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Grußwort von Pfarrer Frieder Grau, Direktor der Karlshöhe Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer des "Stabat Mater", "Es stand aber beim Kreuz Jesu seine Mutter...", so erzählt der Evangelist Johannes (19, 25). Dass eine Mutter beim qualvollen Tod ihres Sohnes oder ihrer Tochter zusehen muss, ist etwas vom schlimmsten - damals beim Tod Jesu, im Konzentrationslager Auschwitz, in Syrien und der Ukraine, in einem Krankenhaus oder auf einer Landstraße Deutschlands. Diese dramatische Szene Marias beim Kreuz Jesu bewegte schon früh die Christenheit. Bereits im 12. Jahrhundert entstand das Gedicht "Stabat Mater", das zahlreiche Komponisten von Pergolesi bis Penderecki zu Vertonungen anregte und auch dem Stabat Mater Rossinis zu Grunde liegt: "Christi Mutter stand mit Schmerzen, Bei dem Kreuz und weint von Herzen, Als ihr lieber Sohn da hing... Sieht den lieben Sohn erblassen, Trostberaubt, von Gott verlassen..." Der Schmerz Marias und die Verzweiflung Jesu (trostberaubt, von Gott verlassen) verknüpfen sich in diesem Gedicht mit meinem Leben und seinen Trostlosigkeiten. Dabei steht Marias Schmerz stellvertretend für das Leiden aller Leidenden. Diese Verknüpfung des Leidens aller Leidenden mit Jesu Leiden bewirkt, dass am Ende des Stabat Mater "des Sieges Freuden" und "des Himmels Seligkeit" steht - für Jesus, für Maria, für alle Leidenden und auch für mich. Denn ab der Mitte des Gedichts kommt zunehmend das "Ich" des Zuhörers und der Zuhörerin ins Spiel.

Grußwort von Pfarrer Frieder Grau, Direktor der Karlshöhe Eckstein wurde in Bernkastel-Kues geboren und wuchs auf einem Weingut in Monzel an der Mosel auf. Zunächst studierte sie

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Grußwort von Pfarrer Frieder Grau, Direktor der Karlshöhe

Liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer des "Stabat Mater",

"Es stand aber beim Kreuz Jesu seine Mutter...", so erzählt der Evangelist Johannes (19, 25). Dass eine Mutter beim qualvollen Tod ihres Sohnes oder ihrer Tochter zusehen muss, ist etwas vom schlimmsten - damals beim Tod Jesu, im Konzentrationslager Auschwitz, in Syrien und der Ukraine, in einem Krankenhaus oder auf einer Landstraße Deutschlands. Diese dramatische Szene Marias beim Kreuz Jesu bewegte schon früh die Christenheit. Bereits im 12. Jahrhundert entstand das Gedicht "Stabat Mater", das zahlreiche Komponisten von Pergolesi bis Penderecki zu Vertonungen anregte und auch dem Stabat Mater Rossinis zu Grunde liegt:"Christi Mutter stand mit Schmerzen, Bei dem Kreuz und weint von Herzen,Als ihr lieber Sohn da hing...Sieht den lieben Sohn erblassen,Trostberaubt, von Gott verlassen..."Der Schmerz Marias und die Verzweiflung Jesu (trostberaubt, von Gott verlassen) verknüpfen sich in diesem Gedicht mit meinem Leben und seinen Trostlosigkeiten. Dabei steht Marias Schmerz stellvertretend für das Leiden aller Leidenden. Diese Verknüpfung des Leidens aller Leidenden mit Jesu Leiden bewirkt, dass am Ende des Stabat Mater "des Sieges Freuden" und "des Himmels Seligkeit" steht - für Jesus, für Maria, für alle Leidenden und auch für mich. Denn ab der Mitte des Gedichts kommt zunehmend das "Ich" des Zuhörers und der Zuhörerin ins Spiel.

Rossinis Vertonung fand nie ungeteilte Zustimmung: "Zu weltlich, zu sinnlich, zu spielend für den geistlichen Stoff, zu leicht, zu angenehm, zu unterhaltend", so urteilte ein Kritiker. Auch Richard Wagner sprach von einer "opernhaften Entweihung" des Themas. Rossini selbst war nach der Uraufführung, einem triumphalen Erfolg, so aufgewühlt, dass er nicht in der Lage war, sich dem Publikum zu stellen. Aber vielleicht sind es gerade der "weltliche" Charakter und die angeblich mangelnde religiöse Empfindung dieser Musik, diedas Kreuzesgeschehen auch weltlichen Menschen zugänglich machen. So war Heinrich Heine, nun wahrhaft kein Kirchenchrist, einer der größten Verehrer von Rossinis Stabat Mater.

Nach langen melancholischen, in Moll gehaltenen Passagen leuchtet im vorletzten Satz eine Siegesfanfare auf, dann folgt eine fulminante, fast festliche Doppelfuge. Aber dann klingt am Schluss überraschend noch einmal das traurige Thema des Eingangssatzes auf.Vielleicht will Rossini erinnern, worin meine "Seligkeit" begründet ist, wodurch des "SiegesFreuden" erkauft wurden, woraus die unbändige Hoffnung auf Recht und Versöhnung ihre Kraft bezieht: aus Jesu Leiden und Kreuz. Ich wünsche Ihnen eine eindrückliche Erfahrung beim Zuhören, eine besinnliche Karwoche und dann ein gesegnetes und frohes Osterfest.

Pfarrer Frieder GrauDirektor Karlshöhe Ludwigsburg

Maria Palaska, die griechische Sopranistin, studierte Gesang am Staatlichen Konservatorium Thessaloniki und als Stipendiatin der IKY Stiftung bei Dunja Vejzovic an der Opernschule Stuttgart. Sie ist Absolventin der Liedklasse von Prof. Cornelis Witthoefft an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Meisterkurse u.a. bei KS Christa Ludwig, KS Brigitte Fassbaender, Renée Morloc, Prof. Cheryl Studer. Ihre ersten Engagements erhieltsie an der Opera Thessaloniki als Papagena in Die Zauberflöte und als Blondchen in Die Entführung aus dem Serail. Es folgten Susan*na in Il segreto di Susanna von Wolf-Ferarri, Genovieffa in Suor Angelica von Puccini, Serafina in Il Campanello von Donizzeti und Carolina in Cimarosas Il matrimonio segreto. In Deutschland trat sie als Belinda in Dido und Aeneas, Maria in Der Diktator von Křenek, Frasquita in Carmen und Lucy in The Telephone von

Menotti, u.a. am Wilhelma Theater Stuttgart und am Theater Konstanz auf. Im Konzertbereich wirkte sie bei Veranstaltungen der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie, in der Thessaloniki Concert Hall und in der Liederhalle Stuttgart mit. An der Oper Stuttgart singt Maria Palaska Rosaura in Pinocchios Abenteuer.

Marion Eckstein wurde in Bernkastel-Kues geboren und wuchs auf einem Weingut in Monzel an der Mosel auf. Zunächst studierte sie Germanistik und Schulmusik mit dem Hauptfach Gesang bei Gisela Krenkel in Stuttgart, bevor sie nach dem Staatsexamen ein Gesangsstudium bei Julia Hamari aufnahm und anschließend in der Gesangsklasse von Dunja Vejzovic ein künstlerisches Aufbaustudium absolvierte, welches sie mit Auszeichnung abschloss.Wesentliche künstlerische Impulse erhielt sie in der Liedklasse von Konrad Richter sowie in Meisterkursen von Anna Reynolds, Klesie Kelly und Grace Bumbry. Marion Eckstein ist Stipendiatin des Internationalen Richard-Wagner-Verbandes und erhielt 2005 den Kulturförderpreis des Landkreises Bernkastel-Wittlich. In ihrer regen Konzerttätigkeit erarbeitete sich Marion Eckstein ein breitgefächertes Repertoire, das von frühbarocker Literatur über J. S. Bachs Oratorien, Mahlers Kindertotenliedern bis zu Richard Wagners

Wesendonk-Liedern und Beethovens Missa Solemnis reicht. Darüber hinaus wirkt sie regelmäßig bei Aufführungen zeitgenössischer Musik mit, wie beispielsweise Dieter Schnebels Dahlemer Messe. Zahlreiche Engagements führten Marion Eckstein unter anderem zu den Salzburger Festspielen, dem Leipziger Bachfest, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, ins Megaron Athen, in das Festspielhaus Baden-Baden, die Tonhalle Zürich und das Wiener Konzerthaus. Ihre musikalischen Partner sind Ivor Bolton, Rafael Frühbeck de Burgos, Thomas Hengelbrock, Kay Johannsen, Ludger Rémy, Helmuth Rilling und Christoph Spering, die Neuen Vocalsolisten, das European Chamber Orchestra, das Balthasar-Neumann-Ensemble, das Tonhalle-Orchester Zürich und das Bach-Collegium Stuttgart. Marion Eckstein sang in der Dresdner Frauenkirche unter Rafael Frühbeck de Burgos Schumanns Der Rose Pilgerfahrt und unter Ivor Bolton Bachs h-moll-Messe bei den Salzburger Festspielen. Regelmäßig ist sie unter der Leitung von Thomas Hengelbrock zuhören, etwa in Bachs h-moll-Messe beim Bachfest Leipzig, in Mendelssohns Walpurgisnacht in der Zürcher Tonhalle, im Teatro Real Madrid in Richard Wagners Oper Parsifal und zuletzt bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts Requiem. Mit dem Linos-Ensemble sang Marion Eckstein Gustav Mahlers Kindertotenlieder im Berliner Konzerthaus; eine CD mit den Kindertotenliedern und Bergs Altenberg-Liedern erschien kürzlich beim Label Capriccio. Zahlreiche Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen wie beispielsweise Telemanns Messias, Händels Messias, Mozarts Requiem, Weihnachtskantaten von Charpentier dokumentieren die künstlerische Bandbreite der Künstlerin. Marion Eckstein wirkt beim Lieder-Projekt des Carus-Verlags mit und engagiertsich für das Singen im Alter (www.singen-kennt-kein-alter.de). Die CD "Lotti-Zelenka-Bach“ unter der Leitung von Thomas Hengelbrock und mit Marion Eckstein als Altistin wurde mit dem begehrten Gramophone Award in der Kategorie Baroque-vocal ausgezeichnet. In der Saison 2013/2014 war sie unter anderem mit der Alt-Partie in Mahlers 3. Sinfonie unter der Leitung von Kazem Abdullah mit dem Sinfonieorchester Aachen, mit Händels Messias in der Hamburger Laeiszhalle und mit Brahms´ Alt-Rhapsodie in der Münchner Philharmonie zu hören.

Joaquín Asiain kommt aus Nordspanien. Seine Gesangsausbildung begann er an der Madrider Hochschule für Musik und setzte sie mit dem Aufbaustudium an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart fort. Er erhielt Gesangsunterricht bei renommierten Persönlichkeiten, wie Aldo Baldin, Alfredo Kraus, William Matteuzzi oderMarimi del Pozo und er ist Preisträger des achten A. Catalani-Gesangswettbewerbs. Joaquin Asiain ist das, was man allgemein als "Tenore di grazia" bezeichnet - ein Tenor, der außergewöhnlich hohe Töne erreicht. Er war Gast bei zahlreichen Orchestern darunter den Bambergern Symphonikern, derCamerata Bregenz, den Hamburger Symphonikern, dem Petersburger Orchester, der Südwestdeutschen Philharmonie

Konstanz, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen, dem Westböhmischen Sinfonierorchester, den Thüringer Symphonikern, Borusan Istanbul Philharmonie Orchestra, dem Orquesta Sinfónica de Madrid, dem Orquesta de R.T.V.E, dem Sinfonieorchester der Balearen, dem Orquesta Pablo Sarasate, dem Sinfonierorchester von Castilla-Léon, Philharmonie Orchester Nürnberg, Orquesta Sinfónica de Euskadi... in Rollen wie Ernesto aus D. Pasquale, Ferrando aus Cosi fan tutte, Eduardo aus La Cambiale di Matrimonio, Almaviva aus Il Barbiere di Siviglia, der Schwan (Carmina Burana), D. Basilio aus Figaros Hochzeit. Seine Konzerttätigkeit umfasst zahlreiche Auftritte in Festivals, Liederabende und Oratorien in Stuttgart, Bayreuth, Freiburg, Konstanz, Madrid, Barcelona, Istanbul, Mexico D.F., Palma de Mallorca, Kiev, Zürich, Würzburg, Bregenz, München, Köln, Nürnberg, Berlin.... Aufgetreten ist er beispielsweise im Festspielhaus Bregenz, in der Tonhalle Zürich, im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth, im Auditorio Nacional de España, im Teatro Monumental de Madrid, in der Kaiser-Friedrich-Halle Mönchengladbach, in der Stuttgarter Liederhalle, im Teatro Calderón Valladolid, im Teatro Campoamor Oviedo, im Theater von Vorarlberg, beim XIV und XVI Festival Internacional de Musica de Ibiza, im Palacio Euskalduna von Bilbao, im Teatro Nacional de Costa Rica, im Teatro Mélico Salazar, beim XIII Festival Internacional de las Artes de Costa Rica, beim VIII Kultur-Sommerfestival Nordhessen, im Teatro Nuevo León de Monterrey, im Auditorio Telmex Guadalajara, im Auditorio Nacional de Mexico, bei der XXVII Temporada d' Opera de Palma de Mallorca, beim XXXI und XXXII Internationalen Musikfestival Istanbul, in der Philharmonie Essen, im Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen, in der Kölner Philharmonie, in der Laeiszhalle Hamburg, im Kammermusiksaal der Berliner Philharmoniker...Joaquin Asiain kann auf CD-Einspielungen sowie Rundfunk- (ÖRF, RTVE) und Fernsehaufzeichnungen (BTV, TRT2, Ibiza TV, RTVE, ...) verweisen.

Matias Tosi: Der argentinische Bass-Bariton wurde 1980 in Buenos Aires geboren. Dort begann er seine Ausbildung als Tänzer, absolvierte ein Schauspielstudium und studierte Gesang. Mit 18 Jahren wurde er Mitglied des Opernstudios am Teatro Colón, wo er als Ferrando („Il Trovatore“)auftrat. Im Juni 2000 zog er nach Deutschland, um sein Gesangsstudium an der Musikhochschule Münchenbei Wolfgang Brendel fortzusetzen. Zusätzlich nahm er Privat-Gesangsunterricht bei Saverio Suarez-Ribaudo. Bereits mit 22 Jahren übernahm er die Hauptpartienseines Stimmfachs am Stadttheater Regensburg und wurde mit großen Erfolgen als Escamillo („Carmen“), Mefistofele (Mefistofele von Boito) und Dulcamara (Elisir d`amore) gefeiert, was zu einer engen Freundschaft mit dem Theater führte. Dort erhielt er eine Einladung als Don Giovanni (2005/2006, 2006/2007) und war als Jago in Otello zu erleben (2006/2007).

Sein Debüt als Mandarin (Turandot) an der Staatsoper Stuttgart fand in der Spielzeit 2003/2004 statt. Es folgten weitere Engagements in der neuen Produktion des Dr. Faust (2004/2005) und in der Uraufführung von La Pastorale (2005/2006). Im Sommer 2004/2005 gastierte er als Leporello (Don Giovanni) bei den Heidenheimer Opernfestspielen und wurde als Entdeckung des Jahres in der Opern-Zeitschrift „Das Opernglas“ bezeichnet. In der Spielzeit 2005/2006 sang er den Papageno (Die Zauberflöte) in der von der Presse umjubelten Produktion der gleichen Opernfestspiele. In dieser Spielzeit war er als Don Giovanni an mehreren Häusern engagiert u.a. in Essen, Stuttgart, Münster. Weitere Engagements führten ihn nach Stuttgart u.a. als Guglielmo (Cosi fan tutte), Le Gouverneur (Rossinis Comte d’Ory ), Escamillo (Carmen), Papageno (Zauberflöte) und nach Essen als Escamillo (Carmen) und Mustafa (L’italiana in Algeri).Seit der Spielzeit 2010/2011 ist der Künstler mit der Oper Köln, unter der Leitung von UweEric Laufenberg sehr eng verbunden. Dort sang er Don Giovanni, Leporello, Publio u.a., bis er anschließend in der Spielzeit 2011/2012 Ensamblemietglied wurde.Matias Tosi arbeitete seit 2010, unter der Leitung von Mtro. Jari Hämäleinen, jedes Jahr bei den Opernfestspielen in Savonlinna. Dort sang er Angelotti in Tosca, Il Re in Aida und die Hauptrolle in der Urauffürung der Internetoper Freewill. Der Bassbariton debütierte im Sommer 2013 am Stadttheater Heidelberg, unter der künstlerischen Leitung von Heribert Germeshausen, in der Rolle des Renato in Un ballo inmaschera von Verdi.

Götz Payer studierte zunächst Literaturwissenschaften und Philosophie, bevor er sein Klavierstudium an der Musikhochschule Lübeck bei Gotlinde Sudau und Konrad Elser absolvierte. Es folgte einStudium der Liedbegleitung in der Meisterklasse von Irwin Gage in Zürich, welches er mit Auszeichnung abschloss. Er war Stipendiat des DAAD, Preisträger bei mehreren Wettbewerben und Mitglied des Förderprogramms Yehudi Menuhin Live-Music-Now. Als Solist und Klavier-Begleiter zahlreicher Sänger konzertierte er in Europa, den USA und Asien u.a. beim Schleswig-Holstein-Musikfestival, dem Menuhin Festival Gstaad, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musik Festival, dem Oberstdorfer Musiksommer,der Tonhalle Zürich, der Liederhalle Stuttgart, der Opéra Lille und der Kölner Philharmonie. Außerdem trat er als Kammermusikpartner von z.B. den King‘s Singers,

Cantissimo und dem Amaryllis Quartett auf. Gemeinsam mit verschiedenen Besetzungen sind mehrere CDs sowie Rundfunk und Fernsehaufnahmen (NDR, SWR, Radio DRS) entstanden. 2013 wurde ein von Götz Payer eigens für die 75 Jahre Gedenkfeier zur Reichskristallnacht komponiertes Lied bei einem Konzert der Atlanta Opera uraufgeführt.Als offizieller Begleiter zahlreicher Meisterkurse arbeitete er mit Künstlern wie u.a. Grace Bumbry, Helene Schneiderrman, Hedwig Fassbender, Renée Morloc, Sibylla Rubens, Ulrike Sonntag, Christa Pfeiler, Ernst Haefliger, Kurt Moll, Matthias Goerne, Christoph Prégardien, Rudolf Piernay, Rudolf Jansen, James Wagner, Cornelius Hauptmann, AlbertoZedda und Gerd Uecker. Götz Payer hatte Lehraufträge an den Musikhochschulen Lübeck und Karlsruhe. Seit 2009 unterrichtet er Liedgestaltung an der Musikhochschule Köln.

Burkhard Pflomm wurde 1967 in Neuenbürg geboren und wuchs in Esslingen auf. Nach dem Studium der Schulmusik in Freiburg (Schwerpunkte Klavier und Musiktheorie) folgte das Kirchenmusikstudium (Abschluss A-Prüfung) in Esslingen. Nach demPraktikum in Brackenheim war er zunächst Kirchenmusiker in Besigheim. Seit 2000 ist er an der Stadtkirche Bietigheim als Kantor und Organist und im Bietigheimer Ellental-Gymnasium als Musiklehrer angestellt.

Engagements als Organist, Harmoniumspieler und Dirigent führen ihn zudem immer wieder in die nähere und weitere Umgebung.

Burkhard Pflomm ist auch der Autor der Fassung des „Stabat Mater“ von Rossini für Harmonium und Klavier, die wir Ihnen heute darbieten.

Seit Herbst 2008 ist er Kantor der Gesamtkirchengemeinde Bietigheim-Bissingen und damit verantwortlich für die kirchenmusikalische Arbeit in allen drei Teilgemeinden.

Tobias Horn studierte von 1992 bis 1999 Kirchenmusik (A) und Orgel an der Staatl. Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, nachdem er schon als Kind Klavier- , Violoncello- und Orgelunterricht bekommen hatte. Er schloss seine Studien bei Ludger Lohmann (Orgel) und Jon Laukvik (Cembalo) mit dem Solistenklasse-Diplom für Orgel ab. Weitere Studien führten ihn zu Ben van Oosten (Den Haag) und Jean Boyer (Lyon/Lille).Der Gewinn mehrerer nationaler und

internationaler Wettbewerbe (im Jahr 2000 1. Preis für Interpretation und Sonderpreis der internationalen Pressejury unter Vorsitz der FAZ für die beste Bach-Interpretation beim Internat. Orgelwettbewerb „Europe et l´ Orgue“ in Maastricht, Liège und Aachen; Concours International Suisse de l´ Orgue 2000 u. a.) führte zu einer internationalen Konzerttätigkeit als Organist. Der Künstler ist regelmäßig bei renommierten Orgelfestivals (Nürnberg, Maastricht, Haarlem, Festival Suisse de l´ Orgue, Liège, Moskau, Krakau,

Nowy Sacz, Bergen u. a.) und an den berühmten europäischen Orgeln zu Gast (Cathédrale Strasbourg, Stephansdom Wien, Laurenskerk Rotterdam, Kathedralen in Aachen, Antwerpen, Haarlem, Bergen, St. Gallen, s´Hertogenbosch, Lausanne u. v. a.). Inden kommenden Jahren folgen CD-Aufnahmen und Konzertreisen in die USA, Schweiz und Niederlande sowie nach Russland, Finnland, Frankreich, Belgien, Norwegen, Polen und Italien. Als Dirigent hat Tobias Horn in den letzten Jahren die großen oratorischen Werke (u. a. Passionen, h-moll-Messe und Weihnachtsoratorium von Bach, Requien von Brahms, Verdi, Duruflé und Fauré, c-moll-Messe und Requiem von Mozart, Schöpfung von Haydn, Bruckner, Franck) sowie Orchesterwerke von Bach, Mozart und Poulenc aufgeführt und die Händel-Oper „Oreste“ auf CD (Animato) eingespielt. Heute deckt seine musikalische Tätigkeit ein weites Spektrum ab: als Bezirkskantor der Evangelischen Landeskirche in Württemberg im Kirchenbezirk Besigheim, Konzertorganist, Liedbegleiter, Dirigent der Kantorei der Karlshöhe Ludwigsburg und Pädagoge (u. a. 2001/2002 Lehrauftrag im Rahmen einer Professur-Vertretung an der Musikhochschule Stuttgart) reicht seine musikalische Arbeit vom internationalen Konzertpodium bis hin zur kirchenmusikalischen Basisarbeit. Masterclasses gibt er in den nächsten Jahren an so renommierten Instituten wie dem Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau, der Indiana University (USA) und der Musikakademie Krakau. Rundfunkaufnahmen (SWR, WDR, Deutschlandfunk, BR Classic , ORF und BBC Classic )und CD-Einspielungen bei renommierten Labels dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit.

Die Kantorei der Karlshöhe Ludwigsburg ist ein weit über die Grenzen Ludwigsburgs hinaus bekannter und renommierter Oratorienchor, seit 2001 unter Leitung von Tobias Horn, mit 90 Sängerinnen und Sängern. Unser Thema ist die Kirchenmusik, von der Renaissance bis zur Moderne. Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms und Anton Bruckner mit ihrem gesamten Werk sind Schwerpunkte unserer Arbeit, ebenso wie die große französische „Kathedralmusik“ des 19. und 20. Jahrhunderts mit Fauré, Duruflé und Vierne und die großen Italiener des 19. Jahrhunderts, Verdi und Rossini. In einer bemerkenswerten Aufführung seiner „ChichesterPsalms“ kam auch einer der Großen des 20. Jahrhunderts, Leonard Bernstein, zu Ehren.

Auftritte in Gottesdiensten in der Diakoniekirche auf der Karlshöhe in Ludwigsburg sind ein wichtiger Bestandteil unserer musikalischen Arbeit. Dazu gehören das traditionelle Singen an Heiligabend, der festliche Kantatengottesdienst zum Jahresfest der Karlshöhe und andere wichtige Ereignisse im Leben der Karlshöhe. Das ist unser Dienst am Menschen ganz im Sinne der Diakonie, der wir angehören.

Texte1. Chor und Soli

Stabat Mater dolorosaJuxta Crucem lacrimosaDum pendebat Filius,

Christi Mutter stand mit SchmerzenBei dem Kreuz und weint von Herzen,Als ihr lieber Sohn da hing.

2. Arie, Tenor

Cuius animam gementemContristatam et dolentemPertransivit gladius.O quam tristis et afflictaFuit illa benedictaMater Unigeniti ;Quae maerebat et dolebatEt tremebat, dum videbatNati poenas inclyti.

Durch die Seele voller Trauer,Seufzend unter Todesschauer,Jetzt das Schwert des Leidens ging.Welch ein Weh der Auserkornen,Da sie sah den Eingebornen,Wie er mit dem Tode rang!Angst und Trauer, Qual und Bangen,Alles Leid hielt sie umfangen,Das nur je ein Herz durchdrang.

3. Duett, Sop. 1, Sop. 2

Quis est homo, qui non fleret,Christi Matrem si videretIn tanto supplicio?Quis non posset contristariChristi Matrem contemplariDolentem cum Filio?

Wer könnt’ ohne Tränen sehenChristi Mutter also stehenIn so tiefen Jammers Not?Wer nicht mit der Mutter weinen,Seinen Schmerz mit ihrem einen,Leidend bei des Sohnes Tod?

4. Arie, Bass

Pro peccatis suae gentisVidit Jesum in tormentisEt flagellis subditum.Vidit suum dulcem natumMoriendo desolatumDum emisit spiritum.

Ach, für seiner Brüder SchuldenSah sie Jesus Marter dulden,Geißeln, Dornen, Spott und Hohn.Sah ihn trostlos und verlassenAn dem blut’gen Kreuz erblassen,Ihren lieben einz’gen Sohn.

5. Chor a cappella, Rezitativ Bass

Eja, Mater, fons amoris,Me sentire vim dolorisFac, ut tecum lugeam.Fac, ut ardeat cor meumIn amando Christum Deum,Ut sibi complaceam.

Gib, o Mutter, Born der Liebe,Dass ich mich mit dir betrübe,Dass ich fühl die Schmerzen dein.Dass mein Herz von Lieb’ entbrenne,Dass ich nur noch Jesus kenne,Dass ich liebe Gott allein.

6. Solo-quartett, SSTB

Sancta Mater, istud agas,Crucifixi fige plagasCordi mei valide.Tui nati vulnerati,Tam dignati pro me pati,Poenas mecum divide.Fac me verum tecum flere,

Heil’ge Mutter, drück die Wunden,Die dein Sohn am Kreuz empfunden,Tief in meine Seele ein.Ach, das Blut, das er vergossen,Ist für mich dahingeflossen;Lass mich teilen seine Pein.Lass mit dir mich herzlich weinen,

Crucifixo condolere,Donec ego vixero.Juxta crucem tecum stare,Et me tecum sociareIn planctu desidero.Virgo virginum praeclara,Mihi jam non sis amara,Fac me tecum plangere.

Ganz mit Jesu Leid vereinen,Solang’ hier mein Leben währt.Unterm Kreuz mit dir zu stehen,Dort zu teilen deine Wehen,Ist es, was mein Herz begehrt.O, du Jungfrau der Jungfrauen,Wollst in Gnaden mich anschauen,Lass mich teilen deinen Schmerz.

7. Cava-tine Solo, Sop. 2

Fac, ut portem Christi mortem,Passionis fac consortem,Et plagas recolere.Fac me plagis vulnerari,Crucem hac inebriari,Ob amorem filii.

Lass mich Christi Tod und Leiden,Marter,Angst und bittres ScheidenFühlen wie dein Mutterherz.Mach, am Kreuze hingesunken,Mich von Christi Blute trunkenUnd von seinen Wunden wund.

8. Arie Sop.1 und Chor

Inflammatus et accensusPer te, Virgo, sim defensusIn die judicii.Fac me cruce custodiri,Morte Christi praemuniri, Confoveri gratia.

Dass nicht zu der ew’gen FlammeDer Gerichtstag mich verdamme,Sprech für mich dein reiner Mund.Christus, um der Mutter LeidenGib mir einst des Sieges FreudenNach des Erdenlebens Streit.

9. Chor a cappella

Quando corpus morietur,Fac, ut animae doneturParadisi gloria.

Jesus, wann mein Leib wird sterben,Lass dann meine Seele erbenDeines Himmels Seligkeit!

10. Finale, Chor und Soli

In sempiterna saecula, Amen In Ewigkeit, Amen

Liebe Besucherinnen und Besucher unseres Konzerts,

hat Ihnen das zu Recht weltberühmte „Stabat Mater“ des großen Gioacchino Rossini gefallen? Auch hier ist es ihm gelungen, Spiritualität und große Oper in unvergleichlicher Weise zu einem Gesamtkunstwerk zusammenzufügen.

Sie möchten mehr von der Kantorei hören? Wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Auftritten:

Kantate BWV 77 „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben“ von Johann Sebastian Bach, 26.4.2015, 16:30 in der Karlshöher Kirche

Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, 22.11.2015, 19:00 in der Friedenskirche in Ludwigsburg

Über die Unterstützung unserer Arbeit durch eine –steuerwirksame – Spende würden wir uns freuen, als „Spende Kirchenmusik“ an Karlshöhe Ludwigsburg, IBANDE75604500500000000055, BIC SOLADES1LBG

www.karlshoehe.de/ueber uns/kantorei