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70 STEREO 11/98 HIFI EXKLUSIV VOLLSTÄRKER Die unendliche Geschichte von Matthias Böde

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70 STEREO 11/98

H I F I E X K L U S I V V O L L S T Ä R K E R

Die unendlicheGeschichte von Matthias Böde

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Allein die nüchterne Statistikdieses Tests liest sich ehrfurcht-gebietend: Mehr als 300 Kilo-

gramm Verstärker und Netzteile warenzu bewegen, kreuz und quer zu ver-schalten und anzuhören. Hintergrunddes ungewöhnlichen Aufwands: die bisdato letzten Entwicklungsstufen desASR EmitterII zu dokumentieren unddiese mittlerweile lebende Legende desdeutschen Verstärkerbaus ausführlichzu würdigen. Zusätzlich zur in HiFiExklusiv 4/95 getesteten Plus-Variantewaren eine aktuelle Plus-Version sowiedie Top-Ausführung des EmitterII, derHigh Definition, kurz HD, 1.3, ange-treten, zu demonstrieren, was sich inden vergangenen Jahren getan hat.

Und damit untersuchten wir nur dieNeuzeit der Emitter II-Historie, die1982 begann. Denn nachdem seine Ur-Ausführung, damals noch mit nur ei-nem Netzteil, etwa bis 1990 gebautwurde, wird dieses ursprüngliche Kon-zept stetig modifiziert. So ist denn einzwischen ‘91 und ‘96 gebauter EmitterII Plus, der in dieser Form auch weiter-

Emitter II soweit das Auge reicht und kein Ende in Sicht.

Kaum ein anderer Verstärker kann auf eine so lange Produk-

tions- und Reifezeit zurückblicken wie das Schwergewicht

der Herborner Firma ASR Audiosysteme Friedrich Schäfer.

Und keiner hat so viele Änderungen erfahren. HiFi Exklusiv

hörte sich drei Versionen an. Eins ist schon jetzt klar: Die

Emitter II-Story ist eine unendliche Geschichte

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hin angeboten wird, nicht mehr das-selbe wie ein danach produziertes Mo-dell. Seit ‘96 ist auch eine so deutlichanders bestückte Variante im Pro-gramm, daß eine inzwischen zum 1.3-Status gereifte Serie namens HD ange-sagt war. Alles verstanden? Wer sichmit der Geschichte dieses Vollverstär-kers befaßt, muß aufpassen, daß ernicht den Überblick verliert.

Schon die Bezeichnung Vollverstär-ker ist wenn nicht falsch, so doch un-scharf. Es handelt sich genau genom-men um eine Endstufe mit Lautstärke-

hin auf dem niedrigen Potential. Ist dervierstufige Power-Knopf in Position„2“ gedreht, liegen nach 60 Sekunden80 Volt an, die volle Leistung ermögli-chen. Auf „1“ bleibt es bei 40 Volt undeinem Viertel der Leistung. Immernoch üppig, wenn man die Maximal-werte entsprechend teilt.

So lassen sich die letzten 15 DezibelPegel nicht realisieren, die Lautstärkewird einfach nicht über „61“ hinausgeregelt. Eine effektive Lebensversi-

cherung für die Boxen.Um Leistungsengpässetrotzdem zu vermeiden,wird ab dem Pegelwert„31“ automatisch auf80 Volt umgeschaltet,wie auch am leisenKlicken aus denbeiden separatenNetzteilen er-kennbar ist.Mit diesen je-den Kanal in-dividuell be-dienenden,pro Stückrund 32Kilo-gramm

schwerenVersor-

gungsstatio-nen ist der

nach demDoppel-Mono-

Prinzip aufgebaute Verstärker überdicke, vieladrige Kabel und fest arretie-rende Stecker verbunden, in denen jeacht separate Spannungen für die

Spannungsverstärker-, Treiber- undAusgangsstufen sowie die Steuerunglaufen. Die Netzteilgehäuse präsentie-ren sich seit ‘97 mit mechanisch ver-stärktem Chassis und attraktiverAcryl-Fontplatte. Insgesamt stehen inder oben beschriebenen HD-Ausfüh-rung vier 700-Watt-Trafos (Emitter IIPlus: 500 Watt) sowie zwei weitereUmspanner für den Kontrollbereichparat. Außerdem enthält jedes HD-Po-werpack 56 schnelle Gleichrichter so-wie 166 000 Mikrofarad Vorsiebung.Mit den Kondensatorbänken im Sou-terrain des Verstärkers ergibt sich eineGesamtkapazität von 862 000 µFarad(Emitter II Plus 410 000 µFarad). Nurdie bloße Nennung dieser Zahlen ver-mag einen Eindruck der hier geleiste-ten Materialschlacht zu vermitteln.

Bei den Kondensatoren handelt essich im wesentlichen um Typen derFirmen Philips und Wima, die Schäferin Hörvergleichen als am besten geeig-nete ermittelte. Auch sie sind dafürverantwortlich, daß der Preisunter-schied zwischen der Plus- und der HD-Version des EmitterII rund 4000 Markbeträgt. Dazu kommen hochwertigereKeramik-Ansteuerchips und weitereDetailverbesserungen. Der sonst fakul-tative Direkt-Eingang ohne Relais istim Preis von rund 12000 Mark enthal-ten. Nicht aber der auf Wunsch erhält-

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● Austausch des bis 2/94 eingesetz-ten LCD-Displays gegen größere, bes-ser ablesbare LED-Variante (450 Mark)

● Update der Hauptplatine mit/ohneSilberkabel inkl. JN-Chip (700/600Mark) bei Geräten vor 8/95, danach400 Mark

● Höherwertige Keramik-Ansteuer-schaltkreise nach Militärstandard ab11/93 (90 Mark)

● Einbau der seit 4/96 verwandten,stärkeren Leistungstransistoren (1100Mark)

● Umbau des Netzteils der vor 8/93gefertigten Emitter II (1300 Mark)

● Vier 100 Ampère-Lautsprecher-Buchsen für Bananenstecker (200Mark)

● Lernfähige Fernbedienung inkl.neuer Software (110 Mark)

Update für dieEmitter II Plus

● Höherwertige Keramik-Ansteuerschaltkreise nach Militär-standard (340 Mark)

● Einbau eines Direkt-Ein-/-Ausgangs ohne Ausgangsrelais(90/120 Mark)

● Vergrößerung der Siebkapazität auf 620000 µFarad (990Mark)

● Umbau beider Plus-Netzteile bei Geräten vor 3/98 auf HD1.3-Standard inkl. geschirmtes Netzkabel (2600 Mark)

* Der vollständige Umbau des Emitter II Plus zur HD 1.3-Ver-sion ist nur bei Geräten nach 8/93 möglich. Die weitestgehendeAufrüstung von Exemplaren vor diesem Zeitpunkt wird für 1200Mark angeboten.

Emitter II Plus zum EmitterHD1.3*

Der Doppel-Mono-Aufbau ist symme-trisch angeordnet.Die insgesamt 25Toshiba-MosFetssitzen an den Innen-seiten der riesigenKühlkörper. EineSchutzschaltungwacht über die Funk-tionen und verhin-dert, daß sich dasVerstärker-Mon-ster losreißt

regler. FriedrichSchäfer, ASR-Mitbegrün-

der und „Vater“ der Emitter, möchtekurze Signalwege und unbeeinträch-tigte Eingangssignale gewährleisten.Aus diesem Grund arbeitet im Emit-ter II eine zweistufige Pegelregelung.Bis zur „51“er-Marke der über Relais-stufenschalter hochpräzise einstellba-ren und im großen Display auch ausgrößeren Abständen problemlos ables-baren Lautstärke wird der Eingangspe-gel variiert, darüber der Verstärkungs-faktor verändert.

Intelligent ist auch die seit ‘93 inte-grierte Stromsparschaltung. Zwei pa-rallele Trafowicklungen machen’smöglich, den Verstärker mit der Hälfteder üblichen 80 Volt Betriebsspannungzu betreiben. Die Parameter der Schal-tung wären laut Schäfer sogar bis zu 22Volt hinab stabil. Während der erstenMinute nach dem Einschalten ausStandby verharrt der Emitter II ohne-

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liche XLR-Eingang. Darüber hinaus

bietet ASR neben zusätzlichen Hoch-pegel-Ein- und Lautsprecherausgän-gen, Phonoplatine und optische Vari-anten eine Fülle von Sonderausstat-tungen an, deren Auflistung diesenRahmen sprengen würde. Kaum etwas,was nicht geht. So kann sich jeder seinganz persönliches Gerät konfigurieren.

Besonders interessant ist ein Akku-netzteil zur von Störungen völlig un-beeinflußten Versorgung des Span-nungsverstärkers (um 2250 Mark),dessen besondere Anfälligkeit gegen-

überschädlichen Einflüssen Schä-

fer erkannt zu haben meint.Neben den Akkus sind hier nochmalsKondensatoren mit 400 000 µFaradKapazität sowie eine automatische La-desteuerung untergebracht. Ist derEmitter II ausgeschaltet, werden dieAkkus geladen. In Standby und bei ein-

geschaltetem Gerät hängt der betref-fende Kreis an den Energiespeichern,was rund 100 Stunden ohne jedenKlangverlust funktionieren soll. Werseinen Verstärker stets eingeschaltetläßt, für den regelt die Ladesteuerungdie Ent- und Aufladephasen. Die Vor-bereitung des Emitter II auf Akku-Be-trieb kostet inklusive dritter Netzteil-zuleitung 250 Mark, die beim Kauf desAkku-Netzteils angerechnet werden.

Wenn eine Geräteserie so lange auf

● Update der Hauptplatine von Gerä-ten ab 8/95 bis 1/97 auf Serien-Stan-dard 1.3 um 400 Mark

● Umbau eines HD-Netzteils auf 1.3-Standard um 600 Mark; neues, stabile-res Netzteilgehäuse um 250 Mark

● Kompletter Umbau eines alten HDauf 1.3-Niveau mit Update, neuen End-transistoren, Direkt-Ein- und -Ausgang,Modifizierung beider Netzteile im vor-handenen Gehäuse um 2800 Mark

Emitter II HDzur Version1.3

Ein Blick in dieNetzteile des‘94er Emitter IIPlus (Mitte), deraktuellen Plus-Version (un-ten) und desHD 1.3(oben), derdeutlicheUnter-schiedeerken-

nen läßt

Dicke Zulei-tungen mitbreiten Stek-kern stellendie Verbin-dungen zuden Netztei-len her. Hiermit drittemKabel zurAkku-Station

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STEREO: Herr Schäfer, seit nunmehr 18 Jahren treiben Sie IhrEmitter-Projekt voran. Wie fühlt man sich als Schöpfer eines le-benden HiFi-Klassikers?Schäfer: Oh, danke für das Kompliment. Ich staune auch immerwieder, wieviel Eigendynamik die Emitter-Verstärker im Laufeder Zeit bekommen haben. Tatsächlich sind die Emitter für michzu einer Lebensaufgabe geworden. Eine Aufgabe mit tiefer Be-friedigung. Wo hat man sonst noch die Möglichkeit, seine inner-sten Interessen zum Beruf zu machen? Da ich kinderlos bin, istdiese Geräteserie mein Kind, das ich seit nunmehr 18 Jahren er-ziehe. Und es geht immer noch besser!STEREO: Was haben Sie denn noch mit Ihrem Kind vor?Schäfer: Irgendwann könnte ein Zwilling daraus werden. Mirschwebt ein Pärchen Mono-Endstufen mit Lautstärkeregler, da-mit man mit dem vollen Signalpegel hineingehen kann, und 1000Watt Dauerleistung an acht Ohm vor.Ich denke auch über einedrehstromgestützte beziehungsweise Vollakkuversion nach. Un-sere Filternetzkabel (Foto) sind eine weitere interessante Per-spektive. Gerne würde ich die Qualität des Emitter II weniger gi-gantisch realisieren. Aber ich weiß nicht wie. Vielleicht versucheich mich ja einmal an einem günstigeren Gerät so zwischen 3000und 4000 Mark Verkaufspreis.STEREO: Sie bieten einen umfangreichen Katalog an Modifika-tionen für die Emitter an. Wird davon Gebrauch gemacht?Schäfer: Und wie! Von den knapp 700 seit ‘91 in Deutschlandverkauften Emitter II kommen rund 50 Prozent zum Update wiederrein. Ab diesem Baujahr können wir ihn auf praktisch jeden nach-maligen Standard bringen. Probleme bereiten Geräte vor ‘91, diesich nur sehr bedingt liften lassen. Käufer von Gebrauchtgerätensollten unbedingt darauf achten. Sonst ist derFrust vorprogrammiert.STEREO: Welches sind diedrei wichtigsten Erkennt-nisse aus Ihrer Entwick-lertätigkeit?Schäfer: Erstens sollten dieSignalwege so kurz wie möglich sein.Zweitens ist Hören allemal wichtiger als die dritteKommastelle der Meßwerte. Ein ganz großer klanglicherSchritt war für uns, die Trafos aus dem Verstärkergehäuse zu ver-bannen. Gar nicht einmal der Streufelder wegen, sondern auf-grund der Vibrationen, die sie verursachen. Auch auf klangneu-trale Gehäuse wird noch zuwenig geachtet.

dem Markt ist wie ASRs Emitter, bil-den sich Legenden, schwirren zahlloseAnsichten und Meinungen durch dieSzene. So wird dem Emitter II verein-zelt nachgesagt, er klinge langsam. Aufsolch einen Einwand, den ich hier undda von Händlern zu hören bekomme,muß ich mittlerweile fragen: WelcherEmitterII? Die Plus oder HD-Varianteund aus welchem Jahr? Die schon fastsprichwörtliche Ruhe, Gelassenheitund Fulminanz, die dem EmitterII vonjeher zu eigen waren, hat er sich durchalle Generationen bewahrt. Der HD1.3 macht da keine Ausnahme. Unddoch vermittelt sein Klangbild einenhochmodernen Eindruck. Weil es wiebei kaum einem zweiten Vollverstärkerin der Lage ist, rhythmische, tonaleund räumliche Strukturen abzubilden.

Ließ sich bereits über den Emitter IIPlus von ‘94 sagen, er spiele dynami-scher und strammer auf als sein Vor-gänger, so gilt dies auch für den Nach-folger. Im Vergleich zum 98er Plusklingt unser damaliges Testgerät rechtrund und in den unteren Lagen breit.Letzterer hat das Maß an KontrolleundStringenz, das das ältere Modell etwavon den Top-Referenzen trennte. Eingroßer Schritt nach vorne. Und diesgilt insbesondere im Hinblick auf denHD1.3, der bei identischer Lautstärkeeine weite, exakt unterteilte Klang-landschaft vor dem Hörer ausbreitet.

Daß die „High Definition“-Netzteileihren Namen verdienen, wurde beimUmstecken auf die Versorger des Plusklar. In der reinen Leistung zeigte sichkein Unterschied, wohl aber eben inder Definition, Präzision und Klarheit.Tutti-Einsätze und brachiale Impulsekommen mühelos, luftig und selbst-verständlich. Die Dreidimensionalitätder Räumlichkeit ist so noch offen-sichtlicher.

Der Stellenwert der Spannungsver-sorgung wird auf Anhieb hörbar. Die

Plus-Kraftpakete stellen, wennauch auf sehr hohem Ni-

veau, gegenüber derHD-Ausführung

noch eine Li-mitierung dar.

Sicherlich ei-ner der

Gründe,

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Hörtest CDsCHUCK LOEB:BALANCE; DMP CD-484(IN-AKUSTIK) Easy Listening vom Feinstenbietet diese CD des tech-

nisch brillanten Musikers. Abwechslungsrei-che Kompositionen und eine traumhaft schöneVersion von „Eternal Flame“ zeichnen nebendem schier perfekten Klang das Werk aus.

BENJAMIN BRITTEN:VERSCHIEDEN; TELDEC9031-73126-2Interpretatorisch wie klang-technisch ist diese Einspie-

lung beispielhaft. In den Zwischenspielen von„Peter Grimes“ etwa werden die spezifischenStimmungen musikalisch voll erfaßt, dasOrchester wurde in seiner Farbigkeit, Räum-lichkeit und Dynamik vorbildlich eingefangen.

KOMPONENTEN DER TESTANLAGE

CD-LAUFWERK: Mark Levinson No.31.5

D/A-WANDLER: Chord FSC 1500, Mark Levin-son No.36S, Pass Digital 1

CD-PLAYER: Symphonic Line Reference, T+ACD 1500 R, TAG McLaren CD20R

VOLLVERSTÄRKER: Accuphase E-406V, LinearAcoustic Tube 1, Symphonic Line RG10

LAUTSPRECHER: Hales Transcendence 5, HGPFuga ST, JM Lab Utopia, Piega P10

KABEL: Sun Wire Reference, MIT 850 EVO (NF),Ensemble Voiceflux, Monster M2.4 (LS)

Dieser Brocken von einem Verstärker istsuperstark und superstabil. Bei Hal-

bierung der Impedanz verdoppelt sich fastdie Dauerleistung. Deren Werte betragenam Acht-, Vier- und Zwei-Ohm-Wider-stand 350, 622 und sage und schreibe1020 Watt. Pro Kanal versteht sich. Trotzder Power bleiben die Verzerrungen sehrgering: Ein Dezibel unterhalb der Vollaus-steuerung beträgt der Klirrfaktor gerademal 0,034 Prozent. Bei praxisgerechterenfünf Watt und 50 Milliwatt liegen 0,003und 0,001 Prozent an. Die entsprechendenDaten für die Intermodulationen lauten0,2, 0,03 und 0,005 Prozent. Keine Selbst-verständlichkeit bei Verstärkern dieserLeistungsklasse ist der hohe Störabstandvon 94 Dezibel. Hervorragend ist auch dieKanaltrennung von 74 Dezibel. Daß dieelektronische Pegelregelung nicht mehrals 0,04 Dezibel Kanalungleichheit auf-weist, paßt da ins Bild. Die Leistungsauf-nahme beträgt bei Standby 13 und imLeerlauf des Zweier-Modus 204 Watt.

Maße: 57 x 24 x 47 cm (BxHxT)Gewicht: 43 kg (HD-Netzteile je 32 kg)

Laborreport

„Der Emitter ist mirzur Lebensaufgabe

geworden“

Friedrich Schäfer, ASR Audiosysteme Friedrich Schäfer

Bislang noch Prototyp: DasASR-Filternetzkabel für HiFi-Geräte

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weshalb der EmitterII HD1.3 nicht diezarten Vagheiten und Unbestimmthei-ten des aktuellen Plus aufweist.

Der Emitter II war und ist ein Fels inder Brandung. Und das bei jeder Laut-stärke! Wir haben neben anderen Bo-xen Hales’ mit 82 Dezibel Wirkungs-grad und zwei Ohm Impedanzmini-mum im Baßbereich oberkritischeTranscendence5 mit hohen Pegeln be-trieben. Die Vorstellung des Emitter IIHD 1.3 läßt sich nicht anders als abso-lut unbeeindruckt bezeichnen. Selbstunsere zur Kontrolle mitlaufenden,potenten Pass-Monos X 600 wirktenallenfalls musikalisch intensiver, abernicht souveräner. Das Gros derheutigen Lautsprecher di-

rigiert der Herborner mühelos mitdem „kleinen Finger“.

Natürlich haben wir auch die Akku-Station ausprobiert. Sie ist das bislangletzte Mittel auf dem Weg zur Perfekti-on. Tatsächlich gewinnt die Wiederga-be nochmals an Übersichtlichkeit undAutorität. Die Tiefenstaffelung nimmteinen beinahe holografischen Charak-ter an – man meint, um die Musikerherumsehen zu können – was den ma-jestätischen Eindruck vom Klangbilddes EmitterII HD1.3 noch unterstützt.

Der Emitter II HD1.3 hat eine Aus-

nahmeposition im Angebot inne.Schon die schiere Masse, mit Akku-Teilwiegt das Gerät rund 130 Kilogramm,beweist seine Alleinstellung. Klanglichsucht er seine Herausforderer eher un-ter ausgewachsenen Kombis statt Voll-verstärker-Kollegen. Nur Linear Acou-stics toller Tube1 kann in seiner Leben-digkeit und Prägnanz aufs Ganzegleichziehen. Der gereifte Herbornergeht als Top-Referenz in den Testspie-gel ein. Das ist das Happy-End dieserGeschichte. Doch die Emitter-Storywird weitergehen. Schäfer präsentiertebereits den vielversprechenden Proto-typ eines Filternetzkabels ...

Testprofil

ASR Emitter II HD1.3 Akkuca. DM 14000

Der zum Denkmal gereifte Emitter II ist inseiner bis dato letzten Ausbaustufe HD1.3ein Vollverstärker der Superlative. DiesesGerät hat keine Schwächen und beherrschtselbst kritische Lautsprecher souverän! Dasausdrucksstarke Klangbild ist von fast holo-grafischer Plastizität. Die hohe Leistung und

Top-Meßwerterunden das posi-tive Bild ab.

Das Akku-Netzteil ver-sorgt aufWunsch dieSpannungs-verstärker-stufen. Eshält rund 100StundenohneNachlade-zyklus durch