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Anlass für die neue Ausgabe ist die EU- Ratspräsidentschaft Deutschlands in der ersten Jahreshälfte 2007. Wieder hat sich ein Redaktionsteam aus jungen Men- schen zusammengefunden, um die Arti- kel zu den 6 Schwerpunktthemen zu ver- fassen. Neu ist: Das Team setzt sich diesmal aus acht jungen Frauen aus Deutschland, Finnland, den Niederlanden und aus Ungarn zusammen. Gelesen und diskutiert werden konnten die Artikel auf einer eigens eingerichteten Homepage, zu der allerdings nur das Redaktionsteam und die beiden Moderatoren Zugang hat- ten. Auch neu: Ein Teil der Beiträge in der dritten Ausgabe der „youngstars“ er- scheint zweisprachig. Die Zeitschrift soll und kann also auch in anderen Ländern Europas verteilt und gelesen werden. Übersetzt wurden die Artikel vom einzigen Mann im Redaktionsteam. Als Kooperationspartner ist erstmals die Evangelische Jugendbildungsstätte Hack- hauser Hof e. V. in Solingen dabei, finan- ziell wird das Projekt vom Bundesministe- rium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Herzlichen Dank allen, die bei der Entste- hung mitgewirkt haben und viel Spaß beim Lesen! Stefan Drubel, Hackhauser Hof Martin Strecker, aej As long as you can’t believe that the par- ties are honestly trying to do their best inste- ad of hiding their fear of the next election under a mass of phra- ses and lots of colou- red data, you might ask what a young per- son is supposed to do in politics. Looking at party poli- cies counting on the "out of sight, out of mind" mentality of the masses, there is really no need to support posting bills and handing out flyers. Of course, it is often said that the youth organizations always want to go into a different direction than the one the actual parties are aiming at. But first, there is a clear difference bet- ween wishes and actions, secondly, you just need to take a look at todays’ so- called top politicians – they all used to participate in the youth sections when they were young, which still doesn’t mean they have changed anything. I am not aiming at casting a damning light on all people who work in politics, no matter what’s their age. Probably the honest and upright workers really exist, following the public agenda and working hard to implement a policy that treats all citizens as equals. One should also note that the youth sections of parties aren’t the worst places on earth for adole- scents showing a keen interest in poli- tics. I feel deep respect to anybody who gets involved with something anyhow and does not stop denouncing and fighting against grievances. Personally, I could not imagine a party or its youth section to be the right place for my com- mitment. – But this might something everybody has to find out on his or her own; As for me, I decided to get invol- ved with the Protestant Youth Organisa- tion. Benjamin Solange man nicht das Gefühl haben kann, dass die Parteien ernsthaft daran interes- siert sind, das Beste für unser Land zu tun statt mit möglichst vielen Phrasen und schöngefärbten Zahlen ihre Angst vor den nächsten Wahlen zu verschleiern, muss man sich doch ernsthaft fragen, warum man sich als junger Mensch gerade dort engagieren soll. Wenn die Parteienpolitik schon davon profitiert, dass der Großteil der Bevölke- rung ein Gedächtnis wie ein Sieb hat, muss man das als junger Mensch doch nicht auch noch durch Plakate kleben und Autogrammkarten verteilen unter- stützen. Sicherlich hört man immer wieder das Argument, dass die Jugendorganisationen alles ganz anders gestalten wollen als ihre Mutterparteien. Aber erstens heißt „wol- len“ nicht, dass sie es auch tun, und zwei- tens muss man sich doch nur mal die so genannten „Spitzenpolitiker(innen)“ von heute anschauen – die waren auch alle in ihren Jugendorganisationen aktiv, das heißt noch lange nicht, dass sie das heute wirk- lich anders machen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass es mir darum geht pauschal alle Menschen, die sich in der Politik engagieren, ob jung oder alt, schlecht zu machen. Es gibt sicherlich die ehrlichen und aufrichtigen Arbeiter(innen), die wohl tatsächlich die in der Öffentlichkeit verkündeten Ziele ernst- haft verfolgen und dar- an arbeiten, eine für alle gerechte Politik umzu- setzen. Auch bleibt fest- zuhalten, dass man, wenn man als junger Mensch Interesse an politischen Themen hat, sicherlich gut bei den Jugendorganisationen der Parteien aufgeho- ben ist. Ich habe gro- ßen Respekt vor allen Menschen, die sich überhaupt engagieren und nicht müde wer- den, gesellschaftliche Missstände anzupran- gern und aktiv gegen sie vorzugehen. Ich per- sönlich könnte mir für mich nicht vorstellen, dass eine Partei oder eine Jugendorganisa- tion einer Partei der richtige Ort für mein Engagement wäre – dies kann aber wohl nur jede(r) für sich allein entscheiden. Ich habe mich für ein politisches Engagement in der Evangeli- schen Jugend entschieden. Benjamin 3. Ausgabe Januar 2007 Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) www.youngstars.info Herzlich Willkommen zur dritten Ausgabe der „youngstars“ Gestalten statt Macht verwalten! Shape things, do not just allocate power! involving young people Beteiligung junger Menschen Highlights Politik ist langweilig, oder? Oder Schule + Politik = ? • Politics is boring, right? Or: School + Politics = ? . . . . . . . . . . . . . . . 2/3 Die Welt wächst zusammen • The World Is Shrinking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Wie der Bologna-Prozess die europäische Hochschullandschaft verändert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Sag mir, wo die Kinder sind... • Where have all the children gone... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6/7 Young Europeans invited to action! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Das religiöse Erbe in der EU-Verfassung • The religious heritage in the European constitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Benjamin Börchers, 25 Jahre, studiert Wirtschaftswissenschaften und Germani- stik an der Universität Oldenburg. Seit November 2005 ist er im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) aktiv. Benjamin Börchers, 25 years old, current- ly studying Economic Studies and Germa- nistics at the University Oldenburg. Since November 2005 he is an active member of the Steering commitee of the consor- tium of the Federation of Protestant Youth of Germany (aej).

Herzlich Willkommen zur dritten Ausgabe der „youngstars“ · Was bewegen, mit gestalten, eigene The-men einbringen – all das ist in Parteien und besonders in deren Jugendorganisatio-nen

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Anlass für die neueAusgabe ist die EU-RatspräsidentschaftDeutschlands in der

ersten Jahreshälfte 2007. Wieder hat sichein Redaktionsteam aus jungen Men-schen zusammengefunden, um die Arti-kel zu den 6 Schwerpunktthemen zu ver-fassen. Neu ist: Das Team setzt sich

diesmal aus acht jungen Frauen ausDeutschland, Finnland, den Niederlandenund aus Ungarn zusammen. Gelesen unddiskutiert werden konnten die Artikel aufeiner eigens eingerichteten Homepage, zuder allerdings nur das Redaktionsteamund die beiden Moderatoren Zugang hat-ten. Auch neu: Ein Teil der Beiträge in derdritten Ausgabe der „youngstars“ er-

scheint zweisprachig. Die Zeitschrift sollund kann also auch in anderen LändernEuropas verteilt und gelesen werden.Übersetzt wurden die Artikel vom einzigenMann im Redaktionsteam.Als Kooperationspartner ist erstmals dieEvangelische Jugendbildungsstätte Hack-hauser Hof e. V. in Solingen dabei, finan-ziell wird das Projekt vom Bundesministe-

rium für Familien, Senioren, Frauen undJugend gefördert.

Herzlichen Dank allen, die bei der Entste-hung mitgewirkt haben und viel Spaßbeim Lesen!

Stefan Drubel, Hackhauser Hof Martin Strecker, aej

As long as you can’tbelieve that the par-ties are honestly tryingto do their best inste-ad of hiding their fearof the next electionunder a mass of phra-ses and lots of colou-red data, you mightask what a young per-son is supposed to doin politics.Looking at party poli-

cies counting on the "out of sight, out ofmind" mentality of the masses, there isreally no need to support posting bills andhanding out flyers. Of course, it is oftensaid that the youth organizations always

want to go into a different direction thanthe one the actual parties are aiming at.But first, there is a clear difference bet-ween wishes and actions, secondly, youjust need to take a look at todays’ so-called top politicians – they all used toparticipate in the youth sections whenthey were young, which still doesn’t meanthey have changed anything. I am not aiming at casting a damninglight on all people who work in politics,no matter what’s their age. Probably thehonest and upright workers really exist,following the public agenda and workinghard to implement a policy that treats allcitizens as equals. One should also notethat the youth sections of parties aren’tthe worst places on earth for adole-scents showing a keen interest in poli-tics. I feel deep respect to anybody whogets involved with something anyhowand does not stop denouncing andfighting against grievances. Personally,I could not imagine a party or its youthsection to be the right place for my com-mitment. – But this might somethingeverybody has to find out on his or herown; As for me, I decided to get invol-ved with the Protestant Youth Organisa-tion.

Benjamin

Solange man nicht das Gefühl haben kann,dass die Parteien ernsthaft daran interes-siert sind, das Beste für unser Land zu tunstatt mit möglichst vielen Phrasen undschöngefärbten Zahlen ihre Angst vor dennächsten Wahlen zu verschleiern, mussman sich doch ernsthaft fragen, warumman sich als junger Mensch gerade dortengagieren soll.Wenn die Parteienpolitik schon davonprofitiert, dass der Großteil der Bevölke-rung ein Gedächtnis wie ein Sieb hat,muss man das als junger Mensch dochnicht auch noch durch Plakate klebenund Autogrammkarten verteilen unter-stützen.Sicherlich hört man immer wieder dasArgument, dass die Jugendorganisationenalles ganz anders gestalten wollen als ihreMutterparteien. Aber erstens heißt „wol-len“ nicht, dass sie es auch tun, und zwei-tens muss man sich doch nur mal die sogenannten „Spitzenpolitiker(innen)“ vonheute anschauen – die waren auch alle inihren Jugendorganisationen aktiv, das heißtnoch lange nicht, dass sie das heute wirk-lich anders machen. Es soll nicht der Eindruck entstehen, dasses mir darum geht pauschal alle Menschen,die sich in der Politik engagieren, ob jungoder alt, schlecht zu machen. Es gibtsicherlich die ehrlichen und aufrichtigenArbeiter(innen), die wohl tatsächlich die inder Öffentlichkeit verkündeten Ziele ernst-

haft verfolgen und dar-an arbeiten, eine für allegerechte Politik umzu-setzen. Auch bleibt fest-zuhalten, dass man,wenn man als jungerMensch Interesse anpolitischen Themen hat,sicherlich gut bei denJugendorganisationender Parteien aufgeho-ben ist. Ich habe gro-ßen Respekt vor allenMenschen, die sichüberhaupt engagierenund nicht müde wer-den, gesellschaftlicheMissstände anzupran-gern und aktiv gegensie vorzugehen. Ich per-sönlich könnte mir fürmich nicht vorstellen,dass eine Partei odereine Jugendorganisa-tion einer Partei derrichtige Ort für meinEngagement wäre –dies kann aber wohlnur jede(r) für sichallein entscheiden. Ich habe mich für einpolitisches Engagement in der Evangeli-schen Jugend entschieden.

Benjamin

3. Ausgabe Januar 2007

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugendin Deutschland e.V. (aej)www.youngstars.info

Herzlich Willkommen zur dritten Ausgabe der „youngstars“

Gestalten statt Macht verwalten!

Shape things, do not just allocate power!

involving young people Beteiligung junger Menschen

HighlightsPolitik ist langweilig, oder? Oder Schule + Politik = ? • Politics is boring, right? Or: School + Politics = ? . . . . . . . . . . . . . . . 2/3

Die Welt wächst zusammen • The World Is Shrinking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Wie der Bologna-Prozess die europäische Hochschullandschaft verändert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Sag mir, wo die Kinder sind... • Where have all the children gone... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6/7

Young Europeans invited to action! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Das religiöse Erbe in der EU-Verfassung • The religious heritage in the European constitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Benjamin Börchers, 25 Jahre, studiertWirtschaftswissenschaften und Germani-stik an der Universität Oldenburg. SeitNovember 2005 ist er im Vorstand derArbeitsgemeinschaft der EvangelischenJugend in Deutschland e.V. (aej) aktiv.

Benjamin Börchers, 25 years old, current-ly studying Economic Studies and Germa-nistics at the University Oldenburg. SinceNovember 2005 he is an active memberof the Steering commitee of the consor-tium of the Federation of ProtestantYouth of Germany (aej).

Was bewegen, mit gestalten, eigene The-men einbringen – all das ist in Parteienund besonders in deren Jugendorganisatio-nen möglich. Und was kann jeder einzelnejunge Mensch für sich mitnehmen? Erfah-rungen, Referenzen, ein besonderes Netz-werk und die Möglichkeit, sich auf dieserBühne auszutesten (Grundkurs „Rampen-sau“). Wenn es um die Zukunft geht, sinddie jungen Menschen gefragt, Entschei-dungsempfehlungen hörbar zu machenund mit zu entscheiden. Das ist in Parteienimmer noch deutlich besser möglich als inden Synoden unserer Kirchen (für jede(n)

über 57 müsste ei-gentlich eine(r) unter35 da sitzen).Ich kann nur jedenund jede ermutigen,sich auch in einerPartei oder einerihrer Jugendorganisa-tionen zu engagie-ren. Nicht nur wennman Politiker(in) wer-den will...

Joana

test one’s stage performance (introductorycourse "how to be an entertainer"). As faras future is concerned, the young are nee-ded to spread information and participate inmaking decisions. This is still easier in par-ties than it is in ecclesiastic boards, wherethe representation of the generations is veryuneven.I can but encourage everybody to getinvolved in a party or its youth section –not just the ones planning a politicalcareer.

Joana

Getting things moving,helping develop thingsand introducing yourown ideas – all thiscan be done in politi-cal parties, especiallyin their youth sections.What are the advanta-ges the individual canhave from doing so?Experiences, referen-ces, introduction intothe political networkand the possibility to

2involving young people Beteiligung junger Menschen

Warum man in einer Jugendorga-nisation einer Partei sein sollteDer Preis des weisen Mannes: Es war einmal ein weiser Mann. Der erkannte,dass es keinen Sinn macht seine Kräfte für die Politik zu verschwenden und hieltsich deshalb raus aus den Parteien. Doch eines Tages musste er erkennen, dasses ihm und seinem Land schlecht ging, denn in der Politik hatten Leute die Ent-scheidungen getroffen, die nicht so weise waren wie er.

Why to be part of the youth section of a political partyThe price the wise man had to pay: Once upon a time there was a wise man, whorealised the uselessness of wasting ones’ forces in politics and therefore stayedaway from all political parties. But one day he had to realise that his countrywas in a terrible state because political choices had been made by people whoweren’t as wise as him.

Leser(innen), die eine deutsche oder hol-ländische Schule besuchen oder einmalbesucht haben, werden sich wahrscheinlichjetzt wundern warum sich diese Frageüberhaupt stellt. In Deutschland bzw. Hol-land gehört das Fach Politik, zumindest abKlasse 8 bis 9 in den meisten Schulen,genauso zum Alltag, wie Geschichte o. ä.In Deutschland ist hierbei natürlich auchdeutlich zwischen den einzelnen Schulfor-men zu unterscheiden. Das Thema Politikspielt im Unterricht einer Hauptschuledurchschnittlich eine weitaus geringereRolle als auf einem Gymnasium, was natür-lich auch an den unterschiedlichen Schul-typen liegt.Für Leser(innen), die eine finnische oderungarische Schule besuchen oder einmalbesucht haben, ist die Frage ob Schule undPolitik zusammengehören nicht genausoselbstverständlich, wie für Deutsche oderHolländer.In Finnland gab es 1970 ein Verbot Politik anSchulen zu unterrichten, da radikale Grup-pierungen in finnischen Schulen Fuß fasstenund somit die Neutralität der Schule gefähr-deten. 1990 wurde Politik allerdings wiederals Teil des Schulunterrichts vorgeschrieben,jedoch ohne erhofftes Resultat. Politik wird,wenn überhaupt, meistens erst in den „high-schools“ im Unterricht behandelt. D. h. esbesteht die Gefahr, dass nur noch höherqualifizierte Jugendliche ein Basiswissen zudiesem Thema erlangen.In Ungarn soll das Thema Politik in Schu-len überhaupt nicht angesprochen werden.Die Schüler sollen wegen der sehr schwie-rigen und in zwei gegensätzliche Parteiengespaltenen Situation nicht auf irgendeineArt und Weise beeinflusst werden.Aus jedem der eben angesprochenen Län-der wurden für diesen Artikel Schü-ler(innen) innerhalb und außerhalb desRedaktionsteams der „youngstars“ zu ihrer

persönlichen Meinung über die beschriebe-ne Situation befragt:Frederieke Leever aus Holland und DavidWilkes aus Deutschland stimmen mit ihrenMeinungen überein: „Wir finden für unsselbst, für die Demokratie und auch für diegesamte Gesellschaft wichtig, dass in derSchule generell offen über Politik gespro-chen wird. Dadurch lernen Jugendlichefrüh, wie das Staatssystem in ihrem, undauch in anderen Ländern funktioniert. Siewissen insgesamt mehr über Politik undsind später bei Wahlen gut vorbereitet, umsich ihr eigenes Bild von einer Partei ver-schaffen zu können.“Demgegenüber Tytti Matsinen aus Finnland:„Ich finde es besorgniserregend, dass dasThema Politik in unseren Schulen oft eineso geringe Rolle spielt. Wie sollen wir unseine eigene Meinung über verschiedene Par-teien bilden, wenn uns das Grundverständ-nis und das Grundwissen über Politik gene-rell fehlen? In diesem Bereich sollten wir inZukunft intensiver unterrichtet werden!“Auch Anna Frenyo aus Ungarn äußert sichkritisch über die derzeitige Situation inihrem Land: „Ich hoffe es kommt bald eineZeit, in der man objektiv und ohne gleichDiskussionen auszulösen, über Politikreden und diese auch unterrichten kann.Der Kommunismus hat in dieser Hinsichtbei uns tiefe Wunden hinterlassen, dienoch lange nicht verheilt sind.“Zwischen den einzelnen Ländern der Euro-päischen Union (EU) werden an diesen aus-gewählten Beispielen immense Unterschie-de sehr deutlich. Die Auswirkungen sindjedoch erstaunlicherweise fast überall die-selben: die Wahlbeteiligung von Jungwäh-ler(inne)n sinkt! Junge Wähler(innen) gehen immer seltenerzu allgemeinen Wahlen und halten sich ausdem politischen Geschehen mehr und mehrheraus.

Schüler(inne)n, Politik interessant, spannendund unterhaltsam vermittelt werden?Möglichkeiten gibt es viele: Das Projekt„euroscola“ ermöglicht zum Beispiel Schü-ler(inne)n aus allen EU-Mitgliedstaaten daseuropäische Parlament in Straßbourg/ Frank-reich zu besuchen und dort einen Tag langselbst das Leben einer oder eines Abgeord-neten zu erleben. Außerdem gibt es Gele-genheit den Parlamentsbetrieb zu simulie-ren. Oder die Forschungsgruppe Jugend undEuropa in München: Sie kommt z. B. mitihren Planspielen zu europapolitischen The-men für Jugendliche an die Schule. Infos gibtes unter www.fgje.de Dies sind nur zwei, zugegeben aufwendigeBeispiele für die vielen Möglichkeiten, diees für Schüler(innen) aber auch für Leh-rer(innen) gibt, den Unterricht bezüglichPolitik neu zu gestalten. Außerdem: Die aktuelle Ausgabe dieserZeitung „youngstars“ ist auch ein kleinerBeitrag, um Politik für Jugendliche interes-santer zu gestalten. „Denn vergesst nicht: Ihr seid die Wählervon Morgen!!! Nur mit und durch euch kanndie EU zusammenwachsen.… oder Ihr geht ins Detail und informierteuch über die Jugendorganisationen derParteien, wie z. B. die Jungsozialisten, dieJunge Union, die Jungen Liberalen oder dieGrüne Jugend...“

Viel Spaß! Julia

Soviel zur allgemeinen Tendenz. Doch dieSituation ist differenzierter obwohl dasThema Politik in Schule und Gesellschaftder einzelnen Länder so unterschiedlichbehandelt wird, ist festzustellen, dass die-se Entwicklung in fast allen europäischenLändern gleich verläuft.Dies liegt natürlich erst einmal an denUmständen und der politischen Situationin den verschiedenen Ländern. Es stelltsich aber die Frage, ob es nicht für jedenEinzelnen und die Gesellschaft insgesamtwichtig ist, dass besonders junge Men-schen von dem Recht ihre Meinung zuäußern, mitzudiskutieren und durch ihreStimme bei Wahlen mitzuentscheiden,Gebrauch machen.Das Fundament hierfür kann die Familiesein, die in der Erziehung auf die politi-sche Bildung ihres Kindes wert legt.Doch damit alle Kinder die gleichen Chancenauf eine grundlegende politische Bildunghaben, spielt die Schule eine zentrale Rolle.Durch die EU wachsen die Mitgliedstaatenallmählich zusammen und wäre es nicht fair,sondern für die Willensbildung innerhalbeines Landes und der gesamten EU auchnötig, Schüler schon früh für Politik zu inter-essieren? Nur so werden sie doch aktiv undgehen wählen?Doch die Beispiele Deutschland und Hol-land zeigen, obwohl Politik in der Schuleein Thema ist, sinkt die Wahlbeteiligungstetig. Die zentrale Frage ist nun: Wie kann

Politik ist langweilig, oder? Oder Schule + Politik = ?Gehören Schule und Politik unmittelbar zusammen? Ist diese Verbindung fürSchüler(innen), oder besser junge Erwachsene, in Europa wichtig um im späterenLeben ihre politische Meinung vertreten zu können? Diese Fragen werden in ein-zelnen europäischen Ländern ganz unterschiedlich beantwortet.

Joana Berger ist 26 Jahre alt und studiertBetriebswirtschaftslehre/Öffentliche Wirtschaftin Hamburg. Sie ist Mitglied der Jusos und dortauf Landesebene aktiv.

Joana Berger, 26 years old, studying businessstudies/public economy studies in Hamburg.She’s a member of the „Jusos" (young socialdemocrats) and actively participating in theirregional activities.

Readers having attended (or still attending)a German or Dutch school will probablydoubt the need for this question. Both inGermany and the Netherlands, Politics as asubject is part of daily school life, just likehistory and others - at least starting fromclass eight or nine in most schools.In Germany, a clear separation between dif-ferent types of schools has to be made here.Generally speaking, the role of politics insecondary school education is much smallerthan it is at a gymnasium, even though onehas to consider the different length ofschool years in different school models.Opposed to this, for readers who went (orstill go) to school in Finland or Hungarythe matter of political education at schoolisn’t that self-explanatory.It is forbidden to teach politics in Finnishschools since the 1970’s, when radicalgroups gained influence in schools andthus threatened the ideal of neutral edu-cation. But in 1990, Politics were added tothe schedule again, unfortunately withoutachieving the wanted results. Politics usu-ally remain untouched by teachers untilhigh school, which leads to the risk, thatonly adolescents enjoying higher educa-tion acquire basic knowledge of the topic.

In Hungary, politics isn’t supposed to betalked about in school at all. The studentsare not wanted to be influenced in anyway because of the current complex situa-tion with two political camps completelyopposing each other.From each of the aforementioned coun-tries, students from inside and outside theeditorial team were asked for their perso-nal opininion on the topic:Frederieke Leever from the Netherlands andDavid Wilkes from Germany agree witheach other: "We think it’s important for our-selves, for democracy and society in gene-ral that politics are discussed overtly atschool. Thus, students learn in time howthe political system works in their countryand also in other countries. They knowmore about politics in general and are well-prepared to get an idea of the different par-ties as soon as elections come up."Tytti Matsinen from Finland: "I find it alar-ming that politics play such a small role inour daily life at school. How can we beexpected to have an opinion on differentparties lacking basic understanding andknowledge? The training of this areashould get intensified in the future!"Anna Frenyo from Hungary has to criticise

the current situation in her country as well:"I hope the time is near when you can talkabout and also teach politics objectively,without provocing debates constantly.Communism has scared this country andthe healing still takes place."These reports show clearly, that there areextreme differences between differentEuropean countries in the matter. Amazin-gly, one phenomenon seems to be thesame everywhere: The turnout of adole-scents is decreasing!Young people filling out their ballot beco-me rare and generally, young people tendto stay away from politics.This is a tendency; The actual situation ismuch more differentiated. Although poli-tics are treated so unequal in differentcountries, one can see that the develop-ment is similar all over Europe.First of all, this is because of the the cir-cumstances and political situations in dif-ferent countries. But the question comesup whether it isn’t important both forindividual and community that especiallyyoung people exercise their right todisplay their opinion, to discuss and tohelp change things by voting.The family can lay a fundament here byputting emphasis on the political educa-tion while bringing up children; But tomake sure all children get the same chan-ce to have access to basic political educa-tion, the schools need to take action.With the help of the EU, the member sta-tes slowly grow together - and would itnot simply be fair, but also necessary fordecision-making on both a national andcontinental level, to spark interest in poli-

tics in students? Isn’t this the only way towake them up and make them go vote?But the example of the Netherlands andGermany show: Even though politics maybe discussed and taught in school, theturnout continues to sink. The centralquestion is: How can politics be presentedto students in an interesting, exciting andentertaining way?Possibilities can be found easily: Forinstance, the project ’euroscola’ invitesstudents from all EU-countries to visit theEuropean Parliament in Strassbourg/Fran-ce and spend a day there the way a dele-gate would. There’s also the opportunityto simulate a parliament session. – Let usnot forget the Munich-based researchgroup "youth and Europe": For instance, itoffers schools to come visit them and domap exercises for adolescents concerningEU-political topics. For more information,see www.fgje.de.These are just two admittedly elaborateexamples of the opportunities students butalso teachers can use to reshape the form ofpolitical education at their school.And, last but not least: The current edition of"youngstars"is also a small share in makingpolitics more interesting for adolescents."And don’t you forget: You’re the ones tovote in the future!!! Only with you and yourhelp, the EU will be able to grow together.…Or you can go into detail and informyourselves on the youth sections of thedifferent parties, such as the young socia-lists, young union, young liberals or thegreen youth..."

Have fun! Julia

3involving young people Beteiligung junger Menschen

Politics is boring, right? Or: School + Politics = ?Are schools and politics tied to each other inseperably? Is this connection impor-tant for students – or, more correctly speaking, young citizens - in Europe to beable to shape their own opinion? The answers to these questions differ from oneEuropean country to another.

tausch in 30 Ländern. Student(inn)en kön-nen für ein oder zwei Semester an eineranderen Universität in Europa studieren.Dabei unterstützt die EU sie mit einemmonatlichen Stipendium von etwa 100 Euro.Außerdem verlieren sie keine Zeit, weil ihnenPrüfungsleistungen an ihrer Uni zu Hauseanerkannt werden. „In gut vier Monatenhabe ich fließend Englisch gelernt und ken-ne mich mit der irischen Kultur nun bestensaus“, berichtet Annika Nasse (23) begeistertvon ihrem Aufenthalt in Cork, auf der grünenInsel. Wie sie, haben allein im letzten Jahr145 000 Student(inn)en dank des „Erasmus“-Programms im Ausland studiert. Für ein Kurz-zeitstudium in Deutschland haben sich 17000 junge Europäer(innen) entschieden. Als Ausländerin an einer neuen Uni ist ihreerste Anlaufstelle das „International Office“(IO). Im Service Center, einem der Bereichedes IO an der Rheinisch-Westfälischen Tech-nischen Hochschule (RWTH) in Aachen, küm-mern sich die Mitarbeiter(innen) nun seit

„Erasmus“ – dieser Name erinnert wissbe-gierige Europäer(innen) nicht nur an denfrühneu-zeitlichen Denker Erasmus vonRotterdam, sondern steht auch für „Euro-pean Region Action Scheme for the Mobi-lity of University Students“. Was kompli-ziert klingt, ist ein einfaches Programm fürStudent(inn)en in ganz Europa.Die Europäische Union (EU) fördert mit demErasmus-Programm den Universitätsaus-

blem, mit dem die Neuankömmlinge kon-frontiert werden, ist die Anonymität ander Universität und die Selbstständigkeit,alle Informationen zu suchen. Zudem ist esnicht leicht für ausländische Student(inn)en,Kontakte zu seinen deutschen Kommili-ton(inn)en zu knüpfen. Diese Erfahrung hatauch Rachid Benkiram (25) gemacht. „DieDeutschen sind etwas zurückhaltend. Damuss man schon den ersten Schrittmachen. Nur so gewinnt man auch deut-sche Freunde und bleibt nicht unter seinenLandsleuten“, berichtet der Informatikstu-dent aus Marokko.Aber trotz anfänglicher Schwierigkeiten ineinem fremden Land wie Deutschland ent-scheiden sich immer mehr Student(inn)en,einen Teil ihres Studiums im Ausland zuverbringen. Denn „internationale und inter-kulturelle Erfahrungen sind auf dem heuti-gen globalisierten Arbeitsmarkt ein wichti-ges Kriterium“, stellt der stellvertretendeDezernent des International Office JürgenBreywisch fest.

Saskia

einem Jahr intensiv um ausländische Stu-dent(inn)en, Gastwissenschaftler(innen)und deren Familien, besonders Gäste ausAfrika, Asien und Lateinamerika. In Klein-gruppen gehen sie gemeinsam mit einemoder einer Betreuer(in) des IO zu Behörden,es gibt Unterstützung bei der Einrichtungeines Bankkontos oder bei Versicherungsfra-gen. Bei der Campusführung zeigen die IO-Mitarbeiter(innen) den Neuankömmlingennicht nur, wo sie die Bibliothek finden, son-dern geben ihnen auch Tipps, wo sie in derNähe günstig einkaufen können. „Ich binselber Auslandsstudentin und kenne daherdie Probleme der Studierenden“, erklärt AikaBazarova (26) aus Kirgistan. Sie arbeitet alsstudentische Hilfskraft in der Servicestelle. Außerdem beraten die Mitarbeiter(innen)des internationalen Teams auch deutscheStudent(inn)en, die einen Auslandsaufent-halt planen. Für die Student(inn)en vor Ortorganisieren sie Kontaktabende und Frei-zeitaktivitäten, bei denen die jungen Men-schen aus aller Welt die Aachener Regionkennen lernen. Dabei schließen sie oftenge Freundschaften. Doch das Hauptpro-

Wer oder Was ist ERASMUS?

education Bildung

22-year-old Marianna from Hungary deci-ded that she wanted to end her studieswith a voluntary year spent abroad. Shehad already been in Finland for a seme-ster and enjoyed the international envi-ronment a lot. As she was interested inHolland and was willing to serve a goodcause, she applied through the EVS forbecoming an Atlantic Bridge (AB) internthere. With an open and enthusiasticheart she moved into the AB house in thesouth western part of the Netherlands tolive and work together with a communityof young people from all over Europe.As Marianna remembers, it was a realchallenge to adapt to each other in sucha tight environment with so many diffe-rent people from various countries. Howe-ver, living in community with the youngvolunteers from Austria, the Czech Repu-blic, Germany, Greece, Hungary and Eng-land proved to be a true enrichment toeach others' lives and personal develop-ment.Together they visited many secondaryschools, built friendships and kept intouch with lots of students, organisedregular programmes and events for them,including an international youth festival;to put it short, Marianna and the internswere building bridges and breaking downwalls for an entire year.During this time period they travelled alot through the Netherlands, Germany,

Austria, the Czech Republic and Hungary.Due to the work-contacts they got toknow these lands from an inner perspec-tive, and developed their historical-politi-cal and cultural understanding for Cen-tral-Europe. The encounters with variousother youth groups were quite stressfulsometimes, and uplifting at other times. A part of the volunteers took part in amusical project, through which they werevisiting several Central-European seconda-ry schools with an American Christian rockband. As a result of this musical project,several dozens of students had the chan-ce to get to know each other on interna-tional levels, host exchange groups andtravel to the annual International YouthFestival. As another result the lead singerguy in the American band and one ofMarianna's co-workers, an Austrian internlady, who got to know each other by wor-king on the musical project are currentlyplanning to get married. The world isshrinking.Marianna is thankful to the EVS and toAtlantic Bridge for the unforgettablevolunteer year she got to spend in theNetherlands. For her it was the perfectpreparation for a life as an educated, fle-xible member citizen of the EuropeanUnion and our increasingly cosmopolitanglobal community.

Anna

Gemeinsam leben und studieren„Atlantic Bridge“ ist eine internationale Jugendorganisation, die Jugendaustausche,internationale Jugendfestivals und regionale Jugendaktivitäten organisiert. Ihr Ziel ist es,Brücken der Freundschaft und des Glaubens zu bauen und Barrieren aus Vorurteilen,Ignoranz und Gleichgültigkeit zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichem kulturellen,ethnischen und religiösen Hintergrund niederzureißen. Seit September 2003 veranstal-tet Atlantic Bridge die „European Volunteer Studies“ (EVS) – ein europäisches Freiwilli-genstudium. Berichtet wird über die guten Erfahrungen der 22jährigen Marianna ausUngarn während ihres Freiwilligenstudiums in den Niederlanden.

Mein Posteingang ist voll, mein Terminpla-ner ebenfalls. Miriam, meine slowakischeFreundin, heiratet am Wochenende und ichbin zur Feier in Banska Bystrica eingeladen.Filip, ein Freund aus Prag, plant, mich zumJahresende für ein paar Tage in Budapestzu besuchen. Beide habe ich während mei-nes DAAD (Deutscher Akademischer Aus-tausch Dienst) - Auslandssemesters inJena/Deutschland kennengelernt.Ich bin etwas müde, weil ich bis vier Uhrmorgens mit einem texanischen Freundgechattet habe. Das Internet ermöglichtuns wundervolle, tiefsinnige Gespräche,und wir können einander sogar hören undsehen. Das letzte Wochenende war auchextrem interessant, weil ich einen jungenAustralier auf der Straße kennengelernthabe. Er verbrachte ein paar Tage als Tou-rist in Ungarn, und ich war glücklich, für

ihn den Stadtführer in unserer Hauptstadtzu mimen. Ich liebe solche internationalen Bekannt-und Freundschaften. Sie sind der besteWeg, mehr über die Welt zu lernen undoffen für Neues zu bleiben. Die persönlicheReichweite ist enorm: Obwohl ich im Her-zen Mitteleuropas lebe, bin ich ständig Teilder internationalen Zirkulation, die michals Person andauernd verändert.Am laufenden Band mit fremden Perspek-tiven und vielen verschiedenen Lebenssti-len konfrontiert zu werden, lässt mich auf-merksam und flexibel bleiben. Ich sehe alldies als eine fantastische Gelegenheit, einKind des 21. Jahrhunderts zu sein undnahezu mit der gesamten Welt gemein-schaftlich leben zu können.

Anna

My inbox is full and so is my schedule.Miriam, a Slowakian friend of mine is get-ting married at the weekend, and I aminvited to be there at the celebration inBanska Bystrica. Filip, my friend from Pra-gue is planning to come and visit me fora couple of days in Budapest at the endof the year. I met both of them during myDAAD (German Academic Excange Service)"Auslandssemester” in Jena, Germany. I am a bit tired, because I was online till 4a.m., chatting with my Texan friend. We areenabled to have wonderful deep conversa-tions over the internet, and we can evensee and hear each other. Last weekend wasextremely interesting, because I met anAustralian young man on the street. He wasspending a few days in Hungary as a tou-

rist, and I was happy to guide him aroundin the capital. I love these international acquaintancesand friendships. This is the best way tolearn about the world and stay open-min-ded. My scope is extremely wide. ThoughI am living in the heart of Central-Europe,I am constantly part of the internationalcirculation, and this is incessantly chan-ging me as a person. Being continuously confronted with 'otherworlds', various ways of living keeps mealert and flexible. I see it as a fantasticopportunity to be a child of the 21st cen-tury, where I can virtually live in commu-nity with the whole world!

Anna

4education Bildung

To live and study together"Atlantic Bridge” is an international youth organisation that organises youthexchanges, international youth festivals and local/regional youth activities.Its goal is to build bridges of friendship and faith and break down walls of pre-judice, ignorance and indifference between youth from different cultural, eth-nic and religious backgrounds. Atlantic Bridge has hosted European VolunteerStudies (EVS) since September 2003.

Die Welt wächst zusammen

The World is Shrinking

Stu

dier

en in

Eu

ropa"Erasmus" – Not only does this name

remind inquiring Europeans of the earlymodern humanist Erasmus von Rotterdam,it also stands for "European Region ActionScheme for the Mobility of University Stu-dents". Although it sounds complicated, itis just the name of a quite simple programfinanced by the EU to boost studentexchange in 30 different countries. Students are enabled to study at anotherEuropean university for one or two semes-ters. While doing this, they are supportedby the EU through a scholarship of appro-ximately 100 Euro per month. They don’twaste any time, because any exam resultsand given grades will be accepted at theirhome university. "Within four months Ilearned to speak English fluently and havebecome an expert on Irish culture". An-nika Nasse (23) reports enthusiastically onher stay in Cork in the "green island”. Justlike her 145 000 students studied abroadlast year, thanks to "Erasmus". 17.000young Europeans decided to spend sometime in Germany. Being foreigners at an unknown university,the "International Office" (IO) is their firstcontact point. Since one year by now, theemployees of the IO Service center at the"Rheinisch-Westfälische Technische Hoch-schule (RWTH) Aachen" take intensive careof foreign students, guest lecturers andtheir families, especially guests from Asia,Africa and Latin America. In small groupsaccompanied by an organiser from the IOthey deal with administrative, banking orinsurance matters. At the campus tour, theIO-employees do not only show the mostimportant buildings – for example the libra-ry – to their guests, but also give adviceconcerning reasonably priced shop-pingopportunities nearby. "I’m a foreign stu-dent myself, so I know the typical prob-lems one has to face", Aika Bazarova (26)from Kirgistan explains. Aika is working atthe Service Point as a Student assistant. Furthermore, the international team mem-bers consult German students planning astay abroad, organize contact eveningsand spare time activities for the foreignstudents which help the young peoplefrom all over the world to get to know theregion around Aachen. Often, lastingfriendships develop, but the main problemnewcomers have to face is the anonymityof the university and the difficult task tofind out about events on their own. Also,getting in contact with German studentsisn’t too easy. Rachid Benkiram (25) alsomade this experience. "The Germans are abit shortspoken. You have to make thefirst step, it’s the only way to make Ger-man friends instead of just hanging outwith your fellow countrymen", the IT stu-dent from Morocco tells us.In spite of minor problems, increasingnumbers of students decide to spend apart of their studies abroad. Because"international and intercultural experien-ces are crucial criteria on today’s globali-zed job market", deputy head of the Inter-national Office Jürgen Breywisch asserts.

Saskia

Was aber denken junge Studierende überden Bologna-Prozess? Hier einige Stim-men aus Europa. Die Frage lautet: Washältst du von der europäischen Hochschul-reform, welche Erfahrungen hast du mit ihrgemacht?

Finnland:I think the Finnish system didn't changemuch because of the new system. It isgood to use the same credit points as therest of Europe, it used to be difficult tomesure for example exchange studies,because the scale was totally different. Itis also good to make Barchelor first andthen move on to the Master's degree, itmakes it easier to plan your studies andto follow that how much there is still to bedone. The Barchelor itself doesn't haveany value in the working life - you basi-cally have to do the Masters to get anybenefit.

Ungarn: Bologna? Many things are said about it.People in educational politics think it isgreat: the way to a united European intel-lectual market. University teachers tend tobe anxious; Hungary used to be famousfor her high level education. The Bolognaprocess seems to be a very practical one,yet educating deeply knowledgeable intel-lectuals, especially in philological facultieslike German Literature and Linguisticstakes time and contemplation. It is positi-ve that Bologna puts emphasis on practi-cal aspects of how knowledge can be

Die europäischen Bildungsminister(innen)einigten sich in Bologna auf drei Haupt-ziele. Da ist zuerst die Förderung vonMobilität, das bedeutet die Beseitigungvon Mobilitätshemmnissen, sowohl inBezug auf räumliche Mobilität, als auchauf Mobilität zwischen Hochschulen undStudiengängen, sowie das Fördern von(inter-)kulturellen Kompetenzen.Zum Zweiten die Förderung von interna-tionaler Wettbewerbsfähigkeit. Damit istgemeint: Die Schaffung leicht verständ-licher und vergleichbarer Abschlüssesowie eines zweistufigen Systems vonStudienabschlüssen (Bachelor, Master),aber auch die Betonung der europäischenDimension in der Hochschulausbildungund die Förderung der Attraktivität deseuropäischen Hochschulraums.Die Förderung von Beschäftigungsfähig-keit ist das dritte Ziel, welches eine Quali-tätssicherung durch Akkreditierung allerneuen Studiengänge beinhaltet, das heißtdie Untersuchung der Studiengänge aufihre Zukunftsfähigkeit. Zugleich soll einegrößere Vielfalt an Studiengängen erreichtwerden sowie durch sogenannte Under-graduate-Abschlüsse (Bachelor) sollen jün-gere und preiwertere Arbeitskräfte auf denArbeitsmarkt gebracht werden.Ob diese Ziele tatsächlich erreicht werdenkönnen, ist im Moment noch offen. Hierunterscheiden sich die Meinungen zutiefst:Begeisterte Befürworter des neuen Systemsfinden sich vornehmlich in Industrie- undWirtschaftskreisen. Erbitterte Gegner(innen)sind die Vertreter(innen) der Universitäten.

used, however, is this ont going to hap-pen at the cost of intellectual depth?

Deutschland:I: Ich habe nicht das Gefühl, dass Bolog-na besonders sinnvoll war. Klar, es gibtjetzt einheitliche Hochschulabschlüsse inganz Europa, aber wo ist denn die Qua-lität der Unis hin? Ich habe eher dasGefühl, man hat sich in allen Bereichenauf ein recht niedriges Niveau geeinigt,das spart Geld und Zeit. Und die Wirt-schaft kann sich über billige Bachelor-Absolventen freuen. Allerdings geht dieseEntwicklung voll auf Kosten der Bildungs-qualität und des Wissensstandards. Obdie Devise „Hauptsache einheitlich, egalauf welchem Niveau“ sich letztendlichauszahlt, wird man sehen.

II: Ich habe einen Doppelabschluss undbin froh, dass ich mich mit dem Masternoch mal anders spezialisieren kann alses ein Magister/Lehramtsabschluss vorge-schrieben hätte. Ein bisschen Verschulungkann gerade Gesellschaftswissenschaft-lern auch nicht schaden.

Niederlande:I think it is really good to have the sameeducational structure in the different EU-member states, but I'm not sure the levelof the universities will stay the same. Stu-dying in a different country is a greatadventure I believe everybody shouldhave ex-perienced once and if the univer-sities don't differ too much it isn't thathard to organize. But the questionremains, how can you keep the high edu-cational level up to scratch?

Als Autorin dieses Artikels möchte ich denLeserinnnen und Lesern meine persönlicheMeinung und auch meine eigenen Erfah-rungen nicht vorenthalten. Ich habe einziemlich gespaltenes Verhältnis zumBologna-Prozess. Gleich nach dem Abiturfand ich die neuen Bachelor-Master-Stu-diengänge mit den spannenden Namen,den exklusiven Studienrichtungen und denvielen Berufsmöglichkeiten sehr anspre-chend und interessant. Nachdem ich aller-dings zwei Semester European Studies aufBachelor studiert habe, muss ich sagen:Spannende Namen und exklusive Studien-richtungen sind schön und gut, überzeu-gen allerdings vor allem naive Abiturien-ten, weniger erfahrene Personalchefs. Dieschauen nämlich auf den intellektuellenAnspruch des Studiengangs – und der istzumindest an meiner Uni bei den meistenBachelor-Studiengängen kaum vorhanden.Inzwischen studiere ich auf Diplom, dennein internationaler oder europäischerAbschluss ist an sich eine unheimlich guteIdee, aber die aktuelle Umsetzung gehtdoch sehr auf Kosten der Qualität.

Anja

5education Bildung

Who or what is"Erasmus"?

Wie der Bologna-Prozess die europäische Hochschullandschaft verändertIm Jahr 1999 beschlossen die EU-Mitgliedstaaten in Bologna/Italien, bis 2010 einen gemeinsamen europäischen Hoch-schulraum zu schaffen. Ziel dieser tiefgreifenden Hochschulreform ist die bessere Nutzung von Wissenspotentialen undein Vorteil Europas im weltweiten Wettbewerb der Universitäten um die besten Köpfe.

Kommentar

Nacheinander trudeln die Kinder der gel-ben Gruppe in die Betreuungseinrichtungvon „Uni&Kind e. V.“ ein. An diesem Nach-mittag ist der zweieinhalb Jahre alte Felixnach seinem Mittagsschlaf nicht ganz aus-geruht und damit einverstanden, dass ihnseine Oma an die freundlich lächelndeBetreuerin übergibt. Felix verdrückt einpaar Tränen und winkt zusammen mit sei-ner Betreuerin der Oma vom Fenster auszum Abschied zu. Dagegen kann es die ein-einhalb Jahre alte Angelina kaum erwartenzu ihren Spielkamerad(inn)en ins Spielzim-mer zu kommen. Ihr Vater Vitali Tregubow

(26) hat Mühe ihr noch schnell die Haus-schuhe anzuziehen. „Meiner Tochter gefälltes hier sehr gut, denn zuhause hat sie nurihre Mutter zum spielen und hier sind auchandere Kinder, mit denen sie spielen kann“,erzählt der Maschinenbaustudent.Die Betreuungseinrichtung von „Uni&Kinde. V.“ bietet drei verschiedenfarbig mar-kierte Spielgruppen zu unterschiedlichenTageszeiten in der Woche für Kleinkinderzwischen ein und drei Jahren an. Insgesamtbesuchen 24 Kinder derzeit die Einrich-tung. Jede Gruppe besteht aus maximalacht Kindern, die drei Mal die Woche fürdrei Stunden betreut werden. Dieses Ange-bot richtet sich an Kleinkinder von Studie-renden und Angestellten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule(RWTH) in Aachen. Die Spielgruppen ent-standen aus der Idee des Vereins„Uni&Kind“, eine alternative und studien-gerechte Kinderbetreuung an der Hoch-schule anzubieten. Zu den Mitgliedern zählen nicht nur Studierende und RWTH-Angestellte, sondern auch Vertreter des All-gemeinen Studierendenausschusses (AStA)und des Eltern-Service-Büros der Gleich-stellungsbeauftragten der RWTH Aachen. Ute Schmidt, die Leiterin der Betreuungs-einrichtung „Uni&Kind e. V.“ begrüßt dievom Familienministerium angestrebte Ent-wicklung zu mehr Betreuungsplätzen ins-

besondere für Kleinkinder. „Es ist gut, dassdas voran gebracht wird, denn besondersfür Mütter oder Eltern, die studieren oderarbeiten müssen, um die Familie zu ernäh-ren, ist dies sehr hilfreich.“ Derzeit bestehteine große Nachfrage in vielen Einrichtun-gen in Aachen nach einem Betreuungsplatzund die Wartelisten sind voll. Da heißt esdann für viele studierende Mütter undEltern den Spagat zwischen Studium undFamilie alleine zu managen. „Besondersstressig wird es, wenn die Kinder kranksind. Dann muss auch schon mal einePflichtveranstaltung an der Uni ausfallen,

wenn alle Stricke reißen, aber das macheich sehr ungern“, berichtet Katharina Bae-rens (32), Studentin und Mutter von Jonah(6) und Leah (4). All zu oft dürfe so einNotfall nicht eintreten, sonst bekommeman den Kurs nicht anerkannt und dasStudium verlängere sich dann automatisch.Auch die Studentin Johanna Weber (41) hatsolche Stressmomente erlebt. Doch sie istder Meinung, dass das Studium die besteZeit sei um Kinder zu bekommen. Denn imVergleich zu einer Berufstätigen, könne sieihre Zeit freier einteilen und den Stunden-plan an das Kind anpassen. In Finnland sind die Betreuungsmöglichkei-ten für Kinder besser. Jedes Kind hat nichtnur ein Recht auf die Vorschule, die kosten-los ist, sondern auch auf einen Kindergar-tenplatz ab dem ersten Lebensjahr. Späte-stens vier Monate nach der Bewerbung umeinen Betreuungsplatz kann das Kind zumKindergarten gebracht werden. Falls dieEltern kurzfristig einen Studienplatz bekom-men, kann das Kind schon zwei Wochennach der Bewerbung in die Betreuung gege-ben werden. Damit hat Finnland eine vor-bildhafte Funktion und fordert Deutschlandauf zu einer besseren Familienpolitik, wennder kleine Felix oder Angelina nicht an derGarderobe abgegeben werden sollen.

Saskia

One after the other, the children of the yel-low group arrive at the day-care centre of"Uni&Kind e. V.". This afternoon, two andhalf a year – old Felix isn’t completelyrested after his nap, so he agrees on hisgrandma handing him over to a nursesmiling at him. Felix dries a couple oftears, waves goodbye to his granny fromthe window, together with the nurse.Opposed to this, one and half a year- oldAngelina can not wait to join her playmates in the playing room. Her father,Vitali Tregubow (26), has a hard time put-ting on her slippers. "My daughter likesthe centre very much, because she hasnobody to play with at home except hermother. Here she meets other children shecan play with", the engineering studenttells us.The day-care centre of "Uni&Kind e. V."offers three different colour-named groupsat different times to one- to three year oldchildren. 24 children altogether attend thecentre. Each group is made up of eight

children at most and is looked after threetimes per week for three hours each time.This program is designed for children ofstudents and employees of the Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule(RWTH) in Aachen. The groups originatedin the concept of "Uni&Kind" to offer analternative and student-friendly child careat the university. But members are notonly the mentioned students and employ-ees, but also representatives of the Gene-ral Student Board (AStA) and the ParentalService Office of the commissioner forequality of the RWTH Aachen. The Leader of "Uni&Kind e. V." Ute welco-mes the development towards a biggernumber of day-care places especially forsmall children, as aspired by the "Ministryfor Family Affairs”. "It is good to see thisbeing pushed forward, because it is veryhelpful especially for mothers or parentswho study or have to work to earn aliving.” At the moment, a high demandexists for day-care places in many institu-

6work-familiy-balance Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Wenn das Kind nicht an der Gar-derobe abgegeben werden sollEin Spagat zwischen Studium und Familie

In case you do not want to placeyour child in a lockerA balancing act between university and family

„Europa stirbt aus!“ - Spätestens seitauch die Boulevard-Presse dieses Themafür sich entdeckt hat, ist es allgegenwär-tig: Wirtschaft und Politik, Kirchen undZeitungen, Eltern und Kinderlose beschäf-tigen sich auf einmal mit einem – eigent-lich altbekannten - Problem: Dem Gebur-tenrückgang in Europa und der dadurchrückläufigen Einwohnendenzahl unseresKontinents.Endlich erkennt jemand die Dringlichkeitder Situation, könnte man meinen. Dennes dürfte klar sein, dass der Nachwuchsnicht über Nacht weggelaufen und derGeburtenrückgang kein Phänomen derletzten sechs Monate ist. Doch anstattangesichts der durchaus prekären Lagedamit zu beginnen, nach Gründen undAuswegen zu suchen, klagen wir lieberüber das schreckliche Schicksal unseresKontinents. Anstatt zu überlegen, warum immer weni-ger Frauen Kinder bekommen, wird ihnendiese Entwicklung einfach zum Vorwurfgemacht. Anstatt das Problem an der Wur-zel zu behandeln, schaffen unsere Regie-rungen ein paar Krippenplätze oder erhö-hen das Kindergeld um ein paar Euro.Aber die Frage bleibt: Warum bleibenimmer mehr junge Leute kinderlos? Mitder Entscheidung für Kinder trifft minde-stens ein Elternteil gleichzeitig eine Ent-scheidung gegen beruflichen Erfolg,gegen Flexibilität und Mobilität, gegen dieFreiheit zu durchtanzten Nächten undspontanen Wochenendtrips, gegen seineUngebundenheit.Manch einer wird sich fragen, war dasnicht schon immer so? Haben es eigeneKinder nicht immer schon mit sichgebracht, dass sie Arbeit machen, einem

manchmal den Schlaf rauben und sich mitdem Beruf nur bedingt in Einklang brin-gen lassen? Doch. Das war natürlich schonimmer so. Wo liegt also der wahre Grund dafür, dassder Trend der letzten Jahre weg vom eige-nen Kind, hin zur eigenen Karriere geht?Eine schwierige Frage, denn die Antwortwird von Mensch zu Mensch individuellunterschiedlich sein. Doch ihren Ursprunghat die aktuelle Situation sicherlich imWertesystem unserer westlichen, unserereuropäischen Gesellschaft.Was wollen wir denn erreichen in unseremLeben? Was ist unser Ziel? Was sind dieSchlagworte unserer Zeit, was verschafftuns Anerkennung? Karriere, Wohlstand,Flexibilität, Mobilität, Freiheit, Ungebun-denheit. – Und wo bleiben die Kinder? Nein, Kinder sind mit diesen Wertenunvereinbar, geschweige denn stellen sieselbst einen Wert dar. Für sie bekommtman keine Anerkennung.Viele Paare entscheiden sich also gegenein Kind, weil ein guter Arbeitsplatz undeine steile Karriere in unserem Denkenweitaus erfüllender und prestigeträchtigersind als eigene Kinder.Hier, genau hier, liegt das eigentliche Pro-blem: In einer Gesellschaft, die Kinderhauptsächlich als Renteneinzahler(innen)von morgen sieht, in einer Gesellschaft, fürdie Kinder ein notwendiges Übel zum Auf-rechterhalten des Generationenvertragssind, in einer Gesellschaft, die die jungeGeneration als Mittel zum Zweck sieht, nichtals ihre eigene Zukunft, in einer solchenGesellschaft, wird der ersehnte Kindersegennoch lange auf sich warten lassen.

Anna

Sag mir, wo die Kinder sind...

Was kann eine junge Frau zur Sicherungihrer Zukunft unternehmen? Ist es nötig,dass sie sich eines Teils ihrer unzähligenMöglichkeiten endgültig entledigt?Die Sterilisation ruft zur Zeit in Ungarn vie-le Debatten hervor. Teilnehmer(innen) derDebatten sind Staatsbürger(innen), die ihreRechte einfordern; Gesetzgeber, die auf dieEinhaltung der staatsbürgerlichen Rechteund Pflichten achten; sowie die Kirchen, dieachtgeben, dass die irdischen Gesetze denhimmlischen Gesetzen nicht widersprechen.In Ungarn kam das Sterilisationsgesetzjüngst auf Antrag einer Staatbürgerin vordas Verfassungsgericht. Für die Klägerinstand die Regelung im Gegensatz zumSelbstbestimmungsrecht der Staatsbür-ger(innen), weil danach die Erlaubnis zurSterilisation das Alter von 35 Jahren bzw.drei leibliche Kinder voraussetzt. Eine Aus-nahme bildet die aus gesundheitlichenGründen unternommene Sterilisation.Doch manche fragen sich, wieso zwischeneiner 18-Jährigen und einer 35-Jährigen einUnterschied zu machen ist. Das ungarischeVerfassungsgericht entschied im folgendenJahr, dass jede volljährige junge Frau, d. h.nach ihrem 18. Lebensjahr ihre Sterilisationeinfordern kann. Das entspricht den Geset-zen in anderen Ländern Europas, wo dieOperation unter anderem in Österreich undDänemark ab dem 25., in Spanien ab dem18. Lebensjahr durchgeführt werden darf.In einigen Ländern, wie z. B. in Deutsch-land gibt es aber keine allgemeine Rege-lung. Das Gericht untersucht die Fälleimmer einzeln.Die Entscheidung erregte große Entrü-stung, in erster Linie in den Kreisen derKirchen, deren gemeinsamem Standpunktnach der Mensch als Geschöpf Gottes sei-nen Körper nicht willkürlich manipulieren

darf. Eine „Amputation“ dürfte nur durch-geführt werden, wenn damit Gesundheitgerettet werden könne, so einige Kirchen-vertreter(innen). Auch auf die möglichenFolgen einer solchen Entscheidung, nichtallein für die Zukunft der betroffenen Frau,sondern auch für die Zukunft der Institu-tionen Familie und Nation, machen sie auf-merksam. In der Diskussion wird ebenfallsangesprochen, wie unsicher ein 18jährigesMädchen sein kann, das etwa nach einerBeziehungsenttäuschung, wegen schlech-ter Erfahrungen in der Familie oder imInteresse ihrer Karriere vor der Möglichkeitsteht durch einen Entschluss für ihr ganzesLeben unfruchtbar zu werden.Wo stehen junge Frauen in diesem Alter?Ein 18jähriges Mädchen steht am Anfangihres Lebens, vor vielerlei Entscheidungen,die ihre Zukunft bestimmen werden:Weiterlernen, Berufswahl, Partnerwahl, dieEltern und ihre Erwartungen an ihre Toch-ter… Da stellt sich schon die Frage, ob siewohl einen Überblick über ihre Möglichkei-ten und deren Folgen hat. Oder auch, wersie über diese aufklärt? Sie kann vielleichtzu dem Entschluss kommen, dass sie demgewählten Beruf nur entsprechen kann,wenn sie ihm das Familienleben unterord-net. Dann beschliesst sie: „Der Beruf überalles!“ Es stellt sich mir die Frage ob einsolcher endgültiger Beschluss in so jungenJahren wirklich nötig ist. Aus welchen Gründen auch immer sie sichvor diese Entscheidung gestellt sieht, inihrer Entscheidungen bedarf sie der Unter-stützung durch Dritte. Sie bedarf der für-sorglichen Unterstützung, in der ihr wirkli-ches Verständnis für ihre Situation und dieZwänge entgegengebracht wird.

Eszter

7work-familiy-balance Vereinbarkeit von Beruf und Familie

tions in Aachen and even the waitlists arefull. This means for many mothers andparents to manage the balancing act bet-ween university and family on their own."When the children get sick, it is moststressful. Sometimes I even have to cancelrequired courses in case there is no go,but I really don’t like doing that" Kathari-na Baerens (32), student und mother ofJonah (6) and Leah (4), reports. Such anemergency must not happen too often,otherwise you can not meet the courserequirements and your studies are elonga-ted automatically. Student Johanna Weber(41) has experienced those stressfulmoments as well. But she thinks of theuniversity years as the best time to getchildren. Because, compared to a womanwho has to work, she can arrange her timetable better and, therefore, synchroniseher schedule with the needs of her child. In Finland, the day-care system for chil-dren is much more advanced. Each childhas both the right to go to preschool forfree and get a kindergarten place as soonas it is one year old. Four months at mostafter applying, the child can be brought tothe kindergarten. In case the parents unex-pectedly receive a university place, thefour months are reduced to two weeks.Thus, Finland is setting a positive example

hopefully forcing German politicians toturn towards a better family policy so thatFelix or Angelina don’t need to be placedin a locker. –

Saskia

Die Sterilisation – für junge Frauen

ein Mittel zur Zukunftsplanung? Eine ungarische Debatte zum Thema Work-Life-Balance"Europe is dying out!" – At the latest sin-

ce the rainbow press has found this topicto be of interest, it seems to be every-where: Economic and political circles,churches and newspapers, parents andchildless people suddenly start to dealwith a topic which is actually well known:Namely the decreasing birth numbers inEurope and the population rate of ourcontinent respectively shrinking as well.At last the need for action has beendiscovered – one could think so, that is.For it should be clear that the offspringhasn’t fled overnight and that the decre-ase of birth rates is not a phenomenonunknown six months ago. But instead oflooking for reasons and solutions facingthis precarious situation, we prefer tolament the horrible state of our continent. Instead of looking for reasons why lessand less women get pregnant, they getthe blame for it. Instead of getting a gripon the root of the matter, our govern-ments create some additional day-careplaces or raise the child benefits slightly.But the question remains: Why do anincreasing number of young people staywithout children? Choosing children doesn’tmean choosing professional success, flexibility and mobility, choosing the freedom to party all night and have spontanious weekend trips, not choosingfreedom in general for at least oneparent.Some might ask, isn’t this the way italways used to be? Didn’t having yourown children always mean a lot of work,

occasional absence of sleep and findingno time to have a job? Yes, it has alwaysbeen like that. So what is the true reason for he currenttrend not having children and towardshaving a career? That is a difficultquestion, for the answer will likely differfrom person to person. But the problems’origin surely lies buried in the code ofvalues our western, our european societyhas adapted:What are we trying to achieve in our life?What are we aiming at? What are todays’cue words, what makes people give us cre-dit? Career, wealth, flexibility, mobility,freedom. – So where do the children fit in? The fact is, children aren’t compatiblewith these values, and don’t even thinkabout calling a value themselves. Yousimply do not get credit for them.So many couples decide on not having achild, because they find a nice job and asteep career to be much more fulfillingand prestigious than having their ownchildren.Here, right here, lies the problem: Asociety seeing children mainly as the peo-ple financing the pensions in a couple ofyears, a society seeing children as a nec-cessary evil to maintain the generationcontract, a society seeing the youngergenerations as a means to an end andnot as its own future - in such a society,the baby boom it is longing for will nothappen too soon.

Anna

Where have all the children gone...

commentary

8vulnerable young people Junge Menschen mit Benachteiligungen

In the "European Youth Pact" the politici-ans want to ensure the good future for hemost vulnerable young Europeans. Theyhighlight the poorest youngsters - but arethe poorest youngsters always the mostvulnerable? If we compare the income ofthe new member states of EU and theolder ones, there is a huge difference. Soshould we care only for the less wealthypeople?In wealthier countries the amount of lone-ly, hopeless and frustrated young peopleis rising quickly. In France and Netherlandsthe problems and possibilities of youngimmigrants are current. In Germany theyoungsters coming from Eastern Germanyseem to fall behind. In Finland the highdemands of the society have caused thehigh percentage of depressed youngsters.Should we remember them too?In new member states the problems are dif-ferent. In Hungary the unemployment ofyoung people is growing. Especially manyyoungsters with a university degree don'tfind work that would match their studies. inEstonia the Russian speaking people meetmore prejudices that the majority of thenation. Maybe one solution to the unem-ployment of young people in the entire Euro-

pe is to give some value to human work andnot make everything with machines.Without youngsters the future of the Euro-pean Union doesn't look too good. That isalso the message of politicians. The othermessages that youngster hear, are lessflattering. The employment situation isn'tgetting any better, it gets more difficult allthe time to get a place to study, and nowmatter how hard the youth tries - Europeis going to be in a crisis because of theageing population.Being vulnerable doesn't mean only beingpoor. Being vulnerable can mean beingeasily influenced by the most fundamentalpolitical parties or getting a burn out whi-le trying to be the best in everything. Vul-nerable children feel themselves lonelyand abandoned while the parents arehaving a glorious career.Perhaps EU should support the young vul-nerable people in each country, withoutcomparing the countries, because pro-blems in separate countries are not equal.Paying attention to the reasons of the pro-blems is important - by curing the resultsof the problems doesn't solve anything.

Tytti and Eszter

The Good Future for the MostVulnerable young Europeans But: Who are the vulnerable youngsters?

Taking care of those who are in need, is acentral part of the Christian life. There arenumerous passages in the Bible aboutbeing kind to others and being praisedabout good works done for others. The main idea can still be found in onevery short and another longer paragraphby Matthew:

Matthäus 7,12 Die Goldene Regel: „Alles, was ihr also vonanderen erwartet, das tut auch ihnen! Dar-in besteht das Gesetz und die Propheten.“

Matthew 7,12The golden rule: "So in everything, do toothers what you would have them do toyou, for this sums up the Law and the Pro-phets."

Matthäus 22, 36-40„Meister, welches Gebot im Gesetz ist daswichtigste? Er antwortete ihm: Du sollstden Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzemHerzen, mit ganzer Seele und mit all dei-nen Gedanken. Das ist das wichtigste underste Gebot.Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst

deinen Nächsten lieben wie dich selbst.An diesen beiden Geboten hängt das gan-ze Gesetz samt den Propheten."

Matthew 22,36-40:"Teacher, which is the greatest command-ment in the Law?" Jesus replied: 'Love theLord your God with all your heart and withall your soul and with all your mind.' Thisis the first and greatest commandment.And the second is like it: 'Love your neigh-bour as yourself.' All the Law and the Pro-phets hang on these two commandments."

The Christians consider vulnerable especi-ally the poor, but in the parishes the doorsare always open for lonely, frustrated andlost too. The church social work aims athelp those who are in need in any way.They might deal out food, organize a pos-sibility to talk about one's problems andhave clubs for children so the parents getto rest even a little. The church does notthink about profit and being economicalwhile helping others.

Tytti

NächstenliebeLove your neighbour

Laut dem „Europäischen Pakt für dieJugend“ wollen die Politiker(innen) einegute Zukunft für die besonders benachtei-ligten jungen Menschen Europas. Sie stel-len dabei die ärmsten Jugendlichen insRampenlicht – doch sind die Ärmstenautomatisch die am meisten Benachteiligten?Vergleicht man die Durchschnittseinkommender neuen und alten Mitgliedstaaten, fällt einenormer Unterschied zwischen beiden auf.Sind die ärmsten Jugendlichen also nur inden neuen Staaten der Europäischen Union(EU) zu finden?In den reicheren Ländern steigt die Zahlder einsamen, hoffnungslosen und fru-strierten jungen Menschen rapide. InFrankreich und den Niederlanden sind dieProbleme und Zukunftschancen jungerImmigrant(inn)en ein sehr aktuelles Thema.In Deutschland scheinen die ostdeutschenJugendlichen den Anschluss an die übrigeGesellschaft zu verlieren. In Finnland hatder enorm starke Erwartungsdruck derGesellschaft zu hohen Depressionsratenunter jungen Leuten geführt. Sollten wirvon ihnen nicht auch als von benachteilig-ten jungen Menschen sprechen? In den neuen Mitgliedstaaten sehen dieProbleme anders aus: In Ungarn steigt dieArbeitslosiskeit unter Jugendlichen. Vorallem junge Leute mit Universitätsab-schluss finden oft keine Arbeit, die ihrerQualifikation entspricht. In Estland hat dierussisch sprechende Bevölkerung gegenmehr Vorurteile anzukämpfen als der Rest.

Möglicherweise bestünde eine Lösung fürdie Jugendarbeitlosigkeit in den verschie-denen Ländern Europas darin, mensch-licher Arbeit einen höheren Wert zu gebenund nicht alles mit Maschinen zu erledigen.Ohne junge Leute sieht die Zukunft der EUalt aus, das ist auch die Meinung vielerPolitiker(innen). Was wir Jungen aberansonsten hören, ist weniger schmeichel-haft: Die Situation auf dem Arbeitsmarktbessert sich nicht, einen Studienplatz zuerhalten wird immer schwerer und egalwas die Jugend versuchen mag – die demo-graphische Entwicklung wird Europa baldin eine tiefe Krise stürzen.Benachteiligt zu sein hat nicht nur etwas mitArmut zu tun. Benachteiligt zu sein kannauch zur Konsequenz haben, empfänglichfür die Botschaften radikaler Parteien zuwerden. Oder es kann bedeuten, einen psy-chischen Kollaps beim ewigen Kampf umden ersten Platz zu erleiden. BenachteiligteKinder und Jugendliche fühlen sich oftmalseinsam und verlassen, während ihre Elternglorreiche Karrieren haben.Vielleicht sollte die EU die benachteiligtenKinder und Jugendlichen in jedem Landunterstützen, ohne die Länder miteinanderzu vergleichen, denn die Probleme in ver-schiedenen Ländern sind nicht die glei-chen. Die Gründe für die Probleme zu fin-den ist wichtig – die Folgen der Problemezu behandeln, führt zu nichts.

Tytti und Eszter

Eine gute Zukunft für die benach-teiligten Jungeuropäer(innen)Aber: Wer sind die Benachteiligten?

9migration Einwanderung

Young Europeans invited to action!

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Basic benefits, rights and possibilities for young Europeans – that's what the Euro-pean Youth Pact promises.The Youth Pact has three parts: employment, educationand the balance between work and family. In this newspaper you can read articlesabout working as a volunteer, living abroad and studying with children. The Youth Pact wants to protect especially the vulnerable youth and develop the lifeof young Europeans. But who are vulnerable? Can the politicians know, what kind ofimprovements the youngsters want - or should the youngsters get to decide bythemselves? The topics of the Youth Pact are widely discussed from different points of view invarious interesting articles. First of all you can read yourself the different actions

Tytti

COMMISSION OF THE EUROPEAN COMMUNITIESBrussels, 30.05.2005, COM(2005) 206 final

Addressing the concerns of young people in Europe – implementing the European YouthPact and promoting active citizenship

Actions in employment and social inclusionMember States take action for promoting the employment of young people, e.g. inorder to:• reduce youth unemployment • build employment pathways • develop personalised action plans, with job search assistance, guidance and training

Actions in education and trainingMember States take action for young people, e.g. • reduce the number of early school leavers • improve access to vocational education and training, including apprenticeships and

entrepreneurship training • develop frameworks to support transparency and recognition of qualifications and

competences, and for validating non-formal and informal learning

Actions for reconciling family life and working lifeMember States to provide more accessible, affordable and quality childcare facilitiesand care for other dependantsMember States, supported by Commission, to develop new forms of work organisa-tion, e.g. flexitime, tele-working, maternity, parental leave etc.

KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTENBrüssel, 30.05.2005, KOM(2005) 206 endgültig

Die Anliegen Jugendlicher in Europa aufgreifen – Umsetzung des Europäischen Pakts fürdie Jugend und Förderung der aktiven Bürgerschaft

Aktionen im Bereich Beschäftigung und soziale EingliederungDie Mitgliedstaaten werden tätig, um die Beschäftigung Jugendlicher zu fördern, z. B.mit folgenden Zielsetzungen:• die Jugendarbeitslosigkeit verringern• Beschäftigungspfade öffnen• personalisierte Aktionspläne mit Unterstützung bei der Arbeitsuche, Beratung und

Weiterbildung entwickeln

Aktionen im Bereich allgemeine und berufliche BildungDie Mitgliedstaaten werden zu Gunsten Jugendlicher tätig, z. B. mit folgenden Maßnahmen:• Verringerung der Anzahl der Schulabbrecher• Verbesserung des Zugangs zur Berufsbildung und Ausbildung, einschließlich der

Lehrlingsausbildung und der Vermittlung unternehmerischer Kompetenzen• Entwicklung von Rahmenbedingungen zur Unterstützung von Transparenz sowie der

Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen und zur Validierung des nicht-formalen und informellen Lernens

Aktionen im Bereich Vereinbarkeit von Berufs- und FamilienlebenDie Mitgliedstaaten sollen mehr zugängliche und erschwingliche Kinderbetreuungsein-richtungen von hoher Qualität sowie entsprechende Möglichkeiten für die Betreuungvon anderen abhängigen Personen bereitstellen.Die Mitgliedstaaten sollen mit Unterstützung der Kommission neue Formen der Arbeits-organisation entwickeln, wie z. B. Gleitzeitarbeit, Telearbeit, Mutterschafts- und Eltern-urlaub usw.

Laura Ruard, 20 Jahre, aus Kolumbien

Why did your family come to Holland?My mother fell in love with a Dutch manand he couldn't stay in Colombia, so theymoved to the Netherlands.

How long have you been here?Almost 9 years

Do you feel integrated?Yes, almost all my friends are Dutch, I'mstudying and working here and I can spe-ak Dutch very well.

What are your future plans?I hope to finish my study and I don't knowwhat I'll do after that, if I want to stayliving here or move back to Colombia.

Escocia Mansanga Nsuku, 20 Jahre, aus dem Kongo

Why did your family come to Finland?I actually don't know the reason. Dad sayshe wanted to study and get work here,

mum says there was war in Congo. Proba-bly both are the real reasons.How long have you been here?I've been in Finland 14-15 years, we camein February 1992.

Do you feel integrated?I can't remember the time I didn't speakFinnish. When we came, there were noother foreigners in our school and not somany in Finland. But it didn't take longwhen everyone got used to it and nowa-days I feel I have integrated.

Your future plans?I would like to study economics and find agood work. I'm a little interested in poli-tics too, but not that much that I'd like tostudy it. I'd also like to travel a lot.

Dimitri Frass, 27 Jahre, aus Kasachstan

Warum ist deine Familie nach Deutschlandgekommen?Weil wir Deutsche sind.

Wie lange lebst du schon hier?Seit ich 13 war, also seit 1993.

Fühlst du dich in Deutschland zu Hauseoder fremd?Ich fühle mich wie ein Deutscher. AmAnfang ein bisschen mehr als Russe unddann, wenn mich andere als Russeabstempeln. Ich bin auch viel mit Leutenzusammen, die aus der gleichen Gegendstammen wie ich, aber im Kopf weiß ich,dass alle meine Vorfahren deutsch sind.

Hast du Pläne für die Zukunft?Naja, jetzt habe ich ein halbes Leben inKasachstan und ein halbes in Deutsch-land verbracht. Vielleicht versuche ichnoch etwas anderes. Nach Australien wür-de ich gehen, da kann man gut Geld ver-dienen. Aber zurück nach Kasachstangehe ich nicht, höchstens nach Moskauvielleicht.

Als Ausländer(in) in Europa leben – Portraits junger Menschen

Weitere Infos und Artikel findet Ihr unter: www.youngstars.info

10migration Einwanderung

In Europa leben 23 Millionen Menschennicht in ihrem Heimatland. Wer sich EU-Statistiken ansieht, erfährt, dass dieseZahl etwa 5 % der gesamten Bevölkerungzwischen Finnland im Norden, Italien imSüden, Irland im Westen und Zypern imOsten ausmacht. Rund um den Globuszählten die Mitarbeiter(innen) der „Interna-tional Organization for Migration“ zur glei-chen Zeit 175 Millionen Weltbürger(innen),die sie als Migrant(inn)en bezeichnen.

Was die Zahlen uns nicht erzählen kön-nen, sind die Gefühle und Probleme derMenschen, die aus ihrer Heimat in einfremdes Land ziehen. Sie haben dafürganz verschiedene Beweggründe. So sinddie Kinder des spanischen Botschaftersin Brüssel genauso Migrant(inn)en wie derchinesische Ladenbesitzer in Amsterdam.

Viele der so genannten „Menschen mitMigrationshintergrund“ tauchen in den Sta-tistiken gar nicht auf. In Ungarn wohnenviele „Einwanderer“, die in Teilen Rumä-niens und der Slowakei geboren sind, aberungarische Wurzeln haben. Sie verbindetzwar die Staatsbürgerschaft mit ihrenungarischen Mitbürger(inne)n, doch ihrealltäglichen Sorgen verbinden sie eher mitdenen von Einwanderern aus der Ferne.Dies gilt auch für die Kinder türkischerEltern, die in den 60er Jahren als Industrie-arbeiter nach Deutschland eingeladen wur-den. Jugendlichen algerischer Abstam-mung, der so genannten zweiten unddritten Generation, ergeht es ähnlich. Siesind Franzosen und wohnen mit ihrenFamilien in französischen, oft benachteilig-ten Vorstädten, nachdem ihre Eltern vorJahrzehnten aus ehemaligen Kolonien in das

„Mutterland“ auswanderten. Im Alltag sto-ßen sie auf Probleme, die sich ihre Nach-bar(inne)n nicht vorstellen können, die in einund demselben Land geboren wurden, auf-gewachsen sind und leben. Politiker(innen),engagierte Bürger(innen) und Mitglieder derKirchen diskutieren darüber, wie sie diesenJugendlichen die Integration in die Gesell-schaft ermöglichen und erleichtern können.

Es geht zum Beispiel um gleiche Chancendurch eine Verbesserung der Schulsysteme.Im letzten Jahr haben sich die EU-Staatenauf eine gemeinsame „Integrations-Agenda“geeinigt. Damit haben die Politiker(innen)Bedingungen geschaffen, die in Sachen Inte-gration in allen 25 Ländern gültig sind.Einen Fonds, der Geld für Integrationspro-gramme zur Verfügung stellt, haben sie denpolitischen Bedingungen zur Seite gestellt. Doch auch ein gemeinsamer Beschlusskann nicht darüber hinwegtäuschen, dassdie Situation in den einzelnen EU-Län-dern total verschieden ist: Während Fin-nen darüber nachdenken, Arbeitskräfteaus dem Ausland anzuwerben, die alsKrankenschwester oder Altenpflegerangestellt werden könnten, beklagen sichSpanier, Portugiesen, Italiener, Zypriotenund Malteser über Flüchtlingsströme, dieüber das Mittelmeer führen. Jeder kenntdie Bilder afrikanischer Flüchtlinge ausdem Fernsehen. Sie wagen mit nuss-schalengroßen Booten die Überfahrtübers Meer, um ein neues Leben in derEU zu beginnen. Besonders die Mittel-meerländer erhoffen sich deshalb von derdeutschen Ratspräsidentschaft 2007 einegemeinsame Antwort auf die Fragen nachDuldung oder Abschiebung dieser illega-len Einwanderer(innen).

Sarah

Migrant(inn)en in Europa - Mehr als nur eine Statistik

23 million people in Europe live outsidetheir native country. Looking at EU – stati-stics, one can see that this is approxima-tely 5 % of the entire European popula-

tion. At the same time, employees of theInternational Organisation for Migrationcounted 175 mills. people worldwide defi-ning themselves as migrants.

Migrants in Europe - More thanjust statistics

Belgien Tschech.Republik

Dänemark Deutschland Estland Albanien Spanien Frankreich Irland Italien Zypern Lettland Litauen

EU-Ausländer Aliens from other EU-countries

5,58 % 0,47 % 1,23 % 2,52 % 0,29 % 0,72 % 1,37 % 2,11 % 3,67 % 0,30 % 4,74 % 0,19 % 0,05 %

Nicht-EU-AusländerAliens from non-EU-countries

2,64 % 0,77 % 3,80 % 5,80 % 19,72 % 6,25 % 5,20 % 3,45 % 3,41 % 2,04 % 4,65 % 1,25 % 0,93 %

Ausländer gesamtAlien population total

8,22 % 1,24 % 5,02 % 8,32 % 20,01 % 6,97 % 6,57 % 5,56 % 7,08 % 2,34 % 9,39 % 1,44 % 0,98 %

Einwohnerzahl in MioPopulation figure in mio.

10,4 10,2 5,4 82,5 1,4 11 42,2 60 4 57,3 0,7 2,3 3,5

Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Slovenien SlovakischeRepublik

Finnland Schweden Großbritan-

nien

EU-Ausländer Aliens from other EU-countries

32,03 % 0,17 % 0,17 % 1,38 % 2,03 % 0,04 % 0,48 % 0,10 % 0,22 % 0,66 % 2,31 % 1,71 %

Nicht-EU-AusländerAliens from non-EU-countries

4,88 % 1,11 % 1,11 % 2,94 % 6,81 % 1,79 % 1,80 % 2,17 % 1,70 % 1,39 % 3,00 % 2,89 %

Ausländer gesamtAlien population total

36,91 % 1,29 % 1,29 % 4,32 % 8,84 % 1,83 % 2,28 % 2,27 % 1,92 % 2,05 % 5,30 % 4,60 %

Einwohnerzahl in MioPopulation figure in mio.

0,4 10,1 10,1 16,3 8,1 38,2 10,4 1 5,4 5,2 9 59,3

Ausländische Bevölkerung in den 25 EU-Mitgliedsstaaten (Stand: 2003)

Alien population in the 25 EU countries (State: 2003)

EU-Ausländer Aliens from other EU-countries

Nicht-EU-AusländerAliens from non-EU-countries

Ausländer gesamtAlien population total

Einwohnerzahl in MioPopulation figure in mio.

1,52 % 3,55 % 5,07 % 455,3

Sarah

11EU-constitution Europäische Verfassung

pro

contra

Pro• Ein Dokument löst das Wirrwarr von Verträgen und Dokumenten über die europäische

Zusammenarbeit ab. Die Sprache der EU wird verständlicher, Identität stiftend. • Die Zuständigkeiten zwischen EU, Staaten und Regionen werden eindeutiger verteilt.• Mehr „Mitentscheidungsmöglichkeit“ durch die Bürger(innen): europäisches Bürger-

begehren möglich, Stärkung der Kompetenzen des Europäischen Parlaments, das stärkt die Demokratie.

• Gemeinsame EU-Vertretung nach außen durch europäische(n) Außenminister(in): stärkt Europas gemeinschaftliches Auftreten in der Welt, EU spricht mit einer Stimme.

• Vereinfachung der Entscheidungsverfahren zwischen den EU-Institutionen.• Die Grundrechte werden rechtsverbindlich. • Anpassung an die größere EU nach der Erweiterung: Mehr Effizienz weil Umverteilung der

Stimmen; Ein einzelnes EU-Land kann demnächst keine Entscheidungen mehr blockieren. • Ende der wechselnden EU-Präsidentschaft: Rat wählt eine Präsidentin oder einen

Präsidenten für 2,5 Jahre, bringt Kontinuität.• Bestehende soziale Rechte werden zum ersten Mal festgeschrieben.

Contra• Nicht konsequent, trotz erweiterter Kompetenzen für das Europäische Parlament: Der

Europäische Rat behält die Entscheidungskompetenz; Vereinfachung und Vergrößerung der Effizienz ist nicht gegeben.

• Zahl der Kommissar(inn)e(n) (= europäische Minister(innen)) wird erst 2014 verkleinert.• Dokument ist unübersichtlich und schwer verständlich für Normalbürger(innen), obwohl

zahlreiche Bestimmungen in Extra-Dokumente ausgelagert sind.• Es ist unklar, was passiert, wenn der Vertrag nicht von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert wird. • Angst vor Fremdbestimmung und Verlust nationaler Eigenständigkeit. • Festsetzung bestimmter politischer Richtung, die umstritten ist: Wirtschaftsliberalismus

und Tendenz zur Überstaatlichkeit (statt bisher Zwischenstaatlichkeit).• Befürchtung, dass öffentliche Aufgaben und Leistungen zurückgefahren werden.

Sarah

Der europäische Verfassungsvertrag hat inder Vergangenheit viele Diskussionen aus-gelöst und wird es auch in den nächstenMonaten tun, weil sich mit der deutschenEU-Ratspräsidentschaft Hoffnungen verbin-den: Viele hoffen das europäische Projektkönne nach der Ablehnung des gemeinsa-men Vertrages durch Niederländer und Fran-

zosen wieder auf die Bahn gebracht werden.Besonders in den Ländern, in denen nichtdie Bevölkerung, sondern das Parlamentüber die Annahme des Vertrags entscheidetoder noch gar nicht entschieden worden ist,wissen die Leute erstaunlich wenig über dieVerfassung. Ist sie nun gut oder schlecht?Hier die Hauptargumente:

Die europäische Verfassung –Pro und ContraJede(r) soll sich seine/ihre eigene Meinung bilden können

"Drawing inspiration from the cultural, reli-gious and humanist inheritance of Europe,which, nourished first by the civilisations ofGreece and Rome, characterised by spiritualimpulse always present in its heritage andlater by the philosophical currents of theEnlightenment, has embedded within thelife of society its perception of the centralrole of the human person and his inviolableand inalienable rights, and of respect forlaw…” (preamble)

On October the 29th 2004 in Rome, repre-sentatives of all 25 EU- member states andcountries applying for membership signeda treaty on a collective constitution. Thetreaty does not come into effect before allstates have checked and accepted thedocument. The ratification process is eit-her to be carried out as a parlamentarianaction or as a referendum. Both Franceand the Netherlands rejected the constitu-tional sketch on May 29th, respectively onJune 1st 2005. Until now, the long integra-tion process is put on hold.A preamble precedes the treaty which alsorecalls the cultural, religious and humanistinheritance of Europe. Furthermore, itappeals to the will of the nations to adjustancient differences to create a joint future.But formulating the preamble posed someproblems. A direct reference to god couldnot be made because of the laical tradi-tions of some member states. The wish of

many european churches could not be ful-filled completely, nevertheless it was deci-ded to mention the "spiritual impulsealways present in its heritage”."In my opinion, politics and religionshould be treated as two separate institu-tions. Therefore, one should do without aChristian oder Muslim reference in theEuropean constitution" Muslim Aika Baza-rova comments. Andreas Braun goes onestep further. He holds the opinion that onecould do without a Christian as well as anydivine reference in the constitution. "lea-ving out a divine reference includes theadvantage that there isn’t any need for aconsens, because all EU-citizens, no mat-ter what ethnic heritage, should be satis-fied with a neutral constitution in the firstplace", Brown thinks, himself Christian.Desirée Müller disagrees. She thinks thatboth Christian values and divine referenceneed to be embedded in the constitution,because "Europe is a continent that wasclearly shaped by Christian beliefs both inits entire history and present". Admittedlyit would be useful to also take Jewish andMuslim beliefs into consideration in theconstitution, the catholic Christian admits."Thus, a dialog would be introduced,because the monotheistic approach tohave one single god is what unites allthree religions."

Saskia

The religious heritage in theEuropean constitutionChristian and Muslim points of view

Am 29. Oktober 2004 unterzeichneten inRom alle 25 Mitgliedstaaten und die Kan-didatenländer der Europäischen Union denVertrag über eine gemeinsame Verfassung.Der Verfassungsvertrag tritt erst in Kraft,wenn alle Staaten das Dokument geprüftund angenommen haben. Der Ratifizie-rungsprozess erfolgt entweder durch einparlamentarisches Verfahren oder perVolksabstimmung. Nun haben Frankreichund die Niederlande am 29. Mai bzw. am01. Juni 2005 den Verfassungsentwurfabgelehnt. Bis jetzt liegt der lange Inte-grationsprozess auf Eis.Dem EU-Verfassungsvertrag geht eine Prä-ambel voraus, die unter anderem an daskulturelle, religiöse und humanistische ErbeEuropas erinnert. Des Weiteren appelliertsie an den Willen der Völker, die alten Strei-tigkeiten zu überwinden um ihre Zukunftgemeinsam gestalten zu können. Doch beider Formulierung der Präambel gab esSchwierigkeiten. Ein direkter Gottesbezugkonnte nicht umgesetzt werden aufgrundlaizistischer Traditionen einiger Mitglied-staaten. Zwar konnte der Wunsch vieler Kir-chen in Europa nicht ganz erfüllt werden,doch entschied man sich für die Erwähnungdes „religiösen Erbes“ Europas.„Ich finde, dass man Politik und Religionals zwei separate Institutionen behandeln

sollte. Daher sollte man auch auf einenchristlichen oder muslimischen Bezug inder EU-Verfassung verzichten“, ist die Mus-limin Aika Bazarova überzeugt. AndreasBraun geht einen Schritt weiter. Er ist derMeinung, dass man sowohl auf einenchristlichen als auch göttlichen Bezug inder EU-Verfassung verzichten könne. „DerAusschluss eines göttlichen Bezugs hatden Vorteil, dass ein Konsens gar nichterreicht werden müsste, da alle EU-Bür-ger(innen), egal welcher ethnischenAbstammung, mit einer neutralen Verfas-sung von vornherein zufrieden sein dürf-ten“, denkt Braun, der Christ ist. DesiréeMüller ist anderer Ansicht. Für sie gehörensowohl die christlichen Werte als auch einGottesbezug in die EU-Verfassung, denn„Europa ist ein Kontinent, der in seinergesamten Geschichte deutlich vom christ-lichen Glauben geprägt wurde und auch inder Gegenwart immer noch ist“. Allerdingswäre es sinnvoll, den jüdischen und musli-mischen Glauben in der EU-Verfassung zuberücksichtigen, gibt die katholische Chri-stin zu bedenken. „Damit wäre dann einDialog eingeleitet, denn gerade der mono-theistische Glaube an den einen Gott istes, der alle drei Religionen vereint.“

Saskia

Das religiöse Erbe in der EU-VerfassungChristliche und muslimische Ansichten

Eddy, 23 Jahre, Marseille/Frankreich, Student

"Wenn ich an die europäische Verfassungdenke, fällt mir zuerst die Blamage derFranzosen ein. Ich frage mich, warum siedie Verfassung abgelehnt haben, denn ichdenke, dass es eine gute Sache ist.Schließlich erlaubt der Vertrag, dass es mitEuropa weiter gehen kann. Um den Vertrag zu realisieren, muss eraber so gemacht sein, dass die Leute sicheingebunden und angesprochen fühlen.Den Leuten muss klar gemacht werden,dass eine Verfassung keine schlechte Poli-tik ist, sondern nur die Basis dafür, dasswir überhaupt eine gemeinsame Politikentwerfen können. Es wäre intelligent, wenn die Verfassungauch Jugendliche einbeziehen würde, damitsie sich angesprochen fühlen. Zum Beispielkönnten die Möglichkeiten, im europäi-schen Ausland zu studieren und einfach inanderen Ländern zu wohnen, darin festge-halten sein. Eigentlich haben die Jugend-lichen aber die gleichen Sorgen, wie alleanderen Europäer auch."

Margarethe, 18Jahre,Rüber/BRD, Schülerin

„Wenn ich mal genauer drüber nachden-ke, weiß ich eigentlich erschreckendwenig über die europäische Verfassung.Im Unterricht wurde sie zwar kurz ange-sprochen, aber da ja in Deutschland bis-her noch keine Entscheidung für odergegen die Verfassung gefallen ist unddies sowieso nur im Parlament abge-stimmt wird, erfährt der einzelne Bürgerwenig.Um die Verfassung zu realisieren müssendie Politiker der gesamten EU die Bürgererreichen, damit sie den Ansporn bekom-men sich mit der Verfassung, die jedenvon uns etwas angeht, zu beschäftigen.Nur so kann jedem klar werden, dass die-se Verfassung eine Chance für dasZusammenwachsen der EU darstellt.Ich denke, dass die Rechte von Jugend-lichen in dieser Verfassung besondersverankert werden sollten, da sie dieZukunft der EU sind und sie auch nurdurch sie eine Chance hat zusammenzu-wachsen.“

Frederieke, 20 Jahre, Niederlande

"Loosing weight is expensive. TheNetherlands is a densely populated andan economically wealthy country. Butcompared to Germany or Britain, the 16million Dutchmen wouldn’t ever outweighin Europe wide decisions. So they areafraid of not being heard in the decisionmaking process if they disagree with themajority. On the other hand, the Nether-lands are one of the countries supportingthe EU financially because of their eco-nomic standard. Considering their wealthand weight, many Dutchmen disagreewith the constitutional project: they donot want to pay a lot and being overru-led in political questions at the sametime.”

Tytti, 23 Jahre, Finnland

It would be good to know. Finnish peo-ple don't know much about the constitu-tion. They were told that the constitutio-nal project is supposed to make thedecision making processes easier withinEU. But they fear that a constitutiontakes power from smaller states like Fin-land. Finns know that the project can berealized but they still wish it wouldn't.Therefore some young people feel that itcould be an idea to organise interculturalactivities making them learn to feel"European”.

Statements gesammelt von Julia

12EU-constitution Europäische Verfassung

Junge Europäer(innen) und die Europäische Verfassung

Herausgeberin:

Otto-Brenner-Straße 9, 30159 Hannover,

E-Mail: [email protected], Internet: www.evangelische-jugend.de

in Kooperation mit:

Evangelische Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V.

42697 Solingen, E-Mail: [email protected], Internet: www.hackhauser-hof.de

Verantwortlich:

Martin Strecker, Referent für Europäische Jugendpolitik, aej

Dr. Stefan Drubel, Hackhauser Hof

Grafik, Satz:

StudioProkopy Werbeagentur und Fotostudio Berlin, Esmarchstraße 7, 10407 Berlin, www.prokopy.de

Fotos:

Die verwendeten Fotos sind z.T. der Foto-DVD „Blickwinkel“ entnommen, die der Deutsche Bundesjugend-

ring im Rahmen von „Projekt P – misch Dich ein“ produziert hat.

Druck:

Spreedruck, Berlin

„youngstars“ wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Redaktionsteams

bzw. der Herausgeberin wieder.

ImpressumDas Team der

Anna Frenyo (24), UngarnEszter Planiczka-Altdorfer (22), UngarnJulia Gucanin (17), DeutschlandAnja Pfitzner (20), DeutschlandFrederieke Leever (19), NiederlandeTytti Matsinen (19), Finland

Till Auener (21), Deutschland (Übersetzungen)Saskia Gamradt (27), DeutschlandSarah Brock (23), Deutschland

(von oben links nach unten rechts)

weitere Infosund Artikel

findet Ihr unter:

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Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugendin Deutschland e.V. (aej)