Griffigkeit von Fahrbahndeckschichten aus · PDF fileAlternativ zur Messung mit dem SCRIM / SKM kann für die Abnahme die Prüfung mit der kombinierten Messmethode SRT-Pendel / Ausflussmesser

Embed Size (px)

Citation preview

  • GRIFFIGKEIT VON FAHRBAHNDECKSCHICHTEN

    AUS ASPHALT

    (THEORIE, ANFORDERUNGEN UND PROGNOSE)

    BERLINER INSTITUT FR BAUSTOFFPRFUNGEN

    VSVI BERLIN/BRANDENBURG 07.03.2007VSVI BERLIN/BRANDENBURG 07.03.2007

    1Dipl.-Ing. Reinhard Lehn

  • Was ist Griffigkeit ?

    2

  • 3

  • Definition der Griffigkeit

    1. Variante: Die Griffigkeit beschreibt eine Kraftwirkung

    a. Die Griffigkeit ist eine landlufige Bezeichnung fr die Haftreibung zwischen einem Reifen oder einem Bremsgummi mit einem Reibpartner (SMOLIK, C.).

    b. Die Griffigkeit ist eine deutsche Bezeichnung fr die Traktion von Reifenprofilen (SMOLIK, C.).

    2. Variante: Die Griffigkeit beschreibt eine Materialeigenschaft

    c. Die Griffigkeit bezeichnet die Wirkung von Textur und stofflicher Beschaffenheit der Fahrbahnoberflche auf den Reibungswiderstanddes Fahrzeugreifens unter festgelegten Bedingungen.

    d. Die Griffigkeit ist der Einfluss der stofflichen Beschaffenheit und der geometrischen Formengestalt der Fahrbahnoberflche auf die Greder maximal vom Reifen auf die Strae absttzbaren Antriebs-, Brems-und Seitenkrfte.

    4

  • ANFORDERUNGEN AN DIE STRASSENOBERFLCHE

    E b e n _____________________

    5

    H e l l

    L r m a r m ( p s s s s s s t)

    G r i f f i g ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

  • REGELWERKE

    6

    ! +ZTV Asphalt-StB 01 +ZTV Beton-StB 01 +ZTV BEA-StB 98/03

    ! Merkblatt fr den Bau griffiger Asphaltdeckschichten (M BgA, 2004)

    ! Merkblatt zur Bewertung der Straengriffigkeit bei Nsse (MB Griff, 2003)

    ! Merkblatt fr griffigkeitsverbessernde Manahmen an Verkehrsflchen aus Asphalt (2002)

    ! Technische Prfvorschriften fr Griffigkeitsmessungen im StraenbauTP Griff-StB (SRT) / TP Griff-StB (SCRIM)

    ! TL Gestein-StB

    ! DIN EN 1097-8 Prfverfahren fr mechanische und physikalische Eigenschaften von Gesteinskrnungen, Bestimmung des Polierwertes

    ! DIN EN 13036-1 Oberflcheneigenschaften-Prfverfahren, Messung der Makrotexturtiefe der Deckschicht mit Hilfe einer volumetrischen Flecktechnik

  • TEXTUR / GRIFFIGKEIT

    7

    Reibungswiderstand auf nasser Fahrbahn (Kraftschlussvermgen) = f ( -- Textur

    -- Verschmutzung-- Dicke Wasserfilm-- Reifen -- Geschwindigkeit )

    Griffigkeit = Wirkung der Textur auf den Reibungswiderstand

  • 8

    Wellenspektrum der Fahrbahnoberflche und ihre Auswirkungen

  • Einflussfaktoren auf die Griffigkeit

    Asphaltmischgut

    Art und Zusammensetzung des Asphaltmischgutes

    Einbau- und nutzungsbedingte Vernderungen der Oberflche der Asphaltdeckschicht (Mrtelanreicherungen, Entmrtelungen, Alterung

    usw.)

    Verkehrsbelastung

    Witterung

    Eigenschaften der Mineralstoffe

    Polierbarkeit

    Feinrauigkeit Grobrauigkeit

    Polierwert Mikro-Deval-Koeffizient(TP Min-StB, Teil 5.5.1) (DIN EN 1097-1)

    9

  • EINFLUSS DER BAUSTOFFE

    GROBE GESTEINSKRNUNGEN- Gesteinsart- Mineralogische Zusammensetzung (Grauwacke/Kalkstein) - Kantigkeit, Polierresistenz, Hrte, Spaltbarkeit, Anordnung der Kristalle

    (richtungslos/parallel), Gre der Kristalle - Kryptokristallin (< 0,01 mm)- Mikrokristallin (0,01 0,1 mm) PSV - Makrokristallin > 0,1 mm)

    - Korngrssen- Kleines Grtkorn, Griffigkeit

    Beispiel: SMA 0/11 S- Hoher Splittgehalt - Hoher Anteil grbste Korngruppe

    Verwendung von Gesteinen mit hohem PSV

    10

  • EINFLUSS DER BAUSTOFFE

    11

    FEINE GESTEINSKRNUNGEN, D < 2 mm (Sand)- Groer Einfluss auf Mikrotextur (Mrtel)- Einfluss der Kantenschrfe ist strker als bei grober Gesteinskrung - Kantenschrfe hngt ab vom Mineralbestand

    - quarzitischer Ursprung: gut - silikatischer Ursprung: gut/ausreichend- carbonatischer Ursprung: ausreichend/mangelhaft

    Beispiel: AB- Hoher Sandanteil- Grob- und Mittelsande entscheiden ber Griffigkeit- Feinsande haben weniger Einfluss

  • EINFLUSS DER BAUSTOFFE

    FLLER- Hohe Fllergehalte besonders bei WA

    BINDEMITTEL- Zu hohe Bindemittelgehalte- Art und Sorte keine nachweisbaren Einflsse- Bei SV + I Bindemittel mit hoher Viskositt

    12

  • AUSWIRKUNGEN AUF DECKSCHICHTARTEN

    13

    ASPHALTBETON- Grobe Gesteinskrnungen und Mrtel in Ausgewogenheit

    SPLITTMASTIXASPHALT- Hoher Splittgehalt, deshalb nur Gesteine mit hohem PSV- Sand wenig wirksam

    OPA- Hoher Grobsplittanteil, deshalb nur Gesteine mit hohem PSV - Sand hat keinen Einfluss - Wegen Verringerung des Hohlraumgehaltes keine Abstumpfung- Deshalb wiederum verminderte Anfangsgriffigkeit

    GUSSASPHALT- Wesentlicher Einfluss durch Abstreusplitt und Walzeneinsatz- Langzeitgriffigkeit auch von PSV abhngig

  • EINBAU / VERDICHTUNG

    ANFANGSGRIFFIGKEIT

    14

    ENTMISCHUNG - Horizontale Entmischungen durch Fertiger (Bohlenverbrei-

    terung, Verteilerschnecke, Grobkorn im Kbel)- Vertikale Entmischungen (Mrtelanreicherungen) durch

    Walzenart (z.B. Vibration, Vibrationsdauer, Gummiradwalze)

    Alle WA ausser OPA mit 1/3er oder 2/5er abstreuen, Abstreumaterial mglichst frh und gleichmssig aufbringen

    GA mit bindemittelumhlltem Abstreusplitt 2/5 mm Lrmmindernder GA mit 2/3er oder 2/4er ohne Walzen

  • GRIFFIGKEITSSCHWANKUNGEN

    15

  • ZUSTANDSWERTE ZEB (Planung Erhaltungsmassnahmen))

    16

    1 0,66 0,61 0,56 0,69 0,6 0,51 - -1,5 Zielwert 0,63 0,58 0,53 0,66 0,57 0,48 60 302 0,59 0,54 0,49 0,63 0,54 0,45 - -3 0,52 0,47 0,42 0,57 0,48 0,39 - -

    3,5 Warnwert 0,49 0,44 0,39 0,54 0,45 0,36 55 604 0,45 0,4 0,35 0,51 0,42 0,33 - -

    4,5 Schwellenwert 0,42 0,37 0,32 0,48 0,39 0,3 50 1205 0,38 0,33 0,28 0,45 0,36 0,27 - -

    Zustandswerte Zustandsgrssen

    Messerverfahren SRM

    Mess- verfahren SRT/AM

    ZEB-Werte Messerverfahren SCRIM

    Bedeutung SCRIM bei v = SRM bei v =Zu- stands-

    wert

    SRT (Ein- heiten

    AM (s)

    40 km/h

    60 km/h

    80 km/h

    40 km/h

    60 km/h

    80 km/h

  • ZUSTANDSWERTE ZEB bzw. ZTV Asphalt (blau) (Planung Erhaltungsmassnahmen))

    17

    1 0,66 0,61 0,56 0,69 0,6 0,51 - -1,5 Zielwert 0,63 0,58 0,53 0,66 0,57 0,48 60 302 0,59 0,54 0,49 0,63 0,54 0,45 - -

    Abnahme 0,56 0,51 0,46Gewhrleistung 0,52 0,48 0,43

    3 0,52 0,47 0,42 0,57 0,48 0,39 - -3,5 Warnwert 0,49 0,44 0,39 0,54 0,45 0,36 55 604 0,45 0,4 0,35 0,51 0,42 0,33 - -

    4,5 Schwellenwert 0,42 0,37 0,32 0,48 0,39 0,3 50 1205 0,38 0,33 0,28 0,45 0,36 0,27 - -

    Zu- stands-

    wert

    SRT (Ein- heiten

    AM (s)

    40 km/h

    60 km/h

    80 km/h

    40 km/h

    60 km/h

    80 km/h

    Bedeutung SCRIM bei v = SRM bei v =

    Zustandswerte Zustandsgrssen

    Messerverfahren SRM

    Mess- verfahren SRT/AM

    ZEB-Werte Messerverfahren SCRIM

  • Alternativ zur Messung mit dem SCRIM / SKM kann fr die Abnahme die Prfung mit der kombinierten Messmethode SRT-Pendel / Ausflussmesser erfolgen.Folgende Richtwerte mssen eingehalten werden:

    Ist der SRT-Wert kleiner oder die Ausflusszeit grer als der jeweilige Richtwert, ist eine Messung mit dem SKM notwendig.

    18

    SRT - Wert > 65 (neu > 60)Ausflusszeit < 30 s.

  • Prfverfahren fr die Griffigkeit von Asphaltdeckschichten in situ

    Prfung der Griffigkeit mit dem Messverfahren SCRIM gem TP Griff-StB (SCRIM), neu Seiten-Kraft-Messverfahren (SKM)(Feldversuch)

    Prfung der Griffigkeit mit anderen Verfahren#Stuttgarter Reibungsmesser (SRM) mit blockiertem

    Schlepprad#Griptester (beide Feldversuche)

    19

    Alternative Prfung der Griffigkeit mit der kombinierten Messmethode SRT-Pendel/Ausflussmesser gem Arbeitsanweisung fr kombinierte Griffigkeits- und Rauheitsmessungen mit dem Pendelgert und dem Ausflussmesser (FGSV) (Labor- und Feldversuch)

  • 20Feldmessung mit SCRIM/SKM (Fahrzeug alt)

  • 21Feldmessung mit SCRIM/SKM (Fahrzeug neu)

  • 22

  • 23

  • Labor- und Feldversuch mit dem SRT-Pendel

    24

  • Prfverfahren fr die Griffigkeit von Asphaltdeckschichten im Labor

    Prfung der Griffigkeit mit dem Messverfahren nach WEHNER/SCHULZE (PWS)

    Bei dem Messverfahren nach WEHNER/SCHULZE wird die Griffigkeit im aktuellen Zustand und die Entwicklung der Griffigkeit bei simulierter Verkehrsbelastung im Labor gemessen.

    Polier-und Griffigkeitsmessgert PGM

    25

  • Griffigkeitsprognose mit dem Verfahren nach WEHNER /SCHULZE an Asphaltdeckschichten

    Griffigkeit und Griffigkeitsprognose?!Warum beschftigen wir uns damit?

    Die Griffigkeit einer Fahrbahnoberflche steht in direkter Beziehung zum Unfallgeschehen. Um die Unfallhufigkeit zu vermindern, muss die Griffigkeit einer Strae diverse Mindestanforderungen erfllen. Mit dem Labor-Verfahren WEHNER/SCHULZE knnen wir direkt bei der Optimierung von griffigen Straen mitwirken.

    26

  • Griffigkeitsprognose mit der Prfanlage nach Wehner/Schulze

    12Prfanlage nach Wehner/Schulze

    27

  • Griffigkeitsprognose mit der Prfanlage nach Wehner/Schulze

    13

    Polierwalzen der Prfanlage nach Wehner/Schulze

    28

  • Griffigkeitsprognose mit der Prfanlage nach Wehner/Schulze

    14Prfanlage nach Wehner/Schulze

    29

  • Griffigkeitsprognose mit der Prfanlage nach Wehner/Schulze

    15Prfanlage nach Wehner/Schulze

    30

  • Griffigkei