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Deutscher Bundestag Drucksache 17/7711 17. Wahlperiode 09. 11. 2011 Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 9. November 2011 gemäß Beschluss vom 28. Mai 2009 (Bundestagsdrucksache 16/13121). Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2011 Inhaltsverzeichnis Seite Teil I: Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 A. Aufbau Ost im Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 B. Aktuelle Entwicklungen in ausgewählten Politikfeldern . . . . . . . 6 1. Demografischen Wandel gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.1 Sicherung der sozialen und technischen Infrastruktur . . . . . . . . . . . . 6 1.1.1 Die demografische Entwicklung in den Neuen Ländern . . . . . . . . . . 6 1.1.2 Das Handlungskonzept „Daseinsvorsorge im demografischen Wandel zukunftsfähig gestalten“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.1.3 Modellvorhaben „Daseinsvorsorge 2030“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.2 Fachkräftesicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.3 Gesundheitsversorgung und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.3.1 GKV-Finanzierungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.3.2 GKV-Versorgungsstrukturgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.3.3 Pflegeversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.4 Rente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2. Energiewende und Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1 Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2 Cleantech-Initiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3 Netzausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.4 Modernisierungsoffensive für Gebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.5 Nutzung der Braunkohle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.6 Umsetzung der CCS-Richtlinie 1 in deutsches Recht . . . . . . . . . . . . 13

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Ankommen . . . und staunen

Impressionen aus der Heide

Heideflächen in der Lüneburger Heide

Entstehung und Nutzung der Heidegebiete

Bis vor ca. 4.500 Jahren be-stand die Lüneburger Heide vorwiegend aus Eichen- und Birkenwäldern. Dann begann der Mensch, die Wälder zu ro-den, um Acker- und Weideland sowie Bau- und Brennholz zu gewinnen. Zusätzlich reduzier-ten regelmäßiges Sammeln von Laubstreu, Viehhüten im Wald sowie der enorme Holz-

bedarf der Lüneburger Saline den Waldbestand erheblich.Das Roden der Wälder und die intensive Nutzung der neu entstandenen Äcker ohne ausreichende Düngung verursachten eine Verarmung der ehemals nährstoffreichen Böden. Nur an-spruchslose Pflanzen wie die Besenheide (Calluna vulgaris) fan-den auf den kargen Böden optimale Lebensbedingungen. Mit der Ausbreitung der Heideflächen entwickelte sich die Heidebauernwirtschaft. Die Heideflächen wurden zu bevor-zugten Weidegebieten der Heidschnucken, die sowohl für den Verbiss aller konkurrierenden Pflanzen als auch für Ver-jüngung und Wachstum der Heide sorgten. Außerdem nutzten die Bauern die Heide für die Imkerei und zur Gewinnung von Düngemitteln. Noch bis Ende des 18. Jh. prägte die Heidebauernwirtschaft

die Landschaftsstruktur der Lüneburger Heide. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. begann man, die Heideflächen primär mit Kiefern aufzuforsten und so entstand hier wieder eines der größten Waldgebiete Deutschlands.Die wenigen verbliebenen Heidegebiete sind geschützt und müssen intensiv gepflegt werden, um ihre Erhaltung zu si-chern.

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist die größte zusammenhän-gende Heidefläche Europas und bietet ein wechselndes, facettenreiches Naturerleb-nis. Rund um den Wilseder Berg liegen die größten zusammenhängenden Hei-

deflächen Westeuropas. Seit 1921 stehen diese Flächen unter Naturschutz. Ab Undeloh, Döhle, Nieder- und Overhaverbeck kann man herrliche Wanderungen in diese unvergleichliche Landschaft starten.Darüber hinaus findet man im Landkreis Soltau-Fallingbostel den Tietlinger Wacholderhain - zwischen Walsrode und Bad Fallingbostel, der das Grab des „Heidedichters“ Hermann Löns (1866-1914) beherbergt. Nahe Munster kann man die Dethlinger Heide und die Kohlenbisser Heide, bei Düshorn die Krelinger Heide bei Neuenkirchen die Riensheide und bei Timmerloh die Timmerloh-Heide besuchen. Der Heidegarten im Höpen (Schneverdingen) wurde 1990 fertiggestellt. Mit 75 verschiedenen Arten und ca. 55.000 - 60.000 Pflanzen zeigt er eindrucksvoll die Pflanzenvielfalt der Heidesorten. Im Landkreis Harburg findet man bei Buchholz Heideflächen auf dem Brunsberg sowie die Töpsheide bei Hanstedt.

Heideflächen bei Amelinghausen sind die Rehrhofer Heide, das Marxener Paradies, die Schwindebecker Heide und die Kronsberg Heide, wo alljährlich zur Heideblüte die Wahl der Heidekönigin stattfindet. Die Olden-dorfer Totenstatt – eine Großsteingrabanlage aus

der Jungsteinzeit bzw. Bronzezeit – liegt ebenfalls inmitten einer Heidelandschaft.

Kernstück des Naturparks Südheide ist der 8000 ha große Lüßwald, der zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands zählt. Bei Müden/Örtze, Hermannsburg und Unterlüß erstrecken sich ausgedehn-te Heideflächen, wie z.B. die Große Heide (bei Neuohe), Wietzer Berg mit

Lönsstein, das Hermannsburger Gehege (bei Tiefental) oder der Wacholderpark bei Schmarbeck. In Niederohe informiert der Kieselgurpfad ausführlich über den ganz besonderen Rohstoff Kieselgur und führt durch eine herrliche Heidelandschaft.

Die Nemitzer Heide im Landkreis Lüchow-Dannenberg erstreckt sich auf über 400 ha und liegt zwischen Lüchow (Wendland) und dem Luftkurort Gartow. Sie ist aufgrund ihrer einzigartigen Schönheit ein äußerst beliebtes Aus-flugsziel. In unmittelbarer Nähe zu

reetgedeckten Schafställen erwartet den Besucher im “Nemitzer Heide-Haus” neben gastronomischen Angeboten aus der Region eine Dauerausstellung über die dramatische Entstehungsge-schichte der Nemitzer Heide. Lassen Sie sich überraschen!

Die Bokeler Heide liegt im Landkreis Gifhorn, zwischen Bad Bodenteich und Hankensbüttel, inmitten großer, aufgeforsteter Kiefernmonokul-turen. In direkter Nähe zu Bokel befin-den sich das Heideblütental und das Naturschutzgebiet Bullenkuhle. Zentrum dieser Heide- und Moorlandschaft ist

ein kleiner See, der von den Rändern her langsam zuwächst. Die Entstehung der Bullenkuhle geht vermutlich auf einen Toteisblock zurück.

Die Wacholderheide Heiliger Hain mit einem reetgedeckten Schafstall aus dem 17. Jh. und einem Hermann Löns Gedenkstein findet man bei Wahrenholz. Weitere Heideflächen gibt es bei Ehra-Lessien (Bickelsteiner Heide), bei Oerrel (Rössenbergheide), bei Repke (Schnuckenheide) und bei Gifhorn (Gifhorner Heide).

Herzogenplatz 2 · 29525 UelzenPostfach 11 36 · 29501 UelzenFon: 05 81 / 7 30 40 · Fax: 05 81 / 7 23 [email protected]

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Ankommen . . . und staunen

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Heideflächen in der Region Uelzen

Klein Londoner Heide

Suderburg und Hösseringen

In den Wierener Bergen

gibt es zwei jeweils ca. 15 ha gro-ße Heideflächen, angelegt und unterhalten vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Samtgemeinde Wrestedt, die durch einen Rundwanderweg erlaufen werden können. Die für die Wierener Berge charakte-ristischen flechten- und moosreichen Kiefernwälder wachsen auf Flächen, die noch bis etwa 1900 von Heide bedeckt waren.

Die ca. 1 ha große Heidefläche “Tannrähm” in Suderburg (am Sportplatz) besteht seit 1998 dort, wo ehemals Laub- und Nadelbäume standen. Die Bäume wurden gero-det und der Humus abgetragen, so-dass sich Heide ausbreiten konnte. In Hösseringen beheimatet das Landwirtschaftsmuseum Lünebur-ger Heide seit Mitte der 70er Jahre eine Heidefläche. Mit ihrem Außenschafstall und den weiden-den Heidschnucken bietet sie ein Landschaftsbild, wie es seit dem Mittelalter für die Lüneburger Hei-de charakteristisch ist. Wie vor 150 Jahren wird die Heide abgeplaggt, gemäht und abgebrannt. Eine weitere Heidefläche ist am Bötzelberg im Jahr 1990 nach Ro-dung eines lichten Nadelwaldes entstanden.

Ellerndorfer Wacholderheide Als kulturhistorisches Relikt ist die ca. 60 ha große Ellerndorfer Wacholderheide mit ihrem unge-wöhnlichen Wacholderbestand und einem ganz eigenen Charme eine ungewöhnliche Attraktion mit hohem Erlebniswert für jeden Naturliebha-ber. Den Fortbestand dieser regional-typischen Landschaftsform sichert u.a. die dort weidende Heidschnucken-herde. Sie garantiert auch den Imkern den Ertrag des kostbaren Heideho-nigs während der spätsommerlichen Heideblüte. Da die Schnucken beim Weiden klebrige Spinnweben im Hei-dekraut vernichten, haben die Bienen freien Flug. In den Monaten August/September ist der Schäfer mit seiner Herde regelmäßig anzutreffen.

Bodenteicher Heide Nahe Bad Bodenteich findet man die Bodenteicher Hei-de mit ca. 40 ha Fläche. Ohne die Beweidung durch Heidschnucken ist auf den freien Heideflächen immer wieder Birken- und Kiefern-jungwuchs zu beobachten. Die Heidefläche mit Bienenstand und Schafstall erschließt sich Spazier-gängern in Form des „Naturlehr-pfades Bodenteicher Heide“ auf einem Rundwanderweg.

Addenstorfer Heide Zwischen Bad Bevensen und Bienenbüttel befindet sich die ca. 10 ha große Addenstor-fer Heide. Eine Besonderheit hier ist ein Hügelgräberfeld aus der älteren Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.) mit 45 Grabhügeln. An-hand von Modellen wird über den Bau von Hügelgräbern und über den Totenkult der Bronze-zeit informiert.

Klein Bünstorfer Heide Südlich von Bad Bevensen befindet sich mit der ca. 15 ha gro-ßen Klein Bünstorfer Heide eine der schönsten Heideflächen der Region Uelzen mit einem Hügelgräberfeld aus dem älteren Abschnitt der Bronzezeit (1.700-1.000 v. Chr.). Mit 59 unter Wald und Heide erhaltenen Gräbern ist dieses Gräberfeld eines der größ-ten der Lüneburger Heide. Ein Modell informiert über den Hausbau in der Bronzezeit. Im Maßstab von 1:5 veran-schaulicht es die Bauweise des Gerüstes nahe des ursprünglichen Fundplatzes. Wahrscheinlich gehören die bei Klein Bünstorf gefundenen Hausgrundrisse zu der Siedlung, deren Bewohner in den Hügelgräbern bestattet wurden.