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1 2/3 der Uru Eu Wau Wau starben infolge des Kontaktes FOTO: J. V. PUTTKAMER Unsere Gesellschaft ist für uns geschaffen, nicht für die In- dianer. Der weiße Architekt baut keinen Lebensraum für die Indianer. Wenn man erstmal Kontakt aufnimmt, zerstört man ihr Universum. Sydney Possuelo Naturvölker Infoheft der Menschenrechtsorganisation Rettet die Naturvölker e.V. (RdN) Heft Nr. 83 Dezember 2017 26. Jahrgang

Herausgeber: Freunde der Naturvölker e - naturvoelker.de · Rechte der Verteidigung des Gebiets von Defensores del Chaco Natio-nalpark und vor allem des Cerro Leon durch das Gesetz

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2/3 der Uru Eu Wau Wau starben infolge des Kontaktes FOTO: J. V. PUTTKAMER

Unsere Gesellschaft ist für uns geschaffen, nicht für die In-dianer. Der weiße Architekt baut keinen Lebensraum für die Indianer. Wenn man erstmal Kontakt aufnimmt, zerstört man ihr Universum. Sydney Possuelo

Naturvölker Infoheft der Menschenrechtsorganisation

Rettet die Naturvölker e.V. (RdN) Heft Nr. 83 – Dezember 2017 – 26. Jahrgang

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Der letzte Tanz der Akuntsu: Synonym für Brasiliens Isolados!

In diesem kleinen Stück von Brasiliens Regenwald tanzen die letzten sechs Überle-benden eines Genozids im Bundesstaat Rondonia.

Es ist eine uralte Geschichte: Die des Völkermordes an den Indigenen Brasiliens. Allein im vorigen Jahrhundert starb jedes Jahr mindestens ein Volk aus. Und dieses Verbrechen setzt sich auch im 21. Jahrhundert fort, wie das dramatische Schicksal der Akuntsu zeigt. Das Massaker an den Akuntsu fand wohl im Jahre 2010 statt. Meldungen zufolge überlebten nur sechs Personen. Zwischen endlosen Viehweiden und Sojaplantagen hat ein kleines Stück Regenwald überlebt. Bis auf sechs Personen, hat niemand von ihrem Stamm den Zusammenprall mit unserer Zivilisation überlebt. Die Akuntsu sind so gut wie ausgerottet. In wenigen Jahren werden sie sich in die lange Liste der ausgelöschten Stämme Brasiliens einreihen … http://www.survivalinternational.de/filme/akuntsu-tanz Beunruhigende Nachrichten: Brasiliens Regierung ist dabei mehrere Teams, die für den Schutz der Gebiete unkontaktierter Völker zuständig sind, aus dem Regenwald abzuziehen. Für unkontaktierte Völker handelt es sich um die größte Bedrohung seit Generationen. Sie werden schutz-los Eindringlingen und eingeschleppten Krankheiten ausgesetzt. Diese neue Entwicklung könnte das Aussterben ganzer Völker bedeuten, einschließlich der Kawahiva. Ihr Gebiet ist bereits durch Politiker, die die Fläche des Gebietes reduzieren möchten, stark bedroht. Die Gebiete unkontaktierter Völker werden von nur 19 Regierungs-Teams bewacht. Das Geld für diese spezialisierten Teams wird zurück-gehalten, obwohl der geringe Betrag, der für ihre Aufrechterhaltung nötig ist, den jährlichen Durchschnittsgehältern und -zulagen von nur zwei brasilianischen Kongressmitgliedern entspricht. Die indigene Aktivistin Sonia Guajajara sagte: „Mit der Kürzung des FUNAI-Budgets verkündet Brasiliens Regierung die Auslöschung der indigenen Völker.“ mailto:[email protected]

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Isolados vom Rio Buriticupu und Taruparu (Araribóia) in Maranhão: Die Awá sind eine Ethnie in Brasilien. Ihre Heimat liegt in den zerstörten Wäldern des östlichen Amazonasgebietes. Häufig werden sie als Brasili-ens letztes wirklich nomadisches Volk bezeichnet. Heute leben noch et-wa 355 Awá, einige davon in freiwilliger Isolation. Teilweise leben sie in kleinen Familienzusammenschlüssen zusammen, die sich in den weni-gen verbliebenen Teilen von Maranhãos Wäldern außerhalb rechtlich geschützter Gebiete verstecken. Etwa 60 Awá leben im Schutzgebiet Araribóia, welches jedoch von Holzfällern bedroht wird, die sich illegal in dem Gebiet aufhalten. Um ca. 1800 gaben sie ihre Sesshaftigkeit für ein nomadisches Leben auf, um den gewaltsamen Angriffen europäischer Eindringlinge zu ent-gehen. Die Awá versorgen sich durch Jagen und Sammeln selbst. Dieje-nigen, die noch nomadisch leben, sind äußerst mobil, da sie in Zusam-menschlüssen von nicht mehr als 20–30 Menschen organisiert sind. Wenn sie schweifen, bewahren sie sorgfältig die Glut ihres Feuers, um es an ihrem neuen Platz wieder zu entzünden. Seit nunmehr 15 Jahren leben sie größtenteils in von der Regierung eingerichteten Reservaten.

Seit nun schon 100 Jahren sind die Awá Opfer brutaler und systemati-scher Ausrottungsversuche durch Viehzüchter und Siedler. Abgesehen von den physischen Folgen, leiden viele Awá unter den psychischen Schmerzen, die ihnen zugefügt wurden und sind schwer traumatisiert. Bis heute ist das Gebiet der Awá gefährdet, und es droht die Gefahr der vollständigen Auslöschung ihres Stammes. In den 1970er Jahren finanzierten die EG und die Weltbank den Bau ei-ner riesigen Eisenmine und einer Bahnlinie in dem Gebiet der Awá. Das verursachte einen großen Zustrom von Siedlern, die in Kontakt mit Mit-gliedern dieser indigenen Gemeinschaft kamen. Gemäß der Menschen-rechtsorganisation Survival International starben während dieser Periode mehr als zwei Drittel der Awá, die mit Arbeitern in Berührung kamen. Im Jahr 2009 erklärte die Nichtregierungsorganisation Survival Internati-onal, dass die brasilianische Regierung das Recht der Awá auf ihr Ge-biet im Staat Maranhão zwar anerkenne, aber bisher nicht die notwendi-gen Maßnahmen getroffen habe, um ihnen Schutz zu gewähren. Ein FUNAI-Mitarbeiter erklärte im brasilianischen Sender Globo TV, dass die Awá ausgelöscht werden würden, sollten die Behörden nicht unverzüg-lich eingreifen. Der Regenwald im Gebiet der Awá wurde seit 1985 be-reits zu 31 Prozent abgeholzt. Die dort im verbliebenen Restregenwald befindlichen in freiwilliger Isolation lebenden Awá werden auf etwa 60 bis 100 Personen geschätzt. Die in den letzten zwei Jahrzehnten sehr stark zugenommene Abholzung findet nun auch in der Nähe von Orten statt, in denen diese Awá leben. https://de.wikipedia.org/wiki/Awá_(Guajá)

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20.10.17 An: [email protected], [email protected] Cc: [email protected], [email protected] Bcc: [email protected] Betreff: Die Guajajara-Wächter brauchen unmittelbare Hilfe Sehr geehrte Herren Minister, bitte unterstützen Sie die Guajajara-Wächter und die unschätzbare Ar-beit, die sie leisten, um den Wald im indigenen Arariboia-Gebiet für die Guajajara und ihre unkontaktierten Nachbar*innen des Awá-Volkes zu schützen. Unkontaktierte Völker sind die bedrohtesten Gesellschaften unseres Planeten. Ohne diesen Wald werden die Awá ausgerottet wer-den. Die Guajajara-Wächter patrouillieren das Land und informieren die Be-hörden über die Anwesenheit von Eindringlingen. Ihre Expeditionen sind erfolgreich; trotzdem brauchen sie dringend Ihre Unterstützung.

Bitte ergreifen Sie sofort Maßnahmen, mit denen Sie die Wächter unter-stützen und ihnen Mittel und Ausrüstung zur Verfügung stellen sowie Personal der Regierung, die sie auf Patrouille begleiten. Dies brauchen sie dringend. Es gibt keine Zeit zu verlieren: Das Überleben der Awá aus Arariboia si-chern wir jetzt oder nie.

Guarajara-Feuerwehrleute im indigenen Territorium Arariboia: Waldbrände bedrohen im Oktober 2017 die in freiwilliger Isolation lebenden Awa FOTO: GUARAJARA

Liebe Freunde und Unterstützer bitte nutzt die Mailaktion von Survival International. https://www.survivalinternational.de/.../3433-plattform-fuer-die-indigenen-waechter-d...

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Wenn der Urwald auf dem Grill landet: Abholzung in Paraguay dpa-Meldung, 01.08.17 (gekürzt) von Matthias Baumann / Humboldt-Universität Berlin Damit in Europa die Steaks auf dem Grill brutzeln können, wird in Para-guay Tropenwald abgeholzt. Bäume werden zu Holzkohle und gerodete Flächen werden für Rinderzucht und Soja verwendet. Das hat Folgen für Umwelt, Wirtschaft - und nicht zuletzt Menschen.

Asuncion (dpa) - Eine Grillparty in Deutschland: Auf dem Rost brutzeln Steaks, die die Gäste in wenigen Minuten verputzt haben. In den etwa 10.800 Kilometer entfernten Trockenwäldern des Gran Chaco in Para-guay fallen in der gleichen Zeit reihenweise die Bäume. Die Verbindung? Aus den gerodeten Bäumen wird die Holzkohle, die in Berlin, Frankfurt oder München die Grills anheizt - und weltweit das Klima.

"Der Chaco ist ein Hotspot des Landnutzungswandels", sagt Matthias Baumann. Der Geograf von der Humboldt-Universität in Berlin hat im Chaco die Auswirkungen der Abholzung auf das Klima untersucht und die Ergebnisse in einer Studie mit Kollegen veröffentlicht. Er geht davon aus, dass im Schnitt etwa alle zwei bis drei Minuten eine Fläche in der Größe eines Fußballfeldes im paraguayischen Chaco gerodet wird. Umweltschützer warnen schon seit Jahren vor den Folgen der - teils ille-galen - Tropen-Rodung. Der Chaco mit Trocken- und nicht Regenwäl-dern steht dabei selten im Fokus. Zuletzt verschaffte ein Bericht der briti-schen Nichtregierungsorganisation Earthsight über die paraguayische Holzkohleindustrie der Region mehr Aufmerksamkeit.

Der Wert der Holzkohle-Exporte Paraguays ist von sieben Millionen US-Dollar (6,06 Mio. Euro) 2003 laut örtlichen Medien auf zuletzt 40 Millio-nen Dollar (34,64 Mio. Euro) gestiegen. Gut 15 Prozent der Exporte sol-len nach Deutschland gehen. 2015 waren das laut Statistischem Bundesamt 34.000 Tonnen im Wert von 13,9 Millionen Euro. Damit war Paraguay der zweitwichtigste Liefe-rant für Grill-Holzkohle, hinter Polen mit 74.000 Tonnen.

Holzkohle sei aber nicht der Hauptgrund für die Rodungen, sondern ein Nebeneffekt, sagt Forscher Baumann. Mehr als 95 Prozent der be-troffenen Flächen würden abgeholzt, um sie für die wachsende Vieh-zucht zu nutzen. Auch Soja-Anbau - für Exporte oder für Futtermittel - spiele eine wichtige Rolle, heißt es von Greenpeace. Aus Baumanns Studie geht hervor, dass zwischen 1985 und 2013 mehr als 49.000 Quadratkilometer des paraguayischen Chacos abgeholzt wurden - eine Fläche etwas größer als Niedersachsen. Rund 250 Giga-tonnen klimaschädlicher Treibhausgase seien dadurch entstanden. Hier legen Forscher eine Formel zugrunde, die sowohl die wegfallende Spei-

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cherfunktion des Waldes als auch die bei der landwirtschaftlichen Nut-zung entstehenden Emissionen berücksichtigt. Die Holzkohle landet später auch in Europas Supermärkten. Verbraucher haben Alternativen: etwa Holzkohle aus Resthölzern oder Briketts aus verkokten Resten landwirtschaftlicher Abfälle. Ein neuer Markt entsteht. Dennoch geht Gran-Chaco-Kohle aus bedenklicher Herkunft dem Earth-sight-Bericht zufolge auch in Deutschland an Discounter, darunter Aldi. Anm.: Bedauerlicher Weise erwähnt der Verfasser nicht, dass der Chaco eine der wenigen Regionen unserer Erde ist, in der Indigene in freiwilli-ger Isolation leben und akut durch die brachiale Urwaldzerstörung ge-fährdet sind.

B.W.

Abgeholzter trockenwarmer Tropenurwald des Chaco heute FOTO: B. WEGENER

Holzkohlesäcke New Tribes Missionsstation Campo Loro (kl. Foto): Um nicht zu ver-hungern fällen dort Ayoreos die Bäume, um Holzkohle herzustellen FOTO: D. ROBERJOT Information über die isoliert lebenden Indianer Paraguays für 2015 Die Iniciativa Amotocodie hat sich verpflichtet, der Gesellschaft Paragu-ays und ihrer Behörden, über die Situation der ohne Kontakt lebenden Ayoreo Gruppen in der Region Chaco zu informieren. Diese Informatio-nen werden auch an zwischenstaatliche und nichtstaatliche Organisatio-

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nen, einschl. des Auslandes, die diese Gruppen und ihre Rechte schüt-zen, übermittelt. Der rechtliche Status der Grupen Ayoreo Aislados (Auszug) Trotz der Beweise und permanenten Nachrichten von Sichtungen von Angehörigen dieser Gruppen in den Bereichen der vorrückenden Abhol-zungen und Einzäunungen müssen beeindruckende territoriale Verluste und damit Nutzungsressourcen der Indigenen registriert werden. Das pa-raguayische Gesetz ist sehr fragil in der Behandlung der isoliert leben-den Gruppen. Trotz Anerkennung ihrer Existenz gibt es keinerlei Gewicht bezüglich der Durchsetzung der Gesetze. Dies betrifft sowohl Vorschrif-ten allgemeiner Art für die indigenen Völker im Land, als auch in den Verfassungsaussagen, wie in Act 904 bis hin zur Konvention 169 – alle-samt eigentlich Normen und Garantien für die Menschenrechte. In allen Rechtsvorschriften wird das Recht auf Selbstbestimmung der in-digenen Völker erwähnt, incl. vorheriger und informierender Konsultation über Änderungen, die ihre Territorien oder Lebensstile beeinflussen kön-nen. Doch die Realität der isolierten Gruppen von Ayoreo Menschen wird in keiner Weise geschützt, wie es die Gesetze verlangen. Und das, ob-wohl Paraguay die Existenz von isolierten Völker anerkannt hat, mit im-pliziten und expliziten Gerichtsentscheidungen lt. den hiesigen Rechts-vorschriften.

José Escauriza von GARAIGOSODE ASSOCIATION OF Ayoreo (SFGAs) PÚBILICAS gegen das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (MOPC) Y SECRETARIÍA Umwelt (SEAM) zum Vorha-ben des Abbaus von Bodenschätzen beim Cerro León. In der Präambel zur Entscheidung des Präsidenten des Gerichts heißt es, dass durch die vorgesehene Schürfung die Existenz der indigenen Gemeinschaften in freiwilliger Isolation, die dort etabliert in der Gegend leben, betroffen sein werden. … Schließlich wird betont, dass das Prinzip der Nichtkontakte der Ausdruck des Rechts der indigenen Völker in freiwilliger Isolation auf Selbstbestimmung ist. Im Legislativbereich werden im gleichen Fall die Rechte der Verteidigung des Gebiets von Defensores del Chaco Natio-nalpark und vor allem des Cerro Leon durch das Gesetz 5540 (zur Ände-rung des Gesetz 5392/2015) - am 17. Dezember 2015 verabschiedet und veröffentlicht am 23. Dezember des gleichen Jahres - bestimmt. Dort heißt es, dass der Managementplan zum Defensores del Chaco Na-tionalpark auch folgendes festlegt „das Verbot von Tätigkeiten mit hohen Auswirkungen, die das natürliche Ökosystem Wald und die dort leben-den indigenen Gemeinschaften verändern“. So erkennt das Gesetz aus-drücklich die Existenz von Gruppen in Isolation innerhalb der Region an. Es ist die erste Rechtsnorm, die das Problem ausdrücklich herausstellt. Es wird implizit erklärt, dass die Erhaltung von natürlichen Ökosystemen

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nicht nur für seine eigene Existenz, sondern auch unabdingbar zum Schutz der indigenen Gruppen ist.

Die Strafe und das automatische Inkrafttreten dieses Gesetzes verpflich-tet die Executive mit der Anerkennung der Existenz der Völker in freiwil-liger Isolation. Damit sind die drei Zweige der Regierung von Paraguay in einer solchen Anerkennung eingebunden. Die staatliche Politik in Bezug auf die besetzten Gebiete kann ihre Existenz nicht ignorieren, ebenso auch nicht ihre Rechte und den Schutz ihres Lebens als Überlebende Gruppen der Kolonisierung.

Trotz dieser Fortschritte gibt es noch keine klar definierten rechtlichen Status für Individuen, die zu diesen isolierten Gruppen gehören. … Dar-aus ergibt sich die Notwendigkeit, Organisationen aufzubauen, welche die Rechte dieser Menschen zu verteidigen, zu begleiten. Es ist ihr legi-times Recht so zu leben, wie sie es wollen. Doch die Gegenwart wird durch die wirtschaftlichen Interessen bedroht, die in unseren Regionen existieren. Ihr Leben ist in großer Gefahr. Sie halten bewusst eine Dis-tanz zur dominierenden Gesellschaft, die hegemonial das Gebiet für fi-nanzwirtschaftliche Zwecke besetzt. Das Leben und die Sicherheit der Verteidiger dieser Rechte läuft auf das gleiche Risiko hinaus. Das ist ein unvermeidlicher Part unserer Realitäten. Wenn wir uns dem nicht bewusst sind, was ihre Anwesenheit und Verteidigung ihrer Exis-tenz bedeutet, laufen wir Gefahr einen Verlust für die Welt hinzunehmen. Das ist die kritische Dimension der Herausforderung. Die Ayoreo-Aislados im Norden des Chaco in Paraguay 2.2. Nachweise der Anwesenheit der Aislados aus dem Jahr 2015 Das Jahr 2015 war im gesamten Chaco ein sehr feuchtes Jahr. Dies ist ein möglicher Grund, warum sich die in Isolation lebenden Gruppen aus dem Norden nicht wie in vorherigen Jahren auf der Suche nach Wasser oder anderen lebensnotwendigen Ressourcen den Estancias (Rinder-farmen) genähert haben. Trotzdem gab es einige bedeutsame Ereignis-se, die wir nachfolgend beschreiben. Die wichtigsten Ereignisse in Bezug auf die Anwesenheit von Gruppen ohne Kontakt fanden im Osten und Nordwesten des Chaco statt: Ende 2014 bis Februar 2015 gab es im Osten eine Reihe von Begegnungen, die für beide Seiten risikoreich waren. In der Nähe der Estancia Yvy Pyahú gab es klare Anzeichen ihrer Anwesenheit, trotz der Aktivitäten in den Estancias. Im Nordwesten, im Gebiet zwischen Palmar de las Islas und der Estancia Cerro León des Unternehmens Los Molinos S.A., wur-den sie Ende 2015 erneut aus der Nähe gesichtet, ohne dass es zu ei-nem Konflikt kam. Außerdem gab es Augenzeugenberichte aus dem

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Gebiet des Nationalparks Defensores del Chaco, die zu Beginn des Jah-res dokumentiert wurden.

Karte des Nordens der paraguayischen Chaco-Region, in der zwischen 2014 und 2015 die Präsenz von isolierten Gruppen zu sehen ist

2.2.1. Osten, nahe Pto. María Auxiliadora (Carmelo Peralta) Die ersten hier erwähnten Berichte stammen aus den Estancias Santa Virginia und Yvy Pyahú (zwischen Carmelo Peralta und Toro Pampa).

Alle Ereignisse vom Ende des Frühlings 2014 und Sommer 2014-2015 stehen miteinander in Verbindung. Sie zeigen, dass die isolierten Grup-pen weiterhin in Isolation leben möchten. Die Beobachtungen und Spu-ren in diesen Zeiträumen deuten auf eine einzige Gruppe hin, die "Toto-biegosode", wie sie von den Garaigosode in Puerto María Auxiliadora genannt werden. Sie finden außerdem in der Jahreszeit statt, in der die Ayoreos es riskieren, sich auf der Suche nach Honig oder anderen Nah-rungsmitteln den Siedlungen der Saisonarbeiter zu nähern.

Januar 2015

Ort: Estancia Yvy Pyahú (Alto Paraguay) Hinweis: Markierungen des Clans in Form eines "V" Zeugen: junge Ayoreo-Arbeiter Details: Sie fanden die Markierungen in Form eines "V" zwischen dem Bach im Süden der Estancia und gerodetem Weideland. Es handelt sich um einen deutlichen Hinweis auf die Anwesenheit einer Gruppe, die möchte, dass ihre Markierungen von anderen (anderen Aislados oder anderen Ayoreo-Arbeitern, die sie als "ähnlich" betrachten) gesehen

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werden. Die Markierungen sollen zeigen, dass sie dort waren oder ihnen helfen, dorthin zurückkehren, z.B. um dort Honig, Wasser oder andere Dinge aufzufinden. Informant: Gruppe von jungen Arbeitern beim Tref-fen im Februar 2015 Ungefähre Position: -58,40690°, -21,55606°

Gefundene Erdmarkierungen

Januar 2015

Ort: Estancia Yvy Pyahú (Alto Paraguay) Hinweis: Rufe Zeugen: junge Ayoreo-Arbeiter Details: Im gleichen Gebiet zwischen dem Lager der Arbeiter und dem Haus des Vorarbeiters (Gil) hörten die Arbeiter auf ihrem Weg zur Arbeit wiederholt Warnrufe. Informant: Gruppe von jungen Arbeitern beim Treffen im Februar 2015 Ungefähre Position: -58,40641°, -21,52078°

Anfang Februar 2015

Ort: Estancia Yvy Pyahú (Alto Paraguay) Hinweis: Panzer von Schild-kröten Zeugen: junge Ayoreo-Arbeiter Details: In einem gerodeten Gebiet wurden Reste von Panzern von Schildkröten (bevorzugte Nah-rung der Ayoreo) gefunden. Die Reste waren bereits einige Wochen alt. Der Fund geschah zufällig, während die Arbeiter Unkraut abbrannten, um dort Weideland entstehen zu lassen. Informant: Gruppe von jungen Arbeitern beim Treffen im Februar 2015 Ungefähre Position: -58,39934°, -21,53013°

7. Februar 2015

Ort: Estancia Yvy Pyahú (Alto Paraguay) Hinweis: Federn Zeugen: ein paraguayischer Arbeiter Details: Auf der gleichen Weide, auf der man die Schildkrötenpanzer fand, entdeckte einer der paraguay-ischen Arbeiter am Samstag, 7. Februar, Federn von Vögeln, die keiner der Arbeiter zuvor gejagt hatte. Informant: Gruppe von jungen Arbei-tern beim Treffen im Februar 2015 Ungefähre Position: -58,39673°, -21,53317°

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Während des Treffens mit den jungen Arbeitern in María Auxiliadora wurden weitere Beobachtungen erwähnt, die im Laufe des Januars und Anfang Februar gemacht wurden. Es handelt sich dabei um Zeichen, die von den Waldbewohnern allgemein als Anzeichen dafür gewertet wer-den, dass im Wald etwas vor sich geht. Hinweis: Bellen eines Fuchses Details: In der Nähe des Lagers der Arbeiter wurde das Bellen eines Fuchses (Aguará) gehört. Es handelt sich um ein Anzeichen dafür, dass ein gefährliches Ereignis geschieht oder kurz bevorsteht. Ungefähre Position: -58,40750°, -21,51523°

Hinweis: Rufen eines Halsbandtschajas (tajé) Details: Im Westen des Lagers wurden in ca. 1200 Meter Entfernung Rufe des Halsbandtschajas gehört. Für die Bewohner des Chaco (Indígenas und Criollos) sind die Rufe dieses Vogels ein Zeichen dafür, dass sich ein Mensch nähert. Als die Rufe gehört wurden, befand sich jedoch kein Angehöriger der Estan-cia in diesem Gebiet, das am Rande einer Weide liegt und den Beginn eines Waldgebiets markiert. Ungefähre Position: -58,41967°, -21,51523°

Hinweis: "seltsamer" Wind Details: Als die Arbeiter am Haus des Vor-arbeiters Gil ankamen, wehte plötzlich ein "seltsamer Wind", den sie als Zeichen dafür interpretierten, dass jemand in der Umgebung umherstreif-te. Ein plötzlicher Windstoß hat traditionell für die Bewohner des Chaco die Bedeutung, dass in der Richtung, aus der der Wind kommt, etwas vor sich geht. Auch wenn dies ein Mythos sein kann, gibt es Beispiele, die das Gegenteil beweisen. Ungefähre Position: -58,40858°, -21,54002°

Oktober 2015

Ort: Estancia Techa Porâ (Alto Paraguay) Hinweis: Trampelpfade, Fußspuren Zeugen: ein junger Ayoreo-Arbeiter Details: Der Jugendliche arbeitete gerade auf der Estancia Techa Porâ (gegenüber von Yvy Pyahú). Eines Tages stieß er auf der Suche nach Schildkröten (yoca) auf Trampelpfade und Fußspuren von Aislados. Er fand außerdem ein fast unbeschädigtes Gefäß (Foto), dass er den Bewohnern des Waldes zuordnete. Er nahm es nicht mit. Diese Gegend wurde gerade mit Maschinen gerodet und er glaubt, dass sie vor dem Lärm flüchteten und ruhigere Orte aufsuchten. Unbekannt ist, ob das Gefäß und die anderen Spuren von derselben Gruppe stammen.

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Informant: Miguel Chiquejno, 13. Dezember 2015 Ungefähre Position: Die einzige Estancia, die bis Oktober 2015 Rodun-gen im Gebiet des "Patrimonio Natural y Cultural Totobiegosode" vor-nahm, ist Yaguareté Porâ. Wir vermuten, dass sich der Jugendliche in diesem Gebiet befand, das ungefähr bei -58,69462°, -21,67077° liegt.

Diese Ereignisse sollten im Zusammenhang mit anderen Vorkommnis-sen betrachtet werden, die bereits vor einigen Jahren in der gleichen Region geschahen. Während des Treffens in Pto María Auxiliadora im Februar erzählte ein alter Ayoreo aus dem Dorf Tiogai de Pto. María Au-xiliadora von einer Sichtung während der Osterwoche 2008, ungefähr bei -58,46425°, -21,62721° in der Estancia Santa Virginia. Beim gleichen Treffen erzählten die jungen Ayoreo-Arbeiter, dass Miguel Chiquejno 2013 in der gleichen Estancia ein bisschen weiter nördlich (-58,47468°, -21,57459°) Waldbewohner gesichtet hatte, ohne jedoch die Anzahl ge-nauer zu definieren. Außerdem hatten zwei Ayoreo-Arbeiter aus Isla Al-ta, die im Gebiet um Toro Pampa arbeiteten, Spuren von zwei Personen (Sandalen mit quadratischer Sohle) gesehen und Stimmen gehört. Als sie versuchten, sich ihnen zu nähern, hörten sie Warnrufe. Die aktuellen Bewegungen in den Estancias könnten auf einen Umzug in andere Gebiete hindeuten, bei dem Gegenden durchquert werden, in denen in den letzten fünf Jahren wenige Rodungen stattfanden. Falls es sich um die Totobiegosode handelt, wie es die Ayoreo-Bevölkerung von Puerto María Auxiliadora angibt, würde es sich offensichtlich um eine Wanderungsbewegung handeln, die vom Gebiet des Patrimonios aus-geht, oder in Richtung dieses Gebiets geht. Dort hatte eine Gruppe 2004 eindeutig Kontakt aufgenommen und es wurde berichtet, dass eine wei-tere Gruppe in den Wäldern blieb, und dass sie sich ein Jahr später wie-der treffen wollten. Ohne Zweifel handelt es sich um ein Gebiet mit stän-diger Aktivität einer der Gruppen der Ayoreo aus den Wäldern. 2.2.2. Nordwesten, zwischen der Grenze zu Bolivien und dem Nati-onalpark Defensores del Chaco Zwischen der Grenze zu Bolivien und dem Nationalpark Defensores del Chaco, auf der Höhe von Palmar de las Islas, liegen einige Estancias, die in diesem Jahr mit Rodungsarbeiten begonnen haben. Unter dem angeheuerten Personal befinden sich Ayoreos aus Campo Loro und Pa-raguayer. Die Arbeiter der weiter entfernten Estancias nehmen ständig Kontakt mit Verwandten, Freunden und Gemeindereferenten per Handy auf, um ihnen von Neuigkeiten zu berichten und mitzuteilen, dass es ihnen gut geht. Bei zwei dieser Gelegenheiten in diesem Jahr berichte-ten sie über die Anwesenheit von Ayoreos aus den Wäldern in der Ge-gend, in der sie arbeiteten.

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Ende Juni 2015

Ort: Estancia auf dem Gelände von Los Molinos S.A. Hinweis: Sichtung Zeugen: Ayoreo-Arbeiter Details: Während eines Telefonats per Handy mit Mateo Sobode berich-tete ein junger Ayoreo-Arbeiter, dass Arbeiter Ende Juni auf der Estancia Bewohner aus den Wäldern gesehen hatten. Wenn die Jugendlichen am Ende des Jahres nach Hause zurückkommen, wird Mateo weitere De-tails und den genauen Aufenthaltsort von ihnen erfragen. Informant: Mateo Sobode Chiquejno Ungefähre Position: -60,28505°, -19,88359°

9. November 2015

Ort: Estancia zwischen Palmar de las Islas und der Estancia Cerro León, Los Molinos S.A. Hinweis: Sichtung Zeugen: Paraguayische Arbeiter Details: Sichtung von 7 Männern der Ayoreo im Gebiet der Estancia, wo sie arbeiten, zwischen Palmar de las Islas und Los Molinos am Montag, 9. November 2015. Zwei Arbeiter sahen während einer Pause in den Bergen am Rande eines kürzlich gerodeten Feldes, wie 7 Männer einer Gruppe von Waldbewohnern vorbeigingen. Aus 150 Metern Entfernung sahen sie, wie sie aus den Bergen kamen und über das gerodete Gebiet gingen. Offensichtlich bemerkten die Aislados die Arbeiter nicht. Sie wa-ren kräftig gebaut, nackt, trugen Lendenschurze und waren sehr dunkel; alle hatten zu einem Zopf gebundene, lange Haare, waren mit Speeren bewaffnet und Einige trugen etwas, das von ihrem Kopf herunterhing. In dieser Region befindet sich eine wichtige Wasserstelle. Informant: Aus Gründen der Arbeitssicherheit möchte der Informant anonym bleiben. Ungefähre Position: -60,39467°, -19,74403°

10. November 2015

Ort: Estancia zwischen Palmar de las Islas und der Estancia Cerro León, Los Molinos S.A. Hinweis: Fußspuren und vor kurzem angefer-tigte Löcher zur Honigernte Zeugen: Paraguayische Arbeiter Details: Spuren von quadratischen Sandalen und kürzlich angefertigte Löcher in Quebrachobäumen, aus denen Bienenhonig entnommen wur-de. Am Dienstag, 10. November 2015 fanden andere Arbeiter im glei-chen Gebiet (s.o.), in einer der Schneisen, die die Weiden für die Ro-dung unterteilen, Spuren einer großen Gruppe von Personen, die die Schneise von einer Seite zur anderen durchquerten. Sie hinterließen vie-le Fußstapfen unterschiedlicher Größen, manche stammten von "zapatos de tablita" mit quadratischer Sohle (sie bringen diese Sandalen mit den traditionellen aus Palo Santo in Verbindung), andere von nack-ten Füßen unterschiedlicher Größen. Alle Spuren waren in Richtung

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West-Ost. "Der Weg, den sie nahmen, um die Schneise zu durchqueren, war mehr als 2 Meter breit. Man sieht, dass es viele waren", bestätigt der Arbeiter auf dieser Estancia und schätzt, dass man mindestens 20 Spu-ren fand. Ihr Arbeitgeber hat ihnen verboten darüber zu sprechen. Der Arbeiter hat große Angst, dass herauskommt, dass er die Informationen weitergegeben hat. Aus diesen Gründen möchte er sowohl in diesem als auch im vorangegangenen Bericht anonym bleiben. Informant: Aus Gründen der Arbeitssicherheit anonyme Information. Ungefähre Position: -60,40043°, -19,74426°

In allen drei Fällen handelt es sich wahrscheinlich um die gleiche Grup-pe, da die Entfernungen nicht groß sind. Es sollte daran erinnert werden, dass es in Los Molinos im Juli 2008 eine Auseinandersetzung mit einem Bulldozerfahrer gab, der gerade dabei war, eine Schneise zu öffnen, als eine oder zwei Personen Warnrufe von sich gaben und später eine Lan-ze und einen Pfeil auf die Maschine schossen. Im selben Monat überflo-gen die Eigentümer der Estancia das Gebiet und machten aus der Luft eine Gruppe von 25 bis 30 Personen in der Nähe einer Wasserstelle im Norden des Grundstücks aus. Im August 2008 fanden sie auf der glei-chen Estancia in der Nähe der Spitze der Piste, eine Hütte, Utensilien, frische Asche und Reste von Panzern gekochter Schildkröten. Im Jahre 2013 näherten sich während der großen Dürre drei Männer aus den Bergen (Aislados) den Arbeitern und begannen ein "Gespräch", indem sie um Wasser baten (so deuteten es die Augenzeugen). Die aktuellen Augenzeugen bestätigen, dass "diese Leute" sich vor zwei Jahren zeit-nah zum Treffen vom November auf der Estancia Toro Pochy (im Süd-westen) der Gruppe von Arbeitern näherten, und dabei um Salz baten. In diesem Gebiet berichteten die Arbeiter im letzten Jahr, dass sie das Ge-fühl hatten, es wären weitere Menschen anwesend, auch wenn sie nie-manden sahen. Bei einer weiteren Gelegenheit hatte sich eine Person genähert und nach Nahrungsmitteln gefragt, woraufhin die Arbeiter ihnen Salz und Kekse gegeben hatten.

Schaut man sich ältere Daten an, finden sich in diesem Gebiet (in einem Umkreis von 70 Kilometern) bereits seit 2001 fast in jedem Jahr Spuren wie Sichtungen, Abdrücke von Füßen und Sandalen, Stimmen in den Bergen und Warnrufe sowie Löcher zur Honigernte. Im April letzten Jah-res wurde ungefähr 140 Kilometer entfernt in Richtung Westen eine Sichtung dokumentiert und kürzlich entstandene Löcher für die Honig-ernte gefunden. Aufgrund dieser zeitlichen Übereinstimmung und der Identifizierung der anderen Gruppe im Osten zu Beginn des Jahres ist es offensichtlich, dass es sich hierbei um andere Personen handelt als die Totobiegosode, die von den Ayoreo in Puerto María Auxiliadora erwähnt wurden. Aus

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den Daten der letzten Jahre lässt sich schließen, dass es sich um eine große Gruppe handelt, die sich zwischen Bolivien und den Nationalparks Defensores del Chaco und Médanos del Chaco bewegt. Es handelt sich um ein Gebiet, in dem der Wald bisher zwar wenig verändert wurde, wo aber dennoch eine erhöhte Anzahl von Grenzziehungen, Schneisen und Waldrodungen verzeichnet wird. 2.2.3. Nationalpark Defensores del Chaco Im Zuge der Reise nach Cerro León am 13. und 14. Februar 2015, die von verschiedenen NGOs unter Mithilfe verschiedener Ayoreos aus den Lokalgruppen der Ducodegosode und Garaigosode organisiert wurde, sind weitere Augenzeugenberichte von großer Bedeutung dokumentiert. In der Umgebung des Besucherzentrums von Cerro León entdeckte man nach unten geknickte Zweige auf einigen Pfaden, die Markierungen für einen Rundweg darstellen, einen Rückweg kennzeichnen oder anderen Gruppen den Weg weisen sollen. Der Parkwächter Silvino berichtete, dass sie vor kurzem vom Aussichts-punkt Cerro León zwei sehr dünne Rauchsäulen nahe ihres Standortes beobachten konnten.

Blick auf einen Teil des Cerro León Gebirges. Dieses Massiv beherrscht die Land-schaft im Nationalpark Defensores del Chaco. Das Gebiet stellt eine historische, kul-turelle und heilige Stätte des Ayoreo-Volkes als Ganzes dar. Silvino berichtete auch, dass eine Gruppe von Arbeitern aus einer be-nachbarten Estancia, die am Zaun arbeiteten, bemerkten, dass Vorräte in ihrem Lager fehlten. Sie gingen den Spuren nach und fanden alle ver-schwundenen Vorräte zerstreut auf, so als wären es unnütze Dinge.

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Vermutlich waren es Menschen, die den Wert von eingepackten Le-bensmitteln nicht kennen, zum Beispiel die "Waldbewohner" ("moros sal-vajes"/"wilde Ureinwohner").

All dies ist ein klares Anzeichen dafür, dass die zunehmende Rodung des Waldes einen negativen Einfluss auf das Leben der Bewohner der Wälder hat. Die fortschreitende Fragmentierung der Wälder durch Ro-dungen und die erhöhte Anzahl an Wegen und Estancias mit der ständi-gen Bewegung ihrer Arbeiter in den Gebieten erhöhen spürbar die Wahrscheinlichkeit unerwünschter oder sogar gewalttätiger Begegnun-gen zwischen Aislados und Arbeitern. Gleichzeitig erhöht dies die Ver-wundbarkeit beider Gruppen im Hinblick auf eine mögliche Annäherung. 2.3 Die Anwesenheit der in Isolation lebenden Gruppen und das kol-lektive Bewusstsein der Ayoreo angesichts dieser Situation Das Bewusstsein, ihre in Isolation lebenden Verwandten in den Wäldern schützen zu müssen, steigt bei den sesshaften1 Ayoreos. Dies zeigt sich besonders im Kampf für den Schutz der Nationalparks Defensores del Chaco und insbesondere des Nationalparks Cerro León im Zusammen-hang mit der Forderung des MOPC, die dort vorhandenen Mineralien abzubauen. Hauptsächlich die Ducodegosode sehen sich durch dieses Projekt aus zwei Gründen beeinträchtigt: Es handelt sich um ihr traditionelles Territorium; dessen Ausbeutung be-einträchtigt sowohl ihre territorialen Rechte als auch ihre Identität als Gruppe. Obwohl das Gebiet bis heute durch den offiziellen Status als Nationalpark geschützt ist, gefährden Veränderungen in Rechten und der Verwaltung diese Sicherheit, so dass die Ducodegosode sich zu ih-rer Verteidigung bereit machen. Die Ducodegosode und Garaigosode wissen, dass im Nationalpark De-fensores del Chaco und in seiner Umgebung Gruppen von Aislados le-ben, von denen einige wahrscheinlich mit ihnen verwandt sind. Die an-geblichen Aktivitäten zur Erkundung und späteren Ausbeutung von Mine-ralien gefährden diese Gruppen und ihr Recht, sich frei und selbstbe-stimmt in dem von ihnen genutzten Territorium aufzuhalten. Die Verteidigung ihres Volkes ist im Leben der Ducodegosode und Garaigosode verankert und verändert die Beziehungen zwischen den sesshaften Gruppen und den dort noch lebenden Nomaden. Bis vor kur-zem wurde das "Einfangen von Nomaden" im Rahmen der christlichen Evangelisierung als fast schon biblischen Auftrag im zentralen Chaco 1 Anmerkung zur Übersetzung: Im Originaltext wird - bis auf eine Ausnahme - das Adjek-tiv sedentarizado genutzt. Dies bedeutet wörtlich übersetzt sesshaft gemacht und impli-ziert somit möglicherweise eine Unfreiwilligkeit der betroffenen Person im Prozess des Niederlassens an einem Ort. Da dies durch den Autor aber nicht näher erklärt wird und aus Gründen der Vereinfachung wird es hier und im Folgenden als sesshaft übersetzt.

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betrachtet. Diese Einstellung veränderte sich durch Debatten, die auf An-regung der Iniciativa Amotocodie geführt wurden. Die folgende Wieder-entdeckung eines historischen und territorialen Bewusstseins führte zu einem Widerspruch innerhalb des Volkes der Ayoreo. Dieser Wider-spruch veranlasst sie nun, sich in die Rolle der Verteidiger der in Isolati-on und als Nomaden in den Bergen lebenden Menschen zu begeben, um ihre eigene Identität und ihr Recht auf Selbstbestimmung zu wahren.

Sowohl die Ayoreo als auch die Gruppen aus den Wäldern stehen noch einer weiteren kritischen Entwicklung gegenüber: die Erkundung von Bodenschätzen im Bloque Cerro León, wo mögliche Vorkommen von Kohlenwasserstoff ausgemacht werden sollen. Gegen diese Bedrohung und gegen die Ausbeutung des Landes zugunsten der Viehhaltung müs-sen die Ayoreo ihre traditionellen Territorien verteidigen. Auch wenn es bisher nicht viele derartige Aktivitäten gab, wurden die Menschen über das Ausmaß der geplanten Erschließung von Land (mittels Schneisen oder Erkundung per Echolot) informiert. Die Auswirkungen dieser Er-schließungen können insbesondere für die Menschen aus den Bergen bedeutsam sein, da sie auf ihren Wegen durch die Wälder die zu erkun-denden Gebiete durchqueren.

Des Weiteren zeigt der Kampf zur Rückeroberung des kompletten Ge-bietes von Cuyabia ein steigendes Bewusstsein der sesshaften Ayoreo für die Bedeutsamkeit der in Isolation lebenden Gruppen. Zwei Vorhaben bestimmen ihre Bemühungen: Einerseits sollen ihre traditionellen Gebiete für die Gemeinde von Cuya-bia gesichert werden. Diese sollen genügend Platz bieten, um ihren ei-genen Lebensstil mit eigenen Mitteln und Produktionsarten wieder leben zu können. Andererseits sollen die Wälder für die in Isolation lebenden Gruppen er-halten werden, die in den letzten Jahren dort identifiziert wurden. Auch wenn in diesem Jahr noch keine isolierte Person oder Gruppe dort regis-triert wurde, ist sich die Gemeinde sicher, dass das Gebiet von den Ais-lados genutzt wird. "Sie haben Markierungen in den Bienenstöcken in den Bäumen hinterlassen. Heute sind sie nicht hier, aber sie werden dorthin zurückkommen ", so die Worte der Anführer Unine Cutamorajna und der Alten der Gemeinschaft. Sie sind sich sicher, dass die Aislados bleiben, solange sich das Gebiet nicht verändert. Ihr Respekt gegenüber dem Nomadismus ist in ihrer eigenen Lebensgeschichte begründet. Die Tatsache, dass sie jetzt nicht da sind, bedeutet nicht, dass sie nie zu-rückkehren werden, sondern dass sie sich gerade in anderen Gebieten aufhalten. Da sie bereits durch diesen Teil der Region gewandert sind und Markierungen ihres Clans hinterlassen haben, um zu kennzeichnen, wer welche Bienenstöcke bei seinem letzten Besuch gefunden hat, wer-

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den sie dorthin zurückkehren. Deshalb müssen diese Wälder und ihre Ruhe erhalten werden. "Sie werden alles abholzen, das wissen wir, deshalb möchten wir auf diesen Wald aufpassen, damit das Wild hierher kommt, damit es einen Ort für diese anderen Menschen gibt." (Unine)

Im Falle von Cerro León und Cuyabia motiviert die Existenz der Aislados das sesshafte Volk der Ayoreo, das Land zurückzuerobern. Das Be-wusstsein über ihre Existenz stärkt den "protagonismo propio"2, die Selbstbestimmung der Gruppen in Kontakt, und ist motivierendes Vorbild für die Konsolidierung ihrer eigenen Identität als Ayoreo, die sich vom Rest der nationalen und globalen Gemeinschaft unterscheidet.

Jedoch ist nicht die "Rück-Eroberung" oder lediglich die Rückkehr in die traditionellen Gebiete nötig, sondern die ideologische und theoretische Konstruktion einer möglichen Zukunft in einem Territorium, das auf der Grundlage der Entdeckung der Bedeutung der isolierten Gruppen für ihr eigenes Leben konstruiert ist. Die "Aislados" lassen sich nicht mehr über eine folkloristische Vorstellung oder im missionarischen oder protektio-nistischen Sinne definieren. Ihre Existenz bestimmt die Zukunft des Vol-kes der Ayoreo: Sie stärkt die Selbstbestimmung der Ayoreo in ihrer Ent-stehung, indem die Gegenwart neu definiert wird. Als Referenz werden, in Übereinstimmung mit ihren eigenen traditionellen Vorbildern, die Be-wohner der Berge sowie die sesshaft gewordenen Ayoreo genommen, all dies inmitten eines Prozesses tiefgreifender Veränderungen.

2 Anmerkung zur Übersetzung: Der Autor des Textes bezeichnet ihre Rolle als "protago-nismo propio" (protagonista = Hauptdarsteller, propio = eigen), was als Selbstbestim-mung im Sinne von "Herr über das eigene Leben sein" übersetzt werden kann. Im Origi-naltext wird der Begriff in einer Fußnote wie folgt definiert: Wenn wir vom "protago-nismo propio" eines Volkes sprechen, beziehen wir uns nicht auf eine allgemeingültige Vorstellung von selbstbestimmtem Leben oder der Planung der Zukunft. Jedes Volk hat seine eigene Art und Weise, seine Geschichte zu bestimmen, die nicht notwendigerweise diejenige ist, die wir uns von außerhalb vorstellen. Gleichzeitig ist das "Eigene" keine allgemeingültige Kategorie, die ein Volk vom anderen isoliert. Das Eigene ist nicht aus-schließlich das Eigene, sondern es wird bestimmt von seiner Umgebung und vom Ver-ständnis, das man von der Sache oder Person hat, die man bestimmen möchte. Mit ande-ren Worten: Es gibt keinen absoluten Wert des Protagonismo Propio, sondern er ist ver-knüpft mit jenem, demgegenüber man die eigene Geschichte bestimmt und findet auf die einem eigene Art und Weise, dies zu tun, statt. In diesem Sinne verändert sich der Prota-gonismo Propio mit der Zeit und mit der Beziehung zu den anderen Gruppen. Mit dieser Erklärung möchten wir mit dem allgemeingültigen Charakter des Protagonismo und mit dem Relativismus brechen, der die Völker isoliert, weil er aus dem Lauf der Geschichte eine unschuldige Karikatur macht. Diese verbirgt im Falle Lateinamerikas auf burleske Art und Weise das Drama der Eroberung und der systematischen Plünderungen, die bis heute die Beziehungen zwischen den Indígenas und der Gesellschaft der Eroberer welt-weit bestimmen.

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Dies führt uns zur Gegenwart der sesshaften Ayoreo. Diese schreiben der Existenz der Aislados verschiedene neue Bedeutungen zu und in diesem Sinne erhält auch ihre eigene Gegenwart eine neue Bedeutung. Früher wurden die Bedeutungsmöglichkeiten der Aislados von missiona-rischen, wohltätigen oder interessengeleiteten Zielen bestimmt. Heute ändert sich dies: Neue Bedeutungen werden erlangt, sodass einige sesshafte Aislados ihre Rolle reflektieren, der sie sich während der Er-oberung und erzwungenen Anwerbung in den Missionen unterwarfen und die sie auf unterworfene Völker reduzierte. Das meinen wir, wenn wir uns auf die Zuschreibung neuer Bedeutungen beziehen.

Foto eines Ayoreo auf einer kulturellen Veranstaltung

Die Einseitigkeit der Richtung der Veränderungen hat damit zu tun, dass die Veränderungen einzig und allein in Richtung des Modells gehen, das durch das dominante System auferlegt wird. Aufgrund der lebendigen und herausfordernden Anwesenheit von Gruppen, die weiterhin so le-ben, wie sie wollen, und nicht, wie man es ihnen vorgibt, haben die Men-schen die Möglichkeit, ihr Lebensmodell zu hinterfragen. Dies gilt haupt-sächlich für die sesshafte Bevölkerung der Ayoreo, aber auch für den Rest der Gesellschaft. Fast niemand tut dies, um zu einer Lebensweise der Vergangenheit zurückzukehren, sondern um neue Horizonte zu defi-nieren, die die Identität des dominanten Systems, das durch Konsum und Ausbeutung gekennzeichnet ist, in Frage stellen. In diesem Sinne sind "die Aislados" als Menschen, die uns fremd sind, Teil der Vision, die uns jener Kolonialismus vorgibt, der aus der Moderne und Postmoderne erwächst. Sie existieren, sind da, zerstreut, wie Trümmerteile eines Originals, das man nicht mehr kennenlernen kann.

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Allerdings ist es möglich, es als Vorbild für einen anderen Lebensstil zu nehmen, der sich vom dominanten Lebensstil unterscheidet und ihm kontrovers gegenübersteht. Sie sind hier und sie zeigen sich auf unter-schiedliche Art und Weise, indem sie uns verschiedene Bedeutungen ihrer Existenzen zeigen.

Aislados-Nachweis: Geöffnetes Bienennest

Sie leben zurückgezogen, wohlwissend, dass sie in Gefahr sind, dass ihr Aussterben unmittelbar bevorsteht, dass die Isolation sie selbst verfolgt, ohne zu wissen, ob es andere gibt wie sie. Die in Isolation lebenden Gruppen hinterlassen Spuren ihrer differenzierten Existenz als anonyme Zeugen dafür, dass sie die Hegemonie der Macht der modernen Natio-nen herausfordern. Sei es aus Überzeugung oder Angst, die Entschei-dung, nicht offen in Erscheinung zu treten, macht aus der Welt des Cha-co eine veränderte Welt. Ohne sie würde die Welt des Chaco einen his-torischen Kreislauf unwiderruflich beenden.

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Solange die Löcher der Honigernte an den Bäumen weiterhin die Wälder kennzeichnen, wird ihre provokante Botschaft zu hören sein.

Parzellierung und Vernichtung des artenreichen Ökosystems der Urwälder und Sa-vannen des paraguayischen Chaco durch monotone Agrarsteppen BILD: LUIS VERA/IA

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Karte der Entwaldung: bis 2005 Naturkulturelles Erbegebiet Totobiegosode 2006 - 2015 Schutzgebiet Natur

Iniciativa Amotocodie, 2016 Übersetzung: Hanna Hommes Damit die frei lebenden Ayorèode überleben, unterstützt RdN die Schutzmaßnahmen / Landsicherung von IA / UNAP sowie GAT für die Totobiegosode (Spendenkennwort: Ayoreo bzw. Walderhalt).

Aktuell erhielten wir im November 2017 von unserer Partnerorganisation aus Paraguay die Information über eine extreme Ungeheuerlichkeit sei-tens der Regierung gegenüber Natur und den mit ihr lebenden Men-schen. RdN dankt Hanna Hommes für die kurzfristige Übersetzung. B.W.

Iniciativa Amotocodie

Ein Dekret, das den Völkermord garantiert Kommuniqué an die öffentliche Meinung

Am 14. September diesen Jahres hat Präsident Horacio Cartes das Dek-ret 7702 in Kraft gesetzt, das den Artikel 42 des Nationalen Forstgeset-zes modifiziert. Es befreit von der Verpflichtung, mindestens 25% der Wälder in allen ländlichen Anwesen über 20 Hektar zu erhalten und

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macht den Weg frei für die Abholzung aller verbleibenden Wälder in Pri-vatbesitz. Das Dekret ist ein großer Irrtum, durch den nicht nur das Forstgesetz verändert, sondern auch das Gesetz zum Stopp der Abhol-zung im Osten Paraguays umgangen wird.

Offenkundig ist die Anwendung der Gesetze zum Naturschutz ungenü-gend, genauso wie die Einhaltung der nationalen Verfassung durch die aktuelle Regierung. Überdies fühlt sich die demokratische Staatsbürger-schaft Paraguays nun auch formal in ihrem Bestreben hintergangen, ei-nen nachhaltigen Staat zu schaffen, der verantwortungsvoll mit Men-schenrechten und Naturschutz umgeht.

Gewissermaßen war dies zu erwarten von den Unternehmern, die zu Mitgliedern der Regierung wurden und von ihren Helfern, die jetzt Funk-tionäre sind. Auch der Vize-Landwirtschaftsminister Marcos Medina wies uns darauf bereits kategorisch hin, als er erklärte, dass die Abholzung der Wälder keinerlei Problem für unser Land darstellte und dass die Ab-holzung unseres Landes in Zukunft sogar noch zunehmen würde, mit einer Rate von 400.000 Hektar jährlich bis zum Jahr 2030. Dies bedeutet die komplette Abholzung des Landes bis zu diesem Jahr. Die aufrichti-gen Worte dieses Funktionärs konfrontieren uns mit der konkreten Reali-tät: Die verbleibenden Ökosysteme außerhalb der geschützten Gebiete sind der Zerstörung ausgeliefert.

Im Chaco, besonders in seinem Norden, verbleiben nur fünf geschützte Gebiete, die zwar nicht komplett, aber immerhin zu etwa 70% von Ur-wald bedeckt sind. Nur in diesen Gebieten bleiben die klimatisch günsti-gen Bedingungen für die Vegetation bestehen und deshalb ist anzuneh-men, dass nur dort die ursprünglichen Eigenschaften der Natur dauerhaft erhalten werden können. Die restlichen Wälder im Norden des Chaco sind nicht zusammenhängend und müssen schnellstmöglich wiederauf-geforstet werden, und natürlich muss die Abholzung und Zerstörung von Lebensräumen sofort gestoppt werden.

Mit der Abholzung gehen weitere Auswirkungen einher: Nicht nur hat sie den Verlust von Biodiversität und Ökosystemen zur Folge, sondern sie verursacht auch Völkermord, indem sie den Lebensraum der indigenen Ayoreo zerstört, die weiterhin in verschiedenen Gruppen in der freiwilli-gen Isolation im Norden des Chaco leben. Diese stellen das bestmögli-che Beispiel für ein Volk dar, das Widerstand gegen die Unterdrückung und den Kolonialismus geleistet hat. Die Tatsache, dass es der Erobe-rung und Kolonialisierung von Kolumbus bis heute standgehalten hat, zeigt, dass wir es mit einem Volk zu tun haben, dass die Unterstützung der gesamten Menschheit und Gerechtigkeit verdient. Sie sind unser Vorbild, auf das wir unsere eigene Befreiung stützen werden.

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Das denkwürdige Dekret ermöglicht die Abholzung von ganz Paraguay zugunsten von Plantagen für den Anbau von Exportgütern und gibt damit weitere 4 Millionen Hektar zur Abholzung frei. Unerwähnt bleibt hierbei, dass es sich um Gebiete der indigenen Völker handelt, die dort seit Tau-senden von Jahren leben und dessen Landrechte unbestreitbar sind. Dies bedeutet, dass die unternehmerische Führung der Republik - mit zweifelhafter Legitimierung - verschiedenste Verbrechen gegen die Menschheit und gegen die indigenen Völker begeht. Indem sie sie phy-sisch aus ihren Lebensräumen entfernt, begeht sie das größte Verbre-chen dieser Art: Völkermord.

Schlussendlich lässt sich nicht vermeiden, dass das Dekret innerhalb der Gesetzgebung der Republik nicht das Forstgesetz als Teil einer überge-ordneten Rechtsordnung verändert. Dadurch wird es automatisch ver-fassungswidrig. Trotzdem wird es von der unternehmerisch-präsidialen Blindheit erzwungen, wie zu Hochzeiten der Diktatur, dort, wo der Willen der Machthaber über dem Parlament und der Verfassung steht, indem die gesamte politische Macht auf willkürliche und offensichtliche Art und Weise vereint wird. Dies ist ein Sachverhalt, den man üblicherweise auch als Totalitarismus des Staates bezeichnet. Witwe von Douglas Tompkins übergab riesigen Landbesitz an Chile „Ich wollte immer ein wildes Leben“ titelte das ZEIT MAGAZIN in seiner Ausgabe vom 19. Mai 2017. In diesem Jahr hatte der Staat Chile 4,5 Mill. Hektar, somit eine Gebiet größer als die Schweiz zu Nationalparks erklärt. Darunter auch der 3.000 km² umfassende Pumalin Park südlich von Puerto Mont. Das Gebiet wurde, wie auch der zwischen den Natur-reservaten Lago Jeinimeai und Tamango gelegene 81.000 Hektar große Patagonia Park, 27.000 Hektar in der Magellanes Region sowie mehrere kleinere Flächen von Doug Tompkins Witwe Kristina an den Staat über-eignet (die Tompkins hatten auch in Argentinien Flächen gekauft, u.a. den Iberà Park). From: Klaus Margraf Date: 2017-05-19 9:53 GMT+02:00 Subject: ZEIT MAGAZIN vom 18. Mai 2017 "Ich wollte immer ein wildes Leben führen" To: "[email protected]" <[email protected]>

Sehr geehrter Herr Chaimowicz! Ich beneide Sie - ich hätte vor etlichen Jahren gern ein Gespräch mit Douglas Tompkins geführt, um ihm vorzuschlagen, "sein" Land" den In-digenen zurückzugeben. Es handelt sich doch um ethnisch gesäubertes Land, und die Rückgabe einer so großen Fläche wäre ein globales Sig-

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nal gewesen, die Landnahme auf Kosten indigener Völker zu beenden. Es hätte der Beginn einer neuen Ära der Beziehungen zwischen indige-nen Völkern und "Einwanderer"-Gesellschaften sein können. Ein Inne-halten und eine Umkehr auf dem klassischen Geschichtsweg der Ver-nichtung der Anderen. Zum Segen aller Menschen. Mir ist es damals nicht gelungen, Kontakt mit Herrn Tompkins aufzu-nehmen, und die Gesellschaft für bedrohte Völker, der ich angehörte, war nicht bereit, sich zu engagieren.

Mit freundlichen Grüßen Klaus E. Margraf

1820 (-1823) Unabhängigeit von Chile - der Mapuche-Staat muss ausgerottet werden: Die rassistisch-weiße, chilenische Regierung be-ginnt dann mit neuen Plänen gegen die Mapuche-Primärnation, die bis-her noch unter dem Schutz der Spanischen Krone gestanden hatten und auf der Seite der Spanischen Krone gekämpft hatten...

Karte des Mapuche-Staats mit den originalen Mapuche-Gebieten

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http://www.geschichteinchronologie.com/kol/kol06c-unabhaengigkeitskriege-1820-2000.html

1825 erkannte auch das mittlerweile unabhängige Chile die Unabhän-gigkeit der Mapuche ausdrücklich an. Erst im Rahmen der 1861 vom Präsidenten José Joaquín Pérez ausgerufenen so genannten „Befrie-dung Araukaniens“ wurde das Mapuche-Gebiet gewaltsam an Chile an-gegliedert und im Jahre 1883 endgültig unterworfen. Anschließend wur-de der Süden Chiles und damit die bislang von den Mapuche bewohnten Gebiete massiv von neuen Einwanderern aus Europa, darunter beson-ders viele Deutsche, besiedelt. Die verbliebenen Mapuche mussten gro-ße Teile ihrer angestammten Siedlungsräume räumen und wurden in kleinen Reservaten konzentriert, wo sie infolge der räumlichen Enge häufig kein Auskommen fanden. Verarmung, Kriminalität, soziale Konflik-te mit den europäischen Neuansiedlern und schließlich Abwanderung in die Städte waren die Folge. 1934 scheiterte der letzte größere Aufstand der Mapuche bei Ranquil. https://de.wikipedia.org/wiki/Mapuche

Chile: Chonos (✝), Yàmana (✝), Selk`nam (✝)

„Patagonien-Krieg 2017“ der Regierungen Argentiniens und Chiles ge-gen die Mapuche: Polizei erschoss am 25. November nach Gebiets- zwangsräumung Rafael Nahuel und verwundete weitere Personen …

Vollflächig = Ursprüngliche Territori-en Weiß umrandet = heutige Sied-lungsgebiete der jeweiligen Eth-nie Punktiert = heutige Siedlungsge-biete der Mapuche u. araukani-sierter Ethnien

Die Tehuelche setzten sich aus den Ethnien Aónikenk, Teushen, Gennakenk, Chüwach-a-Künna und Poyas zusammen, die sich kulturell unterschieden. Die Nordgruppen übernahmen im Zuge der Araukanisierung im 18. Jahrhundert die Sprache und Kul-tur der Mapuche aus den Anden. https://de.wikipedia.org/wiki/Tehuelche

Cuncos: Araukaner zugehörend. Die südlich davon lebenden Völ-ker wurden ausgerottet, bis auf die Kawesqar (nach Puerto Edén / Wellington Insel zwangsdepor-tiert). Ihr Aussterben steht bevor.

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Rosa starb 1983 auf der Insel Navarino. FOTO: GEO *FOTO: THE MARTIAN

Petition vom Free West Papua Campaingn Team: Hilfe, um den Völ-kermord in West Papua zu beenden! Die weltweit am längsten laufende militärische Besetzung und Völker-mord hat mehr als 500.000 Menschen getötet und zerstört den weltweit zweitgrößten Regenwald und 50.000 Jahre Freiheit der Indigenen von Westpapua. Warum haben nicht mehr Leute von Westpapua gehört? Es ist, weil die indonesische Regierung nicht will, dass Sie es wissen. Die Behörden des Landes arbeiten hart daran, ihre brutale Besetzung dieser pazifischen Inselnation zu vertuschen.

Allein im Jahr 2016 wurden achttausend Menschen - darunter auch viele Kinder - nur wegen Teilnahme an Unabhängigkeitsdemonstrationen oder wegen Hissen der Westpapuanischen Flagge verhaftet. Es gibt häufige Berichte über Entführung und Folter durch Militär und Polizei. Journalis-ten und Gemeindeführer werden routinemäßig festgehalten und gefoltert. Eine Westpapuan Mutter sagte: "Wir haben geboren und die Kinder er-zogen, nur um zu sehen, dass sie wie Tiere getötet wurden. In den Au-gen der Indonesier sind wir Westpapuaner wie ein Tier." Die indonesische Regierung* kontrolliert streng die Medien- und NGO-s, um internationale Aufmerksamkeit zu vermeiden und eines der brutals-ten "stillen Völkermorde" des 21. Jahrhunderts fortzusetzen.

Die letzten Yámana: Rosa Yagan Yagan (l.) und Cristina Calderon* (o.), 89 Jahre alt – nun die letzte Überlebende des Genozids. Mit ihrem Tod sterben auch die am weitesten südlich auf unserer Erde lebenden Menschen. Kein Volk hatte einen soweit südlich gelegenen Lebensraum, wie die Yámana (auch Yagan genannt).

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*1969 wurde den Einwohnern Westpapuas (auf der gleichen Insel wie Papua-Neuguinea) ein Unabhängigkeitsreferendum versprochen, das seitdem von Indonesien brutal mit Waffengewalt verhindert wird. Ordentliche Mitgliederversammlung des „Vereins Rettet die Natur-völker e.V.“, 2017 Leitung: Bernd Wegener Protokoll: Gabi Wendland

Teilnehmer: Gabi Wendland, Elina Heller, Bernd Wegener, Andreas Schoeller, Alexander Graf zu Rantzau, Arne Salesch, Steffen Keulig, Klemens Knebel, Adele Betz, Jürgen Thoenus, Reinhard Lehmann Entschuldigt: Yvonne Koch, Heike Koall

Datum: 26. August 2017, Zeit: 11:00 bis 16:00 Uhr Ort: Hohler Weg 36, 21481 Lauenburg

Eröffnung und Versammlungsleitung durch den 1. Vorsitzenden Bernd Wegener und Wahl von Gabi Wendland zum Protokollführer. Die mit der Einladung versandte Tagesordnung wurde einstimmig ange-nommen. Bernd Wegener stellt die Beschlussfähigkeit der Mitgliederver-sammlung fest. Zur Jahresversammlung wurde ordnungsgemäß einge-laden (über Infoheft Nr. 81 - Juni 2017, verschickt Mitte Juni für alle Mit-glieder).

Die weltweite Petition wurde im Januar 2017 im britischen Parlament unter der Leitung des Papua-Unabhängigkeits-führers Benny Wenda ins Leben gerufen. Am 28. August 2017 hatte die "Free West Papua-Campaign" eine Schwimmaktion organisiert, bei der das historische Doku-ment von sechs Schwimmerinnen und Schwimmern über den Genfer See ge-bracht wurde (siehe Foto). Drei Tage spä-ter geleiteten die Schwimmer die Petition zusammen mit Benny Wenda und einer Gruppe von Papua Aktivisten in einem symbolischen Akt zum Büro der Vereinten Nationen in Genf. Die Petition, welche die UN dazu anhält, gegen Menschenrechts-verletzungen in Westpapua aktiv zu wer-den und das Recht der Papuas auf Selbstbestimmung wahrzunehmen, unter-stützten 1.804.421 Menschen.

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Vorstellung des Tätigkeitsbericht mit Finanzbericht für 2016 durch Bernd Wegener (-> Anlage). Die beiden Berichte wurden einstimmig be-stätigt und der Vorstand entlastet.

AKTUELLES - Schwerpunkte 2017: Ohne eine finanzielle Ausstattung können wir weder die Projektarbeit unserer Partner im Ausland (insbesondere: Malaysia, Tansania, Paragu-ay), noch unsere Öffentlichkeitsarbeit (Webseite, Infoheft, Flyer, …) auf-rechterhalten. Es ist dringend notwendig, weitere Unterstützung durch die Gewinnung neuer Mitglieder zu bekommen, aber auch über die Mög-lichkeit von

Fundraising: 7.5.: Flyer verteilen und Informationsgespräche führen in der Fußgängerzone von Wiesbaden; 3.6.: Infostand Fußgängerzone Id-stein; 9.6.: Infostand Fußgängerzone und Haustürarbeit in Königstein; 10.6.: Idstein; 19./20.8. Afrika-Festival

Danke an Arne und Mitstreiter!

Altes Zahnedelmetall (Gold, Silber, Palladium) Sprechen Sie unbe-dingt ihren Zahnarzt bitte an, dass dieser seine Patienten bittet, bei der Behandlung anfallendes altes Zahnedelmetall unserer Organisation zu spenden. Dieses war früher eine wichtige finanzielle Quelle für die Un-terstützung unserer Projekte zugunsten Naturvölker und ist dringend wieder zu aktivieren.

S c h w e r p u n k t e Öffentlichkeitsarbeit: - Webseite naturvoelker.de: Wir suchen dringend Unterstützung für Wordpress - Infoheft - Facebook - Bitte nutzt unsere FLYER und AUFKLEBER für RdN-Werbung.

Aktuelle Projekte:

Kalinago Tribe (SVG): Die nächste Initiative ist es, den Dokumentarfilm "The Pirogue Projekt " fertigzustellen, das die Herstellung und Seetaug-lichkeit des Kalinago War Canoe zeigt. Das Video sollen Schulen und andere Bildungsinstitutionen erhalten. Anliegen ist es, die Kinder des Staates über das Erbe dieses Landes zu bilden, das für sie auf vorheri-gen Generationen beruht. Neu: Kalinago Village Management

Ayoreo (Iniciativa Amotocodie: Aislados-Schutz; Totobiegosode)

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Aufrechterhaltung des Monitorings / Schutzmaßnahmen für Ayoreo-Aislados: Paraguay zählt zu den Ländern mit der weltweit stärksten Ab-holzungsrate (in der Trockenzeit >1000 ha pro Tag im Chaco!), was zur massiven Bedrohung der in freiwilliger Isolation lebenden Ayoreos führt. Totobiegosode: Auch für das laufende Jahr steht die Sicherung der Kernzone der Totobiegosode-Landforderung im Vordergrund. Da Land-kauf wegen der massiv gestiegenen Bodenpreise (ca. 1.000 US$/ha!) kaum mehr finanzierbar ist, steht momentan der Schutz der schon über-schriebenen Gebiete im Vordergrund. Kontrollposten: Er wird reihum jeden Monat mit etwa sechs Männern der Gemeinschaft, zum Teil mit Familien, besetzt. Die Totobiegosode sind damit in der Lage, das Gebiet durch regelmäßige Kontrollfahrten und -märsche effizient zu kontrollieren. Sie haben dieses Vorhaben mit viel Energie und unter großem Einsatz in Angriff genommen. Illegale Eingriffe in Gebieten, die unter dem Veränderungsverbot stehen oder den Totobiegosode bereits gehören, sollen durch die Präsenz des Kon-trollposten und Satellitenüberwachung schnell gemeldet und dann von den Behörden wirkungsvoll unterbunden werden.

Nivacle (über Tierra Libre – Instituto Social y Ambiental): Erhalt traditio-nelles Wissen

Eine weitere Ungeheuerlichkeit aus Paraguay: Die Urwaldvernichtung für Rinderweiden soll auf die wenigen Gebiete mit indigenen Landbesitz ausgedehnt werden. Dazu teilt der Projektstudienersteller Gunter Arnold Runow mit: „Die Stämme (Ayoreos, Lenguas, Guarani usw) besitzen grössere Landanteile im Chaco (ca. 2000-5000 Hektar/Comunidad Indi-gena). In ausgewählten Comunidades soll nun von Investoren Land für Rindfleischproduktion urbar gemacht werden, zunächst ca.10.000 Ha.“ - RdN wird aktiv werden!

Hadzabe (über UCRT): Landrechte

Senoi: Widerstand gegen Lebensraum zerstörende Palmölplantagen – Projekte Landmarks und neue Medien Im Anschluss zeigte Bernd Wegener den Film „Kalinago, 2017“ von sei-ner Reise nach St. Vincent im März und zeigte Videos, Fotos über die Reise nach Tansania zu unseren Projektpartnern Daudi, UCRT sowie zu den Hadzabe bei Mangola.

Unser besonderer Dank gilt unserem Gastgeber Mex sowie allen an der Durchführung des Treffens beteiligten helfenden Händen für die tolle Bewirtung und organisatorische Durchführung. Gaby Wendland (Protokollantin)

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Tätigkeitsbericht „Unsere Arbeit 2016“

Mitgliederentwicklung

Mitglieder und Förderer 2015: 97 (davon Mitglieder: 35) Mitglieder und Förderer 2016: 99 (davon Mitglieder: 37) Hinweis: eine Mitgliedschaft endet nach zwei Jahren, wenn keine aktive Mitarbeit oder Unterstützung des Vereins erfolgt (Satzung v. 01.10.1991)

Öffentlichkeitsarbeit

Webseite naturvoelker.de

Google Keyword "Naturvölker": RdN-Webseite www.naturvoelker.de ist unter dem Top-Keyword „Naturvölker“ bei Google auf Seite 1!

Facebook: Die Facebookaktivitäten sind Dank Arne konstant geblieben. Wöchentlich werden Neuigkeiten von RdN Projekten gepostet oder an-dere Nachrichten und Kampagnen zum Thema indigene Völker weltweit. Die Anzahl der „Likes“ auf unserer Seite liegt immer noch bei ca. 1.200. 2016 kamen über Facebook knapp 200 EUR an Spenden. Es ist sicher-lich gut, eine Fb Seite zu haben, aber der praktische Nutzen ist bisher begrenzt. Um den Bekanntheitsgrad auf Fb zu erhöhen, müssten bezahl-te Anzeigen aufgegeben werden. Das Geld kann man besser einsetzen.

Unser Verein ist Mitglied im Westpapua Netzwerk, deren Webseite gut aufbereitete, aktuelle Infos vorhält (http://www.west-papua-netz.de/).

Infoheft „Naturvölker“: vier Publikationen Heft Nr. 76 / 36 S.: Themen: Australiens vergessene Negritos – Einst und Jetzt (Tjapukai bei

Cairns; Die vergessenen Ur-Australier; Die frühen Migrationen; Frühe Wanderungen; Die Negritos; Aboriginel Stämme im Regenwald von Nord-Queensland; Die Murrayians; Die Carpentarians; Die Vermischung der Völker; Das Aussterben der australischen Negritos); Schicksale der Negritos aus den Regenwäldern bei Cairns (Von der jüngeren Vergangenheit ins Heute; Mamu; Kongkandji und Indindji; Tjapukai (Djabugay); Epilog zur Kulturzerstörung der Djabugay; Die alte Kultur; Negritos zwischen Asien und Australien)

Heft 77 / 36 S.: Themen: Negritos – Motorsägen statt Jäger- und Sammlerkultur; Mein Aufenthalt mit Shafie Dris und Jef Yangmann in Kampung Penderas, Krau, Malaysia (Schamanismus; Felda; Kampung Berdud; Protomalayen; JAKOA, JAKOASM und JOAS; Dämonen; Jefs Dorf und ein riesiges Problem; Resümee); Was Shafie und Jef für die Urvölker Malaysias mit FdN-Hilfe tun! (SENOI; Semai vom Dorf Pos Lanai; Die Batek von Kuala Tahan; Ancestor Day; Aktion der kommunalen Landtitel für Kampung Pos Lanai; Kampung Perah; Kampung Lubuk Pera; Semai; Pos Betau; Treffen in Kampung Paya Mengkuang; Kampung Janggap); Einladung Jahresversammlung 2016

Heft 78 / 48 S.: Themen: Ordentliche Mitgliederversammlung FdN 2016 mit Tätigkeitsbericht „Unsere Arbeit 2015“; WWF wegen „Menschenrechtsverletzungen“ vor OECD; Gesetz des Dschungels (Tenharim-Indianer Amazoniens im Kampf für ihr Land); Neues von unseren Partnern (Nivacle; Ayoreo-Aislados Bericht 2014/15; Kalinago und Garifuna: Sprachenrettung für Indigene in St. Vincent – Projekt „Garifuna Kultur-Wiederherstellung 2017/18“; Landrechte für die Hadzabe; Fest verankert in der Tradition – Die Kwaio der Salomonen; Semok Beri haben Landrechteprozess gewonnen!

Heft 79 / 48 S.: Themen: Ich sprang für den Stolz dieser Rasse in Sauteurs (Die Ausrottung

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der Ureinwohner auf der Antillen-Insel Grenada); Hairuna – Land of the Blessed (Land der Seligen); Bericht über die Aktivitäten der Lokalen Gruppen zur Dokumentierung der kulturellen Erinnerung der Nivacle, Teil II; Kurznachrichten aus Malaysia; Impressionen: Indigenious Day Celebreation, Kg Berdut; 25 Jahre Freunde der Naturvölker – 25 Jahre Bewahrungshilfe; Was man tun kann

Flyer: Unsere Flyer wurden bis Jahresende 2016 aufgebraucht. Eine Neuauflage mit Aktualisierung erfolgt 2017.

Aufkleber mit Vereinslogo: Es wurden 200 Stück nachgedruckt und bis Jahresende aufgebraucht. Auch hier ist eine Neuauflage in 2017 geplant.

Besondere Öffentlichkeitsarbeit:

Praktikumsvermittlung: In 2016 konnten wir wieder an unserem Part-ner Tierra Libre eine Praktikantin fürs Nivacle-Projekt vermitteln.

Ausstellung „Unfreiwillig Sesshaft – Die Landforderung der Ayoreo Totobiegosode“ vom 21.06. - 21.12.2016 im NATUREUM Ludwigslust

FOTOS: GERALD HENZIGER

Berui Picanerai: «Als wir noch im Wald lebten und plötzlich uns unbekannten Lärm hörten, flohen wir, weil wir Angst hatten. Später, wenn es wieder still wurde, näherten wir uns vorsichtig und sahen, was geschehen war: der Wald war niedergewalzt und zerstört worden.»

Orojoi Etacori: «Wir sind bereit, unsere Nachbarn und ihr Eigentum zu respektieren. Das Problem ist jedoch, dass weder wir als Indigene noch das Land, das wir immer bewohnt haben, geachtet werden. Die paraguayische Regierung hört uns scheinbar nicht. Jedes Jahr wechseln die Regierungsvertreter und sie machen, was sie wollen. Sie sprechen von unseren Landrechten, aber zugleich fahren sie fort, Lizenzen für die Abholzung zu erteilen.»

Purucoidate Chiqueñoro: «Auch wenn wir nun mit den coñone (Weissen) leben und ihre Dinge kennen, möchten wir den Wald erhalten. Der Wald gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen, der Wald ernährt uns. Eine Viehweide mag gut sein für die coñone, uns bedeutet sie nichts. Wir brauchen den Wald zum Überleben.»

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Gabide Etacori: «Es ist unser Wunsch, nach unserer eigenenVorstellung zu leben, vom Jagen und Sammeln, wie unsere Vorfahren. Wir wollen unsere Lebensweise selber bestimmen und als Ayoreo-Totobiegosode leben.»

Die preisgekrönte Fotoausstellung des Vereins zur Unterstützung india-nischer Landforderungen im Chaco von Paraguay und der Stiftung für indigene Gemeinschaften in Paraguay macht auf die Landsicherungs- und Schutzmaßnahmen der paraguayischen NGO Gente, Ambiente y Territorio (GAT) zur Landrückforderung der Totobiegosode (5.500 km²) aufmerksam. Sie wurde ergänzt von Bernd Wegener mit Ayoreo-Gebrauchsgegenständen, u.a. von den Totobiegosode aus Chaidi. Dar-über hinaus haben wir auch über den massiven Landraub und die Be-nachteiligung bei den Landrechten für die dort schon lange vor der Kolo-nisation lebenden Ayoreo informiert.

Blick in die Ausstellung FOTO: UWE JUEG

Vortrag: „Unfreiwillig Sesshaft – Die Landforderung der Ayoreo Totobiegosode“ mit FdN-Dokumentarfilm „Gran Chaco – Die Wildnis stirbt, Auf den Spuren der letzten Waldindianer“

Veranstalter: Naturforschende Gesell-schaft Mecklenburg Referent: Bernd Wegener: 23.08.2016, NATUREUM, Schlossfreiheit 4, 19288 Ludwigslust

Totobiegosode und GAT-Mitarbeiter FOTO: BERND WEGENER

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Mailaktion: Unterstützung Widerstand gegen die Dakota Access Pipe-line (kurz DAPL), Bauabschnitt in der Standing Rock Reservation

Projektarbeit

Partner der Projektarbeit 2016: Iniciativa Amotocodie (Paraguay) Verein zur Unterstützung indianischer Landforderungen im Paraguayischen Chaco e.V. (Deutschland), Verein zur Unterstützung indianischer Landforderungen im Paraguayischen Chaco e.V. (Schweiz) und Stiftung für indianische Gemeinschaften in Paraguay (Schweiz) Tierra Libre (Paraguay) Kalinago Tribe (St. Vincent & The Grenadines) Dorobo Funds und Ujamaa Community Ressource Team (Tansania) Westpapua Netzwerk (Deutschland) Jah Hut Umweltaktivisten Shafie Bin Dris und Jef Yangman (Malaysia) FdN Feldaktivitäten: Kolumbien: Cofan (Arne Salisch, August 2016) St. Vincent & The Grenadines: Kalinago (Bernd Wegner, März 2016) FdN Projektunterstützungen:

Ayoreo Kalinago Nivacle Hadzabe West Papua

Senoi, Protomalayen, Negritos

Projektunterstützungen 2016

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SÜDAMERIKA u. KARIBIK: Ayoreo Schutzmaßnahmen (Iniciativa Amotocodie) Totobiegosode Landsicherung (Verein z. Unterstzg. Ind. Paraguay) Nivacle und Manjui Garifuna (Tierra Libre) Kalinago Tribe AFRIKA: Hadzabe Landrechte (UCRT) ASIEN: Senoi, Protomalaien, Negritos: Landrechte, Widerstand gegen illegale

Abholzungen / Palmölplantagen, Sicherung Lebensbedingungen AUSTRALIEN / OZEANIEN West Papua (WPN)

Mit den Projektspenden helfen wir Indigenen sowie Menschenrechts- und Umweltgruppen vor Ort, um indigenes Land und die Kultur der oft arg bedrängten Ureinwohner zu bewahren. Einigen dieser Völker gilt unsere Unterstützung bereits seit Bestehen des Vereins, anderen erst seit Kurzem. Nachstehend Näheres dazu. Kalinago (St. Vincent & The Grenadines) Seit 2013 wird der Kalinago Tribe unterstützt. Der Kalinago-Stamm voll-endete im Berichtsjahr das erste Pirogue-Krieger-Kanu, das seit über 300 Jahren wieder gebaut wurde. Das Boot wurde auf seiner ersten Meeresreise am 21. März 2016 gestartet. Das Kanu ist 24 Fuß lang und 3 Fuß breit, und kann bis zu 20 Krieger aufnehmen. Die erfolgreiche „Jungfernfahrt“ wurde mit einem Stammesfest gewürdigt.

21.03.2016 Landung in Rose Place FOTOS: SARDO SUTHERLAND

Feier mit Tanz nach bestandener Kanufahrt

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Das Projekt wurde durch die gemeinsame Unterstützung von Freunde der Naturvölker, verschiedene Regierungsabteilungen von St. Vincent und den Grenadinen und Stammesmitgliedern realisiert.

Gesamtkosten der Unterstützung 2016: 1.633,95 €

Ayoreode (Paraguay)

Initiativa Amotocodie: Monitoring zum Schutz der Ayoreo-Aislados (außerhalb der Landrückforderung der Totobiegosode)

Mit unserer Unterstützung konnte das Monitoring zum Schutz der in frei-williger Isolation lebenden Ayoreo im traditionellen Stammesgebiet wei-tergeführt werden. Die Fahrten erfolgten unter Beteiligung älterer Ayoreos, die das Urwaldleben ihrer im Busch lebenden Verwandten aus eigener Erfahrung kennen. Kontrollfahrten im Zeitraum September – November, Gebiet Chovoreka: Für Chovoreka besteht ein hohes Risiko durch Invasion von Urwaldzer-störung für großflächige Landwirtschaft. Die Ayoreos demarkierten durch Schilder Ihr Territorium (Chovoreka beinhaltet Landrechte der Ayoreo-Garaygosode). Chovoreka hat exentielle Bedeutung für die Lokalgruppe der Garaygosode und ihrem kulturellen Überleben.

Erneuerung der Ausschilderung des Ayoreo-Schutzgebietes Punie Paesoi, Region Amotocodie

Aislados Datenerfassung: wie in den vergangenen Jahren, wurden auch 2016 Daten zur aktuellen Situation (Sichtungen, Spuren, Hinweise durch

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Informanten, aber auch eigene Monitoringsergebnisse) analysiert, be-wertet und dokumentiert.

Bürogebäude in Asuncion: Infolge offener Gewalt und massiver Hass-propaganda gegen Mitarbeiter die Iniciativa Amotocodie in den Menonni-ten Kolonien war eine Verlegung des Büros von Filadelfia nach Asuncion notwendig geworden. Unser Verein hat bedeutend zur Verbesserungen der Arbeit der Iniciativa Amotocodie für die Bereiche Videobearbeitun-gen, Umweltverträglichkeitsprüfungen, Monitoring, Büro, (incl. Daten-speicherung und Archivierung) beigetragen. Die neuen Voraussetzungen erlauben es, die Leistung der Arbeit effizienter und sicherer zu machen. Dazu Iniciativa Amotocodie: „Der Beitrag von Rettet die Naturvölker e.V. hilft sehr flexibel, um kurzfristig auf besondere Situationen oder Notsitua-tionen zu reagieren, die mit den Ayoreo Menschen in der Entwicklung unserer Arbeit entstehen. Dank dieser Verfügbarkeit waren wir in der La-ge effektiv einige spezielle Pläne, die mit den Gemeinschaften und Füh-rer der Ayoreo Menschen vereinbart waren, zu begleiten und damit zum Schutz der lebenswichtigen Gebiet für die Ayoreo, die noch in freiwilliger Isolation leben, relevante Maßnahmen zur realisieren.“

Innenhof Gebäude der Iniciativa Amotocodie in Asuncion FOTO: I A

Gesamtkosten der Unterstützung 2016: 5.002,60 € Ayoreo-Totobiegosode Landrückforderung: Seit Jahren kämpfen die Totobiegosode gemeinsam mit Unterstützung der paraguayischen NGO

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Gente, Ambiente y Territorio (GAT) um die Rückgabe eines Teils ihres geraubten Stammeslandes.

Camp für die Einrichtung des Kontrollpostens

Fertigstellung der Hütte des Kontrollpostens

FOTOS: PROYECTO CONSERVACIÒN Y PROTECCIÒN DEL NÙCLEO DE LA ZONA SUR DEL PATRIMONIO NATURAL Y CULTURAL AYOREO TOTOBIEGOSODE

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Für Landsicherungsmaßnahmen zu Gunsten der Lokalgruppe der Toto-biegosode haben wir 5.000 € zur Verfügung gestellt. Nivacle (Paraguay) Die Unterstützung der Nivacle erfolgt über unsere Partnerorganisation Tierra Libre. Der 2016 zur Verfügung gestellte Betrag wurde für den Kauf weiterer Filmausrüstungen neuer lokaler Gruppen investiert. Es handelt sich um folgende Gemeinden, die alle im Pilcomayo-Gebiet liegen: Lhavoj'ocfi (San José Esteros), Ajoicucat (Mistolar) und Comunidad Ni-vacle von San Agustín/Pedro P. Penia. Ziel ist es, die Kapazität der tradi-tionellen Nivacle-Gemeinden zu stärken und nicht nur Zeugenaussagen, sondern auch intakte kulturelle Praktiken zu dokumentieren.

Die Übergabe der 3 Filmausrüstungen ist bisher noch nicht an die Ge-meinden erfolgt. Da es sich um relativ hohe Werte handelt, sind sichere Aufbewahrungsorte notwendig, was in 2017 erfüllt wird.

Gesamtkosten der Unterstützung 2016: 2.011,50 €

Tanz von Frauen der Nivacle mit Hirschhuf-Rasselstäben FOTO: TIERRA LIBRE Hadzabe (Tansania) Partner in der Landnutzungssicherung für die Hadzabe ist Ujamaa Community Resource Team (UCRT). Ergebnisse:

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Der 2015 in Angriff genommene schon lange Zeit bestehende Grenzkon- flikt zwischen Mongo Wa Mono und Yaeda wurde endlich gelöst und die Demarkierung (der Grenzen) zwischen Garbabi und Mongo Wa Mono realisiert. Dies hat Konflikte reduziert, Frieden und Harmonie in der Nachbarschaft erhöht und damit eine Verbesserung der Wirksamkeit von Beweidung und Hadza-Nutzung (Jagen und Sammeln gemäß den CCROs* Umsetzungen erreicht. *Landnutzungspläne

Treffen der Verantwortlichen, um zwei Siedlungen von Yaeda und Esh-kesh zu beteiligen zur Umsetzung der CCROs

Yaeda Valley Beteiligten Treffen aller Dörfer (Mongo wa Mono, Ya-edachini, Eshkesh, Domanga und Endagulda) in Eshkesh

Finale der Grenzfestlegungen der Dörfer Mongo Wa Mono gegen Garbabi und Yaeda Chini versus Mongo Wa Mono.

Mbulu Bezirk Kommissar (DC) Dr. Michael Kadege eröffnet offiziell die Sitzung in Eshkesh

Tagung in Eshkesh

Alle Treffen wurden von UCRT genutzt, um alle Sta-keholder-Aktivitäten von 2015 und bisherige Aktivitä-ten von 2016 zu präsentie-ren. Die wichtigsten Errun-genschaften der Daten ist, sicherzustellen, dass die Yaeda Tal Gemeinden Rechte an ihrem Land ha-ben und damit sicheres Land für Ihre Lebensbedin-gungen, um es wirksam zu schützen. UCRT unterstütz-te die Gemeinden, um Zerti-fikate der CCROs zu bean-tragen, und zusätzlich profi-tieren von Kohlenstoff-Zahlungen für die Erhaltung ihrer Wälder in Zusammen-arbeit mit Carbon Tansania.

Durch die CCROs besteht eine wirksame Waffe gegen die illegalen Einwanderer, denn dies ist die große Her-ausforderung im gesamten Yaeda-Tal.

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Nach langem Gespräch stimmten beide Dörfer schließlich mit den Ver-mittlern zu, das Konfliktgebiet zwischen beiden Dörfern zu teilen. Die Abgrenzung einiger Punkte wurde erledigt, aber es ist noch nicht abge-schlossen.

Yaeda Chini versus Mongo Wa Mono: Die Arbeit wurde endlich erfolg-reich abgeschlossen.

FOTOS: UCRT

Gesamtkosten der Unterstützung der Landrechte Hadzabe: 7.168,14 €

Negritos, Senoi, Protomalaien (Malaysia/Halbinsel Malakka): Seit Oktober 2014 unterstützt FdN in Malaysia den Kampf der indigenen Bevölkerung (Orang Asli) um Landrechte. Dieses entspricht dem Sat-zungszweck von RdN. Zur Erfüllung des Satzungszweckes in Malaysia hat RdN vor Ort zwei Kooperationspartner, die sich ergänzend und ko-operierend in unterschiedlichen Bereichen tätig sind.

In Malaysia konnten durch unsere Unterstützung zahlreiche Aktivitäten realisiert werden und folgende Erfolge verbucht werden.

Mitglieder von beiden Dörfern beim Fest-stellen der vereinbar-ten Dorfgrenze für die dort zu errichtenden Demarkierungspfähle („Leuchtbaken“)

UCRT-Mitarbeiter Dismas Partalala (stehend) beim gemeinsamen Dorfrattref-fen im Konfliktgebiet zwi-schen Garbabi und Mon-go Wa Mono

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Kartierungsarbeiten und Workshops, bei denen den Bewohnern der Dör-fer das Kartieren beigebracht wurden, fanden statt in:

Kg Merbau, Kg Janggap, Kg Ayer Denak, Kg Pos Balar, Kg Pos Ber, Kg Pos Betau, Kg Pos Belatim, Kg Negri 9, Kg Paya Meng-kuang, Pos Gob, Pos Belatim, Pos Cawas und Kg Lubuk Perah. Für Kg Lubuk Perah wurde zudem die Blockade gegen den Holz-raubbau finanziert.

Der Kampf der Temiar von Gua Musang gegen illegale Abholzung wurde durch Finanzierung von Lebensmitteln für die Demonstranten unterstützt.

Landrechtsstreit Kg Sungai Mai (Jah Hut / SENOI): Der Fall des Dorfes wurde neu aufgerollt und im November 2016 beim Gericht registriert.

Jef und Bewohner beim Kartieren von Bewohner von Pos Balar mit Karten ihres Kampung Janggap Gebietes

Initiative "Save Brik Krau“, von Shafie initiert, um das Gebiet der Ja Hut zu schützen

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Blockadevorbereitung der Temiar von Fingerabdrücke für die Gerichtsklage der Gua Musang Jah Hut von Sungai Mai

Kg Terbol und Kg Sungai Mai: Illegale Rodungen wurden in den beiden beiden Dorfgebieten der Jah Hut (SENOI) gestoppt und die Regierung hat sich bereit erklärt, Dämme zur Trinkwasserversorgung für beide Dör-fer zu finanzieren.

Aufgrund des Verschleißes musste für Jef ein „neues“ geländegängiges Gebrauchtfahrzeug angeschafft werden (ca. 2.000 €), damit er die abge-legenen Orang Asli Dörfer besser erreichen kann, um Kartierungsarbei-ten zur Durchsetzung der indigenen Landrechte zu machen.

Der Tag der indigenen Menschen in Kg Berdud, bei dem Orang Asli aus ganz Malaysia zusammenkamen, wurde benfalls mit Mitteln von RdN gefördert. NEGRITOS, Batek

Kuala Tahan: Negritos der Batek und einige Nicht-Negritos grüßen und danken RdN

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Kuala Tahan: Die Wasserversorgung und medizinische Unterstützung für die Bateq wurde gesichert. Außerdem wird ihnen die Jagd und weitere Nutzung des Nationalparks zugesagt. Zu der Batek Aktion haben wir ca. 800 Euro gezahlt. Davon ist Shafie mehrmals dorthin gefahren und hat ein Treffen mit Regierungsvertretern organisiert. Ein Beispiel wieder, wie mit wenig Geld viel erreicht werden kann. Die NGO Rettet den Regenwald e.V. konnte 2016 zur Unterstützung des Kampfes der Urvölker gegen Urwaldzerstörung gewonnen werden.

Gesamtkosten der Unterstützung: 16.016,00 € West Papua: Das Westpapua Netzwerk wurde mit 400 € gefördert.

Free West Papua Campaign: WE WANT FREEDOM!

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Finanzbericht 2016

Einnahmen in Euro

Spendeneinnahmen ohne Zweckbindung 5.662,33 (2015: 23.186)

Projektspendeneinnahmen 29.889,96 (2015: 50.966,92)

Gesamteinnahmen: 35.552,29 (2015: 74.152,92)

Ausgaben in Euro

Öffentlichkeitsarbeit: 5.546,52 (2015: 7.342,41)

Projekte Ausland 37.232,19 (2015: 50.798,71)

Verwaltungskosten 2.358,70 (2015: 1.107,47)

Ausgaben gesamt: 45.137,41 (2015: 59.248,59)

Hinweis: %-Angaben sind gerundet

Ausgabenverteilung 2015 Verwaltungskosten 2 % Öffentlichkeitsarbeit 12 % Projekthilfen 86 %

Wir sind allen Spendern sehr dankbar, da sie dadurch unsere Arbeit überhaupt erst ermöglichen.

Bernd Wegener Ludwigslust, den 15.05.2017

Ausgabenverteilung 2016

Verwaltungskosten 5 %

Öffentlichkeitsarbeit 12 %

Projekthilfen 83 %

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Naturvölker – kurz und knapp Malaysia: Shafie hat letztes Jahr die Organisation JKOAP (Jaringan Kampung Orang Asli Pahang / Netzwerk der Indigenen Menschen Pahangs*) gegründet. Das ist immer noch im Formierungsprozess weil die Gründer sich nicht einig waren, wie legal sie überhaupt auftreten wol-len, aus Angst vor Repressalien. Mittlerweile hat man sich aber doch da-zu entschlossen, es legal zu machen. *Pahang ist der Bundesstaat

Arne Salisch

Landrechtssieg für die Ogiek: Der afrikanische Gerichtshof für Men-schen- und Völkerrechte hat auf seiner 45. Tagung am 26. Mai 2017 in Arusha / Tansania ein lang ersehntes und einstimmiges Urteil gegen die Regierung Kenias in einem von den Ogiek-Eingeborenen vorgebrachten Fall entschieden. 2009 hatte der kenianische Forstdienst (KFS) Zwangs-vollstreckungsmaßnahmen verfügt, um die Ogiek aus ihrer angestamm-ten Heimat des Mau-Waldes zu vertreiben. Kurzfristig hatte das afrikani-sche Gericht jedoch eine Verfügung erlassen, welche die Umsetzung der Räumungsbekanntmachung aussetzte. 2013 erteilte der afrikanische Gerichtshof eine zusätzliche vorläufige Maßnahme, in der die keniani-sche Regierung aufgefordert wurde, alle Landtransaktionen im Mau-Wald zu stoppen. Diese Anordnung wurde jedoch nie von den keniani-schen Staatsorganen respektiert. Das Gericht stellte fest, dass die Regierung Kenias illegal Angehörige der Ogiek-Gemeinschaft aus dem Mau-Wald vertrieben hat und die Rechte der Ogiek gemäß der Afrikanischen Charta über Völker und Menschenrechte verletzte. Kenia wurde verpflichtet innerhalb von sechs Monaten erforderliche Maßnahmen* zu Gunsten der Ogiek zu ergreifen. *ggfls. zusätzlich mit Reparationen

Venatrix Fulmen

FOTO: STEFFEN KEULIG

Die Ogiek – ein Volk der Jä-ger-Sammler-Kultur – leben seit jeher als Waldbewohner in ihrer Ureinwohner-Heimat dem Mau-Waldkomplex. In der Ver- gangenheit gab es offene Ge-walt gegen sie, so auch nach den Wahlen 2008/9, als meh-rere Ogiek getötet wurden. RdN hatte mit ECOTERRA Intl. vor Ort Akuthilfe geleistet.

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Hadzabe Projekt wird weitergeführt: Alle Hadza im Eyasi Gebiet ein-schließlich nördlich des Sees sind beteiligt. Das Projekt konzentriert sich auf die Sicherung von Land für Jagd und das Sammeln der Hadza sowie Weideland für die Datoga. Aber auch die Iraqw werden wegen der Land-nutzungsplanung für die Dörfer profitieren, die Hadza, Datoga und Leute der Iraqw einschließen. Mit anderen Worten, sie werden alle durch eine bessere Planung ihres Landes für verschiedene Nutzungen profitieren.

Daudi

Ein Gruß unseren neuen Mitgliedern Reinhard Lehmann aus Lauenburg, Andreas Keil aus Gondershausen und Ursula Balzer aus Zürich (Schweiz).

Unsere Buchstipps – auch als Weihnachtsgeschenk zu empfehlen:

Bernd Wegener / Steffen Keulig SCHWARZASIEN Ureinwohner zwischen Kulturvernichtung und Völkermord ISBN: 978-3-8255-0684-1 146 S., zahlr. Abb./Karten, Preis: 19,90 € Centaurus Verlag & Media UG Buchbezug über: Bernd Wegener, Reiterweg 10, 19288 Ludwigslust; [email protected]

Schwarzasien – ein Irrtum? Nein, Südostasien ist seit undenklichen Zeiten Heimat von Menschen mit kleiner Statur, dunkler Haut und Kraushaar - NEGRITOS („Negerlein“) genannt. In einem atemberaubenden Tempo weichen die dortigen Regenwälder, geopfert dem Profit für heute und für einige Wenige. Mit dem Raubbau an der Natur schwinden nicht nur Fauna und Flora, son-dern auch seine Bewohner. Seit tausenden von Jahren einst weit verbreitet, steht heute diese friedliche Jäger- und Sammlerkultur vor dem endgültigen Aus. Kulturvernichtung und Völkermord zeichnen ihren Weg bis in unsere Zeit. Infolge der komplexen gewaltsamen Kraft wirtschaftlicher und staatlicher Interessen sowie religiösen Fanatismus ist das im Namen von Fortschritt und Entwicklung begangene Zerstörungswerk fast vollendet. In anklagender Weise wird der dramatische Niedergang dieser Ureinwohner, deren letzte Vertreter auf den Philippinen, in Malaysia, Thailand, den Andamanen und in Australien leben, geschildert. Anliegen ist es, nicht nur Betroffenheit zu erreichen, sondern Hilfe für die Bewahrung dieser einzigartigen Kultur.

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Steffen Keulig ALPTRAUM ZIVILISATION - ZURÜCK IN DIE STEINZEIT Eine Reise zu den Waldmenschen Neuguineas ISBN 978-3-934121-04-1, 2. Überarbeitete Auflage 2015 332 S., zahlr. Abb./Karten, Preis : 19,90 € Buchbezug über: Steffen Keulig <[email protected]>

Mit „Alptraum Zivilisation - zurück in die Steinzeit“ gelingt dem Autor eine nicht alltägliche Mischung aus Reisebericht und Sachbuch. Eindrucksvoll schildert er die Strapazen des Marsches zu den Baumhausmenschen in West Papua und stellt dem Leser zahlreiche Elemente ihrer traditionellen Kultur und naturverbundenen Lebensweise vor. Parallel dazu wird das Schicksal von Naturvölkern in anderen Regionen der Erde aufgegrif-fen, die durch den Kontakt mit der Zivilisation nicht nur ihre Würde, sondern in zu-nehmendem Maße auch ihre Existenzgrundlagen verlieren. In zahlreichen, mit der Thematik verbundenen Abschnitten stellt der Autor die Existenzweise der Naturvöl-ker der der Menschen in den Industrieländern gegenüber und analysiert kritisch die selbstzerstörerischen Elemente der Zivilisation. Anhand vieler Beispiele geht er auf die Ursachen der weltweiten Naturzerstörung ein und zeigt Perspektiven für ein „Le-ben nach menschlichem Maß“ auf.

Bernd Wegener INDIANER IN DEN USA ZWISCHEN DEM ENDE DER INDIANERKRIEGE UND HEUTE ISBN 3-934121-08-X 253 S., zahlr. Abb./Karten/Übersichten, Preis : 18,00 € Meridian Verlag Buchbezug nur über: Bernd Wegener, Reiterweg 10, 19288 Ludwigslust; [email protected]

Dieses Buch beginnt dort, wo andere Darstellungen enden. Es schlägt den Bogen von den abschließenden Kämpfen Der Indianer in den USA über ihre Zwangseinweisung in Reservationen bis hin zur aktuellen Situation zahlreicher Stämme. An Hand vieler Beispiele zeichnet der Autor den Leidens- weg der indianischen Ureinwohner im 20. Jahrhundert nach, verdeutlicht jedoch auch ihren Widerstand und die Suche nach Identität.

Herausgeber: Rettet die Naturvölker e.V., Reiterweg 10, 19288 Ludwigslust Spendenkonto: Postbank Hamburg

IBAN: DE80 2001 0020 0006 1962 05; BIC (SWIFT): PBNKDEFF www.naturvoelker.de Email: [email protected]

Redaktion: Bernd Wegener, Reiterweg 10, 19288 Ludwigslust, Tel.: 03874-49668, Lektorat: Klemens Knebel, Druck: Druckerei Buck GmbH, Parkstr. 28,

19288 Ludwigslust Gedruckt auf Recyclingpapier

Der gemeinnützige Verein „Rettet die Naturvölker e.V.“ besteht seit 1991. Er leistet Bewahrungshilfe, versteht sich als Fürsprecher der

letzten Naturvölker, ihrer Kulturen und Lebensweisen.