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66 Gewinnung des Palladiurns. Einwirkung des Phosphorchlorids auf organische Substanzen. A. C a h o u r s sieht bekanntlich das Phosphorchlorid als eine Verbindung von leichen Volumen Chlor und Phos- phorchloriirdampf an. %r fand dieses bei Bestimmung der Dampfdichte des Phosphorchlorids, welches 8 Vol. Dampf giebt. Durch die bemerkenswerthe Einwirkung des Was- serdampfs und der Schwefelsaure auf Phosphorchlorid, dass sich zwei Substanzen PCI3 S2 und PC13 O2 bilden, wenn ein Ma1 2 Aeq. S, ein ander Ma1 2 Aeq. 0 ange- nommen wurden, welche also 2 Vol. reprasentiren, wah- rend 2 C1 4 Vol. bildct, wird die Theorie des Verf. von der Zusammensetzung des Phos horchlorids unterstutzt. A. C a h o u rs slellte ferner e ersuche mit reinem Was- serstoffgas an und fand, dass es keine Einwirkung auf Phosphorchlorid aussere. Verschiedene Kohlenwasserstoffe, auch Benzin werden, selbst wenn man sie damit destil- lirt, nicht verandert, nur sauerstoffhaltige Korper, wie Phenyl und Anisol werden dadurch verandert. Benzoesaure mit einem kleinen Ueberschusse von Phosphorchlorid behandelt, entwickeke Salzsauredampf ab eine grossc Menge eines dern Benzoylchlorid ahnlic und 1 en Products. Zimmt - und Cuminsaure verhalten sich ebenso wie die Benzoesaure gegen Phosphorchlorid. Die dabei entstehenden Verbindungen Cinnamyl- und Cum lchlorid liefern init trocknem Ammoniakgas neue Ami (ji e. Die Anissiiure gicbt mit Phosphorchlorid Anisylchlorur = C16 H7 ClO', wo also 2 Ae . Sauerstoff von 2 Aeq. Chlor verdrangt sind; durch Alkalien zersetzt sich die Verbindung wieder in Anissaure und Salzsaure. Ueber eine sehr fliichtiae Fliissigkeit, die sich neben dem Chlorur des ternaren Razicals hildet, hat der Verf nichts Genaues angegeben (vielleicht sei es Phosphorchloroxyd.) (Compt. rend. XXll. - Phnrm. Centi.61. 18$6. No. 56.) B. _____ Gewinnung des Palladiums. Bisher hatte man das Palladium nur aus dem Platina- erz gezogen, in welchern es sich nur in sehr kleiner Menge findet. Die Golderze der Mine Gonzo-Socco in Brasilien hestehen gewohnlich aus Palladium, Go\d, Silber, Kupfer und Eisen und enthalten eine ziemlich bedeutende Menge von dem erstgenannten dieser Metalle. S chm i d t, Stempelwardein der Londoner Bank und J oh n s t o n, die

Gewinnung des Palladiums

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Page 1: Gewinnung des Palladiums

66 Gewinnung des Palladiurns.

Einwirkung des Phosphorchlorids auf organische Substanzen.

A. C a h o u r s sieht bekanntlich das Phosphorchlorid als eine Verbindung von leichen Volumen Chlor und Phos- phorchloriirdampf an. %r fand dieses bei Bestimmung der Dampfdichte des Phosphorchlorids, welches 8 Vol. Dampf giebt. Durch die bemerkenswerthe Einwirkung des Was- serdampfs und der Schwefelsaure auf Phosphorchlorid, dass sich zwei Substanzen PCI3 S2 und PC13 O2 bilden, wenn ein Ma1 2 Aeq. S, ein ander Ma1 2 Aeq. 0 ange- nommen wurden, welche also 2 Vol. reprasentiren, wah- rend 2 C1 4 Vol. bildct, wird die Theorie des Verf. von der Zusammensetzung des Phos horchlorids unterstutzt.

A. C a h o u r s slellte ferner e ersuche mit reinem Was- serstoffgas an und fand, dass es keine Einwirkung auf Phosphorchlorid aussere. Verschiedene Kohlenwasserstoffe, auch Benzin werden, selbst wenn man sie damit destil- lirt, nicht verandert, nur sauerstoffhaltige Korper, wie Phenyl und Anisol werden dadurch verandert.

Benzoesaure mit einem kleinen Ueberschusse von Phosphorchlorid behandelt, entwickeke Salzsauredampf

ab eine grossc Menge eines dern Benzoylchlorid ahnlic und 1 en Products. Zimmt - und Cuminsaure verhalten sich ebenso wie die Benzoesaure gegen Phosphorchlorid. Die dabei entstehenden Verbindungen Cinnamyl- und Cum lchlorid liefern init trocknem Ammoniakgas neue Ami (ji e.

Die Anissiiure gicbt mit Phosphorchlorid Anisylchlorur = C16 H7 ClO', wo also 2 Ae . Sauerstoff von 2 Aeq. Chlor verdrangt sind; durch Alkalien zersetzt sich die Verbindung wieder in Anissaure und Salzsaure. Ueber eine sehr fliichtiae Fliissigkeit, die sich neben dem Chlorur des ternaren Razicals hildet, hat der Verf nichts Genaues angegeben (vielleicht sei es Phosphorchloroxyd.) (Compt. rend. X X l l . - Phnrm. Centi.61. 18$6. No. 56.) B.

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Gewinnung des Palladiums. Bisher hatte man das Palladium nur aus dem Platina-

erz gezogen, in welchern es sich nur in sehr kleiner Menge findet. Die Golderze der Mine Gonzo-Socco in Brasilien hestehen gewohnlich aus Palladium, Go\d, Silber, Kupfer und Eisen und enthalten eine ziemlich bedeutende Menge von dem erstgenannten dieser Metalle. S chm i d t, Stempelwardein der Londoner Bank und J o h n s t o n, die

Page 2: Gewinnung des Palladiums

Bestandtheile einiger Arlen Glasgalle. 67

sich mit der Ausbeutung dieses Minerals im Grossen be- schaftigten, erklaren nun, dass sie schon 6000 Unzen Palladium extrahirt haben, und kiirzlich zeigte D u m a s der Pariser Akademie irn Narnen dieser heiden Chemiker eine ziemlich starke Stange, eine Platte und eine volumi- nose Masse von diesem Metall in schlackigem Zustande. Das Verfahren, welches sie anwenden, ist ein eigenthum- liches, von dem zuerst von W o 11 a s t o n angegebenen wesentlich abweichend, obwohl es ebenfalls in gesattigter Auflosung in Salpetersalzsaure besleht, woraus dann das Palladium durch Niederschlagung gewonnen und weiter bearbeitet wird. Hoffentlich wird es nun bald auch den Chemikern anderer Lander gelingen, dieses seit dem Jahre 1803 bekannte Metall in grosseren Quantitaten herzustellen, als man es bis jtttzt besitzt. Es iibertrifft bekanntlich durch seine blendend weisse Oberflache und durch die Dauer derselben die gleiche Eigenschaft des Silbers.

Es ist hiebei zu erinnern, dass Selenpalladium am Harze bei Tilkerode von Z i n k e n gefunden worden ist. Die FaIlung des Palladiums aus der Auflosung des palla- diumhaltigen Goldes geschieht wahrscheinlich unter An-

(M. d . L. d . A. i816j

wendung von Cyanquecksilber. G.

Bestandtheile eiiiiger Arten Glasgalle. G i r a r d i n fand in der gewohnlichen Glasgalle von

dern mit Nalron angefertigten Glase : drasser ..................... 1,65 Schwefelsaures Natron. ....... 83,82 Schwefelsauren Kalk . . ....... 10,35 Chlornatriuin ................ l,43 Hohlensaures Natron ......... Spuren Unlosliche Substanzen.. ...... 3,25

Eine a n d e r e Glasgalle von Fie1 de verre a Gobe- ldterie (der neueren Glastapeten) enlhielt :

Wasser . . ................... 0,lO Schwefelsaures Natron ....... 90,52. Schwefelsauren Kallr ......... 6 , O O Chlornatriunl ................ 0,01 Andere Materien ............. 335.

(Journ. de Pharm. et de Ch. Aodt 184fi. pug. 100.) Wit ling. - 5s