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www.investment-and-more.de Finanzkompetenz kompakt MAGAZIN Dieses Magazin richtet sich ausschließlich an professionelle Finanz- und Anlagevermittler. INVESTMENT SPEZIAL Auf der Suche nach den zukünftigen Marktführern Europas // S. 34 AUSGABE 12 // JUNI 2020 // 9,80 € Hermann Scherer: Wie werde ich zur Marke? // S. 96 Dr. Marco von Münchhausen: Konzentration! Endlich wieder ganz bei der Sache. // S. 64 KEYNOTE PART Small & Mid Caps schlagen Large Caps // S. 48 HIRN RELOADED – ZEIT FÜR KLARE KOPFE

HIRN RELOADED – ZEITFÜR KLARE KOPFEHermann Scherer: Wie ...€¦ · Natürlich wird Big Data eine wichtige Rolle spielen – aber: Wo bleibt hier der Mensch? Der Anfang einer Idee

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Page 1: HIRN RELOADED – ZEITFÜR KLARE KOPFEHermann Scherer: Wie ...€¦ · Natürlich wird Big Data eine wichtige Rolle spielen – aber: Wo bleibt hier der Mensch? Der Anfang einer Idee

w w w . i n v e s t m e n t - a n d - m o r e . d e

Finanzkompetenz kompakt

MAGAZIN

Dieses Magazin richtet sich ausschließlich an professionelle Finanz- und Anlagevermittler.

I N V E S T M E N T S P E Z I A L

Auf der Suche nach den zukünftigen Marktführern

Europas // S. 34

A U S G A B E 1 2 // J U N I 2 0 2 0 // 9 , 8 0 €

Hermann Scherer: Wie werde ich zur Marke? // S. 96

Dr. Marco von Münchhausen:Konzentration! Endlich wieder ganz bei der Sache. // S. 64

K E Y N O T E P A R T

Small & Mid Caps schlagen Large Caps // S. 48

HIRN RELOADED – ZEIT FÜR

KLARE KOPFE

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82 // MORE & MAGAZIN // 12.2020

Wenn Wissen fließt Warum eine positive Firmenkultur bahn- brechende Innovationen garantiert

EDGAR K. GEFFROY // Wissen ist der Puls jedes Unternehmens und der Mitarbeiter kann eine unerschöpfliche Wissensquelle sein. Aber nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen: eine offene, faire Unter-nehmenskultur in der Mitarbeiter die Chance haben, sich mit all ihren Stärken einzubringen und sich frei entfalten zu können.

Unternehmen sind meisterhaft darin, nach

außen ein blendendes Bild zu vermitteln,

in Stellenanzeigen das kollegiale, ja fast

schon freundschaftliche Betriebsklima

hervorzuheben, in Pressemeldungen die neu eröffnete

Firmen-Kita zu feiern und an Tagen der offenen Tür die

prachtvollen Palmen im Betriebs-Restaurant zu präsen-

tieren; und nach innen – dem wahren Spielfeld – das

komplette Gegenteil zu leben: Mitarbeitern etliche (un-

bezahlte) Überstunden aufzulasten, sie im Sommer bei

38 Grad im Schatten oder im Winter mit übler Erkältung

antanzen zu lassen, ihnen in der Kantine fettiges Essen

zu servieren, das sie in der 20-minütigen Pause hektisch

einwerfen müssen. Genau die richtige Strategie, um den

Wissensfluss im Unternehmen gnadenlos zu stoppen!

Warum? Weil sich „Kultur“ direkt auf die Bereitschaft

der Mitarbeiter, Ideen und Know-how weiterzugeben

und damit auf Innovationspotenzial und Erfolg auswirkt.

Über die Kultur zum Wissen vordringen

Intelligente Unternehmen legen Wert auf positive

zwischenmenschliche Beziehungen, umfassende Ein-

bindung und faire Arbeitsverhältnisse. Je mehr sie auf

die Bedürfnisse des Arbeitnehmers eingehen, desto

eher zahlt er es zurück; indem er nicht nur „Dienst

nach Vorschrift“ betreibt, sondern sich mit Haut und

Haar für das Unternehmen einsetzt – und damit auch

bereitwillig jene Einfälle teilt, die schon morgen eine

spektakuläre Produktdiversifikation, eine wegweisende

Prozessverbesserung oder schlichtweg den gesamten

Turnaround des Unternehmens herbeiführen könnten.

Diese Wissensquelle versiegen zu lassen, indem Kultur

nicht gestaltet, sondern höchstens verwaltet wird, in-

dem Starre, Ignoranz und Angst gefördert werden, ist

brandgefährlich. Es ist maximal logisch: Warum sollten

frustrierte Angestellte, die vielleicht innerlich schon

gekündigt haben, Wissen an jemanden weitergeben,

der für ihre missliche Lage verantwortlich ist? Niemals!

Alle reden von „Big Data“, von Algorithmen, die alles

regeln werden, die den Kunden von der Haarspitze

bis zur Fußzehe exakt berechnen. Natürlich wird Big

Data eine wichtige Rolle spielen – aber: Wo bleibt hier

der Mensch? Der Anfang einer Idee ist nie eine Zahl,

sondern immer ein zündender Gedanke. Das Buch, die

Eisenbahn, der Computer, Facebook, YouTube, Net-

flix – alles umwälzende Innovationen, die dem Gehirn

von Menschen entsprungen sind: pures Brain Data. Un-

ternehmen und deren Mitarbeiter werden mehr und

mehr zu Wissenskriegern – wer Wissen systematisch

sammelt, ordnet, analysiert und anwendet, etwa durch

Knowledge-Cloud-Systeme, offene Austausch-Formate

oder Kreativsitzungen, wird regelmäßig Innovationen

hervorbringen. In der 19. Auflage (2018) der „Global

C-Suite Study“ von IBM betrachten 71 Prozent der

Führungsverantwortlichen der „Reinventors“, den Vor-

denkern unter den Entscheidern, eine Kultur des Kol-

laborierens und unternehmensweiten Austauschs von

Wissen als eines der Top-Themen der Zukunft – das

Personal avanciert also zur zentralen Innovationsquel-

le; und Unternehmenskultur schafft Wissenskultur.

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// 83MORE& MAGAZIN // 12.2020

Das Wissen kommender Generationen abschöpfen

Umfragen zeigen, dass besonders frischen Schul- und

Hochschulabsolventen, Angehörigen der Generation Y,

eine offene, beziehungsorientierte Unternehmenskultur

und die Möglichkeit, einen persönlichen Fußabdruck in

ihrem Job zu hinterlassen, wichtig ist. Sie sind es auch,

die – sozialisiert mit den neuen Medien – eine Denkweise

mitbringen, die weitreichende Potentiale birgt. Kappen Sie

durch eine Kultur der Gleichgültigkeit und Unterdrückung

deren unbändige Begeisterung, werden Sie womöglich nie

erfahren, welche Tech-Ideen und Social-Media-Visionen,

die in disruptiven Zeiten besonders hoch im Kurs stehen,

Ihnen vorenthalten bleiben. Doch nicht nur dieser Perso-

nengruppe sollte Ihre Aufmerksamkeit gelten. Egal, auf wel-

cher Hierarchieebene sie sich befindet, egal, welche Funk-

tion sie erfüllt – jede Persönlichkeit hat ihren individuellen

Wahrnehmungsraum und wertvolles Wissen zu Produkten,

Kunden, Zielgruppen und Prozessen. Durch eine positive

Kultur aktiviert man dieses „Unternehmensgedächtnis“.

Schon bei der Mitarbeiterakquise sollten Unternehmen auf

den Fit zwischen persönlicher Einstellung und Unterneh-

menskultur achten, denn intrinsisch motivierte Mitarbeiter

setzen sich intensiver für das Unternehmen ein, fungieren

als Multiplikatoren, indem sie positive Markenkommunikati-

on betreiben – und: Sie sind bereit, kreative Ideen und Wis-

sen mit dem Unternehmen zu teilen. So entsteht schnell ein

wuchtiges „Wir-Gefühl“ – alle ziehen an einem Strang und

befruchten sich gegenseitig mit spannenden Gedanken. Wer

den Kreislauf der Wissensgewinnung in Gang setzt, erhält

Antworten auf Fragen, die noch gar nicht gestellt wurden.

Nicht Geld treibt an – sondern das persönliche Wohlbefinden

Als Erfolgsfaktor sticht die Unternehmenskultur so-

gar das Gehalt. Das ist das Ergebnis einer brandneuen

Studie, zu der The Harris Poll 1020 Deutsche befragte.

Die Aussage „Die Unternehmenskultur ist für meine

Arbeitszufriedenheit wichtiger als mein Gehalt“ bestä-

tigten 54 Prozent, fast zwei Drittel würden sich nach

einer neuen Stelle umsehen, sollte sich die Kultur ih-

res Unternehmens verschlechtern. In den USA haben

181 führende Manager, unter anderem Tim Cook und

Jeff Bezos, eine Erklärung unterschrieben, die eine Ab-

kehr vom Profit-Mantra und eine Hinwendung zur be-

ziehungsorientierten Arbeitnehmerkultur verspricht.

Fortschrittliche Kultur-Beispiele aus Deutschland sind

etwa das „Freese Lab“ der Freese Gruppe, das den Mitar-

beitern abwechslungsreich designte Seminarräume und

Co-Working-Spaces bietet, oder der Open Friday des

VoIP-Unternehmens Sipcom, bei dem sich Mitarbeiter

mit ausführlichen Redebeiträgen einmischen können.

Die Losung ist so einfach wie bahnbrechend: Wer es

schafft, den Mitarbeiter mit seinem vielschichtigen Know-

how als wichtigsten Innovationstreiber zu begreifen und

die kulturellen Voraussetzungen zu kreieren, die ihn

motivieren, Gedanken zu teilen, wer begreift, dass Brain

Capital zum Schlüsselfaktor der Zukunft wird und Strate-

gien entwickelt, dieses Kapital optimal abzuschöpfen, wird

im Innovationswettkampf als Sieger hervorgehen.

VON EDGAR K. GEFFROY

Edgar K. Geffroy ist mit 4.000 Auf-

tritten einer der bekanntesten TOP

Speaker und hat bis heute mit seinen

Impulsen fast eine Million Menschen

weltweit erreicht. Er erfand die

Clienting® Strategie (heute Costu-

mer Centricity), eine moderne Kundenlehre, welche

die Beziehung zum Kunden in den Mittelpunkt stellt.

Auf Basis dieser Strategie hält er dynamische Vorträge,

entwickelt Zukunftsstrategien zu den Themen Kunde,

Mitarbeiter, Vertrieb, Wissen und setzt diese praktisch

um. Geffroy ist fasziniert von den Chancen der digi-

talen Ära und entwickelt mit seinem neuen Startup

Unternehmen Brain Intelligence KI basierte Wissens-

programme für das Know-how der Mitarbeiter und des

Führungsmanagement und implementiert diese auf

Basis von Wissenssoftware in Unternehmen. Geffroy

nennt es Kundenintelligenz der nächsten Generation.

Kontakt

Brain Intelligence GmbH

Großenbaumer Weg 5, 40472 Düsseldorf

Telefon: 0211 4080970

E-Mail: [email protected]

www.geffroy.com