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"Sicherheit ist mein Argument für die Cloud" Der Steinerwirt hebt ab Der Steinerwirt in Zell am See hat das Jahr des Cloud Computing ausgerufen. Nach der E-Mail-Kommunikation, der Terminplanung sowie der Text- und Tabellenverarbeitung, denkt der Hotelier darüber nach, auch sein CRM-System in die Wolke zu verlegen. Als einer der ersten in seinem Gewerbe. 1493 erbaut: Der Steinerwirt in Zell am See. Foto: Steinerwirt Das Boutique-Hotel "Steinerwirt"1 in Zell am See hat mehr als 500 Jahre auf dem Buckel. An den Altbau - 1493 im historischen Stadtkern errichtet - hat der Steinerwirt in "schönem, nacktem Grau" angestückelt. Achtundzwanzig Zimmer, ein internationales Publikum, eine traditionelle Gastwirtschaft, ein Weinkeller aus dem 14. Jahrhundert, dazu eine Bühne für Lesungen und eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Die Steinerwirtin, Gunda Schwaninger ist eigentlich Genetikerin. Ihr Mann Johannes kommt ursprünglich "aus der Psychologie und Neurobiologie" - ein ungewöhnlicher Wirt, der bloggt und twittert und auch in Sachen IT für einen Wirten eher ungewöhnliche Wege geht. » Cloud Computing aus Sicherheitserwägungen Gunda und Johannes Schwaninger, die Inhaber des Steinerwirt in Zell am See. Foto: Steinerwirt Sein großes Projekt für 2011 hat Schwaninger im Cloud Computing gefunden. Für seine Berufsgruppe nicht unbedingt naheliegend. "Ein klassischer Hotelier würde erstmal nicht auf die Wolke setzen", erklärt der © CIO.de http://www.cio.de/2264292 1

Google Apps im Hotel: der Steinerwirt in Zell am See hebt ab

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Cloud Computing Lösung im Boutique Hotel Steinerwirt 1493 in Zell am See. Ein Hotel, das für Email, Kalender und Dokumente auf Google Apps setzt. Erschienen auf CIO.de

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"Sicherheit ist mein Argument für die Cloud"

Der Steinerwirt hebt abDer Steinerwirt in Zell am See hat das Jahr des Cloud Computing ausgerufen. Nach derE-Mail-Kommunikation, der Terminplanung sowie der Text- und Tabellenverarbeitung, denkt derHotelier darüber nach, auch sein CRM-System in die Wolke zu verlegen. Als einer der ersten inseinem Gewerbe.

1493 erbaut: Der Steinerwirt in Zell am See.Foto: Steinerwirt

Das Boutique-Hotel "Steinerwirt"1 in Zell am See hat mehr als 500 Jahre auf dem Buckel. An den Altbau -1493 im historischen Stadtkern errichtet - hat der Steinerwirt in "schönem, nacktem Grau" angestückelt.Achtundzwanzig Zimmer, ein internationales Publikum, eine traditionelle Gastwirtschaft, ein Weinkeller ausdem 14. Jahrhundert, dazu eine Bühne für Lesungen und eine Galerie für zeitgenössische Kunst. DieSteinerwirtin, Gunda Schwaninger ist eigentlich Genetikerin. Ihr Mann Johannes kommt ursprünglich "ausder Psychologie und Neurobiologie" - ein ungewöhnlicher Wirt, der bloggt und twittert und auch in Sachen ITfür einen Wirten eher ungewöhnliche Wege geht.

» Cloud Computing aus Sicherheitserwägungen

Gunda und Johannes Schwaninger, die Inhaberdes Steinerwirt in Zell am See.Foto: Steinerwirt

Sein großes Projekt für 2011 hat Schwaninger im Cloud Computing gefunden. Für seine Berufsgruppe nichtunbedingt naheliegend. "Ein klassischer Hotelier würde erstmal nicht auf die Wolke setzen", erklärt der

© CIO.de http://www.cio.de/2264292 1

Steinerwirt. Viele der traditionellen Wirte hätten Angst2, ihre Geschäftsdaten damit quasi der Öffentlichkeitfreizugeben. Schwaninger aber sieht das anders: "Sicherheit ist eines meiner größten Argumente für dieCloud." Bei einem professionellen Anbieter - so ist er überzeugt - sind seine Systeme undGeschäftsinformationen, was Datensicherheit und Backup angeht, besser aufgehoben, als "auf einemwindschiefen Server im Keller."

» "Andy, die Lösung ist blöd"

Im Herbst letzten Jahres hatte der Steinerwirt zunächst einmal damit angefangen, die E-Mail-Kommunikationseines Betriebes in die Cloud zu verlagern. "Mit dem klassischen, in der Hotellerie üblichen Desktop-Modellwaren wir nie glücklich", erinnert sich Schwaninger zurück. Als sein E-Mail-Server nach drei Jahren in dieKnie ging und der Techniker ihm vorschlug, einen neuen hinzustellen und Microsoft Exchange darauf zuinstallieren, rief er einen Freund und IT-Berater an. "Andy, die Lösung ist blöd", soll er gesagt und derFreund ihm daraufhin ein Web-basierendes System empfohlen haben. Neben der Sicherheit hatte denSteinerwirt vor allem die Kostenfrage beschäftigt. Die Ausgaben für Hard- und Software, für Inbetriebnahmeund Wartung hatte er als zu hoch empfunden. Auch glaubt er, dass mit dem Fachkräftemangel in der IT dasBetreiben eigener Systeme mittelfristig noch teurer werden wird.

» "Wir brauchen einen super Spam-Filter und eine gute Suchfunktion"

Cloud Computing unter dem wolkenlosenHimmel in Zell am See.Foto: Steinerwirt

Bis dahin nutzte Schwaninger für seine private Korrespondenz Google Mail3 und so schaute er sich auchGoogles Unternehmenslösung Google Apps for Business4 näher an. "Was braucht ein E-Mail-System imHotelgewerbe?", fragt Schwaninger und beantwortet seine Frage gleich selbst: "Einen super Spam-Filter undeine gute Suchfunktion." Die Korrespondenz mit den Kunden würde sich oft über einen langen Zeitraumhinweg ziehen und man müsse auch fünf Jahre später noch nachvollziehen können, welches Zimmer oderwelche Sonderwünsche ein Gast einmal hatte. In Google Mail fand Schwaninger die für den Steinerwirt"beste Lösung". "Wir können die E-Mails ordnen und labeln, wir können sie in Threads packen und alsfortlaufende Kommunikation darstellen, wir können suchen und finden. Und wir können von überall daraufzugreifen", fasst er zusammen.

» "In Echtzeit Veränderungen vornehmen"

In einem zweiten Schritt begann der Steinerwirt damit, auch die Terminplanung in die Wolke zu verlegen:Das Buchen von Massagen, das Reservieren von Tischen im Restaurant, die Koordination von Seminarenoder Kulturveranstaltungen werden jetzt über Google Kalender5 vorgenommen. Schließlich stellteSchwaninger auch die Text- und Tabellenverarbeitung auf Google Text- und Tabellen6 um, um zum BeispielKulturveranstaltungen zu organisieren oder Reservierungslisten zu erstellen und zu pflegen.

"Die Arbeit in der Cloud ist für unser Team sehr praktisch, denn auf die Inhalte müssen viele verschiedeneMenschen zugreifen", erklärt der Steinerwirt. Mithilfe der Cloud-basierenden Lösungen könnten mehrerePersonen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten und in Echtzeit Veränderungen vornehmen, ohne mitden verschiedenen Versionen durcheinander zu kommen. So habe der Steinerwirt auch die Zusammenarbeitmit einem englischen Single-Reisen-Anbieter ausschließlich über die Google Apps for Business-Lösunggestaltet. "Ob jemand Skischuhe ausleihen wollte, einen Skipass brauchte, Vegetarier war oder glutenfreiaß. Wir haben alle Reservierungen mit Google gepflegt." Das habe wunderbar geklappt, auch über dieLändergrenzen hinweg.

» Mehr Flexibilität bei geringeren Kosten

In einem nächsten Schritt plant der Steinerwirt jetzt, das CRM-System des Hotels auf eine Cloud-basierendeLösung umzustellen. Zusammen mit einem Wirtschaftsdoktoranden der Universität Nürnberg ist er gerade

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dabei, Drittparteien-Applikationen aus dem Google Apps Marketplace7 auf ihre Eignung hin zu testen. Vonden "Hotelprogrammen im klassischen Sinne" möchte er sich auf lange Sicht verabschieden. "Als kleinesUnternehmen hängst Du an einem großen Anbieter und bist wahnsinnig unflexibel", ärgert sichSchwaninger. "Wenn es den Anbieter freut, eine Schnittstelle zu programmieren, dann tut er es. Wenn nicht,dann nicht."

Von Cloud Computing verspricht sich der Steinerwirt mehr Flexibilität bei geringeren Kosten. "Für meinenGoogle Apps for Business-Account zahle ich 40 Euro im Jahr", resümiert er. "Wenn ich noch ein CRM- undein Newsletter-System dazu nehme, bin ich bei ein paar hundert Euro und habe ein tolles, funktionierendesSystem komplett auf Cloud-Basis", freut sich der zukunftsorientierte Wirt.1 http://www.steinerwirt.com/2 http://www.cio.de/subnet/google/hintergrund-und-strategien/2262590/index.html3 http://www.google.com/apps/intl/de/business/googlemail.html4 http://www.google.com/apps/intl/de/business/index.html5 http://www.google.com/apps/intl/de/business/calendar.html6 http://www.google.com/apps/intl/de/business/docs.html7 http://www.google.com/enterprise/marketplace/

von Christa Manta

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