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1 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer Gewerkschaftliche Bildungsziele für BetriebsrätInnen und PersonalvertreterInnen Wozu gewerkschaftliche Bildungsziele?.................................................................................................. 3 1 Politisches Engagement................................................................................................................... 4 2 Gewerkschaftliches Engagement .................................................................................................... 5 2.1 Mitgliederwerbung .................................................................................................................. 5 2.2 MultiplikatorIn für gewerkschaftliche Themen und Standpunkte .......................................... 5 2.3 Gremienarbeit ......................................................................................................................... 5 3 Engagement auf der betrieblichen Ebene… .................................................................................... 6 3.1 …innerhalb der Körperschaft................................................................................................... 6 3.1.1 Teamentwicklung und Teamarbeit.................................................................................. 6 3.1.2 Strategieentwicklung ....................................................................................................... 6 3.1.3 Beteiligungsorientierte BR-Sitzungen gestalten.............................................................. 7 3.2 …als Belegschaftsvertretung ................................................................................................... 8 3.2.1 Beratung und Vermittlung............................................................................................... 8 3.2.2 Allgemeine betriebliche Mitgestaltung ........................................................................... 8 3.2.3 Mitsprache in personellen Angelegenheiten .................................................................. 8 3.2.4 Mitsprache in wirtschaftlichen Angelegenheiten ........................................................... 9 3.2.5 Mitsprache in sozialen Angelegenheiten ........................................................................ 9 3.2.6 Mitgestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen ........................................ 10 3.2.7 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation .................................................................... 10 3.2.8 Organisierung und Mobilisierung der Belegschaft ........................................................ 12

Gewerkschaftliche Bildungsziele - Blog der ReferentInnen-Akademie · 2018. 3. 26. · An dieser Stelle möchten wir uns bei all jenen bedanken, die diesen Katalog kritisch quergelesen

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1 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

Gewerkschaftliche Bildungsziele

für

BetriebsrätInnen und PersonalvertreterInnen

Wozu gewerkschaftliche Bildungsziele? .................................................................................................. 3

1 Politisches Engagement ................................................................................................................... 4

2 Gewerkschaftliches Engagement .................................................................................................... 5

2.1 Mitgliederwerbung .................................................................................................................. 5

2.2 MultiplikatorIn für gewerkschaftliche Themen und Standpunkte .......................................... 5

2.3 Gremienarbeit ......................................................................................................................... 5

3 Engagement auf der betrieblichen Ebene… .................................................................................... 6

3.1 …innerhalb der Körperschaft ................................................................................................... 6

3.1.1 Teamentwicklung und Teamarbeit.................................................................................. 6

3.1.2 Strategieentwicklung ....................................................................................................... 6

3.1.3 Beteiligungsorientierte BR-Sitzungen gestalten .............................................................. 7

3.2 …als Belegschaftsvertretung ................................................................................................... 8

3.2.1 Beratung und Vermittlung ............................................................................................... 8

3.2.2 Allgemeine betriebliche Mitgestaltung ........................................................................... 8

3.2.3 Mitsprache in personellen Angelegenheiten .................................................................. 8

3.2.4 Mitsprache in wirtschaftlichen Angelegenheiten ........................................................... 9

3.2.5 Mitsprache in sozialen Angelegenheiten ........................................................................ 9

3.2.6 Mitgestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen ........................................ 10

3.2.7 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation .................................................................... 10

3.2.8 Organisierung und Mobilisierung der Belegschaft ........................................................ 12

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2 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

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3 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

Wozu gewerkschaftliche Bildungsziele? Die gewerkschaftlichen Bildungsziele für BetriebsrätInnen und PersonalvertreterInnen wurden in

einem Prozess aus mehreren Workshops entwickelt, an dem alle Gewerkschaften, der ÖGB sowie die

AK teilgenommen haben. Sie bilden eine fundierte Grundlage für die Erarbeitung zielgerichteter

Curricula für Angebote der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit.

Die hier festgehaltenen Handlungsfelder und Tätigkeiten spiegeln die Fülle der Herausforderungen

wider, mit denen BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen in der heutigen Arbeitswelt konfrontiert

werden können. Welche davon für die/den Einzelnen relevant sind, hängt von verschiedenen Faktoren

wie der Branche, Betriebsgröße, der Funktion in Gremium oder Gewerkschaft etc. ab.

Abhängig davon ist auch, welches der zahlreichen gewerkschaftlichen Bildungsangebote das

Notwendige und Passende ist. Der vorliegende „Katalog“ an gewerkschaftlichen Bildungszielen dient

so als Basis für alle gewerkschaftlichen Bildungsangebote, wobei je nach Zielgruppe unterschiedliche

Schwerpunkte und Prioritäten gesetzt werden.

Die identifizierten Bildungsziele sind in drei Ebenen gegliedert: der gesamtgesellschaftlichen,

politischen Ebene; der gewerkschaftlichen sowie der betrieblichen Ebene. Dies ist allerdings keine

Priorisierung, grundsätzlich sind die Bildungsziele gleichwertig und ineinander verschränkt zu sehen.

Wir wünschen uns, dass die vorliegenden Bildungsziele als Grundlage für weitere Diskussionen und

Anregungen im gewerkschaftlichen Bildungskontext sorgen und aktiv genutzt werden.

An dieser Stelle möchten wir uns bei all jenen bedanken, die diesen Katalog kritisch quergelesen und

ergänzt haben, insbesondere bei den TeilnehmerInnen der beiden im Rahmen des BRAK-Relaunches

veranstalteten Workshops am 10. und 12. März 2015.

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4 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

1 Politisches Engagement BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

haben bzw. entwickeln ein politisches Bewusstsein

bilden sich eine politische Meinung

informieren sich über gesellschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen

hinterfragen das gesellschaftliche / politische System und seine Entwicklungen kritisch

haben bzw. entwickeln ein gewerkschaftspolitisches Bewusstsein

setzen sich mit den Machtpotentialen der ArbeiterInnenbewegung auseinander und arbeiten an der Aktivierung

organisieren und beteiligen sich an gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen

leben Zivilcourage

versuchen solidarisch zu leben

tragen gewerkschaftliche Inhalte in andere gesellschaftliche Organisationen (soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Initiativen) und retour

engagieren sich in der internationalen Gewerkschaftsarbeit

engagieren sich politisch (Vereine, Parteien, NGOs,...)

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5 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

2 Gewerkschaftliches Engagement

2.1 Mitgliederwerbung

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

positionieren sich selbst als Mitglied

erhöhen den Organisationsgrad in ihrem Unternehmen

sprechen Beschäftigte aktiv auf Mitgliedschaft an

überzeugen neue Mitglieder (und überreden sie nicht) und betreuen sie gut

nutzen Beratungen, um neue Mitglieder zu werben, indem sie beim Umfang der Beratung zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern unterscheiden

verteilen gewerkschaftliche Informations- und Kampagnenmaterialien

machen Vorteile und Notwendigkeit der Gewerkschaftsmitgliedschaft bekannt

2.2 MultiplikatorIn für gewerkschaftliche Themen und Standpunkte

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

beteiligen sich solidarisch an gewerkschaftlichen Kampagnen und Aktionen

mobilisieren ihre KollegInnen für gewerkschaftliche Kampagnen und Aktionen

vertreten gewerkschaftspolitische Forderungen und Standpunkte in den Betrieben

setzen sich kritisch mit der Entwicklung der Gewerkschaften auseinander und gestalten diese mit

holen Meinungen und Stimmungen in der Belegschaft ein und spielen sie in die Gewerkschaft zurück

organisieren gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen

besuchen und organisieren Veranstaltungen & Diskussionen (gewerkschaftspolitische, kulturelle…)

2.3 Gremienarbeit

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

tragen betriebliche Erfahrungen in gewerkschaftliche Strukturen zurück

beteiligen sich an gewerkschaftlichen Diskussionen, Strategieentwicklungsprozessen und politischen Positionierungen

nehmen an Branchen- und Kollektivvertragsverhandlungen teil

übernehmen Funktionen und Verantwortung in gewerkschaftlichen Strukturen

arbeiten in Arbeitsgruppen auf Bezirksebene mit

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6 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

3 Engagement auf der betrieblichen Ebene…

3.1 …innerhalb der Körperschaft

3.1.1 Teamentwicklung und Teamarbeit

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

entwickeln gemeinsam ein Rollenverständnis zwischen BR, Vorsitzdenden, Ersatz MG, freigestellte BR, Aufsichtsräten)

diskutieren und beschließen gemeinsam Arbeitsteilung, Funktionen und Zuständigkeiten

entwickeln gemeinsam transparente Kommunikations- und Entscheidungsregeln

entwickeln gemeinsam Kommunikationsstrukturen und -tools

entwickeln gemeinsam Dokumentationsstrukturen und -tools

arbeiten gemeinsam an Zusammenhalt und Motivation im Team

planen die Aus- und Weiterbildung für die Körperschaft und einzelne BR in Teamarbeit mit ihrem Gremium

machen „Personalentwicklung“ in der Körperschaft

rekrutieren neue Mitglieder für das Gremium und betreiben aktiv Nachwuchsförderung

leben eine gemeinsam entwickelte Arbeitsweise

initiieren und fördern neue Gremien, z.B. JVR, Vertrauenspersonen

finden eine guten Umgang mit fraktionellen Minderheiten in der Körperschaft

organisieren eine ergebnisorientierte, teamorientierte Zusammenarbeit zwischen Fraktionen und Gruppen

legen Stolpersteine/Probleme für die Zusammenarbeit in der Körperschaft offen

machen Unterschiede besprechbar und nutzbar

erarbeiten Formen des Konfliktmanagements in der Körperschaft und greifen dabei auf gewerkschaftliche Unterstützung zurück

nutzen die gewerkschaftlichen Unterstützungsangebote für Teamentwicklung und Teamarbeit

3.1.2 Strategieentwicklung

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

schaffen Reflexions- und Entwicklungsräume (wie z.B. Klausuren…) in Teamarbeit mit ihrem Gremium

entwickeln in Teamarbeit mit ihrem Gremium Pläne und Ziele für die Funktionsperiode und setzen Prioritäten

unterteilen die Ziele in kurz-, mittel- und langfristig

entwickeln ein Arbeitsprogramm

gewichten Themen und Aufgaben und überlegen die Reihenfolge der Umsetzung

setzen aktiv Themen der betrieblichen Interessensvertretung auf die Agenda

gestalten das Verhältnis zum Management

entwickeln sowohl eine Kooperationskultur als auch eine Konfliktkultur

kümmern sich aktiv darum, neue BR-Mitglieder zu gewinnen

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7 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

3.1.3 Beteiligungsorientierte BR-Sitzungen gestalten

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

planen BR-Sitzungen (Termine, Gäste, Tagesordnung, Dokumentation, Aufgabenverteilung…)

leiten und moderieren BR-Sitzungen

bereiten BR-Sitzungen nach (Protokoll, transparente Ablage, Ergebnisse kommunizieren)

führen Diskussionen und bilden sich eine gemeinsame politische Meinung

tauschen Informationen aus

fassen Beschlüsse

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8 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

3.2 …als Belegschaftsvertretung

3.2.1 Beratung und Vermittlung

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

fungieren als Erstanlaufstelle für MitarbeiterInnen in beruflichen und sozialen Fragen

können Vertraulichkeit für/bei Gesprächen herstellen

können zuhören

können die „Frage“ in einer Geschichte erkennen

identifizieren und klären einen (Beratungs/Unterstützungs-)Auftrag

erteilen Erstauskünfte bei Rechtsfragen

erteilen Erstauskünfte bei sozialen Fragen

versuchen, Rechtsfragen zu lösen

vermitteln Kontakte für weitere Unterstützung und Beratung (RechstexpertInnen von AK und Gewerkschaften, SchuldnerInnenberatung,…)

unterstützen ArbeitnehmerInnen bei AN-Veranlagung und geben Hinweise auf Steuervorteile

sind im Betrieb präsent und gehen aktiv auf KollegInnen zu

geben erste Unterstützung bei Konflikten unter KollegInnen und vermitteln weiter

3.2.2 Allgemeine betriebliche Mitgestaltung

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

haben einen Gesamtüberblick (Werkzeugkoffer) zur Problemlösung (Gesetze, KV, BV, GKK-Prüfung,…)

kennen ihren Betrieb (Zusammensetzung der Belegschaft, Betriebsstruktur, …)

nehmen allgemeine Befugnisse als betriebliche InteressenvertreterInnen wahr

setzen aktiv eigene Themen [Situation umdrehen, dass meist das Management den BR mit Nebenschauplätzen beschäftigt]

handeln Betriebsvereinbarungen aus

bringen selbst Vorschläge für Betriebsvereinbarungen ein und setzen diese durch

eignen sich Kenntnisse zu Betriebs-, Branchen- und Volkswirtschaftlichem Umfeld an

koordinieren betriebliche Handlungsnotwendigkeiten mit gewerkschaftlichen Positionen

wissen, wo was in Gesetzen steht und haben ein Gefühl dafür, wofür es Paragraphen gibt [müssen aber nicht Paragraphen von A-Z kennen]

ziehen bei Rechts- und Strategiefragen Gewerkschafts- und KammerexpertInnen hinzu

verhandeln und arbeiten lösungsorientiert

entwickeln eine Kooperations- und Konfliktkultur mit dem Management

überzeugen das Management davon, dass ein kompetenter BR wichtig ist (Ohr an der Belegschaft, Vermittlungsfunktion des BR, … )engagieren sich in Zentral BR / Konzern BR / EBR

3.2.3 Mitsprache in personellen Angelegenheiten

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

werben Gewerkschaftsmitgliedschaft bei Dienstantritt

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9 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

unterstützen AN bei (Nach-)Verhandlungen von Gehältern (Vordienstjahre, Einstufungen,…) und Problemen in der Lohnverrechnung

handeln Entgeltsysteme aus (Prämien, leistungsorientierte Systemen, Diäten, Sachbezüge,…)

haben einen genauen Blick auf die Entlohnung besonderer MitarbeiterInnen-Gruppen (Bsp. Teilzeitbeschäftigte oder AußendienstmitarbeiterInnen und Überstunden, Diäten, Zuschläge,…)

kontrollieren Arbeitszeitbilanzen

beobachten Gehaltsentwicklung aller MitarbeiterInnen inklusive dem Management

beobachten aufmerksam Genderaspekte bei der Bezahlung und gestalten mit

arbeiten an der Herstellung von Einkommensgerechtigkeit und am Abbau von Diskriminierung (Geschlecht, Alter, Herkunft,…)

fordern Einkommensberichte ein und untersuchen diese

erkennen Diversität und können diese berücksichtigen

berücksichtigen Genderaspekte bei Verteiloptionen

berücksichtigen karenzierte ArbeitnehmerInnen

verschaffen sich einen Branchenüberblick zur Bezahlung

kennen sich mit den unterschiedlichen Dienstverträgen in ihrer Branche/in ihrem Betrieb aus (Leiharbeit, freie DV, Schichtbetrieb, All-in-Verträge, geringfügige,…)

unterstützen KollegInnen bei der beruflichen Veränderung/Weiterentwicklung (Weiterbildung, Versetzungen,…)

versuchen Kündigungen und Entlassungen zu verhindern

unterstützen KollegInnen im Falle von Kündigung und/oder Entlassung

3.2.4 Mitsprache in wirtschaftlichen Angelegenheiten

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

wissen, welche Informationen ihnen rechtlich zustehen

beschaffen notwendige Informationen zur Unternehmenssituation (Kennzahlen, Bilanzen,…)

hinterfragen die Logik des Managements (z.B. bei Restrukturierungen, Arbeitsplatzabbau, Ausgliederungen,…)

beziehen Position zu Managementvorschlägen

entwickeln ggf. proaktiv Alternativkonzepte zu Managementvorschlägen

hinterfragen die vermeintlichen Sachzwänge

führen und gestalten das vierteljährliches Wirtschaftsgespräch

stellen Personalabbau in Frage

nützen die Mitbestimmungsmöglichkeiten im Aufsichtsrat

3.2.5 Mitsprache in sozialen Angelegenheiten

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

achten besonders darauf, nicht ihre gesamte Energie in die Umsetzung von sozialen Angelegenheiten zu investieren

kümmern sich um die Einführung und Umsetzung von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung

gestalten betriebliche Pensionen mit

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10 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

wählen die MitarbeiterInnenvorsorgekasse aus (ethische Aspekte berücksichtigen)

holen Informationen zur MVK ein und verhandeln eine BV dazu

gestalten Betriebskindergarten, Kantine, usw. mit [In Abhängigkeit von der Betriebsgröße]

vergeben Zuschüsse an KollegInnen (Sozialfonds)

setzen selbst kulturelle Angebote (Ausflüge, organisieren Veranstaltungen, KulturlotsInnen, Theaterkarten,…)

überzeugen das Management, kulturelle Initiativen zu setzen

gestalten und würdigen besondere Lebensereignisse (Jubiläen, PensionistInnenfeiern, Hochzeit, Geburt,…)

3.2.6 Mitgestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

engagieren sich gegen Personalmangel und Arbeitsverdichtung

überprüfen und gestalten Arbeitsplätze hinsichtlich Sicherheit und Ergonomie (Telearbeit, Fließbandarbeit, Akkordarbeit, papierloses Büro,…)

gestalten Arbeitsorganisation und Arbeitsprozesse mit

tragen zu einer Unternehmenskultur bei, welche die Grenzen der Belastbarkeit erkennt und akzeptiert (Nachhaltigkeit)

engagieren sich in der betrieblichen Gesundheitsförderung

thematisieren psychische Belastungen und setzen sich für notwendige Veränderungen ein

unterstützen bei der Abgrenzung von Arbeit und Freizeit (Wochenendarbeit, Erreichbarkeit im Urlaub und/oder Krankheit,…)

entwickeln eine verträgliche Email-Kultur mit (wie schnell antworten, wie viele Leute sind auf cc,…)

beobachten die Krankenstände (Statistik) und intervenieren ggf.

kooperieren mit AUVA und anderen ExpertInnen zur Steigerung des Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz

entscheiden bei Fragen der Infrastruktur mit (Arbeitsplatzumgebung, Pausenräumen,…)

3.2.7 Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

entwickeln ein betriebsinternes Kommunikationskonzept und setzen dieses um

werden als Betriebsrat von der Belegschaft wahrgenommen (als Person und als Gremium)

erreichen die unterschiedlichen Beschäftigtengruppen im Betrieb

haben für verschiedene Beschäftigtengruppen passende Kommunikationsangebote (Medien und Kanäle)

haben für verschiedene Beschäftigtengruppen eine Ansprechperson

holen Meinungen und Stimmungen aus der Belegschaft ein

informieren die Beschäftigten über Tätigkeiten und Erfolge

ermöglichen politische und betriebsbezogene Meinungsbildungsprozesse in und mit der Belegschaft

nützen die gewerkschaftlichen Angebote bezüglich Öffentlichkeitsarbeit

kampagnisieren gewerkschaftliche und betriebsrätliche Themen

nützen BV und TeilBV als Instrument der Kommunikation innerhalb des Betriebs

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11 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

treten in den Medien auf und vertreten die Interessen der Belegschaft gegenüber der Öffentlichkeit

nutzen Internet, Web 2.0 etc. für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

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12 Florian Reiter, Pia Lichtblau, Nicola Sekler & Elisabeth Steinklammer

3.2.8 Organisierung und Mobilisierung der Belegschaft

BetriebsrätInnen / PersonalvertreterInnen…

entwickeln eine Kultur der Beteiligung und Mitsprache mit der Belegschaft

setzen Internet, Web 2.0 etc. zur Beteiligung und Mitsprache der Belegschaft ein

organisieren teilnehmerInnenorientierte Betriebsversammlungen

werben Mitglieder für die Gewerkschaft

bauen Beziehung zur Belegschaft auf

zeigen Betroffenheit auf und machen diese spürbar

leben Solidarität und machen diese erlebbar

beteiligen sich an gewerkschaftlichen Aktionen