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Referate der neunten Friihjahrstagung 139 nachweisbar, wi~hrend Leber-Mikrosomen diese Reaktion ebenso schnell durchfiihrten wie die N-Hydroxylierung. Kohlenmonoxyd hemmte die N-Hydroxylierung nicht. Der EinfiuB yon 8-Hydroxyehinolin, Semicarb- azid, p-Chlormercuribenzoat und N-J~thylmalei~imid auf die N-Hydroxy- lierung war in den Mikrosomen beider Gewebe gleich. Mikrosomen aus Leber enthielten 6m~1 soviel Cytochrom P-450 je mg Protein wie die Mikrosomen aus Corpus luteum. Mikrosomen aus Lunge und Zwitter- hoden N-hydroxylierten Anflin und N-Athylanflin langsamer als Mikro- semen aus Leber. Prof. Dr. MA~ED KI~sE Pharmakologisches Institut der Universit~t, 8000 Miinchen 15, NuBbaumstral3e 26 Hemmbarkeit der DNA-Polymerasen in Zellkemen und Mitochondrien yon Leber- und Tumorgewebe dutch Cyelophosphamid. Von H. HELGE, ]~. OBERDISSE und K. ENGELS In sensiblen Impftumoren der Ra~te wird die mitochondriale t~NA- Synthese durch Endoxan ® (20 mg/kg) starker beeinfluBt als in resistenten Geschwiilsten oder Lebergewebe [1]. Die Zellkern-RNA-Polymerase ist unter gleichen Bedingungen noch nicht gehemmt. Mit neuen Methoden [2, 3] konnte jetzt auch die Wirkung yon Endoxan® auf den Einbau yon SH-Thymidin und stt-TTP in die mitochondriale DNA bestimmt werden. Der Vergleich ergab, dab nach Behandlung der Ratten mit 20 mg/kg Endoxan ® die DNA-Neubfldung in den Tumor-Mitochondrien am st~rk- sten beeintr~chtigt war (Tabelle). Tabelle Zellfraktionen aH-Thymidin-Einbau in die DNS in vivo (Zphl/~zg DNS) (Gewicht der Leber Shay-Chloroleukom Ratten 80 g) Ken- Endoxan ®a Hem- Ken- End- Hem- trolle 20 mg/kg mung trolle oxan ®a mung °/o 20 mg/kg °/o I Zellkerne 244 215 12 281 109 61 Mitochondrien 360 285 21 361 99 73 3It-TTP-Einbau in die DNS in vitro 20 mg/kgl200 mg/kg I Zellkerne 29 28 -- 10 59 47 Mitochondrien 1146 944 -- 10 714 30 Zellkerne 19 - Mitochondrien 1450 a Cyclophosphamid i.p., 48 Std vor Isolierung der Zellffaktionen. 20 57 10"

Hemmbarkeit der DNA-Polymerasen in Zellkernen und Mitochondrien von Leber- und Tumorgewebe durch Cyclophosphamid

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Page 1: Hemmbarkeit der DNA-Polymerasen in Zellkernen und Mitochondrien von Leber- und Tumorgewebe durch Cyclophosphamid

Referate der neunten Friihjahrstagung 139

nachweisbar, wi~hrend Leber-Mikrosomen diese Reaktion ebenso schnell durchfiihrten wie die N-Hydroxylierung. Kohlenmonoxyd hemmte die N-Hydroxylierung nicht. Der EinfiuB yon 8-Hydroxyehinolin, Semicarb- azid, p-Chlormercuribenzoat und N-J~thylmalei~imid auf die N-Hydroxy- lierung war in den Mikrosomen beider Gewebe gleich. Mikrosomen aus Leber enthielten 6m~1 soviel Cytochrom P-450 je mg Protein wie die Mikrosomen aus Corpus luteum. Mikrosomen aus Lunge und Zwitter- hoden N-hydroxylierten Anflin und N-Athylanflin langsamer als Mikro- semen aus Leber.

Prof. Dr. MA~ED KI~sE Pharmakologisches Institut der Universit~t, 8000 Miinchen 15, NuBbaumstral3e 26

Hemmbarkeit der DNA-Polymerasen in Zellkemen und Mitochondrien yon Leber- und Tumorgewebe dutch Cyelophosphamid. Von H. HELGE, ]~. OBERDISSE und K. ENGELS

In sensiblen Impftumoren der Ra~te wird die mitochondriale t~NA- Synthese durch Endoxan ® (20 mg/kg) starker beeinfluBt als in resistenten Geschwiilsten oder Lebergewebe [1]. Die Zellkern-RNA-Polymerase ist unter gleichen Bedingungen noch nicht gehemmt. Mit neuen Methoden [2, 3] konnte jetzt auch die Wirkung yon Endoxan® auf den Einbau yon SH-Thymidin und stt-TTP in die mitochondriale DNA bestimmt werden. Der Vergleich ergab, dab nach Behandlung der Ratten mit 20 mg/kg Endoxan ® die DNA-Neubfldung in den Tumor-Mitochondrien am st~rk- sten beeintr~chtigt war (Tabelle).

Tabelle

Zellfraktionen aH-Thymidin-Einbau in die DNS in vivo (Zphl/~zg DNS)

(Gewicht der Leber Shay-Chloroleukom Ratten 80 g)

Ken- Endoxan ®a Hem- Ken- End- Hem- trolle 20 mg/kg mung trolle oxan ®a mung

°/o 20 mg/kg °/o I

Zellkerne 244 215 12 281 109 61 Mitochondrien 360 285 21 361 99 73

3It-TTP-Einbau in die DNS in vitro

20 mg/kgl200 mg/kg I

Zellkerne 29 28 -- 10 59 47 Mitochondrien 1146 944 -- 10 714 30

Zellkerne 19 - Mitochondrien 1450

a Cyclophosphamid i.p., 48 Std vor Isolierung der Zellffaktionen.

20 57

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140 Referate der neunten Friihjahrstagung

Thymidin wird nach Cyelophosphamidgabe wahrscheinlich deshalb schlechter in die Zellkern-DNS eingebaut als TTP, weft sich bei Ver- wendung der nicht phosphorylierten Vorstufe eine zus/itzliche Hemmung der Thymidinkinase dutch Endoxan® bemerkbar macht [4].

Auch durch die zehnfache Endoxan®-Dosis wurde der aH-TTP-Einbau in isolierten Leber-Mitochondrien nicht gehemmt (Tabelle); in den Kernen war die DNS-Polymerase-Aktivit/it 24--48 Std nach der Injek- tion geringgradig herabgesetzt. Es wird vermutet, da$ die beschriebene Verminderung des mitochondrialen TTP-Einbaues nicht auf einer StSrung der Matrizenfunktion der DNS, sondern auf einer sekund/~ren Abnahme der Enzymkonzentrat ion beruht.

Herrn Prof. Dr. BROCK danken wir ffir die l%atten mit Impftumoren. Die Unter- suchungen wurden mit Unterstfitzung der Deutsehen Forschungsgemeinschaft durchgefiihrt.

Literatur

1. I-IELGE, H., D. I~IEUBERT, R. BASS u. I~I. BROCK: Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 253, 44 (1966).

2. NEU~F2T, D., tI. HELGE U. R. BASS: I~aunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Path. Pharmak. 252, 258 (1965).

3. -- E. OBERDISSE, M. SC~IEDER U. I. REI~SCtr: Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 348, 1709 (1967).

4. 0~E~DmSE, E.: Naunyn-Schmiedebergs Arch. Pharmak. exp. Path. 260, 182 (1968).

Dr. H. I-IELGE Pharmakologisches Institut der Freien Universit~t und Universit~ts-Kinderklinik,

I000 Berlin

Die zentrale Komponente der blutdrucksenkenden Wirkung yon a-Methyldopa bei der Katze. Von M. HE~N]~G und P. A. VAN ZW~TEN

An Katzen in flacher Chloralose-Narkose warde untersucht, inwiefern zentrale Mechanismen zur blutdrucksenkenden Wirkung yon L-a-Methyl- dopa (L-a MD) beitragen kSnnen. Eine niedrige Dosis (20 mg/kg) L-~ MD wurde im Verlauf einer Std in die Art. vertebralis infundiert. Etwa 1 Std nach dem Ende der Infusion fielder Blutdruck langsam ab, das Maximum wurde nach 2--3 Std erreicht. Sowohl die Noradrenalin (NA)- wie auch die Dopamin (DA)-Konzentration des Gehirns waren zur Zeit der maximalen hypotensiven Wirkung ma$ig, jedoch signifikant erniedrigt (urn 30 bzw. 37°/0 des Ausgangswertes). Der NA-Gehalt des Iterzens blieb unverandert. Die Infusion von D-~-Methyldopa (20 mg/kg) oder von physiol. KochsalzlSsung in die Art. vertebralis beeinflu$ten weder den Blutdruck, noch den NA- und DA-Gehalt des Gehirnes. Die Infusion yon n-a MD (20 oder 200 mg/kg) in die Vena femoralis unter sonst identi- schen Bedingungen (thorakotomierte Tiere) verursachte keine Blur-