18
H O T E L T Y P E N Walter RUTES und Richard PENNER unterscheiden in ihrem Buch Hotel Planning and Design nicht weniger als 30 verschiedene Hoteltypen. Und sie scheinen sich permanent zu vermehren. Die dabei verwendeten Begriffe stammen aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und sind auf europäische Verhältnisse nicht ohne weiteres übertragbar. Auf die wichtigsten sei hier verwiesen. (Lit.2) Zur leichteren Orientierung gibt es (sich überschneidende) Einteilungskriterien nach dem Standort: Stadthotel Downtown Hotel Suburban Hotel Strandhotel Beach Resort Berghotel Kurhotel Spa dem Grad bzw. der Voll- ständigkeit der Leistungen: Vollhotel Hotel Garni Economique-Hotel Pension Apartmenthotel All Suite Hotel Wohnhotel Residential Hotel Condominium Hotel der Verkehrsmittelorientierung: Bahnhofshotel Railroad Hotel Flughafenhotel Airport Hotel Motel Motel der Aufenthaltsdauer: Durchgangshotel Ferienhotel Resort Hotel Feriendorf Vacation Village der Spezialisierung: Geschäftshotel Business Hotel Kongresshotel Convention Hotel Seminarhotel Casino-Hotel Casino Hotel Theater-Hotel Theatre Hotel Sport-Hotel Wellness-Hotel Spa Kunst-Hotel Art Hotel Design-Hotel Design Hotel

H O T E L T Y P E N HOT 7 - wohnbau.tuwien.ac.at · Lieferanteneingang ist Klassifizierungskriterium für 4- und 5-Sterne-Betriebe Windfang: Ausreichend groß dimensioniert, transparent,

Embed Size (px)

Citation preview

H O T E L T Y P E N Walter RUTES und Richard PENNER unterscheiden in ihrem Buch Hotel Planning and Design nicht weniger als 30 verschiedene Hoteltypen. Und sie scheinen sich permanent zu vermehren. Die dabei verwendeten Begriffe stammen aus dem amerikanischen Sprachgebrauch und sind auf europäische Verhältnisse nicht ohne weiteres übertragbar. Auf die wichtigsten sei hier verwiesen. (Lit.2) Zur leichteren Orientierung gibt es (sich überschneidende) Einteilungskriterien nach • dem Standort: Stadthotel Downtown Hotel Suburban Hotel Strandhotel Beach Resort Berghotel Kurhotel Spa • dem Grad bzw. der Voll- ständigkeit der Leistungen: Vollhotel Hotel Garni Economique-Hotel Pension Apartmenthotel All Suite Hotel Wohnhotel Residential Hotel Condominium Hotel • der Verkehrsmittelorientierung: Bahnhofshotel Railroad Hotel Flughafenhotel Airport Hotel Motel Motel • der Aufenthaltsdauer: Durchgangshotel Ferienhotel Resort Hotel Feriendorf Vacation Village • der Spezialisierung: Geschäftshotel Business Hotel Kongresshotel Convention Hotel Seminarhotel Casino-Hotel Casino Hotel Theater-Hotel Theatre Hotel Sport-Hotel Wellness-Hotel Spa

Kunst-Hotel Art Hotel Design-Hotel Design Hotel

• Güteklassen:

Die Klassifizierung der Hotels richtet sich in Europa nach der Großzügigkeit der öffentlichen Räume, nach Ausstattung und Service, sowie Zahl und Art des Personals und wird in Sternen ausgedrückt.

In Österreich bedeuten nach den "Richtlinien für die Klassifizierung von Hotel- und Beherbergungsbetrieben" der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft (WKO):

Zweckmäßige Ausstattung Zweckmäßige und ausreichende Ausstattung Gediegene Ausstattung (Standard) Erstklassige Ausstattung (High) Exklusive, luxuriöse Ausstattung (Deluxe) Einfache preisgünstige Unterkunft. Mindestanforderungen: Frühstück, Bettwäschewechsel mindestens 1x pro Woche, Waschbecken im Zimmer, Handtuch Zweckmäßige, preisgünstige Ausstattung mit erweitertem Komfort, in Neubauten mit mehr als drei Stockwerken Lift; Radio und TV im Zimmer Mittelklassehotel mit besserer Ausstattung und Dienstleistung. Erforderlich: Ab 15 Zimmern Rezeption, Frühstückbuffet, Drei-Gänge-Menu oder Menu, 12-Stunden-Getränkeservice, Hausbar, Zimmer mit Sat-oder Kabel-TV, Schreibmappe, Telefon, Bettwäschewechsel mindestens 2x pro Woche, Wasch- und Bügelservice Erstklassiges Hotel mit großzügigen Raumgrößen, gutem Schallschutz und umfangreichem Angebot (z.B. Wellness, Sport, Gastronomie, Seminarräume). Erstklassiger Empfangsbereich mit Sitzplätzen, Lift bei mehr als zwei Stockwerken, Frühstücksbuffet mt Service für heiße Aufgussgetränke, Restaurants mit Vier-Gänge-Menu oder Buffet, Zimmersafes, Wäscheservice mit Rückgabe innerhalb von 24 Stunden, alle Zimmer mit Bad/WC oder Dusche/WC, Kosmetikspiegel, Duschwand, täglicher Handtuchwechsel, Bettwäschewunsch auf Wunsch täglich. Luxushotel, edle Ausstattung, feines Ambiente, perfekter Service, große Zimmer mit getrenntem Wohn-/Schlafbereich (Neubau 22m2), großzügige Badezimmer mit Wanne, Dusche, Bidet und Doppelwaschtischen, Bademäntel, Waage. Im Neubau WC getrennt, Rezeption rund um die Uhr besetzt, Lift ab erstem Stock, Top-Restaurant, 24-Stunden-Imbiss, Parkplatz mit Garagierungsdienst. Das Verhältnis von Mitarbeitern zu Zimmern: * und ** 1:10 *** 1:6 **** 1:3 ***** 1:2 Der kürzlich geschaffene Zusatz Superior für Viersterne-Hotels stellt keine eigene Kategorie dar. Er steht für ein deutliches „Mehr“ an Dienstleistungsangebot und Serviceleistung als bei einem normalen Viersternhotel. Ausstattung und Dienstleistung der Betriebe werden mit Punkten bewertet, die zusammengezählt, Grundlage für die Einstufung bilden. Für die Verleihung von fünf Sternen ist eine eigens eingerichtete Kommission zuständig. Zusätzlich gelten in Österreich auch noch gesetzliche "Mindestausstattungsrichtlinien für Gastgewerbe und Hotellerie" per Verordnung des Handelsministeriums. Generell gelten die Richtlinien der WTO (World Tourist Organization) In den USA existieren vier Güteklassen: Budget, Midprice, First Class und Luxury Literatur: 01 Walter Ender: Krieg der Sterne, in Perspektiven.4/5/88 02 Walter Rutes, Richard Penner: Hotel Planning & Design, London 1985 Links: http://www.hotelsterne.at/ © 2007 Herbert Keck Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Art von Vervielfältigung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Alle Angaben ohne Gewähr.

H O T E L O R G A N I S A T I O N ein Hotel ist nicht nur ein Gebäude sondern auch ein Betrieb. Die klassische betrieblich/räumliche Organisation eines städtischen Großhotels umfaßt folgende funktionelle Bereiche: 1. Eingangs- und Verwaltungsbereich (public rooms and administration) 2. Beherbergungsbereich (guest room area) 3. Restaurations- bzw.Verpflegungs und Gesellschaftsbereich (food and beverage services, function areas) 4. Wirtschafts- bzw. Versorgungsbereich (service and support areas, back-of-house areas) 5. Personalbereich (employee area) Generell sind Hotelgröße und Hotelkategorie prägend für die gesamte Hotelkonzeption. Sie stehen in Bezug zur Betriebs-struktur und Organisation und wirken sich entscheidend auf Raumprogramm und Funktionsbezüge aus. Die optimale Betriebsgröße für ein 4-Stern-Hotel beträgt etwa 100-150 Zimmer. Pro Zimmer werden 70 m² Bruttogeschoßfläche veranschlagt.

Raumzuordnungsschema Hotel (Lit.1) Raumprogramme und Funktionsschemata (Lit.2) Hotel mit 30-80 Betten mittlerer Kategorie Eingangsbereich und Verwaltung Hotelhalle (Lobby) ca. 30 m² Hotelhalle (Lounge inkl. Bar) ca. 120 m² Gästetoiletten ca. 16 m² Gästelifte, Gästetreppen je 60 Zimmer 1 Lift Rezeption ca. 6 m² Büros ca. 15-20 m² Personalräume ca. 30 m² Frühstückraum (50 Plätze) ca. 70-80 m² Konferenzraum ca. 55 m² Lagerräume, Service, Technik ca. 15 m² Beherbergungsbereich Einzelzimmer mind. 11 m² Doppelzimmer mind. 16 m² Etagenservice je Etage ca. 15 m² Gangflächen 30 % der Zimmerfläche Gastronmiebereich Restaurant mit 50 Plätzen ca. 80-100 m² Küchenbereich ca. 40-60 m² Personalräume ca. 40 m² Gästetoiletten und Garderoben ca. 40 m² Lagerräume Anlieferung Technik, Lager, Entsorgung ca. 170 m²

Je größer das Hotel ist, desto differenzierter wird das Organisationschema und umso umfangreicher das Raumprogramm. (Lit.2) Großhotel mit ca. 400 Zimmern Luxushotel Empfangsbereich und Verwaltung Empfangshalle (Lobby und Lounge) ca. 500 m² Gästetoiletten ca. 50-70 m² Garderoben ca. 15-20 m² Kiosk, Laden ca. 40 m² Bar ca. 105 m² Gästelifte, Gästetreppe je 60 Zimmer 1 Lift Gepäckräume ca. 35 m² Rezeption (Reservierung, Kasse) ca. 35 m² Portier (Bellmann, Doorman) ca. 10 m² Front-Office ca. 70 m² Verwaltung, Direktion, Personalbüro, Buchhaltung, PR, Marketing) ca. 50-150 m² Telefonvermittlung ca. 16 m² Personalräume ca. 76 m² Frühstücksraum (150 Plätze) ca. 250-310 m² Kellner-Office ca. 36 m² Konferenzbereich Konferenzräume, Festsäle ca. 400 m² Stuhllager ca. 40 m² Bankettoffice ca. 40 m² Gästetoiletten Konferenzbereich ca. 70 m² Foyer Konferenzbereich ca. 70 m² Ev. eg.Bankettküche ca. 90 m² Beherbergungsbereich Einzelzimmer mind. 16 m² Doppelzimmer mind. 24 m² Suiten Etagenoffice ca. 30 m² Putzraum ca. 15 m² Personalraum ca. 18 m² Gangflächen 30 % der Zimmerfläche Gastronomiebereich Restaurant 1 (60 Plätze) ca. 155 m² Restaurant 2 (90 Plätze) ca. 240 m² Kellner-Office ca. 50 m² Küchenbereich ca. 350 m² Toiletten ca. 50 m² Personalräume ca. 45 m² Anlieferung, Lager und Entsorgung Anlieferung ca. 80 m² Büro Warenannahme ca. 16 m² Müllräume ca. 70 m² Schmutzwäsche ca. 50 m² Wäschelager ca. 120 m² Waschküche ca. 15 m² Servicestation ca. 30 m² Weinlager ca. 80 m² Kühlräume ca. 50- 100 m² Tiefkühlraum ca. 20 m² Lebensmittellager ca. 30 m² Dekolager ca. 50 m² Werkstatt und Lager Technikbereich ca. 350 m² Tiefgarage

Die öffentlichen Bereiche eines Hotels befinden sich bevorzugt im Erdgeschoß. Ausnahmen sind über mehrere Stockwerke reichende Hallenkonzeptionen, Dachrestaurants bzw. Hotels, die in den oberen Geschoßen von Hochhäusern angesiedelt sind. Bei Ferienanlagen und Pavillonkonzeptionen finden sich vielfach horizontale Zuordnungen. In der Regel beanspruchen die öffentlichen Bereiche eines Hotels größere zusammenhängende Flächen als die Zimmerbereiche. Daraus resultieren Zuordnungen, bei denen die unteren Geschoße aus dem Umriss der oberen Geschoße heraustreten (a, f) bzw. zu ausgeprägten Breitfußkonzeptionen werden (b). Der Wunsch nach großen stützenfreien Räumen im Erdgeschoß führt letztendlich zu Atrium- bzw. Hallenlösungen (c, d, e). Bei vielen Hotels finden auch Mischformen Anwendung. (Lit.8)

Zuordnung von Wirtschafts- bzw. Versorgungsbereich und den übrigen Hotelbereichen mit dazugehörigen störungsfreien Zugängen (Lit.8) a) Horizontale Zuordnung Wirtschafts-, Restaurations- und Gesellschaftsbereich stehen in separatem Gebäude neben dem Bettentrakt. Findet vorwiegend bei Ferienhotels und Motels Anwendung. b,c) Vertikale Zuordnungen: Bettentrakt über flachem, den Wirtschafts-, Restaurations- und Gesellschaftsbereich beinhaltenden Baukörper. d) Servicebereiche im Untergeschoß

Entsprechend den verschiedenen Hotelbereichen gliedert sich der Hotelbetrieb in folgende Unternehmensbereiche:

Dementsprechend sieht die personelle Aufbauorganisation aus:

Erschließungskonzept (Lit.2)

H O T E L B E R E I C H E EINGANGS- UND VERWALTUNGSBEREICH Erschließung äußere Vorfahrt: Eigene Fahrspur, getrennte Zu- und Abfahrt, Beeinträchtigungen des Beherbergungsbereichs

vermeiden Stellplätze: Halteplätze für ankommende Besucher (PKW, Bus) 2-3 Taxistandplätze Besucherstellplätze Tiefgarage für Gäste und Personal (PKW, Busse), 1 PKW/5 Zimmer Vordach: Gepäckübernahme durch Personal (sogenannten Boy) und Transport in die Halle oder

(seltener) Autoübernahme durch Boy, der dieses in die Garage und von dort das Gepäck in die Halle bringt.

Eingänge: Hoteleingang vom Restauranteingang trennen (intern verbunden), Anlieferung von

Hoteleingang trennen, wenn möglich im Unterge-schoß, eigener Personaleingang, eigener Lieferanteneingang ist Klassifizierungskriterium für 4- und 5-Sterne-Betriebe

Windfang: Ausreichend groß dimensioniert, transparent, Fußmatte bedeckt ganzen Windfang,

elektronisch gesteuerte, selbsttätige Schiebetüren, zur Vermeidung von Durchzug bedarf es einer bestimmten Länge des Windfangs bei Hintereinanderöffnen der beiden Türen.

2 x 90/210 Halle Stellt die Verbindung zwischen Straße und Hotel her, übernimmt Aufgabe als Hauptwegeverteiler („Funktioneller Knoten“). (Lit.2) Größe: ca. 0,6 – 1,0 m2 pro Zimmer Hat bei größeren Hotels entsprechend ihrer Funktion sowohl als Durchgangs- als auch als Wartebereich im Allgemeinen 2 Bereiche: Empfangshalle Lobby Mit (betriebseitig) Rezeption Front Desk Lage in Eingangsnähe, Sichtverbindung zu Stiegen und Liften, interne Verbindung zu Verwaltung (Front Office). Die mit der Rezeption im Wesentlichen verbundenen Funktionen sind: Check-in, Check-out, Schlüsselübergabe, Kassa mit Buchung, Information, Vermittlung, Postverteilung, Überwachung, Safe. Bei kleineren Hotels werden diese Tätigkeiten von 2 bis 3 Personen übernommen, bei größeren Hotels Spezialisierung und getrennte Räume für: Portier: Eingangskontrolle und Schlüsselaufbewahrung, Gepäckübernahme In größeren US-Hotels: Bell Captain: Chefportier Doorman/Doorkeeper: steht an der Eingangstür, uniformiert Bellman/Bellboy: Gepäckstransport, Gepäcksaufbewahrung, uniformiert Kassa Post Telefonzentrale Gepäckraum

Die Rezeption besteht aus: Theke mit 2 Arbeitsebenen, eingebauten Computern für Zimmerreservierung und Buchung, Telefonzentrale, Weckdienst, Gästekartei, Schlüsseldepot, Safe. (Lit.4) sowie

(gästeseitig) Garderoben Toiletten Telefonzellen Zugang zu Restaurant(s) und Sälen Treppe und Lifte zu Zimmertrakt Läden

Funktionsschema Hotelhalle (Lit.1) und Aufenthaltszone Lounge Aufenthaltsteil der Hotelhalle, Wartebereich, Ruhezone, Sitzgelegenheiten, Getränkeservice, Bar, Läden. Die früher üblich gewesenen Fernsehzimmer haben ihre Bedeutung verloren, seit ohnehin in praktisch allen Hotels Fernseher zum Zimmerinventar gehören. Verwaltung Die Verwaltung kleinerer Hotels umfaßt folgende Räume: - Geschäftsleitung (Direktion) - Buchhaltung, Kasse - Einkauf - Personalverwaltung, Lohnbuchhaltung und liegt vorteilhaft im Nahebereich zur Rezeption. (Lit.1) In Großhotels ist die Verwaltung in Gruppen zusammengefaßt und dezentralisiert den einzelnen Unternehmensbereichen zugeordnet. Ein Teil der Verwaltung, der zur Unterstützung der Rezeption dient und sinnvollerweise direkt mit dieser in Verbindung steht, wird in den USA Front Office genannt. Das Front Office enthält insbesondere Rezeption, Reservierung (Buchung), Kasse und Telefonvermittlung, bei Großhotels noch das Büro des Empfangschefs. Eine Verbindung zur Buchhaltung ist vorteilhaft. Zu den Verwaltungsbereichen kleinerer Hotels kommt noch der - Verkauf: Marketing, Public Relations, Kongresse hinzu.

BEHERBERGUNGSBEREICH Erschließung innere Gästezimmer liegen in der Regel in den Obergeschoßen und werden durch Gänge erschlossen, die mittels Liften und Stiegen von der Hotelhalle aus erreicht werden. Praktisch erfolgt die Erschließung ausschließlich durch Aufzüge, da Treppen ab dem 1.Obergeschoß kaum benutzt werden. Diese dienen ausschließlich als Fluchtwege. Die feuerpolizeilich vorgeschriebene Maximallänge von 40 m, gemessen vom Stiegenantritt bis zum entlegensten Punkt im Grundriß, ist dabei oft entwurfsbestimmend. Die Stiegen können von den Liften getrennt situiert werden. Die effizienteste Lösung d.h. die Maximierung vermietbarer Zimmerfläche bzw. Zimmeranzahl bei gleichzeitiger Minimierung der Erschließungsfläche, wird dabei angestrebt. Die Wirtschaftlichkeit ist dann am größten, wenn der Erschließungskern die wenigsten Zimmer beansprucht. Die Disposition des Kerns wird durch die Notwendigkeit verkompliziert, daß die Gästeaufzüge in die Lobby, die Service-Aufzüge jedoch in den Wirtschaftbereich zu führen haben. Dies wird des öfteren mit zwei getrennten Kernen gelöst. 1 Lift für 60 Zimmer. Typologisch betrachtet, stehen für Bettentrakte folgende Erschließungsformen in reiner oder abgewandelter Form zur Auswahl (Lit.8)

Scheiben einbündige Eine Zimmerreihe wird von einem an der

Außenseite befindlichen Gang erschlossen, Verwendung der Aussicht oder Lärmbelästigung wegen, in der Regel unwirtschaftlich, Erschließungskern freistehend, in gerader und geschwungener Ausformung.

zweibündig Zwei Zimmerreihen werden von einem

Mittelgang erschlossen, in der Regel die sparsamste Lösung, Erschließung innerhalb des Zimmerrasters, Belästigung der angrenzenden Zimmer, in L-, T- oder Y- Form abwandelbar.

dreibündige Am. Offset, versetzte Anordnung von "3- Scheiben", geringfügige Steigerung der

Wirtschaftlichkeit gegenüber zweibündiger Anordnung.

Türme Kompakte Grundrisslösung, Zimmer um zentralen Kern, Kompromiss zwischen Zimmeranzahl und Kerngröße: Optimale Zimmeranzahl zwischen 16 (Minimaler Kern) und 24 (Maximaler Kern), keine Erweiterung möglich, Wirtschaftlichkeit wegen "Einbündigkeit" etwas geringer als bei zweibündigen Scheiben.

quadratische Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit der

Eckzimmer (Suiten oder "Windmühlen"-Gang) kreisförmige Ungünstiger Zuschnitt des Eingangs- und

Badbereichs bei zu kleinem Radius, optimaler Durchmesser liegt für radiale Zimmeranordnung zwischen 27 und 40m, bei größerem Durchmesser (mehr Zimmer pro Geschoß) Zweiteilung des Kerns möglich bzw. eine bis oben durchgehende Halle (über 30 Zimmer pro Geschoß)

dreieckige Schwierig zu lösende Kernfiguration, Problematik

des Zuschnitts und der Erreichbarkeit der Eckzimmer.

Hallen, Höfe Atrien

Zimmer entlang einhüftiger Korridore, entweder um offenen Innenhof (Zimmer meist nach innen orientiert) oder glasgedeckte Halle (Zimmer meist nach außen orientiert) angeordnet. Im amerikanischen Sprachgebrauch wird vor allem der Begriff Atrium für Hallenhotels verwendet und nicht für hofartige Anlagen. Besonderes Kennzeichen sind meist freistehende Panorama-Aufzüge. Nachteile des Hallentyps sind mangelnde Wirtschaftlichkeit, aufwendige Klimatisierung und feuerpolizeiliche Probleme.

Hotelzimmer Ohne Zweifel ist es die vornehmliche Aufgabe eines Hotels, Zimmer zum Schlafen anzubieten. Trotz unterschiedlichster architektonischer Ausformungen gemäß Hoteltyp, Klassifizierung etc. sind Hotelzimmer in jedem Fall immer multifunktionale Räume: Wohn-, Ruhe-, Erholungs-, Arbeits- und Schlafräume. Es finden darin so unterschiedliche Tätigkeiten wie Körperreinigen, Austreten, Körperpflegen, Kosmetik, Make-up, Ankleiden, Auskleiden, Schlafen, Ausruhen, Sex, Lesen, Träumen, Musikhören, Radiohören, Fernsehen, Nachdenken, Plänemachen, Schreiben, Entwerfen, Telefonieren usw. statt.

Das am meisten verbreitete, typische Doppelzimmer hat - den unterschiedlichen Aktivitäten folgend - verschiedene Zonen: Badbereich, Garderobe und Kleiderschrank im Eingangsbereich; der Schlafbereich mit Betten und Nachtkästchen im Zentrum des Zimmers, Sitz- und Arbeitsbereich in Fensternähe. (Lit.8)

Grob lassen sich Hotelzimmer in zwei große Kategorien einteilen: Standardzimmer und freie Zimmer Standardzimmer Der Standardtyp macht den überwiegenden Teil des Markts aus und ist das Resultat einer Summe von Normen und Vorschriften. Er entstammt dem Erbe der großen amerikanischen Hotelketten und des Funktionalismus. Die Vorteile der Standardisierung liegen in der Produktion großer Serien, z.B. in der Vorfertigung von Sanitäranlagen etc., in der weltumspannenden Garantie für gleichbleibende Qualität, Wiedererkennbarkeit, Corporate Identity usw. Während sich die Variationsbreite an Standardzimmern in Europa hauptsächlich auf Einbett- und Zweibettzimmer, bestenfalls noch Drei-bzw. Vierbettzimmer und Suiten beschränkt, existieren in den USA - entsprechend den unzähligen in Verwendung stehenden Bettgrößen - wesentlich mehr Zimmertypen und es ist genau festgelegt, welcher und in welchem bestimmten Hoteltyp sich aufhaltenden Gruppe von Gästen bestimmte Hotelzimmer zuzuordnen sind. In den meisten Hotels findet man eine Mischung von verschieden Zimmertypen entsprechend dem Gästeprofil. Twin 2 twin beds (1x2m) Double-double 2 double beds (1,35x2m) Queen 1 queen bed (1,5x2m) King 1 king bed (2x2m) California king 1 king bed (1,8x2m) Oversized twin 2 twin beds (1,15x2m) Queen-queen 2 queen beds Double-studio 1 double bed und ausklappbares Sofa Queen-studio 1 queen bed und ausklappbares Sofa King-studio 1 king bed und ausklappbares Sofa Parlor 1 ausklappbares Sofa

Von links nach rechts: Budget inn double-double: klassisches Motelzimmer mit 2 double beds, Typical double-double: tyisches US-Stan-darddoppelzimmer, Sitzbereich stark einge-schränkt, King studio (Holiday Inn): Standard-layout mit King bed + ausklappbares Sofa, Parlor (Holiday Inn): Wohnbereich mit ausklappbarem Sofa, in Kombination mit King bzw double-double rooms als Wohnbereich einer Suite. King room mit diagonaler Bettanordnung, resort layout, geräumigerer Wohnbereich, Luxury king room: überbreiter Wohnschlafraum, geräumiger Eingangsbereich, WC dem Bad nachgeschaltet, Reversed Layout: seltene, umgedrehte Anordnung, Bett mit dem Kopfhaupt zum Fenster, Luxury king room: überdimensionales Zimmer, king bed, Wanne und Dusche im Bad. (Lit.8)

Von links oben nach rechts unten : Economy queen room (20,5m2) mit platzsparendem Waschtisch außerhalb des Bads, Midprice king studio(30m2) mit ausgegliedertem Waschtisch, Firstclass double-double room (34m2) mit klassischer Raumaufteilung, Luxus resort room (51m2), Kingbed, zweiter Waschtisch, sep.WC, Schrankraum, fireplace, International luxury guestroom (49m2) Kingbed, zweiseitig öffenbarem Bad, Luxury casino-hotel room (62m2) inline-Anordnung mit sep. Wohnbereich, queen-queen beds, Rotated room configuration (49m2) flache Anordnung mit großem, belichtetem Bad. (Lit.8)

Die in Europa üblichen Bettgrößen sind 90/200 für ein Einzel, 150/200 für ein Grand-Lit (sog. französisches Bett) und 180/200 für ein Doppelbett. Zimmerbreite Die wichtigste Entscheidung bei der Planung von Standardzimmern ist die Wahl der Zimmerbreite. Das gebräuchlichste Maß betrug lange Zeit , seitdem es Mitte der 50er Jahre durch die Holiday Inn Company als Standard bei allen ihren Bauvorhaben eingeführt wurde, 3,70m (es war damals die größte erhältliche Teppichbreite in den USA). Die minimale Breite von Standardzimmern mit Sideboard beträgt 3,50 m (2,10 Bett + 80 Durchgang + 60 Sideboard). Die Minmalbreite ohne Sideboard beträgt 2,90 m (2,10 + 80). Der Vorteil von größeren Zimmerbreiten (4,60 - 4,80 m) liegt in der Positionierung des Bettes an der Trennwand zum Badeziommer, was zu einer günstigeren Aufteilung in Schlaf- und Wohnbereich führt und vielfach bei Ferienhotels Verwendung findet. Zimmerfläche In den USA steigt die Zimmerfläche mit wachsender Kategorie – üblicherweise Budget, Midprice, First Class, Luxury - von ca. 22m² bis über 40m² an. In Europa sind die durchschnittlichen Zimmergrößen geringer. In Österreich gelten aufgrund der Mindestaustattungsrichtlinien bei Standardzimmern folgende Untergrenzen: • Einbettzimmer: 9m² (ohne Vorraum und Bad) • Doppelzimmer: 15m² " • für jedes weitere Bett 5m² zusätzlich Die Schweizer-Hotel-Verband (SHV) empfiehlt die Zimmerfläche als Maßstab zur Hotelklassifizierung. So steigt beispielsweise die Fläche eines Doppelzimmers in einem Geschäftshotel von 12m² bei einem 1*Hotel auf bis zu 23m² bei einem 5*Haus an. Die World Tourist Organization (WTO) fordert folgende Mindestgrößen in m2: *** **** ***** Single 12 14 16 Double 16 20 24 Als mittlerer Richtwert für die Gesamtfläche eines Doppelzimmers in einem Standardhotel können 20m² angesehen werden. Die Zimmergrößen in Ferienhotels sind um einiges größer, z.B. lt. TUI-Richtlinien:

*** **** ***** Double 25 30 36

Ausstattung des Hotelzimmers Im allgemeinen richtet sich der Grad der Ausstattung nach der Hotelkategorie. Komfort und Luxus schlagen sich hauptsächlich im Raumangebot, in der besonderen Materialauswahl und in der exklusiven Gestaltung nieder. Funktionalität und Zweckmäßigkeit sollten in allen Kategorien selbstverständlich sein. Dabei spielen auch betriebliche Faktoren wie Wirtschaftlichkeit, Pflegeleichtigkeit und Haltbarkeit (Nutzungsdauer 5 Jahre) eine nicht unbeträchtliche Rolle. (Lit.6) In 5-Stern-Hotels muss das WC vom Bad getrennt sein.

Erfüllung der Raumkonditionen

- Belichtung - Sonnenschutz - Verdunkelung (Tagschläfer) - Belüftung - Heizung bzw.Klimatisierung - Schallschutz (gegenüber

außen und innen) Einrichtung Vorraum Kofferablage, Garderobe,

körperhoher Spiegel, Kleiderschränke, textiler Bodenbelag, Eingangstür schalldämmend, elektronisches Schließsystem mit Codekarten.

Bad in zunehmendem Maße getrenntes

WC, Dusche(90/90) oder Badewanne(170/75) mit Haltegriffen, obwohl überwiegend geduscht wird, werden nach wie vor Badewannen erwartet.

evtl. Bidet, Waschtisch, Spiegel, Leuchte, Steckdose, Handtuchhalter, Kleiderhaken, Abfallbehälter, Wassergläser, Hocker, Notrufklingel, wasserundurchlässige, fugendichte Wand- und Bodenbeläge, mechanische Belüftung über Dach.

WC Hängeklosett, WC-Bürstengarnitur, Toilettenpapierhalter, sonst wie Bad. Zimmer In Europa Bett(en): 90/200, 150/200, 180/200,

Nachtkästchen mit eingebautem Radiowecker, Telefon, in USA Bibel in Schublade Schreibtisch bzw. Frisiertisch (Spiegel), versperrbar, evtl. kombiniert mit Minibar, TV mit Kabelanschluss, Papierkorb, Aschenbecher

Sitzgruppe: Sofa (ausziehbar), 1 Sessel pro Gast, Couchtisch Technik Beleuchtung

- Allgemeinbeleuchtung (Decken- oder Hängeleuchte oder noch besser indirekt) vom Bett aus schaltbar

- Leseleuchten getrennt schaltbar - Tischlampe für Schreibtisch - Lese- oder Stehlampe neben Sitzgruppe

Telefonanschluss, Anschluss Radiowecker, TV-Anschluß, Steckdosen, USA: Brandmelder und Sprinkler Materialien Bodenbelag im allgemeinen Teppichboden (Trittschall)

Wände Feinverputz gestrichen, Glasgewebetapeten, Textiltapeten, Vinyltapeten Vorhänge lichtdicht, schwer entflammbar "Dekorationselemente": Bilder, Vasen etc. Suiten Anstelle von Mehrbettzimmern setzen sich immer mehr Suiten bzw. Apartments durch. Ganz allgemein werden Suiten als Kombination von einem Wohnraum mit einem oder mehreren Schlafräumen definiert. Sie machen heute ca.10% des gesamten Zimmerangebots aus. Ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Hotel-zimmern: Sie eignen sich zum Empfang von Gästen, zur Abhaltung von Besprechungen, zur Einnahme von Mahlzeiten und für unterschiedliche Tätigkeiten ohne gegenseitige Störung. Ihre Herstellungskosten sind nur um 10-15% höher als die von normalen Hotelzimmern, die Zimmerpreise aber um 20-25%. Die typische Suite besteht aus getrenntem Schlaf- und Wohn-/Esszimmer, Badezimmer und gelegentlich einer Küche bzw. Kitchenette. Die geringe Verbreitung von Küchen in Suiten erklärt sich dadurch, daß einerseits ihre Einrichtung sehr kostenintensiv ist, andererseits die wenigsten Gäste in Hotels an Hausarbeit erinnert werden wollen. Grundsätzlich lassen sich eingeschoßige (side-by-side) und zweigeschoßige Suiten (bi-level) unterscheiden.

In den USA findet sich sich eine Vielzahl verschiedener Typen. (Lit.8) Mini-suite bestehend aus Wohnraum und Schlafalkoven (re.o.) (Möblierung als Raumteiler) Junior suite 1 Rasterfeld einnehmender Wohnraum, 1 Schlafzimmer (Mitte re.) Executive suite 2 Rasterfelder einnehmender Wohnraum, 2 Schlafzimmer, Hospitality Suite großes Wohnzimmer mit Essplatz, Sitzgruppe und

Besprechungstisch, Schlafzimmer (re.unten) Conference suite/meeting room suite

Besprechungstisch im Wohnzimmer, 1 Schlafzimmer Presidential Suite 3 Rasterfelder einnehmender Wohnraum, 2 Schlafzimmer, eins davon übergroß Nur schwer können sich zweigeschoßige Suiten durchsetzen. Durch die Trennung von Wohnen und Schlafen in verschiedenen Geschossen wird vielfach der Verlust von Bequemlichkeit befürchtet. Solche Hotels würden aber auch zunehmend ihr typisches Hotelimage verlieren. Am ehesten findet man sie bislang in den obersten zwei Geschossen von Hotels, die ansonsten eingeschossige Suiten anbieten. In diesem Zusammenhang ist auf einen Hoteltyp einzugehen, der sich erst seit Beginn der 80er Jahre von Amerika aus entwickelt hat, das All-Suites-Hotel. Unverkäufliche Apartments wurden damals aus Verzweiflung als Suiten vermietet. Als Publikum fanden sich ferienmachende Familien, Mitglieder von Organisationen und Firmen, selbständige Singles und reisende Geschäftsleute. Die Entwicklung von All-Suites-Hotels begann mit hintereinandergeschalteten Wohn- und Schlafzimmern (Back-to-Back), mit in der Mitte oder auch an der Fassade liegenden Bädern, einhüftig von einem Gang erschlossen, über den auch der Wohnraum - meist über ein Atrium - seine Belichtung erhält. Mehr Privatheit besitzt jener Typ, bei dem Wohn- und Schlafraum nebeneinander (side-by-side) angeordnet sind, und der erstmals von der Sheraton Company verwendet wurde. Die bei diesem Typ möglichwerdende zweihüftige Anordnung gleicht die geringere Wirtschaftlichkeit wegen der längeren Gänge bei weitem aus. Die optimale Zimmeranzahl von All-Suite-Hotels liegt bei ca. 200 Einheiten. Freie Zimmer Der Begriff "freies Zimmer" bedeutet, daß sich so bezeichnete Zimmer hinsichtlich Raumzuschnitt, Gestaltung, Möblierung usw. der herkömmlichen Standardisierung entziehen. Wohl aber unterwerfen sie sich den Klassifizierungskriterien, Normen und Sicherheitsbestimmungen. Vor allem findet man sie in Hotels, die keiner Kette angehören und weniger als 100 Zimmer haben. Charakteristisch ist solchen Hotels, dass Dimensionen, Möblierung und Materialwahl von Zimmer zu Zimmer verschieden sind und Objekte origineller Experimente sein können. Dies betrifft sowohl Umgestaltungen als auch Neubauten. Beispiele für freie Zimmer sollen im Bespielteil in Zusammenhang mit den einzelnen Hoteltypen gezeigt werden. Zwei Bespiele seien hier vorweggenommen.

Für ihrem Wettbewerbsbeitrag für das Hyatt-Hotel Zürich entwickelten Marcel MEILI und Markus PETER ein neues Zimmerkonzept, das sie auf der Schwei-zer Mess IGEHO 1995 als 1:1-Modell verwirklichen konnten. Kritik an der durch die konventionelle Anordnung der Nasszelle in einer Ecke zwangsweise ausgelösten Beengtheit hat zur Konzeption eines weitgehend offenen Raumes geführt, in dem eine eingestellte WC-Kabine den Raum in einen Wohnraum in Fensternähe- und einen Schlafbereich in Eingangsnähe trennt. Der Badbereich kann mithilfe mattierter Glaswände abgeteilt oder offengelassen werden.

Für ihr 1991 fertiggestelltes exklusives 10-Zimmer Hotel Le Lac, eingebaut in die mit einer Metallgitterstruktur verhüllten Skelettstruktur eines unansehnlichen Gebäudes am Ufer des Kawagushi-Sees bei Tokio, kreierte Andree PUTMAN einen bislang nicht gesehenen Zimmertyp. Die aus dem Wunsch nach mehr Fläche entstandene Lösung kommt auch der besonderen Beziehung der Japaner zur Körperpflege entgegen. Ein freistehender Doppelwaschtisch dominiert den am Fenster liegenden Bereich des Zimmers, wo sich auch die Badewanne befindet. Durch Faltwände abteilbar, liegt der Wohn- bzw. Schlafbereich im hinteren Bereich des Zimmers.

RESTAURATIONS- UND GESELLSCHAFTSBEREICH food and beverage area Hotelrestaurants unterscheiden sich nicht grundsätzlich von eigenständigen Restaurants. Sie sind lediglich räumlich und organisatorisch in einen Hotelbetrieb eingebunden. Sie liegen mit Ausnahme etwaiger Dachrestaurants vorzugsweise im Erdgeschoß, im Anschluss an die Hotelhalle, mit eigenem Eingang von der Straße, wenn auch A la Carte-Gäste betreut werden sollen, Küche möglichst zentral, horizontale Zuordnung besser als vertikale (Speisenlift). Der Umfang und die Art des Gastronomiebereichs ist abhängig von der Größe, Type, Lage und Kategorie des Hotels. Vor allem bei größeren Hotels haben sich neue Konzepte am Verpflegungssektor herausgebildet: z.B. Theme Restaurants, Exhibition Cooking, Self-Service Buffet, u.ä.m. Zu beobachten ist jedenfalls eine Abkehr von großen Speisesälen und der Trend zur Gliederung in kleinere, vielfältige, abwechslungsreiche Bereiche, die bei größeren Hotels umfassen können: Aperitiv Bar - Lobby Bar, Cocktail Bar - Cocktail Lounge, Cafe - Coffee shop, Spezialitätenrestaurant, mehrere Theme Restaurants, z.B. Englisches Pub, Französisches Bistro, Grillrestaurant mit 30 bis 80 Plätzen. Frühstücksraum Da im schlimmsten Fall damit gerechnet werden muss, daß die meisten Gäste

gleichzeitig zum Frühstück erscheinen (z.B. Reisegruppen, Kongresshotels), hat sich eingebürgert, Sitzplätze (je 1,5 -2 m2) für mindestens die Hälfte aller Betten zu disponieren (früher nur für ein Viertel). Aus Rationalisierungsgründen tagsüber als Aufenthaltsaum.

Speiseräume Die Größe beträgt ca. die Hälfte der Bettenanzahl an Sitzplätzen, bei Ferienhotels mit

Vollpension ein Tisch pro Zimmer (bei Saisonbetrieb bis 80-100% der Betten). Lage nahe der Küche, möglichst längsseits. Zwischen Küche und Restaurant befindet sich der Kellnerbereich oder

Kellnergang Kellner-Office, Schnittstelle zwischen Küche und Restaurant, nicht zu verwechseln

mit Gang zwischen den Tischen. Folgende Stationen zu berücksichtigen: Geschirrückgabe, Ausgabe von warmen Speisen, Ausgabe von kalten Speisen, Ausgabe von warmen Getränken, Abrechnung. Funktioniert im Prinzip wie ein Selbstbedienungs-restaurant. Ebenso aus servicetechnischen Gründen sind je nach Größe des Betriebes ein oder mehrere Abstell- bzw. Manipulationsflächen für das Bedienungspersonal anzuordnen

Kellnerinseln Service stations, bestehend aus Arbeitsfläche, Pult, Tischwäsche, Servietten,

Speisekarten, Besteck, Gebäck, Wärmeplatten, Abfallkübel, Lage im Randbereich von Sitzgruppierungen, am Beginn des Servierweges.

Theke In der Nähe des Eingangs und der Kühlräume, dient vor allem der Getränkeausgabe,

seltener als Esstheke, Gläseraufbewahrung, Kuchenbüffet, Abmessungen: Höhe der Arbeitsfläche 90cm, Barhöhe 110cm, Barhocker 80cm Sitzhöhe.

Bestuhlung Es wird mit ca. 1,5 m2 pro Sitzplatz gerechnet, Platzbedarf für 70/70 große Tische

für 4 Personen bei diagonaler Aufstellung 85 x 185, bei orthogonaler Aufstellung 220 x 220. Es ist darauf zu achten, dass Kellnerwege von mind. 1 m freibleiben, ansonsten 50 cm (gemessen von Tisch zu Tisch). Speiseräumen werden eigene Garderoben- und WC-Bereiche zugeordnet. Platzbedarf frei stehender Tische (Lit. 1)

Im Hotel tritt in der Regel eine größere Verzweigung der Speisenverteilung auf. Außer den bereits angesprochenen Speiseräumen und dem Frühstücksraum müssen noch mit der Küche Verbindung haben. (Lit.2) - Zimmerservice - Bankettservice - Satellitenküchen - Personalspeiseraum WIRTSCHAFTS- UND VERSORGUNGSBEREICH service and support area bzw. back-of-house area Küche kitchen In der Regel werden Hotelküchen nicht vom Architekten allein sondern zusammen mit einem Küchenspezialisten geplant. Grundsätzlich ist eine möglichst zentrale Lage im Gebäude mit kurzen, stufenlosen Wegen zu den Gasträumen anzustreben. Unsichtbar für das Publikum, mit Ausnahme von Exhibition Cooking. Die Abgrenzung einzelner Arbeitsbereiche ist unter dem Gesichtspunkt optimaler hygienischer Anforderungen vorzunehmen. Man rechnet 0,5 – 2 m² pro Sitzplatz an Produktionsfläche. Dazu kommt noch das 1,5 bis 2-fache der Produktions-fläche an Lagerfläche.

Der Funktionsablauf im Verpflegungsbereich ist wie folgt gegliedert:

Wareneinkauf, Anlieferung, Warenübernahme, Kontrolle: Eigener Eingang, getrennt vom Gästeeingang, event. im UG, Lastenaufzug, Kontrollraum: Schreibtisch, Computer, Waage. Warenlagerung: Im EG: Tagesvorräte, Kühlräume 2x3m; event. im UG: Tiefkühlraum, Trockenlager, Weinkeller Produktionsbereich (eigentliche Küche) Vorbereitung: Rüstraum (Waschen, Putzen) Fertigung: Kalte Küche Warme Küche (Koch-, Brat-, Backküche) Patisserie Getränke Ausgabe: Kellnergang, -office: möglichst Einbahnführung, Anrichte mit Ausgabebord Office zur Bonierung, Geschirrückgabe Spüle: aus Lärmgründen meist eigener Raum

Küchenplanung Lange Arbeitswege und viele Wegekreuzungen wirken ermüdend und leistungsmindernd. Diese Erkenntnis führt zu folgenden Aufstellungsprinzipien: Klarer Materialdurchfluss bei Vermeidung von Rückläufen und Kreuzungen. Zweckmäßige Arbeitsplatzanordnung, günstige Lage von Hilfseinrichtungen, ausreichend Arbeits-und Ablagefläche zwischen den Geräten. Geschirrspülmaschine so weit wie möglich abschirmen. Weißspüle: vom Kellnerbereich zugänglich Schwarzspüle: im Küchenbereich Kellnerwege möglichst kurz gestalten, Abfolge: Kücheneingang - Geschirrabgabe - Essensausgabe Getränkeausgabe – Kassa - Küchenausgang (Einbahnführung) Gute Arbeitsbedingungen hinsichtlich Licht, Wärmeentwicklung, Lärm, Rauch usw.) Menschenwürdige Aufenthaltsräume (s. Personalbereich)

Küchenschema (Lit.5)

Küchenanlage des Hotels Intercontinental, Frankfurt/M., Apel, Beckert und Becker (Lit.1)

Wäscherei laundry and housekeeping Erst ab 100-Betten-Hotels rentabel, ansonsten Wäschedienst oder auch Übernahme von Wäsche anderer Hotels. Hausinterne Wäscherei steht in Verbindung zu Verpflegungs- und Beherbergungsbereich (Etagenservice) Der Weg der sauberen Gästebettwäsche geht von der Wäscherei mittels Wäschelifts zum Etagenserviceraum, von dort mittels Wagen in die Zimmer, der Weg der gebrauchten über den Wäscheabwurf ins Schmutzwäschelager, von dort in die Waschküche, dann zur Mangel und zur Büglerei und von dort als frische Wäsche wieder zum Etagenoffice. Etagenservice Office In jedem Stockwerk, möglichst zentral angeordnet, dient der Ver- und Entsorgung der Zimmer (Wäsche, Reinigung, Getränke, ev.Frühstück), Wäsche- bzw. Lastenlift sowie Wäscheabwurf-schacht münden ein, 1 Zimmermädchen bewältigt ca. 14-15 Zimmer, ca. 2.50 x 3.00m, gute Belüftbarkeit und Schalldäm-mung Einrichtung: Wäscheschränke, Schrank für Putzmittel, Staubsauger etc., Arbeitsfläche, Stellfläche für Zimmerservicewagen. (Lit.7) PERSONALBEREICH employee area Gut ausgestattete Personalräume (Sozialräume) verbessern das Betriebsklima, motivieren das Personal und tragen indirekt zum Wohlbefinden des Gastes bei. Anordnung in umittelbarer Nähe der Funktionsbereiche, mit eigenem Eingang. Personalwohnungen besser außerhalb der Gästebereiche. Zahl und Größe der Sozialräume richten sich nach der Anzahl und dem Geschlecht der Bediensteten und werden durch die Allgemeine Dienstnehmerschutzverordnung geregelt: §53 Waschgelegenheiten 1 Waschplatz/5 Arbeitnehmer; bei mehr als

20 Dienstnehmern getrennte Waschräume, sofern mind. 5 dem anderen Geschlecht angehören. 1 Dusche/6 Personen

§54 Aborte Über Vorraum erschlossen, 1 WC/15 Damen, 1 WC/20 Herren 1 Pissoir/15 Herren §55 Umkleideräume Bei mehr als 20 Dienstnehmern für Damen und Herren getrennt.

§56 Aufenthaltsraum In Betrieben mit mehr als 20 Dienstnehmern, in Arbeitspausen, zum Einnehmen der Mahlzeiten und zum Wärmen mitgebrachter Speisen (Teeküche)

Literatur 01 DBZ-Baufachbücher 8: Hotel- und Restaurantbauten, Gütersloh 1970 02 Jürgen Knirsch: Hotels - Planen und Gestalten, Leinfelden 1992 03 Alexander Koch, Max Fengler: Hotelbauten, Stuttgart 1969 04 Fred R.Lawson: Hotels & Resorts: Planning, Design and Refurbishment, Oxford 1995 05 Otto Mayr, Fritz Hierl: Hotelbau, Handbuch für den Hotelbau, München, 1962 06 Vernon Mays: The Hotel Guest Room, in Progressive Architecture 6/88 07 Wolfgang Mitterecker: Planen, Bauen, Einrichten - Praktische Hinweise für Hotellerie und Gastronomie, Schriftenreihe Rationalisieren Nr.156, Wirtschaftsförderungsinstitut der Handelskammer, Wien 1987 08 Walter Rutes, Richard Penner: Hotel Planning & Design, London 1985 09 TUI Beteiligungsgesellschaft: Guideline for the planning and implementation of TUI-Hotels, Hannover 2002 10 Schweizer Hotelier-Verein: Leitfaden für Hotelplanung, 1987 © 2007 Herbert Keck Der Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Art von Vervielfältigung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Alle Angaben ohne Gewähr.