8
BioMarkt – ein voller Erfolg Ein gut besuchter Ausstellungsbeitrag der Ernährungswirtschaft war der in diesem Jahr doppelt so große BioMarkt in Halle 6.2a. Renate Künast, die den BioMarkt eröffnete, sagte in ihrem Eröffnungsstatement: „Dass die Zahl der Aussteller auf etwa 100 im Vergleich zum Vorjahr glatt verdoppelt werden konnte, ist ein Beleg für die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten“. Die starke Beteiligung nicht nur des klassischen Biohandels, sondern erst- mals auch von konventionellen Lebensmittel- einzelhändlern und Markenherstellern am BioMarkt spiegele wider, dass die Biobranche zunehmend im Bewusstsein der Verbraucher angekommen sei. Die Chancen, die der Nachrichten rund um das Bio-Siegel Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio- Siegel auf ökologischen Lebensmitteln entdeckt, erinnert sich wohl nur selten daran, dass diese Erfolgsstory im Grunde genommen bereits vor 80 Jahren begonnen hat. Das Thema „Bio“ ist inzwischen wirklich mitten in der Ge- sellschaft angekommen, Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft sind buchstäblich in aller Munde. Doch wer denkt schon daran, dass bereits 1924 der erste Schritt zu dieser wichtigen Entwicklung gemacht wurde? Damals war eine Gruppe Bauern über die schlechter werdende Lebensmittel-Quali- tät besorgt. Sie fragte Rudolf Steiner nach Alternativen für die Landwirtschaft. Der Gründer der Anthroposophie hatte bereits für Medizin und Pädagogik unge- wöhnliche Konzepte entwickelt. Seine landwirtschaftlichen Impulse aus dem so genannten „Landwirtschaftlichen Kurs“ begründeten damals die Biologisch- Dynamische Wirtschaftsweise, die dank feinstofflich wirkender, selbst hergestell- ter Präparate die Bodenfruchtbarkeit steigern und höchste Lebensmittelqua- lität erreichen kann. 1928 wurde Demeter als Warenzeichen für biologisch-dynamische Produkte ein- geführt – die erste Bio-Marke ist geboren. So tief reichen die Wurzeln der Bio- Bewegung, aus denen letztlich auch das Bio-Siegel sprießt. Gut, dass seit der Agrarwende die Politik die ökologische Landwirtschaft würdigt und unterstützt – und den Verbraucherinnen und Verbrau- chern mit dem Bio-Siegel deutlich macht, welche Waren wirklich „bio“ sind. Diese Klarheit, diese Sicherheit dienen dem mündigen Konsumenten. Und wer mit dem Bio-Siegel auf den Geschmack kommt, hat dann auch Appetit auf Demeter-Lebensmittel, deren besondere Qualität – herausgearbeitet durch die ganzheitlich orientierte biologisch-dyna- mische Methode – zum Genießen ein- lädt. Dr. Peter Schaumberger Geschäftsführer Demeter 4. Förderpreis Ökologischer Landbau verliehen Erfolgreicher BioMarkt Messerückblick: Grüne Woche, BioFach, Internorga Seite 1-3 Ökobarometer Seite 4 Infostelle Bio-Siegel Seite 3, 6 Studie: Zielgruppen für den Bio-Lebensmittelmarkt Seite 6 Kampagne: Bio in Markenqualität Seite 6 Nachrichten: Aktuelle Zahlen zum Bio-Markt Seite 8 Inhalt Eröffnung des BioMarktes durch Verbraucherministerin Renate Künast Foto: Grüne Woche Fortsetzung Seite 2 Foto: Demeter Nicht nur die Messe Berlin war mit der diesjährigen 69. Internationalen Grünen Woche (IGW 16.-25.1.2004) hoch zufrieden. Mit 465.793 Besuchern wurde die durchschnittliche Besucherzahl der letzten Jahre (450.000) über- troffen, zudem registrierten sich rund 100.000 Fachbesucher auf der Leistungsschau der internationalen Ernährungs- und Landwirtschaft. Etwa 4.000 Journalisten aus 70 Ländern berichteten vom Messegeschehen, mehr als 250 messebegleitende Konferenzen rundeten das Messegeschehen ab. Und – jeder dritte IGW-Besucher kam in die BioMarkt-Halle.

Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

  • Upload
    others

  • View
    6

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

BioMarkt – ein voller Erfolg

Ein gut besuchter Ausstellungsbeitrag derErnährungswirtschaft war der in diesem Jahrdoppelt so große BioMarkt in Halle 6.2a.Renate Künast, die den BioMarkt eröffnete,sagte in ihrem Eröffnungsstatement: „Dass dieZahl der Aussteller auf etwa 100 im Vergleichzum Vorjahr glatt verdoppelt werden konnte, istein Beleg für die steigende Nachfrage nachBio-Produkten“. Die starke Beteiligung nichtnur des klassischen Biohandels, sondern erst-mals auch von konventionellen Lebensmittel-einzelhändlern und Markenherstellern amBioMarkt spiegele wider, dass die Biobranchezunehmend im Bewusstsein der Verbraucherangekommen sei. Die Chancen, die der

Nachrichten rund um das Bio-SiegelAusgabe 01/2004

Grüne Woche Grußwort

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischenLebensmitteln entdeckt,erinnert sich wohl nurselten daran, dass dieseErfolgsstory im Grundegenommen bereits vor80 Jahren begonnenhat. Das Thema „Bio“ist inzwischen wirklich mitten in der Ge-sellschaft angekommen, Lebensmittelaus ökologischer Landwirtschaft sindbuchstäblich in aller Munde. Doch werdenkt schon daran, dass bereits 1924der erste Schritt zu dieser wichtigenEntwicklung gemacht wurde? Damalswar eine Gruppe Bauern über dieschlechter werdende Lebensmittel-Quali-tät besorgt. Sie fragte Rudolf Steinernach Alternativen für die Landwirtschaft.Der Gründer der Anthroposophie hattebereits für Medizin und Pädagogik unge-wöhnliche Konzepte entwickelt. Seinelandwirtschaftlichen Impulse aus demso genannten „Landwirtschaftlichen Kurs“begründeten damals die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise, die dankfeinstofflich wirkender, selbst hergestell-ter Präparate die Bodenfruchtbarkeitsteigern und höchste Lebensmittelqua-lität erreichen kann. 1928 wurde Demeter als Warenzeichenfür biologisch-dynamische Produkte ein-geführt – die erste Bio-Marke ist geboren.So tief reichen die Wurzeln der Bio-Bewegung, aus denen letztlich auch dasBio-Siegel sprießt. Gut, dass seit derAgrarwende die Politik die ökologischeLandwirtschaft würdigt und unterstützt –und den Verbraucherinnen und Verbrau-chern mit dem Bio-Siegel deutlichmacht, welche Waren wirklich „bio“ sind.Diese Klarheit, diese Sicherheit dienendem mündigen Konsumenten. Und wermit dem Bio-Siegel auf den Geschmackkommt, hat dann auch Appetit aufDemeter-Lebensmittel, deren besondereQualität – herausgearbeitet durch dieganzheitlich orientierte biologisch-dyna-mische Methode – zum Genießen ein-lädt.

Dr. Peter SchaumbergerGeschäftsführer Demeter

4. Förderpreis Ökologischer Landbau verliehen

Erfolgreicher BioMarkt

Messerückblick: Grüne Woche, BioFach, Internorga Seite 1-3

Ökobarometer Seite 4

Infostelle Bio-Siegel Seite 3, 6

Studie: Zielgruppen für den Bio-Lebensmittelmarkt Seite 6

Kampagne: Bio in Markenqualität Seite 6

Nachrichten: Aktuelle Zahlen zum Bio-Markt Seite 8

Inhalt

Eröffnung des BioMarktes durch Verbraucherministerin Renate Künast

Foto

: G

rüne

Woc

he

Fortsetzung Seite 2

Foto

: D

emet

er

Nicht nur die Messe Berlin war mit der diesjährigen 69. InternationalenGrünen Woche (IGW 16.-25.1.2004) hoch zufrieden. Mit 465.793 Besuchernwurde die durchschnittliche Besucherzahl der letzten Jahre (450.000) über-troffen, zudem registrierten sich rund 100.000 Fachbesucher auf derLeistungsschau der internationalen Ernährungs- und Landwirtschaft. Etwa4.000 Journalisten aus 70 Ländern berichteten vom Messegeschehen, mehrals 250 messebegleitende Konferenzen rundeten das Messegeschehen ab.

Und – jeder dritte IGW-Besucher kam in die BioMarkt-Halle.

Page 2: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

Hochklassige Kundenkontakte und gute Abschlüsse meldeten die meistenAussteller der INTERNORGA 2004, die vom 5. bis 10. März auf demHamburger Messegelände stattfand. Rund 103.000 Fachbesucher(Vorjahr: 101.615) aus dem In- und Ausland informierten sich auf der 78. Internationalen Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschafts-

verpflegung, Bäckereien und Konditoreien bei den rund 850 Ausstellern aus 20 Ländern überTrends und Neuheiten rund um den modernen Außer-Haus-Markt.

Das Bundesministerium für Verbraucher-schutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)war auf der INTERNORGA mit einem BMVEL-Spezial „Ökologischer Landbau und Verarbei-tung“ vertreten. Das große Interesse vonKöchen und Betriebsleitern aus Gastronomieund Großküche am Thema Bio sorgte bei denfünf Fachberatern während der gesamtenINTERNORGA für „Vollbeschäftigung“. Die meisten Interessenten besaßen bereits ein

fundiertes Wissen zum Thema Bio in derAußer-Haus-Verpflegung und holten sich vonden Experten am Messestand ganz gezieltInformationen und Tipps.

Die beiden Eurotoques-Chefköche Bern-hard Trum von den United Cooks of Nature undHeinz Wehmann vom Landhaus Scherrer inHamburg brachten die Messebesucher auf denBio-Geschmack: In der Showküche bereitetensie Rezepte ausschließlich mit Bio-Zutaten ausverschiedenen europäischen Ländern zu.Regelrecht überlaufen war der Messestandwährend der Kochdemonstrationen und dem„Duell der Bio-Köche“: Heinz Wehmann undErich Häusler (Kreativ Küche Hamburg) kom-mentierten die Kochkünste des jeweils ande-ren mit viel Witz und Charme.

Dass Bio auch in Zukunft ein heißes Themain der Gastronomie sein wird, bestätigten dieIdeen und Visionen, die die angehendenKöche der Sonderklasse Köche „Plus“ (Ham-burger Gewerbeschule für Gastronomie undErnährung) beim Bio InVision Camp® ent-wickelten und erstmals auf der INTERNORGApräsentierten. Beim Bio InVision Camp® han-delt es sich um Workshops zur Ermittlung vonTrends und Tendenzen bei der Verarbeitungvon Bio-Produkten in Kooperation mit Meister-schülerklassen von Fachschulen und Ausbil-dungsstätten.

Wachstumsmarkt Bio für Verbraucher wieErzeuger bietet, gelte es auch zukünftig zu nutzen,appellierte Renate Künast an alle Verantwort-lichen.

Auch die Aussteller, Veranstalter undOrganisatoren des BioMarktes in Halle 6.2azogen eine positive Bilanz: „Der BioMarkt hatin diesem Jahr unsere Erwartungen deutlichübertroffen und sich mit einem zukunftsfähi-gen Konzept präsentiert“, so Karsten Ziebell,Verantwortlicher für das Marketing Ökologi-scher Landbau bei der CMA (CentraleMarketing-Gesellschaft der deutschen Agrar-wirtschaft mbH), die bereits im vierten Jahr fürden BioMarkt Konzeption, Gestaltung undRahmenprogramm bereitstellt. „Die vorläufigeBesucherbefragung der Messe Berlin zeigt,dass über ein Drittel aller Besucher der GrünenWoche – also über 160.000 Menschen – denBioMarkt besucht haben“, konstatiert Wolf-gang Rogall, Pressereferent der Messe Berlin.„Der BioMarkt hat in diesem Jahr, sowohl qua-litativ als auch quantitativ, eine Größe erreicht,die durchaus von einer Leistungsschau derökologischen Lebensmittelwirtschaft sprechenlässt“.

Maßgeblich am Erfolg beteiligt waren dieverschiedenen Angebote und Präsentationendes Bundesprogramms Ökologischer Landbauund des staatlichen Bio-Siegels: Gemüse-SelbstErnte, Biothek, das zentrale Internetpor-tal www.oekolandbau.de, Kater Krümels Bio-Bauernhof, die United Cooks of Nature unddas „Wohnzimmer“ mit Diskussionsrunden undFilmen zum ökologischen Landbau trugen zurgelungenen Mischung aus Information undUnterhaltung bei.

Förderpreis Ökologischer Landbau

Darüber hinaus zeichnete Bundesverbrau-cherministerin Renate Künast auf der GrünenWoche drei Betriebe mit dem Förderpreis Öko-logischer Landbau des Bundesverbraucher-ministeriums aus. Der 1. Preis war mit 10.000Euro und zwei 2. Preise mit 7.500 Euro dotiert.„Die Preisträger sind Vorreiter der Ökologi-schen Landwirtschaft. Sie haben sich auf vor-bildliche Weise für neue Arbeitsplätze,Verbraucherschutz, die Erhaltung der Umweltund für den Tierschutz eingesetzt. InnovativeKonzepte und engagiertes, gutes Wirtschaftenhaben die Jury überzeugt. Von diesen Betrie-ben gehen wichtige Impulse für den Ökoland-bau und für die gesamte Landwirtschaft aus“,erklärte Renate Künast anlässlich derPreisverleihung.

Den ersten Preis erhielt Der Lämmerhof-Hack & Brüggemann GbR aus Schleswig-Holstein für seine vorbildliche Integration vonNaturschutzmaßnahmen in die landwirtschaft-liche Praxis; die beiden zweiten Preise gingen

2

Grüne Woche (For tsetzung von Seite 1)

INTERNORGA 2004 mit rund 103.000 Fachbesuchern

Informationsbörse fürBio-Praktiker der Außer-

Haus-Verpflegung

an die Ökozentrum Werratal/Thüringen GmbHaus Thüringen für die in besonderem Maßetiergerechte und praxisorientierte Mastschweine-und Rinderhaltung, und die Ökodorf BrodowinLandwirtschaftliche GmbH & Co. KG ausBrandenburg, für eine kontinuierlich verfolgteVermarktungsstrategie und ein innovativesBetriebsmanagement.

Der Förderpreis ökologischer Landbau wur-de bereits zum vierten Mal ausgeschrieben. Indiesem Jahr hatten sich 78 Betriebe bewor-ben. Eine fünfköpfige Jury aus den BereichenLandwirtschaft, Verbraucherschutz und Wissen-schaft entschied über die Preisvergabe.Weitere Informationen im Internet unterwww.FoerderpreisOekologischerLandbau.de.

Sehen Bio auch in Zukunft als heißes Themain der Gastronomie – die angehenden Köche

der Sonderklasse Köche „Plus“

Internorga

Foto

: B

LE

Page 3: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

3

Fast 30.000 Fachbesucher konnte dieBioFach 2004, die Weltleitmesse fürNaturkost und Naturwaren in Nürnberg, vom19. bis 22. Februar 2004 verzeichnen. DasWeltangebot an Bio-Produkten präsentier-ten insgesamt 1.897 Aussteller aus 67Ländern. 34 Prozent der Fachbesucherkamen aus dem Ausland, insgesamt waren99 Nationen vertreten, insbesondere Öster-reich, Italien, die Niederlande, Spanien, dieSchweiz, Frankreich und die mittelosteu-ropäischen EU-Beitrittsländer.

„Trotz gebremsten Konsums bleibt der Bio-Markt auf Wachstumskurs,“ so Renate Künast,Bundesministerin für Verbraucherschutz, Er-nährung und Landwirtschaft, während derMesseeröffnung. „Die künftige Entwicklung derBranche hängt auch vom Markt ab: Bio mussfür alle zugänglich sein.“

Während des Eröffnungsrundgangs auf derBioFach 2004 gab Bundesverbraucherminis-terin Renate Künast auch das 20.000steProdukt mit dem Bio-Siegel bekannt: „...inzwi-schen ist es schon Tradition, die Eröffnung derBioFach mit den neuesten Erfolgsmeldungen

zum Bio-Siegel zu beginnen. Das will ich auchin diesem Jahr wieder tun. Denn die Zahlensind einfach zu schön, als dass ich sie Ihnenvorenthalten wollte: 2002 konnten wir kaumglauben, dass über 2.000 Produkte das Bio-Siegel trugen. Dann, 2003 waren wir vollerStolz: schon über 14.000 Produkte! Heutewerde ich auf meinem Rundgang über dieMesse die Freude haben, das 20.000ste Bio-Siegel-Produkt zu prämieren!“

Das 20.000ste Bio-Siegel trägt die DemeterLasagne Bolognese der Marke Natural Coolder Demeter Felderzeugnisse GmbH (Alsbach).An diesem Produkt, einer Tiefkühl-Lasagne,kann man einen Trend im Bio-Bereich ablesen:Innovative, hochwertig verarbeitete Lebens-mittel für geschmacksverwöhnte Verbrauche-rinnen und Verbraucher stellen einen immergrößer werdenden Teil der mit Bio-Siegel aus-gezeichneten Produkte. Bemerkenswert an die-sem traditionellen italienischen Pasta-Gerichtaus deutscher Produktion ist, dass die Roh-stoffe von südwestdeutschen Demeter-Land-wirten kommen, die es mit ihren vorwiegendkleinen Betriebsgrößen im nationalen undinternationalen Wettbewerb besonders schwerhaben.

Die Informationsstelle Bio-Siegel, die aufdem Gemeinschaftsstand des Bundesministe-riums für Verbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft vertreten war, zog ebenfallseine positive Messebilanz: Auf der BioFach2004 nutzten viele Aussteller und Messebesu-cher die Gelegenheit, sich umfassend über dieVergabebedingungen des Bio-Siegels und dasAnmeldeverfahren von Produkten zu informie-ren. Über 300 Beratungsgespräche wurden aufder viertägigen Messe geführt. Einige Unter-nehmen meldeten ihre Produkte bereits vor Ort

über die Online-Datenbank der Informations-stelle Bio-Siegel direkt an.

BioFach 2004 in Nürnberg mit Teilnehmern aus 99 Ländern

20.000stes Produkt mit Bio-Siegel

Messen

Messe-Übersicht 2004

Auf folgenden Messen sind das BMVEL-Spezial „Ökologischer Landbau und Verar-beitung“ sowie das Bio-Siegel in diesemJahr vertreten:

Südback 2004 vom 17. bis 21. April 2004in StuttgartHoga 2004 vom 25. bis 28. April 2004 in MünchenIFFA 2004 vom 15. bis 20. Mai 2004 in Frankfurt am MainInterMeat/InterMopro 2004 vom 26. bis29. September 2004 in Düsseldorf

Neben Kochvorführungen, Verkostungenund Produktpräsentationen können sichMessebesucher von Branchenexperten be-raten lassen. Die Informationsstelle Bio-Siegel informiert zudem über die Nutzungdes Bio-Siegels.

V.l.n.r.: Klaus-Dieter Brügesch (Geschäftsführer Demeter-Felderzeugnisse GmbH),Verbraucherministerin Renate Künast, Lazaro Campuzano (Produktentwickler der

Bio-TK-Produkte) und Fred Hoffmann (Leiter der Informationsstelle Bio-Siegel)

Dr. Martin Darting und Steffen Michler stellen Renate Künast die Gewinner des

Internationalen Weinpreises der BioFach vor.

BioFach

Foto

: N

ürnb

ergM

esse

Foto

: Ö

PZ G

nbH

Page 4: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

Die Ernährung ihrer Kinder liegt denDeutschen am Herzen: 91 Prozent haltennach eigenen Angaben Bio-Lebensmittel beider Ernährung von Kindern für wichtig. Dashat das aktuelle Ökobarometer ergeben,eine repräsentative EMNID-Umfrage, dieMitte März zum vierten Mal im Auftrag desBundesverbraucherministeriums durchge-führt wurde.

Die Gesundheit der Kinder erachtet diegroße Mehrheit der Deutschen offenbar alsessentiell. 58 Prozent finden, dass Bio-Lebensmittel bei der Ernährung der Kindersehr wichtig sind, 33 Prozent halten sie fürwichtig. Nur eine kleine Minderheit von achtProzent glaubt, dass sie nicht so wichtig sind.

Auch aktuelle Ereignisse haben einen großenEinfluss auf die Einstellung der Konsumentenzu Lebensmitteln: Den Ausschluss vonGentechnik bei der Lebensmittelherstellunggeben 40 Prozent als Kaufkriterium an, das ist

im Vergleich zum August 2003 ein deutlichesPlus von sechs Prozent. Frauen sind diegrößeren Skeptiker gegenüber der Gentechnik:47 Prozent von ihnen finden es sehr wichtig,dass keine Gentechnik verwendet wird, beiden Männern sind es 32 Prozent.

Stabil mit leicht positiver Tendenz – so zei-

gen sich seit Beginn der Ökobarometer-Befragungen die Kaufentscheidungen deut-scher Verbraucher im Bio-Bereich: Der „harteKern“, diejenigen, die sich ausschließlich vonBio-Produkten ernähren, ist um ein Prozent aufdrei Prozent gestiegen. Auch die Gruppe der

gelegentlichen Bio-Käufer ist leicht gewachsenund liegt nun bei 60 Prozent (August 2003: 59 Prozent). Kein Kaufinteresse an Bio habenunverändert 17 Prozent der Verbraucher.

Auch mittelfristig rechnen die Verbrauchermit einer weiteren Zunahme ihres Bio-Konsums. 28 Prozent und damit vier Prozentmehr als im August 2003 gehen davon aus,dass sie in den kommenden zwölf Monatenmehr Bio-Lebensmittel kaufen werden. DieGruppe derer, die von einem gleich bleibendenKonsum ausgehen, verringert sich um vier auf64 Prozent. Nur noch fünf Prozent (minus einProzent) glauben, dass sie im kommendenJahr weniger Bio kaufen.

Diese Verbraucherbefragung wurde aufInitiative des Bundesverbraucherministeriumsim Rahmen des Bundesprogramms Ökologi-scher Landbau vom EMNID-Institut durchge-führt. Weitere Informationen zum Ökobaro-meter unter www.oekolandbau.de –> RubrikBundesprogramm –> Presseservice.

Infostelle Bio-Siegel

Fast 21.000 Bio-Produkte mit dem Bio-Siegel

Bis Ende März 2004 haben mehr als 1.080Unternehmen über 20.800 Produkte mitdem Bio-Siegel gekennzeichnet. So gibt esinzwischen rund 2.460 Brot- und Back-waren, mehr als 2.220 Fleisch- und Wurst-waren und 1.630 Trockenfertigprodukte mitdem Bio-Siegel. Im Bereich Getränke(2.970 Produkte ohne Trinkmilch) beispiels-weise teilt sich die Warengruppe Heiß-getränke (1.670 Produkte) zu über 90Prozent in Tees und zu acht Prozent inBohnenkaffees auf. Bei den alkoholischenGetränken (330 Produkte) handelt es sichzu knapp 60 Prozent um Weine, zu 15Prozent um Biersorten, zu zwölf Prozent umSpirituosen und zu 13 Prozent um sonstigeAlkoholika wie Sekt, Fruchtweine oder Met.Die nicht-alkoholischen Getränke (970Produkte) sind durchweg Frucht- undGemüsesäfte in vielfältigster Mischung. Dasstaatliche Bio-Siegel gehört nach 31Monaten zu den häufigsten Lebensmittel-zeichen in Deutschland und ist insbesondereim Lebensmitteleinzelhandel zum wichtigs-ten Erkennungszeichen für Öko-Produktegeworden, ohne dabei die Zeichen derdeutschen Öko-Anbauverbände wie Bio-land, Demeter oder Naturland zu verdrän-gen. Gemäß der Öko-Kennzeichenverord-nung sind Unternehmen verpflichtet, eine

Mehr Bio für Kinder

Brot und Backwaren

Fleisch- und Wurstwaren

Heißgetränke

Trockenfertigprodukte

Süßwaren

Getreide und Hülsenfrüchte

Nassfertigprodukte

Gemüse

Brotaufstriche und Pasten

Getränke (nichtalkoholisch)

Milch- und Molkereiprodukte

Trockenfrüchte

Teigwaren

Feinkost

Kräuter

Cerealien

Obst

Tiefkühlprodukte

Fette und Öle

Getränke (alkoholisch)

Saatgut

Sojaprodukte und Tofu

Sonstiges

Eier

Gastronomie

Produktkennzeichnung mit dem Bio-Siegelvor der ersten Nutzung bei der Informations-stelle Bio-Siegel anzuzeigen. Seit der Schaf-fung des Bio-Siegels im September 2001gingen im Durchschnitt rund 22 Produkt-anzeigen täglich ein.

2.457

2.225

1.672

1.632

1.260

1.148

1.128

1.109

976

972

812

685

669

667

623

449

394

384

370

330

321

301

158

76

19

Bio-Siegel-Produkte nach Warengruppen

Ökobarometer

4

Foto

: D

omin

ic M

enzl

er

Foto

: B

io in

Mar

kenq

ualit

ät

Page 5: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

5

Studie

Zielgruppen für den Bio-Lebensmittelmarkt

foodwatch-Schnitzel-Report:

Preisabstand viel geringerIm Auftrag von Foodwatch hat das Institutfür ökologische Wirtschaftsförderung IÖWanhand von Schweineschnitzeln die Preis-unterschiede zwischen konventionell undökologisch erzeugten Produkten untersucht.Das IÖW kommt dabei zu dem Ergebnis,dass die konventionelle Produktions-weise höhere Umweltschäden verur-sacht als die ökologische Schweine-mast.

Der Erzeugerpreis für konventionellerzeugtes Schweinefleisch sagt danachnicht die „Wahrheit“: Würden die exter-nen Kosten, die mit der Erzeugung ver-bunden sind, auf den Preis fürSchweinefleisch aufgeschlagen, wärekonventionell erzeugtes Schweinefleischpro Kilo mindestens 33,7 bis 47,3 Centteurer als bisher. Um den „wahren“ Preiseines Schnitzels zu erhalten, addiert dieStudie die berechneten externen Kosten

der Fleischproduktion zu den mittleren Erzeu-gerpreisen. Diese Vorgehensweise ermöglichteinen ökonomischen Systemvergleich unterBerücksichtigung der externen ökologischenEffekte.

Von im Mittel 83 Cent/kg halbiert sich derAbstand der Erzeugerpreise bei Hinzurechnungder externen Kosten auf 37 Cent/kg. Statt1,43 € müsste ein Kilogramm konventionellesSchweinefleisch dann 1,90 € kosten. Ökologi-sches Schweinefleisch würde statt 2,26 € jeKilogramm 2,28 € kosten. Bei diesem Ver-gleich schrumpft der prozentuale Mehrpreis fürSchweinefleisch aus ökologischer Landwirt-schaft, bezogen auf die Erzeugerpreise, vonrund 58 Prozent auf nur noch rund 20 Prozent.

Da die in dieser Studie ermittelten exter-nen Kosten nur einen Teil der tatsächli-chen Umweltwirkungen abbilden, würdeder Preisabstand zwischen ökologi-schem und konventionell produziertemSchweinefleisch noch deutlicherschrumpfen, wenn es auf Grund derDatenverfügbarkeit und methodischerAnsätze möglich wäre, weitere Umwelt-wirkungen zu monetarisieren.Quelle: IÖWWeitere Informationen: foodwatch e.V., Brunnenstr. 181, 10119 Berlin, Tel. 030/2404760, Fax030/24047626, [email protected],www.foodwatch.de

Im Auftrag des Bundesprogramms Ökologi-scher Landbau hat das Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE untersucht,inwieweit Nachfrage-Potenziale für Bio-Pro-dukte gesteigert werden können und welcheKäufergruppen dafür in Frage kommen. DasISOE untersuchte die qualitative Strukturdes Konsums von Bio-Produkten in verschie-denen Käuferschichten und entwickelte aufdieser Basis ein Zielgruppenmodell, dasAnsatzpunkte für ein erfolgreiches Marke-ting und eine optimierte Kommunikation vonBio-Lebensmitteln aufzeigt.

Mit Hilfe einer zweistufigen qualitativen undquantitativen empirischen Erhebung wurdenfünf Zielgruppen ermittelt. Dafür verwendetedas ISOE seinen sozial-ökologischen Lebens-stilansatz, der die Lebensstil-Orientierungenund Motive für den Kauf von Bio-Produktenerfasst, aber auch die soziale Lage, dieLebenssituation und Lebensphase sowie dasKaufverhalten. Befragt wurden zunächst 2.920repräsentativ ausgewählte Personen, von

denen 54 Prozent angaben, Bio-Produkte zukaufen. Diese 1.575 Personen bilden dieGrundlage der Studie.

Fazit der Untersuchung ist, dass der typi-sche Bio-Käufer nicht mehr existiert, er hatsich vielmehr in fünf verschiedene Zielgruppenausdifferenziert:

Die ganzheitlich Überzeugten:gereifte Intensivkäufer/innenDie arriviert Anspruchsvollen:selektive und erlebnisorientierte Intensivkäufer/innen mit hohem Anspruch an die Produkt-präsentationDie 50+ Gesundheitsorientierten:Intensivkäufer/innenDie distanziert Skeptischen:Spontan- und Gelegenheitskäufer/innenDie jungen Unentschiedenen:gelegentliche bis seltene Käufer/innen

Für die weitere Entwicklung des Bio-Lebensmittelmarktes ist jede dieser Zielgrup-pen wichtig und muss entsprechend ihrer

Präferenzen unterschiedlich angesprochenwerden. Die Studie liefert dazu Vorschläge fürein zielgruppen-orientiertes Marketing.

Die Studie „Zielgruppen für den Bio-Lebensmittelmarkt“ liegt als Powerpoint-Präsentation vor. Sie kann als CD-ROM zumPreis von 10 Euro + Versandkosten über das„Bestellformular“ unter www.isoe.de bezogenwerden. Institut für sozial-ökologischeForschung ISOE, Hamburger Allee 45, 60486Frankfurt, Tel. 069/7076919-0, Fax 0697076919-11, E-Mail [email protected], www.isoe.de

Studie

Foto

: D

omin

ic M

enzl

er

Page 6: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

In Kooperation mit Handelsunternehmernwie beispielsweise Metro und Dohle sind rund300 verkaufsfördernde Aktionen mit Verkos-tungen und Informationsmaterialien im kon-ventionellen LEH (am Point of Sale) inPlanung. Dabei sollen sich die Supermarkt-kunden mit der Positionierung von Bio-Produkten im Dreieck „Vertrauen, Wohlfühlen,Lifestyle“ auseinandersetzen. Ebenfalls zu die-ser Kampagne gehört das Bildungsprogramm„Bio in die Klassen“, wo Schulen bei der Um-setzung der Themen Ernährung und Gesund-heit unterstützt werden. Die beteiligten Unter-nehmen wollen sich für einen verantwor-tungsbewussten Umgang mit Nahrungsmittelneinsetzen und stufen Bio-Produkte dabei alsstrategisches Element im Sortiment ein.

Die Kooperation der Markenhersteller istmit einem angewandten Forschungsvorhabenzum Kooperationsmarketing und Schnittstellen-Management verbunden. Diese wissenschaft-liche Hintergrundarbeit wird vom Beratungs-büro für Ökomarkt-Erschließung durchgeführtund im Rahmen des Bundesprogramms Ökolo-gischer Landbau gefördert. Das Projekt ist Vor-reiter für die von der Bundesregierung ange-strebte effizienzsteigernde Netzwerkarbeit inder Ökomarkt-Erschließung. Es arbeitet an praxis-relevanten Lösungen für die Überwindung derSchnittstellenproblemen in der Vermarktungs-kette. Eine Besonderheit ist die abgestimmteArbeit mit Handelsketten.

Günter Sczesny, Marketingleiter,Bonduelle:

Im Unternehmen Bonduelle, das sich seitjeher der gesunden Ernährung verschriebenhat, nimmt das Bio-Sortiment eine strategi-sche Rolle ein. Im Kooperationskonzept „Bio inMarkenqualität“ hat sich Bonduelle mit achtanderen führenden Markenartiklern zusammengefunden, mit dem Ziel, den Wandel der

Konsumgewohnheiten und den Imagewandelvon Bio-Produkten zu verdeutlichen. In Zusam-menarbeit mit Handel, Landwirtschaft undPolitik soll größtmögliche Transparenz bezüglichunserer vielfältigen Bio-Produkte geschaffenwerden. Gemeinsam kann es gelingen, eine sogroße Kommunikationsplattform zu bieten,dass alle gewünschten Informationen ohnegroße Umwege den Verbraucher erreichen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist bei BioVoraussetzung für den Erfolg: Bio ist keineModeerscheinung. Damit es so bleibt, wollen

wir mehr tun, als nur unsere

unternehmens-eigenen Möglichkeiten zu nutzen, um Bio in der Mitte der Gesellschaft zuverankern. Hier genau setzt das Kooperations-konzept an: Permanente und konsequentePräsenz von Bio Produkten in Markenqualitätund deren Attraktivität ist das Ziel diesesZusammenschlusses.

Seit 2001 bietet Bonduelle als ersterMarkenartikler in Deutschland verarbeitetesGemüse aus organisch-biologischem Landbauan. Die Bio-Produkte sind in fünf Sorten erhält-lich. Die Verarbeitung erfolgt nach der EG-Öko-Verordnung und wird demzufolge durch eineÖko-Kontrollstelle (ECOCERT F.32600) über-wacht. Alle Bio-Produkte von Bonduelle erfül-len die Vorgaben des Bio-Siegels. Gerade imZusammenhang mit der aktuellen Diskussionum genveränderte Lebensmittel muss außerdemfestgehalten werden, dass alle von Bonduelle

Kampagne für Bio im LEH

6

KampagneInfostelle Bio-Siegel

Küchenfertige Vielfalt mit dem Bio-Siegel

Von den über 20.800 Bio-Produkten mitdem Bio-Siegel (Stand März 2004) könnenrund 30 Prozent zu den Convenience-Produkten unterschiedlichster Fertigungs-stufen gerechnet werden. Von A wie Ama-ranth-Burger (Trockenfertigprodukt) bis Zwie feingewürfelte Zucchini (Nassfertigpro-dukt), der Konsumtrend zum bequemenLebensmittel – ob teil- oder verzehrfertig,ob frisch, tiefgekühlt oder getrocknet – gehtungebremst weiter. Und die Lebensmittel-hersteller reagieren im Bio-Bereich daraufgenauso wie in der konventionellen Produk-tion. Neben allein knapp 670 Nudelsorten(Trockenfertigprodukte) tragen 130 tiefge-frorene Tellergerichte das Bio-Siegel. DerVerbraucher, der sich trotz Zeitnot beimKochen abwechslungsreich ernähren will,kann auf regionale Spezialitäten wie Germ-knödel und Bärlauch-Nockerln, aber auchauf Ethnofood wie einem feurigen Mexiko-topf oder Salchichón (spanische harteMettwurst) zurückgreifen. Bei den Suppenmit dem Bio-Siegel findet man 45 Instant-

Mischungen, zwei tiefgekühlte Fertigsuppenund 27 Suppen aus Glas oder Dose. Dieinsgesamt 6.700 Convenience-Produkte mitdem Bio-Siegel gliedern sich in Tiefkühlpro-dukte (6 Prozent), Teigwaren (10 Prozent),Trockenfertigprodukte (24 Prozent), Nass-fertigprodukte (17 Prozent), Feinkostlebens-mittel (10 Prozent) sowie Fleisch- undWurstwaren (33 Prozent).

Internet-Bio-Siegel-Anmeldungnimmt an Bedeutung zu

Der Erfolg des Bio-Siegels ist unter ande-rem darin begründet, dass bei klarer rechtli-cher Absicherung der bürokratischeAufwand für die Marktbeteiligten gering ist.Um diesen bürokratischen Aufwand nochweiter zu verringern, wurde vor einem Jahrvon der Informationsstelle Bio-Siegel eineüber das Internet zugängliche Datenbankerstellt. Im kennwortgeschützten Bereichder Online-Datenbank können Produktan-meldungen direkt durch die Unternehmenvorgenommen oder Kontaktdaten aktuali-siert werden. Bereits jedes vierte Unterneh-men nutzt diese Möglichkeit. Gemäß derÖko-Kennzeichenverordnung müssen nachder formell richtigen Online-Anzeige nurnoch die Etiketten an die InformationsstelleBio-Siegel versendet werden.

Die Kampagne „Bio in Markenqualität“ hat sich zum Ziel gesetzt, dem Bio-Markt neueImpulse zu geben. Den Startschuss hierfür gab Renate Künast am Eröffnungstag derInternationalen Grünen Woche in Berlin. Zu „Bio in Markenqualität“ haben sich neunführende Markenartikler (Aurora, Bonduelle, Frosta, Gläserne Meierei, Grabower, IdeeKaffee, Kölln, Nordzucker, Pema) und der größte deutsche Fruchthändler, die AtlantaGruppe, zusammengeschlossen, um die Vermarktung im Bio-Bereich zu bündeln.

Foto

: B

LE

Page 7: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

7

vertriebenen Gemüsesorten, ob aus der Bio-Range oder anderen Produktreihen, eindeutignicht aus genetisch verändertem Saatgutstammen.

Martina Lühr, Marketing & PR,Aurora:

AURORA hat sich dem Verbund angeschlos-sen, weil das Netzwerk im Rahmen derKampagne „Bio in Markenqualität“ gemein-sam die Kraft entwickeln kann, dem Bio-Markt

neue Impulse zu geben undeiner breiten Öffentlichkeitdie Bio-Angebote bekannterMarkenartikler näher zu brin-gen. Gemeinschaft schafftVorteile: Für uns allein wäreeine Aktivierung der Bio-Mehle durch werbliche/ver-triebliche Maßnahmen nichtfinanzierbar. Die Koopera-tion eröffnet jedoch span-nende Möglichkeiten, die

Vermarktung von Bio-Produk-ten in Markenqualität zu forcieren.

Wir führen unsere Bio-Mehle nicht als eineeigene Marke, sondern als Subrange unter derMarke AURORA. Die Marke an sich positioniertsich als Qualitätsführer und Anbieter ursprüng-licher Mehle von hoher Qualität. Als Liftfaktorfür das Gesamtimage der Marke AURORA hatdie Bio-Range strategische Bedeutung im„Kampf ums Verbrauchervertrauen“.

Mit den drei AURORA Korngut Bio-Mehlen

bedient AURORA den Verbraucherwunschnach sicherem Genuss in Bio-Qualität: Siegeben dem Verbraucher die Sicherheit einerqualitativ hochwertigen Ernährung und sindeine wertvolle ökologische Alternative für alleBackgelegenheiten. Seit Sommer 2003 tragendie Mehle das staatliche Bio-Siegel. Zusätz-lich setzt AURORA auf Bioland-Getreide. Wirdenken zurzeit über eine Ausweitung desSortimentes nach.

Jörg Büttner, Marketing Manager,Kölln:

Was sind die Beweggründe eines traditio-nellen Markenartiklers wie Kölln, eineKooperation mit anderen renommierten Unter-nehmen der Markenindustrie einzugehen? Vorallem der Meinungs- und Informationsaus-tausch mit Bio-Marken-Anbietern aus verschie-denen Segmenten der Lebensmittelindustrie

und die Nutzung von Syn-ergieeffekten. Nun fehltenoch die Bündelung vonEtats, um gemeinsame ZieleRichtung Handel und End-verbraucher erfolgreich zuerreichen.

Stellvertretend für denWunsch vieler Verbraucher,sich gesundheitsbewusstzu ernähren, gehört dasBio-Regal seit Jahren zurfest etablierten Einrichtung

des Handels. Mit Köllns Multikorn Flocken

stellte das Haus Peter Kölln als ersterMarkenartikler zum Frühjahr 2000 eineMehrkornmischung vor, die heute bundesweitdistribuiert ist. Heute, drei Jahre nach Ein-führung, erreicht dieses Produkt als Einzel-Artikel in einem Segment mit breitenSortimenten im Markt der Bio-Getreide-Spezia-litäten einen Marktanteil von aktuell 36 Pro-zent (IRI-GfK, Nürnberg).

Marken haben Konjunktur im Bio-Segment.Und bieten dem Handel eine weitere Chance,sich über innovative und kompetente Bio-Erzeugnisse zukunftsorientiert zu profilieren.Zu diesem Ergebnis kam das UnternehmenPeter Kölln drei Jahre nach der Einführung vonKöllns Multikorn Flocken. Ende 2004 wird demLEH eine weitere Multikorn Cerealie vorgestellt.Diese Line-Extension ist nicht nur ein „Bio-Abklatsch“ aus dem Kölln-Sortiment, sonderneine Produkt-Innovation mit dem Plus „Bio“.

Volker Lohse, nationalerVerkaufsleiter, Darboven:

Im Oktober 2003 gründeten wir mit siebenanderen Markenartikelherstellern das Netz-werk „Bio in Markenqualität“. Ziel ist es, insbe-sondere dem Lebensmitteleinzelhandel dasZusammenspiel zwischen Marke und Bio auf-zuzeigen und mit ihm zusammen zu forcieren.Plattformen der Kommunikation waren bereitsdie Grüne Woche in Berlin und die BioFach inNürnberg. Hier wurde präsentiert und disku-tiert. Des weiteren wird auf den Entscheider-Ebenen des LEH informiert.Zwei Bio-Kaffees haben wir im Sortiment: DenIDEE KAFFEE Bio-Naturmild und den TransfairBio-Kaffee. Seit vielen Jahren engagiert sichdie Firma J. J. Darboven fürden fairen Handel. Begon-nen wurde mit dem Trans-fair Kaffee. Anschließendwurde zusätzlich der Trans-fair Bio-Kaffee aufgenom-men und vertrieben, unddies nicht nur im Lebens-mitteleinzelhandel, sondernauch im Außer-Haus-Bereich(Kantinen, Mensen etc.).Transfair Bio-Kaffee trägtdas Transfair-Siegel, welchesden fairen Handel garantiert – mit denRohstofferzeugern aus den Ursprungsländern.Unser IDEE KAFFEE Bio-Naturmild ist eineMischung aus biologisch angebauten, hoch-wertigen und gut ausgereiften Kaffees, derenSicherheit durch eine strenge staatlicheKontrolle auf den Plantagen garantiert wird. Eswerden keine chemischen Spritz- und Dünge-mittel verwendet. Der Kaffee wird geprüft undzertifiziert durch Lacon, DE-003-Öko-Kontroll-stelle.

Präsentation von Bio-Produkten

Im Rahmen des Projektes PRÄVOBIO (Prä-sentation von Bioprodukten in verschiede-nen Einkaufsstätten) wurden vier aktuelleBroschüren für Praktiker des Lebensmittel-einzelhandels, des Naturkostfachhandelssowie für Bäcker und Metzger erstellt. DieBroschüren enthalten Tipps und Anregun-gen für eine attraktive Präsentation von Bio-Produkten und bieten die Möglichkeit, dieeigene Waren-Präsentation anhand vonChecklisten zu bewerten. In die Broschüren flossen die Erfahrungen

von Praktikern ein, dieaufzeigen, dass eine opti-male Platzierung und eineffektiver Einsatz vonWarenpräsentat ions-techniken beträchtlicheUmsatzsteigerungen imBio-Sortiment ermögli-chen. So können etwabeim Offenverkauf von

Früchten im LEH im Vergleich zum Verkaufabgepackter Ware Umsatzsteigerungen umdas Mehrfache beobachtet werden.Die Broschüren „Bio-Produkte in der Bäcke-rei“, „Bio-Produkte in der Metzgerei“, „Bio-Produkte im Naturkostfachhandel“ und„Bio-Produkte im LEH“ jeweils mit demUntertitel „Tipps für erfolgreiches Verkau-fen“ sind als einzelne Exemplare sowie beihöherer Bestellzahl ab Sommer gegenSelbstkostenpreis über das Bestellformularbei www.oekolandbau.de erhältlich.

Neue Broschüren mit Tipps zur optimalen Waren-Präsentation

Page 8: Grüne Woche Grußwort Erfolgreicher BioMarkt...Ausgabe 01/2004 Grüne Woche Grußwort Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Wer heute das Bio-Siegel auf ökologischen Lebensmitteln

Mit ca. 697.000 ha ökologisch bewirtschaf-teter Fläche, das sind 4,1 Prozent der Gesamt-Anbaufläche, und rund 15.600 Biohöfen be-legt Deutschland bezogen auf die umgestellteFläche EU-weit Platz 3 nach Italien und Groß-britannien und vor Spanien und Frankreich.

Deutschland hat mit seinen über 80 Mio.Einwohnern den größten Markt für Bio-Lebensmittel in Europa. Trotz des gesamtwirt-schaftlich schwierigen Umfeldes griffen deut-sche Verbraucher auch 2003 häufiger zuBio-Lebensmitteln: Der Bund ÖkologischeLebensmittelwirtschaft (BÖLW) geht von einemWachstum des Bio-Lebensmittelmarktes umein Prozent auf gut 3 Mrd. EUR aus.

Laut Agrarbericht der Bundesregierung ent-wickelt sich die Ertragssituation bei den Öko-Betrieben besser als bei den konventionellen:Während letztere zwischen Sommer 2002 und

2003 gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwa19,8 Prozent Gewinn je Betrieb einbüßten, ver-loren die Bio-Betriebe nur 0,6 Prozent.Allerdings sind diesem Einbruch in den zweiVorjahren Steigerungsraten von 14,8 bzw. 19,4Prozent vorausgegangen.

Laut ZMP-Analyse des GfK-Öko-Sonder-panels werden 31 Prozent aller Bio-Produkteim Naturkostfachhandel verkauft, 29 Prozentim Lebensmitteleinzelhandel, 16 Prozent beiDirektvermarktern, sieben Prozent in Reform-häusern, ebenfalls sieben Prozent in Bäckereien/Metzgereien und zehn Prozent in sonstigenEinkaufsstätten wie Drogeriemärkten. Die ZMPhat außerdem herausgefunden: Junge Menschenbis 34 Jahre kaufen Bio in Drogeriemärktenund Naturkostläden, die mittleren Altersgrup-pen zwischen 35 und 54 auf dem Wochen-markt und beim Bäcker/Metzger, ältereKunden ab 55 Jahren im Reformhaus und imLebensmitteleinzelhandel. Die 35- bis 44-Jährigen machten den größten Bio-Umsatz,gefolgt von den 55- bis 64-Jährigen. Dabeiwird im Süden Deutschlands viermal mehr Biogegessen als im Osten und doppelt so viel wieim Norden. Auf 46 Prozent aller Produkte imPanel war das Bio-Siegel insgesamt vorhan-den. Bei den Discountern betrug die Bio-Siegel-Präsenz sogar 83 Prozent und war inDrogeriemärkten mit 86 Prozent am höchsten.

Quelle: BioFach, BNN, BÖLW, ZMP

Nachrichten

Aktuelle Zahlen zumBio-Markt

8

Informationsstelle Bio-SiegelGodesberger Allee 125-12753175 BonnTel. 02 28 / 536 89 - 0Fax 02 28 / 536 89 - [email protected]

Internetangebotewww.bio-siegel.dewww.oekolandbau.dewww.verbraucherministerium.de

Kontakt Bio-SiegelImpressum

Der Bio-Siegel-Report ist ein Entscheider-Mediumfür Erzeuger, Hersteller, Handel und Verbände.

Herausgeber:Geschäftsstelle Bundesprogramm ÖkologischerLandbau in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Deichmannsaue 2953179 Bonn

Initiiert durch das Bundesministerium fürVerbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft

Redaktion:PubliKom Kommunikationsberatung GmbHBorselstraße 7, 22765 HamburgTel. (040) 399 27 20, Fax (040) 39 92 72 10E-Mail: [email protected]

Praxishandbuch Bio-LebensmittelDas neue Praxishandbuch bietet schnellund präzise alle erforderlichen Auskünfte zuden Themen Grundlagen des Öko-Landbaus,Kontrolle und Recht, Verarbeitung und Roh-stoffe, Qualitätsmanagement sowie Marktund Vermarktung. Durch die Konzentrationauf die Zielgruppen Verarbeitung und Handelwird es den Informationsbedürfnissen die-ser Gruppe besonders detailliert gerechtund liefert maßgeschneiderte Informatio-nen, ohne dabei die Gesamtzusammenhängeaußer Acht zu lassen. Praxishandbuch Bio-Lebensmittel, Hrsg.:Leitzmann, Beck, Hamm, Hermanowski;ISBN 3-89947-109-1; Subskriptionspreisbis zum Erscheinen: EUR 79,50 zzgl.MwSt.; nach Erscheinen (voraussichtlichMai 2004) EUR 99,50 zzgl. MwSt.;BEHR’S...VERLAG, E-Mail: [email protected],www.behrs.de

BIO EUROPE 2004 – ORGANICDIRECTORY FOR EUROPE

„Bio Europe 2004“, das Bio Bank-Jahr-buch, präsentiert zum ersten Mal den kom-pletten Ökologischen Landbau in Europa.„Bio Europe 2004“ ist ein Verzeichnis allerim ökologischen Markt Europas aktivenErzeuger, Hersteller, Institute etc. Das neue„Bio Europe 2004“ ist in vier Teile unterglie-dert: Ökologie, mit der Nomisma-Untersu-chung und zahlreichen Experten-Beiträgen;Distribution, von Spezial-Shops bis zu Super-märkten; Unternehmen, mit einer Auswahlvon über 3.800 Akteuren aus 27 Ländern;und Produkte, mit illustrierten Daten. BioEurope hat 272 Seiten und kostet 20 Eurozzgl. Versandkosten und ist erhältlich unterwww.biobank.it oder per E-Mail [email protected] über Distilleria EcoEditoria pscrl,Viale della Libertà 54, I-47100 Forlì (FC),Italien, Tel. +0039-543/32532, Fax 0039-543/24311.

Neue Bücher – Lesetipp

Der weltweite Bio-Markt wächst moderat weiter. Das weltweite Umsatzvolumen 2003 schätztdas britische Marketing- und Beratungsunternehmen Organic Monitor auf rund 23 Mrd. EUR(+ 8 %). Mit 10,6 Mrd. EUR ist der europäische Markt nach den USA (12 Mrd. US $) dergrößte Einzelmarkt. Das International Trade Center (ITC) sieht in seinen Schätzungen für2003 den deutschen Bio-Markt mit rund 3 Mrd. EUR in Europa an der Spitze, gefolgt vonGroßbritannien (1,7 Mrd. EUR), Italien (1,4 Mrd. EUR) und Frankreich (1,3 Mrd. EUR).

Foto

: G

rüne

Woc

he