Hengstportrait

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Quintender ist sportlich hocherfolgreich: Er ist in internationalen Springen siegreich, hier unter Ludo Philippaerts

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Hengstportrait

In Hengstkarrieren führen auch manch-

mal Umwege zum Ziel. Eines der pro-

minentesten Beispiele dafür ist der 2001

geborene Holsteiner Quintender (v. Qui-

nar-Contender-Lord-Sacramento Song xx-

Marconi-Gambrinus; Stamm 741; Z.: Ute

Witt, Wellinghusen), der 2003 als „nicht ge-

kört“ die Holsteiner Körung in Neumünster

verlassen hatte. Mit Kennerblick erwarb ihn

Paul Schockemöhle, der den großrahmigen

Hengst (zweieinhalbjährig bereits 1,69 Me-

ter) 2004 in Schlieckau zum 30-Tage-Test

schickte, den er souverän absolvierte. Ende

2004 gab der Oldenburger Verband „grünes

Licht“ für den Zuchteinsatz und sprach die

Körung aus. Die Jahre 2005 und 2006 ver-

brachte Quintender als Leihhengst im

Landgestüt Redefin, wo er parallel zum

Deck einsatz auch sportlich von Daniel Wa-

scher herausgebracht wurde. Nach zahlrei-

chen Siegen in Springpferdeprüfungen bis

zur Klasse M gewann er nach Ende der

Decksaison 2006 mit Caroline Müller beide

Qualifikationsprüfungen beim Bundes-

cham pionat des deutschen Springpferdes

in Warendorf und startete erfolgreich im

Finale. Später war er während seiner Zeit

auf der Station Schockemöhle in Mühlen

(2007 bis 2010) unter Helena Torstensson

in beeindruckender Weise beständig in

Klasse S erfolgreich. 2010 saß kurzfristig

Andreas Kreuzer im Sattel von Quintender,

ehe er für eine stolze Summe verkauft

wurde. In der Folgezeit tauchte er mit dem

Dänen Hendrik Steen Gundersen, dem Bel-

gier Ludo Philippaerts und später mit Tif-

fany Foster (IRL) in internationalen Platzie-

rungslisten auf.

Tendenz steigend

Geblieben ist sein züchterisches Vermächt-

nis in Deutschland: Quintender lieferte

2007 das Siegerfohlen beim Deutschen

Fohlenchampionat und 2008 das teuerste

Auktionsfohlen mit 120.000 Euro. In der

Vielzahl waren seine Fohlen prämiert und

auf den diversen Auktionsplätzen sehr be-

liebt. 515 Nachkommen sind bei der FN als

Sportpferde registriert, davon verzeichne-

ten gegenwärtig 410 Turniererfolge und

bisher 27 schafften den Sprung in die

schwere Klasse. Tendenz deutlich steigend,

denn die geburtenstarken Jahrgänge 2009

und 2010 kommen in diesem Jahr neu in

der Klasse S an. Sie tragen die unterschied-

lichsten in- und ausländischen Brandzei-

chen bzw. Zuchtverbandskürzel. Auch der

Holsteiner Verband, der Quintender als

Zweijährigen einst verschmähte, hat ihn im

Januar 2008 anerkannt. Der erfolgreichste

Nachkomme des Quintender ist der braune

OS-Wallach Quentin Tarentino (v. Quinten-

der u. Paragona v. Carthago-Pilot-Bariton-

Abt-Element-Angola I; Z.: Gestüt Lewitz)

mit Eileen Fornfeist. Quentin Tarentino

wurde 2005 geboren, entstammt also noch

einem Probesprung seines Vaters aus der

Zeit vor seiner Körung. Aus 2006 sind so

gut wie keine Nachkommen verzeichnet, so

dass der erste volle Jahrgang 2007 ist.

Fünf gekörte Söhne

Fünf gekörte Hengste sind verzeichnet: Der

in Baden-Württemberg rein holsteinisch

gezogene Quintos Chamb (M. v. Chamber-

tin-Heraldik xx-Lehar-Capitano-Ladykiller

xx-Roman; Holst. Stamm 569; Z.: Kerstin

Hilligardt, Großdubrau/Sachs.) war Reser-

vesieger Springen bei der Süddeutschen

Körung 2012 in München-Riem. Der im Be-

sitz vom Thomas Sagel befindliche Dunkel-

braune hat sein züchterisches Debüt auf

dem Gestüt Birkhof bei Familie Casper ge-

Auf dem Umweg zur SpitzeDas Vermächtnis des Quintender

Quinar

Klara I

Jalisco BDirkaAloube ZUna CordaQuintender

Contender

B-Estelle

Quidam de Revel

Adele

Calypso IIGofineLordRestelle

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Hengstportrait

geben und war inzwischen mit Johannes

Holzeder, Christian Kukuk und Marco Kut-

scher bis zu internationaler Klasse platziert.

Genau wie Quintos Chamb stammt auch

der auffallende braune Bayer Quint (M. v.

Carlando I-Argentinus-Inschallah AA-

Luciano-Miracolo xx; Oldbg. Stamm 177/

Rudigunde; Z.: Anton u. Christine Bau-

mann-Walter, Kraiburg/Inn/Bay.) von der

Süddeutschen Körung in München. Der

Privathengsthalter Hartmut Schack aus dem

thüringischen Mühlberg hat ihn dort 2013

erworben und lässt ihn sportlich durch den

bekannten Springreiter Hardy Heckel för-

dern. 2016 platzierten sich die beiden

mehrfach beim Bundeschampionat in Wa-

rendorf. Die Nachkommen stehen ganz im

Typ ihres Vaters: muskulöse Fohlen mit

sportlich-dynamischem Auftreten.

Auch der braune Holsteiner Quintus (M. v.

Quidam de Revel-Chromatic xx-Landgraf I-

Tumbled xx-Frustra II; Holst. Stamm 162;

Z.: Bodo Zumbruch, Jade) wurde in Süd-

deutschland (München 2015) gekört. Er ist

Reithengst bei der bekannten Vielseitig-

keitsreiterin Julia Mestern und aktuell sieg-

reich in Geländepferdeprüfungen Klasse L.

Der braune Hannoveraner Quintet (M. v.

Stakkato-Contender-Garibaldi II-Wolfsburg-

Ferdinand-Marcio xx; Hann. Stamm 701/

Maiglöckchen; Z.: Tessa Pfeil, Elmlohe)

war das mit Abstand auffallendste Spring-

pferd der dänischen Körung in Herning

2015. Groß und athletisch, modern und

chic, vorsichtig und vermögend, optisch

klar an den im Pedigree doppelt präsenten

Contender erinnernd, zählte er zum Prämi-

enring seines Körjahrgangs und ging bei Ib

Kirk (Katrinelund/Øster Assels) in den

Deckeinsatz. 2016 war Qintet im Finale der

dänischen Meisterschaft für vierjährige

Springpferde platziert. 2017 erhielt er auch

die Zuchtzulassung für Schweden.

Der fünfte im Bunde ist der braune Quick

Shot (M. v. Rabino-Werther-Daimyo xx-Fir-

nis; Hann. Stamm 717/Nalcuta bzw. Na-

linde; Z.: Marcel Heithaus, Drentwede), der

sich in ukrainischem Besitz befindet und in

Deutschland mit Ines Wolters bzw. Jens

Wawrauschek mehrere Springpferdeprü-

fungen gewonnen hat.

Außergewöhnliche Gene

In Quintenders Pedigree kommen viele Po-

sitiv-Komponenten zusammen: Der Vater

Quinar war besonders typvoll mit aus-

drucksvollem Gesicht und hervorragend

konstruierter Oberlinie. Stets überzeugte

Quinar durch sein energisches Auftreten.

Überragende Möglichkeiten am Sprung

machten ihn vom Fleck weg begehrlich.

Quinar war 1998 Sieger im Teilindex Sprin-

gen bei seiner HLP in Medingen, deckte

zunächst in Holstein, wurde dann an das

Studbook Zangersheide in Belgien verkauft

und erzielte mit Jos Lansink internationale

S-Erfolge. 2004 wurde er vom Holsteiner

Verband zur Hälfte wieder zurückgekauft.

19 seiner Söhne wurden bislang gekört, da-

runter mehrere Prämienhengste. Von 2007

bis 2012 wirkte er in den USA, dort ging er

2012 ein. Der Muttervater Contender, selbst

HLP-Sieger, war über lange Jahre das „Ta-

felsilber“ des Holsteiner Verbandes: Kein

zweiter Holsteiner Verbandshengst kann in

Zucht und Sport mit einem derartig breiten

Vererbungsspektrum durchweg positiv

glänzen. Typ, Grundgangarten, Rittigkeit

und Springkapazität – Contenders Nach-

kommen sind vielfach „Alleskönner“. Die

Großmutter B-Estelle vom legendären Hol-

steiner Körsieger Lord lieferte mit Capitol I

das bekannte und vermögende Champio-

natspferd Cardento von Peter Eriksson

In Dänemark zur Zucht zugelassen: Quintet Auf den Süddeutschen Pferdetagen in München gekört: Quint

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Hengstportrait

(SWE), der auch als Zuchthengst großen

internationalen Einfluss gewann, und fer-

ner den über sportliche Eigenerfolge eben-

falls gekörten Conquest als Vollbruder zur

Quintender-Mutter Klara I. Bereits aus dem

ersten Jahrgang mit wenigen Bedeckungen

stellte Lord in Livius 11/Peter Luther ein

Weltklassepferd, das Deutschland oft in

Nationenpreisen vertrat. Überhaupt war Fa-

milie Luther in mehrfacher Hinsicht Weg-

bereiter zum Ruhm des Pferdes Lord: Sohn

Thieß ritt den gekörten Lord Incipit zu gro-

ßen Erfolgen, Hauke war mit Lyra 20 viel-

fach in schweren Mächtigkeitsspringen un-

schlagbar. Viele weitere Parcourscracks

steuerten das ihre dazu bei, wie etwa Lester

91/Norbert Nuxoll, Lester 17/Claus-Hein-

rich Bohlmann, Tovia/Achaz von Buch-

waldt, Loyal 9/Peter Nagel- Tornau, Lady H

und Lugana 6/Karsten Huck, Actrice und

L’Eperon/Carsten-Otto Nagel, Lusius/Elmar

Gundel und viele weitere.

Geheimnis Vollblut

Schon Lord war ein Dreiviertelblüter, und

auch in den hinteren Generationen kommt

es zu einer Anhäufung besten Vollbluts. In

vierter Generation steht der unerhört

Auf den Süddeutschen Pferdetagen in München gekört: Quint

erbstarke Sacramento Song xx. Er hatte es

als Privathengst im Holstein der 70er Jahre

nicht immer leicht; trotzdem wurden letzt-

lich vier Söhne in verschiedenen Zuchten

gekört, bezeichnenderweise alle über den

„zweiten Bildungsweg“, sprich nach er-

brachter Eigenleistung im Parcours: Sym-

patico in Holstein, Sacramento Son in Hol-

stein, Sandro in Dänemark und Sinklair

beim ZfDP. Internationale Spitzenpferde

wie Sedac 2/Paul Schockemöhle, Saskia

61/Rita Siebke, Chicoa/Friedrich Otto jun.,

Suko (ITA), Santos Greg Best (USA) und

viele weitere hatten Sacramento Song xx

zum Vater, unschätzbar groß ist sein Ein-

fluß als Muttervater, so etwa bei den Sport-

pferden Cincinatti und Romantika/Werner

Peters, Leonidas 40/Lars Nieberg, Leo-

nardo/Franke Sloothaak, Gitania 8/Marcus

Ehning, Cathleen/Meredith Michaels-Beer-

baum, Roxana 10/Herbert Blöcker und den

Hengsten Atlantus Z, Camelot, Campesino,

Campione, Carino Sun, Chico S-R, Corall,

Gramento, Lactic, Landlord Z, Lascadell,

Lemato und Solid Silver. In fünfter Genera-

tion steht der Schimmel Marconi, der 1967

und 1968 in Wellinghusen gewirkt hat. Er

bringt als Sohn des Linienbegründers Ma-

nometer xx ein weiteres Mal Vollblut ins

Pedigree mit ein.

Heimat an der Westküste

Quintender stammt aus der renommierten

Zuchtstätte Witt aus Wellinghusen in der tra-

ditionsreichen Holsteiner Zuchtregion Dith-

marschen an der Westküste. Der dort seit

vielen Generationen beheimatete, sehr be-

deutende Stamm 741 brachte außerdem die

bekannten Hengste Adeptus (Ldb. Redefin),

Capitalist (PB Westf., Holst.), Cardenio (LH

Ldg. Radegast, Holst. Verb.), Carillon und

Carino Sun (NED), Classido, Contino, Koran

(alle Holst. Verb.), Colorit/David Will bzw.

Christian Ahlmann, Levinus (LH Ldg. Rade-

gast), Cyranos, Lady Lover R (SUI), Leandro

(Holst. Verb., DEN), Limits (LAT), Lord

Mayor (Holst. Verb., PB Holst.), Quinto de B

(PB Bay.), Randi (PB GBR, internat. SPR erf.

mit John Whitaker) und die international er-

folgreichen Springpferde Leo nardo/Franke

Sloothaak, Olli-Pop/Thomas Kleis bzw.

Richard Robinson und San Siro/Hauke

Schmidt bzw. Kwan Woo Nam (COR).

Quintender ist gegenwärtig unverändert

per TG-Sperma auf der Station Schocke-

möhle zu haben. Claus Schridde

Wirkte auf dem Gestüt Birkhof: Quintos Chamb

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