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HOCHSCHULE FüR MUSIK SAAR UNIVERSITY OF MUSIC HOCHSCHULE FüR MUSIK SAAR UNIVERSITY OF MUSIC SAARBRÜCKEN

HocHscHule für Musik s aar university of Music SAARBRÜCKEN

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Page 1: HocHscHule für Musik s aar university of Music SAARBRÜCKEN

HocHscHule für Musik saar

university of Music

HocHscHule für Musik saar

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SAARBRÜCKEN

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Futterstraße 4 · 66111 Saarbrücken · www.musikhaus-knopp.de Telefon: (0681) 9 10 10-0 · E-Mail: [email protected]

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3alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Editorial

Tradition und Moderne sind in der Kunst keineGegensätze, sondern beinhalten eine Vielfalt von Beziehungsfeldern, die die Basis für kreative Schaffensprozesse bilden. Wie kaum eine andere Kunstform vermag Musik Bestehendes und Bekanntes neu zu formen und Neugierde auf die Zukunft zu wecken.

Das lässt sich sehr gut auch auf unsere Musik­hochschule übertragen, als Ort des Bewahrens und Aufbrechens, der freien Kunstentwicklung, des Experiments, der Forschung und des Reflektierens mit den Kernaufgaben: Studium und Lehre. Auch das vergangene Studienjahr war geprägt von der erfolgreichen Arbeit unserer Lehrenden und Lernenden, wie nicht nur die zahlreich erhaltenen Preise, sondern auch die vielfältigen, oft öffentlich gezeigten Prüfungs leistungen belegen. Dafür möchte ich an dieser Stelle Allen herzlich gratulieren.

Beim traditionellen Promenadenkonzert hatte ich die Ehre, unseren geschätzten Kollegen Prof. Andreas Göpfert in den verdienten Ruhe stand zu verabschieden. Der Hochschulchor ist neben dem Hochschulorchester eines der Herzstücke einer Musikhochschule. Um so mehr freue ich mich, dass Prof. Georg Grün den Ruf des Ministers für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon, angenommen hat. Gemein­sam mit ihm heiße ich sehr herzlich Prof. Sibylle Mahni (Horn), Prof. David Grimal (Vio line) und den neuen Kanzler, Alfred Jost, in unserem Hause willkommen.

Tief beeindruckt bin ich von der großen Bereit schaft vieler Menschen, unsere Studieren­den durch finanzielle Zuwendungen zu unter­stützen. Dabei geht es um die Förderung großer musikalischer und pädagogischer Talente, die Förderung des sozialen Engagements junger Menschen und auch um die Unterstützung finan­ziell bedürftiger Studierender. Die meisten der

Spenderinnen und Spender sind auch Mitgliedder Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM Saar, sind Mitbegründer von Stiftungen, privater Stipendien oder sind engagierte Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen und Verbänden. Ihnen allen danke ich im Na men der Mitglieder unserer Hochschule für ihr mit Herz geführtes Engagement.

Neu in alla breve finden Sie eine Liste der Studie renden, die im vergangenen Studienjahr einen erfolgreichen Studienabschluss erreicht haben. Mit Freude und Stolz wurde ihnen im Rahmen einer kleinen Feierstunde seitens der Hochschulleitung und den beiden Dekanen ihre Urkunde überreicht. Vielleicht entdecken Sie in der Liste den ein oder anderen Ihnen bekannten Namen. Alle Förderer haben mit Ihrer Unterstützung zu diesem für einen jungen Menschen unvergesslichen Moment beige tragen. Ich wünsche den Absolventinnen und Ab sol­venten auch an dieser Stelle weiterhin viel Erfolg für ihren zukünftigen Weg und hoffe, dass sie unserer Hochschule verbunden bleiben.

Herzlich einladen möchte ich Sie auch an dieser Stelle zu unseren Konzerten und Veran­staltungen, die Sie im beigefügten Flyer auf­gelistet finden. Seien Sie gespannt und neugierig auf die immer neue kreative Kraft der Begeg ­nung von Tradition und Moderne.

Ich freue mich auch auf viele persönliche Begegnungen mit Ihnen und wünsche Ihnen viel Kurzweil bei der Lektüre von alla breve.

Herzlich Ihr

Prof. Wolfgang MayerRektor der Hochschule für Musik Saar

Liebe Leserinnen und Leser der alla breve!

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5alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Inhalt

Report»… modulez!« Untersuchungen zum Verhältnis zwischen César Franck und Claude Debussy 7

Alfred Jost: Der neue Kanzler der Hochschule für Musik Saar 10

»Ein Evergreen wird 60« — Prof. Thomas Krämer zum 60. Geburtstag 12

VeranstaltungenHfM­Opernklasse spielt Händels »Semele« 16

»Argentina Sinfonica« mit dem Jungen Orchester der Großregion 1 7

Saarbrücker Kammerkonzerte 2012 / 13 19

vereinigung der freunde und förderer (fuf)Grußwort des Vorsitzenden der FuF, Werner Severin 21

75. Geburtstag von Arnold Huschka 21

FuF­Konzerte Wintersemester 2012 / 13 22

Deutsche Radiophilharmonie 26

Saarländisches Staatstheater 28

Panorama»Das Gehör ist das Letzte, das geht« — Konzertreihe mit dem Saarbrücker Paul Marien­Hospiz 30

LandesJugendChor Saar erfolgreich in Frankfurt am Main 33

»Mit Tanz, Stimme und Staubsaugerschläuchen« – Symposion für Improvisation in Ochsenhausen 34

Publikationen 36

StudiumNeue Perspektiven durch Vernetzung 39

Die Guten fördern: Studien StiftungSaar und Deutschlandstipendium 40

CampusAus den Klassen 42

Namen & Nachrichten 44

EssayKritisches Stichwort: Urteil über Musik 49

Impressum

Magazin der Hochschule für Musik Saar

Herausgeber/ v.i.s.d.P.: Prof. Wolfgang Mayer, Rektor der Hochschule für Musik Saar,

Bismarckstraße 1 66111 Saarbrückent 06 81. 967 31 –0 f 06 81.967 31 –30 www.hfm.saarland.de

redaktionThomas [email protected]

Gestaltung und satzLudmilla Schmidtinfo@ludmilla­schmidt.de

auflage 2.000 erscheint zweimal jährlich zu Semesterbeginn

Druck Repa Druck Saarbrücken

Inhalt

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Claude Debussy: »Warum soll ich modulieren, wenn ich mich in dieser Tonart so wohl fühle?«

Report

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7alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Report

Man sollte sich die folgende Sze­ne, die sich etwa um das Jahr 1880 im alten Conservatoire de Pa ris abgespielt hat, ruhig bild lich vorstellen: Da sitzt

der junge, sich damals noch in der Ausbildung befindende Claude Debussy im Unterricht bei César Franck am Klavier und versucht sich in der Kunst der »freien Improvisation«, die – nach der Franck­schen Pädagogik und entgegen der Idee des jungen Studenten – durchaus einem Regelwerk unterwor­fen war. Er zeigt im Spiel die Tendenz, in einer bestimmten Harmonie zu verweilen. Franck, unge­duldig werdend – und sich seiner Verteidigungs­position in einer Konfrontation mit den Werten der Vergangenheit durchaus bewusst – weist seinen Studenten zurecht: »Modulieren Sie!« Debussy antwortet aufrührerisch (mit Seitenblick auf die versammelten Kommilitonen): »Aber warum soll ich modulieren, wenn ich mich in dieser Tonart so wohl fühle?«2

Diese (vor allem vom Freundeskreis Debussys literarisierte) Anekdote kann durchaus einen ho ­hen historischen Wahrheitsgehalt beanspruchen und verleitet dazu, beide Komponisten als Anti­poden zweier unterschiedlicher und unvereinba­rer Musikphilosophien zu sehen. »Modulieren Sie!« Diese Aufforderung verweist den begabten jungen Komponisten auf eine der Kernkom pe­tenzen in der Harmonielehre. Und sie setzt einen Trennstrich zwischen beide Künstler, denn Debussy gilt – ganz im Gegensatz zu Franck – als einer derjenigen Komponisten, die sich in gera­dezu anarchistischer Weise der Modulationslehre zu entledigen wussten.

Debussys Unterricht bei Franck wird mit Recht von der Musikforschung als eine für beide Seiten eher bedeutungslose Lehrer­Schüler­Beziehung

ge wertet, dazu waren die Temperamente beider Musikerpersönlichkeiten zu unterschiedlich – eben so ihre Musik­ und Weltanschauungen. Es ist jedoch möglich, anhand vorhandener Dokumente und Kompositionen die Beziehung zwischen bei­den Komponisten etwas subtiler herauszuformen. Ich will dies anhand zweier wichtiger Gegenposi­tionen versuchen zu skizzieren, die aus völlig ver­schiedenen Bereichen stammen.

ideologie und identität

Franck war Zeit seines Lebens der geistlichen Mu sik verbunden, als organiste titulaire der Pariser Pfarrkirche Ste. Clotilde und ihrer berühmten Orgel von Cavaillé­Coll vor allem der Orgelmu­sik. Sieht man einmal vom großen Oratorium Les Béatitudes ab, erreichen seine geistlichen Vokal­werke lange nicht das Niveau seiner Orgelkom­positionen – eine These, die zuerst von Vincent D’Indy eröffnet und dann in der späteren Musik­kritik bestätigt wurde.3 Selbst Debussy findet als sein Alter Ego Gil Blas in einer Konzertkritik eine durchaus lobende Erwähnung dieses Oratoriums,4 obwohl er der Religion, Kirche und der musique sacrée ebenso fern, wie Franck ihr nahe steht. Mau­rice Emmanuel gegenüber äußert er sich etwa abfällig über den plain-chant, den Gregorianischen Choral: »[…] Das ist die Droge der Priester, […] ein Chor gesang für fromme Weiblein und junge Mäd­chen in Blau!«5 Dieser Zwiespalt war imstan de, einen ideologischen Keil zwischen beide Kompo­nisten zu treiben, obwohl er sicherlich zwischen ihnen nicht verbalisiert wurde.

Franck wurde im conservatoire von seinen Schü lern liebevoll Père Franck genannt; dieser scheinbare Euphemismus suggeriert ein eher vä ter lich­naives Psychogramm des Hochschulleh­rers. Debussys Einschätzung der Persönlichkeit

Jörg abbing

»… modulez!«

Untersuchungen zum Verhältnis zwischen César Franck (zum 1 90. Geburtstag) und Claude Debussy (zum 1 50. Geburtstag)

»Französische Musik, das heißt Klarheit, Eleganz, einfache und natürliche Deklamation.«Claude Debussy1

1C L AU D E D E B U SSy: Monsieur Croche.  Stuttgart: 1 982, S. 277

2J E A N BA R R Aq U é : Debussy. Reinbek b. Hamburg: 1964, S. 39

3J E A N ­JACq U E S V E L Ly: Die vokale Kirchenmusik César Francks. Überlegun­gen zu einer unerfüllten Begegnung. In: Peter Jost (Hrsg.): César Franck – Werk und Rezeption. Stuttgart: 2004

4C L AU D E D E B U SSy: Monsieur Croche. Stuttgart: 1 982, S. 150 ff

5 LéON VALLAS: Claude Debussy. München: 1961, S. 70

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Francks scheint das noch zu bestätigen: »César Franck war ein Mensch ohne Arg, dem es genügte, eine schöne Harmonie gefunden zu haben, um einen ganzen Tag glücklich zu sein. […] Dieser unglückliche und verkannte Mann besaß ein Kin­dergemüt, so unbeirrbar gut, dass er ohne Bitter­nis die Bosheit der Menschen und den Widersinn allen Geschehens mitansehen konnte.«6

Erweitert wird die Faktenlage der Divergenz beider Komponisten noch durch die Tatsache, dass Debussy Franck nicht zu den eigentlich fran zö­sischen Komponisten zählen wollte. Der Streit um Francks nationale Identität war bereits lange vor­her aufgebrochen: Er zeichnete (unter anderem zusammen mit Camille Saint­Saëns) im Jahre 1871 als Gründungsmitglied der Societé nationale de Musique (s.n.m.), die sich der Pflege der franzö­sischen Musik verschrieben hatte und unter an de­rem die französische Musik vor deutschen Ein flüs­sen sichern sollte. In der Folge jedoch kam Franck, der es ermöglichte, dass die Musik Richard Wag­ners (deren Verfechter er war) in den Konzerten der s.n.m. erklingen durfte, in die Kritik und spal­tete mit geringer Mehrheit die Vereinigung in zwei Lager.

Wir berühren damit das Phänomen des sprich­wörtlich gewordenen Wagnerismus in Frankreich, einem ideologischen Streit, der sich an der Musik des Bayreuther Komponisten entzündete. Neben allen musikalischen Disputen saß tief im franzö­sischen Nationalbewusstsein noch immer die De ­mütigung Frankreichs durch die deutsche Kaiser ­krönung nach dem Krieg von 1870/71. Hieraus resultierte eine präventive Ablehnung deutscher Kultur – zumal, wenn sie von so ur deu tschen Werten geprägt war wie die Musik Richard Wag­ners. Allerdings: Um 1880 war der achtzehn jährige Debussy nur kurz zu Gast in der Klasse von Franck und man kann konstituieren, dass sich die musika­lische Ästhetik des jungen Künstlers noch in der Transformation befand. Zudem hielt die Musik Wagners erst relativ spät Einzug in das musikali­sche Bewusstsein des westlichen Nachbarlandes. Nach dem Skandal um die Tannhäuser ­Urauffüh­rung im Jahre 1861 drohte der Wagner­Rezeption in Frankreich bereits ein vorschnelles Ende; erst zehn Jahre nach dem Tod des Komponisten, im Jahre 1893, wurde zunächst Die Walküre in Paris gegeben, später folgten die anderen Opern. Claude Debussy, der »bekehrte« Wagnerianer, war aus die­sen Gründen bereits 1887 und 1889 zweimal nach Bayreuth gepilgert, um den Parsifal, Tristan und die Meistersinger von Nürnberg zu hören. Ein Jahr zuvor lernte er die Partitur des Tristan kennen und schrieb an den Maler Ernest Hébert 7 nach dem Eindruck eines Konzerts mit dem Orchester Lamoureux, bei welchem der erste Akt des Tristan konzertant aufgeführt wurde: »[…] Endlich! Erster Akt von Tristan und Isolde: Das ist ganz sicher das schönste, was ich hinsichtlich der emotionalen Tiefe kenne, es berührt Sie wie eine Liebkosung […]«. Später wendet sich Debussy von Wagner

entschieden ab – ganz im Gegensatz zum 40 Jahre älteren César Franck, der sich zeitlebens dem Bay­reuther Meister verpflichtet fühlt und mit seiner Attitüde eben jene Majorität in der s.n.m. besaß.

Saint­Saëns verriet noch dreißig Jahre später, dass »[…] von nun an […] die Clique der Wag­nerianer und Césarianer das Sagen hatte […]«.8 Etwas später antwortete Debussy auf eine Rund­frage von Paul Landormy im Jahre 1904 nach der Identität der französischen Musik: »César Franck ist kein Franzose, er ist Belgier. […] Die Wirkung César Francks auf die französischen Komponisten ist gering; er hat sie bestimmte satztechnische Ver­fahren gelehrt, aber ihre Empfindungswelt steht in keiner Beziehung zu der seinen.«9 Damit wäre klar, welchem ideologischen Lager Debussy im Konflikt innerhalb der s.n.m. zugerechnet werden kann. Ob sich in der frankophonen Ty po lo gi sie­ rung, die Debussy mit dem unseren Artikel voran gestellten Zitat angeregt hat, eine »typisch franzö­sische« Mu sikrichtung ausschält, der der Wallone César Franck nicht zugerechnet werden kann, bleibt dahingestellt und bedarf einer Beweisfüh­rung mit den analytischen Werkzeugen der Mu sik ­theorie.

Harmonik

In der dritten Nummer des ersten Bandes der Pré ludes mit dem programmatischen (und von Baudelaire entliehenen) Titel Les sons et les parfums tour nent dans l’air du soir begegnen wir einer Akkord­sequenz, die typisch für den harmonischen Stil Claude Debussy ist. Bereits im dritten Takt deutet der Komponist eine kompromisslose Sicht der har­monischen Verbindungen an: In der linken Hand werden Dominantseptakkorde ohne Verbindung »gerückt«, die eigentlich ein »Davor« und ein »Da­ nach« haben sollten, hier aber als Klang mixturen erscheinen. Später wird diese Tendenz fortgesetzt:

(Debussy: Prélude, 1 ère cahier: Nr. 4, T. 33 —35)

Die Akkorde im dritten Takt des Beispiels verste­hen sich als »Sesquialter­Klänge«, der Gedanke an tonale Bezüge ist obsolet geworden. Hier eman­zipiert sich Klang von Klangkombination, gleich wie sich die Dissonanz in Schönbergs Zwölfton­theorie als Tonverbindung ohne Auflösungszwang emanzipiert. Im gleichen Band der Préludes findet sich in der Satztechnik der bekannten Cathédrale engloutie ähnliche Struktur.

Eine solch kompromisslose harmonische Ar ­chi tektur wird man bei Franck vergebens suchen; bei ihm besteht Klangkombination aus Klangver­wandtschaft: Jeder Klang resultiert aus dem vorher gegangenen und definiert den nachfolgenden. Im Deuxième Chorale für Orgel beispielsweise, den Franck kurz vor seinem Tode komponierte (1890),

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wählt der Komponist einen aufwendigen Mo du la­tions weg, um von es­Moll (über de – enhar mo­nisch verwechselten – alterierten Dominantsept­akkord) in die terzverwandte Tonart fis­Moll zu modulieren:

(Franck: Chorale Nr. 2; T. 202 —209)

Debussy hätte in diesem Fall möglicherweise be­ mängelt, dass sich die modulationslose Lösung im Sinne einer distanzharmonischen Akkord rückung klanglich reizvoller niedergeschlagen hätte. Beide Beispiele verdeutlichen hingegen die divergenten Ideen beider Komponisten über Harmonik und harmonische Bezüge.

Zurück zum Beginn des Artikels: Die Tendenz zur Akkord­Evolution, die über die Präferenz für die Chromatik die deutschsprachige Musik später in die Krise geführt hat, wird auch von César Franck weiter geführt – obwohl er den Weg nicht in die gleiche Richtung zu gehen bereit war wie etwa Max Reger oder Richard Strauss. Ob allerdings seine partielle deutsche Herkunft hierfür eine Ursache sein kann, bleibt zu bezweifeln, da

Francks Sozialisierung im Wesentlichen im franko philen Umfeld geschehen war. Claude Debussy hat seinen eigenen Ausweg aus der Krise der tonalen Musik gefunden, auch durch die Be ­nut zung der Ganztonleitern oder die skizzierte Vorbereitung der modes à transpositions limitées von Olivier Messiaen. Dies als »typisch französisch« zu apostrophieren wäre ein zu glatter Weg aus dem Diskurs.

Weshalb sich der junge Debussy der Modula­tionsaufforderung seines Lehrers widersetzte, ist allerdings nun klar geworden und wird durch die poetische Transfiguration aus der Feder Romain Rollands veredelt, der sich in der Frage nach einer typisch französischen Musikrichtung (in diesem Fall am Beispiel Wagners und Debussys) ganz klar mit den folgenden Worten auf die Seite des Landsmannes schlägt: »Was die harmonische Spra­che Debussys anlangt, so besteht seine Originalität nicht in der Erfindung neuer Akkorde, sondern in dem neuen Gebrauch, der von ihnen gemacht wird. […] Bei Debussy ist […] die Harmonik nicht wie bei Wagner und der ganzen deutschen Schule eine Harmonie der Verkettung, die streng dem logischen Despotismus unterworfen ist. […] Aus dem Blu men­beet der Akkorde pflückt sie die schönsten; denn die Wahrhaftigkeit des Ausdrucks ist erst das zweite Gesetz, das ihre Wahl leitet. Das erste Gesetz ist: zu gefallen.«10

6 C L AU D E D E B U SSy: Monsieur Croche, a. a. O., S. 151—152

7C L AU D E D E B U SSy: Brief an Ernest Hébert vom 17. 3. 1887. In: Correspon­dance 1 872—191 8. Paris: 2005, S. 61 —62 (übers. vom Autor)

8M I C H A E L ST E G E M A N N : Streitereien um Kaiser und Bärte. César Franck und Camille Saint­Saëns. In: Peter Jost (Hrsg.): César Franck – Werk und Rezeption. Stuttgart: 2004

9 C L AU D E D E B U SSy: Monsieur Croche, a. a. O.,S. 278

10RO M A I N RO L L A N D : Gesammelte Aufsätze I. Leipzig: 1951, S. 347—348

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10 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Report

Teamplayer mit Ausdauer: Der neue HfM­Kanzler Alfred Jost

Mit Ausdauer, Augenmaß und Teamgeist

Der neue Kanzler der Hochschule: Alfred Jost

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11alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Report

eit Juli dieses Jahres ist der Regierungsrat Alfred Jost neuer Kanzler der Hochschule für Musik Saar. Es sind die »vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten«, die den 53­jährigen Verwaltungsfachmann an seiner neuen Aufgabe besonders reizen. Von der »essenti­

ellen Notwendigkeit einer Musikhochschule für unser Land« ist der Musikliebhaber zutiefst überzeugt. Dieses Bewusstsein bildet denn auch die Grundlage für die hohe Motivation, mit der er seine Tätigkeit aufgenommen hat.

Zunächst kommissarisch an unser Haus bestellt, sieht Jost als Verwaltungsleiter der hfm seine vornehmlichen Aufgaben darin, »im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkei­ten«, die Grundlagen für einen effektiven Lehrbetrieb zu schaf­fen und im konstruktiven Dialog mit Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitern die Basis »für ein gesundes, menschliches Arbeitsklima« zu setzen. Neigt der begeisterte Ausdauersportler (Laufen und Radfahren) in seiner Freizeit mehr zum Individu­ellen, so bevorzugt er im Bereich seiner dienstlichen Tätigkeit eher den Teamgeist. Sein Wille zur Kooperation beschränkt sich dabei nicht nur auf unser Haus, sondern bezieht die Hochschu­len sowie die anderen kulturellen Institutionen des Landes ausdrücklich mit ein.

Die Dinge »konsequent, aber mit Augenmaß angehen«, so könnte man das Credo des neuen Verwaltungschefs beschrei­ben. So hat er sich mit seiner zurückgenommenen, besonnenen

und humorvollen Art schon nach kurzer Zeit bestens in das Ge füge der hfm eingegliedert. Seiner neuen beruflichen Umge­bung gegenüber ist er voll des Lobes: »Meine Erfahrungen der ersten Wochen zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter, die Studierenden und Lehrenden für meine Arbeit ein hervor ragendes Umfeld bieten.« Das »vorhandene Potenzial des Verwaltungspersonals der Hochschule« überzeugt ihn, dennoch sind natürlich an einigen Punkten strukturelle Verbesserun­gen notwendig, sagt Jost. Ganz vorne auf seiner umfangreichen Agenda stehen das Personalmanagement, Verbesserungen bei der Projekt steuerung des Haushalts, Drittmittelfinanzierungen sowie die Behebung der nach wie vor bestehenden Raum­Nöte.

Sein Handwerk beherrscht der neue Verwaltungsleiter der hfm aus dem Effeff, denn seit 1977 ist er mit kurzen Unterbre­chungen im Bereich Bildung und Kultur tätig. Bereits in seiner Tätigkeit als geschäftsleitender Verwaltungs beamter am Gym­nasium am Stadtgarten in Saarlouis von 1977 bis 1985 hat er sich grundlegende Kenntnisse im Management eines Lehrbetriebs verschafft. Von 1993 bis 2009 war Jost im Kultusministerium innerhalb des Haushaltsreferates insbesondere für die saarlän­dischen Hochschulen zuständig. Aus dieser Zeit rührt insbe­sondere seine große Affinität zu unserem Haus, das er auch als häufiger Konzertgänger kennen und schätzen lernte. Von 2009 bis Juni 2012 leitete Alfred Jost schließlich das Haushaltsreferat des Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz.

Thomas Wolter

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12 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Report

Jahre und kein bisschen leise!« – was ansonsten arg nach Plattitüde klingt, darf man getrost auf diesen Ju bilar anwenden. Tho mas Krämer, Professor für Mu­

sik theorie und Rektor unserer Hochschule von 1996 bis 2004, feiert seinen 60. Geburtstag. Und er ist kein bisschen untätig oder leise geworden: als engagierter Hochschullehrer, als Autor musik­theoretischer Standardwerke und als »Elder States ­

man«, der sich, zumeist diskret im Hintergrund, für die Geschicke unserer Hochschule einsetzt. Und dann kennt man Thomas Krämer ja auch noch in seiner Eigenschaft als ernsthaften For­scher auf dem Gebiet des Evergreens, wozu der eingangs zitierte Song von Curd Jürgens mit Fug und Recht zu zählen ist. 60 Jahre und kein biss­chen leiser – aber in mancherlei Hinsicht sicher ein bisschen weiser, könnte das vorzeitige Lebens­fazit des Mannes lauten, der selber das Zeug dazu hat, an der hfm zum »Evergreen« zu werden.

Vielseitiger Musiker und geschätzter Altrektor: Thomas Krämer

»60

Der frühere HfM­Rektor Prof. Thomas Krämer feiert runden Geburtstag

Ein Evergreen wird 60

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13alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Report

Geprägt von den »Männern der ersten stunde«

Als Sohn sächsischer Eltern wuchs Thomas Krämer in West­falen auf und absolvierte an der Hochschule für Musik Detmold ein umfangreiches Studium mit den Hauptfächern Komposi­tion, Klavier, Musiktheorie, Gehörbildung und Schulmusik. Hin zu traten Studien in Chor­ und Orchesterleitung. Nach freiberuflicher Tätigkeit als Chorleiter, Organist und Musikleh­rer wurde er 1981 Privatdozent für Musiktheorie und Gehör­bildung an der Detmolder Musikhochschule. 1985 folgte er dem Ruf auf die Professur für Musiktheorie und Gehörbildung an unsere Hochschule. Er schätzt sich glücklich, dass er zu dieser Zeit noch einige markante »Männer der ersten Stunde« kennen lernen durfte: Dieter Loskant, Hans Lonnendonker, Alexander Sellier, die Brüder Hans und Kurt Schmitt und viele andere Per­sönlichkeiten mehr, die den damals neben Tabea Zimmermann zweitjüngsten Professor der hfm prägten. Thomas Krämer wur­de später Leiter des Studienbereichs Musikerziehung und über­nahm dann das Amt des Prorektors unserer Hochschule. 1996 erfolgte seine Wahl zum Rektor – ein Amt, das er nach seinem Bekunden nie aus eigenen Stücken angestrebt hat.

»Öffnung nach außen« in schwierigen Zeiten

Krämers Rektorat fiel in eine Phase gravierender politischer Um brüche. An der Spitze der Landesregierung gab die spd 1999 das Zepter an die cdu weiter. »Das war eine harte Zeit«, erinnert sich Thomas Krämer. »Man musste sich auf poli­tischer Ebene auf völlig neue Personen und Positionen ein­stellen.« Und vor allem auch auf gravierende Einschnitte im Hochschul­Etat. Massive Sparauflagen führten unter anderem zur Schließung der Schauspielabteilung im Jahr 2000. Weitrei­chende Reformen läutete Thomas Krämer auch selber ein. Er setzte Maßnahmen zur Modernisierung der Hochschule und notwendige Umstrukturierungen im Studienbereich in Gang. Er erkannte vor allem die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit und setzte sich intensiv für die Außenwirkung der Hochschule ein: unter anderem durch die Etablierung einer Pressestelle, die Gründung des Hochschulmagazins alla breve und die Einrich­tung einer der ersten Internetauftritte im Kreis der deutschen Musikhochschulen.

Die »Öffnung nach außen« vollzog der staatsmännisch auf­tretende Rektor mit viel diplomatischem Geschick auf allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebenen. Er schuf ein weitreichendes lokales und überregionales Netzwerk von Förderern und Partnern der Hochschule. Ein besonderer Coup gelang ihm, als er den Softwareunternehmer und Jazz­Fan Prof. Dr. Dr. August­Wilhelm Scheer von der Notwendig­keit überzeugen konnte, eine Stiftungsprofessur für Jazz an unserer Hochschule einzurichten. Für überregionale Schlag­zeilen sorgte des Weiteren die spektakuläre Verpflichtung des weltberühmten Geigers Maxim Vengerov als hfm­Professor.

Intensiv förderte Thomas Krämer auch die Zusammenarbeit mit musikalischen Einrichtungen im Saar­Lor­Lux­Raum – das heutige »Junge Orchester der Großregion« hat er von Beginn an mit großer Sympathie begleitet. In seiner Amtszeit wurden überdies die Kooperationsabkommen mit der Chung­Ang University in Seoul und, als erste offizielle deutsch­chinesische Hochschulpartnerschaft, mit dem Central Conservatory in Peking abgeschlossen.

Bruchloser abschied vom amt des rektors

Nach zwei erfolgreichen Amtsperioden wäre eine Wiederwahl des allseits hochgeschätzten Rektors mehr als wahrscheinlich

gewesen. Warum er dennoch nicht wieder angetreten ist? »Ich wollte damals bewusst eine Zäsur setzen. Ich hatte Angst davor, in eine Abhängigkeit von meinem Amt zu geraten. Außerdem habe ich mich von ganzem Herzen danach gesehnt, meine geliebte Lehrtätigkeit wieder vollumfänglich aufzunehmen.«

Die Zäsur gelang Thomas Krämer bruchlos. Mit der gleichen Leidenschaft, mit der er sich zuvor für sein Amt engagierte, wid­mete er sich fortan wieder der Lehre und seinen Publikationen. Neben seiner Lehrtätigkeit an unserem Haus unterrichtet er seit 1989 am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes; am Konservatorium Esch­sur­Alzette in Luxemburg ist er Dozent für Chorleitung. In Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Weggefährten Manfred Dings verfasste der ehema­lige hfm­Rektor ein »Lexikon Musiktheorie«, er über arbeitete sein bundesweit hoch geschätztes Standardwerk »Harmonie­lehre im Selbststudium« und brachte kürzlich ein Lehrbuch zum »Kontrapunkt« an die Öffentlichkeit. Daneben schrieb er eine Reihe von Fachartikeln sowie das vergnügliche Quiz­Büchlein »Teste deine Allgemeinbildung: Musik«. Eine neue Publikation ist gegenwärtig in Arbeit, darüber hüllt sich der Autor allerdings noch in geheimnisvolles Schweigen. 2007 ist Thomas Krämer, der in seinem ausgefüllten Musikerleben auch als Dirigent und Komponist tätig war, mit dem Verdienstorden des Saarlandes ausgezeichnet.

Gute Beziehungen zu den nachfolgern

Sowohl zu seinem Nachfolger Prof. Thomas Duis als auch zum neuen Rektor Prof. Wolfgang Mayer pflegt Krämer gute Kon­takte. »Thomas Duis hat Großes geleistet, was den Ausbau der räumlichen Ausstattung angeht«, lobt er seinen Nachfolger. Der amtierende Rektor Wolfgang Mayer genießt menschlich wie fachlich sein volles Vertrauen. Für die Zukunft der Hochschule wünscht sich der Alt­Rektor vor allem weitere Verbesserungen auf dem Ausbildungssektor: »Das A und O unseres Hauses ist die Lehre. Die hfm ist eine kleine Einrichtung, da ist der feste Zusammenhalt zwischen den unterschiedlichen Gliederungen von größter Bedeutung. Alle Angehörigen der Hochschule tra­gen die Gesamtverantwortung für eine umfassende Ausbildung auf einem hohen Qualitätsniveau.«

60 Jahre und kein bisschen leise! Womit wir am Ende des Beitrags wieder beim Evergreen gelandet wären, dem großen Steckenpferd des Musikforschers Thomas Krämer. »Warum sind manche Titel für alle Ewigkeit beliebt, und andere ver­schwinden schon nach kurzer Zeit?«, lautet die große Frage, die ihn schon seit Jahren umtreibt. Zu den Ergebnissen der Stu­die sei nur soviel verraten: »Der Erfolg eines Songs ist nicht programmierbar und auch nicht wiederholbar.« Mehr zu dem Thema wird indessen bei der feierlichen Eröffnung des neuen Studienjahres am 15. Oktober zu erfahren sein. Da hält Thomas Krämer einen akademischen Festvortrag zum Thema »Ever­green«. Die musikalischen Beispiele wird dann, ganz im Sinne einer freundschaftlichen Amtskontinuität, der Pianist und amtierende Rektor Wolfgang Mayer einspielen.

Thomas Wolter

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14 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Konzerte

Veranstal- tungen

foto Dirk Guldner

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15alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Konzerte

Jazz im Film und Live­Jazz (red). Die Volkshochschule Regional ­ver band Saarbrücken (vhs) und die Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) präsentieren im September und Oktober 20 1 2 unter dem Motto »Jazz im Film und Live­Jazz« eine Veranstal­tungsreihe mit einer Mischung aus Spiel filmen, Dokumentationen und Live­Musik. Innerhalb der Reihe soll der Jazz als stilistisches Mittel der Filmmu­sik sowie als Thema von Filmhandlungen gezeigt werden. An sieben Veranstal­tungsabenden werden Filme gezeigt, die mit stimmiger Live­Musik begleitet werden. Es spielen verschiedene Bands der HfM Saar und der saarländischen Jazz­Szene. Veranstaltungsorte sind die Saarbrücker Kinos camera zwo,  Filmhaus, Kino achteinhalb und die Alte Kirche St. Johann. Karten für die Kino­Konzerte gibt es bei den jeweiligen Austragungsstätten.

Veranstaltungsreihe mit Spielfilmen, Dokumentationen und Live­Musik7. September bis 26. Oktober 20 1 2

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16 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Konzerte

Opernklasse spielt Händels »Semele«

(red). In der englischen Originalsprache wird die Opernklasse der HfM Saar zum Ende des Wintersemesters Georg Friedrich Händels Oratorium »Semele« szenisch aufführen. Premiere ist am 30. Januar 2013 im Mauritius­Studio der HfM. Weitere Vorstellungen gibt es am 1., 3. und 5. Feb 2013. In der Inszenierung von Thomas Max Meyer übernimmt Lutz Gillmanndie musikalische Leitung. Für die Ausstattung zeichnet Renée Günther verantwortlich. Ausführende sind die Opernklasse und das Barock orchester der Hochschule für Musik Saar. Karten für die Aufführungen zum Preis von 12 Euro /8 Euro gibt es an der Abendkasse.

Semele soll auf Wunsch ihres Vaters Cadmus, König von Theben, dem Prinzen Athamas, Fürst von Böotien, die Hand zum ehelichen Bund reichen. Der Forderung des Vaters liegen zweifellos dynastische Vorstellungen zugrunde, indes ist Athamas – unabhängig von allem politischen Spiel – unsterblich in Semele verliebt, deren ungewöhnliche Schönheit einen weiteren Verliebten auf den Plan gelockt hat, von dessen mit ihm konkur­rierender Existenz er noch nichts weiß, dessen Kraft er aber keineswegs gewachsen ist, denn es ist Jupiter, der Herrscher des Olymp …

Semele (HWV 58), eigentlich The Story of Semele, ist das zweite dramatische Oratorium Händels auf ein weltliches Thema. Händel begann am 3. Juni 1 743 mit der Komposition des ersten Aktes und schloss ihn am 13. Juni ab. Der zweite Akt wurde sieben Tage später fertig. Mit der Komposition des dritten Aktes und dem Ausfüllen der Mittelstimmen stellte er das Werk am 4. Juli fertig. Die Uraufführung fand am 10. Februar 1 744 im Theatre Royal in Covent Garden statt.

Der Gattungstyp der Story of Semele ist in der Forschung umstritten. Händel selbst kündigte das Werk mit dem Hinweis »After the Manner of an Oratorio« an, distanzierte sich also etwas von dem Begriff Oratorium, den er ansonsten verwendete. Von den anderen Oratorien außer Hercules unterscheidet dieses sich, indem es einen weltlichen, mythologischen Stoff verwendet. Auch hat der Chor einen verhältnismäßig kleinen Anteil und wirkt nur kommentierend, ohne in die Handlung einzugreifen. Händel führte Semele trotz im Libretto vorhandener Szenenanweisungen immer konzertant auf. Trotzdem hat man sie oft als Oper bezeichnet, womit sie, nach Henry Purcells D ido und Aeneas, eine der ersten echten englisch sprachigen Opern wäre. Im 20. Jahrhundert wurde sie mehrmals (zuerst 1925 in Cambridge) erfolgreich szenisch aufgeführt.

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Konzerte Wintersemester 20 1 2 — 20 1 3

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»Argentina Sinfonica« mit dem Jungen Orchester der Großregion

tournee mit fünf konzerten in der Großregion

(red). »Argentina Sinfonica« steht als Motto über der nächsten Arbeitsphase des Jungen Orchesters der Großregion, die sich vom 27. Okt bis 7. Nov 201 2 ganz den argentinischen Komponisten Astor Piazzolla und Alberto Ginastera widmet. Aufgeführt wird unter anderem die weltweit erste Fassung für Sopran und Orchester von vier Liedern Piazzollas. Unter dem Dirigat von Leonardo García Alarcón treten Mariana Flores (Sopran) und William Sabatier (Bandonéon) als Solisten auf. In dem internationalen Orchester mit jungen Musikern aus Lothringen, Luxemburg, Wallonien und dem Saar­ land wirken auch Studierende unserer Hochschule mit. Ausrichter der Tour 2012, die von der Kooperation für Musik in der Großregion (CMGR) veranstaltet wird, ist das Conservatoire Royal von Lüttich.

Nächstes Cinéconcert: »Das Wachsfigurenkabinett«

(red). Die nächsten Aufführungen innerhalb der Reihe »Ciné concert« finden am 1. und 2. Februar 2013 jeweils um 20 Uhr im Saarbrücker Kino achteinhalb statt. Studie­rende der Improvisationsklasse von Prof. Dr. Jörg Abbing spielen live zu dem Stummfilm »Das Wachsfigurenkabinett« (1924) von Paul Leni.

Das Drehbuch zu »Das Wachsfigurenkabinett« verfasste Henrik Galeen, der Autor einiger der berühmtesten Filme des deutschen Expressionismus (u. a. »Nosferatu« und »Der Golem, wie er in die Welt kam«). Die erste Einstellung des Films zeigt einen jungen, namenlosen Dichter auf einem Jahrmarkt. Er ist auf dem Weg zu einem Wachsfiguren­kabinett, zu dessen Figuren er sich interessante Geschichten bzw. Begebenheiten erdenken soll. Ein Schausteller, in Begleitung seiner Tochter, zeigt ihm die drei eindrucks­vollsten Exponate seiner Ausstellung: Harun al­Raschid, der Kalif von Bagdad, Iwan der Schreckliche und Jack the Ripper. Dabei macht ihm die Tochter des Schaustellers, Eva, vom ersten Moment ihrer Begegnung, schöne Augen. Der Figur des Kalifen ist der Arm abgebrochen und der Dichter versucht sich die Begebenheit auszumalen, die zum Verlust des Körperteils geführt haben könnte.

Die für das zeitgenössische Kino des deutschen Expressionismus charakteristischen Filmbauten stammen von Paul Leni und Fritz Maurischat. Der künstlerisch abstrahierende Einfluss der Kulissenbauten, der von Filmen wie »Das Cabinet des Dr. Caligari«, »Genuine« (beide Robert Wiene), »Dr. Mabuse, der Spieler« (Fritz Lang) oder »Die Bergkatze« (Ernst Lubitsch) ausging, setzt sich in diesem Werk in auffallend ähnlicher Weise fort. Karten für die Film­Konzerte gibt es im Kino achteinhalb:

t 06 81 . 390 88 80, www.kinoachteinhalb.de

Programm

alberto Ginastera Estancia op. 8

astor Piazzolla Oblivion für

Streichorchester und Bandonéon

Vier Lieder— Maria de Buenos Aires— Siempre se vuelve a

Buenos Aires— Balada para mi muerte— Balada para un loco Libertango Adios Nonino Sinfonia Buenos

Aires op. 15

konzerte

Fr 2. Nov 2012, 20 Uhr

Salle Philharmonique, Lüttich

Sa 3. Nov 2012, 20 Uhr

Salle Poirel, Nancy

So 4. Nov 2012, 17 Uhr

Großer SR­Sendesaal Funkhaus Halberg, Saarbrücken

Di 6. Nov 2012, 20 Uhr

Auditorium des Konserva toriums Luxemburg /Stadt

Mi 7. Nov 2012, 20 Uhr

Arsenal, Metz

Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei.info www.cmgr.eu

1Georg Friedrich Händel

2Die Sopranistin Mariana Flores

3Szene aus »Das Wachsfigurenkabinett«

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So 2. Dez 201 2, 1 7 Uhr(1. Advent)

Stiftskirche St. Arnual, Saarbrücken

Musica da camera forumOhrwürmer und Entdeckungen –weihnachtliche Instrumentalmusik aus Früh­ und Hochbarock Musik von Telemann, Vivaldi, Fasch, Castello, Merula u. a.

ensemble camire (Osnabrück/Heidelberg/Saarbrücken)Carolyn Soo, ViolineMiriam Grapp, Blockflöte Eri Takeguchi, Cembalo und OrgelN. N., Viola da gamba

Eintritt frei (Kollekte) —   in Kooperation mit:   Akademie für Alte Musik im Saarland e.V.,   Beirat für Musik in der Stiftskirche

1 Georg Philipp Telemann2 Das Nomos quartett3 Trio opus 84 Amaryllis quartett

Weitere Informationen unter: www.hfm.saarland.de

Institut für historische Aufführungspraxis

Mi 6. Feb 2013, 19 Uhr

Hochschule für Musik Saar, Saarbrücken

Musik des europäischen Barockvon Marais, Corette, Scarlatti u. a.

Mechthild Blaumer, ViolineThomas Kügler, Block- und TraversflöteJuan Carlos Muñoz, MandolineLutz Gillmann, Cembalo

Eintritt 6 EuroErmäßigt 2 Euro

Kooperation mit: Akademie für Alte Musik   im Saarland e. V.

Änderungen vorbehalten!

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Konzerte Wintersemester 20 1 2 — 20 1 3

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19alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Konzerte

Saarbrücker Kammerkonzerte 201 2 —201 3

(red). Die Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) feiern indiesem Jahr ihr 25­jähriges Bestehen. Was in bescheidenem Rahmen begann, hat sich mittlerweile zu einer renommierten Konzertreihe entwickelt, die europäische Spitzenensembles aus dem Bereich der Kammermusik an die Saar holt. Das Team um den SKK­Vorsitzenden Walter Glößner und General­sekretärin Barbara Beyersdörfer legt im Jubiläumsjahr einen Schwerpunkt auf quartett­Besetzungen. Das Festkonzert zum Jubiläum der SKK am 16. Dezember steht im Zeichen des israelischen Komponisten und Saarbrücker Ehrenbürgers Tzvi Avni.

Fr 21. Sept 20 1 2, 19 Uhr

HfM ­ Konzertsaal

nomos Quartett ( 3) W. A. Mozart: Streichquartett G­Dur, op. 156 D. Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 op. 110 Franz Schubert: Streichquartett d­Moll (»Der Tod und das Mädchen«)

So 21. Okt 20 1 2, 11 Uhr HfM ­ Konzertsaal

atrium Quartett plus Peter caelen Ludwig van Beethoven: quartett F­Dur op. 18/1 D. Schostakowitsch: quartett Nr. 1 C­Dur op. 49 Antonín Dvorák: Klavierquintett

Fr 16. Nov 20 1 2, 19 Uhr

HfM ­ Konzertsaal

verdi Quartett W. A. Mozart: quartett d­Moll KV 421 Giuseppe Verdi: quartett in e­Moll Claude Debussy: quartett op. 10 in g­Moll

So 16. Dez 20 1 2, 11 Uhr

HfM ­ Konzertsaal

Festveranstaltung zum 25­jährigen Bestehen des Vereins Saarbrücker Kammerkonzerte e. V.

Mandelring Quartett plus Johannes Gmeinder Tzvi Avni: Uraufführung einer Auftragskomposition der Saarbrücker Kammer­konzerte e. V. Felix Mendelssohn­Bartholdy: Streichquartett e­Moll 44 /2 Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 131

Fr 15. Feb 20 1 3, 19 Uhr

HfM­ Konzertsaal trio opus 8 Joseph Haydn: Trio in C­Dur XV: 27 Bed ich Smetana Klaviertrio g­Moll op. 15 Felix Mendelssohn­Bartholdy Trio in d­Moll op. 49

Fr 15. März 20 1 3, 19 Uhr HfM ­ Konzertsaal Quatuor Zaide Joseph Haydn: quartett f­Moll op. 20,5 Hob. III: 35 Hugo Wolf: Italienische Serenade für Streichquartett Franz Schubert: quartett G­Dur D­887

Fr 19. April 20 1 3, 19 Uhr HfM ­ Konzertsaal tschechisches nonett (Holzbläser) Jiri Jaroch: Kindersuite W. A. Mozart: Nannerl­Septett (in der Bearbeitung für Nonett) B. Martinu: Nonett Antonín Dvorák: Serenade d­Moll op. 44

Fr 17. Mai 20 1 3, 19 Uhr

HfM ­ Konzertsaal auryn Quartett Joseph Haydn: Streichquartett C­Dur, op. 50/2 Benjamin Britten: Streichquartett Nr. 3 Ludwig van Beethoven: Streichquartett, op. 132

So 16. Juni 20 1 3, 11 Uhr

HfM ­ Konzertsaal amaryllis Quartett Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 18/2 Benjamin Britten: Streichquartett Nr. 2 Ludwig van Beethoven: Streichquartett op. 127

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20 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3FuF

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Vereinigung der Freunde und Förderer (FuF)

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Grußwort des Vorsitzenden der FuF

Liebe Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar, liebe Leserinnen und Leser der alla breve,

in der Mitgliederversammlung unserer Vereini­gung am 21. August 2012 hat der Vorstand Rechen­schaft über das abgelaufene Jahr abgelegt. Auch wenn wir nach wie vor knapp unter der Zielmarke von 1.000 Mitgliedern liegen, wurde hervorgeho­ben, dass der stabile Bestand und das daraus resultierende Beitragsaufkommen in der Größen­ordnung von 25.000 Euro eine unverändert solide Grundlage unserer Aktivitäten für die hfm Saar und ihre Studierenden darstellt.

Das wichtigste Instrument der Mitglieder­Bin­dung und ­Akquisition ist unsere Konzertreihe. Deshalb wollen wir auch mit dem neuen Rektor deren Attraktivität und Profil weiter entwickeln. Aus dem Vorstand der FuF bringt sich hier insbe­sondere Günter Bost ein. Ein besonderer Höhe­punkt ist noch in diesem Jahr mit der Langen Eisler-Nacht am 12. Dezember vorgesehen, eine Koo pe ra tion mit der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.

Bei den Fördermaßnahmen soll grundsätz­lich die Zielrichtung weiter verfolgt werden, in einem breiten Spektrum besondere Aktivitäten und An schaffungen zu ermöglichen oder zumin­dest zu erleichtern. Dabei wollen wir stärker als in der Ver gan genheit herausragende Studierende und Ab solventen der Hochschule unterstützen, zum Beispiel für die Teilnahme an internationalen Wett bewerben.

Nach der letztjährigen Neuwahl des Vorstands für die Jahre 2012 bis 2014 war in der diesjähri­gen Mitgliederversammlung eine Ergänzungswahl erforderlich, da Prof. Wolfgang Mayer seit 1. April Rektor der hfm Saar ist und deshalb aus unserem Vorstand ausscheiden musste.

Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Frau Prof. Kristin Merscher als Vertreterin des Lehrkörpers einstimmig zugewählt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Merscher, auf ihre Beurteilungen und Anregungen.

Den Studierenden und Professoren unserer Mu sik hochschule wünsche ich im Namen aller Mit glieder ein erfolgreiches Wintersemester 2012 /2013. Wir verfolgen die Arbeit der hfm Saar und die weitere Entwicklung mit regem Interesse.

Es grüßt Sie herzlich

Werner SeverinVorsitzender des Vorstandes derVereinigung der Freunde und Förderer derHochschule für Musik, e. V.

(red). Im Juli feierte der frühere Hausmeister der Hochschule, Arnold Huschka, seinen 75. Geburts­tag. Im Namen der Hochschulleitung überbrachte Altkanzler Alfons Simon die Glückwünsche an den Jubilar, der sich im Laufe seiner Diensttätigkeit durch sein Engagement und seine Liebenswür­digkeit bei Kollegen, Lehrenden und Studierenden gro ßes Ansehen erworben hat.

Arnold Huschka versah von 1975 bis 2002 an der hfm Saar die Hausmeistertätigkeit. Überdies betreute er von 2000 bis 2010 die Abendkasse der FuF-Konzerte. Bevor Huschka in die Dienste der Hochschule eintrat, konnte er bereits eine bewegte berufliche Laufbahn vorweisen. Geboren im Sude­tenland siedelte er nach dem Krieg mit seiner Familie nach Sachsen­Anhalt über. Er absolvierte eine Schlosserlehre und reiste im Alter von 18 Jah­ren in den Westen aus. Nach einer kurzen Station im Ruhrgebiet arbeitete Huschka mehrere Jahre in der Schweiz. Saarländische Kollegen bewogen ihn schließlich zu einem Umzug in ihre Heimat. Vor seinem Dienstantritt an unserer Hochschule war Huschka viele Jahre in der saarländischen Industrie tätig und erwarb sich zwischenzeitlich den Meisterbrief im Schlosserhandwerk. Der frü­here begeisterte Segelflieger ist seit 1963 verheira­tet und hat drei erwachsene Söhne; seine Ehefrau Brigitte ist als ehemalige hfm­Kollegin ebenfalls in guter Erinnerung geblieben.

Der Jubilar nimmt noch immer regen Anteil am Hochschulleben und vermisst am meisten den »lebendigen studentischen Alltag« unserer akademischen Einrichtung. In besonders guter Erinnerung sind ihm neben den zahlreichen FuF­Konzerten auch die »sehr familiären Zeiten« mit den Kollegen und Lehrenden der hfm Saar geblieben.

fuf-Geschäftsstelleim Haus der SaarLB:Ursulinenstraße 266111 Saarbrücken

ansprechpartnerinMarion Uhlt 06 81 . 383 –13 1 1f 06 81 . 383 – 4227e [email protected] für sie erreichbarMontag bis Freitag09 : 00 –1 2 : 00 Uhr und 14 : 00 – 17: 00 Uhr Zuständig für Mitgliederverwaltung (Neuaufnahme, Kündigung, Adressänderung, Jahresbeitrag, Spendenbescheinigung)sowie alle Informationen rund um die FuF

Bitte bestätigen Sie uns Ihre Mailanschrift mit   einer kurzen Mitteilung   an: [email protected]

1v. l.: Prof. Wolfgang Mayer (Rektor HfM Saar), Prof. Kristin Merscher (neu in den FuF­Vorstand gewählt) und Werner Severin (Vorsitzender der Vereinigung)

2Arnold Huschka

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75. Geburtstag von Arnold Huschka

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22 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3FuF

Mi 17. Okt 201 2, 19 Uhr  HfM ­Konzertsaal

Wood & Brass Oboen­Ensemble der HfM Saar Leitung: Stéphane Egeling LJO Brass Leitung: Prof. Peter Leiner

Die neue FuF­Konzertsaison startet am 17. Oktober mit einem Doppelkonzert von Holz­ und Blechbläsern der Hochschule. Den ersten Teil des Konzertabends gestaltet das Oboen­Ensemble der HfM Saar unter der Leitung von Stéphane Egeling. Nach der Pause spielt das mehrfach preisgekrönte junge Blechbläser­quintett »LJO­Brass«, das von HfM­Professor Peter Leiner unterrichtet wird.

1Das Oboen­Ensemble der HfM Saarfoto  © Iris Maurer

2LJO Brass

FuF­Konzerte Wintersemester 20 1 2 — 20 1 3

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23alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 FuF

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24 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3FuF

Mi 14. nov 2012, 19 uhr

HfM ­Konzertsaal

Debüt-konzert Guilhaume santana

Nicholas Rimmer, KlavierSébastien Giot, OboeMartin Frinck, SchlagzeugGuilhaume Santana, Fagott

Mit einem facettenreichen Programm von Wiener Klassik bis Moderne stellt sich der neue HfM­Professor für Fagott, Guilhaume Santana, den Freunden und Förderern unserer Hochschule vor. In der quartett­Besetzung musizieren neben Santana die Gäste Nicholas Rimmer (Klavier), Sébastien Giot (Oboe) und Martin Frinck (Schlagzeug).

Guilhaume Santana erhielt Violin­ und Fagottunterricht am Musikkonservatorium seiner Heimatstadt Toulouse. Es folgten Studien in Paris, Düsseldorf, Hannover (Prof. Dag Jensen, Laurent Lefevre) und an der Karajan­Akademie der Berliner Philharmoniker.

Er gewann 2005 den »Felix­Mendelssohn­Bartholdy Preis« der Stiftung Preußischer Kultur besitz (Berlin) und ist 1. Preisträger beim 7. Musikwettbewerb der Jungen Interpreten von Wattrelos (Frankreich). Seit 2007 ist Guilhaume Santana Solo­Fagottist der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.

Auf Einladung Claudio Abbados wirkt Guilhaume Santana seit 2007 als Solofagottist im renommierten Lucerne Festival Orchestra sowie im Orchestra Mozart in Italien. Seine aktive kammermusikalische Tätigkeit führte ihn auf bekannte Bühnen – den Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, die Carnegie Hall in New york und die Concertgebouw in Amsterdam – mit Partnern wie Albrecht Mayer, Emmanuel Ax, Till Fellner, Kolja Blacher, Giuliano Carmignola und Sabine Meyer mit ihrem Bläserensemble. Guilhaume Santana wurde 2011 an unserer Hochschule zum Professor für Fagott berufen.

Mi 12. Dez 2012, 19 uhr

HfM ­Konzertsaal

lange Hanns eisler nacht in Kooperation mit der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin

Zum 50. Todesjahr des Komponisten veranstaltet unsere Hochschule in Kooperation mit der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin am 12. Dezember einen ausgedehnten dreiteiligen Abend mit Musik von Hanns Eisler, der eine Woche später (am 19. Dezember 2012) im Konzertsaal der HfM »Hanns Eisler« Berlin wiederholt wird.

Im ersten Teil dieses Projekts präsentieren Nadja Steinhardt und Nina Hreus (Klasse Prof. Rosemarie Bühler) Kantaten in kammer­musikalischer Besetzung sowie diverse Klavier lieder, die von Rektor Prof. Wolfgang Mayer und Prof. Dr. Stefan Litwin begleitet werden. Der zweite Teil des Abends ist der Theaterszene »Die letzte Nacht« von Karl Kraus, dem Epilog aus »Die letzten Tage der Menschheit«, gewidmet. Klaus Völker (Berlin) spricht sämtliche Rollen der Schlüsselszene dieser bitter­sarkastischen Satire, und ein Jazz­Ensemble der HfM »Hanns Eisler« Berlin wird unter der Leitung von Prof. Wolfgang Köhler die eigens dafür komponierte Bühnenmusik Eislers aufführen. Dies wird seit der Uraufführung am Berliner Theater am Schiff­bauerdamm Ende der 20 er Jahre eine der seltenen Neuproduktionen sein, und eine saarländische Premiere. Im dritten Teil schließlich gelangen weitere Lieder sowie Kammermusiken und Filmsuiten Eislers zur Aufführung, gespielt von verschiedenen Studentenensembles der HfM Saar unter der Leitung von Prof. Stefan Litwin.

Der Literatur­ und Theaterkritiker Klaus Völker war von 1969 bis 1985 leitender Dramaturg an Theatern in Zürich, Basel, Bremen und am Schiller­Theater Berlin. 1992 erfolgte seine Berufung zum Professor für Theater geschichte und Drama­

turgie an die Hochschule für Schau spiel kunst »Ernst Busch« Berlin, deren Rektor er von 1 993 bis 2005 war. Völker ist Herausgeber, Übersetzer und Autor zahlreicher Publikationen und Mitglied der Berliner Akademie der Künste sowie der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

FuF­Konzerte Wintersemester 20 1 2 — 20 1 3

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Programm

andré JolivetSonatine für Oboe und Fagott

ottmar schoeckSonate für Fagott und Klavier

alexandreouzounoffNairobi, la nuit für Fagott und Schlagzeug

W. a. MozartSonate A­Dur KV 526 für Violine und Klavier (Fassung für Fagott und Klavier)

francis PoulencTrio für Oboe, Fagott und Klavier

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25alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 FuF

Mi 6. februar 2013, 19 uhr

HfM ­ Konzertsaal

Musik des europäischen Barock

Das Institut für historische Aufführungspraxis präsentiert am 6. Februar 2013 in Zusammenarbeit mit der Akademie für Alte Musik im Saarland e.V. »Musik des europäischen Barock«. Zur Aufführung kommen Werke von Marais, Corette, Scarlatti und anderen. Es musizieren Mechthild Blaumer (Violine), Thomas Kügler (Block­ und Travers­flöte), Juan Carlos Muñoz (Mandoline) und Lutz Gillmann (Cembalo).

Mi 16. Januar 2013, 19 uhr

HfM ­ Konzertsaal

trio vivente

Im 25. Jahr seines Bestehens gastiert am 16. Januar 2013 das Trio Vivente innerhalb der FuF­Konzertreihe. Jutta Ernst (Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello) spielen die 14 Variationen op. 44 von Ludwig van Beethoven, das Trio op. 24 F­Dur von Mieczyslaw Weinberg und das Trio op. 65 f­Moll von Antonin Dvo ák.

»Spontanität auf der Bühne und lebendige Interpretation«, dafür steht seit 20 Jahren das Frauen­Trio mit der HfM­Lehrbeauftragten Jutta Ernst am Klavier. 1992 gegründet, als rein weibliche Kammermusik­Ensembles noch ganz rare Ausnahmen waren, können Jutta Ernst, Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello) nach zwei Jahrzehnten kontinuierlicher Zusammenarbeit einige beachtliche Erfolge vorweisen.

Internationale Auszeichnungen zählen dazu, etwa der 2. Preis beim Joseph­Joachim­Kammermusikwett ­bewerb in Weimar und mitunter überschwängliche Kritiken der Fach presse für die CD­Einspielungen des Trios: Eine »so stimmige Phrasierung und ausgefeilte Klangbalance, die unter der Kammermusik­Neuerscheinungen der letzten Jahre nicht so schnell ihresgleichen findet«, befand klassik.heute zur Vivente­CD mit Werken von Haydn und Schubert. Die Einspielung »Fanny & Felix« mit Trios der Geschwister Mendelssohn heimste beim Fonoforum wie bei Klassik.com fünf Sterne ein. Ungezählte Konzert­Auftritte in Deutsch­land und im europäischen Ausland runden die Erfolgsstory des quirligen Frauen­Trios ab.

Die Geschichte des Ensembles beginnt quasi schon im Kindergarten. Jutta Ernst und Kristin von der Goltz, von Jugend an miteinander befreundet, musizierten bereits in ihrer Studentenzeit als Duo. 1 983 lernten sie auf einem Kammermusik­Kurs in Schweden die Geigerin Anne Katharina Schreiber kennen. Es dauerte dann allerdings noch fast zehn Jahre bis sich aus dem losen Bund der drei Musikerinnen die feste Formation Trio Vivente gebildet hatte.

Von der Wiener Klassik bis zur zeitgenössischen Musik erstreckt sich die Repertoireliste des Trio Vivente, wobei sich die Musikerinnen insbesondere als Spezialisten für die Kammermusik von Joseph Haydn ausgewiesen haben. Ein weiteres Markenzeichen des Ensembles: Anne Katharina Schreiber und Kristin von der Goltz, ebenfalls wie Jutta Ernst in der akademischen Lehre tätig, bringen als Fach­frauen auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis und der Barockmusik ihr spezifisches Knowhow in das Trio ein. Dennoch möchten sich die Frauen zukünftig verstärkt der modernen Literatur widmen.

Vivente­Pianistin Jutta Ernst, eine gebürtige Ober bayerin, kam 1986 mit ihrem Ehemann, dem Saatstheater­Hornisten Reinhold Ernst, an die Saar. Seit dem Jahr 2000 hat sie einen Lehrauftrag an unserer Hochschule und unterrichtet zudem an der Musikschule Saarbrücken. Auch ihre beiden erwachsenen Kinder haben eine musikalische Laufbahn eingeschlagen.

1Guilhaume Santana

2Hanns Eisler (1898 – 1962)

3Klaus Völker

4Trio Vivente

5Domenico Scarlatti

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26 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3D R P

(DRP). »Einfach ›ta ta taa‹ und zusammen – no philosophy!« Die Probenarbeit von Karel Mark Chichon mit seinen Musi­kern der Deutschen Radio Philharmonie ist intensiv. Das Feilen am exakten Zusammenspiel und am Klang kostet Anstrengung und Konzentration. Die Arbeit an Klangfarben und rhythmischer aber auch dynamischer Flexibilität ist für ihn das große übergeordnete Probenthema. Seit einem Jahr ist der Brite Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmo­nie. Als »Gobal Player« hatte er während seiner ersten Saison noch viele bestehende auswärtige Verpflichtungen, in den geplanten 14 gemeinsamen Wochen der neuen Saison wird sich die Zusammenarbeit mit der DRP nun intensivieren. Aber schon jetzt, nach den ersten Erfahrungen der letzten

Monate, schwärmt Karel Mark Chichon von der »hohen Qualität des Orchesters«, seiner »Neugierde« und den »won­derful results«.

Große orchestermusik in der congresshalle und ein neujahrskonzert!

In den großen Orchesterreihen »Matinéen« und »Soiréen« in der Saarbrücker Congresshalle trifft die Deutsche Radio Philharmonie in den nächsten Monaten auf außergewöhn­liche Künstler unterschiedlichster Sparten: Gastdirigenten wie Gerd Albrecht, Christian Arming, Heinz Holliger, Emi­lio Pomàrico und Stanislaw Skrowaczewski, Pianisten wie Lars Vogt oder den jungen palästinensischen Tastenkünstler Saleem Abboud Ashkar, Geiger wie Augustin Hadelich, den Cellisten Alban Gerhardt und viele andere. Einen Überblick gibt die Saisonbroschüre.

Mit einem von Lothar Ackva moderierten Neujahrs­konzert geht das Orchester am 2. Januar in das Jahr 2013: Evergreens u. a. von Emmerich Kálmán, George Gershwin, Leonard Bernstein und Cole Porter stehen auf dem Pro­gramm. Die Sopranistin Janice Dixon und der Tenor Garrie Davislim garantieren einen schwungvollen Abend. Janice Dixon, gebürtige New Yorkerin, wagte nach einer Ausbildung an der Copland School of Music den Sprung über den gro­ßen Teich und wurde neben Gastverpflichtungen an renom­mierten Bühnen Ensemblemitglied der Mannheimer Oper, der sie auch heute noch verbunden ist. Am Saarländischen Staatst heater war sie als Elsa in Wagners »Lohengrin« zu erle­ben. Der australisch­irische Tenor Garrie Davislim brillierte 2001 in Bernsteins »West Side Story« und gelangte über ein Engagement an der Volksoper Wien nach Deutschland, wo er zuletzt Ensemblemitglied des Volkstheaters Rostock wurde.

Programmakzente mit Weltstar elina Garanca

Im Programm der kommenden Monate wird die enge Zu sam menarbeit mit der Weltklasse­Sängerin Elina Garanca Akzente setzen. Mit ihr ist Chichon nicht nur im Professi­onellen verbunden. Es ist kein Geheimnis, dass beide auch Ehepartner sind. Neben Gastspielen in Baden­Baden, Ham­burg und Genf ist das Duo Garanca /Chichon in Saarbrücken am 16. Dezember mit Berlioz’ »Les nuits d’été« und am 16. März mit Ravels »Shéhérazade zu erleben. Die große Konzert tournee im November 2012 nach Südkorea wird für Orchester und Chefdirigent zu einer sehnlich erwarteten Herausforderung. Dort, genau wie an den Orchesterstand­orten Saarbrücken und Kaiserslautern, steht in der neuen Saison die Arbeit am großen sinfonischen Repertoire an: Beethoven 5, Brahms 1, Tschaikowsky 4, Mahler 2 – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Karel Mark Chichon — ein Global Player am Pult der Deutschen Radio Philharmonie

Deutsche Radio PhilharmonieSaisonbroschüre, Broschüre »Klassik macht Schule«, Konzertkalender, Programmübersicht Ensemblekonzerte kostenlos anfordern:

t 06 31. 362 28 53 oder info@drp­orchester.dewww.deutscheradiophilharmonie.de

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27alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 D R P

studiokonzerte im Großen sendesaal auf dem Halberg

Nach zweijähriger Unterbrechung bedingt durch die Sanie­rung des Großen Sendesaals auf dem Halberg, kann jetzt auch die abwechslungsreiche Reihe der Studiokonzerte wie­der mit einem Abonnement an den Start gehen: Der Konzer­tauftakt steht mit Elgars Violinkonzert und Brahms 2. Sin­fonie ganz im Zeichen der Romantik. Eine Ausgabe widmet sich unter dem Titel »Cinema Paradiso« der Filmmusik. Das Fagottkonzert von André Jolivet mit dem Solo­Fagottisten der DRP und Hochschulprofessor Guilhaume Santana steht genauso auf dem Programm wie Alte Musik mit »La Chapelle Rhénane«, ein puristisches Mozart­Programm unter Leitung von Chefdirigent Karel Mark Chichon oder das Abschluss­konzert der Saarbrücker Komponistenwerkstatt 2013 mit gänz lich »unerhörter« Orchestermusik.

ensemblekonzerte — von tutto barocco bis Percussion spezial

Mit immer neuen, überraschenden Programmideen, ist die Reihe der Ensemblekonzerte unverzichtbarer Bestandteil des Konzertangebots der Deutschen Radio Philharmonie. Es sind die Orchestermusiker selbst, die diese Kammerkon­zerte in der Musikhochschule mit ihren Programmideen füllen und sich so ein Podium schaffen, um in wechseln­den Besetzungen ihre Qualitäten als Kammermusiker in die Waagschale zu werfen. So entsteht ein breites Spektrum an stilistischer Vielfalt vom »Tutto barocco« der Bläsersolis­ten Grigory Mordashov, Veit Stolzenberger und Guilhaume Santana mit ihren Streicherkollegen am 31. Oktober bis hin zu den »Souvenirs russes« mit Streichquartetten von Tschai­kowsky und Borodin sowie Tschaikowskys »Souvenir de Flo­rence« am 19. Dezember und zu einem »Percussion spezial« mit dem Duo Victor Kraus und Martin Frink am 6. Februar – dann allerdings ausnahmsweise im Großen Sendesaal auf dem Halberg. Erstmalig gehen die Ensemblekonzerte in dieser Saison nach Frankreich. In Zusammenarbeit mit der Stadt Forbach und Forbach Action Culturelle stehen zwei Konzerte im Burghof an: am 10. Oktober und am 27. Februar nächsten Jahres. Mit den Konzerten am Orchesterstandort Kaiserslautern bietet die Deutsche Radio Philharmonie in dieser Saison insgesamt 15 Ensemblekonzerte an. Alle Pro­gramme und Interpreten finden sich in der ausführlichen Programmübersicht aller Ensemblekonzerte, dem neuen hochformatigen Heft, das u. a. im SR­Shop im Musikhaus Knopp ausliegt.

kostenlose studententickets

Studenten saarländischer Hochschulen erhalten kostenlose Tickets für Konzerte der Deutschen Radio Philharmonie in Saarbrücken. Das Prinzip ist ganz einfach: Gegen Vor­lage des Studentenausweises erhalten Studenten bei SR am Markt ab drei Tage vor dem Konzert je eine Karte pro aus­gesuchtem Konzert. Die Karte ist kostenlos. Möchte man auf Nummer sicher gehen, weil man besonderen Wert auf ein ganz bestimmtes Konzert oder einen bestimmten Platz legt, kann man die Konzertkarte jederzeit im Vorfeld reservieren, was dann allerdings 5 € kostet. Eine Kooperation der AStA­Vertretungen mit der Deutschen Radio Philharmonie macht es möglich.

1DRP­ Chefdirigent Karel Mark Chichon

2 Der Pianist Lars Vogt

3Janice Dixon

4 Elina Garanca

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28 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3S S T

20. Okt 2012 SST

Aladin und die Wunderlampe Lyrische Märchenoper von Nino Rota   

15. Dez 2012 SST

Fausts Verdammnis (La Damnation de Faust) von Hector Berlioz   

31. Dez 2012 SST

Lieber reich, aber glücklich Operettengala 

15. März 2013

Christkönig­Kirche Saarbrücken Petite Messe Solennelle von Gioacchino Rossini 27. April 2013 Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Rigoletto von Giuseppe Verdi 

im repertoire

Die Entführung aus dem Serail, Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart

Eugen Onegin, Oper von   Peter I. Tschaikowsky 

Die Zauberflöte von Wolfgang   Amadeus Mozart ab 3. Nov 2012 im SST

»Die Entführung aus dem Serail« von W. A. Mozart steht noch bis Februar auf dem Spielplan im Saarländischen Staatstheater.

foto Thomas M. Jauk.

Opernpremieren bis April 201 3

2. sinfoniekonzert 14. und 15. Okt 2012

Congresshalle

Werke von Rossini, Haydn und SchostakowitschDirigent und Solist: David Geringas

3. sinfoniekonzert18. und 19. Nov 2012

Congresshalle

7. Sinfonie von Gustav MahlerLeitung: Toshiyuki Kamioka

4. sinfoniekonzert 27. und 28. Jan 2013

Congresshalle

Werke von van Beethoven und Burkali (Uraufführung)Solisten: Posaunenquartett »Trombonica«Leitung: Toshiyuki Kamioka

Konzerte des Saarländischen Staatsorchesters bis April 201 3

5. sinfoniekonzert3. und 4. März 2013

Congresshalle

Werke von Chopin, Debussy und RavelAlexander Madzar, KlavierLeitung: Toshiyuki Kamioka

6. sinfoniekonzert7. und 8. April 2013

Congresshalle

Werke von Mozart und StraußLeitung: Toshiyuki Kamioka

Saarländisches Staatstheater

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30 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Panorama

Tod und Sterben sind große Tabu­Themen unserer Gesellschaft. Umso höher ist das Engagement und der Mut von Menschen zu werten, die sich dem Schicksal Todkranker an­

neh men und sie auf ihrem letzten Weg begleiten. Ausgehend von einer studentischen Initiative wird die Hochschule für Musik Saar nun auch auf die­sem sensiblen Terrain künstlerisch aktiv werden. Mit dem Projekt »Musik im Hospiz« hat die hfm unlängst mit dem Saarbrücker Paul Marien­ Hos piz Saar eine Kooperation begründet, die eine Reihe von Konzerten für die Bewohner der Einrich­tung vorsieht.

Initiatorin von »Musik im Hospiz« ist die hfm­Studentin Myriam Ghani. Sie ist selbst durch tief­greifende persönliche Erlebnisse geprägt, konnte erfahren, dass Musik noch dann wohltuende Wir­kung entfaltet, wenn ein sprachlicher Austausch mit dem Todkranken nicht mehr möglich ist. »Das Gehör ist das Letzte, das geht«, sagt Ute Seibert, die Leiterin des Paul Marien­Hospiz’, die sich seit vielen Jahren um Menschen an der Schwelle zwischen Leben und Tod kümmert. Sie war sehr er­ freut, als ihr Myriam Ghani eines Tages gegen­über stand mit dem ungewöhnlichen Vorschlag, ge mein sam mit Kommilitonen für die Hospiz­ Be wohner spielen zu wollen. Mit hfm­Rektor Prof. Wolfgang Mayer, dem als Sohn einer Pfarrersfa­mi lie die Bedeutung seelsorgerischer Arbeit gut be kannt ist, hatte das Projekt schnell einen tatkräf­tigen Unterstützer gefunden.

»Musik im Hospiz« fügt sich nahtlos in die Philosophie der Einrichtung, die sich mit den Metho den der palliativen Medizin um eine »ganz ­heitliche und kreative Pflege« bemüht und ihren Bewohner ein angenehmes und behütetes Zuhause bieten möchte.

Dennoch ist allen Beteiligten auch die Schwie­rigkeit des Vorhabens vollauf bewusst: auf beiden Seiten gilt es Berührungsängste und Schwellen zu überwinden. Die musikalischen Auftritte finden daher nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Bewohner statt; den jungen hfm­Musikern, die alle aus freien Stücken an dem Projekt teilnehmen, wird bei Bedarf eine psychologische Betreuung angeboten.

Geplant ist bislang ein Konzert pro Monat für die Bewohner des Hospiz’, jeweils an einem Donner stag um 17 Uhr. Das Auftaktkonzert wird am 25. Oktober stattfinden. Ferner sind auch Auf­tritte von hfm­Studierenden bei Gedenkfeiern und anderen besonderen Anlässen vorgesehen. Wer sich für eine musikalische Mitwirkung bei »Musik im Hospiz« interessiert, kann sich gerne bei Inge Kessler in der hfm­Verwaltung anmelden i.kessler

@hfm.saarland.de. Thomas Wolter

»Das Gehör ist das Letzte, das geht«

HfM Saar begründet Konzertreihe mitdem Saarbrücker Paul Marien­Hospiz

Helfen an der Schwelle von Leben und Tod: HfM­Studentin Myriam Ghani, HfM­Rektor Prof. Wolfgang Mayer und Ute Seibert vom Paul Marien­Hospiz (v. l. n. r.)

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31alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Panorama

Mit einem Vortrag zum Thema »The Network of Musical Edu­cation and Cultivation of Mu ­ sic in Germany« war Prof. Wolf­gang Mayer im Rahmen der

»1. Inter national Music Conference« zu Gast an der Chung­Ang University in Seoul, der koreanischen Partnerhochschule der hfm Saar.

Prof. Mayer, der von den Mitbegründern der Hochschulpartnerschaft, Prof. Armin Aussem und dem ehemaligen Kanzler Alfons Simon, begleitet wurde, war von der Gastfreundschaft und den ge mein samen Gesprächen unter anderem mit der Vizepräsidentin Younwha Lee und der Rektorin Prof. In­Sun Cho äußerst beeindruckt. Die Chung­Ang University veranstaltete zu Ehren der Hoch­schule für Musik Saar ein Freundschaftskonzert, in dem das Wind Orchestra der koreanischen Part­ner hochschule vor über 2.000 begeisterten Studie­renden unter anderem Werk bearbeitungen von L. v. Beethoven und J. S. Bach spielte.

Die Rektorin der Chung­Ang University Prof. In­Sun Cho mit HfM­Rektor Prof. Wolfgang Mayer

Internationale Musik­Konferenz und Freundschaftskonzert

HfM-Delegation zu Gast an der chung-ang university in seoul

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32 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Panorama

Im Mai dieses Jahres war der bedeutende deutsche Komponist Wolfgang Rihm zu Gast an unserer Hochschule. Anlass war der 60. Geburtstag des Komponisten. Rihm gab Interpretationsseminare für hfm­Stu­

die rende über seine Kompositionen, die schließ­lich am 18. und 23. Mai in zwei Konzerte mit Wer ­ ken von Wolfgang Rihm mündeten, die von Stu­die renden der Hochschule gemeinsam mit dem »Ensemble Grenzpunkt« unter der Leitung von Jonathan Kaell aufgeführt wurden. In dem Kon­zert am 18. Mai wurde als Widmung an Wolfgang Rihm auch eine Komposition für Klarinette mit »Lichtklang« von Theo Brandmüller aufgeführt; es musizierten Eduard Brunner (Klarinette) und Theo Brandmüller (Orgel).

In einem Dankschreiben an Theo Brandmül­ler zeigte sich Wolfgang Rihm von seinem Saar­brücker Aufenthalt sehr beeindruckt: »Ich habe das ›kleine Fest‹ in Saarbrücken wirklich als ein schönes, großes Geburtstagsgeschenk empfunden. Die Arbeit mit den Studierenden hat immer etwas Erfrischendes und das Konzert in St. Arnual war etwas ganz Besonderes. Dein mir gewidmetes Stück empfinde ich als große Auszeichnung und besondere Freundesgabe.«

Begeistert vom »Lichtklang«

Der komponist Wolfgang rihm

zu Gast an unserer Hochschule

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33alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Panorama

Der LandesJugendChor Saar

Der Chor ist auf der Suche nach neuen, engagierten Sängerinnen oder Sängern. Wenden Sie sich bei Interesse an den Saarländischen Chorverband www.saarlaendischerchorverband.de

Die nächsten konzerttermine

Sa 3. Nov 2012, 20 Uhr

Congresshalle Saarbrücken

So 4. Nov 2012, 17 Uhr

Trierer Dom

Landes Jugend Chor Saar triumphiert in Frankfurt am Main

Gleich drei Preise beim

Wettbewerb des Deutschen chorfestes

(red). Beim Deutschen Chorfest 2012 in Frankfurt am Main wurde auch der 2. Internationale Chor­wettbewerb des Deutschen Chorverbands ausge­tragen. In insgesamt sieben Kategorien, aufgeteilt nach Leistungsstufen in A und B, beteiligten sich über 80 Chöre aus Deutschland und der ganzen Welt. Der LandesJugendChor Saar, unter der Lei­tung von Alexander Lauer und Stefanie Fels­Lauer, stellte an zwei Tagen sein vielseitiges Programm in den Kategorien Alte Musik und Moderne ( jeweils Leistungsstufe A) vor. Die intensive Pro­benarbeit im Vorfeld des Wettbewerbs zahlte sich überraschenderweise in gleich drei hervorragen­den Preisen aus: Erster Preis in der Kategorie Alte Musik, Zweiter Preis in der Kategorie Moderne und Sonderpreis »Bester Chor aller Kategorien« – insbesondere letzterer übertraf alle Erwartungen.

Da der Chor erst 2008 vom Saarländischen Chorverband gegründet wurde und es seine erste Wettbewerbsteilnahme war, ist es umso erfreuli­cher, dass die Leistung auch dem Vergleich mit anderen sehr guten Vokalensembles standhalten kann. Dies ist nicht zuletzt auch dem Leitungs­team, bestehend aus dem Speyerer Domkantor Alexander Lauer und seiner Frau, der Gesangs­pädagogin Stefanie Fels­Lauer zu verdanken. Beide sind der Hochschule für Musik Saar verbunden: Alexander Lauer ist Absolvent, Stefanie Fels­Lauer ist Dozentin für klassischen Gesang an der hfm Saar. Unter ihrer Leitung konnte der Chor, der mittlerweile aus ca. 45 Sängerinnen und Sängern im Alter von 14 bis 32 Jahren besteht (unter an de­rem auch einige Studierende der hfm Saar), schon einige interessante Projekte durchführen. Bis­herige Höhepunkte waren unter anderem die Auf­führung der Schauspielmusik zu »Peer Gynt« von Edvard Grieg in Zusammenarbeit mit dem Lan­des­Jugend­Symphonie­Orchester Saar und das im letzten Jahr aufgeführte »Deutsche Requiem« von Johannes Brahms in der Fassung für Chor und Klavier vierhändig (Klavier: Verena Wilhelm und Thomas Betz, Solisten: Sarah Wegener und Daniel Ochoa). Letzteres steht im Herbst erneut auf dem Programm, diesmal gemeinsam mit dem ljo Saar und unter anderem mit der hfm­Absol­ventin Anne Kathrin Fetik.

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Mit Tanz, Stimme und Staubsaugerschläuchen

Nicole Schmidt (links) und Victoria Kunze bei ihrer Performance »ImproVi Nialog«

symposion »improvisation« in ochsenhausen

Im April dieses Jahres fand das Symposion »ImproVISatION« der Arbeitskreise Ele­ men tare Musikpädagogik (aemp) und Mu ­ sik und Bewegung /Rhythmik (ambr) statt. Zahlreiche Professoren und Studie­

rende aus unterschiedlichen Fachrichtungen trafen an die sem Wochenende in der Landesakademie Ochsen hausen zusammen.

Schon bei der Begrüßung durch die Leiter des Kongresses, Prof. Werner Beidinger, Prof. Dorothea Weise und Dr. Klaus K. Weigele, spürte jeder, man ist hier unter Musikern. Angeleitet durch Prof. Werner Beidinger erklang im Saal schon bald eine gegenseitige Begrüßung mit Sprechversen und Bodypercussion, die Lust auf »mehr« machte. Nach dieser gelungenen Einstimmung hatten Stu­die rende die Möglichkeit ihre Improvisations­fähigkeit beim Improvisationsabend Spielbereit! unter Beweis zu stellen. An diesem Abend voller neuer Eindrücke, Anregungen und Überraschun­gen kamen Lampenschirme, verschiedene Instru­mente, Stimme und Körper zum Einsatz, was den Abend sehr abwechslungsreich und wirkungsvoll werden ließ. Auch wir, die hfm­Studentinnen Victoria Kunze und Nicole Schmidt, konnten an diesem Abend das Publikum mit unserer Perfor­mance »ImproViNialog« mit Tanz, Stimme, Harfe, einer Jacke und Staub sauger schläu chen über zeugen.

Während der Vorbereitungsphase unter der Lei tung von Seraina Stoffel, Prof. Dr. Michael Dartsch und Prof. Ulrike Tiedemann tauchten wir voll in das Thema Improvisation ein und zeigten an diesem Abend eine auch für uns völlig neue

improvisatorische Darbietung mit offenem Ende.Nach einem kleinen musikalischen Warm­up

am Samstagmorgen ging es dann in verschiede ne Arbeitsphasen rund um die Improvisation. Ob im Tanz, beim Instrumentalspiel oder mit der Stimme – Improvisation ist immer und überall möglich. Das war in Ochsenhausen deutlich spürbar: nicht selten kam es vor, dass 50 Menschen gleichzeitig mit ihrem Stuhl improvisierten, spontan aufein­ander reagierten und so ein einzigartiges Klang­erlebnis zustande kam. Ein weiteres beeindru­ckendes Erlebnis war die Improvisation von Paul Giger (Violine), der zusammen mit drei Tänzern eine tolle Gestaltung mit überraschenden Wen­dungen schuf. Auch die Improvisatorin Angelika Sheridan erstaunte mit ihrer Improvisation mit Quer­ und Bassflöte zum dokumentarischen Stumm film von Robert Flaherty »Nanook of the North«, aus dem Jahr 1922.

Den Abschluss des dreitägigen Symposions bildeten kleine Diskussionsrunden zu verschie­denen Themen rund um die Improvisation. Auch Erlebnisse und Erfahrungen aus den Arbeitspha­sen flossen mit ein, welche resümierend zusam­mengefasst und vorgestellt wurden.

Für uns war dieses Wochenende eine interes­sante und intensive Erfahrung, von der wir noch lange zehren werden, denn Elementare Musik­pädagogik ohne Improvisation ist für uns kaum denkbar. Die Referenten gaben uns viele Anre­gungen zum Ausprobieren und Tipps und Tricks zu unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten.

Victoria Kunze, Nicole Schmidt

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35alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Panorama

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»Neues hören und sehen … und vermitteln«

Pädagogische Modelle

und reflexionen zur neuen Musik

Den Auftrag der Kulturvermittlung vergessen wir Musikerinnen und Musiker leider allzu oft über die eigenen Strapazen im Bewältigen techni­scher und musikalischer Probleme unseres Berufs. Dass wir allerdings auf ein Publikum angewiesen sind, welches unsere Sprache versteht, berührt die Grundfeste der Musikvermittlung. Insbeson­dere im Bereich der Neuen Musik gilt es – nach dem Wegbrechen des ehemaligen Bildungsbür­gertums – den Vermittlungsauftrag mit pädago­gischen Strategien umzusetzen, damit wir diese spezielle Musikrichtung nicht vor tauben Ohren musizieren.

Die vorliegende Publikation, aus der Reihe »strukturwandel« von Netzwerk Musik Saar her­vorgegangen, leistet dazu wichtige Informations­hilfe. In den einundzwanzig Beiträgen werden verschiedene Strategien und Handreichungen zur Vermittlung Neuer Musik dargestellt, darunter sehr praxisorientierte, wie etwa der Beitrag von Schneider /Sigmund über die Vermittlung von »Musik als Kunst«, oder der projektorientierte Beitrag von Dartsch/Schäfer / Stiller über »Avant­garde im Kindergarten«. Dass sich daneben auch wissenschaftliche Beiträge zur Ontologie der Ver ­ mitt lung von Neuer Musik in diesem Band be fin den, spricht für den universalen Charakter dieser Publikation. Das Ganze wird durch Inter­views mit Komponisten und Projektbeschreibun­gen mit hohem Praxiswert vervollständigt.

Fazit: Eine unbedingte Lese­ und Kaufemp­fehlung an alle Musik­Schaffenden, die ihren Hori­zont in die sem wichtigen Bereich in Theorie und Praxis er weitern wollen.

Prof. Dr. Jörg Abbing

CD »Initium« der HfM­Formation »Konzentrat«

(red). Das Band­Projekt »Konzentrat« arbeitet im Dienst der Dekonstruktion: Grundlage der Arbeit bilden einige selten gespielte Originalkompositionen des American Songbook, die von den Bandmitgliedern individuell bearbeitet und arrangiert wurden. Kompositionen von Musikern wie Miles Davis, Wayne Shorter, Duke Ellington, Herbie Hancock, Steve Swallow und Thelonious Monk. Unter dem Titel »Initium« ist im Kölner Label JazzHausMusik nun die erste CD der jungen Musiker erschienen.

Alle Band­Mitglieder sind Studierende der Jazz­Studiengänge der hfm Saar: Scarlett Seither, Petra Marcolin, Lukas Reidenbach, Luis Sales Cardoso und Dominik Rivinius.

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Publikationen

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Neue HfM­CD: 360° Percussion Plus Solo in Concert

(red). »Ein Heidenspaß und echter Kunstgenuss«, so schrieb die Saarbrücker Zeitung über das Percus­sion­Konzert unserer Hochschule vom 8. Februar 2012, mit dem das Percussion Project Saar sein Publikum zu begeistern wusste. Virtuos war die Percussiontruppe um Prof. Thomas Keemss unter dem Titel »Percussion Plus Solo in Concert« ans Werk gegangen und hatte mit fünf Kompositio­nen für Solopercussion und Ensemble ein bemer­kenswertes Konzert geboten. In bester Spiellaune war es dabei den neun Ensemblemitgliedern der schlagenden Zunft gelungen, die Solowerke für Pauken, Marimbafon, Vibrafon, Drum Set und Snare Drum groovig und impulsiv zu interpretie­ren und damit das Phänomen Rhythmus auf den Punkt zu bringen. Wenige Tage nach dem Kon­zert packte die Truppe ihre Schlägeltaschen und den kompletten Instrumentenpark und begab sich drei Tage ins »Studio«. Der neurenovierte Konzertsaal der Alten Kirche St. Johann bot mit seiner modernen technischen Ausstattung dem Ensemble hierfür die richtige Voraussetzung und Atmosphäre. Unter dem Titel »360° – Percussion Plus Solo in Concert«, liegt das Ergebnis nun als CD vor.

1»Neues hören und sehen … und vermitteln«Pädagogische Modelle und Reflexionen zur Neuen Musik Herausgegeben von Michael Dartsch, Sigrid Konrad und Christian RolleConBrio/Pfau­Verlag, Saarbrücken: 2012

2»Initium« JazzHausMusik, rubyrec 08, www.jazzhausmusik.de

3»360° Percussion Plus Solo in Concert«kann kostenfrei über die HfM bezogen werdenInfo: [email protected]

4»Kontrabass!«, Thomas Schlink, Breitkopf Pädagogik.Heft 1 (201 0) Edition Breitkopf 8813, Heft 2 (201 2) Edition Breitkopf 881 4

»Kontrabass!«

eine schule für kinder und Jugendliche, Heft 2

Im Verlag Breitkopf Pädagogik ist der zweite Band der Kontrabass­Schule »Kontrabass! Eine Schule für Kinder und Jugendliche« von Thomas Schlink erschienen. Beide Bände richten sich an Kontrabass­Schüler ab einem Alter von zirka acht Jahren ohne jegliche Vorkenntnisse, wobei natürlich Band zwei das Gelernte aus Band eins voraussetzt. Nachdem in Heft 1 das Zupfen und Streichen der leeren Saiten sowie das Spiel in der ersten Lage ausführ­lich behandelt ist, knüpft nun Band zwei mit einem ebenso sehr geordneten, gut ausgearbeiteten Konzept an das bereits Gelernte an.

In dieser Ausgabe werden die zweite Lage, die halbe Lage, die dritte Lage sowie die zweite Hochlage und die dazu gehörenden Lagenwechsel behan­delt. Darüber hinaus werden neue Bogenstriche, wie zum Beispiel Portato und Spiccato, vorgestellt.

Da sich ganz unterschiedliche Spieltechniken des Kontrabasses entwi­ckelt und etabliert haben (Spiel im Stehen, im Sitzen usw.) sowie auch unter­schiedliche Bögen und Bogenhaltungen (deutscher Bogen, französischer Bogen) zum Einsatz kommen, verzichtet Schlink wie auch schon in Heft 1 auf fotografische Darstellungen oder Details zu Spieltechniken. Er gibt le dig­lich die notwendigen allgemeinen technischen Hinweise, die unabhängig von den bevorzugten Spieltechniken verwendet werden können. Dadurch ermöglicht Schlink sehr vielen Kontrabass­Lehrern ein Unterrichten mit Hilfe dieses Materials, ohne dass sie sich in eine bestimmte Spieltechnik gezwungen fühlen, oder als »falsch« angesehene Techniken »verbessern« müssten.

Thomas Schlink führt die verschiedenen Lagen und vor allen Dingen den Lagenwechsel sehr behutsam ein und bietet durch die vielen Beispiele aus Orchester, Kammermusik und Jazz eine ideale Voraussetzung, um die Schüler auf das Orchester­, Ensemble­ oder auch Bandspiel vorzubereiten.

Viele Spielstücke sind mit einer zweiten Bassstimme ausgestattet, die auch mit Fagott, Cello oder Posaune gespielt werden kann oder es gibt dazu passende Klaviersätze (Thomas Blomenkamp), die so ausgearbeitet sind, dass es auch einem weniger »geübten« Pianisten möglich ist seine Schüler zu begleiten. Tipps zum sinnvollen Üben, verschiedene Etüden aus Schulen von Bottesini, Montag, Laska und Simandl sowie interessante illustrierte Informationen rund um das Instrument runden das Lehrmaterial gelungen ab. Die ansprechenden Illustrationen in beiden Bänden stammen von Doro­thea Lindenberg und lockern das Erscheinungsbild auf, ohne die Ausgaben zu überfrachten.

Fazit: Ein sehr gutes Lehrwerk, methodisch und didaktisch gut erarbei­tet. Obwohl der Titel eine Schule für Kinder und Jugendliche ausweist, ist das Buch auch für den Unterricht mit erwachsenen Kontrabass­Schülern geeignet.

Frank Göttel

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39alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Studium

Dr. Christine Baus

An einzelnen Musikhochschulen wur­den in der Vergangenheit durchaus bereits Evaluationsmaßnahmen und Projekte zur Lehrentwicklung durch­geführt. »Dennoch bietet der Zusam­

menschluss eine einzigartige Möglichkeit die Akti vitäten in diesen Bereichen zu erweitern und einen Maßstab in der Professionalisierung zu set­zen«, sagt der Kanzler der Hochschule für Musik Detmold, Hans Bertels, als einer der Initiatoren des Projektes. Und er fügt hinzu: »Der Vorteil einer großen Gemeinschaft liegt einfach darin, dass jeder seinen Teil zum Gelingen des Ganzen beitragen kann.«

An den beteiligten Musikhochschulen in Bre­men, Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Hannover, Köln, Lübeck, Saarbrücken, Weimar und Würzburg sind fortan wissenschaftli­che Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Netz­werktätigkeit betraut. In Detmold ist das Zentrum des Netzwerkes angesiedelt, dazu gehören die Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle und der IT­Betreuung sowie die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Handlungsfelder »Netz­werk«, »Qualitätsmanagement«, »Lehrentwick lung« und »Beratung und Projekte«.

Dass Detmold als Standort gewählt wurde, ist kein Zufall. Die Hochschule für Musik Detmold hat seit einigen Jahren im Rahmen von Systembe­fragungen aktiv am Thema Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung gearbeitet. Als logische Kon­sequenz wurde hier die Idee für das Netzwerk gebo­ren. Nicht zuletzt ist sein Bestehen der Tatsache geschuldet, dass für die speziellen Anforderungen von Musikhochschulen, welche ein Fächerspekt­rum vom künstlerischen Einzel­ und Gruppenun­terricht über verschiedene Seminarformen bis zur

wissenschaftlichen Vorlesung abdecken, noch keine übergreifend nutzbaren hochschuldidakti­schen Konzepte existieren. Die Leitung des Pro­jek tes liegt in den Händen eines dreiköpfigen Vorstands sowie eines Netzwerkrates, der sich aus Vertretern der Führungsebene der beteiligten Hoch schulen zusammensetzt.

An der Hochschule für Musik Saar ist als wis­senschaftliche Mitarbeiterin für das Kompetenz­Netzwerk seit April dieses Jahres Dr. Christine Baus tätig. Die 36­jährige Kunsthistorikerin stu­dierte in Heidelberg, Bonn und Berlin und war zuvor als kuratorische Assistentin in Galerien der Stadt Esslingen tätig. Gemeinsam mit Kollegin­nen und Kollegen der Hochschulen von Frank­furt, Hannover und Köln bildet sie innerhalb des Netzwerks eine Arbeitsgruppe, die sich vornehm­lich mit Fragen der Lehrentwicklung beschäftigt. Andere Arbeitsgruppen des Netzwerks, die in ihrem Tätigkeitsbereich vergleichbar strukturiert sind, widmen sich den Themen »Qualitätsma­nagement«, »Beratung und Projekte« sowie dem Handlungsfeld »Netzwerk«.

Zunächst wird Dr. Baus an unserer Hoch­schule eine Bedarfs­ und Machbarkeitsanalyse durchführen. Basis hierfür sind Interviews, die mit Angehörigen der hfm Saar aus allen Berei­chen geführt werden. Die Teilnahme an der Be fragung ist freiwillig; die Interviews werden anonymisiert wissenschaftlich ausgewertet und sollen später als Muster für ähnliche Befragun­gen an anderen Hochschulen dienen. Aus den Ergebnissen der Analyse wird für die einzelnen Hochschulen ein konkreter Bedarf für die Praxis ermittelt. Dr. Christine Baus sagt über das inno­vative Pilotprojekt, das durchaus experimentelle Züge trägt: »Es ist eine einmalige Chance für jede teilnehmende Hochschule, denn die gängigen Instrumente zur Verbesserung der akademischen Lehrsituation sind hier nicht anwendbar. Wir können durch die Mitarbeit im Netzwerk nur gewinnen!«

Für das vernetzte Forschungsprojekt im Bereich »Qualitätsmanagement« und »Lehrent­wicklung« ist zunächst eine Laufzeit von vier Jah­ren vorgesehen, gefördert mit Mitteln aus dem Qualitätspakt Lehre des Bundes. Falls es sich bewährt, kann es um weitere vier Jahre verlängert werden. Erste Ergebnisse und Maßnahmenkata­loge der einzelnen Arbeitsgruppen sollen bereits im kommenden Jahr vorliegen. (red).

Neue Perspektiven durch Vernetzung

Zwölf Musikhochschulen in Deutschland haben sich zu einem Netzwerk für qualitätsmanage­ment und Lehrentwicklung zusam­mengeschlossen, um gemeinsam Fragen zur optimalen Gestaltung von Lehre und Studium zu be­antworten und bedarfsgerechte Konzepte zur Unterstützung der professionellen Musikausbildung zu entwickeln. Mit dabei ist auch die Hochschule für Musik Saar.

Weitere Informationen zum Kompetenznetzwerk qualitätsmanagement und Lehrentwicklung unter www.hfm.saarland.de

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40 alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3Studium

Mit der StudienStiftungSaar und dem Deutschlandstipendium sind leistungsstarke Instrumente für die Förderung begabter Stu­dierender geschaffen worden. Das Besondere an diesen Stipen­diaten­Programmen: Ihre Mittel speisen sich zu großen Teilen aus Spenden von Privatpersonen und Unternehmen.

(red). Der zentrale Auftrag der StudienStiftung­Saar ist – in Kooperation mit den saarländischen Hochschulen – die Förderung junger Menschen, die sich durch bemerkenswerte Leistungen und eine herausragende Leistungsbereitschaft aus­zeichnen. Das Stipendium gibt ihnen die Mög­lichkeit, sich noch stärker auf ihr Studium zu konzentrieren und schon frühzeitig berufsrele­vante Kontakte zu knüpfen. Im Jahr 2011 erhielten bereits zwölf hfm­Studierende eine Unterstüt­zung durch die StudienStiftungSaar.

Deutschlandstipendium heißt das Förderpro­gramm, mit dem die Bundesrepublik Deutschland das Ziel verfolgt, das Verhältnis der Hochschulen zu ihren Studierenden zu verbessern und dauer­haft starke Bande zu knüpfen. Das Deutschlandsti-pendium ist das größte öffentlich­private Gemein­schaftsprojekt im Bildungsbereich, das es je gab. Mehr als 2.000 Förderer machen bereits mit. Und jeden Monat werden es mehr. Sie alle gemeinsam leben eine Stipendienkultur, die Deutschlands Spitzen position langfristig sichert. Die deutsche Hochschullandschaft bietet weltweit einzigar­tige Voraussetzungen für engagierte und begabte Stu die rende.

Das Besondere am Deutschlandstipendium ist, dass sich die Bundesregierung mit den Förderern solidarisch zeigt und die Fördersumme verdop­pelt. Spendet also jemand 1.800 Euro, werden dar­aus 3.600 Euro und der/die Stipendiat /in erhält 300 Euro im Monat. Gefördert werden begabte Studierende an den saarländischen Hochschulen, die sich durch gute Noten auszeichnen, bereit sind Verantwortung zu übernehmen oder Hindernisse im eigenen Lebens­ und Bildungsweg erfolgreich meistern. Für das Studienjahr 2012/2013 konnte die hfm Saar insgesamt schon sechs Deutsch­land­Stipendien ver geben.

examina

sommersemester

2012

Grundstudiengänge l e H r a M t

Dominik Jensen (Klavier)Lisa Knörzer (Klavier)Diana Schmid (Violoncello)Mark Vogt (Gitarre)Julia Zurek (Klavier)

D i P lo M P r ü f u n G

Eva Karolina Behr (querflöte)Stefan Bone (Klavier)Jan Demjan (Gesang)Laura Demjan (Gesang)Kathrin Denner (Trompete)Björn Heimann (Trompete)Jon Hess­Andersen (Violine)Matthias Heyne (Jazz­Posaune) Justus Loges (Violoncello)Matthias von Piechowski (querflöte)Cornelia Schmid (Gesang)Julia Schmidt (Violine)Julia Schüly (EMP)Johanna Tometten (querflöte)Vera Völker (Gesang)

Bac H e lo r- a B sc H lu ss

Juan Sebastian Arauz Herrera (Jazz­Klavier)Thomas Auner (Violoncello)I–Jan Huang (Kontrabass)Manuel Krass (Jazz­Klavier)Gilles Krein (Schlagzeug)

Aufbaustudiengänge ko n Z e rt r e i f e

Charlotte de Gezelle (Violine)Marie Gabriel (Violine)Jordi Herrera Roca (Violine)Chloé Kiffer (Violine)Joon Hyun Kim (Klavier)Miku Konuma (Kammermusik, Klavier)Sung­Bin Kum (Violine)Chun Li (Oboe)Eun­Hee Shin (Violine)Ae­Ri Song (Oboe)yo­Han yu (Neue Musik)

so l i st e n r e i f e

Gonzalo Andres Paredes Campos (Klavier)Ekaterina Romantchouk (Violine)Eri Takeguchi (Orgel)

HfM-stipendiaten 2012

claudia

Meyer-stipendium Sarah Beatrice Kirner

Bruno und

elisabeth Meindl-

stiftung Thomas AunerTheresa ClaubergLuis Fernando Guimaraes BortenXu­Xiang GuoDaniel quynh HoangGo­yun JungJiyoung KimSvitlana KosenkoChristoph MaischInna Maslova Patrizia Verena MessanaDante Daniel Montoya ZepedaMirijam OsterCarolina Rocio PerezBokyung Seongying yinIndre Zelenyte

förderpreis

der HfM saar

für herausragende

leistungen

ausländischer

studierender youngwha Jeon

infowww.studienstiftungsaar.de www.deutschlandstipendium.de

Die Guten

fördern

studienstiftungsaar und Deutschlandstipendium

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Campus

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klavierklasse

Prof. Duis, Prof. Antonicelli

Jung Song-Wook hat gleich bei zwei Wettbewerben in Italien einen 1. Preis gewonnen. Sowohl beim Internationalen Wettbe­werb »Magnificat Lupiae« von Lecce als auch beim »3. Concorso Internazio­nale Giovani Musicisti« in Legnago belegte er unter Mitbewerbern aus aller Welt den vordersten Rang.

kompositionsklasse

Prof. Theo Brandmüller

Die HfM­Kompositions­studentin Kathrin Denner ist mit einem Künstler­Förderstipendium der Stadt Saarbrücken ausgezeichnet worden. Der Preis, der jährlich vergeben wird, ist mit 4 .000 Euro dotiert. »Die Komponistin findet mit ihrer Musik zu einer gleichzeitig neuen, dem Experiment zugewandten, wie auch einer sehr sinnlichen Sprache«, heißt es unter anderem in der Begründung der Jury.

klarinettenklasse

Prof. Johannes M. Gmeinder

Die Studentin Nathalie   Ludwig ist seit 2012 Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie und dort Gruppensprecherin.

kontrabassklasse

Prof. Wolfgang Harrer

Xu-Xiang Guo erhielt eine Praktikantenstelle im Philharmonischen Orches­ter der Stadt Heidelberg und ist als Stipendiat der hochschuleigenen Bruno und Elisabeth­Meindl­Stiftung ausgezeichnet worden. Der Absolvent der Kontrabassklasse Patricio Banda hat eine Praktikantenstelle bei den Essener Philharmonikern erhalten.

Gitarrenklasse

Stefan Jenzer

Beim diesjährigen Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« haben Schüler der HfM­Gitarrenklasse große Erfolge erzielt. In der Wertung »Gitarre solo« erhielt der Jung­student Pierre Hubertus in der Altersgruppe 5 den 2. Preis. In der Altersgruppe 4 gewannen Andreas   Walle und Pierre Hubertus jeweils den 2. Preis. Schließlich gewann die von Stefan Jenzer betreute Jolina Beuren mit der Höchst punktzahl von 25 Punkten den 1. Preis. Insgesamt waren in Stuttgart 150 Gitarristen am Start.

Blockflötenklasse

Thomas Kügler

Die HfM­Blockföten­ klasse konnte national und international große Erfolge erzielen. Lea Sobbe, Jung studentin der Klasse Kügler, hat beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Stuttgart maximale 25 Punkte und somit einen ersten Preis gewonnen. Beim inter nationalen Blockflö­tenwettbewerb »Mieke van Weddingen« in Mechelen/Belgien haben des Weiteren Maxi Kaun und Anne Clement (Jungstudentin) in ihrer Kategorie jeweils einen 2. Preis gewonnen.

violaklasse

Prof. Jone Kaliunaite

Ji-Soo Park hat einen Aushilfsvertrag am Theater Freiburg erhalten.

trompetenklasse

Prof. Robert Hofmann und Prof. Peter Leiner

Der 15­jährige Jungstudent Sandro Hirsch hat beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« den einzigen 1. Preis seiner Altersgruppe mit der Höchstpunktzahl 25 errungen. Aufgrund seiner außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen wurde er als Solisten­Sti­pendiat in die renommierte Jürgen­Ponto­Stiftung aufgenommen. Des Weiteren bekam er einen der begehrten Plätze im Bundesjugendorchester.

Felix Schauren hat eine Einladung zur Sommer ­ arbeitsphase mit anschlie­ßenderEuropa­Tournee der Jungen Deutschen Philharmonie erhalten.

kammermusikklasse

Prof. Peter Leiner

Das mehrfach preisge­krönte Blechbläserquintett LJO-Brass, das seit seiner Gründung 2007 in der HfM­Kammermusik­Klasse von Prof. Peter Leiner eine intensive Betreuung genießt, darf auf eine neue Stufe in der »Karriere leiter« stolz sein: Das Ensemble wurde im April 2012 Stipendiatenensemble der renommierten rheinland­pfälzischen Landesstiftung »Villa musica«.

Außerdem produzierte das quintett im April 2012 eine CD­Aufnahme beim Bayerischen Rundfunk in München. Johannes Leiner und Bruno Wipfler, beide Mitglieder des Ensembles, errangen im Mai 2012 jeweils einen 1. Bundespreis bei »Jugend musiziert« in der Solowertung.

kammermusikklasse

Prof. Tatevik Mokatsian

Das Et Arsis-Quartett ist für die Konzertreihe »Clavier­Salon« (Göttingen) in der Konzertsaison 2012/2013 als Ensemble in residence verpflichtet worden. Außerdem geht das quartett im Dezember 2012 auf Spanien­Tour­ nee mit vier Konzerten unter anderem in Madrid, Valladolid und Bilbao. Die Mitglieder des Ensembles sind: Hristina Taneva (Klavier), Velislava Taneva (Violine), Ainis Kasperavi ius (Viola) und Diego Hernández Suárez (Violoncello).

flötenklasse

Prof. Gaby Pas­Van Riet

Elisabeth Hartschuh hat beim diesjährigen Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen in Düsseldorf die Finalrunde erreicht.

Myriam Ghani hat beim IV. Internationalen Oberstdorfer Flötenwett­bewerb den Förderpreis der Jury gewonnen. Verbun­den mit der Auszeichnung war die Teilnahme am Preisträgerkonzert.

violoncelloklasse

Prof. Gustav Rivinius

Peter Somodari, ehemaliger Student in der Cello­Klasse von Prof. Gustav Rivinius, wurde zum 1. Solocellisten der Wiener Philharmoniker ernannt. Nach seinem Studium in Saarbrücken war Peter Somodari einige Jahre Cellist des Keller­quartetts, anschließend 1. Solocellist des Opern­hauses Luzern.

flötenklasse

Tatjana Ruhland

Myriam Ghani, frühere Studentin der Flötenklasse von Tatjan Ruhland, hat ein Bayreuth­Stipendium des saarländischen Richard­Wagner­Verbandes erhalten.

Aus den Klassen

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1Großes Jazzfest: Sehr erfolgreich verlief die 1. Völklinger JazzNacht, die von verschiedenen Jazz­Formationen der HfM Saar und Gastmusikern gestaltet wurde. Zahlreiche Zuhörer genossen das breit gefächerte musikalische Angebot auf mehreren Bühnen der ehemaligen Völklinger Hütte. Die Völk­linger JazzNacht wurde von unserer Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte veranstaltet.

2HfM-kammermusik vom feinsten: »Brahms, der Fortschrittliche« war das Motto der 5. HfM-Woche der Kammermusik. Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Tatevik Mokatsian musizierten Lehrende und Studierende der Hochschule bei fünf hochklassigen Konzerten, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden.

1

3Im Rahmen ihres Studien­aufenthalts an der New yorker Juillard School trat die HfM­Studentin Isabel Gehweiler (Violoncello) gemeinsam mit anderen deutschen Stipendiaten in der welt­berühmten Carnegie-Hall auf. Das Konzert hatte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zu Ehren seiner Amerika­Stipendiaten veranstaltet.

foto  © Beowulf Sheehan

4 »Hörprobe« mit Bravour bestanden: Innerhalb der Reihe Hörprobe war im Mai Deutschlandradio Kultur zu Gast an unserer Hoch schule. Studierende der HfM Saar demons­trierten mit unterschied­lichen Instrumental­ und Vokalbesetzungen in der bundesweit ausgestrahl­ten Live­Sendung ihr ganzes Können. Das Foto zeigt Hörprobe­Moderatorin Petra Rieß im Gespräch mit den HfM­Studierenden Lorenz Blaumer und Velislava Taneva.

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desjugendorchester und das Schleswig­Holstein­Musikfestival Orchester waren ebenso Stationen ihres frühen musikalischen Werdeganges wie das Projekt »Villa Musica« und ein Stipen­dium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Derzeit arbei­tet sie als Solo­Hornistin im Frankfurter Museumsorchester; 2007 übernahm sie außerdem eine Professur an der Hochschule für Musik der Johannes­Gutenberg­Universität Mainz. Sibylle Mahni war bei vielen internationalen Wettbewerben erfolgreich und hat als Solistin und Kammermusik­Partnerin bei bedeuten­den Orchestern und Ensembles mitgewirkt.

Die neue hfm­Hornprofessorin hat keine besonderen musikalischen Vorlieben, aber sie muss in einem Stück »Klang und Seele« hören. Das findet sie in Werken aus allen Epochen sowie in den Schöpfungen zeitgenössischer Komponisten wie György Ligeti oder Jörg Widmann. Bach und Mozart sind für sie allerdings unbestritten die »größten Meister«.

Von ihrer neuen Wirkungsstätte an der Saar zeigt sie sich begeistert: »Die hfm Saar ist klein aber fein. Das ausgezeichnete Lehrpersonal zeigt, dass hier Wert auf Qualität gelegt wird.« Im Herbst hat die Künstlerin neben ihrer Lehrtätigkeit wieder viel zu tun: Konzerte und Festivals erwarten sie in unterschiedli­chen Formationen. Für die Mutter von zwei Kindern im Alter von neun und zwölf Jahren bleibt dann nicht mehr viel Zeit für Freizeitaktivitäten.

Thomas Wolter

Der allrounderDer neue HfM-Gesangsprofessor frank Wörner

Mit Frank Wörner hat an unserer Hochschule ein ungemein vielseitiger Künstler und Pädagoge eine Gesangsprofessur übernommen. Der erst spät berufene Sänger studierte zunächst Schulmusik mit Hauptfach Gitarre an der Musikhochschule in Stuttgart, später Alte Musik und Renaissance­Laute an der Schola Cantorum in Basel. Seinen ersten Gesangsunterricht erhielt Wörner ebenfalls in Basel bei Kurt Widmer – da zählte der musikalische Allrounder schon stattliche 21 Lenze. An der Opernschule in Stuttgart setzte er seine Gesangsausbildung dann bei Luisa Bosabalian und Carl Davis fort. Und so ganz nebenbei machte Wörner auch noch seinen Magister in Geistes­wissenschaften – mit den Fächern Literaturwissenschaft, Psy­chologie und Philosophie.

Von diesem ungewöhnlich breit gefächerten Bildungshin­tergrund lebt denn auch der umfassende Unterricht des neuen hfm­Professors, der sich selbst als einen »leidenschaftlichen Pädagogen« bezeichnet. Schon während seines Studiums unter­richtete er Gitarre, später war er Lehrbeauftragter für Gesang an der Musikhochschule Stuttgart, dann an gleicher Stelle Dozent im »Studio für Stimmkunst und neues Musiktheater« sowie im Masterstudiengang »Neue Vokalmusik«. Daneben hat er eine

1Sibylle Mahni

2Frank Wörner

3Georg Grün© Astrid Karger

4David Grimal

Namen & Nachrichten

Neu berufen

»klang und seele«Die neue HfM-Hornprofessorin sibylle Mahni

»Es macht mir großen Spaß zu beobachten, wie sich junge Men­schen entwickeln und zu vollwertigen Musikern heranreifen«, sagt Sibylle Mahni, die neue hfm­Professorin für Horn, über die Motivation für ihre Lehrtätigkeit an unserem Haus. Sie möchte den Studierenden helfen, auf eigenen Füßen zu stehen, wenn sie ihnen ihr ganzes instrumentaltechnisches und musi­kalisches Knowhow näherbringt. Und außerdem »lerne ich auch wahnsinnig viel für meine eigene persönliche Entwicklung!«

Sibylle Mahni wurde 1974 in Lund (Schweden) als Tochter Schweizer Eltern geboren. Zum Horn fand sie erst spät. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt sie Klavierunterricht. Mit neun Jahren fing sie an, Trompete zu spielen und wechselte mit 15 Jahren zum kreisrunden Blasinstrument. Es war der große Bruder, der ihre Begeisterung für das Blech weckte und sie in sein Bläser­Quintett aufnahm, wo sie der »weiche, dunkle und kraftvolle Klang« des Horns zusehends faszinierte. Mit allen drei Instrumenten war Sibylle Mahni mehrfache Bundespreis­trägerin beim Wettbewerb »Jugend musiziert«. 1992 begann sie das Hornstudium bei Prof. Marie­Luise Neunecker an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, das sie 2002 mit dem Konzertexamen abschloss. Das Bun­

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Vielzahl von szenischen Projekten mit Schülern und Studenten geleitet und Gastdozenturen im Bereich »Neue Vokalmusik« in der ganzen Welt wahrgenommen.

An unserer Hochschule möchte Wörner eine Gesangsklasse aufbauen, die sich auch mit Alter und Neuer Musik beschäf­tigt. Nach dem Auftakt mit Werken des Barock­Komponisten Heinrich Schütz ist im Wintersemester folgerichtig ein Projekt mit Vokalmusik des 20. Jahrhunderts vorgesehen. Was ihm für seinen Unterricht besonders wichtig ist: seinen Studenten nicht nur eine fundierte musikalische Basis zu vermitteln, sondern ihnen auch die Freude an der Musik nahezubringen. »Der größte Feind des Musikers ist die Angst«, sagt der Anhänger von Tai Chi und anderen entspannenden Körpertechniken.

Der neue hfm­Gesangspädagoge kann selbst eine beein­druckende Künstlerkarriere vorweisen. Neben verschiedenen Engagements an Theatern rund um den Globus hat er sich auch als Konzert­ und Liedsänger einen Namen gemacht. Sein ausgesprochenes Faible galt schon immer der Neuen Musik. Er hat mit vielen namhaften Ensembles der zeitgenössischen Ton­kunst (Ensemble Modern, Ensemble Recherche, MusikFabrik Köln, Ensemble Contrechamps Genf, VocaalLab Amsterdam) und bedeutenden Komponisten wie Karl Heinz Stockhausen, Helmut Lachenmann und Pierluigi Billone zusammengear­beitet. Uraufführungen und Aufführungen neuer Vokalmusik führten ihn nach Paris, Brüssel, Amsterdam, Berlin, Dresden, Rom und Jerusalem.

Verheiratet mit einer Bühnenbildnerin ist der Vater zweier Kinder in seiner Freizeit ein begeisterter Theaterbesucher und Literaturliebhaber. Darüber hinaus organisiert er in seiner Heimatstadt Esslingen mit Freunden das tonArt­Festival und ist dort auch Leiter von »Resonanz Musik« – eine Reihe, die sich mit Sprache und Musik auseinandersetzt. Alles kann der Tausend sassa jedoch auch wieder nicht in seinem prall gefüllten Terminkalender unterbringen: »Wenn ich Zeit hätte, würde ich gerne mal wieder mehr wandern gehen.«

Thomas Wolter

Georg Grün: neuer Professor für chorleitung

(red). Der renommierte Chordirigent Georg Grün wird an der Hochschule für Musik Saar zum Wintersemester 2012/2013 die Professur für Chorleitung übernehmen. Georg Grün studierte Kirchen­ und Schulmusik, Dirigieren, Katholische Theologie und Musikwissenschaft an der hfm Saar und der Universität des Saarlandes sowie Orgelimprovisation bei Jean­Pierre Leguay in Paris. Nach seinem Studium gründete er den KammerChor Saarbrücken, mit dem er schnell auch internationale Beach­tung fand. 2000 folgte er einem Ruf auf eine Dirigierprofessur

an der Musikhochschule Mannheim, mit deren Kammerchor er auf hohem musikalischen Niveau ebenfalls international erfolgreich ist. Mit dem Großen Chor, dem Sinfonieorchester der Hochschule sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester führt er regelmäßig chorsinfonische und oratorische Werke auf.

Im Rahmen des erasmus­Austauschprogramms der Euro­päischen Union unterrichtet er seit 2006 regelmäßig am Con­servatorio di Musica Giuseppe Tartini in Triest und lehrte 2010 mehrfach am Royal College of Music Stockholm.

vertretungsprofessur für David Grimal

(red). Der international renommierte Geiger David Grimal ist an der hfm Saar auf eine Vertretungsprofessur für Violine beru­fen worden. Die Professur ist zunächst auf ein Jahr befristet. David Grimal wurde 1973 geboren und begann das Violinspiel im Alter von fünf Jahren. Im Anschluss an sein Studium am Conservatoire National Supérieur de Paris vertiefte er dieses durch mehrere Meisterklassen, vor allem bei Isaac Stern und Shlomo Mintz. Die zufällige Begegnung mit Philipp Hirsch­horn, der sein Mentor wurde, war sowohl musikalisch als auch in Hinblick auf seine internationale Karriere entscheidend.

Personalia

Der hfm­Lehrbeauftragte Stefan Jenzer ist vom Deutschen

Musikrat als Juror zum »Deutschen Orchesterwettbewerb« ein­geladen worden. Der Wettbewerb fand im Mai in Hildesheim statt. Ebenso wurde er in die Bundesjury »Gitarre« des Wett­bewerbs »Jugend musiziert« nach Stuttgart eingeladen. Wegen der Teilnahme eigener Schüler hat er aber auf eine Mitwirkung verzichtet.

1—4 (v. l. n. r.)

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Wir gratulieren

65. Geburtstag von Wilhelm ohmen

(red). Der hfm­Lehrbeauftragte für Klavier Wilhelm Ohmen feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag. Ohmen unterrichtet seit 1990 an der Hochschule für Musik Saar. Über sein langjäh­riges Wirken an unserem Haus sagt er im Rückblick: »Es hat mir stets Freude gemacht, meine Studierenden im Rahmen ihrer Fähigkeiten dazu motivieren zu können, gut Klavier zu spielen. So gelangen aus den verschiedensten Studienbereichen immer sehr erfreuliche Abschlussprüfungen.«

Mit seiner differenzierten Anschlagskultur und seinem aus­geprägten stilistischen Empfinden hat sich Ohmen als Konzert­Pianist einen Namen gemacht. Die Ernsthaftigkeit seiner Pro­grammzusammenstellungen und sein konzentriertes, beseeltes Spiel werden von der Fachwelt hoch geschätzt. »Ohmens Kla­vierspiel mutet zur gleichen Zeit beseelt und streng an, scheint gleichermaßen zu virtuosem Ausbruch bereit und vollkommen beherrscht zu sein« (Sigfried Schibli).

Tourneen führen Wilhelm Ohmen in die meisten Länder Europas, nach Japan und nach Südamerika, er konzertiert u. a. in Madrid, Brüssel, Edinburgh, Stockholm, Helsinki und in St. Petersburg. Zu den Höhepunkten zählen Klavierabende und Konzerte mit Orchester in der Philharmonie Berlin, dem Deutschen Schauspielhaus Berlin, der Hamburger Musikhalle, der Beethovenhalle Bonn, dem Leipziger Gewandhaus, beim Festival Chopin in Paris sowie eine Fernseh­Live­Übertragung aus dem Opernhaus in Kiew. Zahlreiche cd­Produktionen mit Zentralwerken der Klavierliteratur von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin, Brahms, Liszt und Prokofjew liegen von ihm vor. Beliebt sind auch die Produktionen mit populären Klavierstücken »Piano pur«, berühmte Zugaben« und »Wunderwelt Klavier«. Wilhelm Ohmen wirkt ferner als Liedbe­gleiter und Herausgeber von Klaviereditionen.

In den Ruhestand verabschiedet

ein koffer bleibt in saarbrückenProf. andreas Göpfert ist in den ruhestand eingetreten

Zum Abschied überreichte der Rektor einen Blumenstrauß und einen Stich von der Saarbrücker Ludwigskirche. Als ihm dann noch »seine« Sänger überraschend ein Ständchen brach­ten, konnte Andreas Göpfert seine Rührung kaum mehr ver­bergen. Nach 16­jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Professor für Chorleitung an unserer Hochschule ist der gebürtige Dresdener zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand eingetreten.

Auch wenn es den Pensionär wieder zurück in die alte säch­sische Heimat zieht, nach Leipzig in die Nähe von Kindern und Enkeln, wird er in Saarbrücken mindestens noch einen Koffer zurücklassen. Zu tief sind die menschlichen Bindun­gen, die er mit Kollegen im Lehrkörper und der Verwaltung der Hochschule geknüpft hat, zu zahlreich die Freundschaften mit ehemaligen Studenten und natürlich auch zu Mitgliedern der Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar, jenes vorzügli­che Amateur­Ensemble, das lange Jahre das zweite musikali­sche Standbein des Chordirigenten in Saarbrücken war und das unter seiner Leitung so prächtig gediehen ist. »Mindestens zwei Mal pro Jahr«, so der ehemalige hfm­Professor, wird er in Zukunft Saarbrücken einen Besuch abstatten. Da mag auch die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit der Region für den Feinschmecker ein Beweggrund sein.

1947 in Dresden geboren, übernahm Andreas Göpfert 1996 in der Nachfolge von Volker Hempfling den Lehrstuhl für Chorleitung an unserem Haus. 1997 wurde er zudem künst­lerischer Leiter der Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar. Der 1946 von Karl Rahner begründete Laienchor erwarb sich unter Göpferts Händen in wenigen Jahren als »semipro­fessionelles Ensemble mit hoher Aussagekraft« einen vorzüg­lichen Ruf.

Schon von Jugend an hat die Chormusik den Dirigenten und Hochschullehrer geprägt. Zunächst sang er im Dresdener Kreuzchor, wo ihn insbesondere Kreuzkantor Rudolf Mauers­berger musikalisch nachhaltig beeinflusste. Nach seinem Stu­dium der Musikwissenschaften, Schulmusik und Germanistik wurde er Mitglied des renommierten Kammerchors »Hallen­ser Madrigalisten«, dessen Leitung er später übernahm.

In seiner 16­jährigen Tätigkeit an unserer Hochschule hat Andreas Göpfert viele erfolgreiche junge Chorleiter ausgebil­det, die als Schul­ und Kirchenmusiker ihren Weg gemacht haben. Dabei fiel ihm zu Beginn seiner Lehrtätigkeit die Umstellung von festen Chorgefügen auf Hochschul­Chöre mit

Namen & Nachrichten

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einer naturgemäß hohen Fluktuation nicht leicht. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art, gepaart mit großer künstlerischer Kompetenz, konnte der einfühlsame Zuhörer das Vertrauen seiner Studenten gewinnen und sie zu ausgezeichneten Leis­tungen motivieren. In guter Erinnerung bleiben dem Emeritus besonders die Aufführungen großer Werke der Chorliteratur, die Teilnahme an Festspielen und einige erlebnisreiche Kon­zertreisen mit Kammerchor und Hochschulchor der hfm Saar.

In seiner neuen, alten Heimat wird der »Ruheständler« wohl keine Langeweile zu befürchten haben. Diverse Chöre in Leipzig haben ihn schon als Dirigenten angefragt. Neben sei­nen ehrenamtlichen Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen und Verbänden des deutschen Chorlebens wird er auch einer ganz besonderen Neigung nachgehen: der Erforschung der Regio­nalgeschichte, insbesondere in ihrer sächsischen Ausprägung. Zudem wird sich der begeisterte Hobby­Historiker im Bereich der Denkmalpflege als Mitglied der Stiftung Deutscher Denk­malschutz engagieren. Bleibt zu hoffen, dass ihm und Ehefrau Edith noch etwas Zeit für die vier Enkelkinder verbleibt.

Thomas Wolter

Der »trainer« geht vom PlatzDer langjährige Kollege Bernd Paulus tritt in den Ruhestand ein

(red). »Mit zwei weinenden und einem lachenden Auge« geht nach eigenem Bekunden der langjährige Kollege in der hfm­Verwaltung, Bernd Paulus, zum Ende dieses Jahres in den Ruhe­stand. Am 1. November beginnt seine passive Freistellungs­phase für die Altersteilzeit. Der rührige Verwaltungsangestellte hat sich im Laufe seiner Amtstätigkeit mit seinem freundlichen und hilfsbereiten Wesen große Beliebtheit bei Studierenden und Lehrenden erworben. »Ich werde Vieles vermissen. Vor allem die angenehme Zusammenarbeit mit den jungen Men­schen«, sagt der angehende Ruheständler. Auch im Kreise der Kollegen/innen und Lehrenden haben sich im Laufe der langen Jahre viele Kontakte und Freundschaften ergeben.

Bernd Paulus wurde 1950 in Merzig geboren und trat 1971 in den öffentlichen Dienst ein. Bis zu seinem Wechsel an die hfm Saar war er 26 Jahre lang in der Verwaltung des Lan­deskrankenhauses Merzig tätig. Im Jahr 1997 nahm er seine Tätigkeit an unserer Hochschule auf; seit 1998 betreute er in verantwortlicher Position die Studierendenverwaltung. Neben seiner beruflichen Laufbahn war Paulus zeitweise auch in der Kommunalpolitik aktiv.

Seine ganz große Leidenschaft galt und gilt noch immer dem Fußball. Der Beinaheprofi hat nach seiner aktiven Zeit als Spie­ler bei sv Merzig und sv Mettlach 1973 an der Sporthochschule

Köln eine Trainerausbildung beim dfb absolviert – im selben Kurs übrigens wie Jupp Heynckes. Paulus hat anschließend viele saarländische Clubs erfolgreich betreut und besitzt gegenwärtig die uefa-a­Lizenz, die ihm eine europaweite Trainertätigkeit für fast alle Spielklassen ermöglicht.

Bernd Paulus ist verheiratet und hat drei erwachsene Kin­der. Für den Ruhestand hat sich der scheidende Kollege viel vorgenommen: Er möchte sich gerne noch weiter für die Hoch­schule engagieren, seine sportliche Tätigkeit fortführen und even tuell wieder in die Kommunalpolitik einsteigen. Aber vor allem möchte er die Zeit nutzen, um sein Enkelkind Hannah aufwachsen zu sehen und mit seiner Frau Elisabeth all das zu unternehmen, was ihm seine knapp bemessene Freizeit bislang verwehrt hat. Für den Ruhestand wünschen wir dem scheiden­den Kollegen viel Glück und viel Gesundheit.

1Wilhelm Ohmen

2Blumen zum Abschied: HfM­Rektor Wolfgang Mayer verabschiedet Prof. Andreas Göpfert (rechts) in den Ruhestand.foto  © Uwe Bellhäuser

3Bernd Paulus

1 —3 (v. l. n. r.)

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48 Auftakt alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3

Essay

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49alla breve Wintersemester 201 2 / 1 3 Essay

Die öffentliche Meinung zu diesem Thema drückt sich nach wie vor aus in dem lateinischen Sprich­wort »De gustibus non disputan­dum« (Über Geschmack lässt sich

nicht streiten). Das Diktum scheint eine weiter­gehende Erörterung des Themas auszuschließen. Es definiert das Kunsturteil als eine rein subjek­tive Äußerung, die darüber befindet, ob etwas gefällt oder nicht. So gesehen bleibt es völlig unverbindlich.

Dieser verbreiteten Einstellung setzte bereits Immanuel Kant in seiner »Kritik der Urteilskraft« (1791) entgegen, dass das ästhetische Urteil zwar subjektiv sei, aber trotzdem einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe. Er begründet diesen Anspruch, indem er die Bedingungen aufdeckt, unter denen das ästhetische Urteil mög­lich wird. Das ein solches Urteil veranlassende Kunst erlebnis versetzt den Menschen in einen »ästhetischen Zustand«, der ein wechselseitiges Zusammenspiel seiner Erkenntniskräfte – Einbil­dungskraft und Verstand – bewirkt. Dieses »freie Spiel« der Kräfte ist in der alltäglichen Wirklich­keitsbegegnung ausgeschlos sen, da hier das Prin­zip der Zweckmäßigkeit gilt. Allein in der Begeg­nung mit Kunst wird dieses Prinzip aufgehoben und ermöglicht so einen Gleichgewichtszustand der Erkenntniskräfte. Die Wirksam keit dieses Zustands begründet die Verbindlichkeit der ästhe­tischen Urteilskraft.

Im Zentrum der Kunstphilosophie Kants steht das urteilende Subjekt, weniger das zu beurteilende ästhetische Objekt. Soll der Verbind­lichkeitsgrad eines ästhetischen Urteils gesteigert werden, so kommt man nicht umhin, Wertungs­kriterien zu entwickeln, die dazu befähigen, die Ranghöhe ästhetischer Gegenstände voneinander zu unterscheiden. Spätestens hier mündet der ästhetische Diskurs in eine Konflikt situation.

Die Entwicklung von Wertungskriterien für Urteile über Musik sei normgebunden, so ein verbreiteter Einwand. Die Bezugsebene der Kri­terien sei fast ausschließlich »klassische« Musik, deren Struktu rierung durch Analyse aufzudecken sei. Aus Analysearbeit hergeleitete Beurteilungs­kriterien wie Logik des Zusammenhangs einer Komposition, das gelungene oder misslungene

Verhältnis von Mannigfaltigkeit und Einheit, die Proportionalität der Teile und andere Kriterien seien Feststellungen, die ein Sachurteil begrün­den können, aus dem aber nicht zwingend ein Werturteil abzuleiten sei. Der durch Analyse auf­gezeigte Kunstcharakter von Musik sei letztlich nur von Experten nachvollziehbar.

Was ist diesen Einwänden entgegenzuhal­ten? – Gibt es vom Sachverstand unabhängige Kri­terien für die Wertung von Musik? Es sind zwei Momente, die das ästhetische Urteil im Sinne eines Werturteils auslösen können: Betroffenheit und Bewunderung.

Betroffenheit ist eine unmittelbare Gefühlsre­gung. Sie wird hervorgerufen durch die Wirksam­keit des musikalischen Ausdrucks. So kann die resignative Ausdrucksgeste eines Charakterstücks von Franz Schubert Betroffenheit auslösen. Die Intensität des Aus drucks wirkt unmittelbar und bedarf keiner Verständnishilfe. Man ist betroffen, wenn man Schuberts »Moment musical« op. 94,2 im Kontext zu Louis Malles Film »Au revoir les enfants« (1986) hört. Das Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Unausweichlichkeit der Macht wird durch die Ausdrucksgeste der Schubertschen Komposition vermittelt. Der Regisseur wählt die Musik nicht, um das filmische Geschehen zu illus­trieren; er empfindet diese Musik als adä quaten Ausdruck einer in Worten nicht aussprechbaren Trauer. Die Musikauswahl wird geleitet von einem auf Betroffenheit grün denden ästhetischen Urteil.

Anders verhält es sich mit einem ästhetischen Urteil, das durch das Wirkungsmoment der Bewunderung ausgelöst wird. Gegenstand unserer Bewunderung ist das Artifizielle der Musik. Wir bewundern die Eigenart der Anlage und der Struk­tur einer Komposition. Dies können wir, indem wir das Erklingende in Vergleich setzen zu ande­rem, das wir gehört haben. Das Urteil wird geleitet durch einen ästhetischen Erfahrungshorizont, der den Rezipienten in die Lage versetzt, Auffälliges, vom Gängigen Abweichendes, zu erfassen und auf diese Weise den Grad der Originalität einer Musik einzuschätzen. Die Fähigkeit zu solch »aufmer­kendem« Hören ist im Wesentlichen Ergebnis eines musikkulturellen Sozialisationsprozesses, in dessen Ver lauf ein Differenzierungsvermögen entwickelt wird, das Orientierung in der Fülle der angebotenen musikalischen Idiomatik gewähr­leistet. In diesem Sensibilisierungsprozess kann musikanalytischer Sach verstand hilfreich sein, ist aber nicht notwendige Voraussetzung der ästheti­schen Urteilsbildung. Unverzichtbar hingegen ist ein hoher Grad an Aufnahmebereitschaft gegen­über unerwarteten, von der Gewohnheit abwei­chenden musikalischen Ausdrucksformen.

Prof. Dr. Klaus Velten

Kritisches Stichwort: Urteil über Musik

Das Kunsterlebnis versetzt den Menschen in einen »ästhetischen Zustand«: Immanuel Kant

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