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Ostern 2005 Rundbrief Nr. 3 im Schuljahr 2004/05: 15. März 2005 Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, Freunde, Förderer und Ehemalige, liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! In diesem Jahr scheint der Winter dem Frühling nur sehr widerwillig Platz zu machen. Ein Winter, in dessen Saison ein Tsunami im Indischen Ozean zigtausendfach Leben auslöschte! Ein Winter, der dem Thomaeum Hans-Gerd Berendes nahm, einen Lehrer, der hier 30 Jahre lang tätig war und erst mit Beginn dieses Schuljahres in den Ruhestand ging. Er gehörte noch dazu, sein endgültiger Abschied ist für uns schwer fassbar. Die 24 Schülerinnen und Schüler des Erdkunde-Grundkurses der Jahrgangsstufe 11 am Laacher See (im Hintergrund der vulkanische Ringwall um den See) Dabei sollte in diesem Rundbrief die Ästhetik im Mittelpunkt stehen, die Lehre vom Schönen. Wie schön Kunst sein kann, stellten zwei Ausstellungen eindrucksvoll unter Beweis: die Ausstellung „Zeichnen am Thomaeum“, die Herr Heinen in Zusammenarbeit mit der Galerie SABO Art & Cafe in St. Hubert zeigte, sowie die im Thomaeum zu sehende Ausstellung kubistischer Reliefbilder, die Frau Sanios Kunstkurs der Jahrgangsstufe 13 schuf. Zum Schönen gehören auch die Fotos, in denen Herr Schieferstein das Schulleben so authentisch einfängt, in Farbe noch lebendiger als im schwarz-weiß kopierten Rundbrief. Nicht zu vergessen natürlich die Welt der Bühne, die sich am Thomaeum dank Frau Nienhaus so kraftvoll dreht. Allen schöne Ferien und ein frohes Osterfest! Gudrun Vetter-Rehkämper und Edmund Kaum Gymnasium Thomaeum Am Gymnasium 4 47906 Kempen 02152/4141

Gymnasium Thomaeum Am Gymnasium 4 47906 … · Die 24 Schülerinnen und Schüler des Erdkunde-Grundkurses der Jahrgangsstufe 11 am Laacher See (im Hintergrund der vulkanische Ringwall

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Ostern 2005

Rundbrief Nr. 3 im Schuljahr 2004/05: 15. März 2005

Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, Freunde, Förderer und Ehemalige, liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

In diesem Jahr scheint der Winter dem Frühling nur sehr widerwillig Platz zu machen. Ein Winter, in dessen Saison ein Tsunami im Indischen Ozean zigtausendfach Leben auslöschte! Ein Winter, der dem Thomaeum Hans-Gerd Berendes nahm, einen Lehrer, der hier 30 Jahre lang tätig war und erst mit Beginn dieses Schuljahres in den Ruhestand ging. Er gehörte noch dazu, sein endgültiger Abschied ist für uns schwer fassbar.

Die 24 Schülerinnen und Schüler des Erdkunde-Grundkurses der Jahrgangsstufe 11 am Laacher See (im Hintergrund der vulkanische Ringwall um den See)

Dabei sollte in diesem Rundbrief die Ästhetik im Mittelpunkt stehen, die Lehre vom Schönen. Wie schön Kunst sein kann, stellten zwei Ausstellungen eindrucksvoll unter Beweis: die Ausstellung „Zeichnen am Thomaeum“, die Herr Heinen in Zusammenarbeit mit der Galerie SABO Art & Cafe in St. Hubert zeigte, sowie die im Thomaeum zu sehende Ausstellung kubistischer Reliefbilder, die Frau Sanios Kunstkurs der Jahrgangsstufe 13 schuf. Zum Schönen gehören auch die Fotos, in denen Herr Schieferstein das Schulleben so authentisch einfängt, in Farbe noch lebendiger als im schwarz-weiß kopierten Rundbrief. Nicht zu vergessen natürlich die Welt der Bühne, die sich am Thomaeum dank Frau Nienhaus so kraftvoll dreht.

Allen schöne Ferien und ein frohes Osterfest!

Gudrun Vetter-Rehkämper und Edmund Kaum

Gymnasium Thomaeum Am Gymnasium 4

47906 Kempen 02152/4141

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Zum Andenken an Hans-Gerd Berendes

* 15. Mai 1944

Ö 3. März 2005

Am 3. März 2005 starb unser ehemaliger Lehrer, Kollege und Freund

Hans-Gerd Berendes im Alter von nur 60 Jahren.

Genau 30 Jahre, vom 1.8.1974 bis zum 31.7.2004, war Hans-Gerd Berendes Lehrer am Gymnasium Thomaeum und unterrichtete die Fächer Englisch, Erdkunde und Politik. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er mit Ende des vergangenen Schuljahres in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet.

Mit seinem Engagement, seiner Geradlinigkeit, seiner Warmherzigkeit und seinem humorvollen Wesen hat er in den 30 Jahren seiner Arbeit das Bild unserer Schule wesentlich mitgeprägt. Wir verlieren mit ihm einen pflichtbewussten Lehrer, verlässlichen Kollegen und guten Freund. Sein plötzlicher Tod hat uns tief erschüttert. Wir trauern um ihn und werden ihn nicht vergessen.

Eltern, Schüler, Lehrer und Schulleitung des Städtischen Gymnasiums Thomaeum

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Inhaltsübersicht: Seite

Zum Andenken an Hans-Gerd Berendes 2

Namen, Fakten, Ideen

Ø Anmeldungen 3 Ø Unsere alten und neuen Referendare 4 Ø Der Jüngste: Martin Hoffmann 5 Ø Wiedersehen beim Ehemaligentreffen 6 Ø Schülercafé: Konzept 7 Ø Schülercafé: Wettbewerb 8 Ø Schulinterne Lehrerfortbildung 9 Ø Begabtenförderung 9

Mitmachen und gewinnen

Ø Chemie-Olympiade und „Jugend forscht“ 9 Ø Bundeswettbewerb Fremdsprachen 11 Ø Philosophischer Essay 12 Ø Erneuter Erfolg für junges TTT 13 Ø Eisschnelllauf-Kreismeisterschaften 13 Ø Schüler lesen Zeitung 14

Kunst und Kultur

Ø Zeichnen am Thomaeum 14 Ø Einführung in die Ausstellung 15 Ø Kubistische Reliefbilder 18 Ø Märchenbuch der Klasse 7n3 19 Ø Der Riese und die Wassernixen 19 Ø ThaTh: Bunbury 20 Ø ThaTh: Probenerinnerungen 21 Ø ThaTh: Regisseur und Schauspieler 22 Ø Zirkus-Workshop 23

Aus aller Welt

Ø Gruß von Atilla 23 Ø Being on Exchange 23 Ø Besuch aus Hasselt 24 Ø Hallo, mein Name ist Hrvoje 25 Ø „Rendez-vous“ ist online 26 Ø DELF 26 Ø Prix des lycéens allemands 27 Ø Zeichnen am Thomaeum 28

Redaktion: ……………. Edmund Kaum Fotos: ……………… Udo Schieferstein Druck: … Petra Söhngen, Dagmar Stotz

In Farbe gibt es den Rundbrief auf unserer Homepage: www.thomaeum.de

Anmeldungen für das Schuljahr 2005/2006

Für die 5. Klasse des kommenden Schuljahres wur-den zunächst 129 Kinder angemeldet. Vier Jungen und ein Mädchen (aus Krefeld, Tönisvorst, Grefrath-Oedt und Viersen) waren an mehreren Schulen ange-meldet und entschieden sich schließlich für eine andere Schule, sodass wir mit 124 Jungen und Mäd-chen und vier 5. Klassen in das Schuljahr 2005/2006 gehen werden: zweimal 32, einmal 31 und einmal 29 Schüler/innen.

Für die Jahrgangsstufe 11 des neuen Schuljahres haben sich acht Schüler/innen der Realschule ange-meldet.

Gesamtüberblick:

Aufgenommene Schüler/innen 124 100 %

Mädchen 43 35 %

Jungen 81 65 %

Kempener 81 65 %

Auswärtige 43 35 %

GY-Empfehlung 112 90,3 %

RS-Empfehlung 10 8,1 %

HS-Empfehlung 2 1,6 %

Kempener Schüler/innen:

Gesamtzahl 81 100 %

Astrid-Lindgren-Schule 7 8,6 %

Friedrich-Fröbel-Schule 4 4,9 %

Regenbogenschule 23 28,4 %

KG Wiesenstraße 24 29,6 %

GGS St. Hubert 13 16,0 %

KG Schmalbroich 2 2,5 %

GGS Tönisberg 6 7,4 %

Kempener Kinder von auswärtigen Grundschulen (Hüls)

2

2,5 %

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Auswärtige Schüler/innen:

Gesamtzahl 43 100 %

Grefrath - GGS Burgweg 8

8

18,6 %

Kerken - St. Petrus Aldekerk 3

3 7,0 %

Wachtendonk - Michael-Schule 7 - St. Martin Wankum 3

10 23,3 %

Krefeld - An der Burg (Hüls) 4 (+2) - Astrid-Lindgren 2

6 14,0 %

Tönisvorst - KG Vorst 8 - GGS Vorst 3 - Corneliusstr. St. Tönis 2 - Am Kirchplatz St. Tönis 1

14 32,6 %

Straelen-Herongen 1 2,3 %

Willich-Weken 1 2,3 %

Zusammensetzung der Klasse mit „Englisch plus Latein“:

Gesamtzahl 29 100 %

Kempener 9 31 %

Auswärtige - Grefrath 3 - Wachtendonk 2 - Krefeld-Hüls 2 - Tönisvorst 12 - Straelen 1 - Willich 1

20 69 %

Entwicklung der Klassen mit „Englisch plus Latein“:

Schuljahr Kempener Auswärtige

2001/02 53 % 47 %

2002/03 59 % 41 %

2003/04 46 % 54 %

2004/05 59 % 41 %

2005/06 31 % 69 %

Unsere alten und neuen Referendare

Verena Bürger, Tim Engartner, Martin Goerlich und Maren Hütter: Vom 1.2.2003 bis zum 31.1.2005 waren sie bei uns und Teil des Thomaeum. Sie haben engagierte und sehr gute Arbeit geleistet und die Schule bereichert. Es war ein ausgezeichneter Jahrgang, der Ausbildungsjahrgang 2003-2005! Wir bedauern sehr, dass es zurzeit am Thomaeum für diese kompetenten jungen Lehrer keine freie Planstelle gibt. Für ihre berufliche wie private Zu-kunft wünschen wir ihnen alles Gute.

Im Namen der „Vier“ verabschiedete sich Herr En-gartner vom Kollegium und suchte im „Beruf mit Kindern“ nach dem „roten Faden“:

Ein Beruf mit Kindern

Kinder, die schwärmen, fürs Leben erwärmen, Kinder, die reden, nicht zerreden, Kinder, die toben, auch einmal loben, Kinder, die schwätzen, auseinandersetzen, Kinder, die denken, ein wenig lenken, Kinder, die nicht berechnen, unterrichten, Kinder, die „bläuen“, mit Englisch erfreuen, Kinder, die dösen, von der Langeweile erlösen, Kindern, die schweigen, die Welt zeigen, Mit Kindern, die staunen, glauben - Mit Ute Schäfer an das Gute unserer Schule glauben. Der rote Faden

Auf der anderen Seite vom Lehrerpult steh ich in aller Schüler Schuld. He, she, it im present tense mit „s“, die Schüler klagen “What a mess!” Lass ich sie Kaugummi kauen oder wird mir das den Unterricht versauen?

Muss mich schützen gegen Geschwafel, d’rum muss der Stoff wohl an die Tafel. Doch muss er wirklich auch ins Heft, wenn die Schüler das doch hassen wie die Pest?

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Soll ich anti-autoritäre 68er- Pädagogik verbannen oder mach’ ich mich da gleich zum Tyrannen? Natürlich zehrt die Schülerschaft am Nervenkostüm, bin aber nicht zart besaitet wie einst Norbert Blüm.

Täglich gab es neue Antworten auf alte Fragen: Was darf ich sagen? Was muss ich sagen? Wo ist er nur, der rote Faden? Im zweiten Jahr ihres Referendariats (Ausbildungs-jahrgang 2004-06) befinden sich Dr. Dorothee Pietzko (Biologie, Chemie) und Stefan Flöth (Deutsch, Sport).

Stefan Flöth

Gerade zu uns gekommen sind Birgit Coersmeier (Deutsch, Philosophie), Dagmar Reiser (Latein, Katholische Religion) und Tanja Schönemann (Mu-sik, Mathematik), deren Ausbildung die Zeit vom 1.2.2005 bis 31.1.2007 umfasst.

Dr. Dorothee Pietzko, Tanja Schönemann und Birgit

Coersmeier

Dagmar Reiser

Der Jüngste im Kollegium: Martin Hoffmann

Seit dem 1. Februar 2005 hat das Thomaeum einen neuen Lehrer – früher war das Wort „Junglehrer“ gebräuchlich – mit den Fächern Mathematik und Informatik. Martin Hoffmann ist der erste „studierte“ Informatiker der Schule, denn die Kollegen Adler, Käberich und Krüger haben die Lehrbefähigung in Informatik erst nach ihrem Erststudium über Zertifi-katskurse erworben. Herr Hoffmann stellt sich kurz selbst vor:

„Kurze Biographien bei Romanen haben mich immer mit Neid und Erstaunen erfüllt. Die Schriftsteller schienen ein unglaublich aufregendes Leben zu füh-ren und ungemein exotischen Hobbys zu frönen. Nun war ich nie Goldsucher am Klondike, Hochsee-fischer oder Minenräumer, genauso wenig bin ich einer der letzten Meister einer fast ausgestorbenen Kampfsporttechnik, restauriere in meiner Freizeit weder Oldtimer noch Rüstungen, noch habe ich eine eigene Religion gegründet. Vielleicht bin ich deshalb nie Autor geworden. Nichtsdestotrotz will ich versu-chen mich kurz vorzustellen.

Aufgewachsen bin ich in der kleinen Stadt Lengerich in Westfalen, genau zwischen Münster und Osna-brück gelegen. Schon während meiner Schulzeit haben mich die naturwissenschaftlichen Fächer be-geistert und die Arbeit mit Jugendlichen hat mir sehr viel Spaß gemacht. So habe ich mich, nachdem ich meinen Wehrdienst abgeleistet hatte, zu einem Lehr-amtsstudium der Fächer Mathematik und Informatik in Münster entschieden.

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Nach dem Studium hieß es dann auf ins Referendariat und zwar am Studienseminar Mönchengladbach. Für die praktischen Erfahrungen war das Albertus-Mag-nus-Gymnasium in Viersen-Dülken zuständig. Die netten Menschen, die ich in diesen beiden Jahren kennen lernen durfte und die schöne Umgebung ha-ben mir so gut gefallen, dass ich beschloss, am Nie-derrhein zu bleiben.

Seit dem 1.2.2005 bin ich nun am Thomaeum und von allen herzlich empfangen worden. Ich fühle mich in der neuen Umgebung sehr wohl und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit den Schülern, Eltern und Kollegen.“

Martin Hoffmann

Martin Hoffmann

Wiedersehen beim Ehemaligentreffen am 12. März

Nach drei Jahren lud das Thomaeum seine Ehema-ligen erneut zu einer Wiedersehensfeier ein, die die Jahrgangsstufe 12 unter Leitung von Herrn Bürsch-gens bestens organisiert hatte. Julia Beulertz, Anna-Maria Medici und Jakob Kurpierz, die „Cheforgani-satoren“ hatten alles und alle perfekt im Griff. Dass nahezu alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangs-stufe 12 engagiert im Einsatz waren, ist besonders erwähnenswert. Beim Aufräumen nach Mitternacht waren allerdings nicht mehr ganz so viele da.

Wie war es früher im Thomaeum? – So überschrieb Tina Kreibich ihren Bericht in der Rheinischen Post vom 14. März, in dem es dann unter anderem heißt: Gut, dass alle Ehemaligen einen Button mit Namen und dem Abiturjahrgang am Revers tragen, denn für einige liegt die Schulzeit ein halbes Leben zurück. Nicht ganz so lange her ist es für Florian Sobetzko. 1993 liest man auf seiner Brust.

Als die Einladung zum Fest der Ehemaligen eintraf, kam beim Wahl-Aachener sofort „dieses Gefühl“ auf. „Wir waren immer ein bisschen Stolz darauf, Tho-maeer zu sein“, sagt Sobetzko. Er ist gekommen, um Freunde zu treffen, um zu sehen, was sich in den letzten zwölf Jahren seit Bestehen des Abiturs verän-dert hat und „um noch einmal heimlich auf dem Klo eine zu rauchen“, lacht er. Heute kann er auch über die Eskapade von damals lachen. [...]

So ist es auch für Nikolas und Sofia, die beide vor drei Jahren noch die Schulbank drückten. So schnell schon Sehnsucht? Kaum aus der Schule raus, treibt es sie schon wieder zurück. Beide studieren auf Lehr-amt, und Sofia macht derzeit sogar ein Praktikum an alter Wirkungsstätte. Das Ehemaligentreffen ist für sie eine gute Gelegenheit, in Kontakt zu bleiben mit „ihrem“ Thomaeum.

Gut 200 Ehemalige hatten an diesem Samstagabend den Weg in ihre alte Schule zurückgefunden.

„Abi 2006“: Joana Zenker, Maren Alke, Jakob Kurpierz und Lara Czepan

Dominik Schmithausen, Anna Medici, Julia Beulertz und Sylvia Glauer

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Frau Köhlers 10n2

„Schülercafé am Thomaeum“: das Konzept der Klasse 10n2

Im Politikunterricht der Klasse 10 ist laut Lehrplan ein Wirtschaftthema vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10n2 haben mit mir abge-sprochen, im Rahmen dieses Themenbereiches die Gründung einer Schülerfirma als Unterrichtsprojekt durchzuführen. Ziel ist es, ein Schülercafé zu grün-den.

Ein solches Café schafft eine Kommunikationsmög-lichkeit, die wir in dieser Form noch nicht an unserer Schule haben. Es wäre ein Ort der Kommunikation sowohl zwischen Schülern als auch zwischen Lehrern und Schülern. Darüber hinaus besäße die Schule dann eine feste Einrichtung, die am Tag der offenen Tür und am Elternsprechtag genutzt werden kann.

Die Klasse arbeitet im Moment in verschiedenen Projektgruppen daran, das Schülercafé zunächst ein-richten und es dann im nächsten Schuljahr als Firma betreiben zu können.

Mit der Durchführung eines derartig komplexen Pro-jektes erlernen die Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl von Kompetenzen, die über den normalen Unterricht hinausgehen. Neben Teamfähigkeit (Ar-beit in festen Projektgruppen), Organisationsfähigkeit (Beschaffung von Ausstattungsgegenständen) sowie Verantwortungsbewusstsein für ein großes Projekt über einen längeren Zeitraum werden Kenntnisse über verschiedene Unternehmensformen sowie wirt-schaftliche Zusammenhänge vermittelt. Das Gelingen eines solchen Projektes steigert auch das Selbstbe-

wusstsein der Schülerinnen und Schüler. So treten sie zum Beispiel vor einer größeren Gruppe mit einer vorbereiteten Präsentation auf und werden die Firma zunehmend selbstständig führen. All diese Fähigkei-ten werden im späteren Berufsleben immer mehr gefordert, sodass die Durchführung eines derartigen Projektes für die Beteiligten eine Bereicherung ihrer Ausbildung am Thomaeum darstellt.

Um eine möglichst große Akzeptanz für das Projekt zu erzielen, möchten die Schülerinnen und Schüler das Schülercafe zusammen mit Eltern und Lehrern, also mit der gesamten Schulgemeinde, auf den Weg bringen.

Während der Arbeit in den Projektgruppen hat sich herausgestellt, dass in verschiedenen Bereichen die Mithilfe und Unterstützung von Eltern unverzichtbar ist. So werden Sponsoren für bestimmte Ausstat-tungsgegenstände gesucht:

Ø Wer hat zum Beispiel einen gebrauchten Kühlschrank oder Herd, eine Küche oder Kühltheke, Einrichtungsgegen- stände, die zur Verfügung gestellt werden können?

Ø Wer kann Geschirr, Gläser, Besteck, Küchenutensilien zur Verfügung stellen?

Ø Wer hat Verbindungen, um eventuell Tische und Stühle in ausreichender Menge zu besorgen?

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Darüber hinaus brauchen die Schülerinnen und Schüler Unterstützung bei der Einrichtung des Schü-lercafes:

Ø Wer kann Elektroleitungen für die Kü- chengeräte verlegen und einen Elektro- herd anschließen?

Ø Wer kann eine Küche aufbauen oder eine Theke einbauen?

Ø Wer kann Fliesenarbeiten durchführen?

Ø Wer kann Installationsarbeiten für die Küche ausführen?

Ø Wer kann den Raum streichen?

Da die Schülerinnen und Schüler während des Vor-mittages – von vereinzelten Freistunden in der Ober-stufe abgesehen – Unterricht haben, können sie das Café nicht alleine bewirtschaften. Deshalb werden Mütter oder Väter gesucht, die bereit sind, an einem Vormittag der Woche bzw. im zweiwöchentlichen Rhythmus im Café ehrenamtlich mitzuarbeiten.

Außerdem suchen die Betreiber des Schülercafés (Schülerinnen und Schüler der Klasse 10n2) einen Metzger und einen Bäcker, der bereit ist, das junge Unternehmen zu günstigen Konditionen zu beliefern.

Eltern, die helfen können und wollen, werden gebe-ten, sich über das Sekretariat der Schule an Frau Köhler oder direkt an Herrn Pluschke (Vorsitzender des Fördervereins) zu wenden.

Ich hoffe, einerseits Ihr Interesse an diesem Projekt geweckt zu haben und andererseits, dass Sie die Klasse 10n2 und mich bei der Durchführung dieses großen Projektes unterstützen werden, denn nur ge-meinsam können wir den Lebensraum Schule für Ihre Kinder verbessern und angenehmer gestalten.

Marion Köhler, Klassenleiterin der 10n2

Schülercafé am Thomaeum: Stand der Dinge / Wettbewerb

Im folgenden Artikel stellen die Schülerinnen und Schüler den aktuellen Stand ihres Projektes vor.

Wir haben die Klasse in fünf Projektgruppen aufge-teilt:

Ø Information der Elternschaft, der Schülerinnen und Schüler, Werbung

Ø Erstellung von Bedarfslisten

Ø Gestaltung des Raumes und Innenein-richtung

Ø Rechtliche Grundlagen/Finanzen

Ø Sponsoring

In allen Gruppen wird fieberhaft gearbeitet, um noch vor den Osterferien die Schulgemeinde über unsere Ideen in Form einer Präsentation zu informieren.

Die „Bedarfsgruppe“ hat inzwischen eine lange Liste mit all den Gegenständen erstellt, die wir zur Ein-richtung und auch zum Betrieb des Cafés brauchen.

Die Rechts- und Finanzgruppe hat sich über ver-schiedene Unternehmensformen informiert. Wahr-scheinlich wird unsere Firma eine Schüler-AG sein. Durch den Verkauf von Anteilsscheinen erhoffen wir einerseits das notwendige Startkapital zu bekommen und andererseits viele „Miteigentümer“ zu gewinnen, die verantwortungsvoll mit unserem Café umgehen. Dieses Startkapital wird jedoch keinesfalls ausrei-chen, um das Café einzurichten, sodass wir auf die Hilfe von Eltern angewiesen sein werden. Wir wer-den für unsere Firma den Firmenvorstand mit seinen verschiedenen Funktionen besetzen. Des Weiteren wird ein Aufsichtsrat bestellt, und einmal im Jahr findet eine Jahreshauptversammlung (Versammlung aller Anteilseigner) statt. Auf dieser Versammlung muss der Firmenvorstand Rechenschaft über das Geschäftsjahr (bei uns ein Schuljahr) ablegen. Da es sich bei unserem Projekt um ein Unterrichtsprojekt handelt, muss unsere Firma nicht angemeldet werden und sind wir umsatzsteuerfrei, so lange unser Umsatz unter 30.000 € im Jahr bleibt.

Die Gestaltungs- und Inneneinrichtungsgruppe ist dabei, verschiedene Einrichtungsmöglichkeiten an-hand von maßstabsgetreuen Plänen und Modellen zu entwerfen.

Die Sponsorengruppe stellt im Moment eine Liste von möglichen Sponsoren zusammen und wird diese in nächster Zukunft ansprechen und das Projekt vor-stellen.

Die Informations- und Werbegruppe ist auf der Suche nach einem passenden Namen und einem Logo für unser Café am Thomaeum. Wir möchten an dieser Stelle einen Wettbewerb starten, bei dem alle mitmachen können. Schickt uns einen Vorschlag für einen Namen und/oder ein Logo für unser Café. Sendet eure Vorschläge an das Thomaeum (z.Hd. Klasse 10n2) oder gebt sie im Sekretariat (Sammel-box) ab. Eine noch zu besetzende Jury (Leh-rer/Schüler/Eltern) wird über die Vorschläge ent-scheiden. Der Sieger erhält einen Gutschein für das Schülercafé!

Macht mit bei unserem

Wettbewerb!

Wir suchen für unser Schülercafé einen guten

Namen und ein Logo!

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Schulinterne Lehrerfortbildung am 23. Februar 2005

Unser diesjähriger allgemeiner pädagogischer Tag hatte das Thema „Formen des selbstständigen Ler-nens und Arbeitens in der Mittelstufe“.

Der schulinternen Lehrerfortbildung vorausgegangen war eine Befragung des Kollegiums im vergangenen Jahr. Durch einen Fragebogen wurde eine Be-standsaufnahme bisheriger Fortbildungen gemacht und durch eine Selbstuntersuchung der Bedarf und mögliche Themenbereiche einer allgemeinen Fort-bildung für das Kollegium ermittelt. Die Befragung des Kollegiums ergab den Schwerpunkt „neue Lehr- und Lernformen im Unterricht“, zusammen mit dem Wunsch der verstärkten Zusammenarbeit der Fachgruppen und/oder der in einer Stufe unterrich-tenden Fachlehrer/innen. Dem Kollegium erschien es weiterhin sinnvoll, das Hauptinteresse auf die Jahr-gänge der Mittelstufe zu legen, da hier – anders als in der Erprobungsstufe – noch kein Konzept für ver-stärktes und bewusstes methodisches Arbeiten für unsere Schule vorliegt.

Zu unserer Unterstützung luden wir zwei auf unsere Thematik spezialisierte Moderatorinnen ein, die uns, nach vorheriger Absprache, durch den Tag führten. In einem Einführungsvortrag, der darauf einging, wel-chen vielfältigen Einflüssen die Schülerschaft heute ausgesetzt ist und welche Erwartungen bezüglich der Schlüsselqualifikationen an sie gestellt werden, wurde deutlich herausgearbeitet, welche Bedingun-gen, Möglichkeiten und Fertigkeiten im Unterricht gezielt zu schaffen bzw. zu vermitteln sind. Metho-den des Unterrichts und die Funktion der Unterrich-tenden müssen reflektiert und miteinander in Ein-klang gebracht werden.

In den beiden nachfolgenden Arbeitsphasen in kleine-ren Gruppen probierten wir selbst verschiedene elementare Lern- und Arbeitstechniken (Mikrome-thoden) aus und reflektierten die Möglichkeiten, die sich im Unterricht durch die jeweilige Methode bie-ten. Konsequenterweise versuchten wir auch den nächsten Schritt des Einsatzes komplexerer Struk-turen im Makromethodenbereich .

Als unser Ziel zeichnete es sich bald recht deutlich ab, möglichst fachbereichsorientiert, eine spiralför-mige Anordnung aufeinander bezogener Methoden zu entwickeln und diese in den Jahrgangsstufen mit-einander zu verzahnen. Dies wurde an diesem Fort-bildungstag in ersten Ansätzen skizziert.

Unser diesjähriger allgemeiner pädagogischer Tag hat somit eine Wirkung auf zwei Ebenen. Zum einen hat das Kollegium an diesem Tag Anregungen und Anstöße bekommen, die als Einzelelemente direkt umsetzbar sind. Zum anderen ist der Fortbildungstag als Einstieg zu sehen in einen längerfristig angelegten Prozess, in dem für die Mittelstufe über alle Fächer hinweg ein verbindliches Konzept methodischer

Schwerpunkte und Einübungsphasen in enger Ver-zahnung mit unterschiedlichen fachlichen Inhalten erarbeitet und umgesetzt werden wird. Der nächste Schritt dabei ist die entsprechende Arbeit in den Fachkonferenzen, die dann ihrerseits wieder Mode-ratoren zu spezifischen Themen einladen und befra-gen können.

Gudrun Vetter-Rehkämper

„Pilotprojekt“ Begabtenförderung

Die Schülerinnen und Schüler, die am Begabtenför-derungsprojekt der Klassen 7a und 7n3 teilgenommen hatten, trafen sich am 8. März mit ihren Eltern und Lehrern im Musikraum und präsentierten – meist mit Hilfe von PowerPoint – die Ergebnisse ihrer Arbeit.

Nachdem Frau Dr. Pietzko, die das Projekt betreute, noch einmal kurz über die Zielsetzung informiert hatte, waren die Schülerinnen und Schüler selbst an der Reihe. Was sie erarbeitet hatten und wie sie ihre Projekte vorstellten, das war beeindruckend. Hier die Themen:

® Konrad Czerwinski, Gotische Kirchenbauweise ® Tobias Brimmers, Die Bundesligatabelle nach 30 Minuten Spielzeit ® Gereon Kanders, Eine neue Homepage für die Theater-AG ® Johanna Niehoff, Das Schlagzeug ® Markus Sondermann, Die Verbesserung der Weltrekorde im Schwimmen

Eine andere Form der Förderung nehmen Johanna Frickel und Apolonia Gottwald in Anspruch, indem sie am Französisch- bzw. Mathematikunterricht der Klasse 8 teilnehmen.

In welcher Form die Begabtenförderung am Gymna-sium weitergeführt werden kann, wurde anschließend zwischen Schülern, Eltern und Lehrern diskutiert und steht auf der Tagesordnung der nächsten Lehrerkonferenz. Die Verantwortung für die Koordination liegt bei Herrn Lange.

Chemie-Olympiade und

„Jugend forscht“ 2005

Beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Kre-feld gewannen Patrick Bongen (Jahrgangsstufe 13) und Mark Derks (Jahrgangsstufe 12) im Fachbereich CHEMIE zum dritten Mal in Folge. Sie qualifizierten sich damit für den Landesentscheid in Leverkusen, bei dem sie letztes Jahr den dritten Platz belegten.

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Zusätzlich nahmen unsere beiden „Chemie-For-scher“ auch an der Chemie-Olympiade teil, bei der sie die 2. Runde erreichten und eine ihre Leistungen würdigende Urkunde erhielten. Im Begleitschreiben heißt es: „Die Aufgabenlösungen zeigen beachtliche Leistungen in der Chemie, die weit über das her-kömmliche Verständnis der Sekundarstufe II hinaus-gehen.“

Bürgermeister Karl Hensel empfing die beiden und ihren Betreuungslehrer, Herrn Nowotzin, am 9. März im Rathaus der Stadt Kempen.

Ihr diesjähriges Jugend-forscht-Projekt stellen Patrick und Mark selbst vor:

„Das war Nummer drei!“. Mit diesen Worten verlie-ßen wir am Dienstag, dem 15. Februar 2005, das Seidenweberhaus. Im Schlepptau den uns noch nicht ganz bewusst gewordenen 3. Sieg auf regionaler Ebene in Folge.

Alles begann, wie auch bei unseren vergangenen „Jugend-forscht“-Arbeiten, fast zehn Monate vor dem Wettbewerb mit der Suche nach einem neuen Thema für unser Projekt. Dass diese Arbeit um einiges an-spruchsvoller und damit auch arbeitsintensiver wer-den würde als unsere letzten zwei Forschungs-projekte, war uns zum Zeitpunkt der Themenauswahl noch nicht bewusst.

Über einen Zeitungsartikel der Frankfurter Allgemei-nen Zeitung, den uns Herr Nowotzin zukommen lies, erfuhren wir zum ersten Mal vom Einsatz so ge-nannter Bor-Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen als Wasserstofflieferanten für Brennstoffzellen. Da sich dieses Thema optimal in die derzeitige Energieprob-lematik einfügen ließ, stand das Thema unserer Ar-beit fest. Nach zwei Monaten Einarbeitungszeit in die existierende Fachliteratur konnten wir mit der eigent-lichen Forschungsarbeit beginnen. Dabei hielten wir an unserem erfolgreichen Konzept fest, unsere Arbeit auf drei elementaren Eckpfeilern aufzubauen: Grundlagenforschung, neue Synthesewege und in-dustrielle Anwendung sind die drei Stützen, die bis-her immer zum Erfolg führten.

Die Arbeit mit Bor-Stickstoff-Wasserstoff-Verbin-dungen, so wurde uns schnell klar, gestaltete sich nicht so „einfach“, wie wir es von unseren anderen Projekten gewöhnt waren. Insbesondere, weil es sich um ein aktuelles Thema handelt, was bedeutet, dass zum einen Informationen dünn gesät sind und zum anderen die aktuelle Forschung ein sehr hohes Ni-veau hat. Dennoch konnten wir durch die Entwick-lung von neuen Syntheseanlagen und Synthesewegen ein dem aktuellen Stand der Forschung durchaus ebenbürtiges Projekt aufbauen.

Bei einem Seminar von RWE Essen und ZBT (Zent-rum für Brennstoffzellentechnik) in Duisburg zum Thema Brennstoffzellen und aktuelle Energieproble-matik bot sich uns die Möglichkeit, mit dem (noch nicht ganz fertigen) Forschungsprojekt vor der Prä-sentation auf dem Regionalwettbewerb vorstellig zu

werden. Durch Gespräche mit hochrangigen For-schungsmitarbeitern beider Einrichtungen konnten wir uns über interessante und uns bisher unbekannte Aspekte der Brennstoffzellentechnik informieren und gleichzeitig mit unserem Projekt wirtschaftliche Al-ternativen zur derzeitigen Wasserstoffspeicherung liefern.

Zudem nahmen wir mit der ESA (European Space Agency) und dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) Kontakt auf, wo sich führende Mit-arbeiter der Forschung und Entwicklung sehr interes-siert zeigten. Da auch die Europäische Weltraum-behörde zum einen an regenerativen Energien forscht und zum anderen die Brennstoffzellen-Technik in der Raumfahrt zum Tragen kommen kann, halten wir weiterhin direkten Kontakt mit Forschungsleitern von ESA und DLR.

Nach der Fertigstellung unseres Projektes galt es, die Präsentation für den Regionalwettbewerb zu ent-wickeln. Auch hier gingen wir nach gewohntem Muster vor. Im Vordergrund stand dabei eine klare und verständliche Präsentation, die durch Demon-strationen an einer Brennstoffzelle und Synthesean-lagen komplettiert wurde. Bei unseren Präsentationen legten wir immer Wert darauf frei vorzutragen, was uns mit jedem Wettbewerb besser gelang. So ist es uns mittlerweile möglich, uns auch vor hochrangigen Chemikern mit einer gewissen Professionalität zu präsentieren.

15. Februar 2005, 7 Uhr in der Früh. Mit leichter Nervosität gehen wir in das Seidenweberhaus in Krefeld, wo wir – das ist mittlerweile schon Tradition – zunächst einen Rundgang machen. Erstaunt stellen wir fest, dass der Fachbereich Chemie in diesem Jahr mit 12 Teilnehmern in der Kategorie „Jugend forscht“ der am stärksten vertretene Bereich über-haupt ist. Dann machen wir uns an den Aufbau unse-res Standes. Es gibt diesmal diverse Probleme, die Murphys Gesetz in Perfektion bestätigen.

Nach zwei Stunden sind wir fertig und dann stellen wir uns der Jury, die aus zwei Gruppen von je drei Chemikern aus Forschung und Industrie besteht. Zu unserer Überraschung verläuft die Präsentation in diesem Jahr völlig anders, als in den letzten zwei Jahren. In der Regel werden die Jury-Mitglieder durch die Jungforscher in einem Vortrag, der circa zehn Minuten dauert, über Projekt und Unter-suchungsergebnisse informiert. Bei uns jedoch be-ginnt nach fünf Minuten eine angeregtes Gespräch mit der Jury, in dem die Jurymitglieder wissbegierig genaue Details unserer Synthese und unsere Ergeb-nissen kennen lernen wollen. Fast 30 Minuten bleibt die Jury bei uns, um sich von unserem Konzept über-zeugen zu lassen.

Auch die zweite Jury-Gruppe ist von unserem Kon-zept begeistert, obwohl ein Jury-Mitglied, das uns auch schon letztes Jahr förmlich in die Zange ge-nommen hatte, zwischenzeitlich spitzfindige Bemer-kungen macht.

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Den Rest des Tages bis zum Beginn der Feierstunde bleiben wir ziemlich angespannt, immer mit Blick auf die übrige Konkurrenz, die in diesem Jahr so stark wie noch nie ist. So lässt auch die Jury in ihrer späte-ren Ansprache zur Feierstunde verlauten, dass alle diesjährigen „Jugend-forscht“-Arbeiten ein höheres Niveau haben als im Jahre 2004. Auch die Anzahl der Projekte – 150 an der Zahl mit über 300 Teilnehmern – lässt den Regionalwettbewerb „Linker Niederrhein“ auch dieses Jahr wieder zum größten Regionalwett-bewerb der Bundesrepublik werden.

Auf der Feierstunde spricht auch dieses Jahr wieder der Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, und zum Leidwesen der Jungforscher zieht sich das Programm über zwei Stunden hin. Denn keiner der Teilnehmer kann die zwei Stunden wohl völlig entspannt genie-ßen. Die Anspannung steigert sich bis zum Beginn der Preisverleihung ins Unermessliche. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fachbereiche alphabetisch rückwärts aufgerufen werden, was bedeutet, dass vor dem Fachbereich Chemie vier andere Fachbereiche die Bühne betreten und jedes der knapp 20 Projekte eines jeden Fachbereichs geehrt wird.

Als letztes Projekt im Fachbereich Chemie werden wir aufgerufen und erhalten – gemeinsam mit einer anderen Arbeit – den ersten Preis und die Zulassung zum Landeswettbewerb, die uns durch Hartmut Schmitz, dem Organisator der Veranstaltung über-reicht wird.

Diese Platzierung kam für uns, wie bislang in jedem Jahr, völlig unerwartet. Nun dürfen wir uns also wie-der im Kommunikationszentrum der BAYER-WERKE Leverkusen mit 10 Konkurrenten messen, die ihre Regionalwettbewerbe ebenfalls gewonnen haben. Hier bilden Führungskräfte der deutschen Wirtschaft und von angesehenen Instituten und For-schungseinrichtungen die Jury. Wir freuen uns auf diese vier spannenden, informativen und sehr lehrrei-chen Tage bei BAYER in Leverkusen.

Patrick Bongen, Michael Nowotzin und Mark Derks

Unser Projekt befasst sich mit dem Einsatz von Ener-gieträgern auf der Basis von Bor-Stickstoff-Wasser-stoff-Verbindungen. Da diese in Form von Feststof-fen vorliegen, bieten Bor-Stickstoff-Wasserstoff-Verbindungen eine wirtschaftliche Alternative zu Wasserstoffgas, da im Gegensatz zu diesem, schwere Drucktanks, wie sie in einem Brennstoffzellen-Fahr-zeug nötig wären, vollständig entfallen. Darüber hinaus benötigen Bor-Stickstoff-Wasserstoff-Verbin-dungen nur einen Bruchteil des Platzes, den Wasser-stoffgas einnehmen würde. Als Beispiel: 30g (1 Ess-löffel) der von uns synthetisierten Verbindung setzt ca. 66 Liter Wasserstoff frei.

Um eine möglichst effiziente Synthese zu erreichen, entwickelten wir eigene Syntheseanlagen und Syn-thesewege. Um die Umsetzung der Edukte zu erhö-hen, haben wir unterschiedliche Möglichkeiten der Optimierung untersucht und sind durch Kombination bereits bekannter Synthesewege und neuer selbst entwickelter Wege zu einer eigenen Syntheseoptimie-rung gelangt, die es uns ermöglicht, eine hohe Aus-beute der gewünschten Verbindungen bei minimalem Energieaufwand zu erzielen. Die Syntheseprodukte haben wir in unterschiedlichsten Versuchsreihen auf ihren Einsatz als Wasserstofflieferanten für Brenn-stoffzellen untersucht. In unserer Arbeit können wir auf der Basis der Synthese und der gewonnenen Da-ten eine wirtschaftliche Alternative zu derzeitigen Wasserstoffspeichertechnologien liefern.“

Bundeswettbewerb Fremdsprachen

Beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen können Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8-11 ihre Kenntnisse in vielen Fremdsprachen unter Be-weis stellen. Neben den in der Schule unterrichteten Sprachen Englisch, Französisch und Latein kann man zum Beispiel auch mit Chinesisch, Polnisch oder Tschechisch teilnehmen. Der Wettbewerb richtet sich besonders an die Schülerinnen und Schüler, die sich durch gute Leistungen auszeichnen.

Nachdem meine Lehrer mir von dem Wettbewerb erzählten, habe ich dieses Jahr mitgemacht. Meine Wettbewerbssprachen waren Englisch und Franzö-sisch, denn Schüler der Klasse 10 dürfen nicht nur mit einer Fremdsprache antreten. Die Aufgaben be-standen im Wesentlichen aus Leseverständnis, Wort-ergänzung, Hörverstehen und Landeskunde. Darüber hinaus musste ich mich zu Hause mit den vorgege-benen Themen beschäftigen und mich ausgiebig darüber informieren. Für die englischen Aufgaben-teile befasste ich mich mit dem Thema Schottland, in Französisch mit der Côte d’Azur und der Provence. Des Weiteren musste ich noch für jede Sprache eine Kassette präparieren, die ich vorher mit Hilfe meiner Lehrerinnen Frau Nienhaus (Französisch) und Frau Vetter-Rehkämper (Englisch) mit einem vorgege-

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benen Text und einer eigenen freie Äußerung zu meinem Thema besprochen hatte.

Schließlich wurde ich am 20. Januar 2005 in das Gymnasium am Moltkeplatz in Krefeld eingeladen, wo alle angemeldeten Schüler aus der Umgebung ihre Prüfungen ablegen sollten. Die Atmosphäre unter uns Teilnehmern war recht entspannt, denn keiner hatte den brennenden Ehrgeiz mitgebracht, als Bundessieger abzuschließen. So ließen sich die Auf-gaben noch leichter lösen. Die Gruppe war mit 10 Leuten auch recht klein. Später stießen noch einige Neuntklässler dazu, die nur mit einer Sprache teil-nahmen. In meiner ersten Wettbewerbssprache Eng-lisch lag der Schwerpunkt auf einer in 60 Minuten selbstständig zu verfassenden Geschichte über einen Tag am Loch Ness, in Französisch musste ich eine Bewerbung für ein Praktikum in einer „colonie de vacances“ schreiben. Alle Aufgabenteile wurden hintereinander geprüft, sodass wir nach vier Stunden erschöpft nach Hause gingen.

Die Ergebnisse werde ich voraussichtlich erst im Mai erhalten. Den Teilnehmern, die mehr als 80% der Punkte erreichen, blühen Bar- und Sachpreise sowie Sprachreisen und Teilnahmen an internationalen Seminaren und Sommerakademien.

Obwohl die Vorbereitungen zeitaufwendig waren, bin ich rückblickend sehr froh teilgenommen zu haben, weil es in jedem Fall eine außergewöhnliche Erfah-rung und eine gelungene Abwechslung zum Schul-trott war. Im Mai werde ich sehen, was 'rausgekom-men ist ...

Alina Hoffmann, 10an1

„Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Nur schade, dass es eine

Dornkrone ist.“

Martin Mayntz, Jahrgangstufe 12, nahm mit Erfolg am 6. Landeswettbewerb „Philosophischer Essay“

teil. Seine gute Leistung wurde mit einer Urkunde gewürdigt. Hier ein Auszug aus seinem Aufsatz zum Thema „Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Nur schade, dass es eine Dornkrone ist.“

Philosophen unter sich: Martin Mayntz und Udo Schieferstein

Diese Aussage besagt, dass die Menschheit am An-fang der Nahrungskette steht. Wir wissen zwar nicht, ob wir wirklich die Krone der gesamten Schöpfung sind (da wir noch nicht alle Planeten erkundet haben), aber man geht davon aus, dass die Lebens-bedingungen, die wir auf der Erde finden, nirgendwo anders so existieren.

Also nehmen wir unsere Erde und all ihre Bewohner und all ihre Pflanzen und all ihre Lebensräume als die „Schöpfung“. So sehen wir, dass wir vielen Tie-ren körperlich überlegen sind (z.B. Makrelen, Haus-hamster), aber auch vielen Tieren körperlich unter-legen sind (Elefanten, Löwen). Diese Tatsache über-gehen wir aber, indem wir Waffen erfinden und sie mit unserem Verstand benutzen.

Wir sind zwar von der Pflanzenwelt abhängig (Pho-tosynthese), aber das hält uns nicht davon ab, pro Tag mehrere Quadratkilometer Regenwald abzuhol-zen. Also sieht man, dass wir die Herrscher unseres Planeten sind, weil wir mit der Natur tun und lassen können, was wir wollen. Wir sind die Krone der Schöpfung, da wir über andere bestimmen können.

Der zweite Satz besagt nun, dass wir als Krone (oder Herrscher) eher unbrauchbar sind, da wir eine Dorn-krone seien.

Man muss sich nun natürlich fragen, wie man darauf kommt, dass wir eine Dornkrone seien. Sieht man sich die Erfolge an, die wir in letzter Zeit in der Wissenschaft verbucht haben, so muss man sich eingestehen, dass wir durch Autos, die weniger der Umwelt schaden, die Umweltverschmutzung ver-hindern. Wir schützen Tierarten, die bedroht sind (zwar nur durch uns), und versuchen sie umzusie-deln. Und neueste Studien haben ergeben, dass das

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allererste Ozonloch in zehn oder fünfzehn Jahren wieder vollständig verschwunden sein wird.

Jedoch weiß man, dass diese Schäden ohne mensch-liches Einwirken erst gar nicht entstanden wären. Also warum sollte ein solches „Problemkind“ der Herrscher eines ganzen Planeten sein?

Nun stellt sich aber auch die Frage, ob diese Sachen nicht vorherbestimmt sind. Ob es nicht einen Plan gibt, in dem schon lange feststeht, dass wir durch langjähriges und kontinuierliches Zerstören unserer Umwelt nicht das Richtige tun. Dass nach uns ein noch mächtigeres Wesen kommt, das nur auf diese Art mit CO²- verseuchter Luft überleben kann. Vielleicht müssen erst alle Menschen sterben, um das herauszufinden. Manchmal entsteht nur aus dem Tod neues Leben.

Aber sieht man sich die momentane Situation unse-rer Welt an, so kann man die Spezies Mensch nicht wirklich einordnen. Natürlich stehen wir in der Biologie als Säugetier fest. Das sieht man an den Ähnlichkeiten zu den anderen Säugern. Aber wenn wir die Krone der Schöpfung sind, dann müssten wir doch eigentlich etwas Besseres sein. Die Tatsache, dass wir sprechen, begreifen, aufrecht gehen und denken können ist natürlich ein gutes Beispiel dafür. Aber es gibt noch einen anderen Hinweis. Wir kön-nen, ohne dass es unser Instinkt befiehlt, darüber entscheiden, ob wir einem das Leben nehmen oder nicht.

So sehr unser Körper auch an ein Säugetier erinnert und unser Denken an das eines höheren Wesens, so sehr erinnert unser Handeln an das eines Virus.

Sieht man sich die Weltgeschichte an, so kann man sehen, dass wir (die Menschheit) uns seit mehr als 2000 Jahren exponentiell vermehren. Säugetiere haben einen bestimmten Lebensraum, den sie nor-malerweise nicht ausdehnen. Gesetzt den Fall, dass es mehr Futter gibt, so steigt auch die Anzahl der Tiere. Gibt es weniger Futter, so gibt es auch weniger Tiere (Ratten zum Beispiel töten ihre Artgenossen, sofern sie an Futtermangel leiden). Wir haben in den letzten Jahren durch die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen, durch Kriege und klimabedingte Katastrophen einen Teil dazu beigetragen, die Überbevölkerung gering zu halten. Jedoch auf eine unmenschliche Art, die besser durch Verhütung und Aufklärung abgelöst würde.

Ein Mensch breitet sich immer weiter aus und scha-det der Umwelt und zerstört langsam die Erde. Ein Virus tut dasselbe. Es breitet sich aus und schadet von seiner Stammzelle aus dem Organismus, bis dieser ausgelöscht ist.

Alle Realisten wissen natürlich, dass diese Art zu leben unser Verhängnis sein wird und dass diese Dornkrone das Leben auf unserem Planeten auslö-schen wird. Somit ist die Aussage richtig. Wir sind das Prunkstück der Schöpfung, das das Gesamtpro-dukt zerstören wird.

Erneuter Erfolg für unser junges TTT

Nachdem das sehr junge Thomaeum-Tennis-Team die Kreismeisterschaft in der Altersgruppe der Jüngsten ans Thomaeum holen konnte, musste es sich diesmal in einer älteren Jahrgangsgruppe bewähren.

Das erste Vorrundenspiel gegen St. Tönis war das spannendste im bisherigen Turnierverlauf, weil der Gegner durchweg körperlich stark überlegen war und auch sehr gutes Tennis zeigte. Nach mehr als zwei-einhalb Stunden stand das knappste aller Ergebnisse fest: Das Thomaeum siegte bei einem Spielstand von 3:3 nach vier Einzeln und zwei Doppeln mit insge-samt 29 zu 28 Spielen. Somit war man mit doch sehr viel Glück, aber auch Können ins Endspiel gekom-men. Hier setzte sich allerdings die große Klasse des Thomaeer-Teams durch, und unsere Jungen siegten über die Gegner der Liebfrauenschule aus Mülhausen mit 4:0.

Damit wurde der diesjährige Titel des Kreismeisters wieder ans Thomaeum geholt und Max Hamelmann, Thomas Hanzen, Gilles Dupont und Justus Kops nehmen nun an der nächsten Runde auf Bezirksebene teil. Hier wird sich zeigen, ob sie sich auch weiter behaupten können. Die Mannschaft ist allerdings sehr optimistisch und trainiert dafür fleißig und mit viel Ehrgeiz.

Dieter Cistecky

Eisschnelllauf-Kreismeisterin Julia Prein (7n3)

Am Samstag, dem 19.02.2005, fanden im Eissportzentrum Grefrath wieder die Kreismeisterschaften der Schulen im Eisschnelllauf statt. Bei trockenem Wetter starteten Schüler und

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Schülerinnen aus dem gesamten Kreis Viersen, aber auch aus Krefeld und anderen benachbarten Städten.

Jeder Teilnehmer konnte als Einzelläufer starten und auch im Team für die Staffel der Schule. Für eine Staffel wurden je 4 Schüler/innen einer Schule benötigt, die jeweils 1 Runde über 400m laufen mussten, sodass jede Staffel eine Strecke von 1600m lief. Leider fielen einige gemeldete Läufer unserer Schule krankheitsbedingt aus, sodass für das Thomaeum nur eine Teilnehmerin startete, also keine Staffel zustande kam.

Jeder Einzelläufer bekam eine Startnummer zugewiesen, die er sich umbinden musste. Diese „Leibchen“ waren beim Laufen allerdings sehr hinderlich. Gestartet wurde jeweils über 100m und über 500m. Neben Urkunden, die jeder Teilnehmer erhielt, gab es Medaillen für die Einzelsieger und Pokale für die Schulstaffeln. Die in diesem Jahr einzige Teilnehmerin unserer Schule holte die Goldmedaille in ihrer Alterstufe (1991/1992) und hofft für das nächste Jahr auf mehr Teilnehmer, damit auch das Thomaeum wieder eine Staffel stellen kann.

Wer Interesse am Eisschnelllauf hat, kann sich bei der Eisschnelllauf-AG des Gymnasiums Thomaeum melden. Leider ist jetzt die Eisschnelllauf-Saison in Grefrath vorbei, aber die neue „Eiszeit“ beginnt schon nach den Herbstferien. Herr Kastner freut sich auf euch.

„Schüler lesen Zeitung“

Frau Pleines-Hanisch nahm mit ihrer 8. und 10. Klasse innerhalb des Deutschunterrichts an der RP-Aktion „Schüler lesen Zeitung“ teil.

Zu diesem Projekt gehörte auch der Besuch des Düs-seldorfer Druckzentrums der Rheinischen Post. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler ein Bild davon machen, wie die Zeitung hergestellt wird. Sie hörten Informationen über den Verlag, die Arbeit der Redaktion und der Anzeigenabteilung, der Produk-tion und des Vertriebs, besichtigten die technischen Anlagen und staunten über die Rotationsmaschinen.

Einige der Artikel, die die Schüler selbst verfassten, erscheinen in der „Schüler-lesen-Zeitung“-Ausgabe 02/05. Hier ein Beispiel:

Wer hat die bessere Halle?

Vergnügte Leute im Grefrather Eissportzentrum. Auf dem 400-Meter-Außenring ist die Hölle los. Und in Krefeld? Dort ist gar nichts los. Es wird dieser Frei-zeitsport nicht angeboten. Die Leute sind verdutzt, dass der Parkplatz leer und kein Licht an ist.

In Krefeld ist nur dann die Hölle los, wenn der KEV ein Heimspiel hat. Dann stürmen die Leute zum Ein-gang und versuchen, die besten Plätze zu ergattern.

So wird der Königpalast wohl niemals eine Konkur-renz für Grefrath sein.

Das Programm im Eissportzentrum Grefrath wird meist schon Monate vorher als Werbung ausgehängt. Im Gegensatz zum Königpalast. Dort hängen noch Plakate von alten Veranstaltungen. In Grefrath kom-men 2005 eher Veranstaltungen für älteres Publikum.

Der Königpalast hatte zum Beispiel die Schürzen-jäger, das Frühlingsfest der Volksmusik und Sarah Connor zu bieten. Eine hohe Einnahmequelle ist die jede zweite Woche stattfindende Eisdisco in Grefrath, zu der viele Jugendliche auch aus Kempen und Kre-feld gehen, um einen schönen Abend zu verbringen.

Insgesamt ist also Grefrath die bessere Halle zum Eislaufen, doch Krefeld hat den Vorteil des KEV.

Verena Schön und Karolin Rübo (Klasse 8n1)

„Zeichnen am Thomaeum“: eine Ausstellung

im Sabo Art & Café in St. Hubert

vom 19. bis 26. Februar 2005 Die Ausstellung zeigte exemplarische Einblicke in die zeichnerischen Themenbereiche des Kunstunter-richtes, die der Kunsterzieher und Künstler Reinhardt Heinen mit seinen Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Thomaeum erarbeitet.

Es war zu sehen, wie sich die zeichnerischen Mög-lichkeiten der Schüler, an zentralen Themen aufge-zeigt, Schritt für Schritt von der Unterstufe bis in die Oberstufe hinein entwickeln, wobei der Schwerpunkt bei den Arbeiten der Jahrgangsstufe 11 lag.

Auf besonderen Wunsch des Veranstalters, Sabo Art & Café, waren auch einige großformatige Aquarelle von Reinhardt Heinen zu sehen. Nach den begrüßenden Worten durch die Gastgeberin, Frau Sabottke, führte Herr Heinen in die Ausstellung ein.

Musikalisch wurde die Eröffnung gestaltet von Ra-fael und Teresa Novák, Miriam Hinz, Sarah–Ann Hein und Cornelius Lehmann.

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Einführung in die Ausstellung „Zeichnen am Thomaeum“

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler,

nach dieser sehr eindrucksvollen Präsentation des musikalischen Vermögens unserer Schülerinnen und Schüler möchte ich Sie und euch im Namen unserer ganzen Schule auf das Herzlichste hier im Sabo Art & Café begrüßen.

Besonders bedanken möchte ich mich bei unserer Gastgeberin, Frau Sabottke, die diese Ausstellung durch Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten ermög-lichte. Bedanken möchte ich mich ferner bei allen Schülerinnen und Schülern, die durch ihr zeichne-risches Können auf den verschiedenen Ebenen gra-fischer Darstellungsmöglichkeiten diese Ausstellung künstlerisch-praktisch gestaltet haben.

Frau und Herr Kunter (Vorsitzender der Schulpflegschaft), Simon Spinczyk (Schülersprecher), Frau und Herr Dr.

Bussmann (früherer Schulpflegschaftsvorsitzender) beim Vortrag von Reinhardt Heinen [Foto: A. Gallie]

Liebe Gäste, ich vermute, Sie haben sich, wie das bei Vernissagen so üblich ist, bereits einen Überblick über die hier ausgestellten Arbeiten verschafft. [...]

Was Sie hier und heute sehen können, das sind ex-emplarische Einblicke in die zeichnerischen The-menbereiche des Kunstunterrichtes. Warum, so dür-fen Sie mit Recht fragen, diese Auswahl?

Schon Leonardo da Vinci, lehrte, dass die Zeichnung die Basis von allem und jeglicher weiterer künstle-rischer Entwicklung sei. Die Zeichnung als Mittel zur wissenschaftlichen Erforschung und Darstellung von Wirklichkeit war sowohl sein großes Thema als auch das Thema seiner ganzen Epoche, der Renaissance. Die Weiterentwicklung der modernen Mathematik durch Künstler wie Paolo Uccello, der die Möglich-keiten zentralperspektivischer Projektionen bis ins Detail zeichnerisch erforschte, die wissenschaftlich-zeichnerische Erfassung botanischer Studien eines Fra Phillipo Lipi oder eines Botticelli, Leonardos grandios gezeichnete anatomische Studien oder auch seine maschinellen Entwurfszeichnungen – all diese naturwissenschaftlich-technischen Weiterentwicklun-gen wären nicht möglich gewesen ohne das Medium Zeichnung.

Wir sehen also, dass die wirklichkeitsbeschreibende Zeichnung eine geradezu zentrale Bedeutung bei der zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit zumin-dest der letzten 500 Jahre gespielt hat. Alle anderen Möglichkeiten, Dinge dokumentarisch und relativ schnell darstellerisch zu erfassen, sind erst viel spä-ter entwickelt worden.

Meine Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, ich denke, es ist für den Kunstunterricht eines Gymnasiums selbstverständlich oder gar ver-pflichtend, diesen Erkenntnissen zu folgen und ihnen entsprechenden unterrichtlichen Raum zu gewähren. Dies insbesondere auch deshalb, weil auch heute zeichnerische Basiskompetenz bis hin zur Perfektion in vielen beruflichen Bereichen eine Rolle spielt: Archäologen, Biologen, Botaniker, aber auch Archi-tekten und Handwerker sollten auch heute zeichnen können. Und ein Computer macht nur das, was ich ihm aufgrund meines zeichnerischen Wissens und Könnens „sage“ beziehungsweise „befehle“.

Aus diesen Gründen entschied ich mich im Vorfeld der Planungen zu dieser Ausstellung dafür, das Thema „Zeichnung“ zu präsentieren. Viele andere Ausstellungen zu anderen Themen wären, wie ange-deutet, ebenfalls möglich gewesen.

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Kommen wir nun zu den ausgestellten Schülerarbei-ten. Die Themen des Zeichenunterrichtes können in drei große Blöcke unterteilt werden, die jeweils in der Unter-, Mittel- und Oberstufe thematisiert werden.

In der Unterstufe werden erste Versuche unternom-men, die umgebende Wirklichkeit in Form von all-täglichen Gegenständen zeichnerisch zu erfassen. Zweierlei ist hierbei wichtig: das Finden der zeichne-rischen Kontur der vorgegebenen Formen einerseits und andererseits erste Schattierungen, die die Form in Licht- und Schattenbeziehungen andeuten. Die Schüler sind hier zum ersten Mal dazu aufgerufen, nur das zu zeichnen, was sie wirklich sehen. Es ist der Schritt weg von der Darstellungsebene des inner-lich kindlich „Gewussten“ hin zur Darstellungsebene des „Beobachteten“: ein Schritt der auch psycholo-gisch wachsenden Fähigkeit von Abstraktion und Wirklichkeitsbewältigung.

Im nächsten Schritt wendet der Schüler – hier am Beispiel „Darstellung des Innenlebens einer Uhr“ – sein Basiswissen konkret zeichnerisch-analytisch an. Eine zusätzliche Aufgabenstellung besteht darin, das Motiv, das einen frei gewählten Ausschnitt der Vor-lage durch Überlegen einer Maske darstellt (wie es hier zum Beispiel zu sehen ist), auf Din-A-3-Format zu vergrößern. Ferner soll durch die Vergrößerung die Plastizität der einzelnen Details teilweise durch verschiedene Bleistiftstärken, die diverse Grauabstu-fungen erzeugen können, deutlich herausgearbeitet werden. Dies geschieht mit den Mitteln der Schattie-rung, die die Hell-Dunkel-Beziehungen analysiert und so Räumlichkeit erfasst.

Dieses technisch orientierte Detailzeichnen schult neben den künstlerischen Aufgabenstellungen die Beobachtungsfähigkeit, das analytische Denken, und hat neben dem ästhetischen Reiz, den die Zeichnun-gen auf uns ausüben, somit eine übergeordnete Ziel-setzung.

In diesem Kontext sind auch weiterführende Schat-tierungsübungen, hier am Beispiel „Fabrik“ aufge-zeigt, zu sehen. Erste einfache parallelperspektivische Basiskonstruktionen in der gegenständlichen Form werden in Licht-Schatten-Beziehungen gesehen und möglichst präzise zeichnerisch dargestellt.

Ein großer nächster Schritt ist eine weitergehende Erfassung von Licht- und Schattenbeziehungen, wie sie sich an einfachen geometrisch-parallelperspekti-vischen Objekten zeigt. Beginnend mit der Darstel-lung eines Würfels in einer definierten Licht-Schat-ten-Situation, wird die Komplexität des Gegenständ-lichen Schritt für Schritt größer, bis sie mit der Wie-dergabe einer idealen Form, der Kugel in Licht und Schatten, endet. Wichtig sind hierbei möglichst ge-naue Schattierungswerte, die mit den kontrollierten gerundeten Schattierungsübergängen der Kugel einen auf höchstem zeichnerischem Schwierigkeitsgrad liegenden Höhepunkt darstellen. Eine im Vorfeld besprochene und konzipierte „Gegenlichtkante“ an der unteren Seite der Kugel verstärkt die Plastizität

der Kugel noch einmal. Es handelt sich hierbei um einen „technischen Trick“, den übrigens auch Rubens bei der Darstellung seiner Figuren anwandte. Salva-dor Dali ist einer der Meister des 20. Jahrhunderts, der diese Technik perfekt beherrschte.

„Licht und Schatten“

Wenden wir uns nun den Aufgabenstellungen der Mittelstufe zu.

Das wesentliche zeichnerische wie auch malerische Thema in der Mittelstufe ist hier die Analyse und Darstellung der Verhältnisse von Bildraum und Real-raum, also der Frage, wie sich die vielen den drei-dimensionalen Realraum beschreibenden Örtlichkei-ten von Dingen in einer zweidimensionalen Projek-tion möglichst korrekt darstellen lassen. Dies ge-schieht neben der Analyse aller möglichen konstruk-tiv-perspektivischen Systeme wesentlich auch durch die Analyse von farb- und luftperspektivischen Be-ziehungen, auf die ich an dieser Stelle aus Gründen der Themenstellung aber nicht weiter eingehen möchte.

Während in der Unterstufe die Perspektive als häufig untergeordnetes beziehungsweise beigeordnetes Thema betrachtet wurde, gerät sie nun in den Mittel-punkt des Interesses. Am Anfang steht die genaue Analyse aller parallelperspektivischen Gesetzmäßig-keiten, wie sie per Definition heute international gültig sind und bis in die Computergrafik hinein, etwa beim Maschinenbau, Anwendung finden. Das zeichnerische Schwerpunktthema ist hier zum Bei-spiel die Darstellung einer mittelalterlichen Burg-ansicht mit Zinnenverläufen, die, parallelperspekti-visch korrekt konstruiert, den höchsten hier gefor-derten Schwierigkeitsgrad darstellen.

Es folgt die Analyse von Fluchtpunktsystemen, be-ginnend mit der Zentralperspektive, also der Ein-Fluchtpunkt-Perspektive. Nach mehreren zeichne-rischen Einzelübungen steht als Hauptthema die „Darstellung einer Häuserflucht“ am Ende der Unter-richtsreihe im Zentrum. Ich möchte Sie bitten, die zum Teil sehr zarten Zeichnungen einmal genauer zu betrachten. Sie werden eine enorme thematische Vielfalt bis hin zur Darstellung von ganzen Western-

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städten entdecken. Ein Beleg dafür, wie individuell ein scheinbar recht „trockener“ Themenabschnitt bearbeitet werden kann. Ich persönlich bin in jedem Jahr sehr gespannt auf die neuen Ergebnisse, die die Jahrgangsstufe 9 erarbeitet.

Ein nächstes zentrales Thema ist die Zwei-Flucht-punkte-Perspektive, wie sie unter anderem bei Ar-chitekten ihre praktische Anwendung findet. Auch hier werden sie bei genauerer Betrachtung der Schü-lerarbeiten eine schier unglaubliche Detailvielfalt mit sehr individuellen Deutungen entdecken.

Viel könnte man noch zu den perspektivischen Ar-beiten sagen; ebenso, wie zu den ausgestellten Kopf- und Portraitzeichnungen von Corinna Leenen, die von der Rastervergrößerung bis zur freien Hand-zeichnung reichen. Hell-Dunkel-Beziehungen be-schreiben hier nicht nur die Form, sondern laden uns ein, ein wenig tiefer in die Persönlichkeit der darge-stellten Person zu dringen. Die persönliche künstle-rische Deutung eines Menschen ist hier bereits als handwerklich-praktische Fähigkeit angelegt. Das Portrait als großes zeitloses Thema wird am Horizont als zentrales Ziel einer Hochbegabung sichtbar.

Porträtzeichnung von Corinna Leenen

Knotenstudie von Nadine Marxmeier

Lassen Sie mich jedoch an dieser Stelle direkt zu den Studienblättern der Jahrgangsstufe 11 kommen. Sie sind sicher als zeichnerischer Höhepunkt einer Ent-wicklung zu sehen, die sich schrittweise von der Unter- bis in die Oberstufe hinein vollzieht.

Betrachten wir die Studien von Volker Mannek oder auch Nadine Marxmeier, so stellen wir fest, dass bei aller naturalistischen Genauigkeit die persönliche zeichnerische Interpretation nicht auf der Strecke geblieben ist. Ob es, wie hier, Knoten-, Glas-, oder sonstige Stilllebenstudien sind, immer bleibt der persönliche „Stil“ einer Zeichnerin oder eines Zeich-ners erkennbar. Erstaunlich ist für Sie darüber hinaus sicherlich auch die zeichnerische Brillanz der Blätter.

Sie ist für mich ein Beleg dafür, dass die hier ge-zeigte, von mir konzipierte schrittweise zeichnerische Eroberung der Gegebenheiten des Realraums in sich schlüssig ist, denn sonst wären solche Ergebnisse sicher nicht denkbar.

Meine Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler, an dieser Stelle möchte ich, wissend um die Tatsache, dass ich vieles Wichtige nicht gesagt habe, dennoch enden. Ich denke, sie erleben hier ein gym-nasiales zeichnerisches Niveau, das nicht selbstver-ständlich ist.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Reinhardt Heinen, im Februar 2005

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Kubistische Reliefbilder im Kunstunterricht

bei Frau Sanio

Im Rahmen des Themas Kubismus im Kunstunter-richt des Grundkurses der Jahrgangsstufe 13 bekamen wir Kursteilnehmer die Aufgabe gestellt, aus den zahlreichen gemalten Werken vor allem von Picasso, Braque und Gris einen persönlichen Favoriten aus-zuwählen und in ein Relief aus Pappe und Karton umzusetzen.

Der Entstehungsprozess war hierbei verteilt auf zwei Arbeitsschritte: zum einen auf die Konstruktion und zum anderen auf die Kolorierung des Reliefs.

Bei der Auswahl des Gemäldes sollte die deutliche reliefperspektivische Wirkung im fertigen Bild, aber auch die Realisierbarkeit des Ganzen im Vordergrund stehen. So, wie der ausgewählte Künstler in seiner Arbeit auf die stereometrischen Grundelemente Ku-gel, Würfel, Zylinder und Kegel zurückgriff, sollten auch in unseren Bildern diese Formen auffindbar sein.

Die Schwierigkeit bei der Ausführung der Arbeit lag darin, die räumliche Wirkung des Originalbildes wiedererkennbar zu gestalten. Tritt zum Beispiel ein Haus bei Picasso optisch in den Vordergrund, so war die Aufgabe, diese Raumwirkung aus der zweidimen-

sionalen Ebene ins Dreidimensionale zu übertragen, quasi aus einer physischen Landkarte eine Relief-plastik zu erstellen.

War diese plastische Grundstruktur des Bildes erst einmal fertiggestellt, folgte mit der Bemalung der zweite Arbeitsschritt, in welchem Partien des Bildes entsprechend der Farbwahl akzentuiert, kontrastiert und räumlich geordnet werden konnten.

Abschließend möchte ich noch in einigen Sätzen meine persönliche Auffassung zur Aufgabenstellung, Herangehensweise und Realisierung der Arbeit er-läutern, „einen Blick hinter die Kulissen“ gewähren.

Als wir den Auftrag zur Fertigung dieser Arbeit er-hielten, überwog bei mir zunächst die Skepsis. Ich sah mich schon fluchend, wie in alten, unbeholfenen Fackelbastlerzeiten, vor verklebten Papierschnipseln sitzen und hatte noch keine Ahnung, wie an diese Aufgabe heranzugehen sei. Doch nach geglücktem Anfang und relativ komplikationsfreiem Fortschrei-ten des Reliefbildungsprozesses ließ die Skepsis nach und wich einer Erleichterung über das bereits Ge-schaffte. Der Rest, sprich die malerische Ausgestal-tung des Bildes, war dann reine Muße, sodass das Werk – in der letzten Arbeitsphase zu Hause bei einem Gläschen Wein – zu meiner Zufriedenheit eine termingerechte sowie angemessene Vollendung fand.

Stefan Pietralla (Jgst. 13)

Kubistisches Reliefbild von Stefan Pietralla

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Sandra Marxmeier (LvD)

Jens Lehnen

Sarah van Danwitz (LvD)

Märchenbuch der Klasse 7n3

Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien, sozusagen als ein weiteres Weihnachtsgeschenk, erhielten die Schülerinnen und Schüler der 7n3 ihr Märchenbuch, das während der sechsten Klasse im Deutschunter-richt bei Herrn Menzer und im Kunstunterricht bei Herrn Heinen entstanden war.

Zuerst erzählten die Schüler bekannte Märchen, was schon eine erste Herausforderung war. Bei dem Ver-such, Märchen schriftlich nachzuerzählen, stellten sie bald fest, dass ihre Erzählungen etwas dürftig waren. Nebensätze, adverbiale Bestimmungen und Attribute waren eher die Seltenheit. Also wurden im Gramma-tikunterricht diese Sachverhalte erlernt und an Mär-chentexten gleich erprobt. Danach erhielten die Schüler den Auftrag, ein eher unbekanntes Märchen zu suchen und möglichst frei nachzuerzählen. Leicht hatten es dabei Tolgahan und Ali, die nur im Mär-chenschatz ihres Abstammungslandes nachzuschauen brauchten. Aber auch die anderen wurden fündig in europäischen und sogar asiatischen Märchensamm-lungen.

Jetzt kam der Kunstunterricht ins Spiel: Dort fertigten die Schülerinnen und Schüler eine Schwarz-Weiß-Zeichnung zu einer bedeutenden Szene ihres Mär-chens an. Denn was ist ein Märchenbuch ohne Bil-der?

Im Deutschunterricht wurden die Märchen zum Schluss noch einmal in Gruppenarbeit im Hinblick auf Rechtschreibung, aber auch auf die neu erlernten grammatischen Phänomene überarbeitet. Dank der Arbeit am Computer war das kein Problem.

Fazit: für den Lehrplan ein fächerübergreifendes Projekt mit integriertem Grammatikunterricht, für die Schüler eine greifbare Erinnerung an ihre Schulzeit.

Aus dem Märchenbuch der 7n3: Der Riese und die Wassernixen

(nacherzählt von Julia Prein)

Vor langer, langer Zeit gab es in einem großen, dunklen Wald ein schönes Schloss auf einem hohen Berg. Im Tal, am Fuße dieses Berges, lag ein wunderschöner, großer und verzauberter See. In diesem See lebten kleine Wasser-nixen. Sie waren halb Mensch, halb Meerjungfrau.

Ganz viele Menschen kamen zum See, um sie zu sehen und zu hören, denn sie konnten wunderschön singen. Ein Riese, der oben im Schloss lebte, fand das Singen der Nixen so schön, dass er schon oft versucht hatte, die Was-sernixen zu fangen und sie mit auf sein Schloss zu neh-men, um sie für sich singen zu lassen, wann er wollte. Aber seine Pläne sind immer schiefgegangen.

Eines Tages hatten die Nixen sich, wie jeden Tag, auf ein Seerosenblatt gesetzt und angefangen zu singen. Als der

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Riese das hörte, schlich er sich ins Tal zum See und war-tete ein bisschen. Nach einiger Zeit nahm er sein selbst-gemachtes Netz und warf es auf den See. Das Netz lan-dete direkt neben den singenden Nixen. Prompt hörten die Nixen auf zu singen und verschwanden im See.

Wochen und Monate lang sah und hörte man die Nixen nicht. Sie mussten sich erst einmal beruhigen. Es wurde Winter. Der See war zugefroren und der Riese hielt Win-terschlaf. Nach langer Zeit kam der Frühling, der See taute auf und der Riese erwachte aus dem Winterschlaf.

Jetzt hörte man die Nixen wieder singen. Der Riese be-obachtete sie wieder eine Zeit lang. Eines Tages nahm er wieder sein Netz und ging zum See im Tal. Die Nixen sangen gerade ein schönes Lied, da warf er sein Netz und zog es an den Rand. Die Nixen waren gefangen. Sie zappelten vor Angst, aber das störte den Riesen nicht. Fröhlich ging er in die Burg. Dort wollte er, dass die Nixen sofort für ihn singen, aber sie sangen nicht. Er holte eine zappelnde Nixe aus seinem Netz heraus. Sie verwan-delte sich vor seinen Augen in eine wunderschöne Libelle und flog so hoch, dass der Riese nicht mehr dran kam. So passierte es mit jeder Nixe, die der Riese aus dem Netz holte. Der Riese versuchte, sie alle wieder einzufangen, aber er sah sie nur noch in der Ferne wegfliegen.

Von diesem Tag an blieb er nur noch im Schloss. Die Nixen jedoch wurden nie wieder im See gesehen oder gehört. Seit diesem Tag liegt der See verlassen am Fuß des Berges. Nur ab und zu sieht man einige wunderschöne Libellen über die Seerosenblätter fliegen.

Theater am Thomaeum: Bunbury –

The Importance of Being Earnest

Viermal, am 14., 16., 18. und19 Februar, führte unser Theater am Thomaeum Oscar Wildes Komödie auf, dreimal spielten sie vor ausverkauftem Haus.

Und das stand in der Zeitung (für die RP schrieb Silvia Ruf-Stanley, für die WZ Susanne Böhling):

} Die Oberstufenschüler selbst haben das Stück ausgesucht. Sarah Pluschke und Annika Fritzsche hatten es gelesen und sich sofort in die Szene ver-liebt, in der zwei junge Frauen feststellen, beide mit Ernst verlobt zu sein. In der Aufführung spielen sie die beiden verlobten Damen. [RP]

Conrad Mayntz, Martina Berger und Sarah Pluschke

} Regisseur Klaus von Mirbach hatte dem Stück wohltuende Kürzungen verpasst, sodass die turbu-lente Verwechslungsgeschichte ein rasantes Tempo bekam. Seine neue Übersetzung lässt dem Stück den typisch englischen Wortwitz, entstaubt es aber auch ein bisschen. Und das macht den jungen Schauspie-lern offensichtlich Spaß. [RP]

} Temporeich wird die Geschichte von Algernon erzählt, der den kranken Freund Bunbury erfunden hat, um immer mal wieder der Langeweile im Haus-halt seiner Tante zu entkommen. Sein Freund Jack dagegen hat den Bruder Ernst erfunden, damit er Zeit in London verbringen kann. [RP]

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} Ein „Bunburyaner“ ist jemand, der eine fiktive Figur nutzt, um ab und zu mal dem Alltag zu entflie-hen. [RP]

} Es ist die letzte Inszenierung für das Gros der Spieler, die in diesem Sommer ihr Abitur machen. Und ein Höhepunkt. Klaus von Mirbach hat Regie geführt [...], sodass der Zuschauer 75 kurzweilige Minuten erleben darf. Nicht zuletzt dank der sehr guten Leistung der Darsteller. [WZ]

} Ein besonderes Indiz für die Professionalität der Aufführung: Die Nebenrolle des Dieners (Nils Nie-meyer) – mal Kammerdiener, mal Butler – die natur-gemäß wenig Text hat, doch dank der exakten Mimik des Darstellers ungeheuer viel sagt. Ein echter Ge-nuss, wie er in das Duell der beiden Bräute eingreift ... [WZ]

} Erwähnenswert ist auch das Engagement in Sachen Ton, Licht, Maske, Souffleuse, Ausstattung und Pla-kate von: Therese Grohnert, Joana Zenker, Hendrik Heesen, Alina Hoffmann, Marta Maj und Laura Niermann. [WZ]

} Und als über allem schwebender Engel Brigitte Nienhaus, verantwortlich fürs Theaterspielen am Thomaeum, die in diesem Jahr noch zwei weitere Aufführungen bringen wird: Macbest im Mai und Zum Henker mit den Henks Ende Juni und Anfang Juli. [WZ]

Theater am Thomaeum: Bunbury –

Probenerinnerungen des Regisseurs

Bunbury von Oscar Wilde. Ein tolles Stück. Hab’ ich aber nicht gewusst. Sarah und Annika haben den Text vorgeschlagen, wegen der „Zickenszene“ im 2. Akt.

Ich wollte nach vielen Jahren am Stadttheater was anderes machen, weg von fertigen Texten, wollte suchen nach Bildern und Vorgängen, wollte nur von einem Thema ausgehen, das uns wichtig ist. Aber dann mach’ ich die Spielfassung, und bin immer mehr begeistert von dem Tempo, dem Witz, den Überraschungen des Stückes. Von Oscar Wilde kann man lernen, immer mehr hör’ ich seinen Text musi-kalisch, der Rhythmus gefällt mir. Also, für den Stückvorschlag nochmals danke, Sarah und Annika.

Und dann: Suche nach einer Konzeption. Wie das Stück an einem Gymnasium inszenieren, mit Schau-spielerInnen, die nicht vier Jahre Schauspielschule hinter sich haben? Ich kannte die Arbeit von Brigitte Nienhaus ein wenig, mir hat die Ernsthaftigkeit und der Einsatz, mit dem unter ihrer Leitung am Tho-maeum Theater gespielt wird, imponiert. Also hab’ ich mich entschieden, das Stück so wie ich es an jedem professionellen Theater gemacht hätte zu erar-beiten. Konzentration auf die Schauspieler. Ich hab’ mich immer sehr gefreut, dass alle Beteiligten neben

Begabung, Talent auch bereit waren, sich auf eine so genaue, forschende Arbeitsmethode einzulassen. Jede Geste, jeden Blick genau zu untersuchen, kann ja auch furchtbar nervend sein. War es aber nicht. Wir haben Lust und Spaß bei der Arbeit nicht verloren. Natürlich hat auch Oscar Wilde für viele Lacher gesorgt. Danke noch mal an alle DarstellerInnen und an Oscar Wilde.

So eine Konzentration auf die Schauspieler ging dann aber auch nur, weil Therese die Aufgabe Kostüm- und Bühnenbild übernommen hatte. Danke, Therese.

Was uns allen gefehlt hat, war Zeit. Im Oktober ha-ben wir angefangen, Premiere im Februar. Viel Zeit? Denkste! Ich wollte mehr Improvisationen machen, mehr allgemeines Schauspieltraining, aber dann wurde uns die Zeit knapp für Umwege und Fehler. Weil ja auch die Schule weiterging.

Klaus von Mirbach

Und damit bin ich bei meiner Lieblingsutopie. Wie wär’s, wenn es beim Theaterspielen nicht nur um eine fertige Inszenierung ginge, sondern wenn wir das Spielen als eine Forschungsmethode verstehen würden, wenn die zahlreichen anderen Talente aus der Schülerschaft dazukämen, wenn wir eine Band auf der Bühne hätten, wenn ein paar Leute einen Film machen würden, den man auf die Bühne projizieren kann, wenn Lehrer dazukämen und wir gemeinsam Verstehen und Aktualität von Texten diskutieren würden, wenn ...

Na ja, irgendwann hatte Jakob die „Iphigenie auf Tauris“ in der Hand. Deutschunterricht. Das müssten wir auch mal machen, hab ich zu ihm gesagt. Was Jakob gesagt hat, sag ich nicht. Okay, er war anderer Meinung. Da hab’ ich gesagt, wenn wir’s machen würden, Jakob, wär’s ein Knaller. Mal sehen.

Klaus von Mirbach

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Theater am Thomaeum: der Regisseur von Bunbury

und die Schauspieler

Klaus von Mirbach hat lange als Schauspieler am Landestheater Neuss gearbeitet und ist zurzeit freiberuflich tätig. Er hat bereits mehrere Workshops an Kempener Schulen veranstaltet und das Theater am Thomaeum auch bei der Arbeit an „Die acht Frauen“ (Januar 2004) beraten.

Bunbury inszenierte er mit den 13ern und vier Schüler/innen des 12er Literaturkurses. Auf der Bühne agierten:

Sarah Pluschke Gwendolen Fairfax), Annika Fritzsche (Cecily Cardew), Conrad Mayntz (Algernon Moncrieff), Jakob Kurpierz (Jack Worthing), Martina Berger, LvD (Lady Bracknell), Astrid Mahler (Miss Prism), Martin Mayntz (Dr Chasuble), Nils Niemeyer (Lane und Merriman).

Nils Niemeyer

Konrad Mayntz und Jakob Kurpierz

Annika Fritzsche

Martin Mayntz und Astrid Mahler

Martina Berger

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Zirkus-Workshop: „Gemeinsam statt einsam“

Am Akrobatik-Workshop für die Zirkus-AGs Ramba Zamba der Johannes-Hubertus-Schule und Thomelli des Gymnasiums Thomaeum nahmen je acht Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren mit ihren Lehre-rinnen Adrea Gotsche-Droetboom und Brigitte Nien-haus teil. Die gemeinsam einstudierte Zirkusnummer wurde auf dem Karnevalsfest der Johannes-Hubertus-Schule aufgeführt.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Zirkus-AGs hat bereits eine lange Tradition. In diesem Jahr konnte Frau Nienhaus, auch Koordinatorin des Pro-jekts „Schule & Kommune“, über den Kölner Zir-kusverband „Pusteblume“ den Sozialpädagogik-Stu-denten Johannes Sauer für das Projekt verpflichten, der selbst zehn Jahre in einem Kinderzirkus mitge-wirkt und eine Zusatzausbildung zum Zirkus-Päda-gogen absolviert hat.

Verena Schade schreibt in der Westdeutschen Zei-tung vom 1.2.2005: An diesem Tag steht die Akroba-tik im Mittelpunkt. „Man muss kein Hochleistungs-sportler sein, um die Übungen ausführen zu können“, macht Sauer Mut. „Spaß an der Bewegung“ stehe an erster Stelle. „Die Schüler müssen sich aufeinander verlassen können, geben sich gegenseitig Halt und lernen, sich zu konzentrieren“, erklärt Kaiser [Leiter der St. Huberter Johannes-Hubertus-Förderschule], weshalb sich die Zirkus-AG positiv auf das allge-meine Sozialverhalten auswirkt. Zudem werde das Selbstwertgefühl immens gesteigert.

In Tobias Neumanns Artikel in der Rheinischen Post vom 27.1.2005 steht: Gemeinsam statt einsam heißt das Motto beim Workshop. Trainiert werden Körper-spannung, Gefühl und Konzentration. Die wird durch eigenen körperlichen Einsatz geschult, nicht wie im Klassenraum. „Hier entwickeln die Kinder spiele-risch durch selbstständiges Probieren ganz andere Fähigkeiten“, berichtet Nienhaus. Mit großem Elan ist auch die 13-jährige Amanda dabei. Besonders stolz ist sie auf das akrobatische Bilden einer Zwei-erpyramide, das sie am besten von allen kann. Jetzt erholt sie sich gerade von den Anstrengungen: „Meine Cousine ist beim Zirkus – die ist mein Vor-bild“, sagt sie. „Jetzt muss ich aber weiter, Vor-wärtssalto üben.“

Gruß von Atilla Lotfi

Hi,

I don’t know how much English you know but un-fortunately I don’t remember German, even that little that I knew. I was just visiting Thomaeum’s website and saw many pictures of you and other students and teachers. So it made me miss Germany, but I’m so

glad that I moved to the USA, ‘cause here for me every day is a better day with better opportunities, and my English is getting better and better.

I’m doing great at school, I get all “A”s or “B”s at school, which is “1” and “2” in Germany. All my teachers are satisfied with me and are amazed that I can get great grades and speak English well in only seven months that I’ve been here.

I missed everybody and Germany so much, and I’ll come to Germany possibly next summer. I wish you a merry Christmas, and say hi to everybody.

Atilla

Dieser Gruß erreichte Frau Dr. Hausen in der Weih-nachtszeit. Erinnert ihr euch noch an Atilla? Er war ungefähr ein Jahr lang in Herrn Hengsbach Klasse (jetzt 10an1) und wurde im Rundbrief „Herbst 2003“ von Carla Kops proträtiert.

Being on Exchange It is often said that there are lessons in life that cannot be taught in a classroom. But if these lessons are indeed compared to school, then being on exchange is like learning at Harvard. The exchange process itself isn’t a very complicated procedure.

About one year ago I decided it would be interesting for me to see Europe. I was far from certain about whether or not I would go through with, but I decided to apply anyway. I had to answer odd questions about my family, take pictures of my friends and school, and describe my entire life for someone I hadn’t even met yet. Now, 14 months later, I find myself at Gym-nasium Thomaeum, living with Maike Sachs, in a town far, far away from Toronto.

I have only been in Kempen for two and a half weeks, but so far my experience has been a positive one. Every day I discover something new, begin and build friendships, and experience something exciting. I particularly enjoyed visiting Köln and Düsseldorf because the business reminds me of my home in Canada, except it’s cooler because I’m alone in Europe. There are currently 20 Canadian exchange students in Germany, and we are all spread out through Northrhine-Westfalia.

Being in Kempen is very different from living in Toronto. To begin with, Kempen is much smaller. But I enjoy the lack of skyscrapers, 4-lane roads and pushy, impersonal atmosphere. With four million other people in the city with you, it is rare that you recognize someone passing in the street or that you are familiar with a store owner. Kempen is such a comfortable town, it’s hard not to feel at home here. Besides, I haven’t had a nice warm meal for lunch since kindergarden!

The most difficult part about studying abroad is the challenge of learning new material in a different

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language. German biochemistry and history are quite a challenge for me! My favourite classes so far are sports and English. Sports because I love being ath-letic and English because it is the only class where I am more comfortable speaking than everyone around me! Although I must admit, English, in general, is very well spoken and well known in Germany.

In the 9 weeks that remain for me, I hope to see and experience as much as I possibly can. I am looking forward to continuously meeting new people and making more friends. I don’t know what is in store for me, but I am sure that if I continue the way in going, I will finish my exchange with wonderful memories of my time spent in Germany. And if you are someone contemplating going on exchange: take the chance! It is the experience of a lifetime and I promise, you won’t regret it.

Carolynna Gabriel

Besuch aus Hasselt Unsere belgischen Gäste aus Hasselt haben sich wieder sehr wohlgefühlt.

Zum zweiten Mal besuchte Monik Mast gemeinsam mit ihren 14 Schülerinnen und Schülern am 8. März das Thomaeum. Diesmal war sie in Begleitung einer Kollegin und eines Kollegen, die Chauffeurdienste leisteten.

Anlass für den Besuch war ein Email-Projekt, das zwischen ihrer Klasse und dem Differenzierungskurs Niederländisch der Jahrgangsstufe 10 an unserer Schule schon zum wiederholten Mal stattfindet.

Auf dem Programm standen: Unterrichtsbesuche, Gespräche mit den „Email-Partnern“, gemeinsames Pizzaessen und Stadtrundgang. Höhepunkt war die

Kletterpartie auf das sonst „heilige“ und deshalb unzugängliche Türmchen.

Hier einige Email-Kommentare unserer belgischen Gäste als Reaktion:

„Hallo, ich will euch danken für eure Freundlich-keit. Ihr habt uns sehr gut gefallen.“

„Es ist schon gut gelungen gestern, oder? Vielen Dank also für das herzliche Wilkommen und die Führung durch die Schule und die Stadt. Ich sehne mich schon nach eurem Besuch in Hasselt, und dann werde ich euch durch unsere Stadt und Schule führen. Bis dann, Kristof“

„Hallo Annick und Insa! Wir haben es sehr toll gefunden. Der Besuch war sehr gelungen. Ihr seid zwei sehr liebe und spontane Mädchen. Wir freuen uns jetzt, wenn ihr nach Hasselt kommt.[...] Die Pizza war auch sehr lecker, aber der Pizzaboy war noch leckerer. Wir sind auch in dem Schulturm ge-wesen, und es war sehr schön, aber wir haben auch Angst gehabt. Seid ihr auch schon dort gewesen?“

Insa und Annick mit ihren belgischen Partnerinnen

Und Monik Mast schrieb:

“Mijn collega`s waren ook supertevreden. De vrouw van Pol (eveneens een college) zei zelfs dat Pol “wild” was van de dag in Kempen en dat ze daarom, op zijn aanraden, ‘s avonds direct de site van Kempen op het net geraadpleegd heeft.“

Norbert Minke

Monik Mast, Deutschlehrerin aus Hasselt

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14 Schüler/innen und drei Lehrer/innen aus Hasselt in Kempen

Hallo, mein Name ist Hrvoje Cvitkušić.

Hrvoje lebt mit seinen Eltern und seinem Bruder auf der Insel Krk in Kroatien und möchte sein Deutsch verbessern und Deutschland kennen lernen.

Aus diesem Grund suchen wir für Hrvoje eine Gast-familie, die ihn für zwei Wochen vor unseren Sommerferien bei sich aufnimmt.

Hrvojes Eltern sind Lehrer und mit Familie Hillen aus Kempen befreundet. Wenn Sie Hrvoje im Früh-sommer bei sich aufnehmen wollen, melden Sie sich bitte im Sekretariat. Es wäre schön, wenn sich eine Gastfamilie fände.

Im Folgenden stellt Hrvoje sich selbst vor:

Ich bin 13 Jahre alt. Mit meinem jüngeren Bruder Bruno und meinen Eltern wohne ich in der Stadt Krk auf der Insel Krk in Kroatien. Unser Haus liegt in der Nähe des Strandes und des Stadtzentrums. Mein Bruder ist elf Jahre alt und meine Eltern Željko und Đurđica sind Lehrer am Schulzentrum in Krk. Mein Vater ist Fachlehrer für Gaststättenwesen und meine Mutter ist die Leiterin der Schule.

Ich höre gerne Musik, spiele Fußball und schaue mir gerne gute Filme und Sport im Fernsehen an. Im Sommer bin ich am liebsten mit Freunden am Strand.

Ich besuche die 7. Klasse in Krk und habe Unterricht in folgenden Fächern: Kroatisch, Englisch, Deutsch, Mathematik, Physik, Biologie, Chemie, Geschichte, Musik, Kunst, Sport, Religion, Informatik und Wer-

ken. Besonders gerne lerne ich Fremdsprachen. Des-halb war ich im Sommer 2004 für zwei Wochen an einer Schule für Ausländer in Großbritannien.

Deutsch lerne ich seit drei Jahren, habe aber – außer in der Schule – nicht viel Gelegenheit, Deutsch zu sprechen. Deshalb würde ich gerne für zwei Wochen bei einer Gastfamilie wohnen, die einen Jungen in meinem Alter hat. Er sollte auch Englisch können, falls ich nicht alles in Deutsch ausdrücken kann. In dieser Zeit würde ich auch gerne mit ihm in die Schule gehen.

Meine Eltern und ich würden uns sehr freuen, wenn der Junge mich nach dieser Zeit nach Krk begleitet, damit ich ihm meine schöne Heimat zeigen kann. Wir haben genügend Platz in unserem Haus, und meine Eltern werden sich gut um ihn kümmern.

P.S.: Bei diesem Schreiben hat mir ein Freund aus Deutschland geholfen. So gut Deutsch kann ich leider noch nicht.

Hrvoje

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„Rendez-vous“ ist online

Große Pause am 21. Januar. Im PZ ist eine Leinwand aufgebaut, eine Band aus Schülern der 9 greift zu Schlagzeug, Gitarren und Keyboard. «Oh, Champs-Elysées …» - der alte Hit erklingt.

Der Anlass? Die deutsch-französische Internet-Zei-tung „Rendez-vous“ geht ins Netz. Warum es sie gibt, steht auch in der Zeitung selbst. Wir zitieren:

Warum diese deutsch-französische Internet-Zei-tung ? Warum „Rendez-vous“?

1. Um Jugendliche zu ermutigen, Texte für ein ech-tes Publikum zu schreiben – nicht nur für den Lehrer, der sie korrigiert oder den Ordner, in dem sie ver-schimmeln.

2. Wenn man „wirklich“ schreibt, gibt man sich ganz anders Mühe; man muss an diejenigen denken, für die man schreibt. Man will verstanden werden. Er-hoffte Folge: überlegtere, strukturiertere, verständ-lichere Texte.

3. Wenn man anfängt zu schreiben, macht man Feh-ler. („Irrtümer“, wie mir ein Freund einmal erklärt hat, weil das weniger nach Schuld klingt.) Auch sehr viel später macht man im Übrigen immer noch wel-che, man muss Fehler tolerieren. Fehlerlose Texte zu verlangen heißt, Jugendliche davon abzuhalten, über-haupt welche zu schreiben. Alle Fehler zu korrigie-ren, würde ein falsches Bild von den sprachlichen Fähigkeiten abgeben und diejenigen einschüchtern, die sich dann als „nicht gut genug“ einschätzen wür-den. Natürlich müssen die Texte (so viele Irrtümer sie auch enthalten mögen) die "Netiquette" respektieren: keine rassistischen, gewaltverherrlichenden oder pornographischen Inhalte!

4.Wir hoffen, mit „Rendez-vous“ einen lebendigen Austausch zu organisieren zwischen Jugendlichen verschiedener Länder, die entweder Deutsch oder Französisch lernen, über alles was sie interessiert: Filme, Musik, Bücher, Sport, das Alltagsleben, die politische oder kulturelle Aktualität. Bauen wir die-sen Austausch in unseren Unterricht ein, nutzen wir die neuen Möglichkeiten der realen Kommunikation.

5. Nach dem Gesagten, liebe Leserinnen und Leser, werdet ihr verstehen, dass ihr ohne Weiteres bei „Rendez-vous“ mitmachen könnt. Schickt uns eure Texte (wenn möglich auf Deutsch für die Frankopho-nen, auf Französisch für die Deutschsprachigen), am besten im rtf-Format (Rich Text Format). Es wird uns ein Vergnügen sein, sie in „Rendez-vous“ zu ver-öffentlichen und unsere Schüler zu ermutigen, darauf zu reagieren.

Soweit „Rendez-vous“ selbst. Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie nach, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Unter www.thomaeum.de/rendez-vous. Bis auf die Schüler-texte kann man auch alles auf Deutsch lesen. Viel Vergnügen.

W. Weitz

·

Diplôme d’Etudes en Langue Française

(DELF) „Sprechen Sie von Ihrer Schule, dem Stundenplan, den Fächern. – Was müsste man Ihrer Meinung nach am jetzigen Schulsystem ändern?“

„Haben Sie eine Schwester, eine Cousine ? Wie ver-stehen Sie sich mit ihr? Was unternehmen Sie ge-meinsam? – Mit wem können Sie über Ihre persön-lichen Probleme sprechen?“

„Was wollen Sie beruflich einmal machen? Wird ein einziger Beruf für das ganze Berufsleben ausreichen? Ist Lernen wichtig, um Erfolg im Leben zu haben?“

„Wann, über wen oder was lachen Sie? Über welche Situationen können Sie nicht lachen? Und warum nicht?“

Vier Beispiele für Themen, über die unsere DELF-Teilnehmer (französische Sprachprüfung) sich nach 10minütiger Vorbereitung mit einem Franzosen un-terhalten mussten. 15-20 Minuten lang.

Dieses Gespräch gehört zur vierteiligen Prüfung „DELF scolaire 1“, die 11 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 unserer Schule im Januar absolviert und bestanden haben. Und auf die sie sich auch an manchem Samstagvormittag in der Schule vorbereitet haben.

Dass es Alina Hoffmann sogar gelang, in diesem Gespräch die Traumnote 20 (von 20 möglichen Punkten) zu erhalten, verdient besondere Erwähnung.

Drei Kandidaten aus der Jahrgangsstufe 12 traten auf dem nächsthöheren Niveau (scolaire 2) mit großem Erfolg an. Und die Anmeldungen für die nächste Runde im Mai sind schon abgeschickt: Dann werden zum ersten Mal SchülerInnen der 8. Klassen dabei sein; dazu Kandidaten aus den Jahrgängen 9 bis 12.

Herzlichen Glückwunsch an alle, die ihre Prüfungen bestanden haben und „bon courage“ für die nächste Runde!

W. Weitz

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Prix des lycéens allemands – Wir waren dabei!

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr der „Prix des lycéens allemands“, der Literaturpreis der deutschen Gymna-siasten, verliehen. In Anlehnung an den berühmten „Prix Goncourt“ haben die Schulminister der Länder in Zu-sammenarbeit mit der französischen Botschaft und der Buchmesse Leipzig die Vergabe dieses Buchpreises organi-siert. Auch Kempener Gymnasiasten nehmen an der Ermittlung des Preisträgers teil: der Grundkursus Franzö-sisch der Jahrgangsstufe 12 am Luise-von-Duesberg-Gymnasium und der Leistungskursus Französisch am Gymnasium Thomaeum, in denen auch jeweils Schüler der anderen Schule vertreten sind.

In den beiden Kursen haben alle Schüler seit September sechs französische Jugendbücher im Original gelesen. Im Unterricht haben sie ab und zu erste Leseeindrücke ausge-tauscht und Kriterien zur Beurteilung der Romane erar-beitet. Es handelt sich um aktuelle Werke, die das „Bureau du livre de la jeunesse“ für diesen Wettbewerb ausgesucht hatte:

- einen gesellschaftskritischen Roman: „Maboul à zéro“, - einen Briefroman : „Le Chagrin de la Chine“, - einen historischen Roman: „Satin grenadine“, - einen Fantasy-Roman: „L'Infante de Velasquez“,

- einen autobiographischen Roman: „Un autre que moi“ - und einen Kriminalroman: „KiDu".

Maren Alke, Pia Gärtner, Antje Manke, Fabian van de Loo, Hannah Mayer und Lisa Mickertz

(Leistungskurs Französisch; Martin Thönes war erkrankt)

Am Montag, dem 31. Januar, in der 3. und 4. Stunde am Thomaeum und am Dienstag, dem 2. Februar, in der 1. und 2. Stunde am LvD fanden die beiden Französischkurse sich als Jury zusammen und wählten ihren Favoriten. Nach einer Diskussion in der Fremdsprache stimmten sie ge-heim ab. Erst bei einer Zweidrittelmehrheit gilt ein Buch als gewählt. Anschließend bestimmte die Gruppe ihren Vertreter, der den Favoriten auf Landesebene vertreten wird. Unser einstimmiger Sieger: Maboul à zéro.

In Düsseldorf treffen sich am 3. März die 34 Vertreter der teilnehmenden Schulen, um ihren Favoriten und einen Vertreter für die Bundesjury zu wählen. Die 16 Vertreter der Länderjurys wählen im März während der Buchmesse in Leipzig in einem Restaurant den Sieger, der mit einer 5000-Euro-Unterstützung des Klett-Verlags ins Deutsche übersetzt und verlegt werden wird. Die beteiligten Leh-rer, Karin Scheele für das LvD und Walter Weitz für das Thomaeum, haben das Projekt initiiert und begleitet.

Bei einem Besuch im Institut francais in Düsseldorf hatten die Schüler der beiden Kurse die Chance, den Autor des Romans „KiDu“, Patrick Raynal, kennen zu lernen und ihm eineinhalb Stunden lang Fragen über seine Arbeit und den gelesenen Roman zu stellen. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war, ihm zu folgen, kam ein sehr interessantes Gespräch zustande, in dem er beschrieb, wie er seine Bücher schreibt und welche Gemeinsamkeiten es zwischen ihm und der Hauptfigur im Roman „KiDu“ gibt.

Patrick Raynal machte auf Schüler und Lehrer einen sehr sympathischen Eindruck, was die Entscheidung der Schüler allerdings nicht mehr beeinflussen konnte, da diese bereits im Voraus getroffen war. Alles in allem war die Begegnung informativ, amüsant und ein gelungener Abschluss für das Projekt „Prix des lycéens allemands“.

Maren Alke (LK F 12: 2004/05)

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„Zeichnen am Thomaeum“

Sophia Delschen

Hela Brixius