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Glattfelder Jahrheft 2010 Glattfelder Jahrheft 2010Panzersperren und Bunkeranlagen Albert Bachmann Seite 8 20 Jahre Altersheim Eichhölzli Bruno Meier Seite 12 880 Jahre Glattfelden

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Vorwort Koni Ulrich Seite 1

Der Jahrheft-Gründer hat das Wort Andreas W. Markstahler Seite 2

25 Jahre Gottfried-Keller-Zentrum Koni Ulrich Seite 3

Panzersperren und Bunkeranlagen Albert Bachmann Seite 8

20 Jahre Altersheim Eichhölzli Bruno Meier Seite 12

880 Jahre Glattfelden Harry Bohnet Seite 14

Kantonsrätin Susanne Rihs-Lanz tritt zurück Bruno Meier, Koni Ulrich Seite 17

Schüler packen an für ein neues Zuhause Werner Flück Seite 18

Neues Innenleben im Sekundarschulhaus Hof Jürg Schmid Seite 20

Das Novi Kloster ist seine zweite Heimat Koni Ulrich, Bruno Meier Seite 22

Das Jodelchörli gibt auf Albert Bachmann Seite 24

Die Krankenpflege wird ausgelagert Albert Bachmann, B. Mathis Seite 25

Der Schiessverein am Eidgenössischen in Aarau Jürg Schmid Seite 27

Alfred Dünki alt Gemeinderat Bruno Meier Seite 28

Das Kunsthaus, weit weg von Zürich Koni Ulrich Seite 29

Arlette Quattropani – 25 Jahre Galerien Bruno Meier Seite 31

Keine «Glattfelder» mehr in Glattfelden Koni Ulrich Seite 32

Margrit und Edi Schneider treten in den Ruhestand Bruno Meier, Koni Ulrich Seite 33

André Kägi fehlt an allen Ecken und Enden Koni Ulrich Seite 34

Das Jahrheft Team Seite 35

Jungbürger und Jubilare Gemeindeverwaltung Seite 36

Wahlen, Abstimmungen, Versammlungen Gemeindeverwaltung Seite 37

Beiträge in den Jahrheften 2005 bis 2009 Seite 41

Inhaltsverzeichnis Jahrheft 201025. Ausgabe des Glattfelder Jahrheftes

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Folgenden Firmen danken wir für die finanzielle Unterstützung:

Raiffeisenbank Züri-UnterlandLicht- und Kraftwerke GlattfeldenTouring-Garage Uhlig AG, GlattfeldenGarage Iten, GlattfeldenRestaurant Landhaus ZweidlenRestaurant Gottfried-Keller-Stube GlattfeldenFirma Toggenburger AG WinterthurGemeinde Glattfelden

Die Zeit geht nicht, sie stehet still,Wir ziehen durch sie hin;Sie ist ein Karavanserai,Wir sind die Pilger drin.(Gottfried-Keller)

Die vorliegende Ausgabe des Glattfelder Jahr-hefts ist die 25. ihrer Art, ein Jubiläums heft, aufdas wir Macher ein bisschen stolz sind. Erstmalslassen wir die Hefte in die Haushal tungen vertei-len, und zwar kostenlos, damit alle Glattfeldereinmal sehen mögen, was da jedes Jahr entsteht.Diesen Service ermöglichten die Gemeinde unddiverse Sponsoren (s. Impressum). Vielen Dank.Gewiss, andere Dörfer haben sich irgendwannentschlossen, mit vereinten Kräften eine Dorf- chronik zu erstellen. Eine Chronik hat den Nach-teil, dass sie schon bald nicht mehr aktuell genugist. Unsere Hefte halten seit einem Vierteljahr- hundert fest, was jedes Jahr im Dorf passiert.

Das Glattfelder Jahrheft ist nun genau so alt wiedas Gottfried-Keller-Zentrum, das ist kein Zufall(siehe Seiten 2 und 3). Mit 25 Jahren ist derMensch noch jung. 25 Jahre machen aber ander-seits fast eine ganze Genera tion aus. Was daalles gelaufen ist, merke ich am besten an mirselber, etwa beim Blick vom Fränzliquartier überdie immer zahlreicheren Hausdächer. BeimSchwimmen in der Badi kenne ich nur noch diewenigsten. Wenn ich zu Fuss zum Posten gehe,bin ich als Fussgänger ein Exot und meinem«Grüezi» wird hin und wieder mit einem ver-ständnislosen Blick begegnet. Amüsiere ich michmit meinen Enkeln, liegen gar schon zwei sol-cher Zeitspannen dazwischen. Wir Älteren be-kommen wohl ein immer besser ausgeprägtesGespür für den Lauf der Zeit. Die Jungen habenfür solche Betrach tun gen gar keine Zeit, die wirja damals genauso nicht hatten. Dennoch dürfte

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für die Zu kunft entscheidend sein, wie behutsamdie Gene ra tionen miteinander umgehen werden.

Lassen Sie sich von den Jahrheft-Geschichtenverführen. Lesen Sie nach, wie spannend dasLeben im Gottfried-Keller-Dorf sein kann. Spa n-nend ist auch der Gedanke unseres Dichters ineinem seiner Verse. Ob nun die Zeit läuft und wirstillstehen oder umgekehrt: Wir wünschen denGlattfeldern weitere 25 Jahre voller Lebenskraft,in einem Klima, wo sich jeder wohlfühlt.

ImpressumHerausgeber: Verkehrs- undVerschönerungsverein GlattfeldenPräsident: Koni ErniRedaktionsteam: Arlette Quattropani, Bruno Meier, Albert Bachmann, Koni Ulrich,Harry Bohnet, Jürg Schmid.Druck und Gestaltung: bm druck ag, Winkel,www.bmdruck.chAuflage Jubiläumsausgabe: 2100 Exemplare

Vorwort

von Koni Ulrich

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Als Zürcher Oberländer, damals im FlughafenKloten als Finanzchef tätig, hat mich der Wegrein zufällig wegen einer Immobilie nach Glatt- felden geführt. Das Leben war für einen Neu-zuzüger alles andere als einfach. Der Ort gefiel,die Geschichte von Glatt felden faszinierte,seine älteren Bewohner waren eher zurückhal-tend,vielleicht distanziert. Das Dorf, seineVereine und Institutionen waren lebendig, javielfältig. Als Horgener kannte ich bereits das «Horgener Jahrheft», wo das Leben derGemeinde, die wichtigen aber auch unwichti-gen Ereignisse, in Text und Bild festgehaltenwurde. Warum also – so mein Gedanke – nichtauch ein Glattfelder Jahrheft?

Die Suche nach Gleichgesinnten, eine Durch- mischung von alteingesessenen Glattfeldernund Neuzuzügern, zeigte rasch Früchte und sowurde am 24. Oktober 1986 die «Vereinigungfür eine aktive Dorfgemeinschaft Pro Glatt fel-den» gegründet. Das erste Jahrheft wurdeim Jahre 1987 präsentiert. Das Jahrheft selbstschlug keine Rekorde – das tun neue Ideenselten. Uns, dem ehemaligen Gemeindepräsi-denten Fritz Jäggli, dem Dorf drogisten undUnternehmer Hans Wiedmer, dem LehrerArthur Schärli und dem Schreiber war Anliegenund Wunsch zugleich, etwas Nachhaltiges fürdie Dorfbewohner zu leisten. Im Hintergrundmitgewirkt haben Bruno Meier und AlbertBachmann, mit Fotos und Denkanstössen.

Die erste AusgabeDarin las man über die Eröffnung des Gottfried-Keller-Zentrums, das Jubiläum 150 Jahre Män ner chor, das Jubiläum 50 Jahre Fussballclubund die 40 Jahre des Feuerwehrpiketts. Dazu gab es Berichte über die Jungbürger

und Entscheide und Hintergründe aus demGemeindehaus. Die Idee «Pro Glattfelden»wurde ausgebaut, getreu nach dem Motto,nicht nur das Jahrheft weiter zu führen, son-dern Beiträge für die aktive Lebens gestal tungaller Bewohner zu leisten.

Als Gründungspräsident freue ich mich, dasssich die Idee in unserer Gemeinde bewährt hat und in diesen 25 Jahren gefestigt wurde.Selbst wenn ich aus Zeitmangel heute nichtmehr am Jahrheft aktiv teilnehme, erwacht inmir ein klein wenig Stolz, dass mindestens der damals gezündete Funke von vielen Idealis-ten weiter getragen wird. So kann das Jahr-heft seiner Funktion, der Erhaltung einer aktiven Dorfgemeinschaft, gerecht werden und hoffentlich die Bevölkerung motivieren,mit offenen Augen auch Unscheinbares zuentdecken.

Pro Glattfelden – ein kultureller Versuch

von Andreas W. Markstahler

Andreas W. Markstahler hat das Jahrheft erfunden

und lebt wieder im Dorf.

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Das Gottfried-Keller-Zentrum ist 25 Jahre alt

von Koni Ulrich

Was die Stadtzürcher in sechs Anläufennicht geschafft haben, gibt es in Glatt fel -den nun seit 25 Jahren. Die StiftungGottfried-Keller-Zentrum (GKZ) feiertedas Jubiläumsjahr unter anderem mitdem neu hergerichteten Wanderweg aufden Spuren des Dichters.

Wann immer die Stadt Zürich eine Idee für eineGedenkstätte ihres Dichtersohnes hatte, hieltdas Ganze nicht allzu lange, und nicht immerwar es der ungünstige Lauf der Geschichte,der ein ambitiöses Vorhaben vereitelte. Eingrosses Projekt des Lesezirkels Hottingen mitMuseum und Theatersaal auf der Sechseläu-tenwiese musste mit Kriegsbeginn 1914 be-graben werden. Eine kleine Keller-Ausstellungwurde im selben Jahr im zweiten Stock derZentralbibliothek eröffnet, die bis 1968 bestand. 1933 wurde im letzten Wohnhaus,dem Thaleck am Zeltweg 27, Kellers originalesArbeitszimmer zum kleinen Museum umge-staltet. Es lebte bis 1957. 1983 erhielt Keller dreiRäume im ehrwürdigen Zürcher Rathaus. 1992wurde der Platz für die Informatik gebraucht.1995 eröffnete die Schweizerische Kreditan- stalt zusammen mit der Zunft Hottingen undder Gottfried-Keller-Gesellschaft eine Aus stel-lung. Zehn Jahre später wurde sie wegen eines Totalumbaus ziemlich plötzlich geräumt.

Mutige Glattfelder schaffen es Von Dauer waren die verschiedenen Aus stel- lun gen zu Ehren des Erzählers, Lyrikers, Malersund Staatsschreibers Gottfried-Keller nie. Bisim Unterländer Dorf Glattfelden in den 70er-Jahren die Idee wuchs, dem 1890 verstorbenenZürcher eine permanente Bleibe zu schaffenund die Zürcher Gottfried-Keller-Gesellschaft

dem damaligen Gemeindepräsidenten RogerM. Schmutz Mut machte, die Idee zu realisie-ren. Schliesslich hatte der Dichter als jungerMann im Glattfelder Scheuchzer-Haus beimBruder seiner Mutter diverse Ferien und länge-re Auszeiten verbracht. Unter anderem dieersten Monate nach jenem fatalen Rauswurfaus der Zürcher Industrieschule, wo er in derundankbaren Rolle des Sündenbocks wegeneiner Lappalie von einem Tag auf den andernauf der Strasse landete. Da lebte sein Vater

Die Judith-Statue von Eduard Spörri vor der

Südfassade des Zentrums.

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schon nicht mehr und die Mutter hatte in derStadt den ersten Gesellen der Tischlerei ge-heiratet. Kellers Eltern waren zuvor aus Glatt-felden nach Zürich ausgewandert. Der Dichterselber hatte zwar nie im Dorf Wohnsitz ge-nommen, ihm dennoch mehrere Kapitel im«Grünen Heinrich» gewidmet.

Als Architekt bot sich der Dielsdorfer undKeller-Kenner Pit Wyss an. 1978 entstand dieStiftung, die das Zentrum realisieren und sich an den Baukosten von fast vier MillionenFranken beteiligen sollte. 71 Gemeindenengagierten sich neben Glattfelden, demKanton, dem Bund und weiteren Geldgebernfür das Projekt. Es sollte ein Begegnungszen-trum werden, das finanziell unabhängig ist.Wie die Zahlen des Jahres 2009 zeigen, ge-lingt das weiterhin. Die Einnahmen aus denMietzinsen der diversen Liegenschaftsteile,aus der Galerie, von rund 400 Mitgliederbei-trägen und Spenden lagen 14 000 Franken

höher als die Auslagen für Unterhalt, Wer-bung und Weiteres, welche die Stiftunghatte.

Gegen das RostenAlso eine reine Erfolgsgeschichte? Mit Vorbe- hal ten, denn jedes Museum muss enormaufpassen, wenn es nicht in Vergessenheitgeraten will. «Es bleibt viel zu tun» fasst Stiftungs ratspräsident Koni Erni, der den töd-lich verunglückten Vorgänger und Gemeinde-präsidenten Fritz Jäggli abgelöst hat, dieSituation zusammen. Erni kann auf vieleHelfer im Hüte- und Führungsdienst zählen.Alle kommen aus dem Dorf, aber die meisten sind älter und Junge müssten nachrutschen.

Die von Bruno Weber mit Elisabeth Lott-Büttiker und Susanna Walder geschaffeneund 1998 überholte Ausstellung in Glatt-felden zeigt vorwiegend Reproduktionen und Leihgaben der Zentralbibliothek

Gemütliche 15-Jahrfeier des Dichterwegs am 12. September im Paradies-Gärtli

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(siehe Kasten unten). Rund 50 Gruppenlassen sich jährlich durch die Ausstellungführen, darunter sind viele Mittelschulklassen.An den Wochenenden ist der Besuch unter-schiedlich. Es kommt auch vor, dass die Hüte-rin am frühen Sonntagabend ihre Kasse un-verändert wieder wegräumt.

Zwei Sonntage im JubiläumsjahrAn zwei Wochenenden feierte die Stiftung ihr Jubiläum. Ein Festakt mit Ansprachen von Rainer Diederichs von der Zürcher Gott-fried-Keller-Gesellschaft, Pit Wyss undKoni Erni ging in der Kirche über die Bühne.Am 12. September gab es einen Umtrunkim Paradiesgärtli zu Ehren des Dichterwegs.Bereits vor 15 Jahren ist dieser entstanden. Er lädt den Wanderer zwischen dem BahnhofGlattfelden, dem Dorf und Zweidlen zumVerweilen und Lesen ein. Pünktlich zur neuenWandersaison erstrahlte er in neuem Glanz.

Der Weg soll mithelfen, den grossen Schwei-zer Dichter des vorletzten Jahrhunderts leben-dig zu machen, denn viele seiner Gedankenhaben ihre Gültigkeit weit über seine Zeithinaus bewahrt. In der Natur hat sich Kellergerade in Glattfelden häufig aufgehalten,wenn er vom Onkel und Arzt mit der Staffeleizum Malen ausgeschickt wurde. Keinemanderen Literaten hat der gesamte Bundesratso zum Geburtstag gratuliert. Die obersteLandesbehörde überbrachte Keller auf demSeelisberg eine Botschaft zu dessen 70. Ge-burtstag am 19. Juli 1889. Die in Glattfel denausgestellte, kunstvoll aufgesetzte Schrift tafelwürdigte diesen spät, aber umso ausgiebiger:«Haben Sie somit in der schweizerischenNation sich durch Ihre edeln Schöpfun gen einbleibendes Denkmal gesetzt, so haben Siezugleich unserer einheimischen Literatur vorden Augen des Auslandes eine weitherumsichtbare Ehrensäule errichtet.»

Was bietet das Gottfried-Keller-Zentrum?Museum: Drei Räume im Erdgeschoss sind dem Dichter Gottfried-Keller gewidmet.

Raum 1 «Herkommen», Raum 2 «Vom Werk des Dichters», Raum 3 «Lebens-gang». Im Obergeschoss ist die Gotische Stube als Leseraum mit Lesestoffund Dokumen ten gestaltet. Im Nebenraum kann auf Abruf die Video-Produk-tion von Egon Wilhelm gezeigt werden. Die Ausstellung ist jeden Samstagund Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen nach Absprache auchausserhalb möglich.

Galerie: Im Dachgeschoss werden zeitgenössische Kunstwerke gezeigt. Auch nochnicht so bekannte Künstler finden hier eine Plattform. Geöffnet jeweils Diens-tag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Eingang über das Restaurant.

Restaurant: Gottfried-Keller-Stube. Bankett- und Seminarräumlichkeiten, Saal bis 100Personen. Montag Ruhetag.

Stiftung/Kultur: Der Mitgliederbeitrag der Stiftung Gottfried-Keller-Zentrum beträgt wie zuAnfangszeiten 30 Franken im Jahr. Er berechtigt zu freiem Eintritt für sechsVeranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Theateraufführungen im Jahr.

Dichterweg: Seit 15 Jahren führt ein Wanderweg mit literarischen Tafeln vom BahnhofGlattfelden über den Schachen oder der Glatt entlang ins Dorf und über denLaubberg und das Paradiesgärtli nach Rheinsfelden, Zweidlen und Kaiser-stuhl. Auf die Wandersaison im Jubiläumsjahr hin sind die Wege neu ausge-schildert und neue Orientierungstafeln montiert worden.www.gkz.ch

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Der Rhein von Kaiserstuhl bis Stein amRhein war Teil der Abwehrfront, welchemit der Sperre zwischen der Wölflishaldeund dem Rhinsberg den Alltag in Glattfel -den beeinträchtigte. Nebst den verschwin-denden Zeitzeugen dokumentieren nurnoch einige Panzersperren und Bunkeran -lagen den Widerstandswillen des Schwei -zer volkes in den Jahren 1939 bis 1945.

Wie war die Bedrohungslage damals für die Schweiz?Die schweizerische Landesausstellung 1939 inZürich zeigte noch eine «heile Welt», die esaber nach dem Einmarsch der deutschen Wehr-macht am 15. März 1939 in Böhmen undMähren schon nicht mehr gab. Die SchweizerGrenztruppen wurden deshalb am 29. August1 939 mobilisiert und einen Tag später wurdeGeneral Henri Guisan von der Bundesver sam m-lung als Oberkommandierender der Schwei zerArmee gewählt. Der Kriegsbeginn am

1. September 1939 mit dem Einmarsch derDeutschen in Polen löste für die Schweiz einenTag darauf die Generalmobilmachung mit demOperationsbefehl 1 aus. Am 4. Oktober folgteder Operationsbefehl 2, mit dem «Auf marschNord», um einen allfälligen Angriff der Wehr-macht abzuhalten.

Einzige noch intakte Befestigung im KantonDie im Jahre 1937 erbaute Sperrstelle Eglisaumit 37 Objekten wurde erst 1941, also mittenim Krieg, nach dem Frankreichfeldzug 1940,mit einem Sperrriegel bei Seglingen verstärkt.Als Teil einer Abwehrfront von Kaiserstuhl bisStein am Rhein entstanden in der SeglingerSenke, zwischen dem Hilten- und Rhinsberg,drei Infanteriebunker, eine Tankmauer undHöckerhindernisse. Letztere sind bei uns nochbekannt als «Chinesenmauer» mit acht befes-tigten Durchlässen, um im Ernstfall die Bahn-und Strassenverbindung von Eglisau nachBülach zu sperren. Inzwischen auch von denStacheldrahtverhauen befreit, ist dies dieeinzige noch intakte Grenzbefestigung imKanton Zürich. Diese Abwehrfront war zusam-men mit dem Artilleriewerk Ebersberg einBrückenkopf und somit eine Schlüsselstellungder Grenzbrigade 6.

Interessant ist, wie der Landerwerb für dieBefestigungsanlagen abgewickelt wurde. Fürganze 109 Franken erwarb der Bund die Grund-stücke für die Festungsanlage Wölflis halde/Eglisau. Der Ansatz für Waldflächen lag bei 15Rappen und Wiesen bei 25 Rappen pro Are.Waldbäume auf einem 7 Aren-Grund stück miteinem Apfelbaum hatten pauschal gerade maleinen Wert von 329 Franken. Eine Fläche von 73Quadratmeter für ein Tank barrik adenmagazin

Panzersperren erinnern an eine Zeit voller Angst und Not

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von Albert Bachmann

Bunker an der Front.

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«Im Gländ» brachte dem Eigentümer 100Franken und einen Jahreszins von 4 Frankenein. Reich konnte man also bei diesem «Han-del » nicht werden.

Der diesjährige, von Alfred Dünki organisierteBannumgang im Dorf führte, mit einem klei-nen Getränkehalt, ein Stückweit dieser damali-gen Abwehrfront entlang. Eine Innenbesichti- gung der Bunker lohnt sich hier leider nichtmehr, da sie ausgeräumt sind und seit der Auf-lösung des Festungswachtkorps im Jahre 2003nicht mehr instand gehalten wurden. Eigent-lich ist das eine Schande, da nun so eineschlimme Zeit der heutigen Jugend nicht mehrpräsent gemacht werden kann. Armut, Ent-behrungen und Angst waren da ständigeBegleiter der Erwachsenen und der Kinder.Während vieler Jahre waren die Jungen «Halb-waisen», da die Väter, ohne Verdienst imMilitärdienst abwesend waren. Deshalb mussteauch der Autor überall mithelfen, meist bar-fuss, da Schuhe zu teuer waren. Diese unfrei-willige Mithilfe bei den Bauern, oft bis zumUmfallen, dazu wenig Freizeit und schon garkeine Ferien, das bewahrte die Jugend dafürvor manchem Unsinn, der den heutigen, oft im Überfluss lebenden Jungen, einfällt.

Gemüse und Kartoffeln statt RasenHeute braucht es mitten in der Zeit des Frie-dens wieder Mut zum Schweizersein, dennman will uns weismachen, unsere Eigen stän-digkeit sei wirtschaftlich nicht tragbar. Dabeihat kein Land die von Wirtschaftskrimi nellenverursachte Krise so gut gemeistert. Schliess-lich hat uns die teuer erkaufte Neutralität undder gelebte Patriotismus im Zweiten Weltkriegeine Knechtschaft erspart. Noch sind wir inunserem Denken und Handeln selbstständigund eine Mehrheit möchte dies auch weiterhinso erhalten.

Auf den Beginn des Frankreichfeldzuges am10. Mai 1940 folgte ein Sommer mit Gemüsestatt Rasen, Kartoffelanbau statt Blumen.

Da unser Land von den Achsenmächten einge-schlossen war, drohte eine Hungersnot. Der «Plan Wahlen» ab 15. November 1940 be-scherte uns die Anbauschlacht, damit wirweiter unabhängig bleiben konnten. Die Ratio-nierung wurde am 2. Juni 1944 eingeführt.Man durfte nur noch mit den entsprechendzugeteilten Karten und Marken einkaufen. Sieblieb uns bis Mitte 1948 erhalten.

Die Politik war ein BalanceaktNicht nur in Kriegszeiten versucht man die«Cleverness» der Schweizer zu unterlaufen.Man bedenke aber, dass uns die Demokratienicht einfach in den Schoss gefallen ist. Esbedurfte Jahrhunderte mit langen Auseinan-der setzungen, um sie und die Einhaltung der Menschenrechte zu erringen. Die Demo-kratie fordert einen würdigen Umgang iminternationalen Leben und bekämpft diktatori-sche Zustände. Der Dank gilt hier allen. Auchunserem General, der mit viel Geschick undeinigen fragwürdigen Kompromissen unserLand vor dem Schlimmsten bewahrte. Somusste er unter politischem Druck am 20. Juni1940 Luftkämpfe mit den Deutschen verbietenoder später den Güter- und Gefangenentrans-port durch den Gotthard zulassen. Ab dem 7. Oktober wurde in der ganzen Schweiz dannauch die Verdunkelung angeordnet.

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Panzersperre

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Am 25. Juli 1940 rief der General zu einemäusserst riskanten Treffen mit 500 Offizieren,zum legendären Rütlirapport auf. Dem Flieger-oberst Philipp Vacano, welcher damals nochauf der Glattfelder Wölflis halde wohnte, musses bei der Überfahrt von Brunnen aufs Rütli,beim Gedanken an einen Sabotage angriff aufdieses Schiff, wohl «kalt den Rücken heruntergelaufen sein». Die gesamte Heerführungwäre auf einen Schlag ausgeschaltet gewesen!

Ja, die Wölflishalde war oft im Brennpunkt desWeltgeschehens, da komponierte nicht nurPaul Hindemith, es fanden hier Zusammen- künfte mit den Korpskommandanten statt. Dawaren an dieser Abwehrfront lange Zeit auchTruppen einquartiert.

Was eine Zeitzeugin erzählt Stellvertretend für wenige, noch lebende Zeit-zeugen, erzählt Heidi Frei-Dünki Folgendes:

Es lag schon mehr als ein Gerücht in der Luft,dass Deutschland uns wohl bald überfallenwürde. Damals besuchte ich gerade die ersteSekundarklasse, als am 2. September 1939mein Onkel Emil Meier im Emmer, mit dem«Feuerhörnli» Alarm schlug und verkündete:Es ist Krieg, alle Wehrmänner müssen soforteinrücken! Es war eine Hektik im Dorf, sogaraus Schaffhausen kamen Soldaten zum Schul-haus Hof. Diese wurden an der Grenze verteilt.Bald wurde klar, die Unterstände waren zuklein, Wirtschaften für die Verpflegung hattees zu wenige, deshalb wurden Scheunen undprivate Stuben belegt. Auch auf der Wölflis-halde wurden 20 Mann einquartiert, da galt eslange Zeit, sich sehr einzuschränken.

Schul- und ArbeitsstundenVom Krieg selbst bekamen wir als Kindernur indirekt etwas mit. Wenig Schule, viel harteArbeit in Haus und Hof und auf dem Felde,

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Die Aktivdienstkameraden, die noch vom Krieg erzählen können, werden immer weniger.

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dies meist barfuss. Geld für Kleider und Schu-he war knapp. Wir hatten noch Glück, dass wirSelbstversorger waren, anders erging es denFabrikkindern, wenn der Vater im Militärdienstwar und die Mütter kaum einen Verdiensthatten. Diese Kinder mussten bei den Solda-tenküchen mit ihren Milchkesseli für etwasEssensresten anstehen.

Grossen Schrecken verbreiteten unter derBevölkerung die Bombardierungen vom 1. April 1944 in Schaffhausen mit 40 Toten, am22. April in Stein am Rhein mit 9 Toten und am9. November in Rheinsfelden mit drei Toten(siehe dazu den Bericht im Jahrheft 1989).

Das Ende mit KirchengeläutAm 6. Juni 1944, mit der Landung der Alliier- ten Truppen in der Normandie, wendete sichdas Blatt zugunsten der allierten Westmächte.Dies bewirkte zwar zunächst eine erneuteMobilisierung der Schwei zer Truppen. So dauerte es noch bis zum 8. Mai 1945, bis

endlich der Frieden in der Schweiz verkündetwurde. Unser Land tat das, indem alle Kirchen-glocken vom Genfer- bis zum Bodensee diegute Nachricht verbreiteten.

Wenig ist oft mehrAuch in Glattfelden waren alle froh, dass dieseschwierige Kriegszeit endlich überstanden war.Noch drei Jahre lang dauerte dann die Ratio-nierung und fast weitere zwei Jahre ging esnoch, bis alle Unterstände und Hilfsunterkünf-te geräumt waren.

Das beklemmende Gefühl und die Angstblieben vielen Zeit ihres Lebens in Erinnerung.Was ist aus der Kriegszeit zu lernen? – DassGlück und Zufriedenheit gar nicht viel kostenmüssen und dass der Zusammenhalt unter denMenschen im Dorf und im Land wichtig ist.Dass Gier und Machtstreben nur unendlichesLeid bringen und dass, kurz zusammengefasst,wenig oft mehr ist.

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Entlang der Grenze zu Deutschland baute die Armee ab 1935 unzählige Bunker, Unterstände, Geschützstellungen undPanzersperren in drei Verteidigungsgürteln. Der erste ( in der Grafik dunkelgrau) verlief mit einer Bunkerkette direkt amRhein, der zweite (mittelgrau) versetzt, etwa auf der Höhe Siglistorf, Weiach, Glattfelden, der dritte deutlich rückver-setzt über den Stadlerberg (hellgrau) nach Bülach und weiter nach Osten. Die meisten der eingezeichneten Bunker sindheute noch vorhanden.

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Unser Alters- und Pflegeheim im Eichhölzli jubiliert

von Bruno Meier

Unser Alters- und Pflegeheim im Eichhölzlifeierte heuer seinen 20. Geburtstag. ZweiJahrzehnte, in denen unsere Pensionärin -nen und Pensionäre viele frohe Stundenverbringen durften. Besucher staunen im-mer wieder über die moderne Anlage, die einem Hotelbetrieb um einiges näherist, als einem tristen Alterssitz.

Im Frühjahr 1987 wurde die Abstimmungsvor-lage für ein Glattfelder Altersheim im Eichhölzlivon der Gemeindeversammlung genehmigt.Am 14. März des folgenden Jahres fand dannder Spatenstich für das 9,4 Millionen-Projektstatt und nach zweijähriger Bauzeit konnte dasHeim am 1. April 1990 in Betrieb genommenwerden. In der Hausordnung des Heimes stehtganz am Anfang: «Wir begrüssen Sie undheissen Sie herzlich bei uns willkommen. Ger-ne wollen wir alles tun, um Ihnen das Leben soangenehm wie möglich zu gestalten.» DieseWorte sind nicht nur Höflichkeitsfloskeln,sondern waren ab dem ersten Tag an ernstgemeint. Dies erklärte schon der erste Heim-

leiter Alfred Gnägi anlässlich der Eröffnungs-feierlich keiten. Laut seinen Worten sollte dasneue Heim keinesfalls ein trister Alterssitz, son-dern in erster Linie eine lebendige Begegnungs-stätte sein, in der sich die Pensionäre wie auchdie Besucher wohlfühlen. Deshalb wurde aufeine wohnliche Raumgestaltung ebensolchenWert gelegt wie auch auf die Möglichkeit einerumfassenden und sinnvollen Beschäftigung.

In Gemeinschaft mit anderenMit unserem prächtigen Altersheim wollte manalso vor allem jene älteren Leute ansprechen,die es vorziehen, in Gemeinschaft mit anderenzu leben oder denen das Führen eines eigenenHaushaltes zu beschwerlich geworden ist.Gleichzeitig sollte eine leichte Erkrankung nichtgleich ins Spital führen, sondern im eigenenHaus, in der Leichtpflegeabteilung, auskuriertwerden können. Diese enthielt bei der Eröff- nung vor 20 Jahren 14 der insgesamt 42 Plätzeund befand sich im Erdgeschoss, so dass dieauf gleichem Niveau liegenden Gemeinschafts- räume leicht zu erreichen waren. Zwischenzeit-

Das Alters- und Pflegeheim im Eichhölzli bietet unseren Senioren seit 20 Jahren einen angenehmen Alterssitz.

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lich musste die Pflegeabteilung allerdingserweitert werden. Dies vor allem darum, weilsich die heutigen Rentnerinnen und Rentnerimmer später dazu entschliessen können, insAltersheim zu ziehen. Gleichzeitig sind Pflege- fälle mit steigendem Alter aber auch häufiger.

Wohlfühlen dank eigener MöbelDie Wohnzimmer der Pensionäre sind im Eich-hölzli im ersten und zweiten Obergeschossangeordnet. Alle mit Südlage und schönerAussicht auf die Buechhalde. Besonders vor-teilhaft ist auch, dass die Heimbewohner ihreZimmer mit den eigenen Möbeln einrichtenkönnen, was viel zum eigenen Wohlgefühlbeiträgt. Einzig die Spezialbetten werden vomHeim gestellt. Die Pensionäre bewohnen vor-nehmlich Einzelzimmer und Ehepaare belegenwenn immer möglich zwei nebeneinanderlie-gende Zimmer, die durch eine Verbindungstürezu einem Appartement werden. Zu jedemZimmer gehört zudem ein abgeschlossenerRaum mit WC, Dusche und Waschtisch. DieWohnzimmer selbst verfügen über Anschlüssefür Telefon, Fernsehen und Radio. Aber auchein eigener Briefkasten sorgt dafür, dass sichdie Bewohner nicht eingeengt fühlen, sondern

sich eher in einer modernen Hotelanlage mitallen Schikanen wähnen.

Cafeteria ist der MittelpunktZum Sitzen, Plaudern oder um gemeinsam einGläschen Wein zu geniessen ist schliesslich die Cafeteria gedacht, die auch von Nichtbe-wohn ern aus dem Dorf oder von auswärtsbesucht werden kann. Hier kann der Pensionärmit Angehörigen oder Freunden gemütlichzusammensitzen, sich eine Köstlichkeit servie-ren lassen oder in aller Ruhe ein Jässchenklopfen. Die Cafeteria war aber auch von An-fang an der Mittelpunkt für unzählige kul-turelle Anlässe und Feiern. Ob Diashow, Thea-ter vorführungen, Gesangsvorträge oder Gottes dienste, hier in diesem Mehrzweckraumspielt sich das ganze öffentliche Leben derHeim bewohner ab. Und dies alles selbstver-ständlich ohne Zwang und völlig freiwillig. Wie sagte es doch schon der erste HeimleiterAlfred Gnägi bei der Eröffnung: «Wir habenhier keine Insassen sondern Heimbewohner,die ihren Alterssitz in vollen Zügen geniessensollen.» Eine Aussage, die auch heute, 20 Jahrenach der Eröffnung noch immer hundertpro-zentig der Wahrheit entspricht.

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Das Team rund um Küchenchef Rex McMillan sorgt auf kulinarischer Ebene für das Wohl der Heimbewohner.

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Ab 1130 wurde «Glatevelden» in einerUrkunde zum ersten Mal erwähnt. Mitziemlicher Sicherheit gibt es in denArchiven keine Ansicht von Glattfeldenaus jener Zeit. Die meisten Dörfer sinderst in einigen wenigen Urkunden er-wähnt. Bilder gibt es erst ab 1500, meis-tens auf Karten. Die ersten Häuser desDorfs lagen zwischen dem Winkel unddem unteren Stocki. Das Sagen hatten injenen Jahren die Freiherren von Tengen.

Die erste Besiedlung von Glattfelden fand wohlim 11. Jahrhundert statt. Zuvor hatten dieRömer weite Teile der Wälder abgeforstet. Mitdem Brennholz betrieben sie ihre grosszügigenBadeanlagen. In dieser Zeit gab es keine Dörfer,sondern nur Siedlungen. Die meisten Men-schen lebten an den Flüssen und Bächen, wo esauch fruchtbaren Boden für den Ackerbau gab.Das «Dorf» bestand aus eingezäunten Höfenmit je zwei bis drei Gebäuden. Einem einfachenWohnhaus mit Ställen, in der Mitte der Sied-lung eine kleine Kirche, erhöht auf der Steig einWohnturm des Dorfherren. Auch ein Backhaussowie eine Scheune für die Abgaben der Bau-ern gehörte zu den Siedlun gen. Die Behausun-gen im Mittelalter waren einfach, es fiel nurwenig Tageslicht in den Innenraum. Es gab nureinen Raum zum Arbeiten, Wohnen und Schla-fen, auch das Vieh wohnte mit im Haus.

Fleisch war ein FestessenAusreichendes Essen war unter der Landbe völ-ke rung keine Selbstverständlichkeit. Aus grob-gemahlenem Korn machten die Frauen Breiund Fladenbrot. Abwechslung gaben Rüben,Kohl, Bohnen, Äpfel, Birnen, Kirschen undNüsse. Fleisch war selten und man ass es meis-tens als Auflauf mit Gemüse. Die Kleidung derLandleute war einfach. Man trug einen kurzenKittel mit weiten Ärmeln und Beinklei dern,dazu einfache Schuhe aus Rindsleder oder manlief barfuss. Ab dem zwölften Jahrhundert gab es eine Vorschrift, die nur noch schwarze Kleider erlaubte. Alte Men schen wurden da-mals sehr geachtet. Wegen ihrer Lebenserfah-rung galten sie als weise. Im Durchschnittwurden die Menschen nur 30 Jahre alt. DieHälfte der Menschen starb schon im Kindesal-ter. Frauen waren die meiste Zeit schwanger.Gab es im Mittelalter eine schlechte Ernte,

880 Jahre Glattfelden – Eine Zeitreise ins finstere Mittelalter

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von Harry Bohnet

Jos Murer (1530–1580) war Amtmann, Zeichner,

Topograph und Dichter. Die Karte wurde nach

ihrem Aufriss in Holz geschnitten. Datiert 1566,

Glattfelden mit Kirche und drei Siedlungen.

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brach eine Hungersnot aus. Assen die Men-schen Verdorbenes, starben sie halt früher. Die Krankheiten versuchte man mit Heilkräu-tern zu heilen.

Quartier Stocki als Dorfzentrum Jos Murer hat Mitte des 16. Jahrhunderts dieersten Karten des heutigen Kanton Zürich auf-gezeichnet. Eine erste, etwas genauere Vor-stellung der zürcherischen Landschaft ergibtsich auf der Gygerkarte von 1667. Da wirdersichtlich, dass die erste Besiedlung mit einzel-nen Gebäuden zwischen dem Winkel, demUnterdorf im unteren Stocki und südlich derunteren Steig stattfand. Die ersten Höfe vonGlattfelden hatten eine leicht erhöhte Wohn-lage, nahe an den Äckern, den Wiesen sowieden zahlreichen Wasserläufen der Glatt, einidealer Wohnort für die ersten Glattfelder.

Die Herren von Tengen, ihr Grossbesitz und ihre MachtWeltliche Grundherren waren im Mittelalterzuerst als Gebietsverwalter die Zähringer, dannfolgten die Freiherren von Tengen. Heute stehtnoch auf der Steig im oberen Dorfteil ein ver-steckter Wohnturm. Leider gibt es keine Urkun-den, Chroniken oder Fundgegenstände ausdiesem Zeitraum. Die Erbauung einer so gros-sen Burg- und Verwal tungsanlage in Tengenkostete die Herren von Tengen viel Geld, auchwenn man in Betracht zieht, dass durch Fronar-beit und Dienste vieles unentgeltlich geleistetwurde.

Der Besitz der Herren von Tengen war umfang-reich. Die Herrschaft umfasste ursprünglich dieStadt und Hinterburg Tengen mit ihren dreiMühlen, die Gehöfte Siggen hof, Teggenhofen,Haslach, den Weiler Immen stetten und denRohrerhof. Dazu kamen die Orte Büsslingen,Kirchstetten mit Wiechs und die Mühle Hellis-hofen. Neben der Zollstätte Schlauch und demVerenahof in Bütenhard, schliesslich Talheim,Uttenhofen, Nordhalden und Kommingen.Weit umfangreicher und wertvoller waren die

Besitzungen der Freiherren in der Schweiz. Sieerstreckten sich südlich Tengen über Rejat mitMerishausen bis vor die Tore von Schaffhausenund umfassten grosse Landflächen im Klett- gau, sogar im Breis gau, dazu diverse weitereOrte im Kanton Schaffhausen. In den heutigenKantonen Thur gau, Zürich, Aargau und Solo-thurn gab es weite res Eigentum der Freiherren.Mit den linksrheinischen Burgen Laufen amRheinfall und Eglisau beherrschten sie wichtigeStrassen und Brücken, die aus dem Hegau undKlettgau nach Zürich und weiter über denGotthardpass nach Italien führten.

Die Burg zu Tengen Sie wurde 1150 von den Herren von Tengen als Teil der Stadtbefestigung erbaut. Die Ge-bäude der Burg sind eng zusammengedrängtauf einem Felssprung erstellt. In den Kriegs-

und Römerzügen der Stauffer, vermutlich umdas Jahr 1250, erhielten die Herren von Tengenfür ihre Dienste Anerken nung und als Gegen-leistung das Stadt- und Marktrecht für dennamengebenden Ort Tengen. Dazu die soge-nannte Exemption, das heisst, die Lostrennungvon der Landgrafschaft im Hegau und in derMadach.

Damit hatten die Freiherren nun eine eigeneHohe Gerichtsbarkeit, das heisst, sie hatten dasRecht zu richten über Leib und Leben. DasForst- und Wildbannrecht, das Zollrecht imSchlauch und auf der Rheinbrücke bei Eglisau,

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Burg Tengen

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sowie das Recht über Ein- und Auszug aus derHerrschaft gehörten ebenfalls neu dazu. Umdie gleiche Zeit erhielten Engen, Fürstenbergund Schaffhausen die Stadtrechte. Der Besitzder Burgenherren von Tengen erreichte indieser Zeit die grösste Ausdehnung. Im Jahre1249 ist auch ihr Wappen erstmals überliefert,das rechtssteigende silberne Einhorn im rotenFeld. Somit ist jetzt nicht nur die Burg, sondernauch die Stadt Tengen vollendet.

1442 wurde die hintere Burg durch denSchwäbischen Städtebund zerstört. Ein Brandzerstörte 1519 die vordere Burg Die Anlagediente als Steinbruch bis 1850. Von der ehemaligen Burganlage ist noch der stolze 32 Meter hohe Bergfried erhalten.

Die Freiherren in Eglisau und die Herr schaft GlattfeldenDie Gründung von Eglisau ist zweifellos auf die verkehrstechnisch günstige Lage am Rheinzurückzuführen. 1249 wurde erstmals eineBrücke als Verbindung zwischen Schwaben undZürich urkundlich erwähnt. Kurz zuvor hattenwohl die Arbeiten am Bau der Stadt begonnen.1254 war sie befestigt und mit starken Torenversehen. Die «Gründer von Eglisau» entstam-men dem Geschlecht der Freiherren von Tengenaus dem Hegau, die in Eglisau während mehrals 200 Jahren herrschten. – Glattfelden wie auch Bülach gehörten zum Herrschafts-gebiet der Freiherren von Tengen. Der Dienst-

adel wohnte in Jestetten, Wil und Bülach,Verwandte der Freiherren regierten in Laufenund Freienstein.

Glattfelden hatte im Mittelalter «Edelleute»,deren Wohnturm auf der Steig stand. Über ihrLeben gibt es keine geschichtlichen Grundla- gen. Einzig in einer Chronik steht: «Ihr Stamm-sitz war in der Umgebung von Eglisau, wo sieden wichtigen Zoll bewachten. Zum weiterenBesitz gehörte die Herrschaft Glattfelden mitZubehör im heutigen Kanton Schaffhausen, an die sich im Süden weitere Güter und Rechtebis zum Zürichsee hin anschlossen». Mitte des 13. Jahrhundert befand sich die Familie«Freiherren von Tengen» auf dem Höhepunktihrer Macht.

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Bergfried Hans Conrad Gyger (1599 –1674) war Schweizer

Kartograf, Glasmaler und Ingenieur. 1667 wurde

nach 38-jähriger Arbeit die «Gygerkarte» fertigge-

stellt. Glattfelden hat schon Dorfgrösse erreicht.

…die Türe ins Mittelaltergeht auf…

Turmkeller der Edelleute auf der Steig für Interessierte offen• Kleine Geschichtsausstellung• Verkauf Glattfelder Jahrhefte,

Bestände 2000 bis 2010

Öffnungszeiten: Sonntag, 26. Juni 2011 und Sonntag, 28. August 2011, von 10.30–12.00 Uhr

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Am 28. Juni gab die Grüne GlattfelderKantonsrätin Susanne Rihs-Lanz imZürcher Kantonsrat ihren Rücktritt be-kannt, weil sie nach zwölf Jahren im Ratetwas kürzer treten möchte. Die Ab-schiedsparty mit dem Musikverein,Freunden und Weggefährten fand am 7. Juli auf der Wölflishalde statt.

«Ein Politiker muss gehen, bevor sein «Pfupf»nachlässt» hatte die Glattfelderin den Mediengegenüber erklärt. Sie habe ihr Amt als Privi-leg empfunden, denn es sei ein gutes Gefühl,wenn man merke, dass man auf Kantonsebe-ne etwas bewirken könne. Bewirkt hat dasaktive Ratsmitglied allerdings etwas. 99 Vor-

stösse hat sie eingegeben, das ist Rekord.Künftig will sie sich wieder mehr ihrem Privat-leben widmen und dabei die Musse nicht zukurz kommen lassen. Etwa mit Socken stri-cken oder entspannten Tagen im Tessin.

Party mit Pauken und TrompetenWenn die Politikerin selber die Bekanntgabeihres Rücktritts eher als kleinere Angelegen-heit taxierte, so hatte sie nicht mit ihremEhemann Toni gerechnet. Der liess es sichnicht nehmen, zum Sommeranfang bei sich zuHause auf der privaten Alp, der Wölflishalde,eine Abschiedsparty mit dem MusikvereinGlattfelden und vielen Freunden, Bekanntenund Behördenvertretern steigen zu lassen.

Kantonsrätin Susanne Rihs tritt zurück

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von Bruno Meier und Koni Ulrich

Susanne Rihs-Lanz vertrat das Unterland zwölf Jahre. Jetzt will sie etwas kürzer treten.

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waren und Chemikalien, die nun zu ihremneuen Standort transportiert werden mussten.

Entdeckung auf dem riesigen Estrich Nun war der Dachboden an der Reihe, daswürde wohl eine kurze Sache. Denkste! DieserRaum war mit noch viel älterem Gerümpelgefüllt. Und es war eng und kühl und staubigund nicht sehr hell und überhaupt, man kamins Schwitzen und wurde dreckig («Sii, luget Simal mini Hose a», «Muess ich das alange zumabe träge?», und so weiter). Dann machtenzwei Nachwuchsforscher eine sensationelleEntdeckung. In einer alten Holzkiste stiessensie auf einen riesigen Schädel. Von welcherKreatur mochte dieser Knochen wohl sein?Von einer ausgestorbenen Tierart? Die beiden

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Anpacken für ein neues Zuhause

von Werner Flück

Die prächtige Schulanlage Hof mitten imDorf erhielt mehr Schul- und Gruppen -räume. Dafür wurden WC-Anlagen ver-setzt, alte Einbauschränke herausgerissenund der Dachboden ausgebaut. Doch zu-vor hiess es anpacken für die Schülerin-nen und Schüler der 3. Sekundarklassen.Sie mussten Materialräume, Estrich undKeller von «Altlasten» befreien. Das gingnicht ohne Getöse.

Kurz vor den Sommerferien mussten die Ju-gendlichen des als Sekundarschulhaus bekann-ten Gebäudes anpacken und die Reno vations-arbeiten im Schulhaus vorbereiten. Zuerstdurchwühlten sie ihr gesamtes eigenes Schul-material und befreiten es von Altlasten («Ah,da isch mis Üebigsheft gsi», «Da isch ja no enalte Test vo mir », so etwa tönte es). Mit demBrauchbaren ging es quer über den Pausen-platz zum Realschulhaus, wo zwei zuvor ge-räumte Zimmer neu übernommen werdenkonnten. Natürlich mussten auch alle Bänkeund Stühle diesen Weg zurücklegen, was mitvielen Seufzern, einigen Unmutsäusserungen,etlichen blauen Flecken und mit kraftstrotzen-den Gesten bewältigt wurde. Endlichgeschafft, kam der nächste Auftrag: sämtlichesMaterial im Gebäude musste ebenfalls raus.Während einige nicht mehr aus dem Jammernherausfanden, liefen andere zur Höchstformauf. In den alten Materialräumen schlummer-ten tonnenweise Bücher, die nun in einenneuen Raum gebracht oder entsorgt wurden.Dann durfte das alte Naturlehrzimmer entrüm-pelt werden, Mann, lagen da viele alte bis sehralte Sachen herum. Selbst die Lehrpersonenstaunten über die vielen, seit Jahrzehntenunbenutzten Gegenstände, die sich in diesemRaum angesammelt hatten. Und all die Glas-

Das unheimliche Monster vom Dachboden

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Forscher tippten auf einen Elefantenschädel.Oder doch ein Mammut? Das Etikett an derKiste gab auch keinen Aufschluss. Was tun? Es wurde ein Präparator gefunden, der denSchädel gerne in seine Sammlung integrierte.Nach Stunden der Schlepperei füllte sich diebereit gestellte Mulde mit den Abfällen immermehr. Die letzten unbrauchbaren Einrich-tungs gegenstände wurden unter Anwendungvon brachialer Gewalt in ihre Einzelteile zer-legt und mit kraftstrotzenden Lauten über diehohe Muldenwand geworfen. Türe zu, Besen- reinigung rund herum und ein Posieren mitdem letzten eingeworfenen Teil, als wäre eseine Jagdtrophäe.

Nach den Ferien wie verwandeltNach den Sommerferien durften die Lehr per-sonen einen ersten Augenschein nehmen aufder Baustelle. Die neuen Zimmer waren nochweit weg von einer Inbetriebnahme, überallhingen Kabel frei aus den Wänden herausund Isolierungs- und Malerarbeiten standen

noch bevor. Dafür waren die Maurerar beitenim ehemaligen Dachboden schon fertig, nichts erinnerte mehr an den Staub und Dreckvergangener Jahrzehnte, und auch der Fund-ort des als Elefantenschädel eingestuftenKnoch ens war nicht wieder zu erkennen.

Gegen Jahresende neigte sich auch die Aussenarbeit dem Ende zu. Letzte Pinselaus- besserungen wurden noch an der Fassadegemacht und das Gerüst wurde im Rekord-tempo abgebaut. Schon bald dürfen dieneuen Räume bezogen werden. Dann heisstes wieder: Schulmaterial packen und trans-portieren, Pulte und Stühle schleppen. Ich hörsie schon, die Kommentare («was, det ufeträge?», «Sii, da chunt mr ja is Schwitze»,«was chömet mir defür über?», «ich ha schoBlattere a mine Händ»). Und ich sehe sie, diestolzen Blicke auf «ihr» neues Schulhaus,«ihr» neues Zimmer. In einer nächsten Etappeist dann das Realschul haus auf der Ostseitedes Areals an der Reihe. «Ou, nei, Sii!»

Viel Arbeit, für einmal weniger für die Hirnzellen als für die Muskeln.

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Mit dem Umbau des Sekundarschul hau -ses «Hof» konnte man mehr Schulraumschaffen, die vorhandenen Schulräumeauf den aktuellen Stand der Bedürfnissebringen und gleichzeitig einen Beitrag an den Umweltschutz leisten.

Das ursprüngliche Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert wurde damals zum Wohn-haus des Untervogtes von Glattfelden um-gebaut. Das Haus war zu jener Zeit umgebenvon einer barocken Gartenanlage und einerHofmauer, welche 1841 abgetragen wurde.Später erfolgte der Umbau zu einem Sekun-darschulhaus.

Das Gebäude wurde 1981 von der Denk mal- pflege Inventarisiert, unter anderem stehtdort als Schutzziel: «Erhaltung, sehr sorgfälti-ge und sachgemässe Pflege des sehr bedeu-tenden Zeugen einer sozialen, politischen,wirtschaftlichen und baukünstlerischen Epo-che an sich und als wesentlicher Bestandteildes Dorfes.»

Mit der Planung des Umbaus begann manbereits im Herbst 2008. Gemeinsam erarbeite-ten die Baukommission unter dem Vorsitz vonHans Hösli und das Architekturbüro Mark wal-der einen Entwurf, der am 1. Septem ber 2009der Gemeindeversammlung vorgestellt wurde.

Der lange Weg zum demokratischen EntscheidOhne nennenswerte Diskussion wurde demProjekt zugestimmt, womit es freigegeben warfür die Urnenabstimmung vom 29. November2009. Mit 1049 Ja-Stimmen gegenüber231 Nein-Stimmen wurde dem Kredit vonrund 2,6 Millionen Franken für den Umbaudeutlich zugestimmt.Baubeginn war dann in den Frühlingsferien2010. Zuerst wurde kräftig entrümpelt, bevorman mit den Umbauten beginnen konnte(siehe auch Seite 18 und 19).

Die neusten feuerpolizeilichen Vor schriftenmussten erfüllt und die komplette Gebäude-hülle gegen Wasser und Kälte isoliert werden.Die drei vorhandenen Schulzimmer im Erdge-schoss und im Obergeschoss wurden komplettrenoviert und mit technischen Hilfsmittelnnachgerüstet. Die sehr grosszügigen WC-An-lagen im Erdgeschoss wurden in das Unterge-schoss verlegt. An deren altem Platz hat esjetzt ein grosszügiges Zimmer für Gruppenun-terricht und ein Zimmer für Kleingruppen.

Auch im Estrich findet Schule stattDas Dachgeschoss wurde mit einer breiterenTreppe besser zugänglich gemacht, so konn-ten dort zwei Gruppenunterrichtsräume undein Material raum eingebaut werden. Im Unter-geschoss befindet sich neu nebst den neuenWC-Anlagen auch ein Materialraum für den

Neues Innenleben für das alte Sekundarschulhaus

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von Jürg Schmid

Vor ...

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Hauswart und der «Grosse Kellerraum», derfrühere Hofkeller, in dem schon manchesSchülerschlussfest und manches Examenessenstattgefunden hatte. Um diesen weiterhinnutzen zu können, mussten diverse Anpassun- gen gemacht werden. Mit einem Durchbruchin den Turnhallentrakt wurde es möglich, diefeuerpolizeilichen Auflagen mit den Fluchtwe-gen zu erfüllen und gleichzeitig wurden die

WC-Anlagen im Untergeschoss rollstuhl-gängig, da die Treppe im Turnhallentrakt miteinem Rollstuhllift ausgerüstet ist.

Da durch die Kellerwände ständig Feuchtigkeitin das Gebäude eintrat, wurden vor die Aus-senwände im gesamten Untergeschoss Vor-mauern erstellt und der Zwischenraum wirdnun ständig belüftet. Der grosse Keller stehtwie schon vor dem Umbau diversen Vereinenals Proberaum zur Verfügung, eine spätereNutzung durch die Schule ist jedoch auchmöglich. Pünktlich auf das Jahresende konn-ten alle Umbauarbeiten erledigt werden undder Schulbetrieb kann in der ersten Schul-woche des Jahres 201 1 in den neuen Räumenaufgenommen werden.

Unsichere Zukunft der FledermäuseÜberall wo man Dinge verändert, gibt es auchNebenwirkungen. So ist es noch nicht sicherob die Fledermaus familie, welche sich imobersten Teil des Dach geschosses eingenistethatte, immer noch dort haust. Zwar hat manmöglichst viel Lärm im Dachgeschoss vermie-den, isolierte das Dach nur im Bereich der

obersten Schulräu-me und liess denobersten Teil desGeschosses prak-tisch unverändert.So sollten dieFledermäuse ihrenRaum auch weiter-hin zum Lebennutzen können.Ob sie das aber inZukunft auch tunwerden, kann zurZeit noch nicht mitGewissheit gesagtwerden.

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während ...

…und nach dem Umbau

des Schulhauses.

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Der frühere Zweidlemer Lehrer TraugottBiedermann hat vor 20 Jahren die Geburtdes unabhängigen Staates Slowenien alsJournalist hautnah miterlebt. Seither setzter sich für das Land mit seinen Menschen,und besonders für ein ehemaliges Klosterein. Eine Stiftung sollte das Geburtshausdes Paul Parin retten und für Besucher ausdem Westen öffnen. Ob das gelingt, istEnde Jahr noch nicht entschieden.

Mit Fotoausstellungen im Restaurant Land-haus beim Bahnhof Zweidlen und in der Gale-rie Grossenbacher in Glattfelden machte derunterdessen 79-jährige Traugott Biedermannin diesem Jahr im Dorf zweimal auf das kleineLand im Südosten Europas aufmerksam. Einer- seits will er zusammen mit vielen Freunden inSlowenien dessen 20-jährige Existenz alsdemokratische Teilrepublik seit der AuflösungJugoslawiens feiern. Anderseits soll sein Ge-meinschaftsprojekt zur Rettung und Erhal tungdes Novi Klosters der Öffentlichkeit in derSchweiz und in Slowenien schmackhaft ge-macht werden. Denn das Projekt ist auf Stifterangewiesen.

Slowenien ist wie die Schweiz ein Alpenstaatund manche sehen eine gewisse Seelenver- wandt schaft zwischen den beiden kleinenLändern. So auch der Zweidlemer, der dasLand seit seiner politischen Öffnung in denletzten zwei Jahrzehnten regelmässig mehrereMale im Jahr besuchte. Die erste Visite beimziemlich heruntergekommenen ehemaligenGutsbesitz in der damaligen GrossgemeindeZalec war dann ein eigentliches Schlüssel erleb-nis. Es handelt sich bei der Anlage um dasGeburtshaus des Zürcher Psychoanalytikersund Schriftstellers Paul Parin. Dieser ist in der

Liegenschaft als Sohn eines jüdischen Gross- grundbesitzers aufgewachsen, bevor er inZagreb und Zürich Medizin studierte und sichspäter in der Limmatstadt weiterbildete. In derSchweiz gründete Parin eine eigene Schule,wo die Ideen des 2009 Verstorbenen weiterle-ben. Biedermann war klar, dass mit demzerfallenden Objekt etwas geschehen musste.

Begegnungszentrum und GedenkstätteGeld war in der Gemeinde für eine Restaura -tion keines vorhanden. Immerhin durfte derZweidlemer in den folgenden Jahren auf ei-gene Rechnung die notwendigsten Reparatu-ren und gröbsten Sanierungen vornehmen.Zu sammen mit Freunden investierte er in derFolge ziemlich viel Geld und noch mehr Zeit

Slowenien und das Novi Kloster sind seine zweite Heimatvon Koni Ulrich und Bruno Meier

Hat 20 Jahre seines Lebens in dieses

Projekt investiert: Traugott Biedermann

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in das frühere Kloster, welches ihm von Jahrzu Jahr mehr ans Herz wuchs. Erste Räumewurden wieder bewohnbar. Sie sollten der-einst für interessierte Feriengäste bereitstehen,dachte sich Biedermann. Der Schock kam, als Zalec im Rahmen einer nationalen politi-schen Umstruk turierung für viele überra-schend in sieben kleinere Kommunen umge-wandelt wurde. Die neue BesitzergemeindePolzela zeigte zunächst wenig Interesse amalten Gemäuer und dachte sogar daran, dieAnlage zu verkaufen. Das war bereits in denNeunzigerjahren ein Thema gewesen, nurhatte man da mindestens mündlich verein-bart, dass das Kloster einer Stiftung verkauftwürde, die es dann auch renovieren undunterhalten würde. Dass nichts Schriftlichesaufgesetzt wurde, erweist sich jetzt als Fehler.

Privater Käufer aufgetauchtNach zwei Ausschreibungen in der sloweni-schen Region ist nun im Herbst die Rede voneinem privaten Käufer, der das Novi Kloster als Meistbietender zu einem Preis von über600 000 Euros erwerben will. Ein Angebot derSchweizer und Slowenier Interessenten umTraugott Biedermann ist aus formellen Grün-den gar nicht in Betracht gezogen worden. Soist die Lage Ende Jahr dramatisch, denn be-reits droht eine Frist, bis wann das Novi Klos-ter geräumt sein soll. Es stehen Tausende von geleisteten Arbeitsstunden auf dem Spiel,aber auch ziemlich viel investiertes Geld fürRenovationsarbeiten. Zur Zeit klären Freundein Slowenien ab, wie ein Teil der Vorarbeitenim Novi Kloster durch einen allfälligen Erwer-ber finanziell abgegolten werden könnte. «Sooder so, im Winter kann ich weder die Woh-nungen noch die Bibliothek räumen. Es gehtzunächst auch um eine Frister streckung bis imFrühling», sagt Traugott Biedermann.

Noch will der Zweidlemer seinen Traum nichtbegraben. Möglichst viele Mitglieder hätten,auch mit kleineren Beiträgen, die finanzielleLast des Projekts gemeinsam tragen sollen. Als

Gegenleistung hätte Biedermann die Stiftereingeladen, ihre nächsten Ferien im NoviKloster zu verbringen. Dort stehen inzwischendrei kleinere Wohnungen mit Bibliothek fürGäste zur Verfügung. «Mir geht es wirklichnur um die Rettung dieser einzigartigen kultu-rellen Stätte», betont Biedermann. Diesehätten in den letzten Jahren auch schon etli-che Glattfel der kennen gelernt. Wer dort ein,zwei Woch en leben könnte, würde viel überdas Leben von Paul Parin erfahren, lernte Landund Leute kennen und könnte etwas tun fürden Aus tausch zwischen der Schweiz undSlowenien, zwischen Glattfelden und Polzela,sagt Biede rmann. «Die beiden Gemeindensind sich, was ihre Strukturen betrifft, verblüf-fend ähnlich.»

Erst wenige Räume im früheren Kloster

sind wieder bewohnbar.

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Das Jodelchörli «Alte Kameraden» ist nicht mehr

von Albert Bachmann

Im Jahre 1949 als NCR-Jodelchörli gegrün-det, ist der Verein am 5. Juli 2010 aufge-löst worden. Die als Schlusspunkt auf denAugust noch angesetzte Reise nach Engel -berg musste ins Wasser fallen. Zu vieleliebe Kameraden waren innert kurzer Zeitverstorben, Nachwuchs war nicht in Sicht.

Es fiel den übrig gebliebenen elf Aktiven sicher nicht leicht. Das Ende des Jodelchörlis«Alte Kameraden» war auf Ende Jahr so oder so angesetzt gewesen. Am 28. Augusthätte eine Reise nach Engelberg den traurigenSchluss mit einem würdigen Anlass in derKlosterkirche besiegeln sollen. Lieder aus der

Jodlermesse wären noch einmal gesungenworden. Dazu kam es dann nicht einmal mehr.Mit dem unerwarteten Tod von André Kägi-Bremi, mitten in der Zeit der Proben, fandDirigent Hermann Hediger die nötige Motiva-tion nicht mehr, auf den speziellen Auftritthinzuarbeiten. Dass der Nachwuchs fehlte,mag beim Entscheid mitgespielt haben. Sowurde das Chörli, in welchem die Aktiven, wieder Name sagt, mit verschiedensten Altersge-bresten zu kämpfen hatten, vorzeitig zu denAkten gelegt. Als Erinnerung bleibt den Mit-gliedern eine schöne Zeit mit Gesangskamera-den und dem Publikum die Freude an zweiCompact Discs aus den Jahren 1997 und 2001.

Das Jodelchörli «Alte Kameraden», wie es sich vor einigen Jahren präsentierte.

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Die örtliche Krankenpflege (Kranken pfle -ge verein) und spätere Spitex wird nachfast 100 Jahren ins Alterszentrum Gram -pen in Bülach ausgelagert. So kann dieAdministration zentraler erfolgen. Dassoll sich positiv auf die im Zuge der zu-nehmenden Professionalisierung stetigangestiegenen Anforderungen auswirken.Ein Rückblick auf ein Jahrhundert, verbun-den mit dem Dank an all diejenigen, die indiesen Jahren Einsatz geleistet haben.

Leider fehlen die Dokumente zum Vereinslebenbis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg,welche die damaligen Arbeiten belegen wür-den. Weil Zeitzeugen nicht mehr leben, sindnur Notizen vorhanden. Vielleicht lagern dieProto kolle noch in einem Keller oder Estrich?Nach 1947 ist dann aber festgehalten, dass esdamals nur eine angestellte Hauspflegerin gab,welche für einen Stundenlohn von 1 Franken80 in einem Zehnstundentag viele Pflichten zu erfüllen hatte. Oft war der Arbeitstag auch 15 Stunden lang, mit Essen bei den Familien,welche sie pflegte, bei Mittellosen sogar kostenlos.

Unter der Obhut der GemeindeDie Einnahmen des Krankenpflegevereinssetzten sich aus Staatsbeiträgen, aus demGemein de gut, aus Spenden und den Mitglie-derbei trä gen von fünf Franken zusammen.Bereits 1949 wurden Richtlinien geschaffen,welche die Ausbildung und die Anstellungsver-hältnisse von Hauspflegerinnen regelten. DerVerein stand von Anfang an unter der Obhutder Ge meinde, welche in Notlagen auch finan-zielle Unterstützung anbot. Anhebungen der Tarife und Mitgliederbeiträgegab es 1961, 1962, 1966 und 1975, da stand

der jährliche Beitrag auf 15 Franken. Im glei-chen Jahr wurde die Pflegerin Marie Michaudmit 25 Dienstjahren verabschiedet. 1978 wur-de in Zusammenarbeit mit dem Frauenvereinund der Fürsorgebehörde ein Mahlzeitendienstorganisiert und damit ermöglicht, dass diePflegebedürftigen zu Hause bleiben konnten.

Auszüge aus der Zeittafel 1912 Gründer Pfarrer Bühler, Gottlieb Lee-

Schlatter, Gustav Ulrich, Dr. Zuber undGemeindeschreiber Keller. Dokumentenicht im Archiv.

1952 Gründung der Schweizerischen Vereini-gung der Hauspflegeorganisationen.

1962 Das neue Gesundheitsgesetz macht die Gemeinden verantwortlich.

1986 Beitritt zur Vereinigung der Haushilfe organisationen KVHO.

1988 Anschaffung eines Autos für den Krankenpflegeverein

Die Krankenpflege wird nach Bülach ausgelagert

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von Albert Bachmann und Barbara Mathis-Engelhard

Barbara Mathis-Engelhard (l.) und Marianne Haas

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1990 Eröffnung des Alters- und PflegeheimsGlattfelden, wo ein Telefon mit Tonbandund Eurosignal zur Verfügung steht.

1992 Gründung des kantonalen Spitex-Verbandes.

1994 und 1995 gibt es ein neues Bundesge-setz mit Verordnungen zur Krankenver-sicherung (KVG).

1995 Neue Tarife, Trennung in pflegerischeund nicht-pflegerische Leistungen.

1997 Der Krankenpflegeverein unterschreibtden SPITEX Vertrag. Dadurch verschär-fen sich die Anforderungen punktoPersonalausbildung, Dossierführung,Qualitätssicherung, Trennung von Leistungsaufwand.

1997 Das Büro wechselt vom Gemeindehausin den Zivilschutzraum des neu gebauten Altersheims.

1998 Das Büro zieht nochmals um, ins alte LKW Gebäude.

1999 Das KVG verlangt nun mindestens eine diplomierte Pflegefachfrau, deshalberfolgt die Anstellung der ersten diplomierten Krankenschwester

2003 Namensänderung in Spitex Glattfelden2004 Der Mahlzeitendienst mit freiwilligen

Helferinnen wird ausgebaut und neu organisiert

2005 Leistungsvereinbarung mit der Kinder spitex des Kantons Zürich

2006 Eine letzte «Züglete» an die Eichhölzlistrasse 55.

2007 Leistungsvereinbarung mit der Onko-Spitex

2008 Die Bundessubventionen fallen weg, derneue Finanzausgleich wird umgesetzt.

2009 Einrichtung eines Abenddienstes mit den Spitex-Diensten der Stiftung Alters zentrum Bülach. Das EDV-Zeitalter hält Einzug.

2010 Die Arbeitsrapporte werden neuerdingselektronisch erfasst und weiter-verarbeitet. Im Ganzen arbeiten zur Zeit acht Teilzeit-Mitarbeiterinnen für die Spitex Glattfelden.

Seit dem 1. Januar 2010 sind die Spitex-Diens-te der Stiftung Alterszentrum Bülach für dieSpitex Versorgung von Glattfelden verantwort-lich. Somit werden die Leistungen für Glattfel-den von Bülach her erbracht. Für die Klientenin unserem Dorf bleibt die Qualität der Pflegeallerdings unverändert. Die bisherigen Pflege-fachfrauen und Haushalthilfen, namentlich dieFrauen Haas, Grünenwald, Birkner, Gut undGraf, sind in der Regel mehrheitlich in Glattfel-den im Einsatz. Die letzte Präsidentin deseigenständigen Glattfelder Spitex Vereins warBarbara Mathis-Engelhard.

Tarife sind 70 mal höher als am AnfangDie Kosten stiegen von einem Franken proStunde im Jahre 1947 auf 70 Franken für eineAbklärung und Beratung und auf 65 Frankenfür eine Untersuchung heute.

Die Grundpflege kostet heute 51 Franken40 pro Stunde, die Haushalthilfe 38 Frankenfür Nichtmitglieder, 28 Franken für Mitglieder.Die Mitgliederbeiträge des Krankenpflege-vereins stiegen von anfangs fünf Franken aufheute 40 Franken.

Einblick in die Protokolle• Es sagte ein Vorstandsmitglied an einer

Sitzung: «Diplomierte Schwestern besorgen doch den Haushalt nicht, idealwäre deshalb eine gelernte Schwester, die auch noch für die Schweine kocht!

• In den sechziger Jahren verlangte einePflegerin beim Vorstand des Vereins einenFöhn und einen Staubsauger, weil sie mit diesen Geräten ihre Einsätze schnellererledigen könne.

• Einmal erfolgte ein Antrag an die PTT aufErrichtung einer Telefonstange, damit diePflegerin nicht immer zur Nachbarin ansTelefon gehen müsse.

• 1971 wurde im Glattfelder Mitteilungsblattdie «Anschaffung eines Fahrstuhles» publiziert. Damit war natürlich ein ersterRollstuhl gemeint.

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Das Eidgenössische Schützenfest findetalle fünf Jahre statt und gilt als eine der grössten Sport veranstaltungen derganzen Schweiz. Umso mehr war dieTeilnahme für unsere Schützen ein her-ausragendes Ereignis.

Am Anlass nahmen rund 40 000 Schützen teil,welche im 300-Meter-Stand ihr Bestes gaben.Der Schiessverein Glattfel den reiste mit 17Mitgliedern in die Feststadt Aarau, um sichdort mit den übrigen 39 983 Schützen zu mes-sen. Geschossen wird zwar einzeln und es gibt auch eine Einzelrangliste, für den Vereingehört jedoch der Vereinswettkampf zu den primären Zielen.

Der SV Glattfelden trat in der zweiten von vierKategorien an. Zwölf Schützen zählen für das Vereinsresultat, welches dann über Gold-,Silber- oder Bronze-Lorbeerkranz für denVerein entscheidet. Den Durchschnitt von

92.715 Punkten von 100 möglichen darf manals sehr gut bezeichnen! Bester Glattfelderwar Werner Spalinger mit seinem 57er-Sturm-gewehr und sagenhaften 96 Punkten.

Grosser Empfang im DorfAm 18. September durfte der Verein seineLorbeeren in der Form eines Lorbeerkranzesmit Goldblatteinlagen entgegennehmen.Am 19. September wurde dies auch mit derDorfbevölkerung gefeiert. Wie es üblichist wurde der Schiessverein von diversenVereinsdelegation en empfangen. Angeführtdurch die Musikgesellschaft Glattfelden und Trachtenfrauen mit Blumen, marschierteman gemeinsam durch das Dorf. Das Ende des farbenfrohen Umzugs war dann bei derSpenglerei Keller an der Dorfstrasse, wo manmit einem guten Glas Wein auf den Erfolg anstiess und den schönen Nachmittag bei ge-mütlicher Stimmung und guten Gesprächengenoss und ausklingen liess.

Der Schiessverein am Eidgenössischen in Aarau

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von Jürg Schmid

Die stolzen Schützen ziehen zusammen mit Kollegen von anderen Vereinen durchs Dorf.

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«Die Lebensqualität fördern und erhaltenund gleichzeitig die Dorfgemeinschaftpflegen». Nach diesem Grundsatz hatAlfred Dünki praktisch sein ganzes Lebenausgerichtet. Jetzt ging der Landwirt,Fürsorge-Referent, Gemeinderat undNaturfreund in Pension.

Für Alfred Dünki war die Landwirtschaft nienur ein Beruf, sondern immer eine echte Beru-fung, die er als eingefleischter Natur freund mitviel Herzblut betrieb. Daneben interessierte ersich aber auch schon in jungen Jahren für die Politik. Ab seinem 20. Altersjahr liess er keine Gemeindeversammlung aus. Seine Chan-ce, selbst in die Politik einzusteigen, packte er 1982. Damals wurde er als Fürsorge-Refe-rent gewählt. Eine Aufgabe, die Dünki mitenormem Engagement wahrnahm.

Den Menschen stets im MittelpunktNachdem Alfred Dünki 16 Jahre lang als Für-sorge-Referent tätig war, kandidierte er 1998mit Erfolg für den Gemeinderat. In der Glatt-felder Exekutive betreute er die Ressorts Ge-sundheit, Umwelt, öffentlicher Verkehr sowieForst- und Landwirtschaft. Auch da stellte er die Menschen stets in den Mittelpunkt seinerÜberlegungen und Handlungen, gemäss seinerVision: «Die Lebensqualität fördern und erhal-ten und gleichzeitig die Dorfgemeinschaftpflegen. Das war ein Grundsatz, mit dem ichimmer gut gefahren bin und der mir vieleTüren geöffnet hat.»

Als Gemeinderat hat sich Alfred Dünki baldauch in etlichen Verbänden und Arbeits grup-pen eingebracht. So wurden sein Rat und seineErfahrungen etwa im Spitalverband Bülach, imKrankenheimverband Zürcher Unterland oder

in der Regionalen Arbeits gruppe «ZukunftAlter» sehr geschätzt. Und als sich dann nachder dritten Amtsdauer im Gemeinderat dernahende Ruhestand abzeichnete, realisierteDünki noch eine Idee, die ihn als GlattfelderUrgestein schon lange beschäftigte: Die Be-schilderung der Waldwege.

Zum Abschied ein BänkliDie Aktion Waldstrassenschilder ist mittlerweileerfolgreich abgeschlossen. Und wie AlfredDünki betonte, musste kein einziger Name neuerfunden werden. Alle Bezeichnungen beste-hen seit Urzeiten. Ein letzter persönlicherWunsch von Dünki, eine Ruhebank auf demhöchsten Punkt der Gemeinde, stiess bei sei-nen Gemeinderatskollegen vordergründigallerdings auf keine grosse Begeisterung. DieÜberraschung war deshalb um einiges grösser,als ihm das Kollegium sein mit Herzblut ge-wünschtes Bänkli anlässlich seiner letztenGemeindeversammlung als Abschiedsgeschenküberreichte. Dies auf genau 545 Meter überMeer, auf dem höchsten Punkt des Laubber- ges. Alfred Dünki: «Dieses unerwartete Ge-schenk hat mich tief berührt».

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Alfred Dünki – ein Urgestein ging in den Ruhestandvon Bruno Meier

Alfred Dünki vor seiner Holzbank auf dem Laubberg

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Das Zürcher Kunsthaus kennt wohl jeder.Aufgrund der Initiative von Sabine BöniBogo und Franziska Schlegel hat Glatt-fel den beim Schwimmbad sein eigenesKunst haus. Darin wird weniger ausge-stellt als vielmehr gestaltet und experi-mentiert. Zur Zeit sind 40 Personen zwischen 5 und 75 Jahren aus der Regionin kleinen Gruppen im entspanntenRahmen künstlerisch tätig.

Viele Jahre lebten Asylbewerber im Holzhaus,zwischen dem Schwimmbad und der GarageIten. Als der Raumbedarf anderweitig gedecktwurde, wussten zwei Glattfelderinnen rasch,was sie wollten: Ein Atelier, wo sie Kinder undErwachsene in geeigneter Atmosphäre unter-richten konnten. Kein Ausstellungshaus also,und vor allem kein Museum. Ein Kunsthauseben, so wurde es dann am 18. November2006 auch getauft, und so steht es in grossenLettern auf der Fassade. Sabine Böni Bogo, die ausgebildete Kuns tle h- re rin, wohnt in Zweidlen, ihre Kollegin in Glatt -felden. «Wir wollten den Kindern hier auf demLand mit dem Angebot eine Chance geben,»sagt Böni. Dass sie so rege genutzt werde,freue sie natürlich. In der Stadt gebe es genü-gend solche Möglichkeiten. Kunst müsse ebenvom Elitären, in auserwählten Hallen gezeig-ten, wegkommen hin zu allen Menschen. ImGlattfelder Kunsthaus müssen die Kinder undErwachsenen auch nicht alle 45 Minuten dieArbeitstische räumen. Sie können dranbleibenund es darf auch mal etwas länger dauern,wenn es sich so ergibt, besonders am Abend.

Eben von einer grossartigen Schiffsreise vonVancouver in Kanada nach Alaska zurück, hatsich Pensionär Röbi Romann am Vormittag zur

Gruppendoppelstunde im Kunsthaus eingefun-den. Konzentriert ist er an seinem Arbeitstischgerade über die im Wasser schwimmendenEisbrocken gebeugt. Während der Pinsel kurzinnehält, schildert Romann, wie er beim Hub-bard-Gletscher gewaltige Eismassen niederstür-zen sah. Von diesen ergreifenden Sekundenwill er etwas auf die Leinwand bringen. «Mit-gebracht hat er am ersten Tag einen noch niegebrauchten Farbkasten, mit dem ihn dieFamilie einst zu etwas mehr Musse aufmunternwollte,» erklärt Böni. «Es kam nie dazu», sagt Romann und lacht, der Beruf habe dasdamals nicht zugelassen. Umso glücklicher seier jetzt, wenn er das Versäumte hier nach-holen könne: «Zu Hause male ich nicht, esgefällt mir hier einfach besser.»

Gegenüber ist Ursula Ulrich daran, drei mitAquarell gemalte Steine unter Aufsicht ineinen alten Passepartout einzupassen, aus demsie zuvor antiquarisches Papiergeld

Das Kunsthaus, weit weg von Zürich

von Koni Ulrich

Franziska Schlegel (links) und Sabine Böni vor dem

Eingang zu ihrem Kunsthaus.

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herausoperiert hatte. Böni kann auch beimHandwerk lichen aus dem Vollen schöpfen,denn für sie hat das Material und der fach-männische Umgang damit, wenn es etwa umWerke für ihre eigenen Ausstellungen geht,einen hohen Stellenwert. Alice Füchslin, diedritte im Bund, beschäftigt sich mit Löwen-zahn, den sie auf packpapierähnliches Aus-schussmaterial bannt. Warum nimmt sie nichtbesseres Papier? – «Das Ergebnis ist gar nichtentscheidend, ich experimentiere ständig, ichwill gar keine Bilder zum Aufhängen», erklärtsie entschieden. Füchslin besucht das Mal-atelier Kunsthaus von Anfang an regelmässig.

Nach den ersten zwei Nachmittagsstunden im Primarschulhaus fahren Ronnya Hofer undZeynep Sin per Velo in die Kunstschule. Dortsind sie weitgehend frei in der Wahl ihrer Ar beit. Zeynep widmet sich zunächst einemgrossen Gesichtsporträt ihrer Freundin, während sich Ronnya zum wiederholten Mal mit einem Luchs versucht. In Nebenräumenund im bunt ausgestalteten Pausenraum zeu-gen Exponate von vergangenem Tun:

Kein Zeitdruck wie in der SchuleZwei Wollbrillen mit Gläsern gucken aus hand-gefertigten Brillenetuis. In einer Schuh schach-tel ist ein dreidimensionales Bade zimmer mitBoiler, Badewanne und Dusche entstanden. Ineiner Schublade liegt das Werk eines Knaben.Er hat Dutzende von Kriegern aus dem «Herrnder Ringe» mittels Linol stempel schwarz auf-gesetzt, dann das Ganze mit einem finsterenSchloss und etwas Blut angereichert. «An soeiner Arbeit können sie teils stundenlangbleiben», sagt Böni, das lasse sie dann auchgeschehen. Es gebe keinen Zeit druck, wie er in der Schule gang und gäbe sei.

Franziska Schlegel, die zweite Kursleiterin, lebterst seit sechs Jahren im Dorf und hat gerademehr Freiheiten bekommen, da ihre beidenTöchter älter geworden sind. Sie ist gelernteSteinbildhauerin in der vierten Familien-

genera tion. Das Handwerk hat sie im Thurgauvon ihrem Vater und ihrem Grossvater gelernt.Später hat sie sich zur Sozialpädagogin aus-gebildet, wo sie wiederum von ihren berufli-chen Fähig keiten zehren kann. Wenn es umsWerken geht, kennt sie keine Tabus. Schweis-sen, betonieren, schmieden sind für sie keineFremd wörter. «Nur, eine Malerin bin ichnicht,» sagt Schlegel, als Arbeitsmaterial liegejedoch vieles drin: Holz, Ton oder Speckstein.Im Glattfelder Kunsthaus kann sie ihren Erstbe-ruf mit dem zweiten verbinden. Zum Steinbehauen reiche es allerdings nicht, sagt Schle-gel, Schulkinder seien für das zuwenig kräftigund Zeit brauche es ebenfalls mehr als dielaufenden Kurse anböten. Deshalb hat sie auchschon eine ganze Kurswoche offeriert, wo mansich etwa der Bildhauerei intensiver widmenkonnte. «In Zukunft möchte ich meine Kurseauch Erwachsenen am Vormittag vermehrtanbieten, weil ich da jetzt auch besser Zeithabe,» sagt die Glattfelderin. Als Konkurrenzzur Kollegin versteht sie sich dabei nicht, eherals Ergän zung. Dass die zwei ein richtiges Teamsind, zeigt sich auch darin, dass sie im Septem-ber ein gemeinsames gestalterisches Wochen-ende im Zürcher Oberland organisieren.

Der Fantasie der Kinder

entspringt oft Ungewöhnliches.

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Nach 25-jähriger Galerietätigkeit – 18 davon in der Galerie Quattro – nahmArlette Quattropani im Januar Abschiedals Galeristin. Ihr Freiheitsdrang und der unterschwellige Wunsch, das Lebenkünftig spontaner zu gestalten haben bei dieser wichtigen Entscheidung einegrosse Rolle gespielt.

«Begegnungen» war das Thema der letztenAusstellung in der Galerie Quattro, bei der dieGaleristin im Januar ihre eigenen Bilder präsen-tierte. Das Thema lag Arlette Quattropani stetsam Herzen: «Ich finde es wahnsinnig wichtig,dass die Menschen aufeinander zugehen.» EinGrund satz, den sie uns stets mit grosser Über-zeu gungkraft vorgelebt hat. Seit dem Augen-blick, als sie sich im Jahre 1974 mit ihrer Fami-lie in Glattfelden niederliess, engagierte sie sich in den verschiedensten Bereichen desDorflebens und führte Menschen zusammen.Sei dies im von ihr gegründeten Lego-Club,einem Vorläufer der Spielgruppe, im Frauen-verein, in der Vereinigung der GlattfelderOrtsvereine (VGO), im Verkehrs- und Verschö-nerungsverein oder im Volleyballclub.

Erfolg mit neuen IdeenAls vor 25 Jahren das Gottfried-Keller-Zentrumeröffnet wurde, stellte sie ihre Arbeitskraftauch der Galeriekom mission zur Verfügung.Dabei dachte sie wohl kaum, dass diese Arbeitihr gesamtes Leben bestimmen würde. Schonbald entdeckte sie nämlich ihr Interesse an derKunst, wobei sie sich vor allem für die Förde-rung von regionalen Künstlern einsetzte.Nach einer Konzeptänderung des Stiftungs ra-tes, der vermehrt Nationale Künstler zeigenwollte, suchte sie nach Möglichkeiten, um eineigenes Forum für einheimische Künstler zu

schaffen. Mit Erfolg! Im April 1990 konnte sieim Gasthof Löwen die «Löwen-Galerie» eröff-nen. Diese sah sie weniger als Konkurrenz zurGalerie GKZ, sondern mehr als sinnvolle Ergän-zung. Und entgegen den Voraussagen einigerKritiker, war die «Galerie mit Herz» schon baldnicht mehr aus dem kulturellen Dorflebenwegzudenken. Bei den Kunst schaffenden in der Region hatteArlette bald einmal einen guten Namen. Diesvor allem, weil bei ihrer Arbeit nie der finan-zielle Aspekt im Vordergrund stand, sondern inerster Linie die Freude an der Kunst. Dazu kam,dass die engagierte Galeristin mit der von ihrentwickelten Idee eines «Künstlertreffens» einevöllig neue Atmosphäre in die Künstlerland-schaft brachte. Leute, die bis anhin eher zu-rückhaltend im Umgang mit Kollegen waren,konnten bei diesen Treffen erstmals ihre Pro-bleme und Erfahrungen austauschen. So ver-wundert es nicht, dass teilweise bis zu 100Künstler aus allen Landestei len an diesen jähr-lichen zwei Treffen teilnahmen.

Der Ruf nach FreiheitDas grosse Interesse der Künstler an ArletteQuattropanis Arbeit brachte es mit sich, dass

Arlette Quattropani Abschied nach 25-jähriger Galerietätigkeitvon Bruno Meier

Arlette Quattropani hat die Kulturszene im

Unterland über ein Vierteljahrhundert bereichert.

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Ihr lange verdrängter Freiheitsdrang und derWunsch, das Leben künftig spontaner zugestalten, haben letztlich aber zum Entscheidgeführt, ihre Galerie im Januar 2010 zu schliessen.

100 000 Häppchen, 10 000 BilderZuvor lud sie aber nochmals alle Freunde,Bekannten und Interessierten zu einer letztenVernissage ein, bei der sie ihre eigenen Werkepräsentiert. Rund 500 Ausstellungen hat sie inden 25 Jahren organisiert, knapp 100 000Apéro-Häppchen in der Küche hergestellt undbeim Auf- und Abhängen von gegen 10 000Bilder mitgewirkt. Zum Abschied, der ihr nichtleicht fiel, möchte sich Arlette Quattropani andieser Stelle bei all jenen bedanken, die sie imvergangenen Vierteljahrhundert in irgendeinerWeise unterstützt haben.

Sollten in Zukunft wieder Amerikaner mitdem Familiennamen Glattfelder auf den Spuren ihrer Vorfahren bei uns auf-tauchen, werden sie keine Bewohner mit diesem Namen mehr vorfinden. Lieselund Heini Meier-Glattfelder ziehen aus.

Wie so oft in den vergangenen Jahren hat EndeJuni eine illustre Gruppe von sieben Amerika-nern unser Dorf besucht, auf den Spuren ihres

Vorfahren Casper Glattfelder, der 1743 mitseiner Familie den Atlantik überquert und inPennsylvanien Fuss gefasst hatte. Die Grossfa-milie um Larry und Lori Glattfelder verbrachtezwei Tage im Unterland und wurde von HenryGlattfelder, Gemeindepräsident Pier-Luigi Quattropani und dem Schreiber begleitet.

Ein Fixpunkt bei solchen Führungen war überJahrzehnte der Besuch bei Liesel und HeiniMeier-Glattfelder gewesen. Ihre Eltern warenBauern gewesen, deren Land der Auto bahngeopfert worden war. Liesel galt als letzteDorfbewohnerin mit dem Ortsnamen im Fami-liennamen. Diesmal sollte es der letzte solcheBesuch sein, denn die zwei verlassen ihr Haus inGlattfelden und ziehen nach Bülach um. Nocheinmal liess sich die Besucher-Gruppe in derGartenpergola der zwei verwöhnen, unter an-derem mit hausgemachtem Eis.

Keine «Glattfelder» mehr in Glattfelden

von Koni Ulrich

Plauderei im Garten: (v.l.) Henry Glattfelder,

Liesel und Reini Meier-Glattfelder.

sich bald eine Vergrösserung der Ausstellungs- fläche aufdrängte. Darum entschloss sie sich 1991 im Rafzer Restaurant Pflug eine wei-tere Galerie zu eröffnen. Fast gleichzeitigmusste die «Löwen-Galerie» infolge Verkaufsder Liegenschaft geschlossen werden. Dies war der Moment, an dem sich die unermüdli-che «Quattro» den langgehegten Wunscheiner eigenen Galerie im Riegelhaus von FrankGrossenbacher erfüllen konnte.

Weitere vier Jahre später folgte dann mit derEröffnung der Galerie «Sprungbrätt» in Nieder-glatt die Geburt eines weiteren Kunstforumsunter ihrer Leitung. Dabei war das Wirken inden Galerien für Arlette Quattropani trotz dervielen Arbeit nie Beruf, sondern immer Beru-fung. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen,noch ein Weilchen so weiterzumachen.

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Ende November ist das Ehepaar Margritund Edi Schneider nach 32 Abwarts-Dienstjahren im Schulhaus Eichhölzli inPension entlassen worden. Mit einem eigens für sie komponierten Lied und weiteren Überraschungen.

Eine ganz spezielle Mischung aus Strenge,Fairness und einem versöhnlichen Augenzwin-kern brachte es über all die Jahre mit sich, dass unzählige Eichhölzli-Schüler «ihrem Edi»nicht nur den uneingeschränkten Respektzollten, sondern ihn teilweise geradezu

bewunderten. So gelangte der Abwart auchzum inoffiziellen Titel «Master of Eichhölzli». Das spürte dieser zusammen mit seiner Margritganz speziell nach der grossen Vormittags-pause des 26. November, als er von sämtlichenSchülern und Lehrkräften bei frostigen Tempe-raturen auf dem Pausenplatz begrüsst wurde.

Ein Lied zum AbschiedDa durfte Edi dann unter anderem mit derWischmaschine verschiedene Geschenke ein-sammeln, darunter Erinnerungsfotos undRosen für die Gattin. Höhepunkt war jedochein eigens für die zwei komponierter undeinstudierter und vom ganzen Eichhölzli vorge-tragener Song. Da haben die Augen der bei-den verdächtig geschimmert, was auch nichtverwundert. Edi bedankte sich, überwältigtvon so viel Zuneigung, seinerseits bei allen undversprach, nicht ganz aus dem Blickfeld derSchüler zu verschwinden. So hat er nämlich imSinn, der Schule als gelegentlicher Schulbus-fahrer noch eine Weile erhalten zu bleiben.

Eine Hymne für den «Master of Eichhölzli» und seine Margrit

Von Bruno Meier und Koni Ulrich

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Schulleiterin Franziska Burger

moderiert die kleine Feier

Edi Schneider auf dem Parcours

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Der Oberstufenlehrer, Feuerwehrmann,Computerfreak, Festkoch und fünffacheGrossvater André Kägi legt sich an einemSonntag im Juni für den Mittagsschlaf hin und erwacht nicht mehr. Die grossenLücken, die der erst 67-Jährige hinterlässt,betreffen nicht nur Hanne und seineFamilie, sondern das ganze Dorf. Das er-lebten ganz speziell jene, die an der berührenden Feier am Waldrand oberhalbOskis Besenbeiz teilnahmen.

Fassungslos sprechen seine Tochter Susannaund sein Sohn Ueli in Du-Form zum Verstor be-n en während der schlichten Feier am Wald- rand. «Du wirst uns überall fehlen. Wer machtjetzt die feinen Pommes, wer liest die Weih- nachtsgeschichte von Loriot?» fragt Susannaund Bruder Ueli fährt fort: «Weisst du noch,wie du mich als kleiner Bub zum ersten Mal in den Hardturm mitgenommen hast? Weisst du noch, wie du am Heiligabend für die alten Leute gekocht hast?»

André Kägi liebte das Zusammensein mit seinerHanne, der Familie und Freunden und wardeshalb überall geschätzt, weil er viel von seinerEnergie für andere einsetzte. Wie Familien-freund Hermann Hediger an der Feier rekapitu-lierte, profitierte er selbst in guten und schlech-ten Zeiten von der Grosszügigkeit seinesKollegen. Dessen Aktivitäten für unzähligeGruppierungen und Vereine aufzuzählen, wäreunmöglich. Die Feuerwehr, die Trachtengrup-pe, das Chörli «Alte Kameraden», die StiftungGottfried-Keller-Zentrum, der Naturschutz-verein waren nur einige seiner Wirkungsfelder.Musste im Dorf für eine grosse Zahl Leutegekocht werden, war André Kägi zur Stelle. In der Schule bleibt mir das Bild vom Kollegen,der am Morgen lange vor dem ersten Läutenunter der Schulhaustüre steht, eine Gauloise imMund. Auf der Leibchen-Brust ein mehr oderweniger intelligenter, aber immer provokativer,häufig fremdsprachiger Spruch. Oder offenesHemd, auch mitten im Winter.

Heiter und unkonventionellUnsere gemeinsame Singstunde, er mit derGitarre und ich am Klavier. Die Schüler schätz-ten ihn genauso wie das Lehrerteam. «Kägi,Kägi!» skandierte die Schülermeute schon malam Schulsilvester, wenn sich die Lehrkräfte ineinem Tanzwettbewerb messen mussten.

Dass der Verstorbene auch unkonventionelleIdeen verfolgte, davon zeugte an der Waldfeierin Zweidlen Johnny Cashs von der Familieausgesuchte Song «I’ll Walk The Line». Andrésverehrter, vor einigen Jahren verstorbene Country-Star singt da frei übersetzt: «Ich gehemeinen Weg». Nun ist André schon früh seinen letzten Weg gegangen.

André Kägi fehlt an allen Ecken und Enden

von Koni Ulrich

André Kägi

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Albert [email protected], Natur- undUmweltschutzSeit 1985

Arlette [email protected], TermineKulturSeit 1999

Bruno [email protected] ThemenDer GlattfelderLKW-InfokanalSeit 1985

Koni [email protected], LektoratVorwort, Kultur, SchuleSeit 2004

Konrad [email protected]äsident VVG seit 2010Werbung,AnzeigenverwaltungBeratung und Verkauf

Jürg [email protected], Bauwesen,KulturSeit 1990 im VorstandVVG, Kassier, Verkaufund Versand

Harry [email protected] 2004

Bruno [email protected] und DesignImpressum, DruckSeit 2004

Redaktoren und Mitarbeiter derJubiläumsausgabe 2010 des Glattfelder Jahrhefts

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Jungbürger mit Schweizer Bürgerrecht

Jungbürger mit ausländischem Bürgerrecht

Unsere Jubilare 90-jährig

Rippstein-Huber Emiliegeb. 10. Januar 1920

Willi Jakobgeb. 6. April 1920

Emch-Greub Huldageb. 19. April 1920

Baumann Ernstgeb. 14. Juli 1920

Diamantene Hochzeit

Hotz-Gubser Martha und Albertgetraut am 15. Juli 1950Alters- und Pflegeheim «Weierbach», Eglisau

Mock-Rhiner Frieda und Johanngetraut am 11. November 1950Eichhölzlistrasse 42, Glattfelden

Eiserne Hochzeit

Kunz-Meier Lotte und Maxgetraut am 25. August 1945Eichhölzlistrasse 32, Glattfelden

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Unsere Jungbürger im Jahre 2010Unsere Jubilare

Alder BettinaBachmann MarcoBaldinger MarcoBellmont SaskiaBetschart PhilippBirkner BettinaBolay RogerBollier LissaBosshard SilvanBuff LaraBulut BüsraCondello LucaDemmel FabianEbnöther PascalFrei Jean-MarcFrischknecht AndreaGrosjean RonelleGysler ThomasHösli DominiqueHotz RominaHotz SaschaHübscher NicoJauch RahelKeller Nico

Kralemann LarissaMaag NadineMeier DeborahMeier PatrickMeili AlexandraMerki LeaMichel SandroMöschinger DamianMoscon FabienneNedyalkova AleksandraPanzuto DarioPleisch DamarisRaschle ShanonSahiti ElberinaSchmid LarissaSchüller LarissaSpuhler JuliaTeixeira da Silva RicardoTrösch YvoUlrich SylvanaWirth LindaWüger Gordian

Bajrami FljamurHalabaku EgzonIljazi Aljbuljena

Panthong PrakasitSahiti Marigona

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Erneuerungswahlen der Gemeindebehörden vom 7. März 2010

5 Mitglieder und Präsident des GemeinderatsZahl der Stimmberechtigten 2 643Stimmende 1 163Stimmbeteiligung 44.00 %Absolutes Mehr 487

Gewählt sind:Quattropani Pier-Luigi 853PräsidentGassmann Ernst 714Steiner Thomas 697Suter Bruno 690Betschart Stephan 568

Nicht gewählt sind:Witschard Christina 489Trösch Christian 397von Ah Thomas 369

8 Mitglieder und Präsident der SchulpflegeZahl der Stimmberechtigten 2 643Stimmende 1 102Stimmbeteiligung 41.70 %Absolutes Mehr 397

Gewählt sind:Fenner Doris 809Dindo Marco 747PräsidentMüller Alfred 699Hösli Hans 631Risch Irmgard 623

Wahlen, Abstimmungen undGemeindeversammlungen

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Rösti Adrian 568Schmidl Jacqueline 546Jauch Michael 541

Nicht gewählt sind:Di Giorgio Christian 473Koller Hermine (Mia) 4605 Mitglieder und PräsidentIn der Rechnungs-prüfungskommission

Zahl der Stimmberechtigten 2 643Stimmende 1 081Stimmbeteiligung 40.90 %Absolutes Mehr 417

Gewählt sind:Gasser René 815PräsidentLiechti Christian 782Bolli Jürg 735Rudin Antonio 694Stocker Rätus 607

Nicht gewählt ist:Sigos David 468

7 Mitglieder und PräsidentInder ev.-ref. Kirchenpflege

Zahl der Stimmberechtigten 1 498Stimmende 590Stimmbeteiligung 39.39 %Absolutes Mehr 214

Gewählt sind:Jordi Ruth 509Ulrich Christian 500PräsidentVolz Monika 484Leu Marlen 480Lutz Hansjörg 476Müller Gertrud 474

12 Mitglieder des Wahlbüros

Zahl der Stimmberechtigten 2 643Stimmende 1 067Stimmbeteiligung 40.37 %Absolutes Mehr 376

Gewählt sind:Meier Christian 711Filgertshofer Michael 667Giovanon Nicole 660Caduff Pascale 653Fröhlich André 650Maag Raphael 632Eugster Rosmarie 630Wermelinger Robert 598Schmid Trösch Andrea 596Keiser Andreas 593Rösti Beatrice 585Walser Dario 531

Nicht gewählt sind:Trösch Lara 506Locatelli Marco 449Aichriedler Christine 404

Gemeindeabstimmungen vom 13. Juni 2010

Zahl der Stimmberechtigten 2 664

Sanie rung, Umbau und Erweiterung des GemeindehausesGültig eingelegte Stimmzettel 873Stimmbeteiligung 32.78 %

Ja 328Nein 533Leer 12Ungültig 0Die Vorlage ist abgelehnt.

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Anschluss an die ARA Hohentengen(Hauptantrag)Gültig eingelegte Stimmzettel 848Stimmbeteiligung 32.25 %Ja 432Nein 404Leer 11Ungültig 1

Ausbau der ARA «Nidermatt» (Alternativantrag)Ja 520Nein 281Leer 47Ungültig 0StichfrageHauptantrag 406Alternativantrag 411Leer 28Ungültig 3Die Vorlage gemäss Alternativantrag ist angenommen.

Auflösung des ZweckverbandsGültig eingelegte Stimmzettel 816Stimmbeteiligung 30.64 %Ja 644Nein 114Leer 58Ungültig 0

Gründung der Interkommunalen AnstaltJa 632Nein 122Leer 62Ungültig 0Die Vorlagen sind angenommen.

Urnenwahl vom 13. Juni 2010Erneuerungswahl eines Mitglieds der evange-lisch-reformierten Kirchenpflege für die Amts-dauer 2010 bis 2014 (2. Wahlgang)Zahl der Stimmberechtigten 1 489Stimmende 382Stimmbeteiligung 22.77 %Gewählt ist:Suter Silvia 320

Gemeindeversammlung vom 30. März 2010

Politische GemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 94

• Auflösung des Zweckverbands «KrankenheimZürcher Unterland» (KZU) und Grün dung der Interkommunalen Anstalt KZU «Kompetenz zentrum Pflege und Gesund heit» (Vorbe ratung)

• Beitritt zum Zweckverband «Betreibungs- und Gemeindeammannamt Rafzerfeld»

• Neuerlass der Polizeiverordnung • Revision kommunale Nutzungsplanung/

Umzonung des Grundstücks Kat.-Nr. 4317(Ge meindehaus) in die Zone für öffentlicheBauten

Gemeindeversammlungen vom 22. Juni 2010

Politische GemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 4 0• Genehmigung der Jahresrechnung 2009• Genehmigung der Bauabrechnung für den

Ersatz der Wasserleitung in der Aarütistrasse(Teilstück Kiesstrasse bis Zufahrt Kiesgrube«Neu wingert»)

• Genehmigung der Bauabrechnung für die Er weiterung des Quell was serpumpwerks«Wisengrund», den Neubau der Quellfassun-gen und Brunnenstuben sowie deren Quell -ableitungen auf der linken Glatt talflanke

• Genehmigung der Bauabrechnung für dieSanierung der Quellfas sun gen und Brunnen-

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stu ben sowie deren Quellableitungen imGebiet «Laubberg» (2. Etappe)

• Genehmigung des Projekts und des Kosten-voranschlags für die Sanie rung der Stocki-strasse sowie für die Erneuerung der Wasser-leitung (Teil stück Gottfried-Keller-Strasse bisSpinnereistrasse) und Erteilung eines Kre ditsin Höhe von CHF 963 000

• Genehmigung der revidierten Statuten derPlanungsgruppe Zürcher Unterland (PZU)

SchulgemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 39• Genehmigung der Jahresrechnung 2009

Kirchgemeindeversammlung vom 20. Juni 2010

Reformierte KirchgemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 29• Genehmigung der Jahresrechnung 2009• Wahl von nachstehenden Mitgliedern

in die Rechnungsprüfungskommission der reformier ten Kirchgemeinde Glattfeldenfür die Amtsdauer 2010 bis 2014:

René Gasser, Dorfstrasse 48, 8192 Glattfelden (Präsident)Hermann Hediger, Rheinsfelderstrasse 13a, 8192 ZweidlenHans Rindlisbacher, Hohwindenstrasse 14, 8192 GlattfeldenAntonio Rudin, Steinbodenstrasse 1, 8192 GlattfeldenEveline Winterberg, Mettelitobelstrasse 27, 8192 Glattfelden

Gemeindeversammlung vom 5. Oktober 2010

Politische GemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 204• Genehmigung des Verkaufs des Grundstücks

Kat.-Nr. 4927 mit Wohn haus Assek.-Nr. 497am Dörfliweg 6/8 zum Preis von CHF 380 000

• Genehmigung des Projekts und des Kosten-voranschlags für den Um bau und die Sanie-rung der «Schmitte» und Erteilung eines Kre dits von CHF 436 000

• Genehmigung des Projekts und des Kosten-voranschlags für den Neu bau eines Gardero-bengebäudes und Erteilung eines Kre dits von CHF 950 000

Gemeindeversammlungen vom 7. Dezember 2010

Politische GemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 52• Genehmigung des Voranschlags 2011

und Festsetzung eines Steuerfus ses von 34 % (wie Vorjahr)

• Auflösung des Deponie-Zweckverbands des Zürcher Unterlands (DEZU)

• Einbürgerung von Blahus Roman sowie dessen Tochter Blahus Tiana

SchulgemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 51• Genehmigung des Voranschlags 2011

und Festsetzung eines Steuerfus ses von 81 % (wie Vorjahr)

• Genehmigung der revidierten Statuten derHeilpädagogischen Schule Bezirk Bülach (HPS)

Kirchgemeindeversammlung vom 5. Dezember 2010

Reformierte KirchgemeindeAnzahl Stimmberechtigte: 26• Genehmigung des Voranschlags 2011

und Festsetzung eines Steuerfus ses von 14 % (wie Vorjahr)

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Beiträge in den Jahrheften 2005 bis 2009Aus Platzgründen verzichten wir, alle Beiträge seit der ersten Erscheinung des Jahrheftes,aufzuführen. Die älteren Beiträge finden Sie in den vergangenen Jahrheften.

2005Der Kiesabbau und die Naturbilden eine Einheit im Zürcher Unterland 285 Jahre NOK 8100. Treffen der «American Glattfelders» 10875 Jahre Glattfelden 12Freude und Schmerz begegneten sich imJubeljahr des GKZ-Glattfelden 15Glattmesse 17Dorffest 18Ein Haus erzählt Geschichten... 19Wir erinnern uns gerne 21Im Gedenken an Fritz Jäggli-Näf, Glattfelden 22Was sonst noch geschah... 23Wahlen, Abstimmungen, Gemeindeversammlungen 25Bruno Meier – 25 Jahre Redaktor 27

2006Lüthi & Blanc 2Letzter Kurs ging ins ferne Russland 6Der Glockenstreit in «Seldwyla» 7Bitterer Abschied für Pfarrer Maurer 7Wer rettet den Fussballclub Glattfelden? 8Die Fischerei an der Glatt 10Wenn alle Brünnlein fliessen 12Die Edelleute auf der Steig 14Der versteckte Wohnturm 16Ruedi Walder – Bauer und Dorforiginal 18Zusatz- und Übernamen aus alten Tagen 19Künstlerstube im GKZ mit Panoramaausstellung 20Wieder ein Glattfelder im Vorstand 21Auf Medaillenjagd in Argentinien 22Wider den Zeitgeist: Die Glattfelder Drogerie 24Die Quellen, der Kanal und bald die Kläranlage 25Einweihung neues Schulhaus Eichhölzli 26Wahlen, Abstimmungen undGemeindeversammlungen 28Beiträge in den Jahrheften 1986 bis 2005 31

2007Römische Warten am Rhein 2Neues Leben in der alten Spinnerei Letten 7Ein Herz für alte Traktoren 10Es war einmal... 1215 Jahre Galerie Quattro 14G-Projects – Party-Rebellen sind erwachsen 15Schnirkel zum Fünften und Letzten 15Viel Wasser, Sonne und Volk am Badifest 16Kleine Glattfelder Wirtschaftsgeschichte 18Nach 43 Jahren – Briefträger «Guggis» letzte Tour 20Ein ganzes Leben für die Mode 21

Der Dorfladen schliesst nach 150 Jahren 22Dresden, die Kämpfernatur blüht auf 24Die Swissair lebt weiter – auf dem Fussballplatz 25Gelungene Feier 175 Jahre Zürcher Volksschule 26Fridolin – ein Jodler ist verstummt 28Ein Leben für die Genossenschaft Licht- und Kraftwerke 28Unsere JungbürgerInnen im Jahre 2007Unsere Jubilarinnen und Jubilaren im Jahre 2007 29Wahlen, Abstimmungen undGemeindeversammlungen 30Beiträge in den Jahrheften 1995 bis 2006 32

2008Max Holenweg – Förderer unseres Lebensraumes 2Glattfelder Wald zwischen Nutzung und Schutz 3Gottfried-Keller hätte am neuen Pfarrer seine Freude gehabt 7Die beste aller Physikstunden im Stromhaus 9Wir erinnern uns gerne an… Jakob Frei-Schütz 11Bericht über das Pfadfinder Bundeslager 2008 in derLinthebene 13Bombastischer Kinderumzug zum 50-Jahr-Jubiläum 15Nach 35 Jahren Gemeindedienst in den Ruhestand 16Primarlehrer Hermann Hediger übergibt an seine Schülerin17Christine Bachmann – eine Frau der ersten Stunde 18Die Nellenburger 19Keine Chance für Arztserie aus Glattfelden 22Historische Maschinenabschaltung im Kraftwerk 23Zehn Jahre SicherheitszweckverbandGlattfelden/Stadel /Weiach 2530 Jahre Fussball-Senioren 26Die Glattfelder Fanzone lebte 19 Abende 274000. Einwohnerin geehrt 28 2009Bahn- und Postschalter Zweidlen 2Riverside 420 Jahre Velobörse 5Bewegung im Altersheim 6Jubiläum Rolf Eisenring 820 Jahre Modellbahn 9Colonia Libera Italiana 10Diamantenschleifer 12Der Lauf der Glatt 14Die Doppelburg Rheinsfelden 21Nachruf Hans Wiedmer 24Nachruf Gusti Meili 25Nachruf Eugen Hunziker 26Nachruf Ueli Eggenberger 27Nachruf Bruno Hildenbrand 28Nachruf Walter Demuth-Hablützel 29Gemeindepolitik 30

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