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GOTT UND DIE WELT I PASSIONSMUSIKEN HEINRICH SCHÜTZ UND DIETERICH BUXTEHUDE 31–03

GOTT UND DIE WELT I - bachakademie.de · Schönheit,“ schrieb der griechische Philosoph Chalkidios im 4. Jahrhundert nach Christus in einem Kommentar zu Platon. Und auch das Mittelalter

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GOTT UND DIE WELT IPASSIONSMUSIKEN

HEINRICH SCHÜTZ UND DIETERICH BUXTEHUDE

31–03

InhaltProgramm 3

Innere Bilder, äußerste Anschauung 5

GesangstexteHeinrich Schütz, Johannespassion 14Dieterich Buxtehude, Membra Jesu nostri 25

BiographienGerlinde Sämann 32Anja Scherg 33David Erler 35Georg Poplutz 36Felix Schwandtke 37Gaechinger Cantorey – die Ensembles der Bachakademie 38Die Truhenorgel der Bachakademie 43Hans-Christoph Rademann 44

Vorschau 47

Gefördert durch:

GOTT UND DIE WELT I PASSIONSMUSIKENSAISON 2016/2017

Freitag, 31. März 2017 19:00 UhrStuttgart Johanneskirche am Feuersee

Konzertdauer etwa 2 Stunden Eine Pause

Du möchtest mehr über unsere Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche wissen? Du interessierst dich für Veranstaltungen, die wir extra für Euch anbieten? Du möchtest immer sofort erfahren, wenn es etwas Neues bei uns zu entdecken gibt? Du möchtest andere Kinder oder Jugendliche kennenlernen, die sich auch für Musik und Johann Sebastian Bach interessieren?Dann bist Du in unserem BACHCLUB genau richtig… Hier haben wir, je nach Alter, passende Angebote für Euch zusammengestellt:

Kinder (Alter: 6 bis 11)· Einladungen zu unseren Familienkonzerten· Workshops· Probenbesuche· Kleines Willkommensgeschenk· Clubausweis

Jugendliche (Alter: 12 bis 25)· Regelmäßige Informationen zu unseren Angeboten· Workshops· Probenbesuche· Einladung zu unseren Konzerten, auf Nachfrage Zusendung

der ermäßigten Konzertkarten (8 €) für Dich und eine erwachsene Begleitperson ohne Aufpreis

· Kostenloser Besuch eines Konzertes pro Spielzeit· Kleines Willkommensgeschenk· Clubausweis

Information & Anmeldung Katharina Gerhard

0711 61 921 24

[email protected]

www.bachbewegt.de

Das Angebot ist kostenlos.

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MUSIKVERMIT TLUNG

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Programm

Heinrich Schütz (1585 – 1672)JohannespassionSWV 481 Historie des Leidens und Sterbens unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi Für Favorit-Sänger und vierstimmigen Chor a cappella

Introitus Gefangennahme Jesu Jesus vor Hannas und Kaiphas, Verleugnung des Petrus Jesus vor Pilatus

Pause

Geißelung und Verspottung Jesu Verurteilung Kreuzigung und Tod Beschluss

Dieterich Buxtehude (1637-1707)Membra Jesu nostri BuxWV 75 Kantatenzyklus für Soli, Chor, Streicher und Basso continuo

I. Ad pedes (An die Füße) II. Ad genua (An die Knie) III. Ad manus (An die Hände) IV. Ad latus (An die Seite)

Gerlinde Sämann SopranAnja Scherg SopranDavid Erler AltusGeorg Poplutz Tenor

V. Ad pectus (An die Brust) VI. Ad Cor (An das Herz) VII. Ad faciem (An das Gesicht)

Felix Schwandtke BassGaechinger CantoreyHans-Christoph Rademann DirigentJens Rosemann Bildanimation

Albrecht Altdorfer, Kreuzigung (Detail), 1515–1516

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Sei gegrüßt, blutüberströmtes Haupt,ganz mit Dornen gekrönt, entstellt, verwundet,

mit dem Rohr geschlagen,das Gesicht bespien und besudelt.

Dieterich Buxtehude, Membra Jesu nostri

Wir leben in einer „herrlichen Welt der Wesen […] von unvergleichlicher Schönheit,“ schrieb der griechische Philosoph Chalkidios im 4. Jahrhundert nach Christus in einem Kommentar zu Platon. Und auch das Mittelalter stand noch unter dem Einfluss jenes Denkens, bei dem sich die Welt als Ab-bild göttlicher Ideen als schön offenbart. Und „schön“ meinte immer auch „gut“ und „wohl geordnet“. Es bedurfte komplexer und intensiver intellektu-eller Anstrengungen, in dieses Denksystem auch das Hässliche, Böse und Unförmige zu integrieren. Augustinus war der Meister dieser Anstrengungen: Das Böse und Hässliche gebe es wohl in der Welt, allerdings seien diese Abweichungen nicht-göttlichen Ursprungs wie Schatten, die zum Licht gehö-ren und letztlich zu einer wohlgestalteten Harmonie des Sichtbaren beitragen. Um das Leben in „unvergleichlicher Schönheit“ zu bewahren, gehen die Denker des Mittelalters sogar soweit, dass Hässlichkeit nur ein Mangel un-seres Wahrnehmungsvermögens ist, hervorgerufen durch „entweder fehlen-des Licht, die falsche Entfernung oder die falsche Perspektive. (Umberto Eco, Die Geschichte der Häßlichkeit«)

DR ASTISCHE E INFÜHLUNG

Doch ebenso, wie sich die Welt um 1600 rasant wandelte, veränderte sich auch das Denken und Fühlen jener Zeit, in die wir mit dem heutigen Passions-konzert eintauchen. Man denke allein an Galileo Galileis neue Sicht auf die Welt durch den neuen Blick in die Sterne! Und das Wort „eintauchen“ führt bereits ins Zentrum jenes Wandels des Denkens: Von der Wissenschaft (he-liozentrisches Weltbild) über die Philosophie (Decartes‘ „cogito, ergo sum“) bis zu den Künsten gab es eine Bewusstseinszäsur: Der Mensch mit all seinen psychischen und physischen Dimensionen wird enorm aufgewertet. In diesem Zuge werden auch Leid, Gewalt und Hässlichkeit neu bewertet. Die Künste –

Innere Bilder, äußerste Anschauung

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allen voran Malerei und Musik – erweisen sich als ideale Medien zur umfassenden Erforschung des Menschen, seiner Gefühle, Gedanken, Hoff-nungen und Ängste. Das Ergebnis ist, dass diese Künste auf dramatische Weise realistisch werden und geradezu detailversessen dem Leben des Menschen – im Guten wie im Bösen – nachspüren.Das Ziel von Kunstwerken ist nunmehr Überwältigung und Einfühlung. Sie bewirken Mitgefühl, sind Angebote zur Identifikation, dienen der moralischen Belehrung und religiösen Erziehung. Hier waren die audio-visuellen Künste auch deshalb um so stärker gefragt, da ja ein Großteil der Bevölkerung in Europa illiterat war. Und weil die Wirkungsweise von Musik und bildender Kunst eben jene faszinierende Mischung aus gleichermaßen emotionaler wie intellektueller Erregung aufweist, auf die es in der neuen Zeit ankam.Das aufwühlende Geschehen rund um den Leidensweg Jesu mit all seinen drastischen und hemmungslos brutalen Handlungen, dem Aufeinanderprallen des verlorenen Einzelnen und einer wütenden Masse, mit seiner bezwingend fortschreitenden Logik bis zum Tod am Kreuz – die Passionsgeschichte also wird im 16. und 17. Jahrhundert in besonders drastischen, gewaltvollen, ja: extremen und avantgardistischen Gemälden dargestellt. So zeigt beispiels-weise die Abbildung, die dem Einführungstext vorangestellt ist, eine bemer-kenswert hässlich-verzerrte Darstellung Jesu, die eher an die deformierten Gestalten bei Hieronymus Bosch erinnert. In der Betrachtung von Passions-darstellungen um 1600 kann, darauf hat Navid Kermani in seinem bemer-kenswerten Buch Ungläubiges Staunen. Über das Christentum überzeugend hingewiesen, auch ein neuer „Tonfall“ erkannt werden. In Caravaggios Die Dornenkrönung von 1602/03 etwa erblickt Kermani, dass der Fokus nicht nur auf den Leiden Jesu liegt. Vielmehr wird hier eine Gewalt ausübung der Kriegsknechte dargestellt, die weit über das Urteil und Strafmaß hinaus-gehen und deren Nährboden Neid, Vorurteile, Missgunst, Furcht und ein Gefühl der Unterlegenheit sind – eine Mischung, die auch in der Gegen-wart nur allzu gefährlich wirkt.

Die Dornenkrone etwa, die sie ihm auf den Kopf setzen, hat weder die Anklage gefordert noch Pilatus angeordnet, sondern ist genauso wie

das Rohr, das sie Jesus in die rechte Hand geben, und der Purpurman-tel, den sie ihm anziehen, ihr eigener Einfall, ein bloßer Zeitvertreib,

beugen die Knie vor ihm wie in einem Schmierenstück, verspotten ihn […]. Und das dauert, das dauert... Allein aus Zweigen eine Krone zu flechten und mit Stöcken so fest in den Schädel zu drehen, dass sich

die Dornen in die Schädeldecke bohren, Blut auf die Wangen und den

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Rücken spritzt und die die Krone bei heftigstem Kopfschütteln dennoch feststeckt – das geht nicht in ein paar Minuten, das ist ein ausgedehntes

Spektakel, dem die Schar der Kriegsknechte grölend, applaudierend, anfeuernd zuschaut, eine Stunde vielleicht oder noch länger.

Navid Kermani, Ungläubiges Staunen

Diese Details, die von der Göttlichkeit Jesu wegführen, lenken den Blick auf die körperliche und seelische Gewalt, deren Ursprung der Mensch ist. Diese Gewalt wird minutiös ins Bild gesetzt. Und die Komponisten erweisen sich als ebenso bildgewaltige Künstler, die das Böse, Hässliche, Unangenehme, Leidvolle und Beängstigende gänzlich neu ausgestalten.Es ist nun heute Abend durch die Gegenüberstellung von Heinrich Schütz und Dieterich Buxtehude auf faszinierende Weise zu hören und zu sehen, wie unterschiedlich und doch mit ähnlicher Intensität und Wirkung Kompo-nisten den Leidensweg Jesu im 17. Jahrhundert neu darstellen. Heinrich Schütz

Michelangelo Caravaggio Dornenkrönung Christi um 1602/1604

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lässt unseren Blick nach innen gehen zu den inneren Bildern, die umso mäch-tiger sind, weil sie vom Einzelnen selbst erzeugt werden oder von ihn umge-benden Gemälden gespeist und inspiriert werden. Dieterich Buxtehude seinerseits lenkt den Blick (beinahe gewaltvoll wird er empor gehoben) auf Details und einzelne Bereiche des gemarterten und geschundenen Leib Jesu.

BLICK NACH INNEN: JOHANNESPASSION

Wie bei Johann Sebastian Bach ist auch bei Heinrich Schütz das Begriffs-paar Mendelssohn/Wiederaufführung entscheidend für die Wirkungsge-schichte seiner Passionsvertonungen. Nur mit dem Unterschied, dass es sich hierbei nicht um Felix, sondern um Arnold Mendelssohn handelte. Dieser Mendelssohn, einer der prägenden Musikpädagogen und -vermittler um 1900, war 1880 an die Neue Evangelische Kirche in Bonn (heute Kreuz-kirche) gekommen, wo ein gewisser Philipp Spitta als Hilfsprediger arbeitete. Spitta, der bedeutende Bach- und Schütz-Forscher, gab Mendelssohn die Anregung zur Beschäftigung und Wiederaufführung Schütz‘scher Werke. Und so wurden zwischen 1880 und 1883 u. a. die Matthäuspassion und die Johannespassion dem Vergessen entrissen. Aber was hören wir eigent-lich, wenn wir Schütz‘ Johannespassion hören?Zwischen 1663 und 1666, also rund um seinen 80. Geburtstag, verfasste Heinrich Schütz seine drei Passionen nach Lukas, Johannes und Matthäus. Über die letzten Jahre in der Zurückgezogenheit seiner Weißenfelser Wohn-stätte, in einer Wohngemeinschaft mit seiner Schwester Justina, heißt es im Nachruf von 1672, es haben „die Kräfte und besonders das Gehör schon vor etlichen Jahren sehr abgenommen, so dass er […] meistenteils hat zu Haus bleiben müssen. Daselbst hat er aber seine meiste Zeit mit Lesen der Heiligen Schrift und anderer Theologorum Bücher zugebracht, auch noch immer stattliche Kompositionen mit großem Fleiß verfertiget.“ Schütz voll-zieht nach seinem kosmopolitischen Leben eine innere Einkehr, deren künst-lerischer Effekt die späten Passionen sind.Die Johannespassion ist Abschluss und Vollendung einer historischen Ent-wicklung von der Rezitativ-Passion, in der die Leidensgeschichte Jesu als Panorama zur Betrachtung ausgebreitet und mit verteilten Rollen erzählt wurde über den mehrstimmigen Motettentypus bis zur gleichsam dramati-schen Choralpassion mit Rezitativen und Chören. Nach den Schützschen Passionen wird nichts Vergleichbares mehr folgen. Was hier als Höhepunkt einer musikalischen Entwicklung beschrieben wird, mag womöglich zunächst ob seiner gewissen Kargheit und seiner im heutigen Verständnis unspekta-kulären Mittel irritieren. Nicht zuletzt, da ja rund dreiviertel der Komposition psalmodierend der Evangelienbericht rezitiert wird. Vor allem auch dann, wenn man dieses archaisch-moderne Werk mit den heute kanonischen Pas-

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sionsvertonungen von Johann Sebastian Bach vergleicht. Aber die Vollen-dung des Werkes liegt gerade in seiner äußersten Fokussierung und Reduk-tion der musikalischen Mittel und des kompositorischen Bauplanes. Schütz erzeugt eine Reinheit der Situationen und der stimmlich-sprachlichen Aussa-ge, die keinerlei Ablenkung oder Entlastung zulässt, weder bei den Ausfüh-renden noch bei den Hörern.Der Tenor-Evangelist ist, obwohl in seinen musikalischen Mitteln am redu-ziertesten, für Schütz die zentrale Gestalt und in seiner Bedeutung für Schütz‘ Musikverständnis kaum zu überschätzen. Schütz geht es um die kla-re und verständliche Erzählung, um Predigten durch Musik. Der Erzähler „nimpt seine partey für sich, vnd recitiret dieselbe ohne einigen tact, wie es jhm bequem deucht, hinweg, helt auch nicht lenger auff einer Sylben, als man sonsten in gemeinen, langsamen und verstendlichen Reden zu thun pfleget.“ Die psalmodierende Art erzeugt oder erzwingt eine Konzentration, die die Voraussetzung dafür ist, zum Kern von Erzählungen und Botschaften vorzudringen. Schütz fordert mit seiner Musik Aufmerksamkeit und Zeit ein. Und da gemäß einer Verordnung bis Ende des 17. Jahrhunderts in der Passions- zeit in der Dresdner Schlosskapelle alle Instrumente – auch die Orgel – zu schweigen hatten, gibt es keinerlei Stütze oder Rahmung des gesungenen Textes. Und mehr noch: Im Vorwort zur Auferstehungshistorie entwirft Schütz die Idee einer neuen Form der oratorischen Inszenierung, die sich an dem Evangelisten entzündet. Am besten wäre es, „wann nemlich der Evangelist allein gesehen würde, die andern Personen alle verborgen stünden.“Der Schlüssel zur Forderung nach geistiger Wachsamkeit und Konzentration ist besagter Evangelist. Dieser berichtet mehr, als dass er darstellt, wenn-gleich dennoch immer wieder – zumeist durch Abweichungen vom „Korsett“ des Lektionstons – bildhafte Momente aufblitzen. Diese Momente werden gerade erst dadurch zu Ereignissen, dass sie in ein musikalisches Umfeld eingebettet sind, das geprägt ist durch feste Formeln und Klauseln einer pseudo-gregorianischen Psalmodie. Stärker schon sind bei den Soliloquen-ten, den „Alleinsprechenden“ Elemente der Dramatisierung und Charakteri-sierung nachvollziehbar. Vor allem aber sind es die Turbae-Chöre (z. B. die Hohepriester; der ganze Haufe; die Juden) die scharfkantig aus der Partitur herausragen, mit hörbarem Bluthochdruck, mit perfiden Strategien oder starkem Gewaltpotenzial in die gleichsam verinnerlichte Passionslesung ein-brechen und die Szenerie enorm dynamisieren.Schütz entwirft mit wenigen Noten und Gestaltungsmitteln eine „Psycholo-gie der Massen“, die uns einmal mehr die Nähe frühbarocker Musik zur Ge-genwart zu veranschaulichen vermag und die nebenbei eine brillante Analy-se von Macht und Gewalt darstellen. Da sind z. B. die Schriftgelehrten und Ältesten, auch die Hohepriester – also jene Meinungsmacher und Einheizer,

die entscheidend auf das Volk einwirken. Wie aber bildet sich da eine Mei-nung? Schütz hat dafür zwei grundsätzliche Antworten. Zum einen gibt es den Typus des Anführers, der alle anderen mitreißt. Musikalisch gesehen prescht eine einzelne Stimme (zumeist der Tenor) nach vorn und die drei an-deren Stimmen (die Vielen) folgen blockhaft nach. Zu hören in dem Chor „Wir haben ein Gesetze.“ Am stärksten ausgeprägt ist in der Johannespas-sion aber der Vorgang, wie eine Idee sich allmählich durchsetzt und wie ein Lauffeuer die Gruppe nach und nach erfasst. Wenn diese Idee vorherrscht, dann setzen die vier Stimmen nacheinander ein, imitieren die jeweils Vorher-gehenden, überbieten sich, bis sie zu einer gemeinsamen, unumstößlichen Meinung gekommen sind. „Nicht diesen, sondern Barrabam“ oder „Wir dür-fen niemand töten“ sind dafür prägnante Beispiele. Nun könnte man das einfach als typische Imitiationstechnik des Barock mit kanonischer Stimm-führung beschreiben. Im Kontext der Passionsvertonung und des gezielten Einsatzes bekommt es eine inhaltliche Qualität, die zum Verständnis der Bi-belworte beiträgt. Man kann nicht nur hören, sondern auch grafisch in der Partitur nachvollziehen, wie da die Strippenzieher und Einflüsterer Botschaf-ten in die Menge senden und dafür Sorge tragen, dass sich die „richtige“ Information auf die „richtige“ Art und Weise durchsetzt. Was auf den ersten Blick und vielleicht auch beim ersten Hören als eine befremdlich ferne und vielleicht auch gleichförmige Kunstform erweist, kann sich durch Schütz‘ kompositorische Raffinesse für entdeckerfreudige Rezipienten als eine Kom-position mit inhaltlich-musikalischer Überfülle erweisen.Dazu trägt auch der Rahmen der Johannespassion bei. Der Eingangschor stellt mir nur wenigen Noten die Idee einer plastisch-bildhaften Tonsprache vor. Bei dem Wort „beschreibet“ verwendet Schütz eine Achtelkette von vier bis zu acht Tönen, die graphisch aber auch hörbar eine Schreibgeste versinn-bildlicht. Damit ist angezeigt: Die gesungene Musik ist Mittel zur Darlegung und zum Aufzeigen der Passionserzählung. Der Schlusschor mit seinen herben Dissonanzbildungen, der expressiven Harmonik und ideenreichen musikali-schen Rhetorik (man beachte die sinnfällige Pause nach dem Wort „schwach“ oder den Abstieg in tiefere Klangregister bei dem Wort „untertan“) summieren noch einmal die Idee der wortgezeugten Musik. Wenn sich darüber dann aber die langen Notenwerte wölben, so wird hierbei die dramatische Zeit angehal-ten und der Gedanke der Reflexion, auch der Meditation hinzugefügt. Bezeichnenderweise sind es die Worte „Leiden“ und „gedenken“, die durch die Logik der Notenwerte zusammengefügt werden. Gerade solche Effekte haben bei Schütz einen Grad an Natürlichkeit erreicht, der fast schon verges-sen lässt, welch hohe Kunstfertigkeit da aus der Partitur entgegentritt.Die Johannespassion breitet eine Art Panorama aus, das zur intensiven und stillen Bildbetrachtung der Passion einlädt. Einem theologisch-psychologi-

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schen Kammerspiel gleich wird das Geschehen kompositorisch in Szene ge-setzt. Aus diesem Bild ragen dann aber die Chöre als Akteure plastisch und gleichsam scharfkantig heraus, dynamisieren und emotionalisieren die Sze-nerie, durchbrechen die Erzählung mit bezwingendem Realismus, toben, bitten, fragen, wüten… Aus diesem Verhältnis bezieht dieses Werk seine besondere Faszinationskraft.

Lukas Cranach d. Ä., Kalvarienberg (Holzschnitt), um 1501

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BLICK NACH AUSSEN UND OBEN: MEMBR A JESU NOSTRI

Angesichts der musikhistorischen Bedeutung ist erstaunlich, wie wenig wir über Dieterich Buxtehude eigentlich wissen! Viele Jahre liegen im Dunkeln und keine verlässliche Abbildung bringt uns den epochemachenden Kompo-nisten und Organisten näher. Man tut ihm sicher unrecht, ihn einfach als Übergangsfigur zu bezeichnen – zu eigenständig ist seine historische Leis-tung. Aber unverkennbar ist doch, wie das kompositorische Erbe von Schütz, tradiert durch Theorie und Praxis seiner Schüler, in die ‚norddeutsche Schule‘ um Buxtehude einwanderte und dann zu einer der wichtigsten Inspirations-quellen der Musik des 18. Jahrhunderts avancierte.Vermutlich wurde Buxtehude um 1637 in Helsingør geboren, jenem Ort, der durch Shakespeares Hamlet weltbekannt ist. Und vielleicht wandelte ja auch Heinrich Schütz in seinen dänischen Jahren (1633–35 und 1642– 44) bei seinen vielfältigen Aufgaben als dänischer Hofkapellmeister durch Helsingør und begegnete bei seinem zweiten Aufenthalt in den Gassen dem jungen Organistensohn Dieterich … Sicher ist: Ab 1657 war Buxtehude in Helsingborg angestellt, 1660–1668 dann in seiner Heimatstadt. Musik-geschichte schrieb er aber in Lübeck, wo er von 1668 bis zu seinem Tod 1707 lebte und wirkte. Seine revolutionären, opernhaft-opulenten, zumin-dest aber umfänglich räumlich-musikalisch inszenierten Abendmusiken spra-chen sich herum wie ein Lauffeuer. Sie verführten Johann Sebastian Bach nicht nur zu einem mühsamen Fußmarsch nach Lübeck, sondern auch zu arbeitsrechtlichen Verfehlungen, die für Bach nach seiner Rückkehr in Arn-stadt heftige Auseinandersetzungen nach sich zogen.Warum oder zu welchem Anlass Buxtehude 1680 die Bildmusik Membra Jesu nostri patientis sanctissima (Die heiligsten Gliedmaße unseres leidenden Jesu) verfasste, gehört zu den unbekannten Bereichen der Werkbiografie. Der Untertitel gibt lediglich einen Aufführungs- und Rezeptionsauftrag, der auf die Passionszeit verweist und zur intensiven Meditation einlädt: „humillima Totius Cordis Devotione decantata“ (in demütigster Verehrung von ganzem Herzen besungen). Und die Widmung an den schwedischen Hof kapell meis ter Gustav Düben ist Zeichen einer langjährigen Freundschaft.Halten wir uns an das, was wir lesen, sehen und hören können. In zahlen-symbolisch bedeutsamen sieben Stationen werden wie unter einem Vergrö-ßerungsglas (nebenbei bemerkt sind Lupe und Mikroskop bedeutsame Er-findungen Mitte des 17. Jahrhunderts) einzelne Bereiche des gemarterten und geschundenen Körpers Jesu in Augenschein genommen. Musikalisch gesehen sind das sieben in sich geschlossene Einheiten, die aber wie der Körper Jesu selbst, zu einem Gesamtbild gefügt sind: Füße – Knie – Hände – Seite – Brust – Herz – Gesicht. Organisch als Ganzes erscheint das Werk zum einen auch durch die wiederkehrende Sequenz von Sonata-Bibel-

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wort – Aria-Bibelwort, zum anderen durch einen tonartlichen Bogen c-Moll, Es-Dur, g-Moll, d-Moll, a-Moll, e-Moll, c-Moll. Entlang der zeittypischen To-nartensemantik könnte man die Reihe aber auch so beschreiben: obskur/traurig – dunkel/roh/grausam – schwermütig/zärtlich – demütig/friedvoll – zärtlich/klagend – liebend/melancholisch – obskur/traurig.Ausgehend von diesen tonartlichen Atmosphären deutet Buxtehude, ge-schult am intensiven Wort-Ton-Verhältnis des Frühbarock Schützscher Prä-gung, den Text aus. Mal subtil, mal augenscheinlich entstehen Gesten und Bilder, die den Hörer zum Einfühlen in das Leid Jesu animieren und ja: auch erziehen sollen. Aus dem dunklen Unten des Anfangs („zu Füßen“ und mit dem Anruf „Ecce“ in tiefer Lage) erhebt sich die erste Phrase der Vokalisten mit einer aufsteigenden Linie nach oben. Über den Berg (super montes) zu schauen, meint in Buxtehudes aufwühlendem Werk auch, Scham, Schmerz, vielleicht auch Abscheu, in jedem Fall aber Distanz zu überwinden, um das Jesu zugefügte Leid in all seiner Drastik und Härte nachzuvollziehen. Die Musik will eine unter Schmerzen erreichte Versenkung in das Leid.Eine Besonderheit ist der sechste Abschnitt „Ad cor“ (An das Herz). Hier nimmt Buxtehude einmalig Gamben hinzu, jene Instrumente, die im 17. Jahr-hundert aufs Engste mit den Themen Liebe und Schmerz verbunden sind. Er schafft so eine ganz eigene Klanglichkeit, die im Zusammenspiel mit der ba-rocken Bedeutung von a-Moll, der Liebeslyrik aus dem Hohelied Salomon und einer erotisch aufgeladenen Anbetung der Wunden Jesu im doppelten Wortsinn das Herzstück dieses Kantatenzyklus ist. Dies auch deshalb, weil die Tonartenwahl und der Text hierbei besonders sinnfällig das Ansinnen des Werkes offenbaren. Es geht um ein gefühlsmäßiges Vordringen in das Innerste des eigenen religiösen Lebens. Der Sopran 2 singt: „In das Innerste meines Herzen, eines Sünders und Schuldigen, soll sich deine Liebe über-tragen, eines solchen, durch den dein Herz zerrissen wird, ermattend durch die Wunde der Liebe.“Buxtehudes Membra Jesu nostri ist ein faszinierender Solitär der Musik-geschichte mit enormer Sogkraft. Und mit einer bemerkenswerten Gegen-wärtigkeit. Aus Versenkung und Betrachtung sollen gutes Handeln und Mitgefühl erwachsen – welch eine Botschaft für unsere Zeit schlummert in dieser Passionsmusik!

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GesangstexteHeinrich SchützJohannespassion (SWV 481)

Text Exordium: Liturgisch üblicher Text des 15. / 16. Jahrhunderts; Passionsbericht: Johannes 18 bis 19,30; Schlusschor „O hilf, Christe, Gottes Sohn“: letzte Strophe der Liedpassion „Christus, der uns selig macht“ (das lateinische Lied „Patris sapientia“ verdeutscht) von Michael Weiße 1531, Fassung Grundig (SWV 481).

EntstehungFür die Gottesdienste der Passionszeit; entstanden zwischen 1663 und 1666.

Besetzung 6 Favorit-Sänger (S, T, T, T, B, B) und Chor a cappella Evangelist (Tenor), Jesus (Bass) Magd (Sopran) Petrus (Tenor) Knecht des Hohenpries-ters (Bass) Pilatus (Tenor)

IntroitusDas Leiden unsers Herren Jesu Christi, wie unsdas beschreibet der heilige Evangeliste Johannes.

Gefangennahme Jesu

Evangelist: Da Jesus solches geredet hatte, ging er hinaus mit seinen Jüngern über den Bach Kidron;da war ein Garte, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wusste den Ort auch; denn Jesus versammelte sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich genommen hatte die Kriegsschar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Da nun Jesus wusste alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen:

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Jesus: Wen suchet ihr?Evangelist: Sie antworteten ihm:

Die Juden: Jesum von Nazareth.

Evangelist: Jesus spricht zu ihnen:

Jesus: Ich bin’s!

Evangelist: Judas aber, der ihn verriet, standauch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin’s, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fraget er sie abermals:

Jesus: Wen suchet ihr?

Evangelist: Sie aber sprachen:

Die Juden: Jesum von Nazareth.

Evangelist: Jesus antwortet:

Jesus: Ich hab es euch gesagt, dass ich’s bin. Suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!

Evangelist: (Auf dass das Wort erfüllet würde, welches er sagte: „Ich habe der‘ keinen verloren, die du mir gegeben hast!“) Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein recht’Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petro:

Jesus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vatergegeben hat?

Jesus vor Hannas und Kaiphas, Verleugnung des Petrus

Evangelist: Die Schar aber und der Oberhauptmannund die Diener der Juden nahmen Jesumund bunden ihn und führeten ihn aufs erste zuHannas; der war Kaiphas’ Schwäher, welcher des

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Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas,der den Juden riet, es wäre gut, dass ein Menschumbracht würde für das Volk. Simon Petrus aberfolgete Jesu nach und ein andrer Jünger. DerselbigeJünger war dem Hohenpriester bekannt undging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Palast.Petrus aber stand draußen für der Tür. Da gingder andere Jünger, der dem Hohenpriester bekanntwar, hinaus und redet‘ mit der Türhüterinund führet Petrum hinein. Da sprach die Magd,die Türhüterin, zu Petro:

Magd: Bist du nicht auch dieses Menschen Jüngereiner?

Evangelist: Er aber sprach:

Petrus: Ich bin‘s nicht.

Evangelist: Es stunden aber die Knechte und Dienerund hatten ein Kohl‘feuer gemacht, denn eswar kalt, und wärmeten sich. Petrus aber standauch bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragete Jesum um seine Jünger und umseine Lehre. Jesus aber antwortet ihm:

Jesus: Ich habe frei öffentlich geredet vor derWelt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule undin dem Tempel, wo alle Juden zusammenkommen,und habe nichts im Verborg‘nen geredet.Was fragst du mich darum? Frage die darum, diegehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe.Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe.

Evangelist: Als er aber solches redete, gab der Dienereiner, die dabeistanden, Jesu einen Backenstreich und sprach:

Knecht des Hohenpriesters: Solltest du demHohenpriester also antworten?

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Evangelist: Jesus sprach:

Jesus: Habe ich übel geredt, so beweise es, dasses böse sei; habe ich aber recht geredt, was schlägestdu mich?

Evangelist: Und Hannas sandte ihn gebunden zudem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus aberstund und wärmet sich. Da sprachen sie zu ihm:

Die Juden: Bist du nicht seiner Jünger einer?

Evangelist: Er verleugnete aber und sprach:

Petrus: Ich bin‘s nicht!

Evangelist: Spricht des Hohenpriesters Knechteiner, ein Verwandter des, dem Petrus das Ohrabgehauen hatte:

Knecht des Hohenpriesters: Sahe ich dich nichtim Garten bei ihm?

Evangelist: Da verleugnet Petrus abermal, undalso bald krähet der Hahn.

Jesus vor Pilatus

Evangelist: Da führeten sie Jesum von Kaipha vor das Richthaus. Und es war früh; und sie gingennicht in das Richthaus, damit sie nicht unreinwürden, sondern Ostern essen könnten. Da gingPilatus zu ihnen heraus und sprach:

Pilatus: Was bringet ihr für Klage wider diesenMenschen?

Evangelist: Sie antworteten und sprachen zu ihm:

Die Juden: Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wirhätten dir ihn nicht überantwortet.

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Evangelist: Da sprach Pilatus zu ihnen:

Pilatus: So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nacheurem Gesetze.

Evangelist: Da sprachen die Juden zu ihm:

Die Juden: Wir dürfen niemand töten.

Evangelist: (Auf dass erfüllet würde das Wort Jesu,welches er sagte, um zu zeigen, welches Todes ersterben würde.) Da ging Pilatus wieder hinein indas Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm:

Pilatus: Bist du der Juden König?

Evangelist: Jesus antwortet:

Jesus: Redest du das von dir selbst, oder habendir es andere von mir gesaget?

Evangelist: Pilatus antwortet:

Pilatus: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?

Evangelist: Jesus antwortet:

Jesus: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäremein Reich von dieser Welt, meine Diener würdend‘rum kämpfen, dass ich den Juden nichtüberantwortet würde; aber nun ist mein Reichnicht von dannen.

Evangelist: Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilatus: So bist du dennoch ein König?

Evangelist: Jesus antwortet:

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Jesus: Du sagest es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, dass ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.

Evangelist: Spricht Pilatus zu ihm:

Pilatus: Was ist Wahrheit?

Evangelist: Und da er das gesaget, ging er wiederhinaus zu den Juden und spricht zu ihnen:

Pilatus: Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habet aber eine Gewohnheit, dass ich euch einen auf Ostern losgebe; wollet ihr nun, dass ich euch der Juden König losgebe?

Evangelist: Da schrien sie wieder allesamt und sprachen:

Die ganze Schar: Nicht diesen, sondern Barabam!

Evangelist: Barabas aber war ein Mörder.

Geißelung und Verspottung

Evangelist: Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn. Und die Kriegesknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen:

Die Kriegsknechte: Sei gegrüßet, lieber Judenkönig!

Evangelist: Und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen:

Pilatus: Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, dass ihr erkennet, dass ich keine Schuld an ihm finde.

Evangelist: Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er spricht zu ihnen:

Pilatus: Sehet, welch ein Mensch!

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Jesu Verurteilung

Evangelist: Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sprachen:

Der ganze Haufe: Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!

Evangelist: Pilatus spricht zu ihnen:

Pilatus: Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn,denn ich finde keine Schuld an ihm.

Evangelist: Die Juden antworteten ihm:

Die Juden: Wir haben ein Gesetze, und nach dem Gesetze muss er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.

Evangelist: Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet‘ er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu:

Pilatus: Von woher bist du?

Evangelist: Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilatus: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben?

Evangelist: Jesus antwortet:

Jesus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben. Darum: Der mich dir überantwortet hat, der hat die größere Sünde.

Evangelist: Von da an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe. Die Juden aber schrien und sprachen:

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Die Juden: Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige machet, der ist wider den Kaiser.

Evangelist: Da Pilatus das Wort hörete, führete erJesum heraus und setzte sich auf den Richtstuhl an die Stätte, die da heißet Hochpflaster, auf hebräisch aber Gabbatha. Es war aber der Rüsttag auf Ostern um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden:

Pilatus: Sehet, das ist euer König!

Evangelist: Sie schrien aber:

Die Juden: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn!

Evangelist: Spricht Pilatus zu ihnen:

Pilatus: Soll ich euren König kreuzigen?

Evangelist: Die Hohenpriester antworteten:

Die Hohenpriester: Wir haben keinen König dennden Kaiser.

Evangelist: Da überantwortet er ihn, dass er gekreuziget würde.

Kreuzigung und Tod

Evangelist: Sie nahmen aber Jesum und führetenihn hin und er trug sein Kreuze und ging hinauszu der Stätte, die da heißet Schädelstätt‘, welcheheißet auf Hebräisch Golgatha. Allda kreuzigten sieihn und mit ihm noch zwei andere zu beiden Seiten,Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eineÜberschrift und setzte sie auf das Kreuze; und eswar geschrieben: Jesus von Nazareth, der JudenKönig. Diese Überschrift lasen viel‘ Juden; denndie Stätte war nahe bei der Stadt, da Jesus gekreuziget ward. Und es war geschrieben in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilato:

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Die Hohenpriester: Schreibe nicht: „Der Juden König“, sondern dass er gesagt habe: „Ich bin der Juden König.“

Evangelist: Pilatus antwortet:

Pilatus: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

Evangelist: Die Kriegesknechte aber, da sie Jesumgekreuziget hatten, nahmen sie seine Kleider undmachten vier Teil‘, einem jeglichen Kriegesknechteein‘ Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aberwar ungenähet, von obenan gewirket durch unddurch. Da sprachen sie untereinander:

Die Kriegsknechte: Lasset uns den nicht zuteilen,sondern darum losen, wes er sein soll!

Evangelist: (Auf dass erfüllet würde die Schrift,die da saget: „Sie haben meine Kleider unter sichgeteilet und haben über meinen Rock das Losgeworfen.“) Solches täten die Kriegesknechte. Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas‘ Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter:

Jesus: Weib, siehe, das ist dein Sohn!

Evangelist: Darnach spricht er zu dem Jünger:

Jesus: Siehe, das ist deine Mutter!

Evangelist: Und von der Stunde an nahm sie derJünger zu sich. Darnach, da Jesus wusste, dassschon alles vollbracht war, dass die Schrift erfülletwürde, sprach er:Jesus: Mich dürstet!

Evangelist: Da stand ein Gefäße voll Essig. Sie aber fülleten einen Schwamm mit dem Essig

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und steckten ihn auf einen Ysopen und hielten‘s ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er:

Jesus: Es ist vollbracht!

Evangelist: … und neiget das Haupt und verschied.

Beschluss

O hilf, Christe, Gottes Sohn,durch dein bitter Leiden,dass wir dir stets untertanall Untugend meiden,deinen Tod und sein Ursachfruchtbarlich bedenken,dafür, wiewohl arm und schwach,dir Dankopfer schenken.

– Pause –

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Aus Bachs Handschrift: Erstmals eine Einspielung nach den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“

C Carus

Die Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach wird oft als „Gipfelpunkt der abend­ländischen Musikkultur“ bezeichnet.

Erstmals basiert nun eine Einspielung in Kyrie und Gloria konsequent auf den von Bach selbst detailliert eingerichteten „Dresdner Stimmen“. Mit seiner ersten CD als Leiter der Internatio­nalen Bachakademie Stuttgart setzt Hans­ Christoph Rademann mit renommierten Solisten und Ensembles in künstlerischer und aufführungspraktischer Hinsicht Maßstäbe.

Carolyn Sampson, Anke Vondung, Daniel Johannsen, Tobias BerndtGächinger Kantorei Stuttgart, Freiburger BarockorchesterHans-Christoph Rademann

Carus 83.314 (2 CDs)Carus 83.315 (Deluxe: 2 CDs inkl. Bonustracks + 1 DVD)

J. S. Bach MESSE IN H­MOLL

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Dieterich Buxtehude Membra Jesu nostri (BuxWV 75)

Text (lateinisch) Ordinarium missaeAus dem Alten und Neuen Testament: Nahum 2,1; Jesaja 66,12; Zacharias 13,6; Hohelied 2,13+14 und 4,9; 1. Petrus 2,2+3; Psalm 31,17; Arnulf von Löwen (aus seiner Dichtung Salve mundi salutare, entstanden um 1200 – 1250; unter dem Titel Rhythmica oratio Bernhard von Clairvaux zugeschrieben).

AnlassNicht für die Verwendung im evangelischen Gottesdienst komponiert, vielmehr fügt sich das Werk in die Tradition der Erbauungsmusik.

Entstehungca. 1680

UraufführungUm 1680 in Lübeck oder Stockholm.

BesetzungSoli (S, S, A, T, B) und Chor 2 Violinen 5 Violen da gamba (2 Violinen, 2 Violen da gamba [Va], Violoncello / Kontrabass) Violone und Basso continuo.

I. Ad pedes

1. Sonata

2. Tutti Ecce, super montes pedes evangelizantis et annunciantis pacem.

3. Arie Sopran ISalve mundi salutare, salve, salve Jesu care! Cruci tuae me aptare vellem vere,

I. An die Füße

Siehe, über die Berge kommen die Füßedes Freudenboten und Verkünders des Friedens. (Nahum 2,1)

Sei gegrüßt, Heil der Welt!Sei gegrüßt, teurer Jesus!An dein Kreuz will ich wahrhaftig

tu scis quare, da mihi tui copiam.

Sopran IIClavos pedum, plagas duras, et tam graves impressuras circumplector cum affectu, tuo pavens in aspectu, tuorum memor vulnerum.

BassDulcis Jesu, pie Deus, ad te clamo licet reus, praebe mihi te benignum, ne repellas me indignum de tuis sanctis pedibus.

4. TuttiEcce, super montes pedes…

5. Tutti Salve mundi salutare, salve, salve Jesu care! Cruci tuae me aptare vellem vere, tu scis quare, da mihi tui copiam.

II. Ad genua

6. Sonata in tremulo

7. Tutti Ad ubera portabiminiet super genua blandicentur vobis.

8. Arie TenorSalve Jesu, rex sanctorum,spes votiva peccatorum,crucis ligno tanquam reus,

mich hängen! Du weißt warum,gib mir deine Kraft!

Die Nägel in deinen Füßen, die harten Schläge und die derart schweren Blessuren umfasse ich mit Ergriffenheit.Bei deinem Anblick erschauernd,gedenke ich deiner Wunden.

Süßer Jesus, gnädiger Gott, zu dir rufe ich, wenn ich, wenn ein Schuldiger das darf; zeige dich mir wohlwollend! Weise mich Unwürdigen nicht zurück von deinen heiligen Füßen! (Arnulf von Löwen)

Siehe, über die Berge kommen die Füße…

Sei gegrüßt, Heil der Welt!Sei gegrüßt, teurer Jesus!An dein Kreuz will ich wahrhaftigmich hängen! Du weißt warum,gib mir deine Kraft! (Arnulf von Löwen)

II. An die Knie

An den Brüsten sollt ihr getragen werden,und auf den Knien wird man euch liebko-sen. (Jesaja 66,12)

Sei gegrüßt, Jesus, König der Heiligen,verheißene Hoffnung der Sünder!Am Holz des Kreuzes hängend, wie ein

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pendens homo, verus Deus,caducis nutans genibus.

AltQuid sum tibi responsurus,actu vilis corde durus?Quid rependam amatori,qui elegit pro me mori,ne dupla morte morerer.

Sopran I & II und BassUt te quaeram mente pura,sit haec mea prima cura,non est labor nec gravabor,sed sanabor et mundabor,cum te complexus fuero.

9. TuttiAd ubera portabimini…

III. Ad manus

10. Sonata

11. Tutti Quid sunt plagae istaein medio manuum tuarum?

12. Arie Sopran ISalve Jesu, pastor bone,fatigatus in agone,qui per lignum es distractuset ad lignum es compactusexpansis sanctis manibus.

schuldiger Mensch, doch wahrer Gott, schwankend, mit fallenden Knien.

Was soll ich dir antworten,schwach in der Tat und hart im Herzen?Was soll ich dem Liebenden zurückge-ben, der es wählte, für mich zu sterben,ohne, dass ich selbst eines doppelten Todes stürbe?

Dass ich mit reinem Sinn dich suche,dies sei meine erste Sorge.Es ist nicht Mühe, noch wird es be-drücken, sondern ich werde heil und rein werden, wenn ich dich umfasse.(Arnulf von Löwen)

An den Brüsten sollt ihr getragen werden…

III. An die Hände

Was sind das für Wundeninmitten deiner Hände?(Zacharias 13,6)

Sei gegrüßt, Jesus, guter Hirte,ermüdet im Kampfe,der du durch das Holz gestrecktund an das Holz geschlagen bistmit ausgebreiteten, heiligen Händen!

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Sopran IIManus sanctae, vos amplectoret gemendo condelector,grates ago plagis tantis,clavis duris, guttis sanctis,dans lacrimas cum oculis.

Alt, Tenor und BassIn cruore tuo lotumme commendo tibi totum,tuae sanctae manus istaeme defendant, Jesu Christe,extremis in periculis.

13. TuttiQuid sunt plagae istae…

IV. Ad latus

14. Sonata

15. Tutti Surge, amica mea, speciosa mea, et veni, columba meain foraminibus petrae, in caverna maceriae.

16. Arie Sopran ISalve latus salvatoris,in quo latet mel dulcoris,in quo patet vis amoris,ex quo scatet fons cruoris,qui corda lavat sordida.

Alt, Tenor und BassEcce tibi appropinquo,parce, Jesu, si delinquo,

Ihr heiligen Hände, euch umfasse ich,und trauernd freue ich mich an euch.Ich danke den so schweren Schlägen,den harten Nägeln, den heiligen Blut-stropfen, wobei ich mit meinen Augen Tränen vergieße.

In deinem Blute gewaschen, empfehle ich mich ganz dir an. Diese deine heiligen Hände mögen mich beschützen, Jesus Christus, in äußersten Gefahren. (Arnulf von Löwen)

Was sind das für Wunden…

IV. An die Seite

Erhebe dich, meine Freundin, meine Schöne, und komm her, meine Taube,in den Felshöhlen, in den Mauerlöchern.(Hohelied 2,13+14)

Sei gegrüßt, Seite des Erlösers,in der sich süßer Honig birgt,in der sich die Macht der Liebe zeigt,aus der die Quelle des Blutes sprudelt,die die befleckten Herzen reinigt.

Siehe, dir nähere ich mich,schone mich, Jesus, wenn ich fehle!

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verecunda quidem fronte,ad te tamen veni spontescrutari tua vulnera.

Sopran IIHora mortis meus flatusintret, Jesu, tuum latus,hinc expirans in te vadat,ne hunc leo trux invadat,sed apud te permaneat.

17. TuttiSurge, amica mea…

V. Ad pectus

18. Sonata

19. Alt, Tenor und Bass Sicut modo geniti infantes rationabiles, et sine dolo concupiscite, ut in eo crescatis in salutem. Si tamen gustatis, quoniam dulcis est Dominus.

20. Arie AltSalve, salus mea, Deus,Jesu dulcis, amor meus,salve, pectus reverendum,cum tremore contingendum,amoris domicilium.

TenorPectus mihi confer mundum,ardens, pium, gemebundum,voluntatem abnegatam,tibi semper conformatam,juncta virtutum copia.

Mit beschämtem Gesichtkomme ich doch zu dir aus eigenem Antrieb, deine Wunden zu erforschen.

In der Stunde des Todes möge mein Lebenshauch, eintreten, Jesus, in deine Seite. Hinscheidend möge er in dich eingehen, dass kein wilder Löwe sie überfalle, sondern dass er für immer bei dir bleibe. (Arnulf von Löwen)

Erhebe dich, meine Freundin…

V. An die Brust

Nach gleichem wie vernünftige, neu-geborene Kinder verlangt und ohne List, dass ihr daran wachset im Heil,wenn ihr es doch schmeckt, weil der Herr lieblich ist!(1. Petrus 2,2+3)

Sei gegrüßt, mein Heil, Gott,süßer Jesus, meine Liebe!Sei gegrüßt, verehrte Brust,unter Zittern zu berührendeWohnstatt der Liebe!

Mach mir das Herz rein,brennend, fromm und seufzend!Mach, dass ich meinem Willen entsage,er dir stets angepasst sei,verbunden mit der Fülle der Tugenden!

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Bass und InstrumenteAve, verum templum Dei,precor miserere mei,tu totius arca boni,fac electis me apponi,vas dives Deus omnium.

21. Alt, Tenor und BassSicut modo geniti infantes rationabiles…

VI. Ad Cor

22. Sonata

23. Sopran I & II und Bass Vulnerasti cor meum, soror mea, sponsa.

24. Arie Sopran ISummi regis cor, aveto,te saluto corde laeto,te complecti me delectatet hoc meum cor affectat,ut ad te loquar animes.

Sopran IIPer medulam cordis mei,peccatoris atque rei,tuus amor transferatur,quo cor tuum rapiaturlanguens amoris vulnere.

BassViva cordis voce clamo,dulce cor, te namque amo,ad cor meum inclinare,ut se possit applicaredevoto tibi pectore.

Sei gegrüßt, wahrer Tempel Gottes,bitte erbarme dich meiner,Schatzkiste alles Guten, lass mich zu den Auserwählten gehören, kostbares Gefäß, Gott aller! (Arnulf von Löwen)

Nach gleichem wie vernünftige, neugeborene Kinder…

VI. An das Herz

Du hast mein Herz verwundet, meine Schwester, Braut. (Hohelied 4,9)

Sei gegrüßt, Herz des höchsten Königs!Ich grüße dich frohen Herzens.Dich zu umfassen erfreut mich,und mein Herz strebt danach,dass du mich ermutigst, zu dir zu reden.

In das Innerste meines Herzen,eines Sünders und Schuldigen,soll sich deine Liebe übertragen,eines solchen, durch den dein Herz zer-rissen wird, ermattend durch die Wunde der Liebe.

Mit der lebendigen Stimme der Liebe rufe ich, süßes Herz, dich, denn ich liebe dich. Neige dich zu meinem Herzen,dass es sich anschmiegen kannan dich mit demütiger Brust!(Arnulf von Löwen)

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25. Sopran I & II und BassVulnerasti cor meum…

VII. Ad faciem

26. Sonata

27. Tutti Illustra faciem tuam super servum tuum,salvum me fac in misericordia tua.

28. Arie Alt, Tenor und BassSalve, caput cruentatum,totum spinis coronatum,conquassatum, vulneratum,arundine verberatum,facie sputis illita.

AltDum me mori est necesse,noli mihi tunc deesse,in tremenda mortis horaveni, Jesu, absque mora,tuere me et libera.

TuttiCum me jubes emigrare,Jesu care, tunc appare,o amator amplectende,temet ipsum tunc ostendein cruce salutifera.

29. TuttiAmen.

Du hast mein Herz verwundet…

VII. An das Gesicht

Lass dein Gesicht erstrahlen über deinem Diener, rette mich durch deine Gnade! (Psalm 31,17)

Sei mir gegrüßt, blutiges Haupt,über und über mit Dornen gekrönt,entstellt und verwundet,mit dem Rohrstock geschlagen,mit bespucktem und verschmiertem Gesicht.

Wenn ich sterben muss,dann sei mir nicht fern!In der schrecklichen Stunde des Todes,komm, Jesus, ohne Zögern,schütze und befreie mich!

Wenn du mir befiehlst zu gehen,lieber Jesus, dann zeige dich!Liebender, den ich umfassen will,offenbare dich selbst mir dannam heilbringenden Kreuze!(Arnulf von Löwen)

Amen.

Übersetzung: Alexander Jost © Carus-Verlag 2006

32 Gerlinde Sämann studierte am Münchner Richard-Strauss-Konservatori-um Klavier und Gesang. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung zur Atem-therapeutin nach Ilse Middendorf. Ihr Repertoire reicht von historischen Werken über Lied und Oratorium bis hin zu Avantgarde und zeitgenössi-schem Musiktheater. Seit 1991 tritt die blinde Sopranistin solistisch mit ver-schiedensten Ensembles auf, etwa mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble, dem Dresdner Kammerchor, dem Dresdner Kreuzchor, dem RIAS Kammerchor, dem Mittelalter-Ensemble Estampie, VocaMe, Armonico Tributo Austria, der Himlischen Cantorey, der Nederlands Bachvereniging, der Akademie für Alte Musik Berlin, La Petite Bande, sette voci und dem Cantus Cölln. Gerlinde Sämann wirkte bei zahlreichen Festivals mit, wie z. B. der Styriarte, La folle journée de Nantes, Festa da Musica Lissabon, Festival de Vezelay Bourgogne und Festival Oude Muziek Utrecht. Sie gestaltet aus-gefallene Lied- und Duoprogramme, beispielsweise mit dem renommierten Hammerflügelspieler Ronald Brautigam und war an zahlreichen Radio- und CD-Aufnahmen im In- und Ausland beteiligt.

Foto: Severin Schweiger

33Die in München geborene Sopranistin Anja Scherg erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei Tanja D’Althann und studierte an der Musikhoch-schule Nürnberg-Augsburg bei Prof. Hans-Joachim Beyer und Rebecca Martin. Sie besuchte Meisterkurse bei Prof. Rudolf Piernay und Udo Reine-mann und erhielt Unterricht in den Liedklassen von Céline Dutilly, Tobias Truniger und Marcelo Amaral, sowie in den Oratorienklassen von Hansjörg Albrecht und Frieder Bernius. Bei der Münchener Biennale wirkte sie in Jens Joneleits Oper Piero – Ende der Nacht mit und gastierte damit auch an der Frankfurter Oper. In der Spielzeit 2009/2010 verkörperte sie die Elisa in Il re pastore am Stadttheater Augsburg. Ihr künstlerischer Schwer-punkt liegt im Konzertbereich. Sie sang in den vergangenen Jahren u. a. in der Matthäus-Passion die Sopranarie „Blute nur“ unter Masaaki Suzuki, die Musikalische Exequien von Schütz mit dem ChorWerk Ruhr im Herkules-saal in München, sowie Monteverdis Marienvesper im Rudolfinum in Prag und Scarlattis Stabat Mater in Schwetzingen mit dem Coll‚egium Vocale 1704. Außerdem gastierte sie mit Louis Andriessens De Materie bei der Ruhrtriennale und in der Park Armory Hall in New York.

Foto: privat

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Foto: out of Line Productions

35David Erler hat sich als europaweit gefragter Solist und Barockspezialist etabliert. Er arbeitet regelmäßig mit Manfred Cordes, Jos van Immerseel, Wolfgang Katschner, Hermann Max, Gregor Meyer, Hans-Christoph Rade-mann, Ludger Rémy, Gotthold Schwarz, Jos van Veldhoven, Roland Wilson sowie mit den Ensembles Collegium Marianum Prag, Ensemble Inégal, Gesualdo Consort Amsterdam, Lautten Compagney Berlin, Musica Fiata, Weser-Renaissance Bremen und anderen. Die Vokalensembles amarcord, Calmus, Singer Pur, Singphoniker und Stimmwerck laden ihn wiederholt als Gastsänger ein, mehr als 60 CD-Veröffentlichungen sowie Festivalengage-ments in Ansbach, Brügge, Halle/S., Leipzig, Göttingen, Wien etc. belegen seine Arbeit. Er ist zudem als Herausgeber bei Breitkopf & Härtel tätig (u. a. Gesamtausgabe der Kantaten von Johann Kuhnau). David Erler studierte als Stipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung München Gesang bei Marek Rzepka in Leipzig.

36 Nach dem Lehramtsexamen studierte Georg Poplutz Gesang in Frankfurt a. M. und Köln bei Berthold Possemeyer und Christoph Prégardien und wird stimmlich derzeit von Carol Meyer-Bruetting beraten. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich Lied und Oratorium. Konzerte führen ihn in der Saison 2017/18 u. a. mit Jörg-Andreas Bötticher, Manfred Cordes, Rudolf Lutz, Hermann Max, Peter Neumann, Ralf Otto, Hans-Christoph Rademann, Gotthold Schwarz, Michael Willens und Roland Wilson u. a. zur Bachwoche Ansbach, zur J. S. Bach-Stiftung St. Gallen, in die Hamburger Elbphilharmonie und in die Laeisz halle, in die Leipziger Thomaskirche und in das Gewandhaus, in die Mainzer Christuskirche und in den Münchner Herkulessaal sowie nach Belgien, Luxemburg, Österreich und in die Schweiz. Poplutz hat eine Reihe von Werken für Rundfunk- und etwa 50 CD- und DVD-Aufnahmen eingespielt, darunter einige für die Heinrich-Schütz-Gesamtaufnahme mit Hans-Christoph Rade-mann. Auch als Ensemblesänger ist er vielgefragt und singt im Johann Rosen-müller Ensemble von Arno Paduch und in Konrad Junghänels Cantus Cölln. Daneben widmet er sich gemeinsam mit seinem Klavierpartner Hilko Dumno und mit seinen Gitarrenpartnern Antje Asendorf & Stefan Hladek einem breiten Liedrepertoire.

Foto: Jochen Kratschmer

37Verstand, Gefühl, Körper – diese drei Aspekte des Menschlichen im Singen vereinen zu können, das ist die große Herausforderung und ein tiefes Glück im Leben von Felix Schwandtke. Am liebsten bewegt sich der junge Bass im weiten Feld der Alten Musik. Hier führt ihn seine künstlerische Arbeit zu den namhaften Ensembles aus ganz Europa und zu stets neuen musikalischen Begegnungen; zu den prägendsten zählen dabei die mit Hans-Christoph Rademann, Jos van Veldhoven und Lars Ulrik Mortensen. 2015 feierte er sein Debüt an der Semperoper Dresden in Lehárs Lustiger Witwe sowie der Uraufführung einer Kammeroper von Lucia Ronchetti (Regie: Axel Köhler). In der laufenden Spielzeit gastierte er erstmals an der Staatsoper Hamburg in einer Produktion mit Musik Carlo Gesualdos (Regie: Calixto Bieito). Der zeitgenössischen Musik fühlt er sich ebenso eng verbunden. Er ist Mitglied bei AuditivVokal Dresden, das in unkonventionellen Konzertprogrammen den Reichtum der sängerischen Ausdrucksmöglichkeiten erschließt, und wirkt regelmäßig in zeitgenössischen szenischen Produktionen mit. Felix Schwandtke studierte Gesang in Dresden und lebt als freischaffender Sänger in Leipzig.

Foto: privat

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Gaechinger Cantorey – die Ensembles der Bachakademie

Mit der Saison 2016/17 hat eine neue Zeitrechnung für die weltbekannten Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart begonnen, die seither unter dem gemein-samen Namen „Gaechinger Cantorey“ auftreten. Ursprünglich hieß der 1954 von Hel-muth Rilling gegründete Chor „Gächinger Kantorei Stuttgart“, der in allen bekannten Konzerthäusern der Welt mit illustren Partnern wie den Wiener Philharmonikern, dem

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Foto: Holger Schneider

New York Philharmonic Orchestra und dem Israel Philharmonic Orchestra zu hören war. „Gaechinger Cantorey“, die historisierte Schreibweise des traditionsreichen Chor-namens, meint nun sowohl den seit Hans-Christoph Rademanns Amtsantritt als Aka-demieleiter (2013) Schritt für Schritt reformierten Chor wie auch das dazu tretende, neu formierte Barockorchester der Internationalen Bachakademie.

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Im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter Johann Sebastian Bachs, wies der Begriff „Chor“ nicht bloß in die heute übliche Richtung eines ausschließlich mit Sängern besetzten En-sembles. „Chor“ konnte genauso gut für „Instrumentalchor“, ein Orchester also, stehen. Vor dem Hintergrund dieser Tradition fasste Bach 1730 in einer schriftlichen Eingabe an den Rat der Stadt Leipzig Sänger und Instrumentalisten unter dem Begriff einer „Wohl-bestallten Kirchen-Music“ zusammen und dachte laut über die musikalische Ideal-besetzung nach, die seiner Meinung nach einem Kantor zur Verfügung zu stehen hatte. Dass in dieser Idealbesetzung die Instrumente des Orchesters mit den Stimmen der Chorsänger zu einem homogenen und zugleich durchsichtigen Gesamtklang ver-schmelzen sollten, war für Bach selbstverständlich. Heute erreicht man diese authen- tische Klangvorstellung nur durch die Verwendung von Barockinstrumenten, den Ein-satz von in barocker Aufführungspraxis versierten Spielern sowie die Besetzung eines Chors mit Sängern, die gleichermaßen den Anforderungen eines „Ripienisten“ (Ensemblesängers) wie eines „Concertisten“ (Solisten) gewachsen sind. Mit der Entscheidung für ein eigenes Barockorchester und einen nach aufführungs-praktischen Kriterien zusammengestellten Chor hat die Bachakademie einen neuen Weg eingeschlagen. Klangliches Fundament und zugleich internationales Alleinstel-lungsmerkmal dieses neuen Wegs ist der von der Bachakademie in Auftrag gege-bene Nachbau einer originalen Truhenorgel aus der Orgelwerkstatt des legendären Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann, die erst kürzlich im sächsischen Seerhausen entdeckt worden ist. Als originalgetreues Exponat barocker Klangvorstellungen ver-körpert dieser Nachbau das ideelle Zentrum einer Bachakademie der Zukunft. Unter dem gemeinsamen Namen „Gaechinger Cantorey“ musizieren somit nun das neu gegründete Barockorchester und der reformierte Chor der Bachakademie. Basie-rend auf dem historischen Fundament der Bach-Zeit und mit Wurzeln in der lebendi-gen Aufführungsgeschichte des von Helmuth Rilling gegründeten Chors, steht dieser Name für den ganzheitlichen musikalischen Ansatz und das ästhetische Klangideal des Barock.

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Sopran Claudia Böhme Lucy de Butts Sarah Krispin Katja Kunze Anja Scherg

Alt Anna Krawczuk Franziska Neumann Judith Rautenberg

Tenor Christopher Pfaller Claudius Pobbig Christopher Renz Hitoshi Tamada

Bass David Csizmar Menno Koller Florian Schmitt-Bohn

Soliloquenten Pilatus Christopher Renz Petrus Christoph Pfaller Knecht David Csizmar Magd Gerlinde Sämann

Violine 1 Mayumi HirasakiVioline 2 Ives YtierDiskant Gambe Juliane LaakeAlt Gambe Julia VetöTenor Gambe Nina Lehniger Violone 8‘ Marthe PerlViolone 16‘ Sarah PerlLaute Stefan MaassOrgel Michaela Hasselt

Foto: Holger Schneider

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Die Truhenorgelder InternationalenBachakademie

Im Jahr 2013 wurde in der Schlosskapelle von Seerhausen, in der Nähe vonRiesa, ein schwer beschädigtes Truhenpositiv (eine tragbare Kastenorgel)gefunden, von dem nahezu sämtliche Orgelpfeifen und die Klaviatur fehlten.Auch wenn sich zunächst kein Hinweis auf den Erbauer entdecken ließ, so waren sich die herbeigerufenen Experten sicher, ein Instrument aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor sich zu haben. Eingehendere Unter-suchungen und Vergleiche des erhaltenen Materials (darunter eine Zinn- pfeife, eine Taste und das Schnitzwerk auf dem Einsetzer unter der Klaviatur) mit komplett erhaltenen Orgeln aus dem 18. Jahrhundert durch die Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider (Dresden) erbrachten schließ-lich den Nachweis, dass es sich bei dem Truhenpositiv aus Seerhausen um ein Instrument aus der Werkstatt des berühmten sächsischen Orgelbauers und Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann (1683 – 1753) handelt.Die Datierung dieser sensationellen Entdeckung – bisher war kein derarti-ges Instrument von Silbermann bekannt – fixierte der Orgelbauer Hartmut Schütz auf das Jahr 1722. Ermöglicht und gefördert durch Herrn und Frau Michaela und Michael Wirtz (Stolberg), hat die Internationale Bachaka-demie von der Orgelbauwerkstatt Wegscheider einen Nachbau dieses Truhenpositivs von Gottfried Silbermann anfertigen lassen. Als Exponat eines mitteldeutschen Barockklangs verkörpert er das Herzstück einer neuen Ensemblekultur aus Chor und Barockorchester mit historischen Instrumenten.

44 Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge (Schwarzenberg), wurde er früh geprägt von der großen mittel-deutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditions- reichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors, der 2016 sein achthundertjähriges Bestehen feiert, und studierte an der Musikhoch-schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internatio-nalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Ein eindrucksvol-ler Beleg für die Qualität dieser künstlerischen Zusammenarbeit ist die ge-feierte Einspielung des Gesamtwerks von Heinrich Schütz beim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2017 ihren Abschluss finden wird. Hans-Christoph Rademann arbeitet mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Konzertszene zusammen. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Regelmäßige Gastdirigate führten und führen ihn zum Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Ba-rockorchester, Concerto Köln, den Rotterdamer Philharmonikern, der Sächsi-schen Staatskapelle Dresden u. a.

Foto: Holger Schneider

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Seit Juni 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der In-ternationalen Bachakademie Stuttgart. Die erste CD-Einspielung mit der hauseigenen Gächinger Kantorei erschien im Juni 2015 beim Stuttgarter Carus-Verlag und präsentierte eine neue Lesart von Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe: basierend auf einer Neuedition auf Grundlage der Dresdner Quellen von Kyrie und Gloria und erstmalig mit dem Freiburger Barockorchester. Presse und Publikum waren begeistert: »Nichts klingt mehr nach Breitwand-Bach in großer Besetzung, die meisten Chornummern atmen eine große Leichtigkeit und Eleganz. […] Keine Frage, in Stuttgart ist eine neue Ära angebrochen. […] Als neuer Leiter der Bach-akademie Stuttgart ist Hans-Christoph Rademann mit dieser Einspielung der h-Moll-Messe ein grandioser Einstand gelungen.« (kulturradio des rbb) Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011, den Best Baroque Vocal Award 2014. Außerdem wurde er 2016 mit dem Preis der Europäischen Kirchenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden.

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DIE INTERNATIONALE BACHAK ADEMIE STUT TGART AUF USA-TOURNEEMittwoch, 12. April 2017 bis Mittwoch 19. April 2017USA (Fort Lauderdale Chapel Hill Norfolk Princeton Los Angeles Irvine)

Johann Sebastian BachMesse h-Moll BWV 232Johannes-Passion BWV 245

Regula Mühlemann Sopran Roxana Constantinescu Alt Benedikt Kristjánsson Tenor Jakob Pilgram Tenor Peter Harvey Bass Martin Schicketanz Bass Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann Dirigent

MUSIK ALISCHER SALONDonnerstag, 11. Mai 2017, 20 UhrBuchhaus Wittwer Stuttgart

Seelenverwandte: Schubert & MozartDr. Henning Bey im Gespräch mit Akademieleiter Prof. Hans-Christoph Rademann

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AK ADEMIEKONZERT VSamstag, 13. Mai 2017, 19 UhrSonntag, 14. Mai 2017, 19 UhrLiederhalle, Beethoven-Saal

Konzerteinführung, 18.15 Uhr, Dr. Henning Bey

Franz SchubertMesse G-Dur D 167 Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485

Wolfgang Amadé MozartRezitativ, Arie und Cavatine »Ah, lo previdi – Ah, t’invola – Deh, non varcar« KV 272 Krönungsmesse C-Dur KV 317

Regula Mühlemann Sopran Michaela Selinger Alt Jussi Myllys Tenor Tareq Nazmi Bass Gaechinger Cantorey Stuttgarter Kammer orchester Hans-Christoph Rademann Dirigent

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Wir danken:Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist nur durch die Identifikation und großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren, Partner und Förderer möglich. Wir danken ihnen allen sehr herzlich und freuen uns auf gemeinsame musikalische Erlebnisse!

ZUWENDUNGSGEBER

SPONSOREN & PARTNER & FÖRDERER

BESONDEREN DANK AN

MEDIENPARTNER

ORGANISATIONS- & VER ANSTALTUNGSPARTNER

Gefördert durch:

Besonderer Dank gilt allen Mitgliedern des Förderkreises, die zu einem persönlichen Anlass Spenden an den Förderkreis erbeten haben.

Internationale Bachakademie StuttgartVorsitzender des Vorstandes Helmut Nanz

Akademieleiter Prof. Hans-Christoph Rademann

Intendant Gernot Rehrl

Redaktion Dr. Christiane Plank-Baldauf Dr. Henning Bey

Einführungstext Der Einführungstext ist ein Original-

beitrag von Dr. Oliver Geisler.

Bildanimation zu Buxtehudes Membra Jesu nostri Matthias Grünewald

Isenheimer Altar@akg-images

Gestaltung LässingMüller

Werbeagentur GmbH & Co. KG

Druck W. Kohlhammer Druckerei

Änderungen vorbehalten

www.bachakademie.de