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Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-VerbandHeft 8 – Jahrgang 1962 Die beiden letzten auf der Morschbach noch geborenen und aufgewachsenen Glieder der Familie: Eugen Kuhn und Frieda Stuckert geborene Laubscher, die beim Familientag 1961 auf der Morschbach noch dabei waren, letztere verstorben am 28. Dezember 1961 in Kirchhain bei Marburg. Eugen Kuhn erinnert sich noch gut und erzählt gern von seiner Kindheit auf der Morschbach, von der Arbeit auf den Feldern, dem Verbrennen des Kartoffelstrohs dort, wo heute alles Wald ist, von dem anderthalbstündigen Weg in die Schule nach Weidenthal.

Heft 8 Jahrgang 1962 - familie-laubscher.de · 5. Peter Weissmann gestorben, aber seine Ehefrau Magdalena Heuman noch hier ist, zwei Söhne Peter und Heinrich Weissmann und 1 Tochter

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Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 8 – Jahrgang 1962

Die beiden letzten auf der Morschbach noch geborenen und aufgewachsenen Glieder der Familie: Eugen Kuhn und Frieda Stuckert geborene Laubscher, die beim Familientag 1961 auf der Morschbach noch dabei waren, letztere verstorben am 28. Dezember 1961 in Kirchhain bei Marburg. Eugen Kuhn erinnert sich noch gut und erzählt gern von seiner Kindheit auf der Morschbach, von der Arbeit auf den Feldern, dem Verbrennen des Kartoffelstrohs dort, wo heute alles Wald ist, von dem anderthalbstündigen Weg in die Schule nach Weidenthal.

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Die Geschichte der Morschbach können wir jetzt in einer übersichtlichen Gesamtdarstellung in dem Heimatbuch von Heinrich Stuckert „Weidenthal, die Geschichte eines Walddorfes“ lesen. Die Seiten 305 bis 311 sind dieser Geschichte des Hofes und Stammsitzes der Laubscher-Familien gewidmet. In knapper Zusammenfassung sei hier bloß diese Geschichte nach Stuckert zitiert: 1522 Claren Hannß von Kreychen und seine Hausfrau Margarete Pächter des Hofes in der

Morschbach. 1533 Hans von Wachenheim wird Pächter. 1540 Niklaus Hebicher von Seckmauren, 1551 Quirin von Affenstein, 1584 Hans Wiesener

und 1602 Hanns Funkh als „Hofmann uf der Morspach“. 1606 Wendel Herman von Berghausen bei Durlach pachtet den Hof auf 10 Jahre. 1682 Hans Laubscher wird Erbpächter der Morschbach. 1702 Erbbestandsbrief für Abraham Laubscher, Sohn von Hans. 1748 Anlage des Friedhofes auf der Morschbach. 1751 Neuer Erbpachtbrief für David Laubscher und dessen Nachkommen. 1783 Schweres Gewitter, das die ganze Ernte vernichtete und Teilung des Hofes unter

Heinrich Laubscher und Jakob Laubscher. 1803 Drei Pächter: Jakob, Daniel und Peter Laubscher. 1855 wird die Morschbach der Gemeinde Lambrecht aus- und Weidenthal angegliedert. 1893 Versteigerung der Siedlung Morschbacher Hof und Abriss der Häuser bis auf zwei, die

jetzt als Forsthaus und Zubehörungen dienen. Zu dieser von Heinrich Stuckert so dargestellten Geschichte können wir in unseren Familien- Nachrichten nur noch Einzelbelege bringen, die diese Geschichte konkretisieren und den Nachfahren wieder lebendig werden lassen. Wir brachten bereits in Heft 1 die beiden Briefe von Hans Laubscher vom Herbst 1682 und etwa 10 Jahre später. Den Taufeintrag des Sohnes Abraham aus dem Taufrodel von Pieterlen in der Schweiz in Heft 3. Den Erbbestandsbrief von 1751 für David Laubscher in Heft 2.

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Eine Liste der auf dem 1748 angelegten Morschbacher Friedhof Bestatteten in Heft 6. Ein Bild des „großen Peter“, der 1808 bis 1876 auf der Morschbach lebte, in Heft 2. Diese Dokumente seien in diesem 8. Heft um 4 Stücke und zwar:

1. Die alte Familienbibel von 1754 mit ihren Einträgen:

Ein mächtiger Band mit großen Holzdeckeln in Leder gebunden: „Biblia – Das ist die ganze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, durch Doctor Martin Luther in das Teutsche übersetzt“. So steht es auf dem Titelblatt: Von Johann Heinrich Laubscher, dem ersten Besitzer dieser Bibel, schrieb der Sohn Peter, auf den das Buch dann übergegangen ist: „Mein Vater Johann Heinrich Laubscher in der Morschbach ist geboren den 12. August 1736 und ist gestorben den 11. mertz 1808 also war sein ganzes alder 71 Jahr 7 Monat 1 Tag un hat Kinder gezeugt 10 samt 4 Töchtern, davon sind 4 vor im gestorben. Und sein Leicht Text war im 1. buch Mosis im 5. Capitel: und diesweill er ein göttlich leben fieret, nam in gott hin weg, und wart nicht mehr gesehen.“ Der Vater hatte zuvor mit einer zierlichen Handschrift seine zehn Kinder sorgfältig mit ihrem jeweiligen Geburtsdatum eingeschrieben: 1. Johann Jacob Laubscher 14. November 1762 2. Johann Adam Laubscher 16. Februari 1764 3. Johann David Laubscher 1. Januari 1766 4. Abraham Laubscher 17. July 1770 5. Johann Peter Laubscher 31. Dezember 1772 6. Johann Nikolaus Laubscher 21. Dezember 1779 ----------------------------------- 7. Anna Barbara Laubscherin 23. Januari 1767 8. Anna Elisabetha Laubscherin 26. November 1775 9. Clara Elisabetha Laubscherin 12. Jenner 1778 10. Susanna Barbara Laubscherin 24. May 1782

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2. Ein Eintrag im reformierten Kirchenbuch Weidenthal aus dem Jahr 1761

Anno 1761 des 1. Januar hat sich Elias Laubscher aus der Morschbach anerbott, jährlich 2 fl 30kr in unsere dahiesige Kirche zu geben, dargegen aber verlanget, dass sowohl Er als seine Familie für Zeit Leben einen gemässen ungestörten Sitz und Platz in unserer Kirche haben möge, welches wir ihm in dem Presbyterio versprochen und vor der gantzen Gemeinde zuerkennet haben, wollen auch um so mehr dass man ihn jederzeit dieses Recht angedeyen lasse, als eine so milde Stiftung unserer armen Kirche zuträglich, und man sich ohnehin nur Freude daraus zu machen hat, wann der ordentliche Gottesdienst fleissig besucht, und ein jeder darinnen ungestöret bleibe. Jacob Züllig Weydenthal obigen Tages Dieses Vermächtnis ist noch nicht entrechtet worden.

3. Ein Pachtbrief aus dem Jahr 1790

16. Januar Von Gottes Gnaden Wir Carl Theodor Pfalz graf bey Rhein u.s.w. Urkunden und bekennen hiermit für Uns, Unsere Erben und Nachkommen an der Chur, dass Wir ab dem Uns zugehörigen von David Laubschern Erbbestand ingehabten Morschbacher Hofgut im Oberamt Lautern der Jacob Laubschers Wittib Maria Elisabetha ein drittel in einem ohnbeschrenkt steet und vesten Erbbestand also und dergestalten verleyhen und begeben haben, dass dieselbe sotanen Antheil nach Mass des Dominy utilis inhaben, nutzen und geniessen, die in dem Haupt Erbleyhbrief vom 17. Novembris 1751 enthaltenen Bedingnussen getreulich erfüllen solle. Dem Heinrich Laubscher zwey drittel in einen ohnbeschrenckt steet und vesten Erbbestand also und dergestalten verleyhen und begeben haben.

4. Bericht über die Umpfarrung des Morschbacherhofes im Jahre 1855 aus den

Pfarrakten der Prot. Pfarrei Weidenthal

No. 1929 Neustadt, den 2. September 1855 XVII Spec. An das Kgl. prot. Pfarramt Weidenthal Die Auspfarrung des Morsbacher Hofes aus der Pfarrei St. Lambrecht und dessen Einpfarrung in die Pfarrei Weidenthal betreffend. Was Königl. Consistorium im Seitenbetreff unterm 28 ten vorigen Monats d.c.V.Ex. 1322 p anhero erlassen hat, wird dem kgl. Pfarramte Weidenthal nachstehend in Abschrift mit dem Auftrage kundgegeben, die Kirchengemeinde Weidenthal und die Bewohner des Morsbacher Hofes hiervon in Kenntnis zu setzen und die vorschriftsmässige Eintragung in das Pfarrbuch zu machen:

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„Seine Majestät der König haben mit allerhöchster Entschließung d. d. Hohenschangau den 18. August 1855 die Umpfarrung der auf dem Morsbacher Hofe wohnenden Protestanten aus der Pfarrei St. Lambrecht, Decanats Neustadt an der Haardt, in die prot. Pfarrgemeinde Weidenthal, in dem genannten Decanate allergnädigst zu genehmigen geruht“. Mit Achtung Kgl. prot. Decanat Gez. Saul pr. 15. Sept. 1855 Bei den Bewohnern des Morschbacherhofes befinden sich an Familien vor

1. Jakob Laubscher und dessen Ehefrau Elisabetha Laubscher, ein Sohn Abraham

2. Peter Laubscher mit seiner verstorbenen Ehefrau Maria Huber eine Tochter Charlotta Laubscher, aus der zweiten Ehe mit Maria Monath zwei Söhnen und fünf Töchter, der älteste Heinrich, der andere Jakob heissen, die Töchter Elisabetha, Barbara, Susanna, Catharina und Magdalena und als Nachtrag Margaretha (*16.10.1856).

3. Abraham Laubscher und dessen Ehefrau Maria geborene Frei 4 Söhne und 4 Töchter

der älteste Sohn Jakob, der zweite Adam, der 3te Heinrich und der 4te Elias heissen, Töchter Susanna, Elisabetha, Katharina und Maria heißen.

4. Peter Laubscher Strassenwärter mit seiner Ehefrau Margaretha Hellmann, letztere

nicht mehr lebt, jetzt noch hier sind an Kindern 2 Söhne und 3 Töchter, der älteste Sohn Peter, der andere Daniel und Töchter Katharina (verh. nach Frankeneck) und Katharina Elisabetha, letzte Margaretha heissen.

5. Peter Weissmann gestorben, aber seine Ehefrau Magdalena Heuman noch hier ist,

zwei Söhne Peter und Heinrich Weissmann und 1 Tochter Elisabetha.

6. Nikolaus Laubscher aussgewandert, seine Ehefrau Barbara Wagner 5 Töchter, die erste Maria, die zweite Magdalena, die 3te Barbara, 4te Susanna und 5 Katharina heissen.

Im Ganzen 38 Seelen.

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Aus dem Rechnungsbuch von Peter Laubscher „der kleine Peter“ genannt

Auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels dieses Rechnungsbuches, das interessante Einblicke in Preise und Wirtschaftslage der Zeit unserer Groß- und Urgroßväter gibt, finden sich folgende Notizen: Peter Laubscher, geboren den 2. Merz 1825, verheiratet den 18. July 1857 Die Kinder sind und heißen wie folgt

1) Daniel, geboren den 10. September 1858, dito gestorben den 10. September 1859 2) Jakob, geboren den 31. Dezember 1859 3) Margaretha, geboren den 14. Merz 1862 4) Abraham, geboren den 07. Juni 1863, derselbe gestorben den 5. July 1864 5) Elisabetha, geboren den 16. Merz 1865 6) Heinrich, geboren den 20. Oktober 1867, derselbe gestorben den 29. Dezember 1868 7) Katharina, geboren den 13. Juni 1871

So sah also ein Familienstammbuch vor hundert Jahren aus. Der unter Nr. 2 genannte Sohn Jakob des Peter Laubscher war der Vater von Eduard Laubscher, von dessen 75. Geburtstag in diesem Heft berichtet wird. *

Familienereignisse Soweit sie uns mitgeteilt wurden oder anderweitig bekannt wurden. Das Taufbuch der Prot. Kirchengemeinde Weidenthal verzeichnet an Taufen: Am 08. Oktober 1961, Rita Laubscher, geb. 17.09.1961 als Tochter der Familie Oswald Laubscher in Frankenstein. Am 17. Dezember 1961, Ilse Erika Laubscher, geb. 30.11.1961 als Tochter der Familie Walter Laubscher in Weidenthal. Am 25. Februar 1962, Ralf Hans Laubscher, geb. 29.01.1962 als Sohn von Familie Edmund Laubscher. Am 06. Mai 1962, Franz Laubscher, Sohn von Otto Laubscher in Weidenthal. Aus Täuffelen in der Schweiz erreicht uns die freudige Nachricht von der Geburt von Margret-Rose Laubscher am 06. Juni 1961 in der Familie Robert Laubscher.

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Geheiratet haben: Walter Laubscher, Sohn von Jakob Laubscher und Waltraud Renate Nabinger, beide aus Frankenstein, am 14. Oktober 1961. Werner Laubscher, Sohn von Heinrich Laubscher in Erfenstein und Isabella Günder aus Mannheim am 04. Mai 1962. Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten am 18. November 1961 Abraham Stuckert und Frieda geb. Laubscher in Weidenthal, beide einige Wochen später fast gleichzeitig gestorben. Verstorben sind: Georg Laubscher, Stein- und Bildhauermeister, geb. 05.07.1895 als Sohn von Daniel Laubscher und Charlotte geb. Ackermann, gest. 10.11.1960 in Ludwigshafen am Rhein. Anna Nonnhebel geb. Laubscher, wohnhaft gewesen in Lambrecht, gest. 02.12.1960 in München, beerdigt in Lindenberg/Pfalz. Georg Laubscher, Geschäftsführer, geb. 02.06.1893 als Sohn von David Laubscher, zuletzt in Mühlacker wohnhaft gewesen und ein Jahr zuvor verstorben, gest. 22.06.1961 in Kaiserslautern. Clara-Judith Laubscher, gest. 23.06.1961 in Luzern im 86. Lebensjahr. Karl Laubscher, Tuchweber, geb. 06.07.1913 als Sohn von Daniel Laubscher, gest. 08.10.1961 in Frankenstein. Barbara Laubscher geb. Hepp, Witwe von Adam Laubscher (+ 1923), geb. 24.01.1875, gest. 02.11.1961 in Weidenthal. Frieda Stuckert geb. Laubscher, geb. 06.07.1883 auf der Morschbach, wohnhaft gewesen in Weidenthal, gest. 28.12.1961 in Kirchhain bei Marburg, in Weidenthal beerdigt. Ihr Ehemann Abraham Stuckert folgte ihr am 01.01.1962 in Weidenthal, wenige Tage spät. 11.02.1962 Trauerfeier in Weidenthal für: Heinrich Friedrich Laubscher, geb. 10.06.1921 als Sohn von Friedrich Laubscher in Weidenthal. Im Zweiten Weltkrieg vermisst und jetzt für tot erklärt. Friedrich Laubscher, geb. 31.10.1897 als Sohn von Jakob Laubscher in Weingarten, gest. 18.02.1962 in Weingarten. Wilhelm Laubscher, Oberrottenmeister bei der Bundesbahn geb. 28.05.1891, gest. 03.05.1962 in Frankenstein.

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Weitere Familienereignisse im Spiegel der Presse

Abschied von Frau Margit Laubscher

Als am 24. April 1961 in Adelboden/Schweiz Frau Margit Laubscher, im Alter von 61 Jahren, für immer ihre Augen schloss, verlor nicht nur unser Mitglied und Freund, der Dichter-Maler Karl-Adolf Laubscher, eine selten treue, verständnisvolle und hingebende Gattin, sondern auch Tierfreunde und Reformer im In- und Ausland trauern um eine unermüdliche , aufopfernde Kämpferin für das Recht der wehrlosen Kreatur. Trotz zarter Gesundheit arbeitete sie pausenlos für Tierschutz und Reform auf den verschiedensten Gebieten, neben all der Arbeit um das Werk ihres Gatten. Früher nahm sie sich besonders der Jugend-Tierschutzorganisation an, half bei Gruppengründungen und Ferienlagern von Jugend-Tierschützern, gründete und besorgte den Leserkreis des Heftes „Der Pelikan von Lambarene“ in der Schweiz. Später wandte sie sich, zusammen mit ihrem Mann, dem schweren auftreibenden Kampfe für humane Schlachtmethoden und für ein neues Tierschutzgesetz zu. An all diesen Aufgaben arbeitete sie aus innerster Überzeugung und mit voller Hingabe. Bei Frau Laubscher gab es nichts „Halbes“, sondern sie setzte immer ihre ganze Persönlichkeit ein, wo es galt, für Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu kämpfen. Mit ihrem intensiven Einfühlungsvermögen litt sie selber all die Qualen, welche in Schlachthäusern, in Versuchslaboratorien und überall in der Welt unseren stummen Brüdern zugefügt werden, bis dieses Mitleiden, neben der allzuvielen Arbeit, ihre Kräfte überstieg und zur völligen Erschöpfung führte. Daß Frau Laubscher durch Visisektion gewonnene Heilmittel klar zurückwies, die ihr nach Angaben eines Arztes garantiert hätten helfen können, beweist wohl mehr als genug, dass wir an ihr eine bis zur letzten Konsequenz überzeugte und standhafte Visisektionsgegnerin verloren haben.

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Allein schon diese Gesinnung adelt die Verstorbene und gibt uns den Beweis wirklicher ethischer Größe. Nun liegt diese tapfere Frau in Adelboden begraben und ruht vor dem von ihr so geliebten Wildstrubelmassiv. Wir alle, die wir sie kannten und von ihrem liebenswürdigen Wesen beeindruckt waren, stehen noch immer vor der unfasslichen Tatsache, dass ein gütiges, unersetzliche Herz allzu früh aufgehört hat zu schlagen. Manch ein Tierschützer oder Reformer wird bei Gelegenheit den Weg zu ihrem Grab finden und dort mit Wehmut dieser außergewöhnlichen Frau gedenken. Ihrem leuchtenden Beispiel nachzueifern sei unser Dank an Frau Margit Laubscher! „Der Vivisektions-Gegner“ Nr. 3 Ausgabe Sept. 1961 *

Große Trauergemeinde in Weidenthal

Abschied von einem Pionier der Wanderbewegung Kaum waren die Klänge vom Lied des guten Kameraden am Neujahrstage verklungen, hatte sich am Mittwoch schon wieder eine große Trauergemeinde auf dem Friedhof versammelt, um von einem hochgeschätzten Mitbürger Abschied zu nehmen. Es galt den fast 80 Jahre alten Wanderpionier Abraham Stuckert, der bei selten geistiger und körperliche Frische vom Tode geradezu überrascht wurde, zur letzten Ruhe zu geleiten, nachdem ihm seine treue Lebensgefährtin ebenso überraschend nur drei Tage vorausgegangen war. Pfarrer Friedrich Laubscher stellte dieses seltsame Geschick in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen und schilderte noch einmal das ruhelose Leben des Verstorbenen, das erfüllt gewesen sei von Arbeit und höchster Pflichterfüllung. Schon von Jugend an war Abraham Stuckert mit dem Pfälzer Wald so eng verbunden, in dessen Gefilden er sich immer heimisch fühlte. Der Pfälzerwald-Verein, dessen Gründungs- und Ehremmitglied der Verstorbene war, ehrte diesen selbstlosen Kameraden, der sich noch im letzten Jahr das „Goldene“ erwandert hatte, durch einen eindrucksvollen Nachruf an seinem Grabe. Als Vorsitzender des Hauptvorstandes würdigte Ludwig Fischer das erfolgreiche Wirken dieses treuen Wanderers. Albert Host dankte dem unermüdlichen Markierungswart mit überaus herzlichen Abschiedsworten und überbrachte dem treuen Freund und Kameraden einen letzten Gruß seiner Wanderfamilie. Mit Abraham Stuckert hat nun auch das letzte Gründungsmitglied der hiesigen PWV-Ortsgruppe seine letzte Wanderung angetreten. Mit zwei erhebenden Grabliedern nahm der Gesangverein 1858 Abschied von seinem treuen Sängerfreund. „Pfälzer Tageblatt“ vom 05.01.1962

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Eduard Laubscher, 75 Jahre alt

Weidenthal. Altbürgermeister Eduard Laubscher, feiert heute in beneidenswerter geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag. Schon als junger Schlossermeister hatte er den von seinem Vater gegründeten Handwerksbetrieb mit aufbauen helfen und ihn später zu höchster Blüte führen können. Neben seiner aktiven Betätigung in der kommunalen Verwaltung ist der Jubilar auch im örtlichen Kultur- und Vereinsleben hervorgetreten. Eine ganz besondere Aktivität entwickelte er im Pfälzerwald-Verein, wo er 30 Jahre lang als zweiter Vorsitzender und Rechner wirkte und bis heute 23 „Goldene“ erwandert hat. Für seine besonderen Verdienste um die Wandersache hat der Verein ihm im letzten Jahre zu seinem Ehrenmitglied ernannt. Auch von der Turnerfamilie, er ist Gründungsmitglied des Vereins, sowie von der Sängerfamilie, der er viele Jahre als aktiver Sänger diente, wird Eduard Laubscher erfolgreiches Wirken an seinem Ehrentage gewürdigt werden. Den zahlreichen Gratulanten für den allseits beliebten Mitbürger schließt sich auch das „Pfälzer Tageblatt“ mit allen guten Wünschen an!. „Pfälzer Tageblatt“ vom 05.01.1962

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Max Laubscher Bester Bäckergeselle Bei der Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft im Saalbau zu Neustadt/Weinstraße wurde Max Laubscher als bester Prüfling der Bäckerinnung vorgestellt und mit einem Buchpreis ausgezeichnet. Er hat die Prüfung in allen Teilen mit sehr gut bestanden, wozu wir ihm herzlich gratulieren. Der junge Max Laubscher kommt aus dem im ganzen Tal bestens bekannten Bäckermeisterhaus Laubscher und stellt die vierte Generation der Bäcker-Laubscher-Tradition dar. Mit dem begabten Jungen ist somit der Fortbestand des achtbaren Handwerksbetriebes gesichert. * Wir laden ein

zum Familientag 1962 am 07. und 08. Juli Samstag 20:00 Uhr Treffen im Hotel Birkenhof in Weidenthal Sonntag 15:00 Uhr Gedenkstunde am Friedhof auf der Morschbach Daran anschließend Zusammensein beim Forsthaus * Für die Besorgung von Quartieren für die Nacht vom 07. zum 08. Juli bitten wir um Voranmeldung bis 01. Juli bei Pfarrer Laubscher, WEidenthal * Die Beiträge für Druck und Versand unserer Familien-Nachrichten (Mindestsatz 1,- DM) erbitten wir wieder auf das Konto Nr. 50 099 bei der Kreissparkasse Neustadt an der Weinstraße überweisen zu wollen.