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Festschrift 75 Jahre Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 – 2010

Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 – 2010 · 2 Vorwort Mit 75 Jahren hat man in der Regel viel erlebt und kann auch noch viel erleben. Dies trifft auf den Harmonika-Spielring

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Festschrift

75 JahreHarmonika-Spielring Bad Rotenfels

1935 – 2010

2

Vorwort

Mit 75 Jahren hat man in der Regel viel erlebt und kann auch noch viel erleben. Dies trifft auf den Harmonika-Spielring Bad Rotenfels (HSR) ebenfalls zu.

Um die ereignisreichen 75 Jahre seines Bestehens zu beleuchten, hat der HSR dieses Festbuch aufgelegt. 75 Jahre, die es in sich hatten!

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gegründet,wurde der Verein trotz der vielen traurigen Schicksale am Leben gehalten. Nach seinerWiedergründung im Jahre 1949 wurde der Harmonika-Spielring durch die herausragende Führung von Josef Riedinger zu einem Vorzeigeverein.

Nicht nur regional, sogar bundesweit sorgteder Harmonika-Spielring für Beachtung. Eini-ge Konzerte fanden auch außerhalb Deutsch-lands statt.

Aber wie könnte man solche Ereignisse und das tägliche Musiker-Leben nachvollziehen, wenn nicht alles niedergeschrieben worden wäre.

Der lebendigen Erzählung unserer Chronisten ist es mit zu verdanken, dass dieses Buch entstehen konnte.

Normales und Kurioses werden Sie finden und langweilig wird es Ihnen sicher nicht werden.

Aber lesen und sehen Sie selbst und tauchen ein in die Geschichte Ihres Harmonika-Spielring Bad Rotenfels...

Quelle: Chronik 1935

75 Jahre HSR 3

GrußwortLandrat Jürgen Bäuerle

75 Jahre Harmonika-Spielring Bad Rotenfels – das ist ein Geburtstag, der mit Stolz und Freude geb�hrend gefeiert werden darf.

Der Harmonika-Spielring ist nicht nur eine wichtige S�ule im kulturellen Leben der Gro�en Kreisstadt Gaggenau, sondern auch ein klingender Botschafter unseres musik-begeisterten Landkreises.

Dieses Jubil�um ist ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Vereins, der auf eine stattliche Mitgliederzahl gewachsen ist und sich in der Region zahlreiche Preise erspielt hat. Es ist aber auch Ausdruck einer �beraus erfolgreichen Vereinsarbeit, die von Zusam-menhalt, Best�ndigkeit, gegenseitigem Ver-stehen, einem geschickten Management und einer guten Jugendarbeit gepr�gt ist.

Bemerkenswert ist die starke Gruppe der Kinder und Jugendlichen im Verein und die Tatsache, dass auch Vierj�hrige mitspielen. Mit dieser musikalischen Fr�herziehung leistet der Harmonika-Spielring einen lobenswerten Beitrag zur ganzheitlichen F�rderung der Pers�nlichkeit junger Menschen.

Vor dem Hintergrund unserer gesellschaft-lichen Probleme sind die Geborgenheit, das Miteinander und die Bet�tigung in den

Vereinen f�r junge Menschen besonders wichtig.

Bei seinen Konzerten gelingt es dem leis-tungsstarken Orchester immer wieder, die eigene Begeisterung ins Publikum hinein-zutragen. Bei so viel Leidenschaft bleibt der Erfolg nicht aus. Im Jubil�umsjahr darf sich das Orchester �ber eine musikalische Ent-wicklung freuen, die h�chsten Anspr�chen gerecht wird.

Auch im Namen des Kreistages bedanke ich mich f�r das Engagement des Vereins, der einen sch�nen Beitrag zum mannigfaltigen kulturellen Leben in unserer Region leistet. M�gen Freude am Musizieren, Gemein-schaftsgeist, Flei� und ein guter R�ckhalt in der Bev�lkerung weiterhin Garanten f�r eine erfolgreiche Zukunft des Harmonika-Spielrings sein.

J�rgen B�uerle

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GrußwortOberbürgermeister Christof Florus

„Die Musik hat von allen K�nsten den tiefsten Einfluss auf das Gem�t“, so charakterisierte kein Geringerer als Napoleon die faszinie-rende Ausstrahlung von Musik, die sogar die Reichweite von Sprache �bertrifft.

Auch im Zeichen dieser besonderen Wirkung, welche die Musik zu den tragenden S�ulen unserer Kultur macht, hob im Jahre 1935 auf Initiative von Johannes Merkel ein Kreis von 20 M�nnern den Harmonika-Spielring Bad Rotenfels unter dem Namen Handharmonika-Club Rotenfels aus der Taufe.

Bei vielen Anl�ssen hat der Verein immer wieder seinen hohen Leistungsstand unter Beweis gestellt, was nicht zuletzt auch in einem breit gef�cherten Repertoire zum Ausdruck kommt.

Der agilen Gemeinschaft gilt f�r ihr vorbild-liches Wirken mein Dank und meine Anerkennung.

Dem Harmonika-Spielring Bad Rotenfels gratuliere ich ganz herzlich zu 75 Jahren erfolgreichem Engagement. Damit verbindenm�chte ich die Gr��e und Gl�ckw�nsche des Gemeinderates und der B�rgerschaft. M�ge die Freude am gemeinsamen Musizieren auch in Zukunft die Vereinsarbeit lebendig halten.

Als Schirmherr der Jubil�umsveranstaltungen hei�e ich alle Musiker und G�ste besonders willkommen. Ihnen allen w�nsche ich in geselliger Runde angenehme Stunden, an die Sie sich gerne erinnern.

Christof FlorusOberb�rgermeister

75 Jahre HSR 5

GrußwortDHV Präsident Fritz Dobler

Liebe Freunde der Harmonikamusik,

ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt von der „Nachhaltigkeit“ der Pionierarbeit der ersten Harmonikaner der drei�iger Jahre des vorigen Jahrhunderts.

Gerade im S�ddeutschen Raum gibt es Akkordeon-Orchester, die eine wahrhaft stolze Tradition bewahren.

Wobei nat�rlich die „75“ des Harmonika-Spiel-rings Bad Rotenfels schon eine Spitzen-position bedeutet!

Diese lebendigen, kraftvollen Musikvereine, die Menschen aus den verschiedensten Altersgruppen und Berufsst�nden zusammen-f�hren, vermitteln echte Lebensfreude.

Und die kann nur im Kontakt und Verbund mit Gleichgesinnten entstehen.

Das erfordert allerdings den best�ndigen, �u�ersten Einsatz der Vorst�nde, Ausbilder und Dirigenten, denen ich bei dieser Ge-legenheit ausdr�cklich danken m�chte. Sie sind die Garanten f�r das Fortbestehen eines einzigartigen Merkmals unserer heimischen Identit�t.

Dem Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 e. V. w�nsche ich von Herzen Gl�ck und Gedeihen auch f�r die n�chsten Jahrzehnte.

Fritz DoblerPr�sident des Deutschen Harmonika Verbandes

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GrußwortBezirksvorsitzender Manfred Kappler

Musik ist geeignet, Menschen verschiedener Auffassungen zusammen zu f�hren. Sie ist eine Sache des Herzens und des Gef�hls. Als Tr�ger der Kultur muss sie immer wieder den Ver�nderungen der Gesellschaft und deren Gegebenheiten angepasst werden.

Das gemeinsame Musizieren in einem Or-chester geh�rt mit zu den sch�nsten Formen der musikalischen Bet�tigungen und wird beim Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 e. V. schon immer gepflegt.

Die Weiterentwicklung des Vereins sowie die F�rderung des Nachwuchses sind Aufgaben, denen sich jeder Verein in der Zukunft stellen muss.

Bew�hrtes erhalten und sich Neuem gegen-�ber �ffnen, dies wird die Aufgabe der n�chs-ten Jahre sein.

Der Komponist Michail Iwanowitsch Glinka sagte einmal:

„Die Musik wird vom Volk gemacht,wir Musiker arrangieren sie nur.“

M�ge es den Verantwortlichen des Harmo-nika-Spielrings weiterhin gelingen, die Musik in die Herzen der Menschen zu bringen.

Zum 75-j�hrigen Jubil�um gilt allen Verant-wortlichen sowie allen Aktiven mein herzlicher Dank f�r ihren bisherigen Einsatz zum Wohle der Akkordeonmusik.

Ich w�nsche dem Verein in seinem Jubi-l�umsjahr viel Erfolg und hoffe, dass sich alle G�ste bei den Jubil�umsveranstaltungen am Klang der Akkordeonmusik erfreuen werden.

Manfred Kappler

75 Jahre HSR 7

Grußwort1. Vorsitzender Thomas Gerstner

„Im Klange der T�ne erbl�het das Sch�ne“, unter diesem Motto startete der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels vor 75 Jahren in sein musikalisches Leben. In der Formulierung vielleicht etwas altmo-disch, noch nicht „multimedial“ verfasst, von der Botschaft aber so aktuell wie eh und je.

Musik erfreut nicht nur, sie verbindet auch. Sie ist eine Sprache f�r sich, die uns T�ren und Herzen in Bad Rotenfels ge�ffnet hat. Musik ist auch Kommunikation, die zwischen den Generationen verstanden wird. Bei uns musizieren die ganz Jungen und die schon etwas Betagteren be-geistert miteinander. Dabei ist unsere Musik eher traditionell, �berliefert von den Eltern, den Gro�-eltern, nie der Innovation verschlossen, aber bodenst�ndig, ehrlich und vor allem „hand-gemacht“.

Eine Gemeinschaft, die 75 Jahre durch dick undd�nn gegangen ist, neue Mitglieder integrieren, Fremde zu Einheimischen machen kann, die ihren Kindern und Jugendlichen Raum zur Entfaltung bietet, hat Werte an sich geschaffen, die in unse-rer Gesellschaft mit den Begriffen Tradition und Kultur nur unzureichend beschrieben sind.

Viele Menschen waren in den vergangenen 75 Jahren daran beteiligt, aus der Ansammlung von einzelnen Spielern immer neue Klangk�rper zu schaffen und unsere Werte mit Leben zu f�llen.

Mein Dank gilt daher den fast unz�hligen Musi-kern, den engagierten Dirigenten und den vielen Funktionstr�gern der vergangenen Jahrzehnte.

Vergessen d�rfen wir aber an dieser Stelle auch nicht unsere passiven Mitglieder, unsere Freunde und G�nner und vor allem unser Publikum, ohne die der Harmonika-Spielring kaum vorstellbar ist.

Bei aller Tradition erfordert ein solcher Verein nat�rlich zeitgem��e und zukunftsgerichtete Ent-scheidungen. So bin ich besonders gl�cklich, dass wir durch unsere Jugendarbeit und die Ausbildung die Weichen in eine viel versprechende Zukunft gestellt haben. Viele Einzelne haben sich hier engagiert und gespendet. Daf�r gilt im Namen des Vereins mein ausdr�cklicher Dank.

Begehen wir gemeinsam mit unseren Freunden aus Nah und Fern ein fr�hliches Jubil�umsjahr, erleben Musik und Gemeinschaft, geben unsere Werte an die n�chste Generation weiter und genie�en das, was Verein und Musik vor allem sein sollen: innere Bereicherung und Entspan-nung.

Thomas Gerstner

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GrußwortDirigent Peter Hegmann (1. Orchester)

„Music was my first love and it will be my last“

„Im Klange der T�ne erbl�het das Sch�ne“

Dieser romantische Leitspruch wurde 1935 dem Harmonika-Spielring mit auf den Weg gegeben.

„Mit Musik geht alles besser“, war der Wahlspruch von Werner Bochmann. 1976 f�g-te John Miles „Music“ hinzu. Die schwedische Popgruppe ABBA kr�nte ihre Karriere mit „Thank you for the music“.

Es spielt keine Rolle, ob man sich zur klas-sischen oder Popmusik hingezogen f�hlt, die Sprache der Musik ist f�r jeden verst�ndlich.

Hier haben Vereine und Musikschule eine gro-�e Aufgabe �bernommen, indem sie die Viel-falt der Musik an alle Altersklassen vermitteln.

In einer Zeit, in der man sich Musiktitel jederzeit von den verschiedensten Medien ins Wohnzimmer holen kann ist es nicht selbst-verst�ndlich, regelm��ig an Proben eines Orchesters teilzunehmen. Umso erfreulicher ist, dass die Spielerinnen und Spieler unseres Vereins Woche f�r Woche zusammen-kommen, um St�cke zu erarbeiten.

In diesem Sinne w�nsche ich dem Har-monika-Spielring Bad Rotenfels f�r die Zu-kunft Gleichklang, Harmonie und alles Gute.

Peter Hegmann

75 Jahre HSR 9

Grußwort Dirigent Siegfried Bleichner(Seniorenorchester)

Nicht unbedingt 75 Jahre alt, sondern 75 Jahre jung geblieben. So w�rde ich als Dirigent antworten, wenn ich nach einem Motto f�r dieses Jubil�um gefragt werden sollte.

Ich m�chte hiermit allen Spielerinnen und Spielern des Seniorenorchesters danken, ohne deren Tatkraft, Flei� und Opferbe-reitschaft dieses Orchester niemals so erfolgreich h�tte werden k�nnen. Aber auch all unseren Anh�ngern, die uns nun schon 25 Jahre treu begleiten. Ein herzliches Danke-sch�n daf�r!

Auch glaube ich sagen zu k�nnen, dass sich Bad Rotenfels zu einem Verein begl�ck-w�nschen kann, der sich mit seinen Orches-tern immer wieder in den Dienst der Allge-meinheit stellt.

Als Dirigent des Seniorenorchesters vom Harmonika-Spielring Bad Rotenfels bin ich stolz auf „MEINE“ Musiker und Musikerinnen, denn:

Was sie spielen, kann sich h�ren lassen, besonders, wenn man den Altersquerschnitt von 70 Jahren bedenkt.

Mein Dank gilt an dieser Stelle der Auf-geschlossenheit und Unterst�tzung von allen, auch den j�ngeren Aktiven, die immer wieder einspringen, wenn eine L�cke im Orchester es erfordert.

Musik kennt keine Grenzen. Sie ist eine Sprache, die jeder versteht und keiner zu �bersetzen braucht. Sie kommt aus dem Herzen, tr�stet bei traurigen Anl�ssen und verleiht der Freude einen feierlichen Aus-druck.

Siegfried Bleichner

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Präsident Josef Riedinger

Josef Riedinger war aktives Gr�ndungs-mitglied des Harmonika-Spielrings Bad Roten-fels 1935 e. V. Bei der Wiedergr�ndung des Vereins im Jahre 1949 wurde er zum ersten Vorsitzenden gew�hlt.

Dieses Amt bekleidete er 23 Jahre lang bis zu seinem R�cktritt im Jahre 1972, um dann als Pr�sident des Vereins zu fungieren.

Unter seiner Leitung wurde der HSR mit 750 Mitgliedern zum st�rksten Akkordeonverein der Bundesrepublik.

Riedinger gilt auch als Vater der „Rotenfelser Kinderfeste“, die weit �ber die Grenzen des Kreises Rastatt hinaus zu einem Wertbegriff geworden waren.

Bekannt waren auch die gro�en Bunten Abende des Spielrings mit bekannten und ber�hmten K�nstlern und Gruppen, wie zum Beispiel den Mainzer Hofs�ngern.

Auch die Durchf�hrung von auf hohem musi-kalischem Niveau stehenden Gemeinschafts-konzerten mit erstklassigen Orchestern aus Ravensburg, R�sselsheim, Frankfurt, Hage-nau, Budapest, Rotterdam und anderen St�d-ten fiel in die Zeit seiner Vorstandst�tigkeit.

Seine Arbeit beschr�nkte sich aber nicht nur auf den eigenen Verein. Er war es, der im Jahre 1950 die Losl�sung der Vereine Mittel-badens vom Bezirk Ortenau forderte und auch erreichte.

Auch au�erhalb der Harmonikabewegung setzte sich Josef Riedinger f�r die Belange der Volksmusik nachhaltig ein.

So gr�ndete er schon bald nach der Einge-meindung von Bad Rotenfels nach Gaggenau den Kulturausschuss. Alle kulturellen Vereine der Stadt Gaggenau bilden heute die „Ge-meinschaft f�r kulturelle F�rderung“.

Diese Gemeinschaft ist auch der Tr�ger der Gaggenauer Musikschule, deren Gr�ndung ebenfalls der Initiative Josef Riedingers zu verdanken ist.

75 Jahre HSR 11

Vorstände und Dirigenten

Vorstände: Johannes Merkel 1935 – 1939Paul Merkel 1939 – 1942

Johannes Merkel 1947 – 1949Josef Riedinger 1949 – 1972Siegfried Bleichner 1972 – 1976Uwe L�ben 1976 – 1980Wilfried Seiler 1980 – 1986Karlheinz Riedinger 1986 – 1996Thomas Gerstner seit 1996

Dirigenten: H. Schlotter 1934Richard F�ry 1935Willi Schindler 1936Albert Rahner 1937 – 1942

Gustl (August) Brenner 1947Paul Merkel 1947 – 1949Manfred Fritz 1949 – 1972Herbert Amrain 1972 – 1983Peter Hegmann seit 1983

Präsident: Josef Riedinger 1972 – 1982Gr�nder des DHV Bezirks Mittelbaden

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In stillem Gedenkenan unsere verstorbenen Vereinsmitglieder

Unsere Toten gehören zu den Unsichtbaren

aber nicht zu den Abwesenden Johannes XIII

75 Jahre HSR 13

Verwaltung im Jubiläumsjahr

Von links nach rechts:

Edgar Bastian, Carsten Robl, Thomas Hegmann, Bernd Maisch, Ralf Fortak, Christiane Gerstner,

Christof Hebel, Inge Goll, Manuela Buchmann, Erich Riedinger, Andreas Unser, Dieter Guhl,

Thomas Gerstner, Guido Kleinbub, Elfriede Liebler

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1. Orchester im Jubiläumsjahr

Hinten: Guido Kleinbub, Gunther Janischowsky, Ralf Fortak, Edgar Bastian, Peter Geiges, Beate Greiser, Carsten Robl, Thomas Hegmann, Michael Ganz

Mitte: Peter Hegmann, Dieter Guhl, Adrien Kleinbub, Lars Gerstner, Martina Fröhlich, Monika Maisch, Christiane Gerstner

Vorne: Wilma Neff, Renate Kleinbub, Sarina Detscher, Heidrun Fortak, Heike Unser, Dagmar Frey, Petra Nebenführ

75 Jahre HSR 15

Gründungsorchester

Hinten: Arthur Merkel, Hermann Rieger, Fritz Hüftle, Hermann Hornung, Karl StößerMitte: Julius Schmitt, Arthur Rieger, Alois Metz, Herbert Mülle, Fritz Zahn, Hermann

Wunsch, R. Gramm, Josef Merkel Vorne: Josef Riedinger, Wendelin Kretz, Otto Bentz, Wilhelm Ochs, Alois Ullrich

Ganz rechts: Gründer und Vorstand Johannes Merkel

Die Tafel halten Anton Rieger und Paul Merkel

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Vereinsgeschichte 1935 – 1951

1935 – 1946

1935 ist es noch schwer, sich als Hand-harmonika-Verein durchzusetzen.

Trotzdem traut sich Johannes Merkel mit einigen treuen Anhängern am 25.06.1935 ei-nen Verein zu gründen.

Der Handharmonika-Spielring hat in den ersten Jahren nach seiner Gründung einen schweren Stand, da er bei den anderen Vereinen als Konkurrenz angesehen wird.

Auch der Krieg geht nicht spurlos am Verein vorüber. Durch die Einberufung vieler Spieler muss der Spielring seine Tätigkeit im Jahr 1943 einstellen.

Nach dem Zusammenbruch ist es nicht mög-lich, die Arbeit gleich wieder aufzunehmen.

1946 - 1949

Paul Merkel, ein Mitgründer von 1935, lässtden Verein im Jahre 1946 wieder neu auf-leben.

Da die Spieler, welche sich zu einer Spiel-gruppe zusammenfinden, von der französi-schen Militärregierung keine Erlaubnis bekom-

men, als Verein bestehen zu dürfen, erklärt sich Kaplan Neumeier bereit, die Harmonika-spieler in die Reihen der katholischen Jugend aufzunehmen.

Nachdem viele Anträge und Formulare aus-gefüllt worden sind, beginnt für den Harmo-nika-Spielring am 08.12.1949 mit 28 Har-monika-Spielern eine neue Ära.

In der Wiedergründungsversammlung wird zu-nächst die Verwaltung gewählt, die sich wie folgt zusammensetzt:

1. Vorstand Josef Riedinger, 2. Vorstand Paul Merkel, Schriftführer Herbert Mülle, Kassier Artur Mayer, 1. Beirat Johannes Merkel, 2. Beirat Fritz Hüftle.

Als Dirigent wird Manfred Fritz aus Forbach verpflichtet. Innerhalb kürzester Zeit studiert er ein Konzertprogramm ein, das überall Beifall findet.

Bei der ersten Weihnachtsfeier des Harmo-nika-Spielrings, die etwas verspätet am 6. Ja-nuar 1950 stattfindet, wird Johannes Merkel zum ersten Ehrenmitglied des Vereins er-nannt.

75 Jahre HSR 17

1. Orchester und Nachwuchsorchester 1950

Hinten stehend: 1. Vorstand Josef Riedinger, Dirigent Manfred Fritz, 2. Vorstand Paul MerkelHinten: Anton Roth, Karl Stößer, Artur Mayer, Heribert Vanck, Herbert MülleMitte: Richard Rieger, Dominik Rieger, Walter Merklinger, Erich Roth, Klaus Merkel,

Willi Seiser, Marianne Klaiss, Erwin Sandhaas, Siegfried Bleichner, Artur Wunsch, Günter Kühnle, Eugen Rieger, Paul Bicheler, Emil Merkel, Josef Kohl

Vorne: Leonie Streb, Margot Götzmann, Brunhilde Ströhm, Inge Bleichner, Irene Merkel, Martha Förderer, Klara Strobel

Dieses Bild wurde anlässlich des 1. Konzertes am 15. Januar 1950 gemacht.

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75 Jahre HSR 19

Tanzgruppe ab 1949

Nach Beendigung des Krieges freuen sich die Menschen über jede kulturelle Bereicherung des täglichen Lebens.

Als Herta Merkel, die frisch von einem Seminar für Kindergärtner - bei dem sie unter

anderem auch mehrere Tänze gelernt hat -zurück nach Rotenfels kommt, möchte sie ebenfalls etwas zur Unterhaltung der Men-schen beitragen. Deshalb initiiert sie bei der Neugründung des Harmonika-Spielrings eine Tanzgruppe.

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Gemeinsam mit Leonie Streb, Johanna Hoffmann, Maria Stahlberger, Amela Luft, Martha Riedinger und Margret G�tzmann studiert Herta Merkel viele T�nze, wie zum Beispiel den „Bauerntanz“, einen „Weiber-marsch“, den „Holl�nder“, einen „Holzschuh-

tanz“ den „Donauwalzer“, „Spanischer Tanz“ und viele mehr ein, die sie dann bei immer ausverkauften Veranstaltungen auf der B�hne pr�sentieren. Die musikalische Begleitung f�r ihre T�nze �bernehmen stets Herbert Amrain und Willi Immer.

75 Jahre HSR 21

Tanzgruppe ab 1949

Denkw�rdig ist auch der „Puppentanz“ aus der „Puppenfee“:

Jutta Hegmann spielt einen Engel im Himmel. Otto Hegmann verk�rpert den Weihnachts-mann, der die Geschenke im Himmel abholen m�chte. Der Engel pr�sentiert ihm die „Puppen“, die als Tanzp�rchen in je einer „Puppenkiste“ stehen. Sie „zieht sie auf“ und l�sst sie nacheinander paarweise tanzen.

Der Weihnachtsmann ist begeistert - das Publikum ebenfalls - und nimmt sie alle mit.

1952 wird die Tanzgruppe sogar nach Forbach verpflichtet, um dort einen Bunten Abend des Spielrings Forbach zu gestalten. Die t�nzerische Leistung, einschlie�lich Herta Merkel als „Ballettmeisterin“, wird mit viel Beifall aufgenommen.

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Vereinsgeschichte 1950 – 1951

1950

Am 15. Januar 1950 geben die Spieler des Harmonika-Spielrings bereits ihr erstes Konzert.

Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens wird am 4. Juni 1950 im Garten des Cafés Platten ein Fest veranstaltet. Für musikalische Unter-haltung sorgen die teilnehmenden Vereine aus Haueneberstein, Muggensturm, Elches-heim, Gernsbach, Forbach und Rastatt.

Während der Weihnachtsfeier für alle Mit-glieder am 23. Dezember wird das bisherige Ehrenmitglied Johannes Merkel zum Ehren-vorstand ernannt.

1951

Bei der Jahreshauptversammlung des Bezirks Ortenau, zu dem der HSR bisher gehört, schlägt selbiger die Neugründung des Bezirks Mittelbaden vor. Der Präsident des Bundes der Harmonikafreunde gibt seine Zustimmung und überträgt gleichzeitig dem Harmonika-Spielring Rotenfels die gesamten Vorbe-reitungsarbeiten für die Neugründung des Be-zirks.

Am 6. Mai erfolgt dann die Neugründung des Bezirks Mittelbaden. Vorstand Josef Riedinger

wird erster Bezirksvorsitzender, Manfred Fritz Bezirksdirigent.

Am 30. Juni 1951 wird im Park des Bad-waldes ein Sommernachtsfest veranstaltet, an dem unter anderem das 1. Orchester, die Tanzgruppe und die Baranovas aus Basel (Schweiz) - eine sechsköpfige Chromonica-Spielgruppe von internationalem Ruf - auftre-ten.

75 Jahre HSR 23

Chromonicagruppe 1950 – 1962

Am 17. März 1950 wird die Chromonica-Spielgruppe ins Leben gerufen. Zum Vertreter der Spiel-gruppe wird Alfred Nesselhauf gewählt.

Ihren ersten Auftritt hat die Chromonica-Spielgruppe am 19.11.1950 beim Herbst-konzert.

Am 16. März 1952 stellt sich die Chromonica-Nachwuchsspielgruppe mit ihrem ersten Auf-tritt bei einem Gemeinschaftskonzert des HSR mit Hermann Schittenhelm vor.

Bei Wertungsspielen des internationalen Mundharmonika-Treffens am 8. August 1954 in Ludwigsburg erreicht die Chromonica-Spielgruppe einen sechsten Platz. Mitstreiter sind unter anderem Gruppen aus Berlin, Rotterdam, Sheffield, Basel, Amsterdam, Düsseldorf, Bochum und Stuttgart.

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Kinderfeste 1951 – 1975

Die Bad Rotenfelser Kinderfeste sind etwas ganz Besonderes, Einzigartiges in der Region.

1952 wird das erste Kinderfest vom Harmonika-Spielring Rotenfels anlässlich des Bezirkstreffens veranstaltet.

Der Erfolg ist enorm, sodass beschlossen wird, das Kinderfest zur festen Einrichtung werden zu lassen.

Da der Aufwand für die Vorbereitungen sehr groß ist, sollen die Kinderfeste im Zwei-Jahres-Rhythmus organisiert werden.

Von Jahr zu Jahr erfreut sich das Kinderfest größerer Beliebtheit. Der Umzug besteht aus Wagen und Gruppen, die Märchen, Volks-lieder, Heimatgeschichte und vieles mehr dar-stellen.

75 Jahre HSR 25

Zum Mitmachen ist die gesamte Bev�lkerung aufgerufen – insbesondere Eltern, Schule, Kindergarten und Vereine. Letztendlich neh-men viele originelle Fu�gruppen und ge-schmackvoll ausstaffierte Wagen am Umzug teil.

Mit seinem Traktor zieht Josef Merkel stets einen Themenwagen. 2010 ist er das letzte noch lebende Gründungsmitglied vom Har-monika-Spielring Bad Rotenfels.

„Sch�ner als bei uns daheim“, sagt ein Gelsenkirchener Kurgast tief beeindruckt.

Die Rotenfelser Kinderfestz�ge sind jedes Mal wieder ein unvergessliches Ereignis f�r alle Zuschauer.

Die Aktiven des HSR tragen nat�rlich eben-falls einen gro�en Teil der Arbeit: Vom 1. Or-chester stellt jede Stimme je einen Themen-wagen und das Jugendorchester baut in Ge-meinschaftsarbeit ebenfalls einen Wagen.

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Unsere Standarte

1952 entschließt sich die Verwaltung nach langem Zögern die Standarte bei der Fahnen-fabrik SCHMID, Heidelberg, in Auftrag zu ge-ben.

Es wird zwar etwas teurer, aber man erhält dadurch ein Stück, das sehr schön und fach-männisch gearbeitet und deshalb von länge-rem Dasein ist.

Heute kann mit Stolz berichtet werden, dass die Standarte gänzlich durch Spenden bezahlt wurde.

Es sei auch jedem versichert, dass es be-stimmt wohl schönere und bessere Arbeiten gibt, als die einzelnen Spendenbeträge müh-sam zusammen zu tragen.

75 Jahre HSR 27

Der Standartenarm wird in mühevoller Arbeit von Spielern der Chromonica-Spielgruppe entworfen und angefertigt. Ihnen gebührt an dieser Stelle nochmals herzlichster Dank für diese schöne Arbeit.

Beim Festgottesdienst in der überfüllten Pfarr-kirche wird die neue Standarte geweiht. Nach dem Gottesdienst findet im Festzelt das

Ehrenspiel der Orchester statt. Den Abschluss des Ehrenspieles bildet die Standartenüber-gabe durch die Festdamen an den Fähnrich.

Nach dem Treuespruch des Fähnrichs über-reichen die Mädels der Tanzgruppe dem Vor-stand eine Fahnenschleife zur Erinnerung an diesen Tag.

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Vereinsgeschichte 1952 – 1960

1952

Das Gasthaus „Salmen“ wird zum Vereins-lokal, da im Gasthaus „Zum Strau�“ f�r den st�ndig wachsenden Verein der Platz nichtmehr ausreicht.

Beim Festgottesdienst am 24.08.1952 ge-denkt die Akkordeongruppe das erste Mal in der Pfarrkirche den Verstorbenen des Ver-eins.

Bei der Weihnachtsfeier am 27. Dezember begr��t der Vorstand das 200. Mitglied.

1953

Die gr��te Veranstaltung des Jahres ist das Sommernachtsfest verbunden mit dem Kin-derfest am 22. und 23. August 1953. Dieses Fest ist ein voller Erfolg.

1954

Da die Gemeindeverwaltung den Fremden-verkehr wieder aufgenommen hat, sollen die Musik spielenden Vereine w�chentlich ein Konzert geben. Diesen Veranstaltungsreigen er�ffnet das Orchester des Harmonika-Spielrings Rotenfels in kleiner Besetzung mit seinem ersten Kurkonzert.

1955

Anl�sslich seines 20-j�hrigen Bestehens ver-anstaltet der Harmonika-Spielring im M�rz ein Festkonzert.

Beim Bezirkstreffen des Bezirkes Schwarz-wald kann das Kurorchester bei den Wer-tungsspielen erstmals einen Pokal f�r den 3. Platz erspielen.

75 Jahre HSR 29

Vereinsgeschichte 1952 – 1960

1956

Bei den Wertungsspielen der Durlacher Mai-woche gewinnt das 1. Orchester in diesem Jahr einen Pokal f�r den ersten Platz.

Bei der Weihnachtsfeier im Dezember stellt der Vorstand fest, „dass wir stolz sein k�nnen auf unsere Spieler und auch stolz, das bestinstrumentisierte Orchester des Bezirkes zu sein“.

1957

Im Februar spielt das 1. Orchester zu-sammen mit den anderen Vereinen des Ortes dem neu gew�hlten B�rgermeister, Herrmann Sch�pfer, zur Begr��ung ein St�ndchen.

F�r das Osterkonzert unter dem Motto „Wiener Abend“ k�nnen im Vorverkauf Ein-trittskarten f�r 1,50 DM erstanden werden.

Orchester, Kurorchester und Chromonica-Spielgruppe bestreiten in diesem Sommer insgesamt sieben Kurkonzerte.

Bei der Weihnachtsfeier im Dezember tritt erstmals das neue Kinderquartett auf.

1958

Das Osterkonzert wird in diesem Jahr als Wunschkonzert begangen. Die zu spielenden Musikst�cke werden direkt im Saal vom Publikum gew�hlt.

An Pfingsten nehmen das 1. Orchester und die Chromonica-Spielgruppe an den Wer-tungsspielen beim Europatreffen teil. Am Nachmittag beim Volkskonzert werden dann die Orchester mit den Patenorchestern zu-sammengef�hrt. So kommt das 1. Orchester mit dem Akkordeonorchester Rotterdam und die Chromonica-Spielgruppe mit dem Mund-harmonika-Orchester Wuppertal zusammen. Diese Zusammenf�hrung ist das Ergebnis des Wertungsspiels, wonach etwa gleichwertige Orchester die Patenschaft f�reinander �ber-nehmen sollen.

Neben all den Veranstaltungen wird mit dem Aufbau einer Nachwuchsgruppe begonnen.

Bei der j�hrlichen Weihnachtsfeier treten zum ersten Mal auch die J�ngsten mit ihren Melodicas und Akkordeons auf.

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Vereinsgeschichte 1952 – 1960

1959

In diesem Jahr erfolgt der Eintrag in das Vereinsregister.

Das Osterkonzert ist der zehnj�hrigen Diri-gentent�tigkeit des Dirigenten Manfred Fritz gewidmet.

Zu den H�hepunkten des Jahres geh�rt das Wertungsspiel bei den Harmonika-Tagen in Durlach im Oktober. Das Orchester erspielt sich den ersten Platz und den Ehrenpreis der Stadt Karlsruhe.

1960

Der S�dwestfunk hat sich f�r den 28. M�rz zu Bandaufnahmen angemeldet. Der Name S�d-westfunk „elektrifiziert“ alle, denn wenn die Aufnahmen gut w�ren, w�rde die Musik im Programm ausgestrahlt.

In der diesj�hrigen Jahreshauptversammlung wird der Beschluss f�r den Bau des Vereins-heims gefasst. Der Vorstand legt den Plan f�r das „Neue Heim“ vor, zu dem es auch ein Modell gibt.

Zum 25-j�hrigen Jubil�umsfest hat der Verein dieses Mal, im Gegensatz zu den bisherigen Sommernachtsfesten, ein gro�es Zelt aufge-baut.

Der Festsonntag beginnt mit einem Gottes-dienst und dem anschlie�enden Kinderfest-zug. Aber leider meint Petrus es nicht gut an diesem Tag. Nach dem Umzug str�mt alles zum Festzelt, dort findet bereits die n�chste Veranstaltung statt.

Am Abend haben die Besucher M�he mit dem Nachhauseweg, denn inzwischen steht alles unter Wasser.

Am Montagvormittag ist das Fr�hschoppen-konzert. Wer nicht auf der B�hne gebraucht wird, hilft mit, das Wasser aus dem Zelt zu bekommen.

Mittags m�chte jeder m�glichst zu Hause sein, um am Radioger�t zu lauschen. Die imM�rz gemachten Bandaufnahmen werden gesendet.

Mit den f�nf Bunten Abenden, die der Har-monika-Spielring das Jahr �ber veranstaltet, soll etwas Geld f�r den Neubau hinzuverdient werden.

Nun ist es an der Zeit, das zweite gro�e Werk des Jahres zu starten - den Neubau des Vereinsheims. Am 15. August ist der erste Spatenstich und am 19. November wird Richt-fest gefeiert.

75 Jahre HSR 31

25 Jahre Harmonika-Spielring Rotenfels

Obere Reihe: Herbert Mülle, Walter Stößer, Herbert Rieger, Irmgard Fritz, Karl Kölmel, Adolf Nagler, Franz Siegwart

2. Reihe v. o.: Richard Rieger, Herbert Amrain, Thomas Dekorsy, Friedhelm Siegwart, Willi Seiser, Erwin Sandhaas, Eugen Rieger

3. Reihe v. o.: Josef Riedinger, Hans-Peter Schwörer, Siegfried Bleichner, Peter Kuhn, Artur Mayer, Dominik Rieger, Dieter Guhl, Manfred Fritz

Untere Reihe: Volker Wingerath, Karin Wunsch, Ursula Riedinger, Hans Merkel, Siegfried Merkel

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25-jähriges Jubiläum - Bunter Abend

Am Samstag, 25. Juni 1960, dem genauen Gr�ndungstag im Jahre 1935, beginnt das Fest mit dem Festbankett. Voller innerer Spannung und Hoffnung warten die Akteure auf den Beginn, denn solch ein Jubil�um ist ja etwas Festliches, etwas Feierliches. Doch den ersten Schlag ins Gesicht gibt es, als es um 19 Uhr anf�ngt zu regnen, was nur vom Himmel runter kann. Dieser Regenguss hat bestimmt viele Menschen davon abgehalten, das Fest zu besuchen.

Am Bunten Abend bietet der Harmonika-Spielring ein Programm, wie es bisher noch nie in Rotenfels da gewesen ist.

Der Ansager ist eine „Kanone“ auf seinem Gebiet, der selbst das Gewitter und den drau-�en niedergehenden Wolkenbruch �bert�nt. Er fesselt die Leute an sich, dass gar keine Zeit bleibt, an das Unwetter zu denken.

Am Montagabend wirken zum Festausklang Charly Kristory und Sepp Wolff mit. Zwischen diesen Auftritten kommen dann die Tanzlusti-gen zu ihrem Recht.

75 Jahre HSR 33

Neubau Vereinsheim Bauzeit: 15. August 1960 - 10. Juni 1961

Nachdem in der Jahreshauptversammlung der Bau eines Vereinsheims nach den vorge-legten Plänen genehmigt worden war, wird der Baubeginn auf den Monat August fest-gelegt. So schön es gewesen wäre zum 25. Jubiläum das Richtfest zu feiern - es lässt sich leider terminlich nicht einrichten.

Am 15. August wird der erste Spatenstich getan. Die Baugrube wird ausgehoben, An-schlüsse für die Kanalisation gelegt. Dann wird das Schnurgerüst erstellt, die Mauersohle ausgegraben und es erfolgt die Abnahme durch das Bezirksbauamt.

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Am 10. September wird die Sohle betoniert.

Es wird t�glich gearbeitet; das Kellerfundamt und die Kellerdecke werden fertig gestellt. Jeder Einzelne hat bald seine Funktion. Die einen mauern, die anderen machen M�rtel und schleppen Steine. Alles wird in Eigen-arbeit nach Feierabend gemacht - eine tolle Leistung!

Betriebselektriker Siegfried Bleichner hat alle H�nde voll zu tun, damit immer gen�gend Licht und vor allem alles immer am richtigen Fleck ist.

Am 10. November sind bereits alle Fenster-st�rze betoniert. �ber dem Probenraum wird ein neun Meter langer und eineinhalb Tonnen schwerer T-Tr�ger in dreieinhalb Metern H�he verlegt.

Die Deckenbalken werden gelegt, der Kamin gemauert, die Au�enw�nde auf die richtige H�he gebracht und die Zimmerleute richten das Holz f�r das Dach vor.

Am Nachmittag des 19. November wird beistr�mendem Regen Richtfest gefeiert. Die Jugend bekommt am Bau ihre Gutsel auf die sie warten, na und die Gro�en…

Die gehen zur „Weinstube Wiegele“. Der Vorstand hat schon alles bestellt.

Seit dem ersten Spatenstich sind genau vier Monate vergangen - und zur Verwunderung vieler ist alles in Eigenarbeit erledigt worden.

Zum Jahreswechsel ist das Dach gedeckt, die Leitungen verlegt und der Probenraum ver-putzt.

Am Einweihungstag, dem 10. Juni 1961, werden noch letzte Malerarbeiten get�tigt.

Parallel zu den Bauarbeiten l�uft der normale Proben- und Veranstaltungsbetrieb.

Zur Einweihungsfeier spielt das Orchester die Ouvert�re „Peter Schmoll“ und einen Marsch.

Interessierte G�ste werden eingeladen, die einzelnen R�ume zu besichtigen und sich mittels Bildern und Plakaten einen kleinen Einblick in das Vereinsleben zu verschaffen. Stolz kann das Werk betrachtet werden. Es ist eine St�tte entstanden, wo sich die Aktiven ungest�rt auf ihre Aufgaben vorberei-ten k�nnen.

75 Jahre HSR 35

Vereinsgeschichte 1961 – 1976

1961

Wie jedes Jahr werden die Faschings-veranstaltungen organisiert, obwohl es nicht leicht ist, neben den Bauarbeiten am Ver-einsheim ein neues Programm zu schaffen. In der Zeitung steht anderntags in der �ber-schrift zu lesen: „Heinz Goll entfesselte Lachorkane“.

In diesem Jahr melden sich 24 Anf�nger f�r Akkordeon und 10 Anf�nger f�r Melodica an.

1962

In der Zeitung steht zu lesen: „Jeder f�nfte Sch�ler mit dem Spielring verbunden.“

Die Bunten Abende finden in der ganzen Umgebung solch guten Anklang, dass sich das Orchester entschlie�t, mit diesem Pro-gramm auf Reisen zu gehen.

1963

An einem Sonntag im Juli findet erstmals ein Gartenfest am Vereinsheim statt.

Das Sch�lervorspiel mit Instrumentenaus-stellung im November bringt dem Harmonika-Spielring 32 Neuzug�nge.

1964

An Stelle des bisherigen Osterkonzertes findet in diesem Jahr ein Gemeinschaftskonzert mit dem Staatlichen Akkordeonorchester Buda-pest statt.

Am 29. August startet das Orchester zum gro�en Freundschaftskonzert in R�sselsheim.

In der R�sselsheimer Tageszeitung steht zu lesen: „Schwarzw�lder Musikfreunde auf der B�hne“.

1965

Den musikalischen H�hepunkt des Vereins-jahres bildet zweifellos das Osterkonzert an-l�sslich des 30-j�hrigen Bestehens des Ver-eins.

Am 27. November des Jahres wird das ei-gentliche Gemeinschaftskonzert in Hagenau im Elsass vom Harmonika-Spielring alleine �bernommen, da der Hagenauer Dirigent einige Tage zuvor einen Herzanfall erlitten hat. Neidlos geben die Hagenauer Musik-freunde zu, dass der „Spielring von Rotenfels weit �ber dem Amateurentum steht“.

36

Vereinsgeschichte 1961 – 1976

Durch eine schriftliche Mitgliederwerbeaktion, die sogar der Rotenfelser B�rgermeister Hermann Sch�pfer unterst�tzt, werden sage und schreibe 213 neue Mitglieder geworben.

1966 Mit seinen inzwischen 624 Mitgliedern hat sich der Harmonika-Spielring nicht nur zum st�rk-sten Verein im Deutschen Harmonikaverband, sondern auch in der gesamten Bundes-republik entwickelt.

Bei Wertungsspielen k�nnen sich das 1. Or-chester unter der Leitung von Manfred Fritz das Pr�dikat „Ausgezeichnet“ und das Ju-gendorchester unter Siegfried Bleichner das Pr�dikat: „Sehr gut“ erspielen.

1967

Der Harmonika-Spielring ist einer der ak-tivsten Vereine des DHV und liegt mit an der Spitze in Sachen Veranstaltungen. H�he-punkte des Jahres sind das Gemeinschafts-konzert im Kurpark mit dem Akkordeon-Orchester „Marinucci“ aus Rotterdam, die musikalische Umrahmung des Er�ffnungs-abends sowie ein weiterer Auftritt bei der Bundesgartenschau in Karlsruhe, das Sch�-lerkonzert und das „Festliche Konzert“ zum Jahresende.

Aufgrund des enormen Zuwachses der Akti-ven wird das Obergeschoss des Vereins-heims als zus�tzlicher Probenraum ausge-baut.

1968

Manfred Fritz feiert sein 20-j�hriges Di-rigentenjubil�um. F�r seine Verdienste wird er mit der goldenen Ehrennadel des Verbandes geehrt. Diese Auszeichnung wird im mittelba-dischen Raum zum ersten Mal verliehen.

Das 10. Rotenfelser Kinderfest feiert mit gro-�em Festzug, einer schwungvollen Show -u. a. geben die „Mainzer Hofs�nger“ ein Gast-spiel - und weiteren H�hepunkten ebenfalls ein kleines Jubil�um.

Der Harmonika-Spielring spendet der Volks-schule als Anerkennung f�r die gute Betei-ligung am Kinderfestzug aus den Einnahmen des Festes 200 DM f�r die geplante An-schaffung eines Tonbrennofens.

75 Jahre HSR 37

Das Vereinsheim 1968

Bildunterschrift der verbandseigenen Zeitschrift „Harmonika-Revue“ Ausgabe 2-1968:

„Ein recht stattliches Geb�ude ist das Harmonikaheim in Rotenfels im idyllischen Murgtal unweit von Baden-Baden.“

Diese Postkarte aus dem Jahr 1968 konnte f�r 30 Pfennige gekauft werden.

38

Vereinsgeschichte 1961 – 1976

1969

Bereits 20 Jahre sind nach der Wiedergr�n-dung vergangen und der Harmonika-Spielring hat sich inzwischen im In- und Ausland einen klangvollen Namen erworben.

In Rotenfels spielt 1969 etwa jedes vierte Kind Harmonika!

1970

Das 2. Orchester wird neu gegr�ndet. Es ent-lastet das 1. Orchester, indem es Spielver-pflichtungen �bernimmt, z. B. Kurkonzerte, die sonst wegen �berlastung des 1. Orchesters gestrichen werden m�ssten. Au�erdem gibt es zwei Jugendorchester, f�nf Akkordeon-sch�lergruppen und eine Melodicasch�ler-gruppe.

Im M�rz wird in der Jahnhalle ein „Gro�es Gemeinschaftskonzert“ mit der Harmonika-Vereinigung Gaggenau in der voll besetzten Jahnhalle aufgef�hrt.

1971

In diesem Jahr werden zum ersten Mal seit 20Jahren Probeferien gemacht, um notwendig gewordene Renovierungsarbeiten im inzwi-schen 10 Jahre alten Vereinsheim durchzu-

f�hren. Renoviert werden in Eigenarbeit der Probenraum, das Sitzungszimmer, der Flur und die Toiletten.

1972

Josef Riedinger, allgemein als „Handorgel-Sepp“ bekannt, gibt seinen Posten als 1. Vor-sitzender nach 23 Jahren an Siegfried Bleich-ner ab.

Bei Wertungsspielen in Elchesheim-Illingen sichert sich das 1. Orchester mit der Note „Ausgezeichnet“ den 3. Platz.

Vor�bergehenden Zuwachs bekommen das 1. und 2. Orchester durch Gastspieler des Gernsbacher Orchesters, deren Dirigent bis auf Weiteres ausgefallen ist.

1973

Im April finden die Konzerte des HSR-Orches-ters mit dem Handharmonika-Club Elches-heim-Illingen und dem Akkordeonorchester Balingen statt. Beide sind wieder einmal sehr erfolgreich.

Im September finden die Gernsbacher Gast-spieler einen neuen Dirigenten und scheiden wieder bei den Orchestern des Harmonika-Spielrings aus.

75 Jahre HSR 39

40

Renovierungsarbeiten 1974

Der Außenanstrich wird von den fleißigen Helfern selbstverständlich persönlich vorge-nommen.

Das vollendete Werk

75 Jahre HSR 41

Vereinsgeschichte 1961 – 1976

1974

Das Vereinsheim erh�lt, wie immer in Eigen-arbeit, einen neuen Au�enanstrich.

Ein herausragendes Ereignis ist die Teilnah-me am „Internationalen Akkordeon Festival“ in Wien. Mit der „Fledermaus-Ouvert�re“ belegt das Doppelorchester (HSR und Elchesheim) den 8. Platz.

Erstmals in der Vereinsgeschichte wird eine Schallplatte herausgebracht. Darauf sind Aus-schnitte aus dem Fr�hjahrskonzert 1973 mit dem 1. Orchester des HSR und dem Orches-ter Elchesheim, der S�ngerin Ina Burg-Stan-dare und dem Tenor Joachim Ramsteiner zu h�ren. Die LP wird f�r 12,- DM an alle Interes-senten verkauft.

1975

Der Harmonika-Spielring feiert in diesem Jahr bereits sein 40-j�hriges Bestehen.

Anstelle des sonst �blichen Festbanketts am Samstagabend hat sich Dirigent Amrain etwas ganz Neues einfallen lassen. Es gibt zwar einen R�ckblick, allerdings erfolgt der in musi-kalischer Form. Dargestellt wird dieser R�ck-blick durch eine Revue mit den sch�nsten Melodien und Schlagern aus den Jahren 1935 bis 1975.

Die Revue ist ein solch durchschlagender Er-folg, dass sie im Januar des Folgejahres gleich noch ein zweites Mal f�r insgesamt rund 700 Besucher aufgef�hrt wird!

1976

Josef Riedinger wird bei der Jahreshaupt-versammlung zum Pr�sident auf Lebenszeit ernannt.

Da zum Einstudieren neuer St�cke immer zun�chst in Stimmenproben ge�bt wird, wird dringend ein weiterer Probenraum ben�tigt. Dieser wird im Keller des Vereinsheims her-gerichtet. Somit stehen nun vier R�ume f�r Stimmenproben zur Verf�gung.

Josef Riedinger erh�lt die h�chste Auszeich-nung des DHV f�r besondere Verdienste und Leistungen f�r die Volksmusik: die Volksme-daille in Gold.

42

Revuen 1975 – 1983

1975 schl�gt die Geburtsstunde der legen-d�ren Revuen des Harmonika-Spielrings. An-l�sslich des 40-j�hrigen Jubil�ums schl�gt Di-rigent Herbert Amrain vor, anstelle des Fest-banketts die sch�nsten Melodien und Schla-ger aus den Jahren 1935 bis 1975 in Form einer Revue zu pr�sentieren. Diese findet solch gro�en Anklang beim Publikum, dass

beschlossen wird, in den Folgejahren noch weitere Revuen aufzuf�hren.

�ber 700 begeisterte Besucher kommen 1975 zu der Musikrevue „Erinnern Sie sich“ in die Jahnhalle. Ihnen wird ein Programm aus ei-nem Guss ohne langweilige oder langatmige Passagen mit viel Schwung und Elan ge-boten.

Gleich zum Auftakt im neuen Jahr wurde, infolge der großen Nachfrage, zum 2. Mal die Schlagerrevue, das Programm zum 40-jährigen Vereinsjubiläum, aufgeführt.

75 Jahre HSR 43

Das Echo aus der Bev�lkerung auf die Volksmusikrevue im Jahr 1979 in der neuen Festhalle von Bad Rotenfels ist sehr positiv. Bereits im Vorfeld sind zwei von drei Ver-anstaltungen ausverkauft, sodass es keine Karten mehr an der Abendkasse gibt.

„Das war einfach Spitze!“ Dieses Urteil der begeisterten Besucher der Robert-Stolz-Mu-sik-Revue 1980 ist mehr als nur Anerkennung f�r einen unterhaltsamen Abend. Der Harmo-nika-Spielring setzt mit dieser Revue ein wei-teres Glanzst�ck in sein musikalisches Schau-fenster.

44

Revuen 1975 - 1983

Nach dem grandiosen Erfolg der Robert-Stolz-Revue folgt die gro�e Operetten-Revue „Eine Carnevalsnacht in Venedig“, die am 13. M�rz 1982 Premiere hat. Als herausragende Solis-tin wirkt Ina Burg-Standare mit.

Einstimmiges Urteil der Besucher: „Eine Re-vue, die man nicht so schnell vergisst!“

Vier Mal wird die Revue in der schon zwei Wochen vor der ersten Vorstellung ausver-kauften Festhalle in Bad Rotenfels aufgef�hrt.

75 Jahre HSR 45

Über 2000 Besucher erleben 1983 die Franz-Grothe-Revue. Sie geht als weiterer großer Erfolg in die Reihe markanter Veranstaltungen

in die Chronik des Vereins ein. Das Publikum kommt nicht nur aus dem Murgtal und Mittel-baden, sondern reist auch vom Bodensee, aus Mannheim und Ulm an.

46

Vereinsgeschichte 1977 – 1984

1977

Im M�rz wirkt das 1. Orchester bei der Auf-zeichnung der Sendung „Noten und Notizen“ des S�dwestfunks mit. Ausgestrahlt wird die-se im April.

1978

Der Bau der dringend von den Vereinen ben�-tigten Festhalle wird endlich begonnen. Die Verwaltung des Harmonika-Spielrings hat die-ses Ereignis ma�geblich herbeigef�hrt.

In der voll besetzten Jahnhalle gibt das 1. Or-chester ein Osterkonzert, das beim Publikum keine W�nsche offen l�sst.

Im Oktober umrahmt das 1. Orchester das Richtfest der Festhalle in Bad Rotenfels musi-kalisch.

1979

Am 12. Januar ist es endlich soweit: Die Fest-halle wird an die �ffentlichkeit �bergeben und nat�rlich wird die Feier vom Harmonika-Spiel-ring ebenfalls musikalisch mitgestaltet.

Beim 1. Gaggenauer Akkordeonwettbewerb nehmen mehrere Sch�ler vom Harmonika-

Spielring teil und erreichen in der Bewertung beachtliche Pl�tze.

1980

Zum 100. Geburtstag von Komponist und Dirigent Robert Stolz f�hrt der HSR eine 3-st�ndige Robert-Stolz-Musik-Revue auf. Das Urteil der begeisterten Besucher: „Das war einfach Spitze!“

Bei Wertungsspielen des Bezirks Mittelbaden in Bruchhausen k�nnen die jungen Musiker Gunther Janischowsky, Thomas Krell, Armin Bleichner und Verena Abele hervorragende Ergebnisse erzielen.

1981

Erstmals wird in Gaggenau die „Herrmann-Schittenhelm-Medaille“ f�r die Verdienste des Dirigenten Herbert Amrain vergeben. Herr-mann Schittenhelm war Komponist volks-t�mlicher Melodien und schon 1927 Dirigent des ersten Akkordeon-Orchesters in Tros-singen.

Nat�rlich gibt es wieder jede Menge Konzerte. Selbst Regen kann die begeisterten G�ste nicht am Zuh�ren hindern.

75 Jahre HSR 47

1982

Die diesj�hrige Operettenrevue wird vier Mal in Bad Rotenfels und ein Mal in Oberweier aufgef�hrt.

Pr�sident Josef Riedinger verstirbt nach lan-ger und schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren. Fritz H�ftle dankt ihm in seinem Nach-ruf: „Der Wegbereiter, der dem Verein die Impulse gab, bleibt unvergessen.“

Die Zusch�sse vom Staat f�r die Vereine wer-den gek�rzt. F�r die Unterhaltung des Ver-einsheims und die Betreuung der Orchester und der Jugend, den Kauf von Noten und Instrumenten, sowie die Wartung derselben sind erhebliche Kosten zu decken. Diese k�n-nen durch die Mitgliederbeitr�ge nicht abge-deckt werden. Daher beschlie�t der Verein, sich selbst zu helfen und startet eine umfas-sende Mitgliederwerbeaktion, um die Last der Kosten auf m�glichst viele Schultern zu ver-teilen und mit vielen kleinen Beitr�gen wei-terhin Gro�es leisten zu k�nnen.

1983

Die im Vorjahr gestartete Mitgliederwerbe-aktion bringt dem Verein 90 neue Mitglieder.

Von Januar bis M�rz f�hrt der Verein die Franz-Grothe-Revue insgesamt f�nf Mal auf.

Im September kommt es zu einer Spaltung in zwei Lager aufgrund bereits monatelanger un-�berwindbarer Differenzen zwischen Dirigent und Musikern.

Diese Unstimmigkeiten f�hren dazu, dass ei-nige Mitglieder dem Verein den R�cken keh-ren.

Peter Hegmann �bernimmt den Taktstock f�r das 1. Orchester. Um spielf�hig zu bleiben, werden das 1. Orchester und das Jugendor-chester zusammengelegt.

48

Seniorenorchester seit 1984

Hinten: Inge Goll, Renate Kleinbub, Erwin Sandhaas, Karl-Heinz Zimpfer, Irmgard Fritz, Siegfried Bleichner, Herta Merkel, Guido Rehm

Vorne: Karlheinz Riedinger, Christa Rosemann, Ulrich Fortak, Erika Beuchert, Ursula Hahn

75 Jahre HSR 49

Eigentlich haben sich die 18 Musiker im Jahre 1984 nur zusammengefunden, um bei der Jubil�umsfeier des Harmonika-Spielrings Bad Rotenfels im Folgejahr als �berraschung aufzutreten.

2009 kann das Seniorenorchester selbst sein 25-j�hriges Bestehen feiern. Unter dem Vor-sitz von Wilfried Seiler haben sich damals bei der Gr�ndungsversammlung ehemalige Ak-tive, die teilweise seit 25 Jahren nicht mehr aufgetreten sind, zusammengefunden, um al-te Akkordeon-Traditionen wieder aufleben zu lassen. Als musikalischer Leiter wird Siegfried Bleichner gew�hlt, der dieses Amt bis heute aus�bt.

In kurzer Zeit erarbeiten sie ein beachtliches Repertoire, „das durch seinen hohen k�nst-lerischen und musikalischen Stand selbst die Vorstandschaft �berraschte“, wie ein Zei-tungsartikel aus jenen Tagen berichtet.

Viele Musiker aus den Gr�ndungsjahren sind inzwischen verstorben oder k�nnen aus ge-sundheitlichen Gr�nden nicht mehr an den Proben teilnehmen, andere sind hinzuge-kommen. So ist es immer gelungen, ein funk-tionierendes Orchester zu erhalten.

Zahlreiche Auftritte - wie Kurkonzerte, Senio-rennachmittage oder bei Vereins- und Pri-vatfeiern - zeigen, dass die Senioren kei-nesfalls zum „alten Eisen“ geh�ren. Klas-sischer Walzer, Tango und Operetten-Pot-pourries, aber auch Schlager und Evergreens werden mit viel Schwung und Temperament zu Geh�r gebracht.

Eine gro�e St�tze ist dabei Irmgard Fritz, selbst Dirigentin des Manfred-Fritz-Orchesters bei der Harmonika-Vereinigung Gaggenau, die immer parat steht, wenn Not am Mann ist und jede musikalische L�cke f�llen kann.

Nach der Probe sitzen alle noch gerne zusammen und wenn Herta ihren Hefe-kuchen, „der Beste im Murgtal“, mitbringt, kann es leicht mal bis Mitternacht dauern. Auch weite Wege werden nicht gescheut, wie die langj�hrige Musikerin Renate Kleinbub aus Elchesheim beweist.

Anl�sslich seines 25-j�hrigen Jubil�ums ver-anstaltet das Seniorenorchester im August2009 mit dem Seniorenorchester „Harmonika-Club Ilsfeld“ ein Gemeinschaftskonzert im Bad Rotenfelser Kurpark, welches ein voller Erfolg ist.

50

Vereinsgeschichte 1984 – 1987

1984

Im M�rz ist das 1. Orchester in der Sende-reihe „Klang und Sang aus Stadt und Land“ wieder einmal im Rundfunk zu h�ren.

Im Juli schl�gt die Geburtsstunde des neuen Seniorenorchesters, welches sich zusammen-findet, um beim Jubil�um im Jahr 1985 als �berraschung aufzutreten.

Auch ein neues Jugendorchester mit 13 Spie-lerinnen und Spielern wird im Oktober ge-gr�ndet.

1985

50 Jahre HSR!

F�nf Tage lang feiert der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels an insgesamt drei Wochen-enden seinen Gr�ndungstag. Jubil�umsauf-takt ist das Festkonzert in der Bad Rotenfelser Festhalle. Dem folgt in den Tagen darauf das „Festbankett“, ein Bunter Abend und ein Fr�hschoppen-Konzert. Den kr�nenden Ab-schluss bilden ein Kinder- und Hausfrauen-nachmittag und der Tanzabend mit Tombola.

Erstmals wird die anl�sslich des Jubil�ums neu entworfene „Josef-Riedinger-Gedenkme-daille“ an verdiente Mitglieder vergeben und

Herbert M�lle wird zum Ehrenvorstand ernannt.

1986

Schon wieder gibt es ein Jubil�um: das Vereinsheim wird 25 Jahre!

Anl�sslich dieses Jubil�ums wird das dreit�gige Gartenfest beim HSR-Vereinsheim aus der Taufe gehoben.

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte veranstaltet der HSR eine Akkordeon-Matin�e in den R�umen des Vereinsheims, welche gro�en Anklang findet.

1987

Um den zahlreichen Besuchern des Garten-festes beim Vereinsheim ein „Dach �ber dem Kopf“ zu bieten, wird das Festzelt auf dem Parkplatz um 12 x 12 m erweitert.

Beim Akkordeonwettbewerb in Gaggenau nimmt der HSR mit allen drei Orchestern teil. Es gibt folgende Auszeichnungen: Jugend-orchester: sehr gut, 1. Orchester und Seniorenorchester: ausgezeichnet.

75 Jahre HSR 51

50 Jahre Harmonika-Spielring Bad Rotenfels

Jubil�umsauftakt des an f�nf Tagen gefeierten Gr�ndungstags bildet am Samstag, dem 13. Juli 1985, das Hohner Traditionsorchester unddas 1. Orchester des HSR mit dem Fest-konzert in der Festhalle Bad Rotenfels.

Mit einem eintrittsfreien „Festbankett“ werden die Feiertage am Freitag, 19. Juli, fortgesetzt. Auf dem Musikprogrammm stehen Darbie-tungen von Mitwirkenden des M�nnergesang-vereins „Frohsinn“, des 1. Orchesters des Mu-sikvereins und vom Senioren- und Jugendor-chester des Harmonika-Spielrings Bad Roten-fels.

Am darauf folgenden Samstag gibt es einen bunten Abend mit Gesangs- und Instrumen-tensolisten und nat�rlich mit dem 1. Orchester des HSR.

52

50-jähriges Jubiläum

Der Sonntag steht auch ganz im Zeichen der Musik. Er startet mit einem Fr�hschoppen-konzert mit zwei Patenorchestern aus Ilsfeld. Von 12.00 bis 18.00 Uhr veranstalten die Orchester aus dem Bezirk Mittelbaden ein Freundschaftsspiel.

Den Abend beschlie�t der Baden-Badener Verein „Spiritual und Folklore Chor“ mit einem Folklore Abend.

Montags gibt es Fr�hschoppen, Kinder- und Hausfrauennachmittag und am Abend Tanz und Tombola.

75 Jahre HSR 53

Vereinsgeschichte 1988 – 1999

1988

Beim Bezirkstreffen in Waldbronn nehmen wieder alle drei Orchester mit gro�em Erfolg teil.

Das Bad Rotenfelser Ortskernfest bereichern das 1. Orchester und das Seniorenorchester sowohl musikalisch als auch kulinarisch.

1989

Eine umfassende Renovierung des Vereins-heims ist notwendig. In �ber 150 freiwilligen Arbeitsstunden wird das gesamte Dach sa-niert und isoliert.

Da die meisten Spielerinnen und Spieler des Jugendorchesters ohnehin im 1. Orchester mitspielen und die Doppelbelastung nicht mehr vertretbar ist, werden die restlichen Spielerinnen und Spieler ebenfalls in das

1. Orchester aufgenommen und das Jugend-orchester aufgel�st.

1990

Anl�sslich des 70. Geburtstages des leider viel zu fr�h verstorbenen Komponisten und Dirigenten Rudolf W�rthner wird ein Rudolf-W�rthner-Gedenkkonzert veranstaltet.

Eine Spielgruppe unter der Leitung von Gun-ther Janischowsky wird gegr�ndet.

Erstmals werden den G�sten am Gartenfest Gerichte aus der neuen Gourmet-Ecke an-geboten.

Die Renovierung des Vereinsheims soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der �u�ere Kellerabgang wird erneuert und das Sitzungszimmer ausgebaut.

Der Harmonika-Spielring gr�ndet ein Kinder-orchester unter der Leitung von Frank Klein-bub.

1991

Beim „Rotenfelser Abend“ im Rahmen der 950-Jahr-Feier von Bad Rotenfels gibt auch das 1. Orchester gemeinsam mit der Sopra-nistin Ina Burg-Standare eine Kostprobe seines K�nnens.

54

Vereinsgeschichte 1988 – 1999

1992

Das 1. Orchester startet das Jahr mit Rund-funkaufnahmen f�r die H�rfunkreihe „Morgen-l�uten“ des S�dwestfunks.

Zum ersten Mal veranstaltet der HSR ein Oktoberfest mit Radi, Wei�wurst, Kartoffel-suppe, Leberk�s’, Tafelspitz und original M�nchner Oktoberfestbier.

1993

Seit 1982 wird der Mitgliederbeitrag erstmals wieder angepasst. Er steigt von 16 auf 20 DM im Jahr.

Bei der 1. Gaggenauer Seniorenwoche ist das Seniorenorchester nat�rlich auch mit von der Partie und spielt zum Fr�hschoppen auf.

1994

Wieder einmal gibt es ein kleines Jubil�um: Das Seniorenorchester, dem auch die Ver-eins-Gr�ndungsmitglieder Herbert M�lle und Paul Merkel angeh�ren, wurde eigentlich nur gegr�ndet, um zum 50-j�hrigen Jubil�um des Vereins zu spielen. Nun feiert es sein bereits 10-j�hriges Bestehen mit einem Ausflug in die Pfalz.

1995

Das n�chste Jubil�um steht ins Haus: Der HSR wird 60 Jahre!

Mit zahlreichen Festen und Veranstaltungen wird dieses „kleine“ Jubil�um geb�hrend ge-feiert. Unter anderem ist der Harmonika-Spiel-ring Gastgeber des Bezirkskonzertes mit Musikern aus Kuppenheim und Nordrhein-Westfalen.

Mit dem Jubil�umskonzert - einer Mischung aus Folk, Musical und Moderne - begeistert der HSR ein weiteres Mal sein Publikum.

1996

Thomas Gerstner wird 1. Vorsitzender des Har-monika-Spielrings Bad Rotenfels.

Beim Gemeinschaftskonzert aller Akkordeon-Orchester der Stadt Gaggenau auf dem Markt-platz vor dem Gaggenauer Rathaus ist das 1. Orchester nat�rlich auch mit von der Partie.

Ausnahmsweise gibt es bei der „Fest im Schloss“-Feier vom Harmonika-Spielring kuli-narische Gen�sse anstelle der musikalischen.

75 Jahre HSR 55

Vereinsgeschichte 1988 – 1999

1997

Bei der Sanierung zum Erhalt des Bad Roten-felser Freibades helfen die „Aktiven“ 132 Stun-den mit.

Im Juni findet im Gemeindesaal f�r alle Eh-renmitglieder des Harmonika-Spielrings Bad Rotenfels ein Bunter Nachmittag mit Bild-vortrag �ber die „alten Zeiten“, gutem Essen und vielen unterschiedlichen Programm-punkten statt.

1998

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte kann sich eine Mannschaft vom HSR beim Vereinsschie�en des Sch�tzenvereins den 1. Platz sichern.

Bei der „5. Gaggenauer Woche der Jugend“ pr�sentiert sich die Vereins-Jugend mit einem Infostand und einer Instrumentenausstellung.

1999

Das Seniorenorchester feiert sein 15-j�hriges Bestehen mit einem Ausflug nach R�t und Freudenstadt.

Das traditionelle Gartenfest des Harmonika-Spielrings Bad Rotenfels wird in diesem Jahr durch die Wertungsspiele des alle zwei Jahre stattfindenden Bezirkstreffens des mittelba-dischen Harmonika-Verbandes bereichert.

60 Solisten, sieben Duos und zehn Orchester stellen ihr K�nnen unter Beweis. Vom HSR nehmen vier Solisten mit gutem Erfolg teil.

Auf dem Gaggenauer Weihnachtsmarkt hat die neu gegr�ndete Spielgruppe, die vorwie-gend aus Spielerinnen und Spielern des Seniorenorchesters besteht, ihren ersten Auf-tritt.

56

Fasching

…damalsDie Wurzeln des Bad Rotenfelser Fast-nachts-Brauchtums liegen beim Harmonika-Spielring Bad Rotenfels.

1950 beschließt die Verwaltung, einen Mas-kenball und den Lumpenball in der Turnhalle durchzuführen. Der Erfolg ist so groß, dass die Vereinsleitung anberaumt, den Lumpen-ball zur Tradition werden zu lassen.

Bereits im Jahre 1951 organisieren die Spieler der Chromonica-Gruppe und des 1. Orches-ters des HSR den ersten originellen Umzug durch Rotenfels.

1952 wird am Fastnachtssonntag wieder ein Umzug gestartet. Bei diesem Umzug wird zum ersten Mal der Rotenfelser Böller - eine Narrenzeitung - feilgeboten, deren Vertrieb der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels über-nommen hat.

75 Jahre HSR 57

…und heute

Bis 1990 organisieren Harmonika-Spielring und Fußballverein noch gemeinsam Fast-nachtsbälle in der Festhalle, danach zieht sich der HSR aus der Organisation zurück.

Auch die Durchführung des Fastnachtsum-zugs liegt heute nicht mehr in den Händen des Harmonika-Spielrings. Nachdem der Um-zug für einige Jahre von niemandem mehr ausgerichtet wird, erwecken ihn die neuge-gründeten Fastnachtsgruppen wieder zum Leben.

Seit 1999 ist auch der Harmonika-Spielring fast jedes Jahr mit wechselnden Themen und einer großen Gruppe närrischer HSR-ler beim Umzug durch die Bad Rotenfelser Straßen mit von der Partie.

Der Motivwagen, den Holger Rohwer freund-licherweise zur Verfügung stellt, wird von einigen fleißigen Helfern jedes Mal aufs Neue hergerichtet und dekoriert.

58

Vereinsgeschichte 2000 – 2001

2000

Man nehme ein Akkordeon-Orchester, einen Gesangverein, w�rze diese mit begabten Solisten, stelle ein abwechslungsreiches Pro-gramm zusammen und verw�hne den Gau-men der G�ste… Das ist das Geheimrezept f�r ein gelungenes Konzert zum 65-j�hrigen Jubil�um des HSR.

2001

Erstmals in der Vereinsgeschichte wird von der Musikschule Gaggenau im Vereinsheim des HSR musikalische Fr�herziehung f�r Kinder ab vier Jahren angeboten und von den Eltern auch gerne angenommen, da das Ver-einsheim sehr zentral zwischen den beiden Kinderg�rten liegt.

75 Jahre HSR 59

Musikalische Früherziehung seit 2001

Kurse der Musikschule in unserem Vereinsheim

Der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels bietet in den R�umlichkeiten des Vereinsheims seit 2001 auch Kurse f�r die „Musikalische Fr�h-erziehung“ an.

Diese finden in Zusammenarbeit mit der Schule f�r Musik und darstellende Kunst Gaggenau statt und werden von einer erfah-renen Lehrkraft der Musikschule durchgef�hrt.

Das Vereinsheim hat sich aufgrund seiner zentralen Lage beim Schulzentrum Bad Ro-tenfels als idealer Ort f�r die Fr�herziehung herausgestellt.

Der spielerische Weg zur Musik steht im Vor-dergrund dieser Fr�herziehung. Hier werden gleichzeitig musische und soziale F�higkeiten, sowie das H�ren und Sehen und die rhyth-mische Bewegung gef�rdert.

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Nach zwei Jahren ist es dann soweit: DerKurs ist zu Ende, die Kleinen sind begeistert und es wäre toll, wenn die Kinder auch wei-terhin musizieren. Was nun?

Bei uns geht’s spannend weiter!

Nach Beendigung des Kurses können die Kin-der beim Harmonika-Spielring bei Interesse

auch gerne Melodica spielen lernen.

Als einziges Tasten-Blasinstrument der Weltist die Melodica der ideale Einstieg für alle Tasten- und Blasinstrumente.

Mit viel Spaß und wenig Zeitaufwand sind schnell Fortschritte zu verzeichnen.

Liebevoll gestaltete Liederhefte begleiten die Kinder durch die interessante Welt der Musik.

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Vereinsgeschichte 2002 – 2004

2002

Die Sitzung der „�rtlichen Vereine“ wird von der Spielgruppe musikalisch umrahmt.

Die geplante Fahrradtour am 1. Mai f�llt ins „Wasser“ da es in Str�men regnet. Ersatz-weise wird im Vereinsheim gegrillt und gefeiert.

Beim Kapellenfest in Bad Rotenfels verw�hnt der Harmonika-Spielring die G�ste sowohl musikalisch als auch kulinarisch.

2003

Zum 90-j�hrigen Jubil�um des FVR in derFesthalle Bad Rotenfels tragen die Aktiven mit K�chendienst und musikalischen Beitr�gen des 1. Orchesters und des Seniorenorches-ters zum Gelingen der Veranstaltung bei.

Anl�sslich der Volksmusiktage gibt das HSR-Seniorenorchester mit dem Gaggenauer Man-fred-Fritz-Orchester ein Konzert in Rastatt.

Dirigent Peter Hegmann wird f�r seine 20-j�hrige Dirigentent�tigkeit geehrt.

2004

Zum Erntedankfest in der evangelischen Johanneskirche spielt das 1. Orchester.

Anstelle der bisher �blichen Faschings-veranstaltung f�r die Vereinsjugend bietet die Jugendabteilung des Vereins erstmals eine Halloween-Party im Vereinsheim des Harmonika-Spielrings Bad Rotenfels an. Die Jugend ist begeistert.

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Halloween seit 2004

Da die örtlichen Vereine das Angebot an Faschingsveranstaltungen für die Jugend im-mer stärker ausweiten, suchen die Jugend-vertreter des Harmonika-Spielrings Bad Ro-

tenfels nach einer akzeptablen Ersatzlösung für den Vereinsnachwuchs - und werden fündig:

Halloween.

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2004 laden die Jugendvertreter des HSR die Vereinsjugend zur ersten Halloween-Party mit Spiel, Spa� und gruseligen Speisen ein. Sie

wird ein voller Erfolg. Seither wird die Jugend bei steigender Beliebtheit j�hrlich auf’s Neue zum Gruseln ins Vereinsheim eingeladen.

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Vereinsgeschichte 2005 – 2007

2005

Unter dem Motto „70 Jahre Harmonika-Spiel-ring Bad Rotenfels“ wird das Gartenfest in diesem Jahr mit einem Brezelstecken-Umzug in Begleitung des Spielmannszugs Bad Roten-fels vom Feuerwehrger�tehaus zum Vereins-heim veranstaltet.

Big-Band-Sound, Musical und Chorgesang -dabei an ein akkordeondominiertes Orchester zu denken f�llt schwer. Aber der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels hat anl�sslich seines 70-j�hrigen Bestehens wieder einmal bewie-sen, dass er mit Erfolg musikalische Wege be-schreitet, die vom Standard weit entfernt sind.

2006

Das Licht im Saal geht aus, die B�hne ist hell erleuchtet - die Voraussetzungen f�r das „au�ergew�hnliche Konzert“ sind erf�llt: Der Harmonika-Spielring gibt gemeinsam mit dem Chor „Crosvilare“ zwei Konzerte, die beim Publikum keine W�nsche offen lassen. Ein Konzert ist in Bad Rotenfels, das andere in Gro�weier.

Die Jugend richtet sich in Eigenarbeit den Jugendkeller im Vereinsheim ein.

2007

Lange schon ist der Gedanke da, dass der Verein wieder ein Jugendorchester haben sollte.

Das Problem: Es sind zwar viele Sch�ler in Ausbildung, aber deren K�nnen reicht von Anf�nger bis Fortgeschritten. Ein „normales“ Sch�lerorchester ist somit undenkbar.

Die L�sung: Ein Orchester, bei dem die Noten einfach an die Spieler angepasst werden. Nach kurzer Planungszeit wird dann im No-vember die Spielgruppe „Charivari“ gegr�n-det.

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Charivari seit 2007

Charivari: (von lat. Caribaria [?], „Durcheinander“, „Verr�cktheit“)

je kreuzer, desto querer…das etwas andere Orchester

vom Harmonika-Spielring Bad Rotenfels!

Hinten: Petra Nebenf�hr, Dagmar Frey, Gunther Janischowsky, Christiane Gerstner, Lisa Nebenf�hr, Nicole Smuda, Anna-Lena Walther

Mitte: Susanne Basta, Tobias Frey, Jelena Barišić, Birk Ramin, Katarina Barišić

Vorne: Nadine Buchmann, Paula Binz, Florian Hebel, Mario Buchmann

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Im November 2007 wird die gemischteSpielgruppe „Charivari“ gegr�ndet.

„Gemischt“ bedeutet: Es musizieren Anf�nger und Fortgeschrittene im Alter von 8 bis 50 Jahren mit Melodica, Akkordeon, Keyboard, Fl�te, Gitarre, Bass und Schlagzeug.

Hier ist jede/r Spieler/Spielerin willkommen, egal in welchem Alter und mit welchem Instru-ment.

Jeden zweiten Dienstag haben die Spiele-rinnen und Spieler w�hrend der Proben jede Menge Spa� beim Einstudieren verschiedener Musikst�cke, welche inzwischen auch schon mehrmals mit Riesenerfolg pr�sentiert wur-den.

Den ersten �ffentlichen Auftritt hat die Spiel-gruppe 2008 beim Vereins-Gartenfest. Die 17 Spielerinnen und Spieler bereiten sich an einem Probenwochenende im Vereinsheim gr�ndlich vor. Sie spielen am Gartenfest

zuerst unter der Leitung von Gunther Jani-schowsky diverse St�cke und beenden ihren Auftritt mit dem Vortrag eines gemeinsamen St�ckes mit dem HSR- Seniorenorchester.

Im November 2008 feiert „Charivari“ dann mit

einer Musikprobe der etwas anderen Art seinen ersten Geburtstag:

Die Spielgruppe verbringt einen vergn�glichen Abend mit vielen kurzweiligen Spielen, wie zum Beispiel einer „Tonleiter La Ola“ oder T�ne-Memory.

Inzwischen hat Charivari nach mehreren sehr erfolgreichen Auftritten - wie zum Beispiel am Familientag im M�rz 2009, oder auch bei einem Konzert des Liederkranzes Oberndorf -schon seinen eigenen „Fanclub“! Auch beim Festbankett des Harmonika-Spielring Bad Rotenfels im April 2010 wirkt Charivari wieder musikalisch mit.

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Melodica

damals…

Die erste Melodica-Spielgruppe wird bereits 1959 gegründet.

Jedes Jahr werden dann neue Melodica-Kurse angeboten und begeistert von der Jugend angenommen. Viele wechseln dann auch in die Akkordeon Ausbildung.

Leider kommt die Melodica nach und nach völlig aus der Mode und 1980 wird die Melodica-Ausbildung Mangels Interesse der Jugend schließlich eingestellt.

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…und heute2006 entdeckt der Harmonika-Spielring die Vorteile der Melodica neu, denn sie ist sehr einfach zu erlernen. Als einziges Tasten-Blasinstrument der Welt ist sie au�erdem der ideale Einstieg f�r alle Tasteninstrumente.

Nun muss die Melodica nur noch von den Kindern und deren Eltern „entdeckt“ werden.

Nach einer Werbeaktion im Kindergarten

erlebt die Melodica im Jahr 2008 schlie�lich ihren „zweiten Fr�hling“ beim Harmonika-Spielring. Insgesamt 14 neue Melodica-Sch�-ler melden sich zum Unterricht.

Beim „Familientag“ des Harmonika-Spielring Bad Rotenfels im M�rz 2009 begeistern die Sch�ler das Publikum mit einer musikali-schen Geschichte restlos.

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Vereinsgeschichte 2008 – heute

2008

In diesem Jahr ist das 1. Orchester, gemein-sam mit dem Chor „Crosvilare“, „Von der Rolle“. Wieder einmal kann das 1. Orchester sein Publikum mit einem Konzert zum Thema 40 Jahre Filmgeschichte in der Festhalle Bad Rotenfels verzaubern.

Nach einem Probenwochenende tritt die Spielgruppe „Charivari“ erstmals bei unserem Vereinsgartenfest auf und �berrascht alle mit ihrer grandiosen musikalischen Leistung.

Nach einer Melodica-Aktion im Kindergarten erlernen insgesamt 14 Kinder in drei Gruppen das Melodicaspielen.

2009

Im M�rz wird ein Familientag veranstaltet. An diesem Tag zeigen alle Aktiven - die Kleinsten aus der Musikalischen Fr�herziehung, die Melodica-Kinder, die Akkordeon- und Key-boardsch�ler, Charivari, das 1. Orchester und nat�rlich das Seniorenorchester - den vielen Zuschauern und Zuh�rern einen bunten Quer-schnitt ihres Repertoires.

2010

Dieses Jahr wird ganz im Zeichen des 75-j�hrigen Jubil�ums stehen. Der Harmonika-Spielring wird sich auf vielen Veranstaltungen pr�sentieren. Der H�hepunkt wird das Jubi-l�umskonzert im Oktober sein. Gehen Sie mit dem HSR auf die Reise durch die letzten 75 Jahre.

Alle wichtigen Termine im �berblick sind auf der R�ckseite dieses Festbuches.

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Akkordeonschüler

Hinten: Susanne Basta, Sarina Detscher, Thomas Hegmann, Christiane Gerstner, Jelena Barišić

Vorne: Tobias Frey, Birk Ramin, Katarina Barišić, Hannah Robl, Nadine Buchmann, Leonie Seiser

75 Jahre HSR 71

Akkordeon

Das Akkordeon ist den meisten wohl als Volks- und Unterhaltungsmusikinstrument bekannt. Eine besonders große Bedeutung kommt dem Instrument im Bereich des Or-chestermusizierens zu. Laienmusiker werden hier, ähnlich wie bei Chor- und Blasmusik,zum Erlebnis guter Musik geführt.

Wie gern jemand dieses Instrument haben kann, soll die kurze nachfolgende Geschichte aufzeigen:

Eine Tochter kam zu ihrem Vater und hielt ihm ein K�rbchen mit 100 kleinen R�llchen in der Art von Tombola-Losen unter die Nase.

„Das sind meine Weihnachtsw�nsche“ sagte das 8-j�hrige M�dchen. „Ein Korb voller W�nsche?“ staunte der Vater. „Liebes Papachen“ sagte sie sanft: „Ein M�dchen hat doch tausend W�nsche. Jedes R�llchen enth�lt einen Weih-nachtswunsch, du hast die Wahl.“

Der Vater z�gerte: „Sind deine W�nsche auch finanzierbar?“ „Selbstverst�ndlich, Papa. Mein kleinster Wunsch ist ein Fingerhut“ Der Vater zog ein R�llchen, wickelte es auf und auf dem Wunschzettel stand: ’ein Akkordeon’.

Als das M�dchen diese Geschichte ihrer Freundin erz�hlte, erwiderte diese: „Welch ein Zufall, wenn er nun ein anderes R�llchen gezogen h�tte?“ Das clevere M�dchen erwiderte: „Es w�re dasselbe gewesen, denn auf jedem R�llchen stand: „Ein Akkordeon“.

Falls Ihr Kind auch den Wunsch hat, Akkordeon spielen zu lernen, ist es beim HSR bestens aufgehoben; den Schülern werden Leihinstrumente zur Verfügung gestellt.

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Jugendvertreter im Jubiläumsjahr

Hinten: Christiane Gerstner, Petra Nebenführ

Vorne: Nicole Smuda, Anna-Lena Walther, Lisa Nebenführ

75 Jahre HSR 73

Vereinsjugend

Über einen Mangel an Jugend konnte der Harmonika-Spielring Bad Rotenfels glückli-cherweise noch nie klagen.

Die Jugendarbeit bedarf allerdings auch eines großen Engagements.

Seit mehreren Jahren organisieren Petra Ne-benführ und Christiane Gerstner alle Aktivi-täten und Veranstaltungen rund um die Ju-gend. Das Programm reicht von Schlittschuh laufen über Kurpark-Ralley, Kegeln, Basteln und Backen, Minigolf, Halloweenparty bis hin

zum Hüttenwochenende.

Auch die Ausbildung an den Instrumenten Me-lodica und Akkordeon, sowie die Proben der Charivari-Spielgruppe werden von den Ju-gendleiterinnen geplant und durchgeführt.

Hierbei wird das spielerische Erlernen von Sozialverhalten untereinander innerhalb des Vereins sehr gut ausgeprägt. Darüber hinaus können Freundschaften gepflegt werden und eine prinzipiell äußerst sinnvolle Freizeit-gestaltung wird ermöglicht.

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Sponsoren-Dankeschön

Ein herzliches Dankeschön allen Sponsoren, die den Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 e. V. durch ihre Anzeige in unserer Festschrift gefördert haben.

Wenn auch Sie den Harmonika-Spielring Bad Rotenfels künftig unterstützen wollen, würden wir Sie gerne als Mitglied bei uns begrüßen.

Bankverbindung:

Sparkasse Baden-Baden Gaggenau Kto 5000 33 18, BLZ 662 500 30

Beitrittserklärung

Ich erkläre hiermit meinen Beitritt als aktives/förderndes Mitglied des Harmonika-Spielrings e. V. 1935 Bad Rotenfels.

Name: Vorname:

Geburtstag: Hochzeitstag:

Straße, Nr.: Wohnort:

Beruf: Werber:

Hiermit erteile ich dem Harmonika-Spielring e. V. 1935 Bad Rotenfels die Vollmacht, den Vereinsbeitrag von meinem Konto Nr.

bei der BLZ abzubuchen.

Datum Unterschrift

75 Jahre HSR 75

Epilog

Schwer festzuhalten ist das, was das Leben im Verein bestimmt: Die Atmosphäre der Ka-meradschaft, die Augenblicke des Stolzes nach erfolgreicher Arbeit an einer gemein-samen Sache, die kleinen und großen - oft Nerven raubenden - Schwierigkeiten und die Vielfältigkeit der menschlichen Beziehungen innerhalb des Vereins.

Natürlich wurden in diesem Festbuch nicht alle Aktivitäten der Orchester und der Jugend

aufgeführt. Die sich jährlich wiederholenden Kurkonzerte, Gartenfeste, Totengedenken und Gastauftritte bei befreundeten Orches-tern, sowie die außermusikalischen Aktivitäten wie Wanderungen zum 1. Mai, Vereins-schießen, Schlittschuh laufen mit der Jugend und die Aktivitäten bei den Jugendtreffs, deren es unzählige gab, würden dieses Büch-lein langatmig erscheinen lassen - und das wollten wir Ihnen, liebe Leser, ersparen.

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Mitgliederentwicklung 1935 – 2010

21 41

160

250

680

563521

493 513

318

754745

0

100

200

300

400

500

600

700

800

25.06

.1935

1949

1952

1953

1962

1972

1982

1983

1988

1998

2008

2010

75 Jahre HSR 77

Herausgeber: Harmonika-Spielring Bad Rotenfels 1935 e. V.

Redaktion: Christiane GerstnerPetra NebenführBernd Maisch Manuela Buchmann

Bilder: ArchivBildbearbeitung: Guido KleinbubDruck: Scharer Druck & Medien, Kuppenheim