9
Säkularisierter Besitz: Umfang in Hektar (ha / gerundet): Wert bzw. Angabe der enteigneten : Quelle Name, geographische Lage etc. Feld / Acker (Fd) // Wiese (Ws) // Verkaufspreis, geistlichen Institution Art des Besitzes: (Hut-)Weide (Wd) // Garten (Gr ) // Verkaufsjahr sowie Käufer- / Besitzerangaben: Herrschaft, Gut etc. Teich / Weiher (T) // Wald (Wa) // Währungsangabe Name, Beruf, Wohnort etc. Weinberg / Weingarten (Wn) hier: Gulden (fl.) Hrochow-Teinitz [Hrochŭv-Tŷnec] um 1620: TW rd. 41.920 fl. rhn. 1706-1786 Kloster Hradisch (Prämonstratenser) bei Olmütz (Mähren) (1) Herrschaft nach 1786: TW 363.500 fl. 1786-1824 Staatsgüteradministration des Königreiches Böhmen; (2) Königreich Böhmen, Kreis Chrudim hier = Religionsfonds (RF) 1789: RF-Herrschaft Hrochow-Teinitz mit Trojowitz: Der böhmische Landmann sucht hier seine Nahrung in einem mittelmäßigen Feldbaue.“ (3) 1 Flecken (mit „Schlößchen“ u. Pfarrkirche), 11 Dörfer: 483 Nummern (N = Wohnhäuser) + 3 Dorf-Anteile // u.a. Dorf Trojowitz (mit Kirche // 61 N), Gasthaus „Turin“ beim Flecken Hrochow-Teinitz 11/1822: RF-Herrschaft Hrochowteinitz: Ausrufpreis 130.550 fl. C.M. (Termin: 21.01.1823) (4) 1 Städtchen (Hrochow-Teinitz), 14 Dörfer (davon 3 mit fremdherrschaftlichen Anteilen) dominikal: 2 Dörfer, 1 “Schlößchen“, Wohn- u. Wirtschaftsgebäude, 1 Brauhaus (1 Guß: 50 hl), 1 BrWnBr (EP 250 fl.), 1 Ziegelei, 1 Kalkofen, 1 Steinbruch // [Mhf Hrochowteinitz (pzl / ZP)]: Fd101 / Gr6 / Ws10 / Wd23 / T6 = 146 ha // Wa526 // + Meierhofgründe [von 4 Höfen]: pzl / Erbpacht (EP) durchschnittliche Jahreseinnahme Grundherrschaft: 11.617 fl. (4) (davon u.a. EP Meierhofgründe: 4.960 fl. / Ablösung Naturalrobot: rd. 3.104 fl. // Zeitpacht (ZP): 1.938 fl.) + Naturalabgaben (Ztr.): Gerste 58, Hafer 28, Roggen 28, Weizen 58 = Getreide 172 Ztr. (rd. 230 fl.) + Heu rd. 9 Ztr. + Einnahmen aus Brauhaus (Eigenregie / Abnahme: 15 Wirtshäuser, davon 9 verpflichtet, 6 freiwillig) + Einnahmen aus Ziegelei, Kalkofen u. Steinbruch (evtl. EP / in Ankündigung nur aufgeführt: „von jedem Kalkbrand 3 fl. 30 kr.) + Einnahmen aus Holzeinschlag (sei es durch Verkauf oder Einsparung von Ausgaben beim Selbstverbrauch) + Einnahmen aus sonstigen geldwerten Rechten u. Gefällen (Justiz / Laudemien / Patronatsrecht: 3 Kirchen 2 Pfarreien, 2 Schulen) 10/1824: RF-Herrschaft Hrochowteinitz 10/1824: Verkauf Ritter Georg Prokopp v. Lilienwald (†1828) (5) Kaufpreis 83.110 fl. C.M. GGB: 2 Güter; Kreis Iglau (Mähren) = FUSSDORF (1808: 80.000 fl.) FRIEDRICHSDORF (1812 TW 25.000 fl.) Nachlaß um 47.440 fl. C.M. = 36% Dr. der „Weltweisheit“ (Philosophie) u. Arzneikunde, Iglau; später dort k. k. Postmeister / (6) Adel: 1796/97 (Prädikat „von Lilienwald“) / Ritter: 1807 1828: Erbfall (Kinder) Kinder (unmündig): u.a. Gustav († 12/1837) u. Adolph (1833 mündig / † um 1842) (7) 1837: Herrschaft Hrochow-Teinitz: 1837 Familienbesitz Prokopp v. Lilienwald (8) 1 Städtchen (bzw. „Marktflecken“), 12 Dörfer, 3 Df-Anteile / Nutzfläche 3.593 ha / 3.804 E davon dominikal: Fd613 / Gr22 / Ws59 / Wd100 / T6 / Wa544 = 1.344 ha Bodenqualität: „ Der artbare Boden ist bei Hrochow-Teinitz, Bezdiekau, Trojowitz und Cankowitz mehr als mittelmäßig fruchtbar, so daß hier selbst Waizen und Hülsenfrüchte sehr wohl gedeihen. (8) Weiter südöstlich und südlich ist er … von geringerer Fruchtbarkeit; indessen liefert er auch hier die gewöhnlichen Feldfrüchte; besonders werden Erdäpfel und Flachs angebaut. Am wenigsten ergiebig ist der im hohen Grade kiesige Boden bei Ober- und Unter-Babakow. Obstbaumzucht findet nur in eingeschränkten Gärten statt.“ a) Landwirtschaft: Meierhof Hrochow-Teinitz (4 Pferde, 2 Zugochsen, 45 Rinder) 1828-1837: Ritter Gustav Prokopp v. Lilienwald († 12/1837) (8) b) Forstwirtschaft: 2 Forstreviere (530 ha = Babakow [396 ha / 33% Laubwald (Birken, Espen, Buchen)], 1837-1842: Ritter Adolph Prokopp v. Lilienwald († um 1842) (8) Střemoschitz (134 ha / „besteht aus jungen unschlagbaren Nadelhölzern“) Juli 1842 Nachlaß-Administrator: Anton Jarosch, k. k. Gymnasialprofessor; Iglau (8) c) Jagd / Wildbestand: Hasen, Rebhühner (bei Hrochow-Teinitz), Hasen (Revier Střemoschitz). „einige Rehe u. Hirsche“ (Revier Babakow). c) Teichwirtschaft: Nur ein Teich vorhanden, wird „aber größtentheils als Acker benutzt.“ d) Industrialien: Brauhaus (50 hl) u. Branntweinbrennerei (beide in Hrochow-Teinitz) e) Gebäude: Schloss Hrochow-Teinitz ( („mit schönem Obstgarten“), 3 Försterhäuser © HCM

Hrochow-Teinitz Hrochŭv ŷ Kloster Hradisch Herrschaft · [seit 1808 Teilhaber der väterlichen Firma Peter August Schlechta & Sohn // Vater: †1839 // 1845 Herrschaft Hrochowteinitz:

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Säkularisierter Besitz: Umfang in Hektar (ha / gerundet): Wert bzw. Angabe der enteigneten : Quelle Name, geographische Lage etc. Feld / Acker (Fd) // Wiese (Ws) // Verkaufspreis, geistlichen Institution Art des Besitzes: (Hut-)Weide (Wd) // Garten (Gr ) // Verkaufsjahr sowie Käufer- / Besitzerangaben: Herrschaft, Gut etc. Teich / Weiher (T) // Wald (Wa) // Währungsangabe Name, Beruf, Wohnort etc.

Weinberg / Weingarten (Wn) hier: Gulden (fl.)

Hrochow-Teinitz [Hrochŭv-Tŷnec] um 1620: TW rd. 41.920 fl. rhn. 1706-1786 Kloster Hradisch (Prämonstratenser) bei Olmütz (Mähren) (1)

Herrschaft nach 1786: TW 363.500 fl. 1786-1824 Staatsgüteradministration des Königreiches Böhmen; (2)

Königreich Böhmen, Kreis Chrudim hier = Religionsfonds (RF)

1789: RF-Herrschaft Hrochow-Teinitz mit Trojowitz: „Der böhmische Landmann sucht hier seine Nahrung in einem mittelmäßigen Feldbaue.“ (3) 1 Flecken (mit „Schlößchen“ u. Pfarrkirche), 11 Dörfer: 483 Nummern (N = Wohnhäuser) + 3 Dorf-Anteile // u.a. Dorf Trojowitz (mit Kirche // 61 N), Gasthaus „Turin“ beim Flecken Hrochow-Teinitz

11/1822: RF-Herrschaft Hrochowteinitz: Ausrufpreis 130.550 fl. C.M. (Termin: 21.01.1823) (4) 1 Städtchen (Hrochow-Teinitz), 14 Dörfer (davon 3 mit fremdherrschaftlichen Anteilen) dominikal: 2 Dörfer, 1 “Schlößchen“, Wohn- u. Wirtschaftsgebäude, 1 Brauhaus (1 Guß: 50 hl), 1 BrWnBr (EP 250 fl.), 1 Ziegelei, 1 Kalkofen, 1 Steinbruch // [Mhf Hrochowteinitz (pzl / ZP)]: Fd101 / Gr6 / Ws10 / Wd23 / T6 = 146 ha // Wa526 // + Meierhofgründe [von 4 Höfen]: pzl / Erbpacht (EP) durchschnittliche Jahreseinnahme Grundherrschaft: 11.617 fl. (4) (davon u.a. EP Meierhofgründe: 4.960 fl. / Ablösung Naturalrobot: rd. 3.104 fl. // Zeitpacht (ZP): 1.938 fl.) + Naturalabgaben (Ztr.): Gerste 58, Hafer 28, Roggen 28, Weizen 58 = Getreide 172 Ztr. (rd. 230 fl.) + Heu rd. 9 Ztr.+ Einnahmen aus Brauhaus (Eigenregie / Abnahme: 15 Wirtshäuser, davon 9 verpflichtet, 6 freiwillig)+ Einnahmen aus Ziegelei, Kalkofen u. Steinbruch (evtl. EP / in Ankündigung nur aufgeführt: „von jedem Kalkbrand 3 fl. 30 kr.“)+ Einnahmen aus Holzeinschlag (sei es durch Verkauf oder Einsparung von Ausgaben beim Selbstverbrauch)+ Einnahmen aus sonstigen geldwerten Rechten u. Gefällen (Justiz / Laudemien / Patronatsrecht: 3 Kirchen 2 Pfarreien, 2 Schulen)

10/1824: RF-Herrschaft Hrochowteinitz 10/1824: Verkauf Ritter Georg Prokopp v. Lilienwald (†1828) (5) Kaufpreis 83.110 fl. C.M. GGB: 2 Güter; Kreis Iglau (Mähren) = FUSSDORF (1808: 80.000 fl.) FRIEDRICHSDORF (1812 TW 25.000 fl.) Nachlaß um 47.440 fl. C.M. = 36% Dr. der „Weltweisheit“ (Philosophie) u. Arzneikunde, Iglau; später dort k. k. Postmeister / (6)

Adel: 1796/97 (Prädikat „von Lilienwald“) / Ritter: 1807

1828: Erbfall (Kinder) Kinder (unmündig): u.a. Gustav († 12/1837) u. Adolph (1833 mündig / † um 1842) (7)

1837: Herrschaft Hrochow-Teinitz: 1837 Familienbesitz Prokopp v. Lilienwald (8) 1 Städtchen (bzw. „Marktflecken“), 12 Dörfer, 3 Df-Anteile / Nutzfläche 3.593 ha / 3.804 E davon dominikal: Fd613 / Gr22 / Ws59 / Wd100 / T6 / Wa544 = 1.344 ha Bodenqualität: „ Der artbare Boden ist bei Hrochow-Teinitz, Bezdiekau, Trojowitz und Cankowitz mehr als mittelmäßig fruchtbar, so daß hier selbst Waizen und Hülsenfrüchte sehr wohl gedeihen. (8) Weiter südöstlich und südlich ist er … von geringerer Fruchtbarkeit; indessen liefert er auch hier die gewöhnlichen Feldfrüchte; besonders werden Erdäpfel und Flachs angebaut. Am wenigsten ergiebig ist der im hohen Grade kiesige Boden bei Ober- und Unter-Babakow. Obstbaumzucht findet nur in eingeschränkten Gärten statt.“

a) Landwirtschaft: Meierhof Hrochow-Teinitz (4 Pferde, 2 Zugochsen, 45 Rinder) 1828-1837: Ritter Gustav Prokopp v. Lilienwald († 12/1837) (8) b) Forstwirtschaft: 2 Forstreviere (530 ha = Babakow [396 ha / 33% Laubwald (Birken, Espen, Buchen)], 1837-1842: Ritter Adolph Prokopp v. Lilienwald († um 1842) (8) Střemoschitz (134 ha / „besteht aus jungen unschlagbaren Nadelhölzern“) Juli 1842 Nachlaß-Administrator: Anton Jarosch, k. k. Gymnasialprofessor; Iglau (8) c) Jagd / Wildbestand: Hasen, Rebhühner (bei Hrochow-Teinitz), Hasen (Revier Střemoschitz). „einige Rehe u. Hirsche“ (Revier Babakow). c) Teichwirtschaft: Nur ein Teich vorhanden, wird „aber größtentheils als Acker benutzt.“ d) Industrialien: Brauhaus (50 hl) u. Branntweinbrennerei (beide in Hrochow-Teinitz)e) Gebäude: Schloss Hrochow-Teinitz ( („mit schönem Obstgarten“), 3 Försterhäuser

© HCM

Juli 1842 Herrschaft Hrochow-Teinitz: Zum 1. August 1842 Gehegbereiter-Stelle zu besetzen (zu entrichtende Dienstkaution 400 fl. C.M.) // (8.1) Entlohnung: Jahresgehalt 320 fl. W.W. [128 fl. C.M.] + Deputat 6 Faß Bier [1440 Liter], 4 Metzen Weizen [246 kg], 2 Metzen Korn [Roggen / 123 kg], 2 Metzen Gerste [123 kg], 2 Metzen Erbsen [123 kg], 20 Pfund Butter, 20 Pfund Salz, 16 Klafter weiches Brennholz, 3 Kreutzer von jedem Gulden von verkauftem Holze, ein angemessener Schußlohn, 8 Mandeln Stroh für zwei aus Eigenem beizuschaffende Nutzkühe, der Genuß eines Hausgartens; vom Deputate ist auch der beigegebene Waidjung zu erhalten [= Praktikant, Forst-Adjunkt / Jahreslohn 50 fl. + Deputat-Anteil] 1844: Herrschaft Hrochow-Teinitz 1844: Verkauf Peter J. Karl Schlechta (1792-1886) (9) nach 1844 Schloss Hrochow-Teinitz: Anlage eines Parks im englischen Stil. [Kaufpreis vmtl. 151.500 fl. C.M.] Lomnitz (Krs. Bidschow); Leinwandfabrikant (1835: 1 Meister, 60 Gesellen) u. Großhändler, (10) [seit 1808 Teilhaber der väterlichen Firma Peter August Schlechta & Sohn // Vater: †1839 // 1845 Herrschaft Hrochowteinitz: gesamte Nutzfläche 3.773 ha Großhandel z.T. mittels Verlagswesen (in den 20er Jahre bis zu 12.000 Weber in Heimarbeit), (11) Schloss Hrochowteinitz „von schönen Gärten umgeben“ // Umsatz 1835: 25.- 30.000 Stück Leinwand im Wert von 200.000 fl. C.M.] // 1818: Heirat / (10) Pfarrsprengel Hrochowteinitz: 13 Ortschaften mit 4.300 eingepfarrten katholischen Gläubigen. Kinder: u.a. Sohn: Peter Vinzenz (1818-90) // (9)

1822 Herrschaft Hrochowteinitz: Ausrufpreis 130.550 fl. C.M. = 100% 1824 Herrschaft Hrochowteinitz: Verkaufspreis 83.110 fl. C.M. = 64% vom Ausrufpreis 1845 Herrschaft Hrochowteinitz: „früherer Schätzwert“ 363.500 fl. (11) 1845 Herrschaft Hrochow-Teinitz: Einlagewert Landtafel 151.600 fl. C.M. = 115% vom Ausrufpreis (12) 182 % vom Verkaufspreis 1848: Revolution: AUFHEBUNG DER GRUNDHERRSCHAFT // Gesetz v. 07.09.1848 u. Grundentlastungs-Patent

v. 04.04.1849 // Die Ablösungssummen der Bauern für ihre bisherigen Grundherren berechneten sich nach dem 20fachen Betrag des durchschnittlichen Jahreswertes einer Abgabe (plus 5% Zinsen). Davon hatten sie aber nur ein Drittel zu tragen. Die Zahlung des zweiten Drittels übernahm der Staat. Das letzte Drittel entfiel.

Peter J. Karl Schlechta: Juni 1855 Herrschaft Hrochow-Teinitz: „Alkohol-Brennerei“ = Pächter Michael Schwarz sucht „Geschäftsleiter“ 1858 Übergabe des Unternehmens an den o.a. Sohn Peter Vinzenz, (13) (9) Rückzug auf die Herrschaft Hrochow-Teinitz // 1859 Adel, Prädikat „Edler von Hrochow“ // (9) November 1863 Herrschaft Hrochow-Teinitz: Brauhaus u. Branntweinbrennerei = Pächter Michael Schwarz 1871 Gründung der „Aktien-Zuckerfabrik Hrochow-Teinitz“ // (14) (9) läßt sich mit seiner Firma in das Handelssenatsregister des Kreisgerichtes Chrudim eintragen. 1874: Herrschaft Hrochow-Teinitz u. Trojowitz = 716 ha 1874 Peter Karl Schlechta von Hrochow u. Sohn Peter Vinzenz (15) 1845: Einlagewert Landtafel 151.600 fl. C.M. November 1874 Parforcejagd bei Pardubitz: (16) Das Kaiserpaar Franz Joseph u. Elisabeth beteiligt sich an einer Hetzjagd zu Pferde mit 24 Hunden auf einen zuvor in Westböhmen eingefangenen und in dem ihm völlig fremden Jagdgebiet wieder freigelassenen wilden Hirschen (Sechsender). Nach drei Stunden – „bei Hrochow-Teinitz schien er zu ermatten“ – wurde er hinter Chrudim von den Hunden gestellt. Die Kaiserin „war die Erste beim ‚Halali‘. Die … Herrschaften kehrten um fünf Uhr Abends … nach Pardubitz zurück … Ihre Majestäten überkleideten sich in den für sie bereit- gehaltenen Appartements im Hause des Postmeisters Kraus, fuhren sodann zum Bahnhof und legten die Strecke bis Kladrub mit dem bereitgehaltenen Hofseparatzuge zurück.“

1877 Herrschaft Hrochow-Teinitz mit Trojowic = 694 ha 1877: Verkauf Josef von Kraus (1810-92) u. Ehefrau Juliane, geb. Pinka (17) 1877: Einlagewert Landtafel 340.000 fl. [Kaufpreis vmtl. 340.000 fl.] Pardubitz (1884 ebenfalls), dort Postmeister // Adel 1875, „Edler von Kraus“ // 1881 Freiherr (18) (19)

1877: Fd118 / Gr7 / Ws10 / Wd15 / Wa528 / GB 15 (17) [1 Schloss], 1 Meierhof, 2 Förstereien, 1 Brauerei

Patronatsrecht: 2 Kirchen, 2 Pfarreien Sohn: Viktor (1844-1923), k. k. Offizier, 1870 im Generalstab, dann Stationen in Prag u. Brandeis, (18) 1877: Grund- / Hausklassensteuer 1.218 fl. schließlich General d. Kavallerie, 1904 Ruhestand // 1871 Heirat: Anna Hanel (Prag / *1852); drei Kinder.

Schloss Hrochow-Teinitz: 1878-79 Umbau (18)

März 1878 Gutsverwaltung Hrochow-Teinitz: Holzverkauf Bruder: Alfred (1824-1909), Jurist (Militär) seit 1866 in Generaladjutantur des Kaisers, 1874 deren stellv. (18) (18.1) Reisig aller Art ca. 800 Meter // Brennholz, meistenteils gesundes Eichenscheit- u. Prügelholz ca. 1.200 Raum-Meter // Vorstand, 1880 FML, 1881 Fhr, 4/81 Präsident d. Militär-Obergerichts, 7/81-2/89 Statthalter in Böhmen. Ausschnitte aller Art, meistenteils Eichen, Ulmen, Fichten u. Kiefer // ein bedeutendes Quantum Wagnerholz // alle Arten harter u. weicher Stangen. Mai 1880 Markt Hrochow-Teinitz: Ein fünfjährige Bub zündelt mit einem gleichaltrigen Spielkameraden (20) Spätherbst 1881 Feldmark Gut Hrochow-Teinitz: Während einer Niederwildjagd zerschmettert eine Kugel aus der Nachbarschaft in einer mit Stroh gefüllten Bude vor dem Hause seiner Eltern (Vater „Chaluppner“).(21) einem für Hilfsdienste eingesetzten Jungen den Fußknöchel. Bald darauf stirbt er an den Folgen der Schußverletzung Diese steht sofort in Flammen. Die beiden kleinen Jungen erleiden „so schwere Brandwunden im Gesichte im Krankenhaus. Der unvorsichtige Schütze (vmtl. der Jagdherr J. v. Kraus) wird später vom Gericht von jeglicher Schuld freigesprochen. und am Oberkörper, daß sie unter gräßlichen Schmerzen den Geist aufgaben. Gegen die Eltern der verunglückten Kinder ist die Strafamtshandlung im Zuge.“

© HCM

1884: Herrschaft Hrochow-Teinitz: 1884: Verkauf Hugo Balthazar (1849-1914) u. Ehefrau Helena (1850-1949) (22) (23) 1884: Einlagewert Landtafel 420.000 fl. 420.000 Gulden (fl.) k. u. k. Major i.G.: (Prag) // 1877 Heirat: Helena Hartwagner (Vater: Johann H., Bankier, Linz); + 1.000 Dukaten drei Kinder: 1.) Guido (1878- ?), 2.) Johann („Hans“ / 1880-1915 / verheiratet / † als Offizier), 3.) Elisabeth [1882-1940 / Heirat 1907: W. Tyszkiewicz Łohojski v. Leliwa (1880-1953); zwei Kinder] 1891: Gut Hrochow-Teinitz (Hrochŭv-Tŷnec) mit Vorwerk Babákov = 732 ha 1891 Hugo de Balthazar (24)

Fd151 / Gr7 (Park) / Ws36 / Wd2 / Wa532 / GB 4 ab 1889 Generalstabschef d. 9. Infanterie-Truppen-Division, Prag (25) Landwirtschaft: Meierhof Hrochow-Teinitz („fruchtbarer, tiefgründiger Boden“) 1900 Generalmajor: Kommandeur d. 20. Kavallerie-Brigade in Krakau, (26) Forstwirtschaft: 2 Forstreviere = Babákov (dort „Jagdschloss“), Strĕmošic 1901-05: Kommandeur der 9. Kavallerie-Brigade in Pardubitz (26) Industrialien: Brauhaus (Hrochow-Teinitz) 1905 Feldmarschall-Leutnant [Garnison Jarislau (Galizien)]; 1907 pensioniert // (26)

Hrochow-Teinitz: Schloss mit Ziergarten u. Park, Amtshaus Adel: 1883/85 Renobilitierung; 2/1904 Verzicht auf die Zugehörigkeit zum Adelsstand; (27) Patronatsrecht: 2 Kirchen, 1 Pfarrei 10/1904 erneute Renobilitierung mit Attribut „von Babakdol“

1891: Grundsteuer 1.652 fl. / Katastral-Reinertrag 7.282 fl. Babakdol = Dolní Babákov (Unter-Babakow) (24) 1884: Einlagewert Landtafel 420.000 fl. (24) Juli 1909 Domäne Hrochow-Teinitz: Gesucht werden ab Herbst 1909 „fünf bis sechs Familien ständiger Waldarbeiter“. (28) „Geboten wird: freie Wohnung, Zimmer u. Küche, 10-12 rm Holz, 2½ - 3 Metzen Äcker u. Wiesen [0,48-0.58 ha], Kranken-, Unfall- u. Altersversicherung, sowie ein den ortsüblichen Verhältnissen entsprechender Tagesverdienst. Akkordarbeit.“

Oktober 1909 Domäne Hrochow-Teinitz / Nutzholzverkauf; Hiebjahr 1909/10: (29) rd. 2.850 fm³ Stammholz, weich (100jährig, ca. 80% Fichte, 12% Tanne, 8% Lärche u. Kiefer) ca. 30 fm³ Buchen- und Erlenklötzer und einige hundert Festmeter Durchforstungshölzer (weich). 1910: Gut Hrochow-Teinitz = 790 ha 1910 Hugo Balthazar v. Babakdol († 9/1914) (30) 1912 Schloss Hrochův Týnec: 1913: Hugo Balthazar v. Babakdol, k. u. k. Feldmarschall-Leutnant d. R. (31) (32) Raumgestaltung durch den später international erfolgreichen Wohnsitz: Hrochow-Teinitz // Mitglied im „Österreichischen Automobilklub“; Wiener Architekten Michael Rosenauer (1884-1971) er besaß ein Auto der Marke „Laurin & Klement“. 1914: Schloss u. Gut Hrochův Týnec 1914: Erbfall Helena Balthazar v. Babakdol (†1949) (Ehefrau / Witwe) März 1916 Herrschaft Hrochow-Teinitz / Forstverwaltung Unter-Babakow: (33) „Tüchtige Kanzleikraft wird sofort angenommen“ (auch Kriegsinvalide), Voraussetzung: um 1918 zweite Ehe: Ritter Alexander v. Tabora, Rittmeister u. Adjutant eines Generals. (34) „Vollkommene Beherrschung der böhmischen u. deutschen Sprache in Wort und Schrift.“ 1914 k. u. k. Verkehrsbrigade; Abteilung „Ständiger Kavallerietelegraphenkursus“; Standort: Tulln Jahres-Anfangsgehalt 1.000 Kronen bei freier möblierter Wohnung, Beheizung u. Beleuchtung. (Niederösterreich), Kommandant: Ritter Alexander von Tabora, Rittmeister im Dragoner-Regiment 6. n.1918: Schloss u. Gut Hrochův Týnec nach 1918: Abtretung o.a. Alexander Tabora (35) [evtl. ohne das Jagdschlößchen Dolní Babákov] (an den Ehemann; erst die eigene, Der abgedankte Offizier gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Er verläßt seine ältere Frau. Später dann die ererbte Hälfte) soll er ein zuvor im Schloss Hrochův Týnec beschäftigt gewesenes Zimmermädchen geheiratet haben.

um 1922: Helene Balthazar-B. zieht in das nahe Pardubic, wohnt erst in der Villa Larisch, dann kauft sie (36) das Haus Nr. 559 in der Škroupova Straße, in dem sie bis zu ihrem Tod wohnt – evtl. zusammen mit dem Sohn Guido. Wahrscheinlich lebte auch ihre Tochter Elisabeth samt Familie in Pardubic. 1924: Schloss u. Gut Hrochův Týnec 1924: Verkauf Ehepaar Ottokar und Melanie Tůma (Tuma) (37) Prag; Tůma = Hauptgeschäftsführer der Prager Kreditbank // Schloss Hrochův Týnec: Umbau 1924-25 im Geist eines „modernen Historismus“ einziges Kind, Tochter Adriana (1914-94), Heirat Ende der 30ger Jahre: (38) Emanuel Waldstein-Wartenberg, Třebíč (1911-79); ein Sohn, Alexander Emanuel (*1948) Schloss u. Gut Hrochův Týnec bis 1945 o.a. Ehepaar Tůma 1945: Forstreviere Babákov u. Strĕmošic (1891: 532 ha) 1945: Geschenk Stadt Hrochův Týnec (39)

Im Jahr 1945 schenkt das Ehepaar Tůma seinen Waldbesitz der kleinen Stadt Hrochův Týnec. Ihre Tochter versucht diesen Schenkungsakt rückgängig zu machen, scheitert jedoch. Sie übersiedelte zudem im Laufe des Jahres 1945 mit ihrem Mann nach Österreich.

© HCM

Nach 1992 führte Adriana Waldstein-Wartenberg einen Prozess zwecks Rückgabe der Wälder (Wert ca. 110.000.000 CZK / rd. 2,8 Mill. €). (39) Ihr Sohn Alexander W.-W. setzte diesen Rechtsstreit nach ihren Tod 1994 fort und erreichte 1997 von dem Bürgermeister der Stadt mittels einer Zahlung von 20.000 CZK (rd. 510 €) die Rückgabe von Wäldern im Wert von 55.000.000 CZK (rd. 1,4 Mill. €). Da dieser Vertrag ohne Wissen und Zustimmung des Stadtrates zustande kam, wurde er 2004 von der neuen Stadtregierung gerichtlich angefochten. Der Ausgang des Verfahrens ist nicht bekannt.

n. 1945: Schloss und Gut Hrochův Týnec nach 1945: Enteignung Republik Tschechoslowakei

Schloss Hrochův Týnec nach 1945 = Kinderheim / Schule / Bildungseinrichtung Republik Tschechoslowakei (40) 2010: Schloss Hrochův Týnec 2010: Verkauf Stadt Hrochův Týnec (40) 2013 Schloss Hrochův Týnec: geschätzte Renovierungskosten 50.000. 000 CZK (41)

1786 parzellierte der Staat vier Meierhöfe und vergab die Grundstücke in Erbpacht (= Einnahme 1822: 4.960 fl.). (41) Babakow, -Unter: A) Dorf mit Meierhof / Der Hof wird 1786 parzelliert. (41) (4 Std. s. von Hrochow-Teinitz) 1837 Unter-Babakow: 24 H / 139 E / incl. 1 Försterhaus, 1 Bierschänke, 1 Mühle mit Brettsäge (42)

B) Dorf Srny (4½ Std. s. von Hrochow-Teinitz) / (43) 1837 Anteil Hrochow-Teinitz: 8 H / incl. 1 Försterhaus // Anteil wird „Ober-Babakow“ genannt. (43)

1837: „Die Bewohner von Ober- und Unter-Babakow nähren sich meist vom Holzschlagen (43) und von der Verfertigung verschiedener hölzerner Gegenstände, namentlich aus Espenholz.“

Bezdiekau: Dorf mit Meierhof / Der Hof wird 1786 parzelliert. (41) (½ Std. w. von Hrochow-Teinitz) 1837 Bezdiekau: 43 H / 230 E / incl. Gasthaus „Turin“, Schmiede (¼ Std. sw. an Chaussee) (44) Střemoschitz: Dorf mit Meierhof / Der Hof wird 1786 parzelliert. (41) (2¾ Std. sö. von Hrochow-Teinitz) 1837 Střemoschitz: 55 H / 319 E / incl. 1 Försterhaus (45) Trojowitz: Dorf mit Filialkirche und Meierhof / Der Hof wird 1786 parzelliert. (41) (¾ Std. s. von Hrochow-Teinitz) 1837 Trojowitz: 70 H / 423 E / incl. Filialkirche, 1 Wirtshaus, 1 Mühle (46)

(1) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 5 (Chrudimer Kreis), Prag 1837; S. 85 // Bei der Herrschaft handelt es wiederum um eine konfiszierte Besitzung. Deren rechtmäßiger Eigentümer hatte an der protestantischen Rebellion teilgenommen und wurde nach der gewonnenen Schlacht am Weißen Berg bei Prag enteignet. Der amtliche Schätzwert des Gutes belief sich um 1620 auf 35.919 Meißner Schock. Bei einem Kurs von ca. 1.167 wären das rd. 41.920 Rheinische Gulden.

(2) A) Ebd., S. 85 // Lt. Sommer wurde die Herrschaft im Oktober 1824 verkauft. Der erste, am 21. Januar 1823 vorgenommene Versteigerungstermin verlief also offensichtlich ergebnislos. Vielleicht geht die erstaunliche Absenkung des Verkaufspreises um 36 Prozent auch auf eine ähnliche staatlichen Kampagne zurück wie seinerzeit im Jahr 1818. Damals reduzierte man die Ausrufpreise „zur Beförderung des Staatsgüterverkaufs“ um 20 Prozent. Siehe dazu meine Aufstellung Gut ŤREBAUL (Böhmen).

B) Zum Schätzwert nach 1786: Watterich von Watterichsburg, F. C.: Handwörterbuch der Landeskunde des Königreichs Böhmen. 2., gänzlich umgearbeitete, verbesserte u. bedeutend vermehrte Aufl., Prag 1845; S. 692 // Der Autor schreibt hier lediglich: „früherer Schätzwert 363.500 fl. “ // Vermutlich handelt es sich um den landtäflichen Einlagewert der Herrschaft, den der Staat ja nach 1786 neu festzusetzen hatte. Der Kaufpreis von 1844 kann es der Formulierung nach nicht sein.

(3) SCHALLER, Jaroslaus: Topographie des Königreichs Böhmen. Bd. 11 (Chrudimer Kreis), Prag (1789); S. 194 (4) A) Amtliche Versteigerungsankündigung mit entsprechenden Details zum Verkaufsobjekt:

MÄHRISCH-STÄNDISCHE BRÜNNER ZEITUNG. Brünn, [Jg. 1822], Nr. 320 vom 20. November 1822; S. (6) // = Veröffentlicht im „Amtsblatt Nr. 93 vom 20. November 1822“, keine Seitenangabe Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 07. Januar 2017 // Suchwort: Hrochowteinitz //

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Die Österreichische Nationalbibliothek führt diese Zeitung unter deren früheren Namen: Brünner Zeitung der k. k. priv. mähr. Lehenbank (= Brünner Zeitung der k. k. privilegirten mährischen Lehenbank) Erstaunlicherweise taucht sie aber unter beiden Bezeichnungen in der Gesamtaufstellung der von der Nationalbibliothek archivierten Zeitungen und Zeitschriften nicht auf. Um die o.a. Ausgabe der Zeitung zu finden, muß man im Suchsystem von ANNO das Suchwort „Hrochowteinitz“ eingeben.

B) Zu den Durchschnittspreisen für Getreide im Kreis Chrudim: o.a. SOMMER, Bd. 5 (1837); S. XXVI, Fußnote

(5) A) Zum Verkauf: SOMMER, Bd. 5 (1837); S. 85 B) Zum Kaufpreis: OESTERREICHISCH-KAISERLICHE PRIVILEGIRTE WIENER ZEITUNG. Wien, [Jg. 1846], Nr. 344 vom 13. Dezember 1846; S. 2805 // Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020 // Es handelt sich um den Artikel „Wiedereinführung des Prämonstratenser-Ordens auf dem heil[igen] Berg nächst Olmütz“. // Hier wird der Erlös aus dem Erstverkauf der säkularisierten Güter Hrochow-Teinitz und Trojowitz zweimal erwähnt. 1705 hatte deren damaliger Eigentümer, Freiherr Wenzel Zeller v. Rosenthal, in seinem Testament 1705 ausdrücklich festgelegt, daß das Kloster Hradisch bei Olmütz die Einkünfte aus den beiden Gütern ausschließlich zum Unterhalt der Wallfahrtskirche auf dem heiligen Berg verwenden müsse. Seine Stiftung wurde 1786 zusammen mit der Kloster säkularisiert, jedoch 1834 von Kaiser Franz I. wieder restituiert. Aus diesem Grund mußte der Religionsfonds die 83.110 fl. C.M. wieder erstatten, zuzüglich 5.000 Gulden „als vollständige Abfindung der Baukosten“, d.h. der Kosten für den baulichen Unterhalt der Wallfahrtskirche.

(6) A) Zu Prokopp v. Lilienwald (Nobilitierung etc.): KADICH, Heinrich von; BLAZEK, Conrad: Der mährische Adel. Nürnberg 1899, S. 106 // Hier wird als Jahr der Nobilitierung 1796 angegeben. MEGERLE nennt das Jahr 1797 und schreibt Prokopp habe den Adelstitel wegen seiner „Behandlung der kranken Soldaten“ erhalten (a).

B) Zum Gut Fussdorf: WOLNY, Gregor: die Markgrafschaft Mähren; topographisch, statistisch u. historisch geschildert. Bd. 6 (Iglauer Kreis). 2. Ausgabe von Conrad Schenkl, Brünn 1846, S. 177 ff. // Zu den Gütern Fussdorf und Friedrichsdorf = siehe auch meine Aufstellung „Gut FUSSDORF“ unter „Mähren“ (http://www.hanschristianmempel.de/maehren/)

C) Zum Gut Friedrichsdorf: SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 11 (Časlauer Kreis), Prag 1843; S. 150 f. // Friedrichsdorf war ein sehr kleines landtäfliches Gut, das aus einem säkularisierten und danach teilweise parzellierten Meierhof entstanden ist. Es lag an der Prager Poststraße nur eine ¾ Wegstunde nördlich von Iglau entfernt. // Stand 1843: 1 dominikales Dorf (41 H / 353 E), 41 ha, 1 Mhf). // WATTERICH gibt als „früheren Schätzwert“ 25.000 fl. an (b).

(a) MEGERLE VON MÜHLFELD, Johann Georg: Österreichischen Adels-Lexikon des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts; … von 1701 bis 1822. Wien 1822, S. 245 (b) WATTERICH VON WATTERICHSBURG, Friedrich Karl: Handwörterbuch der Landeskunde des Königreichs Böhmen. 2., gänzlich umgearbeitete, verbesserte u. bedeutend vermehrte Aufl. von C. E. Rainold’s Reisetaschenlexikon. Prag 1845; S. 263

(7) WOLNY, Bd. 6 (1846); S. 178 // Der Autor erwähnt namentlich nur Adolph. Dessen Bruder Gustav wird in dem WIKIPEDIA-Artikel über „Hrochow-Teinitz“ genannt (a). Daß Letzterer im Dezember 1837 starb, kann man einer Zeitungsmeldung entnehmen (b). (a) Seite „Hrochův Týnec“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Dezember 2018, 20:03 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hroch%C5%AFv_T%C3%BDnec&oldid=184192233 (Abgerufen: 4. Januar 2020, 12:56 UTC) (b) OESTERREICHISCH-KAISERLICHE PRIVILEGIRTE WIENER ZEITUNG. Wien, [Jg. 1838], Nr.138 vom 18. Juni 1838; S. 750 // (Überschrift: „Gustav Ritter v. Lilienwald’s Gläubiger“)

Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020 // Gustav P. v. L. starb am 10. Dezember 1837 in Wien, ohne ein Testament zu hinterlassen. Nun werden etwaige Gläubiger öffentlich aufgefordert sich zu melden.

(8) A1) Eigentümer 1837: SOMMER, Bd. 5 (1837), S. 84 // In den Ausgaben des „SCHEMATISMUS DES KÖNIGREICHES BÖHMEN“ für die Jahre 1830 (S. 176), 1831(S. 181), 1832 (S. 190), 1833 (S. 162), 1834 (S. 164), 1835 (S. 170), 1836 (S. 159), 1837 (S. 161), 1838 (S. 169), 1839 (S. 182), 1840 (S. 193), 1843 (S. 192), werden als Eigentümer von Hrochow-Teinitz stets die namentlich nicht weiter differenzierten Erben bzw. „Georg Prokop Ritter von Lilienwald’schen Pupillen“ genannt.

A2) Zur namentlichen Nennung der Brüder: Seite „Hrochův Týnec“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Dezember 2018, 20:03 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hroch%C5%AFv_T%C3%BDnec&oldid=184192233 (Abgerufen: 4. Januar 2020, 12:56 UTC) A3) Zum Nachlaß-Administrator: MÄHRISCH-STÄNDISCHE BRÜNNER ZEITUNG. Brünn, [Jg. 1842], Nr. 179 vom 2. Juli 1842; S. 1444 // (Annonce: „Gehegbereitersstelle-Besetzung“) Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020

B) Zur Beschaffenheit der Herrschaft: ebd., S. 85 (Besitzerfolge, Umfang), 86 (Bodenqualität, Teiche, Wälder, Jagd), Ortsbeschreibungen: S.87-89 // Die beiden Forstreviere umfaßten einer Mitteilung des herrschaftlichen Wirtschaftsamtes zufolge nur 530 Hektar (ebd., S. 86). // Die in Erbpacht ausgegebene Branntweinbrennerei wurde offensichtlich inzwischen wieder von den Herrschaftseigentümern zurückerworben (ebd., S. 87).

(8.1) o.a. MÄHRISCHE-STÄNDISCHE BRÜNNER ZEITUNG. Brünn, [Jg. 1842], Nr. 179 vom 2. Juli 1842; S. 1444 (Annonce: „Gehegbereitersstelle-Besetzung“) Bemerkenswert ist, daß der Waldheger von jedem Gulden aus dem Holzverkauf 3 Kreutzer erhält. Ein Gulden enthält 60 Kreuzer, d.h. dem Forstbeamten stehen 5% des Verkaufserlöses aus der jährlichen Holzernte zu. Von 20 Gulden (1.200 Kreuzer) entfallen auf ihn 1 Gulden etc. //

(9) A) http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schlechta-Hrochow_Peter-Josef_1792_1886.xml / Abgerufen: 07. Januar 2017 // B) Resch, Andreas, "Schlechta von Hrochow" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 32-33 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd139803386.html#ndbcontent / Abgerufen: 07. Januar 2017 // Resch schreibt u.a., daß Schlechta 1844 „angesichts abnehmender Renditen einen erheblichen Teil seines Vermögens im Kauf der Herrschaft Hrochow-Teinitz an(legte).“ //

1886 erhielt der hochbetagte Industrielle noch die Ritterwürde mit dem Prädikat „ von Wssehrdský zu Wssehrd“. Die Familie nannte sich erst „Schlechta-Hrochow Ritter Wsshrdský zu Wssehrd“ (a), später jedoch „Schlechta-Wsshrdský von Wssehrd und Hrochow“ (b). // (Wssehrd = Wschehrd)

C) Zum Vater: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Schlechta_Peter-Josef-Dominik_1765_1839.xml / Abgerufen: 07. Januar 2017 // Hier u.a. der Hinweis auf die über 12.000 „Haushandweber“. // In einem Nachruf auf seinen Sohn Peter Karl werden „10 bis 12.000 Weber und Handspinner“ genannt, die damals für das Unternehmen arbeiteten (b).

(a) PRAGER TAGBLATT. Prag, 10. Jg., Nr. 70 vom 11. März 1886; S. 15 // (Überschrift: „Danksagung“) (b) http://novanobilitas.eu/rod/schlechta-z-hrochowa-schlechta-wssehrdsky-ze-wssehrd-a-hrochowa / Abgerufen: 4. Januar 2020 (c) PRAGER ABENDBLATT; Beilage zur Prager Zeitung. Prag., [Jg. 1886], Nr. 51 vom 4. März 1886; S. 3 // (Rubrik: „Prager u- Provinzialnachrichten / Sterbefall“

Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020

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(10) Zum Unternehmen in Lomnitz um 1835 [Textilfabrik (Leinen) und Leinen-Großhandel]: SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 3 (Bidschower Kreis), Prag 1835; S. 156 (Lomnitz)

(11) Hrochow-Teinitz 1845: o.a. WATTERICH (1845), S. 692 // Hier auch Erwähnung des „früheren Schätzwertes“.

(12) Zum Einlagewert 1845: JECHL, Johann H.: Der böhmische Großgrundbesitz. Prag 1874, S. 24 (13) Juni 1855: DIE PRESSE; Motto: Gleiches Recht für Alle. Wien, 8. Jg., Nr. 31 vom 9. Juni 1855; S. (5) // (Überschrift: „Annonce“) (14) November 1863: GERICHTSHALLE. Wien, 8. Jg., Nr. 6 vom 21. Januar 1864; S. 37 //

S. 37 = „Beilage zu Nr. 6 der ‚Gerichtshalle‘; Amtsblatt“; hier Rubrik: „Im Register für Gesellschaftsfirmen“.

Fußnoten 13-14: Die genannten Presseorgane sind zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020

(15) Hrochow-Teinitz 1874: o.a. JECHL (1874), S. 24 (Eigentümer, Einlagewert), 133 (Eigentümer, Umfang) (16) November 1874: CONSTITUTIONELLE BOZNER ZEITUNG: Bozen; 32. Jg., Nr. 260 vom 13. November 1874; S. 3 // (Überschrift: „Der Kaiser auf der Jagd“) (17) PROCHÀZKA, Johann F.: Böhmens land- und lehentäflicher Grundbesitz. Prag 1877, S.24-25 // (Eintrag 285)

(18) A) Zur Nobilitierung und dem Beruf: DOBRÁ VODA, Adalbert Ritter von (Hrsg.): Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien, Prag 1904: S. 127 B) Zum Umbau des Schlosses: http://www.hrady.cz/wnd_show_text.php?tid=13295 / Abgerufen: 07. Januar 2017 C) Wohnsitz 1884: WIENER LANDWIRTHSCHAFTLICHE ZEITUNG. Wien, 34. Jg., Nr. 91 vom 12. November 1884; S. 733 // Es handelt sich hier um die Meldung des Verkaufs von Hrochow-Teinitz (s. nachfolgende Fußnote 22).

D) Zum Sohn Viktor: Seite „Viktor von Kraus (General)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Oktober 2019, 13:01 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Viktor_von_Kraus_(General)&oldid=193293680 (Abgerufen: 28. Februar 2020, 20:01 UTC) //

Hier findet man auch die Lebensdaten von Josef Kraus und den Mädchennamen von dessen Ehefrau Juliane. // Durch die Heirat mit Anna Hanel wird Viktor v. Kraus u.a. ein Schwager von Anton Fritsch, dem Ehemann von Annas Schwester Betty (*1849) (s. Gut TSCHEMIN).

E) Zum Bruder Alfred: http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_K/Kraus_Alfred_1824_1909.xml / Abgerufen: 28. Februar 2020 // Dem Können und der Position von Alfred v. Kraus verdanken Bruder und Neffe höchstwahrscheinlich den Freiherren-Titel. Die o.a. Biographie führt u.a. aus [Hervorhebungen von mir ): Geboren in Pardubitz kam der Jurist und Offizier Alfred Kraus „1866 … in die Generaladjutantur (Militärkanzlei) des Kaisers. 1868 zum Ob[er]st befördert, erwarb er sich in den folgenden Jahren durch seine reichen jurid[ischen] und militär[ischen] Kenntnisse und Erfahrungen das Vertrauen des Kaisers und des Vorstandes der Militärkanzlei [FML Friedrich v. Beck (1830-1920 (a)], zu dessen Stellvertreter er im März 1874 ernannt wurde. 1880 FML, 1881 Frh., am 11. 4. 1881 Präs[ident] des Militär-Obergerichts, jedoch bereits am 8. 7. 1881 mit der Leitung der Statthalterei in Böhmen betraut, 1882 definitiv zum Statthalter ernannt. Er sollte hier die Politik des Min[ister].-Präs[identen]. G[ra]f Taaffe[MP 1879-93 // 1833-94 (b)] durchführen und nach den Prager Unruhen energ[isch] die Ordnung in Böhmen wiederherstellen.“ U.a. geschah das „durch eine dienstbare Presse“, mit der Alfred von Kraus „die Kritik an der Regierung Taaffe bekämpfen wollte.“

(a) Rößler, Hellmuth, "Beck-Rzikowsky, Friedrich Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 696 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119114747.html#ndbcontent / Abgerufen: 28. Februar 2020 (b) Hye, Hans-Peter; Godsey, William D., "Taaffe, Eduard Graf" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 749-750 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118620428.html#ndbcontent / Abgerufen: 28. Februar 2020

(18.1) NEUIGKEITS-WELT-BLATT. Wien, Jg. 1878, Nr. 60 vom 13. März 1878; S. (8) // (Seite „Kleine Anzeigen“; hier: Holzverkauf“)

(19) o.a. PROCHAZKA (1877), S.24-25 // (Eintrag 285) (20) Mai 1880: PRAGER ABENDBLATT; Beilage zur Prager Zeitung. Prag, [Jg. 1880], Nr. 117 vom 24. Mai 1880; S. 3 // (Überschrift: „Chrudim 23. Mai“)

Das amtliche Untersuchungsverfahren richtete sich sowohl gegen den Chaluppner Josef Gruber und seine Frau als auch gegen die Eltern des Nachbarjungen, Johann und Antonia Jelinek.

(21) Spätherbst 1881: NEUIGKEITS-WELT-BLATT. Wien, Jg. 1881, Nr. 281 vom 10. Dezember 1881; S. (11) // (Seite: „Gerichts-Verhandlungen“) Unter der angesichts eines Todesopfers befremdenden Überschrift „Mißgeschick eines Jägers“ ist folgendes zu lesen [Hervorhebungen von mir]: „Ein Jagdliebhaber aus Hrochow-Teinitz ging vor Kurzem mit einem zweiten Jagdfreunde Rebhühner jagen; während einer Jagdpause legte einer der Jäger sein Gewehr zu Seite, half dem als Träger aufgenommenen Burschen die Hasen zum Wegtragen zubinden und nahm dann sein Gewehr wieder auf; wahrscheinlich streifte der Drücker des eines Laufes das Gras und der Schuß ging in dem Moment los, als der Junge mit den Hasen vorüberkam, und traf denselben in den linken Fuß, so daß der Knöchel zersplittert wurde. Der Bursche starb trotz ärztlicher Hilfe im Spitale zu Chrudim an den Folgen der Verletzung. Jener Jäger aber hatte sich am 1. d[es] M[onats] vor dem Kreisgerichte in Chrudim wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zu verantworten, da ihm die Anklage zur Last legte, daß er nicht genug vorsichtig mit dem Gewehre umgegangen sei. Der Gerichtshof sprach ihn jedoch von jedem Verschulden an dem Unglücke frei, zumal der Knabe unversehens von rückwärts in die Schußlinie gekommen, seine Verwundung somit nur dem Zufall zuzuschreiben sei.“

Jagdliebhaber, Jagdfreund, Rebhühner, Hasen, Bursche, Junge, Bursche, Knabe, kam mit den Hasen vorbei, unversehens von rückwärts in die Schußlinie – dieser kurze Artikel steckt voller gewollter oder ungewollter Ungenauigkeiten. Das Jagdrecht auf dem gesamten Gutsgebiet, zu dem auch die Umgebung des Marktes Hrochow-Teinitz gehörte, lag bei dem Eigentümer, dem damals schon 71jährigen Josef von Kraus, seit 1881 mit dem Freiherren-Titel geschmückt. Er war also der „Jagdliebhaber“, sprich Jagdherr, es sei denn, er hätte die Jagd verpachtet, was aber nicht anzunehmen ist, da sie ein besonders wichtiges Statussymbol war, zumal für einen sozialen Aufsteiger wie den Pardubitzer Postmeister. Der „zweite Jagdfreund“ war mithin ein Jagdgast, falls Kraus nicht ohnehin zwei Freunden erlaubt hat, in dem Gutsrevier auf Pirsch zu gehen. Wer von den beiden Jägern dem Jungen (der eventuell um die vierzehn Jahre alt war und aus dem Umfeld des Meierhofes stammte) geholfen hat, die toten Hasen an dem Tragestock festzubinden, wird in dem Artikel nicht gesagt. Nun wer auch immer, allein „streifendes Gras“ wird den Abzug eines Gewehres wohl kaum durchdrücken können, dazu bedarf es schon einer intensiveren Einwirkung. Einmal ging der Schuß los, „als der Junge mit den Hasen vorbeikam“, dann heißt es, er habe sich „unversehens von rückwärts in die Schußlinie“ begeben. „Unversehens“ schon gleich gar nicht, denn der Jäger wußte ja den Jungen in seiner unmittelbaren Nähe und auch, daß dieser im Aufbruch begriffen war, sollte er doch die Hasen zum Meierhof bzw. Schloss bringen. Oder der Jagdgast war der Unglücksschütze ... //// Zur Niederwildjagd verwendet man in der Regel Schrot. Aufgrund der sehr kurzen Distanz und des noch fast kindlichen Lebensalters des Opfers haben die Schrotkugeln nicht nur das Sprunggelenk zerschmettert sondern höchstwahrscheinlich auch die umliegenden Blutgefäße zerrissen – die Aorta oder Vene, je nachdem ob es sich um den Innen- oder Außenknöchel handelte. Die Höhe des Blutverlustes hängt davon ab, wie rasch man den Unterschenkel hat abbinden können. Außerdem erlitt er überaus starke Schmerzen. Auch kann es bald darauf zu einer Infektion der Schußwunde gekommen sein. // Chrudim liegt 1½ Wegstunden von Hrochow-Teinitz entfernt. Mit einer Kutsche in voller Fahrt ist man zwar schneller da – aber bei einer so schweren Verletzung nicht schnell genug … //// Der Schütze hat ausgesprochen milde und nachsichtige Richter gefunden. Der Verdacht, der Freispruch könne das Resultat einer ‚Klassenjustiz’ sein, liegt nahe. Schließlich hatte des Jagdherren Bruder, ein Jurist im Range eines FML, der das Vertrauen des Kaisers genoß, seit Juli 1881 die Leitung der Statthalterei in Böhmen inne. Das Suchsystem von ANNO förderte leider keinen weiteren Zeitungsbericht zu diesem tragischen Vorfall zutage, was bei einer damals „dienstbaren Presse“ nicht weiter verwundert (siehe dazu die Ausführungen der obigen Fußnote 18 E).

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In diesem Zusammenhang sei auf eine Aufstellung des Jahres 1893 hingewiesen. Sie wurde unter der Überschrift „Auch eine Jagdstatistik“ veröffentlicht. Die diskriminierende Wortwahl hinsichtlich der alten Frauen entspricht dem männlichen Chauvinismus jener Zeit. „Die Tagesblätter brachten unlängst folgende Daten über die von den Schützen Oesterreichs, einschließlich der Sonntagsjäger, im Jahre 1893 erzielten Resultate. Es wurden erlegt: 13 alte Weiber, 27 Männer, 7 Knaben und 3 Mädchen. Nur angeschossen wurden 3014 Menschen. Für diesen Jagderfolg mußte[n] als Entschädigung fl. 413.590, als Schmerzensgeld fl. 633.093 bezahlt werden. Die Gerichtspesen und [die] den Aerzten zugesprochenen Honorare betrugen fl. 172.000. Im Gefängnisse mußten die Jäger 74.088 Stunden abbüßen. Se non è vero, [e molto ben trovato]“ (a).

(a) WIENER LANDWIRTHSCHAFTLICHE ZEITUNG. Wien, 44. Jg., Nr. 79 vom 3. Oktober 1894; S. 678

Se non è vero, e molto ben trovato = Wenn es nicht wahr ist, ist es doch gut erfunden. [Giordano Bruno, italienischer Philosoph (1548-1600)].

(22) A) Zum Verkauf 1886: A1) WIENER LANDWIRTHSCHAFTLICHE ZEITUNG. Wien, 34. Jg., Nr. 91 vom 12. November 1884; S. 733 // (Rubrik: „Güterverkehr“) Hier wird er noch als „Hugo Balthasar, k. k. Hauptmann im Generalstab“ bezeichnet. Als Wohnsitz von Josef von Kraus (der hier mit „Freiherr“ tituliert wird) ist Pardubitz angegeben. A2) Zum Verkaufspreis: https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/660-hrabenka-helena-balthasarova-kus-starych-pardubic/ / Abgerufen: 4. Januar 2020 // Hier werden zum einen die 1.000 Dukaten [= sog. „Schlüsselgeld“] erwähnt und zum anderen, daß Frau Balthazar Mitkäuferin war.

B) Zu Hugo Balthazar, seiner Frau u. Familie: B1) Zu Hugo Balthazar: KOTYK, Jiří: Ještě k rodu Balthasarů. (Stand: 24. Februar 2013) // Zu finden unter: https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/731-jeste-k-rodu-balthasaru/ / Abgerufen: 4. Januar 2020

B2) Zu seiner Frau Helene: KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (Stand: 3. Juli 2012) // Zu finden unter: https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/660-hrabenka-helena-balthasarova-kus-starych-pardubic/ / Abgerufen: 4. Januar 2020

B1 / B2 = Die Artikel stammen von der Webseite des „Klub prǎtel Pardubicka“ / www.kppardubicka.cz //

B3) Zum Sohn Johannes: https://digi.landesbibliothek.at/viewer/fulltext/AC08513816_Alphabetische_Verzeichnis_Nr_XIX/2/ / Abgerufen: 4. Januar 2020 // Dieser jüngere Sohn, in der Familie wohl „Hans“ gerufen, hatte eine Engländerin geheiratet, lebte „dauerhaft“ in Österreich und arbeitete bei der Zollverwaltung. Wobei ihm seine umfangreichen Sprachenkenntnisse besonders hilfreich waren, denn er soll sieben Weltsprachen beherrscht haben (B2). Im Ersten Weltkrieg verlor er im Jahr 1915 als Offizier sein Leben (siehe o.a. Verzeichnis / dort zu finden unter: https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC08513816_Alphabetische_Verzeichnis_Nr_XIX/2/LOG_0005/ )

B3) Zur Tochter Elisabeth: http://www.sejm-wielki.pl/b/cz.I004831 / Abgerufen: 4. Januar 2020 B3.1) Zu deren Tochter Maria Helena: http://www.sejm-wielki.pl/b/cz.I004834 / Abgerufen: 4. Januar 2020

B3.2) Zur Familie von Elisabeths Mann: Wikipedia contributors, 'Janusz Tyszkiewicz Łohojski', Wikipedia, The Free Encyclopedia, 30 September 2019, 09:32 UTC, <https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Janusz_Tyszkiewicz_%C5%81ohojski&oldid=918789324> [accessed 4 January 2020]

B4) Zu Johann Hartwagner: Der Schwiegervater von Hugo Balthazar unterhielt in Linz ein Wechslergeschäft und besaß dort am Hauptplatz ein stattliches Wohnhaus (Nr. 35, nunmehr Nr.10), das noch heute seinen Familiennamen trägt [„Hartwagner-Haus“ / (a)]. 1876 verkaufte er sein Unternehmen an die ortsansässige prosperierende „Bank für Oberösterreich und Salzburg“ [die spätere „Oberbank / (b)]. Bald darauf muß er verstorben sein, denn 1881 wird nur noch seine Frau Louise als Eigentümerin des Hauses genannt (c). 1897 gehörte das Anwesen ihr und ihrer Tochter Helene Balthasar (d). Der Hauptplatz hieß zu der Zeit „Franz-Josef-Platz“. Mutter (und Tochter besaßen außerdem noch das Haus Nr. 14 in der Hafnerstraße (e). Frau Hartwagner starb im Jahr 1909 (f).

(a) 1.) Seite „Liste der denkmalgeschützten Objekte in Linz-Innenstadt/A–K“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Januar 2020, 09:54 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Linz-Innenstadt/A%E2%80%93K&oldid=195389595 (Abgerufen: 7. Januar 2020, 15:06 UTC) 2.) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Linz-Innenstadt/A%E2%80%93K#/media/Datei:Hauptplatz_10_(Linz).jpg / Abgerufen: 7. Januar 2020

(b) HAHN-OBERTHALER, Verena; OBERMÜLLER, Gerhard, u.a.: Universalbank im Herzen Europas; 150 Jahre Oberbank. Linz 2018; S. 27 // Zu finden unter: https://www.oberbank.at/documents/20195/3567873/150JahreOberbank.pdf / Abgerufen: 7. Januar 2020

(c) ECKERT, Lothar: Die römischen Sammlungen im Oberösterreichischen Landesmuseum. Linz (1963), S. 89-99 // Hier: S. 94 // Zu finden unter: https://www.zobodat.at/pdf/Fuehrer_1963_0089-0099.pdf / Abgerufen: 7. Januar 2020

(d) OBERÖSTERREICHISCHER PRESSVEREINS-KALENDER; auf das Jahr 1897. Linz [1897], S. 41 // [oder S. 55 / aufgrund der Internet-Wiedergabe nicht gut zu erkennen] (e) Ebd., S. 42 // Hier wird als Vorname der Mutter „Aloisia“ genannt. // [oder S. 54 / aufgrund der Internet-Wiedergabe nicht gut zu erkennen]

d-e) = Zu finden unter: https://digi.landesbibliothek.at/viewer/rest/content/tei/AC06725633_1897/de/ / Abgerufen: 7. Januar 2020

(f) 68. JAHRES-BERICHT DES MUSEUMS FRANCISCO-CAROLINUM; nebst der 62. Lieferung der Beiträge zur Landekunde von Österreich ob der Enns. Linz 1910, S. 46 // (Rubrik Sterbefälle“) Zu finden unter: https://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/jbmusver_1910_068_0003-0076.pdf / Abgerufen: 7. Januar 2020

Fußnoten 16-22: Die genannten Pressorgane sind zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020

(23) Zum Einlagewert 1886: PROCHÀZKA, Johann F.: Topographisch-statistischer Schematismus des Grossgrundbesitzes im Königreiche Böhmen. 2., vermehrte u. verbesserte Ausgabe, Prag 1891, S. 39 (24) Hrochow-Teinitz 1891: o.a. PROCHÀZKA (1891), S. 39

(25) Schematismus für das kaiserliche und königliche Heer und für die kaiserliche und königliche Kriegsmarine für 1891. Amtliche Ausgabe, Wien 1891; S, 178 (26) Zur beruflichen Laufbahn: o.a. KOTYK, Jiří: Ještě k rodu Balthasarů. (2013) //

= https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/731-jeste-k-rodu-balthasaru/ / Abgerufen: 4. Januar 2020 // Siehe in diesem Zusammenhang auch den knappen, Hugo Balthazar betreffenden Eintrag in: SCHMIDT-BRENTANO, Antonio: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816-1918. Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2007; S. 8 //

Zu finden unter: https://www.oesta.gv.at/documents/551235/556044/K_k_+bzw_+k_u_k_+Generale+1816-1918.pdf/3d248e4a-b52e-4229-b1d9-3f9e5afa82fb / Abgerufen: 16. Mai 2017

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(27) Zur Renobilitierung: A) Županič, Jan: „Renobilitierung und Adelsentsetzung in Österreich“, Artikeldatenbank in: WIKIa Szlachta [Onlinefassung]; URL:http://www.de.szlachta.wikia.com/, Zugang 4. Januar 2020.

bzw.: https://szlachta.fandom.com/de/wiki/Renobilitierung-%C3%96sterreich / Abgerufen: 4. Januar 2020 // Siehe in diesem Zusammenhang auch folgenden Aufsatz von Jan ŽUPANIČ: Neuer Adel am Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie. In: PRAGUE PAPERS ON THE HISTORY OF INTERNATIONAL RELATIONS. Praha; Wien 2006; S. 93-119 / Hier: S. 118 // Zu finden unter: http://usd2.ff.cuni.cz/novov/prague-phir-2006.pdf / Abgerufen: 4. Januar 2020

B) http://www.novanobilitas.eu/rod/balthazar / Abgerufen: 4. Januar 2020

(28) Juli 1909: OESTERREICHISCHE FORST- UND JAGD-ZEITUNG. Wien, 27. Jg., Nr. 29 vom 16. Juli 1909; S. 262 // (Annonce „5-6 Familien ständiger Waldarbeiter“ (29) Oktober 1909: OESTERREICHISCHE FORST- UND JAGD-ZEITUNG. Wien, 27. Jg., Nr. 41 vom 8. Oktober 1909; S. 364 // (Annonce „Nutzholverkauf“) (30) Hrochow-Teinitz 1910: http://www.psp.cz/eknih/1908skc/2/stenprot/004schuz/s004008.htm / Abgerufen: 2. Oktober 2016 (31) Zur Umgestaltung 1912: http://www.architektenlexikon.at/de/516.htm / Abgerufen: 07. Januar 2017

(32) Stand 1913: A) Rangliste und Personalstatus des Deutschen Ritterordens; für das Jahr 1913, samt dem Geschäftsbericht für das Jahr 1912, sowie dem Verzeichnisse der dem freiwilligen Sanitätsdienste des deutschen Ritterordens beigetretenen Förderer (Marianer). Wien 1913; S. 115 //

Zu finden unter: https://archive.org/details/rangslisteundper00wien / Abgerufen: 4. Januar 2020

B) Zur Mitgliedschaft im Automobilklub: NEUES WIENER TAGBLATT; demokratisches Organ. Wien, 49. Jg., Nr. 76 vom 17. März 1915; S. 13 // Es handelt sich hier um den Bericht über die Generalversammlung des Oesterreichischen Automobilklubs (S. 12-13), in deren Verlauf man auch der im Jahr 1914 verstorbenen Mitglieder gedachte.

C) Zur Automarke: o.a. KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (2012) // = https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/660-hrabenka-helena-balthasarova-kus-starych-pardubic/ / Abgerufen: 4. Januar 2020 // Das heißt, Hugo Balthazar v. Babakdol beschäftigte auch einen Chauffeur, denn damals fuhren die wenigsten Automobil-Besitzer ihre Wagen selbst. //// Zur Automarke siehe: Seite „Laurin & Klement“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Dezember 2019, 23:47 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Laurin_%26_Klement&oldid=194584596 (Abgerufen: 8. Januar 2020, 14:44 UTC)

(33) März 1916: OESTERREICHISCHE FORST- UND JAGD-ZEITUNG. Wien, 34. Jg., Nr. 13 vom 31. März 1916; S. 77 // (Annonce „Tüchtige Kanzleikraft“) Fußnoten 28-29, 32-33: Die hier genannten Zeitungen sind zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 04. Januar 2020

(34) A) Zur zweiten Heirat: o.a. KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (2012) // Hier findet man auch den Hinweis, daß Tabora Adjutant eines Generals gewesen sei und später jenes einstige Zimmermädchen geheiratet habe. // Angaben über sein Alter macht KOTYK nicht. Der Rang eines Rittmeisters entspricht dem eines Hauptmannes. Da Tabora im Ersten Weltkrieg u.a. als Personaladjutant eines kommandierenden Generals eingesetzt wurde, könnte er zwischen vierzig und fünfzig Jahren alt gewesen sein.

Zur Stellung u. Funktion der k. u. k. Adjutanten siehe: Seite „K.u.k. Adjutanten“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Februar 2019, 16:03 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=K.u.k._Adjutanten&oldid=185440384 (Abgerufen: 8. Januar 2020, 15:21 UTC)

B) Zu Alexander v. Tabora: B1) Seite „K.u.k. Verkehrstruppenbrigade“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. August 2019, 07:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=K.u.k._Verkehrstruppenbrigade&oldid=191422599 (Abgerufen: 4. Januar 2020, 16:19 UTC) // B2) Seite „K.u.k. Dragonerregiment „Friedrich Franz IV. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin“ Nr. 6“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Februar 2019, 16:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=K.u.k._Dragonerregiment_%E2%80%9EFriedrich_Franz_IV._Gro%C3%9Fherzog_von_Mecklenburg-Schwerin%E2%80%9C_Nr._6&oldid=185440936 (Abgerufen: 4. Januar 2020, 16:28 UTC) // Die Friedensgarnison des Dragonerregiments Nr. 6 war von 1876-78 Brünn (Mähren), 1879-80 Klattau (Böhmen), 1886-96 erneut Brünn, und von 1908-12 wiederum Brünn. Seine Ergänzungsbezirke lagen von 1853-1889 ausschließlich in Mähren, mit zum Teil wechselnden Schwerpunkten (Brünn, Olmütz, Iglau etc.).

(35) Zur Abtretung: KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (2012) // Der Autor schreibt, daß Helena Balthazar-Babakdol das Gut ihrem zweiten Ehemann geschenkt habe, erst die eine und dann die andere Hälfte. Diese Aussage ist sicherlich ergänzungsbedürftig. Die um 1918 schon 68jährige Witwe besaß natürlich einen Anteil von Hrochow-Teinitz, das sie ja zusammen mit ihrem verstorbenen Mann gekauft hatte. Wobei man davon ausgehen darf, daß sie ihres familiären Hintergrundes wegen die Hauptgeldgeberin gewesen war. Aufgrund der zweiten Ehe hatte sie jedoch die Pensionsansprüche als Witwe eines FML gegenüber dem österreichischen Staat verloren. Mithin sicherten vornehmlich die Einnahmen aus der Gutswirtschaft ihren Lebensunterhalt – neben dem ererbten elterlichen Vermögen. Hinzu kommt, daß sie nur über ihren eigenen Anteil hätte verfügen können, nicht über den ihrer Kinder, da dieser Anteil deren väterliches Erbe darstellte. Außerdem war sie – wie KOTYK ausführt – einen komfortablen, sprich relativ kostspieligen Lebensstil gewöhnt. Sie hätte sich daher nicht einer derart wichtigen Geldquelle beraubt und sich in ökonomischer Hinsicht weitgehend von ihrem zweiten und vermutlich deutlich jüngeren Ehemann abhängig gemacht. Kurzum, es wird sich nicht um eine „Schenkung“ sondern vielmehr um eine finanziell abgesicherte Abtretung gehandelt haben. // Ihr zweiter Mann konnte Hrochow-Teinitz jedoch in der schwierigen Nachkriegszeit nicht halten und mußte es schließlich verkaufen. Seine von ihm zuvor verlassene Ehefrau wird von der Verkaufssumme einen mehr oder weniger großen Betrag erhalten haben. Jedenfalls verfügte sie bis an ihr Lebensende offensichtlich stets über ausreichende Geldmittel. So konnte sie in Pardubitz eine Villa kaufen, die der Architekt Jaroslav Benda [1882-1970 / (a)] errichtet hatte. Wenn es KOTYK auch nicht ausdrücklich erwähnt, in ihrem neuen Domizil beschäftigte Helena B.-B. selbstverständlich auch Personal, auf jeden Fall ein Hauswirtschafterin und ein junge Frau, die sie als Zofe und Zimmermädchen einsetzen konnte. Die Möblierung der Villa stammte zumeist aus dem Jagdschlößchen in Dolní Babákov, das laut KOTYK früher ebenfalls ihr persönliches Eigentum gewesen war. Von diesem Interieur wanderten nach ihrem Tod folgende Stücke in das Pardubitzer Museum: eine Intarsien-Kommode und eine Truhe mit Jagdmotiven, ein Wandteppich, sowie zwei Jagdtrophäen (das Fell eines Löwen u. das eines polnischen Bären). Außerdem erhielt das Museum 14 Behältnisse mit dem Silberbesteck, dazu Schmuck, Uhren, und Fächer aus Mahagoni. // Ein solche Hinterlassenschaft von leicht verkäuflichen geldwerten Objekten ist erstaunlich, zumal wenn man bedenkt, daß Helena B.-B. in Pardubitz nach 1945 als österreichische Bürgerin keine Lebensmittelkarten erhielt, sie sich also auf dem sog. ‚Schwarzen Markt‘ zu stark überhöhten Preisen alles zum Leben Notwendige beschaffen lassen mußte. (a) Zu Jaroslav Benda: BEHAL, Vera: Artěl – das Atelier für Kunstgewerbe in Prag. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. München; Berlin, 50 Bd., H. 1, S. 116-130 //

Zu finden unter: https://www.jstor.org/stable/1482351?seq=1 / Abgerufen: 7. Januar 2020

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(36) Zu den Lebensumständen von Helene Balthazar-Babakdol: KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (2012) //

Jiří KOTYK berichtet in seinem informativen Beitrag u.a., daß Helene B.-B. „einen Sohn bei sich hatte.“ Bei ihm kann es sich nur um den 1878 geborenen Guido gehandelt haben. An anderer Stelle spricht KOTYK über die Personen, mit denen die alte Dame in Pardubitz gesellschaftlich verkehrte. Zu diesem Kreis zählte „die polnische Familie Tyszkiewicz“. Man darf wohl davon ausgehen, daß wir hier ihre Tochter Elisabeth mit den Ihren vor uns haben. Helena B.-B. blieb zeitlebens österreichische Staatsangehörige. „Sie sprach nur deutsch [und] verstand wenig tschechisch.“ Auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild blieb sie offensichtlich ganz und gar dem ausgehenden 19. Jahrhundert verpflichtet. So wurde die Witwe des „Feldmarschalls“ zum einem Pardubitzer ‚Original‘.

Ob die von KOTYK erwähnten Johanna Balthazar [1901 (*Bonn) -1970] eventuell eine entfernte Verwandte von Hugo Balthazar ist, ließ sich nicht klären. Ihr Vater, der Kaufmann und Industrielle Jean B. (Johann Heinrich Karl / 1857-1926), kam in Köln zu Welt und verbrachte sein Leben in den Niederlanden und dem Rheinland (a). Die Ehemänner seiner beiden Töchter Paula (1894-1981) und Johanna stammen allerdings aus einst adligen österreichischen Familien. Paula heiratete einen Friedrich Tinti und Johanna erst August Ségur-Cabanac und dann als Witwe mit fünf Söhnen 1932 Joseph Maria Blankenstein (a). //// Die in beiden Familien Balthazar verwendeten Vornamen weisen übrigens keinerlei Übereinstimmungen auf. Der Vater von Hugo B. hieß „Thaddäus“, die Brüder „Gustav“ (*1855), und „Leopold“, die Schwestern „Philippine“ und „Emilia“ (b). Ihren Kindern gab das Ehepaar Hugo u. Helena B. die Vornamen „Guido Johann Alois“, „Johann Alois Thaddäus“ und „Elisabeth“ (b). In der rheinischen Familie Balthazar tragen die Söhne die Namen „Theodor“, „Hans“ und „Albert August“ (a). (a) Seite „Jean Balthazar“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Mai 2019, 19:23 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jean_Balthazar&oldid=188915032 (Abgerufen: 7. Januar 2020, 16:47 UTC) (b) https://www.kppardubicka.cz/cs/menu/zprava/660-hrabenka-helena-balthasarova-kus-starych-pardubic/ / Abgerufen: 4. Januar 2020

(37) A) Zum Verkauf 1924: KOTYK, Jiří: Hraběnka Helena Balthasarová - kus starých Pardubic. (2012) B) Zu der Familie Tůma: ebd. // Hier wird außer von der Berufstätigkeit des neuen Eigentümers u.a. auch von der Heirat seiner Tochter und deren Übersiedlung nach Österreich im Jahr 1945 berichtet.

B1) https://www.geni.com/people/Adrienne-von-Waldstein-Herr-zu-Wartenberg/6000000056644041821 / Abgerufen: 4. Januar 2020 B2) https://www.geni.com/people/Emanuel-Wilderich-Joseph-Maria-Graf-von-Waldstein-Herr-zu-Wartenberg/6000000056643735880 / Abgerufen: 4. Januar 2020 B3) https://www.geni.com/people/Graf-Alexander-Eugen-Emanuel-von-Waldstein-Herr-zu-Wartenberg/6000000056644064830 / Abgerufen: 4. Januar 2020

(38) Zur Umgestaltung 1924/25: http://www.hrady.cz/wnd_show_text.php?tid=13295 / Abgerufen: 07. Januar 2017 (39) Zur Schenkung des Forstbesitzes 1945 samt Folgen: https://www.epravo.cz/top/clanky/tynec-daroval-hrabeti-lesy-ted-hleda-vinika-23748.html?mail / Abgerufen: 4. Januar 2020 //

Der frühere Bürgermeister Jan Židek erklärte die von ihm mit durchgeführte ungewöhnliche Transaktion damit, dass es sich bei den Wäldern um das ursprüngliche Familienvermögen handele. Seiner Meinung nach habe die Stadt damit ihren guten Willen gegenüber einer Familie gezeigt, die zu ihrer Zeit in der Region beliebt gewesen sei (ebd.).

(40) Schloss Hrochův Týnec nach 1945: http://www.hrady.cz/wnd_show_text.php?tid=13295 / Abgerufen: 07. Januar 2017 (41) A) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 5 (Chrudimer Kreis), Prag 1837; S. 86 //

B) Erbpachteinnahme 1822: siehe o.a. Fußnote 4) (42) o.a. SOMMER, Bd.5 (1837); S. 89 (43) A) Stand 1837: Ebd.

B) Zum Zitat: Ebd., S. 86 (44) Ebd., S. 87 (45) Ebd., S. 88 (46) Ebd., S. 87

Abkürzungen: BrWnBr = Branntweinbrennerei Himmelsrichtungen: C.M. = Conventionsmünze / Conventions-Münze s. = südlich CZK = Tschechische Kronen sö. = südöstlich d. R. = der Reserve sw. = südwestlich Df-Anteile = Dorf-Anteile w. = westlich E = Einwohner Fhr / Frh. = Freiherr FML = Feldmarschall-Leutnant GB = Grundbesitz H = Häuser (stets Wohnhäuser) i. G. = im Generalstab kr. = Kreutzer

N = Nummern / Hausnummern (stets Wohnhäuser) pzl = parzelliert RF-Herrschaft = Religionsfonds-Herrschaft Std. = Stunde / Stunden z.T. = zum Teil

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