogen. Diese werden bei-

spielsweise aus Kartoffeln, Teigwaren oder

Zucker gewonnen und anschliessend zur

Muskelzelle transportiert, dort aufgenom-

men und zu Adenosintriphosphat (ATP)

umgewandelt. ATP braucht es zur Entspan-

nung der Muskelzellen. Ist eine Muskel-

gruppe längere Zeit am Arbeiten – ist sie

also gespannt –, vermindert dies den

Transport der Glucose zur Muskelzelle oder

verhindert ihn gar, denn der Muskel engt

mit seinem Druck die zuführenden Blutge-

fässe ein. So stört der Muskel seine eigene

ATP-Versorgung. Die Konsequenz: Der zu-

sammengezogene Muskel bleibt verspannt

– es entsteht ein so genannter Trigger-

punkt.

Logischerweise kann auch Fehlernäh-

rung die Entstehung von Triggerpunkten

fördern: Zu wenig Kohlenhydrate bedeu-

ten eine zu geringe Menge an Glucose, und

das wiederum schmälert die Versorgung

mit ATP für die Entspannung der Muskeln.

Auch an einem Mangel an Training kanns

liegen: Werden die Muskelzellen nicht mit

ausreichend Blut versorgt, hat das Folgen

für die Zufuhr aller Stoffe, die benötigt

werden.

Des Weiteren können Triggerpunkte eine

schmerzhafte Erinnerung an Verletzungen

sein: Ein Nervensignal löst das Zusammen-

ziehen des Muskels aus – aus einer Nerven-

endigung wird ein chemischer Stoff aus-

geschieden und sofort wieder auf-

genommen. Auf diese Weise

erfährt die Muskelzelle, die

das Signal empfängt, dass sie

sich zusammenziehen und

wieder entspannen muss.

Ist nun eine Nervenendigung

wegen einer Verletzung

beschädigt, vermag sie

den Signalstoff freizusetzen,

aber nicht mehr aufzunehmen.

So kommt es zu einer

Dauerkontraktion der

Muskelzellen, und ein

Triggerpunkt entsteht.

Auch Wirbelsäulen-

beschwerden, Blockier-

ungen, Diskushernien

und damit verbundene

Entzündungen reizen

die benachbarten

Nervensegmente, was

einen erhöhten Infor-

mationsfluss zum Muskel

zur Folge hat und zu

Verspannungen und

Triggerpunkten führt.

Triggerpunkte – klein, gemein und schmerzhaft!Sie haben einen nahe liegenden Namen, die kleinen, «giftigen» Punkte in der Muskulatur: Triggerpunkte nennt man sie, abgeleitet vom englischen Begriff für einen Auslöser. Trigger-punkte sind kleine, lokale, schmerzhafte Muskelverkrampfungen, die Schmerzen auch an entfernten Körperteilen auslösen können – nicht nur, wenn man sich bewegt, sondern auch in Ruhestellung. Weil der menschliche Körper zu etwa zwei Fünfteln aus Muskelmasse be-steht, spielen Triggerpunkte bei vielen Schmerzen des Bewegungsapparates eine unerfreulich bedeutende Rolle.

Text: Dr. Marco Vogelsang, Chiropraktor, Zürich

Page 23: Gesundsitzen 2012

23

09/2012/2013 · gesundsitzen

Med

izin

& P

raxi

s

Andere äussere Einflüsse, die das Ner-

vensystem ständig reizen, führen ebenso

zu vermehrtem Informationsfluss vom

Nervensystem zum Muskel. So wird die

Grundspannung des Muskels, der Tonus,

erhöht, und die Wahrscheinlichkeit einer

Dauerkontraktion steigt. Stress zum Bei-

spiel erregt das Nervensystem und kann zu

Triggerpunktbildung führen.

Die Folgen der Triggerpunkte Manchmal sind Triggerpunktbeschwer-

den ausschliesslich lokal. Oft aber schmer-

zen sie weit entfernt, vor allem bei Druck

auf den Triggerpunkt selbst. Häufig täuscht

ein Triggerpunkt in der Gesässmuskulatur

einen Ischiasschmerz vor, das typische,

sehr heftige Ziehen entlang dem hinteren

Teil des Beines bis zum Fuss. Ein Trigger-

punkt im Schulterbereich löst Schmerzen

in den Schläfen oder in den Armen bis in

die Finger aus. Manchmal überraschen in

der Praxis auch erstaunliche Symptome

wegen Triggerpunkten – etwa Doppelsich-

tigkeit und Zahnschmerzen.

Wie werden Triggerpunkte behandelt?

Triggerpunkte sind gut therapierbar,

auch wenn sie den Patienten schon seit

Jahren quälen. Doch gilt natürlich auch für

sie: Je eher sie behandelt werden, desto

einfacher und schneller sind Linderung

und Heilung.

Die Triggerpunkttherapie soll die dau-

erhaft kontrahierten, also zusammenge-

zogenen Muskelfasern entspannen. Übli-

cherweise werden die Triggerpunkte be-

handelt, indem der betreffende Punkt im

Muskel stark und präzise gedrückt bezie-

hungsweise massiert wird. Damit wird der

oft chronisch zusammengezogene Muskel

auseinandergezogen, was eine verbesserte

Durchblutung ermöglicht und damit die

ATP-Versorgung wiederherstellt.

Dieser Druck ist nicht besonders ange-

nehm, aber sehr wirksam. Oft kühlt der

Chiropraktor die Region, die er behandelt,

mit einer Kältepackung oder mit Eisspray,

um die Schmerzempfindung des Patienten

zu mindern. Vitamin C beeinflusst die Re-

aktion auf die Behandlung positiv, weil es

zur Gewebefestigkeit beiträgt.

Weitere bewährte Techniken sind das

Kühlen und das anschliessende Stretching,

die Akupunktur des Triggerpunktes und –

in schwereren Fällen – die Injektion von

Lokalanästhetika.

Werden Triggerpunkte nicht behandelt,

kann das langfristige Folgen haben: Der

Patient belastet wegen der Schmerzen sei-

ne Gelenke falsch, oder er bewegt sie nicht.

Fehlbelastungen aber können schon nach

ziemlich kurzer Zeit zu anderen Beschwer-

den, wie zum Beispiel Arthrose, führen.

Das zeigt, dass es sinnvoll ist, Schmerzen

des Bewegungsapparates in jedem Fall

frühzeitig abklären zu lassen.

Oft scheut man sich in der Praxis, Trig-

gerpunkte anzurühren, weil deren Be-

handlung nicht angenehm ist und man

dem Patienten keine Schmerzen bereiten

will. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die

Patienten diese Therapie gut ertragen –

besonders mit der Aussicht auf Besserung

nach in vielen Fällen monatelangen Be-

schwerden.

Mit seinen diagnostischen Kenntnissen

ist der Chiropraktor imstande, Trigger-

punkte von ausstrahlenden Wirbelsäulen-

beschwerden zu unterscheiden – und er

kann dem Patienten zeigen, wie Trigger-

punkte mit gezielter Vorbeugung, – mit

regelmässiger Bewegung, mit Massagen –

am Arbeitsplatz, beim Sport, im Haushalt,

langfristig vermieden werden können.

Die Praxisadressen der Schweizer

Chiropraktoren sind erhältlich

bei der:

Schweizerischen Chiropraktoren-

Gesellschaft ChiroSuisse

Telefon 031 371 03 01

[email protected]

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Page 24: Gesundsitzen 2012

24

Tren

ds &

Wis

sen

Alles ist BewegungBüroangestellte verbringen in

ihrem Leben im Durchschnitt rund

80 000 Stunden im Sitzen. Und auch

wer sitzt, bewegt sich laufend. Ein

Bürostuhl ist deshalb erst dann ein

guter Bürostuhl, wenn er diese Dy-

namik mitmacht. Er ermöglicht Be-

wegung, ohne die Unterstützung,

die er gewährleisten soll, preiszu-

geben. Das ist die Grundlage.

Für den richtigen HaltIn Bürostühlen von Giroflex wer-

den Erkenntnisse aus der Ergono-

mieforschung alltagstauglich ver-

wertet. Dazu gehören etwa Zweizo-

nensitzprofile, Lordosenstützen für

entspannte Körperhaltung und Ent-

lastung des Rückgrats, Synchron-

mechanik, dank der sich die Neigung

der Rückenlehne stärker verändert

als die der Sitzfläche, oder die so

genannte Free-float-Funktion, bei

der Rückenlehne und Sitz den Be-

wegungen der Be-Sitzer unabhän-

gig voneinander folgen. Armlehnen

sowie Kopf- und Nackenstützen sind längstens etabliert und

serienmässig erhältlich.

Individuell eingestelltWesentlich für neuere Entwicklungen ist die Anpassungsfähig-

keit. Ein guter Bürostuhl korrespondiert mit jedem Körperbau und

lässt sich innerhalb grosser Spannweiten auf Grösse und Gewicht

regulieren. Dieser Adaptionsfähigkeit kommt mit Blick auf Arbeits-

formen, bei denen sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz

teilen, ganz besondere Bedeutung zu. Im Übrigen sorgt der Fach-

handel mit kompetenter Beratung dafür, dass die Unterstützung,

Gestützte DynamikErgonomie beim Schweizer Sitzmöbelhersteller Giroflex – Wer richtig sitzt, fühlt sich wohler, ist motivierter und leistet mehr. In der eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Koblenz, Schweiz, entwirft Giroflex massgebende Konzepte, die das Sitzen aktiv unterstützen. Jedes einzelne Sitzmöbel zeichnet sich durch Innovation, Funktionalität und Ästhetik aus und beweist, wie profund sich Giroflex mit Ergonomie und Arbeitsphysiologie auskennt.

die ein Giroflex-Sitzmöbel leisten

kann, weltweit tatsächlich genutzt

wird.

Mehr als eine Sitzgelegenheit

Ergonomie geht für Giroflex

über das reine Sitzen hinaus. Sie

erstreckt sich auch auf die verwen-

deten Materialien und das Design

der Stühle. Ein Bürostuhl von

Giroflex ist demnach optisch über-

zeugend, unbedingt funktional

und langlebig.

Eine lange TraditionDas Thema «gesund Sitzen»

war stets ein persönliches Anlie-

gen der Firmeninhaber des Unter-

nehmens Giroflex. Schon Albert

Stoll II, Sohn des Gründers und

Geschäftsführer in der ersten Hälf-

te des letzten Jahrhunderts, wollte

langes Sitzen erträglich machen.

Dazu wurde unter seiner Ägide

1928 der erste Drehstuhl mit

einer Abfederung entwickelt: Sein

«Federdreh» revolutionierte in der Folge den Bürostuhlmarkt

weit über die Schweizer Grenzen hinaus.

Seit 1962 hat sich die Zusammenarbeit mit Fachleuten auf den

Gebieten Ergonomie, Arbeitsmedizin und Arbeitswissenschaft bei

Stoll Giroflex AG etabliert. So werden etwa die Bedürfnisse von

Langzeitsitzenden erforscht und den jeweils aktuellen Produkt-

entwicklungen zugrunde gelegt.

www.giroflex.com

Ein perfekter Stuhl muss vor allem eines sein: so flexibel wie sein Besitzer und jederzeit unterstützend. Genau das war auch beim

Design des giroflex 656 entscheidend.

Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg

Page 25: Gesundsitzen 2012

SitzeNSie richtig!

SitzrAtgeBer

richtig SitzeNgeSuNd SitzeNergoNomiSch SitzeN

dAS geheimNiSiSt die gute WAhL

ihre ergonomiepartner:

rückenzentrum Basel, www.rueckenzentrumbasel.chrückenzentrum Bern, www.rueckenzentrum.chsitzentrum Pfeiffer chur, www.pfeiffer-chur.ch rückenzentrum Lenzburg, www.kieser-wohnen.chSitzgalerie Luzern, www.spaeti-bueromoebel.chrückenzentrum Neuhausen, www.eckertwohnen.chrücken-möbel-center, zürich, www.rueckencenter.ch

Page 26: Gesundsitzen 2012

Mit Fibre wird Stilo dem Wunsch vieler

Kunden nach einem anpassungsfähigen

Tischsystem gerecht, welches eine indivi-

duelle Arbeitsweise und eine gesunde Kör-

perhaltung erlaubt. Fibre bietet drei ver-

schiedene Fusstypen, die sich mit wenigen

Handgriffen austauschen lassen. Ob klas-

sischer 4-Fuss-Tisch oder mit elegantem

Kufenfuss, die simple Adaption an die

Tischplatte und die werkzeuglose Höhen-

verstellung sorgen für eine einfache Hand-

habung im Arbeitsalltag.

Durch zusätzliche Erweiterungs- und

Organisationsmöglichkeiten kann der Ar-

beitsplatz ganz an die individuellen Be-

dürfnisse angepasst werden. Bei der Mon-

tage des T-Fusses wird sogar das Arbeiten

im Stehen möglich. Der in die Tischsäule

integrierte Elektromotor sorgt für eine ra-

sche, stufenlose und genau anpassbare

Höhenverstellung von 680 bis 1260 mm.

So lässt sich Fibre bequem vom klassischen

Schreibtisch in ein Stehpult verwandeln

und passt sich damit jeder Körpergrösse

an. Eine entspannte Körperhaltung ist Vor-

aussetzung für das eigene Wohlbefinden

und fördert Gesundheit und Produktivität.

Gleichzeitig bringt das Tischsystem Ab-

wechslung, Flexibilität und Bewegung in

den Büroalltag.

In Zusammenarbeit mit dem Design-

büro B4K ist ein multifunktionelles Tisch-

system entstanden, dessen schlichte For-

mensprache Stilos Anspruch an zeitloses

Büromöbeldesign widerspiegelt. Stilo legt

Wert auf hochwertige Materia lien und eine

umweltschonende Verarbeitung. Die pul-

verbeschichteten Tischfüsse sind aus Stahl

gefertigt, was eine hohe Standfestigkeit

und Belastbarkeit garantiert.

Mit Fibre schafft Stilo neuen Bewe-

gungsfreiraum und fördert individuelles

Arbeiten: Weniger statische Einschränkun-

gen, dafür mehr dynamischer Freiraum.

Stilo ist ein führendes Schweizer Un-

ternehmen in der Büromöbelherstellung

mit Sitz in Bühler im Appenzellerland. Die

Kernkompetenzen von Stilo liegen in der

Entwicklung und der Vermarktung hoch-

wertiger Büromöbel und im eigenständi-

gen, unverwechselbaren Design der Pro-

dukte. Stilo hat mit jahrzehntelanger

Erfahrung ihren Ruf als Hersteller hoch-

wertiger, ergonomisch angepasster und

ökologisch einwandfreier Büromöbel mit

innovativem, zeitlosem Design gefestigt.

Stilo AG Büromöbel, 9055 Bühler, Switzerland, www.stilo.ch

Ergonomie mit Stil

Fibre

Fibre – bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag

52

Publ

irep

orta

ge

Page 27: Gesundsitzen 2012

53

09/2012/2013 · gesundsitzen

Med

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ücke

n

Das Auswahlkriterium basierte auf der

Zuordnung der aktuellen Haltung zu einer

«pathologischen Rückenform». Weil dar-

aus auf eine ungenügende Haltungsleis-

tung geschlossen wurde, erfolgte die Se-

lektion nach optisch-subjektiver Einschät-

zung. Unberücksichtigt blieb die Qualität

reflektorisch-segmentaler Stabilisations-

fähigkeit.

Die Form meiner Wirbelsäule hat keine

«Verbesserung» erfahren, dennoch kenne

ich auch heute als Jungsenior keine Rü-

ckenschmerzen. Ich bin überzeugt, dass

dies dem glücklichen Umstand zu verdan-

ken ist, dass sich meine Kindheit (Vorschul-

und Schulkindalter) weitgehend draussen

in der Natur abgespielt hat. Die Quartier-

strasse war multifunktionaler Sportplatz,

die angrenzende Wiese idealer Untergrund

für «Bodenturnen» und Ringkämpfe und

Bäume das ideale Fitnessgerät für riskante

Kletterkunststücke.

Immer häufiger wird berichtet, dass

Kinder bereits mit einem motorischen De-

fizit in den Kindergarten eintreten. Rhyth-

misches Hüpfen, Stehen auf einem Bein

oder gar ein «Purzelbaum» stellen für

diese Kinder eine unlösbare Aufgabe dar.

In diesem Falle könnte schon im Bébé- und

Kleinkindalter ein «bewegungserzieheri-

scher» Fehler geschehen sein.

Posturale Ontogenese beschreibt

die Entwicklung des aufrechten

motorischen Verhaltens gegen die

Schwerkraft nach der Geburt. Senso-

motorische Defizite innerhalb des

artspezifischgenetischen Rahmen-

programms führen zu einer Beein-

trächtigung der Abstimmung von Stütz-

und Zielmotorik.

Die motorischen Entwicklungsstufen

vom Neugeborenen zum aufrecht gehen-

den Individuum bauen aufeinander auf. Sie

beinhalten in chronologisch idealer Abfol-

ge das Erwerben und Festigen der nötigen

Haltungskompetenz in der Auseinander-

setzung mit der Schwerkraft. Ohne die

quantitative und qualitative Festigung der

einzelnen Stufen scheint die Entwicklung

zum aufrechten motorischen Verhalten

gefährdet.

Was ist geschehen?Mit dem vorzeitigen Einsatz der belieb-

ten Babyschale werden die wichtigen Ent-

wicklungsschritte bis zum freien Sitzen nur

ungenügend durchlaufen. Die halbsitzen-

de Position zwingt nicht mehr zu einem

trainingswirksamen Aktivieren der Bauch-

muskulatur.

Als ausgesprochen wichtige Entwick-

lungsphase sind das Liegen auf dem Bauch

(vgl. Abb. 2) und das nachfolgende Robben

und Krabbeln anzusehen. Ein wichtiger

Grundstein für gute motorische Fähigkei-

ten wird also durch ausgiebigen Einsatz

der Krabbeldecke gelegt.

Repetitive rhythmisch-dynamische

Übungs folgen wie Wippen, Schaukeln,

Federn und Rollen sind typische Elemente

zum Aufbau neuronaler Verbindungen und

zum Erwerben der verschiedensten For-

men des Gleichgewichts.

Kinder und Jugendliche brauchen motorische Kompetenzen

Text: Urs Geiger, GYM medico Basel

Erinnern wir uns! Vor dreissig Jahren waren motorische Defizite, Haltungsprobleme oder gar Rückenschmerzen bei Kindern – echte Pathologien ausgeschlossen – weitgehend unbekannt. Dennoch wurde ich als Primarschüler vom Schularzt ausgemustert und aufgrund meiner erb-lich erworbenen Hyperkyphose dem unbeliebten «Buggeliturnen» zugewiesen.

Abb. 1: spielerisches Messen der eigenen Geschicklichkeit und gleichzeitiges Trainieren der Rumpfstabilisation und Stützfunktion.

Abb. 2: in der Bauchlage (1) entwickelt sich das elementare Bedürfnis, durch Anheben des Kopfes an der nahen Umwelt sozial und motorisch teilzuhaben; dadurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt und die Krümmung der Hals-wirbelsäule mitgeformt.

Page 28: Gesundsitzen 2012

54

Med

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& R

ücke

n

Heute erhalten Bewegungsprogramme

für Kinder und Jugendliche grosse Beach-

tung. Immer neue Konzepte zielen darauf

ab, das Krankheitspotential offensichtli-

cher motorischer Defizite aufzufangen.

Motorische Leistung und Unfallhäufigkeit

Es konnte belegt werden, dass in 77

Prozent der Unfälle bei Kindern im Vor-

schulalter motorische Defizite eine ent-

scheidende Rolle spielen. Unfälle lassen

sich also nicht durch Bewegungsverbote

vermeiden, sondern durch altersgerechte

Herausforderungen mit entsprechender

Anforderung an die Geschicklichkeit. Diffe-

renzierung, Reaktion, Gleichgewicht, Ori-

entierung und Rhythmisierung sind dabei

die Kernelemente der zu schulenden koor-

dinativen Fähigkeiten.

Bewegung fördert Mut und

Selbst-Vertrauen!

In diesem motorischen Kontext wird

verständlich, dass nicht die Kraft per se,

sondern die Bewegungskoordination und

damit die Körperkontrolle eine entschei-

dende Rolle spielen. «Motorisches Selbst-

vertrauen» führt zu aktiver und damit

zweckmässiger Haltung. Begünstigt wird

diese durch das Wissen, wie die Körperab-

schnitte idealerweise übereinander ange-

ordnet werden können.

Motorische SchulfähigkeitBei genügender biologischer Funktions-

reife bestimmt die Funktionsbeanspru-

chung durch vielseitige, gezielte Umwelt-

reize und Erziehungseinflüsse die Fähigkeit

eines Kindes, sich in einem bestimmten Al-

ter den Anforderungen der Schule gewach-

sen zu zeigen (Kiphard).

Gemäss Abb. 3 schlägt KIPHARD eine

Bewegungsbestandesaufnahme vor (gültig

ab 6. Lebensjahr). Die folgende Aufstellung

beinhaltet Testelemente aus den motori-

schen Hauptteilen Kraft, Schnelligkeit und

Gewandtheit, Gleichgewicht, Werfen und

Fangen, Hand- und Fingergeschick. Weil

hier die Testbeispiele bei weitem nicht

vollständig sind, eignet sich dieser Vor-

schlag nicht für eine zuverlässige Leis-

tungsüberprüfung. Es geht vielmehr dar-

um, zu einer Groborientierung bezüglich

motorischer Schulreife anzuregen.

.

1. Kraft, Schnelligkeit und Gewandtheit

– 20 m in 5 Sekunden laufen

– aus dem Anlauf 1,5 Meter weit springen

– auf jedem Bein 5 Hüpfer rückwärts aus-

führen

2. Gleichgewicht

– aus 30 cm Höhe zum sicheren Fuss-

ballenstand niederspringen

– Fuss hinter Fuss mit angelegten Armen

und geschlossenen Augen 10 Sekunden

stehen

– über eine 3 Meter lange und 5 cm breite

Latte ohne Bodenberührung vorwärts-

gehen

3. Werfen und Fangen

– einen Ball dreimal nacheinander gegen

den Boden prellen

– einen aus 2 Meter Abstand in Brusthöhe

zugeprellten Ball sicher auffangen

– Schlagballweitwurf: Jungen 10 Meter;

Mädchen 5 Meter

4. Hand- und Fingergeschicklichkeit

– 2 Spielkarten dachförmig gegeneinan-

der legen

– einen randvoll gefüllten Becher ohne

Verschütten 5 Meter weit tragen

– die erhobenen Hände im Handgelenk

während 5 Sekunden zehnmal zügig

hin- und herdrehen

Abb. 4: Hohe Ausprägung der Beherrschung des «Ungleichgewichts» bei multifunktionaler Bewegungsaufgabe – zum Beispiel gehen und balancieren.

Abb. 3: Das Diagramm soll aufzeigen, dass die sechs Grundbewegungsformen in der motorischen Entwicklung eine Berücksichtigung finden sollten.

Kämpfen, Raufen

Werfen, Fangen

Schaukeln, Schwingen

Laufen, Springen, Balancieren

Rollen, Drehen

Klettern, Stützen

Page 29: Gesundsitzen 2012

55

09/2012/2013 · gesundsitzen

Med

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& R

ücke

n

SchlussfolgerungEs liegt in der Verantwortung der Ge-

sellschaft und der Erziehenden, möglichst

allen Kindern eine breite und vielseitige

motorische Grundausbildung zu ermögli-

chen. Das Aneignen eines breiten Erfah-

rungsschatzes an motorischen Fähigkeiten

und Fertigkeiten ist Voraussetzung für das

Beherrschen der Bewegungsgrundformen.

Je besser die Ausprägung der Bewe-

gungsgrundformen, desto günstiger ist die

Ausgangslage für ein nachfolgend sportli-

ches Training. Durch vielseitige Bewe-

gungserfahrung wird der Trainingsprozess

optimiert und die Lernzeit verkürzt.

Krafttraining bei JugendlichenBei diesem Thema besteht noch immer

Unsicherheit in Bezug auf mögliche Schä-

digung oder negative Beeinflussung des

Wachstums durch Krafttraining. In diesem

Altersabschnitt kommen noch keine spezi-

fischen Kraft-Übungen zur Anwendung.

Anzustreben ist vielmehr eine grosse Vari-

abilität der Trainingsinhalte. Unter diesen

Voraussetzungen können schädliche Über-

lastungen weitgehend ausgeschlossen

werden. Auch eine negative Beeinflussung

des Körperwachstums oder der Skelettrei-

fe ist nicht zu befürchten.

Die Empfindlichkeit der Gewebe verhält

sich proportional zur Wachstumsgeschwin-

digkeit (Mark-Jansen-Gesetz). Submaxima-

le Belastungsreize, die den Gesamtkom-

plex des passiven Bewegungsapparates

vielfältig beanspruchen, haben einen bio-

positiven Effekt auf Wachstum und Struk-

turverbesserung.

Wachstum und MuskulaturWährend der Pubertät steigt der pro-

zentuale Muskelanteil bei Jungen auf etwa

42% und bei Mädchen auf etwa 36%. Auf-

grund des gleichzeitig beschleunigten,

aber ungleichen Längenwachstums von

Extremitäten und Rumpf kommt es häufig

zu einer Verschlechterung der Last-Kraft-

Verhältnisse. Die damit häufig verbundene

Abnahme der koordinativen Leistungsfä-

higkeit (dyskoordinierte Bewegungsabläu-

fe) sollte nicht zu demotivierender Kritik

führen.

Das Kindes- und Jugendalter weist

sensitive Phasen auf, in denen die motori-

schen Hauptbeanspruchungsformen opti-

mal entwickelt werden können.

Fazit Aufgrund der aussergewöhnlich raschen

Entwicklung des Zentralen Nervensystems

im Kindesalter ist der Schulung der koordi-

nativen Fähigkeiten besondere Bedeutung

beizumessen.

Bewegungs- und Belastungsreize stel-

len für Kinder und Jugendliche eine phy-

siologische Notwendigkeit für die optimale

Entwicklung der psycho-physischen Leis-

tungsfähigkeit dar.

Krafttraining sollte immer nach Ge-

sichtspunkten der aktiven Unterstützung

von körperlicher Entwicklung und globaler

Verbesserung von Bewegungs- und Hal-

tungskompetenz aufgebaut werden.

Weil die intermuskuläre Koordination

das zentrale Element der Trainingsübun-

gen darstellt, muss in jeder Belastungs-

stufe der Festigung und Sicherung der

stabilisierten Gelenkführung besondere

Beachtung geschenkt werden.

Weil Kinder Allrounder sind, sollte aus ihnen noch keine Spezialisten gemacht werden!

LiteraturKiphard Ernst J. Motopädagogik (10. Auflage), Verlag modernes Lernen, Dortmund 2009Weineck, J. Optimales Training, Spitta Verlag 2004Gentsch, N. mobile praxis 60, Baspo und SVSSSakobielski, J.Sicherheit bfu, mobile 4/07 & 36

physioswiss, der Schweizer Physio-

therapie Verband, vertritt die Interessen

von 8000 selbständig erwerbenden

und angestellten PhysiotherapeutInnen.

Basierend auf der Bewegungspyramide des BASPO

www.fit3.ch

Page 30: Gesundsitzen 2012

56

Repo

rt

Dafür wurde SWiNG in acht Testbetrie-

ben mit 300 bis 1200 Mitarbeitenden aus

unterschiedlichen Branchen in der ganzen

Schweiz über einen Zeitraum von zweiein-

halb Jahren umgesetzt und evaluiert.

Einer dieser Testbetriebe ist die Barmel-

weid. Zur Barmelweid gehören Klinik,

Pflegezentrum und das Hotel Geissflue. Sie

alle liegen in einzigartiger Umgebung auf

der Salhöhe oberhalb von Aarau mit Blick

über das Aaretal zu den Alpen. Auf den

Jurahöhen nordwestlich von Erlinsbach ist

das mehrstöckige moderne Gebäude nicht

zu übersehen. Gegründet wurde die Klinik

1912 als Heilstätte für Tuberkulosekranke,

heute ist die Akut- und Rehabilitations-

klinik spezialisiert auf Pneumologie,

Schlafmedizin, Kardiologie/Medizin und

Psychosomatik. Mit 480 Mitarbeitenden ist

sie ein Grossbetrieb.

Die Ansprüche sind hoch – an die Quali-

tät der medizinischen Versorgung und an

die Dienstleistungen. Dazu kommen die

wirtschaftlichen Gesichtspunkte, an denen

sich letztlich die Leistungen zu orientieren

haben. Da wundert es nicht, wenn trotz

der Ruhe, die das Gebäude, die ganze An-

lage und auch die Mitarbeitenden aus-

strahlen, genügend potenzielle Stressfak-

toren vorhanden sind. Schliesslich sorgen

hier Mitarbeitende aus 25 Nationen in den

verschiedensten Bereichen für das Wohl

der Gäste und Patientinnen und Patienten.

Hier ist Kompetenz auf allen Ebenen ge-

fragt. Und trotz Terminplänen und nahe-

zu perfekter Organisation ist nie alles

planbar.

Die Klinik Barmelweid schreibt die

betriebliche Gesundheitsförderung schon

seit längerem gross. Sie ist als «Health

Promoting Hospital» zertifiziert. Das bein-

haltet eine ganze Reihe von Massnahmen

und Angeboten für Management, Personal

und Patienten. Mit der Teilnahme am Pro-

jekt SWiNG konnten nun die Problemkreise

Stress und Burnout gezielt angegangen

werden.

Frau Hillevi Zimmerli ist die Leiterin des

Pflegedienstes und die Qualitätsverant-

wortliche der Klinik. SWiNG brachte ihr

keine grossen Überraschungen, denn «die

Schwachstellen kannten wir schon vorher.

Aber dass diese in der Befragung so deut-

lich herauskommen würden, hat uns doch

ein wenig erstaunt». Es zeigte sich, dass

die Wertschätzung ein Problembereich

ist. Und zwar weniger die Wertschätzung

zwischen Führung und Mitarbeitenden,

sondern die gegenseitige Wertschätzung

unter den Mitarbeitenden. «In den ver-

schiedenen Bereichen gibt es auch ganz

unterschiedliche Hierarchien. Neben dem

traditionellen Führungsverständnis gibt es

auch ein eher moderneres oder freieres

Führungsverständnis. In einem Spital muss

das alles Platz haben.» Denn die Organisa-

tionsform, so Hillevi Zimmerli, hänge zu

einem grossen Teil von der Aufgabe ab, die

sie zu erfüllen habe. Im ärztlichen Dienst

oder in der Küche herrscht eine ganz klare

Hierarchie, während in der Pflege die Hier-

archien eher flach sind. Grosse Unterschie-

de gibt es auch in der Wahrnehmung der

Bereiche. Gewisse Tätigkeiten verschwin-

den fast im Hintergrund, die Menschen, die

diese Arbeiten ausführen, gehen leicht

vergessen.

Auf diesen Erkenntnissen basierte die

Kampagne «Gegenseitiges Kennenlernen».

Damit wird der Austausch auf einer per-

Die Klinik Barmelweid hat SWiNG!SWiNG lässt sich mit Stressmanagement, Wirkung und Nutzen betrieblicher Gesundheits- förderung übersetzen. Dieses Projekt wurde von der Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schweizerischen Versicherungsverband 2008 initiiert. Es untersucht Stressursachen und die negativen Folgen von Stress und bekämpft sie mit geeigneten Präventionsmassnahmen; auch werden die Wirkungsweise und der ökonomische Nutzen dieser Massnahmen analysiert.

Text: René Buri; Photo: zvg

. . . trotz der Ruhe, die das Gebäude, die ganze Anlage und auch die Mitarbeiten-den ausstrahlen, genügend potenzielle Stressfaktoren vor-handen sind.

Page 31: Gesundsitzen 2012

57

09/2012/2013 · gesundsitzen

Repo

rt

Eine Aktion der Wäscherei: Welche Abteilung näht am meisten Stoff- stücke aneinander?

Kolleginnen und Kollegen lassen sich vom Pflege-team den Blut-druck messen.

sönlichen Ebene gefördert. Alle Abteilun-

gen bereiten eine Präsentation vor. Fix-

punkte sind ein Heft, mit dem sich die

Abteilung schriftlich vorstellt, und ein

Posterstand. Den eigentlichen Aktionstag

führt jede Abteilung nach eigenen Vorstel-

lungen durch.

In dieser Kampagne haben sich jene

Bereiche, die sonst wenig wahrgenommen

werden, sehr stark engagiert. So richtete

die Abteilung «Reinigung» in der Turnhalle

einen Parcours für die fahrbare Putzma-

schine ein. Es galt, eine mit Hindernissen

gespickte Strecke in möglichst kurzer Zeit

zurückzulegen. Vom Direktor bis zu den

Praktikanten nahmen alle mit grosser Be-

geisterung an dem Wettrennen teil.

«Das Projekt SWiNG war ein sehr span-

nender Prozess. Zudem hat sich einmal

mehr gezeigt, wie wichtig es ist, länger an

einem Projekt dranzubleiben. Gewisse Ver-

änderungen sind erst nach zwei Jahren

wirklich ins Rollen geraten, aber jetzt läuft

sehr viel.»

Die Abteilung «Wäscherei, Näherei»

wollte mit ihrer Präsentation nicht zurück-

stehen. Die Mitarbeitenden präsentierten

sich auf bedruckten T-Shirts, die sie an

einer Wäscheleine aufhängten. Weiter be-

reiteten sie einen Tisch mit zugeschnitte-

nen Stoffresten vor. Dazu stellten sie

Nähzeug und Faden zur Verfügung.

Abteilungsweise konnte man sich am

Wettbewerb beteiligen: Welche Abteilung

würde am meisten Plätzchen zusammen-

nähen? Die Aktion hatte einen ungeahnten

Erfolg. Alle legten sich mächtig ins Zeug.

Am meisten Ehrgeiz entwickelten die

Abteilung Verwaltung und die Abteilung

Reinigung. Unter ihnen kam es zu einem

richtigen Wettbewerb, den schliesslich die

Abteilung Verwaltung für sich entschied.

«Interessant ist», sagt Hillevi Zimmerli,

«dass dabei die Abteilung Verwaltung, die

sonst eher für ihren Individualismus be-

kannt ist, zu einem echten Team wurde.»

Es ist Frau Zimmerli ein Anliegen, dass das

Projekt nicht einfach als abgeschlossen

betrachtet wird, sondern dass es weiter-

geht. Sie kann dabei auf innovative Füh-

rungskräfte in der Klinik zählen, die neue

Ideen vorbehaltlos unterstützen. «Unsere

Klinik ist grundsätzlich offen für Neuerun-

gen.»

Bereits gibt es Ideen für weitere

Aktionstage, die das Begonnene vertiefen

und ausbauen. So soll an einem Aktionstag

zur Gesundheitsförderung ein multikultu-

reller Ansatz zum Tragen kommen: Mit-

arbeitende aus Asien, Südamerika, Afrika

und natürlich auch aus Europa beleuchten

das Thema Gesundheit aus dem Blickwin-

kel ihrer jeweiligen Kultur. Die betriebliche

Gesundheitsförderung fällt in der Barmel-

weid jedenfalls auf fruchtbaren Boden.

www.barmelweid.ch

www.gesundheitsfoerderung.ch

Eine Aktion des Facility Manage-ments: Wer wech-selt am schnellsten einen Wasser-strahl-Regler?

Page 32: Gesundsitzen 2012

58

Repo

rt

Der bekannteste Ausspruch von Roland

Noth heisst: «Nur ein Genie beherrscht

sein Chaos». Und er wird gehört. An

Vorträgen, Seminaren und bei seiner

Coaching-Arbeit. Viele Menschen leiden

darunter, dass sie ihre ganz persönliche

Organisation nicht im Griff haben. Wenn

Aktenberge wachsen – ob real oder vir-

tuell, wenn Unterlagen einfach nicht zu

finden sind, wenn Termine verpasst und

Sitzungen verschoben werden, dann ist so-

zusagen «Noth» am Mann. Er bietet Hilfe

zur Selbsthilfe, seine Philosophie der

«Fitness am Arbeitsplatz» leuchtet nicht

nur ein, sie lässt sich nachvollziehen und –

was wohl das Wichtigste ist – sie will an-

gewendet werden.

Dabei hört sich vieles ganz unspektaku-

lär an. Da wird aufgeräumt, der Arbeits-

platz organisiert, Prozesse geplant, Termi-

ne und Pendenzen verwaltet und für

Aufträge, Personal, Kunden und Projekte

werden entsprechende Dossiers angelegt.

Der Unterschied liegt in der bewusst

schlanken und übersichtlichen Organisati-

on, verlangt wird ein ganzheitliches Den-

ken, eine Vorgehensweise, die Prioritäten

setzt, Disziplin und nicht zuletzt Geduld.

Roland Noth setzt bei seinen Über-

legungen auf langjährige Beobachtungen

und eigene Erfahrung, entsprechend kon-

kret und praxisorientiert sind denn auch

seine Ratschläge. Für ihn gibt es keinen

Neuanfang, ohne dass vorher aufgeräumt

wird. Dieses Aufräumen darf man sowohl

wörtlich als auch im übertragenen Sinne

verstehen. Wer aufgeräumt hat und ist,

kann daran gehen, sich Regeln zu geben

und so nachhaltige Veränderungen zu

erzielen. Dazu sind nicht unbedingt neue

Infrastrukturen nötig, vielmehr geht es da-

rum, ihre tägliche Nutzung zu optimieren.

Geeignete Hilfsmittel können da Unter-

stützung bieten, aber mindestens so hilf-

reich ist es, Aufgaben bildlich darzustellen,

sich einen Überblick zu verschaffen, seine

Zeit gestalten zu können, um so auch Eng-

pässe und Konflikte auszuschalten – und

letztlich Stress zu vermeiden.

Ergonomie am Arbeitsplatz ist eine der

tragenden Säulen dieser Konzepte. Erst so

wird ein gesundes und motiviertes Arbei-

ten möglich. Und hier kommt Bernhard

Fit fürs Büro, fit im Büro . . .Für Bernhard Amlinger und Roland Noth ist der Arbeitsplatz Büro aus unterschiedlicher Warte Gegenstand einer dauernden intensiven Auseinandersetzung. Der eine stellt die Ergonomie ins Zentrum seiner Überlegungen, der andere sieht in der Reorganisation Chancen zum Stress- Abbau. Beide arbeiten von Fall zu Fall zusammen, so sind Erfolg und Gesundheit garantiert.

Fit ins Büro. Fit zurück vom Büro. Stress ist schwer verdaulich. Da sorgt ein organisatorischer Neuanfang oder ein ergonomisches Konzept für bekömmliche Kost.

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Text: Kurt Mürset; Photo: zvg

Page 33: Gesundsitzen 2012

59

09/2012/2013 · gesundsitzen

Repo

rt

Dank ergonomischer Beratung – Top am Arbeitsplatz! Ergonomie am Büroarbeitsplatz mit kompetenter Beratung, denn Ihre Mitarbeitenden sind Ihr höchstes Gut! Wenn nicht jetzt – wann dann? Melden Sie sich heute noch zu einem Tagesseminar «Büroorganisation» an!

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über Roland Noth:

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Amlinger ins Spiel. Wenn Roland Noth das Thema von der organisa-

torischen Seite her angeht, dann setzt Bernhard Amlinger bei der Er-

gonomie an. Mit seiner Firma «ergolife» bietet er kompetente Bera-

tung und Schulung, aber auch konkrete Kurse, Workshops und ein

praktisches Coaching. Dabei geht es auch um die Ergonomie am Bü-

roarbeitsplatz mit allem, was dazu gehört. Von der Arbeitsplatzana-

lyse bis zur Planung neuer Räume, der Evaluation von Mobiliar, das

diesen Anforderungen entspricht und der Suche nach geeigneten

Hilfsmitteln. Bernhard Amlinger sagt dazu: «Die Löhne sind der

grösste Kostenfaktor in einem Unternehmen. Jede Firma ist darauf

angewiesen, fähige, motivierte und gesunde Mitarbeitende zu ha-

ben. Es kann also nicht angehen, gesunde Mitarbeitende einzustel-

len und dann ihre Leistungen nur wegen mangelnder Ergonomie

negativ zu beeinflussen.»

Hier setzen seine ergonomischen Unternehmensprogramme an.

Bei optimaler Arbeitsplatzergonomie erbringen Mitarbeitende 100%

Leistung. Bei mangelhafter Ergonomie zwischen 30% und 50% we-

niger. Damit wird deutlich, dass Ergonomie mehr spart als sie kostet.

Von betrieblicher Gesundheitsförderung profitiert aber jeder-

mann auch im Privatleben. Schliesslich erholt man sich schneller

vom Arbeitsalltag, wenn dort die Voraussetzungen für ein gesundes

Arbeiten erfüllt sind.

Page 34: Gesundsitzen 2012

60

Repo

rt

Fernöstlicher Kampfsport, asiatische

Weisheit, Heilkunst und vieles andere – wir

erfahren immer mehr über die grossen

Kulturen eines bedeutenden Teils unserer

Erde – und wir sind fasziniert. Noch nie

hatten wir so viele Möglichkeiten, uns mit

diesen Gedanken und Praktiken auseinan-

derzusetzen.

Intensive Auseinandersetzung ist unab-

dingbar. Im Falle von Alexis Heimann, der

in Basel entsprechende Kurse, Seminare

und Lehrgänge anbietet, dauert diese Aus-

einandersetzung seit seiner Jugend an. Am

Anfang standen die Kampfkünste im Mit-

telpunkt seines Interesses. Als Karateleh-

rer unterrichtete Alexis Heimann unter an-

derem im Hochschulsport an der Uni Basel.

Körperarbeit blieb sein Thema. Er unter-

richtete 5–7-Jährige in Akrobatik, Kinder,

Jugendliche und Studenten in Karate und

auch angehende Gymnastiklehrerinnen.

Ein weiteres Feld betraf die Arbeit mit älte-

ren Menschen in der Rehabilitation nach

Hüftoperationen. Wenn er heute Tai-Chi

und Qi-Gong unterrichtet, dann hat sich

in seinem Selbstverständnis und seiner

Haltung nichts verändert. Was sich früher

gegen aussen orientierte, beispielsweise

beim Karate, richtet sich heute nach in-

nen. Nicht von ungefähr bezeichnet Alexis

Heimann denn auch Ta-Chi und Qi-Gong

als «innere Kampfkünste». Ihnen widmet

er seine Zeit. Sein Wissen und seine Erfah-

rung darin gibt er in seinen Kursen weiter.

Der Faktor «Zeit» spielt dabei eine nicht

unwesentliche Rolle. Selbsterfahrung und

inneres Gleichgewicht sind nicht einfach

«instant» einzukaufen. Wer bereits über

ein gewisses Mass an Körperbewusstsein

verfügt, vermag mit den 12 Lektionen für

das Tai-Chi in der Kurzform bereits Er-

kenntnisse erhalten, für die Langform

muss man mit vier Jahren rechnen.

Die Balance zwischen Anspannung und

Entspannung, die Zentrierung auf die eige-

ne Mitte und das Erlangen eines neuen

Körperverständnisses sind die positiven

Wirkungen, die man durch regelmässige

Übung dieser Bewegungskünste erzielt.

Dann wird es auch möglich, den eigenen

Körper so zu spüren, dass man körperliche,

emotionale oder auch mentale Ungleich-

gewichte erkennen und ausgleichen kann,

bevor diese gesundheitliche Belastungen

erzeugen. Man lernt den Körper Schicht für

Schicht zu «scannen» und kann so Verlet-

zungen auf die Spur kommen und ein tie-

feres Bewusstsein entwickeln.

Wenn man Alexis Heimann befragt, wer

denn seine Kurse besucht, dann findet man

schnell heraus, dass er damit eigentlich

alle Menschen anspricht. Die meisten be-

ginnen, weil sie sich was Gutes tun wollen

und weil sie nach Möglichkeiten suchen,

um ihren täglichen Stress zu reduzieren.

Dabei sind oft auch Personen, die eh schon

mit ihrem Körper arbeiten, wie beispiels-

weise Tänzerinnen und Tänzer, auch

Kampfsportler sind dabei, die sich hier

«gegen innen» vervollkommnen wollen.

Es gibt die Gruppe der Musiker, denen die

Übungen helfen, durch ihr Instrument

bedingte Überbeanspruchungen auszu-

gleichen.

Viele Menschen klagen über Rücken-

oder Knieprobleme; auch für sie erweisen

sich die Übungen als hilfreich. Diese sind

alles andere als spektakulär, auch wenn da

von Drachen und Tigern die Rede ist.

Alexis Heimann bietet auch Ausbildun-

gen zum Body-Mind-Trainer an. Dieser Weg

Seine Mitte finden und behaltenDie chinesischen Künste der Meditation in Bewegung sind bewährte Übungssysteme zur Erhaltung und Wiedergewinnung von körperlicher und geistiger Gesundheit.

Auf dem Weg zu einem neuen Körperbewusstsein – gerade auch bei Verspannungen und Rückenproblemen haben sich diese Übungen schon als hilfreich erwiesen. Dabei gibt es keine Altersgrenzen und die Durchführung ist an keinen Ort gebunden.

www. qigong-schweiz.ch www.taichi-schweiz.ch

Text: Kurt Mürset; Fotos: zvg

Page 35: Gesundsitzen 2012

61

09/2012/2013 · gesundsitzen

Repo

rt

zum Body-Mind-Trainer führt über drei Stu-

fen – Körper bewegen und fühlen, Energie

fühlen und bewegen, Geist beobachten und

zur Energielenkung einsetzen. Dabei wird

der Mensch als Einheit aufgefasst. Ein fache,

jederzeit praktizierbare Übungen stehen

auch hier – wie in allen angebo tenen For-

men – im Zentrum: Die Haltung wird ver-

bessert, der Bewegungsfluss optimiert, die

Atmung vertieft, das Energie niveau gestei-

gert, die Gesundheit und mentalen Fähig-

keiten gestärkt. Am Ende steht als positives

Resultat ein bewussteres Leben.

Tai-Chi und Qi-Gong – zwei Begriffe kurz erklärt:

Tai-Chi ist eine jahrtausendealte Kunst,

mit fliessend-weich und harmonisch aus-

geführten Bewegungen. Tai-Chi ist eine

innere Kampf- und Heilkunst zugleich, die

auf den Prinzipien des Qi-Gong beruht.

Von aussen sind die Kampftechniken, die

ihre Kraft aus dem Qi-Gong beziehen, nur

schwer erkennbar. Tai-Chi ist eine komple-

xe Form des Qi-Gong mit Selbstverteidi-

gungskomponenten.

Qi-Gong bedeutet wörtlich übersetzt:

Energie-Arbeit. Man bedient sich der geis-

tigen oder mentalen Kraft, um die Energie

im Körper zu lenken und positiv zu beein-

flussen. Durch die beständige Übung wird

die Kontrolle über den inneren Fluss der

Lebensenergie erlangt. Diese Energie-

übungen werden im Sitzen, Stehen, Liegen

und in Bewegung ausgeführt.

Tai-Chi und Qi-Gong – ganz konkret

Tai-Chi in der Kurzform des WU-Stils nach B. K. Frantzis Diese Form vermittelt Beweglichkeit, Körper-beherrschung, Leistungsfähigkeit, Leichtigkeit und Eleganz. Sie besteht aus sechzehn flies-senden Bewegungsteilen, die langsam und in meditativer Achtsamkeit geübt werden.

Tai-Chi Langform des WU-Stils nach Bruce Frantzis Die 108 Bewegungsfolgen der Langform brin-gen Energien so richtig zum Fliessen. Geglie-dert ist die Langform in drei Teile. Der kurze erste Teil stimmt ein und wärmt auf, im zwei-ten kann dann der Körper geöffnet und ge-dehnt werden, damit im dritten Teil die sehr viel intensiveren Spiralbewegungen aktiviert werden können.

Drachen und TigerEin Medizinisches Qi Gong Set. Sieben kleine Bewegungsabläufe, mit denen die wichtigsten Energiebahnen des Meridiansystems aktiviert werden. Jede der Übungen hat eine spezifi-sche Wirkung, wie zunächst Energie in Fluss bringen, stagnierte oder gestaute Energie lö-sen.

Energietore des Körpers öffnenBasis dieser Übung ist die Körperwahrneh-mung bis in tiefere Schichten und ein Loslas-sen nach unten bei einem gut ausgerichteten Stand. Wolkenhandübung, Pumpbewegungen aus der Leiste, Wirbelsäulendehnung und drei Schwünge sind die weiteren Elemente. Eine optimale Körperausrichtung im Stehen und in Bewegung ermöglicht einen freien, verlustlo-sen Energiefluss durch den ganzen Körper. Der Bewegungsapparat wird entlastet, Verspan-nungen lösen sich und Bewegungen werden müheloser, kraftvoller und schneller.

Die Vereinigung von Himmel und ErdeQi Gong Set mit zwei kurzen Bewegungsab-läufen, die den grossen und kleinen Energie-kreislauf verkörpern. Muskeln, Bänder und Gewebe werden gedehnt, Gelenke und Kör-perhohlräume geöffnet, so dass der ganze Körper pulsieren kann. Wichtigste Erfahrung in diesem Set ist das Ausdehnen und Zusam-

menziehen, die Grundbewegung des Univer-sums. Vor allem in diesem Set wird zur gegen-seitigen Verstärkung bewusst die Atmung mit der Bewegung koordiniert.

Die Götter spielen in den WolkenKreise von innen nach aussen und von aussen nach innen, das ist kurz gesagt, was wir in diesem Set tun. Obwohl die äusseren Bewe-gungen einfach sind, beinhaltet diese Übung das ge- samte komplexe Nei Gong-System mit allen inneren Prinzipien. Der Körper wird bis in die tiefsten Schichten geöffnet und bewegt. Ver- einigt werden hier alle Schwerpunkte der anderen Qi-Gong Sets.

LanglebensatmungEine einfache Methode, um wirklich Zugang zum Innern zu bekommen und bewusster zu sein. Eine vertiefte Atmung massiert alle inne-ren Organe, verbessert deren Durchblutung und unterstützt sie damit in ihrer Funktion.

Alexis Heimann bietet die nebenstehenden Kurse an. Er lehrt Qi-Gong und Tai-Chi in Basel. Mehr Informationen: www.taichibasel.ch

Page 36: Gesundsitzen 2012

62

Life

styl

e

Das rotierende Aglaja® Duschsystem ist

eine ebenso einfache wie perfekte Ent-

wicklung und lässt sich einfach in jeden

Duschbereich integrieren. Sie stellen sich

in die Duschkabine, lehnen sich an die in-

tegrierte Bürste und – diese beginnt sich

zu drehen. Die Massage beginnt!

Die Wirkung einer solchen Aglaja-Mas-

sage ist vielfältig: sie pflegt die Haut sanft

und macht sie geschmeidig. Die Durchblu-

tung wird angeregt, die Spannkraft der

Haut verbessert und der Stoffwechsel un-

terstützt. Ausserdem öffnen sich die Poren,

und die Haut kann besser atmen. Die re-

gelmässigen Anwendungen im Schulter-

und Rückenbereich wirken verspannungs-

lösend. Die Bürste hat auch einen Peeling-

Effekt, und dank der abgerundeten Borsten

wird die Haut dabei überhaupt nicht stra-

paziert. Das System lässt sich in der Höhe

verstellen, damit vor allem schwer erreich-

bare Körperpartien wie der Rücken – aber

auch Arme und Beine – in den Genuss ei-

ner Massage kommen. Einer Massage –

nota bene – deren Intensität der Benutzer

selber bestimmen kann, einfach indem er

Duschen dient der Sauberkeit. Daran soll sich auch nichts ändern. Was sich hingegen geändert hat, sind die Zusatznutzen, die aus der Dusche eine eigentliche Wellness-Oase machen. Der Name dieses innovativen Duschsystems ist aus der griechischen Mythologie entlehnt. Er steht für Schönheit und Wohlbefinden.

Aglaja – Griechische Grazie und Schweizer Erfindung

sich stärker oder leichter an die rotierende

Bürste anlehnt.

Die regelmässige Anwendung hilft auch

mit, Cellulite zu reduzieren. Das Binde-

gewebe wird gestärkt und die Haut besser

durchblutet. Durch die bequeme Anwen-

dung wird die Aglaja® Hautpflege schnell

zum Teil der alltäglichen Körperpflege.

Bei allen Vorteilen sollte aber nicht ver-

schwiegen werden, dass das Aglaja-System

auch schlicht und einfach Spass macht. Das

tägliche Duschen wird so zum Kurzausflug

in die Wellnesszone.

Die Bedienung ist ganz leicht, die Montage ohne Umbau im Badebereich möglich.

Das Austauschen der ver- schiedenen Hautpflegebürsten – je nach Hauttyp und gewünschter Massagestärke – ist mit einem Handgriff erledigt.

www.aglaja.ch

Text Kurt Mürset, Basel / Bild zvg

Page 37: Gesundsitzen 2012

63

09/2012/2013 · gesundsitzen

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Page 38: Gesundsitzen 2012

64

Med

izin

& R

ücke

n

Die aquatische Körperarbeit ist in den

1980er-Jahren entstanden. Der Begriff

steht für zwei Therapieformen, die beide

die Vorzüge des Wassers benützen. Die

eine Form ist das WATSU, eine Zusammen-

setzung aus Wasser-Shiatsu. Hier werden

Elemente aus Massage, Gelenkmobilisati-

on und Meridianarbeit zusammengeführt.

Die Therapie findet in 35 °C warmem

Wasser statt. Dabei wird der Zustand der

Schwerelosigkeit genutzt. Muskeln kön-

nen sich entspannen, die Atmung wird

tiefer, die Wirbelsäule beweglicher.

Schwimmen muss man dazu nicht können,

der Kopf bleibt immer an der Wasserober-

fläche. Kreiert wurde diese Form durch den

kalifornischen Shiatsu-Therapeuten Harald

Dull. Heute gibt es auch in Europa Ausbil-

dungen in dieser Therapie. Die neuesten

Forschungsergebnisse aus der Bewegungs-

pädagogik fliessen dabei in die Schulung

ein.

Was geschieht nun konkret? Durch

sanfte Dehnungen, Streckungen und Meri-

dianbehandlungen werden Organe reflek-

torisch gestärkt und der Energiehaushalt

harmonisiert. Mobilisationen und Massa-

gen können Bewegungseinschränkungen

gezielt auflösen. Überdies schaffen Wasser

und Wärme einen Ort der Geborgenheit,

der häufig mit der pränatalen Lebensphase

verbunden wird und so eine Art von

Urve trauen entstehen lässt. So können

Einschränkungen aufgehoben und neue

Lebenssituationen gestaltet werden.

WATA – das Wasser-Tanzen wird eben-

falls in körperwarmem Wasser durchge-

führt. Entwickelt wurde es in der Schweiz

von Peter Schröter und Arjana Brunschwi-

ler. Den Anstoss gab ein Kurs in «Gentle

Dance» von John Graham, wo der spieleri-

sche Umgang im und unter Wasser geübt

wurde. Beim WATA tauchen nun die Klien-

tInnen auch ganz unter. Die schwerelose

Eine Therapie – wie Ferien!Eine Klientin gleitet sanft durch 35° Grad warmes Wasser. Die Schwerkraft scheint aufgehoben. Die Therapeutin unterstützt, gibt Sicherheit. WATA und WATSU – was nach polynesischen Inseln tönt, sind zwei Formen von aquatischer Körperarbeit mit ganz besonderen Wirkungen. Text: René Buri; Photo: zvg

Page 39: Gesundsitzen 2012

65

09/2012/2013 · gesundsitzen

Med

izin

& R

ücke

n

Dreidimensionalität wird so noch deutli-

cher. Die Therapie erfordert von den Prak-

tizierenden ein sehr gutes Gespür für den

Atemrhythmus der KlientIn, um diese beim

Loslassen und Entspannen optimal zu

unterstützen. Dafür bietet dann die drei-

dimensionale Freiheit unter Wasser enor-

me Möglichkeiten an Bewegungen, Griffen

und Mobilisationen.

Beim WATA lösen sich Über- und Un-

terwasserbehandlungen ab. Das ge-

schieht rhythmisch und individuell. Die

Atmung wird so angeregt, vertieft und in

einen differenzierten Rhythmus geführt.

Der Wechsel von intensivierter Atmung

und Atmungsstopp verbessert die Körper-

wahrnehmung. Unter Wasser ist es mög-

lich, in tiefe meditative Entspannungszu-

stände einzutauchen. Eine Verschiebung

des Raum-Zeit-Gefühls wird erlebbar. Alte

Verletzungen können aufgedeckt, unge-

nutzte Ressourcen wahrgenommen wer-

den. Im Gespräch erfolgt dann eine Auf-

arbeitung.

Beide Formen – WATSU und WATA –

nutzen die Schwerelosigkeit des Schwe-

bens im Wasser. Dieses Schweben schafft

Bewegungsspielraum und ermöglicht eine

Vielfalt von Wahrnehmungen des eigenen

Körpers. Das führt zu einer oft beträchtli-

Weiterführende Informationen

Wer sich weitergehend über diese

Therapieformen und entsprechende An-

gebote informieren möchte, findet wert-

volle Hinweise auf der Website von Agnes

Schitter – www.healingarts.ch. Sie ist

Präsidentin des Netzwerks für Aquatische

Körperarbeit. Oder auf der Website des

Netzwerks selbst – www.iaka.ch.

chen Schmerzreduktion. Die

Kombination von Tiefenent-

spannung, vegetativer Re-

gulation und häufig auch

profunder Erfahrung von

Urvertrauen ergibt einen

nachhaltigen Regenerati-

onseffekt. Generell verän-

dert sich der Fokus. Die

Aufmerksamkeit geht weg

von Beschwerden, Schmer-

zen und Einschränkungen, vielmehr wird

die Wahrnehmung der heilen Aspekte

durch diese Art der Körperarbeit gestärkt.

Sie hilft entscheidend mit, dass man sich

auf die positiven Körper erlebnisse konzen-

trieren kann. Viele KlientInnen erleben das

kurzfristig wie eine Art von Wellness-Er-

lebnis. Allerdings dürfen auch die Lang-

zeit-Aspekte dieser Therapien nicht unter-

schätzt werden. Ihre Wirkungen bei chro-

nischen Verspannungen und Schmerzen,

bei Schlafstörungen oder auch bei Stress –

von Burnout bis Chronic Fatigue Syndrom

– sind eindrücklich.

Sportler nützen WATSU und WATA auch

zur Ergänzung ihres Trainings und unter-

stützend werden diese Therapien auch in

der Psychotherapie (bei Ernährungsauffäl-

ligkeiten, Depressionen, Persönlichkeits-

störungen, Drogenentzug u.a.) erfolgreich

eingesetzt.

Page 40: Gesundsitzen 2012

66

Firm

enpo

rträ

t

Die Drehstühle der Serie RECARO

GUARD 24/7 sind speziell konzipiert wor-

den für den Einsatz an Orten, an denen

Menschen über viele Stunden in sitzender

Position verbringen und dabei in ihrer Auf-

merksamkeit, Konzentration und physi-

schen Fitness nicht nachlassen dürfen. Ein

gutes Beispiel dafür sind Kontrollräume in

technischen Anlagen oder Überwachungs-

zentren wie zum Beispiel die Einsatzzent-

ralen von Polizei und Feuerwehr. Die Zah-

len 24/7 hinter der Bezeichnung stehen

dabei für die 24 Stunden des Tages und die

7 Tage der Woche.

Unsere menschliche Anatomie ist sehr

sinnvoll eingerichtet: Im Stehen hat unsere

Wirbelsäule eine leichte S-Form. So lassen

sich Belastungen gut kompensieren. Fürs

Der Stuhl mit «Sitzfleisch» Wenn man von einer «sitzenden Tätigkeit» spricht, denkt man normalerweise an eine Arbeit, die man bequem im Sitzen erledigen kann. Man denkt weniger an eine Tätigkeit, bei der man sitzen «muss». Wer über mehrere Stunden in sitzender Position arbeiten muss, braucht einen Stuhl, der einen das nicht spüren lässt.

Sitzen sind wir von der Natur her eher schlecht ausgestattet. Hier

neigt unsere Wirbelsäule zu einer absolut unnatürlichen C-Form. Das

Becken kippt nach hinten und die Wirbel werden ungleichmässig be-

lastet. Um diese schlechte Sitzhaltung zu kompensieren, spannen

wir die unteren Rückenmuskeln verstärkt an. Die Folge sind statische

Verspannungen. Diese wiederum sind der Anfang von Schmerzen

und Beschwerden. Das heisst also: je länger die sitzende Stellung

beibehalten wird, desto wichtiger wird es, ergonomisch richtige Sitz-

möbel einzusetzen. Durch ihren bewussten Gebrauch lassen sich

Überlastungen sowie Muskel- und Gelenkbeschwerden insbesondere

im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich vorbeugen.

Diese Überlegungen sind eine kurze Zusammenfassung der Er-

kenntnisse, die schliesslich zur Entwicklung des RECARO Guard ge-

führt haben. So ist ein Stuhl entstanden, der sich der jeweiligen Sitz-

position anpasst.

Text: Kurt Mürset, René Buri; Foto: Fox Press

Der Recaro Guard – ideal für den 24-Stunden-Einsatz zum Beispiel in Leit- und Überwachungsräumen. Konzipiert für Menschen, die mehrere Stunden in einer sitzenden Position verbringen und trotzdem physisch und psychisch fit bleiben müssen.

Page 41: Gesundsitzen 2012

67

09/2012/2013 · gesundsitzen

Firm

enpo

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Er ist top ergonomisch geformt, vielseitig verstellbar und kann

auf praktisch alle persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Besonders die exakt einstellbare Lendenstütze – RECARO Airmatic®

– wird diesem Anspruch an Individualität gerecht. Aber auch die in

Höhe und Neigung einstellbare Kopfstütze und die in ihrer Nei-

gung einstellbare Rückenlehne tragen zum Wohlbefinden des

Nutzers bei. Als zusätzlichen Nutzen verfügt der Guard über eine

in der Neigung einstellbare Sitzfläche. Verbunden mit der direkt

ansprechenden Freischwingfunktion der Mechanik, die auf das je-

weilige Körpergewicht einstellbar und in verschiedenen Positio-

nen arretierbar ist, ermöglicht der Stuhl in jeder Haltung konzent-

riertes und entspanntes Arbeiten.

Ein speziell kippstabiles Fusskreuz verhindert das Kippen des

Stuhles auch in extremen Neigungseinstellungen der Rückenleh-

ne. Der RECARO Guard steht so, dank seinen hervorragenden er-

gonomischen Eigenschaften, für deutlich mehr Gesundheit beim

Arbeiten. Gleichzeitig verspricht er aber auch mehr Freude: Mate-

rialien, Bezüge, Armlehnen, Sitzflächenverlängerung und vieles

mehr lassen keine Wünsche offen. So wird aus einem perfekten

Stuhl mit hervorragenden Eigenschaften ein Sitzmöbel nach Mass,

das auch allen Designansprüchen genügt. Und zwar 24 Stunden

am Tag. Während 7 Tagen die Woche.

www.erny.ch

Page 42: Gesundsitzen 2012

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Fitn

ess

Der einstige Bodybuilder und heutige

Fitnesstrainer, medizinische Masseur, Power-

Plate-Spezialist Tinu Leuenberger steckt

mit seiner Frohnatur alle an. Seine Kund-

schaft lässt sich das gerne gefallen. Wer

hier ins Bodywell-Studio in Gümligen bei

Bern kommt, wird vom Chef persönlich be-

treut. Mit ihm zusammen füllt der Neuling

den Fragebogen aus, der Auskunft gibt

über eventuelle gesundheitliche Proble-

me, den allgemeinen Zustand und die zu

erreichenden persönlichen Ziele. Frauen

und Männer gehören gleichermassen zur

Klientel, altersmässig liegen sie zwischen

16 und 94. Die Gründe für ihr Power-Plate-

Training sind unterschiedlich. Steht bei den

einen straffere Haut und eine schlankere

Figur im Vordergrund, ist es grössere Leis-

tungsfähigkeit und mehr Kraft bei den

andern, körperliches Wohlbefinden und

mehr allgemeine Beweglichkeit kommen

bei allen dazu.

Mit dem Hochgeschwindigkeitstraining

auf der Power-Plate werden alle Muskel-

fasern in allen Muskelgruppen trainiert.

In viel kürzerer Zeit als üblich. Die Vibra-

tionen der Power-Plate wirken zudem

wie Massagen. So können Problemzonen

gezielt abgebaut und lästige Hautuneben-

heiten wie Cellulite reduziert werden.

Dank dem erhöhten Stoffwechsel wird der

Fettverbrennungsprozess verbessert, was

zu einem erhöhten Grundumsatz und

schliesslich zu einer Reduzierung der Fett-

gewebeschichten führt.

Neben einer besseren Körperkontrolle

wird mit regelmässigem Power-Plate-Trai-

ning auch die Kondition gesteigert. Das

Herz sowie alle anderen Zuliefersysteme

werden durch die verbesserte Muskulatur

stärker aktiviert und somit auch leistungs-

fähiger. Bei Gelenkbeschwerden, Arthrose

oder künstlichen Gelenken kann gezieltes

massgeschneidertes PP-Training nach einer

genauen Abklärung zu Linderung führen.

In solchen Fällen arbeitet Tinu Leuenber-

ger eng mit Physiotherapeuten, Orthopä-

den und anderen Fachleuten zusammen.

Das tut er übrigens generell, wenn er wäh-

rend des ersten Gesprächs oder beim ers-

ten Training Auffälligkeiten beobachtet.

Bei all der Anstrengung kommt aber auch

die Entspannung nicht zu kurz. Verspan-

nungen werden gelöst, Disbalancen glei-

chen sich aus und optimale Stretching-

resultate werden erzielt. Das ganzheitliche

Training auf der Power Plate hilft zugleich,

Stress abzubauen und sorgt für ein intensi-

ves Wohlbefinden.

Für Tinu Leuenberger ist klar: Regel-

mässiges Power-Plate-Training führt zu

Ist es einfach nur eine Modeerscheinung oder doch mehr? Schliesslich gibt es Power Plate seit 12 Jahren. Für eine Vielzahl von Anwendern und Anwenderinnen ist PP eine innovative Form von Kraft- und Fitnesstraining, wie unser Besuch bei Tinu Leuenberger gezeigt hat.

Vibrationen als effizientes Kraft- und Fitnesstraining

Ob in der Gruppe oder alleine wie Monika Erb, unser Interviewgast aus der letzten Ausgabe von «gesund sitzen», auch im Training mit der PP sind Regelmässigkeit und ein gewisses Mass an Disziplin der Schlüssel zum Erfolg.

Text: Kurt Mürset; Photo: zvg

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Fitn

ess

einer schnellen und vor allem auch nach-

haltigen Figuroptimierung und einer bes-

seren Gesundheit. Die Schmähreden vom

«Schwachstrom-Training» lässt Leuenber-

ger nicht gelten: «Wenn ich nicht voll und

ganz dahinterstehen kann, dann lasse ich

etwas lieber bleiben. Ich war skeptisch, als

ich das erste Mal auf dieser Platte stand.

Ich möchte von mir selber durchaus be-

haupten, dass ich gut trainiert bin, und als

man mir sagte, ich solle maximal eine

Viertelstunde auf der Platte bleiben, habe

ich schon ein bisschen gelächelt. Aber tags

darauf hatte ich Muskelkater. Also aktiviert

Power-Plate eben Muskelgruppen, die bei

andern Trainings nicht beansprucht wer-

den. Mir war das Beweis genug für die

Wirksamkeit von Power-Plate.» Gleich-

zeitig führt Tinu aber auch an: «Wer glaubt,

mit ‹PP-Geschüttel› allein lasse sich nun

der GP von Bern oder ein New York Mara-

thon gewinnen oder man werde ein Box-

kämpfer wie einst der legendäre Ali, liegt

falsch. Bei allem, was man erreichen will,

sind auch immer noch die ‹normalen› Trai-

ningsabläufe gefragt und auch notwendig.

Aber für alle Sportler ist die PP die ideale

Ergänzung – nicht vergebens setzen auch

Spitzensportler auf die PP.»

Nun gibt es Power-Plate-Idee schon seit

geraumer Zeit. Astro- und Kosmonauten

trainierten schon ganz ähnlich, um dem

Muskel- und Knochenschwund im schwe-

relosen Zustand entgegenzuwirken. Auf

der Basis solcher Vibrationstechnologien

entstand Power-Plate. Mittlerweile wird

die Power-Plate erfolgreich bei Spitzen-

sportlern, aber auch bei untrainierten,

übergewichtigen Menschen und im medi-

zinischen Bereich eingesetzt. Die Power-

Plate generiert multidimensionale, mecha-

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09/2012/2013 · gesundsitzen

Damit das Training nie langweilig wird und auch wirklich ganzheitlich wirkt, sind eine Vielzahl von Übungen und Abläufen möglich.

nische dreidimensionale Schwingungen,

die in einem Frequenzspektrum von 25 bis

40 Hz und unterschiedlichen Amplituden

moduliert werden können. Durch diese

Vibrationen können Dehnreflexe ausgelöst

und reflektorische Muskelkontraktionen

hervorgerufen werden, welche die Leis-

tungsfähigkeit der Muskulatur steigern.

Tinu Leuenberger ist von den Vorteilen

und der Wirksamkeit dieser Trainingsform

überzeugt. Er betont auch, dass die Trai-

nierenden in seinem Studio betreut und

überwacht werden, dass die Trainings nach

einem ausgeklügelten Schema ablaufen

und dass er ergänzende Massnahmen vor-

schlägt, wo sie angezeigt sind.

Nun ist sein Studio und die Power-

Plate-Maschine allein noch kein Jungbrun-

nen oder eine Garantie für den Sieg am

nächsten Schönheitswettbewerb, aber

wenn man so jung ist, wie man sich fühlt,

und wenn man überzeugt ist, dass Schön-

heit erst einmal von innen kommt, dann

ist man hier – gut geschüttelt – auf dem

richtigen Weg.

www.body-well.ch

www.power-plate.ch

Vereinbaren Sie noch heute ein Probetraining !www.powertrainingseetal.ch

Powertraining Seetal I Daniela Häusermann

Schulstrasse 3 I CH-5707 Seengen I Telefon 079 915 52 43

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Tren

ds &

Wis

sen

Der Produktionsstandort Deutschland

ist nur eines der Bekenntnisse dieser mo-

dernen Unternehmensgruppe. Büroein-

richtung, Büromöbel- und Bürositzmöbel-

herstellung: von der Idee bis zur Montage,

alles aus einer Hand – dafür steht ROHDE &

GRAHL genauso. Die hohe Wertigkeit der

hergestellten Produkte versteht sich dabei

beinahe von selbst. Wie auch das Ausmass

an Individualität in der Produktpalette und

die Ansprüche ans Design. Von Anfang bis

Ende wird hier alles mit eigenem Personal

realisiert. Ziel ist es, etablierte und auch

neu aufstrebende Märkte zu prägen. Dazu

braucht es Flexibilität und Unternehmer-

geist. Wodurch sich ROHDE & GRAHL seine

Position in der Entwicklung und Fertigung

inspirierender Arbeitswelten geschaffen hat.

In diesen individuellen Arbeitswelten

liegt die grosse Herausforderung. In Ko-

operation mit Architekten und Designern

werden Einrichtungskonzepte erarbeitet,

die überzeugen. Im Mittelpunkt steht da-

bei der Mensch – die optimale Symbiose

aus Ergonomie und Design bedingt mass-

geschneiderte Lösungen – ob Einzelmöbel

oder komplexe Raumplanung.

Die zertifizierten Büroberater (MBA)

und Konstrukteure haben schon viele her-

ausfordernde Aufgabestellungen zur vol-

len Kundenzufriedenheit gelöst. Für ganz-

heitliche Raumkonzepte und Planung

grösserer Objekte wird zusätzlich der In-

nenarchitekt beigezogen. Schliesslich geht

es darum, Kunden-Ideen ergonomisch und

ökonomisch in ein Gesamtbild zu inte-

grieren.

In diesem unternehmerischen und kon-

zeptionellen Rahmen ist der xenium-duo

back entstanden. Sein Geheimnis liegt in

der optimalen Balance zwischen Sitzen

und Bewegung. Dies bei einem bislang un-

erreichten Sitzkomfort. Der xenium-duo

back ist nur ein Drehstuhlmodell aus der

grossen xenium Stuhlfamilie. Dieses Bau-

kastensystem bietet mit verschiedenen

Rückenlehnen, Sitzmechaniken und An-

bauzubehör, ein System für alle ergonomi-

schen und ökonomischen Anforderungen

der modernen Arbeitswelt. Passend zum

Erscheinungsbild ist auch ein vielfältiges

xenium-duo back – Wellness für Ihren Rücken

Die Unternehmensgruppe ROHDE GROUP gibt es seit mehr als dreissig Jahren. Ihren norddeutschen Standorten ist die Unternehmung treu geblieben. Hier werden die Stühle der xenium-Reihe gefertigt, die in der Schweiz bei den gesund sitzen Partnern zu finden sind.

Ausstattung & Funktionen Synchronmechanik mit individuell ein-

stellbarer Komfortfunktion Schiebesitz, Neigesitz einzigartige zweigeteilte Rückenlehne mit flexibel gelagerten Rückenflügeln höhenverstellbarer Rückenrahmen Entlastung der Wirbelsäule um ca. 50% lastabhängig gebremste harte Doppel-

rollen, nach DIN 68131

Zertifizierung DIN EN 1335 NPR 1813 schadstoffarm Ergonomie geprüft

Besucherstuhl- und Sitzbanksortiment ver-

fügbar.

Dank der geteilten Rückenlehne, deren

beide Elemente sich unabhängig vonein-

ander flexibel bewegen, setzt dieses

weltweit bekannte System ergonomische

Massstäbe. Für alle Menschen, die lange

im Sitzen arbeiten, bietet der xenium-duo

back eine erhebliche Entlastung. Das Zu-

sammenspiel von Ergonomie und Wellness

ermöglicht ein motiviertes und effizientes

Arbeiten. Durch die unabhängige Anpas-

sung der Rückenlehnenflügel wird die Be-

weglichkeit der Rückenmuskulatur unter-

stützt und somit die Bandscheiben um bis

zu 50 % entlastet. Dieses Sitzprinzip beugt

Rückenschäden vor und ist ein von Ortho-

päden anerkanntes Hilfsmittel bei vor-

handenen Rückenproblemen.

«Wir müssen uns bewegen, um uns fit

zu fühlen.» Diese Maxime steht hinter der

Entwicklung des xenium-duo back. Der

xenium ist die Symbiose aus Ergonomie

und Design, basierend auf einem grossen

Erfahrungsschatz und eine neue Vision

über Ergonomie, Betriebsprozesse und

menschliche Bedürfnisse. Dieser Stuhl er-

füllt die neuesten und zukunftweisenden

Normen und geht noch weiter als diese

Anforderungen, durch die einzigartige Lö-

sung zur Rückenunterstützung. Die Wir-

kung gleicht einer Rückenmassage – man

fühlt sich deutlich wohler und sitzt ge-

sund.

www.rohde-grahl.com

Text: Kurt Mürset; Photo: zvg

Page 45: Gesundsitzen 2012

09/2012/2013 · gesundsitzen

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sen

Die Exma VISION ist die grösste und umfangreichste permanente Hilfsmittel-ausstellung für Behinderte, Betagte und Senioren. Aber vor allem ist sieeine Ausstellung für Selbständigkeit, Mobilität und hindernisfreies Wohnen.

Jeder Mensch war wohl schon einmal

behindert. Vielleicht nur vorübergehend

nach einem Misstritt oder einer Sport-

verletzung. Da wir Menschen heute älter

werden, müssen wir auch damit rechnen,

mit Einschränkungen und Beeinträchti-

gungen zu leben, die wir in unserer

Jugend nicht kannten. Möglicherweise

sind wir auch auf einen Rollstuhl angewie-

sen. – In allen Fällen ist es wichtig zu

wissen, wie unser Leben zu gestalten ist,

damit wir nicht auf Annehmlich keiten

verzichten müssen, damit wir trotz kör-

perlicher Einschränkung mobil und selb-

ständig bleiben, beziehungsweise es

wieder werden.

Ein körperliches Defizit lässt sich heute

vielfach mit etwas Technik kompensieren.

Die Ideen dafür sind vorhanden, die Tech-

niken sind erprobt, die Geräte und Hilfs-

mittel verfügbar. Mehr noch: Sie sind in

solcher Zahl verfügbar, dass einem oft die

Transparenz fehlt. Die Exma VISION ver-

mittelt diese in konzentrierter Form. Da in

der Ausstellung kein Verkauf stattfindet,

erfolgt die individuelle Beratung völlig un-

abhängig und neutral. Dazu sind diese

Beratungen auch kostenlos.

Hier finden sich Hunderte von Produk-

ten und Ideen wie Gehhilfen, manuelle

und elektrische Rollstühle, Treppenlifte

und Treppensteighilfen, aber auch kleine,

wichtige Hilfsmittel zur Bewältigung

täglicher Tätigkeiten im Haushalt. Dazu

kommen vielfältige Ideen für die Pflege

zu Hause wie auch zur grösstmöglichen

Selbständigkeit. Präsentiert werden prak-

tische, moderne Badezimmerausstattun-

gen und ergonomische Kücheneinrichtun-

gen. Sie erhalten Hinweise und Tipps zur

Vermeidung von Hindernissen bei der Pla-

nung, Gestaltung und Einrichtungen von

Wohnräumen. Sogar zu Fragen rund ums

Auto können Sie sich beraten lassen: bei

Umbauten für Selbstfahrer wie bei Anpas-

sungen für den Transport von Rollstühlen.

In jedem Fall erhalten Sie wertvolle

Antworten und Informationen zu allen

wichtigen Fragen rund um Mobilität und

Selbständigkeit.

Exma Vision Verschaffen Sie sich Selbständigkeit und Mobilität!

Exma VISION – Schweizerische HilfsmittelausstellungIndustrie Süd, Dünnernstrasse 32, 4702 OensingenTel: 062 388 20 20, www.exma.ch / [email protected]

Montag – Freitag, 9.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr. Für eine umfangreiche Beratung empfehlen wir Ihnen die vorherige Verein barung eines Termins.

Hilfsmittel aller Art – zum Beispiel auch ein Sessel mit Aufstehhilfe – die mithelfen, den Alltag zu bewältigen, finden Sie in unserer Ausstellung.