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HSG Blatt Nr. 6 2009

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Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton appelliert in seiner Rede zur Eröffnung des Center for Disability and Integration an der HSG an Unternehmen und Gesellschaft, Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt zu integrieren. Über 1000 Teilnehmer debattierten am KMU-Tag über das Wirtschaften in fragilen Zeiten; eine Laudatio auf den ausdauernden Kämpfer für die Rechtsstaatlichkeit, Prof. Dr. Rainer J. Schweizer, der emeritiert wird. Die Abteilungsvorstände der KWA und der RWA, Prof. Dr. Ulrike Landfester und Prof. Dr. Kerstin Odendahl äussern sich, welche Konsequenzen die HSG aus der Finanzkrise ziehen soll.

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Page 1: HSG Blatt Nr. 6 2009

Nr. 623. November 2009

HSGBlatt

Universität St.GallenHochschule fürWirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)

KommunikationDufourstrasse 50

CH-9000 St [email protected]

www.unisg.ch

PP 9000 St. Gallen

Volkswirtschaftslehre aneuropäischer Spitze

Die Volkswirtschaftliche Abteilung derUniversität St.Gallen liegt im erstmalsdurchgeführten Excellence Rankingdes deutschen Centrums für Hoch-schulentwicklung (CHE) im europa-weiten Vergleich für die Fächer Volks-wirtschaftslehre, Psychologie und Poli-tikwissenschaften in der Spitzengrup-pe. Diese Platzierung hat sie dank derZitier-Häufigkeit ihrer wissenschaftli-chen Publikationen sowie der Studie-renden- und Dozierenden-Mobilität er-reicht. Ebenfalls in der Spitzengruppedes Ende Oktober 2009 veröffentlich-ten Rankings liegt sie aufgrund der In-ternationalität ihrer Dozierenden undDoktorierenden sowie der durch dieStudierenden beurteilten Zufrieden-heit mit ihrem Studium.Unter den 71 Universitäten, welche dieExcellence-Gruppe in Volkswirt-schaftslehre bilden, finden sich dreiUniversitäten aus der Schweiz (Bern,Zürich und St.Gallen), sieben ausDeutschland (HU Berlin, Bielefeld,Freiburg, Lüneburg, Mannheim, LMUMünchen, Wuppertal) und eine ausÖsterreich (Universität Wien). (red.)

Clintons Appell an der HSGEinweihung des Center for Disability and Integration mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton

Die HSG und MyHandicap

haben am 5. November 2009

das Center for Disability and

Integration (CDI-HSG) einge-

weiht. Dies mit dem Appell an

die Gesellschaft und insbeson-

dere an die Unternehmen, mehr

Menschen mit Behinderung in

die Arbeitswelt zu integrieren.

Als Ehrenschirmherr der StiftungMyHandicap, die mit einer privaten Zu-wendung die Gründung des CDI-HSGermöglicht hat, brachte Bill Clinton beiseiner Eröffnungsrede vor 170 hochran-gigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Politik zum Ausdruck, dassdas neue Center einen wichtigen Beitragzur Verbesserung der Lebenssituationvon Menschen mit Behinderung leiste.Dies trage dazu bei, von einem «Systemder Hilflosigkeit zu einem System derPartizipation» zu kommen. Clinton zeig-te sich überzeugt, dass sich die drin-

gendsten politischen und gesellschaftli-chen Probleme nur gemeinsam vonRegierungen, Privatwirtschaft und Nicht-regierungsorganisationen lösen lassen.

Herausforderung für SozialsystemeWas ist der Hintergrund, dieses Appells?Die Regierungen der OECD-Länder sindbeunruhigt über den Anstieg der Anzahlvon Invalidenrenten-Bezügern. In denOECD-Ländern beziehen mehr als fünfProzent der Bevölkerungsgruppe zwi-schen 20 und 64 Jahren Invalidenrente(GB: 7 Prozent; D: 4,4; CH: 5,4).Der wachsende Anteil von Menschenmit Behinderung stellt für die Sozialver-sicherungssysteme eine grosse Heraus-forderung dar. 2004 entsprachen alleindie Gesamtausgaben für Invalidenren-ten in sämtlichen OECD-Ländern einemProzent des BSP (GB: 1,5 Prozent; CH:2,25). Dies ist eine gewaltige Bindungvon Ressourcen – zum Beispiel beinahedreimal so viel wie die Ausgaben für dieArbeitslosenunterstützung. Trotzdemsind die wirtschaftlichen und sozialenAuswirkungen der Ausrichtung von Be-

hindertenunterstützung sowie die Inte-gration und Reintegration von Men-schen mit Behinderungen in die er-werbstätige Bevölkerung von der Hoch-schulforschung in der Vergangenheitweitestgehend unbeachtet gelassenworden. Der Begriff «Behinderung»schliesst hier nicht nur körperliche undgeistige Behinderungen ein, sondernumfasst auch psychische, wie zum Bei-spiel Depression oder Burn-out. Auffäl-lig hierbei: Die Anzahl der Menschen mitpsychischen Leiden steigt beständig. Be-troffen sind hier insbesondere hochqua-lifizierte Arbeitskräfte. Die Folgen: Welt-weit wird die Anzahl langfristig behin-derter Menschen steigen.

Wissenslücken schliessenDas CDI-HSG beabsichtigt, die Wissens-lücke auf dem Gebiet der Handicap-For-schung zu schliessen. Zu diesem Zweckvereint es die Gebiete der Betriebs- undVolkswirtschaft, der Organisationspsy-chologie sowie der Angewandten Disa-bility Forschung zur Förderung dernachhaltigen ökonomischen und sozia-

len Integration von Menschen mit Be-hinderung. So untersucht das Centerzum Beispiel, wie Sozialversicherungs-systeme strukturiert sein könnten, wasfür Anreize die Arbeitgeber zur Anstel-lung von Menschen mit Behinderungbewegen und wie diese in die Unter-nehmenskultur eingebunden werdenkönnen. Die Gründung des CDI-HSGwurde durch eine grosszügige Zuwen-dung des Internet-Unternehmers Joa-chim Schoss ermöglicht, der bei einemMotorradunfall den rechten Arm unddas rechte Bein verlor. Er ist Gründerund Präsident der Stiftung MyHandicap.

Preis für vorbildliche UnternehmenIm Rahmen der Eröffnung wurde dieInitiative «Commitment to Action: Provi-ding Opportunities for People with Dis-abilities» gestartet. Damit will das CDI-HSG Unternehmen in der Schweiz,Deutschland und Österreich in denKategorien «Best Practice» und «BestIdeas» für die Integration von Menschenmit Behinderung auszeichnen. (red.)Gekürzte Fassung von Clintons Rede auf S. 3

Bill Clinton begeisterte das Publikum mit einer ergreifenden Rede: «Wir haben viel zu lernen von Menschen mit Behinderungen.»Foto: HannesThalmann

Die HSG verstärkt ihre Aus-bildungsbeziehungen mitSingapur und schliesst neueKooperationsvereinbarungen.

Seite 2

Er ist ein ausdauernderKämpfer für die Rechts-staatlichkeit. Jetzt tritt er inden (Un-)Ruhestand. EineLaudatio auf Prof. Dr. RainerJ. Schweizer. Seite 5

Über tausendTeilnehmerdebattierten am KMU-Tagüber das Wirtschaften infragilen Zeiten. Seite 7

Experten-Gespräch:WelcheKonsequenzen soll die HSGaus der Finanzkrise ziehen?Die AbteilungsvorständeProf. Dr. Kerstin Odendahlund Prof. Dr. Ulrike Landfes-ter nehmen Stellung. Seite 8

AUS DEM INHALT

Page 2: HSG Blatt Nr. 6 2009

Internationales – Forschung 23. November 2009 2

Preise und AuszeichnungenAuf dem CAS Annual Meeting in Bos-ton (Massachusetts) im November2009 wurden Prof. Dr. Hato Schmeiser(I.VW-HSG), Prof. Dr. Martin Elingund Dr. Thomas Parnitzke (beide ehe-mals I.VW) für den Beitrag «Manage-ment Strategies and Dynamic Finan-cial Analysis» mit dem Best PaperAward 2009 der Zeitschrift Varianceausgezeichnet.

Das Paper «Some animals are moreequal than others: What makes strate-gic initiatives survive the firm’s inter-nal selection environment?» der Auto-ren Dr. Marcus Matthias Keupp (ITEM-HSG), Prof. Steven Floyd, Ph.D. (IfB-HSG) und Prof. Dr. Oliver Gassmann(ITEM-HSG) hat auf der Strategic Ma-nagement Society Conference 2009eine Honourable Mention erhalten.

Das Herausgeberwerk «Culture andLeadership Across the World: TheGLOBE Book of In-Depth Studies of

25 Societies» (Hrsg.: J.S. Chokar/F.C.Brodbeck/R.J. House), das auch einenBeitrag von Prof. Dr. Jürgen Weiblerund Prof. Dr. Rolf Wunderer (ehemalsI.FPM) mit dem Titel «Leadership andCulture in Switzerland – Theoreticaland Empirical Findings» enthält, ge-wann den Ursula Gielen Global Psy-chology Book Award. Der Preis zeich-net den bedeutendsten Beitrag zurPsychologie als globale Disziplin aus.

Am 26. September 2009 wurden aufder 4. Mediterranean Conference onInformation Systems (MCIS’09) inAthen PD Dr.-Ing. Wolfgang Maassund Tobias Kowatsch, ITEM-HSG, mitdem Best Paper Award für das Konfe-renzpapier «Let’s Get Married: Adopti-on of Interactive Product Informationfor Bundle Purchases by TangibleUser Interfaces» ausgezeichnet.

PersonenförderungEU-Personenförderung (Marie CurieFellowship, Europäische Kommis-

sion): Dr. Sabine Hoidn, Projekt-titel: Rethink Learning, Supervisor:Prof. Dr. Thomas S. Eberle (KWA, So-ziologisches Seminar), Forschungsort:Harvard University, Cambridge MAund Universität St.Gallen, Förderbe-trag 238096 Euro, Laufzeit: 36 Mona-te.

PublikationenLechner, C./Frankenberger, K./Floyd,S.: Task contingencies in the curvili-near relationships between inter-group embeddedness and performan-ce, in: Academy of Management Jour-nal, Vol. 53(1), 2010, 1–50.

Raisch, S./Birkinshaw, J./Probst,G./Tushman, M.: Organizational Am-bidexterity: Balancing Exploitationand Exploration for Sustained Perfor-mance, in: Organization Science, Vol.20(4), 2009, 685–695.

von Krogh, G./Raisch, S.: Focus Inten-sely on a Few Great Innovation Ideas,

in: Harvard Business Review, Vol.87(10), 2009, 32–32.

I.VWEling, M./Gatzert, N./Schmeiser, H.:Minimum Standards for InvestmentPerformance: A New Perspective onNon-Life Insurer Solvency Insurance,in: Mathematics and Economics, Vol.45(1), 2009, 113–122.

Eling, M./Toplek, D.: Modeling andManagement of Nonlinear Dependen-cies – Copulas in Dynamic FinancialAnalysis, in: The Journal of Risk andInsurance, Vol. 76(3), 2009, 651–681.

Holzmüller, I.: The United States RBCStandards, Solvency II, and the SwissSolvency Test: A Comparative Assess-ment, in: Geneva Papers on Risk andInsurance, Vol. 34(1), 2009, 56–77.

Luhnen, M.: Determinants of Efficien-cy and Productivity in German Pro-perty-Liability Insurance: Evidence for

1995–2006, in: Geneva Papers on Riskand Insurance, Vol. 34(3), 2009,483–505.

KWAWunderlich, W.: Canta et impera. Mo-zarts Herrscherfiguren – Mythos undPolitik auf der Opernbühne (Kleinepolitische Schriften. Hrsg. von AloisRiklin, Bd. 16), Göttingen/Bern, 2009.

SEWLechner, M./Wunsch, C.: Are TrainingProgrammes More Effective WhenUnemployment is High?, in: Journal ofLabor Economics, Vol. 27(4), 2009,653–692.

Lechner, M.: Long-run labour marketand health effects of individual sportsactivities, in: The Journal of HealthEconomics, Vol. 28(4), 2009, 839–854.Sequential Causal Models for the Eva-luation of Labor Market Programs, in:Journal of Business & Economic Stati-stics, Vol. 27(1), 2009, 71–83.

Neues aus der Forschung

Foto: HannesThalmann

LEUTE

Prof. Dr. Markus Schwaninger (IfB-HSG) wurde als Direktor in die WorldOrganization of Systems and Cyberne-tics (WOSC) berufen.

Prof. Dr. Monika Bütler (SEW-HSG) istseit dem 1. Juli 2009 Research Coordina-tor im internationalen Netzwerk Net-spar, seit September 2009 Mitglied desBoard of Management am InternationalInstitute of Public Finance in München,ab dem 1. Januar 2010 Editor des Jour-nal of Pension Economics and Finance.

Prof. Dr. Miriam Meckel (MCM-HSG)erhielt für den Sammelband «Verkauftund nichts verraten» den «getAbstractInternational Book Award 2009». DerPreis, verliehen auf der FrankfurterBuchmesse, prämiert die besten Wirt-schaftsbücher des Jahres.

Prof. Dr. Dieter Thomä (KWA) belegtim Cicero-Ranking «Deutschlandswichtigste Vordenker» den achten Platzin der Rubrik «Die 20 wichtigsten Phi-losophen». Das Ranking misst die«Wirkmacht» 250 Intellektueller.

Prof. Dr. Norbert Reetz (FGN-HSG)erhielt am 11. November 2009 die Eh-rendoktorwürde der tschechischenTechnischen Universität Liberec.

Verstärkte Kooperation mit SingapurRegierungsrat Stefan Kölliker unterzeichnetVerträge zu Ausbildungsbeziehungen mit Universitäten in Singapur

Unter der Leitung von Regie-

rungsrat Stefan Kölliker reiste

eine Delegation der HSG zu

einem Arbeitsbesuch nach Sin-

gapur, um die Beziehungen auf

universitärer Stufe zu vertiefen.

Die Delegation traf Minister S. Iswaran,Senior Minister of State for Education,Trade & Industry, zur Besprechung derweiteren Schritte für den Ausbau derlangjährigen Zusammenarbeit zwi-schen verschiedenen UniversitätenSingapurs und der HSG sowie der

Fachhochschule Ostschweiz. Bereitsheute profitieren jährlich rund 120 Stu-dierende auf Universitäts- und Fach-hochschulstufe von einem Austausch-semester oder einem Doppelabschluss-programm mit den verschiedenen Part-nerinstitutionen in Singapur.

Starke Präsenz der HSG in SingapurDie Universität St.Gallen betreibt inSingapur eine Repräsentation für dieBetreuung der aus der Schweiz stam-menden Studierenden, für die Akquisevon Praktikumsplätzen und für die imasiatischen Raum essenzielle Pflegeder Beziehungen zu den Anspruchs-

gruppen. Zudem ist mit Prof.Dr. KlausSpremann ein renommiertes Fakultäts-mitglied der Universität St.Gallen zeit-weise vor Ort und betreut gemeinsameUnterrichtsprojekte wie den Asia Termfür Bachelor-Studierende der HSG undwissenschaftliche Publikationsprojek-te. Zum ersten Mal konnte in diesemHerbst zudem ein grosses Weiterbil-dungsprogramm für den SchweizerKonzern DKSH, den führendenDienstleister für Marktexpansion inden asiatischen Märkten, in Singapurdurchgeführt werden. Für Studierendeauf Universitäts- und Fachhochschul-stufe besteht weiter ein bilaterales Aus-

tauschprogramm, wodurch jedes Jahrrund ein Dutzend Studierende ineinem straff organisierten ProgrammSingapur mit allen wirtschaftlichen, ge-sellschaftlichen und kulturellen Facet-ten kennen lernen kann. Schliesslichexistieren Forschungskooperationenbeispielsweise zwischen der Hoch-schule für Technik Rapperswil und derNanyang Technological University(NTU).

Zwei neueVerträge unterzeichnetDie HSG wird in Singapur als eine derführenden europäischen Universitätenwahrgenommen. Da der Wettbewerb

auf dem Bildungsplatz Singapur umForschungs- und Austauschkoopera-tionen zunimmt, mussten die Abkom-men der Universität St.Gallen mit denUniversitäten in Singapur auf eineneue Basis gestellt werden. Regie-rungsrat Stefan Kölliker unterzeichneteneue Kooperationsvereinbarungen mitder Singapore Management University(SMU) und der National University ofSingapore (NUS). Insgesamt konntedie Wirkung von Austauschprogram-men positiv zur Kenntnis genommenwerden. Aufgrund der guten Bezie-hungen ist Singapur für St.Gallen einidealer Platz. (red.)

Der St.Galler Markus Fuchs, der erfolgreichste Schweizer Springreiter aller Zeiten, antwortete so auf die Frage eines Zuhörers im Audimax, ob er auch schon vomPferd gestürzt sei, was ihm in seiner Karriere mehrmals passiert ist. Der 54-jährige Rekordinternationale war in einer Gesprächsrunde mit Moderator Beat Antenenzu Gast beim Unisport und berichtete über seine sportliche Laufbahn und darüber, wie die Pferde sein Leben veränderten. Nach 40 Jahren aktivem Pferdesport,unzähligen Titeln und Medaillen wurde er zum Nationalcoach Italiens ernannt. Am 18.2.2010 ist Triathletin Natascha Badmann zu Gast an der HSG. Leonz Eder

«Fallen ist keine Schande, aber Liegenbleiben schon»

Page 3: HSG Blatt Nr. 6 2009

CDI-HSG – HSG Alumni 23. November 2009 3

«Wir haben alle eine Art von Behinderung»Einweihung des Center for Disability and Integration an der HSG – Auszug aus der Rede von Bill Clinton

Zur Einweihung des Center

for Disability and Integration

am 5. November 2009 rief der

frühere US-Präsident Bill

Clinton zur wirtschaftlichen

Integration von Menschen mit

Behinderung auf.

Ich freue mich, hier in der Schweiz zusein, vor allem zu einem so wichtigenAnlass, der Eröffnung des Center for Dis-ability and Integration hier an der Uni-versität St.Gallen. Vielen Dank für Ihregute Arbeit, die so wertvoll ist für die Be-hinderten in der Schweiz und in ganzEuropa.

Wir müssen den Sinn dessen, was esheisst, behindert zu sein, verändern. DerStatus eines behinderten Menschen sollkünftig in den Status eines Ermächtigtenverwandelt werden. Wir müssen zeigen,wie sehr wir auch die behinderten Mit-menschen und deren Fähigkeiten in un-serer Gesellschaft brauchen.

Ich spreche hier aus ganz persönlichenGründen, und ich will Ihnen erzählen,wie ich zu meinem Einsatz für Behin-derte kam. Als Gouverneur gehörte ichnicht wirklich zu den Kreuzrittern be-hinderter Menschen, aber ich hatte guteLeute, die für mich auf diesem Gebiet ar-beiteten und von denen ich lernte. Alsich dann Präsident der Vereinigten Staa-ten von Amerika wurde, fragte michPeter Jennings vom Sender ABC, ob ichbereit wäre, vor einer Versammlung vonKindern im Alter von acht bis sechzehnJahren zu sprechen. Da ich damals mitallerhand schwierigen politischen Pro-blemen zu kämpfen hatte, dachte ich, essei sicher eine Abwechslung, mal zueinem angenehmen Anlass zu gehen,und sagte zu. Nach meiner Rede melde-te sich ein zehnjähriges Mädchen, das ancerebraler Lähmung litt, zu Wort. Sie sag-te: «Mein Name ist Anastacia Samosa,meine Eltern kommen aus Nicaraguaund arbeiten hier. Ich habe eine Zwil-

lingsschwester, die auch eine cerebraleLähmung hat, aber schlimmer als ich. Siekann nicht sprechen, sitzt in einem Roll-stuhl und kommuniziert über einenComputer. Sie darf die Schule nicht be-suchen, obwohl sie genauso intelligentund wissbegierig ist wie ich. Kein Kindsollte doch daran gehindert werden,eine Ausbildung machen zu dürfen.Können Sie,Herr Präsident Clinton, nichtdafür sorgen, dass meine Schwester mitmir in meine Schule gehen kann?»Sie war so überzeugend, dass ich Ja sag-te. Ich ahnte allerdings nicht, dass es ein-facher sein würde, die Probleme derNahost-Friedensgespräche zu überwin-den, als die Gespräche mit den schuli-schen Instanzen zu führen. Aber letztlichhabe ich es geschafft, dass die Zwillingezusammen in die Schule gehen konnten.Anastacia hat später in meinem Wahl-büro mitgearbeitet und ihre SchwesterAlba erzielte einen Universitätsabschlussam Queens College in New York – das

konnte sie nur tun, weil ihre Schwesterso für sie gekämpft hatte.

In den vergangenen Jahren konnte ichbeobachten, dass sich Menschen ent-schieden haben, aufgrund eigener Be-hinderung oder persönlicher Erfahrungmit Behinderten, Stiftungen zu gründenund für die Integration von Behindertenzu kämpfen. Auf diese Weise haben sichüberall auf der Welt Nichtregierungsor-ganisationen (NGO) formiert, die sichfür diese Menschen einsetzen. So grün-dete zum Beispiel ein Mann, der von derHüfte ab gelähmt ist, seine «walk aboutfoundation» für Menschen mit ähnlichenLeiden. Er hat trotz seiner Behinderungdie Alpen überquert, um Geld für seineStiftung zu sammeln.

Als ich US-Präsident war, entdeckte ich,dass wir ein grosses Problem in unseremGesundheitssystem hatten: Wenn in denUSA jemand eine Behinderung hat,

dann übernimmt die US-Regierung diegesamte Gesundheitsversorgung. Wennaber dieser Mensch einen Teilzeitjob an-nehmen sollte, verliert er dadurch diestaatliche Gesundheitszulage. Der wich-tigste Vertrag, den ich in meiner Amtszeitaufgrund dieser Sachlage unterzeichnethabe, lautete wie folgt: «Jeder mit einerBehinderung wird niemals die finanziel-le Gesundheitsversorgung verlieren,auch wenn er einen Job findet.»

Nichts ist für mich eindeutiger, als dassman sich um Menschen mit Behinde-rung kümmern muss, ganz gleich wel-cher Art sie ist. Wir müssen dafür dieDenkweise der Gesellschaft ändern. Wirmüssen die Behinderten zu Fähigen ma-chenunddieOpfer zuErmächtigten.Wirmüssen die Umstände, in denen sie le-ben, ändern und ihnen die Möglichkeitgeben, sich und ihr Leben zu verbessern.Ich habe in Amerika mit Menschen ge-arbeitet, die weniger als einen Dollar

pro Tag zum Überleben haben. Aber ichkonnte beobachten, dass ihr Lebenswil-le mit der Aussicht auf bessere Chancengewachsen ist. Derartige Schicksalewerden sich immer wieder wiederho-len – weltweit. Wir müssen deshalb dieEingliederung benachteiligter Men-schen fördern. Und ich bin davon über-zeugt, dass wir mit der Integration vonBehinderten auch einen höheren Stand-ard des wirtschaftlichen Wachstums unddes Wohlstandes erreichen können.

Unter den grossen Herausforderungen,denen wir heute gegenüberstehen, mussjedes einzelne Ding in dieser Welt mitdem Maximum an Entwicklung mensch-licher Leistung in Angriff genommen wer-den. Es ist die Pflicht eines jeden Landes,das ernstgenommen werden will, dass esdie menschlichen Fähigkeiten und Leis-tungen stärkt. Der Mensch sollte für jedeRegierung an erster Stelle stehen. KeinLand kann überleben, ohne dies zu tun.Und es ist dumm, Behinderte nicht in die-sen Prozess mit einzugliedern und zu för-dern. In Anbetracht des grossen Poten-zials behinderter Menschen, müssen wirihnen die Chance geben, sich in der Ge-sellschaft einzubringen, und das brauchtmehr bewusste Arbeit in diese Richtung.

Wir haben noch viel zu lernen, denn wiedas Mädchen damals sagte, wir habenalle irgendeine Art von Behinderung. Esist eine unbewusste Arroganz zu den-ken, dass die Menschen mit einer offen-sichtlichen Behinderung weniger wertsind, als sie es tatsächlich sind. Wir müs-sen unsere Haltung ändern. Dieses Zen-trum für die wirtschaftliche Eingliede-rung von Behinderten hat entschieden,diese Haltung zu ändern. Und die Ent-scheidung, was Sie aus Ihrem Leben ma-chen, ändert diese Haltung. Es gibt soviel Wege, die Leiden dieser Welt zu lin-dern, und ich bitte Sie, den Verlust derbehinderten und benachteiligten Men-schen von Hilflosigkeit in Lebenskraft zuverwandeln. Ich danke Ihnen.Quelle: St.Galler Tagblatt, Übersetzung ins

Deutsche von Anjana Bhagwati.

«Wir sehen uns alsWegbereiter»netz+-HSGWomen fördert die Karriere von Frauen an der HSG

Die HSG führt in Kooperation

mit McKinsey & Company ein

Beratungsprojekt durch, das den

Berufseinstieg von HSG-Absol-

ventinnen unterstützen soll.

Ziel dieses Projektes ist, Massnahmenzur Förderung von Berufseinsteigerin-nen zu entwickeln. «Die Studierendenlernen dabei die Arbeitsweise von Bera-terinnen und Beratern kennen, sie wer-den von diesen gecoacht und bear-beiten im Team ein für die HSG hoch-relevantes Thema», sagt ProjektleiterinSarah Bolleter von netz+-HSG Women.

Wissenschafterinnen im Fokusnetz+ setzt sich für die Karriereförde-rung von Frauen ein und bietet einbedürfnisgerechtes und attraktives An-gebot für Studierende und Nachwuchs-wissenschafterinnen, um deren Karrierefrühzeitig zu planen und Netzwerke auf-zubauen. Auch wenn Chancengleich-heit gesetzlich vorgeschrieben ist, gebe

es viele Hürden, die erst beim Berufs-einstieg oder im Doktorat spürbarwürden, konstatiert netz+-MitarbeiterinFranziska Roth. Entstanden ist netz+ imJahr 2008 aus einem Programm des Bun-des, das eine Erhöhung der Anzahl derProfessorinnen an Schweizer Universitä-ten zum Ziel hat.

Angebotsvielfalt für alle Stufennetz+ liefert ein Angebot, aus demweibliche Studierende auswählen kön-nen – ganz unverbindlich und ohne je-de Verpflichtung. Es sind Workshopsund Veranstaltungen, die während desSemesters regelmässig angeboten wer-den, bis hin zur konkreten akademi-schen Nachwuchsförderung und Ein-zelprojekten. Besonders populär undnachgefragt ist die Veranstaltung «Din-ner hoch 4» mit vier weiblichen Gästen,vier Tischen und vier Gängen, bei de-nen zwölf HSG-Frauen bei einemAbendessen die Gelegenheit haben,sich intensiv zum Thema «Frauenkarrie-re» auszutauschen, von den Erfahrun-

gen der Gäste zu profitieren und Kon-takte zu knüpfen.

Laufbahnziele klärenNeben Netzwerk-Events und Skill-Trai-nings ist die akademische Nachwuchs-förderung ein weiterer Schwerpunktvon netz+. Peer Mentoring etwa ist einProgramm, zu dem sich Nachwuchswis-senschafterinnen für die Dauer von ein-einhalb Jahren zu einer Peergruppezusammenschliessen. «Hierbei geht esdarum, gemeinsam Aktivitäten zuplanen und zu organisieren, sich in derwissenschaftlichen Gemeinschaft besserzu vernetzen sowie das eigene fachlicheund überfachliche Wissen zu verbes-sern», erläutert Bolleter. Dies solle insbe-sondere der Klärung von Laufbahnzie-len dienen und konkrete Umsetzungs-schritte im Hinblick auf eine Professurunterstützen. Daniela Kuhn

Im Frühling 2010 wird eine neue Runde des

Peer-Mentoring-Programms ausgeschrieben.

Infos unter [email protected].

Ein historischerTag für die HSG (v.l.n.r.): Bill Clinton dankt MyHandicap-Gründer Joachim Schoss; Live-Übertragung ins Audi-max; Gäste unterwegs zur Einweihungsfeier ; die Leitung des CDI-HSG: Dr. Eva Deuchert, Dr. Stephan Böhm und Dr. Nils Jent.

200 HSG-Alumnae und Alumni

haben sich Anfang November in

Zürich zum Thema «Leadership»

in Wirtschaft, Armee und Kul-

tur ausgetauscht.

Wie kann man seinen Soldaten dieAngst vor einem gefährlichen Einsatz inMogadiscio nehmen, wenn man selbstAngst hat? Wie erreicht man einen breitabgestützten Kulturwandel in einem öf-fentlich-rechtlichen Unternehmen? Wieerkennt man Mitarbeiter, die man ent-lassen muss? Darauf antworteten Gene-ral a. D. Dr. Klaus Reinhardt (ehemaliger4-Sterne-General und Oberbefehlsha-ber der KFOR-Truppen in Kosovo), In-grid Deltenre (des. Generaldirektorinder European Broadcasting Union) undGeorges Kern (CEO von IWC Schaff-hausen).

Nicht jeder ist zum Führen geborenDer Grundtenor lautete einhellig: Kom-munikation. Dazu gehörten Zeit haben,

das Gespräch suchen, Vertrauen auf-bauen. Dies stelle wiederum hohe An-sprüche an die Persönlichkeit des «Lea-ders», der seine Rolle aktiv wahrnehmenmüsse. Nicht jeder ist jedoch zumFühren geboren. Dies bestätigte auch ei-ne von Prof. Dr. Heike Bruch präsen-tierte Untersuchung. Viele Vorgesetztekennzeichnen sich demnach aus Mitar-beiter-Optik durch «Laisser-faire» undVerzettelung – entgegen der Wahrneh-mung der Vorgesetzten von sich selbst.

Vielfältiges Aktivitäten-AngebotDer 3. Flagship Event wurde von HSGAlumni Zürich organisiert, einer Unter-gruppe von HSG Alumni mit 19000 Mit-gliedern weltweit. Nebst den FlagshipEvents organisiert HSG Alumni Zürichauch Anlässe speziell für Frauen undJüngere. Gleichzeitig bietet auch HSGAlumni St.Gallen vielfältige Aktivitätenan. Studierende ab dem Bachelor-Ab-schluss sind Mitglied von HSG Alumniund zur Teilnahme herzlich eingeladen.www.alumni.unisg.ch Lotti Gerber

Leadership inTheorie und Praxis

Fotos: HannesThalmann/Urs Bucher

Page 4: HSG Blatt Nr. 6 2009

Veranstaltungen 23. November 2009 4

MONTAG,23.11.ÖV: Der gebannte Blick – Zur Rolle derFotografie in Kunst und Wahrneh-mung, in der Reihe Kunst/Kunstge-schichte», 23.11., 30.11. und 7.12., Lehr-provisorium HSG-Sporthalle 10-U142,18.15–19.45, Dr. phil. Anne Krauter,Hochschule der Künste, Bern.

ÖV: «Black Music» – Vergangenheit undZukunft, in der Reihe «Musik/Musikge-schichte»,Lehrprovisorium HSG-Sporthalle10-104, 18.15–19.45, Dr. phil. MartinSchäfer, freier Publizist, Redaktor BluesDRS3.

ÖV: Klimawandel: ein zukünftiges Si-cherheitsrisiko mit neuer Qualität? Inder Reihe «Geographie: Fortschritt oderEntwicklung – Wege in die Zukunft.Beiträge zur entwicklungspolitischenDiskussion im Nord-Süd-Wettbewerb»,HSG 09-012, 18.15–19.45, Prof. Dr.Nina Buchmann, ETH Zürich.

ÖV: Neid – ein Gefühl, das uns her-ausfordert, in der Reihe «Psycholo-gie/Psychiatrie»23.11., 30.11. und 7.12., HSG 09-011,18.15–19.45, Prof. Dr. Verena Kast,Psychologin/Psychotherapeutin,St.Gallen.

«L’Italia fra immagine e realtà: un profi-lo contemporaneo», Gastvortrag in Zu-sammenarbeit mit der Dante AlighieriSt.Gallen, organisiert vonProf. Dr. Renato MartinoniLehrprovisorium HSG-Sporthalle10-107, 19.00–21.00, Dr. Günther De-pas, Korrespondent für «Die Welt» undfür «Finanz und Wirtschaft».

ÖV: Sorge – Furcht! – Angst!! – Panik!!!In der Reihe «Psychiatrie/Psychothera-pie», 23.11., 30.11. und 7.12.,HSG-Sporthalle 10-073, 20.15–21.45,Dr. med. Andreas Köhler,Facharzt FMH Psychiatrie und Psycho-therapie, St.Gallen.

DIENSTAG,24.11.ÖV: Glauben – Lieben – Loben, in derReihe «Theologie: ‹Ich glaube, ich bingläubig, glaub ich›. Dimensionen desGlaubens»Festsaal St.Katharinen, 9.30–11.00, Dia-kon Thomas Reschke.

«Die italienische Wirtschaft. Ein zwie-spältiges Gebilde», Gastvortrag im Rah-men der Vorlesung «Italienische Kultu-ren: Zeitgenössisches Italien – Politik,Gesellschaft, Kultur», organisiert vonProf. Dr. Renato MartinoniLehrprovisorium HSG-Sporthalle10-071, 10.15–12.00, Dr. Günther De-pas, Korrespondent für «Die Welt» undfür «Finanz und Wirtschaft».

ÖV: Persönlicher Werdegang und Lauf-bahnberatung, in der Reihe«Psychologie»Festsaal St.Katharinen, 14.30–16.00, Dr.phil. Urs Imoberdorf, Zürich.

ÖV: Ist das Recht Rahmenordnung ei-ner freien Marktwirtschaft oder ist esderen Grundlage und Schranke? In derReihe «Wirtschaft und Recht einfach er-klärt: Erkenntnisse aus der Finanz-marktkrise für Lehre und Forschung»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle10-073, 18.15–19.45, Prof. Dr. RainerSchweizer.

ÖV: L’identità italiana: II. La società del«Belpaese», in der Reihe «ItalienischeSprache und Literatur» 24.11., 1.12.,8.12.und15.12.,HSG09-115, 18.15 –19.45,Prof. Dr. Renato Martinoni.

ÖV: Narrating the Indian Past: Rohin-ton Mistry’s A Fine Balance and Salman

Rushdie’s Midnight’s Children, in derReihe «Indische Literatur»24.11., 1.12., 8.12. und 15.12.,HSG 09-114, 18.15–19.45,Prof. Dr. Alan Robinson.

ÖV: Die Finanz- und Wirtschaftskriseals gesellschaftliches Problem. Krisen-rhetorik, moralische Entrüstung unddie politische Suche nach Lösungs-ansätzen, in der Reihe «Die HSG in derRegion (Kantonsschule Heerbrugg). Fi-nanz- und Wirtschaftskrise: Diagnose –Therapie – Prognose»Kantonsschule Heerbrugg, Aula,18.15–19.45, Prof. Dr. Thomas Eberle.

ÖV: Russland: Herausbildung der Aus-senpolitik einer neuen alten Gross-macht, in der Reihe «Zeitgeschichte»24.11., 1.12. und 8.12, HSG 09-110,18.15–19.45, Dr. phil. Benno Ennker.

Universitätsgottesdienst: Klug, starkund reich: Von der Weisheit (Jeremia 9,22)Kirche St.Laurenzen, 20.15, Liturgie:Pfarrer Markus Anker und Studierende,Predigt: Diakon Thomas Reschke, Lek-torin: PD Dr. Monika Kritzmöller, Mu-sik: Cunning Folk (Celtic Folk) undAlexander Sennhauser (Orgel), Apéroim Festsaal der Industrie- und Han-delskammer St.Gallen (Gallusstrasse16).

MITTWOCH,25.11.Theologisches Kolloquium: Lektü-re: Karl Barth, Einführung in dieevangelische Theologie25.11., 1.12. und 8.12., 12.10–13.45,Haus «Steinbock», Steinbockstrasse1, St.Gallen-Rotmonten, Anmeldun-gen: [email protected].

Lunch mit Gästen: Inspiring visions.Living emotionsAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, mit Robert Maciejewski, M.A.HSG, Mitgründer/Inhaber der Inno-vation Management AG, organisiertdurch Diakon Thomas Reschke.

ÖV: «Dein Schwert, es ist von Blutso rot, Edward, Edward…» (Loe-we/Herder). Balladen und ihre Ver-tonungen, in der Reihe «Musik/Mu-sikgeschichte»25.11. und 2.12., HSG 09-011,18.15–19.45, Rudolf Lutz, St.Gallenund Musikakademie Basel.

ÖV: Von Mensch zu Mensch – Dar-wins Gedanken kommen aus derGesellschaft und wirken auf siezurück, in der Reihe «Naturwissen-schaft/Gesellschaft: Evolution – Le-ben im Wandel»HSG 09-010 (Audimax),20.15–21.45, Prof. Dr. Ernst PeterFischer, Universität Konstanz.

ÖV: Zur Kulturgeschichte Shang-hais (1850 bis 1950), in der Reihe«Kulturgeschichte»25.11. und 2.12., Lehrprovisorium-HSG-Sporthalle 10-U149, 20.15–21.45, PD Dr. phil. Roland Alten-burger, Zürich.

DONNERSTAG,26.11.ÖV: Von der Pyramide zum Fels-grab – Jenseitsvorstellungen desHerrschers, in der Reihe «Kulturge-schichte»Festsaal St.Katharinen, 9.30–11.00, Dr.phil. Sigrid Hodel-Hoenes, Fontnas.ÖV: Logistikmarkt Schweiz – Ge-samtmarkt, Segmente, Standorte, Po-

tenziale, in der Reihe «Betriebswirt-schaftslehre/Lehrstuhl für Logistik-management», HSG-Sporthalle10-U142, 18.15–19.45, Prof. Dr. Wolf-gang Stölzle.

ÖV: Reise-Literatur, in der Reihe«Deutsche Sprache und Literatur»26.11., 3.12., 10.12. und 17.12.,HSG-Sporthalle 10-075, 18.15–19.45,Prof. Dr. Ulrike Landfester.

ÖV: «…nicht ohne Bach…». Stationender Bach-Rezeption, in der Reihe«Musik/Musikgeschichte»26.11. und 3.12., HSG 09-112,18.15–19.45, Prof. Dr. Dominik Sack-mann.

ÖV: Aktuelle Klimaänderungen undSzenarien für die Zukunft, in der Rei-he «Meteorologie: Wetter und Klima –ihre Auswirkungen auf Menschund Umwelt», HSG-Sporthalle10-U149, 18.15–19.45, Dr. ThomasGutermann.

Öffentliche Buchvernissage zu zweiSt.Galler Publikationen: «Liebe undZorn. Zu Literatur und Buchkultur inSt.Gallen». Hrsg. Andreas Härter, Titu-larprofessor für Deutsche Spracheund Literatur an der UniversitätSt.Gallen, sowie: «Ein interdisziplinä-res Forum. Tagung der Internationa-len Buchwissenschaftlichen Gesell-schaft, St.Gallen 13.–14. Juni 2008».Hrsg. Cornel Dora, St.Galler Kantons-bibliothekar.Lapidarium der StiftsbibliothekSt.Gallen (Eingang Gallusplatz, West-seite der Kathedrale), 18.30 Uhr.

ÖV: Typische Vorgesetzten-Schriften,in der Reihe «Graphologie: Hand-schrift und Persönlichkeit – Eine Ein-führung in die Graphologie»HSG-Sporthalle 10-070, 20.15–21.45,Peter Schär, Graphologe SGG,Zürich.

ÖV: Serienmörder und Kannibalen,in der Reihe «Psychiatrie/Psychothe-rapie: Abgründe der menschlichenPsyche»HSG-Sporthalle 10-107, 20.15–21.45,Dr. med. Thomas Knecht, Psychiatri-sche Klinik Münsterlingen.

Tennis NightTenniscenter Wittenbach,21.30–3.00, organisiert durch denUniversitätssport.

FREITAG,27.11.ÖV: «In diesem Zeichen wirst dusiegen»: Die Konstantinische Wen-de, in der Reihe «Theologie: Dasfrühe Christentum: Von der Sektezur Weltreligion»Festsaal St.Katharinen,9.30–11.00, Pfarrer Markus Anker.

Internationale Tagung: JornadasHispánicas de la SSEH: Latinos enEE.UU.HSG 09-011, 13.15–20.30, mit diver-sen Referenten, organisiert von: De-partamento de Lengua y LiteraturaHispánicas de la Universidad de SanGallen.

SAMSTAG,28.11.Internationale Tagung: JornadasHispánicas de la SSEH: Latinos enEE.UU.HSG 09-011, 9.00–13.00, mit diver-sen Referenten, organisiert von:Departamento de Lengua y Litera-

tura Hispánicas de la Universidadde San Gallen.

DIENSTAG,1.12.ÖV: Glauben als Weg zum wahrenSelbst, in der Reihe «Theologie: ‹Ichglaube, ich bin gläubig, glaub ich›.Dimensionen des Glaubens»Festsaal St.Katharinen,09.30–11.00, Diakon ThomasReschke.

Öffentliche Antrittsvorlesung:«Freundliche und feindliche Ange-bote – wo liegt der Regulierungs-bedarf»?HSG 09-011, 18.15, PD Dr.Urs Schenker (s. Seite 5).

ÖV: Der Staat als Rückversicherer:Lehren aus der Krise, in der Reihe«Wirtschaft und Recht einfach er-klärt: Erkenntnisse aus der Finanz-marktkrise für Lehre und For-schung», HSG-Sporthalle 10-073,18.15–19.45, Prof. Dr. Monika Büt-ler.

Event im «Steinbock»: GuetzlibackenHaus «Steinbock», Steinbockstr. 1,St.Gallen-Rotmonten, 19.15, An-meldung: [email protected].

MITTWOCH,2.12.Lunch mit Gästen: «Der neueSt.Galler Erd- und Himmelsglobus –Replik oder Orginal? Gedankenund Erlebnisse rund um den beige-legten Kulturgüterstreit zwischenSt.Gallen und Zürich»Akademikerhaus, Dufourstr. 87,12.15, mit Prof. Dr. Ernst Tremp,Stiftsbibliothekar, organisiert durchDiakon Thomas Reschke.

DONNERSTAG,3.12.Frauen in Kolumbien: von Kriegs-opfern zu Friedensstifterinnen»,Gastvortrag im Rahmen der SUIPP-COL-Kampagne zur Friedensförde-rung, organisiert vom Centro Latino-americano-Suizo de la Universidadde San Gallen (CLS-HSG)HSG-Sporthalle 10-104, 18.15 Uhr,mit diversen Referentinnen aus Ko-lumbien.

MONTAG,7.12.ÖV: Himalaya und Hindukusch:Umwelt und Entwicklung in denhöchsten Gebirgen der Erde, in derReihe «Geographie: Fortschritt oderEntwicklung – Wege in die Zukunft.Beiträge zur entwicklungspoliti-schen Diskussion im Nord-Süd-Wettbewerb»HSG 09-012, 18.15–19.45, Prof. Dr.Marcus Nüsser, Universität Heidel-berg.

DIENSTAG,8.12.Öffentliche Abschiedsvorlesung:«Die Leistung der Grundrechte inunserer Rechtsordnung»HSG 09-010 (Audimax), 18.15, Prof.Dr. Rainer Schweizer (s. Seite 5).

ÖV: Die Finanzmarktkrise: Ursa-chen, Verlauf, wirtschaftliche undsoziale Folgen der Missachtung ele-mentarer Banking-Grundsätze, inder Reihe «Wirtschaft und Rechteinfach erklärt: Erkenntnisse ausder Finanzmarktkrise für Lehre undForschung»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle10-073,18.15–19.45, Prof. em. Dr. rer. publ.Hans Schmid.

Event im «Steinbock»: SchwerpunktMarketing, mit Prof. Dr. SvenReinecke, Assistenzprofessor fürBWLHaus «Steinbock», Steinbockstr. 1,St.Gallen-Rotmonten, 19.15, An-meldung: [email protected].

MITTWOCH,9.12.Lunch mit Gästen: Bundesbern: einBlick hinter die KulissenAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, mit Corina Casanova, Bun-deskanzlerin, Stabschefin des Bun-desrates, Bern, organisiert durchDiakon Thomas Reschke.

ÖV: Das Buch des Lebens und dieLückenhaftigkeit des Fossilbelegs,in der Reihe «Naturwissenschaft/Gesellschaft: Evolution – Leben imWandel»HSG 09-010 (Audimax),20.15–21.45, Dr. Toni Bürgin,Naturmuseum St.Gallen.

SONNTAG,13.12.Monatlicher HochschulgottesdienstKathedrale St.Gallen, 19.30 Uhrorganisiert von Diakon ThomasReschke.

DIENSTAG,15.12.Öffentliche Antrittsvorlesung: «Stra-tegie-Struktur Konfigurationen fürdas Dienstleistungsgeschäft von In-dustrieunternehmen»HSG 09-011, 18.15, PD Dr. HeikoGebauer (s. Seite 5).

Waldweihnacht: «Weihnachtlichglänzet der Wald…»Treffpunkt: 19.15, am Parkplatz beider Skriptenkommission (gegenüberder Buchhandlung Rösslitor), Anfra-gen an: [email protected] [email protected].

Konzert des Uni-Chors und des Uni-OrchestersZum 20-Jahr-Jubiläum des Uni-Chors spielen Uni-Orchester undUni-Chor gemeinsam zu einem fest-lichen Konzert auf. Auf dem Pro-gramm stehen Werke von GeorgFriedrich Händel, Joseph Haydnund Felix Mendelssohn. Dabei wer-den wir von einer Solistin und einerOrganistin begleitet.Christkatholische Kirche St.Gallen,20.15 Uhr.

DIENSTAG,16.12.Konzert des Uni-Chors und des Uni-OrchestersKirche St.Laurenzen St.Gallen, 20.15Uhr.

FREITAG,18.12.«Besinnlich in den Tag…», anschlies-send gemeinsames ZmorgeAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,7.00 Uhr, Anmeldung: akademiker-haus@unisg.

VORSCHAU

ostCHbewegtDer Universitätssport St.Gallen organi-siert am 9. Januar 2010 bereits zumsechsten Mal den grossen Fitness-Event zum Jahresbeginn. Nachdem wiram 10. Januar 2009 ca. 600 Personenbegrüssen durften, erwarten wir 2010etwa dieselbe Anzahl Teilnehmende.Weitere Informationen zu Programm,Workshops, Presenter/Referenten fin-den Sie auf www.ostchbewegt.ch oderbei [email protected],Tel. 071 224 22 50.

23. November bis 19. Dezember 2009

Page 5: HSG Blatt Nr. 6 2009

Ein Kämpfer für die Rechts-

staatlichkeit unserer modernen

Gesellschaft kann nur in den

«Un-Ruhestand» gehen: Ein

Idealist wie Rainer J. Schweizer

gibt nie auf. Er findet nur neue

Wege zum Ziel.

Während seines gesamten beruflichenLebens hat sich Rainer J. Schweizer fürdie Menschenrechte eingesetzt. Nie je-doch verstand er sie statisch; vielmehrforderte er stets ihre kontinuierliche Wei-terentwicklung, damit sie mit dem Wan-del unserer Zeit Schritt halten. DiesesEngagement begann schon vor seinerProfessur an der HSG, insb. mit demThema des Datenschutzes (dem Schutzder Persönlichkeit in der Informations-gesellschaft). Zwölf Jahre diente er derEidgenossenschaft im Gesetzgebungs-dienst des Bundesamtes für Justiz, bevorer die Professur an der HSG antrat.

Die Freiheit des MenschenReich war seitdem seine Expertentätig-keit auf allen Stufen von Bund, Kanto-nen und Gemeinden. Ebenso reich istdie Vielfalt der Themenbereiche, die erdabei betreut hat:

«In Rainer J. Schweizer sehe ich oft die persönli-

che Verkörperung der schweizerischen Verfas-

sungsidee von ‹Einheit in der Vielfalt›, als Rechts-

wissenschafter wie als Mensch und Kollege.»

Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller

Sie reichen von der Revision der Bun-desverfassung bis zum Sprachengesetzdes Bundes und umfassen insgesamtetwa 300 Publikationen. Immer wiedergeht es dabei um die Freiheit des Men-

schen, gut sichtbar etwa in der Span-nung zwischen Forschungsfreiheit undPersönlichkeitsschutz. Wichtig ist ihmaber nicht nur die individuelle, sondernauch die kollektive Autonomie: jene derKantone im schweizerischen Bundes-staat, für die er sich im Rahmen der Ver-fassungsrevision von 1999 eingesetzthat. Zentral sind ihm des weiteren kul-turelle Fragen, wie der Kulturgüter-schutz und das Sprachenrecht. Immerwieder geht er aber auch zurück auf dieGrundlagen des öffentlichen Rechts undwidmet sich klassischen Themen desVerwaltungsrechts, wie beispielsweisedem Recht der öffentlichen Sicherheit.

Spannung von Ordnung und DynamikWenn man ein Generalthema sucht, dasdie Forschungs- und Lehrtätigkeit vonRainer J. Schweizer einrahmt, so ist esdie Spannung von Ordnung und Dyna-

mik im Recht. In der Mitte steht derMensch und sein Umgang mit dem tech-nischen und kulturellen Wandel:Wie kann der Mensch die Herausfor-derungen unserer Zeit bewältigen, oh-ne seine Orientierung preiszugeben?Die moderne Gesellschaft ist durcheinen raschen Rhythmus tiefgreifenderVeränderungen gekennzeichnet. Tech-nische Neuerungen entziehen beste-henden Regelungen die sachlicheGrundlage, kulturelle Durchmischun-gen verändern die Wertebasis unsererGesellschaft; neues Wissen stellt alteWahrheiten in Frage. Der Gegenstand,den das Recht zu fassen versucht, ver-ändert sich damit fortlaufend. Diesstellt das Recht vor erhebliche Heraus-forderungen, hat es doch die Aufgabe,zwischenmenschliche Verhältnisse zuordnen und damit auch zu stabilisie-ren.

Wie soll das Recht dem Wandel begeg-nen? Die Antwort liegt für Rainer J.Schweizer im Brückenschlag zwischender Dynamik der Welt und dem Ord-nungsauftrag des Rechts. Als überzeug-ter Idealist liberaler Prägung sucht er dieLösung dieser Spannung immer wiederim Wandel der Menschenrechte: Unterveränderten Verhältnissen antwortendieselben Menschenrechte auf neue, an-dersartige Gefährdungen.

Ausdauer und CharmeRainer J. Schweizer hat einen grossenSinn für unsere Geschichte, unsere Tra-ditionen und deren Entwicklung. Damitist er wert-, nicht aber strukturkonserva-tiv eingestellt. Aus seinem Fundus anÜberzeugungen findet er immer rasch

«Es ist mehr als Berufung, was Rainer J. Schwei-

zer mit dem Recht verbindet. Es ist ein Sehnen

nach Justitia, das ihn erfüllt. Deshalb kommt auch

alles, was er als Berufsmann tut, immer aus in-

nerstem Herzen. Wer das in ihm erkennt, kann

nicht anders, als ihn schätzen.»

Prof. Dr. Philippe Mastronardi

eine klare Haltung zu umstrittenen The-men. Dabei trennt er persönliche Über-zeugung und berufliches Engagementkaum. Das gibt ihm eine ungewöhnlicheAusdauer bei der Verfolgung seiner be-ruflichen Ziele, eine Unbeirrbarkeit, dievon der Gegenseite manchmal auchmissverstanden wurde. Nach aussen trittRainer J. Schweizer formell, ja zum Teildistanziert auf. Im persönlichen Umgangist er jedochherzlich, charmant undüber-aus liebenswürdig. Er ist eine der Per-sönlichkeiten, welche die RWA mass-geblich geprägt haben.

Prof. Dr. Kerstin OdendahlAbteilungsvorstand RWA

Emeritierung – Antrittsvorlesungen 23. November 2009 5

Impressum

November 200930. Jahrgang,Auflage: 6000

Mitteilungen der Universität St.GallenHochschule für Wirtschafts-, Rechts-und Sozialwissenschaften (HSG)

Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auchüber Internet abrufbar : www.unisg.ch(Rubrik: HSG und Öffentlichkeit,Info-Material)

Redaktion:Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich,Daniela Kuhn, Edith Steiner

Layout:Walo von Büren

Herausgeber:Universität St.Gallen (HSG)Kommunikation,Dufourstrasse 50CH-9000 St.GallenTel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15E-Mail: [email protected]

Druck:St.GallerTagblatt AG, 9001 St.Gallen

Prof. Dr. Rainer J. Schweizer :Ausdauernder Kämpfer für die Rechtsstaatlichkeit.

Öffentliche Abschiedsvorlesungvon Prof. Dr. Rainer J. Schweizer:«Die Leistung der Grundrechte inunserer Rechtsordnung», 8. De-zember 2009, 18.15 Uhr, Audimax.Die Grund- und Menschenrechtesichern dauerhaft die wesentli-chen Werte der staatlichen und derinternationalen Gemeinschaft. Dashat schon die französische Er-klärung der Menschen- und Bür-gerrechte vom 16. August 1789 inArt. 2 festgehalten: «Das Ziel jederpolitischen Vereinigung ist die Er-haltung der natürlichen und un-veräusserlichen Menschenrechte.Diese Rechte sind Freiheit, Eigen-tum, Sicherheit und Widerstandgegen Unterdrückung.» DieGrund- und Menschenrechte ha-ben in den letzten dreissig, vierzigJahren, namentlich durch dieRechtsprechung des Bundesge-richts in Lausanne und die des Eu-ropäischen Gerichtshofes für Men-schenrechte in Strassburg eine bei-spiellose Entfaltung in unsererRechtsordnung erfahren. Sie sindheute durch den Umstand, dassimmer wieder einzelne Personen,private oder Unternehmen, unterBerufung auf Grundrechte einen«Kampf ums Recht» führen, zumwichtigsten Hebel zur Änderungund Fortentwicklung des Rechtsgeworden. Allerdings stösst die Si-cherung der Freiheit, für die sichdie Einzelnen einsetzen, auch aufsoziale Hindernisse, gerichtlicheBarrieren und politische Wider-stände, und sie muss immer neumit dem demokratischen Entschei-dungsverfahren verbunden wer-den. Über diese Entwicklungenund Rahmenbedingungen will dieVorlesung informieren. (red.)

Über die Leistungder Grundrechte

Foto: HannesThalmann

Der Vortrag skizziert die Ent-

wicklung des Dienstleistungs-

geschäfts in Industrieunterneh-

men. Er umfasst verschiedene

Dienstleistungsstrategien und

deren Umsetzung durch die An-

passung der Unternehmenskul-

tur, des Personalmanagements,

der Organisationsstruktur und

der Dienstleistungsentwicklung.

Die Umsetzung umfasst dabei auch in-ternationale Aspekte und stellt Unter-nehmen insbesondere in China vorgrosse Herausforderungen. Diese Her-ausforderungen zwingen Unterneh-men, ihre Umsetzungsmassnahmenhinsichtlich der chinesischen Kultur zureflektieren. Vor diesem Hintergrundwerden Empfehlungen abgeleitet,mögliche Auswirkungen und Hand-lungsoptionen für die Entwicklung desDienstleistungsgeschäfts dargestellt.

DienstleistungsforschungHeiko Gebauer studierte Betriebswirt-schaftslehre an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und doktorierte imAnschluss bei Prof. Dr. Günther Schuham ITEM-HSG. Seine wissenschaftlicheArbeit als Habilitand führte er am Lehr-stuhl von Prof. Dr. Elgar Fleisch am

ITEM-HSG. Die venia legendi in Be-triebswirtschaftslehre, insbesondereDienstleistungsmanagement wurde ihmim April 2009 verliehen. Darüber hinauswurde er im gleichen Jahr als Gastpro-fessor an das Service Research Centerder Universität Karlstad in Schwedeneingeladen. Heiko Gebauer ist Autorvon über hundert Publikationen und er-hielt verschiedene Auszeichnungen fürseine Veröffentlichungen auf dem Ge-biet Dienstleistungsmanagement.

«Strategie-Struktur Konfigurationen fürdas Dienstleistungsgeschäft vonIndustrieunternehmen», Antrittsvorle-sung, 15.12.09, 18.15 Uhr, Bibliotheks-gebäude der HSG, Raum 09-011.

Mit «freundlichen und feindli-

chen» Angeboten in der Wirt-

schaft befasst sich PD Dr. Urs

Schenker in seiner Antrittsvor-

lesung. Dabei geht er der Frage

auf den Grund, wo de facto

Regulierungsbedarf besteht.

Bei feindlichen Angeboten kommt esvor der Übernahmekommission zueinem kontradiktorischen Verfahrenzwischen Anbieter und Zielgesell-schaft, womit indirekt die Interessender Aktionäre geschützt werden.Bei freundlichen Angeboten bestehtdie Gefahr, dass Management undHauptaktionäre der Zielgesellschaftmit dem Anbieter kooperieren, umihre eigenen Interessen zulasten derPublikumsaktionäre zu optimieren.

Arbeitsschwerpunkt M&ABei seiner praktischen Tätigkeit wieauch in seinen Publikationen befasstsich PD Dr. Urs Schenker schwer-punktmässig mit Mergers and Acquis-tions, kurz M&A, sowie Kapitalmarkt-recht.Auch gesellschaftsrechtliche Fragenliegen in seinem Bereich. Er ist Mana-ging Partner von Baker & McKenzieZürich und unterrichtet an verschiede-nen Lehrveranstaltungen der Univer-

sitäten St.Gallen und Zürich. In ersterLinie ist er in der Weiterbildungsstufetätig.Urs Schenker hat nach Abschluss desRechtswissenschaftlichen Studiums ander Universität Zürich promoviert. Erhat einen LL.M. der Harvard LawSchool und an der Universität St.Gallenhabilitiert.

«Freundliche und feindliche Angebo-te – wo liegt der Regulierungsbedarf?»Antrittsvorlesung am 1.12.09, 18.15Uhr im Bibliotheksgebäude der Uni-versität St.Gallen (HSG), Raum 09-011.

PD Dr. Heiko Gebauer.

4. St.Galler HandelstagZum vierten Mal veranstaltet der Gott-lieb-Duttweiler-Lehrstuhl des For-schungszentrums für Handelsmanage-ment (IRM-HSG) am 20. Januar 2010den St.Galler Handelstag. Das Themalautet «Mit Innovationen wachsen». DieVeranstaltung will Entscheidungsträ-gern aus Wirtschaft, Gesellschaft undWissenschaft mit Vorträgen und Dis-kussions-Arenen neue Impulse verlei-hen. (red.) www.stgallerhandelstag.ch.

Angebote regulierenAntrittsvorlesung von PD Dr. Urs Schenker

Service mit StrategieAntrittsvorlesung von PD Dr. Heiko Gebauer

Ein grosser Diener des RechtsZur Emeritierung von Prof. Dr. Rainer J. Schweizer – einemVerfechter der Freiheit des Menschen

PD Dr. Urs Schenker.

Page 6: HSG Blatt Nr. 6 2009

Weiterbildung 23. November 2009 6

Center for Family Business(CFB-HSG)St.Galler Nachfolgeseminare für Service Pro-

vider – 4. Durchführung: 6 einzeln buchba-

re Tagesmodule, Februar bis

September 2010.

St.Galler Seminare für Familienunterneh-

men – 5. Durchführung: 2 einzeln buchbare

Module à 3 Tage, September und

November 2010.

Auskünfte und Anmeldung

CFB-HSG, Dufourstrasse 40a,

CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 71 00,

[email protected]

www.cfb.unisg.ch/wb

Competence in Insurance Management(CIM-HSG)(Die Weiterbildungsplattform des Instituts

für Versicherungswirtschaft)

HSG-Diplomkurs Insurance Management:

6 Module (total 7 Wochen) zwischen Februar

10 und Juni 11, Start der 5. Durchführung:

21.02.2010, Zielgruppe: Mittlere und obere

Führungskräfte der Assekuranz.

Auskünfte und Anmeldung

Dr. Marco Allenspach,

[email protected],

Tel. +41 (0)71 243 40 72

St.Galler AssekuranzForum: 2 Module à

5 Tage, Start 14. Durchführung: 5.09.2010,

Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des

Innen- und Aussendienstes.

Auskünfte und Anmeldung

Christine Müller, [email protected],

Tel +41 (0)71 243 40 32

Basisseminar «Fit for Insurance»: 3-tägige

Einführung in die Versicherungswirtschaft,

nächste Durchführung: 13. bis 15.10.2010,

Zielgruppe: Führungskräfte sowie Querein-

steiger mit begrenzten Branchenkenntnis-

sen.

Auskünfte und Anmeldung

Tanja Halter, [email protected],

Tel +41 (0)71 243 40 32

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG)Wirtschaftsrecht für Manager (WRM-HSG):

Fit for Law

Modul 5, Kurs 3: Unternehmen und Kapital-

markt: Börsenrecht, 07.-09.12.2009, Prof. Dr.

Urs Bertschinger, Executive Campus

Modul II, Kurs 2: Unternehmen und Globa-

lisierung: Einführung in amerikanisches und

chinesisches Recht sowie in das internatio-

nale Handelsrecht, 14.-16.12.2009, Prof.

Dr. Ivo Schwander, Executive Campus.

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 75 04,

Fax +41 (0)71 224 75 10

[email protected]

Global Account Manager Certification Pro-

gram (GCP) 2010 – Duales Executives Pro-

gramm in vier Modulen der Universität

St.Gallen in Kooperation mit der Columbia

Business School. Programmdirektoren:

Prof. Noel Capon, Columbia Business

School und Dr. Christoph Senn, Universität

St.Gallen. Modul 1: 08. bis 12. Februar 2010

(St.Gallen), Modul 2: 26. bis 30. April 2010

(New York), Modul 3: 07. bis 11. Juni 2010

(St.Gallen), Modul 4: 13. bis 17. September

2010 (New York).

Auskünfte und Anmeldung

AMC Account Management Center AG,

Bellerivestrasse 3, CH-8008 Zürich,

Tel. +41 (0)43 499 19 60,

Fax +41 (0)43 499 19 69,

E-Mail:[email protected],

www.amc.com

ES-HSG, Henri B. Meier Unternehmer-schule der Universität St.GallenHSG-Diplom-Programm für Technologie-

Unternehmer (TU-HSG), 4. Durchführung

2010/2011 wird neu modular aufgebaut und

bietet den Bewerbern mehr zeitliche und

inhaltliche Flexibilität. Start: 10.05.2010.

Auskünfte und Anmeldung

[email protected] oder direkt:

Nadja Barthel, Tel. +41 (0)71 224 75 01

International Senior Entrepreneurial Lea-

dership Program 09-ISEP, Start: 15.09.2010.

Das ISEP ist ein Advanced Management

Programm der Universität St.Gallen und

der ETHZ in Kooperation mit MIT Faculty

Members, der SMU (Singapore Management

University und FUDAN School of Manage-

ment Shanghai. Das Programm dauert ins-

gesamt 21 Tage auf zwei Jahre verteilt

(Modul 1 mit 10 Tagen im September 2010

und Modul 2 mit 11 Tagen im April 2011).

Durchführung: Schweiz, USA und China.

Auskünfte und Anmeldung

www.unternehmerschule.es.unisg.ch oder

Frau Meyer, Tel. +41 (0)44 632 05 54

Hochschuldidaktisches Zentrum(HDZ-HSG)09-18: PC-basierte Simulationen in die Lehre

integrieren, 26.11.2009, Dr. Christoph Meier.

09-19: Erstellen eines Lehrportfolios: Ma-

chen Sie die Qualität der Lehre sichtbar!

10.12.2009, Dr. Pamela Alean-Kirkpatrick.

Auskünfte und Anmeldung

HDZ-HSG, Dufourstrasse 40a,

CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 21 80

oder [email protected]

Institut für Accounting, Controlling undAuditing (ACA-HSG)Frühjahrsdurchführung der Veranstaltung

«Fit in IFRS und Swiss GAAP FER in 2010»

Di, 09.02., Di, 16.02., Di, 23.02., Mo, 15.03.,

Di, 23.03., Mo, 29.03., Mo, 12.04., Di,

04.05., Di, 11.05., Mo, 17.05., Mo,

31.05.2010 (optional Zertifikatsprüfung),

17.30-20.00, Au Premier Konferenzzentrum,

Bahnhofplatz 15, 8001 Zürich, mit Prof.

Dr. Peter Leibfried, MBA, CPA, Geschäfts-

führender Direktor ACA-HSG und Thorsten

Kleibold, Treuhand-Kammer, Zürich.

Auskünfte und Anmeldung

ACA-HSG, Eliane Baldegger, Rosenberg-

strasse 52, CH-9000 St.Gallen,

Tel. +41 (0)71 224 74 09,

[email protected]

Institut für Führung und Personalmana-gement (I.FPM-HSG)«Neue Konzepte des VR-Managements»

(6-teiliges Intensiv-Seminar), 22.01., 26.02.,

26.03., 30.04., 28.05., 25.06.2010, Hotel Ra-

disson SAS in Zürich-Airport, mit Prof.

Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Dres. h.c. Rolf

Dubs, und Prof. Dr. Roland Müller.

«Wirksame Führung und Aufsicht von Ge-

nossenschaften», 11.12.2009, Hotel Marriott,

Zürich, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Dr. G.P.

Fontana, Prof. Dr. Dres. h.c. Rolf Dubs, Dr.

Franz Marty und Prof. Dr. Roland Müller.

«Wirksame Führung und Überwachung von

Pensionskassen», 19.02.2010, Hotel Radisson

SAS, Zürich-Airport, mit Prof. Dr. Martin

Hilb, Dr. B. Brandenberger, Prof. Dr. Dres.

h.c. Rolf Dubs, Prof. Dr. Roland Müller und

Dr. M. Orgland.

Auskünfte und Anmeldung

I.FPM-HSG, Andrea Schmid, Dufourstr. 40a,

CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 23 70,

[email protected]

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG)Bevorstehende Zertifikatskurse

Junior Management Training der Universität

St.Gallen 2010: Zertifikatskurs: 4 Module à

4 Tage für Nachwuchskräfte, Start: Februar

2010.

Kaderseminar der Universität St.Gallen

2010: Zertifikatskurs: 7 Module à 3 Tage für

mittlere Führungskräfte, Start: April 2010.

Unternehmerseminar der Universität St.Gal-

len 2010: Zertifikatskurs: 5 Module à 4 Tage

für obere Führungskräfte, Start: April 2010.

Essentials of Management 2010: Zertifikats-

kurs in Englisch, 3 Module à 3 Tage on

campus und 90 interaktive Lektionen eLear-

ning, Start eLearning: Mai 2010, Start on

campus: Juni 2010.

Management-Seminar für Führungskräfte im

Gesundheitswesen: Zertifikatskurs: 5 Modu-

le à 4 Tage für Personen mit leitender

Funktion in Spitälern und anderen Organi-

sationen des Gesundheitswesens, Termine

auf Anfrage.

Finanzielle Führung und Controlling 2010:

Zertifikatskurs: 4 Module à 4 Tage für

Führungskräfte mit Ergebnisverantwortung,

Start: Mai 2010.

Management-Innovations: Die neue Mana-

gement-Update Serie der Universität St.Gal-

len. Aktuelle Video-Fallstudien und Live

Webcasts mit verschiedenen Autoren,

www.managementinnovations.com.

Bevorstehende Kurzseminare

Controlling für Manager 10: 26. bis

29. April 2010, mit Prof. Dr. Stefan Sander.

Strategischer Wandel 10: 03. bis 06. Mai

2010, mit Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm,

Dr. Thomas Schumacher.

Strategisches Prozessmanagement 10: 25.

bis 28. August 2010, mit Prof. Dr. Johannes

Rüegg-Stürm, Dr. Mathias Müller,

Prof. Dr. Lüder Tockenbürger.

Führung mit Energie und Fokus 10: 01. bis

03. September 2010, mit Prof. Dr. Heike

Bruch und Dr. Bernd Vogel.

Corporate Strategy 10: 08. bis 10. Septem-

ber 2010, mit Prof. Dr. Günter Müller-Ste-

wens.

Strategisches Management 10: 27. bis 30.

Oktober 2010, mit Prof. Dr. Günter Müller-

Stewens und Prof. Dr. Christoph Lechner.

Auskünfte und Anmeldung

IfB Management-Seminare,

Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen,

Tel. +41 (0)71 224 23 68, management-

[email protected]

www.es.unisg.ch/management-seminare

Institut für Marketing (IfM-HSG)Kompaktseminar «Excellence im Key

Account Management», 26.01.2010,

3 Module à 3 Tage.

Weiterbildungsdiplom HSG Vertriebsmana-

gement, 13. April 2010, 9 Module à 5 Tage.

Intensivseminar «Business-to-Business Mar-

keting und Verkauf, 19. bis 23. April 2010

oder 11. bis 15. Oktober 2010.

Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Dufourstrasse 40a,

CH-9000 St.Gallen, Tel +41 (0)71 224 71 79,

[email protected],

www.imh.unisg.ch

Intensivseminar «Marketing- und Verkaufs-

controlling – Marketingeffektivität und -effi-

zienz: Sicherstellen von Wirksamkeit und

Wirtschaftlichkeit von Marketing und Ver-

kauf», 24.-26.11.2009, Raum St.Gallen, ins-

gesamt 6 Tage in 2 Blöcken.

Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Lydia Ebersbach,

Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen,

Tel. +41 (0)71 224 28 31,

[email protected],

www.ifm.unisg.ch/weiterbildung

Institut für Rechtswissenschaft undRechtspraxis (IRP-HSG)St.Galler Tagung zum öffentlichen Personal-

recht, 25.11.2009, Grand Casino Luzern.

St.Galler Eherechts-Tagung, 25.11. 2009,

Hotel Marriott, Zürich.

Novembertagung zum Sozialversicherungs-

recht – Arbeitsunfähigkeit und Taggeld,

26.11.2009, Grand Casino Luzern.

Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht,

27.11.2009, SIX ConventionPoint, Zürich.

7. Energietagung, 01.12.2009, im Trafo Ba-

den. St.Galler Mietrechtstag, 15.12.2009,

Kongresshaus Zürich.

Auskünfte und Anmeldung

IRP-HSG, Bodanstrasse 4,

CH-9000 St.Gallen, Tel +41 (0)71 224 24 24,

[email protected], www.irp.unisg.ch

Schweizerisches Institut für Banken undFinanzen (s/bf-HSG)Vortragsreihe «Fit for Finance 2010», Leitung:

Prof. Dr. Manuel Ammann, SWX Swiss

Exchange ConventionPoint, Zürich, jeweils

17.30 bis 19.00:

1: Rendite und Risiko, 23. März 2010,

Prof. Dr. Manuel Ammann.

2: Portfoliotheorie und CAPM, 30. März

2010, Roman Frey, M.A. HSG.

3: Performancemessung, 06. April 2010,

Marcel Möllenbeck, dipl. Wi.-Ing.

4: Unternehmensbewertung, 13. April 2010,

Tobias Nigbur, dipl. Math.

5: Derivative Instrumente, 20. April 2010,

Dr. Ralf Seiz.

6: Optionsbewertung, 27. April 2010,

Prof. Dr. Manuel Ammann.

7: Strukturierte Produkte, 04. Mai 2010,

Dr. Ralf Seiz.

8: Zinsinstrumente, 11. Mai 2010,

Evert Wipplinger, lic. oec. HSG.

9: Risikomanagement, 18. Mai 2010,

Dr. Rico von Wyss.

10: Behavioral Finance, 25. Mai 2010,

Evert Wipplinger, lic. oec. HSG.

11: Alternative Investments, 01. Juni 2010,

Dr. Markus Schmid.

12: Kreditrisiken, 08. Juni 2010,

Prof. Dr. Manuel Ammann.

Optional: Zertifikatsprüfung – Bei Bestehen

der Prüfung wird ein Zertifikat des Schwei-

zerischen Institutes für Banken und Finan-

zen der Universität St.Gallen (HSG) ausge-

stellt, Dienstag, 15. Juni 2010.

Workshop zum Seminar «Fit for Finance»,

Durchführung 1: jeweils 16.30 bis 18.00,

Durchführung 2: jeweils 18.15 bis 19.45,

Reuters SA Trainings-Center, Zürich.

Session 1: Portfoliotheorie, 08. April 2010,

Tobias Nigbur, dipl. Math., und

Roman Frey, M.A. HSG.

Session 2: Unternehmensbewertung,

22. April 2010, Tobias Nigbur, dipl. Math.,

und Roman Frey, M.A. HSG.

Session 3: Derivative Instrumente, 13. Mai

2010, Marcel Möllenbeck, dipl. Wi.-Ing.,

und Evert Wipplinger, lic. oec. HSG.

Session 4: Fixed Income und Risikomanage-

ment, 27. 05.2010, Marcel Möllenbeck, dipl.

Wi.-Ing., und Evert Wipplinger, lic. oec.HSG.

Seminarreihe «Fit for Corporate Finance»,

Leitung: Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Spremann,

SIX Swiss Exchange ConventionPoint,

Zürich, jeweils 16.00 bis 18.35, 9 Referate in

3 Modulen:

1: Unternehmensbewertung, 14.April 2010.

2: Unternehmerische Risiken, 21.April 2010

3: Strategie und Finanzen, 28. April 2010.

Zertifikatsprüfung, 12. Mai 10, 17.30-19.00.

Vortragsreihe «Fit for Portfoliomanagement»,

Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Spremann,

SIX Swiss Exchange ConventionPoint,

Zürich, Zweitagesseminar, jeweils 08.30 bis

12.30/13.30 bis 17.30:

Modul 1: MPT – Moderne Portfoliotheorie:

Grundlagen und Modul 2: MPT – Moderne

Portfoliotheorie: Asset Allocation und Per-

formance, 29. April 2010.

Modul 3: Portfolios für längere Zeithorizon-

te und Modul 4: Mehrfaktor – Modelle und

New Facts in Finance, 30. April 2010.

Zertifikatsprüfung optional: 20. Mai 2010,

17.30-19.00.

Auskünfte und Anmeldung

s/bf-HSG, Pascale Bornhauser, Rosenberg-

strasse 52, CH-9000 St.Gallen,

Tel. +41 (0)71 224 70 00,

[email protected]

www.fit-for-finance.ch.

Schweizerisches Institut für Klein- undMittelunternehmen (KMU-HSG)HSG-Diplomprogramm Intensivstudium

KMU – 20. Durchführung: 12 Blockwochen

à 5 Tage, Start:

26. April 2010, Bewerbungsfrist: 30. Novem-

ber 2009.

KMU Führungskompetenz – 20. Durch-

führung: 3 Blöcke à 2 Tage, Start: 5. März

2010.

KMU Verkaufsseminare – 43. Durchführung:

3 einzeln buchbare Tagesmodule, Start:

8. März 2010.

St.Galler Management Seminar für Klein-

und Mittelunternehmen (Zertifikatskurs) –

60. Durchführung: 9 Blöcke à 2-3 Tage,

Start: 19. März 2010.

KMU Projektmanagement – 7. Durch-

führung: 3 Blöcke à 1 Tag, Start: 15.04.2010.

Auskünfte und Anmeldung

KMU-HSG, Dufourstr. 40a, 9000 St.Gallen,

Tel. +41 (0)71 224 71 00, kmu-

[email protected], www.kmu.unisg.ch/wb

HSG SprachenzentrumSprachkurse für Wirtschaft und Recht

Wirtschaftsspanisch, Vertiefungskurs B2,

27./28. November und 05. Dezember 2009

(Intensivkurs).

Diplomkurse im Intensivstudium

TOEFL-Vorbereitungskurs, Intensivkurs,

monatlich.

Sprachkurse für Beruf und Alltag

Russische Lektüre, Vertiefungskurs,

22. Oktober bis 10. Dezember 2009*.

Workshop, Verstehen Sie Schweizerdeutsch,

14. November bis 28. November 2009*.

*Bei guten Sprachkenntnissen ist es mög-

lich, während des laufenden Kurses einzu-

steigen.

Auskünfte und Anmeldung

Sprachenzentrum, Gatterstr. 3,

9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 25 80,

Fax +41 (0)71 224 26 69,

[email protected].

Swiss Centre for Innovations inLearning (scil)Zertifikatsprogramm Bildungsmanagement:

Start: November 2009 – September 2010,

St.Gallen.

Auskünfte und Anmeldung

Swiss centre for Innovations in Learning

(scil), Karen Kaspar, Dufourstrasse 40a,

CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 31 55,

[email protected], www.scil.ch

Weiterbildung aktuell

Page 7: HSG Blatt Nr. 6 2009

Am KMU-Tag haben Referenten

und Teilnehmer über «KMU in

fragilen Zeiten» debattiert.

«Agieren statt Reagieren» wurde

als bestes Verhalten in Zeiten

der Wirtschaftskrise empfohlen.

«Wenn wir nur ein kräftiges Gewitter er-leben, reicht es, sich irgendwo unterzu-stellen und einfach zu warten, bis eswieder abgezogen ist. Wenn sich aberdas Klima ändert, dann reicht das nicht.Dann brauchen wir neue Denkansätze,andere Geschäftsmodelle, dann brau-chen wir nicht Reaktion, sondern Akti-on» – was Professor Beat Bernet in sei-nem Referat zu «KMU und Banken» alsFazit zog, kann als eine Art Bilanz zu denReferaten des diesjährigen SchweizerKMU-Tages stehen.

KMU fit für die ZukunftDass Schweizer KMU fit für die Zukunftsind, zeigte die erstmals vom Schweize-rischen Institut für Klein- und Mittel-unternehmen der Universität St.Gallen(KMU-HSG) durchgeführte KMU-Tag-Studie. Gemäss den Antworten vonChefs und Führungskräften aus KMUbleibt die Lage auch 2010 ernst, «dochwir kämpfen, sind nahe beim Kundenund zuversichtlich dank unserer Fähig-keiten», wie Prof. Urs Fueglistaller, KMU-HSG-Direktor und «Vater» des SchweizerKMU-Tages, zusammenfasste. Die Vor-hersehbarkeit der Marktentwicklungund Auftragsentwicklung sei sehrschwer geworden und Kunden verlang-ten eher mehr für den gleichen Preis.Zugenommen haben gemäss den aufwww.kmu-tag.ch veröffentlichten Er-gebnissen auch die Preiskämpfe und dieGeschwindigkeit in den Märkten. Als

«Branchenlogiken» erkannten die KMU-ler Kundenorientierung, Preis- und Qua-litätsdominanz. Geplant ist, in Zukunftjeweils zum Thema des KMU-Tages ei-ne ähnliche Studie bei Schweizer KMUzu machen und jeweils an diesem Gross-ereignis der Schweizer KMU-Szene zupräsentieren.

Beständige UnternehmerInnenMit welchen konkreten Handlungsstra-tegien KMU den Weg aus der Reaktionauf fragile Zeiten hin zur Aktion findenkönnen, erläuterten bekannte Referen-tinnen und Referenten – praktisch allemit eigener unternehmerischer Erfah-rung. Begleitet und kritisch befragt vonSF-Moderator Rainer Maria Salzgebergaben sie den KMU-Führungskräften

Tipps für den Alltag: Prof. Beat Bernetmachte den Auftakt mit dem Referat«KMU und Banken», gefolgt vom Unter-nehmer und Politiker Ruedi Noser, dersich zu «KMU und Moral» äusserte unddabei den Bogen spannte zur Frage, wiewichtig Werte für KMU gerade in sol-chen Zeiten sind. Mit «UngewöhnlicheRezepte für eine spezielle KMU-Bran-che» überschrieben Haleh und GolnarAbivardi, Gründerinnen des Zahn-arztzentrums Zürich («swiss smile»), ihreeinzigartige Erfolgsgeschichte.Roman Tschäppeler präsentierte – ohneseinen erkrankten Co-Autor Mikael Kro-gerus – Erfolgsmodelle aus dem gleich-namigen Bestseller und zeigte ganz ne-benbei, dass eine Wandtafel durchausauch im modernen Tagungsumfeld eine

gute Alternative sein kann. Ebenfalls Un-ternehmer, aber besser bekannt alslangjähriger, internationaler Spitzen-schiedsrichter ist Urs Meier. Er zeigte anBeispielen aus dem Spitzenfussball, wases heisst, unter Druck zu entscheiden.Den Abschluss des KMU-Tages machtein gewohnt lockerer Art Roger Scha-winski: Seine «Einsichten eines Medien-pioniers und Mehrfachgründers» sties-sen auf ebenso grosses Interesse wie derganze KMU-Tag. Organisiert wurde derAnlass von KMU-HSG, alea iacta undfreicom.Der Schweizer KMU-Tag gehört zu dengrössten Wirtschaftstagungen derSchweiz. Im kommenden Jahr findet derKMU-Tag mit beschränkter Teilnehmer-zahl am 22. Oktober 2010 statt. (red.)

KMU-Tag –Vermischtes 23. November 2009 7

40. St.Gallen Symposium

Seit Ende September 2009 steht

das ISC-Team mitten in den

Vorbereitungen für das 40.

St.Gallen Symposium. Vom 6. bis

7. Mai 2010 laden die HSG-Stu-

dierenden des ISC-Teams wieder

Entscheidungsträger zum Dia-

log an ihre Universität ein.

200 talentierte junge Persönlichkeiten,100 Pressevertreter, 600 Entschei-dungsträger aus Wirtschaft, Politik,Wissenschaft und Gesellschaft sind zuGast am St.Gallen Symposium. JedesJahr kommen Persönlichkeiten aus al-ler Welt zusammen, um an der HSGüber die Fragen unserer Zeit zu disku-tieren.

Engagement im JubiläumsjahrDie Studierenden der HSG haben dieMöglichkeit, sich für das Jubiläums-symposium zu engagieren. Etwa alsGastgeber, um jungen Talenten eineUnterkunft in St.Gallen zu geben, oderals Teil der Support Crew. Das Enga-gement im ISC-Team bietet Studieren-den einen sehr guten Einblick in dieVorbereitung eines international ein-zigartigen Events sowie viele interes-sante Kontakte für das Berufsleben.Bewerben können sich Studierende biszum 11. Dezember 2009 online unter:www.stgallen-symposium.org (red.)

Neue Denkansätze für KMUÜber tausendTeilnehmer diskutierten am KMU-Tag über Schweizer KMU in fragilen Zeiten

swiss smile-Gründerinnen Haleh und Golnar Abivardi, Moderator Klaus Maria Salzgeber und Autor RomanTschäppeler.

Eine Studie des Instituts für

Betriebswirtschaft der Univer-

sität St.Gallen (IfB-HSG) und

der KPMG zeigt, dass der

Schweizer Privatbankenmarkt

vor einem fundamentalen

Wandel steht.

In der Einschätzung von 30 führendenPrivatbanken ist die Branche aber erst inder Phase der Situationsanalyse undnoch nicht daran, die Unternehmens-strategien anzupassen. Wachstum wirdes primär im Ausland geben. Dies nichtzuletzt, da Stärken des FinanzplatzesSchweiz wie das Bankkundengeheim-nis und die tiefe Steuerbelastung regu-latorischer Art und daher nicht einfachtransportierbar sind.

Konsolidierung erwartetInwiefern Schweizer Privatbanken amWachstum teilhaben werden, ist von ih-rer Fähigkeit abhängig, sich den neuenGegebenheiten anzupassen. In derSchweiz wird eine weitere Konsolidie-rung erwartet. Die Einschätzungen derPrivatbanken, ob in naher Zukunft miteinem Wachstum oder aber mit einemstarken Rückgang der verwalteten Gel-

der gerechnet werden muss, variierensehr stark. Eine sich weiter verschärfen-de Wirtschaftskrise, Einschnitte beimOff-Shore-Banking, zunehmende For-derungen nach Transparenz (sowohlseitens der Kundschaft als auch bei denGesetzgebern der beteiligten Länder)und schliesslich auch ein zunehmenderDruck auf die Margen – da mag man fürzahlreiche Schweizer Privatbanken Ver-ständnis aufbringen, die sich seit etwazwei Jahren einer Serie von Dauer-attacken ausgesetzt sehen. Kommt hin-zu, dass der Markt für das Private Ban-king in der Schweiz in den kommendenJahren eher schrumpfen dürfte und aufdie Marktteilnehmer ein schärfererWettbewerb um die heimische Kund-schaft auf dem On-Shore-Markt zukom-men könnte. Ein höheres Mass an Zu-versicht ist im Hinblick auf möglichesWachstum ausserhalb der Schweiz zuverzeichnen. Für die Banken, die esrichtig anstellen, könnte es bereits Lichtam Ende des Tunnels geben. Interes-sante Gelegenheiten könnten sich ins-besondere denjenigen unter ihnen bie-ten, denen die Anpassung an eine «neueÄra» mit grenzüberschreitenden Akti-vitäten gelingt und die es verstehen,neue Kundensegmente zu binden undM&A-Projekte für sich zu nutzen. (red.)

Privatbanken imWandelSchweiz als Weltmarktführer vor einem Umbruch

Anlässlich der St.Gallen Inter-

national Dispute Resolution

Conference tauschten sich

Rechtsexperten über den Dialog

von Gerichten in Zeiten von

Globalisierung und Regionali-

sierung aus.

Internationale Gerichte und Schiedsge-richte gewinnen in einer zunehmendregionalisierten und globalisierten Ge-sellschaft an Bedeutung. Vier Trendsstehen dabei im Mittelpunkt dieser Ent-wicklung: Im internationalen Recht er-setzen Gerichte und gerichtsähnlicheInstitutionen zunehmend die traditio-nellen diplomatischen Streitbeile-gungsmechanismen. Dies führt ver-mehrt zum Dialog zwischen Gerichten,indem Richter bei der Urteilsfindungsich an der Rechtsprechung nationaler,internationaler oder supranationalerGerichte orientieren. Auch nicht-staat-liche Akteure spielen dabei zuneh-mend eine Rolle, sei dies als Partei,Teilnehmer oder als Amicus Curiae.Schliesslich werden Rechtsstreitigkei-ten im Rahmen alternativer Streitbeile-gungsmechanismen behandelt. DiesenTrends widmete sich die «2nd St.Gallen

International Dispute Resolution Con-ference» am 15. und 16. Oktober 2009.Unter Vorsitz von Prof. Dr. Carl Bau-denbacher, Präsident des EFTA-Ge-richtshofes und Direktor des Institutsfür Europäisches und InternationalesWirtschaftsrecht sowie Lehrstuhlinha-ber für Privat-, Handels- und Wirt-schaftsrecht an der HSG, bezogen 20international renommierte Referentenaus Praxis und Lehre Stellung zu aus-gewählten Problemen.

Rechtsprobleme gemeinsam lösenVor allem in den Bereichen Menschen-recht und Wirtschaftsrecht könnenRechtsprobleme an verschiedenen Ge-richten in gleicher oder ähnlicher Formauftreten. Ein Gericht mag in einer sol-chen Situation Inspiration in Entschei-dungen anderer Gerichte suchen.Beim Bestehen von Einheitsrecht istdie Lage allerdings nicht eindeutig. Iminternationalen Schuld- und Konkurs-recht gehen Gerichte freilich viel wei-ter. Dialog heisst dort nicht nur Zitiereneines andern Gerichts, sondern darü-ber hinaus der direkte Austausch derRichter per Telefon oder E-Mail.Die Diskussionbeiträge und Referateder Konferenz werden in Buchformdokumentiert. (red.)

Gerichte im Dialog2nd St.Gallen Int. Dispute Resolution Conference

Guter Informatikservice

Ein Benchmark des Informa-

tikbereichs der HSG zeigt: Die

Einrichtung und Wartung der

«Electronic Work Places» ist an

der HSG im Vergleich zu ande-

ren Organisationen sehr gut

und gleichzeitig kostengünstig.

Der Informatikbereich der UniversitätSt.Gallen (INfoB) unterstützt die Kern-prozesse der HSG durch die Bereitstel-lung von Diensten im Bereich Informa-tions- und Kommunikationstechnolo-gien. Ein zentraler Service ist die Be-reitstellung des PC-Arbeitsplatzes. Zueinem Electronic Workplace, kurz EWP,gehören auch Wartung und einHelpdesk. In Folge einer im Jahr 2006durchgeführten Verwaltungskosten-analyse und Outsourcing-Überlegun-gen wurde im Jahr 2007 erstmals einBenchmarking der vom INfoB erbrach-ten Services im Bereich EWP durchge-führt. Das Ziel: Leistungen des INfoBbezüglich Umfang, Qualität und Kos-ten im Bereich des EWP positionierenund mit anderen IT-Dienstleistern undOrganisationen zu vergleichen. Durchdie Gegenüberstellung konnten Opti-mierungspotenziale eruiert und kon-krete Massnahmen zur Nutzung der Po-tenziale definiert werden.Das Resultat: Mit Kosten in Höhe von170 Franken pro User und Monat er-reichte der INfoB ein Kostenniveau,das rund 42 Prozent unter dem Daten-bankdurchschnitt lag. Nach Verbesse-rungsmassnahmen wurde im Jahr 2009ein zweites Benchmarking durchge-führt. Der INFoB erzielte mit Kostenvon 146 Franken (User/Monat)nochmals eine Reduktion von 14 Pro-zent. Dazu trug u. a. bei: Die hohe An-zahl Benutzer mit homogenen An-sprüchen (Studierende), günstige Be-schaffungskonditionen bei Hard- undSoftware, hoher Selbstlösungsgrad desServicedesks und ein schlankes Sup-portmodell in der Werkstatt. (red.)

Foto: pd/Roger Sieber

Page 8: HSG Blatt Nr. 6 2009

Experten-Gespräch 23. November 2009 8

Welche Konsequenzen in Lehre, Forschung und Persönlichkeitsbildung soll die HSG aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ziehen?

Die Vorstände der vier Abteilungen kommen dazu zu Wort. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Ulrike Landfester, Vorstand der Kulturwissenschaftlichen Abteilung,

und Prof. Dr. Kerstin Odendahl, Vorstand der Rechtswissenschaftlichen Abteilung.

Ulrike Landfester : «Nur wer über denTellerrand schauen kann, kann ethisch verantwortlich handeln.»

Frau Landfester, mit nun einiger zeitlicher Distanzbetrachtet: Wo sehen Sie persönlich die Ursachender Finanz- und Wirtschaftskrise?Ulrike Landfester: Das eigentliche Problem ist, dasswir seit Goethe wissen, dass Geld, insbesonderedas Geld, das auf dem Kapitalmarkt fliesst, fiktio-nal ist. Das, was da in der Gegend herumgescho-ben wird, das hat überhaupt keinen Materialwert.Das hat natürlich ein grosses Potenzial, mit demman unheimlich viel machen kann. Wenn man al-lerdings irgendwann mal aus dem Blick verliert,dass das, was wir hier machen, Wertschöpfungs-fiktionen sind – und genau das ist passiert –, dannbricht unter Umständen der ganze Boden aus derSache heraus. Man kann auch sagen – wir habendie Bodenhaftung verloren.

Welche Rolle haben Wirtschaftsuniversitäten wiedie HSG gespielt?Landfester: Zunächst einmal wehre ich mich grund-legend dagegen, dass wir nun als Bildungsanstaltdie Schuld dafür in die Schuhe geschoben bekom-men, dass soviel schiefgelaufen ist – das finde icheine unzulässige Verkürzung. Möglicherweise ha-ben wir zu wenig deutlich gemacht, zu wenig da-rauf bestanden, in welchem Ausmass Persönlich-keitsbildung zur Manager-Ausbildung gehört. Undnicht nur das technische Know-how. Wir habenvielleicht immer noch zu stark Experten ausgebil-det, obwohl wir mit unserem integrierten Studien-konzept auf dem richtigen Weg sind.

Welche Konsequenzen in Lehre, Forschung undPersönlichkeitsbildung sollte die HSG aus der Fi-nanz- und Wirtschaftskrise ziehen?Landfester: Die Konflikte, die gelegentlich auf-gebrochen sind, wenn jemand sich laut geäusserthat, haben durchaus auch damit etwas zu tun, dasswir uns üblicherweise aus Selbstschutz gernezurückhalten, uns öffentlich zu schwierigen The-men zu äussern. Wir sollten unsere integrative Kul-tur verstärken, mit dem Ziel, in Zukunft andere Im-pulse zu geben; stärker öffentlich herauszugehenund uns nicht hinter der Reinheit der Wissenschaftzu verstecken – was da draussen in der Politik pas-siert, geht uns nämlich sehr wohl was an.

Welche konkreten Veränderungen sind in der KWAbereits angegangen worden oder noch geplant?Landfester: Wir sind dabei, uns von der Vorstel-lung eines Kontrastprogramms zu den Kern-fächern hin verstärkt zum Unterrichten von Quer-schnittskompetenzen zu entwickeln. Komple-mentär zu den Kernfächern bieten wir bestimm-te Ergänzungen an, etwa, dass wir mit den Stu-dierenden kulturelle Komplexitäten erschliessen.Diese brauchen sie später in ihren Jobs. Ziel ist,dass wir interdisziplinäre Kurse anbieten, alsoTeam-Teaching mit anderen Abteilungen. Nur ei-ne Persönlichkeit, die über den Tellerrand schau-en kann, die sich auf einer Metaebene bewegenkann, ist in der Lage, ethisch verantwortlich zuhandeln. Interviews: Daniela Kuhn

«Wir dürfen uns nicht hinter der ReinheitderWissenschaft verstecken»

Kerstin Odendahl: «Macht ist immer an Verantwortung gekoppelt. »Fotos: HannesThalmann

Frau Odendahl, mit einiger zeitlicher Distanz be-trachtet: Wo sehen Sie die Ursachen für die Finanz-und Wirtschaftskrise?KerstinOdendahl: Die Ursachen sind vielfältiger Na-tur und auf zahlreiche falsche Entwicklungenzurückzuführen. Zu nennen wären etwa die Gier,der Egoismus und das reine Profitdenken Einzel-ner. Offenbar wurden auch evidente Gefahrenschlicht ignoriert. Falsche «Belohnungsmechanis-men» in der Wirtschaft spielten eine wichtige Rolle.Nicht zu unterschätzen ist schliesslich die Tatsache,dass die weltweite Regulierung der Finanzmärkteinexistent beziehungsweise defizitär ist.

Welche Rolle haben Wirtschaftsuniversitäten wiedie HSG gespielt?Odendahl: Das ist schwer zu sagen – falsch ist aufjeden Fall der Vorwurf, dass ihnen eine Haupt-schuld zukommt. Grundsätzlich sollte sich jedeWirtschaftsuniversität jedoch fragen, ob sie ne-ben Wissensvermittlung auch Persönlichkeitsbil-dung betreibt. Gerade in diesem Feld ist die HSGmit ihrem Kontextstudium allerdings sehr stark.Da es dieses jedoch erst seit wenigen Jahren gibt,werden wir dessen Früchte erst später ernten. Je-der Dozent einer Wirtschaftsuniversität sollte dar-über hinaus darauf achten, allfälliges reines Pro-fitdenken seiner Studierenden in geordnete Bah-nen zu lenken und Moral, ethische Standards so-wie Mässigung zu lehren. Dabei kommt uns aucheine Vorbildrolle zu.

Welche Konsequenzen in Lehre und Persönlich-keitsbildung sollte die HSG aus der Krise ziehen?Odendahl: In der Lehre sollten die weltweiten Kon-sequenzen wirtschaftlichen Handelns und die dar-aus folgenden, einzuhaltenden Standards themati-siert werden. Es muss vermittelt werden, dassMacht immer mit Verantwortung gekoppelt ist. DieWirtschaftsethik braucht ebenfalls mehr Raum. AufForschungsseite gilt es, den Mut zu haben, aucheinmal Kritik an der Wirtschaft zu äussern. EineWirtschaftsuniversität zu sein heisst nicht, eine Unider oder für die Wirtschaft, sondern eine Uni zumStudium der Wirtschaft zu sein. Schliesslich: Die Ur-sachen und Konsequenzen der Krise sind diszipli-nenübergreifend: Wirtschaftswissenschaftler undJuristen müssen zusammenarbeiten, um sinnvolleRegulierungsmechanismen zu entwickeln. Hierfürist die HSG prädestiniert. Aber das vorhandene Po-tenzial wird noch nicht optimal genutzt.

Welche konkreten Veränderungen sind in der RWAbereits angegangen worden oder noch geplant?Odendahl: Die RWA hat auf die Krise mannigfaltigreagiert: Neben zahlreichen Veröffentlichungen derProfessorenschaft, und zwar sowohl in der Tages-presse als auch in Peer-reviewed-Journals bis hinzu ganzen Büchern, wurde das Thema in praktischalle Vorlesungen eingebaut. Hinzu kamen Extra-Veranstaltungen zur Finanzmarktkrise und eineGastprofessur zur Internationalen Bankenregulie-rung.

«Wir müssen selbst einVorbild für Moral,Nachhaltigkeit und Ethik sein»