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Kinaesthetics Wenn Bewegungen weh tun oder etwa die Kraft dazu fehlt, unterstützen Expertinnen und Experten für Kinaesthetics Bewohnerinnen und Bewohner darin, ihre Bewegungsfähigkeit wieder wahrzunehmen und einzusetzen. Seite 8 Die Hauszeitschrift des Pflegezentrums Bachwiesen Bachwiesen quelle Nummer 36 März 2015

Hauszeitschrift Bachwiesenquelle Nr. 36 · Kinaesthetics Wenn Bewegungen weh tun oder etwa die Kraft dazu fehlt, unterstützen Expertinnen und Experten für Kinaesthetics Bewohnerinnen

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Kinaesthetics Wenn Bewegungen weh tun oder etwa die Kraft dazu fehlt,

unterstützen Expertinnen und Experten für Kinaesthetics

Bewohnerinnen und Bewohner darin, ihre Bewegungsfähigkeit

wieder wahrzunehmen und einzusetzen. Seite 8

D ie Hausze i t sch r i f t des P f l egezen t r ums Bachw iesen

Bachwiesen quelle Nummer 36 März 2015

InhaltsverzeichnisEditorial

Liebe Leserinnen und Leser

Bewegung ist ein Thema, das uns von Kindsbeinen

an bis ins hohe Alter beschäftigt. Erinnern Sie sich, als

Ihr Kind oder Enkelkind die ersten unsicheren Schritte

ging, um dann ein paar Jahre später in jugendlichem

Übermut mit dem Rollbrett durch die Gegend zu kur-

ven? Im mittleren Alter ist dann eher das Fitnesscenter

oder eine Wanderung angesagt. Und mit zunehmen-

dem Alter, wenn sich die ersten Zipperlein bemerk-

bar machen und das Knie beim Aufstehen zwickt,

verändern sich unsere Bewegungen. Manchmal geht

es in hohem Alter nicht mehr ohne Hilfsmittel, und

ein Gehstock oder ein Rollator wirken unterstützend.

Gerade in dieser Lebensphase ist die fachliche Un-

terstützung durch die Kinaesthetics-Trainer hilfreich.

Lesen Sie dazu in dieser Ausgabe den Artikel zum

Thema Kinaesthetics.

Beweglichkeit spielt aber auch auf geistiger

Ebene eine zentrale Rolle. Vielleicht erinnern Sie sich

an die längst vergangene Zeit mit der manuellen

Schreibmaschine oder dem Telefon mit Wahlscheibe.

All das ist Vergangenheit – Computer und Smart-

phones sind aus unserem Leben nicht mehr wegzu-

denken. Es braucht geistige Flexibilität, um mit den

modernen technischen Entwicklungen mitzuhalten.

Eine ganz besondere Beweglichkeit ist unabhän-

gig von der jeweiligen Lebensphase in allen mensch-

lichen Beziehungen wichtig. Sich in einen anderen

Menschen hineinfühlen, aufeinander zugehen, Prob-

leme gemeinsam lösen, sich auf eine neue Situation

oder einen anderen Menschen einstellen, all das be-

dingt menschliche Beweglichkeit.

Bleiben wir gemeinsam in Bewegung. Ich wün-

sche Ihnen allen einen wunderschönen Frühling.

Herzlichst

Sylvia Stadler Langhart, Betriebsleiterin

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4 Porträt Sylvia Stadler Langhart,

die neue Betriebsleiterin, stellt sich vor

6 Aktuell Rundum erneuert und naturnah gestaltet:

der Teich

7 Menschen / Potpourri

8 Im Fokus Die eigenen Bewegungen

verstehen lernen

10 Hintergrund «Ich finde es mega spannend,

dass jeder Tag anders ist.»

Vom Einstieg in die Berufswelt

13 PZZ Wie zufrieden sind Sie mit …?

Der Kundendienst im Gespräch

mit Bewohnerinnen, Bewohnern

und Angehörigen

14 Wissenswertes Steuererklärung: Abzüge von Pflege-

und Betreuungskosten

15 Vermischtes

16 Agenda, Impressum

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Anlässe

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Am 30. Januar 2015 fand die Übergabe des Betriebs Bachwiesen

von Reto Steimen an Sylvia Stadler Langhart statt. Bewohnerinnen

und Bewohner, Angehörige sowie Mitarbeitende und viele eingela-

dene Gäste fanden sich am Nachmittag im grossen Saal ein. Es

war eine gespannte, aber auch heitere Stimmung wahrzunehmen,

und wie man so schön sagt, «mit einem lachenden und einem

weinenden Auge» wurden Abschied und Start gefeiert.

Wir wünschen Reto Steimen in seiner neuen Aufgabe als Betriebs-

leiter der Pflegezentren Mattenhof und Irchelpark viel Glück und

Erfolg – und unsere neue Betriebsleiterin Sylvia Stadler Langhart

heissen wir ganz herzlich willkommen im Bachwiesen und wün-

schen ihr viel «Gfreutes» und schöne Begegnungen. Jacqueline Gherardi

Stabübergabe von Reto Steimen an Sylvia Stadler Langhart

«Stabübergabe»:

Ein besonderer Tag im Bachwiesen!

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Porträt

«Der Entscheid, in der Geriatrie zu arbeiten, war ein guter Entscheid»

Das Glas halb voll oder halb leer sehen:

Diese Worte sind mir im Leben immer wieder

begegnet. Wie kommt es, dass Menschen

das Gleiche gegensätzlich wahrnehmen?

Trägt man eine rosarote Brille, oder ist man

Pessimist/-in, je nachdem, wie voll man das

Glas sieht? Ich bin ein optimistischer Mensch,

eine positive Haltung gegenüber dem Leben

und seinen Herausforderungen ist für mich

eine wesentliche Grundvoraussetzung, um

die beruflichen und persönlichen Aufgaben

gut zu erfüllen.

Veränderungen gehören zum LebenAufgewachsen bin ich gemeinsam mit drei

Geschwistern in der Innerschweiz. Früh lernte

ich, Veränderungen als Teil des Lebens zu

sehen, denn bedingt durch den Beruf meines

Vaters wechselten wir mehrmals den Wohn-

ort. Schon als Kind liebte ich die Berge, und

wir waren als Familie oft gemeinsam zum

Wandern unterwegs. In der Natur zu sein, ist

für mich auch heute noch eine wunderbare

Kraftquelle. Der Beruf Krankenschwester, wie

er damals hiess, hat mich von Kindesbeinen

an fasziniert. Die Nähe zu den Menschen,

aber auch die Medizintechnik fand ich aus-

gesprochen spannend. Nach der Ausbil-

dung zur Pflegefachfrau arbeitete ich meh-

rere Jahre in verschiedenen Spitälern und in

unterschiedlichsten Fachgebieten. Berufliche

Veränderungen und die damit verbundene

fachliche Weiterentwicklung waren für mich

schon damals wichtig.

Alles hat seine ZeitBis zur Geburt unseres dritten Kindes arbei-

tete ich Teilzeit im Spital Zollikerberg. Die

Kombination Familie und Beruf war für mich

eine grosse Bereicherung. Trotzdem ent-

schied ich mich, die Arbeit als Pflegefachfrau

aufzugeben, um meinen Schwerpunkt für ei-

nige Jahre in der Familie zu setzen. Während

der Familienzeit absolvierte ich eine dreijäh-

rige Ausbildung in Transaktionsanalyse und

engagierte mich im Quartier in verschiedenen

Projekten und Aufgaben.

2004 plante ich den beruflichen Wieder-

einstieg. Gezielt suchte ich eine Arbeitgebe-

rin und ein Arbeitsmodell, die es mir erlaub-

Seit Ende Januar dieses Jahres ist Sylvia Stadler Langhart die

neue Betriebsleiterin im Pflegezentrum Bachwiesen. Sie stellt sich

Ihnen gleich selber vor:

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Porträt

ten Familie, Beruf und Sport gut unter einen

Hut zu bringen. Ich entschied mich bewusst

für die Langzeitpflege, denn das Fachgebiet

Geriatrie interessierte mich besonders. Das

Pflegezentrum Riesbach bot mir die ideale

Stelle als Pflegefachfrau und die Pflegezen-

tren ein professionelles Umfeld, in dem ich

mich über die Jahre beruflich und fachlich bis

zur Betriebsleiterin weiterentwickeln konnte.

Der Entscheid, in der Geriatrie zu arbeiten,

war ein guter Entscheid, die Menschen und

das Fachgebiet interessieren mich nach wie

vor sehr und die Arbeit gibt mir viel Sinnhaf-

tigkeit.

Ausgleich schaffenDie Zeit mit meiner Familie ist für mich sehr

wertvoll, und das Joggen bietet mir einen guten

Ausgleich zur Arbeit. Bei jedem Wetter joggend

unterwegs zu sein, ist für mich Erholung pur.

Lange Strecken waren schon immer meine

Passion. Der Züri-Marathon, der Bieler 100-km-

Lauf und ein siebentägiger Langstreckenlauf

durch die Sahara sind einige tolle sportliche

Erlebnisse, die ich nicht missen möchte.

Das Leben und die Arbeit sind Vielfalt

und Herausforderung zugleich, ich bin dank-

bar für das Privileg, so leben zu dürfen.

Sylvia Stadler Langhart

Sylvia Stadler Langhart

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Aktuell

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viele Schweissperlen ab, bis Erde und Steine von

Hand am richtigen Ort waren. Das Resultat kann sich

sehen lassen.

Mitte November waren wir so weit, dass mit

dem Füllen des Teichs und der Inbetriebnahme der

Filteranlage begonnen werden konnte. Vergessen war

der Muskelkater vom vielen Schaufeln beim Anblick

des gefüllten Teichs. Das Strahlen der beteiligten

Mitarbeiter spiegelte sich im Wasser mit der Sonne

um die Wette.

Im Frühling spriesst’s wieder

Im Winter ruhte der Teich nun in diesem Bausta-

dium. Das sah nicht allzu schön aus, ist aber für

die Lebensdauer der Teichfolie wichtig. So kann sie

sich dem Gelände anpassen und ihre definitive Form

annehmen. Anschliessend werden die gewasche-

nen Steine mit viel Handarbeit wieder zur Gestaltung

des Teichrandes platziert. Zum Schluss werden die

ganzen Flächen instand gestellt, sodass im Frühling

das Gras und die Blumen wieder spriessen und sich

Besucherinnen und Besucher der Cafeteria am neuen

Teich erfreuen können.

Der Teich im Garten des Pflegezentrums Bachwiesen war in die

Jahre gekommen. Die Teichfolie war undicht und die Wasserqualität

ungenügend. Im Herbst 2014 startete die Erneuerung. Der Teich

sollte eine naturnahe Form und eine gute Wasserqualität durch

Filterung haben, belebt und bereit für neue Tiere sein. Daniel Burger

Rundum erneuert und naturnah gestaltet

Bevor die Arbeiten starteten, wurden Pläne für die

Gestaltung entworfen, neue Plätze für die fünf Enten

und geeignete Unternehmungen für die Arbeiten ge-

sucht. Am 10. September starteten die Mitarbeiter

des Technischen Dienstes mit den Vorarbeiten. Sie

entleerten den Teich, saugten den Schlamm, schnit-

ten Bäume und Büsche zurück, wuschen Steine und

versetzten die grosse Pflanzenkiste. Am 21. Oktober

dann kam uns die Bauunternehmung mit schweren

Gerätschaften zu Hilfe.

Die Teichfolie wurde entfernt und fachgerecht

entsorgt. Mit dem Bagger wurde die neue Teichform

gestaltet, und Gräben für die Leitungen wurden aus-

gehoben. Mehrere Zu- und Ableitungen für die neue

Filteranlage wurden verlegt. Die Gestaltung der end-

gültigen Form des Teichs benötigte viel Handarbeit,

und viele Hände packten beim Einbringen der 400

Kilogramm schweren Teichfolie mit an. Dabei unter-

stützten uns Mitarbeiter der Hauswirtschaft.

Erde und Steine von Hand platziert

Die Gestaltung des neuen Bachlaufs war eine grosse

Herausforderung. Der Wasserfluss sollte möglichst

einem natürlichen Gewässer nachempfunden werden.

Die Mitarbeiter des Technischen Dienstes wischten

Im Winterschlaf: der neue Teich im Januar 2015

Viel Schwerstarbeit bei der Teichgestaltung:

das Team des Techni-schen Dienstes

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Im Fokus

Mein Name ist Konstanze Kück-Schmidt

(Abteilungsleiterin A02), und ich bin hier im

Pflegezentrum Bachwiesen für Bewegung

nach dem Konzept Kinaesthetics zustän-

dig. Meine Aufgabe ist es, zusammen mit

den Thementrägern für Kinaesthetics der

jeweiligen Abteilungen, Bewohnerinnen und

Bewohnern ihre Bewegungsmöglichkeiten

(Ressourcen) aufzuzeigen und sie in ihrer

Selbsterfahrung zu unterstützen.

Meist werde ich dann gerufen, wenn es

schwierig wird, Bewohnerinnen und Bewoh-

ner beispielsweise vom Bett in den Rollstuhl

zu bewegen oder umgekehrt. Oder wenn

jemand so wenig Kraft hat, dass schon die

Bewegung im Bett oder das Aufsitzen auf

der Bettkante schwerfällt. Aber auch, wenn

es darum geht eine bequeme Position zu

finden, die das Essen und Trinken erleichtert

usw. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der

Physiotherapie und der Ergotherapie zentral.

Denn Physio- und Ergotherapie können das

Konzept Kinaesthetics sinnvoll ergänzen. Da-

her ist der regelmässige Austausch für beide

Seiten nutzbringend. Die individuelle Lösung

ergibt sich jedoch immer erst im Tun. Denn

so einzigartig jeder Mensch ist, so einzigartig

muss auch das Bewegungsangebot sein.

Was bedeutet Kinaesthetics? Das Konzept Kinaesthetics beruht auf zwei

wesentlichen Erkenntnissen: Aufgrund der

wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der

Kybernetik (Beschreibung von Regulations-

oder Steuerungsprozessen) entwickelte man

die «Rückkoppelungs-Kontroll-Theorie». Sie

besagt, dass jeder Mensch seine Gesund-

Die eigenen Bewegungen verstehen lernen

Konstanze Kück-Schmidt und Jasmina Fazlic

Wenn Bewegungen weh tun oder etwa die Kraft dazu fehlt,

unterstützen Expertinnen und Experten für Kinaesthetics

Bewohnerinnen und Bewohner darin, ihre Bewegungsfähigkeit

wieder wahrzunehmen und einzusetzen.

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Im Fokus

heits- und Lernprozesse von innen (z. B. über

Sensoren) reguliert. Dabei spielt die Bewe-

gungsfähigkeit eine tragende Rolle.

Die zweite Erkenntnis ergibt sich aus

der direkten Wahrnehmung und Erfahrung

der eigenen Bewegung. Sie kann anhand

des Konzeptsystems von Kinaesthetics un-

ter anderem systematisch beobachtet und

analysiert werden. Kinaesthetics beschäftigt

sich also mit der Bewegung und der Bewe-

gungswahrnehmung von Menschen.

Welche Absicht verfolgt das Konzept Kinaesthetics?«… Kinaesthetics geht davon aus, dass alle

Lebensprozesse Lernprozesse sind. Des-

halb verfolgt Kinaesthetics hauptsächlich

die Absicht, Lernumgebungen zu gestalten,

in denen Menschen die eigene Wirksamkeit

erfahren und ihre Bewegung verstehen kön-

nen …»1

Ich möchte auch weiterhin meine Erfah-

rungen dafür einsetzen, mit Ihnen gemeinsam

in Bewegung zu kommen und zu bleiben.

Letztlich sind es die bewegenden Momente,

die mir so viel Freude an meiner Arbeit als

Wissensträgerin bereiten.

Konstanze Kück-Schmidt

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Autorin Konstanze Kück-Schmidt schult Mitarbeitende in Kinaesthetics.

1 R. Suter, B. Marty-Teuber, S. Knobel, S. Marty-Teuber:

Kinaesthetics Konzeptsystem, 3. Auflage 2009, 2008 European

Kinaesthetics Association EKA, Linz (AT), S. 57

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Hintergrund

Einstieg ins Arbeitsleben bei den Pflegezentren

«Ich finde es mega spannend, dass jeder Tag anders ist»

«Herzlich willkommen in den Pflegezentren

der Stadt Zürich» steht in grossen Buchsta-

ben auf der Leinwand. Die Worte richten sich

an die 90 jungen Menschen, die in diesem

Jahr die Lehre in den Pflegezentren begin-

nen: angehende Fachfrauen Gesundheit,

Köche, Kauffrauen, Hauswirtschaftsprakti-

ker, Assistentinnen Gesundheit und Soziales,

Fachmänner Betriebsunterhalt … Eben noch

drückten sie die Schulbank, nun beginnt ihre

berufliche Laufbahn.

Rund um die PZZAm Einführungstag führt ein Mitglied der Di-

rektion durch den Tag, zusammen mit dem

Ausbildungsverantwortlichen Peter Lehmann.

Nebst Wichtigem und Wissenswertem rund

um die Lehre erfahren die Lernenden vie-

les über das Arbeitsumfeld PZZ. Was ist un-

ser Auftrag? Welche Leistungen bieten wir?

Wie ist das Unternehmen PZZ aufgebaut,

und welches sind seine Herausforderungen?

Qualitätsmanagement, Umweltmanagement,

Arbeitssicherheit, Datenschutz und Brand-

schutz kommen zur Sprache, aber auch Um-

gangsformen. So erfahren die Anwesenden,

dass Deutsch die Arbeitssprache ist, mit Be-

wohnenden wenn nötig oder möglich auch

in der Muttersprache gesprochen werden

kann. Ein Raunen geht durch den Saal, als

Vizedirektor René Zaugg den Umgang mit

Mobiltelefonen erklärt, die in der Garderobe

zu deponieren sind. Leitplanken, Regeln, die

Grenzen setzen und Klarheit schaffen.

In Gruppen setzen die Lernenden sich

dann mit verschiedenen Fragen auseinander.

«Was können Bewohnerinnen und Bewohner,

Angehörige, Berufsbildungsverantwortliche

von mir erwarten und was nicht?» Vieles wird

zusammengetragen, im Plenum vorgestellt

und diskutiert. Am Nachmittag schliesslich

Nadine Eschbach ist Lernende im 1. Jahr im Pflegezentrum Irchelpark.

Einführungstag der Lernenden: Diskussionen

um Erwartungen und Grenzen im Berufsumfeld

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informieren Fachpersonen aus den Betrieben

und dem Service-Center an Ständen über

Brandschutz, Umweltmanagement, Arbeits-

sicherheit usw.

EingelebtEine der 90 neuen Lernenden ist Nadine

Eschbach. Sie hat mittlerweile ihre Probe-

zeit bestanden und ist seit acht Monaten im

Einsatz als Lernende Fachfrau Gesundheit

im Pflegezentrum Irchelpark. Dort werden

ausschliesslich demenzbetroffene Menschen

ge pflegt und betreut. Die junge Frau wählte

bewusst die Ausbildung im Pflegezentrum,

nachdem sie auch in einem Spital geschnup-

pert hatte. «Mir sind längerfristige Beziehun-

gen wichtig, im Akutbereich gehen die Patien-

tinnen und Patienten sehr rasch wieder nach

Hause.» Nachdem sie «ihre» Bewohnerinnen

und Bewohner kennengelernt hat, sich im

Team eingelebt und sich ans frühe Aufstehen

gewöhnt hat, fühlt sich Nadine Eschbach im

Irchelpark wohl. «Ich finde es mega span-

nend, dass jeder Tag anders ist. Es lässt sich

nicht alles durchplanen, weil wir die Bedürf-

nisse der Bewohnerinnen und Bewohner ins

Zentrum stellen.» Das allerdings kann auch

Unsicherheit bewirken: «Das war vor allem

am Anfang so, wenn ich einen Auftrag nicht

wie geplant erledigen konnte, wenn ich zum

Beispiel einen Bewohner in die Aktivierung

begleiten sollte, und dieser sich weigerte.

Aber mit der Berufsbildnerin und im Team

kann ich solche Situationen besprechen.»

Jederzeit fragenCornelia Moranda ist Berufsbildnerin im Pfle-

gezentrum Irchelpark und betreut unter an-

derem auch Nadine Eschbach. «Zuerst lernen

die Erstjahrlernenden die Bewohnerinnen und

Bewohner kennen. Sie helfen zum Beispiel

Hintergrund

Die Lernenden sollen immer mit ihren Fragen kommen können: Berufsbildnerin Cornelia Moranda.

Was braucht es, damit Teamarbeit funktioniert?

r n d d

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Hintergrund

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beim Frühstück, beim Essen, begleiten je-

manden auf einen Spaziergang. Dann erst

folgt die Einführung in die Körperpflege. De-

menzbetroffene können ihre Bedürfnisse viel-

leicht nicht mehr immer mitteilen, aber sie

sind sehr feinfühlig und nehmen Stimmun-

gen sehr stark wahr. Der Umgang mit ihnen

braucht viel Einfühlungsvermögen und Flexi-

bilität.» Wichtig ist der Berufsbildnerin, dass

ihre «Schützlinge» sich jederzeit an sie wen-

den können, dass sie Fragen zur Praxis, zum

Umgang mit den Bewohnenden, aber auch

persönliche Unsicherheiten mit ihr bespre-

chen können. «Wir haben natürlich unsere

Standortgespräche und Lernbegleitungstage.

Aber die Lernenden sollen jederzeit kommen

können.»

Gefragt nach Highlights in ihrem Berufs-

leben lächelt Nadine Eschbach: «Ich staune

immer wieder, wie gut sich die Bewohnerin-

nen und Bewohner an mich erinnern, wenn

ich eine Zeit lang nicht da war. Ich staune

über die Geschichten, die sie mir erzählen.

Und ich erfahre immer wieder, dass sie mich

als Person schätzen.» Nicole Bittel

Berufsausbildungen in den Pflegezentren

In den Pflegezentren absolvieren zur-

zeit 235 junge Menschen eine berufliche

Grundbildung, die meisten befinden sich in

einer pflegerischen Ausbildung. Wir bieten

Ausbildungen für die folgenden Berufe an:

• Fachfrau/-mann Gesundheit

• Assistentin/Assistent Gesundheit

und Soziales

• Köchin/Koch

• Küchenangestellte/-r

• Fachfrau/-mann Hauswirtschaft

• Hauswirtschaftspraktiker/-in

• Kauffrau/Kaufmann

• Fachfrau/-mann Betriebsunterhalt

• Informatiker/-in

Mehr Informationen auf

www.stadt-zuerich.ch/pflegezentren

> Jobs und Ausbildungen

Was tun, wenn’s brennt?

Üben am Brandschutzmodell.

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PZZ

Der Kundendienst der Pflegezentren der Stadt Zürich führt

regelmässig Aufenthaltsinterviews mit Bewohnerinnen und

Bewohnern und Angehörigen durch. Ziel ist zu erfahren, wie

zufrieden sie mit den erbrachten Leistungen sind. Die Rück-

meldungen enthalten wertvolle Hinweise. Nathalie Gallagher

Vor bald zwanzig Jahren rief Kurt Meier, Di-

rektor der Pflegezentren der Stadt Zürich,

den Kundendienst ins Leben. Mittlerweile

sind es zwei Mitarbeiterinnen, die sich mit den

Anliegen und Meldungen von Bewohnerin-

nen, Bewohnern und Angehörigen befassen:

Gabrièlle Wildhaber und Nathalie Gallagher.

Sie nehmen Anliegen telefonisch entgegen,

sind aber oft auch in den Pflegezentren un-

terwegs, denn ein Teil der Befragungen zur

Zufriedenheit wird direkt dort durchgeführt.

Im persönlichen GesprächAuf den Langzeitabteilungen werden geistig

aktive Bewohnerinnen und Bewohner befragt,

die mindestens schon seit 16 Wochen oder

länger dort wohnhaft sind. Der Sozialdienst

des Pflegezentrums geht auf die Bewohne-

rin / den Bewohner zu und fragt, ob sie/er

bereit für eine Befragung ist. Die Auswahl

erfolgt zufällig. Am vereinbarten Tag besucht

dann die Kundendienst-Mitarbeiterin die Be-

wohnerin / den Bewohner im Pflegezentrum.

Oft schätzen die Bewohnenden diese

Gespräche. Sie können ihre Meinung zu den

Pflegezentren offen äussern, denn die Rück-

meldungen werden vertraulich behandelt

und auf jeden Fall ernst genommen. «Schön,

dass es jemanden interessiert, wie es mir hier

geht», sagt Herr L. und lehnt sich im Sessel

zurück. Er lebt schon seit mehreren Jahren in

einem städtischen Pflegezentrum und hat viel

zu berichten. Die Gesprächspartnerin nimmt

sich gerne Zeit fürs Zuhören und Nachfragen.

Bei Bewohnenden, die von einer Demenz

betroffen sind, ist eine Befragung nur be-

schränkt möglich. Aus diesem Grund wird

das Gespräch mit den Angehörigen, mit der

ersten Bezugsperson, geführt. Diese Befra-

gungen werden telefonisch gemacht, die

Auswahl erfolgt nach dem Zufallsprinzip.

RückmeldungenDie Befragungen werden elektronisch erfasst

und ausgewertet. Jede Betriebsleitung hat

Zugriff auf die Antworten der eigenen Kund-

schaft, sofern diese die Einsicht erlaubt. Ziel

ist, dass die Betriebe Reklamationen und

Vorschläge rasch angehen und auch Lob

weitergeben. Die Befragungen aller Betriebe

werden jährlich zusammengefasst, ausge-

wertet und sind fester Bestandteil der Jah-

resergebnisse der Pflegezentren. Sie geben

Hinweise auf betriebsübergreifendes Verbes-

serungspotenzial. So trägt selbst jeder kleine

Hinweis dazu bei, die Dienstleistungen für

die Bewohnerschaft und ihre Angehörigen

zu verbessern.

Wie zufrieden sind Sie mit …?

Gabrièlle Wildhaber (links) und Nathalie Gallagher führen die Aufenthaltsinterviews durch und betreuen den Kundendienst.

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Wissenswertes

Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt auf einer Ab-

teilung für Aufnahme und Übergangspflege (AAÜP)

in einem Pflegezentrum wurde Frau Muster auf eine

Langzeitpflegeabteilung verlegt. Die Rückkehr nach-

hause war leider nicht mehr möglich. Ein schwerer

Schritt für sie und ihre Angehörigen. Neben mensch-

lichen Fragen tauchten auch solche zur finanziellen

Situation auf.

So ist es nicht allein gut zu wissen, auf welche

Unterstützungsleistungen gegebenenfalls Anspruch

besteht, sondern auch, wo Kosten eingespart wer-

den können. Je nach Situation sind Kosten für den

Aufenthalt in einem Pflegezentrum bei den Steuern

abzugsberechtigt.

Zweierlei Abzüge

Beim vorübergehenden Aufenthalt auf einer AAÜP

kann meist eine Aufstellung über ungedeckte Krank-

heits- und Unfallkosten als Beilage zur Steuererklärung

ausgefüllt werden, beim Aufenthalt auf einer Langzeit-

abteilung eine solche über ungedeckte behinderungs-

bedingte Kosten.

Krankheits- und Unfallkosten können nur ab-

gezogen werden, soweit sie einen Selbstbehalt von

fünf Prozent des Nettoeinkommens gemäss Ziffer 21

der Steuererklärung übersteigen. Für den Abzug der

behinderungsbedingten Kosten besteht kein solcher

Selbstbehalt.

Auch Bewohnerinnen und Bewohner von Alters-

und Pflegeheimen gelten als Personen, bei denen be-

hinderungsbedingte Kosten anfallen, wenn aufgrund

der Einstufung zur Abrechnung der Pflegekosten (ab

Stufe 4) ein täglicher Mindestaufwand für Pflege- und

Betreuung nachgewiesen ist. Ebenso gehören Bezü-

gerinnen und Bezüger von Hilflosenentschädigungen

dazu.

Berechnung

Abzugsfähig sind Kosten für Pflege, Betreuung, Be-

gleitung, Therapien, Transporte und anderes mehr.

Um die abzugsberechtigten Kosten zu ermitteln, wer-

den davon die Vergütungen Dritter abgezogen, wie

Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Hilf-

losenentschädigung und Anteile für Lebenshaltungs-

kosten, wie sie auch ohne Behinderung angefallen

wären. Anstelle eines Abzugs der effektiv getragenen

Kosten kann je nach Situation ein jährlicher Pau-

schalabzug geltend gemacht werden.

Die geltenden Bestimmungen sind im Merkblatt

des kantonalen Steueramtes Zürich zu den Abzügen

der Krankheits- und Unfallkosten sowie der behinde-

rungsbedingten Kosten vom 19.07.2005 festgehal-

ten (Fassung 18.09.12/05.06.13, www.steueramt.

zh.ch). Genauere Auskünfte erteilen das kantonale

Steueramt, die Sozialberatung des Pflegezentrums,

der Pro Senectute Treuhanddienst oder eine private

Steuerberatung. Werner Neck

Steuererklärung:

Abzug von

Pflege- und Betreuungskosten

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Vermischtes

Lösung: 3

15

Welche Tulpe stimmt mit der Blume

auf dem grossen Bild überein?

1

4 5

2

6

3

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Was ist alles los im Bachwiesen?

Agenda

ImpressumImpressumHerausgeberStadt Zürich

Pflegezentren

Walchestrasse 31, Postfach 3251

CH-8021 Zürich

www.stadt-zuerich.ch/pflegezentren

Tel. 044 412 11 11

Gesundheits- und Umweltdepartement

Redaktionelle VerantwortungNicole Bittel, Fachstelle PR

Tel. 044 412 44 30, [email protected]

Redaktionsleitung «Bachwiesenquelle»Jacqueline Gherardi, Leitung Verwaltung

Tel. 044 414 89 20

[email protected]

Stadt Zürich

Pflegezentrum Bachwiesen

Flurstrasse 130, 8047 Zürich

Redaktionsteam

Caroline Lüscher, Carlo Lanfranchi

Sylvia Stadler Langhart,

Mandy Stegemann

Konzeptbüro:z GmbH, Bern/Basel

FotosCaroline Lüscher

Layout und Druck:FO-Fotorotar AG, Egg (ZH)

Papier: «Cyclus Print»,

100% Recycling-Papier

Die nächste «Bachwiesenquelle» erscheint am 26. Juni 2015.

Die aktuelle Ausgabe der Hauszeitschrift finden Sie auch unter www.stadt-zuerich.ch/pflegezentren.

April 201502.04. Klavierklänge im Café Cafeteria 14.15–15.45 Uhr

10.04. Offenes Singen mit Klavierbegleitung Saal 14.30–15.30 Uhr

17.04. Dorflinden-Chor Saal 14.30–15.30 Uhr

24.04. Tanznachmittag mit Claudio De Bartolo Saal 14.30–15.45 Uhr

29.04. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30–15.30 Uhr

Mai 2015

02.05. Klavierklänge im Café Cafeteria 14.15–15.45 Uhr

08.05. Offenes Singen mit Klavierbegleitung Saal 14.30–15.30 Uhr

10.05. Musik zum Muttertag EschBa-Klänge Cafeteria 14.30–16.00 Uhr

22.05. Klavierkonzert mit Shirin Wälchli Saal 14.30–15.30 Uhr

27.05. Freiwilligen-Treff Saal 17.30–20.00 Uhr

29.05. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30–15.30 Uhr

Juni 2015

05.06. Ländlermittag mit Tösstaler Saal 14.30–15.30 Uhr

12.06. Offenes Singen mit Klavierbegleitung Saal 14.30–15.30 Uhr

14.06. Ökumenischer Gottesdienst Saal 10.00–12.00 Uhr

mit Jodlermesse und Apéro

19.06. Drehorgelmusik mit Glacebude Caf. od Garten 14.00–15.30 Uhr

23.06. Klavierklänge im Café Cafeteria 14.15–15.45 Uhr

24.06. Geburtstagsfeier Saal/AT-Raum 14.30–15.30 Uhr

Änderungen vorbehalten, bitte beachten Sie jeweils die Aushänge am Empfang und auf den Abteilungen.

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