86
Bachelorthesis im Studiengang Prozess-, Energie-, und Umwelttechnik Grundlegende Aspekte numerischer Strömungsberechnungen ein Vergleich analytischer Lösungen mit Simulationsergebnissen unter ANSYS-CFX Ilyas Bourakbaoui 601655 Düsseldorf 05.10.2015 Betreuender Professor (Erster Prüfer) Prof. Dr.-Ing. Frank Kameier Strömungstechnik und Akustik Fachbereich 4 Maschinenbau und Verfahrenstechnik Josef-Gockeln-Str. 9 40474 Düsseldorf [email protected] Zweiter Prüfer M. Sc. Yonatan Ben-David Strömungstechnik und Akustik Fachbereich 4 Maschinenbau und Verfahrenstechnik Josef-Gockeln-Str. 9 40474 Düsseldorf [email protected]

Grundlegende Aspekte numerischer Strömungsberechnungen ein ...stroemungsakustik.de/old.mv.fh-duesseldorf.de/d_pers/Kameier_Frank/a... · Der laminare Zustand einer Grenzschicht sorgt

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Bachelorthesis im

Studiengang Prozess-, Energie-, und Umwelttechnik

Grundlegende Aspekte numerischer Strömungsberechnungen – ein Vergleich analytischer Lösungen mit Simulationsergebnissen

unter ANSYS-CFX

Ilyas Bourakbaoui 601655

Düsseldorf 05.10.2015

Betreuender Professor (Erster Prüfer)

Prof. Dr.-Ing. Frank Kameier

Strömungstechnik und Akustik

Fachbereich 4

Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Josef-Gockeln-Str. 9

40474 Düsseldorf

[email protected]

Zweiter Prüfer

M. Sc. Yonatan Ben-David

Strömungstechnik und Akustik

Fachbereich 4

Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Josef-Gockeln-Str. 9

40474 Düsseldorf

[email protected]

II

Erklärung

Hiermit versichere ich, Ilyas Bourakbaoui, an Eides statt, die vorliegende

Bachelor-Thesis selbständig verfasst und keine weiteren als die angegebenen

Hilfsmittel und Quellen benutzt zu haben.

Ort, Datum ________________________ Unterschrift ____________________

III

Thema einer Bachelor-Thesis

für

Herrn Ilyas Bourakbaoui

Matrikel-Nr. 601655

Grundlegende Aspekte numerischer Strömungsberechnungen – ein Vergleich

analytischer Lösungen mit Simulationsergebnissen unter ANSYS-CFX

Trotz einer Etablierung der „Computational Fluid Dynamics (CFD)“ bis hinein in die

mittelständische Industrie verlieren die einfachen Berechnungsverfahren gemäß

einer 1-dimensionalen Stromfadentheorie nicht an Bedeutung. Benötigt werden

diese einfachen Verfahren, um numerische Strömungsergebnisse bewerten zu

können, da in der Regel keine experimentellen Vergleichsergebnisse im

industriellen Alltag verfügbar sind. Im Rahmen dieser Bachelor-Thesis sollen

grundlegende Strömungsberechnungen durchgeführt werden, für die analytische

Lösungen vorliegen oder angefertigt werden können.

Im Rahmen einer Literaturrecherche soll überprüft werden, ob die Angaben zu

Widerstandsbeiwerten in verschiedenen Tabellenwerken oder Lehrbüchern

voneinander abweichen oder übereinstimmen. Die recherchierten -Werte sollen

dann mittels numerischer Strömungsberechnung überprüft und bewertet werden.

Dabei sollen die Rechengitter nur so fein wie nötig gestaltet werden.

Dokumentiert werden sollen auch erste Versuche zur numerischen Berechnung

eines laminar turbulenten Übergangs an einer ebenen Platte. Die Ergebnisse sollen

mit bekannter Literatur zu turbulenten Wandgrenzschichten verglichen werden.

Eine zentrale Bedeutung der Arbeit liegt in der Qualität der Dokumentation zur

Bedienung des Softwarepakets ANSYS Workbench. Die Thesis soll möglichst bei

der Schulung von Studierenden ab dem dritten Semester unterstützend eingesetzt

werden können.

Die Bearbeitung der Bachelorarbeit soll in folgenden Schritten erfolgen

Literaturrecherche

Einarbeitung in die Softwarebedienung

Berechnung ausgewählter Geometrien

(stetige Querschnittserweiterung, unstetige

Querschnittserweiterung, unstetige

Querschnittsverengung, Abzweigung

(scharfkantig), ebene Plattenströmung)

Abschließende Dokumentation

IV

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung .................................................................................................................................... 1

1.1 Thema der Bachelorarbeit ................................................................................................. 1

1.2 Vorwort .................................................................................................................................... 1

2 Theorie ....................................................................................................................................... 2

2.1 Massenerhaltung................................................................................................................ 2

2.2 Impulserhaltung ................................................................................................................. 3

2.3 Grenzschicht ....................................................................................................................... 4

2.4 Grenzschichtdicke: ............................................................................................................. 5

2.4.1 99%-Dicke ................................................................................................................... 6

2.4.2 Verdrängungsdicke ..................................................................................................... 6

2.4.3 Impulsverlustdicke: .................................................................................................... 6

2.5 Turbulenzmodell ................................................................................................................ 7

2.6 Widerstandsbeiwert ........................................................................................................... 8

3 Untersuchungen der Geometrien .............................................................................................. 9

3.1 Unstetige Querschnittserweiterung ................................................................................... 9

3.1.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes ................................................. 10

3.1.2 Simulation und Ergebnisse ....................................................................................... 11

3.1.3 Geometrie ................................................................................................................ 11

3.1.4 Netz .......................................................................................................................... 12

3.1.5 Testsimulationen ...................................................................................................... 14

3.1.6 Setup ........................................................................................................................ 19

3.1.7 Solver ........................................................................................................................ 21

3.1.8 Simulationsergebnis ................................................................................................. 22

Unstetige Verengung .............................................................................................................. 29

3.1.9 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes bei einer unstetigen

Rohrverengung ......................................................................................................................... 30

3.1.10 Simulation und Ergebnisse ....................................................................................... 31

3.2 Stetige Querschnittserweiterung ..................................................................................... 35

3.2.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes bei einer stetigen

Rohrerweiterung ...................................................................................................................... 36

3.2.2 Simulation und Ergebnisse ....................................................................................... 37

V

3.3 Scharfkantige Abzweigung ............................................................................................... 41

3.3.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes ................................................. 42

3.3.2 Simulation und Ergebnisse ....................................................................................... 43

3.4 Krümmer .......................................................................................................................... 47

3.4.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes ................................................. 48

3.4.2 Simulation und Ergebnisse ....................................................................................... 49

4 Messblende nach DIN EN ISO 5167 .......................................................................................... 54

4.1 Geschwindigkeitsberechnung .......................................................................................... 55

4.2 Simulation und Ergebnisse ............................................................................................... 55

4.2.1 Normblende ............................................................................................................. 55

4.2.2 Einstellungen und Randbedingungen ...................................................................... 56

4.2.3 Ergebnisse ................................................................................................................ 58

5 Plattenströmung ...................................................................................................................... 61

5.1 Grenzschichtdicke ............................................................................................................ 65

5.1.1 Analytische Bestimmung .......................................................................................... 65

5.1.2 Simulationsergebnisse ............................................................................................. 66

5.2 Impulsverlustdicke und Verdrängungsdicke .................................................................... 69

5.2.1 Analytische Bestimmung .......................................................................................... 69

5.2.2 Simulationsergebnis ................................................................................................. 70

5.3 Anwachsen der Grenzschichtdicke .................................................................................. 71

5.3.1 Analytische Bestimmung .......................................................................................... 71

5.3.2 Simulationsergebnis ................................................................................................. 71

6 Zusammenfassung und Fazit .................................................................................................... 73

7 Quellenverzeichnis ................................................................................................................... 74

8 Anhang ..................................................................................................................................... 76

1

1 Einleitung

1.1 Thema der Bachelorarbeit

Grundlegende Aspekte numerischer Strömungsberechnungen – ein Vergleich

analytischer Lösungen mit Simulationsergebnissen unter ANSYS-CFX

1.2 Vorwort

Ausgangspunkt dieser Bachelorarbeit sind die unterschiedlichen Angaben der

Widerstandsbeiwerte verschiedener Geometrien. Mittels numerischer

Strömungssimulationen können diese dann überprüft und verglichen werden.

Numerische Simulationen nehmen immer mehr an Bedeutung zu, da

Berechnungen immer zuverlässiger und präziser werden. Unverzichtbar ist CFD

als Teil des Entwicklungsprozesses der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der

Automobilindustrie. Durch Simulationsberechnungen sind aufwändige und

kostspielige Messungen nicht zwingend notwendig. Zudem tragen ständige

Entwicklung und einfache Bedienung des Programms zur Popularität bei.

Im Rahmen dieser Arbeit werden fünf Geometrien auf Widerstandsbeiwerte

untersucht. Anschließend wird die Durchströmung einer Messblende und die

Umströmung einer Platte simuliert. Für die Strömungsberechnungen muss

zunächst eine Geometrie erstellt und vernetzt werden. Daraufhin erfolgt die

Festlegung der Randbedingungen und letztendlich die Dokumentation der

Ergebnisse. Die größte Herausforderung stellt die Rechenzeit dar. Diese hängt

von der Anzahl der Elemente und somit von der Vernetzung ab. Die Aufgabe

besteht darin die Geometrie nur so fein zu vernetzen, um plausible Ergebnisse

erhalten zu können. Hierfür wird zu Beginn eine Netzanalyse durchgeführt.

Die Entstehung der ersten Simulation wird für das Verständnis detailliert

beschrieben.

2

2 Theorie

Für das Verständnis der folgenden Arbeit ist es notwendig theoretische

Grundlagen der Strömungstechnik zu verinnerlichen. Eine Strömung lässt sich

mithilfe bestimmter Gleichungen berechnen. Diese beschreiben die Erhaltung der

Masse, des Impulses und der Energie [1].

2.1 Massenerhaltung

Die Massenerhaltung wird durch die Kontinuitätsgleichung beschrieben.

𝜌1𝑐1𝐴1 = 𝜌2𝑐2𝐴2 2.1

Diese Gleichung gilt für:

eindimensionale Strömungen

stationäre Strömungen

kompressible oder inkompressible Fluide

reibungsfreie oder reibungsbehaftete Fluide

Eine zweidimensionale Strömungsberechnung lässt sich nur für inkompressible

Strömungen ermitteln

𝜕𝑐𝑥

𝜕𝑥+

𝜕𝑐𝑦

𝜕𝑦= 0 2.2

Für die Ermittlung der dreidimensionalen Strömung muss der 3. Summand

hinzugefügt werden

𝜕𝑐𝑥

𝜕𝑥+

𝜕𝑐𝑦

𝜕𝑦+

𝜕𝑐𝑧

𝜕𝑧= 0

oder

𝑑𝑖𝑣 𝑐 = 0

3

2.2 Impulserhaltung

Eulersche Bewegungsgleichung:

𝜌𝐷𝑐

𝐷𝑡= 𝜌𝑓 − 𝑔𝑟𝑎𝑑 𝑝 2.3

Diese Gleichung gilt für [1]:

newtonsche Fluide (Fluide mit linear viskosem Fließverhalten)

inkompressible oder kompressible Strömungen

stationäre oder instationäre Strömungen

inkompressible oder kompressible Strömungen

reibungsfreie Fluide

Fügt man der eulerschen Bewegungsgleichung einen Reibungsterm hinzu, erhält

man die Navier-Stokes-Gleichung:

= +

Impulsänderung:

Beschreibt die lokale

Beschleunigung Volumenkraft Oberflächenkräfte

Abbildung 1 Bestandteile der eulerschen Bewegungsgleichung

4

2.3 Grenzschicht

Unter einer Grenzschicht versteht man eine Schicht in der Nähe einer Wand, die

unmittelbar an der Wand eine Geschwindigkeit von u=0 aufweist. Je weiter die

Fluidteilchen von der Wand entfernt liegen, desto schneller werden sie. Die

Geschwindigkeit beschreibt zudem einen funktionalen Zusammenhang mit der

Viskosität des Fluides. [1].

Abbildung 2 Umschlag von Laminar zu Turbulent [1]

Ob eine Grenzschicht laminar oder turbulent ist, wird anhand der Reynoldszahl

bestimmt.

𝑅𝑒 =𝑐∗𝑑∗𝜌

𝜂 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝑅𝑒 =

𝑐∗𝑑

𝜐 2.4

Der Umschlagspunkt von laminar zu turbulent erfolgt bei 𝑅𝑒𝑥 =𝑈𝑥

𝜈= 5 ∗ 105 [1].

𝑅𝑒𝑥 gilt lediglich für die Plattenströmung. Der Übergang von einer laminaren zu

turbulenten Strömung erfolgt in einer Rohrströmung bei 𝑅𝑒𝑘𝑟 ≈ 2320.

Reynoldszahl < 2320

Bei der laminaren Grenzschicht sind alle Teile der Grenzschicht in Strömungs-

richtung gleichgerichtet.

Reynoldszahl > 2320

5

Teile der Strömung können jede Richtung annehmen.

Der laminare Zustand einer Grenzschicht sorgt für eine höhere Ablösegefahr als

der turbulente Zustand, da die wandnahen Bereiche energiereicher sind und somit

dem Druckanstieg länger trotzen können. Daraus gewinnt man die Erkenntnis

sich, dass der Geschwindigkeitsanstieg im laminaren Fall steiler als im turbulenten

Fall ist.

Die Geschwindigkeitsprofile lassen sich analytisch ermitteln [1]:

Laminar:

𝑐𝑙𝑎𝑚 = �̅� = (𝑦

𝛿(𝑥))

1

2 2.5

Turbulent:

𝑐𝑡𝑢𝑟𝑏 = �̅� = (𝑦

𝛿(𝑥))

1

7 2.6

Das 1/7 Potenzgesetz zur Berechnung turbulenter Geschwindigkeiten geht aus

den Experimenten Prandtl‘s hervor, die eine Bestimmung des Exponenten zu 1/7

ermöglichten. Dies ist eine ungefähre Abschätzung der Grenzschichtdarstellung.

Sie ist jedoch noch im Blasius experimentell untersuchten Bereich gültig [2]:

105 < 𝑅𝑒𝑙 < 5 ∗ 107

𝑅𝑒𝑙 bezieht sich auf die gesamte Länge der Platte

2.4 Grenzschichtdicke:

Die wirbelbehaftete Grenzschicht wird als Grenzschichtdicke definiert. Die Dicke

der Grenzschicht variiert längs der Körperoberfläche in Strömungsrichtung. Sie

hält solange an, bis sie in eine wirbelfreie Außenströmung übergeht.

6

Zur Grenzschichtdicke gibt es eine Reihe unterschiedlicher Definitionen, die im

Folgenden notiert werden[1]:

2.4.1 99%-Dicke

Die 99%-Dicke beschreibt den Abstand von der umströmten Wand, für die u=99U

gilt (u: Strömungsgeschwindigkeit im Abstand der Grenzschichtdicke, U:

Anströmgeschwindigkeit). Das heißt, der Abstand, der eine Geschwindigkeit von

99% der Gesamtgeschwindigkeit erreicht hat gilt als die Grenzschichtdicke.

2.4.2 Verdrängungsdicke

Die Verdrängungsdicke ist ein Maß für die Auslenkung einer ungestörten

Stromlinie

𝛿1(𝑥) = ∫ [1 −𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥)] 𝑑𝑦

𝛿(𝑥)

0 2.7

2.4.3 Impulsverlustdicke:

Die Impulsverlustdicke beschreibt die Verringerung des Impulsstroms in der

Grenzschicht aufgrund des Reibungseinflusses.

𝛿2(𝑥) = ∫𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥) [1 −

𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥)] 𝑑𝑦

𝛿(𝑥)

0 2.8

Der sogenannte Formparameter bestimmt das Verhältnis von Verdrängungs- und

Impulsverlustdicke:

𝐻12(𝑥) =𝛿1

𝛿2 2.9

7

2.5 Turbulenzmodell

Das Turbulenzmodell wird in der numerischen Strömungssimulation für die Lösung

des Gleichungssystems verwendet. Anhand des Turbulenzmodells kann eine

geringe Berechnungsdauer erzielt werden.

Abbildung 3 Grenzschichtprofil für die Ermittlung des y+ Wertes [3]

𝑦+ definiert den kleinsten Wandabstand, der eine präzise Berechnung garantiert.

Für das SST-Modell muss 𝑦+ = 1 gewählt werden, wobei andere Modelle 𝑦+ =

2.5 … 10 benötigen [3].

𝑦+ =𝑦𝑢𝜏

𝜈 𝑢𝜏 = √

𝜏𝑤

𝜌 2.10

Die Wandschubspannung wird aus einer empirischen Gleichung ermittelt.

𝜏𝑤 = 0,0289 ∗ ρ ∗ ν1

5 ∗ U9

5 ∗ x−1

5 2.11

8

2.6 Widerstandsbeiwert

Diese Arbeit wird sich überwiegend mit dem Widerstandsbeiwert (auch Zetawert)

befassen. Es ist eine wichtige Größe in der Strömungsmechanik und maßgebend

für Rohrnetze, denn niedrige Zetawerte ermöglichen den Einsatz kleinerer

Rohrdimensionen. Der Widerstandsbeiwert ist ein dimensionsloses Maß für den

Druckverlust in durchströmenden Bauteilen.

Formel für die Zetabestimmung

휁 =2∗Δ𝑝𝑣

𝑐22∗𝜌

2.12

Der Berechnungsterm zur Zetabestimmung sagt demnach aus welcher

Druckunterschied zwischen Ein- und Ausströmung vorhanden sein muss, um

einen bestimmten Durchfluss konstant beizubehalten.

Für korrekte Simulationen ist es notwendig den Messpunkt im Auslauf

realitätsgetreu anzusetzen. Sie entspricht in den unterschiedlichen Literaturen

dem Zehnfachen des Innendurchmessers des Prüfrohres [4].

9

3 Untersuchungen der Geometrien

Die Formulierung der Aufgabenstellung forderte verschiedene Geometrien auf ihr

Strömungsverhalten zu untersuchen. Die Durchführung der ersten Simulation wird

detailliert beschrieben.

3.1 Unstetige Querschnittserweiterung

Eine unstetige Rohrerweiterung ist in der Rohrtechnik weitverbreitet. Dazu ist es

Essenziell sich mit dem Verhalten der inneren Strömung auseinanderzusetzen. In

einer unstetigen Rohrerweiterung entsteht bei der Ablösung eine Rückströmung,

die einen hohen Druckverlust verursacht. Der Freistrahl, der in den größeren

Querschnitt eintritt, vermischt sich entlang dem Weg mit dem umgebenden Fluid.

Der dabei entstehende Druckverlust wird hierbei als Borda-Carnotscher

Stoßverlust bezeichnet. Erst nach einer bestimmten Strecke stellt sich wieder eine

gleichförmige Strömung ein.

Abbildung 4 Durchströmung einer plötzlichen Rohrerweiterung [4]

Um einen plausiblen Widerstandsbeiwert ermitteln zu können, muss die

Druckdifferenz so genau wie möglich bestimmt werden. Hierbei gilt es

Sicherzustellen, dass beide Messpunkte nicht zu weit voneinander entfernt liegen

dürfen, da mit zunehmender Rohrlänge auch der Druckverlust einer Zunahme

unterliegt. Zudem darf die Druckentnahme nicht im Bereich der Rückströmung

liegen, da sie diese stark beeinflussen kann.

10

3.1.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes

Allgemeine Formel:

휁 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

𝑐22 ∗ 𝜌

Die Bestimmung des Zeta-Wertes für die Rohrerweiterung ist in den meisten

Literaturen einheitlich. Es wird die Berechnung aus der Literatur „Strömungslehre“

von Schade/Kunz beschrieben. Da sich die Formeln in anderen Literaturen nicht

unterscheiden, wird lediglich nur dieser Rechenweg gewählt.

Nach der radialen Druckgleichung ist unter Vernachlässigung des hydrostatischen

Überdrucks der Druck über den gesamten Querschnitt A2 konstant [1].

Für die x-Koordinate des Impulssatzes mit �̇� = 𝜌𝑐3𝐴3 gilt somit

−𝑝1(𝐴3 − 𝐴1) = 𝜌𝑐3𝐴3𝑐1 + 𝑝1𝐴1 − 𝜌𝑐3𝐴3𝑐3 + 𝑝3𝐴3

Für den Druckabfall zwischen den Querschnitten 1 und 2 erhält man

𝑝3 − 𝑝1 = 𝜌𝑐3(𝑐1 − 𝑐3) (a)

Bernoullische Gleichung

𝑐1

2

2+

𝑝1

𝜌=

𝑐22

2+

𝑝2

𝜌+

Δ𝑝𝑣

𝜌 (b)

Mit (a) erhält man

Δ𝑝𝑣 = 𝜌(𝑐1−𝑐2)2

2 (c)

Mit ∆𝑝𝑣

𝜌= 휁

𝑐2

2 folgt aus (c) 휁 = (

𝑐1

𝑐2− 1)2 oder

휁 = (𝐴1

𝐴2− 1)2 3.1

11

3.1.2 Simulation und Ergebnisse

Die Simulationen werden unter Ansys-Workbench-CFX durchgeführt. Das

Programm ist leicht bedienbar und fordert bis zum Ergebnis folgende Schritte:

Abbildung 5 Simulationsschritte unter Ansys-Workbench-CFX

3.1.3 Geometrie

Geometrien sind im Internet verfügbar und können durch einen Download lokal

festgehalten werden. Bei einfachen Körpern hält Ansys-Workbench eine schnelle

Möglichkeit bereit diese zu erzeugen. Sollten jedoch aufwändigere Geometrien

konstruiert werden, ist es

auch mit Hilfe anderer

CAD-Programme möglich

die gewünschte Geometrie

zu erhalten. Für

kompliziertere Körper

empfiehlt es sich mit dem

„Inventor“-

Programm zu arbeiten, da

dieser umfangreiche

Funktionen anbietet.

In diesem Fall genügt es

jedoch eine Geometrie mit

dem Ansys-Programm zu

erstellen.

Für die folgende

Simulation wird ein Abbildung 6 Einstellung im Geometriefenster CFX

12

zylindrischer Volumenkörper mit einer Querschnittserweiterung erstellt. Damit sich

die Strömung bilden kann, muss ein großer Einlauf erzeugt werden.

Eine unstetige Rohrerweiterung lässt sich in zwei verschiedenen Wegen bilden.

Zum einen findet man unter „Erstellen->Grundelemente“ fertige Körper, die

lediglich parametrisiert werden müssen. Zum anderen bietet sich die

„Extrudieren“-Funktion an. Diese ermöglicht aus vorgefertigten Flächen,

dreidimensionale-Körper zu bilden. In diesem Fall werden zwei Kreise mit

unterschiedlichen Radien erzeugt.

3.1.4 Netz

Die Netzqualität ist ausschlaggebend für die Genauigkeit der Ergebnisse. Einfache

Vernetzungen lassen sich in der Ansys Workbench errichten. Komplizierte Körper

hingegen werden bevorzugt mit alternativen Programmen vernetzt.

Abbildung 7 Erstellung des Netzes unter Ansys-Workbench

Zur Auswahl stehen zwei Vernetzungsarten, die jeweils auf Vor- und Nachteile

überprüft werden müssen. Als erste Möglichkeit bietet sich die

Hexaedervernetzung an, die sich ideal für die Grenzschichtauflösung eignet.

Diese muss jedoch manuell konfiguriert werden. Weiterhin wird die

Tetraederstruktur aufgrund des, in Ansys Workbench, implementierten

Vernetzungsalgorithmus, verwendet. Die Elementen- und Knotenanzahl lassen

sich über die Statistik vergleichen. Je höher die Elementanzahl, desto höher die

erforderliche Rechenleistung, die zu einer längeren Simulationszeit führt. Die

13

Parameter zur Bestimmung der Elemente sind die minimale Größe, maximale

Flächengröße und die maximale Tetraedergröße.

Für die Vernetzung eines bestimmten Bereichs muss eine Elementgröße erstellt

werden. Mit Hilfe der Elementgröße kann ein bestimmter Bereich sehr fein

vernetzt und somit deutlich exakter berechnet werden. Infolgedessen kann die

Vernetzung außerhalb des Bereichs gröber strukturiert werden. Diese Funktion

bietet unterschiedliche Vernetzungsarten an, die es ermöglichen sowohl von einer

Fläche, als auch von einem bestimmten Punkt ausgehen zu können.

Unverzichtbar ist diese Anwendung für die Berechnung einer Plattenströmung.

Um wandnahe Effekte der

Strömung erfassen zu

können, ist die Erzeugung

einer Prismenschicht von

großer Bedeutung. Hierbei

werden die turbulente- und

laminare Wandgrenzschicht

unterschieden. Für Ersteres

müssen die Parameter für

die Höhe der ersten Schicht,

die maximale Anzahl der

Schichten und die

Wachstumsrate ermittelt und

konfiguriert werden. Die

Höhe der ersten Schicht bzw.

der kleinste Wandabstand

muss für das SST-Modell mit

𝑦+ = 1 (siehe Theorie)

errechnet werden. Für die

laminare Wandgrenzschicht

genügt eine automatische

Erzeugung der Prismen-

schicht bzw. eine gröbere

Vernetzung, da wandnahe

Effekte keine Priorität

genießen und daher in

keinem besonderen Maß berücksichtigt werden.

Abbildung 8 Einstellung für die Erstellung eines Netzes

14

Für eine korrekte Vernetzung ist es notwendig eine Netzanalyse durchzuführen.

Anhand der Netzanalyse kann entschieden werden, wie grob das Netz sein darf,

um dennoch genaue Ergebnisse erhalten zu können.

Zwei Möglichkeiten für die Reduzierung der Elementanzahl werden getestet.

Anzahl der Prismenschichten

Wachstumsrate

3.1.5 Testsimulationen

Einstellungen für die Simulation:

Tabelle 3.1 Einstellungen für die Simulaiton

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 300

Durchmesser Einlauf [mm] 5

Durchmesser Auslauf [mm] 9

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 1,5

Max. Tetraedergröße [mm] 1,5

Höhe der ersten Schicht [mm] 1,2E-02

Max. Anzahl der Schichten -

Wachstumsrate -

Elemente -

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 5

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Wasser

Turbulenzmodell SST

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,02

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

15

Anzahl der Prismenschichten

Tabelle 3.2 Elementenanzahl in Abhängigkeit von der Anzahl der Prismenschichten

1-D Rechnung

Das Flächenverhältnis der unstetigen Erweiterung beträgt in diesem Fall 1,8. Bei

diesem Verhältnis ist in der Literatur ein Zetawert von 5 hinterlegt. Somit ergibt

sich analytisch

휁 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

𝑐22 ∗ 𝜌

; 5 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

52 𝑚𝑠 ∗ 1000

𝑘𝑔𝑚3

⇒ Δ𝑝𝑣 = 62500𝑃𝑎

Anzahl

Prismenschichten

Elemente Druck Einlauf Druck Auslauf Druckdifferenz

[Pa] [Pa] [Pa]

1 98969 -234710 -179326 55384

2 101071 -235675 -178488 57187

3 104066 -236262 -178601 57661

4 110147 -237083 -177606 59477

5 115355 -237754 -177506 60248

6 119189 -237833 -177438 60395

7 122669 -237274 -176750 60524

8 126332 -236752 -176176 60576

9 129120 -235425 -174281 61144

10 132127 -235475 -174261 61214

11 133352 -235431 -174182 61249

12 134843 -235431 -174183 61248

13 136725 -235431 -174180 61251

14 138652 -235431 -174180 61251

16

Diagramm 3.1 Netzanalyse, Druckdifferenz über die Anzahl der Prismenschichten

Anhand der Tabelle 3.2 erkennt man die Wichtigkeit für die korrekte Vernetzung.

Wird eine Prismenschicht hinzugefügt, steigt zugleich die Elementanzahl massiv

an. Eine Vernetzung muss einem äquivalenten Verhältnis zwischen genauer

Berechnung und kurzer Rechenzeit genügen. Je kleiner die Anzahl der

Prismenschichten ist, desto kürzer ist die Rechenzeit.

Im Diagramm 3.1 ist die Druckdifferenz über die Anzahl der Schichten abgebildet.

Sowohl das Simulations-, als auch das theoretisch ermittelte Ergebnis sind

aufgetragen. Auffällig ist der zunächst ansteigende Verlauf des

Simulationsergebnisses, der ab der 9. Schicht eine konstante Entwicklung

annimmt. Dieses Ergebnis verdeutlicht die fehlerhafte Berechnung bei falscher

Vernetzung (Fehlerabweichung zwischen eine und 14 Schichten bei 9%).

Aufgrund dieser Erkenntnis werden die Berechnungen in dieser Arbeit mit 10

Prismenschichten durchgeführt.

17

Wachstumsrate

Tabelle 1.3 Druckdifferenz in Abhängigkeit von der Wachstumsrate

Diagramm 3.2 Druckdifferenz in Abhängigkeit von der Wachstumsrate

Nicht nur die Anzahl der Prismenschichten ist beliebig einstellbar, sondern auch

die Wachstumsrate, die erheblichen Einfluss auf die Elementanzahl hat (siehe

Tabellle 3.3). Je kleiner die Wachstumsrate desto höher die Elementanzahl. Im

Diagramm 3.2 ist der Verlauf der Druckdifferenz mit steigender Wachstumsrate

aufgetragen. Überraschenderweise ändert sich der Verlauf ab einer

Wachstumsrate von 1,3 nur marginal (Fehlerabweichung zwischen 1,3 und 1,7

liegt bei 1,5%). Der Verlauf des Simulationsergebnisses nähert sich mit

zunehmender Wachstumsrate dem analytischen Wert asymptotisch an, jedoch

weist dies nicht auf eine zunehmende Genauigkeit hin, da die Berechnungsfehler

an anderen Quellen entstanden sein könnten. Man kann aus dem Ergebnis

Wachstumsrate Elemente Druck Einlauf Druck Auslauf Druckdifferenz

[Pa] [Pa] [Pa]

1 163762 -235445 -174182 61263

1,1 153989 -235437 -174181 61256

1,2 141264 -235475 -174261 61214

1,3 126104 -235475 -174261 61214

1,4 117935 -235465 -174832 60633

1,5 113615 -235468 -174833 60635

1,6 110947 -235475 -174930 60545

1,7 109491 -235471 -175130 60341

18

schlussfolgern, dass für eine schnelle Testsimulation hohe Wachstumsraten

empfehlenswert sind, da sie einen erheblichen Einfluss auf Rechenzeit nehmen.

Es ist zwingend notwendig Lösungen zur Verkleinerung der Elementanzahl

zu finden. Es bieten sich zwei Möglichkeiten die Vernetzung gering zu

halten

Grobe Netzstruktur: Eine grobe Netzstruktur führt zu ungenauen

Ergebnissen, jedoch ist es unter Ansys-Workbench möglich weniger

relevante Bereiche gröber zu vernetzen.

Symmetrie: Zahlreiche Geometrien sind Symmetrisch aufgebaut.

Infolgedessen ist es vorteilhaft mit der Symmetriekomponente zu

arbeiten, da sie die Halbierung der Elementanzahl ermöglicht.

Eine Testsimulation ist erforderlich, um Berechnungsfehler durch die

Verwendung einer Symmetrie ausschließen zu können. Dabei wird ein

Vergleich zwischen einem kompletten und einem halben Körper

durchgeführt. Drücke im Einlass und im Auslass werden gemessen und

verglichen.

Ergebnis:

Tabelle 3.2 Überprüfung der Rechengenauigkeit mit Symmetrie

Die Abweichung liegt in beiden Fällen unter 0,01%. Mit diesem Resultat erkennt

man, dass Simulationen mit der Symmetriekomponente ohne Berechnungsfehler

möglich ist.

Druck Inlet Druck Outlet Elemente

Simulation ohne Symmetrie -200659 -150728 141264

Simulation mit Symmetrie -200838 -151029 285300

Abweichung <0,01 % <0,01 % -

19

3.1.6 Setup

Im Setup werden die Randbedingungen festgelegt. Aus verschiedenen

Einstellungen wie die zeitliche Änderung und Rotation eines Systems kann

gewählt werden. Zudem ist es unter Ansys-Workbench möglich, verschiedene

Turbulenzmodelle zu wählen. Für den turbulenten Fall sind mehrere Modelle

denkbar. Das k-ℇ-Modell eignet sich für die Berechnung der Außenströmung, da

sie auf stark vereinfachten Annahmen basiert. Das k-𝜔-Modell hingegen ist für die

Auflösung von Grenzschichten ideal geeignet. Die kommenden Simulationen

werden mit dem SST Modell berechnet. Dieser setzt sich aus dem k-ℇ-Modell und

dem k-𝜔-Modell zusammen.

Abbildung 9 Festlegung der Randbedingungen unter Ansys-Workbench

Die Flächen der zu simulierenden Geometrie müssen definiert werden. Folgende

Komponenten können gewählt werden:

Inlet: Beim Inlet verläuft die Strömung in das System. Diese Komponente

ermöglicht unterschiedliche Eigenschaften einzustellen. Dazu gehören

Geschwindigkeit, Totaldruck, statischer Druck und der Massenstrom.

Opening: Beim Opening wird die Strömungsrichtung berechnet. Die

Grenzen sind hier offen, sodass das Fluid ein- und ausströmen kann.

Hierfür muss der relative Druck auf null gesetzt werden.

20

Outlet: Das Outlet ist das Gegenstück des Inlet’s. Die Strömungsrichtung

verläuft aus dem System heraus. Die einzustellenden Eigenschaften

stimmen mit dem des Inlet’s überein.

Wall: Diese Komponente grenzt das System ab. Das Fluid kann somit

weder ein- noch ausströmen. Die Grenze kann zu reibungsbehaftet oder

reibungslos gewählt werden.

Sym: Die Symmetrie wird oft eingesetzt um die Elementanzahl zu

halbieren.

Wichtige Einstellungen müssen zudem im Solver Control vorgenommen werden.

Hierbei werden allgemeine Einstellungen der Simulationen angepasst, wie

beispielsweise die maximale Anzahl an Iterationsschritten und das

Konvergenzkriterium. Das Konvergenzkriterium ist ein vorgegebener Wert, der

erreicht werden muss,

um die Simulation

abzuschließen. Für

mehrmalige Simulations-

vorgänge bei gleicher

Geometrie ist eine

unverzichtbare Funktion

die Erstellung von

„Expressions“.

Gewünschte Ergebnisse können anhand definierter Funktionen direkt angezeigt

werden. Dadurch lässt sich viel Zeit für Umrechnungen sparen.

Abbildung 10 Erstellen von Funktionen

21

3.1.7 Solver

Die „Lösung“ ist der letzte Schritt vor der Ergebnisausgabe.

Abbildung 11 Durchführung der Simulationsberechnug

Die Abbildung 11 stellt den Rechenprozess dar.Die Graphen in der Abbildung

beschreiben die Impuls- (U-Mom, VMom, W-Mom) und die Massengleichung (P-

Mass). Diese sind über die Anzahl der gerechneten Iterationen aufgetragen.

22

3.1.8 Simulationsergebnis

Nachdem der Rechenprozess erfolgreich abgeschlossen wurde, können die

Ergebnisse aufgerufen werden. Ansys-Workbench bietet viele Möglichkeiten zur

Darstellung der Ergebnisse an. So ist es möglich statistische Größen vom

Programm ausgeben zu lassen. Dabei können Drücke und Geschwindigkeiten an

ausgewählten Flächen berechnet werden.

Besonders hilfreich sind die graphischen Darstellungen der physikalischen

Ereignisse. Anhand dieser kann man wichtige Phänomene wie Ablösungen von

Strömungen beobachten. Dabei ist für jede zu untersuchende Größe eine

jeweilige Darstellungsmöglichkeit geboten.

Für die Untersuchung an bestimmten Bereichen der Geometrie dienen

selbstdefinierte „Planes“ oder „Lines“. Basierend auf diesen Funktionen können

folgende Abbildungen erstellt werden:

Konturplots: Mithilfe des Konturplots lässt sich ideal der Druckverlauf

anzeigen.

Stromlinien: Die Stromlinien visualisieren das Strömungsverhalten des

Mediums. Damit lassen sich Ablösungen und Rückströmungen beobachten.

Wirbelstrukturen: Anhand der Wirbelstrukturen ist es möglich turbulente

Strömungsverhalten zu beobachten

Strömungsvektoren: Diese Vektoren stellen die Strömungsrichtung dar, die

es ermöglichen Rückströmungen zu beobachten. Weiterhin werden mithilfe

der Funktion „Lines“ die Strömungsvektoren an bestimmten Stellen anzeigt.

Durch dieses abgebildete Vektorfeld werden Geschwindigkeitsprofile

optisch hervorgehoben, wobei Vektoren hierbei durch Richtung und Betrag

definiert sind und klare Tendenzen sowie Rückschlüsse zulassen.

Da sich diese Arbeit auf das Strömungsverhalten, insbesondere auf

Geschwindigkeit, Druck und Rückströmungen reduziert, werden drei

Visualisierungsmöglichkeiten gewählt, die zur Auswertung dienen. Der Druck wird

mit dem Konturplot auf einem „Plane“ visualisiert. Die Geschwindigkeitsprofile

werden durch Strömungsvektoren mithilfe selbstdefinierter Linien erstellt.

Ablösungen und Rückströmungen werden hingegen durch Stromlinien dargestellt.

23

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 3.3 Einstellung für die Simulation

Bei allen durchzuführenden Simulationen wird die Geschwindigkeit im Outlet

festgelegt. Beim Inlet hingegen wird der Totaldruck (0Pa) gewählt.

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 300

Durchmesser Einlauf [mm] 5

Durchmesser Auslauf [mm] 10

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 1,2

Max. Tetraedergröße [mm] 1,2

Höhe der ersten Schicht [mm] 1,20E-02

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 349383

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 5

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain Symmetrie

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,02

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

24

Abbildung 12 Darstellung des Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 13 Geschwindigkeitsprofile mittels Vektoren

25

Abbildung 14 Druckverlauf mittels Contouplots

Die Abbildung 12 zeigt das Strömungsverhalten der plötzlichen Rohrerweiterung

an. Nachdem sich die Strömung gleichförmig gebildet hat, folgt ein

Strömungsabriss von der Wand. Dabei bildet sich in den Randbereichen ein

Wirbelgebiet, das auch große Rückströmungen verursacht. In der Abbildung ist

zudem erkennbar, dass sich die Strömung aufgrund der Wirbel sehr spät bildet.

In Abbildung 13 sind Geschwindigkeitsprofile visualisiert. Wie zu erwarten war,

herrscht die höchste Geschwindigkeit im Einlauf und die geringste im Auslauf. Die

Rückströmungen sind durch negativ laufende Vektoren gut sichtbar. Im Auslauf

nimmt die Geschwindigkeit langsam ab und anhand des letzten turbulenten

Geschwindigkeitsprofils wird deutlich, wann sich die Strömung wieder gleichförmig

bildet.

Abbildung 14 stellt den Druckverlauf dar. Man beobachtet zunächst einen stetig

abnehmenden Verlauf. Besonderes Augenmerk gilt der Querschnittserweiterung,

die den größten Druckverlust verzeichnet und dem Wirbelgebiet geschuldet ist.

Erst nach einer bestimmten Laufstrecke konvergiert der Druck nach einem

gleichförmigen Muster.

26

Bestimmung der Reynolds-Zahl

Bevor die Widerstandsbeiwerte ermittelt werden, muss ein turbulenter Fall

garantiert werden, da nur dieser untersucht wird. Wie schon in der Theorie

behandelt wurde, muss die Reynoldszahl für einen turbulenten Fall den Wert von

2320 übersteigen.

Ansys-Workbench ermöglicht Simulationen mit unterschiedlichen Medien. Um

garantieren zu können, dass bei gleichen Randbedingungen auch das gleiche

Ergebnis erfolgt, werden in diesem Abschnitt Simulationen mit Wasser und Luft

verglichen.

Turbulent Wasser

Tabelle 3.4 Reynoldszahlbestimmung, Fluid: Wasser

Turbulent Luft

Tabelle 3.5 Reynoldszahlbestimmung Fluid: Luft

Die Reynoldszahl ist abhängig von den Stoffdaten des Fluids. Somit ist bei

gleichen Randbedingungen die Reynoldszahl bei der Simulation mit Wasser höher

als bei Luft.

Zetabestimmung

Die Ermittlung des Zetawertes

휁 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

𝑐22 ∗ 𝜌

27

Da die Geschwindigkeit und die Dichte in der Simulation vorbestimmt sind, wird für

die Lösung noch der Differenzdruck benötigt. Dieser muss unter „Ergebnissen“

ermittelt werden. Hierfür ist es notwendig zwei „Planes“ zu erstellen. Der erste

„Plane“ wird eine Durchmesserlänge vor dem Auslauf gesetzt. Der zweite

hingegen wird erst 10 Durchmesserlängen nach Beginn des Auslaufs gesetzt.

Diese Maßnahme wird zum einen aufgrund der Rückströmung und zum anderen

zum Vergleich mit realen Messungen ergriffen.

Medium: Wasser

Tabelle 3.6 Zetabestimmung, Fluid: Wasser

Medium: Luft

Tabelle 3.7 Zetabestimmung Fluid: Luft

Tabelle 1 und 2 geben die Drücke und Zetawerte an. Die Drücke sind aufgrund

der Dichte beim Wasser deutlich höher als bei der Luft. Der Faktor beträgt

𝜌𝑊𝑎𝑠𝑠𝑒𝑟

𝜌𝐿𝑢𝑓𝑡=

997

1,189= 838,52.

Die Zetawerte weichen nur leicht voneinander ab. Die mittlere Abweichung beträgt

ca. 5%. Da die Randbedingungen jedoch nicht verändert worden sind, können die

Unterschiede auf Simulationsfehler zurückgeführt werden. Diese sind leider nicht

vermeidbar und können daher keinesfalls ausgeschlossen werden.

Für die anstehenden Simulationen wird nur mit dem Medium Luft simuliert, da in

realen Messungen das Fluid nicht ausschlaggebend ist.

28

Diagramm 3.3 Zetavergleich zwischen Simulationsergebnisse und Literaturangaben

Im Diagramm 3.3 wird der Zetawert über das Durchmesserverhältnis der

unstetigen Rohrerweiterung aufgetragen. Dabei stellt man dem

Simulationsergebnis die Literaturangaben gegenüber. Die Angaben der Zetawerte

in den unterschiedlichen Literaturen sind identisch.

Das Simulationsergebnis weicht leicht von den analytisch ermittelten Werten ab.

Mit steigendem Durchmesserverhältnis weist das Simulationsergebnis einen

nahezu linearen Verlauf auf. Die Literaturergebnisse hingegen nehmen einen

quadratischen Verlauf ein, was anhand der Formel zu erwarten war. Die Zetawerte

des Simulationsergebnisses sind bis zum Durchmesserverhältnis von 1,8 größer

als die Literaturangaben. Genau dort existiert ein Schnittpunkt der Verläufe. Die

mittlere Abweichung beträgt 37%. Die große Abweichung kann auf verschiedenen

Gründen beruhen. Zum einen basieren die analytisch ermittelten Werte auf sehr

einfachen Annahmen (wie die Vernachlässigung des Reibungsterms). Zum

anderen können durch falsche Einstellungen des Netzes und Randbedingungen

fehlerhafte Simulationen durchgeführt werden. Aufgrund dessen wäre es

empfehlenswert eine reale Messung für die Durchströmung dieser Geometrie

durchzuführen.

29

3.2 Unstetige Verengung

Die unstetige Verengung in einem Rohr kann zu hohen Druckverlusten führen. Die

Strömung löst schon kurz vor der Verengung ab und reicht bis ins engere Rohr.

Durch das Kontinuitätsgesetz ist bekannt, dass die Geschwindigkeit um ein

vielfaches erhöht wird, wenn sich der Querschnitt verengt. Die scharfkantigen

Einmündungen der Rohrverengung verursachen Totwassergebiete, die

Verwirbelungen beinhalten. Diese Verwirbelungen führen zu hohen

Druckverlusten. Die Verwirbelungen können mithilfe von Abrundungen, im

Querschnittsübergang, verringert werden. In diesem Abschnitt wird jedoch ein

scharfkantiger Übergang einer Analyse unterzogen.

Abbildung 15 Strömungsverhalten bei einer plötzlichen Querschnittsverengung [5]

Für den Vergleich mit Messergebnissen ist es jedoch unabdingbar mit dem

Zehnfachen des Innendurchmessers fortzusetzend zu arbeiten.

In den Literaturen sind sehr unterschiedliche Angaben über die

Widerstandsbeiwerte vorzufinden. In diesem Abschnitt wird untersucht an

welchem der angegebenen Literaturwerte die größte Übereinstimmung des

Simulationsergebnisses vorliegt.

30

3.2.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes bei einer unstetigen

Rohrverengung

Drei unterschiedliche Möglichkeiten für die Ermittlung des Zetawerts werden

beschrieben.

1. Möglichkeit [1]:

𝜉 =∝ (𝐴2

𝐴1− 1)2 4.1

∝= {0,61,01,5

𝑓ü𝑟 𝐴2

𝐴1= {

→ 0= 0,3> 0,6

2. Möglichkeit [5]:

Kontraktionszahl ∝

∝ ≈ 0,614 + 0,133 ∗ 𝐴2

𝐴1− 0,261 ∗ (

𝐴2

𝐴1)

2

+ 0,511 ∗ (𝐴2

𝐴1)

3

Widerstandsbeiwert

𝜉 ≈ 1,5 ∗ (1−∝

∝) 4.2

3. Möglichkeit [6]

𝜉 ≈ (0,707 ∗ √1 − (𝑑2

𝑑1)

2

)

2

4.3

31

3.2.2 Simulation und Ergebnisse

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 4.1 Einstellungen für die Simulation

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 300

Durchmesser Einlauf [mm] 10

Durchmesser Auslauf [mm] 5

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 1,2

Max. Tetraedergröße [mm] 1,2

Höhe der ersten Schicht [mm] 1,20E-02

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 349383

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 20

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain Symmetrie

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,005

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

32

Abbildung 16 Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 17 Geschwindigkeitsprofil mittels Vektoren

33

Die Streamlines, in Darstellung 16, bilden das Totwassergebiet deutlich ab. Die

Verwirbelungen im Einlauf sind klar zu erkennen. Zudem fällt auf, dass

sich das Totwassergebiet im Auslauf sehr weit zieht. Auch der Freistrahl, der

durch die scharfkantige Einmündung entsteht ist plausibel dargestellt.

Mithilfe der Vektoren in der Abbildung 17 lässt sich das Verhalten der

Geschwindigkeit in der Einmündung feststellen. Zunächst erfolgt die

Einschnürung der Strömung, die die Geschwindigkeit zu Beginn des Auslaufs

stark erhöht. Anschließend erkennt man die maximale Geschwindigkeit am

Totwassergebiet zu Beginn des Auslaufs, der dann mit der Rohrlänge abnimmt.

Eine gleichförmige, turbulente Strömung ist in diesem Abbild nicht vorzufinden.

Der Druckverlauf in Abbildung 18 unterliegt zunächst einem nahezu konstanten

Druck im Einlauf. Wie vermutet, lässt sich feststellen, dass am Totwassergebiet

der höchste Druckverlust stattfindet. Dieser befindet sich jedoch nur im kleinen

Bereich im Auslauf. Anschließend stellt sich schnell ein konstanter Druckverlauf

ein.

Abbildung 18 Druckverlauf mittels Contourplots

34

Bestimmung der Reynolds-Zahl

Tabelle 4.2 Reynoldszahlbestimmung im Ein- und Auslass

Zetabestimmung

Tabelle 4.3 Zetabestimmung

Der Zetawert bleibt bei der unstetigen Verengung unter dem Wert 1. Im Vergleich

zur plötzlichen Erweiterung lässt sich nur ein kleiner Druckverlust erkennen.

Diagramm 4.1 Zetavergleich zwischen Simulationsergebnis und Literaturangaben

35

Im Diagramm 4.1 sind neben dem Simulationsergebnis auch Literaturangaben und

analytisch Ermittelte Werte angegeben. Hierbei sind die Wiederstandsbeiwerte

über das Durchmesserverhältnis aufgetragen. Es fällt beim ersten Blick auf, dass

sich die Angaben der Widerstandsbeiwerte stark voneinander unterscheiden. Alle

Verläufe steigen mit zunehmendem Durchmesserverhältnis an, da sich der

Druckverlust, durch die immer kleiner werdenden Verengung, vergrößert. Auffällig

sind jedoch die Literaturangaben von Schade/Kunz [1]. Die angegeben Zetawerte

stimmen nicht mit der beigelegten Formel überein (4,3% Abweichung). Das

Simulationsergebnis nähert sich keinem der vorgeführten Angaben. Während die

Litereturwerte einen abflachenden Verlauf einnehmen, steigt der Verlauf des

Simulationsergebnisses an. Trotz der hohen Unterschiede blieben alle Angaben

unter dem Wert 1 und sind somit verhältnismäßig viel kleiner als bei einer

Rohrerweiterung.

Trotz einer Literaturrechrche sind keine genauen Messungen bekannt. Es ist in

diesem Fall essenziell eine erneute Messung durchzuführen.

3.3 Stetige Querschnittserweiterung

Die stetitge Querschnittserweiterung ist eine alternative Geometrie zu der

plötzlichen Erweiterung. Die Aufweitung als zusätzliches Bauteil ermöglicht eine

Verringerung des Druckverlusts. Sie vermeidet Ablösungen und starke

Wirbelbildungen. Dabei spielt der Aufweitungswinkel eine entscheidende Rolle.

Abbildung 19 Strömungsverhalten einer stetigen Erweiterung [7]

Natürlich lässt sich eine vollkommene Vermeidung der Ablösung nicht einrichten.

Die Ablösung hat ihren Ursprung schon in der Aufweitung und sorgt für

Rückströmungen und Wirbelbildungen, die bis in den Auslauf hineinreichen. Je

kleiner der Aufweitungswinkel ist, desto geringer sind die Druckverluste. Dem Fakt

zur Folge sind in diesem Abschnitt kleine Widerstandsbeiwerte, im Gegensatz zu

der plötzlichen Erweiterung zu erwarten.

36

Aufgrund der Aufweitung würde der Abstand der Druckmessung im Ein- und

Auslauf sehr groß werden, wodurch ohne weitere Überprüfung Fehler nicht

auszuschließen sind. Der Druckmesspunkt im Auslauf wird wie in den vorigen

Geometrien im gleichen Abstand gesetzt, um einheitliche Ergebnisse erhalten zu

können. Der Aufweitungswinkel wird für die folgenden Berechnungen auf 8 Grad

festgelegt.

3.3.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes bei einer stetigen

Rohrerweiterung

1. Möglichkeit [8]

Abbildung 10 Zetawert in Abhängikeit von der Ausweitung [7]

𝜉 = [1 − (𝐴1

𝐴2)

2

] 5.1

37

2. Möglichkeit [8]

𝜉 = 0,15 ∗ (1 −𝐴1

𝐴2)

2

5.2

3.3.2 Simulation und Ergebnisse

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 5.1 Einstellungen für die Simulation

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 300

Länge Aufweitung [mm] 34

Durchmesser Einlauf [mm] 5

Durchmesser Auslauf [mm] 10

Aufweitungswinkel 8°

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 0,8

Max. Tetraedergröße [mm] 0,8

Höhe der ersten Schicht [mm] 1,2E-02

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 547819

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 5

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain Symmetrie

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,02

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

38

Abbildung 21 Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 22 Geschwindigkeitsprofile mittels Vektoren

39

Abbildung 23 Druckverlauf mittels Contourplots

Die Abbildung 21 stellt das Strömungsverhalten der stetigen Erweiterung dar.

Nach einer gleichförmigen Strömung im Einlauf beginnen Rückströmungen schon

früh in der Aufweitung und ziehen sich bis in den Auslauf hin. Die Wirbelbildungen

sind im Vergleich zur plötzlichen Querschnittserweiterung sehr gering.

Die in der Abbildung 22 aufgeführten Geschwindigkeitsprofile geben die maximale

Geschwindigkeit im Einlauf an. In der Aufweitung lässt sich erkennen, dass sich

die Strömung nur langsam ablöst und somit keinen Freistrahl bildet, wie bei der

plötzlichen Rohrerweiterung. Das letzte Geschwindigkeitsprofil deutet auf eine

nicht, gleichförmig gerichtete Strömung hin.

In Abbilgung 23 ist der größte Druckverlust am Ende des Einlaufs entnehmbar.

Dieser entsteht bei zunehmender Rohrlänge. In der Aufweitung jedoch ist kein

Druckverlust erkennbar. Der Druck steigt von der Aufweitung bis tief in die

Rohrerweiterung. Die bisherigen Geometrien wiesen den höchsten Druckverlust

im Übergangsbereich vor, der in diesem Fall nicht stattfand.

40

Bestimmung der Reynoldszahl

Tabelle 5.2 Reynoldszahlbestimmung im Ein- und Auslauf

Zetabestimmung

Tabelle 5.3 Zetabestimmung

Diagramm 5.1 Zetavergleich Simulationsergebnisse mit Literaturangaben

41

Die im Diagramm 5.1 aufgegührten Widerstandsbeiwerte nehmen mit

zunehmenden Durchmesserverhältnis zu. Alle Angaben nehmen einen ähnlichen

Verlauf an. Zudem unterscheiden sich die Angaben nur leicht voneinander.

Das Simulationsergebnis weist die geringste Abweichung gegenüber dem Verlauf

vom „Schade,Kunz“ und dem „Schweizer-fn“ auf. Der analytisch ermittelte Verlauf

hingegen weist sehr geringe Verlustbeiwerte auf. Die Zetatabelle vom

„Schade,Kunz“ bezieht sich auf eine Aufweitung zwischen 4° und 10°. Diese

Angaben sind sehr unpräzise, da der Zetawert stark vom Aufweitungswinkel

abhähngt (siehe Abbildung 20). Die restlichen Verläufe basieren auf eine

Aufweitung von 8%.

Anhand dieser Ergebnisse stellt man fest, dass die stetige Erweiterung im

Gegensatz zu der plötzlichen einen viel geringeren Verlustbeiwert aufweist. Die

mittlere Abweichung beider Simulationsergebnisse liegt bei 410%. In der Industrie

ist es vorteilhaft das Durchmesserverhältnis und den Aufweitungswinkel sehr

gering zu halten, da der Widerstandsbeiwert stark davon abhängt.

Für diese Geometrie ist eine Messung aufgrund der ähnlcihen Ergebnisse nicht

notwendig.

3.4 Scharfkantige Abzweigung

Das T-Stück wird in der Industrie häufig als Zwischenelement für das

Zusammenführen und Trennen von Strömungen verwendet. Umso wichtiger ist es

eine Analyse über das Verhalten der inneren Strömung zu erstellen. Bei der

Literaturrecherche ist jedoch aufgefallen, dass Information für das

Strömungsverhalten zu diesem Element rar gesät sind. Im Vergleich zu den bisher

aufgeführten Elementen gibt es nur wenige Informationen über die

Widerstandsbeiwerte.

Abbildung 114 Volumenströme in einer scharfkantigen Abzweigung [9]

42

Abzweigungen und Zusammenläufe werden häufig in Rohrleitungen und

Kanalgängen vorgefunden. Wird der Massenstrom in zwei Teilströme gesplitet,

findet man eine Abzweigung vor, wobei das Zusammenfließen von Teilströmen als

Vereinigung bezeichnet wird.

In diesem Abschnitt soll der Widerstandsbeiwert einer scharfkantigen Abzweigung

untersucht werden. Neben den Volumenströmen nimmt der Winkel zwischen dem

Hauptstrom und der Abzweigung, als wichtiger Faktor, großen Einfluss auf den

Widerstandsbeiwert. Während kleinere Winkel zu geringen Verlustbeiwerten

führen, bilden große Winkel stärkere Ablösungen.

Die Querschnittsfläche ist in allen Zweigen identisch. Somit wird in diesem

Abschnitt der Widerstandsbeiwert in Abhängigkeit vom Geschwindigkeits-

verhältnis 𝑐1/𝑐0 ermittelt.

3.4.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes

Berechnung [8]

휁 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

𝑐22 ∗ 𝜌

Durchfluss:

휁𝑆𝑡 = 2 ∗ (1,02 ∗ (1 − 𝑥)2 − 1 + 0,8 ∗ 𝑥 ∗ (1 − 0,0139 ∗ 𝑥 + 𝐶 ∗ 𝑐𝑜𝑠𝛼)) 6.1

−((1 − 𝑥)2 − 1)

mit: 𝐶 = 0,04 ∗ (1 − 1,25 ∗ 𝑒(−0,68∗𝑎))

𝑎 =𝐴𝑆𝑡

𝐴𝑠 Flächenverhältnis

𝑦 =𝑟

𝐴𝑠 Verhältnis vom Radius der Abzweigung mit dem Rohrdurchmesser

𝑥 =𝑀𝑠̇

𝑀𝑆𝑡̇ Durchflussverhältnis

Abzweigung

휁𝑆 = 2 ∗ (0,98 ∗ (1 − 𝑥)2 − 1 + 𝑎 ∗ 𝑥 ∗ (𝑥 ∗ (𝐶 + 𝐷 ∗ 𝑒−40∗𝑦 + 𝐸 − 0,6 ∗ 𝑐𝑜𝑠𝛼)) 6.2

−((𝑎 ∗ 𝑥)2 − 1)

43

mit: 𝐶 = 0,87 ∗ (𝑎 − 0,82)

𝐷 = 0,0685 ∗ (1,36 + 𝑎)

𝐸 = 0,1 + 1,32 ∗ 𝑒−0,4(𝑎−1)

3.4.2 Simulation und Ergebnisse

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 6.1 Einstellungen für die Simulation

In diesem Abschnitt wird lediglich die Abzweigung untersucht. Zudem wird der

Winkel zwischen dem Hauptstrom und der Abzweigung auf 90°definiert. Die

Druckentnahme erfolgt nach zehn Innendurchmesserlängen in der Abzweigung.

Randbedingungen

Geometrie

Durchmesser Einlauf [mm] 20

Durchmesser Auslauf [mm] 20

Länge Durchlauf [mm] 100

Länge Auslauf [mm] 300

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 1,2

Max. Tetraedergröße [mm] 1,2

Höhe der ersten Schicht [mm] 2,4E-02

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 310212

Setup

Geschwindigkeit Einlauf [m/s] 10

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 10

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,01

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

44

Abbildung 25 Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 26 Geschwindigkeitsprofile mittels Vektoren

45

Abbildung 27 Druckverlauf mittels Contourplots

Die Streamlines in Abbildung 25 verdeutlichen das chaotische

Strömungsverhalten bei einer scharfkantigen Rohrabzweigung. Nachdem sich

eine gleichfömrige Strömung im Einlauf gebildet hat, entstehen zwei deutlich

sichtbare Ablösungen, die große Rückströmungen verursachen. Die sich in der

Abzweigung befindende Rückströmung zieht sich sehr lang und verhindert eine

frühe Bildung einer gleichförmigen Strömung. Die Rückströmung im Durchlauf ist

hingegen viel kleiner und entsteht durch Strömungstrennung in zwei Richtungen.

Demzufolge bildet sich die Strömung im Durchlauf früher.

Anhand der Geschwindigkeitsprofile in Abbildung 26 sind

Geschwindigkeitsänderungen zu entnehmen. Man erkennt eine starke

Geschwindigkeitsabnhame im Durchlauf. Aufgrund der Verengung der Strömung

in der Abzweigung stellt man dort die Maximalgeschwindigkeit fest. Zudem sind

die Ablösungen in der Abzweigung gut sichtbar.

In Abbildung 27 ist der Druckverlauf abgebildet, der zunächst mit leichten

Druckverlusten im Einlauf beginnt. Im weiteren entsteht der zu erwartende

maximale Druckverlust an der Abzweigung. Ein Druckverlust im Durchgang ist nur

im Ablösungsbereich wahrzunehmen. Im weiteren Verlauf steigt der Druck im

Durchgang und stellt sich früher ein als im Abzweig.

46

Bestimmung der Reynoldszahl

Tabelle 6.2 Reynoldszahlbestimmung im Ein- und Auslauf

Zetabestimmung

Tabelle 6.3 Zetabestimmung

Diagramm 6.1 Zetavergleich zwischen Simulationsergebnis und Literaturangaben

c_aus/c_ein c_Einlauf c_Auslauf Dichte Viskosität Reynoldszahl_Einlauf Reynoldszahl_Auslauf

[m/s] [m/s] [kg/m^3] [Pas]

1,00 10 10,0 1,185 1,70E-05 1,05E+04 1,05E+04

0,80 10 8,0 1,185 1,70E-05 1,05E+04 8,36E+03

0,64 10 6,4 1,185 1,70E-05 1,05E+04 6,69E+03

0,43 10 4,3 1,185 1,70E-05 1,05E+04 4,50E+03

0,24 10 2,4 1,185 1,70E-05 1,05E+04 2,51E+03

Druck_vor Abzweig Druck_10D_nach Abzweig Delta_p Zeta

[Pa] [Pa] [Pa]

-43,3 -115,3 72,0 1,2

-38,6 -75,1 36,5 1,0

-34,7 -55,8 21,1 0,9

-30,4 -39,6 9,2 0,8

-28,0 -30,7 2,8 0,8

47

In Ansys-Workbench ist es nicht möglich die Geschwindigkeiten an bestimmten

Bereichen in der Geometrie festzulegen. Der Tatsache geschuldet, dass die

„Lines“ und „Planes“ erst in den Ergebnissen erstellt werden können, müssen die

gewünschten Geschwindigkeiten durch wiederholendes Simulieren angenähert

werden.

Im Diagramm 6.1 beschreiben die Zetawerte eine funktionale Beziehung zu den

Geschwindigkeitsverhältnissen. Der Verlauf des Simulationsergebnisses

unterscheidet sich von den Literaturangaben und den analytisch ermittelten

Werten. Die Widerstandsbeiwerte des Simulationsergebnisses nehmen mit dem

Geschwindigkeitsverhältnis stetig zu. Die anderen in der Visualisierung

vorzufindenden Graphen weisen zunächst abfallende Widerstandsbeiwerte auf

und steigen ab einem Geschwindigkeitsverhältnis von 0,4 streng monoton an.

Trotz des ähnlichen Verlaufs der beiden Literaturangaben liegt die mittlere

Abweichung des Zetawertes bei ca. 32 %. Das Simulationsergebnis hingegen

weicht von den Literaturangaben nur um 6,3% ab.

Durch die Eigenschaft, des Zetawertes, der sich mit zunehmendem

Geschwindigkeitsverhältnis nicht drastisch ändert, ist es in der Industrie nicht von

Bedeutung die Geschwindigkeit in Bezug auf diese Geometrie anzupassen. Neue

Messungen für die Überprüfung der Zetawerte sind in diesem Fall verzichtbar, da

sich die Verläufe im Diagramm nur leicht unterscheiden.

3.5 Krümmer

In diesem Abschnitt wird der Krümmer einer genauen Beobachtung unterzogen,

der auch als Praktikumsversuch an der HS-Düsseldorf angewandt wird.

Abbildung 28 Strömungsverhalten im Krümmer [10]

48

Der Krümmer wird in der Industrie für Richtungsänderungen der Fluide verwendet.

Die Richtungsänderung bewirkt bestimmte Effekte. Sie verursacht an zwei Stellen

eine Ablösung, die hohe Druckverluste herbeiführen. Zusätzlich wirkt

die Zentrifugalkraft, deren Einfluss auf die Druck- und Geschwindigkeitsverteilung

nicht zu übersehen ist. Abbildung 28 zeigt die Ablösung an der Außen- und

Innenströmung an. Letztere führt, bedingt des zusätzlichen Einflusses der

Zentrifugalkraft, den größeren Druckverlust herbei.

Die Ablösung beim Krümmer hängt in diesem Fall speziell von zwei Faktoren ab.

Zum einen sorgt ein größeres Krümmungsverhältnis (Radius/Durchmesser) für

einen kleineren Ablösungsverlust. Zum anderen sorgt der Umlenkungswinkel für

starke Verwirbelungen, die auch den Widerstandsbeiwert entscheidend

beeinflussen.

In diesem Kapitel wird der Umlenkungswinkel auf 90° festgelegt und lediglich der

Widerstandsbeiwert in Abhängigkeit vom Krümmungsverhältnis untersucht.

3.5.1 Analytische Ermittlung des Widerstandsbeiwertes

Berechnung [8]

휁𝐾𝑟ü𝑚𝑚𝑒𝑟 =2 ∗ Δ𝑝𝑣

𝑐22 ∗ 𝜌

휁𝐾𝑟ü𝑚𝑚𝑒𝑟 = λ ∗ (fKrü +𝐿

𝐷) 7.1

𝐿 = π ∗ R ∗ (α

180°)

𝑓𝐾𝑟ü = A ∗ tanh (𝑆

𝐴(𝛼 + 𝐵)) + 𝐶 (

𝛼

100)

4

∗ 𝑒−𝐸∗(𝛼

100)

mit:

𝐴 = 9,3 ∗ 𝑒−0,06∗𝑅𝐷

𝐵 = 10,5

𝑆 = 0,0788 ∗ tanh (0,8 ∗𝑅

𝐷) + 0,00124 ∗

𝑅

𝐷

𝐶 = 15000 ∗ 𝑒−2,7∗𝑅𝐷 + 1780 ∗ 𝑒−0,0234∗(

𝑅𝐷

−8)2

𝐸 = 4,95 + 4,042 ∗ 𝑒−0,01∗(𝛼−7,5)3

49

3.5.2 Simulation und Ergebnisse

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 7.1 Einstellungen für die Simulation

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 500

Durchmesser [mm] 30

Bogen 90°

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 0,8

Max. Tetraedergröße [mm] 0,8

Höhe der ersten Schicht [mm] 4,3E-02

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 547819

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 5

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain Symmetrie

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,02

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

50

Abbildung 29 Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 30 Geschwindigkeitsprofil mittels Vektoren

51

Abbildung 31 Druckverlauf mittels Contourplots

Abbildung 29 stellt das Strömungsverhalten mittels Streamlines dar. Auffällig ist

die gebündelte Strömung, die sich zur Außenwand hin verdichtet. Hierbei entsteht

schon die Ablösung im Krümmer und erst tief im Auslauf stellt die Strömung den

Kontakt zur Innenwand her.

In Abbildung 30 findet man im Einlauf ein typisch gleichgerichtetes, turbulentes

Geschwindigkeitsprofil vor. In der Krümmung erkennt man die Wirkung der

Zentrifugalkraft, da die Geschwindigkeit in der Außenströmung eine

Beschleunigung erfährt und zugleich in der Innenströmung abnimmt. Nach der

Krümmung ist die Geschwindigkeit in der Außenströmung auf ein Maximum

angestiegen in der auch die Ablösung gut erkennbar wird.

Anhand von Abbildung 31 erkennt man zunächst einen unauffälligen

Druckverlauf, der sich im Verlauf der Krümmung ändert. Die Fliehkräfte sorgen für

einen hohen Druck an der Außenwand, wohingegen in der Innenströmung der

größte Druckverlust zu vernehmen ist. Nach Durchlauf der Krümmung kommt es

wieder zu einem konstanten Druckverlauf.

52

Bestimmung der Reynoldszahl

Tabelle 7.2 Reynoldszahlberechnung

Zetabestimmung

Tabelle 7.3 Zetabestimmung

Diagramm 7.1 Zetavergleich zwischen Simulationsergebnis und Literaturangaben

53

Die Zetawerte sind als Funktion in Abhängigkeit vom Krümmungsverhältnis

aufgetragen. Das Simultionsergebnis wurde mit vier verschiedenen

Literaturangaben verglichen. Dabei fiel auf, dass die Widerstandsbeiwerte mit

zunehmden Krümmungsverhältnis abnehmen. Dabei geben alle Verläufe an, dass

zwischen R/D=1 und R/D=2 die stärkste Abnahme erfolgt. Dennoch ist erkennbar,

dass die Angaben eine starke Differenz voneinader aufweisen. Das

Simulationsergebnis ähnelt den Literaturwerten von „Schade/Kunz“ bis auf eine

mittlere Abweichung von 9,34%, welches dem besten Näherungswert entspricht.

Die restlichen Verläufe sind dagegen weit entfernt. Die analytisch ermittelten

Werte von „Wagner“ und die Angaben von „Delta-q.de“ [z] unterscheiden sich nur

mit einer Abweichung von 3,84% voneinander. Die Angaben vom „Schweizer-

fn.de“ beginnen schon bei kleinem Krümmungsverhältnis mit einem niedrigen

Widerstandsbeiwert und nehmen anschließend nur langsam streng monoton ab.

Dadurch, dass diese Geometrie ohnehin schon sehr kleine Widerstandsbeiwerte

(<0,5) aufweist, ist die Ermittlung der richtigen Angaben anspruchsvoll. Dennoch

kann man anhand dieser Ergebnisse schlussfolgern, dass die Wahl des

Krümmungsverhältnisses von R/D=1 aufgrund des hohen Druckverlustes nicht

empfehlenswert ist. Wegen der hohen Verwendung dieser Geometrie in der

Industrie ist diese Erkenntnis von beachtlicher Relevanz. Trotz der kleinen

Zetawerte in allen Angaben, ist hier eine erneute Messung erforderlich, da die

unterschiede untereinander zu groß sind.

54

4 Messblende nach DIN EN ISO 5167

In diesem Abschnitt wird die Durchströmung der Messblende simuliert.

Anschließend werden die Simulationsergebnisse mit den Messergebnissen und

früher durchgeführten Simulationen verglichen und analysiert.

Abbildung 32 Durchströmung einer Messblende [12]

Die Messblende wird für die Durchflussmessung von Fluiden verwendet. Sie kann

auch für die Drosselung des Durchflusses und Reduzierung des Drucks eingesetzt

werden [13]. Dabei ist es irrelevant in was für einem Zustand sich das Fluid

befindet (Gas, Flüssig etc.)

In Abbildung 32 ist das Strömungsverhalten an der Messblende visuell erkundbar.

An der Vorderkante der Messblende staut sich die Strömung wodurch sich der

Druck erhöht und in die Blende gelangt. Die Verengung verursacht eine

Einschnürung der Strömung, die eine Zunahme der Geschwindigkeit bewirkt.

Durch diesen kausalen Zusammenhang sinkt der Druck nach der Verengung.

Hinzu kommt, dass die scharfkantige Verengung viele kleine Wirbel verursacht

und somit die Druckabnahme verstärkt. Die entstandene Druckdifferenz wird als

Wirkdruck definiert[14]..

55

4.1 Geschwindigkeitsberechnung

Der Volumenstrom lässt sich bestimmen durch [1]

𝑐 = 𝐴 ∗ �̇� =�̇�

𝜌=

C

√1−𝛽4 ε

π

4d2√

2

𝜌∆𝑝 8.1

Der Durchflusskoeffizient C wird Iterativ bestimmt

C = 0,5961 + 0,026β2 − 0,216β8 + 0,000521 (β106

Re)

0,7

+(0,0188 + 0,0063 (19000β

Re)

0,8

)β3,5 (106

Re)

0,3

Die Expansionszahl 휀 und das Durchmesserverhältnis 𝛽 berechnen sich durch

휀 = 1 −(0,41+0,35𝛽4)∆𝑝

𝜅∗𝑝 ; 𝛽 =

𝑑

𝐷 , d=Durchmesser der Blendenöffnung

4.2 Simulation und Ergebnisse

4.2.1 Normblende

Die Geometrie erstellt sich nach EN ISO 5167-2

Abbildung 33 Abmessungen der Ringkammermessblende nach EN ISO 5167-2 [15]

56

4.2.2 Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 8.1 Einstellungen für die Simulation

Die Geschwindigkeit wurde in diesem Abschnitt beim Inlet festgelegt. Beim Outlet

wurde hingegen der Relative Druck eingestellt

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 420

Durchmesser Blende [mm] 127,65

Durchmesser Rohr [mm] 160,08

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 7

Max. Tetraedergröße [mm] 7s

Elementgröße

Typ

Bereichsmittelpunkt

Bereichsradius [mm]

Einflussbereich

Koordinatensystem

95

2,5Höhe der ersten Schicht [mm] 0,011

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 693392

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 27,7

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain 2 Symmetrien

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,007

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

57

Abbildung 34 Netz für die Simulationsberechnung

Abbildung 34 lässt sich entnehmen, dass das Netz sowohl aus einer

Tetraederstruktur als auch aus Prismenschichten besteht. Durch die stark

differentielle Strömungsänderung unmittelbar an der Verengung, ist in diesem

Bereich eine feinere Vernetzung von unverzichtbarer Bedeutung. Dazu wird ein

Einflussbereich mit einer Kugel erstellt, die einen Radius von 95mm ihr Eigen

nennt. Der restliche Bereich wird gröber vernetzt, um Simulationszeit sparen zu

können. Neben der gröberen Vernetzung werden für die Reduzierung der

Elementanzahl zwei Symmetrien erstellt.

Unter Ansys-Workbench ist es möglich die Druckentnahme mithilfe von „Points“

auch an einem bestimmten Punkt zu

entnehmen. Hierfür müssen zunächst

die Koordinaten für die Punkte

festgelegt werden. Anschließend muss

eine neue Funktion unter „Expression“

erstellt und definiert werden.

Die Punkte werden in die

Blendenkammer (siehe Abbildung 35)

gesetzt.

Abbildung 35 Punkte zur Druckentnahme

58

4.2.3 Ergebnisse

Abbildung 36 Strömungsverhalten mittels Streamlines

Abbildung 37 Geschwindigkeitsprofile mittels Vektoren

59

Abbildung 38 Druckverlauf mittels Contourplots

In Abbildung 36 ist das Strömungsverhalten abgebildet. Die Strömung läuft

zunächst gleichförmig und wird kurz vor der Blende abgebremst. Unmittelbar an

der Blende findet eine Einschnürung der Strömung statt. Der Einschnürung und

der scharfen Kante geschuldet, entstehen große Rückströmungen, die sich weit in

den Auslauf fortsetzen. Der entstandene Freistrahl strömt mit zunehmender

Geschwindigkeit in den Auslauf

Die Geschwindigkeitsprofile in Abbildung 37 verdeutlichen die Geschwindigkeits-

zunahme nach der Verengung. Zudem erkennt man anhand des Vektorfeldes in

negativer Richtung große Rückströmungen, die viele Wirbel verursachen.

Die Abbildung 38 zeigt zunächst den konstanten Druckverlauf im Einlauf an, der

zur Verengung hin kleiner wird. Besondere Bedeutung kommt dem Druckstau an

der Vorderkante der Blende zugute, der den maximalen Druck abbildet. In der

Einschnürung ist die starke Druckabnahme zu beobachten. Unmittelbar hinter der

Blende ist der größte Druckverlust zu erkennen, der durch Wirbelbildungen

verursacht wird. Die Abbildung ermöglicht zudem die Gegenüberstellung der

Druckmesspunkte. Sie werden mit deutlich unterschiedlichen Druckwerten

dargestellt.

60

Tabelle 8.2 Reynoldszahlbestimmung im Rohr

Tabelle 8.3 Simulationsergebnisse gegenüber Messergebnisse

Die Tabelle 8.3 gibt einen Vergleich der Druckdifferenzermittlung zwischen

Simulationsergebnisse und Messergebnisse an. Für die Messblende liegt ein

Simulationsergebnis vor [14]. Die Ergebnisse der älteren Simulation weichen 8,2%

von der Messung ab. Das aktuelle Simulationsergebnis weicht jedoch nur 7,2%

von der Messung ab. Die größte Abschweichung erfolgt bei hohen

Geschwindigkeiten. Auffällig ist die kleine mittlere Abweichung von 2,62%

zwischen beider Simulationsergebnisse. Die kleine Abweichung kann auf die

unterschiedliche Vernetzungsmethode zurückgeführt werden. Auch die Festlegung

der Randbedingung kann Einfluss auf das Ergebnis nehmen.

Die Unterschiede zwischen dem Messergebnis und den Simulationsergebnissen

können verschiedene Ursachen besitzen. Ein möglicher Fehlerquellpunkt wäre,

dass Messungen durch ungenaue Messpunkte verfälscht worden sind. Zudem

kann die Rauigkeit der Wand die Messung beeinflusst haben. Natürlich können

auch Simulationsfehler die Abweichungen verstärken wie beispielsweise

Modelierungsfehler.

Durchmesser Geschwindigkeit Druck vor Blende Druck nach Blende Dichte Viskosität Reynoldszahl

[mm] [m/s] [Pa] [Pa] [kg/m^3] [Pas]

160,08 6,4 50,9 -40,9 1,185 1,70E-05 7,14E+07

160,08 11,0 159,8 -126,5 1,185 1,70E-05 1,23E+08

160,08 15,3 312,8 -256,1 1,185 1,70E-05 1,71E+08

160,08 18,6 463,3 -348,3 1,185 1,70E-05 2,08E+08

160,08 23,1 714,0 -495,5 1,185 1,70E-05 2,58E+08

160,08 27,2 993,7 -687,3 1,185 1,70E-05 3,04E+08

Geschwindigkeit Druckdifferenz

Simulation

Druckdifferenz

ältere

Simulation

Druckdifferenz

Messung

Abweichung

Messung

und

Simulation

Abweichung

ältere Simulation

und

Simulation

[m/s] [Pa] [Pa] [Pa] [%] [%]

6,4 92 91,8 100 9,0 0,07

11,0 286 277,2 300 4,8 3,23

15,3 569 533,1 580 1,9 6,72

18,6 812 786,6 860 6,0 3,18

23,1 1.210 1231,2 1340 10,8 1,79

27,2 1.681 1692,8 1860 10,6 0,70

Mittlere Abweichung 7,2 2,62

61

5 Plattenströmung

Die Plattenströmung gehört zu den bekanntesten untersuchten Strömungsprofilen

in der Aerodynamik. Zu den populärsten Versuchen gehört das Blasius-

Experiment. Dieses wurde 1908 mit einfachen Annahmen durchgeführt [16]. Die

Platte wurde hierbei vereinfacht als unendlich lang betrachtet. Dadurch ist das

Differential dp/dx=0. Mit dieser Annahme lässt sich folgendes Strömungsverhalten

darstellen.

Abbildung 39 Umschlag von Laminar zu Turbulent [17]

Wie aus Abbildung 39 eindeutig hervorgeht, ist die Anströmungsgeschwindigkeit

auch zugleich die Geschwindigkeit der Außenströmung. Des Weiteren lässt sich

der Geschwindigkeitsverlauf klar beobachten. Dabei bildet sich eine laminare

Grenzschicht, die zunächst eine steil anwachsende Geschwindigkeit (ausgehend

von der Platte) aufweist. Anschließend entstehen Wirbel und die daraus

resultierende turbulente Grenzschicht. Die Geschwindigkeit steigt in Folge dessen

langsamer an.

In diesem Abschnitt wird das Strömungsverhalten um eine Platte simuliert und

analysiert. Dabei sollen, wie schon zuvor, die Simulationsergebnisse mit den

Literaturangaben verglichen werden. Das Augenmerk in dieser Ausarbeitung wird

auf die Grenzschichtdicke gesetzt. Der Verlauf der Grenzschichtdicke in beiden

Fällen (laminar und turbulent) wird gegenüber gestellt. Anschließend wird die

anwachsende Grenzschichtdicke über die Länge untersucht.

62

Da sich Prandtl’s 1/7-Gesetzt nur in einem begrenzten Reynoldszahl-Bereich

verwenden lässt, muss zunächst eine optimale Reynoldszahl ermittelt werden.

Bereich: 3 ∗ 103 < 𝑅𝑒 < 105 [2]

𝑅𝑒 =𝑐 ∗ 𝑥 ∗ 𝜌

𝑐 = 𝐴𝑛𝑠𝑡𝑟ö𝑚𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑔𝑒𝑠𝑐ℎ𝑤𝑖𝑛𝑑𝑖𝑔𝑘𝑒𝑖𝑡

𝑥 = 𝐿ä𝑛𝑔𝑒

Bei einer Geschwindigkeit von 30 m/s und einer Länge von vier Metern ergibt sich:

𝑅𝑒 =30

𝑚𝑠 ∗ 4 𝑚 ∗ 1,18

𝑘𝑔𝑚3

17 ∗ 105𝑃𝑎𝑠 = 8,47 ∗ 105

Die Reynoldszahl liegt im experimentellen Bereich. Somit können diese

Randbedingungen für die folgende Simulation genutzt werden.

63

Einstellungen und Randbedingungen

Tabelle 9.1 Einstellung für die Simulation

Randbedingungen

Geometrie Turbulent Laminar

Länge [mm] 4000 4000

Höhe [mm] 2 2

Breite [mm] 5 5

NETZ

Elementgröße [mm] 4 4

Max. Anzahl der Prismenschichten 12 12

Wachstumsrate 1,2 1,2s

Elementgröße

Elementgröße auf Fläche

Geometrie

Typ

Elementgröße [mm]

Einflussbereich

2 Flächen

Elementgröße

0,2

Einflussbereich

2 Flächen

Elementgröße

0,2

Elemente 416495 416495

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 30 30

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0 0

Fluid Luft Luft

Turbulenzmodell SST Laminar

Zusatzdomain 2 Symmetrien

(Breite)

+3 Openings

(restliche Bereiche)

2 Symmetrien

(Breite)

+3 Openings

(restliche Bereiche)

Wall No Slip Wall No Slip Wall

Physical Timescale [s] 0,05 0,05

RMS 1,00E-04 1,00E-04

Max. Iterationen 200 200

64

Für eine optimale Simulation einer Plattenströmung, muss überlegt werden wie

eine Platte gebildet werden soll. Da die Breite irrelevant für die Berechnungen ist,

wird eine ganz dünne Geometrie konstruiert. Diese Einstellung garantiert eine viel

kürzere Berechnungszeit. Ergänzend zu dieser Annahme wird die Höhe der Platte

sehr klein gehalten. Dadurch entstehen keine großen Wirbel bei der Anströmung

an der Vorderkante der Platte. Die Länge der Platte hingegen wird groß gewählt.

Dadurch kann das Anwachsen der Grenzschichtdicke untersucht werden.

Die Vernetzung der Platte kann der Abbildung 40 entnommen werden:

Abbildung 40 Netz für die Simulationsberechnung

Beim Vernetzen wurde an der Vorderkante ein Koordinatensystem erstellt, um die

Vernetzung an dieser Stelle verfeinern zu können. Zudem wurden für genauere

Ergebnisse auf der Platte Prismenschichten gesetzt.

65

5.1 Grenzschichtdicke

5.1.1 Analytische Bestimmung

Die Geschwindigkeitsprofile werden analytisch mit folgendem Potenzgesetz

ermittelt:

Laminar: 𝑐𝑙𝑎𝑚 = �̅� = (𝑦

𝛿(𝑥))

1

2 Turbulent: 𝑐𝑡𝑢𝑟𝑏 = �̅� = (

𝑦

𝛿(𝑥))

1

7

Mit den ermittelten Geschwindigkeiten kann die Grenzschichtdicke im Diagramm

aufgetragen werden. Für die Berechnung muss die maximale Geschwindigkeit

bekannt sein. Anhand der Potenzen wird ein steiler Verlauf der laminaren

Grenzschichtdicke erwartet.

Diagramm 9.1 Analytische Ermittlung der Grenzschichtdicken im laminaren und turbulenten Fall.

Das Diagramm 9.1 stellt die Grenzschichtdicken der beiden Fälle (laminar,

turbulent) dar.

Das turbulente Geschwindigkeitsprofil bleibt im Gegensatz zum laminaren Fall

sehr lange im wandnahen Bereich bevor sie stark ansteigt. Diese Erkenntnis wäre

jedoch auch ohne graphische Aufbereitung gelungen, da die Potenzfunktionen im

Einzelnen vor allem von ihrem Exponenten abhängen. Der Graph des turbulenten

66

Geschwindigkeitsprofils besitzt hierbei ein stärker gestauchtes Wesen. Mit dieser

Kausalität, ist der deutlich später eintreffende Anstieg erklärbar.

5.1.2 Simulationsergebnisse

Abbildung 41 Geschwindigkeitsprofile turbulent (links) und laminar (rechts)

Das Bild stellt das turbulente - (links) und laminare (rechts) Geschwindigkeitsprofil

gegenüber. Die frühe Wandablösung im laminaren Fall ist gut erkennbar.

Die Gegenüberstellung der beiden Geschwindigkeitsprofile wurde an drei

verschiedenen Stellen durchgeführt, um das Verhalten untersuchen zu können.

Anschließend wird für beide Fälle das Anwachsen der Grenzschichtdicke ermittelt.

Grenzschichtdicke nach 20 mm

Diagramm 9.2 Simulationsergebnisse: Grenzschichtdicke nach 20mm

67

Grenzschichtdicke nach 120 mm

Diagramm 9.3 Simulationsergebnisse: Grenzschichtdicke nach 120 mm

Grenzschichtdicke nach 720 mm

Diagramm 9.4 Simulationsergebnisse: Grenzschichtdicke nach 720mm

68

Die drei aufgeführten Diagramme stellen die Grenzschichtdicken der beiden Fälle

(laminar, turbulent) gegenüber. Das Diagramm 9.2 beschreibt die

Grenzschichtdicken nach 20mm. Wie zu erwarten war, ist der turbulente-, im

Gegensatz zum laminaren Fall länger im wandnahen Bereich. Hierbei ist jedoch

eine deutliche Abweichung von zentraler Bedeutung, da der Graph anschließend

deutlich steilere Tangenten besitzt und daher stärker gekrümmt ist, als zunächst

erwartet. Die Ablösung der laminaren Grenzschichtdicke kann in diesem Fall

schon bei 1m/s notiert werden, wobei die turbulente Strömung erst mit 15 m/s eine

finale Ablösung erfährt. Anschließend besitzen beide Fälle einen sich ähnelnden

Verlauf, der sich vom analytisch ermittelten Graphen in nur wenigen

Eigenschaften abhebt.

Das Diagramm 9.3 bildet die Grenzschichtdicken nach 120mm ab. Auch hier

beobachtet man, dass der turbulente Fall erst mit einer Geschwindigkeit von

17,5m/s

ablöst und somit später als im Diagramm 9.1. Die laminare Strömung hingegen

teilt diese Eigenschaft erst mit einer Geschwindigkeit unter 0,5 m/s. Auffällig ist ein

die nur sehr langsam anteigende Form beim laminaren und der sich im

Unterschied dazu steilere Verlauf im turbulenten Fall, der im mathematischen

Hinblick die deutlich steileren Tangenten- und Krümmungswerte besitzt, im

Gegensatz zu den Angaben der Grenzschichtdicke nach 20mm. Die

Grenzschichtdicke ist zwar mit der Plattenlänge größer geworden, jedoch kreuzt

der laminare Verlauf den turbulenten Verlauf, was aus den analytischen Angaben

so nicht zu erwarten war.

Die Abbildung 9.4 gibt die Grenzschichtdicken nach 720mm an. Die turbulente

Grenzschichtdicke steigt nicht mehr so steil an, jedoch ist auffällig, dass die

Ablösung im Vergleich zur Abbildung nach 120mm früher erfolgt. Zudem ist die

Grenzschichtdicke nach 600mm mindestens um den Faktor drei gestiegen. Die

laminare Grenzschichtdicke hat ihr Maximum bei 4mm erreicht und wächst ab

diesem Punkt nicht mehr. Das deutet auf ein flaches Anwachsen der

Grenzschichtdicke in Abhängigkeit von der Plattenlänge hin. Die Zunahme der

Grenzschichtdicke wird im letzten Abschnitt näher untersucht.

69

5.2 Impulsverlustdicke und Verdrängungsdicke

5.2.1 Analytische Bestimmung

In diesem Abschnitt wird der Formparameter bestimmt. Dieser kann mit dem

Verhältnis von Verdrängungsdicke 𝛿1 und Impulsverlustdicke 𝛿2 bestimmt werden.

𝛿1(𝑥) = ∫ [1 −𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥)] 𝑑𝑦

𝛿(𝑥)

0 𝛿2(𝑥) = ∫

𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥) [1 −

𝑢(𝑥,𝑦)

𝑢𝛿(𝑥)] 𝑑𝑦

𝛿(𝑥)

0

Tabelle 9.2 Analytische Bestimmung der Verdrängungs- und Impulsverlustdicke

Aus der Tabelle entnimmt man die Verdrängungs- und Impulsverlustdicke. Dabei

wurden sie mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30 m/s und einer

Grenzschichtdicke von 4mm bestimmt. Dabei ergeben sich die Formfaktoren

𝐻12(𝑥) =𝛿1

𝛿2

Laminar: 𝐻12(𝑥) =−0,664

−0,331= 2 Turbulent: 𝐻12(𝑥) =

−1,5

−0,61= 2,46

y[mm] c_laminar [m/s] c_turbulent [m/s] Ver_laminar Ver_turbulent Imp_laminar Imp_turbulent

0E+00 0,0E+00 0,0E+00 9,99E-06 9,21E-06 7,90E-09 7,29E-07

1E-05 4,7E-02 4,8E+00 3,99E-05 3,28E-05 1,02E-07 5,87E-06

5E-05 1,1E-01 6,0E+00 4,98E-05 3,95E-05 2,12E-07 8,29E-06

1E-04 1,5E-01 6,6E+00 3,97E-04 3,01E-04 3,21E-06 7,47E-05

5E-04 3,4E-01 8,3E+00 4,93E-04 3,54E-04 6,66E-06 1,03E-04

1E-03 4,7E-01 9,2E+00 3,90E-03 2,62E-03 9,97E-05 9,04E-04

5E-03 1,1E+00 1,2E+01 4,79E-03 2,98E-03 2,04E-04 1,20E-03

1E-02 1,5E+00 1,3E+01 8,46E-03 4,99E-03 5,03E-04 2,22E-03

2E-02 2,1E+00 1,4E+01 7,44E-02 3,95E-02 8,53E-03 2,09E-02

1E-01 4,8E+00 1,8E+01 7,92E-02 3,70E-02 1,52E-02 2,30E-02

2E-01 6,7E+00 2,0E+01 7,36E-02 3,22E-02 1,83E-02 2,16E-02

3E-01 8,2E+00 2,1E+01 7,26E-02 3,04E-02 2,14E-02 2,14E-02

4E-01 9,5E+00 2,2E+01 6,51E-02 2,63E-02 2,18E-02 1,92E-02

5E-01 1,1E+01 2,2E+01 1,53E-01 5,91E-02 6,01E-02 4,53E-02

8E-01 1,3E+01 2,4E+01 1,32E-01 4,86E-02 6,17E-02 3,91E-02

1E+00 1,5E+01 2,5E+01 2,22E-01 7,76E-02 1,23E-01 6,56E-02

2E+00 1,8E+01 2,6E+01 1,70E-01 5,63E-02 1,12E-01 4,99E-02

2E+00 2,1E+01 2,7E+01 1,26E-01 3,98E-02 9,40E-02 3,66E-02

3E+00 2,4E+01 2,8E+01 8,57E-02 2,63E-02 7,10E-02 2,49E-02

3E+00 2,6E+01 2,9E+01 5,00E-02 1,49E-02 4,51E-02 1,45E-02

4E+00 2,8E+01 2,9E+01 1,59E-02 4,65E-03 1,54E-02 4,60E-03

4E+00 3,0E+01 3,0E+01 -2,00E+00 -2,00E+00 -1,00E+00 -1,00E+00

Summe -0,664 -1,498 -0,332 -0,610

Ver=Verdrängungsdicke Imp=Impulsverlustdicke

70

In der Literatur ist der Formfaktor folgendermaßen angegeben [1]

Laminar: 𝐻12(𝑥) = 2,6 Turbulent: 𝐻12(𝑥) = 1,21

5.2.2 Simulationsergebnis

Für die Ermittlung des Formfaktors wird der Abstand von 120 mm ab der

Vorderkante gewählt:

Tabelle 9.3 Simulationsergebnis der Verdrängungs- und Impulsverlustdicke

Laminar: 𝐻12(𝑥) =−0,961

−0,551= 1,71 Turbulent: 𝐻12(𝑥) =

−1,51

−0,578= 2,6

Das Simulationsergebnis nähert sich dem analytisch Ermittelten Wert näher an als

den Literaturangaben. Beim laminaren Fall liegt die Abweichung bei 16,9% und im

turbulenten Fall bei 5,7%. In beiden Fällen liegt der Formfaktor für den turbulenten

Fall höher als der vom laminaren Fall.

c[m/s]_turb y[mm]_turb c[m/s]_lam y[mm]_lam Ver_laminar Ver_turbulent Imp_laminar Imp_turbulent

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

0,1 0,01 17,5 0,00 4,97E-03 1,66E-02 3,18E-05 9,70E-03

0,2 0,01 17,7 0,04 8,90E-03 2,44E-02 9,52E-05 1,45E-02

0,4 0,02 18,0 0,10 8,07E-02 3,94E-02 3,17E-03 2,39E-02

1,9 0,10 18,4 0,20 8,87E-02 3,82E-02 8,42E-03 2,38E-02

3,7 0,20 18,9 0,30 8,28E-02 3,63E-02 1,28E-02 2,31E-02

5,5 0,30 19,4 0,40 8,07E-02 3,47E-02 1,75E-02 2,27E-02

7,4 0,40 19,8 0,50 7,08E-02 8,44E-02 1,97E-02 5,70E-02

9,2 0,50 20,7 0,76 1,57E-01 7,11E-02 5,92E-02 5,00E-02

13,4 0,75 21,5 1,00 1,21E-01 1,28E-01 6,20E-02 9,53E-02

17,4 1,00 23,1 1,50 1,66E-01 1,01E-01 1,11E-01 8,08E-02

22,7 1,50 24,7 2,00 9,26E-02 7,51E-02 7,55E-02 6,38E-02

26,2 2,00 26,3 2,51 4,88E-02 5,01E-02 4,40E-02 4,51E-02

27,9 2,50 27,7 3,01 2,52E-02 2,82E-02 2,39E-02 2,66E-02

29,0 3,00 28,9 3,51 1,05E-02 1,10E-02 1,03E-02 1,08E-02

29,7 3,50 29,7 4,01 2,36E-03 2,20E-03 2,35E-03 2,19E-03

30,0 4,00 30,0 4,51 -2,00E+00 -2,25E+00 -1,00E+00 -1,13E+00

Summe -0,96 -1,51 -0,55 -0,58

71

5.3 Anwachsen der Grenzschichtdicke

5.3.1 Analytische Bestimmung

Turbulent: 𝛿

𝑥= 0,371 (

𝑈𝑥

𝜈)

−1

5 9.1

Die Grenzschichtdicke für f‘=0,99 in der dimensionslosen Ähnlichkeitsvariable ist

휂 = 5; [8] Somit kann folglich bestimmt werden:

Laminar : 𝛿

𝑥=

5

√𝑅𝑒 9.2

Analytisch ergibt sich somit

Diagramm 9.5 Analytische Bestimmung des Anwachsens der Grenzschichtdicke

5.3.2 Simulationsergebnis

Die folgenden Simulationsergebnisse basieren auf die Theorie der 99%-Dicke

(f‘=0,99). Bei einer Geschwindigkeit von 0,99 ∗ 30 = 29,7𝑚

𝑠 wird die

Grenzschichtdicke entnommen.

72

Diagramm 9.6 Simulationsergebnis: Anwachsen der Grenzschichtdicken

Die Erstellung eines Diagramms mit dem Anwachsen der Grenzschichten ist

aufwändig. Für jeden benötigten Punkt muss das Geschwindigkeitsprofil geplottet

werden. Anschließend muss der y-Wert bei der gewünschten Geschwindigkeit

entnommen werden. Daraufhin werden alle Punkte zu einem Graph verbunden.

In der Abbildung 9.6 wurden die Grenzschichtdicken im turbulenten- und

laminaren Fall gegenübergestellt. Zu Beginn der laminaren Strömung entstanden

an der Vorderkante zunächst Wirbel, die eine Verfälschung der ersten Werte

bewirkte. Nach einem Zentimeter stellte sich ein normaler Verlauf ein. Die

Grenzschichtdicke verfolgte eine streng monotone Steigung bis zu einem Wert

von drei Zentimetern. Ab diesem Punkt kristallisierte sich ein konstanter Verlauf

heraus, der sich bis zur Marke von einem Meter nicht änderte. Die turbulente

Strömung wies hingegen keine störenden Parameter auf, die die Anfangswerte in

irgendeiner Form negativ beeinflusste. Die Grenzschichtdicke stieg bis nach drei

Zentimetern auch in diesem Fall stark an, sodass die zugehörigen

Wendetangenten in diesem Bereich ihre Maxima einnehmen. Anschließend ist

eine streng monotone Zunahme des Graphen ersichtlich. Der Schnittpunkt der

Graphen lag bei etwa 80mm. Die analytisch ermittelten Graphen im Diagramm 9.5

besitzen jedoch keine Kreuzung. Dennoch zeigen die Simulationsergebnisse

ähnliche Verläufe wie die analytischen Graphen an. Die Grenzschichtdicken

besitzen dennoch eine kleine Differenz. Die Entnahme der Werte nach 600mm

liefern für den turbulenten Fall

Analytisch: ca. 13,5 mm Simulationsergebnis: ca.10 mm

Im laminaren Fall

Analytisch: ca. 2,9 mm Simulationsergebnis: ca. 3,9

73

6 Zusammenfassung und Fazit

In der vorliegenden Arbeit wurden die Zetawerte verschiedener Geometrien

untersucht. Dafür wurden Strömungen unter Ansys-Workbench simuliert und

Ergebnisse mit Literaturangaben verglichen. Der Ausgangspunkt der

Untersuchung sind die unterschiedlichen Angaben der Widerstandsbeiwerte in

verschiedenen Literaturen.

Simulationen sind heutzutage aufgrund ihrer realitätsnahen Ergebnisse nicht mehr

wegzudenken. Hinzu kommt, dass sie Kosten und Zeit sparen. Sie haben den

weiteren Vorteil, dass sie Schwachstellen eines Körpers direkt darstellen können.

Nach der Durchführung der Simulationen wurden die Ergebnisse den

Literaturangaben gegenüber gestellt. Dabei gilt es zu erwähnen, dass die

Simulationsergebnisse nur in wenigen Fällen den Literaturangaben ähnelten. Die

Widerstandsbeiwerte aus den Literaturangaben bilden sich aus empirischen

Gleichungen, die auf praktischen Messungen basierten. Die Durchführung der

Messungen wurde jedoch kaum beschrieben und war demzufolge nur schwer

nachvollziehbar. Geometrien bei denen sich die Simulationsergebnisse stark von

den Literaturangaben unterscheiden sollten in praktischen Messungen untersucht

werden. Die untersuchten Geometrien werden in der Industrie oft eingesetzt.

Umso wichtiger ist die korrekte Bestimmung der Widerstandsbeiwerte.

Nach der Bestimmung der Verlustbeiwerte wurde die Messblende auf entstehende

Druckverluste untersucht. Dabei wurden die Simulationsergebnisse mit ehemals

durchgeführten Simulationsergebnissen verglichen. Auffallend war, dass trotz

unterschiedlicher Einstellungen, die Ergebnisse nicht weit voneinander lagen. Die

praktischen Messergebnisse dieser Geometrie weichen um einige Prozente von

den numerischen Berechnungen ab. Die Fehlerabweichung kann auf beide

Untersuchungen zurückgeführt werden. In Zukunft ist es jedoch empfehlenswert

Strömungsmessungen nur mit Simulationsprogrammen durchzuführen. Die

Berechnungen werden immer präziser und schneller. Darüber hinaus spart man

Kosten für die aufwändige praktische Messung.

Im letzten Teil der Arbeit wurde die Umströmung einer Platte simuliert und mit den

analytischen Angaben in den Literaturen verglichen. Dabei sollte untersucht

werden in wie weit sich die Literaturangaben von den Simulationsergebnissen

unterscheiden. Nachdem die Simulationsergebnisse mit den analytischen

Berechnungen verglichen wurden, war sofort erkennbar, dass sich die Differenz

dieser in nur kleinem Maße abspielte und daher auch vernachlässigbar ist.

74

7 Quellenverzeichnis

[1] Schade, H., Kunz, E.: Strömungslehre, Ausgabe 4, Berlin,2008

[2] http://www.aer.mw.tum.de/fileadmin/tumwaer/www/pdf/lehre/

grenzschicht/Referate/Handout_Grenz_Turbolente_GS.pdf, 29.09.2015

[3] Tobias Schmidt, Quantifizierbarkeit von Unsicherheiten bei der Grenz-

schichtwiedergabe mit RANS-Verfahren, Dissertation, TU Berlin, 2011.

[4] http://www.ikz.de/nc/news/article/praxisgerechtes-pruefverfahren-

brmessverfahren-zu-0011739.html, 29.09.2015

[4] http://owl.hermann-foettinger.de/img/abloesung_borda.png, 29.09.2015

[5] http://hakenesch.userweb.mwn.de/fluidmechanik/skript_fluid.pdf,

29.09.2015

[6] http://www.schweizer-fn.de/zeta/start_zeta.php, 29.09.2015

[7] http://owl.hermann-foettinger.de/img/abloesung_diffusor.png, 29.09.2015

[8] Walter Wagner: Strömung und Druckverlust, 7. Auflage

[9] http://www.aee.at/aee/images/Bilder-fuer-Zeitungen/2012-03/trennung.png,

29.09.2015

[10] http://owl.hermann-foettinger.de/img/abloesung_kruemmer.png, 29.09.2015

[11] https://www.deltaq.de/export/sites/default/de/downloads/druckverluste_

richtungsaenderungen.pdf, 29.09.2015

[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Messblende, 29.09.2015

[13] http://www.tetratec.de/messtechnik/durchfluss-elemente/drosselgeraete/bls-

steckblende/

[14] Ausarbeitung Messblende, Fh-Düsseldorf, Powerpoint von Oleg Wenzel

75

[15] Praktikum Strömungstechnik 1, Fachhochschule Düsseldorf,

Prof. Dr. –Ing. Frank Kameier

[16] http://www.aer.mw.tum.de/fileadmin/tumwaer/www/pdf/lehre/grenzschicht/

skript.pdf, 29.09.2015

[17] http://cdn.comsol.com/wordpress/2013/09/Flow-of-a-fluid-over-a-flat-

plate.png, 29.09.2015

76

8 Anhang

Ermittlung der analytischen Werte

Unstetige Erweiterung

Unstetige Verengung

Stetige Erweiterung

D2/D1 A2/A1 Zeta

2 4,00 1,35

1,8 3,24 0,75

1,6 2,56 0,37

1,4 1,96 0,14

1,2 1,44 0,03

D2^2/D1^2

0,15*(1-A2/A1)^2

D2/D1 A2/A1 Zeta

2 4,0 9,00

1,9 3,6 6,81

1,8 3,2 5,02

1,7 2,9 3,57

1,6 2,6 2,43

1,5 2,3 1,56

1,4 2,0 0,92

1,3 1,7 0,48

1,2 1,4 0,19

1,1 1,2 0,04

(D2^2/D1^2)

(A2/A1-1)^2

Durchmesserver. Schweizer-fn.de Hakenesch.userweb.de Schade, Kunz alpha interp. Schade, Kunz alpha geschätzt

D2/D1 Zeta alpha_k Zeta alpha_int. Zeta alpha gesch. Zeta

1,2 0,15 0,75 0,50 1,47 0,14 1,50 0,14

1,4 0,24 0,68 0,70 1,34 0,32 1,25 0,30

1,6 0,30 0,66 0,78 1,21 0,45 1,20 0,45

1,8 0,35 0,64 0,85 1,10 0,53 1,00 0,49

2,0 0,37 0,63 0,90 1,19 0,57 1,00 0,56

(0,707*√(1-(d_2/d_1 )^2 ))^2 1,1439*E10^2 + 2,0926*E10 + 0,5681 alpha*(A2/A1-1)^2

0,614+0,133*A2/A1-0,261*A2/A1^2+0,511*A2/A1^3

1,5*(1-alpha_k)/alpha_k alpha*(A2/A1-1)^2

77

Scharfkantige Abzweigung

Bogen

Analytisch ermittelte Grenzschichtdicken

c2/c1 Zeta

1 2,01

0,8 1,37 C=0,87*(1-0,82)

0,6 1,04 D=0,0685*(1,36+1)

0,4 1,03 E=0,1+1,32*EXP(-0,4*0)

0,2 1,33

2*(0,98*(1-D2/D1)^2-1+1*D2/D1*(D2/D1*(C+D*EXP(0)+E-0,6*COS(90)))-((1*D2/D1)^2-1))

R/D Zeta

1 0,49 L=PI()*R*(0,5) B=10,5

2 0,33 A=9,3*EXP(-0,06*R/D) E=4,95+4,042*EXP(-0,01*(90-7,5)^3)

4 0,31 S=0,0788*TANHYP(0,8*R/D)+0,0012*R/D

6 0,24 C=15000*EXP(-2,7*R/D)+1780*EXP(-0,0234*(R/D+6)^2)

lambda*(f+L/D) f=A*TANHYP((S/A)*(90+B22))+C*((90/100)^4)*EXP(-E*0,9)

78

79

Anwachsen Theorie

Laminar Turbulent

Plattenlänge Grenzschichtdicke Plattenlänge Grenzschichtdicke

[m] [mm] [m] [mm]

0,01 0,35 0,01 0,51

0,02 0,50 0,02 0,89

0,05 0,79 0,05 1,86

0,10 1,12 0,10 3,23

0,15 1,37 0,15 4,47

0,20 1,58 0,20 5,62

0,25 1,77 0,25 6,72

0,30 1,94 0,30 7,78

0,35 2,09 0,35 8,80

0,40 2,24 0,40 9,79

0,45 2,37 0,45 10,76

0,50 2,50 0,50 11,70

0,55 2,62 0,55 12,63

0,60 2,74 0,60 13,54

(x*5)/(WURZEL(((30*x)/(1,5*10^-5))))*1000

0,371*(u_max*x/nue)^(-1/5)*x

80

Messblende – Ohne Prismenschicht

Randbedingungen

Geometrie

Gesamtlänge [mm] 420

Durchmesser Blende [mm] 127,65

Durchmesser Rohr [mm] 160,08

NETZ

Min. Größe [mm] 0,2

Max. Flächengröße [mm] 7

Max. Tetraedergröße [mm] 7s

Elementgröße

Typ

Bereichsmittelpunkt

Bereichsradius [mm]

Einflussbereich

Koordinatensystem

95

2,5Höhe der ersten Schicht [mm] 0,011

Max. Anzahl der Schichten 10

Wachstumsrate 1,2

Elemente 562332

Setup

Geschwindigkeit Auslauf [m/s] 27,7

Totaldruck- Relative Pr. [Pa] 0

Fluid Luft

Turbulenzmodell SST

Zusatzdomain 2 Symmetrien

Wall

Option

No Slip Wall

Smooth Wall

Physical Timescale [s] 0,007

RMS 1,00E-04

Max. Iterationen 200

81

Geschwindigkeit Druckdifferenz

Simulation

Druckdifferenz

Messung

Abweichung

[m/s] [Pa] [Pa] [%]

6,4 104,1914 100 4,2

11,0 315,712 300 5,2

15,3 617,839 580 6,5

18,6 918,56 860 6,8

23,1 1426,093 1340 6,4

27,2 1986,072 1860 6,8

Mittlere Abweichung 6,0