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HANWAG BERGPOST – NR. 5 – FRÜHLING / SOMMER 2013 | 1 Frauenurlaub vertikal – Bergsteigerinnen aus dem Hanwag ProTeam unterwegs im Yosemite Nationalpark Frag Friedl: Welcher Schuh passt zu meinem Fuß? Mit dem Fachhandel im Gespräch: Interview mit Dieter Conrad von Sport Conrad Menschen bei Hanwag: Hartmut Trabert Hanwag ProTeam: Michael Stacheder und Benno Keill Technik & Material: Project „Next Step“ Thema Nachhaltigkeit: Interview mit Aiko Bode Schuh im Detail: Badile Combi GTX ® Text: Julia Englhart E s ist die perfekte Reisezeit, als Charlie und Yvonne Ende Sep- tember in San Francisco lan- den. Mit Bahn, Bus und per Auto- stopp machen sich die beiden auf den Weg zum Yosemite National Park, dem unter Kletterern berühm- testen Nationalpark der USA. Dort wartet schon Ursi Wolfgruber auf die beiden. Dass die Drei sich gefunden haben, ist kein Zufall: Sie begeistern sich schon seit langem für den Berg- sport, kommen aus Bayern und sind Mitglieder im Hanwag ProTeam. Für ihre Zeit in Kalifornien haben sie sich einige Touren vorgenom- men, Charlie und Yvonne planen unter anderem die bekannte Big- wall-Route „The Nose“. Sie bleiben länger als Ursi, die bereits seit drei Wochen mit ihrem Freund Patrick kletternd unterwegs ist. Zunächst stehen ein paar Tage Sportklettern auf dem Programm. Etwas einklet- tern macht durchaus Sinn, da Granit eine andere Klettertechnik erfordert als der Kalk in den Alpen Bayerns und Nordtirols. Anstatt kleiner Leis- ten und Fingerlöcher wollen hier vor allem diverse Rissklettertechniken beherrscht sein. Die hohe Reibung von Granit verspricht zwar meist ein sicheres Antreten, aber Übung ist trotzdem gefragt und es bedarf etwas Zeit, um sich an den Fels zu gewöhnen. Die Drei machen sich an die Rou- ten und stellen bald fest, dass im Yo- semite die Schwierigkeiten „anders“ als in den Alpen sind. In den Rou- ten im „Valley“ sind die Seilpartne- rinnen im siebten Grad unterwegs (UIAA), im heimischen Kalk klettern sie normalerweise im achten und sogar im neunten Grad. „Da darfst du gar nicht erst anfangen zu ver- gleichen“, sagt Ursi, „sonst hast du gleich keine Lust mehr.“ Sie er- zählt, dass sie das Rissklettern be- reits in Utah und im italienischen Valle dell’ Orco gelernt hat und er- klärt, wie es geht. „Du musst dich mit deinen Händen richtig in den Riss klemmen, dabei verschwindet schon mal die ganze Hand oder gar der Arm im Fels.“ Und die Beinarbeit hat es ebenfalls in sich: „Auch wenn eigentlich kein Tritt vorhanden ist – einfach fest antreten und vertrauen, dass es hält.“ In den kurzen Sportkletterrou- ten sind sie mit ihren normalen Kletterschuhen unterwegs. Bei Zu- stiegen und in den langen Bigwall- Touren setzen alle drei auf leich- te Halbschuhe aus der ROCK-Linie von Hanwag, die sich neben weite- ren Modellen bei ihnen im Dauer- test befinden. Hier sind sie mit dem Badile Low Lady GTX ® unterwegs... Weiter geht’s auf der nächsten Seite... Drei Bergsteigerinnen aus dem Hanwag ProTeam unterwegs im Yosemite Nationalpark Frauenurlaub vertikal Neuigkeiten, Geschichten und Wissenswertes vom Bayerischen Bergschuster Ausgabe 5 | Frühling - Sommer 2013 | Kostenlos Servus liebe Bergpost- Leser, D ie fünfte Ausgabe der Bergpost erscheint diesmal bereits Ende Mai – also einen Monat früher als bisher. Warum? Weil wir den Bergsommer kaum mehr erwarten können und denken, dass es Euch genauso geht. Wir freuen uns auf die Wander-, Trekking-, Kletter- und „Einfach-gerne-draußen-sein“-Saison und möchten Euch pünktlich zum Startschuss zu verschiedenen Themen rund um den Schuh informieren. Damit unsere Schuhe wirklich passen und für den jeweiligen Einsatz gerüstet sind, holen wir uns regelmäßig Verstärkung in Sachen Test und Funktion von unseren ProTeam-Mitgliedern. Für diese Ausgabe der Bergpost haben wir speziell das Schuhwerk für Frauen unter die Lupe genommen. Wir haben von unseren ProTeam- Mädels erfahren, wie es ist, nach der 25. Seillänge einer Bigwall-Tour in der Felswand zu übernachten. Wir haben unseren Schuhentwickler Friedl gefragt, wie man die richtige Passform findet und möchten Euch zeigen, welche Schritte wir in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen. Außerdem findet Ihr wie immer nützliche Informationen rund um die Technik und die Materialien, die in unserem (Berg-)Schuhwerk stecken. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und eine erfolgreiche Sommersaison! Jürgen Siegwarth und das Hanwag-Team EDITORIAL P.S.: Wie immer freuen wir uns über Feedback, egal ob Lob oder Kritik. Per Mail an [email protected] oder auf Facebook: www.facebook.com/Hanwag IN DIESER AUSGABE: Wenn Ursula „Ursi“ Wolfgruber, Yvonne Koch und Charlotte „Charlie“ Gild Urlaub machen, bleiben Strandtuch und Bikini daheim im Schrank. Dafür kommen Friends, Expressen und Seile nebst einer gesunden Portion Abenteuerlust, Trittsicherheit und Kletterspaß mit in den Rucksack. Wieder zuhause berichten uns die drei Hanwag ProTeam-Athletinnen von ihrem Klettertrip nach Kalifornien. Foto: Yvonne Koch Seite 2 Seite 8 Seite 4 Seite 4 Seite 5 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Ein eingespieltes Kletterteam: ProTeam-Mitglied Yvonne Koch mit ihrem Badile Low GTX ® unterwegs im Yosemite Nationalpark.

HANWAG BERGPOST 5/2013 Deutsch

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HANWAG BERGPOST AUSGABE 5 2013

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HANWAG BERGPOST – NR. 5 – FRÜHLING / SOMMER 2013 | 1

Frauenurlaub vertikal –

Bergsteigerinnen aus dem Hanwag ProTeam unterwegs im Yosemite Nationalpark

Frag Friedl:

Welcher Schuh passt zu meinem Fuß?

Mit dem Fachhandel im Gespräch:

Interview mit Dieter Conrad von Sport Conrad

Menschen bei Hanwag:

Hartmut Trabert

Hanwag ProTeam:

Michael Stacheder und Benno Keill

Technik & Material:

Project „Next Step“

Thema Nachhaltigkeit:

Interview mit Aiko Bode

Schuh im Detail:

Badile Combi GTX®

Text: Julia Englhart

Es ist die perfekte Reisezeit, als Charlie und Yvonne Ende Sep-tember in San Francisco lan-

den. Mit Bahn, Bus und per Auto-stopp machen sich die beiden auf den Weg zum Yosemite National Park, dem unter Kletterern berühm-testen Nationalpark der USA. Dort wartet schon Ursi Wolfgruber auf die beiden. Dass die Drei sich gefunden haben, ist kein Zufall: Sie begeistern sich schon seit langem für den Berg-sport, kommen aus Bayern und sind Mitglieder im Hanwag ProTeam.

Für ihre Zeit in Kalifornien haben sie sich einige Touren vorgenom-men, Charlie und Yvonne planen unter anderem die bekannte Big-wall-Route „The Nose“. Sie bleiben länger als Ursi, die bereits seit drei Wochen mit ihrem Freund Patrick kletternd unterwegs ist. Zunächst stehen ein paar Tage Sportklettern auf dem Programm. Etwas einklet-

tern macht durchaus Sinn, da Granit eine andere Klettertechnik erfordert als der Kalk in den Alpen Bayerns und Nordtirols. Anstatt kleiner Leis-ten und Fingerlöcher wollen hier vor allem diverse Rissklettertechniken beherrscht sein. Die hohe Reibung von Granit verspricht zwar meist ein sicheres Antreten, aber Übung ist trotzdem gefragt und es bedarf etwas Zeit, um sich an den Fels zu gewöhnen.

Die Drei machen sich an die Rou-ten und stellen bald fest, dass im Yo-semite die Schwierigkeiten „anders“ als in den Alpen sind. In den Rou-ten im „Valley“ sind die Seilpartne-rinnen im siebten Grad unterwegs (UIAA), im heimischen Kalk klettern sie normalerweise im achten und sogar im neunten Grad. „Da darfst du gar nicht erst anfangen zu ver-gleichen“, sagt Ursi, „sonst hast du gleich keine Lust mehr.“ Sie er-

zählt, dass sie das Rissklettern be-reits in Utah und im italienischen Valle dell’ Orco gelernt hat und er-klärt, wie es geht. „Du musst dich mit deinen Händen richtig in den Riss klemmen, dabei verschwindet schon mal die ganze Hand oder gar der Arm im Fels.“ Und die Beinarbeit hat es ebenfalls in sich: „Auch wenn eigentlich kein Tritt vorhanden ist – einfach fest antreten und vertrauen, dass es hält.“

In den kurzen Sportkletterrou-ten sind sie mit ihren normalen Kletterschuhen unterwegs. Bei Zu-stiegen und in den langen Bigwall-Touren setzen alle drei auf leich-te Halbschuhe aus der ROCK-Linie von Hanwag, die sich neben weite-ren Modellen bei ihnen im Dauer-test befinden. Hier sind sie mit dem Badile Low Lady GTX® unterwegs...

Weiter geht’s auf der nächsten Seite...

Drei Bergsteigerinnen aus dem Hanwag ProTeam unterwegs im Yosemite Nationalpark

Frauenurlaub vertikal

Neuigkeiten, Geschichten und Wissenswertes vom Bayerischen Bergschuster Ausgabe 5 | Frühling - Sommer 2013 | Kostenlos

Servus liebe Bergpost-Leser,

Die fünfte Ausgabe der Bergpost erscheint diesmal bereits Ende Mai – also einen Monat früher

als bisher. Warum? Weil wir den Bergsommer kaum mehr erwarten können und denken, dass es Euch genauso geht. Wir freuen uns auf die Wander-, Trekking-, Kletter- und „Einfach-gerne-draußen-sein“-Saison und möchten Euch pünktlich zum Startschuss zu verschiedenen Themen

rund um den Schuh informieren. Damit unsere Schuhe wirklich

passen und für den jeweiligen Einsatz gerüstet sind, holen wir uns regelmäßig Verstärkung in Sachen Test und Funktion von unseren ProTeam-Mitgliedern. Für diese Ausgabe der Bergpost haben wir speziell das Schuhwerk für Frauen unter die Lupe genommen. Wir haben von unseren ProTeam-Mädels erfahren, wie es ist, nach der 25. Seillänge einer Bigwall-Tour in der Felswand zu übernachten. Wir haben unseren Schuhentwickler Friedl gefragt, wie man die richtige Passform findet und möchten Euch zeigen, welche Schritte wir in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen.

Außerdem findet Ihr wie immer nützliche Informationen rund um die Technik und die Materialien, die in unserem (Berg-)Schuhwerk stecken.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und eine erfolgreiche Sommersaison!

Jürgen Siegwarth und das Hanwag-Team

EDITORIAL

P.S.: Wie immer freuen wir uns über Feedback, egal ob Lob oder Kritik. Per Mail an [email protected] oder auf Facebook: www.facebook.com/Hanwag

IN DIESER AuSGABE:

Wenn Ursula „Ursi“ Wolfgruber, Yvonne Koch und Charlotte „Charlie“ Gild Urlaub machen, bleiben Strandtuch und Bikini daheim im Schrank. Dafür kommen Friends, Expressen und Seile nebst einer gesunden Portion Abenteuerlust, Trittsicherheit und Kletterspaß mit in den Rucksack. Wieder zuhause berichten uns die drei Hanwag ProTeam-Athletinnen von ihrem Klettertrip nach Kalifornien.

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Ein eingespieltes Kletterteam: ProTeam-Mitglied Yvonne Koch mit ihrem Badile Low GTX® unterwegs im Yosemite Nationalpark.

HANWAG BERGPOST – NR. 5 – FRÜHLING / SOMMER 2013 | 3

Nachdem Ursi wieder in Richtung Heimat abgereist ist, geht es bei Yvonne und Charlie erst so richtig los. Sie haben sich die bekannte, 34 Seillängen lange Bigwall-Route „The Nose“ vorgenommen: Die wartet mit Schwierigkeiten bis 6+/ A2 und einer Länge von insgesamt 1.100 Metern auf. Sie planen die Tour in drei Tagen und wollen zwei Nächte im Fels übernach-ten. Ausgangspunkt ist der legendäre Campingplatz Camp 4.

Es ist der 10. Oktober und eigentlich sind Charlie und Yvonne startbereit, wäre das Wetter nicht ganz so Kaliforni-en-untypisch. Es ist kalt, neblig und zudem regnerisch. Egal, die beiden Bergsportlerinnen brechen frühmorgens auf und klettern die ersten vier Seillängen bis zum so genannten Sickle Ledge, um dort Fixseile für ihre Tour anzubringen. Dann sei-len sie ab und gehen zurück ins Camp 4. Mit Hilfe der Fixsei-le können sie, wenn es am nächsten oder übernächsten Tag losgeht, diese Strecke nach oben „jumaren“. Das bedeutet, sie steigen mittels Seilklemmen am fixierten Seil auf und spa-ren so Zeit. Doch zunächst müssen sie im Camp 4 auf bes-seres Wetter warten. Am kommenden Tag regnet es kräftig, aber dank guter Wetteraussichten wollen sie am übernächs-ten Morgen aufbrechen…

Vertikale RutschpartieBei leichtem Nieselregen stehen sie frühmorgens um vier Uhr auf. Die ersten vier Seillängen jumaren Charlie und Yvonne an ihrem Fixseil nach oben. In den nächsten Seillängen müssen die beiden viel technisch klettern, also unter Zuhilfenahme von Leitern nach oben steigen. Sie würden gerne mehr frei klettern, denn die Schwierigkeit stellt eigentlich kein Problem dar. Aber der Nieselregen und die kalte, feuchte Luft machen die Route zur ungemütlichen Rutschpartie.

In den technischen Passagen sind beide wieder mit ihrem Badile Low Lady GTX® unterwegs. Der leichte, sehr technische Halbschuh bietet dank seiner fußnahen Passform eine tolle Kraftübertragung. Außerdem sorgt die Climbing Zone an der

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Wie seid ihr zum Bergsteigen gekom-men? Wo liegen Eure alpinen Wurzeln?

Yvonne: Ich bin durch meine El-tern in das Outdoor-Leben reinge-wachsen.

Ursula: Ich habe auch mit meinen Eltern mit dem Bergsteigen angefan-gen. Familienurlaub bedeutete bei uns Wanderurlaub. Meine erste Ski-tour habe ich mit acht gemacht. Spä-ter war ich in der Jugendklettergrup-pe des DAV und fand dort Zugang zum ambitionierten Klettern.

Charlie: Da schließe ich mich an. Auch bei mir waren es die Eltern, später die Freunde und mein Wohn-ort Innsbruck. Irgendwann habe ich einfach gemerkt: das ist meins, das macht mich glücklich und ich möch-te jetzt einfach Bergsteigen!

Den Begriff „Frauenbergsteigen“ hört man immer wieder. Was denkt ihr darüber?

Yvonne: Den Begriff kann ich ehr-lich gesagt nicht mehr hören und er macht in meinen Augen keinen Sinn. Es spricht ja auch keiner von „Män-nerbergsteigen“.

Ursula: Ich kann damit auch nicht viel anfangen. Andererseits: es ist de-finitiv schon ein Unterschied, ob man mit einer Frau oder einem Mann un-terwegs ist. Allein schon wegen der Gesprächsthemen...

Charlie: Stimmt! Wenn ich da an einen Moment in der Route „Moulin Rouge“ an der Rotwand mit euch denke. Da haben wir überlegt, ob jetzt Baumwoll- oder Synthetikunterhosen besser zum Klettern geeignet sind. Aber ganz generell: Frauenbergsteigen, Männerbergsteigen, Trans-Gender-Bergsteigen – macht das einen Unterschied? Für mich nicht!

Seid ihr denn lieber mit Frauen unterwegs?

Charlie: Ich bin sehr gern mit Frau-en am Berg, aber nicht unbedingt lie-ber! Wichtiger ist mir, dass es Freun-de sind, mit denen ich unterwegs bin und keine Bergsteigerzweckgemein-schaften.

Yvonne: Genau! Freunde müssen es sein, egal ob männlich oder weib-lich. Es muss halt passen am Berg,

von der Leistung her sowie auch von der Persönlichkeit. Es gibt sicher Frauen, die es super finden, wenn der männliche Bergpartner das Seil zum Einstieg schleppt. Für mich persön-lich ist das eher unbefriedigend.

Ursula: Ja genau, es muss mensch-lich einfach stimmen!

Was sind Eure nächsten alpinen Projecte?

Yvonne: Im Herbst planen wir ei-ne technische 6000er-Besteigung in Indien.

Ursula: Da bin ich auch mit dabei und natürlich werden wir davor noch die eine oder andere Vorbereitungs-Tour unternehmen.

Charlie: Genau: richtig lang und schwer geheim!

YvONNE KOcH hat mit 24 Jahren bereits extrem viel alpine Erfahrungen gesammelt. Die Studentin der Geophysik ist am Fels und im Eis unterwegs und beginnt gerade die Ausbildung zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin. Bei Yvonne befinden sich das Alpinmodell Eclipse Lady GTX®, der Allrounder Friction Lady GTX® und der Halbschuh Badile Low Lady GTX® im Dauertest.

cHARLOTTE „cHARLIE“ GILD ist 28 Jahre alt, studiert Geographie in Inns-bruck und liebt alpine Routen sowie das Eis- und Mixed-Klettern im Winter. Charlie hat ebenfalls gerade den ersten Teil zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin begonnen. Beim Alpinklettern und auf Zustiegen trägt sie den Badile Low Lady GTX®. Auf Glet-schertouren und im kombinierten Gelände setzt sie die Modelle Eclipse Lady GTX® und Friction Lady GTX® ein.

uRSuLA „uRSI“ WOLFGRuBER studiert Lehramt in München. In ihrer Freizeit ist die 27-Jährige in den Bergen zu finden – im Sommer am Fels, im Winter im Eis und im Mixed-Gelände. Bei alpinen Abenteuern und beim Eisklettern prüft Ursi die Modelle Eclipse Lady GTX® und Friction Lady GTX® auf Herz und Nieren.

„The Nose“ ist eine etwa 1000 Meter lange

Kletterroute am El Capitan im Yosemite-

Tal in Kalifornien (USA). Die Route wurde

ursprünglich mit VI, 5.10/A3 bewertet. Sie ist bis

heute eine der populärsten Felskletterrouten

der USA. Die möglichen Biwakplätze werden,

in Anlehnung zu hochalpinen Routen, mit

Camp bezeichnet. Nach dem vierten Biwak-

platz „Camp IV“, einer markanten Plattform

unter einem großen Dach, wurde der Kletter-

campingplatz im Yosemite-Tal benannt.

KuRzINTERvIEW MIT DEN PROTEAM-BERGSTEIGERINNEN:

Fast geschafft: Im Camp 5 schlagen Yvonne und Charlie ihr zweites Nachtlager in der Wand auf.

1. Nachtlager nach der 14. Seillänge: Der El Cap Tower bietet genügend Platz für eine Übernachtung.

Bis zum so genannten Sickle Ledge können Charlie und Yvonne am fixierten Seil nach oben jumaren.

KLEINES BIGWALL-GLOSSAR

Sehr hohe Wand, die meist technisch geklettert wird. Für einen Durchstieg sind in der Regel mehrere Tage nötig.

Der Nachsteiger geht mit Hilfe einer >Steigklemme am Seil nach oben (>jumaren) und sammelt das Sicherungs- material ein.

Fest vernähte Bandschlinge mit zwei Karabinern zur schnellen Zwischensicherung.

Der Kletterer benutzt zur Fortbewegung ausschließ-lich natürliche Strukturen und keine künstlichen Hilfsmittel.

Klemmgeräte mit variabler Breite zur Absicherung im Fels.

Robuster Sack, in dem bei >Bigwall-Touren das Gepäck an einem Seil nachgezogen wird.

Aufstieg an einem fixierten Seil mit Hilfe von >Steigklemmen.

: Spezielles „Feldbett“, das bei >Bigwall-Tou-ren in die Wand gehängt wird und als Nachtlager dient.

Metallkonstruktion, die in eine Richtung selbsttätig blockiert, um an einem Seil aufzusteigen.

: Im Gegensatz zum >Freiklettern werden hier nicht natürliche Strukturen sondern künstliche Hilfsmittel wie Trittleitern, Haken usw. für den Aufstieg genutzt.

Bigwall:

Bigwall-Technik:

express(schlinge):

FreikleTTern:

Friends:

haul Bag:

Jumaren:

porTaledge:

sTeigklemme:

Technisches kleTTern:

BADILE LOW GTX®

DER BADILE LOW GTX® TRäGT SOWOHL DIE GENE EINES KLETTERScHuHS ALS AucH DIE EINES BERGSTIEFELS IN SIcH. ER WIRD TRADITIONELL IN GEzWIcKTER MAcHART GEFERTIGT uND IST DAHER WIEDERBESOHLBAR.

TOPO: THE NOSE

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Majestätisch thront der El Capitan über dem Yosemite Nationalpark – nach oben geht es in 34 Seillängen durch die bekannte Route „The Nose“.

Dreamteam vor Traumkulisse: Yvonne, Charlie und Ursi (von links) gemeinsam unterwegs im kalifornischen Granit.

Vibram® Climbing

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Fußspitze für präzises Antreten am Fels. So eignet sich der Schuh auch für leichte Felsklettereien. Beim technischen Klet-tern beanspruchen die beiden Bergsteigerinnen vor allem die Sohle stark. Durch die aufwändige ge-zwickte Machart ist der Badile sehr robust und es besteht nicht die Ge-fahr, dass sich die Sohle während der Tour löst. Ist das Profil einmal „abge-klettert“, wird der Schuh einfach neu besohlt.

Nach insgesamt 14 Seillängen er-reichen die beiden den El Cap Tower. Der etwas von der Wand abstehende Felspfeiler bietet genügend Platz für eine Übernachtung ohne Portaledge. Sie machen es sich hoch droben so gemütlich wie möglich und ruhen sich aus für den kommenden Tag – im 10.000-Ster-ne Hotel mit Blick über das Yosemite Valley.

Mittlerweile freuen sich die beiden sogar über das „schlech-te Wetter“, denn es bringt einen großen Vorteil mit: Sie sind – neben einer spanischen Seilschaft – allein in der berühmten und daher sonst viel begangenen Route unterwegs.

Nicht wie geplant der Wecker, sondern strahlender Son-nenschein begrüßt die beiden Mädels am nächsten Morgen. Verschlafen! Eigentlich wollten sie vor den Spaniern losstei-gen. Aber egal, sie genehmigen sich erst mal ein Frühstück,

checken den weiteren Routenverlauf und packen zusammen.An diesem zweiten Tag meistern die beiden elf Seillän-

gen. Davon klettern sie einige Stellen frei, das meiste jedoch technisch. Am späten Nachmit-tag erreichen die Bergsteigerinnen planmäßig das zweite Übernach-tungsdomizil, das Camp 5. Es befindet sich, wie in der vergangenen Nacht, auf einem Felsband, auf dem Charlie und Yvonne genug Platz zum Schla-fen finden. Dass es bequemere Betten gibt, steht außer Frage. Dass es kaum ein Bett mit besserer Aussicht gibt, aber auch! „Wenn du da oben in dei-nem Schlafsack liegst, den Ausblick

und die Ruhe genießt, dann weißt du ganz genau, warum du da hochgeklettert bist“, erzählt Yvonne. „Da planst du in Ge-danken schon die nächste Bigwall-Tour, obwohl du noch gar nicht oben bist.“

Echt amerikanisches FrühstückAuch an Tag drei werden die beiden von Sonnenstrahlen ge-weckt. Sie freuen sich über Traumwetter und gönnen sich ein Cheddar Cheese-Erdnussbutter-Frühstück für den anstren-genden Tag. „Beim Essen haben wir echt gespart – an Gewicht meine ich“, erklärt Charlie, „wichtiger war das Trinken. Wir

„Wenn du da oben in deinem Schlafsack liegst, den Ausblick

und die Ruhe genießt, dann weißt du ganz genau, warum du da

hochgeklettert bist.“

haben 24 Liter Wasser mit raufgeschleppt.“ Wasser, Essen, zwei Schlafsäcke und weitere Ausrüstung ziehen die Mädels in einem 70 Liter Haul Bag – einem großen, wasserdichten, extrem robusten Gepäcksack speziell für Bigwall-Touren – hinter sich her. Außerdem packen sie ihren gesamten Müll in die Haul Bags, um ihn wieder mitzunehmen. Denn eines ist klar: Was man in der Wand mit nach oben nimmt, muss auch wieder runter.

Das letzte Stück der Route führt in neun Seillängen nach oben zum Gipfel. Wieder wechseln die Kletterinnen zwischen dem technischen Stil und freiem Klettern. Problemlos meis-tern sie das letzte Drittel und erreichen am Nachmittag den Ausstieg.

Erschöpft, aber überglücklich stehen sie am Gipfel. Yvonne und Charlie erfüllen sich mit der „Nose“ einen Traum. „Oben haben wir dann erst mal eine lange Pause eingelegt und den Ausblick genossen“, erzählt Yvonne. „Dann haben wir unser Biwak aufgeschlagen. Den langen Abstieg wollten wir erst am nächsten Tag angehen.“

Am 15. Oktober erreichen sie nach vierstündigem Abstieg wieder das Camp 4. Erst mal duschen, denken sich die beiden, wobei das im Yosemite nicht so wichtig ist. „Being one with the dirt“, beschrieb Yosemite-Legende Dan Osman einmal das Leben in Camp 4. „Er hat vollkommen recht“, meint Charlie. Yvonne nickt zustimmend. Zu diesem Thema wollen wir keine Details wissen… Fo

to: Y

von

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Dolt Tower

The Great Roof

Changing Corners

King Swing

The Stovelegs

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INTERvIEW WITH STEPHAN zEHL, ARcHITEcT OF THE BIvOuAc SHELTER

NAcHGEFRAGT BEIM FAcHHANDEL: DIETER cONRAD vON SPORT cONRADWir erleben gerade einen Outdoor-Boom. Haben Sie diesen erwartet?

Den Outdoor-Boom in seiner jetzigen Form habe ich nicht erwartet. Es war eher so, dass wir zum Mitmachen gezwungen wur-den! Denn als wir 1990 unser Geschäft in Gar-misch-Partenkirchen eröffneten, war die Kon-kurrenz im Skibereich so groß, dass wir uns für einen Bergsportladen entschieden. „Con-rad Outdoor“ war geboren. So entstand aus der „Not“ eine erfolgreiche Tugend!

Und wie erklären Sie sich, dass es so viele Menschen in die Berge zieht?

Die Menschen begeistern sich schon immer für Berge und Meer. Da wir in Bayern relativ wenig Meer haben, müssen die Leute sich eben in den Bergen austoben. Durch die vielen Spe-zialsportarten wie Klettern, Biken oder Skitou-ren wird der Zug in die Berge weiter zulegen.

Erinnern Sie sich noch, wann Sie zum ersten Mal von Hanwag hörten?

Ja, Anfang der fünfziger Jahre von einem Schuhvertreter. Er verkaufte uns Lammfell-stiefel von Hanwag – aus einem Stück auf ei-

nem Haferlschuh-Leisten gefertigt. Die passten dank der breiten Leisten hervorragend auf un-sere „bayerischen Haxen“. Und der Name pass-te auch: Garmisch hieß das Modell. Es wurde ein echter Renner.

Wie hat sich die Geschäftsbeziehung zu Hanwag seither entwickelt?

Anfangs hatten wir nicht das Kapital, um hohe Vororderaufträge zu schreiben und das Lager zu füllen. Da waren die Stiefel beim ers-ten Schnee sofort ausverkauft. Deshalb bin ich direkt zu Hanwag nach Vierkirchen gefah-ren, natürlich ohne Anmeldung. Dort lernte ich Hans Wagner kennen und überzeugte ihn, mir alle Schuhe mitzugeben, die er entbehren konnte. Das war der Beginn einer über 50 Jah-re langen und guten Geschäftsbeziehung.

Was ist heute das A und O beim Bergschuhkauf?Ein gut ausgebildeter Verkäufer, der sich mit

allen Modellen bestens auskennt! Und ein Kun-de, der seinen Einsatzbereich in den Bergen kennt, das nötige Kleingeld mitbringt und dem Verkäufer vertraut. Ein guter Bergschuh kostet Geld, aber die Qualität muss stimmen.

Der bekannte Bergsportladen Sport Conrad war einst ein Schuhgeschäft. Wir haben Seniorchef Dieter Conrad um ein Interview gebeten und ihn ausgerechnet im Urlaub erwischt. „Macht nichts“, sagt er, „her mit den Fragen. Dann muss ich wenigstens meine grauen Zellen mal wieder ein bisschen anstrengen!“

Vom Schuh zum Sport

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Dieter Conrad Anfang der 90er Jahre: Damals wie heute ist er ein echter Bergler – beruflich wie privat.

MENScHEN BEI HANWAG: HARTMuT TRABERTTEcHNIK: FRAG’ FRIEDL

Der „Friedl“ weiß alles, wenn es sich um Schuhe dreht. Eigentlich heißt der gebürtige Österreicher Johann Friedl, aber so ruft ihn bei Hanwag niemand. Er arbeitet seit 2008 bei Hanwag als Schuhentwickler.

Welcher Schuh passt zu meinem Fuß?Text: Johann Friedl

Diese Frage begegnet mir sehr häufig und eines nehme ich gleich vorweg: es sollte nicht ums Aussehen gehen! Steht der Einsatzbereich erst mal fest, ist bei der Wahl eines Trekking- oder Bergschuhs die Passform das wichtigste Kriterium. Erst dann kommen Sohle, Material, Verarbeitung usw. Denn vor allem wenn es ins Gelände geht, sorgt die richtige Passform nicht nur für Bequemlichkeit, sie ist sogar sicherheitsrelevant.

Aber zurück zur Frage, welcher Schuh zu meinem Fuß passt. Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Wer einen unkompli-

zierten Fuß besitzt, wird im Fachhandel unter guter Beratung sicherlich „seinen“ Schuh her-ausfiltern. Wer jedoch eher Probleme hat, den passenden Schuh zu finden, sollte jetzt nicht wei-terblättern, sondern unbedingt weiterlesen.

In meiner langjährigen Tätigkeit als Schuh-entwickler gibt es wohl keine Fußform, die mir noch nicht untergekommen wäre. Wir bei Han-wag haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch

denjenigen passendes Schuhwerk anzubieten, die eben nicht mit Allerweltsfüßen durchs Le-ben und in die Berge gehen. Zunächst muss ich kurz erklären, dass die Form eines Schuhs maß-geblich von seinem Leisten bestimmt wird. Der Leisten ist eine Art „künstlicher Fuß“ aus Holz oder Kunststoff, der einem Schuh die Passform gibt – oder auch nicht.

Für Leute, die keinen Standardfuß haben, ferti-gen wir spezielles Schuhwerk, das wir auch nicht über einem unserer Standardleisten schustern. (Zur Information: die einzelnen Leisten bei Han-

wag unterscheiden sich auch in Abhängigkeit zum Einsatzbereich eines Schuhs wie beispiels-weise unserem Trekking- oder Kletterleisten). Im Hanwag-Sortiment finden sich diverse Modelle, die wir über spezielle Leisten schustern: mit ei-nem extra breiten Vorfußbereich, mit viel Platz für die Zehen, für besonders schmale Füße oder ein Modell für Leute, die unter einem Hallux Val-gus, einem Schiefstand der Großzehe, leiden. Und jenen Wanderern, die nach ihrer ganz individuel-len Passform suchen, bieten wir bei Hanwag mit Real Custom Made echt maßgefertigte Schuhe.

Text: Julia Englhart

Er ist dafür verantwortlich, dass rund 350 Mitarbei-ter über hundert Einzelteile in einen Qualitätsschuh verwandeln: Hartmut Trabert. Und Trabert ist „auf

Trab“, wenn es um die Schuhproduktion bei Hanwag geht. Als Produktionsleiter koordiniert er die Fertigung am Hauptsitz in Vierkirchen sowie in den Werken in Kro-atien, Rumänien und Ungarn. Kroatisch, Rumänisch oder gar Ungarisch spricht er nicht – dafür ist er aber ausge-sprochen flexibel, wenn es um Dialekte geht.

1969 verschlug es den gerade mal 18-jährigen Franken für eine Ausbildung als Schuh- und Lederwarenstepper in die Pfalz nach Pirmasens. Dort angekommen musste er schnell feststellen, dass er nicht nur in puncto Schuh-technik Lernbedarf mitgebracht hatte. „Alle im Unter-nehmen sprachen „Pälzisch“. Ich verstand damals kein Wort und machte erst mal viel falsch“, erzählt der heute 63-Jährige mit einem Schmunzeln.

Das änderte sich jedoch schnell: Hartmut Trabert meis-terte nicht nur die Ausbildung und die „sprachliche“ Her-ausforderung, sondern setzte noch ein zweijähriges Prak-tikum sowie einen Abschluss als staatlich anerkannter Schuhtechniker obendrauf. Als Jahrgangsbester. Nach dem fünfjährigen Lernaufenthalt in der Pfälzer „Schuh-stadt“ kam Hartmut Trabert bestens ausgebildet zurück in den Familienbetrieb, der hochwertige Schuhe fertigte. Fast 14 Jahre lang blieb er dem Betrieb treu, bis er sich

1989 auf die Suche nach einer neuen Herausforderung in der Schuhbranche machte.

Bei Hanwag wurde er fündig, nicht nur mit einer neu-en Stelle, sondern auch einem weiteren Dialekt in seinem Repertoire: dieses Mal war Oberbayerisch angesagt. 1989 begann Hartmut Trabert als Produktionsleiter in Vierkir-chen. Heute – fast 25 Jahre später – kümmert er sich nicht nur um die Fertigung hierzulande. Er ist auch für die Wer-ke in Kroatien, Ungarn und Rumänien zuständig. „Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit bin ich unterwegs“, berichtet er. „Funktioniert beispielsweise eine Maschine nicht oder wird falsches Material geliefert, lässt sich das meistens nicht am Telefon klären.“

Wenn Hartmut Trabert von seinem Alltag erzählt und man genau zuhört, stellt man fest, dass vor allem die Vielseitigkeit und die täglich neuen Herausforderungen ihm an seiner Arbeit so gut gefallen. „Langweilig wird mir nie!“ Und was ihm an der Arbeit noch so gut gefalle?

„Der Schuh an sich!“ sagt er, ohne überlegen zu müssen. Schließlich sei er damit verwurzelt und groß geworden.

Vor allem mag er das fertige Produkt: „Es ist ein tolles Gefühl, wenn der Schuh richtig gut passt und er einfach gut gemacht ist.“ Und wenn Hartmut Trabert nicht gera-de bei den Schuhen ist, dann entspannt er am liebsten zu Hause und kocht für seine Familie oder genießt die Ruhe beim Fischen in der Natur.

Immer auf Trab(ert)!

HANWAG PROTEAM: MIcHAEL STAcHEDER uND BENNO KEILL

Starke Persönlichkeiten mit Bewegungsdrang

Wir engagieren keine Promis, die für Geld ihr Gesicht oder – in unserem Fall –

ihre Füße zur Verfügung stellen. Wir arbeiten mit 20 berg- und outdoor-begeisterten Menschen zusammen, die viel draußen unterwegs sind. Sie haben Spaß daran, zur Entwicklung und Optimierung unserer Schuhe beizutragen. Von ihnen erfahren wir, was wir gut machen, was noch besser geht, und vor allem: wo sie der Schuh

drückt. In der Hanwag Bergpost stellen wir in jeder Ausgabe Team-Mitglieder vor. Aktuelles vom ProTeam findet Ihr unter www.hanwag.de/proteam.

‚Wuid’ unterwegsEgal ob die beiden Oberbayern pri-vat oder beruflich ins Gebirge ge-hen, meistens zieht es sie auf die hohen Alpengipfel. Michael „Staxi“ und Benno wurden im Voralpenland groß. Schon früh entdeckten sie das Klettern, Bergsteigen und Skifahren für sich. Schließlich machten sie ihre alpine Leidenschaft zum Beruf und absolvierten die ebenso teure wie anspruchsvolle Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Ski-führer. 2010 gründeten sie ihre eige-ne Bergschule, Mountain Elements in Bad Aibling bei Rosenheim.

Mit einem ihrer Gäste steht eine ganz besondere Aktion auf dem Plan:

Sie begleiten einen Stuttgarter, der alle 82 Viertausender der Alpen besteigen will. 64 hat er bereits geschafft. 13 schwierige Gipfel sowie einen weni-ger bedeutenden bestieg er zusammen mit Michael. Jetzt fehlen ihm noch die letzten 18, wie zum Beispiel die Gip-fel des Teufelsgrates am Mont Blanc du Tacul. Dann heißt es: Ziel erreicht!

Ein bisschen Zeit bleibt den bei-den Freunden noch, um privat in die Berge zu ziehen. Auf hohen Gipfeln tragen Michael und Benno meis-tens den Eclipse II GTX®. Nach die-sem Sommer ist ein privater Klet-tertrip geplant. Wohin? Das verraten sie nicht! Und wenn doch, würde es niemand kennen, denn sie pla-nen ein paar Erstbegehungen. Nur so viel: den Alpen bleiben sie treu!

Weitere Informationen findet Ihr unter: www.mountain-elements.com

Benno Keill (links) und Michael Stacheder.

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Sieben Viertausender in nur zwei Tagen: Möglich ist das beim „Gipfelsammeln“ auf der Grandes Jorasses Traverse im Montblanc-Massiv.

Er weiß alles, wenn es um die Schuhproduktion bei Hanwag geht: Produktionsleiter Hartmut Trabert.

Text: Julia Englhart

•�Hallux-Leisten Viele Menschen – vor allem Frauen, aber auch viele Boulde-rer und Sportkletterer – leiden unter einem Schiefstand der Groß-zehe und einer Verstei-fung des Großzehen-grundgelenks. Für sie schustern wir das neue Modell Alta Bunion. Es bietet dem Großzehen-grundgelenk eine Extraportion Platz.

• StraightFit-Leisten: Er basiert auf dem Trekking-Leisten, er-laubt aber eine Gerade-stellung der Großzehe

und bietet den Zehen insgesamt sehr viel Platz. Wir statten drei Modelle unserer beque-men Travel-Linie mit StraightFit aus.

• Narrow-Leisten: Unser neuer schma-ler Leisten eignet sich für all jene, denen ein normal geschnittener Schuh üblicherweise zu weit ist. Ab dieser Sommersaison schus-tern wir zunächst un-seren Bestseller Tatra GTX® zusätzlich über dem schmalen Leisten. Ihn gibt es also in drei Weiten.

• Wide-Leisten: Während der Fersenbe-reich normal ist, bietet der Schuh im Vorfuß- und im Ballenbereich mehr Platz. Ein Wide-Modell passt Menschen, denen ein „normales“ Modell vorne zu eng ist. In diesem Sommer bie-ten wir acht verschie-dene Modelle mit dem Wide-Leisten an.

„Real Custom Made“: Hinter diesem Namen ver-bergen sich echte Maß-schuhe! Seit September 2011 fertigen wir als erster Hersteller Gore-Tex® Out-door-Schuhe nach Maß

– jeder Schuh ist ein abso-lutes Unikat! Der Fachhan-dels-Partner (Informatio-nen unter www.hanwag.de) scannt mit einem 3D Fuß-Scanner jeden Fuß einzeln ab und schickt diese Daten online zu uns nach Vierkir-chen. Auf Basis dieser Da-ten fertigen wir für jeden Maßschuh-Kunden seine individuellen Leisten. Über diesen schustern wir den Trekking-Stiefel Ancash (eine Weiterentwicklung unseres beliebten Yukon / Alaska GTX®), wahlweise mit Leder- oder Gore-Tex®-Futter. Fertig ist ein Schuh, den es wirklich nur ein einziges Mal gibt.

Für Wanderer, die zwei un-gleich große Füße oder sehr individuelle Füße haben – das heißt, ihre Fußform weicht stark vom Durch-schnitt ab – haben wir da-mit die (Er)Lösung.

Aber Real Custom Made spricht keinesfalls aus-schließlich Leute mit sehr individuellen Füßen an. Sondern auch jene, die sich einen exklusiven Wander-schuh wünschen, den es nur einmal gibt – und der perfekt passt! Da verhält es sich wie mit der Beklei-dung: Der Anzug von der Stange mag gut passen, der Maßanzug sitzt dagegen absolut perfekt!

HANWAG-LEISTEN IM ÜBERBLIcK:Hallux StraightFit Normal Narrow Wide

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ONLINE-uMFRAGE:

Wie gefällt Euch die Bergpost?Mitmachen & ein Paar Hanwag Tatra GTX® gewinnenIn einer kurzen Umfrage wollen wir erfahren, wie Euch unsere Hanwag Bergpost gefällt, was wir besser machen können und über welche Themen Ihr gerne mehr lesen wollt. Wer mitmacht, hat die Chance, ein Paar unseres Trekking-Klassikers Hanwag Tatra GTX® zu gewinnen! Unter www.hanwag.de/umfrage könnt Ihr bis 30. Juni 2013 mitmachen.

6 | HANWAG BERGPOST – NR. 5 – FRÜHLING / SOMMER 2013 HANWAG BERGPOST – NR. 5 – FRÜHLING / SOMMER 2013 | 7

NAcHGEFRAGT BEI AIKO BODE

TEcHNIK & MATERIAL: NAcHHALTIGKEIT BEI HANWAG – „PROjEcT NEXT STEP“ TEcHNIK & MATERIAL: NAcHHALTIGKEIT BEI HANWAG – „PROjEcT NEXT STEP“

Nachhaltigkeit bedeutet für uns, so zu handeln, dass künftige Ge-nerationen durch unser heutiges Tun nicht negativ beeinträchtigt werden. Seit jeher haben wir starke Argumente auf unserer Seite.

Aber richtig „grün“ sind wir noch lange nicht. Zu viele Bestandteile und Verfahren bei der Schuhherstellung – insbesondere von hochwertigem Outdoor-Schuhwerk – sind nicht gerade umweltschonend. Noch nicht. Aber wir sind auch nicht mehr ganz „grün“ hinter den Ohren, wenn es um neue Lösungen geht.

Umweltverträgliche Materialien und Verfahren müssen nicht nur ent-wickelt, sondern auch ausführlich getestet werden. Schließlich möchten wir keinen Schuh bauen, der zwar umweltverträglich produziert wurde, aber nach kurzer Zeit auseinanderfällt. Ganz im Gegenteil: Unser oberstes Gebot ist die Herstellung hochwertiger und vor allem langlebiger Schuhe. Denn die Schuhe halten bei richtiger Pflege fast ein Leben lang und sind mehrfach wiederbesohlbar. Das vermeidet nicht nur Abfall, sondern spart auch Ressourcen, die bei der Produktion neuer Schuhe verbraucht würden.

Ein weiterer Faktor ist der Produktionsstandort. Sämtliches Hanwag-Schuhwerk wird in eigenen und langjährigen Partner-Betriebsstätten in Deutschland, Ungarn und Kroatien produziert (Ausnahme: drei Kinder-schuh-Modelle kommen aus China). So können wir sicherstellen, dass Um-weltstandards sowie soziale Richtlinien eingehalten werden.

Die Rahmenbedingungen in puncto Lebensdauer und Herstellungsort stimmen also. Deshalb widmen wir uns seit einer Weile verstärkt dem Pro-dukt an sich. Wir setzen bei einigen Modellen auf umweltfreundliche Ver-fahren, Technologien und Materialien. Sie alle sind Bestandteile des Projects „Next Step“. Hier wollen wir Euch die wichtigsten Schritte, die wir bisher gegangen sind, vorstellen:

cHROMFREI GEGERBTES LEDERRund 25 Modelle statten wir mit chromfrei gegerbtem Lederfutter aus. Das bedeutet, dass unser Leder-lieferant keine umweltschädliche Mineralgerbung mit Chromsalzen durchführt. Das Leder wird vegeta-bil gegerbt – es kommen ausschließ-lich rein pflanzliche Gerbstoffe zum Einsatz.

Das chromfreie Leder wird nicht nur umweltfreundlich hergestellt, es beinhaltet auch keine Allergene auf Chrombasis und ist somit für Al-lergiker geeignet.

Aiko Bode ist seit März 2012 Chief Sustainabili-ty Officer bei der Fenix

Outdoor Gruppe, zu der ne-ben Fjällräven, Primus, Brun-ton und Tierra auch Hanwag gehört. Wir haben ihn zum Thema Nachhaltigkeit befragt, wollten wissen, welche Pro-jekte beim bayerischen Berg-schuster laufen und wie er das Thema in der Outdoor-Branche allgemein einschätzt.

Was ist das Ziel der Fenix Out-door AB im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit?

Wir wollen die Marken der Gruppe solide und konse-quent zu führenden, nachhal-tig agierenden Unternehmen der Outdoor-Branche entwi-ckeln. Dazu haben wir ein Strategiepapier erstellt und ein Management-Handbuch erarbeitet, den so genannten „Fenix Way“. Letzteres enthält neben ethischen und Com-pliance-Aspekten auch einen konkreten Fahrplan bis 2020. Alle Marken sollen auf einem Wissensstand sein, aber na-türlich gibt es für jede Marke individuelle Handlungsfelder.

Wie sieht das Handlungsfeld konkret für Hanwag aus?

Wir versuchen, wie bei den anderen Unternehmen der Gruppe auch, die negativen Umwelt- und Sozialauswir-kungen dort, wo sie auftre-ten, zu verringern. Hanwag arbeitet bereits seit 2010 mit unterschiedlichen Ansätzen daran. Seit 2012 werden die-se Maßnahmen im „Project Next Step“ zusammengefasst. Hanwag verwendet mehr und mehr umweltschonende Ma-terialien wie zum Beispiel TerracareZero oder die neue CompoSole, und versucht, die Produktion so klimaneu-tral wie möglich zu gestal-ten. Bei den Schuhen dürfen wir nichts überstürzen, denn neue Materialien müssen gründlich getestet werden, um dem extrem hohen Quali-tätsanspruch treu zu bleiben. Aber auch Handlungen im kleinen Rahmen sind wich-tig. Zum Beispiel haben wir in Vierkirchen die Heizung für das Produktionsgebäude auf Biogas umgestellt und bezie-hen seit 2013 ausschließlich Ökostrom.

Ganz allgemein: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit in der Outdoor-Branche?

Es wird generell immer wichtiger. Spannend jedoch: Während die meisten Bran-chen eher von Umweltthe-men zu sozialen Überlegun-gen wie den Bedingungen bei Zulieferern übergegangen sind, verhält es sich in der Outdoor-Branche anders. Die Branche galt lange als Um-weltprimus, deshalb wandte man sich vor einigen Jahren zunächst den Themen Lie-ferländer und Arbeitsbedin-gungen zu. Seit kurzem aber genießt der Umweltschutz wieder einen hohen Stellen-wert in der Branche und das ist gut so. Das Thema „Re-duktion von Chemie“ steht jetzt ganz oben auf der Agen-da. Meiner Ansicht nach wol-len die Outdoor-Unterneh-men wirklich etwas ändern und bewegen. Auch wir wol-len mit „The Fenix Way“ und „Project Next Step“ langfris-tige Verbesserungen erzielen. Ganz nach dem Motto: Leave the basecamp better than you found it!

IMPRESSuM Hanwag Bergpost ist die Kundenzeitung der Hanwag GmbH und erscheint zweimal im Jahr kostenlos.

Herausgeber und verantwortlich für den InhaltHanwag GmbH, Wiesenfeldstr. 7 85256 Vierkirchen +49 – (0)8139 – 9356 0 v.i.S.d.P.: Jürgen Siegwarth www.hanwag.de [email protected]

DruckereiOffsetdruckerei Gebr. Betz GmbH 85258 Weichs

Druckauflage: 10.000 Stück Redaktion & KonzeptKern Gottbrath Kommunikation GbR, Ungererstr. 161, 80805 München, www.K-G-K.com

Redaktionelle Mitarbeit (Text, Fotografie, Grafik) Julia Englhart, Till Gottbrath, Amrei Kommer, Johann Friedl, Jürgen Siegwarth, Peter Wilson, Bastian Jung, Charlotte Gild, Yvonne Koch, Ursula Wolfgruber, Aiko Bode, Michael Stacheder

Marketing LeitungBastian Jung

Aiko Bode (47) ist seit März 2012 Chief Sustainability Officer bei der Fenix Out-door AB. Der studierte Na-turwissenschaftler und Historiker arbeitete zuvor sieben Jahre bei der TÜV Rheinland Gruppe in einer ähnlichen Position.

Schritt für Schritt

TERRAcAREzERO® Das Besondere an diesem hochwer-tigen Leder ist: Die Herstellung – al-so die Gerbung – wird vollständig CO

2-kompensiert. Wir beziehen Ter-

racareZero® von der Gerberei Hei-nen (siehe www.heinen-leather.de). Im Vergleich zu anderen Gerbereien kann sie dank umweltfreundlicher Energiequellen ohnehin eine güns-tige CO

2-Bilanz vorweisen. Ganz

vermeiden lässt sich die Freiset-zung von Kohlendioxid nicht, aber dieser Anteil wird von der Gerberei kompensiert: Heinen unterstützt weltweit Aufforstungsprojekte. Bäume binden CO

2 und neutralisie-

ren somit die freigesetzten Emissi-onen. Die Aufforstungsprogramme werden anhand des so genannten „Carbon Fix Standard“ ausgewählt (www.carbonfix.info), dem führen-den internationalen Standard für Aufforstungsprogramme. Terracare-Zero® Leder verwenden wir seit drei Jahren und bei mittlerweile rund 20 Modellen. Wir sind stolz darauf, dass wir als weltweit erster Herstel-ler von Berg- und Trekkingschuhen diesen Schritt in Richtung nachhal-tige Materialien gegangen sind.

BIO-LEDERSeit der Sommersaison 2012 schus-tern wir drei Modelle mit Leder von Bio-Rindern als Obermaterial. Das wichtigste Kriterium bei der Her-stellung dieses Leders ist die nach-haltige Viehwirtschaft. Deshalb ha-ben wir nicht nur die Gerberei, von der das Leder stammt, besucht. Wir waren auch auf den Bio-Bauern-höfen und den Weiden unterwegs, um die Kühe zu begutachten, deren Häute später das Leder für die Bio-Modelle liefern. Wir können guten Gewissens behaupten: Den Tieren geht es richtig gut! Für die Bio-Mo-delle Lima, Waxenstein und Lofe-rer beziehen wir das Leder von der Gerberei Viviani aus Kroatien. Das über 80 Jahre alte Familienunter-nehmen kauft die Häute von kroa-tischen Kleinbauern, die zertifizier-te Bio-Landwirtschaft betreiben. Die Zertifizierung entspricht den EU-Standards.

Was bedeutet Bio-Zertifizierung eigentlich? In der Rinderzucht be-deutet dies, dass die Tiere auf al-len Bauernhöfen ganzjährig auf der Weide leben. Sie erhalten aus-schließlich Nahrungsmittel ohne chemische Zusätze, auf Kraftfutter wird komplett verzichtet. Die Nach-vollziehbarkeit der Herkunft ist so wichtig wie diese selbst. Um sie zu überprüfen, nutzen wir HACCP, ein von der Welternährungs- (FAO) und der Weltgesundheitsorganisa-tion (WHO) anerkanntes Konzept zum Verbraucherschutz und zur Le-bensmittelsicherheit. Bei der Rin-derzucht kann man dank HACCP je-des einzelne Tier von der Geburt bis zur endgültigen Verwertung nach-verfolgen. Das geschieht mit gel-ben „Markierungsknöpfen“ im Ohr des Rinds.

cOMPOSOLEEine gute Schuhsohle besteht aus Gummi. Problem: wird eine normale Laufsohle achtlos weggeworfen, ver-rottet sie auf „Ewigkeiten“ nicht. Un-sere neue CompoSole besteht auch aus Gummi, unterscheidet sich aber erheblich von einer herkömmlichen Laufsohle: Sie ist kompostierbar und zersetzt sich rückstandsfrei in knapp vier Jahren. Das funktioniert natürlich nicht auf dem heimischen Gartenkompost, aber bei industriel-ler Kompostierung mit einer Tem-peratur von etwa 70° C und weite-ren Anforderungen wie einer sehr

Wir sind seit 2010 einige Schritte gegangen, um Produkt und Produktion nachhaltiger zu gestal-ten. Angekommen sind wir noch nicht, aber wir bleiben auch nicht stehen, sondern arbeiten be-reits an den „next steps“. Seit 2012 können wir

außerdem von der reichen Erfahrung unseres Chief Sustainability Officer Aiko Bode profitie-ren. Er unterstützt uns bei den nächsten Schrit-ten dieses langfristigen Projekts.

hohen Luftfeuchtigkeit. So muss sich der Kunde auch keine Sorgen machen, dass sich die Sohle beim Wandern am Schuh auflösen könn-te. Bei einer Neubesohlung schickt der Kunde den Schuh direkt zu uns nach Vierkirchen und wir kümmern uns darum, dass die Sohle ihren Weg in den Kompostierungs-Kreis-lauf findet.

Auch die Herstellung können wir vertreten: 100 Prozent der Energie für die Produktion der CompoSole stammt aus regenera-tiven Quellen. Informationen zur exklusiv für Hanwag hergestellten CompoSole gibt es auf www.b2e-arth.com.

Wenn wir bei Hanwag versuchen, unser Schuhwerk so „grün“ wie möglich zu schustern, meinen wir natürlich nicht die Farbe des Leders – sondern unser gesamtes Handeln im Einklang mit Mensch und Umwelt. Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit, sprechen darüber und lassen den Worten Taten folgen. Diesen Weg gehen wir Schritt für Schritt und haben ihn „Project Next Step“ betitelt. Hier ein Zwischenstand, wie weit wir bislang gekommen sind.

Glückliche Kühe: Das Leder der Bio-Modelle stammt von Rindern, die ganzjährig auf der Weide leben.

HANWAG cOMPOSOLEUnsere neue kompostierbare Laufsohle CompoSole

versehen wir mit einem grünen Punkt. So stellen wir sicher, dass die CompoSole bei einer

Wiederbesohlung in die Kompostierung wandert.

Wir statten vier Modelle mit der neuen CompoSole aus: Lima Bio, Waxenstein Bio (Abbildung oben),

Loferer Bio und Puro Bio.

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BADILE cOMBI GTX®

TEcHNIScHER BERGSPORTScHuH – uLTRALEIcHT (530 GR) uND KLETTERTAuGLIcH

EIN ScHuH IM DETAIL:

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Gewicht: 530 Gramm bringt der Badile Combi GTX® in Größe 7,5 auf die Waage – extrem wenig für einen be-dingt steigeisenfesten Stiefel.

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Isolierung: Wir verwenden eine eher dünnere Isolierung, weil der Schuh vor allem für den Einsatz im Bergsommer konzipiert wurde.

3

Geröllschutz: Der per Hand aufgezogene, umlaufende Geröllschutz schützt das Obermaterial vor Abnutzung und stabilisiert die Schuh-form.

5

Gezwickte Machart: Den Badile Combi GTX® und auch die beiden anderen Versionen (Mid und Low) fertigen wir in gezwickter Machart. So bekommt der Schuh eine her-vorragende Stabilität, ist lange haltbar und kann mehrfach neu besohlt werden.

4

Laufsohle: Die Vibram® Climbing Sohle ist eine leichte Sohle für alpine Kletterei und Klettersteige. Ihr Gummi bietet viel Reibung, die Klet-terzone an der Spitze sorgt für sicheres Antreten.

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Leisten: Der spezielle Kletter-leisten sorgt mit seiner eng anliegenden Passform für sehr guten Halt und ermöglicht eine tolle Kraftübertragung am Fels.

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Brandsohle: Das „Herz“ eines Schuhs, denn von außen sieht man die Brandsohle nicht. Der Badile Combi GTX® hat eine feste Memory Brandsohle – mit genau dem richtigen Ver-hältnis von Torsionssteifigkeit zu Flexibilität.

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Futter: Wasserdicht und atmungsaktiv – GORE-TEX® Futter sorgt auch auf längeren Touren garantiert für trockene Füße und jede Menge Klima-komfort.

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Cordura® Rocket: Für den Schaft verwenden wir das Gewebe aus texturierten Cor-dura® Polyamid Fasern. Leicht, aber sehr abrieb- und reißfest.

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Sportvelours: Ebenfalls am Schaft setzen wir aufgerautes Spaltleder ein. Es punktet mit geringem Gewicht, Robustheit und seiner gleichmäßigen Oberfläche.

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Hybrid Steigeisen: Die Steigeisenauflage an der Ferse erlaubt das bequeme Anbrin-gen von Hybrid-Steigeisen (Bindung mit „Körbchen“ vorne und Kipphebel hinten). So meistert der Badile Combi GTX® auch einfache Eispas-sagen.

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24 STuNDEN AuF DEN SPuREN DES MäRcHENKöNIGSGemeinsam mit Bayern Tourismus laden wir bereits zum fünften Mal zur Rund-um-die-Uhr-Wanderung „24 Stunden von Bayern“ ein. In diesem Jahr geht es nach Füssen im Allgäu. Die Kultwanderung startet dort am 22. Juni 2013 und führt die 444 Teilnehmer durch das romantische Allgäu – traumhaftes Schlosspanora-ma inklusive. Wir verlosen noch Tickets zum bereits ausver-kauften Wander-Event. Teilnehmen könnt Ihr auf Facebook unter www.facebook.com/Hanwag. Weitere Informationen zur Wanderung gibt es unter www.24h-von-bayern.de.

WANDERSPASS TROTz HALLuX vALGuS

Zum ersten Mal bieten wir ab dieser Sommersaison ei-nen leichten Wanderschuh speziell für Menschen, die unter einem Schiefstand der Großzehe leiden, dem so genannten Hallux Valgus. Für sie dürfte das Trek Light-Modell Alta Bunion mit extra viel Platz für das Großzehengrundgelenk eine echte Erlösung darstellen. Weitere Informationen zum Thema Passform findet Ihr auf Seite 4 dieser Bergpost-Ausgabe und auf unserer Homepage unter www.hanwag.de.

ALLER GuTEN AuSzEIcHNuNGEN SIND DREI!

Innerhalb von nur drei Wochen wurden drei Modelle von Hanwag mit Auszeichnungen geehrt: Auf der diesjährigen Sportmesse ispo gewann der zwiegenähte Stiefel Hjort EH einen „ispo Gold Award“. Das niederländische Outdoor-Ma-gazin OpPad vergab seinen renommierten „OpPad Award“ an unser neues Modell Alta Bunion. Und die Jury der chine-sischen Outdoor-Zeitschrift Outside wählte unseren leichten Trekking-Klassiker Banks GTX® zum „Gear of the Year 2013“. Mehr Infos unter www.hanwag.de.

NEWS vON HANWAG | Weitere Termine und Veranstaltungen findet Ihr aktuell unter www.hanwag.de

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