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Rolf Kunkel 1
Deutscher Verband für Manuelle Therapie(Maitland® - Konzept). DVMT e.V.
Haben zervikale Mobilisationen Einfluss aufdie Beschwerden von Patienten mit einer
Craniomandibulären Dysfunktion (CMD): Einerandomisierte kontrollierte Pilotstudie
Rolf Kunkel
eingereicht alsABSCHLUSSARBEIT
der OMT-AUSBILDUNG2005/07
2007
Rolf Kunkel 2
Inhaltsverzeichniss
Zusammenfassung Seite 3
Einleitung Seite 3
Literaturreview Seite 3
Material und Methoden Seite 8
Analyse und Ergebnisse Seite 12
Grafische Darstellung Seite 14
Diskussion Seite 19
Schlussfolgerung Seite 20
Ausblick Seite 21
Literatur Seite 22
Rolf Kunkel 3
Zusammenfassung: Die Studie sucht nach Beweisen, dass Manuelle Therapie an
der oberen Halswirbelsäule bei einer bestimmten Gruppe von CMD–Patienten
Wirkung zeigt. Zu dem soll sie ein kontrovers diskutiertes Thema erhellen, nämlich
ob es einen Zusammenhang zwischen der oberen Halswirbelsäule und dem
Kiefergelenk gibt.
Einleitung:
Die Wechselwirkung zwischen der kraniozervikalen und der kraniomandibulären
Region wird von vielen Klinikern und Wissenschaftlern als nicht gut betrachtet,
(Kraus14).
Aber das Kranium ist mit der zervikalen Wirbelsäule über das Atlanto- Occipital
Gelenk verbunden. Die occipitalen Kondylen artikulieren mit den massa laterales des
Atlas, der Teil der oberen Halswirbelsäule ist. Das Kranium ist ebenfalls mit dem
Unterkiefer, über die Temporomandibulargelenke, zwischen dem os temporale des
Kraniums und der Mandibula verbunden. Diese Strukturen sind untereinander durch
Kapsuloligamentäre Systeme, Muskeln, Blutgefäße, Lymphgefäße und durch das
Nervensystem verbunden, (Rocabado27).
Um die Mechanismen verstehen zu können, welche dieses System im Gleichgewicht
halten und dem Kranium sowie der Halswirbelsäule Stabilität geben, ist es notwendig
die mechanischen Funktionen dieses komplexen Systems zu erklären.
Auf Höhe der kraniozervikalen Gelenke ist der Rotationspunkt für die Flexion /
Extension in den atlantooccipital Gelenken lokalisiert. Widerstand ergibt sich durch
das Eigengewicht des Kopfes, der Schwerpunkt des Kopfes liegt anterior. Kraft für
die Bewegung und die Stabilität dieses Komplexes wird durch die posterioren
Halsmuskeln erwirkt z. B. durch den M.trapezius, M.splenius, M. semispinalis und
durch die Mm.Multifidi. Alle diese Muskeln arbeiten kontinuierlich um die Position und
das Gleichgewicht des Kopfes zu halten, da das Kranium selber die Tendenz hat, in
aufrechter Position, nach vorne zu fallen, aufgrund des sich anterior befindlichen
Schwerpunktes. Um die Stabilität des Craniomandibulären Systems (CMS) zu
gewährleisten, müssen sowohl die anterioren als auch die posterioren Kräfte im
Gleichgewicht stehen. Die anterioren Kräfte werden durch die mastikatorischen
Muskeln, als auch durch die supra- und infrahyoidalen Muskeln und den anterioren
Rolf Kunkel 4
zervikalen Muskeln aufgebaut. Diese Muskelgruppen arbeiten zusammen in einer
funktionellen Kette, (Rocabado26).
Ein Teil der Verbindung zwischen dem stomatognathen System und der
Halswirbelsäule können durch die (sliding cranium theory) erklärt werden,
(Makowsky18). Sie zeigt, dass eine Änderung der Kopfposition einen geänderten
Zahnkontakt zur Folge hat, durch die Veränderung der Position der Oberkieferzähne
relativ zu den Unterkieferzähnen. Wenn das Kranium nach vorne gleitet findet
biomechanisch eine Extension im Atlantooccipitalgelenk statt, gleichzeitig gleiten die
Oberkieferzähne nach anterior da sie mit dem Kranium verbunden sind. Somit
verschiebt sich der Zahnkontakt nach posterior in der interkuspidal Position. Gleitet
das Kranium nach hinten, ergibt sich eine umgekehrte Zahnkontaktposition. Der
Punkt der Zahnkontakte verschiebt sich nach anterior. Somit finden adaptive
Bewegungen im Kiefergelenk statt, wenn es in der Kraniozervikalen Einheit zu
Veränderungen der Positionierung kommt.
Einige Forscher haben gezeigt, dass die zervikale und die kraniozervikale Position
abhängig von der Stellung des Kiefergelenkes und der Fazialen Strukturen ist, und
jede Veränderung des CMS hat einen Einfluss auf das stomatognathe System (Moya
et al21, (Preiskel25), (Rocabado26), (Visscher36).(Sackett levels 5,4,4 und 4)
Zum Beispiel Moya et al.21 zeigen in Ihrer Studie mit 15 Patienten (Sackett level 4)
welche mit einer Aufbissschiene behandelt wurden, dass die Zunahme der
Mundöffnung signifikant mehr kraniozervikale Extension verursachte, aber eine
Abnahme der zervikalen Lordose auftrat. Diese Ergebnisse könnten erklären warum
sich bei der Mundöffnung der Kopf nach posterior bewegt, als Resultat daraus ergibt
sich die Abnahme der zervikalen Lordose, weil sich die Halswirbelsäule in eine
relative entgegengesetzte Richtung des Kopfes bewegt (Kohno, Kohno, Medina13),
(Yamabe, Yamashita, Fujii38) (beide Sackett level 4).
Yamabe, Yamashita, Fujii38 bestätigen in Ihrer Studie mit 10 Probanden, dass die
rückwärtige Bewegung des Kopfes zusammen mit einer Mundöffnung die Spannung
der suprahyoidalen Muskulatur erhöht, während die Vorwärtsbewegung des Kopfes
eine Zunahme der Aktivitäten der Kau- und posterioren Halswirbelsäulenmuskulatur
zur Folge hatte, um das Gleichgewicht des CMS zu erhalten.
Die Studien von Schwarz28, Posselt24 und Preiskel25 (Sackett levels 4, 5 und 4),
zeigten, dass bei einer Extension des Kopfes ein sich nach posterior verschobener
Rolf Kunkel 5
Unterkiefer resultierte, wohingegen eine Flexion des Kopfes eine anteriore
Verschiebung des Unterkiefers zur Folge hatte.
Später zeigten Mc Lean et al20 (Sackett level 4) das der initiale Zahnkontakt in
Rückenlage posteriorer lag, als der Punkt des Kontaktes in aufrecht stehender
Position
Dagegen sahen Makofsky et al19 in Ihrer Studie, die Beziehung zwischen Kopf- und
Zahnkontakt Position, keinen Zusammenhang zwischen einer vorgeschobenen
Kopfposition und Zahnkontakt Mustern.
Diese Ergebnisse sind völlig abweichend von den vorher genannten Autoren
(Makofsky18), (Preiskel25), (Schwarz28), (Posselt24), (Mc Lean, Brenman, Friedman20),
alle diese Studien sind auf dem gleichen Niveau der Evidenz.
Solow und Tallgren31 entdeckten, dass die Extension des Kopfes die auf der
Halswirbelsäule einherging mit einer signifikanten Änderung der Mandibulaposition in
Richtung Retrusion nach sich zog. Als Ergänzung sei erwähnt, dass Funakoshi et
al.10 erhöhte Aktivität des M. Temporalis und eine leichte Erhöhung der Aktivität des
M. masseter, bei kraniozervikaler Extension feststellten.
Goldstein et al11 schlossen aus Ihrer Studie, dass eine Änderung der anterior-
posterior Haltung des Kopfes und des Nackens, ein Einfluss auf den
Bewegungsablauf des Mundschluss in der Normalbevölkerung besteht.
Visscher et al36 fanden dass die Kopfposition Einfluss auf die intraartikuläre Distanz
im Temporomandibulargelenk hat. Diese Änderungen waren aber so minimal, dass
sie zu klein waren für eine klinische Relevanz.
Zusammenfassend kann man sagen, dass viele Studien versucht haben eine
Beziehung zwischen Haltung und Bewegung des Kopfes, der zervikalen Wirbelsäule
und Änderungen im stomatognathen System herzustellen.
Wie auch immer, die Informationen aus diesen Studien basieren auf deskriptiven
Erfahrungen.
In den Studien wurden kleine Probandengruppen gebraucht, die Studien waren nicht
klar in Ihren Methoden, und oder Ergebnissen.
Bezugnehmend auf die Klassifikation der Evidenz von Sackett, gab es 10 Level 4
Studien und 6 Level 5 Studien, die einen anatomischen-biomechanischen
Zusammenhang unterstützten.
Rolf Kunkel 6
Die Zusammenfassung der Studien durch die Autoren basierten auf schlechten
Designs.
Kopf- und Halswirbelsäulenposition und die daraus resultierende klinische
Evidenz, bezüglich der Halswirbelsäule in Kombination mit einer
craniomandibulären Dysfunktion, als eine Quelle von kraniofazialen
Schmerzen.
Bei craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) wird vermutet, dass die Stellung der
Halswirbelsäule und der Kopfposition Einfluss haben (Solow, Sandham30, Visscher et
al35, Kritsineli15, Lee, Lindroth16, Nicolakis, Piehslinger22, Darlow, Greenberg5, Armijo,
Wahl, Gaete2, Braun3, Sonnesen, Solow32).
Als Beispiel, Nicolakis et al.22 zeigten in Ihrer Studie mit 25 Patienten die unter einer
CMD litten, dass mehr Haltungsabnormalitäten bestanden als in der Kontrollgruppe.
Diese Ergebnisse wurden von Braun3 und Armijo2 bestätigt. Sie sahen, dass
Patienten mit einer CMD eine tendenziell vorgeschobene Kopfposition hatten. Mehr
als in den Kontrollgruppen.
Diese Erkenntnisse korrelieren mit der Studie von Lee, Lindroth16, die in Ihrer Studie
zusammenfassten, dass die Kopfposition signifikant nach anterior verschoben war,
bei Probanden mit einer CMD, im Vergleich zu ihrer Kontrollgruppe.
Ergänzend sei erwähnt, das Wright et al.37 einen Zusammenhang zwischen der
Kopfposition und der Halswirbelsäulenstellung fanden, dadurch dass sich die
Schmerzen der CMD Probanden reduzierten, wenn Sie die Kopfposition korrigierten.
Einige andere Studien unterstützten die Ergebnisse nicht.
Z.B. Hackney et al.12, Sie hatten in Ihrer Studie keine signifikanten Unterschiede der
Kopfposition bei Ihren Probanden und in der Kontrollgruppe.
Diese Ergebnisse decken sich wiederum mit der Studie von Visscher et al.34, die
keine signifikanten Unterschiede der Kopfposition von Probanden mit einer CMD, mit
einem zervikalen Bandscheibenderangement, und der gesunden Kontrollgruppe.
In einem Systematischen Review zur Beziehung zwischen Haltung, Kopfposition und
einer CMD fanden Armijo et al.1, dass die meisten Studien methodologisch von
Rolf Kunkel 7
schlechter Qualität waren. Die gefundenen Ergebnisse und Zusammenfassungen
sollten mit äußerster Vorsicht interpretiert werden.
Basierend auf diesen Ergebnissen, ist es nicht klar, ob die Kopf- und
Halswirbelsäulenposition Einfluss auf eine intraartikuläre und muskuläre CMD hat.
Armijo et al.1 regen deshalb an, dass weitere Studien mit einer größeren
Probandenzahl, mit sehr genau beschriebenen CMD Diagnostik Kriterien, sowie mit
einer evaluierten Haltungsposition gemacht werden sollten.
Die Beziehung zwischen einer Zervikalen Dysfunktion und CMD
Die zervikale Dysfunktion ist ein Sammelbegriff einer Vielzahl klinischer Probleme
der muskeloskelletalen Strukturen der Halswirbelsäule. Es kommt zu Schmerzen bei
Bewegung oder gehaltenen Kopfpositionen (Visscher35). Nackenschmerzen, in
Verbindung mit einem Makrotrauma (akute Schmerzen) oder einem Mikrotrauma
(chronische Schmerzen), sind die Hauptbeschwerden einer zervikalen Dysfunktion.
Die Gelenke, oder das periartikulär umgebende Gewebe sind meist involviert.
Die zervikale Dysfunktion geht meist einher mit einer CMD.
(de Wijer et al6 8),.(Funakoshi, Fujita, Takehana10), (Visscher et al.36) De Wijer et
al.7,8, fassten zusammen, dass Symptome einer Störung des stomatognathen
Systems überlappend sind bei Patienten mit einer CMD und einer zervikalen
Dysfunktion. Ebenso kann es bei Patienten mit einer zervikalen Dysfunktion zu
Beschwerden einer CMD kommen (in der selben Patientengruppe). Auch sahen sie,
dass Patienten mit einer chronischen CMD öfter auch unter Nackenschmerzen litten,
als solche ohne diese Funktionsstörung (Visscher et al.35)
Stiesch-Scholz et al.33 fanden in ihrer Studie, dass asymptomatische
Funktionsstörungen der Halswirbelsäule öfter einhergingen bei Patienten mit einem
internen Derangement des Temporomandibulargelenkes, als in der Kontrollgruppe.
Das vorhanden sein von Tenderpunkten in der Halswirbelsäule und im
Schultergürtel, bei Patienten mit der gleichen Diagnose war häufiger, besonders in
den oberen Segmenten der Halswirbelsäule, verglichen mit der Kontrollgruppe.
Diese Resultate wurden von Sipilä et al.29 bestätigt. Sie sahen, dass fazialer
Schmerz zusammen mit Schmerzen in der Nackenregion auftrat, bei der Palpation
der Muskulatur in der Occipitalregion. Es wurden aber keine signifikanten
Rolf Kunkel 8
Unterschiede in der Beweglichkeit der Halswirbelsäule gefunden bei Patienten mit
fazialem Schmerz und der Kontrollgruppe.
Als Ergänzung sei erwähnt, dass Ciancaglini et al.4 in einer randomisierten Studie mit
483 Probanden in Norditalien eine positive Beziehung zwischen Nackenschmerzen
und einer CMD fanden.
Diese Beziehung war noch auffälliger, je schlimmer die CMD war.
Diese Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer CMD doppelt so häufig auch unter
Nackenschmerzen leiden können, (Odds Ratio 2.33) als Patienten ohne eine CMD
(Odds Ratio 1).
Symptome von Gesichts- und Kieferschmerz waren signifikant vorhanden in
Verbindung mit Nackenschmerzen bei einer Odds Ratio von 2.09.
Basierend auf diesen Resultaten, gingen die Autoren davon aus, dass es einen
Zusammenhang zwischen CMD und Nackenschmerzen gibt. Somit sei eine
systematische klinische Untersuchung der Halswirbelsäule nötig, um mögliche
Ursachen für Kraniofaziale Schmerzen aufzudecken.
Pallegama et al.23 sahen, dass Patienten mit einer myogenen CMD eine erhöhte
Ruheaktivität des oberen Trapezius und des Sternocleidomastoideus im EMG
zeigten, im Vergleich mit ihrer Kontrollgruppe.
Das Vorhandensein von Schmerzen im Bereich des M. Sternocleidomastoideus und
des M. Trapezius war signifikant, in Verbindung mit Schmerzen der Kaumuskulatur,
ohne dass eine Diskusverlagerung vorlag.
Material und Methoden
20 Konsekutiv rekrutierte Patienten aus Zahnarztpraxen in Saarlouis
Durchführungsort der Studie war eine Praxis für Physiotherapie in Saarlouis
Testpersonen:
Untersuchte Stichproben mit myogener CMD / MAP:
Randomisierung in zwei gleich große Patientengruppen (n = 10) durch Losverfahren.
1. Gruppe zervikale Behandlungsintervention
2. Gruppe Kontrollgruppe
Rolf Kunkel 9
Einschlusskriterien:
Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur, welche die Diagnosekriterien
entsprechend der Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders
(RDC/TMD) Gruppe 1a und 1b erfüllen (myofazialer Schmerz und myofazialer
Schmerz mit eingeschränkter Kieferöffnung) Dworkin et al.9.
Ausschlusskriterien:
Systemische psychiatrische oder neurologische Erkrankungen die mit
Gesichtsschmerz einhergehen, Kiefergelenkschmerzen, RDC/TMD Diagnosen ohne
Schmerz (Gruppe II und III), Jugendliche < 18 Jahre.
Verwendete Messinstrumente:
Zur Messung der Schmerzen: Visuelle Analogskala (VAS)
Zur Messung der Kieferöffnung: flexibles Lineal
Zur Messung der muskulären Druckschmerzhaftigkeit wurde ein analoges Algometer
der Firma Wagner benutzt, die Skalierung betrug jeweils 100 Gramm Abstände
Zur Messung der Halswirbelsäulenbeweglichkeit wurde ein zervikales Spinometer
( C-ROM ) der Firma Suunto (Niederlande) verwendet. Der Interclass Corellation
Coeffizient (ICC) ist moderat bis gut, hier bei .80 und größer (Youdas et al39).
Gemessen wurde die Halswirbelsäulenbeweglichkeit in Richtung Flexion, Extension,
Lateroflexion re. und li. sowie die Rotation re. und li.
Am Kiefergelenk wurde die Depression (Mundöffnung) sowie die Laterotrusion re.
und li.(seitliche Verschieblichkeit) gemessen. Die messende Person war blindiert.
Mit dem Algometer wurden die Kaumuskeln, M. Masseter re. und li. sowie der M.
Temporalis re. und li. mit ihren Triggerpunkten auf Schmerzhaftigkeit gemessen.
Alle Messungen wurden in der UPPM (upright postural position of the mandible)
aufrechte posturale Position ausgeführt.
Eine optimale Ruheposition der Mandibula ist eine Bedingung für eine optimale
okklusale Beziehung und eine optimale muskuläre Bilanz, (Kraus et al.14).
Diese Position ist die optimale Position der Mandibula gegenüber dem Kranium, in
der alle physiologischen Bewegungen ausgeführt werden können, (Preiskel et al.25).
Rolf Kunkel 10
Basisuntersuchung:
Alle Patienten wurden entsprechend der RDC/TMD Kriterien (Dworkin9) von den
rekrutierenden Zahnärzten und ebenfalls von den Therapeuten untersucht.
Interventionen:
Insgesamt 6 Behandlungen zu je 30 Minuten über den Zeitraum von 3 Wochen (pro
Woche 2 Behandlungen = 1 Behandlungseinheit (BE)). Eine Woche nach der letzten
Behandlung wird das Behandlungsergebnis in einer separaten Sitzung mit den
Messinstrumenten dokumentiert.
Maitland17 stellte fest, dass sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten
Zusatzbewegungen des Atlas und des Axis Reaktionen im Gesichtsbereich sowie
Schmerzen oder reflektorische Muskelkontraktionen der Kau- und
Gesichtsmuskulatur reproduzieren.
Die Probanden der Interventionsgruppe wurden, abhängig vom individuellen Befund
mit zentralen und, oder unilateralen posterior - anterioren, oder anterior –
posterioren, sowie transversalen Bewegungen von C1 und oder C2 behandelt.
Dabei lagen die Probanden auf dem Bauch, dem Rücken, oder auf der Seite. Beide
Daumen des Therapeuten hatten Kontakt mit der Lamina, dem Proc. spinosus von
C1 oder von C2 oder dem proc. Transversus von C1. Die beiden Zeigefinger und
Mittelfinger umfassten die Mandibula, um zu verhindern, dass sich die Mandibula
während der Zusatzbewegung, mitbewegt.
Bei der Analyse einer Zusatzbewegung kann das Verhalten von verschiedenen
Faktoren in einem Bewegungsdiagramm grafisch dargestellt werden. Die A B Linie
stellt das Bewegungsausmaß dar, wobei B definiert wird als das normale
durchschnittliche Bewegungsausmaß. L steht für Limit und stellt das
Bewegungsausmaß dieses Probanden dar. Bei einem Normalen
Bewegungsdiagramm sollte L gleich B sein. Die A C Linie stellt die Intensität der
verschiedenen Faktoren dar.
Rolf Kunkel 11
Hierbei steht R für Resistance ( = Widerstand der passiven Strukturen ), P für Pain (
= Schmerzen ), und S für Spasm ( = Schutzspasmus ).
C stellt die maximale Intensität dar, welche der Untersucher, Behandler bereit ist
auszuüben.
Der Verlauf der Widerstandskurve stellt die „stiffness“ ( = Steifigkeit ) des
Bewegungssegmentes dar.
In diesem Beispiel einer Zusatzbewegung auf der re. Lamina von C2, spürt der
Untersucher bei ca. 3 mm den
ersten Widerstand, dieser steigt anfänglich nur leicht an, um dann bei ca.
5 mm exponentiell anzusteigen.
Es gibt keine Schmerzen und keinen Schutzspasmus. Abb. 1 zeigt ein normales
Bewegungsdiagramm.
A
C D
LR1
R2 IV +
Zusatzbewegungunilateral re aufC2
Rolf Kunkel 12
Aus dem Bewegungsdiagramm in Abb. 2 wird ersichtlich, dass die Zusatzbewegung
im gleichen Segment wie in Abb. 1 nur auf der anderen Seite um ca. 2 mm
eingeschränkt ist. Der Untersucher spürt den ersten Widerstand ab ca.1mm. Der
Patient gibt den ersten Schmerz bei ca. 3 mm an, welcher am Bewegungsende eine
Intensität von 6 auf einer 10 Stufigen VAS-Skala hat.
Analyse:
Die Studie war als randomisierte, quasi-Pilotstudie mit 2 Gruppe konzipiert. Sie
umfasste jeweils einen Test vor und nach Abschluss. Abhängige Variablen waren
Kieferöffnung und Kieferlaterotrusion re. und li.
Zur statistischen Analyse der Messwerte wurde der Mann-Whitney Test für zwei
Stichproben verwendet.
Das Signifikanzniveau wurde bei 0,05 festgesetzt.
Da es in dieser Arbeit um Bewegungsveränderung ging wurde auf die statistische
Analyse der VAS - Skala verzichtet.
A
C D
LP1R1
R2 IV +
P* Zusatzbewegungunilateral li aufC2
Rolf Kunkel 13
Die statistische Analyse der Äquivalenz beider Gruppen wurde anhand des Mann-
Whitney Test zum Vergleich zweier Stichproben durchgeführt. Aufgrund der geringen
Probandenanzahl war ein t-Test nicht sinnvoll. Da schon der Test auf eine
Normalverteilung ( hier: Kolmogorow-Smirnoff ) zeigte, dass es sich nicht um eine
normal verteilte Stichprobe handelte.
Ergebnisse:
Insgesamt umfasste die Studie 20 Teilnehmer. 18 weibliche, 2 männliche Probanden,
die den Einschlusskriterien entsprachen. Das Alter der Probanden lag bei 42.3
Jahren (SD 10.02) Es gab während der Studie einen drop out, da sich bei einem
Probanden eine psychische Erkrankung im Verlauf der Studie zeigte. Nach zufälliger
Einteilung in 2 Gruppen umfasste die Interventionsgruppe 10 Probanden und die
Kontrollgruppe 9 Teilnehmer.
Die Ergebnisse zeigten nur bei der Kieferdepression einen signifikanten Unterschied
(p=0,05)
Sowohl bei der Laterotrusion re. als auch li. gab es keinen signifikanten Unterschied
(p=0,09) für li. und (p=0,09) für re.
Rolf Kunkel 14
Pre- und Posttestwerte KontrollgruppeKieferdepression
0
10
20
30
40
50
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Probanden
mm
Pretest
Posttest
Pre- und Posttestwerte InterventionsgruppeKieferdepression
010
203040
5060
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm Pretest
Posttest
Rolf Kunkel 15
Pre- und Posttestwerte KontrollgruppeKieferlaterotrusion re.
02468
1012
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Probanden
mm Pretest
Posttest
Pre- und Posttestwerte InterventionsgruppeKieferlaterotrusion re.
02468
101214
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm Pretest
Posttest
Rolf Kunkel 16
Pre- und Posttestwerte KontrollgruppeKieferlaterotrusion li.
02468
101214
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Probanden
mm Pretest
Posttest
Pre- und Posttestwerte InterventionsgruppeKieferlaterotrusion li.
0
5
10
15
20
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm Pretest
Posttest
Rolf Kunkel 17
Veränderung Kieferdepression nach Pre- undPosttest
-10
-5
0
5
10
15
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm
VeränderungKontrollgruppe
VeränderungInterventionsgruppe
N MittelwertVertrauen
(±) Std.Fehler Std.Abw.9 0,333333333 2,662809637 1,154700538 3,46410161510 3,6 2,680906704 1,185092589 3,747591819
Mann-Whitney Test Vergleich Kontrollgruppe undInterventionsgruppe Kieferdepression
N mittlerer Unterschied Std.Abw.9 -3,444444444 4,503085362
Z Freiheits-grade P1,933235584 8 0,053207183
Rolf Kunkel 18
Veränderung Kieferlaterotrusion re. nach Pre- undPosttest
-6-4-202468
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm
VeränderungKontrollgruppeVeränderungInterventionsgruppe
N Mittelwert Vertrauen (±) Std.Fehler Std.Abw.9 0,111111111 2,255688334 0,978156492 2,93446947710 1,8 1,574531699 0,696020434 2,201009869
Mann-Whitney Test Vergleich Kontrollgruppe undInterventionsgruppe Laterotrusion re.
Nmittlerer
Unterschied Std.Abw.9 -1,888888889 3,655285367
Z Freiheits-grade P-1,692478746 8 0,090554729
Rolf Kunkel 19
Veränderung Kieferlaterotrusion li.nach Pre-und Posttest
-2
0
2
46
8
10
12
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Probanden
mm
VeränderungKontrollgruppe
VeränderungInterventionsgruppe
N MittelwertVertrauen
(±) Std.Fehler Std.Abw.9 1,4444444442,109030654 0,914559869 2,74367960610 4 2,900941838 1,282358937 4,05517502
Mann-Whitney Test Vergleich Kontrollgruppe undInterventionsgruppe Kieferlaterotrusion li.
Nmittlerer
Unterschied Std.Abw.9 -2,888888889 4,075673087
Z Freiheits-grade P-1,654168561 8 0,098093269
Diskussion:
Einleitend soll zunächst in diesem Abschnitt diskutiert werden, ob eine Aussage über
die Effizienz der in dieser Studie untersuchten Beziehungen und
Behandlungsintervention überhaupt neue Erkenntnisse für die zukünftige Therapie
von CMD-Patienten liefern kann. Vorwegnehmend lässt sich sagen, dass die Frage
der Notwendigkeit einer solchen Studie eindeutig mit Ja beantwortet werden muss.
Es ist für die Behandlung von CMD-Patienten von entscheidender Bedeutung, zu
wissen, welche Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung stehen.
Rolf Kunkel 20
Die Begründung dieser These soll in den folgenden Absätzen erläutert werden.
Effektivitätsstudien wie diese Pilotstudien sind sehr wichtig in der Physiotherapie, da
hierdurch die Kenntnisse zur Behandlung einer Erkrankung erweitert und
Wissenslücken geschlossen werden können. Sie dient als Nachweis der Effizienz
von Behandlungsmethoden.
Durch effektive Behandlungsmethoden können lange Behandlungsdauern gespart
werden, was nicht nur den finanziellen Ressourcen des Gesundheitssystems zugute
kommt, sondern auch den oft sehr langen Leidensweg der Patienten verkürzt, und
somit die Lebensqualität schneller verbessern könnte.
Ein möglicher Grund für nichtsignifikannte Ergebnisse trotz einer durchschnittlichen
Zunahme der Beweglichkeit der Laterotrusion re. und li. liegt vielleicht darin, dass die
Stichprobe zu klein war, somit auch kein t-Test möglich war.
Des weiteren fanden sich auch in der Literatur keine Hinweise auf eine Korellation
zwischen einer Dysfunktion der oberen Halswirbelsäule und einer Einschränkung der
Laterotrusion re. oder li.
Die Ergebnisse der Kieferdepression, also der Mundöffnung vor und nach der
Intervention, lassen jedoch vermuten das ein Zusammenhang zwischen einer
hochzervikalen Dysfunktion und einer CMD bestehen kann und oderumgekehrt.
Welche im Fall dieser Pilotstudie aber nur auf die von den Autoren gescreenten
Probanden der RDC 1a und 1b Kriterien anzuwenden ist.
Schlussfolgerung:
Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen
einer CMD und einer hochzervikalen Dysfunktion zu zeigen, welche sich auf eine
sehr gezielte Gruppe von CMD - Patienten bezieht. Durch die
Behandlungsintervention mit Manueller Therapie, konnte gezeigt werden, dass diese
Art der Therapie in der orthopädischen - als auch in der zahnmedizinischen
Fachdisziplin zur Anwendung kommen sollte um dieses Patientenklientel effektiv zu
behandeln. Zumindest sollte diese Art der Therapie als mögliche Behandlungsoption
genutzt werden.
Rolf Kunkel 21
Um die Wirksamkeit von Manueller Therapie zur Behandlung bei CMD mit
eingeschränkter Kieferöffnung ausreichend beurteilen zu können, bedarf es noch
weiterer Forschung mit weitaus größeren Probandengruppen.
Des weiteren sollten digitale Messsysteme zum Einsatz kommen um eine noch
größere Genauigkeit der Messdaten zu erhalten.
Ein follow up sollte nach 6 und 12 Monaten geplant werden, um einen weiteren
Beweis der Effizienz der Therapie zu erhalten.
Ausblick:
Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden,
Orthopäden und Physiotherapeuten ist durch Kenntnis der momentanen Literatur im
Bereich der CMD - Behandlung umstritten.
Wichtige Gründe sprechen für eine verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit:
In der Allgemeinmedizin und Orthopädie sind die Kenntnisse über CMD und ihrer
Auswirkungen auf das Bewegungssystem mangelhaft bis nicht vorhanden.
Aufgrund dessen erfahren Patienten mit derartigen Funktionsstörungen keine
entsprechende Diagnostik und zielgerichtete Therapie.
So wäre es sinnvoll, eine Netzwerkbildung anzustreben, in der die verschiedenen
Berufsgruppen Hand in Hand arbeiten, um langwierige Beschwerdezeiten des
Patienten zu vermeiden.
Rolf Kunkel 22
Literatur:
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