Hausarbeit Biologie Anika Adler

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Nervengift Atropin

Valentin HeimrichNervengifte Was ist das?

Nervengifte sind Neurotoxine, deren Wirkungsort im menschlichen Krper an den Nervenzellen, beziehungsweise im Nervengewebe und somit speziell an Synapse liegt. Bei einer solchen Einwirkung kommt es zu Strungen der Membranproteine und der Wechselwirkungen der Membranproteine. Wirbeltiere setzen oft Nervengifte als Verteidigungs- oder Beutegift ein.Nervengifte sind meist chemischen Ursprungs.Exogene Toxine stammen ursprnglich aus der Umwelt und sind meistens Flssigkeiten (Ethanol) oder Feststoffe (Kadmium) als Gase (Kohlenmonoxyd).Seltener sind endogene Neurotoxine, welche im Krper produziert werden (Glutamat).Die wohl berhmtesten Nervengifte sind Alkohol, Atropin, Botulinumtoxin und Nikotin.

Atropin

Allgemeines

Strukturformel: Summenformel: C17H23NO3Aggregatzustand: festMolare Masse: 289,38 gmol-1Schmelzpunkt: 118CLslichkeit: wenig lslichWirkstoffklasse: Parasympatholytikum, verschreibungspflichtigGHS-Gefahrenstoffkennzeichung: Gefahr

Herkunft

Atropin wird heutzutage grtenteils chemisch hergestellt. Es ist eine 1:1-Mischung aus den Isomeren R- und S-Hyoscyamin.S-Hyoscyamin findet man in Nachtschattengewchsen wie Alraunen, der Engelstrompete oder dem Stechapfel. Auerdem ist Atropin der Inhaltsstoff der Tollkirsche (Atropa belladonna), woher auch der Name stammt.Der Entdecker des Atropins ist der Heidelberger Pharmazeut Philipp Lorenz Geiger.

Wirkung

Atropin wirkt an den muskarinischen Rezeptoren des Parasympathikus mit dem Neurotransmitter Acetylcholin. Es blockiert die Rezeptoren und hemmt den Parasympathikus, wodurch die Wirkung des Acetycholins sinkt und die des Sympathikus berwiegt.Dadurch kommt es zu einem schnelleren Herzschlag, Weitung der Bronchien, Erweiterung der Pupillen, weniger Speichelfluss und Schweibildung, Hemmung der Magen-Darm-Ttigkeit, Erschlaffung der glatten Muskulatur, verminderter Sehfhigkeit und starker Lichtempfindlichkeit.Bei hoher (/ber-) Dosierung (ca. 10 mg) kommt es zu psychischen und berauschenden Wirkungen, welche jedoch auch gefhrliche Nebenwirkungen hervorrufen knnen. So bekommt der Mensch Rtungen auf der Haut, Herzrasen, Halluzinationen und ist verwirrt. Bei noch hherer Dosierung (ca. 100mg) tritt Bewusstlosigkeit ein, welche von einer meist tdlichen Atemlhmung heimgesucht wird.

Anwendung durch den Menschen

Atropin findet besonders in der Medizin seine Verwendung um den Parasympathikus zu blockieren. So wurde es bis vor kurzer Zeit noch als Narkosemittel benutzt um den Herzschlag aufrecht zu erhalten. Heutzutage liegt es allerdings nur noch als Notfallmittel whrend der Operation bereit, denn es wurde festgestellt, dass Atropin einer Bradykardie (zu langsamer Herzfrequenz) ohne dabei eine Vergiftung hervorzurufen kaum vorbeugen kann. Auerdem kann es bei einer zu niedrigen Dosierung gerade zu einer solchen Bradykardie fhren, was zu vermeiden ist.Auch als Asthmamedikament wurde es frher eingesetzt, jedoch spter durch besser vertrgliche Medikamente ersetzt.Atropin wird vor allem in der Augenheilkunde zur Erweiterung der Pupillen verwendet.Seltener wird es auch bei Krmpfen der glatten Muskulatur im Magen-Darm Trakt eingesetzt, wie auch zur Behandlung einer Reizblase oder gegen schmerzhafte Regelblutungen bei Frauen.Auerdem ist es ein hochwirksames Mittel gegen E605-Vergiftungen.Eine andere Verwendung fand der Saft der Tollkirsche whrend der Renaissance in der Kosmetik, da groe Pupillen damals ein Schnheitsmerkmal von Frauen waren. Daher kommt auch der zweite Teil des Namens: belladonna (lat.: schne Frau).Auch wurde der Saft der Tollkirsche im Aberglauben und Hexenkult fr Getrnke und Salben genutzt, welche bei Verwendung zu Wahnvorstellungen fhrten. Genauso machen viele Menschen heute noch Gebrauch von Atropin als Droge.Bei einer Atropinvergiftung ist eine sofortige Entleerung des Magen-Darm-Traktes erforderlich, sowie eine knstliche Beatmung, beziehungsweise Atemspende. Durch weitere medikamentse Behandlungen wird das Atropin wieder aus dem Bereich der Rezeptoren verdrngt, sodass die Reizleitung wieder hergestellt wird.

Quellen

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Nervengift.htmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/Nervengifthttp://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Atropin.htmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/Atropinhttp://flexikon.doccheck.com/de/Atropin

Bildquellen: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Atropine_Enantiomers_Structural_Formulae_V.2.svghttp://www.allmystery.de/dateien/70214,1296427384,tollkirsche.jpghttp://jetzt.sueddeutsche.de/upl/images/user/me/meandme/text/regular/654960.jpg