12
1 HAMBURG // Tourismus und Business Improvement Districts beflügeln In Zahlen Einwohnerzahl:* 1.718.187 Bevölkerungsentwicklung: +2,5 % Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 854.629 Arbeitslosenquote: 7,2 % Kaufkraftkennziffer: 109,5 Kaufpreisentwicklung: Zentralitätskennziffer: 111,0 0 50 100 150 200 250 300 350 2009 2010 2011 2012 2013 1A-Einzelhandelsmieten 80-120m² 300-500m² von 2009-2013 in EUR/m² 11. November 2013 Als Tor zur Welt zählt die Freie und Hansestadt Hamburg für den Einzelhandel nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Kontext zu den absoluten Top-Destinationen für national und international erfolgreiche Retailer. Die mit rd. 1,7 Mio. Einwohnern zweitgrößte Stadt unseres Landes weist als Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungsmetropole eine weit gefächerte, sehr solide wirtschaftliche Basis mit einer ausgesprochen leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur auf. Traditionell spielt der Außenhandel eine herausragende Rolle, vor allem mit der Hamburger Hafenwirtschaft und dem zweitgrößten Containerhafen Europas. Als Arbeitsplatzstandort stellt Hamburg das eindeutige „Hoch im Norden dar“, mit einem Pendlerüberschuss von arbeitstäglich rd. 220.000 Personen und einer Arbeitslosenquote von lediglich noch gut 7 %. Dabei rangiert die gesamtwirtschaftliche Produktivität (BIP pro Kopf) mit rd. 52.000 EUR in der Spitzengruppe nicht nur Deutschlands sondern auch ganz Europas. BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT Die Rahmenbedingungen für Hamburgs Einzelhandel sind exzellent. So rangiert die einzelhandelsrelevante Kaufkraft mit 109,5 auf hohem Niveau. Über das eigene Bevölkerungs- und Kaufkraftpotenzial hinaus reflektiert die Branche traditionell auf ein weiträumiges Einzugsgebiet im schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Einzugsgebiet, in dem noch einmal rund 1,6 Mio. Einwohner ansässig sind. So erfreut sich der Einzelhandel am hohen Nachfragepotenzial von etwa 3,4 Millionen Konsumenten. Der Tourismus beflügelt als externer Faktor den Handel zusätzlich. Ausgehend von ihrer naturräumlich bevorzugten Wasserlage an Elbe und Alster sowie dem attraktiven Stadtbild und Ambiente stellt die Stadt ein beliebtes Ausflugs- und Reiseziel dar. Hierzu tragen nicht zuletzt die zahlreichen Freizeitangebote, u.a. im immer weiter wachsenden Erlebnisraum HafenCity oder als Musical-Standort bei.

HAMBURG // Tourismus und Business Improvement …...Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner* 164,0 182,5 150 155 160 165 170 175 180 185 Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner* Modezentralität 2012

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1

HAMBURG // Tourismus und Business Improvement Districts beflügeln

In Zahlen

Einwohnerzahl:* 1.718.187

Bevölkerungsentwicklung:

+2,5 %

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:

854.629

Arbeitslosenquote: 7,2 %

Kaufkraftkennziffer: 109,5

Kaufpreisentwicklung:

Zentralitätskennziffer: 111,0

0

50

100

150

200

250

300

350

2009 2010 2011 2012 2013

1A-Einzelhandelsmieten

80-120m² 300-500m² von 2009-2013 in EUR/m²

11. November 2013

Als Tor zur Welt zählt die Freie und Hansestadt Hamburg für

den Einzelhandel nicht nur in Deutschland, sondern auch im

europäischen Kontext zu den absoluten Top-Destinationen für

national und international erfolgreiche Retailer. Die mit rd. 1,7

Mio. Einwohnern zweitgrößte Stadt unseres Landes weist als

Handels-, Verkehrs- und Dienstleistungsmetropole eine weit

gefächerte, sehr solide wirtschaftliche Basis mit einer

ausgesprochen leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur auf.

Traditionell spielt der Außenhandel eine herausragende Rolle,

vor allem mit der Hamburger Hafenwirtschaft und dem

zweitgrößten Containerhafen Europas. Als Arbeitsplatzstandort

stellt Hamburg das eindeutige „Hoch im Norden dar“, mit einem

Pendlerüberschuss von arbeitstäglich rd. 220.000 Personen

und einer Arbeitslosenquote von lediglich noch gut 7 %. Dabei

rangiert die gesamtwirtschaftliche Produktivität (BIP pro Kopf)

mit rd. 52.000 EUR in der Spitzengruppe nicht nur

Deutschlands sondern auch ganz Europas.

BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT Die Rahmenbedingungen für Hamburgs Einzelhandel sind

exzellent. So rangiert die einzelhandelsrelevante Kaufkraft mit

109,5 auf hohem Niveau. Über das eigene Bevölkerungs- und

Kaufkraftpotenzial hinaus reflektiert die Branche traditionell auf

ein weiträumiges Einzugsgebiet im schleswig-holsteinischen und

niedersächsischen Einzugsgebiet, in dem noch einmal rund 1,6

Mio. Einwohner ansässig sind. So erfreut sich der Einzelhandel

am hohen Nachfragepotenzial von etwa 3,4 Millionen

Konsumenten.

Der Tourismus beflügelt als externer Faktor den Handel

zusätzlich. Ausgehend von ihrer naturräumlich bevorzugten

Wasserlage an Elbe und Alster sowie dem attraktiven Stadtbild

und Ambiente stellt die Stadt ein beliebtes Ausflugs- und

Reiseziel dar. Hierzu tragen nicht zuletzt die zahlreichen

Freizeitangebote, u.a. im immer weiter wachsenden

Erlebnisraum HafenCity oder als Musical-Standort bei.

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0% 5% 10% 15% 20% 25%

Umsatzanteil

Verkaufs- flächenanteil

Innenstadtanteil 2012 in %

Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*

109,5

111,0

107,2

111,3

105,0

106,0

107,0

108,0

109,0

110,0

111,0

112,0

Einzelhandels- kaufkraft-Index

Zentralität

Einzelhandelskaufkraft-Index und Zentralität 2013 in %

Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*

164,0

182,5

150

155

160

165

170

175

180

185

Hamburg Ø ˃ 1 Mio. Einwohner*

Modezentralität 2012 in %

Einzugsgebiet

So avancierte Hamburg nach New York und London zur weltweit bedeutendsten Stadt für Musicals.

Entsprechend stellt sich die Touristenentwicklung sehr dynamisch dar: in 2012 wurde erstmals die Marke

von 10 Mio. Übernachtungen übertroffen. Allein hiervon ausgehend ergeben sich Umsätze für den

Einzelhandel, primär in der City, von mehr als 400 Mio. Euro p.a.

Der Hamburger Einzelhandel verfügte 2012 insgesamt über eine Verkaufsfläche von knapp 2,7 Millionen

m². Das entspricht einer Ausstattung von rund 1,6 m², auf der ein Gesamtumsatz von fast 11 Mrd. EUR

getätigt wurde. Bezogen auf die in der Hansestadt befindliche einzelhandelsrelevante Kaufkraft ergibt

sich somit eine Einzelhandelszentralität von 111,7 (2012).

„Hamburg meine Perle“ heißt es im Text der meistgesungenen Hamburger Hymne. Nicht nur in puncto

Ambiente und Ausstrahlung, sondern auch in puncto Einzelhandel befindet sich diese Perle in der

innerhalb des historischen Wallrings nördlich der Elbe gelegenen Innenstadt. Die einzelhandelsrelevante

Verkaufsfläche beträgt hier laut einer zum Jahresbeginn 2013 erfolgten COMFORT-Kompletterhebung

knapp 340.000 m², was allerdings bezogen auf das gesamte Stadtgebiet einem Anteil von nur knapp 13%

entspricht. Von allen deutschen Millionenstädten weist hier nur Berlin mit rund 12% einen geringeren

Anteil auf, wogegen die beiden übrigen Metropolen Köln (rd. 22%) und insbesondere München (rd. 30%)

eine wesentlich stärker zentral ausgerichtete Einzelhandelsstruktur aufweisen.

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3

CHARAKTERISIERUNG DER 1A-LAGEN

Spitalerstraße

Verdichtetes Angebot von Young Fashion-Anbietern

Bereich mit der höchsten Frequenz, mit in der Spitze über 13.000 Personen pro Stunde

Nachhaltige Nachfrage nach Einzelhandels-flächen

Höchste Flächenproduktivität

Kaum Spielraum für neue, zusätzliche Flächen

Neue interessante Projektentwicklung: Spitalerstr. 22-26 (Vattenfall-Immobilie)

Neue Mieter: keine

Hauptverbindungsachse Hauptbahnhof

Lagebesonderheit: im Gebäudeblock von P&C bis Görtz verfügen diverse Einzelhandels-flächen über Eingänge sowohl zur Spitaler- als auch Mönckebergstraße

aktueller Mietpreis liegt bei 290 EUR/m²

Hamburg, Mönckebergstraße 1:

Projektentwicklung unterstützt die Anbindung der 1A-Lage an die Hafencity

Mönckebergstraße

Hanseatische Backsteinarchitektur, große Waren- / Kaufhäuser und Textilanbieter

Überaus differenzierte Lagegüte je nach Straßenseite und Straßenbereich

Sogwirkung durch Europa-Passage in Richtung City-West

Attraktivster Abschnitt zwischen Karstadt Sports/Kaufhof/Saturn bis Karstadt

Weitere Verstärkung in Richtung Rathausmarkt/Handelskammer durch Gründung BID Nikolai-Quartier

Da keine Mieterfluktuation, geringe Ansiedlungsmöglichkeiten in Bestlage

Zukünftige BID-Gründung Fassadenbeleuchtung

Unterirdische Anbindung an den Hauptbahnhof

Neue Mieter: Geox

aktueller Mietpreis liegt bei 230 EUR/m²

Hamburg, Spitalerstraße 22-26:

Zusätzliche Verkaufsflächen im Herzen der Stadt

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Jungfernstieg

gut frequentierte Niveaulage, traditioneller „Flanierboulevard“

Neupositionierung des Jungfernstiegs durch Ansiedlung eines Apple-Stores

Innerstädtisches Quartier mit Entwicklungspotenzial

Hohes, touristisch geprägtes Besucheraufkommen

Neue Mieter: Vodafone, Liu Jo

aktueller Mietpreis liegt bei 200 EUR/m² Neuer Wall

konzentrierte, eindeutige Luxuslage

differenzierte Lagegüte innerhalb des Straßenlaufes

Verdichtung der hochwertigen Markenunternehmungen im mittleren Bereich zwischen Poststraße und Bleichenbrücke

Verfestigung der Durchmischung des Angebotes mit neuzeitlichen Konzepten, dadurch eindeutige Steigerung der Frequenz

Durch Auszug der Baubehörde (Stadthausbrücke) weiteres Ansiedlungspotenzial im Teilstück Bleichenbrücke/Stadthausbrücke

Neue Mieter: Chanel, Meissen Boutique (Alsterarkaden)

aktueller Mietpreis liegt bei 245 EUR/m² Große Bleichen / Hohe Bleichen / Poststraße / Gerhofstraße/Galerien

Stadtquartier mit durchmischten Angebotsstrukturen im höherwertigen und szenigen Bereich und einer hohen Aufenthaltsqualität

Weitere Lageentwicklung durch Umsetzung BID Poststraße/Große Bleichen

Ansiedlung neuer Konzepte, die keine Massenansprache suchen

Auf Grund des BID Große Bleichen hochattraktiv für High End-Angebotsstrukturen.

Neue Mieter: Kaufmannshaus (Strenesse, Guess, beide Vermittlungen durch COMFORT Hamburg), Uli Knecht (Große Bleichen 34 bisher Große Bleichen 27)

Konzentration der innerstädtischen Galerien, die allerdings in die Jahre gekommen sind; teilweise Neuaufstellungen (Kaufmannshaus) bzw. Neuentwicklungen (Kaisergalerie)

Neue interessante Projektentwicklung: Große Bleichen 19

aktueller Mietpreis Poststraße liegt bei 200 EUR/m²; Gerhofstraße 130 EUR/m²; Große Bleichen 150 EUR/m²; Hohe Bleichen 115 EUR/m²

Angesichts der relativen Flächenknappheit auf der einen und dem beträchtlichen Potenzial auf der

anderen Seite sind insofern 1A-City-Verkaufsflächen überaus begehrt und treffen auf eine außerordentlich

hohe Mieternachfrage - nicht zuletzt auch angesichts ausgesprochen geringer Bewegungen auf der

Bestandsseite. Hierzu besteht in der Regel auch wenig Veranlassung. So erreicht bereits die

durchschnittliche Verkaufsflächen-Produktivität in der gesamten Innenstadt (also auch einschl. von B- und

Nebenlagen) einen Wert von rd. 5.500,- EUR je Quadratmeter. Das ist hinter München das zweithöchste

Niveau aller deutschen Citys und begünstigt einen unterentwickelten Wettbewerb, sprich geringe

Mieterfluktuation. Aber auch die Investitionsneigung der innerstädtischen Eigentümer, ihre

Geschäftshäuser im Außen-, wie auch Innenauftritt „à jour“ zu halten, wird dadurch eher gebremst.

Der gesamte Einzelhandelsumsatz in der Hamburger Innenstadt erreichte 2012 ein Niveau von nahezu

1,9 Mrd. EUR, was einem Plus von rd. 50 Mio. EUR bzw. rd. 2,3 % entsprach. Damit betrug der Anteil des

City-Umsatzes zwar immerhin schon 17% des gesamtstädtischen Umsatzes (zum Vergleich Berlin: rd.

13%, Köln: rd. 22% und München: rd. 30%), aber in der Hansestadt besteht weitgehend Einigkeit

dahingehend, dass dies noch deutlich zu wenig ist: Mit Blick auf die herausragende Rolle der Innenstadt

im städtischen Gefüge, die auch für die oberzentrale Versorgungsfunktion in der weiträumigen

Metropolregion gilt.

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Kernergebnisse der neuesten COMFORT-Erhebung 2013

Der Innenstadt-Erhebungsraum war räumlich begrenzt durch die Ost-West-Straße im Süden sowie den

Wallring einschließlich Hauptbahnhof. Innerhalb dieses Bereichs wird unterschieden zwischen der City-

Ost, also dem Bereich östlich des Alsterfleets und der Binnenalster sowie der City-West westlich davon.

Ergänzend wurde zudem das Überseequartier der Hafen-City mit dem fertigen Abschnitt berücksichtigt.

Nachfolgend werden die erhobenen Daten (Umsatz und Verkaufsfläche 2012) jeweils auch im Vergleich

zu den Werten aus dem Report „Hamburg Spezial“ für 2011 dargestellt.

Bezogen auf die aktiv betriebene Einzelhandelsverkaufsfläche weist die City-Ost mit rd. 228.000 m² einen

Stand auf, der in etwa doppelt so groß ist wie in der übrigen Innenstadt. Auf der anderen Seite liegen mit 549

Läden in der City West mehr als die Hälfte der insgesamt knapp 1040 Einzelhandelsgeschäfte in diesem City-

Abschnitt. Entsprechend ist die durchschnittliche Größe der Ladenlokale (gut 200 m²) hier nicht einmal halb

so groß wie in der deutlich großformatigeren City-Ost (knapp 470 m²).

Bislang einen Solitär, sowohl im Hinblick auf räumliche Lage, aber auch Größe, wie auch Struktur, stellt

der bisher verwirklichte Teil des Überseequartiers in der Hafen-City dar.

Erhebungsgebiet

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Im Vergleich zur COMFORT-Erhebung 2011 hat die gesamte City-Einzelhandelsverkaufsfläche um

rd. 10.000 m² bzw. 3% auf gut 340.000 m² zugenommen. Flächenzugänge waren dabei per Saldo

in allen drei City-Teilbereichen festzustellen.

Den Zugängen, zum Beispiel in der Spitalerstraße 3 (Esprit), Neubelegungen in der Europa-

Passage (u.a. Hollister und Cyberport), der Eröffnungen von Apple und Abercrombie & Fitch in der

City West standen auf der anderen Seite auch zeitweise Flächenstilllegungen in den laufenden

bzw. anstehenden Projektentwicklungen zum Beispiel am Großen Burstah von Frankonia und

Allianz gegenüber.

Gut Zweidrittel des City-Einzelhandelsumsatzes, nämlich rund 69%, entfallen auf die City-Ost, nur

30% auf die City-West und bislang nur ein Restprozent auf den Bestand des Überseequartiers.

Die Branchenstruktur der Hamburger Innenstadt fällt absolut innenstadttypisch aus, mit einer

relativen Dominanz des textilen Sektors sowie weiteren Stärken des Angebots primär in den

Branchen des persönlichen Bedarfs.

Im Vergleich fällt die Verkaufsfläche der City-West dabei eindeutig textil- wie auch möbel- und

einrichtungsorientierter als die der City-Ost aus. Diese ist durch das Angebot an entsprechenden

Großflächen demgegenüber deutlich sportiver bzw. technikaffiner aufgestellt.

City Ost

2012

City West

2012

HafenCity**

2012

Insgesamt

2012

im Vergleich

2011

Einzelhandelsverkaufsfläche* in m² 228.016 110.826 4.340 343.182 332.980Anteil in % 68% 33% 1% 100%

Ladeneinheiten 488 549 26 1.063 1.040Anteil in % 46% 52% 2% 100%

Ø-Ladengröße in m² 467 202 167 323 320

Brutto-Umsätze in Mio € 1.298,2 562,1 16,7 1.877,0 1.825,2Anteil in % 69% 30% 1% 100%

5.693 5.072 3.848 5.469 5.481

104,1% 92,7% 70,4% 100%

*Stichtagserhebung (10.01.2013), ohne Leerstände und sich im Umbau befindliche Ladeneinheiten

** nur Überseequartier

Flächenproduktivität

in €/m² VKF

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5%5%

44%

6%

13%

5%

4%

2%

8%

1%7%

Branchenstruktur des Einzelhandels: City Ost 2012

Nahrungs- und Genussmittel

Gesundheit/ Körperpf lege

Bekleidung

Schuhe/Lederwaren

Technik

Bücher/Schreibwaren

Haushaltswaren/Geschenkartikel

Spielwaren

Sport

Uhren/Schmuck

sonstiges

6%5%

50%

11%

4%

4%

2%

1%

3%2%

12%

Branchenstruktur des Einzelhandels: City West 2012

Nahrungs- und Genussmittel

Gesundheit/ Körperpf lege

Bekleidung

Schuhe/Lederwaren

Technik

Bücher/Schreibwaren

Haushaltswaren/Geschenkartikel

Spielwaren

Sport

Uhren/Schmuck

sonstiges

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Nicht nur in puncto Ambiente und Urbanität sondern auch hinsichtlich der Quantität keinesfalls zu

unterschätzen ist das bei der obigen Grafik nicht enthaltene gastronomische Angebot in der Hamburger City.

Zwischen 2011 und 2012 hat dieses auch besonders stark, um immerhin stattliche rd. 14% bzw. 6.600 m²

zugelegt: auf nunmehr insgesamt fast 55.000 m². Im Vergleich mit den klassischen Einzelhandelsbranchen

ist festzustellen, dass abgesehen vom dominierenden Bekleidungs- / Textilsektor keine andere Branche mit

dieser Größe mithalten kann. Die Gastronomie als Erlebnis- und Angebotskomponente des innerstädtischen

Einzelhandels- und Dienstleistungsangebotes gewinnt damit analog zu bundesweiten Trends auch in

Hamburg säkular offensichtlich immer weiter an Bedeutung.

Trotz des im Erhebungsvergleich dargestellten, insgesamt positiven Flächen- wie auch Umsatztrends für den

Hamburger City-Einzelhandel sind die aus der Vergangenheit herrührenden Defizite damit noch längst nicht

beseitigt. Von daher bestehen sowohl planerisch wie auch vom Markt her eine ganze Reihe von Initiativen

wie auch Projekte, über deren Realisierung in beachtlichem Umfang zusätzliche neue Handelsflächen in die

City der Hansestadt kommen sollen.

In der City-Ost ist dabei aktuell in bestehender TOP-Lage einzig die Entwicklung der Vattenfall-Immobilie

in der Spitalerstraße durch die CENTRUM / SIGNA-Gruppe anzusprechen. In heutigen Nebenlagen nahe des

Rathauses am Alten Wall bzw. Großen Burstah sind zudem sehr beachtliche Projektentwicklungen in der

Planung (altes Allianz-Gebäude, Joint Venture des Eigentümers mit Quantum sowie das alte UniCredit-

Gebäude durch den Investor ArtInvest) bzw. bereits in der Umsetzung (Projekt der Frankonia).

Die letztgenannten Entwicklungen stehen maßgeblich im Zusammenhang mit der Business-Improvement-

District (BID)-Initiative Nikolai-Quartier. Hiernach ist mit einem Investitionsvolumen von nahezu 9 Mio. EUR

u.a. eine umfassende Neugestaltung und attraktivere Aufmachung des öffentlichen Raumes und der

Verkehrsführung geplant, die bereits ohne dass bisher auch nur ein Stein durch das BID bewegt wurde,

schon sehr reale private Entwicklungen initiiert hat.

Visualisierung Nikolai-Quartier: Eine neue Lage entwickelt sich zur alten Stärke

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Speziell zum Thema BID ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass u.a. aufgrund einer durch ein Urteil

des Hamburger Verwaltungsgerichts notwendigen Novelle des deutschlandweiten einmaligen Hamburger

BID-Gesetzes eine ganze Reihe von Initiativen in der City, aber auch dem übrigen Stadtgebiet zuvor

länger „auf Eis“ gelegen hatten. Nach der im Juni diesen Jahres erfolgten Verabschiedung des neuen

Gesetzes1 ist nunmehr, wie beim Nikolai-Quartier, der Weg aber wieder frei, dieses hochinteressante

Instrument der einvernehmlichen und abgestimmten Gestaltung zentraler Stadtquartiere wieder zum

Einsatz zu bringen, zeigt COMFORT-Chefresearcher Olaf Petersen auf.

Hamburg hatte in den letzten Jahren ungeachtet der typisch hanseatischen Zurückhaltung eine beispiellos

hohe Transaktionsanzahl an Immobilien in innerstädtischen TOP-Lagen erlebt. Einzig das mangelnde

Angebot an erstklassigen Immobilien führte in 2013 zunächst zu einer Verringerung des

Transaktionsvolumens in den Citylagen im Vergleich zum Vorjahr und somit war ein Ausweichen von

Investoren in die Stadtteillagen zu beobachten.

1 Nicht zuletzt ausgehend von einem durch die Arbeitsgemeinschaft der COMFORT Hamburg mit den Sachverständigen für Immobilien Grimm Krumwiede Tönjes für die BSU erstellten Gutachten zur Kappungsgrenze des BID-Gesetzes bzw. zur BID-induzierten Immobilienwertentwicklung.

INVESTMENT

Perspektivische Entwicklung des Lagegefüges

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Dementsprechend war das durchschnittliche Verkaufsvolumen vergleichsweise gering und Großdeals wie der

folgende Mangelware: In der City Ost erwarb der Hamburger Projektentwickler Matrix das Saturn Technik

Haus für einen fast dreistelligen Millionenbetrag. Welche Entwicklungsabsicht dahintersteht, ist noch unklar,

es dürfte versucht werden, die Fläche des Hauptmieters zu verringern bzw. umzustrukturieren, um einen

weiteren Großmieter anzusiedeln.

In der City-West sind mit den BIDs am Neuen Wall, Hohe Bleichen/Heuberg, dem Passagenviertel oder

dem Opern-Boulevard, die bereits komplett vollzogen wurden oder noch in der Umsetzung sind, sehr

vielfältige Einzelhandelsentwicklungen beflügelt worden. Als größere Entwicklungen sind u.a. von

Quantum die Kaisergalerie in der Umsetzung sowie die „Stadthöfe“ am Standort der aufgegebenen

Baubehörde in der Planung. Ebenso plant die Aachener Grundvermögen am gerade aufgegebenen

Thalia-Standort Große Bleichen 19 eine umfangreiche Projektentwicklung, welche von der COMFORT

Hamburg vermarktet wird. Auch setzt DC Value in der Gerhofstraße mit dem Refurbishment in der Nr. 10

ein Zeichen.

Die gesamte Gerhofstraße gehört im Übrigen zu dem Bereich einer neuen weiteren BID-Initiative, und

zwar am Gänsemarkt, die zudem auch die nordwestliche Poststraße wie auch ABC-Straße mit umfassen

soll. Als eigenständige Projektentwicklung ist hier gegenwärtig der Aufbau des sogenannten Giradet-

Quartiers in der Umsetzung.

Trotz dieser Entwicklungen wie auch dem baulich fertig gestellten BID Opern-Boulevard, welcher bei den

Geschäftsflächen vor allem gastronomisch geprägt ist, weist die generelle Entwicklungsrichtung des

innerstädtischen Einzelhandels-Lagegefüges anknüpfend an die City-Bestandslagen generell in die andere

Richtung. Wie der Karte über die Entwicklung des Lagegefüges zu entnehmen ist, ist eine längerfristige

Ausdehnung der qualifizierten Einzelhandelslagen vornehmlich in südwestlicher (Verlängerung der guten

Einzelhandelslagen in den Bereichen Große Bleichen, Neuer Wall, Alter Wall, Große Johannisstraße, Großer

Burstah) und südlicher Richtung (‚Sprung‘ über die Steinstraße und den Hopfenmarkt) zu erwarten.

Die angestrebte funktionale Verknüpfung von City und HafenCity wird insofern von den bestehenden

Citylagen in Richtung Überseequartier ausgehen und nicht umgekehrt. Unterstützt wird diese Entwicklung

durch die zukünftige Neubebauung der sogenannten City-Hochhäuser Bezirksamt-Mitte.

Zudem sollte über entsprechende gezielte Initiativen, wie z.B. einer geplanten grundlegenden Neugestaltung

des Gerhart-Hauptmann-Platzes, innerhalb des City-Kernbereichs eine stärkere Verknüpfung der

Mönckebergstraße mit der Binnenalster vorangetrieben werden.

Die große Anzahl an für die City bedeutenden Projektentwicklungen, die sich derzeit in der Realisierung

befinden, dürfte in den nächsten Jahren wieder zu einer hohen Anzahl an großvolumigen Einzeltransaktionen

führen. Die beständig hohe Nachfrage kann dennoch bei weitem nicht abgedeckt werden und das geringe

Angebot an erstklassigen CORE-Immobilien hält die Nettoanfangsrendite unter Druck, die sich bei rund 4%

bewegt.

FAZIT UND PERSPEKTIVE

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* Die aufgeführten Angaben zu Mietpreisen in den 1A-Lagen beziehen sich auf Neuabschlüsse von Mietverträgen im Jahr 2012 und auf ein standardisiertes, idealtypisches (fiktives) Ladenlokal mit ebenerdigem und stufenfreiem Zugang, rechtwinkligem Zuschnitt sowie einer baulichen Ausstattung gehobener Art und Güte. Die Entwicklung zum Vorjahr ist am Ende eines jeden Balkens in Prozent aufgeführt. Weitere Höchstmieten können Sie unserem aktuellen Marktbericht entnehmen.

KENNZAHLEN UND HÖCHSTMIETEN

MIETPREISANGABE FÜR DIE 1A-LAGE IN EUR

Das COMFORT-City-Ranking stellt eine fundierte Messziffer zum Benchmarking der wirtschaftlichen Basis, Anziehungskraft, Leistungsstärke und Performance des Einzelhandels bzw. der Handelsimmobilien einer Innenstadt dar. Es stellt einen daten- und informationsbasierten Index dar, welcher für die wichtigsten 64 deutschen Einkaufsstädte ermittelt wird. In technischer Hinsicht handelt es sich um den gewichteten Index der maßgeblichen Eckdaten und Parameter zu Demographie/ (Sozio)-Ökonomie, Einzelhandel sowie Standort/ Handelsimmobilien. In diesen gehen insgesamt 35 aktuell für jede einzelne Stadt gleichartig ermittelte und mittels eines Scoring-Modells bewertete Parameter ein, wobei für drei große Bereiche auch eigene Teilindizes errechnet werden, die bei Interesse bei COMFORT Research & Consulting zu beziehen sind. Die Attraktivität wird auf einer Skala mit insgesamt sieben Stufen gemessen. Für den Gesamtindex - korrespondierend zum Untersuchungsinhalt - dargestellt in Einkaufstüten, wobei sieben Einkaufstüten die beste Kategorie und eine die schlechteste abbilden. Der angegebene Zahlenwert stellt den Grad der Zielerreichung bezogen auf 100 % dar. Somit bedeuten beispielsweise 74 beim Gesamtindex, dass diese Stadt bezogen auf die maximal über die drei Teilindizes (Demographie/(Sozio-)Ökonomie, Einzelhandel, Standort- und Immobilien) zu erreichende Punktzahl 74 % aller Punkte erreicht hat.

COMFORT CITY-RANKING

150

145

195

75

145

105

168

95

230

200

290

115

200

150

245

130

Mönckebergstraße

Jungfernstieg

Spitalerstraße

Hohe Bleichen

Poststraße

Große Bleichen

Neuer Wall

Gerhofstraße

80-120m² 300-500m² 2013 in EUR/m²

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Quellenangaben: COMFORT Research & Consulting Statistische Landesämter Bundesagentur für Arbeit GfK GeoMarketing GmbH

Kontakt

COMFORT Hamburg GmbH Günter Rudloff Mönckebergstraße 13, 20095 Hamburg Fon: +49 40 300858-0 E-Mail: [email protected]

Über die COMFORT-Gruppe Die COMFORT-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1979 auf die Vermittlung von Geschäftshäusern und Ladenlokalen in den 1A-Lagen deutscher Innenstädte spezialisiert. Als ausgewiesener Experte für Handelsimmobilien bietet COMFORT sein Know-how auch als Beratungsdienstleistung in Form von Expertisen, Second Opinion-Gutachten oder Due Diligence für Dritte an. Zum ergänzenden Angebot zählen ebenfalls City Parking, Center Consulting und Centermanagement. Die COMFORT-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf unterhält Büros in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München und Zürich.

Weitere Meldungen, Marktberichte, Städtereports u.v.m. finden Sie unter www.comfort.de

COMFORT Research & Consulting Olaf Petersen Mönckebergstraße 13, 20095 Hamburg Fon+49 40 300858-0 E-Mail: [email protected]

Unternehmenskommunikation Frank Hinz Neuer Zollhof 1, 40221 Düsseldorf Fon: +49 211 540063-40 E-Mail: [email protected]

* Einwohner: Fortgeschriebene Einwohnerdaten per 1.1.2012 (Neuberechnung auf Basis des Zensus 2011) Die Berechnung der GfK

Einzelhandelskaufkraft/Zentralität und der Bevölkerungsentwicklung erfolgte hingegen noch auf alter Fortschreibungsbasis.