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Herrentörn Dubrovnik-Montenegro-Albanien 17. bis 24.September 2011 mit der SY ISLAND

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HerrentörnDubrovnik-Montenegro-Albanien

17. bis 24.September 2011mit der

SY ISLAND

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Das Revier:

Die Crew der Island:

vlnrFranz, SkipperEppi, SmutjeAlf, Bordältester, SommelierKent, Bordkassier, 1. OffizierKritikos, FischerGerhard, BordelektrikerPeter, SteuermannJerry, Moses

hinten: Georgios Kastrioti Skanderbeg, der Held Albaniens

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Das Schiff, die Segelyacht:

Bavaria 44 "Island"

Technische Daten:Baujahr 2003Länge 13.95 mBreite 4.25 m

Tiefgang 1.65 mSegelfläche 85.00 m2

Verdrängung 9600 kgMotor 55 PS

Wassertank 360.00 lDieseltank 210.00 lKabinen 4

Liegeplatz:Ecker Yachting Stützpunkt: Dubrovnik

Voriges Jahr stand schon Albanien als Ziel des Flottentörns auf dem Programm. Wir sind aber nur bis Sengjin gekommen. Daher unternehmen wir einen neuerlichen Versuch dieses unbekannte Land und seine Gestade zu erforschen. Das Fernziel war Palermo, eine kleine Bucht im Süden von Albanien.

Am 26.8.2011 gab es das Crewtreffen beim Steg in Schrambach. Wir haben uns einige Bilder von Montenegro und Albanien angeschaut und uns auf den Geschmack gebracht. Ursprünglich dachte ich wieder an einen Flottentörn, aber Richard und seine Crew wollen heuer zu den tremetischen Inseln nach Italien. Die Schiffe haben wir bei Ecker Yachting in Ried gechartert. Die Fa Ecker ist die einzige Gesellschaft die Montenegro und Albanien erlaubt. Außerdem brauchen wir für unbekannte Häfen und Gewässer solide Schiffe die auch ordentlich ausgerüstet sind. Richard hat kurzerhand umgebucht und charterte ab Trogir. Wir haben eine Bavaria 44 gebucht, die „ISLAND“.

Somit fällt auch der Bus als Transportmittel aus. Als Fahrer haben sich Eppi und Bauer Gerhard samt Karosse zur Verfügung gestellt. Auch Kritikos fährt selber, weil er beim Heimfahren einen Termin in Kärnten wahrnehmen will. Daher sind wir mit drei Autos gefahren und brauchen auch keinen Anhänger.

Zwei Wochen vor der Abreise ruft der Hannes an und sagt seine Teilnahme ab. Sein Sohn heiratet. Die Anzahlung verfällt. Zum Glück springt der Peter kurzfristig ein.

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Es geht Los:Abfahrt am Samstag den 17.September 2011 um 03:00 in Marktl, Rabenhofstrasse

03:15Uhr 10,5°C los geht’s, Eppi, die beiden Bauers und Kritikos, ich steige beim Fallmann Gerhard ein,

03:20 Milibankl: Kent steigt bei Gerhard ein. Stimmt, wir haben viele Gerhard`s heuer

03:35 Eppi ist komplett, Alf ist dazugestiegen, wir haben an der Kreuzung gewartet

ein kurzer Anruf bei Peter, in einer dreiviertel Stunde werden wir in Leobersdorf sein. Seine Mutter wird ihn pünktlich abliefern.

04:20 72km, Leobersdorf Parkplatz B20: Steiner Peter on Board

06:20 251km 15°C, Traditionell machen wir eine Kaffee-Pause in Gralla

07:05 329km 12°C, Grenze Slowenien, Kroatien

07:55 42 Kuna bezahlen wir an der ersten Mautstelle in Kroatien, Richard ist bei 22°C in Sibenik, die sind schon gestern Abend weggefahren.

09:30 in der Nähe von Ubdina tanken wir voll und füllen auch die beiden Reservekanister.

10:30 28°C, 629km, Sveti Rok, erster Blick aufs Meer, auch ein Geo-Cache liegt hier und wird gehoben.

12:15 32°C, 860km, hier ist die Autobahn zu Ende, ein Wegweiser zeigt nach Medjugore, wir haben aber keine Zeit zum Wallfahrten , wir wollen nach Dubrovnik.

Bei einer Pinkel-Pause an der Landstraße bei einem Feigenbaum verstellen wir mit unseren Autos die Ausfahrt eines Feldweges. Tatsächlich kommt ein betagter R4 dahergeschaukelt. Leicht rostig wackelt das Gefährt heran, natürlich wollen wir Platz machen aber der kroatische Herrenfahrer zwängt sich an uns vorbei. Da stellt Peter sachlich fest, daß dieser Renault gar kein Pickerl hat! Lieber Peter: in Kroatien gibt’s kein Pickerl! Dieses Wrack hatte aber auch keine Kennzeichentafel.

14:15 910km, ab Neum, Bosnien. Nachdem wir Brot, Zigaretten und Bier gekauft haben nehmen wir die letzte Etappe in Angriff.

15:00 do samma, ACI Marina Dubrovnik.

Die ISLAND liegt am Steg A und ist fertig.

Im Büro hat uns Kamilla schon erwartet. Die Schiffsübernahme geht rasch über die Bühne. Denis der Stützpunktleiter humpelt mit einer Krücke herum. Er ist am Knie operiert, ich wünsche ihm gute Besserung, er wünscht uns im Gegenzug immer volle Batterien. Also erinnert er sich noch an uns. Eine Gitarre lehnte im Eck, da hab ich sie um 10€ für eine Woche ausgeborgt. Das war eine Fehlinvestition, heuer sind keine Sänger an Bord gewesen.

Außer dem Jerry sind heuer lauter gestandene Seebären in der Crew und der Gerhard hat seinen Sohn unter die Fittiche genommen. Unter der Regie vom Alf war dann auch das Schiff rasch beladen und die Backskisten voll mit den mitgebrachten Köstlichkeiten.

Von der Charterfirma waren auch 8 Bierchen eingekühlt, sodaß wir beim Bunkern nicht einmal verdurstet sind.

Wo sind eigentlich die Dosen mit dem Speckkraut? Nachdem Alf alle der Reihe nach verdächtigt hat, ist ihm klar geworden, daß die Dosen beim Käse von vor drei Jahren geblieben sind. Die Autos waren noch nie so aufgeräumt beim Törnstart, weil der Fredl noch in jede noch so kleine Ritze schauen musste bis ihm klar war: heuer gibt’s die Martha-Knödl ohne Speckkraut. SCHADE!

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Kent, der Bordkassier hat dann ein Machtwort gesprochen und sein Börsel geöffnet, sodaß wir im Supermarkt gemischtes saures Gemüse kaufen konnten. Geht auch. Aber mit Speckkraut,... mmh.

Ein paar verschwitze Bordkameraden sind noch unter die Dusche gehüpft, der Kritikos war auf einen Espresso im Marina-Restaurant. Wir konnten pünktlich um

17:30 die Leinen loswerfen und uns aus der Marina schlängeln.

Es geht wirklich los, Samstag 17.9.2011Es hat 30°C, leichter Ostwind mit drei Knoten fächelt über den Bergrücken. Der Luftdruck beträgt 1028 Hektopascal. Die See ist leicht gekräuselt. Kaum aus der Marina wird beim ersten Manöverschluck auch der Neptun bedacht und ich schütte wie jedes Jahr unter dem Protestgeheul einiger Durstiger ein Stamperl Metaxa ins Meer. Auf dass wir gutes Wetter haben mögen und gesund heimkehren.

18:10 Durchfahrt Grebeni. Vor vielen Jahren ist hier die Woodstock von uns (mir) auf den Felsen gesteuert worden. Seitdem habe ich immer einen weiten Bogen um diese Untiefe gemacht. Seit einigen Jahren ist aber ein Gefahrenzeichen auf dem bei Flut nicht sichtbaren Felsen, daher habe ich mich zur Passage entschieden. In Schleichfahrt und mit Auslug im Bug.

Vor Dubrovnik liegen einige Kreuzfahrer vor Anker. Darunter auch ein moderner Rahsegler, die Royal Clipper. Leider ist uns die Sonne ein bisserl zu Früh untergegangen. Das beste Fotolicht aus dem Westen haben wir versäumt. Also geht es unter Maschine mit Kurs 130° nach Cavtat, während Alf einen Sundowner bereitet:

19:10 Sekt Gingino 1992 (steht im Logbuch)

UTC: 17.09.11 16:31:34Name: ROYAL CLIPPER CallId: 9HA2796Dest: HVAR SOG: 0,1knCOG: 253,3°HDT: 164°ROT: 0°/minLat: 42°38.205'NLong: 018°07.209'ELength: 137mWidth: 17mDraft: 6,1mMMSI #: 215813000Status: At anchorRNG: 1.827NMBRG: 98°

So stellt mein AIS ein Schiff das ein automatisches Identifizierungssignal sendet dar. Auf der ISLAND war sogar ein AIS Empfänger eingebaut. Mein Computer hat aber nur meinen eigenen Empfänger akzeptiert und die Signale im SeaClear angezeigt.

19:45 fest Zollmole Cavtat, beim gelben Q, wir wollten noch ein paar Schritte durch Cavtat gehen , aber um acht sperren die Ämter zu. Daher bin ich zu Hafenkapitän und Zoll/Polizei gelaufen und wir waren um

20:00 ausklariert, ablegen. Der Anker hat nicht gehalten. Während der Skipper bei den Behörden war hat der Co-Skipper mit der Maschine die ISLAND von der Mole abgehalten. Ankern werden wir noch üben müssen.

Jetzt stellen wir die ersten Mängel fest. Das Maschinenlicht brennt nicht. Ebenso die Kompassbeleuchtung an backbord. Morgen, bei Tageslicht stellen wir fest, daß die Abdeckung samt Licht beim Backbordkompass gebrochen ist.

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22:30 1028 hPasc, 27°C, Ost 2, wolkenloser Himmel. Wir fahren in die Nacht und passieren das Kap d´Ostro. Die Südspitze von Kroatien, gleichzeitig die Einfahrt in die Bucht von Kotor in Montenegro. Unseren Kurs halten wir 10-12 Meilen vor der Küste, da wir nicht vorhaben in Montenegro einzuklarieren.

Sonntag, 18. September 201101:00 die Crew ist schlafen gegangen, der Skipper und Jerry bewachen den Autopiloten. Kent hat bemerkt, daß die Spannung sinkt. Wir sollten bei laufendem Motor 13V haben. Tatsächlich zeigt das Gerät am Navitisch knappe 12 Volt.

03:00 N2, 26°C, Kurs 123°, Logge 54,3sm, Speed 6Kn, 11 V

Der Kühlschrank ist schon abgeschaltet, nur die Navigation ist noch in Betrieb.

04:20 65 sm, Wachwechsel. Kent übernimmt mit Gerhard und Peter, Jerry und Ich hauen uns in die Kojen. Aufgrund der gesunkenen Spannung spinnen die Geräte. Kent schaltet das Radar ab. Die Spannung steigt wieder auf 12V.

05:30 Der Himmel ist leicht bewölkt, die Spannung auf 10V gesunken. Der Autopilot hat gekündigt und stellt seinen Dienst ein. Ab sofort muß wieder händisch gesteuert werden.

05:50 9V! Logge 72 sm, Kurs 95°, Die Elektrik ist zusammengebrochen. Der Laptop und das Hand-GPS laufen auf Akkubetrieb. Trotz 2000 Umdrehungen des Motors werden die Batterien nicht geladen.

08:00 N2, See 1, 25,4°C, 6,5Kn, Kurs 95, wolkenloser Himmel, die albanische Flagge wird gesetzt. Alle Bordinstrumente sind tot, wir navigieren wieder terrestrisch. Der PC Akku ist auch leer.

09:30 99 sm, fest längsseits in Port Sengjin, Albanien. Auf unserem Platz vom Vorjahr hat die MILTON, ein Küstenfrachter, festgemacht. Man muß jetzt in albanischen Häfen die Dienste eines „Agenten“ in Anspruch nehmen. Unser Agent heißt „Frokk Frroku“ seine Firma nennt sich [email protected] , daher sagen wir „Orion“ zu ihm.

Orion geht mit mir zum Hafenkapitän, Alexander Marku , mein Freund vom Vorjahr hat Dienst. Wir sind herzlich willkommen, Orion wird sich um ein Kabel und um einen Mechaniker kümmern. Tatsächlich bringt er ein langes Verlängerungskabel. Nachdem wir die ISLAND noch ein Stück hinter die alte, rostige Zementverladeeinrichtung verholt haben, reicht das Kabel von unserem Schiff bis zum Wächterhäuschen. Dort ist eine 220V Dose in die werden die verdrehten Kabelenden eingesteckt – und- wir schalten den Kühlschrank wieder ein. Landstrom in Albanien. Alle paar Stunden gibt es zwar einen Stromausfall, aber unsere Batterien füllen sich wieder.

In der Yacht-Info habe ich gelesen, daß unser Freund der Hofrat Zöhrer dagewesen ist und Lezhe besucht hat. Da müssen wir auch hin. Shengjin ist ja eigentlich nur der Hafen von Lezhe.

11:30 Unser Agent, der Orion, organisiert einen zweiten Fahrer samt Mercedes und schon brausen wir hinter der Rauchwolke aus seinem Golf her, die 7 km nach Lezhe. Lezhe war eine Industriestadt die mit dem Niedergang der Diktatur von Betriebsstilllegungen stark betroffen worden und ziemlich heruntergekommen ist.

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Zigeunerkinder betteln auf der Straße und werden von unserem Agenten verscheucht. Wir besuchen das Skanderbeg Mausoleum. Das Schwert des Nationalhelden können wir sogar in die Hand nehmen, damit wir sehen wie stark Georgy Skanderbeg einst gewesen ist. Das Originalschwert und sein Helm sind in Wien im kunsthistorischen Museum.

Info zu : Gjergj Kastrioti Skënderbeu (Skanderbeg) Skanderbeg, eigentlich Georg Kastriota, war ein albanischer Fürst und ist durch seine Verteidigung Albaniens gegen das osmanische Reich zum Nationalhelden Albaniens geworden. Er kam 1423 als Geisel an den Hof des Sultans nach Adrianopel. Dort trat er als Angehöriger des Pagenkorps zum Islam über und erhielt den türkischen Namen Iskender (daher sein Namen"Skanderbeg"). 1438 wurde er von Murad II. als Beg und Wali von Misia, Skuria und Jonima (Hauptstadt Kruja) ins heimatliche Albanien gesandt. Nach dem Sieg der Ungarn über die Türken 1443 nahm er die Festung Kruja ein und fiel vom Sultan ab. 1444 vereinigte Kastriota die albanischen Fürsten in Lezha (Alessio) zu einem militärischen, antiosmanischen Bündnis, als dessen Oberbefehlshaber er fungierte. Unter seiner Führung errang dieses Heer zahlreiche Siege über osmanische Truppen. Die Osmanen versuchten wiederholt mit riesigen Streitmächten, die Macht von Skanderbeg zu brechen. So belagerten sie Kruja wiederholt, ohne die Festung einnehmen zu können. Die albanischen Truppen warenaber zu schwach, um die Türken komplett zu vertreiben, und die erhoffte Unterstützung von anderen bedeutenden europäischen Herrschern blieb aus. Nach seinem Tod im Jahr 1468 wurde Skanderbeg in einer Kirche im nordalbanischen Lezha begraben. Erst zehn Jahre danach konnten die Türken 1478 Albanien endgültig besetzen und mehr als 400 Jahre beherrschen. Grab und Kirche wurden von den Türken zerstört. In den 1970er Jahren wurde ein Mahnmal mit Nachbildung des Helmes und des Schwertes von Skanderbeg erreichtet. Die Originale werden in der Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien aufbewahrt.

Nach soviel Kultur dürstete uns.

Orion ist mit uns in ein „gehobenes“ Lokal gegangen. Da gab´s Tuborg oder so. Als wir gesagt haben, dass wir lokales Bier bevorzugen , hat er mit uns das Lokal gewechselt. Wir sind in die „Lissos Brauerei“ gefahren. Diese Brauerei stellt zwei verschiedene Biere her. Die Kostprobe spaltete die Crew. Die eine Hälfte fand das Bier Nr.1 besser, während die zweite Hälfte mehr zum Bier Nr.2 tendierte. Daher mussten wir mehrere Proben testen. Schließlich haben wir uns abgefunden damit: Geschmack ist verschieden, wie Gusto und Ohrfeigen. Die Brauerei wurde 1998 gegründet! Die Ausstattung und das Know-how hat der Besitzer aus Böhmen gekauft, von dort bezieht er auch das Vormaterial: Hopfen und Malz. Der Eigentümer selbst hat uns stolz durch seine Brauerei geführt. Der Name geht auf die altgriechische Bezeichnung von Lezha zurück. Wie bei uns. Also künftig: Lissos Bier trinken, wenn ihr nach Albanien kommt. Jerry hat sogar noch einige Gläser als Geschenk mitbekommen.

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15:00 Heimkehr aufs Schiff. Da es keine Duschen gibt, spaziert ein Teil der Crew an den Strand und hüpft in die Fluten. Der Rest der Crew wartet auf den Elektriker oder Mechaniker..

19:00 Abmarsch zum Dinner. Der Mechaniker ist nicht gekommen. Orion verspricht dessen Besuch für Morgen, halb acht. Wir wandern in das Gasthaus in dem wir im Vorjahr so gut versorgt worden sind.

Am Nebentisch sitzen junge Leute die uns beim Dolmetschen behilflich sind. Wir hätten sonst zu viel bestellt. Kaum ist die Kellnerin mit unseren Wünschen im Gastgehäuse verschwunden, begann sie schon mit dem Servieren. Meine gegrillten Scampi waren hervorragend. So schnell hab ich schon lange kein Essen serviert bekommen. Bezahlt haben wir mit den Getränken ca 100€ wenn ich mich recht erinnere.

22:00 Zurück aufs Schiff, uns erwartet eine ruhige Nacht. Morgen soll eine Front durchziehen sagt das Navtex und Orion. Ich glaub wir haben noch den Wein vom Peter gekostet.

Montag, 19.September 201107:00 Tagwache, der Elektriker soll bald kommen

07:30 Der Experte ist da. Die Lichtmaschine ist kaputt und kann mit Bordmitteln nicht instandgesetzt werden. Die elektrische Bilgepumpe geht auch nicht. Zum Glück haben wir die Handpumpe. Der elektrische Bilgenalarm funktioniert .

09:00 Angelo nimmt die Lichtmaschine mit und verspricht seine Wiederkehr zu Mittag. Inzwischen kurbeln wir Kent zum Maschinenlicht in den Mast zum Lampenwechsel. Gerhard und Peter gehen Brot kaufen. Alf und Kritikos brechen mit mir auf, um unseren Freund, Herrn Doktor Josef Nodja und seine Frau Rita zu besuchen. Die Beiden freuen sich über unseren Besuch. Rita wird nächste Woche mit dem Bus nach Wien fahren um Medikamente zu besorgen. Josef hat schwere Diabetes und er sieht schon sehr schlecht.

Einen Kaffee und ein (paar) Stamperl haben wir getrunken, bevor Rita eine Jause herrichten konnte sind wir wieder zum Schiff zurück.

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14:00 die Lichtmaschine ist wieder eingebaut. 40€ (mit Trinkgeld), danke Angelo. Die Albaner sind Weltmeister im reparieren, zum Glück. Unser Landstrom fällt immer wieder aus, weil bei dieser Steckdose andere Interessenten auch anstecken wollen. Außerdem gibt’s ganz normale Stromausfälle auch, alle paar Stunden. Wir opfern unseren (meinen) Verteiler, dann können mehrere zugleich beim Strom mitnaschen. Wenn der Wächter die Tür zumacht steckt er uns immer ab. Seit er und sein Kollege ein Bier bei uns bekommen haben, liegt das Kabel durchs Fenster.

Vorn am Pier hat ein Zweimaster aus England, die „CapeHorn“, festgemacht. Alex ist mit Claudia nach Korfu zum Überwintern unterwegs. Nächstes Jahr treffen wir uns am 6.6. in Mykonos.

Die Front ist da. Alex berichtet von sehr rauer See und von 40Kn Böen. Gut, dass wir im Hafen sind. Ein paar von uns sind wieder an den Strand gegangen um ein Wellenbad zu nehmen.

Hoher Besuch auf der ISLAND

18:00 unser knausriger Bordkassier zahlt für 44 Bier 2000 Lek, das ist 0,33€ für ein Seidl. Da haben unsere Freunde wahrscheinlich den Löwenanteil der Zeche bezahlt. Danke Alexander, Danke Frrok!

Weil der Strom wieder einmal ausgefallen ist , hat der Hafenpolizist mit den Autoscheinwerfern ins Lokal geleuchtet, sehr gemütlich.

20:00 die „Island“ zerrt an den Festmachern, die Vorleine ist gebrochen. Zum Glück sind alle Crewmitglieder zur Stelle und wir können die Leine rasch austauschen.

20:15 Abendessen, nach diesem Stress gibt es Linsen mit Speck, von Gerhard und Jerry. Kochen kann er, der Bauer! Aber – Nussi hat er keine eingekauft! obwohl sie bei Ihm auf der Liste standen! Pfui, schäm dich.

Anstatt zum „gute Nacht“ Achterl eine handvoll Haselnüsse zu knabbern, mussten wir Rumkugeln essen.

23:00 heftige Gewitter brausen über uns hinweg, die Regengüsse waschen aber auch den Dreck vom Deck. Die Festmacher haben wir vorsichtiger Weise vor dem Schlafen gehen noch verstärkt. Ein Fender ist in der Nacht geplatzt.

Im Navitisch haben wir ein Permit das uns berechtigt, nach Durres zu fahren. Wenn wir morgen nicht wegkommen schaffen wir Palermo auf keinen Fall.

Dienstag, 20. September 201107:00 Es hat sich ausgeblasen, zumindest ist es jetzt ruhig. Orion wollte uns noch einen Hafentag verordnen. Bezahlt habe wir ihn schon Gestern. Mit Hafengebühr, Stadtrundfahrt hat ihm Kent, glaub ich, 70€ gegeben. Leinen wegräumen, Wasser zustellen und weg.

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07:50 1026 hPasc, 22°C, NO3, See 1. Ablegen , auf Sicht, wir haben gestern mit den Kanistern zu voll getankt. Heute haben wir anscheinend Diesel in der Bilge.

08:10 Kurs 210°, die See ist ungemütlich, aber es ist wolkenlos und hat 23,7°, zum Segeln ist zu wenig Wind: 2 Knoten Nord. Unter Maschine machen wir 6 Knoten Fahrt.

09:00 Segelversuch, wir sind aus der Abdeckung, müssen aber erst noch die Bilge lenzen. Das Diesel - Wassergemisch ist hundsgemein rutschig. Wenn wir wie jetzt auf dem Backbordbug segeln, kommt es in der Kombüse heraus.

10:10 SE 15 , See 2, 1026 hPasc, 24,6 °C, Kurs 200°, 1. Reff, Maschine aus , es bläst sich ein, die Wellen nehmen zu. Der Himmel ist bedeckt, es schaut nach Regen aus. Wir erwarten einen Winddreher auf W, das wäre für die Fahrt in den weiteren Süden besser für uns.

10:40 See 3 SW 22, wir rollen die Segel zum 2. Reff etwas hinein. Kap Skenderbeut liegt an Backbord querab. Dort gibt es einige Klippen und eine alte Kirche. Wir nehmen uns aber keine Zeit. Die Bucht, die im Süden anschließt heißt LALESIT. Das Wasser ist türkis. Allerdings werden die Schaumkronen mehr. Anscheinend hat Orion mit seiner Warnung recht gehabt.

12:15 W 35, See 4 , zum Glück ist es warm, es hat 24°, aber der starke Wind macht es unbehaglich. Ein paar grüne Nasen sind auch schon an Bord. Das Kap an Backbord ist Bishti Palles. Da gibt es auch einen Hafen. Der ist aber der Marine vorbehalten. Wir suchen das Ansteuerungsfeuer von Durres. Irgendwo an der Küste hier soll auch die neue Marina Durres entstehen, irgendwann.

13:00 1025hPasc, 23,8°C Das Ansteuerungsfeuer gibt es nicht mehr. Wir bergen die Segel und fahren unter Maschine noch Nordost in die Gasse nach Durres.

15:00 fest, längsseits Hafen Durres, unter einem riesigen Ladekran. Außer uns ist keine Segelyacht im Hafen. Ich brauche nicht zum Hafenkapitän, das macht unser Agent, Llambi Papa. Der Hafen ist riesig. Auf der gegenüberliegenden Seite liegen die Fähren nach Italien und Griechenland. Eine große Motoryacht unter österreichischer Flagge liegt bei uns ums Eck. Die Besatzung besteht aus Kroaten und Montenegrinern die das Schiff irgendwohin überstellen. Deutsch kann keiner. Später kommt dann wieder ein alter Bekannter in den Hafen: die CapeHorn mit Alex und Claudia. An der selben Mole liegen auch einige Lotsenboote und ein Polizeiboot. Aus einem Frachter wird Schüttgut, Getreide, gelöscht. Klo gibt es im Container, mit Papier!

17:00 Aufbruch zum Stadtrundgang. Llambi hat uns mit einigen Tipps versorgt. Wir besuchen die Kirche St.Paul und das alte von Italienern ausgegrabene Amphitheater. Ein paar Neugierige sind auch in die Moschee gegangen. Durres ist viel schöner und moderner als Sengjin, und größer. Auf Empfehlung unseres Agenten besuchen wir das Restaurant „Piazza“ im ersten Stock eines Wohnblocks. SUPER! Die Rechnung hat 130€ ausgemacht, samt Getränken. Alex kommt mit Claudia an unseren Tisch um uns Vorzustellen. Claudia wollte nicht. Sie saß kurz vorher noch geräuschvoll in der Nebenkabine am Häusl (WC) neben unserem Co-Skipper.

22:30 zurück am Schiff, als Betthupferl serviert Alf noch einen Mojito. Gute Nacht.

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Mittwoch, 21.September 201107:00 1024 hPasc, 20°C, Tagwache, Frühstück, ausnützen der Infrastruktur im Container, Maschine an, zum Laden der Batterien. Navtex und Llambi haben schlechtes Wetter vorhergesagt. Daher haben wir schon gestern die Fahrt nach dem südlichen Albanien abgesagt und zwei Taxis bestellt. Wir wollen die Hauptstadt besichtigen.

09:00 Die Taxis, 2 Mercedes, sind da. Die Fahrer sprechen perfekt albanisch, sonst nix. Zumindest nichts was wir verstanden hätten. So haben wir wieder mit Hand und Fuß gesprochen. Unser erstes Ziel war Kruja, die Residenzstadt des Gijorgi Skanderbeg. In Kruja haben wir das Museum in der Burg besucht und im Schatten ein Bier zur Erfrischung genommen. Viele junge Albaner sind auch herumgelaufen, anscheinend waren etliche auf Schulausflug. Im Basar hat dann der Gerhard probiert ob er noch einen Ton aus der Tuba herausbringt. Kritikos und die anderen Seltsamkramer sind auf Entdeckungstour in die Läden verschwunden. Ich hab um 2€ eine Flasche Skanderbeg-Kognak als Mitbringsel erstanden. Endlich sind wir wieder am Sammelplatz zusammengetroffen und

haben uns auf die Weiterreise nach Tirana gemacht. Unsere Fahrer haben für uns ein Menü in einem Gasthaus bestellt und wollten uns drängen, damit wir ja rechtzeitig dort sind. Wir sind davon ausgegangen, daß in einem Negerdorf ein Schweindl am Grill für uns geprasselt wird und haben uns Zeit gelassen.

Tirana (albanisch auch Tiranë [tiˈɾanə], gegisch Tirona) ist Hauptstadt Albaniens und das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die Stadt ist zudem Sitz des Parlaments (Kuvendi) und der Regierung.

Die Stadt hat rund 625.000 Einwohner (2008) (Agglomeration 895.042 (2008)) .

Die beiden Taxifahrer sind mit uns durch die Stadtgefahren und haben : Minister, Präsident oder Universitat gesagt und aus dem Fenster gezeigt. Die beiden sind der Meinung, dass es in Tirana nichts von Bedeutung gibt.

Beim alten Enver Hodja Monument habe ich einen Nano- Geocache gehoben. Danach haben wir uns Zeit genommen und einen Espresso in einem Straßencafe genommen.

Dort hat es ausgesehen wie in Wien, Berlin oder Rom. Sehr modern, sauber und hektisch. Das Mittagessen haben wir sehr zum Ärger der Taxifahrer mehrfach verschoben, jetzt schon auf:

15:00 Mittagessen. Zwischen Tirana und Durres, kein Spanferkl oder Schaf im Hinterhof. Unsere Taxler brachten uns zu einem tadellosen Landhotel mit hervorragender Küche. Fast zu international. Mir wäre der Hinterhof bei der Verwandtschaft fast lieber gewesen. Aber wir haben mehrere Gänge bekommen, die Fleischplatte auf einmal in der Mitte des Tische für alle, so konnte das Kotelett auf Balkanart auskühlen . Wie im alten Jugoslawien. Die beiden Taxifahrer haben wir dazu eingeladen und haben 12600 Lek bezahlt, einen starken Hunderter im richtigen Geld.

17:00 N3, 1030hPasc, 27,5°C wir sind wieder zurück beim Schiff. Das Wetter hat sich beruhigt. Wir werden morgen frühzeitig ablegen uns unseren Kurs wieder nach Norden absetzen.

19:00 Alf zelebriert einen Sundowner: Malteu ( oder so). Angeblich ist eine Abordnung der Crew ins Hochhaus in die Sky-Bar gegangen, während ich den Wetterbericht per Funk abgehört habe und ein Glaserl mit den Verbliebenen genommen habe.

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Donnerstag, 22. September 201104:30 Weckzeit, Llambi ist mit dem Permit da, wir sind ausklariert, Navtex sagt uns NO-NW mit 35 Knoten, nachlassend auf 15Kn voraus. Die Liegegebühr mitsamt dem Agenten hat um die 50 € für zwei Nächte ausgemacht. Quittung gibt es keine.

05:05, SO 6, 1026 hPasc, 21,2°C Los geht’s, Auf Sicht aus dem Hafen, Eppi, Gerhard, Kritikos und Peter machen Dienst. Wir laufen unter Maschine zwischen den Leitfeuern nach Süden.

05:30 neuer Kurs 310°, wir wenden uns heimzu

06:00 NO17, See 3, wir setzen die Segel im ersten Reff, Maschine aus.

06:30 Sonnenaufgang, der Wind hat auf 35 Knoten zugelegt, wir verkürzen die Tücher zum 3. Reff, See :4. Der Reelingsdraht an der Backbordseite ist gebrochen. Unser Zaun hat seine Funktion verloren. Wir können nur noch 340° halten.

09:00 Wende auf 100°, NO30, See 5, 1025hPasc, 23,5°C, Die ISLAND durchpflügt mit konstanten 7 Knoten die raue See, ein paar Nasenspitzen schimmern grünlich. Peter steuert wie der Autopilot durch die 2m hohen Wellen. Die Sonne scheint. Eigentlich ist es Super, wenn nicht die See so ruppig wäre.

10:00 Wende, neuer Kurs 340°, Wind aus Nord 28 Kn, wir haben uns eingeschaukelt, wenn nicht fallweise eine Welle bis ins Cockpit spritzen würde, und uns naß macht, wärs fast gemütlich, wie es halt bei einer 5er See gemütlich sein kann. In der Kombüse steht auf dem Backbordbug 5cm Dieselwassergemisch. Dadurch ist es sehr rutschig. Die Bilgepumpe saugt wegen der starken Krängung nur Luft an. Die Elektrische geht nicht. Ich sauge mit dem Schwamm eine Pütz voll auf. Es stinkt.

11:30 NO 31, 1025 hPasc, 24,8°C, Kurs 335°, Sengjin liegt an Steuerbord querab. Nach wie vor brausen wir mit 7 Knoten dahin. Das sind in etwa 14 Stundenkilometer, also relativ langsam. Aber die Schlaglöcher sind fallweise tiefer als 2 Meter.

12:30 Wir wenden um die Bilge bessere lenzen zu können, außerdem wechseln wir die Flagge unter der Steuerbordsaling. Wir sind jetzt schon in montenegrinischem Gewässer.

13:30 NW5, See 2, 1028 hPasc, 25,7°C,Was ist los mit dem Wind? Er ist immer schwächer geworden. Wir hissen die eiserne Genua, bei 2000 Umdrehungen geht es wieder mit 6 Knoten dahin.

14:30 N12, wir sind ein Segelboot, daher setzen wir wieder die Segel, diesmal ohne Reff, es gehen sich fast 0 Grad, also genau nach Norden aus,

17:00 N20, 27°C, Segel bergen, seit das Meer wieder flacher ist, kommt der Wunsch nach einem Badestopp immer intensiver. Wir passieren gerade Bar, da waren wir im Vorjahr. Nördlich davon gibt es einige schöne Buchten. Wir entscheiden uns für die Bucht Uvala Maljevik.

17:30 N5, See 1, Badestopp, Uv Maljevik, zum Ankern ist es zu tief. Gerhard hält das Schiff mit der Maschine auf Position. Das Wasser hat 25°C, wer nicht schwimmen geht hat selber Schuld.

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17:45 N20, nach dem runden der Huk, ist der Wind wieder da, „setzt die Segel, Kurs 240“, also nach Westen, der Sonne nach. Sonnenuntergang ohne Sundowner.

19:15 1028 hPasc, See 2, N 18, Wende auf 10°, jetzt liegt Budva genau vorm Bug, mit dem ersten Reff segeln wir unserem Tagesziel entgegen.

20:30 wir nähern uns der Insel Sveti Nikola mit den vorgelagerten Klippen, Wenden wollen wir nicht mehr. Daher bergen wir unsere Segel und motoren in die Bucht von Leuchtfeuern geleitet. Die Lichter sind vor der hell erleuchteten Hafenpromenade sehr schwer auszumachen.

22:00 fest vor Mooring, Marina Budva, das Büro hat schon geschlossen. Weil wir morgen frühzeitig ablegen wollen, brauchen wir unsere Papiere nicht hergeben und zahlen ohne Quittung € 37,50 also 40 mit Schmates.

Es gibt endlich etwas zu essen: Gsöchts Knedl und Kraut, noch rasch die Duschen genutzt, danach Aufbruch zum Stadtbesichtigen. Die Alten gehen in die Altstadt auf ein Achterl. Die Neuen in die Neustadt in die Disco. Zwei Caches habe ich auch noch mitgenommen. Um Mitternacht ist Sperrstunde in Budva. Die meisten Schenken schließen und die Disco dreht um 50 Dezibel zurück.

01:10 zurück aufs Schiff und ab in die Koje.

Freitag, 23. September 201107:00 Tagwache, wir müssen weg bevor die Beamten in den Dienst gehen, sonst müssen wir einklarieren und ausklarieren. Eine gültige Vignette haben wir zwar von unseren Vormietern, aber wenn der Amtsschimmel zu wiehern beginnt, kann das eine ganze Weile dauern.

07:25 N null, See 1, 1028 hPasc, 22,4°C, Leinen los, auf Sicht aus dem Hafen. Gerhard legt ab.

09:10 weil wir sowieso mit dem Motor fahren, erkunden wir die Buchten ein wenig. Kringel in Z.Traste

10:20 NO 5, wolkenloser Himmel, Flaggenparade, wir sind bei der Spitze d´Ostro, wir bergen die montenegrinische Nationalflagge.

11:25 Kringel in Molunat, weil´s verboten ist. Schade daß man nicht anlegen darf, wenn

man noch nicht einklariert ist, das wäre ein nettes Dörfchen um ein wenig abzuhängen.

13:20 fest beim Q, in Cavtat an der Zollmole, obwohl uns die Polizistin beim Einklarieren Zeit für ein Bier zugestanden hat, verjagt uns der Molenaufseher.

13:45 NO 3, 1028hPasc, See 1, 27,8°C, Kurs 300, ab Cavtat, jetzt war ich schon dreimal da und habe nicht einmal einen Kaffee an der hübschen Promenade getrunken, geschweige denn einen Cache gehoben, weil die unfreundlichsten Molenwärter hier zu Hause sind. Unter Motor fahren wir an der Altstadt von Dubrovnik vorbei. Die Royal -Clipper liegt wieder hier vor Anker, wahrscheinlich mit neuen Gästen.

15:00 wir sind wieder bei den Grebeni-Klippen, beim Spilka Felsen und biegen nach Norden ab. Unter der Brücke in den Fluß Ombla, Richtung Heimathafen.

15:45 Volltanken, 45l Diesel gehen in den Tank

16:10 fest vor Mooring, ACI Dubrovnik Komolac. Wir sind wieder da.

Nach 296,2 Seemeilen, davon 123,7 unter Segel. Schampus zum Ankommen, Törnende, Danke für das schöne Buch über Albanien!

Alle Gesund? Ich nicht. Ich bin Seekrank. Wenn´s vorn und hinten losgeht und die Knie weich werden, man Antriebslos ist, keinen Schnaps und kein Bier verträgt, dann ist man Seekrank. Mich hat´s erwischt.

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17:00 während ich die Matratze abhorche und ab und zu zum Häusl pilgere, zieht der Landungstrupp los. Stadtbesichtigung in Ragusa, hinein beim Piletor die Stradun hinunter. Dort rechts vom Roland sind sie in ein Gastgehäuse eingefallen und sitzen geblieben.

17:30 Auscheck: Mängel gabs auch: Lichtmaschine, Kompasslicht, Dampferlicht, Cockpitlampe, Bilgepumpe, Relingsdraht, Fender, … Ach ja jemand hat sich auf die Ruderlagenanzeige gestützt und das hat sie nicht ausgehalten. Wir verlangen nix für die Lichtmaschine, Denis nix fürs Plastikglumpert. So sind wir Quitt. Ich bekomme meine Kaution wieder, alles ok.

20:00 es geht mir besser, ein kleiner Metaxa, dann gehe ich mit Jerry einen Cache heben. Bevor mich dann die Gelsen aufgefressen haben bin ich in die Koje gekrochen und bin eingeschlafen. Daher weiß ich auch nichts von der Rückkehr der Stadtbesichtiger.

Jemand hat mir erzählt, daß die Rückkehr um 22:00 stattgefunden hat, aber um die Nachtruhe des Kapitäns nicht zu stören haben sie noch bis Mitternacht im Marinabeisl ausgeharrt.

Samstag, 24. September 201105:00 ganz leise macht sich Kritikos auf die Reise, er hat noch einen Termin in Kärnten

07:00 erstes Kramen

07:00 Frühstück, Resteverwertung

09:20 25°C 36289 Loggestand bei Eppis Peugeot, der Portier verlangt 80€ fürs parken. Pro Auto. Ziemlich geschmalzen. Nachdem Eppi verhandelt hat, nehmen wir 40 € und sind zufrieden.

11:10 31°C, 36355 Neum

12:30 36426, endlich haben wir wieder eine Autobahn unter den Rädern

13:00 Tanken in der Nähe von Mosor

14:00 36621 Zadar

14:45 36705 Pause, Füße vertreten

17:30 23°C, 37023 Gralla, eine Stunde Aufenthalt, ich vertrage schon wieder Schnitzel und Bier

20:00 37203 Leobersdorf, Gute Reise Peter !

20:50 27145 Rohrbach, ausladen von übriggebliebenen Manöverschlucken und Alf, Danke Fredl!

Tschüss Kent , Gerhard und Jerry!

21:20 37262, Marktl, ich bin daheim. Danke Eppi, viele Grüße an die Deinen!

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ENDE,

Fazit: Wieder nicht bis Palermo gekommen. Aber eine schöne Woche mit einer Super-Crew. Albanien - wird eine Reise wert !

Danke !

Und ? 2012 kein Herrentörn, am 13. Oktober startet der Eckercup, wir sind mit der ATLANTIS I,

einer Oceanis 411 am Start.Aus dem Gedächtnis und dem Logbuch der ISLAND zusammengestellt,

Marktl Dezember 2011, Franz