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Pädiatrische Allergologie I N K L I N I K U N D P R A X I S 2/2001 Titelthema Asthma- Genetik: Der Count- down läuft DISA Schützen Katzen vor Asthma? Anti-IgE- Antikörper in der Allergie- und Asthmatherapie

GPA 2001 2-01 - gpau.de · Plough und Genome Therapeutics gelun-gen sei, ein Gen bei 40 Prozent der Asth-matiker zu identifizieren. Das hört sich ähnlich sensationell an wie die

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Pädiatrische AllergologieI N K L I N I K U N D P R A X I S

2/2001

Titelthema

Asthma-Genetik:Der Count-down läuft

DISA

Schützen Katzenvor Asthma?

Anti-IgE-Antikörper in derAllergie- undAsthmatherapie

EDITORIAL

Wir werden uns mehr mitder Familienanamnese

beschäftigen müssen.

Sehr verehrte Frau Kollegin,Sehr geehrter Herr Kollege,

ein zentrales Ereignis für die Allergologie war die Jahresta-gung der Europäischen Akademie für Allergologie und klini-sche Immunologie in Berlin im Mai dieses Jahres. Für die pä-diatrische Allergologie hatte sie aus mehreren Gründen einebesondere Bedeutung. So wurde in Berlin beschlossen, dassdie ESPACI, der bisherige Zusammenschluss der Kinderaller-gologie in Europa, sich der Europäischen Akademie an-schließt und innerhalb der Akademie die Sektion Pädiatriebildet. Es soll so eine bessere internationale Zusammenarbeitzwischen den einzelnen Fachgebieten erreicht werden.Ein weiteres pädiatrisches Highlight war die Präsentation derersten Ergebnisse der GINI-Studie. Mit der GINI-Studie wur-de der präventive Effekt verschiedener HA-Nahrungen be-züglich der Atopiemanifestation geprüft. Die vorläufigen Zwi-schenergebnisse sind in diesem Heft dargestellt.

Nachdem man gehofft hatte, dass die Mehrzahl der Fragen zuralimentären Prävention durch die GINI-Studie beantwortetwerden, müssen wir feststellen, dass wir zwar viele Antwor-ten auf wichtige Fragen bekommen, aber auch manches zumTeil neu überdacht werden muss. So werden wir uns in Zu-kunft z.B. noch mehr mit der Familienanamnese und der Artdes Eiweißes in der Ernährung beschäftigen müssen.Zusätzlich werden wir über Probiotika und die Frage, ob vieloder wenig Allergene im häuslichen Milieu für die Atopiker-karriere eine Bedeutung haben, diskutieren.Wir möchten deshalb diese Themen bei der kommenden Jah-restagung der GPA vom 26.-28. Oktober 2001 besprechen undladen Sie sehr herzlich nach München ein.

Ihr

Univ.-Prof. Dr. C.P. Bauer

AbonnementbestellungIch bestelle die Zeitschrift „Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis“ ab sofort zum Abo-Vorzugspreis von 65,00 DM (für Studenten bei Vorlage einer Bescheinigung50,00 DM) für vier Ausgaben. Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht acht Wochen vor Ablauf schriftlich kündige.

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2/01 Pädiatrische Allergologie 5

INHALT

IMPRESSUMPädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis. 4. Jg./Nr. 2Herausgeber: Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V., Rathausstraße 10, 52072 Aachen,Tel. 0241-1710-96, -97, Fax 0241-174349Verlag: WURMS & PARTNER Public Relations GmbH, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing.Schriftleitung: Prof. Dr. J. Seidenberg, Elisabeth-Kinderkrankenhaus, Cloppenburger Straße 363, 26133 Oldenburg, Fax 0441-403-2887; Prof. Dr. C.P. Bauer,Fachklinik Gaißach der LVA Obb., 83674 Gaißach bei Bad Tölz, Fax 08041-798-222; Dr. F. Friedrichs, Rathausstraße 10, 52072 Aachen, Fax 0241-174349.Wissenschaftlicher Beirat: Dr. D. Bulle, Prof. Dr. J. Forster, PD Dr. G. Frey, Dr. W. Lässig, Dr. W. Rebien, Dr. E. Rietschel, Prof. Dr. A. Schuster, Dr. R. Szczepanski, PD Dr. A. Tacke, Prof. Dr. St. Zielen, Prof. Dr. Th. Zimmermann.Redaktion: Ingeborg Wurms M.A., Dr. Albert Thurner, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29,E-Mail: [email protected]: Prof. Noé Zamel, Toronto (6), Wjst (7), PR Konzept GmbH (10, 11), Wittenmeier (18, 19), Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (23),Hogrefe & Huber Publisher (24)Anzeigenleitung: Holger Wurms, Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing, Tel. 08158-9967-0, Fax 08158-9967-29. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4 vom1.1.2001.Erscheinungsweise: Die Pädiatrische Allergologie in Klinik und Praxis erscheint vierteljährlich jeweils zu Beginn des Quartals. Bezugspreise: Einzelheft: 22,50 DM, Jahresabonnement: 65,00 DM, Jahresabonnement für Studenten (bei Vorlage einer Bescheinigung) 50,00 DM (jeweilszuzügl. Versandkosten). Für Mitglieder der vier regionalen pädiatrisch-allergologischen Arbeitsgemeinschaften ist das Jahresabonnement imMitgliedsbeitrag enthalten.Druck: Druck- und Verlagshaus Alois Erdl KG, Trostberg. ISSN: 1435-4233

3 Editorial

TOPIC

6 Asthma-Genetik: Der Countdown läuftDie Forschung nach dem genetischen Hintergrund des Asthmasmacht bemerkenswerte Fortschritte

10 Anti-IgE-Antikörper in derAllergie- und AsthmatherapieMit Omalizumab kann frühzeitig in die Pathogenese derallergischen Reaktion eingegriffen werden

12 Erste Ergebnisse der GINI-StudieDer Erfolg einer Allergieprävention mit Hydrolysatnahrungenim ersten Lebensjahr hängt von der Familienanamnese ab

13 Primatene Mist® weiterverschreiben?Leserbrief zu „Notfallapotheke gegen anaphylaktischen Schock“

14 Einladung zur 4. GPA-JahrestagungMünchen, 26. bis 28. Oktober 2001

16 Poster: Asthma in der SchuleDer Wissensstand der Lehrer und Interventionsmöglichkeiten

18 Grüne Mauern gegen AsthmaDie neuen Medikamentensymbole in der Asthmaschulung undihre didaktische Anwendung

UMWELTMEDIZIN

20 15 Jahre nach Tschernobyl:Atomenergie und die FolgenIn Weißrussland ist die Häufigkeit von Schilddrüsenkrebs starkangestiegen

22 Neue AntihistaminikaZwei neue H1-Rezeptorantagonisten bieten hohe Wirksamkeit beiweniger Nebenwirkungen

22 Je mehr Haus, desto mehr AllergenAllergenkunde (8b): Indoorallergene von Haustieren und Milben

DISA AKTUELL

25 „Katzen schützen vor Asthma“?Informationen und Kommentar zu der Arbeit hinter dieserSchlagzeile

28 Magazin/Neues vom Buchmarkt

ELTERN-RATGEBER

29 Neurodermitis I –Krankheitsbild und Auslöser

30 Termine

Das Titelbild für diese Ausgabe malte NicoleSchenk (8) aus Vilgertshofen.

Stephen Holgate, Immunologe ausSouthampton, sagte Anfang März 2001 ineinem Interview der BBC, dass es in Zu-sammenarbeit mit den Firmen Schering-Plough und Genome Therapeutics gelun-gen sei, ein Gen bei 40 Prozent der Asth-matiker zu identifizieren. Das hört sichähnlich sensationell an wie die Presse-

6 Pädiatrische Allergologie 2/01

Asthma-Genetik:Der Countdown läuftMatthias Wjst, GSF-Forschungszentrum, Neuherberg

Abb. 1-3: Tristan da Cunha, angeblich die „ein-samste Insel der Welt“. Ausgerechnet hier zeigtsich eine extrem hohe Asthmarate, die sich auferkrankte Erstbesiedler der Insel im Südatlantikzurückführen lässt.

mitteilung von Boehringer/Sequana imMai 1997, als sie und der kanadische Pul-mologe Slutsky glaubten, auf der Atlantik-insel Tristan da Cunha ein Asthma-Gen ge-funden zu haben. Die Daten wurden niepubliziert und ein Wissenschaftsmagazinschrieb spöttisch: „A science without thescience behind“ [Vogel, 1997]. Mehrbeiläufig wurde das Gen letztes Jahr aufeinem Genetikerkongress in Philadelphiabekannt. Also alles wie gehabt?

Schon im römischen Kaiserhaus war diefamiliäre Häufung von Allergien aufgefal-len. Doch erst zu Beginn des 20. Jahrhun-derts konnten zwei Amerikaner zweifels-frei die Vererbung von Asthma nachweisen[Cooke und van der Veer, 1916]. Und erstMitte der 80er Jahre erschienen die erstenmodernen molekularen Studien: Eiberguntersuchte DNA-Marker auf Chromosom13, Cookson 1989 auf Chromosom 11[Cookson und Hopkin, 1988].

Hintergrund waren Zwillingsstudien,die klar eine Allergiehäufung bei mono-zygoten Zwillingen zeigten [Edfors-Lubs etal., 1971]. Außerdem konnte ein „Foun-der“-Effekt bei isolierten Gesellschaftennachgewiesen werden. Die Bevölkerungauf Tristan da Cunha hat eine extrem hoheAsthmarate; sie geht zurück auf wenigeschiffbrüchige Asthmatiker, welche die In-sel zuerst besiedelt hatten. Und Segrega-tionsanalysen, statische Verfahren zur Be-stimmung des Vererbungsmodus, fandenrezessive, dominante, kodominante undpolygene Modelle – also alles, was mög-lich ist. In einer europaweiten Studiekonnte dann immerhin ein Hauptgennachgewiesen werden. Das Ergebnis eineskodominanten Erbganges ist auf den ers-ten Blick ungewöhnlich, wäre aber mit derSegregation von HLA-Haplotypen durchausvereinbar [Wjst et al., 1997].

Mit der Studie von Cookson kam einerasante Weiterentwicklung molekularbio-logischer Methoden. Zunächst wurdeneinfache Unterschiede in der Länge vonRestriktionsfragmenten auf Assoziationmit Allergien untersucht, mehr oder we-niger systematisch. Dies wurde im größe-

TOPIC

ren Stil erst ab 1993 möglich, als Kartenvon Mikrosatellitenmarkern zur Verfü-gung standen. Mikrosatelliten sind DNA-Wiederholungen von zwei, drei, vier odermehr Basen. Diese Regionen werden mitder Polymerase-Kettenreaktion vervielfäl-tigt, mit einem Fluoreszenzfarbstoff mar-kiert und können dann nach Auftrennungin der Gelektrophorese in Laserlicht nach-gewiesen werden. Die Zahl der Wieder-holungen dient als Marker für die Wei-tergabe eines Chromosomenstückes aufdie Kinder. Statistische Verfahren der Lin-kageanalyse können dabei die Wahr-scheinlichkeiten berechnen.

Über 100 Kandidatengeneuntersucht

Die Untersuchung von Markern in re-gelmäßigen Abständen auf allen Chromo-somen wird als „Genomscan“ bezeichnet.Der erste Asthma-„Genomscan“ wurdevon einer Oxforder Gruppe 1996 durch-geführt [Daniels et al., 1996], gefolgt voneiner amerikanischen [CSGA, 1997] undeiner deutschen Studie [Wjst et al., 1999].Leider waren die Kopplungsergebnissenicht eindeutig. Sie streuten nicht nur in-nerhalb der Populationen mit verschie-denen Phänotypen (Symptomatik, bron-chiale Hyperreaktivität, IgE-Spiegel), son-dern auch zwischen den Studien. Die vor-handenen Daten sind schwer zu interpre-tieren, da Asthma oft mit anderen Traitsassoziiert ist. Die Familien wurden nachunterschiedlichen Gesichtspunkten aus-

gewählt, die Diagnosekriterien waren un-einheitlich, der Anteil klinischer Subtypenund der Schweregrade unterschiedlichverteilt. Allerdings zeigen sich in den mitt-lerweile zehn publizierten GenomscansKonsensusregionen [Wjst und Immervoll,1998]. Es sind dies Chromosom 2 mit ei-nem Interleukin-Gencluster, Chromosom5 ebenfalls mit einem großen Genclustervon Il-4, Il-13, CD14, GM-CSF u.a., Chro-mosom 6 mit der HLA-Region, Chromo-som 12 in der Region von IFNg und STAT6sowie Chromosom 13.

Parallel dazu sind bisher über 100 Kan-didatengene untersucht worden. Primärinteressant waren dabei Variationen in denExons, die zu einer veränderten Ami-nosäurensequenz des reifen Proteinsführen. Untersucht wurden auch Variatio-nen im nicht codierenden 5’-Bereich oderam 3’-Ende der Gene, die entweder regu-latorische Funktion haben oder aber dieStabilität der mRNA beeinflussen. Ein kur-zer Auszug aus der täglich länger werden-den Liste liest sich vielleicht nicht beson-ders spannend: AACT, ACE, ADA1, ALDH2,ALOX5, alpha1AT, BCL6, beta2AR, CC16,CCR3 bis zu UCP2. Dahinter verbergensich allerdings interessante Sachverhalte.

Zum Beispiel Chromosom 5: DavidMarsh zeigte 1994 erstmals in elf großenAmish-Familien eine Kopplung des Inter-leukin-Genclusters auf Chromosom 5q31mit einer hohen IgE-Konzentration, wobeidie höchste Kopplung an dem Inter-leukin-4-Gen beschrieben wurde [Marshet al., 1992]. Eine mit Marsh kooperie-

rende Arbeitsgruppe beschrieb ebenfallsKopplung in der Region, die Lokalisati-on war allerdings nicht – wie zuvor be-schrieben – im Bereich des IL-4-Gens,sondern eher in der Nähe des ß2-adren-ergen Rezeptors. Positive Ergebnisse wur-den in Folge auch von der Oxforder Ar-beitsgruppe beschrieben, allerdings wie-der innerhalb des IL-4-Gens und nur,wenn die spezifischen IgE-Antikörperberücksichtigt wurden. Keine dieser Stu-dien hatte jedoch eine ausreichende sta-tistische Power, die Kopplung exakt zu lo-kalisieren und zwischen den Kandidaten-genen IL-4, IL-5, IL-13 und GM-CSF auf-zulösen.

Oder ein zweites Beispiel: Die Beteili-gung des ß2-adrenergen Rezeptors beiAsthma war eine plausible Hypothese [Lig-gett 1995]. Von den beschriebenen neunPunktmutationen führten vier zu einerAminosäuren-Substitution. Allerdings warkeine dieser Missense-Mutationen beiAsthma-Patienten häufiger als bei ver-gleichbaren Kontrollen. Mutationen imß2-adrenergen Rezeptor scheinen somitnicht kausal für Asthma verantwortlich zusein, könnten aber dennoch die An-sprechbarkeit auf ß2-Sympathomimetikabeeinflussen. So korrelierte eine Mutation– Substitution von Arginin durch Glyzin anPosition 16 – mit dem Asthmaschwere-grad. Diese Beobachtung wird gestütztdurch histologische Befunde von verstor-benen Asthma-Patienten, die nicht auf ß2-Sympathomimetika angesprochen hatten.

Zumindest eine Folgerung aus der Viel-zahl von Studien ist gerechtfertigt: Asso-ziationsstudien einzelner Genvariantensind leicht durchzuführen, aber schwierigzu interpretieren. Leider waren auch Tier-versuche bisher nur begrenzt erfolgreich.George de Scantis beschrieb in einer ge-nomweiten Suche bei der Maus mit body-plethysmographisch gemessener AcH-Empfindlichkeit drei Kopplungsregionen,

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Abb. 4-5: Kopplungsregion auf Chromosom12q14.3 mit dem Kandidatengen Interferon gamma

TOPIC

die den homologen humanen Segmentenauf Chromosom 20,21,22 entsprechen[de Sanctis, 1995]. In einer weiteren Stu-die wurde die durch Ovalbumin induzier-te Bronchokonstriktion auf die homolo-gen humanen Segmente 5q31, 6p21,11q23, 12q22 und 17q12 kartiert. Trans-gene Tiere mit Inserts aus dem humanenChromosomenabschnitt 5q31 produzierenmehr IgE – ein Hinweis auf die funktio-nelle Beteiligung dieser Gene, die sich mitden Kopplungsbefunden der Humanstudi-en deckt [Ober und Moffat, 2000].

Kommen wir auf die Pressemitteilun-gen des Asthma-Gens zurück. Ohne dassdie Daten offen gelegt (und reproduziert)werden, kann sich wohl niemand ernst-haft dazu äußern. Die Situation hat sichallerdings seit der Boehringer/Sequana-Entdeckung geändert. Es ist viel mehr Se-quenzinformation verfügbar: Humange-nomprojekt und Celera haben eine Ab-deckung von über 90 Prozent erreicht.Damit können im Prinzip Punktmutatio-

nen oder SNPs (single nucleotide poly-morphisms) in fast allen Genen getestetwerden. Dazu sind die Asthma-Kopp-lungskarten viel genauer geworden. Es istalso möglich, dass ein erstes Gen gefun-den wurde, zumal – nach einem Berichtder Welt – Schering und GTC zusammen150 Millionen DM in dieses Projekt inves-tiert haben.

Was bedeuten diese Ergebnisse für diepraktische, klinische Tätigkeit? Im Au-genblick wohl noch nicht viel. Es gibt inabsehbarer Zeit keinen verlässlichen Testzur Differenzialdiagnose von anderen ob-struktiven Lungenerkrankungen. Dazumüsste dieses Gen erst in einer ganzenReihe von ethnisch unterschiedlichen Po-pulationen untersucht und die Interakti-on mit anderen Genen und – vor allem –den Umweltfaktoren bestimmt werden. Eswird kurzfristig auch keine neue Thera-pie daraus abgeleitet werden können. Inder Beratungssituation ist allerdings gutzu wissen, dass das Risiko für Asthma ei-

nes Kindes durch einen Elternteil mitAsthma auf das dreifache erhöht ist undauf das sechsfache, wenn beide Eltern anAsthma erkrankt sind. Wir können Elternund Kindern aber Hoffnung machen, dassdie laufenden Studien uns bald einen Ein-blick in die komplexe Pathophysiologievon Asthma geben werden.

Dr. Matthias Wjst ist Leiter der Arbeits-gruppe Molekulare Epidemiologie amGSF-Forschungszentrum in Neuherbergund Privatdozent an der TechnischenUniversität München.

PD Dr. Matthias Wjst,Institut für Epidemiologie,GSF-Forschungszentrum für Umweltund GesundheitIngolstädter Landstr. 185758 NeuherbergTel.: 089 3187 4565Fax: 089 3187 3380E-Mail: [email protected]

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LiteraturCooke RA, van der Veer. Human sensitization. JImmunol 1916; 1: 201-305

Cookson WOCM, Hopkin JM. Dominant inheritance ofatopic immunoglobulin-E responsiveness. Lancet1988; i: 86-87

CSGA. The Collaborative Study on the Genetics ofAsthma (CSGA). A genome-wide search for asthmasusceptibility loci in ethnically diverse populations.Nature genetics 1997; 15: 389-392

Daniels SE, Bhattacharrya S, James A, et al. A geno-me-wide search for quantitative trait loci underlyingasthma. Nature 1996; 383: 247-250

De Sanctis G, Merchant M, Beier DR, Dredge RD,Grobholz JK, Martin TR, Lander Es, Drazen JM.Quantitative locus analysis of airway hyperresponsive-nes in A/J and C57BL/6J mice. Nature genetics 1995;11: 150-154

Edfors-Lubs ML. Allergy in 7000 twin pairs. ActaAllergol 1971; 26: 249-285

Liggett SB. Genetics of ß2-adrenergic receptor vari-ants in asthma. Clin Exp All 1995; 25 (Suppl.): 89-64

Marsh DG, Meyers DA. A major gene for allergy – factor fancy? Nature genetics 1992; 2:252-254

Ober C, Moffatt MF. The genetics of asthma. ClinChest Med 2000; 21: 245-261

Vogel G. A scientific result without the science.Science 1997; 276:1327

Wjst M, Fischer G, Immervoll T, et al. A genome-widesearch for linkage to asthma. Genomics 1999; 58: 1-8

Wjst M. Immervoll T. An Internet Linkage and MutationDatabase for the Complex Phenotype Asthma.Bioinformatics 1998; 14: 827-828

3´-Ende: Auch als 3´-UTR (untranslated re-gion) bezeichnete DNA-Region, dient derStabilisierung der neu generierten RNA.

5´-Bereich: Oberhalb des Ablesestartpunkteseines Gens gelegene DNA-Region, in dertypischerweise Moleküle binden, welche dieAbleseaktivität steuern.

Allel: Eine oder mehrere Alternativformeneiner DNA-Sequenz an einer spezifischenchromosomalen Position. Üblicherweiseexistieren (mit Ausnahme von X und Y) zweiAllele, eines, das vom Vater und eines, dasvon der Mutter geerbt wurde.

„Founder“-Effekt: Auch Gründereffekt. DieAllele von Vater oder Mutter weniger Ur-familien sind in regional isolierten Popula-tionen in einer hohen Frequenz vorhanden.

Exons: Gene sind aus ein oder mehrerenExons aufgebaut, Bereichen, die in RNAumgeschrieben werden. Die dazwischen lie-genden Introns werden zunächst auch in RNAübersetzt, dann aber durch einen Spleiß-mechanismus entfernt.

Haplotyp: In Serie liegende Allele auf einemChromosom.

Linkageanalyse: Auch Kopplungsanalyse,bei der die Vererbung einer typischen DNA-Sequenz – etwa eines Mikrosatellitenmarkerszusammen mit einem Gen in der physikali-schen Nachbarschaft – untersucht wird.

Mikrosatellitenmarker: Hypervariable infor-mative DNA-Sequenz, die zur Linkageanalyseherangezogen wird.

Polymerase-Kettenreaktion: In-vitro-Methode zur Vervielfältigung von DNA-Sequenzen.

Punktmutationen: Auch SNP (single nucleot-ide polymorphism). Einzelner Basentausch,der ca. alle 750 Basen vorkommt.

Segregationsanalysen: MathematischesVerfahren zur Untersuchung eines Erbgangesinnerhalb von Familien.

Trait: Vererbbares Merkmal, vorwiegend inZusammenhang mit komplexen Phänotypengebraucht, bei denen mehrere Gene undUmweltfaktoren interagieren.

Zwillingsstudien: Klinische Untersuchungvon ein- und zweieiigen Zwillingen, um denAnteil genetischer Faktoren einer Erkrankungabzuschätzten.

Glossar

TOPIC

10 Pädiatrische Allergologie 2/01

Mit rhuMAb-E25 (Omalizumab) ist esgelungen, in die Pathogenese der allergi-schen Reaktion frühzeitig und hochspezi-fisch einzugreifen.

„Humanisierter“ Mäuse-Antikörpergegen menschliches IgE

Omalizumab (E 25), das nach Angabender Firma Novartis Ende dieses Jahres un-ter dem Namen XOLAIR® auf den europäi-schen Markt kommen soll, ist ein rekom-binater „humanisierter“ monoklonaler An-tikörper, der noch etwa 5 Prozent murine(d.h. Mäuse-)Aminosäurensequenzen ent-hält. Omalizumab bindet an freies IgE ander Stelle, an der IgE-Moleküle sonst anMastzellrezeptoren andocken (s. Abb. 1).Hierdurch entstehen kleine Immunkom-plexe (Hexamere mit maximal 1000 kDa),die vorwiegend über Leber und Milz abge-baut werden. Sowohl in den präklinischenals auch in den späteren Studien wurden

bisher keine relevan-ten Nebenwirkungenbeobachtet.

Die Rolle derGesamt-IgE-Bestimmung

In den vorliegen-den 10 Studien wurdegezeigt, dass E 25 inder Lage ist, das freieIgE bis unter dieNachweisgrenze zusenken. Dies führte zueiner signifikantenAbnahme allergischer Reaktionen. Aller-dings ist die genaue Dosierung der Anti-IgE-Antikörpers dadurch erschwert, dassabhängig vom Gesamt-IgE und Körperge-wicht des Patienten eine individuelle Do-sierung gewählt werden muss. Je nach Ge-samtdosis muss Omalizumab zwei- bisvierwöchentlich subcutan gespritzt wer-

den. Patienten mit Gesamt-IgE-Werten über1.000 kU/l wurden nicht in ausreichenderZahl untersucht, so dass hierzu keine Zu-lassung beantragt wird.

Nach Gabe von Omalizumab ist aller-dings die Kontrolle des Therapieerfolgs fürdie Routine nicht möglich, da die allge-mein verfügbaren Assays zur Bestimmung

Anti-IgE-Antikörper in derAllergie- und Asthmatherapie

Für vier Tage trafen sich über 5.000 Aller-gologen aus mehr als 80 Ländern zum 20.EAACI-Kongress, der unter dem Vorsitz vonProf. Dr. Ulrich Wahn in Berlin stattfand. Epi-demiologie atopischer Erkrankungen, Präven-tion, neue Therapien und ein neues Verständ-nis der „atopischen Systemerkrankung“ stan-den im Mittelpunkt der Tagung. Ob es nun„United Airways Disease“ oder „C.A.R.A.S. –combined allergic rhinitis and asthma syn-drome“ heißen wird oder sogar ein Fach mitNamen „Otorhinosinooculolaryngotracheo-bronchiologie“ geschaffen wird – gemeint istdabei, dass es sich bei atopischen Erkran-kungen nicht um Organerkrankungen, son-

dern um Erkrankungen des gesamten Körpershandelt. Für uns ist diese Erkenntnis nichtneu. Gerade die pädiatrische Allergologiezeichnet sich durch den Vorteil aus, den Pati-enten ganzheitlich behandeln zu können, egalob er mehrere atopische Manifestationengleichzeitig oder nacheinander entwickelt hat.Angesichts der internationalen Diskussionstellt sich die Frage, ob das in Deutschland imBereich der Behandlung erwachsener Allergi-ker vertretene Organspezialistenkonzept auchin Zukunft aufrechtzuerhalten sein wird.

Es gab eine Vielzahl interessanter Vorträge.Über zwei Themen soll hier berichtet werden:„GINI“ und „Anti-IgE-Therapie“. Darüber hin-

aus war die Tagung der europäischen Aller-gologen natürlich auch eine gesundheitspoli-tische Manifestation. Bereits bei der Eröff-nungsveranstaltung wies Bundesgesundheits-ministerin Ulla Schmidt darauf hin, welche Be-deutung Allergien für unser Gesundheitswesenerlangt haben. Der Bündelung der Kräfte dien-te auch eine Entscheidung der europäischenKinderallergologen, die auf ihrer Sitzung be-schlossen haben, dass ESPACI (European So-ciety of Pediatric Allergy and Clinical Immun-ology) mit der Section of Pediatrics der EAACIverschmelzen wird.

Dr. Frank Friedrichs

20. Kongress der European Academy of Allergology and ClinicalImmunology (EAACI) vom 9.-13. Mai 2001 in Berlin

Abb. 1

2/01 Pädiatrische Allergologie 11

des Gesamt-IgEs freies und mit E 25 ge-bundenes IgE messen. Entsprechende La-borassays für die Routinemessung sollenin der Entwicklung sein.

Studien mit E 25 beim allergi-schen Asthma bronchiale

E 25 wurde bisher in drei Phase-III-Asthmastudien erfolgreich auf seine Wirk-samkeit und Verträglichkeit geprüft. Ins-gesamt wurden 330 Kinder und 1.000 Er-wachsene mit Asthma untersucht. Aller-dings war in fast allen Studien auch einedeutliche Reduktion der inhalativen Stero-ide in der Placebogruppe zu beobachten,was einerseits auf den „study-effect“ undandererseits auf eine mögliche Überdo-sierung inhalativer Steroide bei vielen Pa-tienten hinweist (Abb. 2).

E 25 in Kombination mit SITerfolgreich getestet

Auf dem EAACI-Kongress in Berlin wur-den von Prof. Dr. Ulrich Wahn, Berlin, erst-mals die Ergebnisse der an 17 deutschenZentren durchgeführten Rhinitis-Studievorgestellt. In der vierarmigen doppel-blinden placebokontrollierten Studie wur-den Kinder (6-17 Jahre) mit saisonaler al-lergischer Rhinitis eingeschlossen, die so-wohl gegen Frühblüher- als auch gegenGräserpollen allergisch waren (CAP ≥ 2).Die 221 Kinder wurden in zwei Gruppenrandomisiert. Sie erhielten entweder eineHyposensibilisierung (SIT) gegen Gräser-oder gegen Birkenpollen. Mit der Hypo-sensibilisierung wurde vier Monate vor Be-

ginn der Pollensaisonbegonnen. Jeweils dieHälfte der Patienten injeder SIT-Gruppe er-hielt zusätzlich sub-cutan E 25 oder Place-bo (Abb. 3). Es wurdeein Symptombelas-tungsscore, bestehendaus Medikamentenver-brauch (Antiallergika)und Symptomangabenim Patiententagebuchgebildet. Insgesamtnahm der Symptombe-

lastungsscore in beiden SIT-Gruppen, diezusätzlich E 25 erhielten, um 48 Prozentab, wobei der Effekt auf den Medikamen-tenverbrauch größer als auf die angegebe-nen Symptome war (Abb. 4). Die Verträg-lichkeit der Substanz war gut, die Neben-wirkungsrate lag auf Placeboniveau. DieErgebnisse der E 25-Rhinitis-Studie beiKindern sind bisher imVergleich zu den neunvorhergehenden Studi-en mit Omalizumabam überzeugendsten.

Offene Fragen

Zentraler Punkt inder Diskussion wardie mögliche Fragenach unerwünschtenWirkungen von E 25.IgE wird vor allem ei-ne Rolle bei der Hel-minthen-Abwehr zu-gesprochen. In klini-schen Studien wurdenPatienten aus Indus-trieländern bis zu ei-nem Jahr mit E 25 be-handelt, ohne dass esHinweise auf eine ge-steigerte Suszeptibi-lität von Wurminfek-tionen gab. Zur Zeitwird eine E 25-Studiein Brasilien zur weite-ren Klärung diesesFrage durchgeführt.Die Frage nach dem

Verbleib der Immunkomplexe wurdeebenfalls mehrfach aufgeworfen. Es gibtbis jetzt keine Hinweise auf Nierenschä-digungen oder andere Komplikationen.

Kommentar:Die Stellung der IgE-Reduktion im Be-handlungskonzept allergischer Erkran-kungen ist noch nicht geklärt. Wahr-scheinlich kann E 25 zu Beginn einerHyposensibilisierung (Insektengift, In-halationsallergene) Nebenwirkungender SIT vermindern. Dies könnte hilf-reich bei der bisher stationär durchge-führten Schnellhyposensibilisierung vonInsektengiftallergikern sein. Kann esaber die SIT auch ersetzen? In der pä-diatrischen Allergologie kennen wir Pa-tientengruppen, für die E 25 zunächstnicht zugelassenen sein wird (allergi-sche Kinder unter 12 Jahren, Kinder mitschwerer atopischer Dermatitis und/oder Gesamt-IgE-Werten über 750 kU/l

Abb. 2

Abb. 4

Abb. 3

Die bisher vorliegenden Studienergeb-nisse zur präventiven Wirkung verschiede-ner Hydrolysatnahrungen waren wider-sprüchlich, und entsprechend uneinheit-lich sind die Empfehlungen der einzelnenFachgesellschaften. Mit Unterstützung desBundesministeriums für Bildung und For-schung wurde daher in Deutschland eineunabhängige Studie (German Infant Nutri-tional Intervention Study – GINI) konzi-piert, deren erste Ergebnisse Dr. Andreavon Berg, Wesel, auf dem 20. EAACI-Kon-gress vorstellte. Das Ziel der GINI-Studiewar es, drei unterschiedliche hypoallerge-ne Säuglingsnahrungen (Teilhydrolysat aufMolkebasis: pHF-M [Beba H.A.®, Nestlé],Hochhydrolysat auf Molkebasis: eHF-M[Hipp-HA®, Hipp, bis 1999 auf dem deut-schen Markt identisch mit Nutrilon Pepti®,Nutricia/Numico], Hochhydrolysat auf Ka-seinbasis: eHF-K [Nutramigen®, MeadJohnson]) mit einer herkömmlichen Kuh-milchformula (KMF) in Bezug auf Aller-gieprävention zu vergleichen. Alle Kinderhatten eine positive Familienanamnese mitatopischer Erkrankung bei mindestens ei-nem Verwandten ersten Grades. 2.252Neugeborene wurden zwischen September1995 und Juni 1998 in Wesel (1 Zentrum:Prof. Berdel und Dr. A. v. Berg) und Mün-chen (2 Zentren: Prof. Reinhardt und Dr.S. Koletzko, Prof. Bauer und Dr. A. Grübl)in die Studie aufgenommen (s. Abb.). Stu-dienleiter ist Prof. Dr. Dietrich Berdel, We-sel. Die Datenauswertung erfolgt im Insti-tut für Epidemiologie der GSF, Ober-schleißheim (Prof. Wichmann und Dr. A.Schoetzau/B. Laubereau).

Bei Geburt erfolgte die Randomisierungauf eine der vier Studiennahrungen, diedurch Verwendung identischer Dosen mit

identischen Aufklebern geblindet wa-ren. Allen Eltern wurden die allgemei-nen Ernährungsempfehlungen zur Al-lergieprävention gegeben (Stillen fürvier, besser sechs Monate, Beikost erstab dem 6. Monat). Die Daten von1.810 Kindern gingen in die Auswer-tung am Ende des ersten Lebensjahresein, von denen 945 Studiennahrung er-halten hatten und 865 vier Monate vollgestillt wurden. Ernährungstagebü-cher, wiederholte ärztliche Untersu-chungsbefunde, strukturierte Inter-views, Laboruntersuchungen (spezifi-sches IgE gegen Inhalations-und Nahrungsallergene, Ge-samt-IgE) wurden ausgewertet.Zwei Drittel der Kinder aus derStudiennahrungsgruppe erhielten dieFormula in der 1. bis 4. Woche(Durchschnittsalter: 2 Wochen). DieDauer der Ernährung mit Studiennah-rung betrug im Mittel 12 Wochen. DieStudie ist auf drei Jahre angelegt. Es er-folgte jetzt eine erste Auswertung der ato-pischen Manifestation im ersten Lebens-jahr, definiert als atopische Dermatitisund/oder allergische Urtikaria und/odergastrointestinale Nahrungsmittelallergie.

Ergebnisse abhängig von derFamilienanamnese

Bei den Kindern, die eine Studienfor-mula erhalten hatten, zeigte sich, dass dieAtopierate in der eHF-K(Nutramigen)-Gruppe im Vergleich zur Kuhmilchgruppesignifikant reduziert war (9,1% Nutrami-gen vs. 15,6% Kuhmilchgruppe). Bei derpHF-M-Gruppe (Beba HA) lag die Atopie-rate bei 10,8% und bei der eHF-M-Gruppe

(Hipp-HA) bei14,3%.

Die Inzidenzatopischer Mani-festation bei denausschließlichgestillten Kindernlag bei 10,9%.Die Ergebnisseder Stillgruppesind jedoch mitdenen der Formula-Gruppen nicht ver-gleichbar, da Stillen aus ethischen Gründennicht randomisiert werden konnte.

Aus diesen Daten den Schluss zu ziehen,dass jetzt endlich klar wäre, mit welchemHydrolysat Kinder mit erhöhtem Atopie-risiko ernährt werden sollten, wäre jedoch

12 Pädiatrische Allergologie 2/01

Erste Ergebnisse der GINI-Studie

Verbleib in der Studie nach denersten vier Wochen: n = 2.138

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Studiennahrungn = 1.249

Studienabschlussn = 865 n = 1.038

Studienabschlussn = 945

Drop out: 24 Drop out: 166

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Das Studiendesignvon GINI

usw.). Für Kinder mit schweren anaphy-laktischen Typ-I-Allergien (Nüsse, Fisch,Ei usw.) könnte eine Therapie mit Anti-IgE lebensrettend sein. Angesichts der zu erwartenden hohenBehandlungskosten wird es unerlässlich

sein, eine offene Diskussion darüber zuführen, wer der geeignete Patient für ei-ne Therapie mit Omalizumab sein wird.Die im Rahmen des üblichen Pre-Mar-keting veröffentlichten Artikel (Bild-Zei-tung vom 28.1.2001: „Antikörper stoppt

Asthma!“) erscheinen wenig hilfreich. Eswird die Aufgabe der allergologischenFachgesellschaften sein, hier Stellung zubeziehen.

Dr. Frank Friedrichs

n = 2.252

2/01 Pädiatrische Allergologie 13

Betrifft: „Die Notfallapotheke gegen den anaphylaktischenSchock“, Päd. Allerg. 1/01

Lieber Herr Rietschel,unser Apotheker hat am 5.4.2001 von der internationalen

Apotheke die Auskunft bekommen, dass Primatene Mist® wei-terhin lieferbar sei. Falls jedoch auch dieses Epinephrin-Do-sieraerosol endgültig vom Markt genommen werden sollte, mussman sich Folgendes vergegenwärtigen: Von 122 kanadischen Not-fallmedizinern, Allgemeinärzten und Pädiatern konnten nur 25Prozent die Anwendung des EpiPen® korrekt demonstrieren (1).In einer australischen Untersuchung wurde der EpiPen® nur in29 Prozent bei Kindern mit wiederholten anaphylaktischen Re-aktionen angewendet (2)!

Außerdem ist zu diskutieren, ob das langsam wirkende oraleKortikoid Bestandteil jeder Notfallapotheke sein muss. Prof.Forster (Freiburg) schlägt folgendes Vorgehen vor: „Bei nor-maler Erreichbarkeit von Arzt und Krankenhaus kann der Über-sichtlichkeit halber auf ein Kortikoid in der Notfallapotheke ver-zichtet werden.“ (3)

Dr. Peter Fischer, Schwäbisch Gmünd

Antwort auf den Brief von Dr. Peter Fischer

Lieber Herr Fischer,Grundsätzlich ist es nach §2 Abs. 1 der FCKW-Halon-Ver-

botsverordnung untersagt, z. B. Primatene Mist® in den Verkehrzu bringen. Wenn jedoch im Einzelfall keine therapeutische Al-ternative zur Verfügung steht, kann sich eine Verschreibung aufden so genannten „rechtfertigenden“ Notstand nach §36 Straf-gesetzbuch stützen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Me-dizinprodukte (BfArM) hat allerdings zum Einzelimport von Pri-matene Mist® wie folgt Stellung bezogen: „Vom Fehlen einer the-rapeutischen Alternative im Notfallset für Allergiker muss nichtausgegangen werden, da Autoinjektoren wie der Fastjekt® zurVerfügung stehen“. Für Kinder unter 15 kg Körpergewicht seheich diesen Notstand allerdings als gegeben an, da das für dieseAltersgruppe zur Verfügung stehende Anaphylaxiebesteck in sei-ner Handhabung zu kompliziert ist.

Ich denke, dass Steroide in jede Notfallapotheke gehören, dawir eine normale Erreichbarkeit von Arzt und Krankenhaus imVoraus nie sicher abschätzen können.

Dr. Ernst Rietschel, Köln

Literatur1. Grouhi M. et al. Anaphylaxis and epinephrine auto-injector training: Who will bethe teachers? J Allergy Immunol 1999; 103: 190-1932. Gold M.S., Sainsbury R. First aid anaphylaxis management in children who wereprescribed an epinephrine autoinjector device (EpiPen). J allergy Clin Immunol 2000;106: 171-1763. Forster J. Insektengiftallergie. T&E Pädiatrie 1997; 10: 704-708

Corrigenda„Die Notfallapotheke gegen den anaphylaktischen Schock“, Päd.Allerg.1/01, S. 14

Im Kasten „Notfallset“, letzte Zeile, muss es heißen:

Zu verschreiben: Zyrtec- od. Alerid-Tabletten, z.B. Decortin H Tabletten,Fastjekt (nicht: EpiPen Jr.)

vorschnell. Bei der weiteren Auswertungwurde deutlich, dass die Ergebnisse we-sentlich von der Familienanamnese ab-hängen. Es zeigte sich, dass eine atopischeDermatitis in der Familie den größten Ri-sikofaktor für eine atopische Manifestati-on im ersten Lebensjahr darstellt und denEffekt der Nahrungen beeinflusst. Bei zweiDritteln der Kinder ohne atopische Der-matitis, jedoch mit anderen atopischen Er-krankungen wie Heuschnupfen oder Asth-ma bronchiale in der Familienanamnesereduzierten alle drei Hydrolysatnahrungendie Inzidenz der atopischen Dermatitisbeim Kind um etwa 50% im Vergleich mitKuhmilch (eHF-K 6,0%, pHF-M 6,2%, eHF-M 7,8%, KMF 12,7%). Gab es dagegen ei-ne atopische Dermatitis in der Familie, hat-

te nur noch das starke Kaseinhydrolysat ei-nen allergiepräventiven Effekt (eHF-K:9,2%, pHF-M 15,2%, eHF-M 20,8%, Kuh-milch 18,7%).

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dassdas Risiko für eine spätere atopische Er-krankung und dementsprechend die Indi-kation zur alimentären Prävention heutedifferenzierter gesehen werden müssenund dass die Effektivität einer Hydrolysat-nahrung nicht nur vom Hydrolysegrad al-leine abhängt, da ein deutlicher Unter-schied zwischen den Ergebnissen der star-ken Kasein- und Molkenhydrolysate be-stand. Überraschend waren die Ergebnis-

se des partiellen Molkenhydrolysats, vorallem im Vergleich zum stark hydrolysier-ten Molkenhydrolysat.

Eine generelle Ernährungsempfehlungsollte aus den vorliegenden Ergebnissen(noch) nicht abgeleitet werden, da diebisherige Auswertung nur das erste Le-bensjahr und nur ausgewählte atopischeManifestationen berücksichtigt und nochnicht endgültig abgeschlossen ist.

Eine umfassende Darstellung der bis-herigen GINI-Ergebnisse erfolgt im Rah-men der nächsten GPA-Jahrestagung vom26. bis 28. Oktober 2001 in München.

Dr. Frank FriedrichsRathausstr. 10, 52072 AachenTel.: 0241-9800486, Fax: 0241-9800259

Primatene Mist® weiter verschreiben?Leserbrief

Programm

Freitag, 26. Oktober 2001

13.00 – 14.30 Satellitensymposium Nahrungsmittelallergie oderNahrungsmittelintoleranz?

14.45 – 16.00 Eröffnung der TagungNeurodermitisschulung

U. Wahn

Diagnostik des atopischenEkzems B. Niggemann

16.00 – 16.30 Pause

16.30 – 18.00 SatellitensymposiumTherapie des atopischenEkzems R. Szczepanski

Klinische Wirksamkeit vonEncasings K.A. Bergmann

Hyposensibilisierung in derPraxis F. Friedrichs

ab 18.30 Eröffnungsempfanganschl. Gesellschaftsabend

Samstag, 27. Oktober 2001

09.00 – 10.30 Ergebnisse der GINI-StudieA. von Berg

Stellenwert der „Beikost“ für die Atopieprävention A. Grübl

The role of probiotics in theprevention of atopy E. Isolauri

10.30 – 11.00 Pause

11.00 – 12.30 Hausstaubmilbenallergen-exposition und Atopie-/Asthma-Entwicklung – Ergebnisse der MAS-Studie U. Wahn

Hausstaubmilbenallergen-exposition und Atopie-/Asthma-Entwicklung – Ergebnisse derSpace-Studie J.Kühr

Bedeutung der Endotoxine fürAllergien und Atemwegs-erkrankungen D. Nowak

12.30 – 14.00 Pause

14.00 – 15.00 Gastrointestinale Manifestation von Nahrungsmittelallergien

S. Koletzko

Latexallergie Z. Szepfalusi

15.00 – 15.30 Pause

15.30 – 16.30 Workshops (parallel)- Insektengiftallergie

J. Forster/R.Urbanek

- Atopie-Patch-TestB.Niggemann/D. Bulle

- Sublinguale ImmuntherapieW. Leupold/Th. Hirsch

15.30 – 16.30 SatellitensymposiumErweiterte therapeutischeMöglichkeiten mit Montelukast: Vom Kleinkind bis zum Jugendlichen

16.30 – 18.00 Satellitensymposium„Anti-IgE“ – ein neues Therapie-konzept

16.30 – 18.00 SatellitensymposiumAtopierisiko durch Umwelt-faktoren

Sonntag, 28. Oktober 2001

09.00 – 10.30 Workshop Umweltmedizin

ab 10.30 pina-Eltern-Informationstag

Vorträge und Workshops zum Thema Prävention vonAllergien und Asthma

Organisation

Tagungsleitung Prof. Dr. med. C. P. BauerKinderklinik und Poliklinik der TU MünchenKölner Platz 1, D-80804 München undKinderfachklinik GaißachD-83674 Gaißach bei Bad TölzTel.: 08041-798-221, Fax: 08041-798-222

Prof. Dr. Radvan UrbanekUniversitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde,Währinger Gürtel 18-20, A-1090 WienTel.: 0043-1-404003188, Fax: 0043-1-404003189

Tagungsort

Klinikum rechts der Isar der TU München, Ismaninger Straße 22, 81675 Münchenmit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen: U-Bahn-Linien U4, U5,Haltestelle Max-Weber-Platz

Teilnahme/Anmeldung

Die Zahl der Teilnehmer ist aufgrund der Raum-situation begrenzt. Bitte melden Sie sich deshalbmöglichst rasch mit einem beigefügtem Verrech-nungsscheck (Teilnahmegebühr) bei derKongressorganisation an:

Wurms & Partner PR GmbH– Kongressorganisation –Bernrieder Straße 4, 82327 Tutzing

Die Anmeldung gilt nur mit beigefügtem Scheck!

Die Registrierung erfolgt in der Reihenfolge desEingangs. Allen registrierten Teilnehmern wirdvor der Tagung das ausführliche Programmzugesandt.

Tagungsgebühr

Mitglieder der vier regionalen Arbeitsgemeinschaften der GPA 70,00 DM*

Nichtmitglieder 120,00 DM

Ärzte in Ausbildung (m. Bescheinigung) 20,00 DM

Studenten (m. Ausweis) frei

Gesellschaftsabend 30,00 DM

*Die ermäßigte Tagungsgebühr für Mitgliederder Gesellschaft kann nur gewährt werden beiVoranmeldung mit beigefügtem Verrechnungs-scheck bis spätestens 19. Oktober 2001. BeiEinzahlung am Tagungsbüro wird die volleGebühr von 120,00 DM erhoben.

Ausnahme: Teilnehmer aus dem Ausland müs-sen die jeweilige Tagungsgebühr (reduzierteGebühr für Mitglieder, volle Gebühr für Nicht-mitglieder) bar am Tagungsbüro entrichten.

Zimmerreservierung

Übernachtungsmöglichkeiten/Hotelzimmerkönnen reserviert werden bei:Fremdenverkehrsamt MünchenSendlinger Straße 1, 80331 MünchenTel.: 089-233-0300, Fax: 089-233-3023E-Mail: [email protected]

Einladung zur 4. Jahrestagung der Gesellschaftfür Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin

München, 26. bis 28. Oktober 2001

14 Pädiatrische Allergologie 2/01

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Grüne Mauern gegen AsthmaIm Mai erschien das „Handbuch Qua-

litätsmanagement in der Asthmaschulungvon Kindern und Jugendlichen sowie ihrenEltern“*. Neben praktischen Arbeitshilfenfür Asthmaschulungen werden die vorge-gebenen Strukturen und Qualitätskriteri-en beschrieben.

Neue Symbole

Vorgestellt werden auch die neuen, ein-heitlich geregelten Medikamentensymbo-le. Verpflichtend für alle Asthmaschulun-gen ist die Verwendung zweier Grundsym-bole, bei deren Auslegung ausschließlichdie Konsumentensicht vertreten wird.

Die Schulung des Medikamenteneinsat-zes soll Kindern, Jugendlichen und derenEltern ermöglichen, die Einnahme derMedikamente in der Dauertherapie und inder Akuttherapie klar zu unterscheiden.

Grünes Quadrat – ControllerAlle Dauermedikamente er-halten ein grünes Quadrat.Es symbolisiert den Grund-

baustein der Behandlung und die grüneFarbe grünes Licht für den normalenTa-gesablauf. Dauermedikamente geben„Schutz“. Sie erhalten die Atemwege funk-tionsfähig und schützen vor Atemnot.

Roter Punkt – RelieverMedikamente, die in derAkuttherapie zum Einsatz

kommen, werden mit einemroten Punkt gekennzeichnet.

Der rote Punkt signalisiert „Stopp“ in derNotfallsituation, das Innehalten zum Not-fall-Handeln, wenn asthmatische Be-schwerden drohen oder bestehen. Not-fallmedikamente sind „Helfer“ in der Not.Sie werden nur angewendet, wenn derSchutz der Dauermedikamente nicht mehrausreicht, z.B. beim Sport, bei Allergen-

kontakt, bei Infekten oder ähnlichen Er-eignissen.

Methodisch-didaktischeUmsetzung in der Schulung

Während der diesjährigen Jahrestagungder „Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulungim Kindes- und Jugendalter e.V.“ ent-wickelte eine Arbeitsgruppe unter Leitungder Sprecher der Asthmaakademien Davosund Köln Spielmöglichkeiten für die Kin-derschulung.

Assoziationen zu Form und Farbe dergraphischen Darstellungen vermitteln viel-fältige Anregungen zur spielerischen Um-setzung in der Asthmaschulung für Kinder:

Grünes Quadrat: Alles im grünen Be-reich, grüne Ampel = Go, Freie Fahrt etc.,Polizei, Wachsen und Leben (Frühling undSommer), Normalwert beim Peak-Flow-Messen, Grundbaustein, Standfestigkeit,grüne Mauer = lebendige Mauer = Schutzetc.

Roter Punkt: Rote Ampel: Halt, Stopp,Warnlampe, Blinklicht, Feuerwehr, RotesKreuz, Gefahr, Kritischer Wert auf Peak-Flow-Meter.

Inselspiel:Auf dem Boden

im Schulungs-raum wird ausgrünen Schaum-stoffmatten eineschöne Insel ge-baut. Wer seineDauermedika-mente regelmäßigeingenommenhat, kann sichhier wohl fühlen,laufen, hüpfen,tanzen, springen(Abb. 1). Dane-ben wird eine ro-

te, runde Fläche ausgelegt. Pollenpanther,Milbenmonster und Hausstaubungeheuerschleichen sich an. Wenn sie trotzdem ei-nen Inselbewohner angreifen, muss dieserschnell auf der roten Nachbarinsel Hilfesuchen, sein Notfallmedikament einneh-men und eine Pause einlegen.

Mein Schutz: Die Dauer-MauerJedes Kinder erhält ein Arbeitsblatt mit

der Abbildung einer Mauer aus Quadra-ten. Mit jeder Inhalation des Dauermedi-kaments wird ein Baustein grün. Wird dasInhalieren vergessen, bleibt das Quadratweiß. So werden die Lücken des Schutzesdeutlich.

Burgenspiel:Mit jeder Inhalation des Dauermedika-

ments wird ein Baustein (grüne Würfel)auf die Burgmauer gesetzt, die vor den Ge-fahren (Milbenmonstern etc.) schützt. Indieser Burg finden alle den entsprechen-den Schutz. Wird die Inhalation vergessen,bleibt in der Mauer eine Lücke. Sind vie-le Lücken vorhanden, haben die Angreiferbessere Chancen. Sollten die Angreifertrotzdem einmal übermächtig werden, sohilft nur der Einsatz der Spezialabwehr(rote Bälle = Notfallmedikamente).

Marita Wittenmeier, Köln

Neue Medikamentensymbole in der Asthmaschulung

18 Pädiatrische Allergologie 2/01

Abb. 1: Auf der grünen Insel ist man sicher vor Pollenpanther, Milbenmonster undHausstaubungeheuer.

Zuordnungsübung:Eine runde Dose wird mit roter und ei-

ne quadratische Dose mit grüner Foliebezogen. Die entsprechenden Medika-mentenmuster werden hineingelegt. DieKinder sollen sagen, welche ihrer Präpa-rate sich in der roten und welche sich inder grünen Dose befinden. Danach wer-den die Aufkleber angebracht.

Sind die Medikamente schon beklebt,dürfen andere Teilnehmer sie vertau-schen und die Kinder sollen dann, ohnezunächst den Aufkleber zu sehen, sagen,ob das Präparat in der richtigen Doseliegt. Hierbei können sie selbst eventuel-le Fehler kontrollieren (Abb. 2).

Variation: Mit verbundenen Augen Me-

dikamente in die Kästen einordnen, dannkontrollieren.

Zusätzliche Erklärungsmodellezur Schulung der Wirkungsweise

Zur Erläuterung der Wirkungsweisekönnen den nun vorgeschriebenen Form-und Farbsymbolen weitere Erklärungs-modelle zugeordnet werden, z.B. frühe-re Symbolreihen (die Tiersymbole derAsthmaakademien Berlin, Davos undKöln; die Berchtesgadener Rittersymbole;Boxhandschuh und Raumschiff der Aka-demie Luftiku(r)s Osnabrück etc.).

Neue Symbole, neue Chancen

Vorteil dieser Neuregelung ist, dass nunklare Grundsymbole gefunden wurden,die es durch die bundesweit einheitlicheVerwendung auch niedergelassenen Ärz-ten und Pharmafirmen erleichtern, sie zuübernehmen.

Marita WittenmeierAsthma-Akademie Köln-BonnFAAK Köln, KinderkrankenhausAmsterdamer Str. 59, 50735 KölnTel.: 0221-8907-5223Fax: 0221-8907-5149

* Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Ju-gendalter e.V (Hrsg.). „Handbuch Qualitätsmanagement inder Asthmaschulung“, Zuckschwerdt-Verlag, München2001.

Abb. 2: Marie und Tom kontrollieren, ob die Medika-mente auch richtig der grünen oder der roten Dosezugeordnet wurden.

AtemurCromoDNCGFlutideInhacortIntalPulbilPulmicortSanasthmaxTiladeVentolair

AaraneAllergospasminDitecViani

ForadilSingulairOxisSerevent

Controller: Reliever:

Tab. 1: Neue Symbole und Beispiele gebräuchlicher Medikamente für Kinder

AtroventBerodualBerotecBronchospasminSpiropentSultanol

Rectodelt

20 Pädiatrische Allergologie 2/01

UMWELT MEDIZIN

15 Jahre nach Tschernobyl:Atomenergie und die FolgenChristine Frenzel, München

Der 26. April dieses Jahres war der 15. Jahrestag des größten anzu-nehmenden Unfalls der Atomenergie, des GAU von Tschernobyl. Mitihm begann eine der verheerendsten Umweltkatastrophen überhauptmit Konsequenzen, deren Langfristigkeit und Ausmaß für die betroffe-nen Regionen in Weißrussland, der Ukraine und Teilen Westrusslandsnoch gar nicht abzuschätzen sind. Dahinter verblassen viele für unswichtige umweltmedizinische Probleme und Bemühungen um die „Kin-dergesundheit und Umwelt“.Grund genug, in dieser Ausgabe die Erinnerung an diesen Tag wachzu-rufen, die bislang bekannten gesundheitlichen Auswirkungen zu benen-nen und auf Initiativen aufmerksam zu machen, die bis heute einen we-sentlichen Teil der nichtstaatlichen Hilfe geleistet haben:� Das Otto-Hug-Strahleninstitut – Medizinische Hilfsmaßnahmen Mün-chen e.V. – hat mit einem Spendenaufkommen von ca. 20 Mio. DM dasSchilddrüsenzentrum in Gomel aufgebaut und ist auf weitere Hilfe an-gewiesen: Spendenkonto 382 002, Stadtsparkasse München, BLZ701 500 00.� Im Deutschen Ärzteblatt 98, Nr. 19, B1040, wird Prof. Eckel, Radiolo-

ge, Präsident der ÄKN und Vorsitzender der niedersächsischen Lan-desstiftung „Kinder von Tschernobyl“ mit den Worten zitiert: „In den be-troffenen Regionen sind besonders Schilddrüsenkrebs, Leukämie undhohe Missbildungsraten zu verzeichnen. In den nächsten Jahrzehntenist mit einem erheblichen Anstieg weiterer Erkrankungen zu rechnen.Nur noch jedes vierte Kind kommt gesund zur Welt.“ Die Landesstiftunghat bislang 12 Mio. DM für die Anschaffung von 150 Ultraschallgerätenzur Frühdiagnose von Schilddrüsenkrebs und zur Erkennung von in-trauterinen Missbildungen ausgegeben. Zudem wurden eine Vielzahlvon Sonographiekursen für Ärzte aus Belarus und der Ukraine durchge-führt. Auch die Landesstiftung ist auf Spenden angewiesen. Weitere Informationen im Internet: www.niedersachsen.de/MS_tschernobyl

Thomas Lob-Corzilius

Vor nunmehr 15 Jahren ereignete sichin den frühen Morgenstunden des 26.April 1986 die folgenschwerste Katastro-phe in der Geschichte der Atomenergie:Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobylexplodierte. Etwa 1019 Bq Spaltproduktewurden in die Atmosphäre freigesetzt, dar-unter zwischen 50 und 80 Prozent des In-ventars an Radiojod. Die Freisetzungs-dauer betrug zehn Tage mit sich ständigändernden Windrichtungen und Wetter-verhältnissen. Dadurch ergab sich eineVerteilung der radioaktiven Ablagerungvon 70 Prozent in Belarus (Weißrussland)und je 15 Prozent in der Ukraine und inRussland. In Belarus wurden 7.000 km2

zur Sperrzone und Zone strikter Kontrol-le erklärt, in der Ukraine 1.000 km2 undin Russland 2.000 km2. Sogar 400 kmLuftlinie vom Reaktor entfernt mussten imRajon (Landkreis) Woloschin einige Dör-fer evakuiert werden.

Internationale Atombehörde siehtkeine Gesundheitsstörungen

Auf Ersuchen der sowjetischen Regie-rung führte die Internationale Atomener-giebehörde IAEA in Zusammenarbeit mitder EG-Kommission, der UN-Organisationfür Ernährung und Landwirtschaft (FAO),der Weltgesundheitsorganisation WHO undanderen internationalen Organisationen imJahr 1990 eine große Untersuchung derFolgen der Tschernobyl-Katastrophe durch.Ziel dieses „Internationalen Tschernobyl-Projekts“ war, die gesundheitlichen Folgenund die Wirksamkeit der von der Sowjet-regierung getroffenen Schutzmaßnahmenzu analysieren. An den Untersuchungen,die von Januar 1990 bis Februar 1991 dau-erten, nahmen 500 sowjetische und 200ausgewählte Wissenschaftler aus 25 west-lichen Staaten teil. Im Mai 1991 wurde dasErgebnis auf einem von der IAEA organi-

sierten Kongress in Wien vorgestellt. Diewichtigste Aussage der IAEA lautete:„Es gab signifikante Gesundheitsstö-rungen, die nicht mit Strahlung inZusammenhang stehen, und zwar in denBevölkerungsgruppen sowohl der unter-suchten kontaminierten als auch deruntersuchten unbelasteten Vergleichs-siedlungen, ... aber es gab keine Ge-sundheitsstörungen, die direkt einerStrahlenbelastung zugeordnet werdenkonnten. ... Berichtete Abschätzungender absorbierten Strahlendosen fürSchilddrüsen von Kindern lassen einenstatistisch nachweisbaren Anstieg desAuftretens von Schilddrüsentumoren inZukunft als möglich erscheinen. Auf derGrundlage sowohl der Strahlendosen, diedurch das Projekt abgeschätzt wurden,als auch der gegenwärtig akzeptiertenAbschätzung des Strahlenrisikos dürftenkünftig Belastungen über das natürliche

Auszüge aus IPPNW-Forum 68/01, Sonderbeilage

Vorwort des umweltmedizinischen Schriftleiters

2/01 Pädiatrische Allergologie 21

Auftreten von Krebsfällen und vererbtenEffekten hinaus schwierig festzustellensein, selbst mit großen und gut ange-legten, langfristigen epidemiologischenStudien.“

Starker Anstieg vonSchilddrüsenkrebs

Heftigen Protest gegen diese Schluss-folgerung erhob eine Gruppe von belorus-sischen und ukrainischen Wissenschaft-lern. Sie erklärten, dass in ihren Länderndie Häufigkeit von Schilddrüsenkrebs beiKindern und von Störungen des Immun-systems stark angestiegen sei. In Belaruswar die Inzidenz für Schilddrüsenkrebsbei Kindern bereits Ende 1990 um mehrals das 30-fache gegenüber dem 10-Jah-res-Mittelwert vor 1986 erhöht. Die Be-hauptung der IAEA war weder aus medizi-nischer noch aus wissenschaftlicher Sichtnachvollziehbar, denn sie stand im Wider-spruch zu den bereits bekannten Schild-drüsenkrebsfällen in Belarus.

Der stärkste Anstieg von Schilddrüsen-krebsfällen ist im Oblast (Verwaltungsge-biet) Gomel aufgetreten, dem am höchs-ten radioaktiv belasteten Gebiet in Bela-rus. Die überwiegende Zahl der betroffe-nen Kinder war zum Zeitpunkt des Unfallsjünger als 6 Jahre, mehr als die Hälfte jün-ger als 4 Jahre. Im Jahr 1995 wurde derHöchststand in der Neuerkrankungsratean Schilddrüsenkrebs bei Kindern (0-14Jahre) erreicht. Bereits frühzeitig warendas aggressive Wachstum und die rascheMetastasierungsneigung in andere Organe(vor allem in die Lunge) festgestellt wor-den. Die aufgetretenen Fälle wurden fastausschließlich als papilläre Schilddrüsen-karzinome identifiziert. Heute ist in der Al-tersgruppe der Kinder ein Rückgang vonSchilddrüsenkrebs zu erkennen, was al-lerdings an der Altersstruktur liegt. Einweiter stetiger Anstieg ist insbesondere beiJugendlichen und jungen Erwachsenen zuverzeichnen; bis Ende 2000 waren es inBelarus schon 980 Fälle.

Auch bei den Schilddrüsenkarzinomenbei Erwachsenen kam es in Belarus nach1986 zu einem massiven Anstieg gegenü-ber dem 10-Jahresmittel vor der Katastro-phe. In den 15 Jahren nach Tschernobyl

sind hier viel mehr Schilddrüsenkrebsfäl-le aufgetreten als in den vergangenen 55Jahren nach den Atombombenabwürfenüber Hiroshima und Nagasaki.

Die Summen der jährlichen Neuer-krankungen im Oblast Gomel (ca. 1,6Mio. Einwohner) bestätigen dieses Bild. Inder Tabelle werden die Beobachtungs-zeiträume für Schilddrüsenkrebsfälle inden verschiedenen Altersstufen 13 Jahrevor und 13 Jahre nach dem Reaktorunfallverglichen:

Prognose der WHO:Jedes dritte Kind wird erkranken

Im Juli 1998 veranstaltete die EU-Kom-mission zusammen mit dem Energieminis-terium der USA und dem National CancerInstitute des US-Gesundheitsministeriumsin Cambridge/UK ein Internationales Sym-posium zum Thema Strahlung und Schild-drüsenkrebs. Die Fachleute der WHO ver-wiesen darauf, dass die ungewöhnlich ho-he Zahl der nach Tschernobyl aufgetrete-nen Schilddrüsenkarzinome mit den bis-her verwendeten Risikofaktoren für Schild-drüsenkrebs nicht erklärbar sei. Die WHOentwickelte aus dem zeitlichen Verlauf derbisher aufgetretenen Fälle von Schilddrü-senkarzinomen bei Kindern eine Progno-se: Von allen Kindern aus dem Oblast Go-mel, die zum Zeitpunkt der Reaktorkata-strophe zwischen 0 und 4 Jahre alt waren,wird ein Drittel im Laufe ihres Lebens anSchilddrüsenkrebs erkranken, d. h. alleinin dieser Region mehr als 50.000 Men-schen!

Engagement des Westens fehlt

Trotz massivem Anstieg von Schilddrü-senkrebs in Belarus verbreitete die IAEAim Juni 2000 aber erneut eine bagatelli-sierende Pressemitteilung. Ein Auszug dar-aus lautet:„Es gibt keinen Hinweis auf eine größe-re Auswirkung für die Gesundheit der

Bevölkerung, die man 14 Jahre nachdem Unfall der Strahlenbelastung zu-ordnen könnte, abgesehen von einemhohen Anteil an (behandelbaren, nichttödlichen) Schilddrüsenkrebsfällen beiKindern ... Es gibt keinen wissenschaft-lichen Hinweis auf Anstiege der Inzi-denz oder Mortalität an Krebs allgemeinoder an nicht bösartigen Gesundheits-störungen, die mit Strahlenbelastung inBeziehung gebracht werden könnten.“

Diese Behauptung ist zynisch, denn„behandelbar und nicht tödlich“ gilt nurdann, wenn für die betroffenen Menschender komplette westliche Behandlungs-standard zur Verfügung steht. Bis heuteengagieren sich aber weder UNO nochWHO, IAEA, EU oder westliche Regierun-gen in der kontinuierlichen Diagnostikund Therapie von Patienten mit Schild-drüsenkrebs in Belarus. Diese Aufgabewird bisher zu einem Großteil durch dasnichtstaatliche Otto-Hug-Strahleninstitut –MHM – gewährleistet.

Christine FrenzelStrahlenbiologisches Institut der LMUMünchenSchillerstr. 42, 80336 MünchenTel.: 089-5996-833Fax: 089-5996-835

Addendum des Schriftleiters:In der neuesten Ausgabe von „Biologi-cal Sciences“ erläutern israelische undukrainische Forscher ihre Erkenntnisse,nach denen Kinder von Liquidatoren(Personen, die zu Aufräumungsarbei-ten, Evakuierungen, zum Bau des Sar-kophags etc. eingesetzt wurden), dienach dem GAU gezeugt wurden, bis zu7-mal höhere Mutationsraten aufweisenals andere Kinder. In Abhängigkeit vomZeitpunkt der Zeugung zur Katastrophewie zum Ausmaß der elterlichen Ver-strahlung variieren die Mutationen er-heblich.

Altersstufe 1973-85 1985-98 Zunahme

0-18 7 407 58-fach19-34 40 211 5,3-fach35-49 54 326 6-fach50-64 63 314 5-fach

>64 56 146 2,6-fach

LiteraturLengfelder, E et al: 14 Jahre nach Tschernobyl: Schild-drüsenkrebs nimmt zu. MMW – Fortschritte der Medi-zin 41, Nr.16/2000, 353-355

UMWELT MEDIZIN

Einleitung

Im letzten Kapitel (Päd. Allerg. 3/2000)hatten wir begonnen, die Biologie der ein-zelnen Allergenspezies zu betrachten unduns dabei auf Pollen und Pollenallergenekonzentriert. In diesem Abschnitt wendenwir uns zwei wichtigen Allergengruppenaus der häuslichen Umgebung zu: den Mil-ben- und den Haustierallergenen.

Epidemiologische Studien haben ge-zeigt, dass die so genannten Indooraller-gene erst mit der Veränderung der Lebens-und Wohnbedingungen als Auslöser aller-gischer Symptome bedeutsam wurden. Ei-

nige Autoren behaupten, dass das eine derErklärungen für die Zunahme des mit Al-lergien assoziierten Asthma bronchiale inden Industrieländern darstellt (1). Bei Pa-tienten ohne genetisches Risiko, eine Ato-pie zu entwickeln, lässt sich die frühkind-liche Exposition mit Hausstaubmilben undKatzenallergenen nicht mit der Häufigkeitvon Asthma bronchiale in Verbindung brin-gen (2). Wichtig ist also die Frage, welcheder für Allergene spezifischen Faktoren zueiner Zunahme der Allergenkonzentrationin der häuslichen Umgebung beitragen,was die eigentlich auslösenden Molekülezu Allergenen macht und wie man die bio-

logischen Eigenschaften der Milben nut-zen kann, um die Allergenkonzentrationzu senken.

Dass Milbenallergene und Katzenaller-gene sich voneinander unterscheiden, lässtsich schon an ihrem Molekülaufbau undihren molekularen Eigenschaften erken-nen. Interessanterweise kann nur für Kat-zenallergene belegt werden, dass die Ex-position mit diesen Allergenen zu einemAnstieg von möglicherweise schützendenIgG

4-Antikörpern bei nicht allergischen

Personen führt, während dies für die Im-munantwort gegenüber den Milbenaller-genen nicht gefunden werden kann (3).

22 Pädiatrische Allergologie 2/01

Je mehr Haus, desto mehr AllergenAllergenkunde (8b)

Indoorallergene von Haustieren und Milben

Albrecht Bufe, Experimentelle Pneumologie, Ruhr-Universität Bochum

Rechtzeitig zur Pollensaison sind zweineue H1-Rezeptorantagonisten für Kin-der ab 12 Jahren zur Behandlung des sai-sonalen und perennialen allergischenRhinokonjunktivitis zugelassen: Deslo-ratadin (Aerius®), das wirksame Enan-tiomer des bekannten Razemats Lorata-din und Levocetirizin (Xusal®), das wirk-same Enantiomer des Cetirizin.

Zu beiden Substanzen liegen umfang-reiche In-Vitro-Untersuchungen vor. Sofindet sich eine gegenüber ihren Mutter-substanzen deutlich höhere Rezeptoraffi-nität und -selektivität. Zusätzlich sind bei-de Substanzen antiinflammatorisch wirk-sam. Dies ist durch Untersuchungen zurMastzellstabilisierung, Eosinophilenmi-grationshemmung und Sekretionshem-mung einer Vielzahl von Zytokinen gezeigt.

Die pharmakologischen Eigenschaftensind ebenfalls vergleichbar günstig. Ma-ximale Plasmaspiegel werden innerhalbeiner Stunde erreicht und die Ausschei-dung findet zu über 80 Prozent über dieNiere statt, so dass Nebenwirkungendurch kompetetive Metabolisierung an-derer Medikamente über die Leber(Cytochrom P450) nicht auftreten. DieHalbwertszeit liegt bei etwa 8-24 Stun-den. Für die Dauertherapie ist damit ei-ne einmalige Dosis von jeweils 5 mg aus-reichend.

In klinischen Studien ist die bessereWirksamkeit gegenüber Plazebo für diesaisonale und perenniale Rhinokonjunk-tivitis, für Desloratadin auch für die chro-nisch idiopathische Urtikaria gezeigt. Ver-gleichende Studien zu anderen Antihis-

taminika oder zwischen beiden Medika-menten gibt es nicht.

Beide Substanzen durchdringen in derempfohlenen Dosis nicht die Blut-Hirn-schranke, weshalb das Nebenwirkungs-profil in allen Studien zwischen Plazebound Verum keinen Unterschied zeigt.

Aerius® und Xusal® sind die bei der Be-handlung der allergischen Rhinokonjunk-tivitis und der chronisch idiopathischenUrtikaria wirksamsten Antihistaminika mitdem günstigsten Nebenwirkungsprofil.

Dr. Ernst RietschelKinderklinik der Universität zu KölnJoseph-Stelzmann-Str. 9, 50927 KölnTel.: 0221-478 43 59Fax: 0221-478 46 35

Neue AntihistaminikaHohe Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen

Ernst Rietschel, Kinderklinik, Universität Köln

Hier scheinen unterschiedliche Molekül-eigenschaften und vielleicht unterschied-liche Wege, wie das Immunsystem die Al-lergene präsentiert bekommt, eine Rollezu spielen (4). Dies ist ein entscheidenderPunkt zukünftiger Forschung, weil die Ei-genschaften des Allergens, der Ort seinerAufnahme in den Körper, die Art der Ver-arbeitung (Prozessierung) vor Ort undseine letztendliche Wirkung auf das Im-munsystem über das jeweilige Sensibilisie-rungsrisiko entscheiden. Möglicherweise– aber diese Frage ist nicht geklärt – istvon diesen Prozessen auch der Erfolg derImmuntherapie mit Allergenextrakten ab-hängig.

Hausstaubmilben

Die verschiedenen Arten von Haus-staubmilben, ihre Lebensbedingungen, ih-re Vermehrungseigenschaften und ihre Art,Allergene als Aerosole freizusetzen, sindGegenstand umfangreicher Untersuchun-gen gewesen. Diese Untersuchungen habenzur Entwicklung sinnvoller Maßnahmengeführt, die pathologische Wirkung derMilbenallergene zu reduzieren (5).

Phylogenetisch sind Milben Arthropo-den, die zu den Scherentieren (Chelice-rata) gehören. Bei den Scherentieren un-terscheidet man die Klasse der Arachniden,zu denen Araneen (Spinnen), Skorpioneu.s.w. gehören, und die Akariden, also dieverschiedenen Milbenarten. Hier findensich die Astigmaten: Hausstaub-, Vorrats-und Krätzmilben. Die häufigste Quellehäuslicher Allergene bilden die dreigroßen Gruppen der Hausstaubmilben:Dermatophagoides farinae (Der f), Der-matophagoides pteronyssinus (Der p) undEuroglyphus maynei (Eur m). In tropi-schen Gegenden spielt die VorratsmilbeBlomia tropicalis (Blo t) eine besondereRolle. Nicht zu vergessen die europäischenVorratsmilben: die Glycyphagidae, das sindGlycyphagus domesticus (Gly d) und Lepi-doglyphus destructor (Lep d), die Acari-dae Tyrophagus putrescentiae (Tyr p) undAcarus siro (Aca s) sowie die Chortogly-phidae Chortoglyphus ancutatus (Cho a).Frei nach Kurt Tucholsky (1923): Mehrfa-ches Aussprechen der Namen schützt lei-der nicht vor Sensibilisierung.

70 Prozent aller Hausstaubmilben inEuropa und Nordamerika sind die uns be-kannten Der f und Der p. Sie leben vonmenschlichen Hautschuppen und sonsti-gem organischen Abfall, der im Haushaltvorkommt. Es ist aber nie nur eine SpeziesMilbe in einem Haushalt vorzufinden, undman beobachtet von Haushalt zu HaushaltUnterschiede in der Häufigkeit einzelnerSpezies. Bei einer Immuntherapie wirddeshalb empfohlen, vorher nach der prä-dominaten Hausstaubmilbe im jeweiligenHausstaub zu fahnden.

Hausstaubmilben vermehren sich ge-schlechtlich in fünf Stadien (Ei, Larve,Protonymphe, Tritonymphe und erwach-sene Milbe). Die entscheidenden Faktorenfür eine zahlreiche Vermehrung sind dierelative Luftfeuchtigkeit und die Tempera-tur der Umgebung. Der Lebenszyklus vonDer f ist am kürzesten (ca. 20 Tage) beiTemperaturen zwischen 23 und 30°C undeiner relativen Luftfeuchtigkeit von 65%und mehr. Zu hohe Luftfeuchtigkeit redu-ziert die Vermehrung von Milben, die un-tere Grenze der Luftfeuchtigkeit für einÜberleben der Milbe liegt bei 50%. DieseAbhängigkeit der Milben von der Luft-feuchtigkeit erklärt ihre jahreszeitlicheVermehrung (Herbst und Frühjahr) in denfeuchten Gebieten Europas (6; 7).

Zur Zeit sind 13 verschiedene Aller-gengruppen aus Milben bekannt. DieHauptallergene der Milben (Gruppe I undII) sind Bestandteile der Faeces und En-zyme (Proteasen). Einige Allergene sindProdukte der verschiedenen Lebenszy-klen, andere Bestandteile des Speichels.Die beiden wichtigsten Allergengruppen I

und II sind biochemisch und molekularsehr gut charakterisiert, sie sind gentech-nisch hergestellt und man hat zahlreicheIsoformen gefunden. Dabei sei daran er-innert, dass die Fähigkeit von Der p1, Ei-weiße proteolytisch zu verdauen, mit sei-ner Allergenität in Verbindung gebrachtwurde. Nicht nur die Bindung an IgE-An-tikörper, sondern die Eigenschaft, dassDer p1 sich den Weg durch die Bronchi-alschleimhaut zu bahnen vermag, könnteseine Bedeutung als Allergen ausmachen(8). Zusätzlich wurde gefunden, dass Derp1 durch die Proteolyse eines wichtigenRezeptors für IgE (CD23; der niedrig af-fine IgE-Rezeptor) in die Regulation derIgE-Antikörper eingreifen kann (9). Dieräumliche Struktur der Gruppe-II-Aller-gene ist von mehreren Disulphidbrückenabhängig. Die Mutation einer bestimmtenDisulphidbrücke führt zum Verlust dieserStruktur und zum Verlust der IgE-Bindungund Allergenität (10). Diese Mutanten sindin der Diskussion, wichtige Substanzen füreine Hochdosisimmuntherapie mit Mil-benallergenen zu werden.

Die Kreuzreaktivität zwischen den ver-schiedenen Milbenspezies, bedingt durchdie zahlreichen Isoallergenvarianten, sollhier nur angedeutet, aber nicht vertiefendbesprochen werden.

Tierallergene

Eine sehr gute Zusammenfassung überBedeutung, Funktion und Verteilung vonTierallergenen wurde jüngst von Chapmangeschrieben. Aus ihr stammen die we-sentlichen Fakten dieses Abschnitts (11).

Die relevanten Allergene von Tieren inder häuslichen Umgebung stammen imwesentlichen von Katzen und Hunden.Pferde- und Rinderallergene findet maneher in der erweiterten häuslichen Umge-bung und sie betreffen Menschen, die be-ruflich oder während ihrer Freizeit mitdiesen Tieren und ihrer Umwelt zusam-menkommen. Auf Grund der besonderenEigenschaften der Tierallergene muss manallerdings berücksichtigen, dass diese indie häusliche Umgebung transportiertwerden können. Ratten- und Maus-allergene spielen in Europa eher in be-ruflichen Zusammenhängen (Tierpfleger,

2/01 Pädiatrische Allergologie 23

Abb. 1: Hausstaubmilbe

Wissenschaftler) ei-ne Rolle. Am bestenuntersucht sind Kat-zenallergene, weilsie klinisch amrelevantesten sind.

Es sind vor allemdrei Molekülgrup-pen aus den be-schriebenen Tieren,die für die Indukti-on der allergischenAntwort ursächlichsind: das Hauptall-ergen der Katze (Feld1), das Serumal-bumin aus Katzenund Hunden sowiedie sogenannten Li-pocaline, die in Hunden, Ratten, Mäusen,Pferden und Rindern zu finden sind.

Fel d1 ist das Hauptallergen der Katze,gegen das über 90 Prozent aller Katzenal-lergiker sensibilisiert sind. Es besteht auszwei kurzen Eiweißketten (70 und 92Aminosäuren), die sich zu einem soge-nannten Heterodimer zusammenlegen.Nur in der korrekten räumlichen Anord-nung kann IgE an Fel d1 binden. Die bio-logische Funktion von Fel d1 ist unbe-kannt. Es wird in den Talgdrüsen und densublingualen Speicheldrüsen der Katzenproduziert und befindet sich auf der Hautund den Haaren der Tiere. Es wird in Kon-zentrationen von bis zu 300 µg/g im Haus-staub wiedergefunden, gebunden an dieStaubpartikel. Seine Freisetzung soll unterhormoneller Kontrolle stehen, so dass ei-ne Kastration zur Reduktion der Katzen-allergene beitragen kann. Fel d1 soll, wiedie anderen Tierallergengruppen, sehrklebrig sein, also eine hohe Affinität zuStaubpartikeln haben. Das erklärt, warumes nach Beseitigung der Tiere aus einemHaushalt so lange dauert, bis die Aller-genkonzentration schließlich sinkt.

Die Serumalbumine und das Cystatin(Cystein-Protease) gelten als Minoraller-gene und lösen nur in 20 beziehungswei-se 10 Prozent der Patienten Symptomeaus. Sie tauchen im Speichel und natürlichim Blut der Tiere auf und neigen, weil sieTransportproteine sind, ebenfalls dazu,sich an Aerosole zu binden.

Besondere Be-deutung hat die drit-te Gruppe der Tier-allergene, die Lipo-caline, gewonnen,weil sie in verschie-denen Tiergruppenzu finden ist und bei70 bis 80 Prozentder Hunde-, Maus-,Pferde- und Rin-derallergiker zur Al-lergie beiträgt.

Es handelt sichum eine funktionellheterogene, räum-lich-strukturellaber sehr homoge-ne Allergengruppe

(12). Die Lipocaline sind Transportpro-teine für kleine hydrophobe Moleküle(z.B. für Pheromone, für Retinol oderFettsäuren). Die räumliche Struktur istsehr kompakt und stabil, auch diese Mo-leküle sind sehr klebrig und verschwindennur langsam aus dem Hausstaub. Esscheint dies die besondere Eigenschaft derTierallergene zu sein, die diese Moleküleerst zu Allergenen macht: gute Transport-fähigkeit als Aerosol und Stabilität in derSchleimhaut. Die Größe der Partikel im

Staub, die Tierhaare binden, liegt im Mit-tel bei 5 µm. Da die Allergene selbst nichtsehr groß sind, garantiert diese Verbin-dung einen ausreichenden Transport indie tieferen Lagen des Bronchialsystems.

Die Kenntnis der hier beschriebenen Ei-genschaften der Tierallergene hat bisherleider noch nicht zu überzeugenden Me-thoden geführt, mit denen man Tieraller-genkarenz sicherstellen kann. Der einzigmögliche Weg ist das Fernhalten von Tierenund/oder die Abschaffung derselben. Esdauert dann allerdings immer noch durch-schnittlich sechs Monate, bis die Allergen-konzentration verlässlich gesunken ist.Menschen, die auf ihre Haustiere nicht ver-zichten wollen oder können, müssen in-tensive Maßnahmen wie Luftfilterung, Tier-pflege und Wohungsreinigung ergreifen,um die Allergene zu eliminieren. DieseMaßnahmen sind aber in keiner Weise zu-verlässig.

Prof. Dr. med. Albrecht BufeExperimentelle PneumologieRuhr-Universität BochumBürkle-de-la-Camp-Platz 144789 Bochum

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1. Peat JK, van den Berg RH, Green WF, Mellis CM,Leeder SR, Woolcock AJ. Changing prevalence of asth-ma in Australian children [see comments]. BMJ 1994;308 (6944): 1591-6.

2. Lau S, Illi S, Sommerfeld C, Niggemann B, BergmannR, von Mutius E et al. Early exposure to house-dust miteand cat allergens and development of childhood asthma:a cohort study. The Lancet 2000; 356: 1392-7.

3. Platts-Mills T, Vaughan J, Squillace S, Woodfolk J,Sporik R. Sensitisation, asthma, and a modified Th2 res-ponse in children exposed to cat allergen: a population-based cross-sectional study. Lancet 2001; 357 (9258):752-6.

4. Bufe A. Significance of IgE-binding epitopes in allergicdisease. J Allergy Clin Immunol 2001; 107(2): 219-21.

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Literatur

Abb. 3: Räumliche Struktur des Allergens aus derMundschleimdrüse des Pferdes (Equ c1).Aus: ACI International, Vol 13, 2001. Mit freundlicher Genehmigung vonHogrefe & Huber Publisher.

2/01 Pädiatrische Allergologie 25

DISA

Eine Veränderung der Allergenexposi-tion als Ursache für die Zunahme der Al-lergiehäufigkeit wird zunehmend in Fra-ge gestellt. Allergenkontakt ist aber Vor-aussetzung für die Sensibilisierung (oh-ne Allergenkontakt keine Sensibilisierunggegen das entsprechende Allergen) unddie Bedeutung für die Verstärkung undauch Auslösung allergischer Erkrankun-gen ist ausreichend bestätigt. Entschei-dend sind die genetische Disposition desBetroffenen, die Art des Allergens, Dosis,Expositionszeitpunkt und -dauer.

Aktuelle Veröffentlichungen machenzum Beispiel die Unterschiede zwischenKatzen- und Hausstauballergenexpositi-on deutlich. Die Daten zu Effekten derKatzenallergenexposition auf Sensibili-sierung sowie Allergieerkrankung – spe-ziell Asthma – sind deutlich wider-sprüchlicher als bei Hausstaubmilben-allergen. Arbeiten, die in der Katzenal-lergenexposition einen Risikofaktor iden-tifizieren (2-6), stehen anderen gegenü-ber, die eher einen präventiven Effekt ge-funden haben (1, 7-9).

Diskutiert wird dieser postulierte pro-tektive Effekt vor dem Hintergrund derDaten und der Hypothese, dass Staub vonTieren relativ viel Endotoxin enthält (10),Tierhaltung auch mit einer erhöhten En-dotoxinbelastung in Wohnungen einher-geht (11) und die Endotoxinexpositionmöglicherweise einen der protektivenFaktoren für die Kinder bäuerlicher Fa-milien mit Stalltierkontakt darstellt (11,12). Diese Kinder sind in verschiedenenLändern als eine Gruppe mit sehr nied-riger Sensibilisierungs- und Allergierateidentifiziert worden (13, 14, 15).

In der jetzt veröffentlichten Untersu-chung von Platts-Mills lagen Daten von226 amerikanischen, 12-13 Jahre altenSchulkindern vor, von denen 47 asthma-tische Symptome und eine bronchialeHyperreagibilität aufwiesen. Serumpro-ben aller Kinder und Staubproben aus al-len Wohnungen wurden untersucht.

Von 97 Kindern, die einer Katzenaller-genexposition von >8 µg/g Staub ausge-setzt waren, hatten 18 Asthma (OR 0,8[0,3-1.9]). Diese Gruppe wies auch ver-mehrt eine IgG-Antikörper-Antwort – miteinem hohen Anteil von IgG4 – auf. Un-ter den 126 Kindern, die dagegen einererhöhten Milbenallergenmenge ausge-setzt waren, hatten mehr Asthma (30 vs.96, OR 1,5 [0,6-3,6]).

Exposition und Sensibilisierunggegen Katzenallergen

Die Abbildung (Seite 26) zeigt, dassnach Einteilung der Expositionswerte fürKatzenallergen in sechs Gruppen ab Do-sen von ≥4,4 µg/g Staub keine Dosis-Wir-kungsbeziehung zwischen Exposition undSensibilisierung mehr bestand und dieZahl der Kinder mit IgG-Werten ≥125U/ml gegen Katze mit der Expositionsdo-sis anstieg. Aber: � Erfolgte eine Sensibilisierung gegen

Katzen, war dies ein starker Risiko-faktor für die Entwicklung von Asthma(18 von 41 Kindern (OR 4.2 [1.6-11.0])).

� In der untersuchten Kohorte hatten diemeisten Kinder mit der geringsten Ex-position von Katzenallergen (<0,6µg/g Staub) keine messbaren IgG-An-tikörper, waren symptomfrei, hattenkeine allergischen Symptome bei Kat-zenkontakt und auch keine messbarenHauttestreaktionen gegen Katzen.

In der untersuchten Kohorte schwanktedie Exposition mit Katzenallergen sehrstark (s. Abb.). Die Autoren konnten auchschon in vorausgegangenen Untersu-chungen zeigen, dass in den meisten Häu-sern mit einer Katze Allergenmengen von>8 µg Majorallergen (Fel d 1) proGramm Staub nachweisbar waren. Es gababer auch vereinzelt Häuser ohne Katzen,in denen die Katzenmajorallergenkon-zentration im Staub zehnmal so hoch war.Konzentrationen von Katzenallergen <0,6

„Katzen schützen vor Asthma“?Informationen und Kommentar zu der Arbeit hinter dieser Schlagzeile

Auszug aus derOriginalarbeit

Platts-Mills, V.J.; Squillace, S.; Woodfolk, J.;Sporik, R.: Sensitisation, asthma, and amodified Th2 response in children exposedto cat allergen: a population-based cross-sectional study. The Lancet; 2001; 357: 752-756

Summary Background: Although asthma is strongly asso-ciated with immediate hypersensitivity to indoorallergens, several studies have suggested that acat in the house can decrease the risk of asth-ma. We investigated the immune response to catand mite allergens, and asthma among childrenwith a wide range of allergen exposure. Methods: We did a population-based cross-sec-tional study of children (aged 12-14 years),some of whom had symptoms of asthma andbronchial hyper-reactivity. Antibodies to mite(Der f 1) and cat (Fel d 1) allergens measuredby isotype (IgG and IgG4) specific radioimmuno-precipitation assays were compared with sensi-tisation and allergen concentrations in housedust. Findings: 226 children were recruited, 47 ofwhom had symptoms of asthma and bronchialhyperreactivity. Increasing exposure to mite wasassociated with increased prevalence of sensiti-sation and IgG antibody to Der f 1. By contrast,the highest exposure to cat was associated withdecreased sensitisation, but a higher prevalen-ce of IgG antibody to Fel d 1. Thus, amongchildren with high exposure, the odds of sensiti-sation to mite rather than cat was 4.0 (99% CI1.49-10.00).Furthermore, 31 of 76 children with 23 µg Fel d1 at home, who were not sensitised to cat aller-gen had >125 units of IgG antibody to Fel d 1.Antibodies to Fel d 1 of the IgG4 isotype werestrongly correlated with IgG antibody in both all-ergic and non-allergic children (r=0.84 andr=0.66, respectively). Sensitisation to mite or catallergens was the strongest independent riskfactor for asthma (p<0.001). Interpretation: Exposure to cat allergen can pro-duce an IgG and IgG4 antibody response with-out sensitisation or risk of asthma. This modifiedT-helper-2 cell response should be regarded asa form of tolerance and may be the correct ob-jective of immunotherapy. The results may alsoexplain the observation that animals in the hou-se can decrease the risk of asthma.

µg/g Staub waren ausschließlich in Gegen-den erreichbar, in denen nur wenige Fa-milien Katzen in ihren Häusern hatten (1).

In der MAS-Studie (3) wurden Katzen-allergenexpositionsmessungen in deut-schen Häusern durchgeführt. Hier lagenca. 80 Prozent der gemessenen Werte <1µg Fel d 1/g Staub (3). Es zeigte sich au-ßerdem eine klare Dosis-Wirkungsbezie-hung zwischen Allergenexposition undSensibilisierung. Die Expositionsdosen,die in der Studie von Platts-Mills auch ei-ne kontinuierliche Dosis-Wirkungsbezie-hung zwischen Exposition und Sensibili-sierung zeigten (<4,4 µg/g Staub), sindmit denen vergleichbarer, die in der MAS-Studie gefunden wurden. Dies wird auchals eine Erklärung für die Diskrepanz zwi-schen den MAS-Daten und dieser Arbeitdiskutiert (1).

Daten aus der ETAC-Studie zeigen, dassKatzenbesitz in den angelsächsischen Län-dern häufiger ist als dies in Deutschland,Skandinavien oder Spanien noch der Fallist (6). Lindfors (9) konnte in seinen Mes-sungen in Stockholmer Wohnungen Wer-te >1 µg Allergen/g Staub nur in Woh-nungen mit Katzen finden.

Platts-Mills und Mitarbeiter sehendurch ihre Resultate die allgemeine Emp-fehlung nicht unterstützt, dass Familiendarauf verzichten sollten, eine Katze zu be-sitzen, um ihre Kinder vor der Sensibili-sierung zu schützen. Aber es gibt in der Ar-beit auch eine Aussage, die als Argumentdafür dienen könnte: In den Daten scheinteine hohe Exposition für einige Kinderschützend, für andere aber ein Risikofak-tor zu sein, und es ist möglich, dass dieserUnterschied genetisch determiniert ist.

In der Diskussion der Ergebnisse wirddie Schlussfolgerung in Frage gestellt, dassAllergie nur eine Imbalance zwischen derTH1- und TH2-Immunitätslage ist. Diefestgestellten IgG4-Werte sind TH2-kon-trolliert und erhöhte IgG4-Spiegel gegenKatzenallergene scheinen mit Toleranz-entwicklung assoziiert zu sein, obwohl einursächlicher Zusammenhang in der Dis-kussion der Arbeit in Frage gestellt undauch kein Argument für die These blockie-render Antikörper darin gesehen wird:“Although many of the so-called tolerantchildren have IgG and IgG4 to Fel d 1 thecurrent data do not show whether theseIgG antibodies play a part in blocking an-

tigen or are simply markers of a differentimmune response.”

Die Ergebnisse unterstützen die Idee, inder Induktion einer Immunantwort in derfrühen Kindheit ein Ziel für die Allergie-und Asthmaprävention zu sehen. Aller-dings ist nach Meinung der Autoren die In-duktion einer TH1-Antwort allein nicht derrichtige Weg für präventive Strategien.

Konsequenzen

Welche Konsequenzen sind aus diesenDaten zu ziehen?� Das Halten von Haustieren zum Zweck

der Allergieprävention kann aus denvorliegenden Daten nicht abgeleitetwerden.

� Selbst wenn man der Argumentationfolgt, dass ein ausreichend hoher Aller-genkontakt mit Katzenallergen für eini-ge Kinder protektiv wirken könnte, istes doch nicht klar, welche Expositions-dosis einen präventiven Effekt habenkönnte. Es ist nicht wahrscheinlich,dass ein solcher „Grenzwert“ definier-bar sein wird, da die individuelle Emp-findlichkeit, Expositionszeitpunkt und -dauer sowie weitere BegleitumständeEinfluss darauf haben.

� Es ist auch noch nicht klar zu definie-ren, für welche Kinder Allergenkontaktpräventiv und für welche der Kontakteher schädigend wäre.

� Der Schaden durch die Tierhaltungscheint für die Kinder, die nicht von denevtl. protektiven Wirkungen profitierenwerden, größer. Spätestens wenn diePräventionswirkung scheitert, muss dasTier abgeschafft werden.

� Allein aus Sicht der Katzenallergiker istes nicht zu vertreten, die weitere Ver-breitung von Katzenallergenen voran-zutreiben. Schon jetzt sind in vielen öf-fentlichen Gebäuden messbare Aller-genmengen zu finden, so dass Aller-genmeidung als wichtige sekundärePräventionsmaßnahme zunehmendschwieriger wird (16, 17).

� In den Ländern, in denen hohe Katzen-allergenexpositionen gemessen wur-den, sind auch die höheren Allergiera-ten zu finden (6, 18).

� Ob ein Zusammenhang zwischen Endo-

26 Pädiatrische Allergologie 2/01

0

5

10

15

20

25

≤ 0,69(n=37)

0,70 - 1,69(n=38)

1,70 - 4,39(n=38)

4,40 -22,90(n=37)

23,00 -106,00(n=38)

106,00 -3.840,00(n=38)

Anza

hl d

er K

inde

r

Sensibilisiert gegen Katzenallergen

IgG≥125U/ml

Prävalenz der Sensibilisierung gegen Katzenallergen und der IgG-Antikörper ≥125 U/mlgegen Katze in sechs gleich großen Gruppen von Expositionswerten für Katzenallergen.Das Diagramm zeigt die Gruppen von Expositionswerten für Fel d 1 und die Zahl derKinder in jeder Gruppe. Die Anzahl der atopischen Kinder in jeder Gruppe betrug, mitder kleinsten Expositionsgruppe beginnend, 17, 22, 23, 18, 22 und 20. (1)(Platts-Mills, Squillace, Woodfolk, Sporik: Sensitisation, asthma, and a modified Th2 res-ponse in children exposed to cat allergen: a population-based cross-sectional study)

DISA

1. Platts-Mills, V.J.; Squillace, S., Woodfolk, J.; Sporik,R.: Sensitisation, asthma, and a modified Th2 responsein children exposed to cat allergen: a population-basedcross-sectional study. The Lancet; 2001; 357: 752-756.

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toxinexposition und Toleranzentwick-lung (z. B. über Spez. IgG4-Antikörper)besteht, muss weiter untersucht werden.

Die multifaktorielle Genese allergischerErkrankungen wird durch Arbeiten wiedie jetzt vorliegende immer deutlicher.Dadurch wird es verständlich, dass dasZusammenspiel verschiedener geneti-scher und umweltbedingter Faktoren zuvariierenden Ergebnissen führt (19). Eswerden viele Hypothesen untersucht unddiskutiert. Eine einfache monokausale Ur-sache wird sicher nicht zu finden sein (20,21). Sehr wichtig ist, weiter nach geneti-schen Determinanten sowie relevantenpotenziell auslösenden, aber auch pro-tektiven Faktoren für die Allergieentwick-

lung zu suchen, um präventive und thera-peutische Strategien zu verbessern.

Eine Notwendigkeit, die Empfehlung anRisikofamilien, auf Haustierkontakt zuverzichten, zu ändern, ergibt sich aus denbisherigen Daten nicht. Dies wird auchvon anderen Autoren so gesehen (22).

Dr. Sabine SchmidtDokumentations- und Informations-stelle für Allergiefragen im Kinderalter(DISA)Kinderumwelt gGmbHWesterbreite 7, 49084 OsnabrückTel.: 0541-9778-900Fax: 0541-9778-905E-Mail: [email protected]

DISA

Literatur

28 Pädiatrische Allergologie 2/01

Neues vom Buchmarkt

MAGAZIN

Sensitiver Nachweis vonInnenraum-Allergenen

Zur Untersuchung der Allergenbelastung und Al-lergenexposition individueller Patienten bietet dieFirma ADL/Matritech zwei Testverfahren an. MitHilfe des Dustscreen können im gesammeltenHausstaub die Allergene Der p1, Der f1, M Gr2,Fel d1 und Bla g2 simultan auf einem Teststreifenquantitativ gemessen werden. Diese Methodeeignet sich z.B. für epidemiologische Untersu-chungen über die Allergenbelastung in Haushal-ten und zur Kontrolle von häuslichen Allergensa-nierungsmaßnahmen. Andere Einsatzgebiete wiedie Kontrolle des Hygienezustands in Kranken-häusern, Hotels oder Betrieben werden in Zu-kunft sicherlich an Bedeutung gewinnen.Mit dem an der Universität Sydney entwickelten,ebenfalls von ADL/Matritech vertriebenen Mess-verfahren Halogen kann die direkte Allergenexpo-sition am Zielorgan eines Probanden gemessenwerden. Der Patient trägt für 20 Minuten einenNasenfilter. Dieser Filter wird anschließend im

Labor auf die Allergene Der f1, Der p1, Fel d1,Can f1, Bla g2, Der 2 und Latex untersucht. Die-se Methode zeichnet sich durch ihre extremeEmpfindlichkeit aus. Die Nachweisgrenze liegtz.B. für Fel d1 bei ca. 2 ng, was praktisch einemeinzelnen Partikel entspricht. Außer zur Untersu-chung der Allergenexposition eignet sich dieseMethode auch zum indirekten Nachweis aeroge-ner Sensibilisierungen. Zu diesem Zweck kanndas Patientenserum mit dem Filter inkubiert undmittels anti-IgE markiert werden.Informationen zu beiden Testverfahren bei Matri-tech, Tel. 0761-4783310, Fax 0761-4783333 oderwww.adl.de.

Neue Therapieoptionfür Kleinkinder mitbeginnendem Asthma

Viele Asthmatherapien sind nicht unbedingt aufdie Bedürfnisse von Kleinkindern abgestimmt.Gerade Inhalationen werden von den Kindernund ihren Eltern als zeitaufwendig und umständ-lich empfunden. Die Patientencompliance lässtnach, der Therapieerfolg wird beeinträchtigt.

Als compliancefördernde Alternative steht hierder Leukotrien-Rezeptor-Antagonist Montelukastzur Verfügung. Mit einer einmal täglichen Anwen-dung in Tablettenform hat sich Montelukast be-reits bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren(SINGULAIR junior 5 mg) und bei Jugendlichenbzw. Erwachsenen (SINGULAIR 10 mg) be-währt. Für Kinder im Vorschulalter zwischen zweiund fünf Jahren hat MSD Sharp & Dohme jetztSINGULAIR mini 4 mg auf den Markt gebracht.Die beginnende chronische Erkrankung kann da-mit bereits mit einer Montelukast-Kautablette amTag behandelt werden.In einer aktuellen Studie mit 689 Kindern im Alterzwischen zwei und fünf Jahren konnte Prof.Hans Bisgaard, Kopenhagen, zeigen, dass SIN-GULAIR mini 4 mg die Symptome des Asthmasam Tag und in der Nacht verbessert und die Ta-ge ohne Asthma erhöht. Wie in anderen klini-schen Studien bewies Montelukast außerdem ei-ne beeindruckende Verträglichkeit. Als wichtigeneue Therapieoption bei Kindern im Vorschulal-ter vervollständigt SINGULAIR mini 4 mg somitdas compliancefördernde Asthmatherapiekon-zept von MSD Sharp & Dohme.

Neurodermitis, Asthma und Aller-gien bei KindernVorbeugen, behandeln, den Alltag meistern.Der Ratgeber einer betroffenen Mutter.

G. Nickel

Gebunden, 320 Seiten; DM 34,–; ISBN 3-333-01061-5; Verlag Gesundheit Berlin/München2000

Das Buch ist einpraxisorientierterRatgeber für Elternallergiegefährdeterund allergiekrankerKinder. Die Autoringibt in ihm ihrelangjährige Erfah-rung weiter alsMutter eines aller-giekranken Kindes,Gründerin der Ber-liner Selbsthilfe-gruppe der „Ar-beitsgemeinschaftAllergiekrankes

Kind“, Umweltberaterin und Asthmatrainerin. Ineiner für Laien leicht verständlichen Weise er-klärt das Buch die allergischen ErkrankungenNeurodermitis, Asthma, Heuschnupfen und Nah-rungsmittelunverträglichkeit. Es gibt konkreteHinweise, wie man Allergien bei Säuglingen vor-

beugen und Allergenen aus dem Weg gehenkann. Eingegangen wird auch auf die psychi-schen Aspekte der Krankheiten. Die verschiede-nen Therapien der allergischen Erkrankungenwerden detailiert beschrieben und erklärt. In kriti-scher Weise werden dabei auch alternative Be-handlungsverfahren aufgeführt. Das Buch infor-miert außerdem eingehend über Kuren, ihre Be-antragung und die Kostenträger. Sehr nützlichsind die ausführlichen Adress- und Literaturver-zeichnisse zu Informationen und Produkten, dieAllergiker benötigen.

Gabriele Wiener-Hemme

Verlagsmitteilung

Pädiatrie – Grundlagen und PraxisM.J. Lentze, L. Schaub, F.J. Schulte, J. Spranger(Hrsg.)

Gebunden, 1.771 Seiten, 790 Abb., 482 Tab.;DM 298,–, öS 2176,–, SFr 257,–; ISBN 3-540-66811-X; Springer Verlag Heidelberg 2001.

Pädiatrie – Grundlagen und Praxis – stellt daszur Zeit umfassendste Lehr- und Nachschlage-werk zur modernen Kinderheilkunde dar. Für dieinhaltliche und didaktische Qualität dieses kom-plett neuen Referenz-Werkes bürgen renom-mierte Herausgeber, die mit über 200 Expertender jeweiligen Disziplinen die Kerngebiete der

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übersichtliches Layout zur raschen Orientie-rung,� zahlreiche Tabellen und Grafiken, die komple-

xe Inhalte anschaulich visualisieren, sowie� ein umfangreiches Sachverzeichnis zum

schnellen Nachschlagen.

2/01 Pädiatrische Allergologie 29

Liebe Eltern,Sie machen sich Sorgen, weil Ihr Kin-

derarzt bei Ihrem Kind die Diagnose Neu-rodermitis gestellt hat oder sie selbst auf-fällige Hautveränderungen bei Ihrem Kindbemerkt haben. Dieser Ratgeber möchtewichtige Fragen zur Neurodermitis be-antworten.

Was bedeutet Neurodermitis?

Die Neurodermitis ist eine stark ju-ckende, in der Regel chronisch in Schü-ben verlaufende entzündliche Hauter-krankung. Sie wird auch als atopischeDermatitis, atopisches Ekzem oder endo-genes Ekzem bezeichnet. Mit einem Auf-treten von ca. 10 Prozent ist sie die häu-figste chronische Hauterkrankung beiSäuglingen und Kleinkindern. Die Neuro-dermitis ist mit allergischen Vorgängenallein nicht zu erklären. Jedoch liegt sehrhäufig eine familiäre Veranlagung zu Neu-rodermitis, Heuschnupfen, allergischemAsthma und Nahrungsmittelallergien (ei-ne so genannte Atopie) vor.

Wie äußert sich dieNeurodermitis?

Die meisten Kinder entwickeln Sym-ptome innerhalb der ersten ein bis zweiLebensjahre. Die Haut ist trocken, schup-pig oder mit Krusten bedeckt, im akutenStadium gerötet, evtl. mit Bläschen undnässenden Stellen. Es besteht starkerJuckreiz, der die Kinder sehr unruhig,missgelaunt und reizbar machen kann. � Bei Säuglingen tritt der Ausschlag nor-

malerweise im Gesicht, am behaartenKopf, am Bauch sowie an Armen undBeinen auf, kann sich jedoch über denganzen Körper ausbreiten. Der Win-delbereich bleibt meist frei. Da Säug-linge vor dem Alter von 4 bis 6 Mona-

ten nicht gezielt kratzen können, rei-ben sie das Gesicht gegen die Bettwä-sche oder die Gitterstäbe des Bettes.Dadurch wird die Hautoberfläche zer-stört, die Haut nässt, verkrustet, derJuckreiz verstärkt sich und die Hautkann sich leicht infizieren (Juckreiz-Kratz-Zirkel).

� Bei älteren Kindern zeigt sich das Ek-zem typischerweise im Bereich der Ell-beugen, Kniekehlen und des Halses.Bei einem Befall der Füße – besondersausgeprägt im Winter durch geschlos-senes Schuhwerk – spricht man auchvon „atopischen Winterfüßen“.

Die Ausprägung kann von nur wenigeneinzelnen Ekzemstellen bis zum Befall dergesamten Haut schwanken. Im Laufe derZeit kann die Haut durch konstantes Krat-zen dunkler und verdickt werden, dieHautfalten werden tiefer, was man als “Li-chenifikation” bezeichnet.

Ursachen und Auslösefaktoren

Es gibt nicht „die“ Ursache der Neuro-dermitis, sondern viele Einzelfaktorenkönnen als Auslöse- und Verschlechte-rungsfaktoren eine Rolle spielen:� Veranlagung

Die Voraussetzungen für das Auftreteneiner Neurodermitis sind eine vererb-te übermäßige Reaktionsbereitschaftdes Immunsystems und eine spezielleÜberempfindlichkeit der Haut. Auf demBoden dieser Veranlagung werdendann die nachfolgend genannten Fak-toren wirksam.

� Nahrungsmittelallergien,z.B. gegen Kuhmilch oder Hühnerei,spielen bei etwa einem Drittel der Neu-rodermitiskinder eine Rolle.

� Nahrungsmittelunverträglich-keiten („Pseudoallergien“)Bei vielen Neurodermitikern bewirkt

z.B. der übermäßige Genuss vonFruchtsäuren (Südfrüchte, frische Erd-beeren) eine nicht allergisch bedingteVerschlechterung der Haut.

� Allergieauslöser aus der Luftwie Milben- und Haustierallergeneoder Pollen können durch direktenHautkontakt zu einer Verschlechterungführen.

� Klima und WetterStarke Hitze oder Kälte sowie ausge-prägte Temperaturschwankungen rei-zen die Haut.

� Mechanische HautreizungScheuern oder Kratzen, zu starkes Aus-trocknen der Haut (z.B. durch trocke-ne Heizungsluft, zu häufige bzw. falscheHautreinigung), vermehrtes Schwitzen,zu enge oder kratzende Kleidung (z.B.Wolle), Tabakrauch und andere che-mische Reizstoffe irritieren die Haut.

� Psychische AnspannungÜbermüdung, Streit in der Familie undandere psychische Stressfaktoren kön-nen den Hautzustand verschlechtern.

� Andere StressfaktorenVielfach führen fieberhafte Infektedurch eine Aktivierung des Immunsys-tems zu einer Beeinflussung der Haut-erscheinungen.

Wichtig ist, dass die individuellen Aus-löse- und Verschlechterungsfaktoren beijedem Kind ganz unterschiedlich seinkönnen. Dies bedeutet, dass bei dem ei-nen Kind eine Nahrungsmittelallergie, beieinem anderen Kind unspezifische Pro-vokationsfaktoren wie mechanische Haut-reizung oder Schwitzen als Auslösefakto-ren ganz im Vordergrund stehen können.

Teil II: Diagnostik, Verlauf,Komplikationen

Teil III: TherapieDr. Peter J. Fischer

Schwäbisch Gmünd

NeurodermitisI. Krankheitsbild und Auslöser

ELTERN RATGEBER

30 Pädiatrische Allergologie 2/01

TERMINE

IN DEUTSCHLAND

19. Allergiesymposium für Kinderärztinnen und Kinderärzte31. August/1. September 2001, Osnabrück

Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft allergologisch tätiger Kinderärzte e.V.Information: DI-Text, Gregor-Vosen-Str. 46, 50374 Erftstadt,Tel.: 02235-922494, Fax: 02235-922495

Grundkurs „Pädiatrische Allergologie“ der WAPATeil 1, 15./16. September 2001; Teil 2, 24./25. November 2001, Bielefeld

Information: DI-Text, Gregor-Vosen-Str. 46, 50374 Erftstadt,Tel.: 02235-922494, Fax: 02235-922495

11th European Respiratory Society Annual Congress22. - 26. September 2001, Berlin

Information: Ms. Alessandra Bonazza, ERS Headquarters Lausanne,1 Boulevard de Grancy, CH-1006 Lausanne, SchweizTel.: +41-21-6130203, Fax: +41-21-6172865, E-Mail: [email protected]

2. Neurodermitistag der WAPA29. September 2001, Bonn

Information: DI-Text, Gregor-Vosen-Str. 46, 50374 Erftstadt,Tel.: 02235-922494, Fax: 02235-922495

Grundkurs „Pädiatrische Allergologie“ der AGPASTeil 1, 13./14. Oktober 2001; Teil 2, 10./11. November 2001, Raum Heidelberg

Themen: Theorie und Praxis der pädiatrischen Allergologie (40 Stunden)Leitung/Information: Dr. D. Bulle, Goldgasse 8, 88212 Ravensburg,Tel.: 0751-23750, Fax: 0751-17286

4. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologieund Umweltmedizin26./27. Oktober 2001, München

Leitung/Information: Prof. Dr. C.P. Bauer, Fachklinik Gaißach der LVA Obb.,83674 Gaißach bei Bad Tölz, Tel.: 08041-798-221, Fax: 08041-798-222

pina Public Awareness Day28. Oktober 2001, München

8. Jahrestagung der WAPA9./10. November 2001, Aachen

Information: DI-Text, Gregor-Vosen-Str. 46, 50374 Erftstadt,Tel.: 02235-922494, Fax: 02235-922495

Indikation und Durchführung der Hyposensibilisierung –einschl. Notfallübungen7./8. Dezember 2001, Velen/Westfalen

Veranstalter: WAPA e.V.Information: DI-Text, Gregor-Vosen-Str. 46, 50374 Erftstadt,Tel.: 02235-922494, Fax: 02235-922495

43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP),gemeinsam mit der 22. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allergolgoie und klinische Immunoligie (DGAI)13.-16. März 2002, Bochum

Information: Agentur Konsens, Postfach 13 37, 59356 Werne,Tel.: 02389-5275-0, Fax: 02389-5275-55,E-Mail: [email protected]

Grundkurs „Pädiatrische Allergologie“Teil 1, 15./16. März 2002; Teil 2, 26./27. April 2002, Osnabrück

Themen: Theorie und Praxis der pädiatrischen Allergologie (40 Stunden)Grundkurs entspechend den Empfehlungen der GPAAnmeldung: Asthmaakademie am Kinderhospital Osnabrück, Frau BeateHeße, Iburger Str. 187, 49082 Osnabrück,Tel.: 0541-5602213, Fax: 0541-5829985

European Asthma Congress9. - 12. September 2001, MoskauInformation: Congress Secretariat, 16/10 Miklukho-Maklaya Street,Moscow, 117997 Russia; Tel. ++7-095-336-5000; ++7-095-429-9620;

Fax: ++7-095-336-5000, E-Mail: [email protected], Web: www.isir.ruAnnual Meeting of the American College of Allergy, Asthma &Immunology16. - 21. November 2001, Orlando, USAInformation: ACAAI Executive Office, 85 West Algonquin Road, Suite 550,

Arlington Heights, IL 60005, USATel.: +1-847-4271200, Fax: +1-847-4271294, E-Mail: [email protected] Congress of the European Academy of Allergology &Clinical Immunology (EAACI)1. - 5. Juni 2002, Neapel

Information: Congress Secretariat, Congrex Sweden AB,P.O. Box 5619, S-114 86 StockholmTel.: (+46) 84596600, Fax: (+46) 86619125,E-Mail: [email protected], Web: www.congrex.com/eaaci200212th European Respiratory Society Annual Congress

14. - 18. September 2002, StockholmInformation: Ms. Alessandra Bonazza, ERS Headquarters Lausanne,

1 Boulevard de Grancy, CH-1006 Lausanne, SchweizTel.: +41-21-6130203, Fax: +41-21-6172865, E-Mail: [email protected]

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