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helden_gesänge richard wagner 10. philharmonisches konzert held_innen_leben 10 /

helden gesänge richard wagner 10 - Dortmunder Philharmoniker · 2015-06-29 · Die von Richard Wagner (1813—1883) erschaffene Figur des Siegfried aus seiner Operntetralogie „Der

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10. Philharmonisches Konzerthelden_gesängeKonzerthaus Dortmund02. + 03.06.2015 20.00 Uhr

Richard Wagner Siegfried-Idyll(1870) ˜ 20 Min

Pause

Richard WagnerSiegfried – Akt 3 (konzertante Aufführung)(1876) ˜ 80 Min

Gabriel Feltz, DirigentAndreas Schager, SiegfriedPetra Lang, BrünnhildeOlafur Sigurdarson, WotanEwa Wolak, Erda

19.15 Uhr WirStimmenEinDie Künstler geben Einblick ins Programm

Live-Twitter auf ausgewiesenen Plätzen ( Erläuterung S. 4)

Mit freundlicher Unterstützung der Theater- und Konzertfreunde.

theater- und konzertfreundedortmund e.v.

Partner der Philharmonischen Konzerte

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helden_gesängeMarkus Bruderreck

Mit dem letzten, zehnten Konzert beenden Gabriel Feltz und seine Musiker heute Abend die Philharmo-nische Spielzeit 2014 / 15. Und einmal mehr widmen sie sich jenem mehrdeutigen Motto, das so viele Pro-gramme der Saison geprägt hat: „held_innen_leben“. Die von Richard Wagner (1813—1883) erschaffene Figur des Siegfried aus seiner Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“ könnte man als Helden schlecht-hin betrachten. Wenig denken, nicht viel wissen, Drachen töten und Frauen retten: So erscheint das Bild, das sich in unseren Köpfen formt, wenn von einem Held die Rede ist. Ein Urbild, das schon in der Nibelungensage erscheint. Für Richard Wagner war sie eine wichtige Quelle der Inspiration.

„Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelsang“Im heutigen Abend „helden_gesänge“ präsentiert sich der Draufgänger Siegfried zunächst noch in seinen Windeln. Das „Siegfried-Idyll“ ist eng verknüpft mit der Oper, besonders mit dem 3. Akt und der großen Melodie, die dort zu den Worten „Ewig war ich, ewig bin ich“ erklingt. Wagner hat sie bereits 1864 notiert, und sie schien ihm besonders geeignet für ein Quartett oder eine Sinfonie. Instrumentalwerke aus Wagners Feder sind selten; wenig bekannt ist, dass er sich immer wieder der Gattung Sinfonie zuwandte und plante, Wesentliches zu ihrer Entwicklung beizutragen. Es ist jedoch hier bei einem frühen Versuch geblieben (1832). Auch das „Siegfried-Idyll“ trug zunächst die Bezeichnung Sinfonie. Der Begriff wurde allerdings zugunsten anderer verworfen, die im Hause Wagner kursierten: „Tribschener Idyll“, „Morgenmusik“ oder

„Treppenmusik“. In solchen Namen spiegelt sich der twitter – zwitschern am puls des orchestersTwitter ist ein Onlinedienst, über den man Kurznachrichten an einen inter-essierten Empfängerkreis verschicken kann. Mit dem Live-Twitter während eines Konzerts wollen wir Einblicke in unsere Musik geben, persönliche Konzerteindrücke wiedergeben und Lust auf einen Konzertbesuch machen.

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Verwendungszweck des Stücks, das im Winter 1870 in Tribschen am Vierwaldstätter See als Geburtstags-geschenk für Wagners Gattin Cosima entstand. Am ersten Weihnachtstag des Jahres erklang das „Sieg-fried-Idyll“ erstmals als Ständchen im Treppenhaus der Wagner’schen Villa.

Richard und Cosima hatten erst im August jenes Jahres geheiratet. Nur Monate zuvor war der gemein-same Sohn Siegfried (1869—1930) geboren worden, den die Eltern „Fidi“ nannten. „Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang, als Symphonischer Geburtstagsgruss Seiner Cosima dargebracht“ – so schrieb es Wagner auf die Partitur. Die Tagebücher Cosimas schlüsseln diese Unterzeile näher auf. Danach hatte Wagner nach der Geburt Fidis ein eindrucksvolles Naturerlebnis. Über dem Bergmassiv des Rigi strahlte orangerot die Sonne und tauchte alles in atemberaubende Farben. Auch ein kleiner Vogel spielte dabei eine Rolle: „Siegfried’s Vogel, der ihn (‚Fidi‘) angekündigt und nun sich nach ihm erkundig(t)“, schrieb Cosima. In den Holzbläsern schaut dieser Vogel naseweis auch musikalisch vorbei, allerdings erst gegen Ende des „Siegfried-Idylls“. Das Stück formte Wagner zu einem zarten, zauber-haft-luftig instrumentierten Motivgewebe. Der Fluss der Musik gerät immer wieder ins Stocken, pochende Hornklänge kündigen es jeweils an. Die Musik kann sich allerdings auch aufschwingen zu einem veritablen Marsch.

Der musikalische BlechschmiedDie Textbücher zu den vier großformatigen Musik-dramen, die den „Ring“ bilden, schuf Richard Wagner in umgekehrter Reihenfolge, beginnend 1848 mit

„Siegfrieds Tod“ (der späteren „Götterdämmerung“) und endend 1852 im „Rheingold“. Während der Arbeit wurde ihm endgültig klar, welche Form seine große Erzählung vom „Ring“ annehmen musste. Als Wagner dann – wieder in „richtiger“ Reihenfolge – mit der Komposition begann, lag das zu bearbeitende Drama

textlich komplett vor ihm. Der Weg zur Vollendung des „Rings“ sollte sich noch als lang und steinig erweisen. Ende des Jahres 1856 begann Wagner endlich mit der Komposition von „Der junge Siegfried“, den er später schlicht in „Siegfried“ umtaufte. Finanziell unterstützte ihn während dieser Zeit vor allem der in Zürich lebende, deutsche Großkaufmann Otto Wesendonck. Der großherzige, kunstsinnige Gönner war von Wagners künstlerischen Visionen stark beeindruckt. Interessant ist es, in Wagners Schriften zu blättern und zu verfolgen, welche alltäglichen Ärgernisse der Komponist bei seiner Arbeit auszuhalten hatte. So musste er zum Beispiel das Hämmern eines Schmiedes ertragen, der sich gegenüber seinem Schweizer Haus einquartiert hatte. „Gerade mein Zorn über den Blechschmied gab mir jedoch in einem aufgeregten Augenblicke das Motiv zu Siegfrieds Wutausbruch gegen den ‚Stümperschmied‘ Mime ein“, berichtet Wagner in der Selbstbiografie „Mein Leben“. Nicht jeder versteht es, seinen Ärger derart geschickt künstlerisch nutzbar zu machen.

Der lange Weg zu „Siegfried“Die erste Etappe der „Siegfried“-Komposition lässt sich gut und genau anhand von Daten in der Partitur verfolgen. Unter Wagners Händen wurde aus seinem selbst verfassten Text allerdings eine andere Musik, als er sich vorgestellt hatte. „Sonderbar! Erst beim Komponieren geht mir das eigentliche Wesen meiner Dichtung auf: überall entdecken sich mir Geheimnisse, die mir selbst bis dahin noch verborgen blieben. So wird auch alles viel heftiger und drängender“, liest man in einem Brief an Franz Liszt. Die Arbeit ging zunächst gut voran. Dann aber drängte sich 1857 ein neues Werk mit Macht in sein Bewusstsein, dem er nun den Vorrang gab: „Tristan und Isolde“. Zu jener Zeit geschah Bedeutendes in Wagners Leben. Die hitzige Affäre Wagners mit Otto Wesendoncks Frau Mathilde, die der Auslöser des „Tristan“ war, ist dabei eine an Anekdoten reiche Geschichte für sich. Es gab vieles,

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heldenCarina ist für uns eine Dortmunder Heldin – die Dortmunderin ist ein großer Frankreichfan. „held_innen_leben“ ist das aktuelle Spielzeitmotto. Mehr Helden, Heldinnen und Innenleben der Philharmoniker entdecken Sie in unserem Spielzeitheft 14 / 15.

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was die Beendigung des „Siegfrieds“ verzögerte: Der Bau des Festspielhauses, die Komposition der

„Meister singer von Nürnberg“, die Bekanntschaft mit König Ludwig II. – die Partitur blieb immer wieder liegen. Erst am 5. Februar 1871 schrieb Wagner endlich die letzte Note. Als sich zum „Siegfried“ dann am 16. August 1876 in Bayreuth erstmals der Vorhang hob, war ein Vierteljahrhundert ins Land gegangen, seit Wagner die ersten Zeilen des Librettos verfasst hatte.

Die VorgeschichteDer „Ring“ ist eine Sage vom Untergang der Götter, von der Liebe, von der Gier und der Macht. Der Zwerg Alberich entreißt den Rheintöchtern ihr Gold aus den Tiefen des Rheins. Wer einen Ring daraus schmiedet, erhält ewige Macht, entsagt aber zugleich der Liebe. Schon im „Rheingold“ erweist sich, wie verderblich der Besitz des Schatzes ist. Mit ihm bezahlt Wotan die Riesen Fasolt und Fafner, die für die Götter Walhall erschaffen haben. Im Streit über das Gold erschlägt Fasolt seinen Bruder und verwandelt sich dann in jenen Wurm, dem wir in „Siegfried“ wieder begegnen. Die „Walküre“ erzählt die Geschichte von Siegfrieds Eltern, Siegmund und Sieglinde, einem Zwillingspaar, das in rasende Liebe zueinander verfällt. Die Walküren, und mit ihnen Brünnhilde, wachen über sie. Eine wilde Inzucht-Ehe wie diese aber kann Wotan nicht dulden: Brünnhilde wird ausersehen, Siegmund den Tod zu verkünden. Von dessen Liebe zu Sieglinde überwältigt, entscheidet die Walküre sich jedoch, gegen den Willen Wotans zu handeln. Da greift der Gott selbst in das Geschehen ein und tötet Siegmund. Seine Tochter Brünnhilde versetzt er auf einem Felsen in tiefen Schlaf. Um sie herum erschafft er einen Feuerzauber, den nur der stärkste Held durchschreiten kann.

Wie man das Fürchten lernt – die Handlung Damit sind wir im „Siegfried“, dem „Zweiten Tag“ dieses „Bühnenweihfestspiels für drei Tage und einen Vorabend“. Der Sohn von Siegmund und Sieglinde ist von Mime, Alberichs Bruder, großgezogen worden.

Auch dieser hinterhältige Gnom versucht, mithilfe des gelockten Recken an das Gold zu gelangen. Bewehrt mit Nothung, dem neu geschweißten Schwert seines Vaters Siegmund, folgt Siegfried Mime vor die Höhle des Riesenwurms Fafner. Siegfried tötet das Untier und stiehlt den Schatz. Mit Fafners Blut bespritzt, ver-steht er plötzlich die Sprache der Tiere. Ein Waldvogel warnt ihn vor Mime, der ihm nach dem Leben trachtet: Mit einem Hieb seines Schwertes streckt Siegfried den Zwerg nieder.

Zu Beginn des 3. Aktes sehen wir zunächst Wotan am Fuße des Felsens. Er ruft nach Erda, der Seherin, die aus der Tiefe heraufsteigt. Vor dem eigenen Ende und dem Ende aller Götter kann sie ihn nicht retten: Wotan sei dem Untergang geweiht, mahnt sie. Das lange, düstere Zwiegespräch mündet in den erwachenden Tag. Da naht Siegfried schon, das Waldvöglein flattert ihm voraus. Wotan stellt sich ihm in den Weg, in seiner Verkleidung als Wanderer. Siegfried antwortet ungeduldig auf seine Fragen, erzählt seine Erlebnisse. Wotan lacht über seinen Enkel. Der aber fühlt sich nicht ernst genommen. Die Frechheit Siegfrieds macht Wotan ungehalten. Achtung vor dem Alter, bitte! Schließlich gibt sich Wotan als derjenige zu erkennen, der Siegfrieds Vater Siegmund einst niedergestreckt hat. Auf dem Höhepunkt des nun folgenden Streits hackt Siegfried den Speer Wotans in Stücke. Dem Gott wird klar, dass er den Lauf der Dinge nun nicht mehr aufhalten kann. Siegfried eilt den Felsen hinauf und durchschreitet das Flammenmeer. Ist es ein gefallener Held, der hier vor ihm liegt, in Rüstung und Helm? Als Siegfried erkennt, dass es eine Frau ist, packt ihn ein neues, ungekanntes Gefühl. Mime, Fafner und Wotan haben es nicht geschafft, ihn das Fürchten zu lehren. Die Kraft der Liebe aber lässt ihn nun erzittern. Schließlich wagt er es, Brünnhilde zu küssen. Nach langem Schlaf erwacht sie und grüßt den leuchtenden Tag. Von den Abenteuern Siegfrieds in der Welt der Gibichungen, von Verrat und

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„ich kann den geist der musik nicht anders fassen als in liebe.

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Täuschung, von Siegfrieds Tod und der Heimholung des fatalen Goldes in die Tiefen des Rheins wird dann die „Götterdämmerung“ berichten.

Musikalische HöhepunkteDer dritte Aufzug beginnt mit einem wild bewegten, von Blitz und Donner begleiteten Vorspiel, das musi-kalisch-thematisch all das vorwegnimmt, was im „Ring“ und im „Siegfried“ bald noch Bedeutung erlangen wird. Wie immer in Wagners Musik ist ein beziehungsreiches Netz von Leitmotiven über das Geschehen ausge-spannt. So entstehen thematische Bezüge, Verweise und Kommentare, mal tief schürfend oder rätselhaft, mal nur oberflächlich oder als „Wegweiser“ gedacht. Gerade das Zwiegespräch zwischen Wotan und Erda ist angefüllt mit vielen musikalischen Erinnerungen, mit Themen aus der Vergangenheit des „Rings“. Dabei scheint auch ein neues, besonders strahlendes Motiv auf, das Siegfried zugeordnet ist. Der Schlagabtausch Wotans mit Siegfried trägt zunächst heitere Züge. Dass sich das bald ändert, macht besonders ein Wotan-Motiv deutlich, das zu den Worten „Kenntest du mich, kühner Spross“ erklingt. Das in diesem Zusammenhang auftauchende Speer-Motiv Wotans, eine absteigende, herrische Tonfolge der Blechbläser, ist eines der prägnantesten Themen der gesamten Tetralogie. Chromatisch glitzernd und irrlichternd erscheint die Musik, die Wagner für den Feuerzauber des Walkürenfelsens erfunden hat. Siegfrieds Durchschreiten dieses lodernden Brandes malt der Komponist mit einem grandiosen Zwischenspiel, einer wahren „Feuersinfonie“.

„Leuchtende Liebe, lachender Tod!“Der entscheidende musikalische Höhepunkt dieses 3. Aktes ist das Erwachen Brünnhildes. Diese Szene ist einer der großen Momente der Operngeschichte.

„Heil dir, Sonne! Heil dir, Licht!“ – diese Worte werden von einem eigenen, neuen Motiv begleitet, einfach, feierlich und von Harfen umrauscht. „O Heil der Mutter, die mich gebar!“ – den darauf folgenden Zwiegesang

könnte man fast schon als klassisches Opernduett bezeichnen. Die Einigkeit, die hier suggeriert wird, existiert jedoch zunächst nicht, die beiden Protago-nisten befinden sich auch musikalisch noch in unterschiedlichen Welten. In Siegfried erwacht die Lust – das stürmische Drängen des Orchesters beweist es. Brünnhilde wird sich dagegen entsetzt und verzweifelt ihrer Schutzlosigkeit bewusst. Lange braucht sie, bis sie sich von dem Erlebten lösen und Siegfried zuwenden kann. Mit dem leisen Motiv, das auch im „Siegfried-Idyll“ die Hauptrolle spielt, erwacht ihre Liebe. Schließlich steigert sich das musikalische Geschehen zu großer Extase. Mit den wahrlich prophetischen Worten „Leuchtende Liebe, lachen der Tod!“ fallen Brünnhilde und Siegfried sich jubelnd in die Arme.

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Gabriel FeltzDirigent

Gabriel Feltz ist seit Beginn der Saison 2013 / 14 Generalmusikdirektor der Stadt Dortmund und Leiter der Dortmunder Philharmoniker. Nach dem Philhar-monischen Orchester Altenburg-Gera ( 2001 — 2005 ) und den Stuttgarter Philharmonikern ( 2004 — 2013 ) ist dies seine dritte Position als Generalmusikdirektor eines deutschen Orchesters in ununterbrochener Folge. Von 2008 bis Sommer 2013 war er zudem 1. Gastdirigent am Theater Basel.

Seine künstlerische Ausbildung erhielt Feltz von 1989 bis 1994 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Anschließend wurde er Assistent von Gerd Al brecht an der Hamburgischen Staatsoper. Erste Fest engagements führten ihn an die Städtischen Bühnen Lübeck sowie an das Bremer Theater. Als Gastdirigent trat Gabriel Feltz bereits am Pult zahl- reicher Klangkörper im In- und Ausland hervor, darunter die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Bamberger Symphoniker, das Sinfonieorchester Basel, das Orchester der De Vlaamse Opera Ant-werpen, die Grazer Philharmoniker sowie das KBS Symphony Orchestra Seoul. 2013 / 14 gastierte er beim NDR Sinfonieorchester Hamburg sowie beim National Symphony Orchestra of Taiwan und gab sein Debüt an der Komischen Oper Berlin mit der Premiere von Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“. An der Bayerischen Staatsoper München betreute er die Wiederaufnahme von Wagners „Fliegendem Holländer“. Für den Sommer 2015 ist Feltz eingeladen, Mahlers Sinfonie Nr. 8 anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Grazer Musikvereins zu dirigieren.

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Andreas Schager Tenor

—Der österreichische Heldentenor singt an den renom-miertesten Opernhäusern wie der Staatsoper Berlin, Deutsche Oper Berlin, Teatro Real Madrid, Hamburgi-sche Staatsoper, Mariinsky Theater Sankt Petersburg, Teatro dell’Opera in Rom und der Mailänder Scala. Zu seinen wichtigsten Partien gehören der Siegmund, Parsifal, Florestan, Rienzi, Max und Tristan. Weltweit geschätzt wird er als Siegfried in „Götterdämmerung“ und „Siegfried“ u.a. bei den Proms in London unter Barenboim. Er arbeitet mit Dirigenten wie Jurowski, Haenchen, Welser-Möst, Gergiev, Nott und Soltesz. Zu seinen zukünftigen Projekten zählen u.a. „Apollo“ in Cleveland und New York, „Tannhäuser“ in Antwerpen, die Siegfriede im „Ring“ der Berliner Staatsoper sowie die Titelpartie des „Parsifal“ in Bayreuth ab 2017.

Petra Lang Sopran

—Petra Lang gehört weltweit zu den führenden Wagner-Interpretinnen. Nach Anfängen als lyrischer Mezzosopran wandte sie sich früh dem dramatischen Fach zu und entwickelte sich schnell zu einer gefrag-ten Darstellerin von Wagners Brangäne, Kundry, Venus, Sieglinde, Ortrud, Bartóks Judith, Bergs Marie, Berlioz’ Cassandre, Strauss’ Ariadne und zur Interpretin des Vokalwerks Gustav Mahlers.

Nach ihrem Wechsel ins dramatische Sopranfach 2012, sang sie die Partie der Brünnhilde zunächst konzertant. Ihren internationalen Durchbruch in der Partie feierte sie 2013 / 14 im kompletten neu inszenierten „Ring“ von Dieter Dorn am Grand Théâtre de Genève. Petra Lang ist eine ebenso gefragte Liedsängerin mit Lieder-abenden in den internationalen Klassik-Metropolen.

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Olafur Sigurdarson Bariton

—Der Isländer Olafur Sigurdarson erntete jüngst für sein Rollendebüt als „Der fliegende Holländer“ in Saarbrücken, wo er diese Spielzeit mit Scarpia /„Tosca“ und Don Carlo /„La Forza del Destino“ auch zwei seiner Paraderollen gibt, herausragende Kritiken. Wei-terhin ist er u. a. als Iago /„Otello“ (Basel), „Macbeth“ (Darmstadt) und Balstrode /„Peter Grimes“ (Reykjavik) zu sehen.

Highlights der letzten Spielzeit waren „Rigoletto“ (Hannover), Telramund /„Lohengrin“ (Basel), Barak /

„Frau ohne Schatten“ (Saarbrücken) und Sancho Panza /„Don Quichotte“ (Dänische Staatsoper). Er singt zudem u. a. Alberich /„Der Ring des Nibelungen“, Klingsor /„Parsifal“, Pizarro /„Fidelio“, Mephisto-pheles /„La Damnation de Faust“, Falstaff und Ford /

„Falstaff“ sowie Jack Rance /„La Fanciulla del West“.

Ewa Wolak Alt

—Ewa Wolak studierte an den Musikhochschulen von Krakau und Karlsruhe. Sie ist Preisträgerin der

„International Vocal Competition ’s-Hertogenbosch“ und des „Maria Callas Grand Prix“ und erhielt den Europäischen Kulturpreis. Ihre Konzerttätigkeit führte sie nach Südkorea, Israel, Japan, in die USA sowie zu zahlreichen Festivals. So sang sie u. a. bei der „Euro-pean Chimey Foundation“ in Belgien, dem Warschauer Herbst, den Tiroler Wagner-Festspielen in Erl und gastierte u.a. bei den Händel-Festspielen in Göttingen, der Opéra Montpellier, der Komischen Oper Berlin und der Deutschen Oper Berlin.

Seit 1998 ist Ewa Wolak im Ensemble des Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo sie 2011 zur Kammersän-gerin ernannt wurde.

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„der gesang ist die in höchster leidenschaft erregte rede: die musik ist die sprache der leidenschaft.

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impressum

Theater Dortmund Spielzeit 2014 / 2015Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch Generalmusikdirektor Gabriel Feltz Redaktion Anneliese Schürer Fotos Magdalena Spinn, Debbie Runkel, David Jerusalem, Karl Petersson, Unger Artists, Ann WeitzDruck RRD Rhein-Ruhr Druck Redaktionsschluss 22.05.2015Gefördert durch Sparkasse Dortmund, Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V., Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, WDR 3 Kulturpartnerschaft

vorschau

1. Philharmonisches Konzert freuden_tränenDi 15.09. + Mi 16.09.2015 20.00 Uhr Konzerthaus

Peter Tschaikowsky„Der Sturm“ (La Tempête) f-Moll op. 18

Alban Berg Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“

Franz Schubert 7. Sinfonie h-Moll D 759, „Unvollendete“

Peter Tschaikowsky Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“

Gabriel Feltz, DirigentAlexander Prushinskiy, Violine

2. Philharmonisches Konzertgott_seligDi 20.10. + Mi 21.10.2015 20.00 Uhr Konzerthaus

Gustav Mahler 2. Symphonie c-Moll, „Auferstehungs-Sinfonie“

Gabriel Feltz, DirigentChen Reiss, SopranTanja Ariane Baumgartner, MezzosopranPhilharmonischer Chor Brno

theater- und konzertfreundedortmund e.v.

Karten 0231  /  50   27   222Abo 0231   /   50   22   442

philharmoniker.theaterdo.dedoklassik.de

facebook.com/dortmunderphilharmonikertwitter.com/doklassik

„der blick über die welt hinaus ist der einzige, der die welt versteht.

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