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13 8 Nachrichten Prof. Dr. Festetics Ehrendoktor der ungarischen Agrarwissenschaftlichen Universit~it Keszthely Fiir seine Leistungen in Forschung, Lehre und C)ffentlichkeitsarbeit in Wildbiologie, Vogelkunde, Naturethik und Folklore, seine Nationalpark-Initiativen im Sinne eines grenziiberschreitenden, v61kerverbindenden Naturschutzes wurde an Prof. Dr. AI~TAL FESTEXICS Yon der ungarlschen Agrarwissenschaftlichen Universit~it Keszthely das ,,Dok- torum Honoris Causa Scientiarium Agrariarum", die Ehrendoktorwiirde der Agrarwissen- schaften, verliehen. Die akademische Feier, an der neben Vertretern mehrerer Hochschu- len, der deutschen und 6sterreichischen Botschaft in Budapest auch Spitzenfunktion~ire der Partei und der Minister ffir Umweltschutz pers6nlich teilgenommen haben, war symbol- haft fiir Glasnost im Ostblock. FESXEXICS hat, wie es in der Bewertung seines Wirkens betont wurde, schon zu einer Zeit, als yon einer solchen Demokratisierung noch keine Rede war, der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen West und Ost wesentliche Impulse gegeben, sich ffir die Rettung aussterbender alter Haustierrassen, die heute in Nationalparks gehatten werden, wirksam eingesetzt und jiingst den Regierungen in Wien und Budapest den Vorschlag unterbreitet, bis zur gemeinsamen Weltausstellung 1995 den Neusiedler See zum ersten ,,Inter-Nationalpark" an der Grenze zweier Staaten mit unterschiedlichen politischen Systemen zu erkl~iren. Der Konrad-Lorenz-Sch~iler und Wildbiologie-Ordinarius an der Universit~it G6ttingen leitet eine Reihe von Forschungs- vorhaben zwischen Nordsee und Alpen und ist fiir sein kritisches Engagement im Umweltschutz bekannt. Hans-Heinrich M. Hatlapa Doktor der Erziehungswissenschaften ehrenhalber In einem akademischen Festakt der P~idagogischen Hochschule Kiel am 5. Mai 1989 wurde HANs-HEINRICH M. HATL~VAin W{irdigung seiner wissenschaftlichen Leistung, die er sich als hervorragender Gelehrter auf den Gebieten des Umweltschutzes und der Umwelt- Dr. h.c.M. HATLAPA und Dr. Br~/2LL.(Photo: E. UECKERMANN)

Hans-Heinrich M. Hatlapa Doktor der Erziehungswissenschaften ehrenhalber

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13 8 Nachrichten

Prof. Dr. Festetics Ehrendok to r der ungar ischen Agrarwissenschaftl ichen Universit~it Keszthely

Fiir seine Leistungen in Forschung, Lehre und C)ffentlichkeitsarbeit in Wildbiologie, Vogelkunde, Naturethik und Folklore, seine Nationalpark-Initiativen im Sinne eines grenziiberschreitenden, v61kerverbindenden Naturschutzes wurde an Prof. Dr. AI~TAL FESTEXICS Yon der ungarlschen Agrarwissenschaftlichen Universit~it Keszthely das ,,Dok- torum Honoris Causa Scientiarium Agrariarum", die Ehrendoktorwiirde der Agrarwissen- schaften, verliehen. Die akademische Feier, an der neben Vertretern mehrerer Hochschu- len, der deutschen und 6sterreichischen Botschaft in Budapest auch Spitzenfunktion~ire der Partei und der Minister ffir Umweltschutz pers6nlich teilgenommen haben, war symbol- haft fiir Glasnost im Ostblock. FESXEXICS hat, wie es in der Bewertung seines Wirkens betont wurde, schon zu einer Zeit, als yon einer solchen Demokratisierung noch keine Rede war, der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen West und Ost wesentliche Impulse gegeben, sich ffir die Rettung aussterbender alter Haustierrassen, die heute in Nationalparks gehatten werden, wirksam eingesetzt und jiingst den Regierungen in Wien und Budapest den Vorschlag unterbreitet, bis zur gemeinsamen Weltausstellung 1995 den Neusiedler See zum ersten ,,Inter-Nationalpark" an der Grenze zweier Staaten mit unterschiedlichen politischen Systemen zu erkl~iren. Der Konrad-Lorenz-Sch~iler und Wildbiologie-Ordinarius an der Universit~it G6ttingen leitet eine Reihe von Forschungs- vorhaben zwischen Nordsee und Alpen und ist fiir sein kritisches Engagement im Umweltschutz bekannt.

Hans-Heinr ich M. Hat lapa Dok to r der Erziehungswissenschaften ehrenhalber

In einem akademischen Festakt der P~idagogischen Hochschule Kiel am 5. Mai 1989 wurde HANs-HEINRICH M. HATL~VA in W{irdigung seiner wissenschaftlichen Leistung, die er sich als hervorragender Gelehrter auf den Gebieten des Umweltschutzes und der Umwelt-

Dr. h.c.M. HATLAPA und Dr. Br~/2LL. (Photo: E. UECKERMANN)

Nachrichten 139

erziehung erworben hat, der Grad eines Doktors der Erziehungswissenschaften ehrenhal- ber verliehen. Die P~idagogische Hochschule in Kiet ist eine der wenigen noch selbst~indi- gen Hochschulen dieser Art. 1967 wurde ihr der Status einer wissenschaftlichen Hoch- schule verliehen und 1973 das Promotionsrecht. Die erste Ehrenpromotion erfolgte 1987.

Dr. HATLAPA hat 1970 zusammen mit Dr. BROLL in dem ihm geh6renden Wildpark Eekholt ein beispielhaftes umweltp~idagogisches Konzept verwirklicht, bei dem er sich einmal auf seine biologischen Fachkennmisse stfitzen konnte, fiber die er auch in der Zeitschrift ffir Jagdwissenschaft pubtizierte, und durch Lernorte im Wildpark ffir jede Lernstufe, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen, vonder Natur ffir die Natur durch tagt~iglichen kritischen Gedankenaustausch Einsichten vermittelte, insbesondere in die Begrenztheit der Nutzungsm6glichkeiten der Natur.

Der Geehrte ist nicht nur durch sein umwehp~idagogisches Wirken hervorgetreten, sondern auch im Bereich der Jagd durch vielfache T~tigkeiten bekanntgeworden, wobei der Schwerpunkt seines Wirkens im Bereich der Gehegehaltung liegt. Er ist Vorsitzender des Vereins deutsche Wildgehege, leitet im Internationalen Jagdrat zur Erhaltung des Witdes die Kommission ,,Umweltverst~indnis" und war Vorsitzender zweier Gutachter- ausschfisse des Bundesministers ffir Ern~ihrung, Landwirtschaft und Forsten, die sich mit der tierschutzgerechten Haltung yon Wild in Gehegen und der nutztierartigen Haltung von Damwild befassen.

Mit dem herzlichen Glfickwunsch zu der Ehrenpromotion verbindet sich der Dank ffir die enge Zusammenarbeit mit der Jagdwissenschaft, die sich insbesondere in der Mitwir- kung von Dr. HEINZ BROLL als wissenschaftlicher Leiter des von H.-H. M. HATLA~A geschaffenen Instituts ffir Artenschutz im Wildpark Eekholt dokumentiert.

ERHARD UECKERMANN

Dr. Michael Petrak Leiter der Forschungsstelle fiir Jagdkunde und Wildschadenverhfi tung des Landes Nordrhein-Westfa len

Mit Wirkung vom 1. April 1989 wurde Dr. PETRAII vom Minister f/ir Umwelt, Raumord- nung und Landwirtschaft zum neuen Leiter der Forschungsstelle for Jagdkunde und Wild- schadenverh~mng des Landes Nordrhein- Westfalen im Forsthaus Hardt in Bonn beru- fen. Dr. PETt~K, 32j~ihrig, tritt damit an die Stelle von Dr. UECKERMANN, der 1957 mit 33 Jahren die Forschungsstelle aufbaute und die leitende Funktion fibernahm. P~'r~_~K studierte Biologie an der Justus-Liebig-Universifiit in Giei~en und wurde 1983 promoviert. Studien zurn Rothirsch in der EifeI begann er bereits als Schiller und ffihrte sie fiir seine Diplom- und Doktorarbeit fort. Vier Jahre war er mit der wissenschaftlichen Leitung eines Forschungs- projekts zur Okologie des Damhirsches im Rahmen der Arbeiten des Arbeitskreises Wild- biologie und Jagdwissenschaft der Universit~it Giei~en befat~t, dem er seit 1984 als Vorstands-

mitglied angeh6rt. Untersuchungen zum Auerwildschutz im Spessart, die Erarbeitung einer Kosten-Nutzen-Analyse zu Wildschadenverhfitungsversuchen in Rheinland-Pfalz und die Bearbeitung der Untersuchung zur Einffihrung einer 6kologischen Jagdstatistik in