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Leichtathletik Athlétisme Grundlagen der Biomechanik Bases de la biomécanique C104 Isidor Fuchser 8.8.2012 Leichtathletik Athlétisme Biomechanik / biomécanique C104 Bewegungen entstehen durch das Einwirken von inneren (Muskelkraft) und äusseren Kräften (z.B. Erdanziehung) auf den Körper. Aus einem Film können Strecken, Winkel, Zeiten, Geschwindigkeiten bestimmt werden (z.B. Schrittlänge, Schrittfrequenz, Kniewinkel, Laufgeschwindigkeit). Was ist Biomechanik ? Leichtathletik Athlétisme Kinematik/ Cinématique Anheben des Körperschwerpunktes durch Schwungbein- und Armeinsatz, Körperschwerpunktlage ausserhalb des Körpers bei der Flop-Lattenüberquerung Die Kinematik befasst sich mit dem räumlichen und zeitlichen Ablauf von Bewegungen. Messgrössen: Längen, Winkel, Zeit, Geschwindigkeit, Beschleunigung La cinématique est constituée par le déroulement du mouvement dans l‘espace et le temp. Mesures: longueur, angle, temps, vitesse, accelération Elévation du centre de gravité à travers la jambe d‘élan et les bras. Le centre de gravité est amené au-dessus de la barre à l‘aide de la téchnique Fosbury-Flop Biomechanik / biomécanique C104

Grundlagen der Biomechanik Bases de la biomécaniqueAnheben des Körperschwerpunktes durch Schwungbein- und Armeinsatz, Körperschwerpunktlage ausserhalb des Körpers bei der Flop-Lattenüberquerung

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Page 1: Grundlagen der Biomechanik Bases de la biomécaniqueAnheben des Körperschwerpunktes durch Schwungbein- und Armeinsatz, Körperschwerpunktlage ausserhalb des Körpers bei der Flop-Lattenüberquerung

LeichtathletikAthlétisme

Grundlagen der Biomechanik

Bases de la biomécanique

C104

Isidor Fuchser8.8.2012

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

■Bewegungen entstehen durch das Einwirken von inneren (Muskelkraft) und äusseren Kräften (z.B. Erdanziehung) auf den Körper.

■Aus einem Film können Strecken, Winkel, Zeiten, Geschwindigkeiten bestimmt werden (z.B. Schrittlänge, Schrittfrequenz, Kniewinkel, Laufgeschwindigkeit).

Was ist Biomechanik ?

LeichtathletikAthlétisme

Kinematik/ Cinématique

Anheben des Körperschwerpunktes durch Schwungbein- und Armeinsatz, Körperschwerpunktlage ausserhalb des Körpers bei der Flop-Lattenüberquerung

Die Kinematik befasst sich mit dem räumlichen und zeitlichen Ablauf von Bewegungen. Messgrössen: Längen, Winkel, Zeit, Geschwindigkeit, Beschleunigung

La cinématique est constituée par le déroulement du mouvement dans l‘espace et le temp. Mesures: longueur, angle, temps, vitesse, accelération

Elévation du centre de gravité à travers la jambe d‘élan et les bras.Le centre de gravité est amené au-dessus de la barre à l‘aide de la téchniqueFosbury-Flop

Biomechanik / biomécanique

C104

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LeichtathletikAthlétisme

Kinematik: Lehre von den BewegungenCinématique: principes des mouvements

-5

10

25

40

55

70

85

100

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Zeit/ temps (sec)

Pro

zen

t/ p

ourc

enta

ge

Weg/ distance

Geschwindigkeit/vitesse

Beschleunigung/acceleration

Biomechanik / biomécanique

C104

■ Bei einem 100-m-Sprint in 10.0 sec. können in einem Diagramm die Laufstrecke, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung dargestellt werden.

■ Die Geschwindigkeit hat nach 5 Sekunden ihr Maximum.

■ Die Beschleunigung ist nach dem Start am grössten.

LeichtathletikAthlétisme

Kinetik: Lehre von den KräftenCinétique: principes des forces

SprungrichtungDirection de lancement

LuftwiderstandResitance de l‘air

AbsprungwinkelAngle du javelot

KSP

ErdanziehungskraftForce d‘attraction de la terre

Centre de gravité

Biomechanik / biomécanique

C104

LeichtathletikAthlétisme

Arbeit und Leistung / Travail et performance

Arbeit = Kraft x WegLeistung = Arbeit pro Zeit oder Kraft x GeschwindigkeitEnergie = Masse x Schwerebeschleunigung x Weg

s

Biomechanik / biomécanique

Travail = frorce x cheminPerformance = travail par unités de tempo ou force x vitesseEnergie = masse x accéleration du poids x chemin

C104

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LeichtathletikAthlétisme

■ Arbeit wird dann verrichtet, wenn aufgrund einer Kraftwirkung ein bestimmter Weg zurückgelegt wird (z.B. Heben einer Hantel).

■Die Leistung wird definiert als eine in einer bestimmten Zeit verrichtete Arbeit.

■Arbeit schafft Energie, entweder potentielle Energie (am obersten Punkt der Hantel) oder kinetische Energie (beim Fallenlassen).

Arbeit/ Leistung/ Energie

Biomechanik / biomécanique

LeichtathletikAthlétisme

Wichtige Begriffe

• Prinzip der Massenträgheit

• Impuls und Impulsrichtung

• Prinzip : Actio = Reactio

• Trägheitsmoment = Widerstand gegen

Rotationsbewegungen (=> Drall)

Biomechanik / biomécanique

Vertikale Kraft

Bewegungsrichtung

Horizontale Kraft

LeichtathletikAthlétisme

Äussere leistungsbeeinflussende Kräfte

• Die Erdanziehungskraft und damit das Körpergewicht sind abhängig von der Höhe über Meer. Auf Meereshöhe ist jeder Körper schwerer als in grosser Höhe.

• Der Luftwiderstand ist in der Höhe geringer als im Flachland.

• Deshalb sind in Höhenlagen im anaeroben Bereich bessere Leistungen möglich.

• Reibungskräfte sind ein Thema bei Kurvenläufen und bei glitschiger Unterlage.

Biomechanik / biomécanique

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LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

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Biomechanische Aspekte des Speerwerfens

Biomechanische Komponenten■ Abfluggeschwindigkeit [max]■ Abflugwinkel■ Speerwinkel-Differenzen (Angriffswinkel, „Speer treffen“)■ Aerodynamik■ (Abflughöhe)

Quelle: Jonath, Krempel, Haag, Müller

S0 = Beschleunigungsweg (während beidbeiniger Stützphase)

0 = Abflugwinkel (Winkel zwischen Abfluggeschwindigkeit und Horizontalen)

0 = Anstellwinkel (Winkel zwischen Speerlängsachse und Horizontalen)

„Angriffswinkel“ = Winkeldifferenz Anstellwinkel zu Abflugwinkel; sollte möglichst klein sein!

Verk. = Verkantungswinkel

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Biomechanische Aspekte des KugelstossensBiomechanische Komponenten■ Abfluggeschwindigkeit■ Abflugwinkel■ Abstosshöhe

Quelle: Jonath, Krempel, Haag, Müller

W = Weite

v0 = Abfluggeschwindigkeit

0 = Abflugwinkel

h0 = Abflughöhe

Berechnung:

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Biomechanische Aspekte DiskusBiomechanische Komponenten■ Abfluggeschwindigkeit■ Abflugwinkel■ Abwurfhöhe■ Winkeldifferenz (Angriffswinkel)■ Aerodynamik

Quelle: Killing, 2011

Quelle: Jonath, 1995

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LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Würfe: Unterschiede Körperhaltung und Abflugwinkel

Quelle: Kunz, 2003

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

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Würfe: Biomechanische Gemeinsamkeiten

■ Abfluggeschwindigkeit maximieren- Genügend langer Beschleunigungsweg> Körper-Verwringung> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)

- Beschleunigung des Komplexes „Werfer-Gerät“ zum Abwurf hin> optimal langes Halten der Körper-Verwringung> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)> Bremskräfte minimieren

■ Abflugwinkel optimal> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)

■ Winkel-Differenzen minimieren (Speer+Diskus)

■ Aerodynamik

■ Abwurfhöhe (Kugel, Diskus)- Ganzkörperstreckung

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Auftrag: Notiert zu zweit anhand der untenstehenden Liste weitere technischeoder trainingspraktische Konsequenzen IN EURER DISZIPLIN. Geht von der biomechanischen Forderung aus zu Praxis-Lösungen der Technik.

■ Abfluggeschwindigkeit maximieren- Genügend langer Beschleunigungsweg

> Körper-Verwringung> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)

- Beschleunigung des Komplexes „Werfer-Gerät“ zum Abwurf hin> optimal langes Halten der Körper-Verwringung> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)> Bremskräfte minimieren

■ Abflugwinkel optimal> Optimale Wurfauslage (=Stellung vor Endbeschleunigung)

■ Winkel-Differenzen minimieren (Speer+Diskus)

■ Abwurfhöhe (Kugel, Diskus)- Ganzkörperstreckung

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LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Lösungen

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Speerwurf Diskus

LeichtathletikAthlétismeBiomechanik / biomécanique

C104

Kugel O‘Brian Kugel Drehstoss