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HAMBURG // Tourismus und Business Improvement Districts beflügeln
In Zahlen
Einwohnerzahl:* 1.718.187
Bevölkerungsentwicklung:
+2,5 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:
854.629
Arbeitslosenquote: 7,2 %
Kaufkraftkennziffer: 109,5
Kaufpreisentwicklung:
Zentralitätskennziffer: 111,0
0
50
100
150
200
250
300
350
2009 2010 2011 2012 2013
1A-Einzelhandelsmieten
80-120m² 300-500m² von 2009-2013 in EUR/m²
11. November 2013
Als Tor zur Welt zählt die Freie und Hansestadt Hamburg für
den Einzelhandel nicht nur in Deutschland, sondern auch im
europäischen Kontext zu den absoluten Top-Destinationen für
national und international erfolgreiche Retailer. Die mit rd. 1,7
Mio. Einwohnern zweitgrößte Stadt unseres Landes weist als
Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungsmetropole eine weit
gefächerte, sehr solide wirtschaftliche Basis mit einer
ausgesprochen leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur auf.
Traditionell spielt der Außenhandel eine herausragende Rolle,
vor allem mit der Hamburger Hafenwirtschaft und dem
zweitgrößten Containerhafen Europas. Als Arbeitsplatzstandort
stellt Hamburg das eindeutige „Hoch im Norden dar“, mit einem
Pendlerüberschuss von arbeitstäglich rd. 220.000 Personen
und einer Arbeitslosenquote von lediglich noch gut 7 %. Dabei
rangiert die gesamtwirtschaftliche Produktivität (BIP pro Kopf)
mit rd. 52.000 EUR in der Spitzengruppe nicht nur
Deutschlands sondern auch ganz Europas.
BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT Die Rahmenbedingungen für Hamburgs Einzelhandel sind
exzellent. So rangiert die einzelhandelsrelevante Kaufkraft mit
109,5 auf hohem Niveau. Über das eigene Bevölkerungs- und
Kaufkraftpotenzial hinaus reflektiert die Branche traditionell auf
ein weiträumiges Einzugsgebiet im schleswig-holsteinischen und
niedersächsischen Einzugsgebiet, in dem noch einmal rund 1,6
Mio. Einwohner ansässig sind. So erfreut sich der Einzelhandel
am hohen Nachfragepotenzial von etwa 3,4 Millionen
Konsumenten.
Der Tourismus beflügelt als externer Faktor den Handel
zusätzlich. Ausgehend von ihrer naturräumlich bevorzugten
Wasserlage an Elbe und Alster sowie dem attraktiven Stadtbild
und Ambiente stellt die Stadt ein beliebtes Ausflugs- und
Reiseziel dar. Hierzu tragen nicht zuletzt die zahlreichen
Freizeitangebote, u.a. im immer weiter wachsenden
Erlebnisraum HafenCity oder als Musical-Standort bei.
0% 5% 10% 15% 20% 25%
Umsatzanteil
Verkaufs- flächenanteil
Innenstadtanteil 2012 in %
Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*
109,5
111,0
107,2
111,3
105,0
106,0
107,0
108,0
109,0
110,0
111,0
112,0
Einzelhandels- kaufkraft-Index
Zentralität
Einzelhandelskaufkraft-Index und Zentralität 2013 in %
Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*
164,0
182,5
150
155
160
165
170
175
180
185
Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*
Modezentralität 2012 in %
Einzugsgebiet
So avancierte Hamburg nach New York und London zur weltweit bedeutendsten Stadt für Musicals.
Entsprechend stellt sich die Touristenentwicklung sehr dynamisch dar: in 2012 wurde erstmals die Marke
von 10 Mio. Übernachtungen übertroffen. Allein hiervon ausgehend ergeben sich Umsätze für den
Einzelhandel, primär in der City, von mehr als 400 Mio. Euro p.a.
Der Hamburger Einzelhandel verfügte 2012 insgesamt über eine Verkaufsfläche von knapp 2,7 Millionen
m². Das entspricht einer Ausstattung von rund 1,6 m², auf der ein Gesamtumsatz von fast 11 Mrd. EUR
getätigt wurde. Bezogen auf die in der Hansestadt befindliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft ergibt
sich somit eine Einzelhandelszentralität von 111,7 (2012).
„Hamburg meine Perle“ heißt es im Text der meistgesungenen Hamburger Hymne. Nicht nur in puncto
Ambiente und Ausstrahlung, sondern auch in puncto Einzelhandel befindet sich diese Perle in der
innerhalb des historischen Wallrings nördlich der Elbe gelegenen Innenstadt. Die einzelhandelsrelevante
Verkaufsfläche beträgt hier laut einer zum Jahresbeginn 2013 erfolgten COMFORT-Kompletterhebung
knapp 340.000 m², was allerdings bezogen auf das gesamte Stadtgebiet einem Anteil von nur knapp 13%
entspricht. Von allen deutschen Millionenstädten weist hier nur Berlin mit rund 12% einen geringeren
Anteil auf, wogegen die beiden übrigen Metropolen Köln (rd. 22%) und insbesondere München (rd. 30%)
eine wesentlich stärker zentral ausgerichtete Einzelhandelsstruktur aufweisen.
3
CHARAKTERISIERUNG DER 1A-LAGEN
Spitalerstraße
Verdichtetes Angebot von Young Fashion-Anbietern
Bereich mit der höchsten Frequenz, mit in der Spitze über 13.000 Personen pro Stunde
Nachhaltige Nachfrage nach Einzelhandels-flächen
Höchste Flächenproduktivität
Kaum Spielraum für neue, zusätzliche Flächen
Neue interessante Projektentwicklung: Spitalerstr. 22-26 (Vattenfall-Immobilie)
Neue Mieter: keine
Hauptverbindungsachse Hauptbahnhof
Lagebesonderheit: im Gebäudeblock von P&C bis Görtz verfügen diverse Einzelhandels-flächen über Eingänge sowohl zur Spitaler- als auch Mönckebergstraße
aktueller Mietpreis liegt bei 290 EUR/m²
Hamburg, Mönckebergstraße 1:
Projektentwicklung unterstützt die Anbindung der 1A-Lage an die Hafencity
Mönckebergstraße
Hanseatische Backsteinarchitektur, große Waren- / Kaufhäuser und Textilanbieter
Überaus differenzierte Lagegüte je nach Straßenseite und Straßenbereich
Sogwirkung durch Europa-Passage in Richtung City-West
Attraktivster Abschnitt zwischen Karstadt Sports/Kaufhof/Saturn bis Karstadt
Weitere Verstärkung in Richtung Rathausmarkt/Handelskammer durch Gründung BID Nikolai-Quartier
Da keine Mieterfluktuation, geringe Ansiedlungsmöglichkeiten in Bestlage
Zukünftige BID-Gründung Fassadenbeleuchtung
Unterirdische Anbindung an den Hauptbahnhof
Neue Mieter: Geox
aktueller Mietpreis liegt bei 230 EUR/m²
Hamburg, Spitalerstraße 22-26:
Zusätzliche Verkaufsflächen im Herzen der Stadt
Jungfernstieg
gut frequentierte Niveaulage, traditioneller „Flanierboulevard“
Neupositionierung des Jungfernstiegs durch Ansiedlung eines Apple-Stores
Innerstädtisches Quartier mit Entwicklungspotenzial
Hohes, touristisch geprägtes Besucheraufkommen
Neue Mieter: Vodafone, Liu Jo
aktueller Mietpreis liegt bei 200 EUR/m² Neuer Wall
konzentrierte, eindeutige Luxuslage
differenzierte Lagegüte innerhalb des Straßenlaufes
Verdichtung der hochwertigen Markenunternehmungen im mittleren Bereich zwischen Poststraße und Bleichenbrücke
Verfestigung der Durchmischung des Angebotes mit neuzeitlichen Konzepten, dadurch eindeutige Steigerung der Frequenz
Durch Auszug der Baubehörde (Stadthausbrücke) weiteres Ansiedlungspotenzial im Teilstück Bleichenbrücke/Stadthausbrücke
Neue Mieter: Chanel, Meissen Boutique (Alsterarkaden)
aktueller Mietpreis liegt bei 245 EUR/m² Große Bleichen / Hohe Bleichen / Poststraße / Gerhofstraße/Galerien
Stadtquartier mit durchmischten Angebotsstrukturen im höherwertigen und szenigen Bereich und einer hohen Aufenthaltsqualität
Weitere Lageentwicklung durch Umsetzung BID Poststraße/Große Bleichen
Ansiedlung neuer Konzepte, die keine Massenansprache suchen
Auf Grund des BID Große Bleichen hochattraktiv für High End-Angebotsstrukturen.
Neue Mieter: Kaufmannshaus (Strenesse, Guess, beide Vermittlungen durch COMFORT Hamburg), Uli Knecht (Große Bleichen 34 bisher Große Bleichen 27)
Konzentration der innerstädtischen Galerien, die allerdings in die Jahre gekommen sind; teilweise Neuaufstellungen (Kaufmannshaus) bzw. Neuentwicklungen (Kaisergalerie)
Neue interessante Projektentwicklung: Große Bleichen 19
aktueller Mietpreis Poststraße liegt bei 200 EUR/m²; Gerhofstraße 130 EUR/m²; Große Bleichen 150 EUR/m²; Hohe Bleichen 115 EUR/m²
Angesichts der relativen Flächenknappheit auf der einen und dem beträchtlichen Potenzial auf der
anderen Seite sind insofern 1A-City-Verkaufsflächen überaus begehrt und treffen auf eine außerordentlich
hohe Mieternachfrage - nicht zuletzt auch angesichts ausgesprochen geringer Bewegungen auf der
Bestandsseite. Hierzu besteht in der Regel auch wenig Veranlassung. So erreicht bereits die
durchschnittliche Verkaufsflächen-Produktivität in der gesamten Innenstadt (also auch einschl. von B- und
Nebenlagen) einen Wert von rd. 5.500,- EUR je Quadratmeter. Das ist hinter München das zweithöchste
Niveau aller deutschen Citys und begünstigt einen unterentwickelten Wettbewerb, sprich geringe
Mieterfluktuation. Aber auch die Investitionsneigung der innerstädtischen Eigentümer, ihre
Geschäftshäuser im Außen-, wie auch Innenauftritt „à jour“ zu halten, wird dadurch eher gebremst.
Der gesamte Einzelhandelsumsatz in der Hamburger Innenstadt erreichte 2012 ein Niveau von nahezu
1,9 Mrd. EUR, was einem Plus von rd. 50 Mio. EUR bzw. rd. 2,3 % entsprach. Damit betrug der Anteil des
City-Umsatzes zwar immerhin schon 17% des gesamtstädtischen Umsatzes (zum Vergleich Berlin: rd.
13%, Köln: rd. 22% und München: rd. 30%), aber in der Hansestadt besteht weitgehend Einigkeit
dahingehend, dass dies noch deutlich zu wenig ist: Mit Blick auf die herausragende Rolle der Innenstadt
im städtischen Gefüge, die auch für die oberzentrale Versorgungsfunktion in der weiträumigen
Metropolregion gilt.
Kernergebnisse der neuesten COMFORT-Erhebung 2013
Der Innenstadt-Erhebungsraum war räumlich begrenzt durch die Ost-West-Straße im Süden sowie den
Wallring einschließlich Hauptbahnhof. Innerhalb dieses Bereichs wird unterschieden zwischen der City-
Ost, also dem Bereich östlich des Alsterfleets und der Binnenalster sowie der City-West westlich davon.
Ergänzend wurde zudem das Überseequartier der Hafen-City mit dem fertigen Abschnitt berücksichtigt.
Nachfolgend werden die erhobenen Daten (Umsatz und Verkaufsfläche 2012) jeweils auch im Vergleich
zu den Werten aus dem Report „Hamburg Spezial“ für 2011 dargestellt.
Bezogen auf die aktiv betriebene Einzelhandelsverkaufsfläche weist die City-Ost mit rd. 228.000 m² einen
Stand auf, der in etwa doppelt so groß ist wie in der übrigen Innenstadt. Auf der anderen Seite liegen mit 549
Läden in der City West mehr als die Hälfte der insgesamt knapp 1040 Einzelhandelsgeschäfte in diesem City-
Abschnitt. Entsprechend ist die durchschnittliche Größe der Ladenlokale (gut 200 m²) hier nicht einmal halb
so groß wie in der deutlich großformatigeren City-Ost (knapp 470 m²).
Bislang einen Solitär, sowohl im Hinblick auf räumliche Lage, aber auch Größe, wie auch Struktur, stellt
der bisher verwirklichte Teil des Überseequartiers in der Hafen-City dar.
Erhebungsgebiet
Im Vergleich zur COMFORT-Erhebung 2011 hat die gesamte City-Einzelhandelsverkaufsfläche um
rd. 10.000 m² bzw. 3% auf gut 340.000 m² zugenommen. Flächenzugänge waren dabei per Saldo
in allen drei City-Teilbereichen festzustellen.
Den Zugängen, zum Beispiel in der Spitalerstraße 3 (Esprit), Neubelegungen in der Europa-
Passage (u.a. Hollister und Cyberport), der Eröffnungen von Apple und Abercrombie & Fitch in der
City West standen auf der anderen Seite auch zeitweise Flächenstilllegungen in den laufenden
bzw. anstehenden Projektentwicklungen zum Beispiel am Großen Burstah von Frankonia und
Allianz gegenüber.
Gut Zweidrittel des City-Einzelhandelsumsatzes, nämlich rund 69%, entfallen auf die City-Ost, nur
30% auf die City-West und bislang nur ein Restprozent auf den Bestand des Überseequartiers.
Die Branchenstruktur der Hamburger Innenstadt fällt absolut innenstadttypisch aus, mit einer
relativen Dominanz des textilen Sektors sowie weiteren Stärken des Angebots primär in den
Branchen des persönlichen Bedarfs.
Im Vergleich fällt die Verkaufsfläche der City-West dabei eindeutig textil- wie auch möbel- und
einrichtungsorientierter als die der City-Ost aus. Diese ist durch das Angebot an entsprechenden
Großflächen demgegenüber deutlich sportiver bzw. technikaffiner aufgestellt.
City Ost
2012
City West
2012
HafenCity**
2012
Insgesamt
2012
im Vergleich
2011
Einzelhandelsverkaufsfläche* in m² 228.016 110.826 4.340 343.182 332.980Anteil in % 68% 33% 1% 100%
Ladeneinheiten 488 549 26 1.063 1.040Anteil in % 46% 52% 2% 100%
Ø-Ladengröße in m² 467 202 167 323 320
Brutto-Umsätze in Mio € 1.298,2 562,1 16,7 1.877,0 1.825,2Anteil in % 69% 30% 1% 100%
5.693 5.072 3.848 5.469 5.481
104,1% 92,7% 70,4% 100%
*Stichtagserhebung (10.01.2013), ohne Leerstände und sich im Umbau befindliche Ladeneinheiten
** nur Überseequartier
Flächenproduktivität
in €/m² VKF
5%5%
44%
6%
13%
5%
4%
2%
8%
1%7%
Branchenstruktur des Einzelhandels: City Ost 2012
Nahrungs- und Genussmittel
Gesundheit/ Körperpf lege
Bekleidung
Schuhe/Lederwaren
Technik
Bücher/Schreibwaren
Haushaltswaren/Geschenkartikel
Spielwaren
Sport
Uhren/Schmuck
sonstiges
6%5%
50%
11%
4%
4%
2%
1%
3%2%
12%
Branchenstruktur des Einzelhandels: City West 2012
Nahrungs- und Genussmittel
Gesundheit/ Körperpf lege
Bekleidung
Schuhe/Lederwaren
Technik
Bücher/Schreibwaren
Haushaltswaren/Geschenkartikel
Spielwaren
Sport
Uhren/Schmuck
sonstiges
Nicht nur in puncto Ambiente und Urbanität sondern auch hinsichtlich der Quantität keinesfalls zu
unterschätzen ist das bei der obigen Grafik nicht enthaltene gastronomische Angebot in der Hamburger City.
Zwischen 2011 und 2012 hat dieses auch besonders stark, um immerhin stattliche rd. 14% bzw. 6.600 m²
zugelegt: auf nunmehr insgesamt fast 55.000 m². Im Vergleich mit den klassischen Einzelhandelsbranchen
ist festzustellen, dass abgesehen vom dominierenden Bekleidungs- / Textilsektor keine andere Branche mit
dieser Größe mithalten kann. Die Gastronomie als Erlebnis- und Angebotskomponente des innerstädtischen
Einzelhandels- und Dienstleistungsangebotes gewinnt damit analog zu bundesweiten Trends auch in
Hamburg säkular offensichtlich immer weiter an Bedeutung.
Trotz des im Erhebungsvergleich dargestellten, insgesamt positiven Flächen- wie auch Umsatztrends für den
Hamburger City-Einzelhandel sind die aus der Vergangenheit herrührenden Defizite damit noch längst nicht
beseitigt. Von daher bestehen sowohl planerisch wie auch vom Markt her eine ganze Reihe von Initiativen
wie auch Projekte, über deren Realisierung in beachtlichem Umfang zusätzliche neue Handelsflächen in die
City der Hansestadt kommen sollen.
In der City-Ost ist dabei aktuell in bestehender TOP-Lage einzig die Entwicklung der Vattenfall-Immobilie
in der Spitalerstraße durch die CENTRUM / SIGNA-Gruppe anzusprechen. In heutigen Nebenlagen nahe des
Rathauses am Alten Wall bzw. Großen Burstah sind zudem sehr beachtliche Projektentwicklungen in der
Planung (altes Allianz-Gebäude, Joint Venture des Eigentümers mit Quantum sowie das alte UniCredit-
Gebäude durch den Investor ArtInvest) bzw. bereits in der Umsetzung (Projekt der Frankonia).
Die letztgenannten Entwicklungen stehen maßgeblich im Zusammenhang mit der Business-Improvement-
District (BID)-Initiative Nikolai-Quartier. Hiernach ist mit einem Investitionsvolumen von nahezu 9 Mio. EUR
u.a. eine umfassende Neugestaltung und attraktivere Aufmachung des öffentlichen Raumes und der
Verkehrsführung geplant, die bereits ohne dass bisher auch nur ein Stein durch das BID bewegt wurde,
schon sehr reale private Entwicklungen initiiert hat.
Visualisierung Nikolai-Quartier: Eine neue Lage entwickelt sich zur alten Stärke
Speziell zum Thema BID ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass u.a. aufgrund einer durch ein Urteil
des Hamburger Verwaltungsgerichts notwendigen Novelle des deutschlandweiten einmaligen Hamburger
BID-Gesetzes eine ganze Reihe von Initiativen in der City, aber auch dem übrigen Stadtgebiet zuvor
länger „auf Eis“ gelegen hatten. Nach der im Juni diesen Jahres erfolgten Verabschiedung des neuen
Gesetzes1 ist nunmehr, wie beim Nikolai-Quartier, der Weg aber wieder frei, dieses hochinteressante
Instrument der einvernehmlichen und abgestimmten Gestaltung zentraler Stadtquartiere wieder zum
Einsatz zu bringen, zeigt COMFORT-Chefresearcher Olaf Petersen auf.
Hamburg hatte in den letzten Jahren ungeachtet der typisch hanseatischen Zurückhaltung eine beispiellos
hohe Transaktionsanzahl an Immobilien in innerstädtischen TOP-Lagen erlebt. Einzig das mangelnde
Angebot an erstklassigen Immobilien führte in 2013 zunächst zu einer Verringerung des
Transaktionsvolumens in den Citylagen im Vergleich zum Vorjahr und somit war ein Ausweichen von
Investoren in die Stadtteillagen zu beobachten.
1 Nicht zuletzt ausgehend von einem durch die Arbeitsgemeinschaft der COMFORT Hamburg mit den Sachverständigen für Immobilien Grimm Krumwiede Tönjes für die BSU erstellten Gutachten zur Kappungsgrenze des BID-Gesetzes bzw. zur BID-induzierten Immobilienwertentwicklung.
INVESTMENT
Perspektivische Entwicklung des Lagegefüges
Dementsprechend war das durchschnittliche Verkaufsvolumen vergleichsweise gering und Großdeals wie der
folgende Mangelware: In der City Ost erwarb der Hamburger Projektentwickler Matrix das Saturn Technik
Haus für einen fast dreistelligen Millionenbetrag. Welche Entwicklungsabsicht dahintersteht, ist noch unklar,
es dürfte versucht werden, die Fläche des Hauptmieters zu verringern bzw. umzustrukturieren, um einen
weiteren Großmieter anzusiedeln.
In der City-West sind mit den BIDs am Neuen Wall, Hohe Bleichen/Heuberg, dem Passagenviertel oder
dem Opern-Boulevard, die bereits komplett vollzogen wurden oder noch in der Umsetzung sind, sehr
vielfältige Einzelhandelsentwicklungen beflügelt worden. Als größere Entwicklungen sind u.a. von
Quantum die Kaisergalerie in der Umsetzung sowie die „Stadthöfe“ am Standort der aufgegebenen
Baubehörde in der Planung. Ebenso plant die Aachener Grundvermögen am gerade aufgegebenen
Thalia-Standort Große Bleichen 19 eine umfangreiche Projektentwicklung, welche von der COMFORT
Hamburg vermarktet wird. Auch setzt DC Value in der Gerhofstraße mit dem Refurbishment in der Nr. 10
ein Zeichen.
Die gesamte Gerhofstraße gehört im Übrigen zu dem Bereich einer neuen weiteren BID-Initiative, und
zwar am Gänsemarkt, die zudem auch die nordwestliche Poststraße wie auch ABC-Straße mit umfassen
soll. Als eigenständige Projektentwicklung ist hier gegenwärtig der Aufbau des sogenannten Giradet-
Quartiers in der Umsetzung.
Trotz dieser Entwicklungen wie auch dem baulich fertig gestellten BID Opern-Boulevard, welcher bei den
Geschäftsflächen vor allem gastronomisch geprägt ist, weist die generelle Entwicklungsrichtung des
innerstädtischen Einzelhandels-Lagegefüges anknüpfend an die City-Bestandslagen generell in die andere
Richtung. Wie der Karte über die Entwicklung des Lagegefüges zu entnehmen ist, ist eine längerfristige
Ausdehnung der qualifizierten Einzelhandelslagen vornehmlich in südwestlicher (Verlängerung der guten
Einzelhandelslagen in den Bereichen Große Bleichen, Neuer Wall, Alter Wall, Große Johannisstraße, Großer
Burstah) und südlicher Richtung (‚Sprung‘ über die Steinstraße und den Hopfenmarkt) zu erwarten.
Die angestrebte funktionale Verknüpfung von City und HafenCity wird insofern von den bestehenden
Citylagen in Richtung Überseequartier ausgehen und nicht umgekehrt. Unterstützt wird diese Entwicklung
durch die zukünftige Neubebauung der sogenannten City-Hochhäuser Bezirksamt-Mitte.
Zudem sollte über entsprechende gezielte Initiativen, wie z.B. einer geplanten grundlegenden Neugestaltung
des Gerhart-Hauptmann-Platzes, innerhalb des City-Kernbereichs eine stärkere Verknüpfung der
Mönckebergstraße mit der Binnenalster vorangetrieben werden.
Die große Anzahl an für die City bedeutenden Projektentwicklungen, die sich derzeit in der Realisierung
befinden, dürfte in den nächsten Jahren wieder zu einer hohen Anzahl an großvolumigen Einzeltransaktionen
führen. Die beständig hohe Nachfrage kann dennoch bei weitem nicht abgedeckt werden und das geringe
Angebot an erstklassigen CORE-Immobilien hält die Nettoanfangsrendite unter Druck, die sich bei rund 4%
bewegt.
FAZIT UND PERSPEKTIVE
* Die aufgeführten Angaben zu Mietpreisen in den 1A-Lagen beziehen sich auf Neuabschlüsse von Mietverträgen im Jahr 2012 und auf ein standardisiertes, idealtypisches (fiktives) Ladenlokal mit ebenerdigem und stufenfreiem Zugang, rechtwinkligem Zuschnitt sowie einer baulichen Ausstattung gehobener Art und Güte. Die Entwicklung zum Vorjahr ist am Ende eines jeden Balkens in Prozent aufgeführt. Weitere Höchstmieten können Sie unserem aktuellen Marktbericht entnehmen.
KENNZAHLEN UND HÖCHSTMIETEN
MIETPREISANGABE FÜR DIE 1A-LAGE IN EUR
Das COMFORT-City-Ranking stellt eine fundierte Messziffer zum Benchmarking der wirtschaftlichen Basis, Anziehungskraft, Leistungsstärke und Performance des Einzelhandels bzw. der Handelsimmobilien einer Innenstadt dar. Es stellt einen daten- und informationsbasierten Index dar, welcher für die wichtigsten 64 deutschen Einkaufsstädte ermittelt wird. In technischer Hinsicht handelt es sich um den gewichteten Index der maßgeblichen Eckdaten und Parameter zu Demographie/ (Sozio)-Ökonomie, Einzelhandel sowie Standort/ Handelsimmobilien. In diesen gehen insgesamt 35 aktuell für jede einzelne Stadt gleichartig ermittelte und mittels eines Scoring-Modells bewertete Parameter ein, wobei für drei große Bereiche auch eigene Teilindizes errechnet werden, die bei Interesse bei COMFORT Research & Consulting zu beziehen sind. Die Attraktivität wird auf einer Skala mit insgesamt sieben Stufen gemessen. Für den Gesamtindex - korrespondierend zum Untersuchungsinhalt - dargestellt in Einkaufstüten, wobei sieben Einkaufstüten die beste Kategorie und eine die schlechteste abbilden. Der angegebene Zahlenwert stellt den Grad der Zielerreichung bezogen auf 100 % dar. Somit bedeuten beispielsweise 74 beim Gesamtindex, dass diese Stadt bezogen auf die maximal über die drei Teilindizes (Demographie/(Sozio-)Ökonomie, Einzelhandel, Standort- und Immobilien) zu erreichende Punktzahl 74 % aller Punkte erreicht hat.
COMFORT CITY-RANKING
150
145
195
75
145
105
168
95
230
200
290
115
200
150
245
130
Mönckebergstraße
Jungfernstieg
Spitalerstraße
Hohe Bleichen
Poststraße
Große Bleichen
Neuer Wall
Gerhofstraße
80-120m² 300-500m² 2013 in EUR/m²
Quellenangaben: COMFORT Research & Consulting Statistische Landesämter Bundesagentur für Arbeit GfK GeoMarketing GmbH
Kontakt
COMFORT Hamburg GmbH Günter Rudloff Mönckebergstraße 13, 20095 Hamburg Fon: +49 40 300858-0 E-Mail: [email protected]
Über die COMFORT-Gruppe Die COMFORT-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1979 auf die Vermittlung von Geschäftshäusern und Ladenlokalen in den 1A-Lagen deutscher Innenstädte spezialisiert. Als ausgewiesener Experte für Handelsimmobilien bietet COMFORT sein Know-how auch als Beratungsdienstleistung in Form von Expertisen, Second Opinion-Gutachten oder Due Diligence für Dritte an. Zum ergänzenden Angebot zählen ebenfalls City Parking, Center Consulting und Centermanagement. Die COMFORT-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf unterhält Büros in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München und Zürich.
Weitere Meldungen, Marktberichte, Städtereports u.v.m. finden Sie unter www.comfort.de
COMFORT Research & Consulting Olaf Petersen Mönckebergstraße 13, 20095 Hamburg Fon+49 40 300858-0 E-Mail: [email protected]
Unternehmenskommunikation Frank Hinz Neuer Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Fon: +49 211 540063-40 E-Mail: [email protected]
* Einwohner: Fortgeschriebene Einwohnerdaten per 1.1.2012 (Neuberechnung auf Basis des Zensus 2011) Die Berechnung der GfK
Einzelhandelskaufkraft/Zentralität und der Bevölkerungsentwicklung erfolgte hingegen noch auf alter Fortschreibungsbasis.