Hans Blüher Secessio Judaica 1922

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    INHALT

    I.OESCHICHTE UNO WJRTSCHAFTII. OER JUOISCHE IRRTUMIII. OER ANTISEMITISCHE IRRTUM

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    M OT T IThe s e u s gedachie Aihen noch mehr zu fordern. Ervereinigie das Volk auf Grund allgemeiner Gleich-heit, und der Ruf: .Kommt her zu rnir, aIle Volker"stammi von ihm. Theseus solI demit eine allgemeineVolksversammlung einberufen haben. Indessen es ent-ging ihm nicht, daB eine reine Demokraiie ein ungeord-netes Gemisch einer unterschiedslos durcheinander ge-wiirfelten Menge werden rniisse. Daher schuf er dieSonderung des Volkes in den Adel, die Beuem und dieArbeiter. Die Adeligen sollten sich nach seiner Anord-nung der Erkenninis des Gottlichen widmen, die Staats-beamien aus ihrer Mitte stellen, die Lehrer der Gesetze,die Erklerer qotflichen und irdischen Rechtes sein. Inallen andern Dingen gab Theseus den Biirgern gleicheRechte, denn alle Klassen hatten Vorziige, die fiir sie insGewicht fielen: der Adel sein Ansehen, die Bauern dieNolwendiqkeit ihrer Exisienz, die Arbeiter ihre Menge.

    P Iuta r c h, Thes. 25. Izitiert nach Aristoielesl.*Denn die Neuordnung der Verhaltnisse haite ihren

    beiderseitigen Erwariungen nicht enlsprochen. Des Yolkhatte auf eine allgemeine Giiterteilung gerechnet, wah-rend die Adligen vorausgeseizt hatten, Solon werde

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    die alte Ordnung der Dinge belassen oder doch nurunwesentlich abandern. Solon war aber beiden Pm'~ieien entgegengeireten, und obwohl er die Moqlichkeithatte, sich nach Belieben auf die eine oder die anderezu sliitzen und auf diese Weise zur AHeinherrschaft zugelangen, zog er es doch vor, sein Vaterland zu rettenund ihm die beslmoqlichen Gesetze zu geben; dadurchenifremdete er sich freilich beide Parteien.

    A r .j s tot e I e s, Verfassung von Athen, Kap. 11.

    *1mdritten Jahre danach, unter dem Archon Nikornedes,wurden die Bergwerke von Maroneia entdeckt: und ausihrem Betriebe ergab sich fiir den Staat eine Mehrein-nahme von hundert Talenten. Ais nun einige beantraqtcn.diese Summe unler das Yolk zu verieilen, da tratThe m is t 0k I e s diesem Ansinnen entgegen. Ohnesich iiber den Zweck zu aufsern, fiir den er das Geld ver-wenden wollte, schlug er nur vor, den hundert reichstenAthenern iedern ie ein Talent zu leihen: Iende durch 'diesedes Geld eine angemessene Verwendung, so sollte derStaat diese Ausgabe auf sich nehmen; wenn nichl, sosollte die Summe von den Schuldnern wieder einqe-frieben werden. Er drang dam it durch, und von demGelde, das er so zur Verfiigung erhielt, liefs er hunderiDreidecker beuen. leder von den hunderiEntleihernhaute einen; und mit diesen Schiffen. wurde im Per ser-kriege die Seeschlacht bel Salamis geschlagen.

    A r i s tot e I e s, Verfassung von Arhen; Kap, 22.

    * "8

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    Wahrend nun bis dahin das allmahliche Ersiarken desSiaaiswesens mit dem Aufbliihen der Dernokratie Handin Hand gegangen war, gelangte nach dem Einfalle derPerser der Areopag wieder zur Machi und regierte dieStadt. Er war zu der fiihrenden SteHung nicht auf Grundeines ausdriicklichen Beschlusses gekommen, sonderndadurch, daB er es gewesen war, der die Seeschlacht beiSalamis veranlagt hatle.

    A r i s t 0 t e Ie s, Verfassung von Athen, Kap. 23.*Er hielt die Menge in Freiheit darnieder.

    T h u k y did e s iiber Perikles.

    l)

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    I. TElLGESCHICHTE

    UND WIRTSCHAfT

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    J e ~ u d a p a i e i - des heiBi: luda ist offenbar und kannmcht mehr verkannt werden. Und es ist in einerWeise offenbar, die weder den [uden noch den Anti-semiten alien Schlages lieb isl, Diese griffen in dieEmpirie und bewiesen an fallen, daB der Jude schlechtsei; aber Zahl und Art der Geqenfalle schlugen dieseunradikalen Geister zu Boden. Auf diesem Wege wirdluda nicht offenbar. Dies geschiehi nur, wenn man desSchicksal der Rasse luda zum Makstab nimmt. Dannaber offenbart es sich volliq und mit ihm alle Vorqanqe,in die luda verstrickt isl.

    2 .Die Geschichte eine Volkes isi desselbe wie seinGeschick. Geschichie ist also slets mit dem Schick-sal verbunden, und zwer mit dem besonderen einesVolkes. Also ist Geschichte niemals besfimrnbar durchKrafte, die allen Menschen gemeinsam sind und die manausrechnen kann; z. B. dutch okonomische Krafte. Ge-schichte laBt sich so wenig aus der Wirtschaft ableitenwie das Denken eus dem Gehirn. Die Geschichte einesVolkes ist verwandi mil dem Mvlhos (was der groBeHerodol so gul versfanden hail und wachst aus ihm her-aus, wie beim einzelnen Menschen der Lebenslauf eusdem Tmum. So wie der Tmum rnitarbeitet am Ablaufdes Lebens, so arbeitet der Mvthos dauernd an derGeschichte eines Volkes. Daher kann man, bei scharfen

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    Augen; schon in der Gegenwart wissen, wer einmelgeschichtliche Person sein wird und wer nicht, Es sindimrner die, deren Gestalt sich in einen Mvthos hinein-weben laBt. Beispiel: Hindenburg hat qechichtliche Dis-position - Walter Rathenau nicht. Des hat nichis mitdem Yerdienst zu tun. Es kann sein, daB Rathenau demdeuischen Yolke mehr niitzt als Hindenburg; aber er istniemals geschichtliche Person. Yerdienst entscheidetnicht. Die Geschichie arbeitet mit denselben Mitteln,deren sich alle groBen Vorqanqe bedienen - wie Re-ligion, Eihik, Kunst -:. es ist immer nur die Gnade, nichtdie Bemiihung. Nur wer mit dem Schicksal seines Volkesnaturunmittelbar verbunden ist, hat Aussichi, qeschicht-Iiche Person zu werden: und unter den Aussichtsvollenwaltet noch einrnal des Gesetz der Gnadenwahl.

    3.Was ist demnach ein Staatsmann? Der die Ge-schichte der Zukunft eines Volkes zu rneisternverstehi, das heiBt die Polirik. Und das kann nur, wermit dem Kerngehalt seines Volkes unmittelbar verbunden.ist, Des heufiqe Deutschland hat keinen einzigen Staats-mann, weil aile dem Irrtum unterIiegen, daB die Staats-kunst sich eus der Wirtschaft herleile. Die Geschichtehat des Primat in der Politik und die Wirfschaft gehorcht.inrern Druck.

    Gegensiand der Steetskunsr ist stets das Reich undniernals das Yolk. Kein Yolk hat eine Geschichte, solangees kein Reich hat. Die Makedonen vor Philipp hatten.keine Geschichte. Esthen, Letten, Kuren und andere- : 1 4

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    Randvolker haben noch heute keine Geschichre, sondernleben anekdotisch. Nur Reiche, d. h. Staaten, sind qe-schichisfahiq und nur sie sind Gegenstand der Politik.Daher geht es immer urn des Deutsche Reich und nichturn das deutsche Yolk. Das Reich hat das Primal vordem Yolk.

    4.

    Der Boden, auf dem die Deutschen wohnen, ist heute

    . der Karnpfplatz dreier geschichUicher Machte, diesich urn seinen Besitz sfreiten. Das sind: das romischeImperium der katholischen Kirche, das Judentum und desDeutsche Reich deutscher Nation. Des ludeniurn ist diealteste geschichtliche Macht, das Deutsche Reich dieiiinqste: es ist nur ein reichliches lahrtausend "aU". Diepolitische Machi des ludenlums und der romischen Kircheist darauf beqriindet, daB ihnen heimliche Mittel zur Yer-fiiqunq stehen, die den Menschen vom Uniergrunde herzu treffen verrnoqen und ihn nach Ad eines Bannes un-fahig zum Widersiande machen. Das Deutsche Reichenthalt soIche Mechte nicht; seine Entfaltung beruht aufanderen Kraften der geschichtlichen Idee. Es ist die ein-ziqe irdische Machi, in deren politischer Geschichte dieTreue als Motiv wen i g s i ens v 0 r k 0m m t. Das hatvieI zu besagen. - Daher gibt es fur den Deulschen nureinen einzigen Srandpunki: den im Dienste des Reiches.[edes geschichtlich gewordene Reich - auch das Bis-marckische - ist ein miklunqener Abdruck der reinenIdee~ Der Dienst gilt sleis der Idee. *) Man kann nicht

    *j Vgl. hierzu: bliiher. Deutsches Reich, ludentum und Sozialismus.Kampmann & Schnabel, Prien, Obb.

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    zugleich jude sem und Deutscher, man kann nicht zu-gleich Romer sein und Deutscher. Die deutsche Ideehebt sich unverwischbar von den beiden anderen ab, undder Deutsche hat keine Wahl.

    Es gibt befreundefe Ideen der Geschichte: so ist dasDeutschtum befreundet mit der Idee Hellas und befreun-det mit dem Christentum, so wie es befreundei war mitder italienischen Renaissance. Es ist aber befeindet mitdem Papismus und befeindet mit dem judenium. Heute,\VO das Wort: jehuda patet! gilt, kann man nicht mehrzweierlei sein. Der Deutsche lebi fur den alleinigen undausschlieklichen Sieg des Deutschen Reiches.

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    II. TE l L

    DER JUDISCHE IRRTUM

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    1.Die luden sind das einzige Yolk, das Mirnikrv ireibt.Mimikry des Blutes, des Namens und der Gestalt.Es haben sich oft unlerdriickte Volker vor anderen ver-bergen miissen: aber das waren Geplankel der Geschichieam aUBersien Rande ihr es empirischen Ablaufes. EinYolk schlug das andere, und morgen konnte das ge-schlagene Sieger sein, \Venn aber der Jude Mimikrytreibt, so verbirgt er s e i neg a n z e Sub s tan z,und zwar auch dann, wenn niemand ihm etwas zu Leidetut. Die iiidische Mimikry ist im Schicksal der Resseverankert, das heiBt in der Idee lude. Sie liegt eineAbmessung tiefer in der Geschichie, mit andern Woden:in der rei n e n H i si 0r i e.

    E x per i men t. Man rufe einen luden an, wahrender gIaubi, im Schulze seiner Mimikry zu siehen: und dasErschrecken wird ein ganz anderes sein, als wenn manandere Volkerscheften amuft und .Lettel" oder "Pole!"oder "Esihel" sagi. [ene drei erschrecken nur, wei I siegerade heute Iiirchten miissen, mishendelt zu werden.Der Jude wird durch den Amuf an etwas ganz anderes-gemahni.

    2.Die luden sind das auserwahlte Yolk, daran ist keinZweifel. \Vozu aber waren sie auserwahlt? furdie Geburi Christi. Nur urn dieses einen Menschen willen,der ein rassereiner Jude war, mukte die Idee luda in die

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    Erscheinung ireien. Diese Gebud hai die Subsianz desYolkes Ides damals noch Yolk war und heuie nur nochRasse istJ so erschiiltert, dat sie erkrankie, ohne aberzu Grunde zu gehen. Daher ist jeder Jude in der Sub-stanz krank: was bei keinem andern Yolke vorkommt.Ein Yolk, das infekluos verseucht ist, kranki immer nuran den einzelnen Individuen und erbt von dies en aufdiese die Krankheii fort. Ein Yolk aber, des in der Sub-stanz krank ist, ist im Schicksal krank. So sind die ludenzugleich ein auserwehltes und ein geschlagenes Yolk.?Aber sie sind nichi von andern Volkern geschlagen. Sie

    haben Chrisius geboren, und sie haben den Menschen,urn dessentwillen sie aniraien, geiotei. Diese Schuld lattsie nicht mehr los. Christus ist der geschicMliche Zwangs-gedanke des [udentums. Sie denken immer an . ihn mitienem Schuldgefiihl der rein en Hisiorie, die den Ein-zelnen unschuldig erhalt. Darum ist kein Jude qliicklich,sondern aile, ohne Ausnahme, sind gebrochen. Aber esist nicht iener Bruch, den auch der geniale Mensch haiund den er durch das Werk zur Heilung bringi: derSchicksalsbruch des luden isi unheilbar und dort, wo derJude in die Geschichie anderer Volker eingreift, wirki erimmer rein desiruktiv.Dies ist der Sinn der iiidischen Mimikrv, und deriiidische lrrlum isr: zu meinen, dat sie gelingen wird.

    3.E s gehori zu den reinen hisiorischen Ereignissen desludenturns, dat es sua sp0n i e aus sich herauseine Gesinnung zeugie, die die Subsianzmimikry der Idee20

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    luda in der Wurzel aufhebt: den Zionismus. Die Zio-nislen sind ein besonderer Volksstamm unter den judenso wie friiher die Leviten, Sie tun das Schrecklichste,was einem juden heute begegnen kann: sie rufen laut denNamen "jude!" aus und sagen dazu "ich bin". Sie sinddie groBten Peinlichkeitserreger, die das judentum ie hateriragen miissen. Und doch werden sie siegen, denn dieLage der Restiuden wird im Laufe der jahrzehnie immerunertraqlicher werden.

    4.EssPielt sich noch ein anderes reines geschichtlichesEreignis ab: die Ablosunq der juden von den Gast-volkern, genannt sec e s s i0 j u d a i c a. Die luden habenversucht, sich auf Deutschland aufzupfropfen, so daBman die Verwachsungsstelle nicht mehr siehl, Sie liebendie deuische Rasse mit einer unqliicklichen Leidenschalt.Mag der einzelne Deutsche und der einzelne jude hie undda eine geraiene Liebe haben: diese Opiik des lndi-viduums iauscht. Die Idee juda und die Idee des Deut-schen Reiches stehen . zu einander wie ein Birnenreis,das falschlich auf einen Apfelbaum gepfropft wurde.Wir stehen heute im Zeichen der Ablosunq, und diese istein reines hislorisches Ereignis, fur das die wachsendeantisemitische Bewegung der empirische Ausdruck ist.Das Gleichnis geht weiter: hat das Birnenreis sich abge-lost, so wachst der Apfelsiamm weiler, gemaB dem eige-nen Gesetz: das Birnenreis aber mUBsehen, ob es Wurzelschlagen kann, sonst mUBes verderben. Der Zionisrnusist die Erde fur juda. Er bringt die neue Geschichle, dasheigt das neue Reich. Der Zionimus enthalt viel Vorbild.

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    Er nimmt die zuriickflutenden Tschandalernassen des. ent-larvten [udentums auf.

    5.Die sec e s s i 0 j u d a i c a hat schon in friiherenlahrhunderten angeruckt. Aber die Zeit war nochnicht reif, die luden hatten ihre Aufgabe noch nicht erfiilll,darum schlief es wieder ein. Heinrich Oldenburg schrieban Spinoza am 8. Dezember 1665: "Aber, urn auf diePolitik zu kommen, so is! hier in aller Munde ein Geriichtvon der Riickkehr der mehr els zweitausend Jahre zer-streulen Israeliten in ihr Veterland. Nur wenige glaubenes hierorts, aber viele wiinschen es. Wollen Sie Ihremfreunde mitleilen, was Sie dariiber horen und was Siedavon halten. Was mich anlangt, so kann ich dieserNachricht keinen Glauben schenken, solange sie nichtvon glaubwiirdigen Lenten aus der Stadt Konstantinopelberichtet wird, die doch die Sache am meislen angeht.Ich bin begierig zu erfahren, was die Amsterdamer ludendariiber gehori haben und welch en Eindruck eine der-artige Nachricht auf sie rnachi, die, wenn sie wehr ware,doch offenbar eine allgemeine Weltkaiasfrophe im Ge-folge heben wiirde." - Spinoze, der zu den qewissen-haftesten Beantwortern von Briefen qehorle und auf jedeFrage einqinq, hat erst zehn Jahre spater den niichstenBrief an seinen gelehrten Freund geschrieben, 0h n eauf j e n e F rag e e i n z u 9 e hen.

    6.Das ganze nichtzionistische ludenium stehl im Diensleeiner destrukiiven Geschichtswirkung gegeniiberden Geslvolkern, unter denen es wohnt. Es gelingt ihm22

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    nicht immer, bis in die hislorisch ernpfindlichen Schichtendes Volkstumes einzudringen; wo es aber gelingi, da istdie ausnahmelos destrukiive Wirkung soforl nachweisbar.Des [udentum ist tief in die historisch ernpfindlicheSchichi des deulschen Volkes eingedrungen. Seine Auf-gabe ist: des Reich zu verhindern. Jeder Jude, ganzgleichgiiltig ob hoch oder niedrig, hal ieil an diesemBeruf.

    7 .

    Die Mittei, deren sich das [udenium bedient, urn dasReich zu zersloren. sind: die k 0 r r up 1 i v e 11G e dan ken 9 a n 9 e. Es sind spate, in die Ebene desRalionalen geglitiene Absenker iener verhanqnisvollenBannmethode. Was zu ander en Zeiten Zauberwode ver -mochten, des verrnoqen heule iene lvpisch iiidischenGedenkenqsnqe, die, dern Volke einqehammert undimmer wieder als Speise vorgesetzt, dieses in sememqeschichtlichen Grundinsiinkte irre machen, so daB esfa lit. "fallen" eber hei!3t, das Reich verlassen.

    8.E s gibt eine Anzahl korrupiiver Gedankenqanqe des[udeniurns. Die luden erzeugen oft grote Gelehde,die wichtiqe Entdeckungen mechen. Diese scheinen zu-erst gesamtmenschlichen Wert zu besilzen, wenn sicaber eine Reihe von lehren gelaufen sind, so bemerktman, daB zunachst skis die [uden darauf reagieren, undhieran erkennt man, daB es sich urn einen korrupiivenGedankengang des ludeniurns handelt. Sie haben sichgefunden. Beispiel einer solchen Entdeckung: die desJuden Sigmund freud. Sie ist richiiq und hat groBes

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    format: SOWle man sie aber am Phiinornen der LiebemiBt, tritt ihr korruptiver Grundcharakter (sie isl reinerMaierialisumsl unabweisbar zutage. Diese Gedanken-gange werden erst fruchtbar, wenn sie durch ein deui-sches Gehirn gehen, das imstande ist, ihrem tiickischenUrgrunde Widerstand zu leisten.

    Der wichiiqste korruplive Gedankengang des [uden-turns aber ist die s 0 z i a lis tis c h e The 0 r i e. Siehat Deutschland am iiefsten getroffen und seine Ehrevernichtet.

    9.

    5pin 0z a: "Alles dies zeigt gewiB klar, daB sowohlder f.ntschlu]; des Geisres als auch die Begierdenund Bestimmungen des Korpers von Netur einander ent-sprechen oder vielmehr e i nun d d ass e I beD i n 9sin d, welches wir, wenn es unter dem Attribut desDenkens be!rachtet und durch dieses ausqedriickt wird,Lntschlu]; (decretum) nennen, und wenn es unter demAitribui der Ausdehnung betrachtet und aus den Ge-serzen der Bewegung und Ruhe abgeleitet wird, Bestim-mung Ideterrninetio) hei13t." (Ethik III. Teil, 2. I.ehrsatz,AnmerkungJ

    Das heiBt also, daB Geist und Kerper "ein und des-selbe Ding" (una eadem que res) sind, und es gilt daherder beriihrnle zweite Lehrsatz des Ill. Teils der Ethikselbsi: .Der Kerper kann weder den Geist zum Denkennoch der Geist den Kerper zur Bewegung oder zur Ruheoder zu etwas anderem (wenn es ein solches gibtJbesrimmen."24

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    K 0m men ia r hie r z u: Wo immer Geist ist, daist auch Korner. leder Gedanke hat ein korperlichesKorrelat. Wenn gedacht wird "drei", so geschieht zu-gleich im Kerper etwas, und zwar etwas anderes, alswenn gedacht wird "vier"; auch ieder Ablauf einerNeigung geschieht, i n d e m zugleich Korperliches vor-geht. Jede Liebe ist korperlich. Die Zusiende des Kor-perlichen enisprechen den Zustanden des Geistes genau.Aber das gilt nur Iiir das Oafs des Denkens, nicht fiir desWas. Der Ursprung des Was isl autonom. Niemals kanneine korperliche Konstellation kiinstlich hergesiellt wer-den, durch die ein Gedanke, und n u r er, erzwungen wird;denn auch der Kerper ist autonom. I n d e m Geistigesgeschieht, geschiehi Korperliches, aber nicht .weil". AlsNewton zum erslen Male den Gedanken fafste: .xlas Welt-all wird durch die Kraft der Schwere zusammengehalten",war sein Kerper Iund zwar nicht nur das Gehirn) in einemgesegneten Zusiande, welcher der qenialen, d. h. zeugen--den Einmaligkeit ienes Blickes genau enisprach. SeinKerper befand sich zu iener Sekunde in einer genau sognadenhaften, unkonstruierbaren Verfassung, wie jenerschopferische Einfall gnadenhaft unkonstruierbar undeinmalig war. Wer also die grofsen Taten des Geistes.beieht, der mufs auch zugleich die grofsen KonstellationenIdeterrninationes) beiahen, aber er mu], von ihnen wissen,dafs sie nicht geschehen, wei I iene sind, sondernin d e m sie sind. Wer behauptet, er konne den Karpel':so bereiten, dafs ef solche Taten des Geisies erzeuge, derrnu]; auch den Geist seIber so bereiten konnen, dennGeist und Kerper sind - sub specie aeterni --:' "ein und

    2S

    .r

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    dasselbe Ding". Da aber der Geist autonom ist inseinem Was, bricht er aus, wo er will, und nieht, wo ervom Kerper gezwungen wird. Der Geist brieht aus imbliihenden Leibe Goelhes und irn zerrniirbten des franzvon Assisi, und wer behauprel, er konne dureh eine bes-sere Ernahrunq des Korpers den Geist verbessern und dieKultur Iordern, der ist ein Betriiger. Ernehrunq is! daskorperliche Korrelat fur des Wohlbehagen, Geist aber,der imrner schaffendes Wehen ist, hat autonome Machiund wird von der f.rnahrunq niemals erreichl.

    '10.G enau so wie der Kerper zum Geist, so verhall sichdie Wirfsehaft zur Gesehichte. Das ist kein Gleich-nis, sondern derselbe Vorgang in einer anderen Ebenegesehen. Jedes gesehichtliche Ereignis is] imrner auehein wirtschaftliches, und dies bleibt zu allen Zeilen gleieh.An den Kreuzziiqen haben die italienischen Bankiers undPfefferhiindler genau so verdient, wie die Industrie unddie Arbeiter am Weltkrieg. Die Tvr annis des Peisisrr elosIder die hornerischen Gesanqe sammeltel war nicht rnoq-lich ohne die dutch die solonische Oesetzgebung ver-errnten Grundbesilzer und Hypothekenglciubiger in Alhen.In d e m Wirtschafi gesehieht, gesehieht Geschichle:deren lnhalt aber is! autonom. Man kann ihn niemalsvom Wirfsehaftlichen her verstehen, so wenig wie denGeist vom Kerper her. Demnach kann man Geschichleauch nichl vom Wirtsehamichen her lenken, sondern nurvom Geschichtlichen. Die Wirisehaft spieli in der Ge-schichle nicht heute eine groBere Rolle und morgen einegermgere, sondern stets die gleiche, nernlich dieselbe26

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    wie der Kerper bei de~ geistigen Ak!en. Da die Ge-schichte autonom isl und nur aus der Idee eines Volkesstammt, kann es auch so etwas wie .mererialistischeGeschichiseuffessunq" nicht geben. In ihr ist nicht"einiges r ichliq", sondern alles falsch. Darum ist aucham proletarischen Sozialismus, der rnitiener Auffassungsieht und Ialll, nicht eiwa einiges richfiq, sondern allesfaisch. Er irrt im Letzten und daher ganz. Es qibt keineGelegenheitswahrheiten.

    11-\.V T er nur arbeitet, urn zu leben, is! kein Unternehmer'V V und qehort nicht der Wirtschaft an. Uniernehmerist nur, wer eiwas unternirnml. Der Gegensiand desUnternehmens ist d a 5 We r k. Von dern Augenblick, woeiner Unternehmer wird, spallet sich der wirtschaltlicheProze], in Kapital und Arbeit. Des Kapitai wird ver-trelen durch i h n (caput, der Kopf) und seine Pr oduk-Iionsmittel, die er els Eigenturn besitzi, die Albeit durchdie Arbeiter. Es qehorl also zum Wesen der Wirtschafi,diesen polaren Gegensaiz von Kapital und Arbeit insichzu hagen, so wie es zurn Wesen del' f.lektrizitat qehorl,einen positiven und einen negaiiven Pol zu haben. DieserGegensaiz kann niernals aufgehoben werden, und del'sozialisiische Grundgedanke, die unternehmende, werk-hafte Tendenz des Kapitals durch die werklose Wirksam-keil der Arbeit zu erselzen, ware dasselbe wie der: dieElcklrizilat auf einen Pol zu beschranken. Widschaftkann also nur kapitalislisch sein. Des Moliv des Ilnter-nehrners bei seinem wirtschaftlichen Tun is! nicht del'"Profit", der Mehrwerr, sondern der Wille zum Werk.

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    Der Fabrikherr steht zur Fabrik, die er schafft, genau indemselben Verhaltnis wie der Dichter zu seinem Epos.Das ist kein idealisierter Fall, sondern der wirkliche inseiner reinen Form. Ware das nicht so, dann gabe eskeine deutsche Wids.chaft. Der Beweis wird dadurcherbracht, daB der Unternehmer sich auf rei ben kannim Dienste an seinem Werk. Die Arbeiter dagegenw e r den auf 9 e r i e ben. Das ist ein ganzlich an-derer Fall. Der Profit ist nicht das Moiiv seines liandelns,sondern der Beweis fur die GeIungenheit seines Werkes.Er mUBauf ihm beslehen, und zwar auf seiner moqlich-sten GroBe. Privater Reichtum ist fur den Uniernehmerdiesel be Legitimation fur seinen Wed, wie fur den Dichterder Ruhm bei den Beslen der Nation; Er kann auf ihnnicht verzichien, wohl aber auf die Beriihmiheir, die eriiberwieqend bei den Schlechtesten hat.

    12.Wer sich aufreibt, ist gerechUertigi, wer aufgeriebenwird, bederf des Schuizes, Der "soziale Gedanke"ist nichts weiter als der des Arbeiierschuizes. Und dieNation wird in Zukunft die ersre sein, die den bestenArbeiterschuiz erfunden hat. Es kann kein Zweifeldariiber beslehen, wer diese heimliche Siegerin im Welt~kriege sein wird.

    Die Summe aller wirtschaftlichen Prozesse {die sichsiets innerhalb der polaren Spannung zwischen Kepitalund Arbeit abspielenl ist aber niemels ein geschichtlicherProzek, so weniq, wie die Summe aller physiologischenVorqanqe im Kerper einen geisiigen Prozef "ergibt".28

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    Die Wirischaft wird erst Geschichle durch den Eingriffder Schicksalsidee eines Volkes: erst des Reich mach!die Wirischaft zur Geschichte: also ein Gnadenvorstok.Beispiel fur einen geschichtIichen Moment ist der Augen-blick, in dem der Grokindustrielle Hugo Stinnes und derArbeiterfiihrer Hue gemeinsam dem Irenzosischen Mi-nisterprasidenlen in Spaa qeqeniiberstenden. Sie stan-den hier - fur einen Moment - nicht als wirischaftendePerson en, nicht als Anqehoriqe des Volkes, -sondern imNamen des Reiches, ganz qleichqiiltiq, was sie selbstdariiber dechlen. Denken komrnt meistens zu spat. Eswar nur ein Augenblick, der nicht haftete, aber er konnleeinmal haffen, denn er haUe geschichtliche Disposition.

    [eder wirischaftende Mensch kann p lot z I i c h v e r-wan del t werden in einen qeschichilichen, falls dieWahl auf ihn trifft. Fiirsten sind oft armer als mancheGro!3grundbesitzer, aber sie .haben dafiir eine legitimeWurde, die unmiltelber aus der Idee des Reiches stammt.Daher isl ihre Macht sekrosankt. Wenn Homer vomKonig Alkinoos spricht, sprichl er von der c~ov IU;1IoqA).xtvoow, d. h. von der .Jieiliqen Macht" des Alkinoos.Heilige Macht aber ist niemels wirtschaffliche Macht.

    13.Es gibt fur den wirtschefflichen Menschen eine Grenze,ienseits welcher die Vermehrung des Reichtumskeinen Reiz mehr bedeutet. Es gibt aber ein neues Reich.in des einzudringen den hochsten Ehrgeiz befriedigi: desReich der Geschichle. Hierzu aber mu!3 man dienenlernen. Nicht .xlem Volke", der "Allgemeinheii", sondern

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    dem Reich. Dieser Weg, der im Mittelalter nur iiber denGrofmrundbesiiz fiihrie, fiihrt heute vielleicht auch iiberdie lnduslrie. In der Tat sind beide dazu bestimrnt, dasReich zu regieren, und sie konnen des von dem Augen-blick an, wo ihre wirtschaftliche Macht jene legitimeWandlung auf sich nimmt. Sie handeln deswegen nichtetwa "aus idealen Grunden", sondern ihre Handlungensind nach wie vor egoistisch. Aber es kommi auf dieQualitat eines Ego an, was dieser Egoismus bedeutet.Nichl iedes Ego ist geschichilich.Die Arbeiierschaft aber isi immer etwas Zweites; sieist niemals berufen, das Reich zu regieren, sondern zuarbeiten.

    14.

    so wie es in der Naiur Oxydaiionsprozesse gibi, durchwelche der Glanz, das Gewicht und die Harle desbeireffenden Melalles plotzlich vermindert wird, aberandere, besonders niiizliche, Qualiiaten dadurcb ent-stehen, so gibi es auch Oxydaiionsprozesse in der Wiri-schaft. Das Kapital kann oxvdieren, und zwar geschiehtdas dann, wenn der Unternehmer ruhendes Leihkapitalaufnimmt und seine alleinige Verantworiung fiir das Werkzum mehr oder minder groBen Teil auf die Schultern derGeldgeber abwalzi. Dies ist die Griindung der Akfien-gesellschaft, die ein keufrnannischer Prozek ist, gegen-iiber der Griindung des Werkes, die schoplerisch war.Der urspriinqliche Alleinbesiizer wird hier zum mehr oderminder siarken Akiionar, der Schopfer zum Verwalter,die Produktion gewinni an Menge und verlieri an Tiefe,Sle wird eintoniqer, der Betrieb wechselt vorn Orqa-30

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    nischen zum Mechenischen iiber. So enistehen groBesoziale Produkiionsgebilde mit hocheniwickeltem Ver-sicherungswesen und immer mehr beamienhafter Aus-pragung, "genau wie im preukischen Siaaie" - sagenfalsche Beurteiler des Vorganges. Die f'alschheit diesesSeizes liegi darin, daB auch die groBien und am meistenausgebildeien Aktiengesellschaften skis nur okonomischeGebilde sind und niemals geschichiliche. Nicht ein ein-ziger Angesiellier der A. E. G. wird fiir die A. E. G. in denTod gehen. Aber fiir den preukischen Siaat sind Hun-dertlausende gestorben. Der actus mvsiicus der Ge-schichle hai hier eingegriffen.

    1 : . . i .Es lieqt fiir den Staat nahe, solche okonornische Ge-bilde, die eine relaiiv offene Geschaftsfiihrunq habenmiissen, s i a a t sun m iii e I bar zu machen und siedadurch in sein Schicksal, des hei!3t in seine Geschichle,einzufiigen. Diesen Vorgang nennt man heute "Sozia-Iisierung", wobei aber immer der Truggedanke unterlauft,daB der Ertrag fur "die Allgemeinheit" niitzlich gemachtwird. Nicht die Allgemeinheit ist der Nufznieker, sondernder Staai, der eine iibergeordnete Einheit ist. Wenn aberdie Sozialisierungsreife eines solchen Riesenbetriebesoffensichtlich da ist, so stellt sich fiir den Staatsmann-immer die frage quer, ob man die groBere Nutzniekunqfiir den Staat durch Sozialisierung oder durch die Er-hebung der Steuer erzielt. Diese frage karin stets nuram einzelnen Obiekt und von der angeborenen Begabungdes Staaismannes entschieden werden, ni c h tab e r

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    p r i n zip i e I I. Sozialisierung ist moqlich Ider preu-Bische Staat hat es qelenl, aber man kann nur sozia-lisieren, wenn man kein Sozialisf ist. Der Beweis -hierfurwird empirisch dadurch geliefed, daB es noch nie einemsozialisfischen Minister gelungen ist, zu sozialisieren,wohl eber einem wirklichen Staatsmann. A priori ist derBeweis dadurch erbracht, daB der Staaismann iiberhauptschlechthin mit der Geschichte seines Volkes verbundensein mUB und nur dadurchaktionsfahiq wird, wah rendieder Sozialist Okonomie und Geschichte verwechseltund daher unter allen llmsfanden srets Truqschiiisse undFehlleisfungen hervorbringen mus. Ferner kann nursozialisiert werden durch einen p l 0 t z Ii c hen U be r".f a II auf d a s A k tie n k a p ita l,*) nicht aber durchDemokratie und eihnlichen Unfug, d. h. durch Kornmis-sionsberatungen, in denen sowohl Kapitalisten als Sozia-listen sitzen, d. h. qeschichrslose Person en. Sozialisierenkann nur der Patriot. Dieser aber sozialisiert nicht, demitder Edrag des Werkes "der Allgemeinheit zuqute kommr",sondern ad meiorern patriae gloriam.

    16.

    D er iiidische Sozialismus falscht aIle Grundbegriffeder Geschichte und damit der Staatskunsi. -Es gibtkeinen einzigen polilischen Grundbegriffder sozialisfi--schen Theorie, der dieser Fzilschunq rricht unlerlaqe. Unddas kann nicht anders sein, weil sie den Staat und diePolitik aus der Wirtschaft ableitet, statt aus dem Gehelt

    ..) Geschehen durch des bodelsdiwinqhsche Aktiengesetz vom24. Merz 1844, des i m N a men des K 0 n i g 5 die private borsen-spekulation in Eisenbahn-Akiien mit einem Schlage vernichtete.32

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    der Geschichte. Sie verletzte das nationele Primat, alsechtes Denkprodukt einer Rasse, die keine Nation ist.

    Die Hauptfalschunq des iiidischen Sozialismus ist derPro let a r i e r. Er ist eine Konstruktion und keine wir-kende Geschichtsmacht. Es gibt kein .JntemationelesProletariat" als geschichtsbildenden faktor, sondern esgibt nur Arbeiter. Und zwar wirkt das in ihnen enthaltenenationale Element immer noch starker als die "inter-nationale Interessensolidaritat". Den Arbeiter als Pro-letarier anzureden, heiBt, ihm einen falschen Tiiel ver-leihen, Er Iallf, eifel wie unbegabte Menschen sind, aufdiesen Titel herein, fiihlt sich berufen - und erleidet eineKalastrophe nach der andern. Das Proletariat wird stelsaufgerieben, der Arbeiter, besonders in Deutchland, nicht.Die Proletarier gleichen ienen musikalisch begabienKindem, denen man (sage lude) einredet, sie seien Kiinsi-ler, und sie zu Violinviriuosen erziehr. Die volliqe poli-tische Ilnfahiqkeit und geschichtliche Aufgabelosigkeitdes Proletariats hat sich erwiesen. Wenn es sich auf-einander verlaBi, ist es verlessen. Das einzige, woraufder deutsche Arbeiter bauen kann, ist das DeutscheReich. Man kann nicht fruchibar schaff en, wenn man seinLeben unter einem falschen Namen verbrinql und andies en Namen glaubi. Dieser Name ist eine iiidischeZauberformel mit ruinierender Wirkung.

    Gefiilscht isi der Begriff der Arb e i t, der vorn jiidi-scherr Sozialismus als bloke Ware gedeuiei wird. (Zuersibewiesen von Oswald Spengler in "PreuBentum undSozialismus" J

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    Gefalscht ist der Begriff der Men s c h he i t. Vonihr wird gesagt, da!3 sie gemeinsame Inter essen hebe, dienur getriibt wiirden durch die wirtschaftliche Vorrnecht-stellung der besitzenden Klasse. Das .wahreInteresse"Frankreichs, so mus del' Sozialist sagen, ist der moq-lichsi gleichma!3ige Genuf der Kulturgiiter durch dasganze Yolk. Abel' des wahre Interesse frenkr eichs, wieiedes Geschichtsvolkes, ist, sein Schicksel zu erfiillen, unddas heikt, die militarische Hegemonie in Europa zu haben.Kein Franzese, der der Idee La France folgt, kenn endersgesonnen sein, Und so ist des wahre Interesse Deutsch-lands nicht der qleichrneigiqe Genu], der Kuliurqiiter,sondern: sein Schicksal zu erfullen.

    Gefalscht isi der Begriff des K r ie 9 e s; er gilt alseine okonornische Erscheinung wie aIle andern ouch undbedeuiet eine Auseinanderseizung der besiizenden Klas-sen. Man verwechseli ihn mit dem Raub. Ware dem so,dann miijden aIle besitzenden Klassen am Kriege inter-essiert sein; aber ieder Verlauf iedes Krieges zeiql, daB .einiqe Besitzende es sind, die andern nicht, und daB derAuslall im Wiirfelbecher liegi; einige werden reich,andere werden arm, Arbeiter steigen auf, Besitzendewerden Arbeiter: genau wie im Frieden. Der Krieg Isteine Leidenschaft der Idee eines Volkes, keinesweqs blo];eine Volksleidenschaft. Krieg kann man nicht abschaffen,mankann nur diesen oder ienen bis auf weileres beenden.Auf Krieg reimt sich Tod und Sieg.

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    17.

    Die ethische Foige aller Felschunqen der sozialisli-schen Theorie ist die Tatsache, daB iede Politik, dieauf ihr steht, 0h neE h r e ist. Ehre kann niemais beieinem Staalsmann els wirkende politische Macht vor-kommen, der an die wirischaftliche Moiivierung allergeschichtlichen Zustende glaubt. In der Tat kennt del'Sozialisi keine Ehre des Reiches, denn diese siammt ausdern Schicksal, Sie kommt nur vor im politischen Willender Kreise rechis vom biirgerlichen Liberalismus. Denndieser, qleichfalls ein iiidisches Produki, glaubi, daB dieGeschichte "zum Teil" durch die Okonomie verursachtwerde. Daher hat der Liberalismus auch eine Art Ge-schaftsehre fiir das Reich.

    18.Das judenrum ist der Trager und Propagator del'materialistischen Geschichisauffassung, die sich in-konsequent im Liberelismus, konsequenl im Sozialismusausspricht. Durch diese Char akterqueliteit isi es tvpischgezeiehnei. Aber, wendel man ein: wie kommt es, daBdie gra[)ien und leidenschafflichsten Attaeken gegen denprolelarischen Sozialismus von [uden stammen? GustavLandauers "Aufruf zum Sozialismus", Paul Adlers "YomGeist der Volkswirtscheft" und Martin Bubers sozialeAuffassung sind die scharfsten Antipoden der Marxi-slischen Weltfalschung. Und es sind doch luden. DieI.osunq laurel: diese Theoreme sind nicht geschiehts-fahig, sondern rein prophetisch. Sie sind nicht einrnalim Kleinen durchfiihrbar und bleiben immer Ideologie im

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    guien Sinne. Nur die meterialistische Falschunq greift indie Geschichle ein, nur der groBe Fliigel des Iudentums,der zur Destrukfion beordert isi, hat Machi iiber dieMassen.Nur ein Jude konnte eine so tiefe Falschunqfinden, daB sie vernichiend in die geschichtsempfindlicheSchicht der Volker eingreifen konnte. "Wir luden sindimrner zugleich Propheten und Zersiorer", sagie einmaleiner von ihnen. Sie sind Propheien fiir sich und Zer-storer fiir andere.

    19.Der iiidische Sozialismus hai die Aufgabe, die Volkervon der Idee ihres Volkes und von der Erkennfnisihres Schicksels abzulenken. Er ist leicht verstandlich,ieder kann ihn lernen, er befriedigt die Besitzqier desniederen Volkes und ist daher die exquisite Pohelphilo-sophie. - Gleichwie wenn ein Maler vor der Leinwandstehr, urn sein Werk zu vollenden, ein anderer aber stehtneben ihm und rechner ihm Pinselstrich fiir Pinselsirichvor, daB er die farbe nicht werde bezahlen konnen undverhungern miisse vor der Vollendung: so rechnei derSozialismus dem deutschen Volke vor, daB sein Weggebunden sei an wirischaftliche Dinge, die man v 0 r herberechnen konne. Es gi:-,t nur zweierlei: eniweder demAndern glauben, und der Maler bekommt furcht, beqinnlzu rechnen und ist verdammt. Oder sich selber- undseinern Schicksel glauben, und die Ehre ist geretiei. Mankann nicht zugleich den iiidischen und den deulschen Weggehen. ledes Yolk, das der Stimme des luden Gehorleiht, is! verIoren.36

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    20.

    Die Idee [ehuda ist nicht dasselbe wie der iiidischeGeist. Die Idee lehuda enthelt das gesamie Schick-sal und die Besiimmung des [udeniums und ieder Jude.ohne Ausnahme sieht in ihrem Bann. Der iiidische Geistaber isi der Teil der Idee lehude, der in die Geschichteder andern Volker eingreift und mit seinen tvpischenWendungen die Destrukiion betreibt. Die Idee lehudekann den iibriqen Volkern feindlich sein, aber sie brauchtes nicht. Der jiidische Geist ist es immer. Kein Judeentgeht dern Walten eines von beiden. Das hat nichts'mit seiner Gesinnung zu tun, die spat ist und an der Ober-flache liegt. Ein Jude kann leidenschaftlich Deutschlandlieben und sein Leben dafiir einsetzen, - e t tam e nJ u de e use s t. Es gibt [uden von groBer Milde desCharakters, die der sozialen Not steuern wollen und sichin die Polilik verstricken mit bestem Willen urn dasdeuische Yolk, - e t tam e n Ju d a e i sun t. Starkerals das, was sie seIber wollen im Banne ihrer vereinzeltenPersonlichkeit, ist das, was der Geschichtsdruck ihrerRasse von ihnen verlangt, ob sie wollen oder nicht.Denn die [uden sind keine bloke Rasse wie die andernVolkerscheften, die sich mehr oder minder gut ver-mischen: sie sind ein auserwahltes Yolk, in das der Geistder Geschichte gefahren ist. - Die einzeinen ludenwerben, in der Liebe ihrer Vereinzelung befangen, urndie Vollgeltung im Deuischen Reiche: es ist vergeblicheWefbung und nur ein Trug kann sie voriibergehend er-fiillen. Die juden haben starker, als es der Antisemitis-mus alten Schlages zugeben will, Mannschaften gestellt

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    zur Verteidigung Deutschlands: sie waren Iapferer, alsman ahnte, und Ihnen gebiihrt das Eiserne Kreuz. Aberes isl nicht er leubt, daB ein Jude Offizier wird. Es gibtJuden von salomonischer Gerechriqkeit undihnen gebiihrtdie volle Ehre fiir ihre Gesinnung; aber es gebiihrt sicnnichi, daB ein Jude deuischer Richter wird. Die Liebeder iiidischen Manner zu deutschen Frauen mag unen-tastbar sein, aber die Ehe zwischen Ihnen geht gegen desdeutsche Bluiqesetz. Wer eine liidin heiraret, verretdas Reich. 21.M aBvolle Siandpunkie sind heute verboten, wo aIleSchicksale kulminieren. Wer eine Iiidin freit, ver-senkt in seine Kinder zwei grOBe, uralte Schicksele, diesich nicht eriragen, und spaltet abo v u I0 ihren Cha-rakter. Wer eine Slavin freit, der riigi nur neve Tempe-ramente in die Kinder: eine gute Zucht, Aber die ludensind keine bloke Rasse, sondern ein auserwahltes undgeschlagenes Yolk. Die ludenbasiarde sind ungliicklichund wirken zerstorend. Sie such en skis den Anschlu],an diedeutsche Komponenie ihrer Erbsubstanz - waseine seltsame Sprache dieser Substanz bedeutet. Mankann nicht zweifeln, daB es vielfach gelingt, den Sieg derdeutschen Komponenie herbeizufiihren und mit ihm dieRettung. Gelingt es nichi, so durchtobl das ganze Lebenein Kampf feindlicher Schicksale: die sec e s s i 0iu d a ic a in der Subsianz. In den Enkeln der Bastardeaber springt oft in spaten Generationen ploizlich derreine ludentvpus wieder heraus und schliekt sich del'hislorischen sec e s s i 0 an. Iuda geht nicht unler im38

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    deutschen BIut, sondern es warlet auf die Stunde derRiickberufung nach Zion.

    22.M an lasse sich niemals tauschen durch den edlen[uden. Kein Mensch ist allein.E x per i men t: Man sehe sich den edien Deulschen

    mit hervorragender Begabung an und darauf seine Elternund Geschwisler. Sie werden nichl ebenso edel sein wieer, doch immerhin von guter Art. Und man sehe sich dieVerwandischaft des edien Juden an und man ist erstauntdariiber, was es die ludensubstanz kostet, solch einenzu erzeugen.

    Urn die s e rYe r wan d t s c h aft willen, die derfamilienbetonie Jude iibersterk zu Iieben pflegt, ist esgerecht, daB auch dem edien luden nicht die "Gerech-tiqkeit" des gleichen Rechies aller widerfiihrt.

    23.Weit tiber dem, was e x hom in e gesehen Edelmutund hohe Geistigkeit isl, wird die judenfrage ent-schieden durch des, was e nat u r a (s i v e De 0) ge-sehen, "reines historisches Ereignis" heiBt. Der Inhaltdieses Ereignisses lautet: Aufhebung der Mirnikrv, Ab-losunq von der deuischen Substanz und Riickzug;sec e s s i 0 j u d a i c a. Dies ist das heutige Ereignisdes ludentums mid kein anderes. Es ist das einzige. Hiergibt es keine Kauselitat, kein Weil und Warum, sondernnur ein Indem. So wenig, wie der Baum bliihr, wei 1die Sonnenstrahien auf ihn treffen, sondern weil es seinGesetz ist zu bliihen, so wenig iritt die sec e s s 10

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    j u d a i c a aus irgend einem anderen Anlafs von aUBenein, sondern allein deshalb, weiI sie zur Sehieksalsregelder Idee lehuda gehort; und von dieser ist heute einAbsehnitt fallig.

    24.Die reinen Ereignisse der Historie sind ehnlich zubegreifen wie die reinen Ereignisse der Natur-geschiehte. Sie haben beide das eine gemeinsam, daBihr AniaB niemals in der Empiric lieqr, sondern stets inWandlungen der Idee. Ein reines Ereignis der Natur-gesehichte ist heuie zu beobachten im Aussterben derTanne. Dieser Baum will heute nieht mehr leben, seineIdee ist miide. Keine Bodenveriinderuno kann diesenVorgang erkleren, denn niemaIs konnte man einsehen,warum iener Baum nieht trotzdern zu leben vermochre.Diese Ereignisse sind sponten. Wenn die Natur dieGattung der Laubfrosche heute einziehen wollte, sokonnte dies erwe dadureh gesehehen, daB des Pigmentder Haut jener Tiere nicht mehr die typisch grune farbeaufzuweisen verrnochte, sondern eine andere: die Mimikryder Laubfr osche wiirde dann erlahmen und sie fielen denStorch en zum Opfer. Darwinisten und andere Nichiken-ner der Natur wiirden sagen: der Laubfroseh stirbt aus,weiI er den Kampf urns Dasein nieht aushelten kann. Dasis! ein h y s t.e ron pro ie ron. In der Tat aber slerbendie Tiergattungen nur deshelb aus, weiI ihre Idee miidegeworden ist, das hei!3i, weil ein reines Ereignis derNaturgesehiehte ihren Tod besiegelt hat. Und sogeht esheute den luden: ihr schiilzendes Pigment versagt - ge-horsern dem Winke ihrer historischen Idee - die Mimikrv40

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    serzt aus: J e h u d a pat e i. Des drohende WeUpogrornhangt iiber ihren Heiupiern.

    25.Was ist Antisernihsmus? Wer diesen Vorgang dersec e s s i0 j u d a i c a als ein reines Ereignisder Geschichte erkennt, des keine Kausalitat hat, unddemit zugleich seine llnverrneidlichkeit: wer von sichweik, daB sein Schicksel von der sec e s s i 0 nicht be-riihrt wird, weil er narnlich nicht Jude ist, und wer dern-nach skis im Sinne dieses beiehten Ereignisses handelt:der ist Antisemit. Ein solcher Antisemitismus, der ausder Notwendigkeit der Erkenntnis folgi, ist dernnach skissin e ira e t stu d i o. Aber er ist dafiir volliqradikel und kennt keine einzige Ausnahme. Dieser Anti-sernitismus wird einmal als Erkenninis aufleuchten unddann wieder verschwinden, dafiir aber organische Selbst-verstendlichkeit des deutschen Menschen werden. DieseSelbslverstandlichkeil wird dieselbe sein wie die, mit derfriiher die [uden im Ghetto lebien. Den [uden zu hasscnund zu schmahen liegt kein Grund vor, sowie die wirk-liche Erkenntnis ihren Dienst geleistet hat. Antisemit isi,wer saqt, daB der Jude Jude ist,

    26.i\ lIe reinen Ereignisse der Geschichie, d. h. alle Vor-~ gange in der Idee eines Volkes finden ihr Wider-spiel in den Gedanken der Menschen; sie heigen dannldeenqanqe oder sekundare Ideen. Werden sie politisch,so nehmen sie eine imperativische form an. Diese is!aber nur dann geschichiswirkend, wenn sie dem rein en

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    historischen Ereignis edaquet bJeiben. Aile inadaquatenIdeen verursac-hen Verwirrung und Destruktion. Dasadequate Mittel des Antisemitismus ist die Betonung dersec- e s s i 0 j u d ei c-a, die noiiqende Aufhebung del'iiidischen Mimikrv: die Verkiindunq des J e h u d a pat e t.Es darf keinem [uden mehr erlaubt sein, von sich zusagen: .wir Deulschen": man soIl ihm steis und unletallen Ilmsfanden zu versiehen geben, daB man weiB, werer ist, Von diesem Augenblicke an lenkl man sein Han-deln von der verderblichen Bahn eb, die es VOl'Aufhebungder Mimikry beschritten. Der Jude, der richtig angeredeiist, wird an seinen eigenen Scheideweg gezwungen undhat zu beweisen, wer er ist. Er mUBdas Banner desJudentums iragen oder er geht unler.

    27.Esgibt keine .Verhetzunq" als kausalhistorischen Vor-gang. Sie gehort in die Psychologie und stammt eusden Affekten. Sie endet demnac-h auc-h in den Affektenund ragt niemaIs in die Geschichte. Wo Verheizunq"wirkt", da ist das reine hisiorische Ereignis schon vor-ausgegangen und die Volksaffekte betonen es nur. Ilb-rigens: warum nennt der Jude es ber eits .Verheizunq",wenn man zu ihm sagt: "du bist ein Jude" ... ? Welc-hesYolk ernpfindet einen Namen als Entlarvung? Warumgeschieht etwas, wenn ein Deutsc-her und ein Jude sic-hins Auge sehen und das J e h u d a pat e t anklingt?Und warum geschieht, wenn ein Deutsc-her und ein Poledasselbe tun, - nic-hts?42

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    E5 ist keine frage: der Deutsche und der Jude habeneine Schicksalsgemeinschafl Sie sind beide aus-erwehlte Volker, der Jude der Verqanqenheit, der

    Deutsche der Zukunft, und beide werden fanaiisch vonder ganzen Welt geha!3t. Aber irn Was ihres Schicksalsund im Gehalt ihrer Mission sind sie getrenni: hier seiztdie sec e s s i 0 ein. Daher gibt es nur in Deutschlandeine judenfrage, nicht aber in den andern Landern.Deutschland hat das [udenpr oblem: "p rob l e m a" eberhei!3i: des "Zugeworfene". Bei den anderen Velkerrikomrnt es nur vor, wirdaber nicht historisches Ereignis.Nur Deutschland ist wirklich veriudel. Nur hier kulminiertdie sec e s s i o.

    29.

    Die sec e s s i0 j u d a i c a ist in allen Gebieten des. Lebens nachweisbar, nur qehoren bei den obercnfeine Ohren dazu, urn die Abscheidung hereuszuhoren.leder Meister irqend einer Kunst wird in absehbarer Zeitgenau sagen konnen: das ist iiidischl Die Organe sindbislang noch nichiqeniiqend qeschiirft, noch nicht so, wieauf dem wirtschaftlich-politischen Gebiete. Aber siewerden eines Tages scharf sein, und man wird die Grenz-linie mit volliqer Eindeutigkeii ziehen konnen, Vorlaufiuist es nur ein Spiiren. Man spud bereiis die sec e s s i0iu d 'a i c a in der Musik, man spud sic in der Dichhmq,in der Scheuspielkunst, im Tanz und in der Gvmnastik,man spiirt sie in der Naturwissenschaft und Philosophie.Auf den geistig genannten Gebieten hatte des ludentumden Glauben an das sogenannie "Niveau" geschaffen.

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    Man sagle: es kommt nichr dar auf an, woher emersternrnt, sondern nur auf sein Niveeu. Dieser Niveau-glaube is! das lerzte und am geschicktesten aufgeworfeneBollwerk der iiidischen Mimikrv, Sie hat einen Geist-begriff konstruiert, iiber den kiinftige starke ZeitaIterlachen werden. Es ist in der Tat so weit gekommen, daf>sich Menschen zusarnrnenqehoriq fiihIten nur deshalb,"veil sie ein hohes Niveau gegeniiber dem Bauern hatten,und stets waren solche Grokstadtkreise iiberwiegend voniiidischen Elementen bestimml. Sie sind von einemge-schichtswidrigen Krampf befallen, durchtrenkt von einermerkwiirdigen freiheitlichkeii, der ein groBes Tabugegeniibersteht: die Rassenfrage. Sie iiberliigen dasSchicksal, das ein jeder durch sein Volksium in sich iragi.Aber diese Kreise mit dem Niveauglauben sind fliichiiqeGebilde, denn nichts ist heuie bereits besser durchscheutels die Geistigkeit del europaischen Bourgeoisie. DieseGebilde haben das Eintreten der sec e s s i 0 j u d a i c aiibersehen, das mit der Notwendigkeit reiner qeschicht-licher Ereignisse die Volker trennt. Man hat dod gesagi:ie hoher das "geistige Niveau", urn so mehr verschwindendie Rassenqeqensaize. Das ist ein schwerer jiidischerIrrtum. [eder Zionist weig, daB die Geqenseitze stets~deich bleiben, man moqe das Niveau hoch oder niedrignehmen. (Die Stelle aber, wo die Rassen aufhoren, isteine Weltstdle und siehi aukerhalb der Geschichtel.

    30.Die sec e s s i 0 j u d a i c a spielt sich mit gepragierDeutlichkeit ab auf dem wirtschaftlich-politischenGebiefe. Der Krieg hat es offenbari. Die luden befinden44

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    sioh auf den beiden unfruchibaren fliigeln der Wirischaft:beim Sozialisrnus und beim Leihkapital. Diese beidenStellen des Wirischaftslebens trag en den iiidischen stem-pel und gerade sie sind es, die vom Volke mit sieigendemUnwillen eriragen werden: bis es eines Tages nicht mehrgeht. Die wirklichen Kraffpole der Wirischaft heigen:deutsches Untemehmertum und deuische Arbeiterscheft,und der iiidische Sozialisienbetrug schwankt als entlarv-tes und ohnmachtiqes Gebilde umher. Die deutschenArbeiter wissen heute bereits, daB sie von ihren iiidischenAgitatoren betrogen wurden; und diese stehen zu ihnenwie iene ratlosen Eltern zu den Kindem mit der frage:"wie sag ich es meinem Kinde?" "Es" heiBt hier, daB a lie,ausnahmelos aile, Ideologien des iiidischen Sozialisrnusfalsch sind. Man kann nicht sozialisieren (els Sozialistl,es gibt kein internationales Proletariai, das sich hilft, dieVerstandiqunq der Volker nimmt von Tag zu Tag ab, delZukunftssiaai kommi niemals und der verhaltene Krieg istder unabanderliche Zusiand der Volker untereinander.Geschichte geht vor der Wirischaft. Daher tastet sich diedeutsche Arbeiierschaft Schriit fiir Schritt vom iiidischenSozialismus fort und sie wird vor den letzten Kon-sequenzen nicht zuriickscheuen. Die enrscheidende Par-tei ist die deutsche Sozialdemokraiie. Sie ist, solangesie an dem Grundgedanken des Marxismus Ieslhalt, ver-iudet, aber sie haftet nur mit den Gehirnen daran, wie eineigensinniges Kind. Der Rasse nach ist sie deutscheArbeiierschaft, und es wird von Tag zu Tag r'~JIilicher,daB sie aus G ewe r k s c h aft e n besteht, d. h. aus denellen deutschen Gilden und Ziinften. Sie steht kurz vor

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    ihrer Enthiillung als reiner deulscher Arbeiterpariei. Sieisi die einziqe sozielisfische Partei, bei der "principium""An fang" heiBt, wehrend bei den anderen Prinzip Prinzipbedeutet.

    Zwei Beispiele dafiir, daB die deutsche Arbeiterschaftdes jiidische Gedankenqebaude, durch das sie betrogenwurde, zerstort und dadurch die sec e s s i0 beiont:

    Ein unfreiwilliges: die Schrift des SozialdemokratenKurt H e i n i g: "Stinnes und seine 600000 Arbeiter"

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    _ .glaubi kein fuhrer an den Zusammenbruch seiner Lehre,sondern sieht im Miimenschen den Gegner, der sich ausBoswilliqkeit oder Engsiirnigkeit heraus seinern wohlqe-meinien Streben enigegensiellt. Darum die aufgesiachel-ten Leidenschaften im politischen Leben des Volkes, woLuge, Heuchelei, Demagogie auf a II e n Seiten selbst-verstendliche Mittel sind, dem vermeintlichen Gegner zuschaden, ganz abgesehen von den Mitteln der rohenGewell. Die moderne Arbeiterbewegung kann man ver-gleichen mit einem Schwindsiichiiqen, der kurz vor seinerAuflosunq noch einmal von einem Ialschen Lebensgefiihlerfafsi wird, schnell noch heiratet, ein paar Kinder in dieWelt setzt und sich dann hinlegt und stirbt" (Seiie 6).

    Wer weiB, was z. B. bei dem hamburgischen Volks-schullehrer "Sozialdemokratie" heikt und wer iene tvpischdeutschen Arbeiter kennt, der wej]; auch, daB die Ver-quickung ihres Lebensgehaltes mit dem iiidischen Sozia-lismus ein Irrsinn war, durch Not und List erzwungen, del'sich im enlscheidenden Augenblick nur in del' form desBruches korrigieren laBI. Die deulsche Arbeiierschafibricht heuie mit dem iiidischen Sozialismus.

    31.Egibi geistige Bewegungen, die sich hinierher alsintellektuelle herausslellen und die daher versanden.Sie finden den Anschluk an des hisiorische Geschehennicht. Es gibt eber auch welche, die den Geist bewahren.Llnd da Geist und Karpel' "ein und dasselbe Ding" sind,werden sie organisch und finden den fruchtbaren Boden.Die deutsche philosophische Bewegung, die urn denNamen Johann Gottlieb fichte kreiste, war eine solche:

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    I')

    des korrespondierende Ereignis war der deutsche Be-freiungskrieg. Auch heute gibi es nur eine einzige qei-stige Bewegung in Deutschland, und des ist die deulsche.Ihr negaiiver Fliiqel ist der Antisemitismus. Dieser be-findet sich spiirbar im Stadium des Organischwerdens.Er verkorpert sich, Friiher siriti man sich noch in Dis-kussionen und Kampfbroschiiren fiir und wider das Iuden-tum. Dieser Streit isl heute abgeschiossen. Ubrig aberbleibt das reine geschichtliche Ereignis der sec e s s i 0iu d a i c a. Der Antisemitismus ist, ohne daB man esschon ganz zugeben will, ein Orundvorgang des deut-schen Menschen geworden. Man kann heute nicht mehrmit dem Oehirn fiir oder wider sein, man isr, wenn manDeutscher ist, bereits abgestempeit, und es gibi kein Ent-fliehen mehr. So wie in den Korpern gelernte Bewe-gungen unbewukt werden und ins Riickenmark versinken,so daB man nicht mehr anders kann, als sich so bewegen,so kann der deulsche Volkskorper heuie nicht mehrenders, als antiscmifisch reagieren. Es gibt eine be-slimmte Oeste gegen den [uden, die man iiberall findet.Beweis: das gesellschaftliehe Leben von heuie. Da eskeine Verhetzung gibt, sind aIle urn das judentum krei-senden Affekivorqzinqe svrnptornatiscb fiir den Vorqanqdes rein en Ereignisses der sec e s s i 0 j u d a i c a. Dieflui antisemitischer Literaiur nimmi zu und findet bereitenBoden. Wer aber hat diesen Boden ber eitet? Nieht dieentisemilischen Hetzer, sondern das reine Ereignis der51 e c e s s i 0 inder Idee [ehuda. tWo immer man siehaufhalten mag, in den Bahnen, auf den StraBen, in denBadern: iiberall fallen antisemitische Worie, kurze, meisl48

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    unleidenschaiiliche Bemerkungen, heimliche Werbungendeuischer Biinde: es niitzt heute nichts mehr, daB dieiiidische Pre sse dagegen Verwahrung einlegt, es niitztnichts mehr, daB man die .Fabel vom Dolchstok in denRiicken" zu "widerlegen" versucht, Man kann alles \widerlegen und alles beweisen. Es ist aber bereitsEre i y n i s geworden, daB jeder Deutsche es irn Bluiehat: Pre UBen tum un d Her 0 ism u s g e h 0 r enz usa m men, Z usa m men g e h 0 r e n J u den tumu n d d erG e is t d e r N i e d e r I a g e~\ [eder Deutschewcik, dafs die Gesinnung, durch die wir seit der Nieder-lage verachtet sind, iiidische Gesinnung ist. Der asso-ciative Zusammenhang von mannlicher Art mit dem deul-schen Wesen und von femininer und serviler mit demiiidischen ist eine unmitielbare Intuition des deutschenVolkes, die von Tag zu Tag sicherer wird. Hier helfenkeine .Beweise" dafiir und dawider, und wenn hundert-tausend deutsche [uden fiir das Vaterlend gefallen waren.Der Deutsche wird bald wissen, dafs der Kern aller poli-tisch en fragen die Judenfrage ist.

    32.

    Ein ander es Symptom fur die wachsende sec e s s i0j u d a i c a ist des Aufkommen des H a ken k r e u-z e s. Man findet es iiberall und es verbreitet sich mitepidernischer Sicherheil. Moqen die teuionischen Philo-logen einen Sinn beilegen welch en immer (des ist soqleichqiiltiq wie die Auslegung del' Eddel: es ist einejudenfeindliche Rune und ein deuisches Heilszeichen, aufdas die [uden genau so reagieren wie auf den Anruf

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    "Jude". Auch sie heben ein solches Zeichen, den Davids-stern: aber die Deulschen reagieren volliq neutral derauf.Mag sich die iiidische Presse mit noch so groBeml.eichtmut und Humor iiber dieses Zeichen aUBern: c5ist das Pfeifen eines Knaben im nachtlichen Walde, dersich damit von der Angst befreit. Denn es ist Tetsache:des Hakenkreuz ist aus seiner rnvtholoqischen Situationbereits in die geschichiliche eingedrungen und drinqtweiier vor. Friiher war es nur eine Brosche, von sell-semen germanischen Schwarrnern geiragen. Da plotzlichbrach sein hislorischer Tag an: die Soldaten derLiitl-witzlruppen, die an ienern Merzmorqen Berlin stiirrnienund die iiidische Regierung davoniaqten, irugen desHakenkreuz auf ihren Stehlhelmen. Dieser Tag war dereinzige seit dem Anbruch der deutschen Schande, anwelch em die Ehre eines Yolkes sich zu meldeu waqte.Die hislorische Beurteilung ienes ersien spiirberen Vor-stokes der deuischen Bewegung ging bisher volliq fehl.lhre Verwerflichkeii liegi nicht darin, daB sie "auf einem ..Verfassungsbruch beruhte" oder daB sie "die deurscheWirischaft auf Monate zuruckschreubte", sondern darauf,daB sie miBlang. lhre Fiihrer waren dem obieklivenhistorischen Ereiqnis, des hinter ihnen stand, nicht qe-wachsen. Sie waren eben keine Yorcks. Und del' Geqen-part, dem man hdtte die Treue brechen konnen, war keinKonig, sondern nur des souveriine Yolk. DaB man inienen Tagen in denSiraBen Berlins nur deutsche Ge-sichter sah - was sonst seltene Ausnahme is! - unddaB die Deutschen hier wieder einmal sehen konnten,was noch da is! all wohlgeratenem Yolk: das ist zwar50

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    em Verdienst, aber zugleich war iener Husarenstreichin seiner Voreiligkeii die Kompromitiierung einer groBenund ernsten Bewegung; und des isi ein zu sterkes Geqen-gewicht, urn des Verdiensi noch sprechen zu lassen. DerEid auf die Verfassung aber und sein Bruch ist fiir denOffizier eine leere fiktion, die nur zeigi, daB man nichlweik, was ein preukischer Offizier ist, Niemals narnlichkann eine demokratische Verfassung, wie die Weimarer,legitim sein, denn sie beruht gerade auf dern, was niemalslegitime Macht (t1'{!UV 1!8l'u~) sein kann: dem Votum derMehrheit des Volkes. Eine demokratische Verfassung(mit dem Finkammersvsternll ist der typische Ausdruckfiir die einzige Staatsform, die volliq unsinnig ist und dieniemals Traqerin rnachliqer seelischer Bindungen seinkann, wie der Eid eine ist. Legitime Machte waren bis-her der Papst und der Kaiser. Die Deulschen haben csais groBe hislorische Leistung Preugens erzwungen, desersternel im protestantischen Keiserturn eine von derRomerkirche unabhanqiqe legitime Macht zu schaffen.Und diese, nur diese allein, ist fiir den deutschen Offizierdurch die Tat Bisrnarcks sakrosankt und eidverbindlich.Das ernpirische Volk aber isl stets illegitim, besonderswenn es als Mehrheit auftritt. Nur in ganz seltenenAugenblicken tiefer hisiorischer Erregung hod ein Yolkauf, empirisch zu sein, und wird legitim. In solchenAugenblicken konnen Republiken g~schaffen werden, diedann in Wahrheit L f ! Q O V ,{(8}'O~ sind. Ilnter den euro-paischen Volkern gibt es aber nur eines, des wirklichdas Recht hai, Republik zu sein: des Iranzosische. Daskommt daher, daB nur frankreich eine echte, qeschichfs-

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    verbindliche Revolution gehabt hat, die noch heute dieMutter der Republik ist. Die "deutsche Republik" aberist ein volliq unsinniqes, geschichtswidriges Gebilde,denn sie stammt eus keinem tiefen Erregungszustandschopferischer Art des ganzen Volkes, sondern aus demiiidischen Geist. Ihr Ideal ist das WohI der Allgemeinheit,und diese Allgemeinheit ist der iiidische Ersatz undGegensatz zum Staat. Darum ist auch die deulscheRepublik als lvpisches [udenprodukt ohne hislorischeEhre. Der preukische Offizier aber hat des, was hierphilosophisch ausgedriickt ist, als unmittelbares Gefiihlund aIs Zucht im BIute. Daher kann ihn der Vorwurf desf.idbruches an der Republik nicht treffen. Der Offizierist dem Konig verpflichlet, nichl aber dem ernpirischenYolk.

    Dieses alles hat die judenfeindliche Rune des Heken-kreuzes einmal hisrorisch markani ausgedriickt und gibies taglich und sfiindlich we iter, als wichtiges svmbo-lisches Heilszeichen der sec e s s i 0 j u d a i c a.

    33.. Eine der groBten historischen falschmiinzereien des

    ludeniurns ist es, glauben zu mechen, daB beslimmtewirksame Gesinnungen, die einen konkreten, d. h. zusem-mengewachsenen Bestand des Volksquies ausmachen,auch ebenso wirksem und iiberhaupt dasselbe sind, wennsie in abstracto (d. h. davon abqezoqenl gepredigt wer-den, und zwar unabhanqiq vom Trager. Eine Rasse, dieihrern qeschichtlichcn Schicksale nach iiberwiegend no-madisch lebt und in seinen sekhafter gewordenen Aus-52

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    laufern doch stets metokisch bleibt und niemals autochtonwird (ganz gleichgiiIiig iibriqens, wie lange ein JUde undseine Familie in Deutschland wohntl, eine solche Rassenimmi die bodenstandiqen Volksqiiter auf und predigtsie in abstracto. Da die Worte dieselben sind, ist diefalschung kaum zu erkennen und darum desto unqeheu-rer. Der Hort dessen, was in Deutschland freiheitlichkeitheiken kann, liegt in der koniqlichen Seele Friedrichsdes Groken geborgen. Er isl das auserwehlte Genie derHohenzollernfamilie. Und dieser eingeweihte Magier hatdie Substanz abgegeben fiir alles, was Freiheit im Staets-leben heiken Kanno Aber kein Jude hat das Recht, euchnicht in wortlichen Zitaten, auch nicht, wenn er des-selbe .xlenkt" wie Friedrich der Groke, sich auf ihn zuberufen, wenn er s e i n e n Begriff von Freiheit stiitzenwill. Die friderizianische Liberaliiat und der iiidischel.iberalismus sind volliq inadaouate Machte. [ene setziden Dienst am Siaai voreus, dieser mute! dem Staat,mit Namen A II-Gem e i n h e i t, zu, daB er fiir seineMitglieder sorge. Die deutsche Dcmokratie, wie sie vonHoffmann von Fallersleben, Georg Herwegh, Seume ver -kiindet wurde, isr dem Wesen nach verschieden von del'iiidischen Demokratie von heute. Diese liigt auch beiwortlichen Zitaten. Die deulsche Freiheiilichkeit, wie wirsie heuie im Siidweslen des Reichs und in den Hense-sladten finden, hat nichls zu schaffen mit dem iiidischenLiberalisrnus und seinern Parlameni. Zwischen beideschiebt sich der historische Keil der sec e s s i 0 i u-d a ic a unwiderstehlich ein.

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    Es finden heuie groBe R iic k iib e r s e iz u n g e nstart, die die deulsche Volksseele leistet, So wiedie Musik ein "mathematisches Exerzitium der Seele ist,

    die nicht weiB, daB sie zahlt", so isl das deutsche Geistes-tun von heute ein dauerndes Ilbersetzen aus dem )ii-dischen in den wahren Text, ohne es zu wissen., Die [udenwaren, als sie noch einen Staat halien, das soziale Yolkder Welt. Nachdem sie keinen mehr haben, sind sie dessozielislische. Es lebl von der f'alschunq. Die Deutschensind das einzige soziele Yolk der Welt, aber es steht nochvor der Losunq der sozialen Frage. Diese kann erstgeschehen, nachdem die leizle Konsequenz der sec e s-s i 0 j u d a i c a gezogen ist, d. h. im Deutchen Reichdeutscher Nation. Hierzu dienen die Riickiiberseizungen,welche ununierbrochen geschehen. Dies konnen sogardie Zeitungen nicht verschweigen, obwohl sie es gemmochlen. Aber sie wissen nicht, daB sie die Wahrheitred en, sonsi wiirden sie es sicher nichl tun.

    Luther hat, aIs er in Worms auf dem Reichstag dieBibel hochhob, den erslen Grundsiein zum modernenDeutschen Reich gelegt. Als er sie iibersetzte, fJeschahdes Wunder der deutschen Sprechschopfunq. Die Bibelwar in der Waltung der lateinischen Sprache in IalschenHeinden: der Sinn des Evangeliums qehort zur deuischen.Durch diese Entdeckung enldeckte Luther des DeutscheReich, ohne es zu wollen. Genau so stehi es mit del'llberselzunq der sozialen Frage aus der jiidischen Denk-versirickung ins Deutsche.

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    Die Folge der sec e s s i 0 iu d a i c a isl die deul-liche p h y s i 0 g nom i s c h e A b h e bun g desiiidischen Menschenlvpus vorn deuischen. Wenn dieiiidische Substanzrnimikrv endqulliq qeschciicrt is], sowerden die Folgen ebenso endgiiliig sein, Mall wird denjuden in Deuischland so deutlich sehen wic in RliBlandund Polen. Dort verwechselt ihn kein Mensch mit dernAutochtonen. Die Sinnesorgane werden sich scharfen,und mit derselben Sicherheit, mit der man heute Neqer -plastik von Praxiteles unierscheidei, wird man jiidischePraqunq herausspiiren und sie nichl mehr verwechseln.Man wird die Bewegung des luden, seinen Gang, seineOeste, die Art, wie die Finger eus der Hand heraus-wachsen, den Haaransaiz im Nacken, das Auqe und dieZunge des luden so sicher im Gefiihl haben, daB keinlrrturn mehr moqlich isi, und dann wird des latente Ghetto.in dem der Jude heute lebr, manifest. Denn das Ghettoist die natiirliche Lebensform des luden im nachchrist-lichen Diaspora-AbschniU seiner Geschichte. Des Ghettoisi nicht ohne weiteres identisch mit der Judengasse. fsis! zuerst eine seelische Angelegenheii, und nur wenn esdort verankeri ist, hat es Besiand. Die Regheitoisierung. ist die noiwendige Begleiterscheinung der sec e s s i o'iu d a i c a. Hier scheitern aile Versuche, die unrnoq-liche Lage des ludeniums unter den Volkern dadurch zuerklaren, daB das Ghetto des Miitelalters dafiir als Ilr-sache genommen wird. Die Frage ist vorher zu beant-worten, warum man denn die J u den und kein ander esVolk ins Ghetto sperrte.

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    Da sich die .offentli~h~ Erkennlnis des Jude~tums nichtan den femen gelsiJgen Merkmalen abspielen wird,sondern an den wirtschefrlich-politischen, die von groberNetur sind, so besteht fiir die luden die Gefahr, daB dieReghettoisierung rap ide verlauft und sofort ins Pogromurnschlaqt. Der heutige Jude kennt diese Gefahr undverspiiri sie Tag und Nacht. Der psvchische Hauptvor-gang des ludentums in dieser Zeit isi die Angst. Darurnbenutzt es jede GeIegenheit, urn die Aufmerksamkeit vonder destruktiven Wirkung der Rasse abzulenken. EinBeispiel: die Theorie des Phvsikers Albert Einstein isteine intem-phvsikelische Messungsangelegenheit. Inner-halb dieses, nur den orientiertesren fachgelehrien zu-ganglichen Gebietes hat sie ihre Bedeutung. \Vie abererklert sich des Pheinomen, daB diese, den meisten volliuunverstandliche fachfrage heule in aller Munde istund falschlicherweise als Orundstein einer neuen Welt-anschauung angesehen wird? Die Linsteinsche Theorievon der Relalivitat der Raum- und Zeit-M aBe wird alsReleiivitat von Raum und Zeit ausgegeben und manerreqt mit dieser, den breiten Halbbildungsmassen dochganzlich gleichgiiltigen Sache, eben diese Massen: e ing r O B z iigig erA b len k u n g s v e r s u c h des Ju-den turn s, denn Einstein ist Jude. Zweifellos wei], del"von Netur bescheidene Gelehrle, dessen Stil und Me-thode die Nicht-Genialifat verrat, nicht, welches Spiel dieIdee lehude mil ihm treibt, so wenig wie die aufgewiihltenMassen den Unterschied zwischen ihrn und Copernicuszu sehen verrnouen. Denn wer weiB heule, was die56

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    Relativitatslheorie enthelt, und wer hat ein Interesse anihr? Nur zwei Menschenarten: die Fachgelehrten derPhysik und Astronomie und das Judentum.

    37.Das Weitpogrom kommt zweifellos, Deutschland wirddas einzige Land sein, das vor dem Morde zuriick-schreckt. Das [udenlurn ist volliq geschlagen von demAugenblicke an, wo seine Substanzmimikry nicht mehrdurchhalt, und dies dringt nur allein in Deutschland vollin die Erkenntnis ein. Es ist unedel, den entweffnetenFeind zu qualen. Der Deutsche ist kein Franzose.AufDeuischlands Schuldkonto lester die Ermordung GustavLandauers. An dieser Tat wird es schwerer zu traqenhaben als am Versailler Friedensvertrag.

    38.Die sec e s s i 0 j u d a i c a ist am deullichsten spiir-bar bei den reinsten Tvpen der iiidischen unddeuischen Rasse. Je mehr Geschichte einer in sich tragi,urn so qepriiqter zeichnen sich in seinem Leben die reinenEreignisse abo Die groBen deutschen Geister waren aus-nahmelos antisemitisch in diesem Sinne des Wories, unddie groBen iiidischen Gestalten konnen umgekehri nichtsanderes sein als iiidisch. Die innere Teleologie desludentums hat defiir gesorgt, daB zur rechten Zeit, d. h.-ehe die sec e s s i 0 j u d a i c a eine bedrohliche Rapi-diieit annahm, ein nationaler Fonds da sei, der die haltlosgewordene ludenschaft aufnahm: der Zionismus. Erstammt vom iiidischen Adel und Ianqt historisch an mitder Schrift Theodor HerzeJs .Der ludenstaat". Er wurde

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    reliqios gesichert durch den steigenden f.influ]; derChassidim {Martin Buber). Heute ist er die Schutzmachtder zuriickflulenden ]udenschaft. Mit steigender Ge-schwindiqkeii der sec e s s i 0 j u d a ic a steigert sichder Zuflu], der iiidischen Tschandalamassen, die noch vorzwanzig [ahren den Zionismus verlachten und auf ihreOeborgenheit im eur opaischen Leben pochten. Es istschlimm fiir des ludentum, da!3 es keine Krieqerkaste hatdenn der Zeitpunkl ist da, wo der Uberfluiung der iiidi-schen Nationalidee dureh die Tschandalarnassen Einhaltgeboten werden mug. Dies kenn nur durch krieqerischeMa!3nahmen gesehehen. Das aber gehi bei den [udennichl, denn sie sind keine Sparianer. Preuken erklarteOsierreich 1866 zur reehien Zeit den Krieg und rettetedamit das prorestantische Deutschland vor habsburgisch-iesuilischen Intriguen. Der Krieg isi das einzige, wodurchein Volk g~OB wird. Dieses Motiv fehlt dem ludentum,da ihm die Mekkabaer fehlen. Es sind einzelne Heroen,die es heute wag en, naeh Palestine zu ziehen und denKampf mit den Arabern aufzunehmen. Au!3erdem stehtneben Zion noeh der drohende Felsen von Golgatha, dernach wie vor seine eindeutige Sprache redet. Doeh desist eine iiidische Angelegenheit.

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    DER ANTISEMITISCHEIRRTUM

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    1.Der alte Antisemiiismus stammt aus den Affekten, derechte aus der frkenntnis. Des Wissen urn diegeschichtliche Spontaneitat der sec e s s i 0 j u d a i c aschafft die Macht der deutschen Bewegung gegen dasjudentum. Es gibt ein Wissen, das wirklich Macht ist,eben ein so geartetes. Es geniigt, den luden zu erkennen,urn ihn zu entwaffnen: das isr ein geschichtlich sinqularerfall, sowie die Subsrenzrnirnikrv des luden singular war.Aber dieses Wissen ist nur dann Macht, wenn es reinesWissen isi und nicht aus den Affekten starnmi. Wer sichirrt, ist ohnmachiiq. [eder lrrtum starkt die Macht desjuden. Wissende gibt es nur wenig, Affekte haben alle.

    2.Der Teutonismus der vergangenen Zeit stammt iiber -wiegend aus verdorbenem Blul. Wer Judenbastardist, schlaqt ein falsches Thema an. Beispiel: die ver-logene Zeichnung des deutschen [iinqlinqs "HellmuthHarringa" hat einen Judenbastard zum Ilrheber. Solchesind ohne frkenntnis. Auch die, welche aus phvsioqno-mischer Abneigung hendeln. Das Bild des iiidischenTschandaia ist fast unertraqlich, und der Abscheu vor ihmeine gerechte Reaktion. Aber da sie hier nur psychischist, reichi sie nicht in die Erkennlnis. Das Bild des [udenund seines Gegenpols, des aus solchen Gemiiisiagen

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    I,.}il

    enisteht, mUBalso noiwendig Ialsch sein. [ene glauben,daB sie dutch Iniellektualisierung ihrer Affekte und durehdie Bemiihungen eiwas erreiehen. Aber sie werden nurbemiiht,

    Da sie den Juden nichi verslehen, versiehen sie auehden Deutschen nieht und zeichnen ein Ialsches Bild.Dieses falsche hislorische Portriif ist der "Germane". Erqehort in die faehwissenschaft als Oberbegriff Iiir be-slirnmte volkische Wandlungen der Linquistik und derEthnologie; er qehorl auf der andern Seite in den Mvlhos.Aber er ist seinem ganzen Wesen naeh prahistorisch.Der Germane hat keine Gesehichte, denn die Germanenhaben kein Reich. Ein "pangermaniscnes Weltreieh" istnicht minder geschichtswidrig wie das "Menschenge-schlechr" prolelarischer farbunu. Germanen sind qe-schichflicher Rohsioff; freiIich der besie. Wer sich aufsie allein stiitzt, verblondet in kurzer Zeit, denn die Ger-manen sind ungeniigend begabt. Man vergleiehe dieEdda, in der sie allein sind, mit dem Nibelungenlied, indem des Licht des Mittelmeer es ber eits milleuchiet. Diegermanische Substanz ist der beste Abstammungsfonds,den es heuie gibi, aber des Mitlelmeer und die dodenqesiedelten Kulturen geben des geschichtliche Theme.

    --=:;;;;DerZusarnrnensrof und die schopferische Einheit vonMiHelmeer und Germanenium is! der D e u t s c h e, undnur er hat Geschichte. Es gehori zum Schicksal desDeulschen, mittelmeerisch bestimmt zu sein: wer demausweichl, tut es aus Rassenschwache. Daher sind elleTeutonen irotz ihrer Kreftuebarde Schwechlinqe undRassenhypoehonder: der zuriiekgefallene Rest der deut-62

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    schen Menschheit. Die drei groBen geschichtlichenMachie aber, die mit Deutschland verbunden sind, heisen:Oriechenturn, Romerturn, Christenturn. Des ludentum de-gegen steht unter dem Druck der sec e s 5 i 0 j u d a i c tJund wander! abo

    3.Wer aus den Affekkn handelt, trifft mit seiner Er-kermtnis immer nur auf den einzelnen ernpirischenluden: was er Erkenntnis nennt, ist daher ein blokes Mut-maken, Der Antisemitismus alien Schlaqes, dessert Gei-sliqkeit nichts anderes ist els sublirnierter Affekt, ist dahergenotigt, zahlenmekiq zu verfahren Iinduktiv) und "Aus-nehmen" gelten zu lassen. Er sieht das Gesetz nicht,des keine Ausnahrne kenni. Daher 5ioB1 dicse pre-historische Bewegung auf folgende uniiberwindlicheAntinomie:

    D erA n tis e m i i sag i:Die [uden sind ein Hand-lervolk. Sie verwandeln aBe Schopfunqsakte und derenWerle in Handelsware. Die einzige schopferische Be-ziehung des luden isi die zum Geld. Das Geld produziertsich selbst, Die Juden haben den Zins erfunden. Mitdieser verhanqnisvollen Tat haben sie die Wirischaffverdorben; sie sind daher skis Aussauger und verdienensich mit dieser .Produkfion" des, was sie durch wirklicheLeislunq nicht verrnoqen. Auch dori, wo sie zweifellosin einzelnen fallen wirtschefflich rein sind, sind sie esohne Naiviteit und im Protest gegen die Unreinheit, dieIhnen im Bluie sleckt. - Die [uden haben keine Scham;sie verwendeln elle deutschen Zustande des Liebeslebensin iene tvpisch iiidischen, die heute ein ieder an ihrem

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    Geschmack kennt. Die luden haben das deuische Volkverdorben durch ihre Gegenwart und durch die Mischungmit ihrem unreinen Bluie.D e r J u d e ani w 0 r i e t : Aber wir [uden warenimmer dabei, wenn sich bei Euch in Deutschland Geisfigesregie. Wo kamen Eure Talente hin, wenn wir luden nichtwar en, sie zu schiitzen vor Eurer Starrheit! Waren wires nichl, die wir zuerst auf Euren Schopenhauer (denAniisemitenD und auf Nietzsche hingewiesen haben?Sind die Talenie und Genies bei Euch nichi stets die Aus-gesto!3enen? Wo ware Euer geisiiges Leben, wenn wirnichi weren? Und habt Ihr schon einmal unser e Mensch-lichkeit qespiirt? Ihr nennt uns Aussauger und Vampire,Ihr slolzen Christen, die lhr "gerechtfertigt seid alleindurch den Glauben": aber wo findet Ihr 50 viel Mensch-Iichkeit und so viel giitiges Auge wie bei uns?

    Die Antinomie isi unauflosber. Beide Parteien habenrecht, solange man die Erfahrung befragt. Der alte Anti-semitismus, der den empirischen [uden angriff, wird sichdie Hirnschale einrennen an der uniiberwindIichen Harteder Antinomie. Denn auf lausend iiidische Greueltatenantwortel der Jude mit tausend Taten von ausgezeich ....netern Edelmuf, und des Spiel ist verloren. Aller llnver-stand und alles Aufbegehren der Affekte ist nicht im-stande, die reine Gestalt des Baruch de Spinoza auch nurzu beriihren.

    Noch mehr wird dem Antisemitismus alien Schlagesentwunden: die Zehl der Edlen unter den [uden ist relativg r o!3 e r els bei allen andern Volkern. Der Volkskorperder Deutschen wiirde gesprengt werden, wenn er soviel64

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    Edle hette: und der iiidische Volkskorper isl ia auchzersprungen. AIle andern Volker kann man im Bezirkdes Empirischen schlagen; man kann von ihnen saqen,sie seien schlecht und verworfen. Die Welt wird esglauben und man kenn sie damit vernichten.Bei denluden aber geht das nichl. Sie trotzen jedem Antisemi-tismus, der aus 'der indukiiven Erfahrung stammt, undsiegen immer. Auserwahlte Volker sind von mensch-lichen Affekten nicht zu heffen. Sie gehorchen nur demSchlagen der Schickselsstunde.

    4 .Der echle Antisemitismus hort nur auf das Schickselund nicht auf die Menschen, Er kennt nur das reinehistorische Ereignis, er verlegi die Judenfrage von derErfahrung in die Subsianz und handelt dies em SinnegemaB. Darum ist ein reiner Antisemit nur der, der ohneHaf5gegen die luden ist, Wem der Antisemiiismus leichifa lit, an dem lieqt nichts. Wer weig, worum es gehi, derweiB zuqleich, daB die sec e s s i 0 j u d a i c a eins c h mer z I i c h e s Ereignis ist, Es ist eine "Welt-katastrophe", wie es in jenem Briefe an Spinoza steht,Denn wir sind iiefer verfiiqr in das jiidische Schicksal,als wir meinen, und die Trennung kann bis an die Grenzendes Verhanqnisses gehen. Die heuliqe Einsamkeit desDeuischen, die mit einem solchen Stolz und mit einersoIchen Abscheidung vor fremden Volkern zu iragen ist,wie sie nur der Jude kennt, ist heute fast unertraqlich.Sie driickt sich ganz aUBerlich in der wirtschaftlich-politischen Vereinsamung aus.groBer.

    Die geistige ist noch

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  • 8/3/2019 Hans Blher Secessio Judaica 1922

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    Aber aIle GroBe eines Volkes geht durch die Einsam-keit. Als Luther in Worms die Bibel erhob, griindete erdas neue Deutsche Reich, und das Zeitalter der deutschenReformation begann. Dieses brach vor kurzem zusam-men. Was folgi, ist die deulsche Renaissance. Wirdheute wieder die Bibel hochgehoben, so fallt das AUeTestament ab, des zu leicht wog, mit ihm das ludentum.Dafiir treten neue Gestalten aus dem zeugenden Dunkelder Natur und helfen den leizien Mannen der Deutschenzu ihrem Reich.

    END E.

    Von dieser Auflage wurden einhundert Exemplare auf bestem Papierabgezogen, in Halbleder oder Ganzleinen gebunden

    und vom Verfasser gezeichnet.