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Die schönste Liebeserklärung: das Taj Mahal | 246 Das farbenfroheste Fest: die Pushkar Mela | 118 Träume in Marmor: die Dilwara-Tempel in Mount Abu | 172 Märchenort in der Wüste Thar: die uralte Karawanenstadt Jaisalmer | 196 Leben wie ein Maharaja: im Taj Lake Palace Hotel in Udaipur | 159 Das heißeste Abenteuer: Kamelreiten in der Wüste Thar | 212 Ein Paradies nicht nur für Ornithologen: der Keoladeo-Ghana-Nationalpark bei Bharatpur | 100 Wie aus dem Bilderbuch: die bemalten Häuser des Shekhawati | 228 Von Titanen erbaut: das Meherangarh Fort in Jodhpur | 180 TIPPS Martin und Thomas Barkemeier Handbuch für individuelles Entdecken Der komplette Reiseführer für individuelles Reisen und Entdecken in der nordindischen Provinz sowie in Delhi und Agra REISE KNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld

Handbuch für individuelles Entdecken · für Begriffe aus dem Hindi übernommen. Nur gelegentlich, vor allem bei Namen und bei be-kannten Begriffen, wird die englische Schreib-weise

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Page 1: Handbuch für individuelles Entdecken · für Begriffe aus dem Hindi übernommen. Nur gelegentlich, vor allem bei Namen und bei be-kannten Begriffen, wird die englische Schreib-weise

Die schönste Liebeserklärung:

das Taj Mahal | 246

Das farbenfroheste Fest:

die Pushkar Mela | 118

Träume in Marmor:

die Dilwara-Tempel in Mount Abu | 172

Märchenort in der Wüste Thar:

die uralte Karawanenstadt Jaisalmer | 196

Leben wie ein Maharaja:

im Taj Lake Palace Hotel in Udaipur | 159

Das heißeste Abenteuer:

Kamelreiten in der Wüste Thar | 212

Ein Paradies nicht nur für Ornithologen:

der Keoladeo-Ghana-Nationalpark bei Bharatpur | 100

Wie aus dem Bilderbuch:

die bemalten Häuser des Shekhawati | 228

Von Titanen erbaut:

das Meherangarh Fort in Jodhpur | 180

TIPPS

Martin und Thomas BarkemeierHandbuch für individuelles Entdecken

Der komplette Reiseführer für individuelles Reisen und Entdecken in der nordindischen Provinz sowie in Delhi und Agra

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Martin und Thomas Barkemeier

Rajasthan mit Delhi und Agra

„Die Leidenschaft des Reisens ist das weiseste Laster,

welches die Erde kennt.“

Bruno H. Bürgel

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300r

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Impressum

Martin und Thomas BarkemeierREISE KNOW-HOW Rajasthan mit Delhi und Agra

erschienen imREISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbHOsnabrücker Str. 7933649 Bielefeld

© REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH 1997, 1999,2002, 2005, 2006, 2008, 2010, 20129., neu bearbeitete und komplett aktualisierteAuflage 2016

Alle Rechte vorbehalten.

GestaltungUmschlag: G. Pawlak, P. Rump (Layout); Caroline Tiemann (Realisierung)Inhalt: Günter Pawlak (Layout); Caroline Tiemann (Realisierung)Fotonachweis : Martin (mb) und Thomas (tb) BarkemeierTitelfoto: Thomas Barkemeier (Motiv: der Stadtpalast von Udaipur)Karten: Thomas Buri, Bernhard Spachmüller (S. 10 und Umschlagklappe hinten)

Lektorat Caroline Tiemann

PDF-ISBN 978-3-8317-4669-9

Wer im Buchhandel trotzdem kein Glück hat, bekommt unsere Bücher auch über unseren Büchershopim Internet: www.reise-know-how.de

Wir freuen uns über Kritik, Kommentare und Verbesserungsvorschläge, gern auch per E-Mail an [email protected].

Alle Informationen in diesem Buch sind von den Autoren mit größter Sorgfalt gesammelt und vom Lektorat des Verlages gewissenhaft bearbeitet und überprüft worden.

Da inhaltliche und sachliche Fehler nichtausgeschlossen werden können, erklärt derVerlag, dass alle Angaben im Sinne der Produkthaftung ohne Garantie erfolgen und dass Verlag wie Autoren keinerlei Verantwortung und Haftung für inhaltlicheund sachliche Fehler übernehmen.

Die Nennung von Firmen und ihren Produk-ten und ihre Reihenfolge sind als Beispielohne Wertung gegenüber anderen anzuse-hen. Qualitäts- und Quantitätsangaben sindrein subjektive Einschätzungen der Autorenund dienen keinesfalls der Bewerbung vonFirmen oder Produkten.

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Martin und Thomas Barkemeier

RAJASTHAN

MIT DELHI UND AGRA

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4 Vorwort

Vorwort

Mit Gold und Juwelen geschmückte Mahara-ja-Paläste, Kamelkarawanen vor der Silhouet-te der untergehenden Sonne, sich endlos biszum Horizont ziehende Sanddünen, Frauenmit brokatüberzogenen Saris, Männer mitleuchtend bunten Turbanen, uralte Karawa-nenstädte, legendenumwobene Trutzburgen,einzigartige Festtagsumzüge mit geschmück-ten Elefanten, Gauklern und Musikern – Ra-jasthan, das mit 342.000 km2 nach MadhyaPradesh zweitgrößte Bundesland im äußers -ten Nordwesten Indiens, scheint alle Bilderdes Märchenlandes in sich zu vereinigen. Tat-sächlich erweckt dieses ehemalige Rajputana,das Land der Königssöhne, wie kaum eine an-dere Region Fantasien von Tausend undeinerNacht. In vielen historischen Reiseberichtenwird immer wieder von der landschaftlichenSchönheit, dem sagenumwobenen Reichtumder Herrscherhäuser und den exotischen Far-ben Rajasthans geschwärmt. Und niemalsfehlten die fantasievoll ausgeschmückten Ge-schichten, die den legendä ren Stolz der Be-wohner hervorhoben. Bevor man jedoch in eine allzu vorschnelleRajasthan-Schwärmerei verfällt, sollte mansich mit jener Realität vertraut machen, die inkeinem Werbeprospekt auftaucht. Bittere Ar-mut, ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, Kin-derheiraten, die Tötung von Neugeborenenunmittelbar nach der Geburt, Umweltzerstö-rung und das Schicksal der ihren Ehemän-nern sklavisch untergebenen Frauen gehörenzur alltäglichen Lebenserfahrung der 69 Mil-lionen Rajasthanis. Ebenso wie in Indien lie-gen auch in Rajasthan Schönheiten undScheußlichkeiten eng beieinander. Gerade zuBeginn der Reise tun sich an die wohlgeord-nete und wohlbehütete Mittelstandsgesell-schaft gewöhnte westliche Reisende bei der

Auf der Reise zu Hausewww.reise-know-how.de

P Ergänzungen nach RedaktionsschlussP kostenlose Zusatzinformationen und DownloadsP das komplette VerlagsprogrammP aktuelle ErscheinungstermineP Newsletter abonnieren

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f Momentaufnahme in der Shekhawati-Region

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5Vorwort

Verarbeitung des lebensvollen und in jederBeziehung extremen indischen Alltagslebensoftmals schwer. Hilfreich wäre es hierbei si-cherlich, vorurteilsfrei die gänzlich neuenEindrücke auf sich wirken zu lassen, ohne diesonst übliche Gewohnheit, alles sofort etiket-tieren und bewerten zu müssen. Neben der jahrhundertelangen Ausplünde-rung der Bevölkerung durch die verschwen -dungssüchtigen Maharajas ist der Grund fürdie Rückständigkeit der Region in den extremungünstigen geografischen Bedingungen zufinden. Über 50 % der Gesamtfläche Rajas -thans nimmt die landwirtschaftlich nur sehrbegrenzt nutzbare Wüste Thar ein. In dieseräußerst regenarmen westlichen Re gion Ra-jasthans, in der der Monsun oft jahrelang ganzausbleibt, muss über die Hälfte der Bevölke-rung ihren kargen Lebensunterhalt durchViehzucht verdienen, wobei das Kamel einimmer noch übliches Arbeitstier ist. Dabei ist es gerade die bis heute geringe in-dustrielle Erschließung und das dadurch be-dingte Überleben traditioneller Lebensfor-

men, die die eigentliche Faszination Rajas -thans ausmacht. Natürlich ist der in Indiendeutlich spürbare Wandel auch am Land derKönigssöhne nicht spurlos vorbeigegangen,doch noch immer bieten sich dem BesucherBilder unvergleichlicher Schönheit. So ist Ra-jasthan heute zu Recht der mit Abstand meist-besuchte Bundesstaat Indiens, wobei die Zahlder zu besichtigenden Ziele schier uner-schöpflich ist. Letztlich ist es fast egal, ob mansich nun in die märchenhafte Wüstenstadt Jai-salmer aufmacht, ins romantische Udaipur,zum atemberaubenden Meherangarh Fortnach Jodhpur oder in die touristisch noch re-lativ unentdeckte und gerade deshalb um sofaszinierendere Shekhawati-Region – hier wiedort gilt, trotz aller Probleme: Rajas than istmärchenhaft schön. Zum Schluss möchten wir allen Lesern, dieuns mit Hinweisen und Berichtigungen gehol-fen haben, das Buch up-to-date zu halten,herzlich danken.

Martin und Thomas Barkemeier

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6 Inhalt

West-Rajasthan 179Jodhpur 179Osian 192Khimsar 196Jaisalmer 196Khuri 210Bikaner 211Nagaur 219

Shekhawati 220Überblick 220Jhunjhunu 221Mandawa 225Bissau 229Churu 230Ramgarh 232Fatehpur 233Dundlodh 234Mukundhgarh 237Sikar 237Lakshmangarh 238Nawalgarh 239

Agra 242Überblick 244Geschichte 245Sehenswertes 246Praktische Tipps 258Sikandra 264Fatehpur Sikri 265

Vor der Reise 272Diplomatische Vertretungen 274Informationsstellen 274Indien im Internet 275Ein- und Ausreisebestimmungen 276Anreise 279Geldfragen 281Reisegepäck 285Gesundheitsvorsorge 287Versicherungen 289

InhaltVorwort 4Steckbriefe Indien, Rajasthan 7Kartenverzeichnis 8Exkursverzeichnis 8Hinweise zur Benutzung 9Die Regionen im Überblick 10

Delhi 12Metropole mit zwei Gesichtern 14Überblick 14Orientierung 15Geschichte 18Sehenswertes 20Praktische Tipps 39

Ost-Rajasthan 70Jaipur 70Samode 96Bharatpur 97Alwar 101Deeg 103Sariska-Nationalpark 104Ranthambore-Nationalpark 105Ajmer 110Pushkar 116Kuchaman 125

Süd-Rajasthan 128Kota 128Bundi 132Jhalawar 139Chittorgarh 141Udaipur 147Kumbhalgarh 165Ranakpur 166Dungarpur 169Mount Abu 171

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7Inhalt, Steckbriefe Indien und Rajasthan

Praktische Reisetipps A–Z 292Barrierefreies Reisen 294Einkaufen und Souvenirs 294Elektrizität 297Essen und Trinken 297Fotografieren 305Frauen unterwegs 306Homosexuelle 307Internet 308Mit Kindern reisen 308Medizinische Versorgung 309Nachtleben 309Öffnungszeiten 311Post 312Sicherheit 313Telefonieren 317Unterkunft 319Verhaltenstipps 324Verkehrsmittel 327Zeitungen und Zeitschriften 343Zeitverschiebung 343

Land und Leute 344

Geografie 346Klima und Reisezeit 348Flora und Fauna 351Geschichte 356Staat und Verwaltung 371Wirtschaft 374Tourismus 378Bevölkerung 379Sprache 385Religionen 387Feste und Feierlichkeiten 397Architektur 400Film 405Literatur 408Malerei 409Musik 410Tanz 412Traditionelle Kleidung und Schmuck 413

Anhang 416Glossar 418Reise-Gesundheits-Information Nordwest-Indien 420Literaturtipps 423Wir bitten um Ihre Mithilfe 425Wichtige Bahnverbindungen 428Register 439Die Autoren 444

8

9

10

Steckbrief Indien± Staatsname: Republik Indien± Regierungsform: Parlamentarische Demokratie± Verwaltungsgliederung: 28 Bundesstaaten± Amtssprachen: Hindi und Englisch ± Unabhängigkeit: 15. August 1947± Fläche: 3,29 Mio. km2

± Bevölkerung: 1,2 Mrd.± Bevölkerungswachstum: 1,5 %± Bevölkerungsdichte: 382 Einw./km2

± Alphabetisierungrate: 72 %± Lebenserwartung: 70 Jahre± Durchschittsalter: 25 Jahre± Religionen: 80,5 % Hindus, 13,5 % Muslime, 2,3 % Christen, 2 % Sikhs, 0,8 % Buddhisten, 0,5 % Jains

Steckbrief Rajasthan± Regierungsform: Bundesstaat± Hauptstadt: Jaipur± Fläche: 342.239 km2

± Einwohner: 69 Mio.± Amtssprache: Hindi± Bevölkerungsdichte: 201 Einw./km2

± Stadtbevölkerung: 25 %± Aphabetisierungrate: 67 %± Lebenserwartung: 70 Jahre± Religionen: 89 % Hindus, 8,5 % Muslime, 1,4 % Sikhs, 1,2 % Jains

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Karten

Rajasthan Umschlag hintenRouten und Reiseziele Umschlag vornDie Regionen im Überblick 10

Stadt- und Lagepläne

Agra 254 Taj Ganj 261Ajmer 114Bharatpur 98Bikaner 216Bundi 137Chittorgarh 145Delhi 16 Connaught Place 42 New Delhi 32 Old Delhi 24 Pahar Ganj 48 Qutb Minar 36Fatehpur Sikri 269Jaipur 74Jaisalmer 200 Fort 204Jhunjhunu 221Jodhpur 184Kota 130Mount Abu 175Pushkar 122Udaipur 152 Altstadt 158

Exkurse

Ost-RajasthanRettung in letzter Sekunde –Project Tiger 108

Süd-RajasthanDie Herkunft der Rajputen 140Liebe unerwünscht – Heiraten in Rajasthan 176

West-RajasthanDie Probleme der rajasthanischen Landwirtschaft 194Kamelsafaris in die Wüste Thar 212

ShekhawatiHavelis – die Paläste der Kaufleute 227

AgraMythos Taj Mahal – Unbekanntes vom bekanntesten Bauwerk der Erde 250Akbar der Große – der geniale Analphabet 266

Vor der ReiseGanesha, steh mir bei! – oder vom Abenteuer des Gewöhnlichen 290

Praktische Reisetipps A–ZDie nationale Leidenschaft: Kricket 310Ruhe mitten im Chaos – Impressionen auf einem indischen Bahnhof 332

Land und LeuteDie heilige Kuh – geschlagene Heilige 352Brahmanen und Unberührbare – die Kasten zwischen Tradition und Auflösung 360Korruption: Aufruhr gegen die tödliche Krake 376Mitgiftmord und andere Grausamkeiten – Frauen in Indien 380330.000 Möglichkeiten – die indische Götterwelt 390

8

UNSER TIPP: ...... steht für spezielle Empfehlungen der Autoren:abseits der Hauptpfade, persön licher Geschmack.

Nicht verpassen!

Die Highlights der Region erkennt man an der gelben Hinterlegung.

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9Hinweise zur Benutzung

Hinweise zurBenutzung

BahnverbindungenZusätzlich zu den Hinweisen zu Verkehrsver-bindungen in den jeweiligen Ortsbeschrei -bungen findet sich eine detaillierte Auflis tungwichtiger Bahnverbindungen im Anhangdes Buches.

PreiseMehr noch als bei anderen Ländern steht einReiseführer Indien in der Gefahr, dass die ge-nannten Preise im Moment der Druck legungschon wieder überholt sind. Unglücklicher-weise gilt dies besonders für den Tourisbe-reich. Vor allem im Hotelwesen, aber auch beiöffentlichen Verkehrsmitteln ist in den nächs-ten Jahren mit saftigen Aufschlägen zu rech-nen. Obwohl die meis ten der hier genanntenPreise auf dem Stand vom Sommer 2016 be-ruhen, liegt man sicher nicht falsch, wennman ein paar Prozente hinzurechnet. Ein-trittspreise werden nur dann aufgeführt, wennsie mindestens 10 Rs betragen.

Preiskategorien der Unterkünfte

Die in diesem Buch beschriebenen Unter-künfte sind in folgende Preiskategorien unter-teilt. Die Preise gelten jeweils für ein Doppel-zimmer:

① bis 1.000 Rs② 1.000–2.000 Rs③ 2.000–5.000 Rs④ 5.000–10.000 Rs⑤ über 10.000 Rs

Indische Begriffe und Schreibweisen

Es ist verwirrend: Selbst in Indien gibt es ver-schiedene Schreibweisen für einen Ortsna-men, entweder mehr oder weniger korrekt deroffiziellen Transkription oder der englischenSchreibweise folgend. Im Deutschen wiede -rum wird beispielsweise der Mahara d scha im-mer häufiger in der englischen Weise ge-schrieben: Maharaja. Daher wird in diesemBuch die linguis tisch korrekte Transkriptionfür Begriffe aus dem Hindi übernommen. Nurgelegentlich, vor allem bei Namen und bei be-kannten Begriffen, wird die englische Schreib-weise benutzt. Häufig benutzte indische Begriffe sind ineinem Glossar im Anhang des Buches erklärt,geografische Begriffe stehen in einem Kas tenim Kapitel „Land und Leute: Geografie“.

Abkürzungen1. Kl. Erste Klasse2. Kl. Zweite KlasseAbf. AbfahrtAC Air Condition (Klimatisierung)Ank. AnkunftATM Automatic Teller Machine (Geldautomat)Av. AvenueBldg. BuildingDZ Doppelzimmerdel. Deluxe-BusExp. Expresszug/-busEZ EinzelzimmerGPO General Post Office (Hauptpost)ISD/STD TelefonamtITDC Indische Tourismusorganisation ord. Ordinary (einfacher) Bus Rd. Road (Straße)Rs RupiesRTDC Tourismusorganisation RajasthanSt. Street (Straße)

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Die Regionen im Überblick

Delhi | S. 12

Lange Zeit als grau und lang-weilig verschrien, hat sich die Hauptstadt Indiens in den letzten Jahren mächtig ins Zeug gelegt. Neben den beeindruckenden Monumenten der britischen Kolonialherrschaft wie dem Raj Ghat und dem Rashtrapati Bhawan sowie großartigen Bauwerken der islamischen Herrschaft wie dem RotenFort und Humayuns Grab repräsentiert Dilli,wie es inzwischen offiziell heißt, mit seinenglitzernden Hochhäusern, riesigen ShoppingMalls und innovativen Restaurants das moderne, junge, in die Zukunft strebende Indien.

Ost-Rajasthan | S. 70

Mit seiner orientalischen Altstadt, grandiosenPalästen sowie Elefanten und Kamelen, diegemächlich entlang der quirligen Basare wan-deln, ist Jaipur (S. 70), die Hauptstadt Rajas -thans, der Inbegriff des märchenhaften In-dien. Darüber hinaus verfügt die Region mitden drei Nationalparks Keoladeo, Sariska undRan thambore (S. 100, 104, 105) sowie Ajmer(S. 110), dem Mekka der Muslime in Indien,und dem hinduistischen Pilgerort Push kar(S. 116) über weitere touristische Highlights.

Süd-Rajasthan | S. 128

Malerische Seen inmitten üppiger Natur –verglichen mit dem von Trockenheit gekenn-zeichneten Rest Rajasthans empfängt einender Süden mit einer gradezu lieblichen Land-

schaft. Diese das Auge und die Seele anspre-chende Sinnlichkeit findet ihren Höhepunktin Udaipur (S. 147), für viele die romantischs-te Stadt ganz Indiens. Die gewaltige TrutzburgChittorgarh (S. 141), die gut erhaltene rajputi-sche Fürstenstadt Bundi (S. 132) und Ranak-pur (S. 166) mit seinem bezaubernd schönenJain-Tempel sind ebenso sehenswert.

West-Rajasthan | S. 179

Wie keine andere Region verkörpert der Wes-ten Rajasthans das Image des romantischenIndien. Kamele vor der Silhouette der unter-gehenden Sonne, uralte Karawanenstädte,

Die Regionen im Überblick

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Frauen mit brokatüberzogenen Saris undMänner mit bunten Turbanen sind alltäglicheBilder im fast gänzlich von der Wüste Thareingenommen Westen. Unumstrittener Stardieses „Lawrence-von-Arabien-Klischees“ istdie abgelegene Wüstenstadt Jaisalmer (S. 196),die einer mittelalterlichen Filmkulisse ent-sprungen zu sein scheint.

Shekhawati | S. 220

Wenn es denn so etwas wie den Charme eineruntergegangenen Epoche gibt – im Shekhawa-ti, der Wüstenrandzone zwischen Delhi, Jai-pur und Bikaner, ist er quicklebendig. Die im-

posanten Paläste, über und über verziert miteinzigartigen Wandmalereien, sind Ausdruckder hier ursprünglich angesiedelten Marwaris,

welche mit dem Handel von Gold, Juwelenund Seide reich wurden. Städte wie

Mandawa, Ramgarh oder Nawalgarh (S. 225, 232, 239) sind beeindruckende

Zeugen dieser vom Untergang bedrohten Kultur.

Agra | S. 242

Auch wenn die ehemalige Haupt-stadt des Moghul-Reiches nun wahrlich

keine Schönheit ist, gehört sie fraglos zumMuss einer jeden Indienreise. Dieser

Widerspruch erklärt sich aus dem hier beheimateten grandiosen Taj Mahal.

Das Grabmal von Shah Jahan für seine Frau Mumtaz Mahal gehört zu den

großartigsten und meistfotografierten Bauwerken der Erde. Daneben beherbergt

die Stadt mit dem Roten Fort und dem Itimad-ud-Daula zwei weitere Höhepunkte

islamischer Baukunst.

RoutenvorschlägeRajasthan ist derart reich an touristischen Se-henswürdigkeiten, dass sich Besucher mit be-grenzter Zeit vor die Qual der Wahl gestelltsehen. Einerseits möchte man so viel wiemöglich sehen, andererseits nicht durch dasLand hetzen und nur reinen „Abhaktouris-mus“ betreiben. Die vier in der Karte im vor-deren Umschlag eingezeichneten Reise routenversuchen, einen Kompromiss zu finden undmöglichst viel von der landschaftlichen undkulturellen Vielfalt der Region zu vermitteln.Als kleine Hilfestellung beim „Basteln“ an ei-ner individuellen Reiseroute wurden, geord-net nach bestimmten Themen, reizvolle Zielein Rajasthan zusammengestellt – auch hiernur eine subjektive Auswahl, die selbstver-ständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeiterhebt.

Die Regionen im Überblick

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Überblick | 14Geschichte | 18

Orientierung | 15

Praktische Tipps | 39

Sehenswertes | 20

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Die zweitgrößte Stadt Indiens besteht im Grunde

genommen aus zwei Städten: der alten Mogul-

Hauptstadt Old Delhi und dem von den Briten

angelegten New Delhi. So vereint die Metropole in

ihrem Kern zwei völlig unterschiedliche Welten

und zieht ihren Reiz aus dem Kontrast:

„the best of both worlds“.

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14 Überblick

METROPOLE MIT ZWEIGESICHTERN

Delhi, Neu-Delhi, Alt-Delhi oder viel-leicht sogar Dilli? Dass Namen mehr als

nur Schall und Rauch sind, verdeutlicht In-diens Hauptstadt beispielhaft. Der Oberbe-griff Delhi umfasst die gesamte Metropole mitihren etwa 23 Millionen Einwohnern. Poli-tisch und his torisch korrekt heißt die nachMumbai zweitgrößte Stadt des Landes seit einpaar Jahren wieder Dilli (s.u.: „Geschichte“).Um was für eine Stadt handelt es sich aber da-bei? Um dies beurteilen zu können, kommt esentscheidend darauf an, in welchem Teil derMetropole man sich aufhält.

ÜberblickWie kaum eine andere Stadt setzt sich De lhiaus zwei gänzlich un ter schied lichen Stadttei-len zusammen. Da ist einmal Old Delhi, an-gelegt und geprägt von den Moguln, denen esvom 12. bis zum 18. Jh. als Hauptstadt dienteund die hier mit dem Roten Fort und der Ja-mia Masjid zwei imposante architektonischeBeispiele ihrer imperialen Macht hinterließen.Mit seinen engen, verwinkelten Altstadtgas-sen voller kleiner Geschäfte, seinen Märktenund Menschenmassen ist Old Delhi eine ty-pisch indisch anmutende Stadt. Einen krassen Gegensatz hierzu bildet NewDelhi, das von den Briten mit der 1911 erfolg-ten Verlegung der Hauptstadt Britisch Indiensvon Kalkutta nach Delhi am Reißbrett konzi-pierte wurde. Mit seinen weitläufigen Alleen,großzügigen Park anlagen und modernen Ver-waltungsgebäuden wirkt es äußerst groß zügig,sachlich und nüchtern. Dieser Kontrast macht auch den Reiz derStadt gerade für diejenigen Besucher aus, diezum ers ten Mal nach Indien kommen. Mangewinnt einen Einblick in das vom prallen Le-ben scheinbar berstende Old Delhi, kann sichjedoch danach wieder in die Ruhe und Über-schaubarkeit New Delhis zurückziehen. In dieser hochinteressanten Mischung ausalt und neu, aus islamischen und europäi-schen Einflüssen liegt einer der Hauptanzie-hungspunkte Delhis. Gleichzeitig ist es mitseinen immer mehr das Stadtbild bestimmen-den Hochhäusern, den modernen Einkaufs-zentren, einer U-Bahn und den immer größe-re Ausmaße annehmenden Verkehrsstaus einSpiegelbild des modernen Indien. Lange alsgrau und langweilig verschrien, hat sich Delhiin den letzten Jahren mächtig ins Zeug gelegt.Die Stadt hat sich herausgeputzt und kommtschick und modern daher. So ergibt sich unter dem Motto „The best ofboth worlds“ die Möglichkeit einer allmäh -lichen Annäherung an den indischen Alltag.Besonders güns tig ist es, an einem Samstag in

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P Jamia Masjid – die größte MoscheeIndiens mit ihren 40 Meter hohen Minaretten | 22

P Humayun-Mausoleum –Prototyp der Mogul-Mausoleen und schönstes Bauwerk der frühen Mogul-Epoche | 28

P Nizamuddin – originär islamischerStadtteil mit Grabstätten historischer Persönlichkeiten | 31

Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.

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15OrientierungÜbersichtsplan S. 16

Delhi anzukommen, um am Sonntag, demeinzigen Tag der Woche, an dem die Blech -lawine weniger das Stadtbild bestimmt, an ei-ner der vom Tourist Office durchgeführtenStadtrundfahrten teilzunehmen. Der Montagbietet sich an, um die gerade in Delhi beson-ders zügig und effizient zu erledigenden Din-ge wie Zug ticket erwerb oder Taxianmietung,Sim-Kartenkauf und Geldwechsel zu erledi-gen. Falls genügend Zeit bleibt, sollte man diehervorragenden Einkaufsmöglichkeiten nut-zen, da die Auswahl hier so vielfältig wie inkeiner anderen Stadt Indiens ist. So lässt sichdas Angenehme mit dem Nützlichen ver -binden. Es muss angesprochen werden: Trotz vielerMaßnahmen wie der Umstellung aller staat -lichen Busse, Taxis und Motorrikshas auf Gas-betrieb, Bau eines breit gefächerten Metro-Netzes und neuerdings auch temporärenFahrverboten zu Spitzenzeiten des Smogs ver-schlimmert sich die Luftverschmutzung inIndiens Hauptstadt von Jahr zu Jahr. Da beimBevölkerungszuwachs kein Ende abzusehenist, wird sich dieser Zustand in nächster Zeitkaum zum Positiven verändern. Dementspre-chend muss man sich damit abfinden oder,wie viele Touristen inzwischen, den Aufent-halt möglichst kurz halten.

Orientierung Trotz seiner enormen Ausdehnung ist Delhieine recht übersichtliche Stadt. Signifikant istdie Unterteilung in das typisch indische OldDelhi und das weiträumige, eher europäischanmutende New Delhi. Die Straßen DeshBandhu Gupta und Jawaharlal Nehru Marg,gleich nördlich des Bahnhofs von New Delhi,markieren die Grenze zwischen den beidenStadtteilen. Das Rote Fort und die JamiaMasjid mit der alten Prachtstraße ChandniChowk bilden die Wahrzeichen von Old De-lhi, welches im Kern mit der von Shah Jahanim 17. Jh. erbauten siebten Hauptstadt über-

einstimmt. Pahar Ganj, ein besonders bei In-dividualtouristen beliebtes Basar-Viertel mitunzähligen Hotels, welches sich westlich andie New Delhi Railway Sta tion anschließt, bil-det eine Art Puffer zwischen New und OldDelhi. Dreh- und Angelpunkt von New Delhi istder vor einigen Jahren in Rajiv Chowk umbe-nannte, kreisrunde Connaught Place, vondem acht Ausfallstraßen in alle Himmelsrich-tungen abzweigen. Der nach Süden abzwei-gende Janpath, die bekannteste Verbindungs-straße, führt in das Anfang dieses Jahrhun-derts von den Briten angelegte Regierungs-viertel. Rajpath, eine breite, von weit läufigenGrünanlagen gesäumte Pracht straße, verbin-det den auf einem Hügel erbauten Präsiden-tenpalast Rash trapati Bhawan mit dem AllIndia War Memorial oder India Gate, wie esüblicherweise genannt wird, einer Art Arc de Triomphe von Delhi. Verglichen mit demebenso quirligen wie chaotischen Old Delhiwirkt dieser Bereich wie eine gepflegte Gar-tenstadt. Dies gilt insbesondere für die sichsüdlich an das Regierungsviertel an schlie -ßenden feinen Wohngegenden wie Lodi Colo-ny, Defense Colony und Haus Khas. Hier be-findet sich auch eine Reihe von exquisitenHotels, Res taurants und Geschäften. Westlich davon liegt das elegante Di plo ma -tenviertel Chanak yapuri, wo die meis tenBotschaften angesiedelt sind. Noch einmal10 km weiter südwestlich befindet sich der Indira-Gandhi-Flug hafen (vom ConnaughtPlace zum Flughafen sind es 15 km). Südwestlich Delhis in dem ehemaligenDorf Gurgaon und damit eigentlich schon au-ßerhalb der Stadtgrenzen in Haryana ist inatemberaubender Geschwindigkeit eine neueStadt aus Stahl, Glas und Beton mit 2,3 Mio.Einwohnern entstanden, deren Hochhäuserein neues Wirtschafts- und Finanzzentrumvor den Toren der Stadt bilden. Hier haben inzwischen fast alle Fluggesellschaften ihreBüros.

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16 Delhi Übersicht

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18 Geschichte

Geschichte

Etwas salopp formuliert, könnte man sagen,dass Delhi gar nicht anders konnte, als zur bedeutendsten Stadt des indischen Sub kon -tinents aufzusteigen. Die seit Anfang des 10. Jh. vom Norden her einfallenden islami-schen Eroberer aus Zentralasien muss tenzwangsläufig durch dieses schmale Nadelöhrzwischen der Wüste Thar im Südwesten undden Himalayaketten im Nordosten, um in diefruchtbare Ebene des Ganges und Yamuna,die unmittelbar südlich von Delhi beginnt, zugelangen. Aus dieser quasi naturbedingtenSchlüsselposition leitet sich auch ihr ur-sprünglicher Name Dilli (Schwelle) ab. Hatteman diese Stadt erobert, war man gleichzeitigHerr über die strategische Schlüsselstellungdes Landes und hatte damit den entscheiden-den Grundstein seiner Macht gesetzt. Da ist esnur geschichtlich korrekt, wenn die Stadt imZeichen ihrer linguistischen Entkolonialisie-rung seit ein paar Jahren wieder offiziell ihrenalten Namen trägt. Obwohl sie als Indraprastha bereits im„Mahabharata“ erwähnt wurde, erlangte dieStadt erst mit der Eroberung durch den afgha-nischen Feldherrn Mohammed-e-Ghur (1150–1206 n. Chr.), der hier seine neue Hauptstadterrichtete, wirkliche historische Bedeutung.Auffälligstes Zeugnis dieser Epoche ist die13 km südlich der heutigen Stadt gelegene Sie-gessäule Qutb Minar, die der erste Sultan De-lhis errichten ließ. Dies war jedoch nur dieerste von insgesamt sechs weiteren Hauptstäd-ten, die die islamischen Herrscher währendder folgenden sieben Jahrhunderte im Groß-raum Delhi errich teten. Allah-ud-Dhin, dritter Herrscher der Khal-ji-Dynastie und Sultan Delhis von 1296 bis1321, gründete mit Sirri die zweite Haupt-stadt. Die ersten drei Herrscher aus der da-rauffolgenden Thuglaq-Dynastie, einem ur-sprünglich aus der Türkei stammenden Volk,errichteten zwischen 1321 und 1388 mit Thu-glaqabad, Jahanpanah und Firu zabad die

Hauptstädte drei bis fünf. Es vergingen weite-re 200 Jahre, bis der afghanische Feldherr SherShah (1540–45), der den zweiten GroßmogulHumayun besiegt hatte, mit Purana Qila diesechste Hauptstadt innerhalb der GrenzenDelhis errichten ließ. 1638 legte Akbars EnkelShah Jahan mit dem Bau des Roten Forts undder zwölf Jahre später errichteten Jamia Mas-jid, der größten Moschee Indiens, den Grund-stein für Shahjahanbad, die siebte Haupt-stadt, deren Grenzen mit denen des heutigenOld Delhi übereinstimmen. Da er jedoch vonseinem Sohn Aurangzeb 1658 abgesetzt undgefangengenommen wurde, konn te er seinenursprünglichen Plan, die Hauptstadt von Agranach Delhi zu verlegen, letztlich nichtverwirk lichen. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch Au-rangzebs, die Grenzen des Reiches auch aufSüdindien zu erweitern, verfiel die Macht derMoguln zunehmend. Das hierdurch entstan-dene Machtvakuum nutzten wiederum beu-tehungrige Feldherrn aus dem Norden, umdie Schatzkammer Delhi zu plündern. So ent-führte der Perser Nadir Shah, nachdem er dieStadt 1739 erstürmt hatte, den unermesslichwertvollen Pfauenthron aus dem Roten Fort.Sein Nachfolger Ahmed Shah Durani überfieldie ehemalige Mogul-Hauptstadt sogar drei-mal innerhalb weniger Jahrzehnte. Nach einem kurzen Intermezzo durch dieMarathen schwangen sich schließlich die bri-tischen Kolonialherren 1803 als die neuenStatthalter De lhis auf. Vom 11. Mai bis 17. De-zember 1857 war Delhi dann ein letztes MalMittelpunkt blutiger Machtkämpfe, als dieStadt von meuternden indischen Soldatenwährend der ersten Unabhängigkeitsschlachtin ihre Gewalt gebracht wurde. Nach erhebli-chen Verlusten auf beiden Seiten konnten dieBriten noch einmal die Oberhand behalten. 1911, nachdem sie die Hauptstadt BritischIndiens von Kalkutta nach De lhi verlegt hat-ten, begannen sie damit, New Delhi, die achteund vorläufig letzte Hauptstadt, innerhalb we-niger Jahre aus dem Boden zu stampfen. Da-bei gehört es zu den vielen ironischen Kapi-teln der Weltgeschichte, dass sie gerade zu ei-

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19GeschichteÜbersichtsplan S. 16

nem Zeitpunkt mit dem Bau der Stadt began-nen, als Gandhis Bewegung der Nichtzusam-menarbeit die Grundlagen ihres Imperiumszunehmend in Frage stellte. Unmittelbar nach Erlangung der Unab -hängigkeit stand zur Debatte, ob die Haupt-stadt der Republik nicht an einen anderen,zentraler gelegenen Ort verlegt werden sollte.Delhi liegt nur 350 km von der pakistanischenGrenze entfernt, und die enormen Spannun-gen zwischen diesen beiden Erzfeinden, diesich später in zwei Kriegen entluden, ließendiese geografische Nähe äußerst problema-tisch erscheinen. Außerdem benö tigte das in-dische Punjab eine neue Hauptstadt, da des-sen frühere Hauptstadt Lahore nach der Tei-lung des indischen Subkontinents nun zu Pa-kistan gehörte. So hätte es sich angeboten, dasvon den Flüchtlingen aus Westpunjab über-schwemmte Delhi zur neuen Landeshaupt-

stadt des Punjab zu erklären. Letztlich ließman jedoch wegen der zu erwartenden Kos -ten und aus Traditionsgründen von den Plä-nen ab und stampfte stattdessen die postmo-derne Retortenstadt Chandigarh als neueHauptstadt des Punjab aus dem Boden. Diemeisten der Flüchtlinge blieben jedoch in De-lhi und gelten bis heute als die führenden Ge-schäftsleute der Haupt stadt.

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20 Sehenswertes

Sehenswertes

Rotes Fort

„Wenn es ein Paradies gibt, ist es hier, ist eshier, ist es hier.“ Diesen Spruch ließ Shah Ja-han in der Mitte des von ihm erbauten und1648 nach neunjähriger Bauzeit fertig gestell-ten Lal Qila oder Roten Forts anbringen.Zweifellos gehört diese gewaltige Fes tungs -anlage aus rotem Sandstein am östlichen Uferdes Yamuna zu den Prunkstücken des Mogul-Reiches. Vom unvorstellbaren Reichtum und mär-chenhaften Glanz, den die Gebäude einmalausstrahlten, ist heute jedoch nur wenig erhal-ten geblieben. Bei den wiederholten Beutezü-gen nach dem Tod des letzten Großmogul Au-rangzeb 1707 wurde alles mitgenommen, wasnicht niet- und nagelfest war. Die mangelhafteInstandhaltung seitens der indischen Behör-den ist ein weiterer Grund für den reichlichverblichenen Glanz vergangener Tage. So ver-lassen die meisten der täglich über 10.000 Be-sucher dieses meistbesuchte Bauwerk Delhisweit weniger euphorisch, als sie es beim An-blick der von außen imposanten Anlage betre-ten hatten. Obwohl das Fort mit einer Breite von 360 mund einer Länge von 1,2 km weitaus größer istals jenes in Agra, wirkt es mit seiner riesigen,fast 2,5 km langen, von geschwungenen Zin-nen und Türmen umlaufenen Fes tungsmauerwegen seiner flachen Lage eher zierlich undelegant. Dieser Ein druck bestätigt sich im In-neren, wurde das Rote Fort doch von Shah Ja-han groß zügig und wie aus einem Guss ge-schaffen, während sein Äquivalent in Agrawährend der Regierungszeit mehrerer Herr-scher entstand und viele ineinander ver-schachtelte Gebäude aufweist. Insgesamtwirkt das Lal Qila eher wie eine befestigte Pa-lastanlage und unterscheidet sich so von denTrutzburgen früherer Jahre. Hierin spiegelt sich das gewachsene Selbst-bewusstsein der Großmoguln, die es sich im

Bewusstsein ihrer über ein Jahrhundert gefes-tigten Machtposition nun leisten konnten, ne-ben den militärischen Notwendigkeiten auchihre künstlerischen Ambitionen zu verwirkli-chen. Hierzu trug vor allem der für Shah Ja-han so charakteristische, von Eleganz undHarmonie geprägte Kunstgeschmack mit sei-ner Vorliebe für weißen Marmor als Baumate-rial bei, der seine perfekteste Ausprägung imfünf Jahre später fertiggestellten Taj Mahalfand. Nur etwa 20 % der Anlage sind heuteder Öffentlichkeit zugänglich, der große Restwird von öffentlichen Verwaltungen und derindischen Armee beansprucht. Der Zugang zum Lal Qila erfolgt durch dasLahore Gate, benannt nach der heute in Pa -kis tan gelegenen Haupt stadt des ehemaligenPunjab. Von hier führt der Weg in den Arka-dengang Chatta Chowk. Früher diente dieserkleine Basar den Hofdamen als willkommeneAbwechslung in ih rem sonst recht eintönigen,von der Au ßen welt abgeschlossenen Leben.Waren damals Juwelen und Saris die begehr-testen Kauf objekte, werden heute entspre-chend der veränderten Käuferschicht Geträn-ke, Fil me und Souvenirs feilgeboten. Was ge -blieben ist, sind die fürstlichen Preise. Das sich anschließende dreigeschos sigeTrom melhaus (Nagaar Khana) bildete dasEingangstor zum eigentlichen Palastbereich.Sein Name rührt daher, dass hier täglich fünfmal zu festgesetzten Zeiten eine Willkom-mensmelodie gespielt wurde. Alle Be suchermussten ihre Elefanten oder Pfer de zu rück las -sen, bevor sie ins Palast innere weitergehendurf ten. Die deutlich erkennbaren Blumenor-namente an den roten Sandsteinwänden wa-ren früher mit Goldfarbe bemalt. Im oberenStock ist heute das In dian War Museum un-tergebracht. Die offene Gartenanlage zwischen demTrommelhaus und der dahinter gelegenen öf-fentlichen Empfangshalle Diwan-e-Am wareinst von einem Gebäudekarree eingefasst,das jedoch den erbitterten Kämpfen des Feb-ruaraufstands 1857 zum Opfer fiel. Auf einemMarmorthron sitzend, der von einem hüb-schen Dach überspannt wird, hielt der Herr-

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21SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 24

scher öffentliche Audienzen ab und nahm Be-schwerden entgegen. Die sehr schönen Einle-gearbeiten, die die Wände hinter dem Thronschmücken und von dem florentinischenKünstler Urstin de Bourdeaux stammen sollen,wurden erst 1903 auf Befehl des VizekönigsLord Curzon wieder hier platziert, nachdemsie zuvor mehrere Jahre in London ausgestelltwaren. Hat man den Diwan-e-Am hinter sich ge-lassen, gelangt man auf eine große Rasenflä-che, an deren östlichem Ende sich von Südnach Nord mit dem Rücken zur Fortmauerfünf Gebäude reihen. Im Mumtaz Mahal, einem aus sechs Räu-men bestehenden Marmorpalast, der früherden Haremsdamen diente, ist heute ein ar-chäologisches Museum aus der Mogul-Zeituntergebracht. Nur die wenigsten Besucherschenken den zum Teil hervorragenden, aberleider auch vernachlässigten Exponaten dereinzelnen Großmoguln von Babur bis Au-rangzeb genügend Beachtung. In der Mitte des auf einer erhöhten Platt-form gelegenen Rang Mahal, der ebenfalls fürdie Konkubinen des Herrschers erbaut wurde,steht ein Marmorbrunnen der von den Was-sern des sogenannten Paradiesflusses gespeistwurde. Dieser mit Rosenwasser gefüllte Nah-ir-e-Bihisht zog sich vom Rang Mahal bis zumHammam im Norden durch alle Gebäude.Auch von den ursprünglich die Innenwändeschmü ckenden Wandbemalungen – dahersein Name „Palast der Farben“ – ist kaum et-was erhalten. Der Privatpalast (Khas Mahal) diente demHerrscher als Schlaf-, Wohn- und Gebetshaus.Vom sich an die östliche Wand an schlie ßen -den achteckigen Turm (Muthamman Burj)zeigte sich Shah Jahan jeden Morgen, bevor erseine Amtsgeschäfte aufnahm. Am meisten Fantasie, um die ehemaligePracht wieder hervorzuzaubern, benötigt derBesucher in der Halle der Privataudienz Diwan-e-Khas. Hier ließ Shah Jahan auch je-nen eingangs zitierten Spruch anbringen. Dasehemalige Schmuck stück des Forts, den le-gendären Pfauenthron aus purem Gold, Ju-

welen und einen dahinter platzierten Papageiaus reinem Smaragd entführte der Perser Na-dir Shah nach seiner Erstürmung De lhis imJahre 1739. Er diente seitdem den Schahs vonPersien als Thron. Aus dem Brunnen der nördlich die Palast-reihe abschließenden königlichen Bäder(Ham mam) soll einst Rosenwasser gesprudeltsein. Erwähnenswert ist noch die von Shah Ja-hans Nachfolger Aurangzeb erbaute Perl-Mo-schee (Moti Masjid) mit ihren drei ursprüng-lich kupferverzierten Kuppeln. Aurangzebwar es auch, der seinen Vater kurz vor Vollen-dung der Bauarbeiten absetzte und im RotenFort von Agra einkerkerte. Seinem Traumvom Paradies war damit ein abruptes Endebeschieden.

±Öffnungszeiten: Geöffnet ist das Fort täglich außerMo von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, Eintritt 250 Rs,Video 25 Rs. Die im Fort befindlichen Museen, deren Ein-tritt im Ticketpreis enthalten ist, sind 9–17 Uhr geöffnet.Der im Kassenbereich erhältliche, sehr lohnenswerte Au-dio-Guide kostet 113 Rs. Eine interessante, wenn auch et-was bombastische, einstündige Sound- und Lightshow(Di–Fr 60 Rs, Sa und So 80 Rs), die die ereignisreiche Ge-schichte des Roten Forts nachzeichnet, findet tgl. um19.30 Uhr (Nov. bis Jan.), 20.30 Uhr (Feb. bis Apr.) bzw.21 Uhr (Mai bis Aug.) in englischer Sprache statt. ±Metro station: Chandni Chowk.

Sunehri Masjid

Wenige Meter südlich des Roten Forts an derNetaji Subash Marg war auch die SunehriMasjid Schauplatz der von religiöser Intole-ranz geprägten Geschichte Delhis. Auf demDach der im 18. Jh. erbauten Moschee soll derpersische Feldherr Nadir Shah 1739 nach derEroberung der Hauptstadt gestanden haben,um das Massakrieren der Bevölkerung durchseine Soldaten zu beobachten.

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22 Sehenswertes

Jamia Masjid

Keine Kosten und Mühen scheute Akbars En-kel Shah Jahan während seiner dreißigjähri-gen Amtszeit, um seine große Leidenschaft,die Architektur, mit gewaltigen Bauwerken indie Tat umzusetzen. Ob die enormen Kosten,die dieses Hobby verschlang, nicht für sinn-vollere Zwecke hätten eingesetzt werden kön-nen, bleibt dahingestellt, doch unzweifelhaftverdankt die Nachwelt dem fünften und vor-letzten Großmogul einige der groß artigstenMonumente der Mogul-Herrschaft. Hierzuzählt zweifelsohne auch die aus rotem Sand-stein gefertigte Jamia Masjid, die Shah Jahannach sechsjähriger Bauzeit und einem Kos -tenaufwand von 1 Mio. Rupien 1650 einwei-hen konnte. Unübersehbar überragt diese nur knapp ei-nen Kilometer südwestlich des Roten Fortsgelegene, größte Moschee Indiens die quirli-gen Basarviertel Old Delhis. Durch ihre he-rausragende Platzierung auf einem kleinenFelsen wirkt sie noch imposanter, als sie es mitihren 40 m hohen Minaretten ohnehin schonist. Eine breite Freitreppe, von deren Stufensich einem ein schöner Blick zurück auf dasFort bietet, führt zu ihr empor. Hat man dasgewaltige Eingangstor durchquert, befindetman sich im 90 x 90 m großen Innenhof, derüber 20.000 Gläubigen Platz bietet. Das Bildder auf der Westseite gelegenen 21 x 27 m gro-ßen Gebetshalle mit ihren aus schwarzem undweißem Marmor gestalteten Kuppeln und ih-ren elf Bögen erinnert in seiner Mischung ausGröße und Leichtigkeit an das Taj Mahal. Für 100 Rs besteht die Möglichkeit, dassüdliche Minarett zu besteigen, von wo sichein beeindruckender Blick über New Delhiund Old Delhi bietet. Allerdings auch nurdann, wenn der Zugang nicht mal wieder ausSicherheitsgründen gesperrt ist oder, wasmindestens ebenso häufig der Fall ist, derSmog die Aussicht vernebelt. Hier holen zweider größten Probleme des neuzeitlichen In-dien die große Mogul-Vergangenheit wiederein: Terrorismus und Umweltverschmutzung.

±Öffnungszeiten: Grundsätzlich empfiehlt sich derBesuch der von 8 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnetenMoschee (Zugang nur durch die Tore 1 und 3) am Vormit-tag, da Nicht-Moslems am Nachmittag während der Ge-bete häufig vor verschlossenen Türen stehen. Frauen ha -ben zum Minarett (geöffnet 9–17.30 Uhr) – aus welchenGründen auch immer – nur in Begleitung eines MannesZutritt, der sich jedoch gegen ein kleines Trinkgeld findenlässt. Der Eintritt zur Moschee ist offiziell, wie üblich in In-dien, frei, jedoch wird eine obligatorische Kamera- bzw.Videogebühr von je 300 Rs verlangt, die auch zu zahlenist, wenn man nicht fotografieren möchte. Der Zutritt zumMinarett kostet zusätzlich 100 Rs. Gelegentlich werden anden Toren trotz angemessener Kleidung den ganzen Kör-per bedeckende Umhänge verkauft. Dies scheint eher alsEinkommensquelle zu dienen, als religiöse Zwe cke zu er-füllen. ±Metrostation: Chawri Bazaar.

Raj Ghat

Nur wenige Gehminuten vom Roten Fort undder Jamia Masjid entfernt liegt in einer sehrschön gepflegten, langgestreckten Parkanlageam Ufer des Yamuna die Gedenkstätte für diepolitischen Führer des unabhängigen Indiens.Jawaharlal Nehru, Indiens ers ter Premiermi-nister, wurde 1964 im Shanti Vani (Friedens-park) verbrannt, seine Tochter Indira Gandhiund ihre beide Söhne Rajiv und Sanjay Gan-dhi etwas weiter südlich. Ein schlich ter,schwarzer Marmorblock am südlichen Endedes Parks markiert die Stelle, an der MahatmaGandhi, Indiens große Seele, nach seiner Er-mordung 1948 beigesetzt wurde. Jeden Frei-tag, dem Wochentag seines Todes, findet imRaj Ghat eine kleine Gedenkfeier statt. Wie je-doch die das an genehm bescheidene Monu-ment über ragenden riesigen Schornsteine ei-nes nahen Kraftwerks nur allzu deutlich do-kumentieren, wird hier eines Man nes gedacht,dessen Ideale im heutigen In dien kaum nochetwas gelten.

1f Jamia Masjid

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23SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 24

Gegenüber befindet sich das National Gan -dhi Museum (Tel. 2331 1793, Eintritt frei) mitErin ne rungs stü cken und Fotos aus dem Le-ben Gandhis. Nur wenig nördlich des Raj Ghat ist im

Shanti Vana Jawaharlal Nehru, der erste Pre-mierminister Indiens, begraben. DessenTochter Indira Gandhi und ihr ebenfalls ei-nem Attentat zum Opfer gefallener Sohn Rajivsind dort in eigenen Grabstätten am Ufer desYamuna bestattet.

±Öffnungszeiten: Raj Ghat tgl. 6–18 Uhr, NationalGandhi Museum tgl. außer Mo 9.30–17.30 Uhr.

Feroz Shah Kotla

Vom Raj Ghat etwa 500 m weiter RichtungSüden auf der anderen Seite der MahatmaGandhi Road finden sich die Überreste jener

fünften Hauptstadt Firnzabad, die Feroz Shahaus der Thuglaq-Dynastie 1354 errichten ließ.Viel ist jedoch heute nicht mehr zu bewun-dern, da die Steine des Forts in späteren Jahr-hunderten als Baumaterial für andere Bau-werke verwendet wurden. Neben denÜberres ten einer großen Moschee und einesschönen Brunnens ist die 13 m hohe Verdikt-säule Kaiser Ashokas zu sehen, die Feroz Shahim 14. Jh. von Ambala im heutigen Punjabhierher transportieren ließ.

±Öffnungszeiten: Sonnenauf- bis Sonnenuntergang,Eintritt 100 Rs, Video 25 Rs.

Connaught Place (Rajiv Chowk)

Hat man die beschriebenen Sehenswürdigkei-ten hinter sich gelassen, gelangt man zu demam nördlichen Ende New Delhis gelegenen

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24 Sehenswertes

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Con naught Place, dem ökonomischen undtouristischen Zentrum der Stadt. Zum Ge-denken an den bei einem Attentat ums Lebengekommenen früheren Ministerpräsidentenwurde er in Rajiv Chowk umbenannt, diemeisten verwenden jedoch weiterhin den alten Namen. Zunächst fällt es schwer, sich aufdem riesigen, kreisrunden Platz mit seinerEinheitsarchitektur zurechtzufinden. Am besten orientiert man sich an der Auf-teilung in zwölf Blöcke, wobei die BuchstabenA bis F den inneren Kreis und die von G bis Nden äußeren bezeichnen. Eine weitere Orien-tierungsmöglichkeit bieten die insgesamt achtsternförmig vom Platz in alle Himmelsrich-tungen verlaufenden Stra ßen. Schon die exakte Einteilung lässt erkennen,dass man sich nicht mehr im chaotischen, ty-pisch indischen Old Delhi, sondern im vonden Briten am Reißbrett genauestens durchge-planten New Delhi befindet. Wie es sich fürdas an Klarheit und Effizienz orientierte mit-teleuropäische Denken gehört, ist hier alleswohlgeordnet, alles an seinem Platz. Auch dieunzähligen noblen Geschäfte, Banken undRestaurants wirken eher europäisch denn in-disch, alles ist nur vom Feinsten. It’s a richman’s world, und so finden sich hier fast aus-schließlich westliche Tou ris ten und Mitglie-der der indischen Mittel- und Oberschicht. Auf den Gehwegen unterhalb der Arkaden-gänge des inneren Zirkels finden sich zahlrei-che Bücher- und Zeitschriftenstände, bei de-nen es nicht nur z.T. erstaunlich anspruchs-volle Literatur zu kaufen gibt, sondern auchZeitschriften und Magazine aus Europa. Häu-fig wird man von Straßenhändlern angespro-chen, die einem von Sonnenbrillen über Ta-schentücher bis zum Flugticket scheinbar allesverkaufen können. Touristisch wichtig ist der südlich vomConnaught Place verlaufende Janpath. Andieser Straße finden sich das Tourist Office,unzählige Verkaufsstände und einige Hotels.

±Metrosta tion: Rajiv Chowk.

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Sehenswertes

Agrasen ki Baoli

Nahe den Bürobauten des modernen Delhiwirkt der Stufenbrunnen Agrasen ki Baoliwie ein aus der Zeit gefallenes Relikt. Das ein-drucksvolle Zeugnis antiker Baukunst ausdem 14. Jh. nahe dem Connaught Place istüber die Hailey Rd./Hailey Lane südlich derTolstoy Marg erreichbar.

Jantar Mantar

Ein etwa zehnminütiger Fußweg entlang derSansad Marg (Parliament Street) vom Con-naught Place führt zur ersten der insgesamtfünf Sternwarten (von 9 Uhr bis Sonnenun-tergang geöffnet), die der begeisterte Astro-nom Jai Singh II. (1699–1743), Maharaja vonJaipur, 1724 errichten ließ. Die in einem hüb-

Eine pralle Mischung berstender Geschäftigkeit,inbrünstiger Religiosität und der chaotischenFülle des indischen All tags lebens – all dies bie-tet der etwa 3 km lange Spaziergang vomHaupteingang des Roten Forts entlang der altenPrachtstraße Chandni Chowk und ihrer Seiten-straßen zur großen Freitagsmoschee, der JamiaMasjid, zwei Stunden „In dien pur“, die man sichnicht entgehen lassen sollte. Hat man die täglich von Tausenden stinken-der und hupender Fahrzeuge befahrene NetajiSubash Marg lebend überquert, trifft man ander linken (südwestlichen) Ecke des Chandni Chowk auf den Digambara-Jain-Tempel. DieStatue von Mahavira, dem Gründer der Religi-onsgemeinschaft, steht im bunt ausgeschmück-ten ersten Stock. Auf dem Tempelgelände findetsich auch ein Vogel-Krankenhaus, welches das(alle Lebewesen betreffende) höchste Glau-bensgebot der Jains, Gewaltlosigkeit undNächs tenliebe, auf beeindruckende Weise in dieTat umsetzt. Bei den gleich nebenan unter den Arkadendes Chandni Chowk von Straßenverkäufern an-gebotenen Devotionalien und Blumen deckensich die Gläubigen für den Besuch des Gauri-Shankar-Tempels ein. Im Inneren des Shiva-Tempels tritt einem die bunte Vielfalt der indi-

schen Götterwelt entgegen. Auf dem weißenMarmorstuhl im Innenhof soll sich der hochver-ehrte Hindu-Heilige Bhagwat Swaroup fünfzigJahre aufgehalten haben. Ein Foto und seineSandalen erinnern an den Geistlichen. Weiter entlang des Chandni Chowk, der in derMogulzeit von einem Kanal durchzogen undvon repräsentativen Kaufmannshäusern undGärten flankiert war, vorbei an der EsplanadeRoad, zweigt gegenüber dem von großen Film-plakaten überragten Kumar-Kino die kleineGasse Dariba Kalan ab. Der Name („Straße desunvergleichlichen Diamanten“) ist noch heuteaktuell, werden hier doch seit Shah Jahans Zei-ten in erster Linie Gold und Juwelen verkauft.Die Verarbeitung der nach Gewicht berechnetenSteine lässt meist zu wünschen übrig, doch fürdas „eye shopping“ ist die Gasse sicherlich inte-ressant. Wieder zurück zum heutzutage von Men-schen, Verkehr und Abgasen überflutetenChandni Chowk, ist der Sikh-Tempel SisganjGurudwara bereits das dritte Gotteshaus vonunterschiedlichen Religionsgemeinschaften,welches man auf kurzer Strecke finden kann –ein anschauliches Beispiel für den ethnischenund religiösen Schmelztiegel Alt-Delhis. Dassdieses unmittelbare Nebeneinander verschiede-

Spaziergang vom Roten Fort zur Jamia Masjid

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27Sehenswertes

schen Palmenhain gelegenen, überdimensio-nalen rosaroten Beobachtungsinstrumentebilden mit ihrer archaischen Ausstrahlung ei-nen interessanten Kontrast zu den umliegen-den modernen Hotel- und Bürobauten. Auf-fälligstes, weil größtes Instrument des Obser-vatoriums ist, wie schon in Jaipur zu sehen,die steil aufragende Sonnenuhr (Prince ofDials). Wer an detaillierteren Informationen

zu den einzelnen Bauwerken in te ressiert ist,sollte sich einer der regelmäßig statt findendenGruppenführungen an schließen.

±Eintritt: 100 Rs, Video 25 Rs. ±Metrostation: Patel Chowk.

Regierungsviertel

Wer die Sansad Marg weiter Richtung Süd -osten geht, stößt schließlich nach gut 2 km aufden Rajpath. Diese von breiten Grünflächengesäumte Prachtstraße verbindet mit dem In-dia Gate am östlichen und dem RashtrapatiBhawan am westlichen Ende die beidenHauptgebäude des von den Eng ländern in den1920er Jahren aus dem Boden gestampftenRegierungsviertels. Kaum eine andere Haupt-stadt hat eine derart eindrucksvolle Darstel-lung imperialer Macht aufzuweisen wie Delhi,die vor kolonialem Selbstbewusstsein nur sostrotzt. Wie für die Ewigkeit scheinen die im-posanten, aus gelbem Sandstein erbauten Re-gierungsbauten gebaut zu sein. Wie schnellsich jedoch das Blatt der Geschichte manch-mal wendet und überkommene Machtstruk-turen quasi über Nacht von nationalen Unab-hängigkeitsbewegungen hinweggespült wer-den, zeigte sich nur eineinhalb Jahrzehntenach Beendigung der Bauarbeiten. Die Ewig-keit währte letztlich nur 16 Jahre, als sich dieenglischen Hausherren 1947 unvermittelt inihrem Mutterland wiederfanden und dafürdie indischen Nationa lis ten in die Räume derKolo nialgebäude ein zogen. So residiert in dem palastähnlichen Rash -trapati Bhawan heute auch nicht mehr derenglische Vizekönig, sondern der indischeStaatspräsident. An den von einer gewaltigenKuppel gekrönten, 340 Räume umfassendenPrachtbau schließt im Westen ein 130 ha gro-ßer Mogul-Garten an, für dessen makellosePflege zu Zeiten der britischen Kolonialherr-schaft über 400 Gärtner verantwortlich zeich-neten. Leider muss man sich mit einem Blickdurch das schmiedeeiserne Tor be gnü gen, dader Präsidentenpalast ganz jährig unter Aus-

ner Religionsmeinschaften immer wiederAnlass für blutige Auseinandersetzungenwar, zeigt die Tatsache, dass das Gotteshausan jener Stelle errichtet wurde, wo der10. Sikh-Guru auf Anweisung Aurangzebsexekutiert worden war. Die von tiefer Religio-sität gekennzeichnete Atmosphäre im Inne-ren des Tempels, in dem ohne Unterbre-chung aus dem heiligen Buch der Sikhs rezi-tiert wird, lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Der schräg gegenüber gelegene FountainChowk verdeutlicht, dass auch die Europäerihre Herrschaft auf Gewalt gründeten. Hierließen die Briten 1857 zum Zeichen ihres Sie-ges und des Endes der Mogul-Dynastie zweiKörper zur Schau stellen: die des Sohnes unddes Enkels des letzten Mogul-Herrschers, bei-de waren von ihnen getötet worden. Folgt man dem mit bunt ausstaffierten Ge-schäften flankierten, südlich vom ChandniChowk abzweigenden Kinari Bazaar, derers ten Adresse in Delhi für Hochzeits-Acces -soires, bis zum Ende, so befindet man sichwieder auf etwa halber Länge des Dariba Ka-lan, von wo es nur noch wenige Minuten zurJamia Masjid sind.

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Übersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 24, 32

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schluss der Öffentlichkeit steht. Die Zufahrtzum Palast wird zu beiden Seiten von staat -lichen Regierungsgebäuden flankiert, die dasInnen-, Außen- und Finanzministerium be-herbergen. Von hier führt die Straße leicht abwärts aufden imposanten Rajpath, Bühne großerStaatsempfänge und vor allem der einzigarti-gen Parade zum Unabhängigkeitstag am26. Ja nuar jedes Jahres. Am östlichen Ende steht das All India WarMemorial, besser bekannt unter dem NamenIndia Gate. Die Wände dieses 42 m hohenTriumphbogens tragen die Namen von 85.000Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Lebenließen. Der Blick zurück durch diesen indi-schen Arc de Triomphe über den Rajpath aufden in der Ferne kaum zu erkennenden Prä si -den ten palast vermittelt noch einmal einenEindruck sowohl vom ehemaligen Glanz alsauch dem Scheitern des britischen Raj.

±Metrosta tion: Central Secretariat. Der Rajpath ist be-quem durch die Metrolinie 2 von Connaught Place und OldDelhi aus zu erreichen. Geht man in östlicher Richtungund dann vom India Gate die Tilak Marg nach Nordos ten,ist man von dort mit Metrolinie 3 (Station Pragati Mai-dan) schnell wieder am Connaught Place und, eine Sta -tion weiter, am Westrand von Pahar Ganj (MetrostationRK Ashram Marg).

Purana Qila (Altes Fort)

Südöstlich vom India Gate an der MathuraRd. finden sich auf einem Hügel die Überrestedes vom afghanischen Feldherrn Sher Shah er-bauten alten Forts, welches archäologischenFunden zufolge an der Stelle des alten Indra-prashtra errichtet worden sein soll. Betrittman die Festungsanlage durch das südliche,zweigeschossige Humayun-Tor, stößt man aufeinen acht eckigen roten Sandsteinturm, denSher Mandal. Dem zweiten Großmogul Hu-mayun (1520–1556) wurde dieser Bau, den erspäter in eine Bibliothek umfunktionierte,1556 zum Verhängnis, als er auf einer derTreppenstufen ausrutschte und sich dabei so

schwere Verletzungen zuzog, dass er wenigspäter verstarb. Ein später errichteter See vordem Fort lädt zum Tretbootfahren ein. In unmittelbarer Nähe steht die 1541 vonSher Shah errichtete Qila-e-Kuhna-Moschee,herrlich kombiniert aus rotem Sandstein mitschwarzem und weißem Marmor. Der im In-nern reich verzierte Bau befindet sich in ei-nem erstaunlich guten Zustand und gilt alshervorragendes Beispiel des Übergangs vomLodi- zum Mogul-Baustil.

±Eintritt: 100 Rs, Video 25 Rs. Eine Sound- und Light-show (80 Rs) beginnt je nach Jahreszeit zwischen 19.30und 21 Uhr.±Metrostation: Pragati Maidan.

National Zoological Garden

Gut 100 m südlich des Eingangs zum PuranaQila, ebenfalls im Viertel Sunder Nagar (etwasöstlich der Mathura Rd.), befindet sich derEingang des Zoos, der sich über ein Flächevon 86 ha erstreckt. Für indische Verhältnissein recht gutem Zustand, haben die Tiere meistgenügend Platz in Indiens größtem Zoo.

±Öffnungszeiten: tgl. außer Fr 9–16.30 Uhr, Oktoberbis März bis 16 Uhr, Eintritt 200 Rs, Kamera 50 Rs, Video200 Rs, www.nzpnewdelhi.gov.in.±Metrostation: Pragati Maidan.

Humayun-Mausoleum

Nur knapp 2 km südlich vom Purana Qila be-findet sich das Grabmal Humayuns, welchesim Auftrag seiner Frau 1565, neun Jahre nachseinem Tod, vollendet wurde. Das Mausoleummit seiner 43 m hoch aufragenden Marmor-kuppel gilt als Prototyp der Mogul-Mauso-leen und schönstes Bau werk der frühen Mo-

1f Das Zugangstor des Purana Qila

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29SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 32

gul-Epoche. Das nach einem ähnlichen Planerbaute Taj Mahal zeigt diesen Baustil in sei-ner Hochblüte ein Jahrhundert später. Es gibtsogar Kunstkenner, die die harmonischenProportionen von Huma yuns Grab der verfei-nerten Eleganz des Taj Mahal vorziehen.

Bei der Rückkehr aus seinem persischenExil hatte Humayun eine große Zahl von Ar-chitekten in seinem Gefolge, die der bis dahinstark von hinduis tischen Einflüssen geprägtenBaukunst ganz neue, islamische Elementeverliehen. Besonders deutlich wird dies am

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Portalbogen beziehungsweise der rein dekora-tiven Zwecken dienenden Blendnische. Auchdie bis dahin von den hinduistischen Bau -meis tern in Anlehnung an ihre jahrtausende-alte Tradition vornehmlich verwendeten Ar-chitrave, Pfeiler und Konsolen werden nunzunehmend von selbsttragenden Bögen er-setzt. Daneben fällt die später für die Mogul-Architektur so charakteristische zentrale Be-deutung der das Hauptgebäude umgebendenGartenanlage ins Auge. Dieser erste Mogul-garten auf indischem Boden verleiht dem Bautrotz seiner Größe etwas Leichtes und Ver-spieltes. Hier wurde auch erstmals eine Scheinkup-pel (in Persien schon seit dem 13. Jh. bekannt)errichtet. Die auf einem hohen Tambour ru-hende Kuppel leitet den Blick auf den Zentral-bau, welcher ansonsten durch die stark aus -geprägten Eckbauten viel von seiner Wirkung

verloren hätte. Wie die Chattris an den Eck-punkten des Obergeschosses zeigen, wurdenvon der Witwe Humayuns beim Bau desGrabmals jedoch auch einige typisch hinduis -tische Bauelemente verwendet, die der Auf -lockerung des quadratischen Sandsteinbausdienen. Von der Terrasse der Grabstätte, in der ne-ben seiner Frau noch über 100 weitere Mit-glieder der Familie beigesetzt sind, bietet sichein schöner Blick ins Umland. Besondersstimmungsvoll ist ein Besuch am späterenNach mittag, wenn die Abendsonne denPracht bau in weiches Licht hüllt. Kurz vor Verlassen der Parkanlage lohntnoch ein Besuch des links vom Hauptweg hin-ter einer Mauer gelegenen Grabmals von IsaKhan, eines einflussreichen Mitglieds desHofstaates von Humayun.

±Öffnungszeiten: Sonnenauf- bis Sonnenuntergang,Eintritt 250 Rs, Video 25 Rs. Ein neues Besuchszentrumsollte inzwischen fertiggestellt sein.±Metrostation: JL Nehru Stadium.

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31SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 32

Nizamuddin

Auf der gegenüberliegenden Seite des Huma -yun-Grabes führt eine Stra ße in einen Orts-teil, der einen ganz eigentümlichen Charakterbewahrt hat: Tief verschleierte Frauen hu-schen durch die schmalen Gassen, das Mur-meln von Koranschülern ist zu hören, dieMetzger verkaufen Rindfleisch. Eindrucksvollauch die Qawwali-Gesänge der Sufis nach denAbendgebeten am Freitag. Nizamuddin (Haz-rat-Nizam-ud-din-Aulia) heißt dieser faszi-nierende Stadtteil, der sich um das Grab desmuslimischen Heiligen Shaik Nizam-ud-din-Chisti gruppiert, der hier 1325 verstarb. Das Zentrum der Chisti-Verehrung, einerFamilie von Heiligen und Höflingen, die ur-sprünglich aus dem Iran stammen und im12. Jh. nach Indien kamen, liegt in Ajmer. DasOriginalgrab existiert zwar nicht mehr (derheutige marmorne Kuppelbau stammt ausdem Jahre 1562), doch nach dem Tode desHeiligen entwickelte sich das gesamte Areal zueiner Art moslemischem „Prominentenfried-hof “, sodass sich dort heute viele weitereGrabstätten bedeutender Persönlichkeitenfinden. So etwa das Grab von Shah JahansTochter Jahanara, die ihrem Vater auch wäh-rend der Zeit seiner Gefangenschaft durch sei-nen Sohn Aurangzeb im Roten Fort in Agrazur Seite stand. Im Norden des Stadtteils liegt der nochheute hoch verehrte Urdu-Dichter Ghalib(1797–1869) begraben. Das älteste Gebäudeist die 1325 von Ala-ud-Din-Khalji erbaute ro-te Sandsteinmoschee Jamaat Klana. Eben-falls aus dem 14. Jh. stammt ein großer Stu-fenbrunnen am Nordtor.

Safdar-Jang-Mausoleum

Als architektonischen Schwanengesang des imZerfall begriffenen Mogul-Imperiums könnteman diese südöstlich der DiplomatenenklaveCha nakyapuri an der Aurobindo Marg gelege-ne Grabstätte bezeichnen. Der 1753 vom Na-wab von Audh für seinen Vater Safdar Jang er-

richtete zweigeschossige Grabbau weist mitdem ihn umgebenden weitläufigen, von Was-serläufen durchzogenen Park, dem terrassen-förmigen Unterbau, schönen Marmorintar-sien und bemaltem Stuck sowie dem Kuppel-dach alle typischen Elemente der Mogul-Ar-chitektur auf. Doch insgesamt fehlt ihm diesonst so charakteris tische Leichtigkeit und soscheint sich in ihm schon der nahende Unter-gang der 250-jährigen Dynastie zu spiegeln.

±Öffnungszeiten: tgl. von Sonnenauf- bis Sonnenun-tergang, Eintritt 100 Rs, Video 25 Rs.±Metrostation: Jor Bagh.

Lodi-Gärten

Einen interessanten Kontrast zum Mauso-leum Safdar Jangs bilden die in den nur weni-ge Meter entfernten Lodi-Gärten gelegenenGrabstätten der Sayyid- (1451–1526) und Lo-di-Dynas tien (1414–1451), den beiden Herr-scherhäusern Delhis vor der Macht über nah -me der Mogul-Dynastie. Die Mausoleen wei-sen bereits deutliche Merkmale der späterenMogul-Architektur auf. Unübersehbar sindz.B. die Ähnlichkeiten des Grabmals Moham-med Shahs (1434–1444), Herrschers der Say -yid-Dynastie, mit dem gut 100 Jahre später er-bauten Bara Gumbad, einer Grabstätte mitangeschlossener Moschee. Hier beeindruckenv.a. die schönen Stuckarbeiten, farbige Ziegelund die auffälligen Koraninschriften. WeitereGräber sind die von Mohammed Shahs Vor-gänger Mubarak Shah (1433) sowie diejenigenSikander Lodis (1517) und Ibrahim Lodis(1526). Hübsch auch die vielen umherstolzie-renden Pfauen und Schmetterlinge.

±Öffnungszeiten: tgl. von 6 bis 20 Uhr. ±Metrostation: Jor Bagh oder Khan Market.

Hauz Khas

Die Parkanlage Hauz Khas ist eine herrlicheOase der Ruhe im hektischen De lhi mit einer

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32 Sehenswertes

Vielzahl von Vögeln und Nischen zum Ent-spannen. Mit seinen Sehenswürdigkeiten unddem direkt anschließenden Tierpark sowiedem Hauz Khas Village (siehe „Einkaufen“)sollte es einen Ausflug wert sein (am Wochen-ende sehr überlaufen). Einst diente der im 13. Jh. von AllauddinKhilji gebaute, künstliche See, nach demHauz Khas benannt ist, dem Siri Fort, derzweiten Hauptstadt De lhis, als Wasserspei-

cher. Neben dem See erhebt sich der von Fe-roz Shah im 14. Jh. in Auftrag gegebene Kup-pelbau der Madrasa (Religionsschule) und Fe-roz Shahs Grabmal, dessen heutige Ruineeinst mit goldenen Kuppeln und reich verzier-tem Stuck gekrönt war. Einige weitere Grab-mäler der Tughlaq- und Lodi-Ära sind auf derAnlage verteilt.

±Metrostation: Hauz Khas oder Green Park.

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33SehenswertesKarte S.

Lakshmi-Narayan-Tempel

Der knapp 2 km westlich vom Con naughtPlace gelegene Lakshmi-Nara yan-Tempel istnicht zuletzt deshalb Bestandteil der vomTourist Office ange botenen Stadtrundfahrt,weil er einer der ganz wenigen typisch nord-in dischen Tempelbauten ist. Der aus rotemSandstein errichtete, 1938 von Mahatma Gan-dhi eingeweihte Tempel gefällt nicht nur we-

gen seiner harmonischen Formgebung, son-dern auch durch die Vielzahl bunterGöttersta tuen. Neben den beiden Hauptgott-heiten Narayan (Vishnu in seiner Form alsWeltenhüter) und dessen Frau Lak shmi (Göt-tin des Wohlstands) findet man unter ande-rem Shiva und Parvati sowie den GlücksgottGane sha. Der häufig für das Bauwerk verwen-dete Name Birla-Mandir rührt von seinemStifter, dem Industriellen Birla, her.

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34 Sehenswertes

Bahai House of Worship

Architektonisch äußerst spektakulär wirktdieser 1986 in Form einer Lotusblüte erbauteTempel inmitten von neun Wasserbecken, et-wa 9 km südöstlich vom Con naught Place imBezirk Kalkaji gele gen. In Indien leben fast einViertel der weltweit 4,4 Mio. Anhänger derBahai-Religion, die Mitte des 19. Jh. vom Per-ser Baha-ullah (pers.: Glanz Gottes) gegrün-det wurde. Entsprechend der Glaubensphilo-sophie des Bahaismus, die keine Unterschiedeoder Vorurteile gegenüber Rasse und Ge-schlecht kennt, finden sich im sehr anmutigenTempelinnern Menschen aller Nationen, diein friedvoller Atmosphäre beten und me -ditieren.

±Öffnungszeiten: tgl. außer Mo 9 bis 17.30 Uhr, foto-grafieren ist innerhalb des Tempelgeländes nicht erlaubt,Tel. 26444029. ±Metrostation: Kalkaji Mandir.

Gurdwara Bangla Sahib

Etwa einen Kilometer südwestlich des Con-naught Place an der Ashoka Rd. ist dieserTempel ein schönes Beispiel der Sikh-Bau-kunst, wartet er doch mit den charakteristi-schen goldenen Kuppeln und dem typischenquadratischen Tempelteich auf, dessen Wasserheilende Kräfte zugesprochen werden. Bein-druckend ist die spirituelle Atmosphäre diesesansonsten eher unscheibaren Gotteshauses.Auch westliche Besucher sind hier willkom-men (bei dezenter Bekleidung), die eine fach-kundige Einführung in die Sikh-Religion er-halten, wenn sie sich beim Informationsbüromelden.

±Öffnungszeiten: tgl. von Sonnenauf- bis Sonnenun-tergang. ±Metrostation: Patel Chowk.

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35SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 32, Lageplan S. 36

Qutb Minar

Den Grundstein islamischer Herr-schaft über Indien, die schließlich über siebenJahrhunderte andauern sollte, legte der vomSklaven zum Feldherrn aufgestiegene Qutb-ud-Din-Aibak, als er 1193 auf den Trümmernder von ihm eroberten Rajputen-Festung Lal-kot seine neue Hauptstadt errichtete. Nachdem Tode seines Herrn, des afghanischen Er-oberers Muhammed-e-Ghur, gründete er seineigenes Sultanat und markierte damit den Be-ginn des Sultanats von Delhi, welches bis zumAufkommen der Großmoguln Mitte des16. Jh. die führende Macht Nordindiens dar-stellte. Als Zeichen seines historischen Erfol-ges über den letzten in Delhi regierendenHindu-Fürs ten Prithviraj Chauhan errichteteer den Qutb Minar, eine 72,50 m hohe, sichnach oben verjüngende Siegessäule aus rotemSandstein, 13 km südlich vom heutigen Stadt-zentrum. Er selbst erlebte jedoch nur die Fertigstel-lung des ersten von heute fünf durch vor-springende Balkone unterteilten Stockwerken.Das zweite und dritte wurde von seinemSchwiegersohn und Nachfolger Iltutmish(1210– 1235) hinzugefügt. Firoz Shah aus derThuglaq-Dynastie war es schließlich, der dasstolze Bauwerk 1368 vollendete, indem erzwei weitere Stockwerke aufsetzte, nachdemdie Spitze zuvor durch einen Blitzeinschlagbeschädigt worden war. Leider darf der an der Basis 15 m, an derSpitze jedoch nur 2,50 m Durchmesser auf-weisende, 73 m hohe Turm nicht mehr bestie-gen werden, seitdem vor einigen Jahren meh-rere Schulkinder bei einer im Innern ausge-brochenen Panik ums Leben kamen. Hier fin-det im Oktober/November täglich zwischen18.30 und 20 Uhr eine informative Sound-and Lightshow statt, Eintritt 250 Rs. Ebenfallsim Oktober/November ist auf dem Geländedas Qutb Festival. Sechs Jahre früher als beim Qutb Minarwurde bereits mit dem Bau der zu Füßen derSiegessäule liegenden Quwat-ul Islam-Mas-jid (Macht-des-Islam-Moschee) begonnen.

UNSER TIPP:

Zum Bau dieses ersten islamischen Sakralbausauf indischem Boden verwendete der wenigzimperliche Feldherr Materia lien von insge-samt 27 zuvor zerstörten Hindu- und Jain-Tempeln. Hieraus erklärt sich auch die zu-nächst recht merkwürdig anmutende Tatsa-che, dass viele der verwendeten Säulen mitHindu-Göttern verziert sind. Kunsthistorisch besonders interessant istauch die nicht zu übersehende Handschriftder am Bau der Moschee beteiligten Hindu-Steinmetze. Statt der in der persischen Archi-tektur Verwendung findenden Spitzbögen,Kuppeln und Gewölbe bauten die hinduisti-schen Architekten in der ihnen seit Jahrtau-senden bekannten Kragtechnik, in der vor al-lem Architrave, Konsolen und Pfeiler die be-stimmenden Elemente sind. Die Vermischungder beiden Stilrichtungen sollte sich später zueinem ganz eigenen, dem sogenannten indo-sarazenischen Baustil entwickeln, dessenbeste architektonische Beispiele heute in Ah-medabad (Gujarat) zu sehen sind. Die Moschee erfuhr im Laufe der Jahrhun-derte vielfache Erweiterungen, wobei sich vorallem Ala-ud-din auszeichnete, der neben

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36 Sehenswertes

dem großen Innenhof im Osten auch das be-eindruckende Alai Darwaza, den heutigenHaupteingang der Anlage, hin zufügte. Er wares auch, der, den gewachsenen Ausmaßen derMoschee entsprechend, eine zweite, größereSiegessäule (Alai Minar) hinzufügen wollte.Der Basisdurchmesser von 27 m lässt daraufschließen, dass eine gewaltige Höhe von etwa150 m geplant war. Bei seinem Tode war je-doch erst eine Höhe von 27 m erreicht. SeineNachfolger wagten es nicht, dieses waghalsigeBauvorhaben zu Ende zu führen und so findetsich der klägliche Rest seiner Großmanns-sucht heute etwas nördlich der Moschee.

Das wohl schönste Gebäude der Anlage istdas Grabmal von Iltutmish, des Schwieger-vaters und Nachfolgers von Qutb-ud-Din-Ai-bak. Der Kenotaph des von 1210 bis 1235 re-gierenden Iltutmish steht in der Mitte einer9 m2 hohen Grabkammer, deren hohe Wändemit wunderschönen Reliefs, Inschriften, Ara-besken und geometrischen Mustern verziertsind. Die größte Aufmerksamkeit bei den täg-lich Tausenden von Besuchern erregt die imHof der Moschee stehende 7 m hohe eiserneSäule. Herkunft und genaues Entstehungsda-tum sind unbekannt, auch wenn vermutetwird, dass sie ursprünglich in Bihar zur Zeitdes Gupta-Königs Chandragupta (375–413n. Chr.) vor einem Vishnutempel gestandenhaben soll. Bis heute ist ungeklärt, warum dieSäule eineinhalb Jahrtausende ohne einenRostflecken überstehen konnte. Kein Wunderalso, dass diesem rätselhaften Objekt magi-sche Kräfte zugesprochen werden.

±Öffnungszeiten: tgl. von Sonnenauf- bis Sonnenun-tergang, Eintritt 250 Rs, Video 25 Rs, Audioguide 100 Rs.Das Wochenende sollte, wenn möglich, wegen starkenZulaufs als Besuchszeit gemieden werden. Eine Rikshavom Connaught Place sollte nicht mehr als 250 Rs für Hin-und Rückfahrt mit einstündiger Wartezeit kosten. ±Per Metro bis zur Station Outb Minar. Von dort zum ca.1 km entfernten Qutb Minar per Riksha (20 Rs).

Mehrauli Archaeological Park

Der Mehrauli Archaeological Park im Süd-westen Delhis beherbergt auf ca. 200 ha über100 historisch bedeutsame Bauwerke verschie-dener Epochen aus 1000 Jahren. Neben Über-resten der zweiten der sieben Gründungsstäd-te Delhis liegen teils verfallene Grabmale, Pa-läste und Moscheen weit verstreut über dassüdlich an Qutb Minar angrenzende, baum-bestandene Gelände. Das imposanteste Ge-bäude stellt die Jamali-Khamali-Moscheedar, neben der sich das Grab des Sufi-DichtersKamali befindet (beide im 16. Jh. errichtet),das auf Nachfrage betreten werden kann. Be-sondere Beachtung verdienen die mit den

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37SehenswertesÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 32

Versen des Dichters geschmückten Wändeund die Decke. Westlich der Moschee beein-druckt der Rajon-ki-Baoli, ein von einer wei-ten Treppenanlage gesäumter Stufenbrunnenaus der Regierungszeit Sikander Lodis, der zuBeginn des 16. Jh. errichtet wurde. Wenig ent-fernt ist auch der Gandhak-ki-Baoli ein ar-chitektonisches Meisterstück.

±Öffnungszeiten: tgl. von Sonnenauf- bis Sonnenun-tergang.±Metro: Qutb Minar. Von dort ca. einen halben Kilome-ter entlang der Anuvrat Marg nach Norden bis zu einerschmalen Gasse auf der linken Seite, wo ein Hinweisschildden Zugang markiert.

Tughlaqabad

Das großräumige, von mächtigen Fe stungs -mauern umgebene Ruinengelände beinhaltetdie spärlichen Überreste der 3. Stadt Delhis.Da der Erbauer Ghiyas-ud-din-Thuglaq(1321–25) noch vor Beendigung der Bauar-beiten starb, ist die Festungsstadt mit einemGesamtumfang von 6 km nie richtig genutztworden. Zwar ist heute keines der ursprüng -lichen Gebäude mehr erhalten, doch es ist ge-rade der Kontrast zwischen dem auf einemFelshügel gelegenen Ruinenareal mit dem beiklarer Sicht deutlich in der Ferne sichtbarenDelhi, welches den eigentlichen Reiz der An-lage ausmacht. Gegenüber dem Eingang zum Ruinenge-lände ist das über einen Damm zu erreichen-de Mau soleum von Ghi yas-ud-din-Thu g laq,ein elegant-quadratischer Kuppelbau aus ro-tem Sandstein, einen Abstecher wert. Von denMauern der Grabanlage lässt sich ein Ausblickauf die Festung Adilabad genießen, die vonseinem Sohn erbaut wurde.

±Öffnungszeiten: 8.30–17.30 Uhr, Eintritt 100 Rs, Video 25 Rs. Vom Janpath per Riksha zum etwa 12 kmsüdlich des Connaught Place gelegenen Geländes für Hin-und Rückfahrt mit Wartezeit ca. 400 Rs.±Am besten mit der Metro (Sta tion Tughlaqabad) zu er-reichen. Von dort per Riksha höchstens 80 Rs.

Begumpur

Weitere Sehenswürdigkeiten liegen etwa15 km südlich vom Connaught Place nichtweit von der Sri Aurobindo Marg. Die viel-kuppelige Begumpur Masjid thront mit ih-rem riesigen Innenhof auf einer Plattform.Die von Feroz Shah Tughlaqs erstem Mi nistergeschaffene Moschee ist heute verlassen. DieFrontseite ragt hoch auf, die Hofseiten sinddurch Arkadenbögen ge gliedert. Nördlich der Moschee sind die Überrestedes Palastes Bijai Mandal von Jahanpanah,der vierten Stadt De lhis des Herrschers Mu-hammed bin Tughlaq, leicht zu erreichen. Vondem Ende des 14. Jh. erbauten, achteckigenBauwerk bietet sich ein Rundblick auf dasDorf Begumpur und die Moschee. Etwa 2 km südöstlich von Begumpur imStadtteil Khirki Village ist die Khirki Masjidinte ressant, weil sie eine der wenigen ge-schlossenen Moscheen im Norden Indiens ist.Die nach ihren auffälligen Steingitterfensternbenannte (Khirki bedeutet Fenster), festungs-artig anmutende Moschee wurde im 14. Jh.erbaut. Vier Lichthöfe erhellen den von Säulengetragenen Innenraum.

Museen und Gedenkstätten

Nationalmuseum

Touristenfreundlich südlich des Con naughtPlace gelegen, bietet das Nationalmuseum ne-ben dem Prince of Wales Museum in Mumbaiund dem Indian Museum in Kalkutta die um-fangreichste Sammlung indischer Kunst. DieKunstgegenstände sind hervorragend präsen-tiert, in den Räumen gibt es sehr informativeErklärungstafeln zu den einzelnen Kunstepo-chen und -stilen. Die Palette ausgestellter Ob-jekte reicht von vorgeschichtlichen archäolo-gischen Funden bis zu Kostümen der heutenoch in Indien lebenden Stammesange -hörigen.

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38 Sehenswertes

Wie immer wirkt ein solch breit gefächertesAngebot zunächst eher erschlagend als infor-mativ, und so bietet es sich an, mit einem be-stimmten Epochen- oder Stilschwerpunkt dieAusstellungsräume zu begehen. Hier würdensich z.B. die großartigen buddhis tischenSkulp turen aus dem 6.–8. Jh. anbieten oderdie exquisit ausgestattete Abteilung der Mi-niaturmalereien. Wer Zeit hat, sollte öfterkommen. Häufig werden Filmvorführungenzu unterschiedlichen Kunstepochen gezeigt.

±Öffnungszeiten: tgl. außer Mo 10–17 Uhr, Eintritt300 Rs, Audio-Guide (auch in Deutsch erhältlich, Ausweisnotwendig) 400 Rs, Kamera 300 Rs, Video nicht erlaubt,Janpath, Tel. 23019272, www.nationalmuseumindia.gov. in. ±Metrostation: Central Secretariat.

National Rail Museum

Nicht nur Eisenbahnfans dürften beim Be-such des südlich der Diplomatenenklave Cha-nakyapuri gelegenen Eisenbahnmuseums ih-re helle Freude haben. Indien ist berühmt fürseine exotischen Lokomotiven und auf dem4,5 ha großen Gelände gibt es einige der skur-rilsten Exemplare zu bewundern. Kinder kön-nen Bootfahren und den Toy Train besteigen.

±Öffnungszeiten: täglich außer Mo 9.30–17.30 Uhr(Okt.–März), April bis September bis 19 Uhr, EintrittErw./Kind 20/10 Rs, Video 100 Rs, Tel. 26881816.

Tibet House

Speziell für jene, die Dharamsala, den Exilsitzdes Dalai Lama in Hima chal Pradesh, oder„Little Tibet“ Ladakh auf ihrer Reiseroute ha-ben, lohnt sich ein Abstecher zum in der Näheder Lodi-Gärten gelegenen Tibet-Haus. Indem kleinen Museum wird eine interessanteSammlung tibetanischer Ri tual objek te aus-gestellt. Sehr schöne kunsthandwerklicheSouvenirs aus Tibet verkauft ein Laden imErdgeschoss.

±Öffnungszeiten: tgl. außer So 10–13 und 14–17 Uhr,10 Rs, Fotografieren verboten, Tel. 24611515, 1 Lodi Rd.±Metrostation: JL Nehru Stadium.

Gandhi-Smriti-Museum

Anhand von gleichermaßen beeindru cken denwie bedrückenden Utensilien wird hier dasvon Opferbereitschaft und Wahrhaftigkeit ge-prägte Leben des „Vaters der Nation“ auf ein-drucksvolle Weise nachgezeichnet. Man siehtdas blutverschmierte Leinentuch, das Mahat-ma Gandhi am Tag seiner Ermordung trug,sowie den von einem Pavillon überdachtenOrt, wo er starb, dazu viele Fotos, Zeitungs-ausschnitte und Filmvorführungen. Im ange-schlossenen Haus wohnte Gandhi die letzten4½ Monate seines Lebens bis zu seiner Ermor-dung am 30.1.1948. Die Zimmer mit seinemberühmten Spinnrad, seiner Brille und seinenSandalen sind seitdem unverändert geblieben.

±Öffnungszeiten: tgl. außer Mo und jeden 2. Sa desMonats 10–17 Uhr, Kamera frei, Video nicht erlaubt.±Metrostation: Racecourse.

Indira Gandhi Memorial

In der ehemaligen Residenz Indira Gandhisfindet sich in erschreckender Parallelität zumSchicksal Mahatma Gandhis an der Safdar-jang Rd. der Sari, in den die in Indien glei-chermaßen verehrte wie verhasste Tochter Jawaharlal Nehrus am Tag ihrer Ermordunggekleidet war. Mindes tens ebenso beeindru -ckend wirkt das Foto, welches ihren 1991ebenfalls ermordeten Sohn Rajiv Gandhi in ei-nem Flugzeug über dem Himalaya zeigt, wieer die Asche seiner verstorbenen Mutter ver-streut. Die Stelle, an der Indira Gandhi imGarten ihrer Residenz von zwei Leibwächternermordet wurde, ist mit einer von Soldatenflankierten Gedenktafel markiert.

±Öffnungszeiten: täglich außer Mo 9.30–16.45 Uhr. ±Metrostation: Racecourse.

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39Praktische TippsÜbersichtsplan S. 16, Ausschnitt S. 32

National Gallery of Modern Art

Dieses beim Jaipur House südöstlich des IndiaGate gelegene Mu seum beherbergt die um-fangreichste Sammlung moderner Kunst inIndien. Neben den verschiedenen Malschulenseit dem 19. Jh. findet sich im sehr schönenGarten auch eine große Skulpturensammlung.Eine der überraschendsten Entdeckungen bil-den die Gemälde des weltberühmten bengali-schen Dichters und Nobelpreisträgers Rabin-dranath Tagore. Im neuen Flügel werden erst-klassige Werke moderner indischer Malerausgestellt.

±Öffnungszeiten: tgl. außer Mo 10–17 Uhr, Eintritt150 Rs, Foto/Video nicht erlaubt, Tel. 23382835, ngmaindia.gov.in. ±Metrostation: Khan Market.

Praktische Tipps

AnkunftIndira-Gandhi-Flughafen

Meist schon im Flugzeug wird dem Reisenden vom Bord-personal eine Embarkation Card ausgehändigt, auf derdie persönlichen Daten einzutragen sind. Bei einigen Air-lines geschieht dies nicht. In dem Fall ist das dort auslie-gende Formular nach dem Aussteigen vor der Passkon-trolle an Metallpulten auszufüllen. Bei dem Punkt „Adressin India“ sollte man das erste Hotel in Delhi angeben. Hatman noch keines reserviert, empfiehlt es sich einfach denNamen eines First-Class-Hotels in Delhi einzutragen – dasmacht sich immer gut und erspart späteres Nachfragen. Dieser Formularteil wird bei der Passkontrolle einbe-halten. Im unteren Abschnitt des Formulars wird die Ge-päckmenge abgefragt. Dieser Abschnitt der Erklärung isterst nach dem Einsammeln des Gepäcks und vor dem Ver-lassen der Abfertigungshalle bei einem dafür zuständigenBeamten abzu geben. (Dieses wie auch das Abgeben desverbliebenen Teils der Boarding Card bei einem Beamtenist jedoch nicht immer erfor derlich.) Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Dass dieRegel auch auf Indien zutrifft, erfährt der Neuankömm-ling gleich bei der Passkontrolle, wenn er sich ans hin-tere Ende einer langen Schlange von Wartenden einreihtund selten weniger als eine halbe Stunde warten muss,ehe er an einem der vielen Schalter angelangt ist. Wem es gelingt, zu den ersten am Schalter zu gehören,der hat neben der schnelleren Passkontrolle danach denzusätzlichen Vorteil, sein Geld ohne langes Anstehen bei einem der drei nebeneinander gelegenen Bankschalterin der Abfertigungshalle wechseln zu können. Alle sind24 Std. geöffnet und die Kurse sind nur geringfügigschlechter als in der Stadt (die State Bank of India ver-langt im Gegensatz zu Thomas Cook, das zudem schlech-tere Raten hat, keine Kommission). Allerdings sollte mansein Wechselgeld nachzählen, da es leider allzu oft vor-kommt, dass die Angestellten die Unerfahrenheit undÜbermüdung der Touristen auszunutzen versuchen! Die Kofferbänder sind oft überfüllt, sodass es häufignicht einfach ist, sein Gepäckstück zu finden, besonders,wenn mehrere Maschinen innerhalb kurzer Zeit gelandetsind, was nachts häufig vorkommt. Da die Bediens teten

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Vorsicht vor Nepp im Taxi!

Viele Touristen machen gleich zu Beginn ihrer In-dienreise eine äußerst unangenehme Erfahrung mitDelhis Taxifahrern. Vor allem bei Ankunft in derNacht versuchen manche Fahrer, die Übermüdungund Unerfahrenheit der Neuan kömmlinge auszu-nutzen. Unter dem Vorwand, das angegebene Hotelsei geschlossen, ausgebucht, abgebrannt oder der-zeit nicht anzufahren, da Unruhen in der Stadtherrschten etc., wird man zu teuren und weit au-ßerhalb gelegenen Hotels chauffiert, von denendie Fahrer Kommission erhalten. Man sollte deshalbnur die Prepaid-Taxis benutzen und, falls man wäh-rend der Fahrt nochmals zu einer anderen Hotel-wahl überredet werden sollte, ausdrücklich da raufhinweisen, dass man zum Hotel seiner Wahl gefah-ren werden will und ansonsten die Fahrt nicht be-zahlt bzw. den Prepaid-Gutschein nicht aushändigt.

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40 Praktische Tipps

oft jene Gepäckstücke, die beim ersten Umlauf von ihrenBesitzern nicht eingesammelt wurden, neben das Lauf-band stellen, sollte man auch dort auf die Suche gehen. Nach Verlassen der Abfertigungshalle gelangt man indie Ankunftshalle, wo ein Informationsschalter desTouristenbüros untergebracht ist. Leider ist es auch hierkeine Seltenheit, dass die Bediensteten Hotels fälschli-cherweise als ausgebucht angeben, nur um Unterkünftezu vermitteln, von denen sie eine Kommission kassieren.So macht es Sinn, das Wunschhotel schon vorher zu kennen.

Fahrt in die InnenstadtIn der Ankunftshalle sollte man sich nicht aus der Ruhebringen lassen, sondern sich zu den Prepaid-Schalternvon Delhi Traffic Police begeben (auf der rechten Seite derAnkunftshalle ). Dort werden die günstigsten Tarife fürdie Prepaid- Taxis (im Voraus zu zahlen) angeboten unddie Sache geht (meist) ohne Nepp über die Bühne. EineFahrt mit dem Taxi zum Connaught Place oder Pahar Ganjkostet etwa 350 Rs, nachts zwischen 23 und 5 Uhr 25 %mehr. Auf dem im Voraus bezahlten Gutschein sollte dieNummer des Taxis bzw. die Parkbuchtnummer, wennauch oft schlecht leserlich, vermerkt sein. Mit diesemgeht man zu den Taxis vor der Ankunftshalle und zeigtden Zettel vor. Man sollte den Gutschein außer zum Vor-zeigen an der Kontrollstelle beim Verlassen des Flugha-fens nicht vor dem Erreichen des Fahrtziels aus der Handgeben, sonst kann es passieren, dass man nicht bis zumgewünschten Ziel gefahren wird, da der Fahrer mit demSchein das Geld ja indirekt schon kassiert hat. Wer komfortabler ins Zentrum fahren möchte, kannvor dem Ankunftsterminal des internationalen wie auchdes nationalen Flughafenteils eines der klimatisiertenund saubereren Taxis von MegaCabs (Tel. 41414141) be-steigen, die mit etwa 700 Rs jedoch auch teurer sind. Hat man seinen Abholservice vom Flughafen schon mitdem jeweiligen Hotel oder einem Reisebüro arrangiert,warten die Fahrer mit dem Namensschild des Abzuholen-den in der Ankunftshalle. Manchmal ist dem Fahrer derZutritt aber nicht gestattet, dann ist er meist außerhalbder Halle zwischen den Gates 4 und 6 zu finden. Im Abho-lungsfall kommt häufig noch der Preis für das Parkticket(140 Rs) und die Zugangsgebühr zum Flughafen für denFahrer (80 Rs) zum Fahrpreis hinzu. Zwischen Flughafen und Inter State Bus Terminus(ISBT) beim Kashmiri Gate verkehren in etwa 40-mi nü -tigem Abstand klimatisierte Busse von DTC (Delhi Trans-

port Corporation, 75 Rs). Sie halten beim Ausgang des in-ternationalen Ankunfts-Terminals 3. Auf ihrer Route insZentrum passieren sie Ashoka Road, Parliament Street,Connaught Place, die Ostseite der New Delhi Railway Sta-tion, das Rote Fort und Kashmiri Gate. Weitere Linien ver-kehren nach Vasant Kunj, Vasant Vihar und Saket im Sü-den Delhis. Auch zwischen Terminal 3 und 1 verkehrenBusse. Die neue Metrolinie (s.u.) vom internationalen Flug-hafen zur New Delhi Railway Station ist nicht überlas-tet, operiert derzeit aber nicht nachts, sodass viele Nacht -ankömmlinge oder -abflieger Bus oder Taxi nehmen müs-sen. Sie fährt ca. alle 15 Minuten und kostet 80 Rs – derbe quemste und schnellste (ca. 40 Min.) Weg, ins Stadt-zentrum zu ge langen.

Information±Vorwahl: 011

Alle im Folgenden aufgeführten Touristenämter sind,wenn überhaupt, nur sehr bedingt zu empfehlen. DieMiene der meist recht mürrisch dreinschauenden Be -diens teten scheint sich nur aufzuhellen, wenn sie meinen,dem unwissenden Neuankömmling eine viel zu teureRundfahrt per Mietwagen oder ein Hotel vermitteln zukönnen – selbstverständlich sind sie daran finanziell be-teiligt. Wir haben diverse Klagen von Lesern erhalten, dieübervorteilt wurden. Dementsprechend sollte man dieseÄmter nur aufsuchen, wenn man genau weiß, was manwill und wieviel es in etwa kosten darf – den kos tenlosenStadtplan gibt es auch woanders ...±Das Büro von India Tourism (88 Janpath, Tel.23320005/8, www.incredibleindia.org) ist Mo–Fr von 9bis 18 Uhr und Sa von 9 bis 14 Uhr ge öffnet. Filialen fin-den sich am nationalen (Tel. 25675296) und internationa-len Flughafen (Tel. 25691 171, 24 Std. geöffnet).±Delhi Tourism (DTTDC) ist am Verkauf der Stadtrund-fahrten interessiert und weniger ein Informationsbüro.Das Hauptbüro befindet sich an der Baba Kharak SinghMarg um den Emporium Complex (Tel. 23363607, delhitourism.nic.in, tgl. 7–21 Uhr), dort ist auch das CentralReservation Office für die Rundfahrten. Zusätzlich gibt esFilialen am Nizamuddin-Bahnhof und am Indira-Gandhi-Flughafen (Tel. 25675609, 8–21 Uhr). Vorsicht: Leider geben sich auch viele Reisebüros, et-wa durch ihre Namensgebung (wie Tourist Information

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o.Ä.), den Anschein, offizielle Informationsstellen zu sein.So wird man gelegentlich auf der Straße von meist jungenMännern angesprochen, die den unerfahrenen Touristenin eines der vermeintlichen Informationsbüros lockenwollen. Jedoch verdienen nur die oben genannten diesesPrädikat, bei den anderen handelt es sich um privateReisebüros. Auch die häufig an den Scheiben der Reise-büros zu lesende Bezeichnung „Recognized by Govern-ment of India“ oder Ähnliches hat keinerlei Bedeutung.

Touristenämter der Bundesstaaten

Die einzelnen Bundesstaaten Indiens besitzen in Delhi ei-gene Touristenbüros, die meis ten rechts und links nebendem Eingang des Janpath Hotel etwas südlich vom Con-naught Place. Das Büro von Haryana Tourism findet sichim Chanderlok Bldg. am Janpath (Tel. 23324910, Erdge-schoss, hinterer Gebäudeteil). Mehere weitere Büros inder Umgebung sind private Reisebüros. Das Büro für Pun-jab, Jammu & Kashmir findet sich weiter südlich an derCopernicus Marg (B-Block, Business Centre, Punjab Bha-wan, Tel. (0)9711318544, Metrostation Mandi House).

StadtverkehrAufgrund des sich seit Jahren abzeichnenden Verkehrskol-lapses in Delhi wurden in den letzten Jahren einige ein-schneidende Veränderungen vorgenommen, die das Cha-os organisieren sollen. So ist die neue Metro bereits inallen wichtigen Abschnitten in Betrieb. Zudem werden al-lerorten neue Stra ßen und vor allem sogenannte fly -overs errichtet, die die neuralgischen Punkte in De lhisständig dichter werdendem Verkehr überbrü cken, was dieFahrzeiten bereits in vielen Fällen reduziert hat. Dies giltauch für die Stre cke zu den Flughäfen.

Immer häufiger sieht man Verkehrsampeln an an-sonsten kaum zu überquerenden Stra ßen, etwa dem äu-ßeren Ring des Con naught Place. Außerdem wurden allemotorbetriebenen öffentlichen Verkehrsmittel De lhis, al-so Busse, Taxis und Rikshas, in den vergangenen Jahrenauf Staatskosten von Benzin- bzw Dieselbetrieb auf Gas-betrieb umgestellt (erkennbar bei Taxis am grünen Strei-fen bzw. Grünbemalung bei Rikshas, die früher schwarz-gelb waren, die weißen Touristen taxis fahren meist nochmit Diesel/Benzin). Dies hat einmal wegen des geringe-ren Literpreises für Gas die Preise stabil gehalten oder re-duziert und zudem die Luftqualität Delhis merklich ver-bessert.

Metro

Seit 2010 ist in Delhi eine Metro in Betrieb, deren Stre-ckennetz noch weiter ausgebaut wird. Vorteil dieses fürdie kurz vor dem Verkehrsinfarkt stehende Metropoledringend notwendigen Verkehrsmittels ist natürlich ne-ben dem geringen und festgesetzten Fahrpreis auchdie Unabhängigkeit von den meist überfüllten Straßenund der hervorragende Zustand, was sie zu einer sinn-vollen Alternative zu anderen öffentlichen Verkehrsmit-teln macht. Aufgrund der verschärften Sicherheitsbe-stimmungen werden Metro-Benutzer an allen Zugangs-bahnhöfen beim Betreten kontrolliert, d.h. es werden dieTaschen durchleuchtet und man muss einen Metalldetek-tor passieren. Zwei Waggons jedes Zuges sind für Frauenreserviert, erkennbar an der rosa Markierung auf denBahnsteigen. Touristisch wichtig sind derzeit einige Li nien vom Con-naught Place (Rajiv Chowk) Richtung Norden (Linie 2),wobei auch Old Delhi (Bahnhöfe Chaw ri Bazaar undChandni Chowk), die Old Delhi Railway Station sowie derInter State Bus Terminus (Station Kashmiri Gate) gekreuztwerden. Auch am östlichen Zugang zur New Delhi RailwayStation (Sta tion New Delhi) befindet sich ein Metro-Bahnhof, von dem auch die Linie zum Flughafen startet.Dieselbe Linie verläuft Richtung Süden bis zum Rajpath(Station Central Secretariat). Richtung Südosten verläuftdie Linie 3 etwa zum Bahnhof Pragati Maidan nahe demPurana Qila, Bahnhof Mandi House nördlich des India Gate und RK Ash ram Marg an der Panchkuian Rd. an derWestseite von Pahar Ganj. Zur Recherchezeit wurde an ei-nem weiteren Teilstück der Linie 5 von Central Secretariatüber Janpath und Mandi House (bis dorthin bereits fertig-

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Im wöchentlich erscheinenden Delhi diary (15 Rs)findet sich neben einem umfangreichen Adressen-teil auch ein sehr interessanter Veranstaltungska-lender mit allen wichtigen Ereignissen im BereichKunst und Kultur. Das Heft ist, wie auch der etwasaufwendigere, monatlich erscheinende Delhi CityGuide (20 Rs), an vielen Kios ken erhältlich.

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gestellt) nach Norden über Jama Masjid bis Kashmiri Gategebaut. Auch dieser neue Teilabschnitt wird eine für Tou-risten nützliche Linie sein. Besonders zu den Hauptverkehrszeiten zwischen 8 und10 sowie 17 und 18 Uhr sind die meisten Metrolinien soüberlastet, dass man sardinenmäßig eingequetscht ist.Mindestens dann sollte man auf Gepäck verzichten. Der Fahrpreis beträgt zwischen 8 und 40 Rs, je nachLänge der Fahrtstrecke, für die meisten touristisch inte-ressanten Ziele sind es nicht mehr als 14 Rs. Die Metro be-ginnt ihren Dienst um 6 Uhr morgens, die letzten Zügefahren, je nach Linie, zwischen 22 und 23 Uhr. Ein- bzwDrei-Tages-Tourist-Cards kos ten 150 bzw. 300 Rs (plus50 Rs Pfand, die bei Rückgabe zurückgezahlt werden). Die Express-Metrolinie zwischen New De lhi RailwayStation und internationalem Flughafen ist die billigste (80Rs) und schnellste (knapp 40 Minuten Fahrtzeit, da keineweiteren Zwischenstopps) Verbindung zwischen Flugha-fen und Innenstadt. Die Linie verkehrt zwischen 5 und 1Uhr etwa im 15-Minuten-Takt. Informationen zum letztenStand der Dinge gibt’s unter www.delhimetro rail.comund telefonisch: 23417910, 155370.

Bus

Als eine der wenigen Städte Indiens verfügt Delhi überein gut ausgebautes Stadtbussystem. Für einige Rupien(zwischen 15 und 25 Rs) erreicht man die meisten Ziele.Mit dem Airport Express Bus kostet es 75 Rs zum Flugha-fen. Die roten, klimatisierten Busse sind recht komfor-tabel. Jedoch muss man für die Ersparnis von einigen Ru-pien besonders zur Hauptverkehrszeit in den meist über-füllten Bussen mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Zu-dem ist man selbstverständlich beliebtes Beuteobjekt fürdie in Delhi recht aktiven Taschendiebe. Für jene, die sichdavon nicht abschrecken lassen, hier einige nützlicheBusrouten:

±Connaught Place nach: Qutb Minar (505), Rotes Fort(29, 77, 104), Chanakyapuri, der Botschaftsenklave (620,604, 632), Bahnhof Hazrat Nizamuddin (454, 966).±New Delhi Railway Station nach: Rotem Fort (51,760), Connaught Place (10, 110).±Old Delhi Railway Station nach: Qutb Minar (502),Connaught Place (29, 77).± ISBT-Busbahnhof nach: Qutb Minar (503, 533), Con-naught Place (104, 139, 272).

±Janpath nach: Qutb Minar (505).±Zwischen Flughafen und Connaught Place verkehrenFlughafenbusse (s.o.: „Fahrt in die Innenstadt“ und un-ten: „Weiterreise“).

Autoriksha und Taxi

Der Neuankömmling kann gleich in Delhi die für ganz In-dien so charakteristische Weigerung der Riksha- und Ta-xifahrer studieren, den Taxameter einzuschalten. Mankann natürlich beharrlich darauf bestehen, doch meisthilft das auch nichts, d.h. der Preis ist Verhandlungssache,außer man befindet sich an einem der wenigen Prepaid-Schalter, wo Fixpreise das Feilschen unnötig machen. FürAutorikshas befindet sich ein solcher auf der Südseitedes Connaught Place (bei Zugang 2 zum Palika Bazaar),nahe der Abzweigung zur Sansad Marg und vor der NewDelhi Railway Station (rund um die Uhr ge öffnet). EinigePreise vom Prepaid Counter am Connaught Place: vondort zum Roten Fort, zur Old Delhi Railway Station, nachKarol Bagh und Humayuns Mausoleum mit der Autorikshaca. 70 Rs, zum Bahai Tempel 120 Rs, nach Hauz Khas100 Rs, zu Safdarjang’s Mausoleum 85 Rs, zum NationalMuseum, Purana Qila 70 Rs, zum Roten Fort 60 Rs, zurNew Delhi Railway Sta tion und nach Pahar Ganj 40 Rs. Als Richtschnur: Mit dem Taxi kostet es jeweils etwadas Doppelte. Zwischen 23 und 5 Uhr sind nochmal 25 %aufzuschlagen. Da die Tarife alle paar Monate den allge-meinen Preissteigerungen angeglichen werden, sollteman sich über den neuesten Stand im bereits erwähnten„Delhi City Guide“ erkundigen, wo die Preistabelle abge-druckt ist. Ein Prepaid-Schalter für Taxis befindet sichz.B. im nördlichen Bereich des großen Vorplatzes der NewDelhi Railway Station. Dieser kann natürlich auch von je-nen benutzt werden, die etwa in Pahar Ganj eine Unter-kunft nehmen. Gleich in Delhi sollte man es sich zur Regel machen,was für ganz Indien gilt: vor Fahrtantritt sicherzugehen,dass der Fahrer auch wirklich das Fahrtziel verstandenhat. Oft fahren sie einfach los, ohne richtig hingehört zuhaben, was am Ende viel Zeit, Geld und Nerven kostet. Mehrere per Telefon bestellbare Taxiunternehmenbieten ihre Dienste für meist 20 Rs pro Kilometer an: Me-gaCabs (Tel. 41414141, www.megacabs.in), Quick Cabs(Tel. 45333333, www.quickcabs.in), Easy Cabs (Tel.43434343, www.easycabs.in), Meru Cabs (Tel. 44224422). Bei ihnen ist handeln nicht notwendig, da sie mit

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