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5/20/2018 HausarbeitLandeskunde-slidepdf.com http://slidepdf.com/reader/full/hausarbeit-landeskunde 1/14 GOETHE INSTITUT CÓRDOBA Die Mitfahrgelegenheit oder: Wie kann man günstig durch Deutschland reisen?  Absclussarbeit zur Erlangung des Zertifikats “Grünes Diplom“  Natalia Lobo Córdoba, 5. Mai 2014

Hausarbeit Landeskunde

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  • GOETHE INSTITUT CRDOBA

    Die Mitfahrgelegenheit oder: Wie kann man gnstig durch

    Deutschland reisen?

    Absclussarbeit zur Erlangung des Zertifikats Grnes Diplom

    Natalia Lobo Crdoba, 5. Mai 2014

  • Abschlussarbeit zur Erlangung des Zertifikats Grnes Diplom

    Natalia Lobo, Goethe Institut Crdoba

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    Inhalt Einleitung .................................................................................................................................... 3

    1. Die Themenwahl..................................................................................................................... 5

    1.1 Begrndung der Themenwahl .......................................................................................... 5

    1.2 Sichtung von Lehrwerken ................................................................................................. 6

    2. Die Recherchearbeit ........................................................................................................... 9

    2.1. Allgemeines ber die Fernbusse und die Mitfahrgelegenheit .................................. 10

    1.1. Die Entstehung und Entwicklung der Fahrgemeinschaften .................................. 10

    1.2. Vorteile der Mitfahrgelegenheit ............................................................................ 10

    1.3. Organisation ........................................................................................................... 11

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    Einleitung

    Wenn man versucht, den Begriff Landeskunde zu erklren, stt man immer wieder auf

    das gleiche Problem: Wie kann man in wenigen Worten einen Begriff erklren, der laut dem

    Duden Universalwrterbuch (2000) die Wissenschaft von der Kultur, den geografischen

    Verhltnissen, den historischen Entwicklungen o. . eines Landes ist? Es scheint ein viel zu

    weiter Wissensbereich zu sein. Ein Beweis dafr, dass der Begriff Landeskunde nicht

    einfach zu erklren ist, stellen die mehreren Versuche, das Fach Landeskunde zu

    definieren. Noch schwieriger scheint es dann zu sein, die Landeskunde mit einem

    kommunikativen und interkulturellen DaF-Unterricht in Zusammenhang zu bringen. Aber

    trotz der scheinbaren Schwierigkeiten, ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch ntig, sich als

    DaF-Lehrer mit dem landeskundlichen Ansatz zu beschftigen.

    Dazu sollte man sich jedoch darber im Klaren sein, dass Landeskunde viel mehr als die reine

    bermittlung von Daten und Fakten ber Kultur, Geografie, Geschichte oder Alltag in den

    deutschsprachigen Lndern ist. Es handelt sich vielmehr um ein Prinzip, das sich durch die

    Kombination von Sprachvermittlung und kultureller Information konkretisiert und durch

    besondere Aktivitten ber den Deutschunterricht hinaus wirken soll, z.B. durch Austausch

    und Begegnung. Landeskunde ist kein eigenes Fach, beschrnkt sich nicht auf Staaten- und

    Institutionenkunde, sondern bezieht sich exemplarisch und kontrastiv auf den

    deutschsprachigen Raum mit seinen nicht nur nationalen, sondern auch regionalen und

    grenzbergreifenden Phnomenen (Biechele/Padros 2003; 157).

    Fr die Klassifizierung der verschiedenen Landeskundekonzepten gibt es mehr als einen

    Versuch. Fr diese Einfhrung ist aber die Klassifizierung von Markus Biechele und Alicia

    Padr (2003) diejenige, welche mir am sinnvollste erscheint. Die Autoren schlagen vor, die

    unterschiedlichen didaktischen Anstze von Landeskunde in drei einzuteilen:

    Einen kognitiven Ansatz, wobei das bergeordnete Lernziel der Erwerb von

    Faktenwissen ist.

    Einen kommunikativen Ansatz, mit dem bergeordneten Lernziel der

    Kommunikative Kompetenz, d. h. das angemessene (sprachliche) Verhalten in

    Alltagssituationen des fremden Landes .

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    Einen Interkultureller Ansatz, wobei die bergeordnete Lernziele die

    Orientierungsfhigkeit in einer fremden Kultur und Kommunikative Kompetenz in

    interkulturellen Situationen sind.

    Jeder Ansatz hat seinerseits eigene Lerninhalte und eine bestimmte Methodik. So gehren

    zu den Lerninhalten des faktischen Ansatzes die Informationen ber geschichtliche

    Ereignisse, berhmte Personen, Zeugnisse der hohen Kultur aus den Bereichen Soziologie,

    Politik, Wirtschaft, Kultur, Geschichte, usw. Der kommunikative Ansatz hat als Lerninhalte

    Themen der Alltagskultur als Referenzwissen fr adquate Verwendung der Sprache, z. B.

    wie Menschen wohnen, sich erholen, arbeiten, miteinander in Verbindung treten, usw. Und

    der interkulturelle Ansatz versucht, systematische Vergleiche zwischen der eigenen und der

    fremden Kultur zu ziehen.

    Die Methodik der drei Anstzen ist an die verschiedenen Lernziele angepasst. Im faktischen

    Ansatz werden bungen zur Aneignung von Daten und Fakten eingesetzt, whrend im

    kommunikativen Ansatz das sprachliches Lernen durch die Beschftigung mit authentischen

    Texten und Materialien geschieht. Diese Texte und Materialien sind informativ und

    vermitteln Alltagswissen aber auch handlungsorientiert, indem sie Modelle fr die

    Alltagskommunikation bieten. Im interkulturellen Ansatz ist das Sprachenlernen eine Art

    Entdeckungsreise in eine fremde Kultur. Dabei werden Strategien zur Erschlieung und

    Aneignung der fremden Sprache und Kultur entwickelt.

    Obwohl der Erwerb von Daten und Fakten immer ein Ziel des Unterrichts ist, sollte er nicht

    wichtiger als die kommunikativen und interkulturellen Lernziele sein. Die Schler sollten

    vielmehr fhig sein, diese Daten und Fakten im Rahmen einer kommunikativen Kompetenz

    anzuwenden und sich damit auch besser in einer fremden Kultur zu orientieren.

    Die vorliegende Arbeit beschftigt sich daher mit der Didaktisierung des landeskundlichen

    Themas der Mitfahrgelegenheit unter dem Gesichtspunkt der drei genannten Anstze,

    wobei der Nachdruck auf die kommunikative und interkulturelle Lernziele gelegt wird.

    Der erste Teil widmen sich der Begrndung der Themenwahl. Dabei wird die

    Lehrwerksituation in Bezug auf das Thema erlutert und das Thema eingegrenzt.

    Anschlieend wird die Recherchearbeit fr dieses Thema kurz dargelegt. Und zum Schluss

    wird eine Unterrichtssequez prsentiert, in der das gesammelte Material fr eine Zielgruppe

    mit einem A.2.2 Sprachniveau didaktisiert wird.

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    1. Die Themenwahl

    Fr diese Arbeit habe ich das Thema Mitfahrgelegenheit oder: Wie kann man gnstig in

    Deutschland reisen? gewhlt. Ein Thema, dass ich in den folgenden Abschnitten erlutern

    und didaktisieren werde.

    1.1 Begrndung der Themenwahl

    Im Vergleich zu Argentinien ist Deutschland ein kleines Land1, aber die Bevlkerungsdichte

    (226 Einwohner pro km2) ist in Deutschland viel hher als in Argentinien (14,4 Einwohner pro

    km2). Das Land ist so dicht bewohnt und hat so viele Gro- und Kleinstdte, Drfer und Orte,

    die man besuchen kann, dass in der Regel weder die Zeit noch das Geld gengen, um einen

    gesamten Eindruck Deutschlands in einem einzigen Aufenthalt haben zu knnen. Wenn man

    aber nach Deutschland zum ersten Mal reist, hat normalerweise den Wunsch, das Land so

    viel wie mglich kennen zu lernen. Diese war meine Erfahrung und sie hat mich dazu

    inspiriert, dieses Thema auszuwhlen.

    Ich war schon zum vierten Mal in Deutschland und bin viel gereist, doch ich war weit davon

    entfernt, das ganze Land zu kennen. Natrlich htte ich das gerne gemacht, aber weder die

    Zeit noch -auch fter- das Geld reichten mir, um mein Wunsch zu verwirklichen. Ich war

    immer ausschlielich mit der Deutschen Bahn gereist. Andere Reisemglichkeiten hatte ich

    noch nicht probiert, weil ich davon berzeugt war, dass die Bahn die schnellste und

    gnstigste Form zum Reisen war. Doch ich war nicht ausreichend informiert und erst

    nachdem ich viel Geld fr Bahnfahrkarten ausgegeben hatte, erfuhr ich, dass es andere

    Mglichkeiten gab, ohne einen so groen Geldaufwand sich innerhalb Deutschlands zu

    bewegen, wie z. B. die Fernbusse oder die Mitfahrgelegenheit.

    Da meine Lerner in der Regel eine Reise nach Deutschland planen entweder zum Studieren

    oder um das Land zu kennen-, finde ich das Thema fr sie nicht nur interessant, sondern

    auch in einer realen Situation umsetzbar. Normalerweise rechnen sie damit, so viel und

    gnstig wie mglich innerhalb Deutschlands reisen zu knnen. Das Thema ist interessant

    auch fr diejenigen, die keine Reise nach Deutschland vor haben, weil sie z. B. einen

    1 Flche Deutschlands: 357.267 km , Flche Argentiniens: 2.780.400 km

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    interkulturellen Vergleich zwischen den Reisemglichkeiten in Argentinien und denen in

    Deutschland machen knnen.

    Auch unter dem Gesichtspunkt des Sprachniveaus der Zielgruppe ist das Thema geeignet,

    weil gerade auf diesem Niveau der Wortschatz rund um die Verkehrsmittel in Deutschland

    gelernt wird

    Das Thema Mitfahrgelegenheit ist in unserem Kulturkreis immer noch ziemlich fremd.

    Obwohl das Mitfahren in den letzten Jahren dank der neuen Kommunikationsformen (Foren,

    Facebook) in Argentinien keine unbekannte Reiseform darstellt, ist sie nicht verbreitet und

    im Vergleich zu Deutschland ist sie noch weit davon entfernt, eine populre Reiseform zu

    sein. In Deutschland ist die Mitfahrgelegenheit schon seit langem eine gnstige und viel

    verbreitete Form, um von einer Stadt nach der anderen zu reisen. Dafr wurden sogar Apps

    fr das Handy entwickelt, die das Mitreisen noch einfacher und sicherer machen. Das ist fr

    uns absolut unbekannt und es wre nicht nur praktisch, sondern auch interessant fr meine

    Schler zu lernen, wie man entweder mit dem Handy oder mit dem Computer eine

    Mitfahrgelegenheit finden und sich dafr anmelden kann. Und wenn sie die Idee gut und

    praktisch finden, knnen sie selber so etwas in unserem Land implementieren.

    1.2 Sichtung von Lehrwerken

    Mein Thema umfasst zwei Bereiche: Ich beziehe mich sowohl auf die alternativen

    Fahrmglichkeiten innerhalb Deutschlands (als Einfhrung in das Hauptthema) als auch auf

    die Mitfahrgelegenheit und die Form, wie man sich ber eine Fahrt damit online informieren

    und anmelden kann.

    Das Thema Reisen wird in verschiedenen Lehrwerken im unterschiedlichen Mae und

    unter verschiedenen Gesichtspunkten behandelt. Oft wird es mit den Themen

    Verkehrsmittel, Reisemglichkeiten und Reiseplne verknpft, aber in keinem der

    Lehrwerke wird die tatschliche Vielfalt des Themas dargestellt, denn die Mitfahrgelegenheit

    (obwohl sie ziemlich verbreitet und populr in Deutschland ist) wird in den Lehrwerken

    absolut nicht erwhnt.

    Im Folgenden prsentiere ich zusammenfassend die Resultate der Lehrwerkanalyse, die mir

    zu der eben genannten Schlussfolgerung gebracht hat.

    Es wurden insgesamt 9 Lehrwerke in Betracht genommen. Die Bcher sind fr die Niveaus

    A1 und A2 des Gemeinsamen Europischen Referenzrahmens fr Sprachen (GER) verfasst

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    worden. Die Auswahl der Lehrwerke hatte als Kriterium ihre Aktualitt und Anwendung in

    den unterschiedlichen Goethe Institute weltweit. Im Folgenden werden die analysierten

    Lehrwerke aufgelistet:

    Niveau A1

    Netzwerk A1 (Langenscheidt, 2011): In der Lektion 3 (S. 27 und 29) werden die

    Verkehrsmittel thematisiert, aber weder die Fernbusse noch die Mitfahrgelegenheit

    kommen vor.

    Tangram Aktuell A1 (Hueber, 2010): Weder das Thema Reisen noch Verkehrsmittel

    werden in diesem Lehrwerk behandelt.

    Menschen A1.1 (Hueber, 2012): Auf der Seite 71 gibt es einen kurzen Lesetext ber die

    Verkehrsmittel in Zrich, aber das ist der einzige Bezug auf das Thema, das man in diesem

    Lehrwerk finden kann.

    Menschen A1.2 (Hueber, 2012): Weder das Thema Reisen noch Verkehrsmittel werden

    in diesem Lehrwerk behandelt.

    Schritte International 1 (A1.1) (Hueber, 2008): Weder das Thema Reisen noch

    Verkehrsmittel werden in diesem Lehrwerk behandelt.

    Schritte International 2 (A1.2) (Hueber, 2008): In der Lektion 11 wird das Thema

    Verkehrsmittel im Zusammenhang mit den Prpositionen mit (mit dem Bus, mit der

    Bahn) und zu (zu Fu) prsentiert. In der gleichen Lektion findet sich eine

    Zuordnungsaufgabe mit einem kommunikativen Lernziel: Die Schler knnen Information in

    einem Fahrplan finden, Reiseplne lesen und Durchsagen am Bahnhof bzw. im Flughafen

    verstehen.

    Niveau A2

    Netzwerk A2 (Langenscheidt, 2011): In der Lektion 5 wird das Thema Bahnreisen im

    Zusammenhang mit der Sprachhandlung Gesprch am Fahrkartenautomat behandelt, aber

    es wird kein Bezug auf andere Verkehrsmittel genommen.

    Tangram Aktuell A2 (Hueber, 2010): In der Lektion 2 wird das Thema Reisen eingefhrt,

    aber nur in Bezug auf Urlaub und Urlaubsziele und nicht auf Verkehrs- oder Reisemittel.

    Menschen A2.1 (Hueber, 2012): In diesem Band werden die Themen Reisen und

    Verkehrsmittel nicht genannt, weil sie im nchsten Band ziemlich ausfhrlich behandelt

    werden.

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    Menschen A2.2 (Hueber, 2012): In diesem Band bildet das Thema Reise und Verkehr der

    Kern der Lektion 17 (S. 29), aber trotz der ausfhrlichen Bearbeitung des Themas in

    Zusammenhang mit den vier Fertigkeiten (ber Reisegewohnheiten sprechen, ein

    Reisetagebuch im Internet lesen, Hrverstehen: Mit welchen Verkehrsmitteln verreisen Sie

    gern?) wird hier kein Bezug auf die Mitfahrgelegenheit genommen.

    In der Lektion 22 dieses Buches wird das Thema Carsharing behandelt, aber das ist nicht

    die Mitfahrgelegenheit.

    Schritte International 3 (Hueber, 2008): An Anlehnung an das Lehrwerk Menschen, wird in

    diesem Band kein Bezug auf das Thema genommen, weil es im nchsten Band auch

    ausfhrlich behandelt wird.

    Schritte International 4 (Hueber, 2008): In der Lektion 12 dieses Lehrwerkes wird das Thema

    Reisen mit mehreren bungen fr die verschiedenen Fertigkeiten behandelt. Dabei

    handelt es sich jedoch um die Buchung einer Reise oder um das Planen einer Traumreise und

    nicht um Verkehrsmittel oder alternative Reisemglichkeiten.

    Zusammenfassend lsst sich sagen, dass es in keinem der Lehrwerke die tatschliche Vielfalt

    des Themas Reisen und Verkehrsmittel dargestellt, weil kein Lehrwerk die alternativen

    Reisemglichkeiten wie z. B. die Fernbusse oder das von mir gewhlte Thema, die

    Mitfahrgelegenheit, behandelt.

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    2. Die Recherchearbeit

    Fr die Recherchearbeit habe ich eine Reihe von berlegungen angestellt, die mir in der

    Suche nach dem Material orientieren sollten. Dabei habe ich mich u. a. die folgenden

    Leitfragen gestellt:

    1. Welche alternative Reisemitteln gibt es in Deutschland, wenn man nicht mit der Bahn

    fahren mchte?

    2. Was ist die Mitfahrgelegenheit?

    4. Unter welchen Umstnden ist diese Reiseform erschienen?

    5. Wer ausnutzt diese Reisemglichkeit und warum?

    6. Wie funktioniert die Mitfahrgelegenheit und welche Regeln gibt es fr die Mitreisenden

    bzw. fr den Fahrer?

    7. Wie kann man sich darber am besten informieren?

    Ich stelle auf die Grundlage von meinen geringen Vorkenntnissen ber das Thema die

    folgenden Hypothesen auf:

    - Es gibt in Deutschland andere Mglichkeiten, um billig zu fahren.

    - Die seit kurzem fr die Reisen innerhalb Deutschlands Fernbusse stellen eine gnstige aber

    noch nicht so bekannte Reiseform dar.

    - Die Mitfahrgelegenheit ist seit langem in Deutschland bekannt und daher ist sie vielleicht

    mehr verbreitet, als die Fernbusse.

    - Die Mitfahrgelegenheit ist einer Reiseform, die hauptschlich von junge Erwachsene

    ausgenutzt wird.

    - Die Mitfahrgelegenheit ist eine neue Reiseform, die ihre Entwicklung der neuen

    Kommunikationsmittel (Internet) zu verdanken hat.

    Um auf meine Leitfragen Antworten zu finden, die meine Hypothesen entweder besttigen

    oder widerlegen wrden, habe ich eine Recherche gemacht, bei der ich Information aus dem

    Internet, aber auch durch Interviews vor Ort im Bro der Firma mitfahrgelegenheit und

    mit einem Mitfahrgelegenheitsbenutzer gesammelt habe. Im folgenden lege ich die

    Ergebnisse meiner Recherche dar, die ein umfassendes Bild des Themas darstellen sollten.

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    2.1. Allgemeines ber die Fernbusse und die Mitfahrgelegenheit

    Nach meiner Recherche konnte ich tatschlich feststellen, dass sowohl die Fernbusse als

    auch die Mitfahrgelegenheit gnstigere Reiseformen als die Deutsche Bahn sind.

    Da die Fernbusse erst seit einem Jahr2 fr Reisen innerhalb des Landes erlaubt sind, sind die

    verschiedenen Firmen, die solche Reisen anbieten, fr die Mehrheit noch ziemlich

    unbekannt. Aber sie werden sicherlich in kurzer Zeit an Bedeutung gewinnen, weil sie fast

    alle wichtige Stdte in Deutschland verbinden und viel gnstiger als die Deutsche Bahn sind.

    Trotzdem habe ich mich in dieser Arbeit auf die Mitfahrgelegenheit konzentriert, und das

    Thema der Fernbusse als alternative Reiseform nur als Teil der Einfhrung behandelt, denn

    dabei handelt es sich um ein Thema, das man individuell als Hauptthema einer Hausarbeit

    bearbeiten knnte.

    1.1. Die Entstehung und Entwicklung der Fahrgemeinschaften

    Mitfahrgelegenheit (MFG) nennt man eine organisierte Mitnahme von Mitreisenden im

    eigenen Auto, teilweise auch mit der Bahn bei Reisen, die fr mehrere Personen billiger

    werden.3 Ich beziehe mich hier auf die Mitnahme im eigenen Auto.

    Die aktuellen formen des Mitfahrens entwickelten sich aus den sog. Fahrgemeinschaften.

    Die Bewegung zur Bildung von Fahrgemeinschaften begann in den 1970er-Jahren mit der

    lkrise - bzw. den in manchen Lndern verordneten autofreien Tagen. Heutzutage haben

    sich die Fahrgemeinschaften durch die neuen Medien (Internet, Handy, SMS) groartig

    verbreitet, und werden in der Regel von Institutionen oder Firmen organisiert, die manchmal

    dafr eine kleine Zahlung verlangen, wie z. B. mitfahrgelegenheit, oder den Dienst

    gebhrenfrei anbieten, wie z. B. Mitfahrangebot, Mitfahrzentrale, Blablacar!, etc.

    1.2. Vorteile der Mitfahrgelegenheit

    Die Vorteile dieser Reiseform sind viele, u.a. kann man die folgenden nennen:

    - Man kann schnell von einer Stadt zur anderen reisen, ohne ein eigenes Auto zu haben.

    - Man kann kosten sparen.

    - Man muss eine lngere Strecke nicht unbedingt allein fahren.

    2 Siehe dazu den Artikel Bus statt Bahn, im Anhang.

    3 Seite Mitfahrgelegenheit. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopdie. Bearbeitungsstand: Dezember 2013, URL:

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mitfahrgelegenheit&oldid=125860116 (Abgerufen: 1. Mai 2014)

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    - Die Umwelt wird dabei geschtzt.

    - Als Tourist kann man nicht nur neue Gegenden kennen, sondern auch Personen.

    - Als DaF-Lerner kann man das gelernte ben (kommunikativer Ansatz).

    1.3. Organisation

    Eine Mitfahrt wird zuerst von einem Autobesitzer angeboten. Dann muss der/die

    Interessent/in die Mitfahrgelegenheit suchen und finden. Unabhngig davon, ob die

    Mitfahrgelegenheit per Internet oder eine lokale Mitfahrzentrale gefunden wurde, wird in

    der Regel empfohlen, einige Details zu klren, damit es nicht zu Missverstndnissen und

    rgernissen kommt. Man sollte abklren, ob und wie viele Pltze noch frei sind bzw.

    bentigt werden. Es ist auch sinnvoll, Namen und Handynummer austauschen, damit man

    sich kurzfristig ber nderungen oder Probleme im Verkehr und Versptungen informieren

    kann. Ein genauer Treffpunkt fr den Reisebeginn und ein Ausstiegsort fr das Ende der

    Mitfahrt sind fr beide Seiten hilfreich. Dabei ist zu bedenken, dass Mitfahrgelegenheiten in

    vielen Fllen nur eine Reise-Teilstrecke abdecken. Oft ist das fr beide Seiten zutreffend.

    Nicht zuletzt sollte man ber die Hhe der Fahrtkostenbeteiligung eine klare Absprache

    treffen.

    Die ersten Schritten (Mitfahrgelegenheit anbieten bzw. suchen und finden, und sich in

    Verbindung mit dem Fahrer setzen) werden heutzutage durch die oben genannten

    Institutionen oder Firmen organisiert. Aber fr die Absprache und Klrung der Details muss

    der Mitfahrer einige kommunikative Kompetenzen besitzen, die fr DaF-Lerner nicht immer

    selbstverstndlich sind. Deswegen finde ich es wichtig, solche kommunikative Fhigkeiten im

    Unterricht zu entwickeln und zu trainieren.

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    Auswertung der Recherche

    Vorberlegungen zur Didaktisierung und Auswahl des Materials

    Hauptlernziel:

    Die Lernende knnen die alternativen Reisemglichkeiten innerhalb Deutschlands im

    allgemeinen kennen, sich ber die Mitfahrgelegenheit ausfhrlich informieren und eine

    Reise damit planen. Die Schler knnen auerdem von einer Fahrt mit alternativen

    Reisemglichkeiten erzhlen.

    Einzelne Lernziele:

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    1. Die Lernende knnen die Reisemglichkeiten innerhalb Deutschlands nennen und sie mit

    den eigenen Reisemglichkeiten vergleichen.

    2. Die Schler knnen die verschiedenen Reisemglichkeiten innerhalb Deutschlands (Zug,

    Flugzeug, Bus, Auto, Mitfahrgelegenheit) vergleichen und Vor- und Nachteile von diesen

    finden.

    3. Die Schler knnen die Anleitungen fr eine Online/Handy-Anmeldung verstehen und sich

    fr eine Reise mit der Mitfahrgelegenheit selbst anmelden.

    4. Die Schler knnen eine kurze Geschichte ber eine Reise mit alternativen Reisemitteln

    schreiben.

    Didaktisierungsideen

    Lernziel 1

    Einstieg

    Plenum

    Reisemittel nennen.

    Wordle

    Womit reist ihr am meisten innerhalb Argentinien?

    Vergleich mit Deutschland.

    Was haben wir nicht?

    Was haben sie nicht?

    Warum?

    Wieso?

    Lernziel 2

    Gruppenarbeit / Plenum

    Kurzer Text mit Daten und Fakten (Preise, Verbindungen, Hufigkeit,

    Buchungsmglichkeiten, etc.). Jede Gruppe stellt eine Reiseform vor.

    Vergleich im Plenum

    Welche Form ist die gnstigste / schnellste / sicherste / am verbreiteste?

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    Welche Form wrdet ihr whlen?

    Lernziel 3

    Einleitung

    Vor dem Hren ?

    Hrverstehen (Gesprch mit Mitfahrtbenutzer)

    Globales verstehen: W-Fragen

    Wer?

    Was?

    Warum?

    Wie oft?

    Etc.

    Detailliertes Hren

    Richtig Falsch

    Nach dem Hren:

    Broschre Post-Bus / City2City Bus

    Partnerarbeit

    Jedes Paar bekommt eine unterschiedliche Aufgabe: Eine Verbindung suchen, von... nach...,

    Ab-Anfahrt, Preis, Dauer etc.