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1 Herbstsynode des evangelischen Kirchenkreises Potsdam am 18. November 2017 Gemeindehaus Werder Bericht des Superintendenten und des Kreiskirchenrates Sperrfrist 18. November 2017, 11 Uhr Hohe Synode, Wenn in der U-Bahn plötzlich gesungen wird, dann ist Kirchentag.“ Erinnern Sie sich noch? Vom 24. bis zum 28. Mai 2017 fand in Berlin, in Wittenberg und in Potsdam der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Bischof Dröge dankt uns für das Potsdamer Engagement und schreibt unmit- telbar nach dem Ereignis: „Liebe Schwestern und Brüder, willkommen zurück vom Kirchentag, der sicher einigen von uns noch in den Gliedern steckt, der nachwirkt und dessen Eindrücke noch ganz frisch sind. Ihnen allen will ich herzlich danken! Sie haben unserer Kirche und dem Glauben auf dem Kirchentag konkrete Gestalt und Begeisterung verliehen. An welchen Stellen auch immer Sie gewirkt haben schon Monate, ja Jahre zuvor in Vorbereitungen und direkt zum Kirchentag selbst, ob auf dem Abend der Begegnung, ob im „Zentrum Ber - lin.Zukunft.Kirche“, ob im Zentrum Jugend, ob auf dem Markt der Möglichkeiten, ob auf den Inseln der Begegnung oder bei der Betreuung der Quartiere, als Gastgeberin, beim Feierabendmahl oder bei einem Gute-Nacht-Café, bei den vielen musikalischen Beiträgen und Events, oder, oder, oder ... , Sie haben tatkräftig und oft bis zur Belastungsgrenze oder sogar darüber hinaus dazu beigetragen, dass dieser Kirchentag Berlin, Potsdam, Wittenberg hat erfüllen und begeistern können. Es war ein wirklich guter Kirchentag und wir alle, alle gemeinsam, „gemeinsamEKBO“, waren gute Gastge- ber*innen. Danke für Ihren Schwung und Ihr Engagement, für Ihr Mitgestalten und Ihre Kreativität. Danke für Ihr Zupacken an so vielen Stellen! Den Schwung, den uns der Kirchentag gegeben hat, nehmen wir jetzt mit. Möge der Kirchentag mit seinen Impulsen noch lange nachwirken, mit seinen Themen und Fragen, mit seiner Begeisterung und seinem Glaubenszeugnis, mit dem Gemein- schaftsgefühl, das in der EKBO gewachsen ist. Es war eine große Aufgabe; mit Gottes Segen haben wir sie geschafft! Seien Sie herzlich gegrüßt, Ihr Dr. Markus Dröge „Danke“ sage auch ich allen im Kirchenkreis Potsdam, die dazu beigetragen haben, dass es ein „Fest des Glaubens“ wurde. Ich danke insbesondere unserem Kirchenkreisbeauftragten Holger Rohde, Pfarrer Matthias Mieke, der uns im Lenkungsausschuss der EKBO vertrat, und den Gemein- debeauftragten. Gemeinsam mit dem Berliner Planungsbüro haben sie das Großereignis koordiniert: Michael Lunberg (Pfingst), Catharina von Dewitz (Frieden); Andreas Neumann (Drewitz); Mechthild Metzner (Erlöser); Gabriele Düring (Auferstehung); Aldriane Franke-Thiemann und Beate Hohmann (Babelsberg); Georg Thimme (Werder); Gisela Kahle und Julia Troitzsch (Stern); Anke Spinola (Bor- nim, Golm, Grube); Jakoba Conrad und Wolfgang Mairhofer (Bornstedt); Sybille Ganz-Laschewski (Eiche); Boglind Zastrow und Matthias Mieke (Nikolai). Am 7. Juli 2017 waren alle Aktiven unserer Landeskirche (insgesamt 16.500) zu einem Dankgottes- dienst in die Nikolaikirche und einem Fest auf dem Alten Markt eingeladen. Der Kirchentag hatte 106.381 Dauerteilnehmer, 26.065 aus der EKBO, fast 2500 Veranstaltungen, z. B. 1879 Besucher bei der Konfitageröffnung im Zentrum Jugend, Gemeinschaftsquartiere in 200 Schulen, betreut von 4500

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Herbstsynode des evangelischen Kirchenkreises Potsdam

am 18. November 2017

Gemeindehaus Werder

Bericht des Superintendenten und des Kreiskirchenrates

Sperrfrist 18. November 2017, 11 Uhr

Hohe Synode,

„Wenn in der U-Bahn plötzlich gesungen wird, dann ist Kirchentag.“ Erinnern Sie sich noch? Vom 24. bis zum 28. Mai 2017 fand in Berlin, in Wittenberg und in Potsdam der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Bischof Dröge dankt uns für das Potsdamer Engagement und schreibt unmit-telbar nach dem Ereignis:

„Liebe Schwestern und Brüder,

willkommen zurück vom Kirchentag, der sicher einigen von uns noch in den Gliedern steckt, der nachwirkt und dessen Eindrücke noch ganz frisch sind. Ihnen allen will ich herzlich danken! Sie haben unserer Kirche und dem Glauben auf dem Kirchentag konkrete Gestalt und Begeisterung verliehen. An welchen Stellen auch immer Sie gewirkt haben – schon Monate, ja Jahre zuvor in Vorbereitungen und direkt zum Kirchentag selbst, ob auf dem Abend der Begegnung, ob im „Zentrum Ber-lin.Zukunft.Kirche“, ob im Zentrum Jugend, ob auf dem Markt der Möglichkeiten, ob auf den Inseln der Begegnung oder bei der Betreuung der Quartiere, als Gastgeberin, beim Feierabendmahl oder bei einem Gute-Nacht-Café, bei den vielen musikalischen Beiträgen und Events, oder, oder, oder ... –, Sie haben tatkräftig und oft bis zur Belastungsgrenze oder sogar darüber hinaus dazu beigetragen, dass dieser Kirchentag Berlin, Potsdam, Wittenberg hat erfüllen und begeistern können. Es war ein wirklich guter Kirchentag und wir alle, alle gemeinsam, „gemeinsamEKBO“, waren gute Gastge-ber*innen. Danke für Ihren Schwung und Ihr Engagement, für Ihr Mitgestalten und Ihre Kreativität. Danke für Ihr Zupacken an so vielen Stellen! Den Schwung, den uns der Kirchentag gegeben hat, nehmen wir jetzt mit. Möge der Kirchentag mit seinen Impulsen noch lange nachwirken, mit seinen Themen und Fragen, mit seiner Begeisterung und seinem Glaubenszeugnis, mit dem Gemein-schaftsgefühl, das in der EKBO gewachsen ist. Es war eine große Aufgabe; mit Gottes Segen haben wir sie geschafft!

Seien Sie herzlich gegrüßt,

Ihr Dr. Markus Dröge

„Danke“ sage auch ich allen im Kirchenkreis Potsdam, die dazu beigetragen haben, dass es ein

„Fest des Glaubens“ wurde. Ich danke insbesondere unserem Kirchenkreisbeauftragten Holger

Rohde, Pfarrer Matthias Mieke, der uns im Lenkungsausschuss der EKBO vertrat, und den Gemein-

debeauftragten. Gemeinsam mit dem Berliner Planungsbüro haben sie das Großereignis koordiniert:

Michael Lunberg (Pfingst), Catharina von Dewitz (Frieden); Andreas Neumann (Drewitz); Mechthild

Metzner (Erlöser); Gabriele Düring (Auferstehung); Aldriane Franke-Thiemann und Beate Hohmann

(Babelsberg); Georg Thimme (Werder); Gisela Kahle und Julia Troitzsch (Stern); Anke Spinola (Bor-

nim, Golm, Grube); Jakoba Conrad und Wolfgang Mairhofer (Bornstedt); Sybille Ganz-Laschewski

(Eiche); Boglind Zastrow und Matthias Mieke (Nikolai).

Am 7. Juli 2017 waren alle Aktiven unserer Landeskirche (insgesamt 16.500) zu einem Dankgottes-

dienst in die Nikolaikirche und einem Fest auf dem Alten Markt eingeladen. Der Kirchentag hatte

106.381 Dauerteilnehmer, 26.065 aus der EKBO, fast 2500 Veranstaltungen, z. B. 1879 Besucher bei

der Konfitageröffnung im Zentrum Jugend, Gemeinschaftsquartiere in 200 Schulen, betreut von 4500

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Ehrenamtlichen aus den Gemeinden der EKBO. Wir konnten zeigen, was wir können, was wir tun: Der

Kirchentag war tatsächlich – so meine Überzeugung - für uns in Potsdam das Beste, was uns passie-

ren konnte. „Hier stehen wir – und wollen anders. Jetzt gehen wir – und können anders.“ (Kirchen-

tagspräsidentin Christina Aus der Au beim Festgottesdienst in Wittenberg am 28. Mai 2017).

Superintendent und Kreiskirchenrat geben in diesem Bericht wiederum Rechenschaft über ihr Tun

seit der Frühjahrssynode 10. und 11. März 2017. Die hier vorgelegten Informationen stammen zu ei-

nem großen Teil aus Protokollen, die vom KKR genehmigt wurden. Daher ist es der Bericht des

Superintendenten und des Kreiskirchenrates. Er ist gegliedert in: 1. Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, 2. Ereignisse, 3. Finanzen 4. Perspektiven. Wichtige Informationen über die neuesten

Entwicklungen in der Landeskirche erhalten sie im Kirchenleitungsbericht 2017 im Internet (google-

Stichwort: Bericht der Kirchenleitung ekbo).

1. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Schirmherrschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche übernommen. Ich habe ihm geschrieben und gedankt. Seine Schirmherrschaft ermu-tigt uns in unserem großen Potsdamer Projekt. Es ist ein Wiederaufbau mit einer Botschaft: „Umkehr und Versöhnung sind möglich in Europa!“. Mit einem regionalen Musikgottesdienst wurde Kantor Matthias Trommer am 18. Juni 2017 in der

Kirche Bornim in den Ruhestand verabschiedet. Eine Festschrift mit dem Titel „Das ist meine Freude.

Geistliche Chorwerke von Matthias Trommer“ würdigt sein Wirken im Kirchenkreis. Sie kann auch auf

der Synode erworben werden.

Zur Besetzung B-Kirchenmusik 50 % KG Werder. Der KKR wählte Kantor Bernhard Barth. Dienst-beginn ist der nächstmögliche Zeitpunkt. Die Gemeindekirchenräte des Sprengels Erlöser wählten am 13. Juli 2017 Pfarrer Tobias Ziemann

(Nachfolge Pfarrer Hartmut Nocke). Dienstbeginn ist der 1. November 2017.

Der Gemeindekirchenrat Babelsberg hat am 18. Juli 2017 Pfarrer Ronny Hauske (Nachfolge Pfarre-

rin Sabine Müller) gewählt. Dienstbeginn ist der 1. Dezember 2017.

Ich habe das Konsistorium gebeten, die (1.) Pfarrstelle der Kirchengemeinde Caputh zum nächst-

möglichen Zeitpunkt Pfarrer Thomas Thieme mit 67 % Dienstumfang unter Verzicht auf Ausschrei-

bung gemäß § 1 Absatz 6 Pfarrstellenbesetzungsgesetz zu übertragen.

Besetzung Pädagogische Mitarbeiterin Region Mitte: Die vom KKR gewählte Bewerberin Lena Ketelsen hat die Wahl nicht angenommen. Sie hat eine andere Stelle mit größerem Dienstumfang angenommen. Die Stelle wurde erneut ausgeschrieben. Der KKR wählte Anna Bräutigam für einen Stellenumfang von 50% mit der Arbeit mit Kindern in der Region Mitte. Dienstbeginn ist 15. November 2017 oder zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Die Stelle ist befristet für zwei Jahre. Katechetin Renate Schmidt-Reichstein wurde in einem Gottesdienst in der Friedenskirche am 15. Oktober 2017 aus ihrem Dienst verabschiedet.

In den Jahren 2022 bis 2032 verliert die Landeskirche etwa 40 Pfarrer pro Jahr; in diesem Zeitraum geht etwa die Hälfte der Pfarrer in den Ruhestand: 439 von 927. OKR Sommer schreibt dazu: „Wir bräuchten 40 neue Pfarrer im Jahr, davon sind wir derzeit weit entfernt.“ Im Schnitt nehmen 20 Perso-nen den Entsendungsdienst auf. Das könnte 200 unbesetzte Pfarrstellen in den Jahren 2022 und 2023 bedeuten. 12 bis 15 Stellen sind bereits in der Landeskirche dauervakant und werden vertreten, zum Teil bereits einige Jahren. Die Landeskirche wirbt um Nachwuchs für den Pfarrberuf. Die

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Informationsseite heißt www.deine-ekbo.de Landeskirche und Pfarrverein prüfen derzeit angesichts des zu erwartenden Pfarrermangels eine Dienstvereinbarung für Emeriti (Diskussionsvorlage im Anhang dieses Berichtes – Anlage 1).

Die Kirchenleitung nimmt zudem Aufgabe und Auftrag des Pfarrdienstes in der besonderen Situation

unserer Kirche in den Blick. Sie wünscht sich auf der Grundlage ihres „Perspektivpapiers Pfarr-

dienst“ einen umfassenden Diskussions- und Gesprächsprozess in den Pfarrkonventen, Klausuren,

GKR- und KKR-Rüsten, Dienstbesprechungen, Pastoralkollegs. Der Gesprächsprozess soll bis zum

Pfarrer/innentag am 12. September 2018 abgeschlossen sein.

Das Konsistorium hat Vikarin Simone Lippmann-Marsch ins Vikariat in die Erlöserkirchengemeinde

eingewiesen. Mentorin ist Pfarrerin Mechthild Metzner. Dienstbeginn war der 1. Juli 2017.

Zu Pfarrer Johannes Lehnert: das Kuratorium der Hoffbauer-Stiftung hat - so teilte Generalsuperin-tendentin und Kuratoriumsvorsitzende Asmus mit - eine Vereinbarung mit Pfarrer Lehnert geschlos-sen: Im gegenseitigen Einvernehmen wird die Tätigkeit von Pfarrer Lehnert als theologischer Vorstand aufgehoben. Er nimmt mit sofortiger Wirkung die Geschäfte des theologischen Vorstandes nicht mehr wahr. Bis auf weiteres wird er die pfarrdienstlichen Tätigkeiten in der Anstaltskirchengemeinde sowie den Hoffbauer-Einrichtungen weiter ausüben. KKR genehmigte den Studienurlaub von Pfarrer Andreas Neumann für den Zeitraum vom 1. Ja-

nuar 2018 bis 28. März 2018 und beauftragt Kreisjugendpfarrer Jochen Reinke in dieser Zeit mit

den Vertretungsdiensten als stellvertretender Superintendent.

Der KKR beschloss, die von der Synode genehmigten 60% neuen Stellenanteile für Kirchenmusik in der KG St. Nikolai mit den bereits vom Kirchenkreis finanzierten 40% zu einer vollen 100% Stelle zu vereinen und Kantor Wiede einen Vertrag zu 100% anzubieten. Die zusätzlichen 60% werden mit einem KW-Vermerk versehen. Die Stellenaufstockung erfolgte zum 1.Januar 2017. Am 31. August 2018 endet meine Amtszeit als Superintendent des Kirchenkreises Potsdam. General-superintendenten Heilgard Asmus hat mit dem Pfarrkonvent und mit dem Kreiskirchenrat zum Thema „Superintendentwahl“ gesprochen und meine Bereitschaft erläutert - die nachwievor gilt - ab Sep-tember 2018 für weitere vier Jahre bis zum Erreichen der Altersgrenze für das Amt zur Verfügung zu stehen. Pfarrkonvent und Kreiskirchenrat entschieden sich für eine Neuausschreibung der Stelle. Ich danke Ihnen auch an dieser Stelle für Glückwünsche und Geschenke zu meinem 60. Geburtstag. Die Sammlung im Festgottesdienst und beim Empfang im Atrium der Friedenskirche am 30. Juni 2017 ergab 2.112,80 Euro für das Projekt „Kinder entdecken Kirche“.

Die Projektstelle Seniorenseelsorge, die Frau Babette Herboth inne hatte, endete am 30. Juni 2017.

KKR befürwortete dem Votum von Landespfarrerin Gabriele Lucht folgend die Verlängerung der Übertragungszeit der kreiskirchlichen Krankenhausseelsorge-Pfarrstelle an Pfarrerin Elisabeth Koopmann ab dem 1. September 2017 für weitere sechs Jahre bis zum 31. August 2023.

Der KKR beschloss, dem Votum des KSA folgend, die 0,25 VBE Verwaltungsstelle Stadtkirchenarbeit und die 0,5 VBE Gemeindebüro St. Nikolai mit einer Person zu besetzen. Der 25%-Anteil soll im Stellenplan gesondert abgebildet bleiben und in einer Arbeitsplatzbeschreibung beschrieben werden. Prädikant Gerd Manske wurde in der Golmer Kirche am 21. Mai 2017 vom Superintendenten in sei-nen Dienst eingeführt.

Vom Leiter der Potsdamer Notfallseelsorge Jörg Reichert erreichte mich die dringende Bitte nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie werden für die Aufgaben der Notfallseelsorge gut ausgebildet und begleitet. Bitte helfen Sie mit! www.notfallseelsorge-potsdam.de. (Anlage 2) Die Leiterin des Bornstedter Friedhofs Jutta Erb-Rogg hat der Superintendent in einem Gottes-dienst am 5. November, 9. 30 Uhr in der Bornstedter Kirche aus ihrem Dienst verabschiedet und ihr

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gedankt. Dieser bemerkenswerte Friedhof setzt in Zeiten des Verfalls von Trauerkultur ein deutliches Zeichen!

2. Ereignisse

Am 21. Mai 2017 wurde mit einem Festgottesdienst der Wiedereinzug der Gemeinde in die Bornsted-ter Kirche nach der Renovierung des Innenraumes gefeiert. Ich habe ein Grußwort gesprochen und gedankt: der Stiftung preußisches Kulturerbe (SPKE) für die Spende von 300.000 Euro, dem Gemein-dekirchenrat unter dem Vorsitz von Frau Barbara Klebe und Pfarrer Friedhelm Wizisla. Der Unesco-Tag fand am 10. Juni 2017 in der und um die Bornstedter Kirche statt. Es gab Führungen, Vorträge, Kinderprogramm und Radtouren.

Der Ökumenische Ökologiekreis Potsdam hat sich mit dem Projekt „Ökofaire Beschaffung zum Kirchentarif“ um den Ökumenischen Umweltpreis 2017 des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB) beworben und unter den neun Bewerbungen den 3. Preis gewonnen. Die Jury schreibt: „Wir wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg bei Ihrem guten und wichtigen Projekt ...Dies sind die Preisträger 2017: Der 1. Preis geht an das Projekt „E-Mobilität auf dem Land“ des ev. Kirchenkreises Wittstock-Ruppin. Der 2. Preis geht an das Projekt „E-Tank in der Kita Apfelbäumchen“ der ev. Kirchengemeinde Martin Luther Fürstenwalde. Der 3. Preis geht an das Projekt „Ökofaire Beschaffung zum Kirchentarif“ des Ökumenischen Ökologiekreises Potsdam. Die Preise wurden durch Archimandrit Emmanuel Sfiatkos (Griechisch-Orthodoxe Kirche), Vors. des ÖRBB, und Propst Dr. Christian Stäblein (Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, EKBO), stellv. Vors. des ÖRBB, verliehen. Mit einem Vortrag von Dr. Wilhelm Hüffmeier, dem ehemaligen Leiter der Kirchenkanzlei der Union Evangelischer Kirchen zum Thema „‘den großen Zwecken des Christentums gemäß‘ – Der königliche Aufruf vom 27. September 1817 zur lutherisch-reformierten Kirchenunion in Preußen und seine Fol-gen“ wurde am 27. September 2017 in der Nagelkreuzkapelle an die Kirchenunion von 1817 in der Garnisonkirche Potsdam erinnert. Bischof Dröge hielt ein Grußwort. Die Stiftung Garnisonkirche lud zum Workshop „Wiederaufbauprojekt des Turms der Garnison-kirche“ ein. Die Informationsveranstaltung fand am Freitag, den 30. Juni 2017 von 14 – 18 Uhr in die Nagelkreuzkapelle statt. Am 20. September 2017 wurde im Rahmen des regelmäßigen Friedens-gebetes der „Treffpunkt Nagelkreuz“ eingeweiht. Es ist ein von Cottbuser Handwerkern künstlerisch gestalteter Ort, der ab November direkt an der Umfriedung der Baustelle stehen wird, der Stelle, an der sich Besucher treffen, einen Blick auf die Baustelle werfen oder einfach nur innehalten und das Baugeschehen beobachten können. Am Sonntag, dem 29. Oktober 2017 wurde um 16 Uhr im Freien der „Gottesdienst zum Baubeginn“ gefeiert. Die Predigt hielt Bischof i. R. Wolfgang Huber. Es ka-men 350 Gottesdienstbesucher - bei 6 Grad Außentemperatur, das Sturmtief Herwart fegte über die Stadt, am Vormittag regnete es noch. Etwa 50 Kritiker störten mit Geschrei; Megaphonen und Triller-pfeifen von der ersten bis zur letzten Minute. Mit diesen Formen des Protestes zerstören die Gegner jedes konstruktive Gespräch. Am 23. September 2017 wurde die neue große Nikolaiorgel in einem Gottesdienst mit Propst Dr.

Christian Stäblein eingeweiht Es folgten Orgelfestwochen. Ich gratuliere der Nikolaigemeinde herzlich,

zu einer weiteren großen Bauleistung! Für die Orgel wurden Gelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro

eingeworben. Weitere Informationen unter www.nikolaiorgel.de.

Unter dem Motto „Stadt trifft Kirche – Gott kommt auch“ haben etwa 500 Christen der Freundschaftin-

sel am 9. Juli 2017 einen Open Air-Gottesdienst der Potsdamer christlichen Kirchen (ACK) ge-

feiert. Superintendent hielt die Predigt.

Beim Fahrradkonzert 2017 im Rahmen der Musikfestspiele wurden neben 7 Seen, 24 Konzerten und 20 Orten auch 7 Kirchen angesteuert. Superintendent dankt dem Stadtkirchenpfarrer Simon Kuntze und alle Aktiven vor Ort in den Kirchen.

Der Oratorienchor feierte am 22. Oktober 2017 um 17 Uhr in der Friedenskirche mit einem Festkon-zert sein 60. Gründungsjubiläum.

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Etwa 1000 Besucher kamen am 31. Oktober 2017 zum Abschlussgottesdienst des Reformations-jubiläums in die Potsdamer Nikolaikirche. Die Predigt hielt Bischof i. R. Wolfgang Huber. Am „Pilger-weg der Versöhnung“ zur katholischen und orthodoxen Kirche in Potsdam nahmen unter Leitung von Pfarrer i. R. Wolfgang Hering etwa 100 Menschen teil. Die Botschaft der Pilger an die katholischen und orthodoxen „Geschwister im Herrn“ lautete: „Schön, dass es Euch gibt!“

3. Finanzen

Die Haushaltsreste 2016 betragen 522.306,35 Euro; davon außerordentlicher Rest (Erbschaft Zim-mer) 314.087,38 und ordentlicher Rest 208.218,97. Die Haushaltpläne 2018 und 2019 werden Ihnen zur Beschlussfassung vorgelegt. Der Vorsitzende des Finanzausschusses wird die Haushaltspläne und den Beschlussvorschlag zur Verwendung der Haushaltsreste erläutern. Die Kirchenleitung hat neue Richtlinien für die Zahlungen von Honoraren beschlossen. „Bei Veran-staltungen, die von den Kirchengemeinden, den Kirchenkreisen, kirchlichen Verbänden durchgeführt werden, dürfen Honorare nur im Rahmen der … Grundsätze gewährt werden“ (Kirchliches Amtsblatt Nr. 7 2017, 141-143).

Der KKR beschloss, die Telefonseelsorge Potsdam in den Haushaltsjahren 2017/18/19 mit jeweils 5000,-€ zu unterstützen.

Ich habe als Superintendent und Wirtschafter dieses Kirchenkreises den KFA und das KVA gebeten, die Unterlagen zur Insolvenz des diakonischen Werkes Potsdam e. V. zu prüfen (Insolvenzplan des Fachanwaltes) und mir Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu geben.

4. Perspektiven

A. Stellenplan 2018/2019

Auf dieser Synode wollen wir den Stellenplan 2018/2019 beschließen. Ich danke dem Strukturaus-schuss für die Erarbeitung. KVA-Vorstand Tobias Köhler und ich haben den Stellenplan im Konsisto-rium schon einmal vorab prüfen lassen. Er ist genehmigungsfähig. Zum 1. Januar 2018 soll er in Kraft treten. Zwar rechnen wir für die nächsten zwei Jahre mit einem leichten Zuwachs der Kirchensteuer, jedoch gleichzeitig auch mit höheren Ausgaben für Personalmittel. So hat die Landeskirche für 2018 beispielsweise eine Gehaltssteigerung von 4% für alle Mitarbeitenden vereinbart. Für den Sollstellen-plan 2018/19 besteht daher kein Spielraum. Aus diesem Grund werden wir der Herbstsynode vor-schlagen, den bestehenden Sollstellenplan weitgehend fortzuschreiben. Vorgeschlagene Verände-rungen ergeben sich im Wesentlichen bei der Erhöhung der Superintendentenstelle von 75% auf 100% und die Aufnahme der Kreisfrauenarbeit in den Sollstellenplan mit 26%, da sie auf Grund von Tariferhöhungen sollstellenrelevant geworden ist, sowie die notwendige Berücksichtigung der RU-Stellen.

B. Konzepte

a) Kirchenmusik und Stadtkirchenarbeit

Der Kreiskirchenrat legt Ihnen, liebe Synodale, den Konzeptentwurf „Kirchenmusik heute – Konzept für die Kirchenkreis Potsdam“ vor. Er informiert Sie über den aktuellen Stand der Beratungen. Wir danken der AG Kirchenmusik/Konzept sehr für die bisher geleistete Arbeit. Ebenso legen wir Ihnen in der Stadtkirchenarbeit einen Konzeptentwurf vor. Der KKR dankt allen Beteiligten für ihre Arbeit am Konzept der Stadtkirchenarbeit und nimmt den Zwischenstand des Konzepts zur Kenntnis. Die endgültige Beschlussfassung des Konzeptes ist für die Frühjahrssynode 2018 vorgesehen.

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b) Konfirmandenarbeit

Zum Konzept für die Konfirmandenarbeit schreibt unser Kreisjugendpfarrer Jochen Reinke: „Nach

dem wir uns im Pfarrkonvent mit dem Thema Konfirmandenarbeit im Kirchenkreis beschäftigt haben,

hat sich eine Arbeitsgruppe gefunden, die sich zweimal traf. Da die Verantwortung für die Konfirman-

denarbeit bei den GKRs und den Verantwortlichen für die Durchführung liegt, wurde sich zunächst

darauf verständigt Mindeststandards für die Konfirmandenarbeit zu entwickeln. Durch die Arbeit an der

Konzeption der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unserem Kirchenkreis wurde diese Arbeit un-

terbrochen um Schnittstellen zwischen den Arbeitsgebieten herauszuarbeiten. Das vorliegende und

beschlossene Konzept benennt unter „Ziele und Aufgaben“: Schnittstellen zwischen der Jugendar-

beit und der Konfirmandenarbeit. In enger Zusammenarbeit mit den Konfirmandenunterrichtertei-

lenden werden Angebote für Konfirmand*innen und frisch Konfirmierte geplant und durchgeführt. Ju-

gendliche Teamer*innen sind fester Bestandteil der Konfirmandenarbeit, um das Angebot jugendlich

zu bereichern und die Brücke in die Jugendarbeit zu schlagen. •Signal des Interesses an einem Ge-

samtkonvent verstärken •Veranstaltungen wie: Kreativtag für frisch Konfirmierte, Konfi-Begrüßungs-

gottesdienst, Konficamp, Konfiteamerschulung in den Blick nehmen und nach Bedarf durchfüh-

ren.Weiterhin wird unter „Struktur für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ die „Anstellung für

Vertretung und Unterstützung der Gemeinden bei der Konfirmandenarbeit“ benannt. Unter dem Punkt

„Handlungsschritte“ wird angeregt, dass die Regionalausschüsse zukünftig auch für die Konfirman-

denarbeit unter Begleitung des Kreisbeauftragten die inhaltliche und zeitliche Planung vornehmen. Die

Arbeit in der o.g. Arbeitsgruppe (ggf. auch in veränderter Zusammensetzung) kann nun fortgesetzt

werden. Zwischenzeitlich berieten Friederike Holzki und ich die Gemeinde Babelsberg und die Ge-

meinden St. Nikolai, Friedensgemeinde und Erlöser. Im Ergebnis ist für die drei Innenstadtgemeinden

ein gemeinsamer Flyer mit den gemeindlichen Konfirmandenkursen entstanden.“

c) Strategie gegen Kirchenaustritte

Das Konsistorium hat die Gemeindegliederzahl (Stand 31.Dezember 2016) festgestellt (Übersicht zur Gemeindegliederzahl in der EKBO im Anhang – Anlage 3). Die Gemeindegliederzahlen sind die Grundlage der Finanzzuweisungen: der KK Potsdam hat 26.345 Gemeindeglieder. Er ist gegenüber 2015 um 84 Gemeindeglieder gewachsen. Die Einwohnerzahl wuchs in Potsdam 2016 um 4000 Einwohner, im Nachbarkirchenkreis Mittelmark-Brandenburg um 2000 Einwohner; Berlin zählte im Jahre 2016 sogar 70.000 Einwohner mehr. Die Brandenburger Landkreise, in denen der Sprengel Potsdam mit seinen Kirchenkreisen Prignitz, Uckermark, Oberes Havelland, Nauen-Rathenow, Brandenburg-Mittelmark und Potsdam liegt, nahm die Einwohnerzahl um etwa 13.000 zu. Fazit: Es gibt nicht nur in Potsdam Zuzug und Aufwuchs der Einwohnerzahlen!

Jedoch: In unserer Landeskirche (EKBO) wächst allein der Kirchenkreis Potsdam. Alle anderen Kir-chenkreise schrumpfen. Woran liegt das? Ich sehe in Tauffesten, Glaubenskursen für Erwachsene und in der Kircheneintrittsstelle die Gründe für das Wachstum und kann das auch an Zahlen belegen. Liebe Synodale: So wie Diakonie ist auch Mission eine Grunddimension der Kirche! Die EKD hat auf ihrer Synode in Magdeburg 2011 erneut „Mission als Herzschlag der Kirche“ (Eberhard Jüngel) bekräftigt. Mit den Initiativen „Jahr der Taufe“ und „Erwachsen glauben“ sind von der EKD Schritte unternommen worden, wieder missionarische Kirche zu werden. Ein sehr erfreuliches Zeichen war der von EKD initiierte und unserer EKBO unterstützte missionarischer Gemeindeaufbaukongress „Dyna-missio“ im Berliner Velodrom vom 23. bis zum 25. März 2017.

Zum Stichtag 31. Dezember 2016 gehörten insgesamt 980.670 Mitglieder der EKBO an. Die Zahl der Eintritte und Taufen ist leicht gestiegen. 2016 wurden 6.472 Menschen getauft (2015: 6.170) und 1.086 (2015: 905) traten in die Kirche ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Aus-tritte weiter gesunken. Unter der Überschrift „Wir können etwas tun!“ habe ich in der Kirchenzeitung für ein Aufgreifen der drei missionarischen Impulse der EKD in unserer gesamten Landeskirche plädiert (Artikel im An-hang – Anlage 4). Die missionarischen Impulse der EKD sind Tauffeste, Glaubenskurse für Erwachsene als gut beworbenes Regelangebot etwa wie der Konfirmandenunterricht und eine

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Kircheneintrittsstelle als Ausdruck einer neuen „Kultur des Willkommens“. 64 Personen haben durch die Potsdamer Eintrittsstelle St. Nikolai ihren Weg zurück in die Kirche gefunden. Es gibt sie seit 2011. Die Statistik zeigt: Die Austrittsbereitschaft ist in kleinen Kirchengemeinden wesentlich geringer. Auch relativ gesehen gibt es in kleinen Gemeinden wesentlich weniger Austritte als in großen, fusionierten Gemeinden. Es braucht – das wurde im KKR angemahnt - eine „Strategie gegen Kirchenaustritte“. Bausteine dafür könnten sein: 1. regelmäßige, verlässliche Informationen zu den Finanzen der Kirche, des Kirchenkreises, der Gemeinde: woher kommt das Geld, wohin geht es? 2. Brief an Gemeindeglieder, die ausgetreten sind (vgl. auch die Anregungen in meinem Bericht zu früheren Synoden, insbesondere der Herbstsynode 2016; zu finden unter www.evkirchepotsdam.de/Dokumente; den Fragebogen der Nikolaigemeinde füge ich bei – Anlage 5); 3. Konsequente Ausrichtung auf die Mitgliederorientierung (Hinweise dazu in meinem Bericht zur Frühjahrssynode 2017); 4. Angebote für Neuzugezogene; 5. Bekanntmachen der Kir-cheneintrittsstelle; 6. Aufnahme Wiedereingetretener nicht nur durch die Teilnahme am Abendmahl, sondern auch auf Wunsch mit Gebet und Segen im Gottesdienst (vgl. dazu das Heft „Liturgie des Willkommens“ Luther-Verlag); 7. Wertschätzung kleiner Gemeinden; denn hier ist die Austrittsbereit-schaft erheblich niedriger. Die Kirche zu leiten, das bedeutet: problematische Entwicklungen erkennen und reagieren. Meine Überzeugung ist: wir können etwas tun gegen Kirchenaustritte. Es ist sogar ein Wachsen- gegen-den-Trend möglich. Der Kirchenkreis Potsdam ist ein Beispiel dafür!

d) Zentrale Inhalte vermitteln; den Gottesdienst stärken

Ich habe diesem Bericht einen Artikel der BZ-Berlin über die Evangelische Fastenaktion „für Klima-schutz und Klimagerechtigkeit“ vom 21. Februar 2017 beigefügt (Anlage 6). Ich finde den Zeitungsbericht alarmierend. Der Autor erzeugt den Eindruck, die Kirche könne oder wolle nicht mehr ihre Botschaft vermitteln und sieht darin ein weiteres Beispiel für die „Selbstsäkularisierung der Kirche“. Ich zitiere: „Ursprünglich“ – so der Verfasser dieses Kommentars – „dient die Fastenzeit dazu, des Leidens und Sterbens Jesu zu gedenken und dadurch den eigenen Lebensweg als Teil eines gemeinsamen Schicksals mit Jesus Christus zu verstehen, der das Kreuz getragen hat. Der Name Jesu Christi kommt in der evangelischen Klimabroschüre aber gar nicht vor. Auch die Begriffe Beten, Gottesdienst oder Karfreitag fehlen vollkommen. Die Broschüre sieht aus wie ein Prospekt von Greenpeace oder vom Umweltminister oder eines Wellness-Hotels. Die tollen Ideen und Wohlfühltipps, die die Kirche hier verbreitet, können auch andere geben. Dafür brauchen wir die Kir-che nicht. Wir brauchen die Kirche nicht, um uns ein E-Bike auszuleihen, den Kuchen mit der Hand zu kneten und Terrassen mit Heizpilzen zu meiden. Das ist lächerlich. Die evangelische Kirche entfernt sich mit diesem Gebaren weit von ihrem Ziel.“ Liebe Synodale: Gestalten Sie die Passionszeit be-wusst als Vorbereitungszeit für Karfreitag und Ostern. Warum ist das Kreuz im Christentum ein Heilszeichen geworden? Warum steht das Kreuz auf jedem Altar, krönt Berggipfel, warum tragen es viele Menschen um den Hals? Warum steht es in der Mitte einer Botschaft, die sich Evangelium, frohe Botschaft nennt? Wir können beides: uns zu wichtigen gesellschaftlichen Themen wie dem Klimawandel äußern und zu den zentralen Inhalten unseres Glaubens. Die EKD lässt die Tradition der Themenjahre- bzw. Themenmagazine mit dem Reformationsjubiläum 2017 nicht ausklingen. Das Themenmagazin 2018 „Kirchliche Feiertage als kultureller Reichtum“ knüpft an das vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat als „Europäisches Kulturerbejahr SHARING HERITAGE“ ausgerufene Jahr an. Mit dem EKD-Themenmagazin 2018 wird der Gedanke des europäischen Erbes auch für immaterielle Güter geöffnet (vgl. www.ekd.de).

Der Gottesdienst ist der Mittelpunkt des kirchlichen Lebens. Es lohnt sich, Aktionen durchzuführen, die ihn stärken und in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Aus der anglikanischen Kirche kommt das Projekt „Back-to-Church-Sunday“. Die EKD propagiert es auch in Deutsch-land. Die Initiative sieht vor: Die Gemeinden einer Region laden in einer gemeinsamen Aktion zu ei-nem bestimmten Termin gezielt Menschen in ihre Gottesdienste ein: Freunde und Bekannte, Neugie-rige, Distanzierte, Ausgetretene, Zweifler und religiös Unmusikalische. Gemeinsam wird die Aktion vorbereitet, beworben, durchgeführt und anschließend ausgewertet. Gute Erfahrungen mit dem „Back-to-Church-Sunday“ in England und neuerdings auch in Deutschland machen Mut, diese Aktion aufzu-greifen. Weitere Infos unter: www.gottesdiensterleben.de. Infomaterial liegt zur Synode aus.

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C) Kirchenkreiswechsel Werder

In seiner Sitzung vom 19. September 2017 hat der GKR Werder beschlossen, Verhandlungen mit dem Nachbarkirchenkreis Mittelmark/Brandenburg aufzunehmen mit dem Ziel den Kirchenkreis zu wechseln. Ich gebe den Beschluss, der dem KKR vorlag, im Wortlaut wieder: „Der GKR fasst folgenden Beschluss: Der GKR beschließt die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Kirchenkreis EKMB mit dem Ziel eines Wechsel der Heilig-Geist-Kirchengemeinde in den Kirchenkreis EKMB unter folgenden Bedingungen:

- Die Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder ist ab dem vollzogenen Wechsel des Kirchenkreises bis zur Neuwahl mit Sitz und Stimme im KKR, Finanzausschuss, Strukturausschuss, Regionalausschuss und Kreissynode vertreten. Über die Anzahl der Vertretenden ist Einvernehmen herzustellen.

- Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der oder für die Heilig-Geist-Kirchengemeinde angestellt sind, werden übernommen.

- Die im aktuellen Sollstellenplan vorgesehenen Stellen für die Heilig-Geist-Kirchengemeinde haben bis Ende 2023 (für fünf Jahre nach vollzogenem Wechsel) Bestand.

- Die Heilig-Geist-Kirchengemeinde ist finanziell nicht schlechter gestellt, das betrifft insbesondere die Personalkostenrücklage.

- Sollten die Pfarrerin oder der Pfarrer zu Religionsunterricht verpflichtet werden, dann nur in Werder. Der Religionsunterricht in Werder soll fortgeführt werden.“

Kreiskirchenrat und ich werben darum, dass die Gemeinde Werder im Kirchenkreis Potsdam bleibt! Der Kreiskirchenrat bat mich, folgenden Text in diesen Bericht aufzunehmen: „Die Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder (Havel) gehört zum Kirchenkreis Potsdam. Gemeinsame Projekte verbinden die Heilig-Geist-Kirchengemeinde mit dem Kirchenkreis Potsdam. Die Fachkompetenz der Gemeindeglieder aus Werder ist für den Kirchenkreis Potsdam bedeutsam. Dem KKR sind die vielfältigen Beziehungen zu Werder in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in der Kirchenmusik, in der Flüchtlingsarbeit und in vielfältigen anderen Projekten (z.B. in der Musicalarbeit) wichtig. Zudem sieht der Kirchenkreis Potsdam auch die Fürsorge für die Christen in Werder. Der KKR sieht eine gemeinsame gute Zukunft im Kirchenkreis Potsdam.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Geduld!

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Das Team der Notfallseelsorge Potsdam braucht

engagierte Menschen – es braucht Sie!

Nahezu jeden Tag erfahren wir von tragischen Ereignissen, Unfällen und

Katastrophen.

Dabei bleiben Menschen zurück. Erschütternde Eindrücke, schreckliche

Bilder angesichts von belastenden Ausnahmesituationen haben sich in die

Seelen von Angehörigen, Betroffenen, oft auch von Einsatzkräften

eingebrannt.

Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger leisten dann „Erste Hilfe für

die Seele“.

Innerhalb der Notfallseelsorge haben sich nicht nur bundesweit, sondern

auch in Potsdam Menschen zur ehrenamtlichen Mitarbeit bereitgefunden.

Bisher engagieren sich hier 12 Mitglieder der Notfallseelsorge in einem

24 – Stunden – Bereitschaftsdienst, um auf Anforderung der Leitstelle der

Feuerwehr Potsdam Notleidenden in Krisensituationen Beistand zu leisten.

Für die Sicherstellung dieser 24 Std.-Bereitschaft brauchen wir engagierte

Mitstreiter, die sich mit sozialer Kompetenz zu Menschen begeben, die in

einer Akutsituation mitmenschlichem Beistands bedürfen. Solche

Situationen sind beispielsweise:

- Beistand nach erfolglos abgebrochener Reanimation,

- Beistand nach Suizidandrohung/ -vollendung,

- Begleitung der Polizei bei der Überbringung einer Todesnachricht,

- Beistand bei Schuldproblematik, z.B. nach Beteiligung an einem

Verkehrsunfalls

- Beistand in Krisensituationen, z.B. partnerschaftlicher/

innerfamiliärer Gewalt

Sie werden für diese Tätigkeit fundiert ausgebildet. Unser Team

funktioniert als Netzwerk, wir unterstützen uns wechselseitig.

Wirken Sie bei uns mit, bringen Sie sich bei uns mit ein!

Freundliche Grüße

Jörg Reichert

www.notfallseelsorge-potsdam.de

Tel. 0178-55 26 408

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Gemeindeglieder in den Kirchengemeinden per 31.12.2016 Anlage 1

Kirchengemeindename GG 2015 GG 2016

Diff

Vorjahr

Diff

Vorjahr %

Ev. Auferstehungskg. Potsdam 1.704 1.702 -2 -0,12

Bergholz-Rehbrücke 868 843 -25 -2,88

Caputh 853 850 -3 -0,35

Erlösergemeinde Potsdam 2.371 2.312 -59 -2,49

Friedensgemeinde Potsdam 1.740 1.723 -17 -0,98

Geltow 541 536 -5 -0,92

Heilig-Kreuz-KG in Potsdam 229 233 4 1,75

Ev. KG der Hoffbauer-Stiftung 188 180 -8 -4,26

Kirchengemeinde im Verein Oberlinhaus 109 110 1 0,92

Ev. Pfingstgemeinde Potsdam 1.820 1.935 115 6,32

Ev. KG Babelsberg 4.394 4.353 -41 -0,93

Potsdam-Drewitz 1.013 952 -61 -6,02

St. Nikolai-KG Potsdam 2.824 2.850 26 0,92

Ev. Stern-KG Potsdam 1.564 1.536 -28 -1,79

Ev. Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder 3.086 3.085 -1 -0,03

Potsdam-Bornim 510 489 -21 -4,12

Potsdam-Bornstedt 1.309 1.408 99 7,56

Potsdam-Eiche 712 824 112 15,73

Potsdam-Grube 87 80 -7 -8,05

Potsdam-Golm 339 344 5 1,47

Kirchenkreis Potsdam 26.261 26.345 84 0,32

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Von Joachim Zehner

4Sie wolle in die Kirche wieder-eintreten, sagt die junge Frau undkommt in unsere Potsdamer Kir-cheneintrittsstelle in der Nikolai -kirche. „Das freut mich sehr! Washat Sie dazu bewogen?“ frage ichvorsichtig. Ihre Gründe: die Zeit inder Jungen Gemeinde. Jetzt möchtesie etwas davon „zurückgeben“.Nun sei sie auch Mutter geworden. 15 000 Menschen sind im letz-

ten Jahr wieder in die EvangelischeKirche in Deutschland eingetreten.Erwachsenentaufen und Übertrittenicht mitgerechnet. Das sind viele!Wissen wir, was sie bewegt? MargotKäßmann spricht sogar von 60 000Eintritten. Mal mehr, mal weniger,wenn man die Erwachsentaufenund Übertritte mitzählt. Eine Pro-jektgruppe der EKD hatte sich desThemas angenommen und dazueine Handreichung publiziert unterdem Titel: „Schön, dass Sie (wieder)da sind! Eintritt und Wiedereintrittin die evangelische Kirche“ (EKD-Texte 107). Oft werde ich gefragt: Warum

sitzen Sie als Superintendent jedenMittwoch von 17 bis 18 Uhr in derEintrittsstelle in der Potsdamer Nikolaikirche? Weil dieses Thema„Chefsache“ ist! Jeder Eintritt einFest der Freude! Manchmal rollendie Tränen, wenn ich am Ende desGesprächs für die Wiedereingetrete-ne und ihre Familie bete. Der Kirchenkreis Potsdam ist im

Jahr 2016 um 84 Gemeindegliedergewachsen. Die 64 Eintritte seitdem Bestehen der Kircheneintritt-stelle in der Nikolaikirche spielendabei eine Rolle. Wir haben die drei

missionarischen Impulse der EKDaufgegriffen: Tauffeste (aus demJahr der Taufe 2011), Glaubenskur-se für Erwachsene (Projekt Erwach-sen glauben von EKD und EKBO)und die Kircheneintrittsstelle. Mein letzter Glaubenskurs im

Frühjahr hatte sechs Teilnehmerund vier Taufen. Drei Taufen imJungfernsee (aufregend!) mit vorhe-rigem Gottesdienst in der Heilands-kirche Sacrow, eine Iranerin amOstersonntag in der Friedenskirche.Meine These: Wir können etwas

tun! Kirchenaustritt ist kein „Natur -ereignis“. Die EKD und EKBO-Pro-jekte zeigen: Wir müssen das Radnicht neu erfinden. Mir pumpt es alsPfarrer neue Energie ein, die Grün-de zu hören, warum Menschen inGlaubenskurse oder eine Kirchen-eintrittststelle kommen. Als Theolo-ge weiß ich und als Christ bin ich

davon überzeugt: Gott ist gegen-wärtig in dieser Welt im HeiligenGeist. Er hat sich nicht in den „Vor-ruhestand“ begeben, nachdem erFriedrich Nietzsche und die Reli-gionssoziologen unserer Tage gele-sen hat. Mut machen

hingegen Bü-cher von Men-schen, die heutezum Glaubenkommen: Nina Hagen, „Bekennt-nisse“ (2011) und Daniel Böcking„Ein bisschen Glauben gibt es nicht.Wie Gott mein Leben umkrempelt“(2016). Mission und Diakonie sind kon-

stitutiv für unsere Kirche. Kircheohne Diakonie – unvorstellbar! Kir-che ohne Mission – leider eine Rea-lität. Das Institut zur Erforschungvon Evangelisation und Gemein-

deentwicklung an der Theologi-schen Fakultät der UniversitätGreifswald kam in der Untersu-chung „Einstellungen von Pfarrerin-nen und Pfarrern zu Mission undEvangelisation“ 2008 zu dem Er-

gebnis: Evangelisa-tion gehört mehr-heitlich nicht zumSelbstverständnisder Pfarrerinnenund Pfarrer der

EKD.In meinem Potsdamer Amtszim-

mer hängt ein Zitat von Martin Lu-ther. Der reformierte Theologe KarlBarth hat es als Vorwort seinerKirchlichen Dogmatik (1934)wiedergegeben: „Wir sind es dochnicht, die da können die Kirche er-halten, unsere Vorfahren warensnicht, unsere Nachfahren werdensauch nicht sein, sondern es ist der,

der sagt: ‚Siehe, ich bin bei euch alleTage bis an der Welt Ende.‘“ Niko-laus Graf von Zinzendorf, Gründerder Brüdergemeine, sagt: „Ummich habe ich mich ausgesorgt.“Wir müssen uns auch nicht um dieKirche sorgen. Im übertragenenSinne ist Kircheneintritt wirklich„Chefsache“. Wir sollen aber gelas-sen und tatkräftig das Unsere tun:missionarische Kirche sein, Tauffes-te, Glaubenskurse für Erwachseneund eine Kultur des Willkommenspflegen.<

Joachim Zehnerist Superinten-dent des Kirchen-kreises Potsdam. Foto: promo

E v a n g e l i s c h e W o c h e n z e i t u n g

13. August 2017 | 9. Sonntag nach Trinitatis1, 80 Euro | 23. Jahrgang | A 3237 | www.die-kirche.de33

Ein Leben für Protestantismus und Politik. Wolfgang Huber feiert seinen75. Geburtstag 8Seite 3

Pfarrer, Reformpädagoge und Nazi- Gegner. Vor 75 Jahren wurde WernerSylten im KZ ermordet 8Seite 5

Zwischen Elbe und Havel . Radeln auf den Spuren der märkischen Reformation macht durstig 8Seite 7

Kirchenmutter mit HaltungVon Uwe Baumann

4Weiß Gott, was für eine mutigeFrau, diese Katharina Zell. In ei-nem liberalen Elternhaus groß ge-worden verschlingt sie Bücher undSchriftkram in Größenordnungen

und versucht, in der Bibel den gnä-digen Gott zu finden. Sie stieß je-doch auf die Diskrepanz zwischenEvangelium, praktischer Verkündi-

gung und der Völlerei etlicherPriester mit ausdrücklicher Billi-gung der kirchlichen Teppich-Eta-ge. Als sie selbst einen Priester ausder Straßburger Diözese heirateteund der daraufhin exkommuniziertwurde, platzte Katharina der Kra-gen. Mit spitzer Feder schrieb siegegen den verlotterten Klerus anund lebte ihre kritische Haltung imSinne Jesu bis zum Tod. Der Refor-matorin wurde von der verfassten

Kirche weder Beerdigung nochGrabstein zugestanden.Heute gilt sie als „Kirchenmut-

ter“ Straßburgs – später Ruhm füreine Frau mit Ehre im Leib. DerProphet im eigenen Land giltnichts, meint ein Sprichwort. DerVisionär nicht viel mehr, denn re-formatorische Bewegungen bringenUnruhe in die bequem eingerichte-ten Wohnzimmer des Glaubens.Wir brauchen jedoch geistliche Un-ruhe, um uns mit Gottes Hilfe ausmanch lethargischer, argwöhni-scher und dogmatischer Rückgrat-verkrümmung zu lösen.<

„O Blindheit der Häupter!Die zu aller Ehren geneigtsein sollten, müssen sichselbst sagen lassen, dasseiner sechs Huren hab, derandere sieben Kindbette-rinnen auf einmal unddann noch eine hübscheDirne.“Katharina Zell (1497–1562),Publizistin und Reformatorin in Straßburg

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Kommentarder Woche

In diesem Kirchenjahr liegtdem „angesagt“ ein Zitat einer Reformatorin oder einesReformators zugrunde.

Uwe Baumann ist Prädikantin Berlin.Foto: Dietmar Silber

Die Mitgliederzahlen derKirchen gehen zurück, dochdie Eintrittszahlen steigen.Ein Beispiel dafür ist derKirchenkreis Potsdam.Superintendent JoachimZehner kommentiert, warum bei ihm Kirchen -eintritt Chefsache ist.

Wir können etwas tun!

Ein Traum wird wahr. Foto: Dietmar Silber

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Evangelische St. Nikolai-

Kirchengemeinde Potsdam

Am Alten Markt | 14467 Potsdam

Tel. + 49 . (0)331 . 270 86 02

Fax + 49 . (0)331 . 237 000 66

[email protected]

www.nikolaipotsdam.de

Pfarrerin Susanne Weichenhan

Pfarrer Matthias Mieke

GKR-Vorsitzender Dirk Scheinemann

Ev. Darlehnsgenossenschaft

IBAN: DE66 2106 0237 0000 7792 02 Empfänger: KVA Potsdam

BIC: GENODEF1EDG

Verwendungszweck:

St. Nikolai Potsdam

Ev. St. Nikolai-Kirchengemeinde Potsdam | Am Alten Markt | 14467 Potsdam

Potsdam, 10.11.2017

Ihr Austritt aus der evangelischen Kirche

Sehr geehrte …

wir haben die Nachricht über Ihren Austritt aus der evangelischen Kirche erhalten. Auch wenn ich persönlich Ihren Schritt bedauere, möchte ich Sie mit guten Wünschen verabschieden.

Gern wüsste ich, welche Motive Sie zu diesem Schritt geführt haben. Vielleicht können wir aus Ihren Beweggründen lernen und unsere Arbeit besser machen. Darum frage ich Sie, ob Sie mir Ihre Meinung über die Kirche mitteilen wollen und wäre Ihnen für die Beantwortung des Fragebogens, den ich beigelegt habe, dankbar.

Für Ihre bisherige Unterstützung möchte ich mich noch einmal bedanken. Durch Ihre Kirchensteuer und Ihre Spenden haben Sie einen Beitrag dazu geleistet, dass wir lebendig und offen auf Menschen zugehen, Werte vermitteln und soziale Aufgaben wahrnehmen konnten. Dafür sehr herzlichen Dank!

Durch das Solidarprinzip innerhalb der Landeskirche trägt die Kirchensteuer dazu bei, dass die Arbeit in Sozialstationen, Seniorenheimen und Krankenhäusern sowie Suchtgefährdeten- und Obdachlosenhilfe in Berlin und Brandenburg möglich sind. Außerdem werden durch diese Steuern kirchliche Kindergärten und Schulen mitfinanziert. Aber auch ganz konkret hier vor Ort kommt die Kirchensteuer an: Kirchliche Mitarbeiter kümmern sich um Menschen in verschiedenen Lebenslagen – und nicht zuletzt wird St. Nikolai als kultureller Anlaufpunkt betrieben und erhalten. Da fehlt Ihr bisheriger Beitrag. Gerne können Sie sich im Internet genauer darüber informieren, wohin Ihre Kirchensteuer gegangen ist (http://www.kirchensteuer-zahlen.de/wofuer).

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Seite 2

Wie sie bestimmt wissen, verlieren Sie durch Ihren Schritt das Recht, Taufpate zu werden, am Abendmahl teilzunehmen und auch das Recht auf kirchliche Amtshandlungen wie Trauung und kirchliche Bestattung.

Selbstverständlich hat vor Gott Ihre Taufe weiter Gültigkeit und wir wünschen Ihnen, dass sie mit Gott in Kontakt bleiben können.

Auch weiterhin stehen Ihnen unsere kirchlichen Angebote und Veranstaltungen offen und natürlich können Sie sich an einen Pfarrer oder eine Pfarrerin wenden – wenn Sie wollen.

Sie sind uns jederzeit willkommen!

Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen des Gemeindekirchenrats,

Pfarrer Matthias Mieke

Anlagen: Fragebogen und Frei-Umschlag für Ihre Rücksendung

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Seite 3

Persönlich Absender: Ev. St. Nikolaikirche Pfarrer Matthias Mieke Am Alten Markt 14467 Potsdam

Fragebogen

Vielleicht finden Sie sich in einer der folgenden Aussagen wieder:

Ο Ich bin durch eine/n Pfarrer/in oder eine/n Mitarbeiter/in der Kirche enttäuscht worden. Ο Ich habe aus finanziellen Gründen die Verbindung zur Kirche gelöst.

Ο Ich will durch meinen Austritt gegen kirchliche Äußerungen zu politischen oder anderen Fragen des öffentlichen Lebens protestieren.

Ο Ich trete einer anderen Glaubensgemeinschaft bei.

Ο Ich kann mit dem christlichen Glauben nichts anfangen.

Oder haben Sie andere Gründe, die Sie uns mitteilen möchten – oder gerne auch Ihre Anregungen und Erwartungen an die Evangelische Kirche: __________________________________________________________________

__________________________________________________________________

__________________________________________________________________

Ich habe Interesse an einem Gespräch. Ο Bitte rufen Sie mich an unter der Telefonnummer: ______________________________ Ο Bitte nehmen Sie Kontakt zu mir auf über meine E-Mail Adresse: __________________________________________

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Fastenaktion für Klimaschutz: „Jesus Christus, der das Kreuz getragen hat“

Gunnar Schupelius 21. Februar 2017 17:51

Bereich:

Gunnar Schupelius - Mein Ärger

Themen:

Klimaschutz

Die Kirche möchte, dass wir gegen den Klimawandel fasten. Was soll das?

In den christlichen Kirchen gehört es zur Tradition, einmal im Jahr zu fasten. Die Fastenzeit

beginnt am Aschermittwoch, dauert 40 Tage und dient der Vorbereitung auf das Osterfest.

In diesem Jahr gibt die evangelische Kirche der Fastenzeit eine politische Ausrichtung. Alle

Mitglieder sind aufgefordert, „für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ zu fasten. Worum

geht es?

Unter „Klimaschutz“ versteht man, Kohlendioxid (CO2) zu vermeiden, das bei

Verbrennungsprozessen frei wird. Wissenschaftler gehen davon aus, dass CO2 die

Durchschnittstemperatur auf der Erde steigen lässt.

„Klimagerechtigkeit“ meint, dass arme Länder, die unter der Erderwärmung leiden, von den

reichen Ländern entschädigt werden.

Wie kann man nun beim Fasten CO2 vermeiden? Tipps dazu gibt die Kirche in einer kleinen

Broschüre mit dem Titel „So viel du brauchst …“ (http://bit.ly/2lb8tCH). Dort ist vom Fasten

im strengen Sinne nicht die Rede. Für jede Woche bis Ostern gibt es aber spezielle Tipps.

In der ersten Woche zum Beispiel sollen Christen „einen Umweg zum Bioladen“ gehen und

„dort einkaufen“. In der zweiten Woche sollen sie „ein E-Bike ausleihen“, in der dritten

„kaputte Kleidung nähen“, außerdem „einen Tag ohne Geldbörse und Einkauf leben“.

In der vierten Woche wird empfohlen, den Kuchen mit der Hand zu kneten und „Terrassen

mit Heizpilzen zu meiden“. In der fünften sollen sich die Christen fragen, ob ihre Bank ein

„Klimakiller“ ist.

Vorschlag für die sechste Woche: „Initiativen und Projekte besuchen, die anders leben und

neue Wege gehen.“ Die siebte Woche schließlich soll dazu dienen, „Erfahrungen beim

Klimafasten mit lieben Menschen“ auszutauschen.

Ursprünglich dient die Fastenzeit dazu, des Leidens und Sterbens Jesu zu gedenken und

dadurch den eigenen Lebensweg als Teil eines gemeinsamen Schicksals mit Jesus Christus zu

verstehen, der das Kreuz getragen hat.

Der Name Jesu Christi kommt in der evangelischen Klimabroschüre aber gar nicht vor. Auch

die Begriffe Beten, Gottesdienst oder Karfreitag fehlen vollkommen.

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Die Broschüre sieht aus wie ein Prospekt von Greenpeace oder vom Umweltminister oder

eines Wellness-Hotels.

Die tollen Ideen und Wohlfühltipps, die die Kirche hier verbreitet, können auch andere geben.

Dafür brauchen wir die Kirche nicht. Wir brauchen die Kirche nicht, um uns ein E-Bike

auszuleihen, den Kuchen mit der Hand zu kneten und Terrassen mit Heizpilzen zu meiden.

Das ist lächerlich.

Die evangelische Kirche entfernt sich mit diesem Gebaren weit von ihrem Ziel.

Sie spricht nicht mehr von Gott, sondern in einer rot-grünen Floskel-Sprache. Es ist, als wenn

sie selbst die Bedeutung der Fastenzeit nicht mehr begreifen würde.