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Internist mit Tätigkeitsschwerpunkt Kardiologie www.internisten-im-netz.de/lechtken GO-LU: Gesundheitsmesse 21.10.17

GO-LU: Gesundheitsmesse 21.10 schwache Herz-Dr Peter Lechtken.pdf · Thiazide HCT Standardmedikament Xipamid etwas stärker Wirkungsort der Thiazide Schleifendiuretika Furosemid v.a

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Internist mit Tätigkeitsschwerpunkt Kardiologie www.internisten-im-netz.de/lechtken

GO-LU: Gesundheitsmesse 21.10.17

nicht-steroidale Antirheumatika (z.B. Ibuprofen oder Diclofenonac)

Verapamil / Diltiazem (außer bei schnellem Vorhofflimmern)

Moxonidin (und Clonidin?)

Pioglitazon (Actos)

die meisten Antiarrhythmika: Dronedaron, Flecainid, Propafenon

(aber nicht Amiodaron)

a-Blocker (zumindest ohne gleichzeitig b-Blocker)

3er-Kombination: ACE-Hemmer, Sartan und Aldosteron-Antagonist

Thiazide

HCT Standardmedikament

Xipamid etwas stärker

Wirkungsort

der Thiazide

Schleifendiuretika

Furosemid v.a. für i.v. Spritzen

Torasemid länger wirksam, für Tbl.

Wirkungsort der

Schleifendiuretika Blut-

fluß

Nephron

(Nieren-

körperchen)

2:00 Diuretika

schwächer, auch oft

gegen Bluthochdruck

stärker, gegen

Wassereinlagerung

oder bei Nieren-

insuffizienz in schweren

Fällen auch

beide zu-

sammen

möglich

erste

2 Wochen

mit

Wasser-

tablette

erste

2 Wochen

ohne

Wasser-

tablette

übrige Zeit

mit Wasser-

tablette

weiter

ohne

Wasser-

tablette

ohne

Wasser-

tablette

Wasser im Körper

Urin =

Trink-

menge

Urin

mehr

als

Trink-

menge

Urin =

Trink-

menge

Urin

weniger

als

Trink-

menge

Urin =

Trink-

menge

Aldosteron-Rezeptor

Rezeptor für ♂ Sexualhormon

Mark

Nephron (Nierenkörperchen)

schwaches Herz Nebenniere

Rinde

K+

Na+

Aldo-

steron

Aldosteron

Kalium-Verlust

Aldosteron

Bindegewebe

Spirono- lacton

Eplerenon (Inspra ®)

Nebenwirkung (10%):

Schmerzen an der

Brustwarze,

Wachstum der

♂ Brustwarze

Eplerenon zugelassen nach Herzinfarkt mit EF ≤ 40% , sonst bei EF ≤ 30%

ACE-Hemmer

Ramipril 2,5 mg 1x½ bis 5 mg 2x1

Enalapril 5 bis 20 mg 2x1

Sartane (AT1-Blocker)

Candesartan 4 bis 32 mg 1x1

Valsartan 80 bis 320 mg 1x1

ACE hemmt auch den

Abbau von Bradykinin

Nebenwirkungen:

Hustenreiz (20%)

Schleimhautschwellungen (selten)

Sartane: o.g. Nebenwirkungen

extrem selten

deshalb dann als Ersatz für ACE-

Hemmer geeignet

werden aber aus historischen

Gründen nicht primär bei

Herzschwäche empfohlen

für ACE-Hemmer wie Sartane gilt:

niedrig dosiert beginnen, Dosis 1 x / Woche verdoppeln, soweit

ohne zu niedrigen Blutdruck (< 100 mmHg) möglich

nach jeder Dosiserhöhung Laborkontrolle:

Kalium (kann erhöht sein) und Kreatinin

a-Rezeptor

( RR )

b1-Rezeptor

( RR )

b2-Rezeptor

( RR )

a-Blocker

Bronchial-

widerstand Puls

unselektive b-Blocker Carvedilol

Bronchial-

widerstand

kardioselektive b-Blocker

kardioselektive b-Blocker:

Metoprolol (Beloc Zok)

Bisoprolol

kardioselektivster b-Blocker +

Stimulator der NO-Synthese:

Nebivolol

a+b-Blocker:

Carvedilol

a-Blocker:

Doxazosin

b-Blocker wichtig bei Herz-

schwäche, außer bei:

• langsamem Puls

• Asthma bronchiale

a-Blocker (zumindest ohne

b-Blocker) ungünstig

Sin

AV AV

b-Blocker hemmen die Wirkung von

Adrenalin/Noradrenalin

am b-Rezeptor

Ivabradin (Procoralan) hemmt den If -Ionenkanal

im Sinusknoten

Digitalis-Präparate hemmen eine

Kalium-Natrium-

Austausch-Pumpe

Verapamil/Diltiazem hemmen den

Calcium-L-Kanal

auch am Herz

normaler Rhythmus

(Sinusrhyhtmus)

absolute Arrhythmie

(Vorhofflimmern)

zugelassen bei Herz

schwäche mit Sinus-

rhythmus ≥ 75/min

ESC: bei EF ≤ 35%

b-Blocker und

Verapamil/Diltiazem

nicht gleichzeitig

außer bei Schrittmacher

CNP

gute endotheliale

Funktion

ANP BNP

antiproliferativ NNR

Aldosteron

Sympathikus

Natriurese

RAS

Vasodilatation

atriales NP Brain NP

Prinzip der Homöopathie:

Symptome nicht bekämpfen,

sondern verstärken!

Bremse:

(Parasympathikus)

natriuretische Peptide

Gaspedal:

Sympathikus

Renin-Angiotensin-System

LCZ696 = Komplex aus 3 physikalisch aneinander gebundenen Molekülen:

• Matrixsubstanz (grau)

• Valsartan (rot) = Angiotensin-Rezeptoren-Blocker

• Sacubitril (grün) = Prodrug aktive Form (LBQ657) = Neprilysininhibitor

LCZ696

Angiotensin-Rezeptor-Blocker und Neprilysin-Inhibitor (ARNI)

Angiotensin-

Rezeptor-Blocker

Angiotensin-

Rezeptor-Blocker Neprilysin-

Inhibitor

Neprilysin-

Inhibitor

Neprilysin-

Inhibitor

Angiotensin-

Rezeptor-Blocker

freie Kombination

kann zum Ungleichgewicht

in der Wirkung führen

Fix-Kombination

stellt in jeder Dosie-

rung ausgeglichene

Wirkung sicher.

Der Neprilysin-Inhibitor

hemmt den Angiotensin-

Abbau und braucht

das Sartan (= Angiotensin-

Rezeptor-Blocker)

als Partner.

Adrenalin

Re

nin

Angioten- sinogen Ang I

Angioten- sin II

ACE

Neben-

niere

Niere

Adrenalin

Adrenalin

Angioten- sin II

a-Rezeptor b-Rezeptor AT1-Rezeptor

BNP

NP-Rezeptor

EF

Herzinsuffizienz

kurzfristig gut, langfristig schlecht hemmt SNS/RAS-Effekte

b-Blocker

ACE-

Hemmer

Sartan

Sacubitril:

Abbau-

hemmung

gute LV-Funktion

leicht reduzierte

LV-Funktion

mittelgradig

reduzierte

LV-Funktion

schwer reduzierte

LV-Funktion

bei Herzinsuffizienz mit und ohne

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz

mit erhaltener

EF (HFpEF)

Herzinsuffizienz

mit mittlerer

EF (HFmrEF)

Herzinsuffizienz

mit reduzierter

EF (HFrEF)

55%

45–54%

30–44%

< 30%

50%

40–49%

< 40%

systolische

Herzinsuffizienz

diastolische Herzinsuff.

(meist Linkshypertropie)

Vorhofflimmern

periphere Faktoren (Niere,

Lunge, Anämie)

Herzklappenfehler

prognostisch wirksam (außer bei HFpEF)

1. ACE-Hemmer (z.B. Ramipril)

oder Sartan (Candesartan / Valsartan)

2. b-Blocker (Bisoprolol oder Metoprolol)

(oder in umgekehrter Reihenfolge)

3. Spironolacton (oder Eplerenon)

wenn dann noch notwendig:

4. Entresto ® statt ACE-Hemmer/Sartan

5. wenn Puls zu hoch:

bei Sinusrhythmus: Procoralan ®

bei Vorhofflimmern: Digitoxin

6. bei Eisenmangel: Ferrinject ® Infusion

zusätzlich (oder bei HFpEF evt. solo)

symptomatisch Wassertabletten

(jeweils soweit notwendig)

leicht: HCT

stärker: Torasemid (besser als Furosemid)

noch stärker: Torasemid + Xipamid

evt. zusätzlich Spironolacton

auch die Antidiabetika Empagliflozin und

Dapagliflozin wirken leicht diuretisch

wenn dann Blutdruck noch erhöht, zusätzlich möglich:

1. Calciumantagonist: Amlodipin (oder Lercanidipin)

2. a-Blocker: Doxazosin (oder Urapidil)

3. Nepresol

Hausarzt

Kardiologe Die Basis ist und bleibt der Hausarzt

(einschließlich Urlaubsvertreter):

• Erstdiagnose (oder Verdacht)

• engmaschige Kontrollen mit Anpas-

sung der Medikation an:

- Befinden

- Blutdruck und Puls

- Wasserhaushalt (Gewicht, Ergüsse?,

wassereinlagerungen?)

- Laborveränderungen (Kalium,

Natrium, Kreatinin)

Facharzt (Kardiologe) nur zusätzlich für:

• Sicherung der Erstdiagnose, v.a. mit

Echokardiogramm

• 1–4 x / Jahr (je nach Schweregrad)

Kontroll-Echokardiogramm

• nur in Ausnahmefällen Auftitration

mit einem Medikament

Irrtümer:

„Wenn es mir gut geht, versuche ich, ob es

nicht auch ohne Medikamente geht.“

„So lange ich die Medikamente nach Plan

nehme, kann mit nichts passieren.“

„Ich hole bei meinem Arzt nur Rezepte ab.

Der sagt mir schon, wann ich in die Sprech-

stunde muß.“

Richtig:

Nicht selbst die Medikation ändern!

Selbst in leichten Fällen Untersuchung beim

Hausarzt 1 x / Quartal notwendig,

in schweren Fällen alle 2–4 Wochen.

Vor allem bei niedrigem Blutdruck Medikamente

zuerst niedrig dosieren und dann nach Möglich-

schrittweise erhöhen!

Die niedrige Erstdosis hilft auf Dauer nur wenig.

Manchmal muß ein Medikament bei niedrigem

Blutdruck eine Stufe zurückgenommen werden

(oft nur vorübergehend).

Medikament

Wassertabletten

ACE-Hemmer/Sartane

b-Blocker

Entresto ®

Intervall für Dosisverdoppelung

1 x / Woche (nur wenn notwendig)

1 x / Woche (immer, wenn möglich)

alle 2 Wochen (immer, wenn möglich)

alle 4 Wochen (immer, wenn möglich)

Die Medikamente nach Plan einnehmen!

Regelmäßig zum in die HA-Sprechstunde!

Täglich Blutdruck, Puls und Gewicht

notieren (schwereren Fällen)!

Achten auf: Wasser in den Beinen,

Atemnot im Bett und bei Belastung,

Hustenreiz, Schwindel, Müdigkeit!

Bei Verschlechterung vorzeitig zum Arzt!

salzarm ernähren, 1,5–2 l trinken!

Angepaßte Ausdauerbelastung (Gehen)!

Nicht rauchen! Übergewicht vermeiden!

NSAR (Ibuprofen, Diclofenac u.ä.): falls

überhaupt, so wenig wie möglich!

Arztbriefkopien sammeln (für Vertreter).