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HAMBURG DIE WELT KOMPAKT I DIENSTAG, 12. APRIL 2016 I SEITE 15 Das Neujahrsfest Nowruz wird in vielen Staaten mit großen Feiern und folkloristischen Auftritten zelebriert ANZEIGE AB JETZT UVE IN IHRER BMW NIEDERLASSUNG HAMBURG. DER NEUE BMW7er. lierungen hier zu Lande oft er- staunt: "Gleichzeitig loben sie unsere Qualität made in Ger- many." Das erleichtere deut- schen Firmen den Export und den Aufbau einer Niederlas- sung in diesen Ländern. Laut Statistischem Bundes- amt sind die Türkei, Pakistan und der Iran derzeit die Schwer- gewichte in der Handelsbilanz zwischen Hamburg und Nowruz-Ländern. Nur wenige Hundert Tonnen Ein- und Aus- fuhr stehen in den Büchern für Kirgistan, Tadschikistan und Turkmenistan. Das könnte sich schon bald ändern, glaubt Hono- rarkonsul Pourkian: ,,Die Region steht vor einem wirtschaftlichen Sprung nach vom. Hamburg als Drehscheibe des Handels könnte davon besonders profitieren." tiv entwickeln werden. Er berät türkische Firmen, die in Ham- burg Fuß fassen wollen: "Die meisten sind innovativ und fle- xibel und weniger durch büro- kratische Fesseln geQunden als deutsche Betriebe.« Ähnliches berichtet Architekt Mustafa Doruk in seinem Büro am Jung- femstieg: Türkische, aserbai- dschanische und iranische In- vestoren, die Geld in Immobi- lien in DeutscbJand stecken, seien über die strengen Regu- chen, ist größer als man denkt - allein in Hamburg sind es laut Handelskammer fast 820. Mehr als 150 von ilmen haben Vertre- ter vor Ort, 44 eine Niederlas- sung und 17 eine Produktions- stätte. Die Branchenpalette ist breit: Ein Hamburger Unter- nehmen baut seit Jahren Auto- bahnen in der Region, ein scbJeswig-holsteinischer Land- wirtschaftsbetrieb liefert Sa- men norddeutscher Rinder, die Lübecker Maschinenbaufirma Baader exportiert Geflügel- und Fleischverarbeitungsanla- gen in den Iran und die Türkei, die Hamburger Importfirma Elite Naturel führt Getränke und getrocknete Früchte aus der Türkei und Georgien ein. Chef Bülent Guven ist sicher, dass sich seine Geschäfte posi- die Berührungspunkte zum Iran von Interesse", so eine Sprecherin. Viele Vertreter der hamburgischen Unternehmer- schaft hätten großes Interesse an einer Wiederbelebung "der traditionell herausragenden Handelsbeziehungen". Senator Frank Horch will noch in die- sem Jahr mit einer Delegation in den Iran reisen. Die ZabJ norddeutscher Un- ternehmen, die in Nowruz- Ländern bereits Geschäfte ma- eine ScbJüsselrolle zu: Es könne das "Tor zu den Nowruz-Län- dem" werden. Mit der Aufhe- bung vieler Handelssanktionen der USA, UN und EU Mitte Januar öffnet sich für deutsche Unternehmen ein Teil der Welt wieder, der für sie jahr- zehntelang wirtschaftliches Niemandsland war. Der iranische Botschafter All Majedi verweist darauf, dass bereits vor mehr als 150 Jahren iranische Gesandte einen Freundschafts- und Handels- vertrag mit Hamburg abscbJos- sen: "Heute ist die Hansestadt neben London für den Iran das wichtigste Handelszentrum in Europa." Schon im Dezember traf sich der Diplomat mit Olaf Scholz, Wirtschaftssenator Frank Horch, Bürgerschaftsprä- sidentin CarolaVeit und Mittel- ständlern, um den Ausbau der Wrrtschaftsbeziehungen zu for- cieren. Bernd Holst, Vorsitzen- der der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD, erwartet eine Belebung der Ge- schäfte mit den Nowruz-Län- dem, "weil sich nach dem Weg- fall der meisten Sanktionen ge- gen den Iran die Bankensyste- me in den Staaten dieser Regi- on normalisieren«. Gunther Bonz, Generalbevollmächtigter der Eurogate-Holding, bremst zwar überzogene Erwartungen - "Nach dem Wrrtschaftsforum werden nicht sofort 30 Contai- ner mehr nach Hamburg kom- men" -, hofft aber, dass die Ver- anstaltung hilft, ,,gegenseitiges Verständnis zu fördern". Das Wrrtschaftsforum sei ,,insbesondere im Hinblick auf VON JORGEN HOFFMANN Brücken für den Mittelstand Ein Neubeginn: Norddeutsche Unternehmer treffen sich in Hamburg mit Vertretern zentralasiatischer Staaten - für die Erschließung Neulands A m 20. April werden außergewöhnliche orientalische Düfte durchs Hotel ,,Atlan- tic Kempinski" ziehen: Auf dem Forum "Wirtschaftsbrücken für den Mittelstand" treffen sich norddeutsche Unternehmer mit Entscheidungsträgem mehrerer Nowruz-Staaten. Die- se Länder, Afghanistan, Arme- nien, Aserbaidschan, Georgien, der Iran, Kasachstan, Kirgistan, Pakistan, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan und Usbekistan, feiern das traditionelle Neu- jahrsfest Nowruz - zu Deutsch: Neubeginn. Einen Neubeginn soll es nach dem Willen des Veranstalters Kourosh Pourkian, Honorar- konsul der Republik Tadschi- kistans, auch bei den wirt- schaftlichen Beziehungen zwi- schen Orient und Okzident ge- ben. Das Wirtschaftsforum mit mehr als 200 Teilnehmern soll der Startschuss sein: "Wrr wol- len neue Brücken bauen, über die deutsche Mittelständler leichter in die Nowruz-Länder kommen und umgekehrt deren Unternehmen leichter nach DeutscbJand." Der Markt erscheint riesig: 400 Millionen Menschen leben in der Nowruz-Region, alleine 80 Millionen davon im Iran. Dem Land, in dem ein Drittel der gut ausgebildeten Bevölke- rung zwischen 25 und 40 Jahre jung ist, kommt aufgrund sei- ner geografischen Lage zwi- schen Arabien und Zentralasien Immobilien-Kompetenz in Hamburg für Hamburg. REDAKTIONSBÜRO HAMBURG Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg Tel: 040/34 n 43 33; Fax: 040/34 5514 E-Mail: [email protected] DIE(.weLT I kompakt HAMBURGER SV Sorgen um Spielmacher Hunt Beim HSV gehen die Sorgen um Aaron Hunt weiter. Bereits im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 (1:2) febJte er wegen anhaltender Oberschen- kelprobleme. Jetzt lHlterzog er sich einer eingehenden Unter- suchung, deren Ergebnisse am Dienstag ausgewertet werden. HSV- Trainer Bruno Labbadia will den Offensivmann nur einsetzen, wenn er auch das volle Leistungsvermögen auf- bieten kann. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass der 29- Tährige auch im nächsten Punktspiel bei Borussia Dort- mund febJen wird. Ein 25 Jahre alter Mann ist nach drei auf Kioske vorläufig festgenom- men worden. Der Mann soll zwischen dem 16. März und dem 7. April drei Kioske in Hamburg-Heimfeld und Ham- burg-Neuenfelde überfallen haben. Er habe die Angestell- ten jeweils mit einer Schuss- waffe und einmal mit einem Elektroschocker bedroht. ANZEIGE Grossmann & Berger FLOCHTLINGSUNTERKUNFT Bürgerbegehren sind unzulässig Hamburg-Nord und andere Bezirke die Bürger- begehren gegen Großunter- künfte auf Bezirksebene für unzulässig. Von heute an wer- den die Bescheide an die Bür- gerinitiativen-verschickt. Ker- nargument ist, dass die Bür- gerbegehren mehreren höher- rangigenSenatsbescbJüssen zum Bau von Unterkünften entgegenstehen. Damit sind die gesammelten Unterschrif- ten erst mal nichtig. NACHRICHTEN RAUBOBERFÄLLE 25-Jähriger geschnappt

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HAMBURG DIE WELT KOMPAKT I DIENSTAG, 12. APRIL 2016 I SEITE 15

Das Neujahrsfest Nowruz wird in vielen Staaten mit großen Feiern und folkloristischen Auftritten zelebriert

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AB JETZT UVE IN IHRER BMWNIEDERLASSUNG HAMBURG.

DER NEUEBMW7er.

lierungen hier zu Lande oft er­staunt: "Gleichzeitig loben sieunsere Qualität made in Ger­many." Das erleichtere deut­schen Firmen den Export undden Aufbau einer Niederlas­sung in diesen Ländern.

Laut Statistischem Bundes­amt sind die Türkei, Pakistanund der Iran derzeit die Schwer­gewichte in der Handelsbilanzzwischen Hamburg undNowruz-Ländern. Nur wenigeHundert Tonnen Ein- und Aus­fuhr stehen in den Büchern fürKirgistan, Tadschikistan undTurkmenistan. Das könnte sichschon bald ändern, glaubt Hono­rarkonsul Pourkian: ,,Die Regionsteht vor einem wirtschaftlichenSprung nach vom. Hamburg alsDrehscheibe des Handels könntedavon besonders profitieren."

tiv entwickeln werden. Er berättürkische Firmen, die in Ham­burg Fuß fassen wollen: "Diemeisten sind innovativ und fle­xibel und weniger durch büro­kratische Fesseln geQunden alsdeutsche Betriebe.« Ähnlichesberichtet Architekt MustafaDoruk in seinem Büro am Jung­femstieg: Türkische, aserbai­dschanische und iranische In­vestoren, die Geld in Immobi­lien in DeutscbJand stecken,seien über die strengen Regu-

chen, ist größer als man denkt ­allein in Hamburg sind es lautHandelskammer fast 820. Mehrals 150 von ilmen haben Vertre­ter vor Ort, 44 eine Niederlas­sung und 17 eine Produktions­stätte. Die Branchenpalette istbreit: Ein Hamburger Unter­nehmen baut seit Jahren Auto­bahnen in der Region, einscbJeswig-holsteinischer Land­wirtschaftsbetrieb liefert Sa­men norddeutscher Rinder, dieLübecker MaschinenbaufirmaBaader exportiert Geflügel­und Fleischverarbeitungsanla­gen in den Iran und die Türkei,die Hamburger ImportfirmaElite Naturel führt Getränkeund getrocknete Früchte ausder Türkei und Georgien ein.Chef Bülent Guven ist sicher,dass sich seine Geschäfte posi-

die Berührungspunkte zumIran von Interesse", so eineSprecherin. Viele Vertreter derhamburgischen Unternehmer­schaft hätten großes Interessean einer Wiederbelebung "dertraditionell herausragendenHandelsbeziehungen". SenatorFrank Horch will noch in die­sem Jahr mit einer Delegationin den Iran reisen.

Die ZabJ norddeutscher Un­ternehmen, die in Nowruz­Ländern bereits Geschäfte ma-

eine ScbJüsselrolle zu: Es könnedas "Tor zu den Nowruz-Län­dem" werden. Mit der Aufhe­bung vieler Handelssanktionender USA, UN und EU MitteJanuar öffnet sich für deutscheUnternehmen ein Teil derWelt wieder, der für sie jahr­zehntelang wirtschaftlichesNiemandsland war.

Der iranische Botschafter AllMajedi verweist darauf, dassbereits vor mehr als 150 Jahreniranische Gesandte einenFreundschafts- und Handels­vertrag mit Hamburg abscbJos­sen: "Heute ist die Hansestadtneben London für den Iran daswichtigste Handelszentrum inEuropa." Schon im Dezembertraf sich der Diplomat mit OlafScholz, WirtschaftssenatorFrank Horch, Bürgerschaftsprä­sidentin CarolaVeit und Mittel­ständlern, um den Ausbau derWrrtschaftsbeziehungen zu for­cieren. Bernd Holst, Vorsitzen­der der Arbeitsgemeinschaftder Selbstständigen in der SPD,erwartet eine Belebung der Ge­schäfte mit den Nowruz-Län­dem, "weil sich nach dem Weg­fall der meisten Sanktionen ge­gen den Iran die Bankensyste­me in den Staaten dieser Regi­on normalisieren«. GuntherBonz, Generalbevollmächtigterder Eurogate-Holding, bremstzwar überzogene Erwartungen- "Nach dem Wrrtschaftsforumwerden nicht sofort 30 Contai­ner mehr nach Hamburg kom­men" -, hofft aber, dass die Ver­anstaltung hilft, ,,gegenseitigesVerständnis zu fördern".

Das Wrrtschaftsforum sei,,insbesondere im Hinblick auf

VON JORGEN HOFFMANN

Brücken für den MittelstandEin Neubeginn: Norddeutsche Unternehmer treffen sich in Hamburg mit Vertreternzentralasiatischer Staaten - für die Erschließung ~irtschaftlichenNeulands

Am 20. April werdenaußergewöhnlicheorientalische Düftedurchs Hotel ,,Atlan­

tic Kempinski" ziehen: Auf demForum "Wirtschaftsbrücken fürden Mittelstand" treffen sichnorddeutsche Unternehmermit Entscheidungsträgemmehrerer Nowruz-Staaten. Die­se Länder, Afghanistan, Arme­nien, Aserbaidschan, Georgien,der Iran, Kasachstan, Kirgistan,Pakistan, Tadschikistan, Türkei,Turkmenistan und Usbekistan,feiern das traditionelle Neu­jahrsfest Nowruz - zu Deutsch:Neubeginn.

Einen Neubeginn soll es nachdem Willen des VeranstaltersKourosh Pourkian, Honorar­konsul der Republik Tadschi­kistans, auch bei den wirt­schaftlichen Beziehungen zwi­schen Orient und Okzident ge­ben. Das Wirtschaftsforum mitmehr als 200 Teilnehmern sollder Startschuss sein: "Wrr wol­len neue Brücken bauen, überdie deutsche Mittelständlerleichter in die Nowruz-Länderkommen und umgekehrt derenUnternehmen leichter nachDeutscbJand."

Der Markt erscheint riesig:400 Millionen Menschen lebenin der Nowruz-Region, alleine80 Millionen davon im Iran.Dem Land, in dem ein Drittelder gut ausgebildeten Bevölke­rung zwischen 25 und 40 Jahrejung ist, kommt aufgrund sei­ner geografischen Lage zwi­schen Arabien und Zentralasien

Immobilien-Kompetenzin Hamburg für Hamburg.

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Tel: 040/34 n 43 33; Fax: 040/34 5514

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HAMBURGER SV

Sorgen umSpielmacher Hunt

Beim HSV gehen die Sorgenum Aaron Hunt weiter. Bereitsim Heimspiel gegen den SVDarmstadt 98 (1:2) febJte erwegen anhaltender Oberschen­kelprobleme. Jetzt lHlterzog ersich einer eingehenden Unter­suchung, deren Ergebnisse amDienstag ausgewertet werden.HSV-Trainer Bruno Labbadiawill den Offensivmann nureinsetzen, wenn er auch dasvolle Leistungsvermögen auf­bieten kann. Deshalb ist eswahrscheinlich, dass der 29­Tährige auch im nächstenPunktspiel bei Borussia Dort­mund febJen wird.

Ein 25 Jahre alter Mann istnach drei Raubüberfäl~en aufKioske vorläufig festgenom­men worden. Der Mann sollzwischen dem 16. März unddem 7. April drei Kioske inHamburg-Heimfeld und Ham­burg-Neuenfelde überfallenhaben. Er habe die Angestell­ten jeweils mit einer Schuss­waffe und einmal mit einemElektroschocker bedroht.

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Grossmann &Berger

FLOCHTLINGSUNTERKUNFT

Bürgerbegehrensind unzulässig

Hamburg-Nord und andereBezirke er~ären die Bürger­begehren gegen Großunter­künfte auf Bezirksebene fürunzulässig. Von heute an wer­den die Bescheide an die Bür­gerinitiativen-verschickt. Ker­nargument ist, dass die Bür­gerbegehren mehreren höher­rangigenSenatsbescbJüssenzum Bau von Unterkünftenentgegenstehen. Damit sinddie gesammelten Unterschrif­ten erst mal nichtig.

NACHRICHTEN

RAUBOBERFÄLLE

25-Jährigergeschnappt

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Klagen gegen ElbtunnelRichter verhandeln über weitereA20-Querung Hamburg, Seite 16

Zum Fressen gernKann es Liebe zwischen einer Frau und einem Wolf geben?Nicolette Krebitz über ihren Film "Wild" Kultur, Seiten 8/9

DIE kompaktDIENSTAG, 12. APRIL 2016 I H I 70 I 1 EURO

NACHRICHTEN

POLITIK

Visumfreiheit fürUS-Bürger auf der Kippe

Die EU verlangt kein Visum underwartet im Gegenzug Gleichbe­handlung. Doch die USA milchenUnterschiede zwischen den Mit­gliedsländern. Seite 6

SPORT

Bernabeu machtWölfen keine Angst

Den VfL Wolfsburg erwarten imViertelfinal-Rückspiel der Cham­pions League ein wütendes RealMadrid und eine aufgeheizteStimmung. Selten 12/13

WIRTSCHAFT

Tausende Stahlkochergehen auf die Straße

Aktionstag: Die Beschäftigten derkriselnden Industrie protestierengegen Billigimporte aus Chinaund die Klimaschutzautlagen derEuropäischen Union. Seite 19

IM INTERNET

Tweets des Tages

BRegierung prüft türk. Verbalnote zu#Böhmermann. Art. 5 GG für Kanz­lerin #Merkel höchstes Gut.REGSPRECHER

Jetzt auch #Hallervorden zu #Erdo­gon: "Ich sing einfach was Du bist/ein Terrorist/der auf freien Geist/nur scheißt"MISCHAHEUER

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"Freiheit der .­Kunst nichtverhandelbar-"

Fall Böhmermannbelastet Regierung

Kanzlerin Angela Merkel(CDU) hat sich mit Blickauf den Fall Jan Böhmer-

mann zur Freiheit von Kunst undPresse bekannt. ,,Artikel fünfun­seres Grundgesetzes - die frei­heit der Meinung, der Kunst ·undder Wissenschaft - ist für dieBundeskanzlerin selbstverständ­lich höchstes Gut und wedernach innen noch nach außen ver­handelbar", sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert. Diesgelte "unabhängig davon, ob siepersönlich etwas für geschmack­voll oder geschmacklos, für ge­lungen oder für abstoßend hält".

Seibert bestätigte, dass dieTürkei eine sogenannte Verbal­note im Auswärtigen Amt einge­reicht hat - mit der Aufforde­rung, gegen den ZDF-Moderatorein Strafverfahren einzuleiten.Mitarbeiter des Ministeriums so­wie des Kanzleramts und desJustizministeriums prüften nundie Anfrage. Dies werde "einpaar Tage" dauern, aber nichtWochen, sagte Seibert. Die Ant­wort aus Ankara blieb nicht aus.Ein Sprecher des türkischen Prä­sidenten Recep Tayyip Erdoganerklärte, Böhmermanns Gedichthabe nichts mit Meinungsfrei­heit zu tun, sondern stelle denStraftatbestand der Beleidigungdar. Nun seien die deutschen Be­hörden am Zug: "Wir werden dasaufmerksam verfolgen."

Naturgemäß anders fiel dieReaktion in Deutschland aus. Re­gierung und Opposition forder­ten die Bundesregierung zu einerklaren Haltung auf. ,,Ich erwarte,dass die Bundesregierung einenrechtskonformen Weg findet, dieBitte der türkischen Regierungum eine Strafverfolgung abzu­lehnen", sagte Niels Annen, au­ßenpolitischer Sprecher derSPD-Fraktion, der ,;Welt". amidNouripour, außenpolitischerSprecher der Griinen-Fraktion,sagte: ,,Die Bundesregierungsollte den Fall unkommentiertder deutschen Justiz überlassenund damit Erdogan mit einemweiteren Prinzip demokratischerStaaten vertraut machen - derGewaltenteilung." Selten 2/3