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HSGBlatt Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St.Gallen [email protected] www.unisg.ch PP 9000 St. Gallen Mit einem Manifest soll die Bedeutung der qualitativen Sozialforschung gestärkt wer- den. Zwei HSG-Professoren haben daran mitgewirkt. Seite 2 Wie man mit Sonne,Wind und Co. erfolgreich wachsen kann, hat das 1. St.Galler Fo- rum für Management erneu- erbarer Energien aufgezeigt. Seite 3 Prof. Dr. Peter Nobel, Jurist, und Prof. Dr. Hans Peter Fagagnini, Politikwissenschaf- ter, werden emeritiert. Seite 7 Frankreich nach den Regio- nalwahlen: Ein Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Frei über politische Systeme und die «Ära Sarkozy». Seite 8 Nr. 2 19. April 2010 AUS DEM INHALT HSG in Spitzengruppe der VWL-Forschung Das Handelsblatt hat Anfang März 2010 die volkswirtschaftliche Forschung an Univer- sitäten im deutschsprachigen Raum unter- sucht und rangiert. Die Universität St.Gallen belegt den 8. Platz unter allen Hochschulen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Auf dem ersten Rang liegt die Universi- tät Zürich, gefolgt von den Universitäten Mannheim und Bonn. Des Weiteren präsentierte das Handelsblatt das Ranking der forschungsstärksten Volks- wirte im deutschsprachigen Raum. Mehrere Forscher der HSG wurden dabei sehr gut bewertet. In der Rangliste «Top 250 Lebens- werk» liegt Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner mit seinen Fachgebieten Wirtschaftspo- litik und Ökonometrie auf Rang 25. Den 34. Platz nimmt Prof. Dr. Michael Lechner (Ökonometrie, Gesundheitsökonomie, Ar- beitsmarktökonomie) ein. Unter den besten 100 befinden sich auch Prof. Dr. Christian Keuschnigg und Prof. Paul Söderlind, Ph. D. (beide Finanzwissenschaft). Insgesamt sind zehn Forscher der HSG unter den besten 250 Volkswirten platziert. Unter den «Top 100 aktuelle Forschungs- leistung» befinden sich drei HSG-Forscher: Michael Lechner (27.), Prof. Dr. Uwe Sunde (28.) und Prof. Dr. Francesco Audrino (56.). Uwe Sunde und Francesco Audrino gehören auch zu den «Top 100 unter 40 Jahren», wo sie den 19. respektive 25. Rang belegen. Mit Prof. Dr. Enrico De Giorgi (79.) stellt die HSG einen weiteren starken Forscher unter den besten Nachwuchsforschern. (red.) Direkter Austausch mit den Dozierenden: Mit neuen Lehrstühlen soll das Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studierenden verbessert werden. Bild: ky/Gaëtan Bally «Eine Investition in die Zukunft» HSG plant 25 neue Lehrstühle bis 2015 – Finanzierung grösstenteils aus eigenen Mitteln Die Universität St.Gallen rechnet in den nächsten fünf Jahren mit einem weiteren Wachs- tum der Studierendenzahlen. Um die Qualität der Ausbil- dung und Forschung sichern zu können, setzt sie auf zusätzliche Lehrstühle. Im Herbstsemester 2007 wurde an der HSG erstmals die 5000er-Marke überschritten. Seither ist die Studierendenanzahl kontinu- ierlich auf fast 6500 gestiegen. Bis ins Jahr 2015 ist eine weitere Zunahme auf 7500 bis 8000 Studierende zu erwarten. Verantwor- lich für diese Entwicklung sind vor allem Schweizer Maturanden und Studierende mit einem Bachelor-Abschluss einer Schweizer Universität, die die HSG aufgrund ihrer ho- hen Ausbildungsqualität, ihres internationa- len Netzwerks und ihres guten Rufs in der Wirtschaft als Studiumsort auswählen. Kein Numerus clausus Dieses Wachstum kann durch die HSG der- zeit kaum beeinflusst werden, da die Ma- tura den Zugang zu einem Studium in der Schweiz garantiert. Der Zustrom aus dem Ausland wird durch eine Zulassungsprüfung reguliert, ist doch der Anteil ausländischer Studierender von der Assessment- bis zur Master-Stufe gesetzlich auf 25 Prozent be- grenzt. Das erfreulich grosse Interesse an einem Studium an der HSG hat jedoch auch seine Schattenseiten: Einerseits wurden die räumlichen Kapazitätsgrenzen der Univer- sität bereits überschritten, andererseits hat dies Folgen für die Ausbildungsqualität. Während die HSG zahlreiche Massnahmen wider die Raumnot ergriffen hat und sich mit der Eröffnung des A-Gebäudes im Herbst 2010 etwas Luft verschafft, sieht sie nun im Bereich der Lehre Handlungsbedarf. Leistungsauftrag des Kantons «Zur Sicherung der Qualität ist es dringend nötig, dass wir nun Massnahmen einleiten», sagt Verwaltungsdirektor Markus Brönni- mann. Seit Herbstsemester 2007 habe sich das Betreuungsverhältnis von Professoren zu Studierenden von 1 zu 46 auf 1 zu über 50 verschlechtert. An anderen Schweizer Unis liegt dieses Verhältnis bei 1 zu 30 oder 40. Kurzfristig könne über Lehraufträge und Unterrichtsassistenzen das Betreuungs- verhältnis noch auf einem guten Niveau aufrechterhalten werden. Langfristig und qualitativ nachhaltig sei dies jedoch nur über die Ebene der Professoren und ständigen Dozenten möglich. Aus diesem Grund habe die Kantonsregierung der HSG den Auftrag erteilt, ihr Betreuungsverhältnis mittelfristig zu verbessern und wieder auf den Stand von Herbst 2007 zu bringen. «Wir werten dies als Aufgrund der Platznot auf dem Campus sollen die neuen Lehrstühle mehrheitlich in der Stadt untergebracht werden. Dazu könnten Büroräumlichkeiten angemietet oder ein Gebäude für mehrere Lehrstühle mit einem privaten Investor gebaut werden, sagt Brönnimann. Bezüglich dieser Pläne sei man mit dem Kanton im Gespräch. Volkswirtschaftlicher Nutzen Ist dieser Ausbau in Zeiten des kantonalen Sparens gerechtfertigt? Brönnimann ist da- von überzeugt. Eine weitere Verschlechte- rung des Betreuungsverhältnisses könne bei den Studierenden dazu führen, dass diese die Ausbildungsqualität an der HSG negativ bewerteten. Dies sei für die über Jahrzehnte aufgebaute Reputation äusserst schädlich. Zudem könne das zu einer Abwanderung von Studierenden führen, was das Budget der Universität und des Kantons aus dem Lot bringen könnte. «Dieser Ausbau ist eine Investition in die Zu- kunft», sagt Brönnimann. Die neuen Lehr- stühle brächten neben dem Wissenstransfer neue Arbeitsplätze und Steuerzahler nach St.Gallen. Auch der Zustrom der Studie- renden sei als positiver volkswirtschaftlicher Faktor zu sehen, gebe doch jeder Studie- rende pro Jahr rund 15'000 Franken in der Agglomeration aus, was bei 1000 neuen Stu- dierenden 15 Millionen ausmache. Marius Hasenböhler deutliches Zeichen des Kantons, die Ausbil- dungsqualität an der HSG sichern zu wollen und sind dankbar für dieses Bekenntnis zur Universität per se», sagt Brönnimann. Doch wo will die HSG ansetzen? Da ihr bei der Regulierung des inländischen Wachs- tums die Hände gebunden sind und die In- ternationalität der Studierenden als zentraler Qualitätsaspekt betrachtet wird, hat sich die HSG für den Ausbau der Lehrkapazitäten entschieden. Bis 2015 sollen in den Ab- teilungen (Fakultäten) jährlich rund fünf Lehrstühle installiert werden. Diese müssen Rektorat und Universitätsrat eine Strategie vorlegen, wie sie mit den Neubesetzungen der Professuren ihr Profil auf europäischer Ebene in Lehre und Forschung schärfen wollen. So kann dieser Aufwuchs zur inhalt- lichen Entwicklung und Positionierung der HSG genutzt werden. Büros in der Stadt Die Kosten pro Lehrstuhl werden auf 600'000 Franken und somit der Ausbau auf insgesamt 15 Millionen beziffert. Hier kommt der HSG bzw. dem St.Galler Steuer- zahler das Wachstum der Studierendenzahl nun zugute: Der Mehraufwand kann gröss- tenteils mit Beiträgen von Bund und Her- kunftskantonen der Schweizer Studierenden bezahlt werden. Der Anteil des Kantons St.Gallen werde bei ein bis zwei Millionen Franken liegen, sagt Brönnimann.

HSG Blatt Nr. 2 2010

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Investition in die Zukunft - die HSG plant 25 neue Lehrstühle bis 2015. Mit einem Manifest soll die Bedeutung der qualitativen Sozialforschung gestärkt werden: Zwei HSG-Professoren haben daran mitgewirkt. Wie man mit Sonne, Wind und Co. erfolgreich wachsen kann, hat das 1. St.Galler Forum für Management erneuerbarer Energien aufgezeigt. Der Jurist Prof. Dr. Peter Nobel und der Politikwissenschafter Prof. Dr. Hans Peter Fagagnini werden emeritiert und Frankreich nach den Regionalwahlen - Experten-Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Frei.

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Page 1: HSG Blatt Nr. 2 2010

HSGBlatt

Universität St.GallenHochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)

KommunikationDufourstrasse 50

CH-9000 [email protected]

www.unisg.ch

PP 9000 St. Gallen

Mit einem Manifest soll dieBedeutung der qualitativenSozialforschung gestärkt wer-den. Zwei HSG-Professorenhaben daran mitgewirkt.

Seite 2

Wie man mit Sonne,Windund Co. erfolgreich wachsenkann, hat das 1. St.Galler Fo-rum für Management erneu-erbarer Energien aufgezeigt.

Seite 3

Prof. Dr. Peter Nobel, Jurist,und Prof. Dr. Hans PeterFagagnini, Politikwissenschaf-ter, werden emeritiert.

Seite 7

Frankreich nach den Regio-nalwahlen: Ein Gespräch mitProf. Dr. Christoph Frei überpolitische Systeme und die«Ära Sarkozy».

Seite 8

Nr. 219. April 2010

AUS DEM INHALT

HSG in Spitzengruppe derVWL-Forschung

Das Handelsblatt hat Anfang März 2010 dievolkswirtschaftliche Forschung an Univer-sitäten im deutschsprachigen Raum unter-sucht und rangiert. Die Universität St.Gallenbelegt den 8. Platz unter allen HochschulenDeutschlands, Österreichs und der Schweiz.Auf dem ersten Rang liegt die Universi-tät Zürich, gefolgt von den UniversitätenMannheim und Bonn.Des Weiteren präsentierte das Handelsblattdas Ranking der forschungsstärksten Volks-wirte im deutschsprachigen Raum. MehrereForscher der HSG wurden dabei sehr gutbewertet. In der Rangliste «Top 250 Lebens-werk» liegt Prof. Dr. Gebhard Kirchgässnermit seinen Fachgebieten Wirtschaftspo-litik und Ökonometrie auf Rang 25. Den34. Platz nimmt Prof. Dr. Michael Lechner(Ökonometrie, Gesundheitsökonomie, Ar-beitsmarktökonomie) ein. Unter den besten100 befinden sich auch Prof. Dr. ChristianKeuschnigg und Prof. Paul Söderlind, Ph. D.(beide Finanzwissenschaft). Insgesamt sindzehn Forscher der HSG unter den besten250 Volkswirten platziert.Unter den «Top 100 aktuelle Forschungs-leistung» befinden sich drei HSG-Forscher:Michael Lechner (27.), Prof. Dr. Uwe Sunde(28.) und Prof. Dr. Francesco Audrino (56.).Uwe Sunde und FrancescoAudrino gehörenauch zu den «Top 100 unter 40 Jahren», wosie den 19. respektive 25. Rang belegen. MitProf. Dr. Enrico De Giorgi (79.) stellt dieHSG einen weiteren starken Forscher unterden besten Nachwuchsforschern. (red.)

Direkter Austausch mit den Dozierenden: Mit neuen Lehrstühlen soll das Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studierenden verbessert werden.Bild: ky/Gaëtan Bally

«Eine Investition in die Zukunft»HSG plant 25 neue Lehrstühle bis 2015 – Finanzierung grösstenteils aus eigenen Mitteln

Die Universität St.Gallen rechnet

in den nächsten fünf Jahren

mit einem weiteren Wachs-

tum der Studierendenzahlen.

Um die Qualität der Ausbil-

dung und Forschung sichern

zu können, setzt sie auf

zusätzliche Lehrstühle.

Im Herbstsemester 2007 wurde an der HSGerstmals die 5000er-Marke überschritten.Seither ist die Studierendenanzahl kontinu-ierlich auf fast 6500 gestiegen. Bis ins Jahr2015 ist eine weitere Zunahme auf 7500 bis8000 Studierende zu erwarten. Verantwor-lich für diese Entwicklung sind vor allemSchweizer Maturanden und Studierende miteinem Bachelor-Abschluss einer SchweizerUniversität, die die HSG aufgrund ihrer ho-hen Ausbildungsqualität, ihres internationa-len Netzwerks und ihres guten Rufs in derWirtschaft als Studiumsort auswählen.

Kein Numerus claususDieses Wachstum kann durch die HSG der-zeit kaum beeinflusst werden, da die Ma-tura den Zugang zu einem Studium in derSchweiz garantiert. Der Zustrom aus demAuslandwird durch eine Zulassungsprüfungreguliert, ist doch der Anteil ausländischerStudierender von der Assessment- bis zur

Master-Stufe gesetzlich auf 25 Prozent be-grenzt. Das erfreulich grosse Interesse aneinem Studium an der HSG hat jedoch auchseine Schattenseiten: Einerseits wurden dieräumlichen Kapazitätsgrenzen der Univer-sität bereits überschritten, andererseits hatdies Folgen für die Ausbildungsqualität.Während die HSG zahlreiche Massnahmenwider die Raumnot ergriffen hat und sichmitder Eröffnung des A-Gebäudes im Herbst2010 etwas Luft verschafft, sieht sie nun imBereich der Lehre Handlungsbedarf.

Leistungsauftrag des Kantons«Zur Sicherung der Qualität ist es dringendnötig, dass wir nun Massnahmen einleiten»,sagt Verwaltungsdirektor Markus Brönni-mann. Seit Herbstsemester 2007 habe sichdas Betreuungsverhältnis von Professorenzu Studierenden von 1 zu 46 auf 1 zu über50 verschlechtert. An anderen SchweizerUnis liegt dieses Verhältnis bei 1 zu 30 oder40. Kurzfristig könne über Lehraufträgeund Unterrichtsassistenzen das Betreuungs-verhältnis noch auf einem guten Niveauaufrechterhalten werden. Langfristig undqualitativ nachhaltig sei dies jedoch nur überdie Ebene der Professoren und ständigenDozenten möglich. Aus diesemGrund habedie Kantonsregierung der HSG den Auftragerteilt, ihr Betreuungsverhältnis mittelfristigzu verbessern und wieder auf den Stand vonHerbst 2007 zu bringen. «Wir werten dies als

Aufgrund der Platznot auf dem Campussollen die neuen Lehrstühle mehrheitlichin der Stadt untergebracht werden. Dazukönnten Büroräumlichkeiten angemietetoder ein Gebäude für mehrere Lehrstühlemit einem privaten Investor gebaut werden,sagt Brönnimann. Bezüglich dieser Pläne seiman mit dem Kanton im Gespräch.

Volkswirtschaftlicher NutzenIst dieser Ausbau in Zeiten des kantonalenSparens gerechtfertigt? Brönnimann ist da-von überzeugt. Eine weitere Verschlechte-rung des Betreuungsverhältnisses könne beiden Studierenden dazu führen, dass diesedie Ausbildungsqualität an der HSG negativbewerteten. Dies sei für die über Jahrzehnteaufgebaute Reputation äusserst schädlich.Zudem könne das zu einer Abwanderungvon Studierenden führen, was das Budgetder Universität und des Kantons aus demLot bringen könnte.«DieserAusbau ist eine Investition indieZu-kunft», sagt Brönnimann. Die neuen Lehr-stühle brächten neben demWissenstransferneue Arbeitsplätze und Steuerzahler nachSt.Gallen. Auch der Zustrom der Studie-renden sei als positiver volkswirtschaftlicherFaktor zu sehen, gebe doch jeder Studie-rende pro Jahr rund 15'000 Franken in derAgglomeration aus, was bei 1000 neuen Stu-dierenden 15 Millionen ausmache.

Marius Hasenböhler

deutliches Zeichen des Kantons, die Ausbil-dungsqualität an der HSG sichern zu wollenund sind dankbar für dieses Bekenntnis zurUniversität per se», sagt Brönnimann.Doch wo will die HSG ansetzen? Da ihrbei der Regulierung des inländischenWachs-tums die Hände gebunden sind und die In-ternationalität der Studierenden als zentralerQualitätsaspekt betrachtet wird, hat sich dieHSG für den Ausbau der Lehrkapazitätenentschieden. Bis 2015 sollen in den Ab-teilungen (Fakultäten) jährlich rund fünfLehrstühle installiert werden. Diese müssenRektorat und Universitätsrat eine Strategievorlegen, wie sie mit den Neubesetzungender Professuren ihr Profil auf europäischerEbene in Lehre und Forschung schärfenwollen. So kann dieser Aufwuchs zur inhalt-lichen Entwicklung und Positionierung derHSG genutzt werden.

Büros in der StadtDie Kosten pro Lehrstuhl werden auf600'000 Franken und somit der Ausbauauf insgesamt 15 Millionen beziffert. Hierkommt der HSG bzw. dem St.Galler Steuer-zahler das Wachstum der Studierendenzahlnun zugute: Der Mehraufwand kann gröss-tenteils mit Beiträgen von Bund und Her-kunftskantonen der Schweizer Studierendenbezahlt werden. Der Anteil des KantonsSt.Gallen werde bei ein bis zwei MillionenFranken liegen, sagt Brönnimann.

Page 2: HSG Blatt Nr. 2 2010

Manifest: Geistes- und Sozialwissenschafter definieren neue Standards für die Forschung.

Forschung 19.April 2010 2

Einsatz für qualitative MethodenNeues Manifest unterstreicht die Bedeutung der qualitativen Sozialforschung

Qualitative Verfahren sind in

den Geistes- und Sozialwis-

senschaften sehr wichtig. Das

Interesse an qualitativer For-

schung ist deshalb gross. Viele

der Methoden sind jedoch mit

Vorurteilen behaftet und an

den meisten Schweizer Uni-

versitäten ungenügend etab-

liert. Das soll sich ändern.

Das neue «Manifest zur Bedeutung,Qualitätsbeurteilung und Lehre derMethoden qualitativer Sozialforschung»soll dazu beitragen, diese Form von For-schung an den Schweizer Hochschulen,aber auch unter den Nutzern und Nut-zerinnen der Forschungsergebnisse zufördern und zu stärken.Die Schweizerische Akademie der Geis-tes- und Sozialwissenschaften (SAGW)präsentierte und diskutierte das umfas-sende Dokument Mitte März in Bern anihrer Tagung unter dem Titel «Qualitati-ve Sozialforschung in der Schweiz: For-schung – Lehre – Anwendung». Bereits

2004 hatte der WissenschaftspolitischeRat der SAGW die Initiative zur För-derung und Stärkung der qualitativenSozialforschung lanciert.Vertreterinnen und Vertreter verschiede-ner Fachgebiete erarbeiteten seither anmehreren Treffen und Tagungen einenKonsens zu den Mindestanforderungenan die Lehre qualitativer Methoden undzu Qualitätsstandards in der qualitativenForschung, die nun im Manifest fest-gehalten sind. Ziel der Anstrengungender ausgewiesenen Forscher war es, derÖffentlichkeit die Resultate dieser in derwissenschaftlichen Gemeinschaft inten-siv geführten Debatte in einer konzen-trierten, handlichen Form darzulegen.

Zwei HSG-Professoren beteiligtZu den zahlreichen Forscherinnen undForschern, die das Dokument erarbeitethaben, gehören Prof. Dr. Thomas Eber-le und Prof. Dr. Franz Schultheis vomSoziologischen Seminar der UniversitätSt.Gallen (SfS-HSG). «Noch immer ha-ben viele Personen – selbst solche anverantwortungsvollen Stellen, wo Gel-der für Ressortforschung gesprochenwerden – keine angemessene Vorstel-

lung davon, was qualitative Sozialfor-schung ist und nach welchen Gesichts-punkten ihre Qualität beurteilt werdenkann», sagt Thomas Eberle. «Unser Ma-nifest informiert kurz und prägnant undschliesst mit einer Erklärung. Die vielenUnterschriften von Professorinnen undProfessoren unterschiedlichster Diszip-linen zeigen, dass ein breiter Konsenshinter unseren Forderungen steht.»

Manifest sollVorurteile abbauenDas Manifest umfasst Standards für qua-litative Forschung sowie Vorschläge fürdie systematische Aufnahme qualitativerMethoden in die Lehrpläne der Geistes-und Sozialwissenschaften. QualitativeMethoden haben in der empirischenForschung in nahezu allen geistes- undsozialwissenschaftlichen Disziplinengrosse Bedeutung. Sie werden in vielenAnwendungsgebieten eingesetzt undleisten wichtige wissenschaftliche Bei-träge. Sowohl Anbieter als auch Kundenvon Forschungsdiensten sind bisheraber oft aufgrund zweifelhafter Annah-men, die aus Vorurteilen oder falschenInformationen resultieren, vor qualitati-ver Forschung zurückgeschreckt. (red.)

ITEM-HSG gewinntWissenschaftspreis

Die Kooperation zwischen dem

Institut für Technologiemanage-

ment der Universität St.Gallen

(ITEM-HSG, Lehrstuhl Prof. Dr.

Elgar Fleisch) und der Metro AG

ist mit dem «EHI Wissenschafts-

preis der Kooperationen 2010»

ausgezeichnet worden. Der Preis

prämiert die Zusammenarbeit

von Lehrstühlen und Praxis.

Die Auszeichnung des EHI Retail Ins-titute ist mit 20'000 Euro dotiert undwürdigt Wissenschafter und Praktiker,die gemeinsam Projekte neuer koope-rativer Ansätze für die Beteiligten derWertschöpfungskette des Handels ent-wickeln. Das EHI ist ein wissenschaftli-ches Institut des Handels, dem über 500internationale Handelsunternehmen,Konsum- und Investititionsgüterherstel-ler sowie Dienstleister angehören.

DieWege derWaren verfolgenBeim Projekt des ITEM-HSG mit derMetro AG ging es um den Nachweis desbetriebswirtschaftlichen Nutzens derRadiofrequenz-Identifikationstechnolo-gie (RFID) im Warenhaushandel. Dazuwurde ein Warenhaus mit HundertenRFID-Antennen und -Lesern unter an-derem an verschiedenen Übergangs-punkten, in Regalen und Umkleideka-binen ausgestattet. So konnten während16 Monaten die Wege von mehr als100'000 mit RFID-Etiketten ausgestatte-ten Kleidungsstücke nachverfolgt undanalysiert werden – vom Warenausgangim Verteilzentrum über den Warenein-gang bei der Filiale bis hin zum Verkauf.

A-Journal-Artikel und DissertationDas Projekt war auch Grundlage füreinen A-Journal-Artikel im «EuropeanJournal of Information Systems» und fürdie Dissertation von Jasser Al-Kassab.Das ITEM-HSG-Team bestand aus Prof.Dr. Elgar Fleisch, Prof. Dr. Frédéric Thies-se, Jasser Al-Kassab (ITEM-HSG undSAP Research CEC St.Gallen) und denStudierenden Jakob Bolliger, PatrickBürkle, Marco Hornung, Simon Keller,Süheyla Kirli, Nezar Mahmoud, CarolinReichmann und David Steiger. (red.)

SNF lädt junge Forschendezum Einführungstag

Am 26. und 27. Mai 2010

empfängt der Schweizerische

Nationalfonds (SNF) junge For-

scher aus der ganzen Schweiz

an seinem Sitz in Bern. Ziel des

erstmals stattfindenden «Ein-

führungstages für junge For-

schende» ist es, Gesuchstellende

über die Förderungsmöglich-

keiten des SNF zu informieren.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch,26. Mai, in deutscher Sprache sowie amDonnerstag, 27. Mai 2010, in französi-scher Sprache statt. Sie richtet sich anDoktorierende, Postdocs, SNF-Förde-rungsprofessoren sowie junge oder neuin der Schweiz dozierende Professoren.

Von Einführung bisWorkshopsZuerst erwartet die Besucher eine Aus-stellung zu den Förderungsinstrumen-ten des SNF. Die Mitarbeitenden desSNF stehen dabei für Informationen zurVerfügung. Eine ausführliche Präsen-tation mit der Gelegenheit für Fragenaus dem Publikum vervollständigt die-se Einführung. Darüber hinaus bietetdie Präsentation auch die Gelegenheit,die Diskussion auszuweiten und allge-meine Themen anzusprechen, die dieLaufbahn der Forschenden betreffen,wie zum Beispiel «open access» oderwissenschaftliches Fehlverhalten.

Persönliche Beratung zum SchlussDanach erfahren die Teilnehmendenin Workshops, wie ein erfolgverspre-chendes Gesuch zu verfassen ist undwie sich die Zusammenarbeit mit demSNF gestaltet. In jedem Workshop wer-den sowohl die Projektförderung (freieForschung) als auch die Personenförde-rung (Stipendien für Forschende, MarieHeim-Vögtlin-Programm, Ambizione,SNF-Förderungsprofessuren, ProDoc)behandelt. Am Ende der Veranstaltungstehen die Verantwortlichen der SNF-Förderungsinstrumente für persönlicheBeratungen zur Verfügung.Der Einführungstag ist kostenlos, dieTeilnehmerzahl allerdings beschränkt.Weitere Informationen und Anmelde-formular unter: www.snf.ch. (red.)

Prof. Dr. Thierry Volery (KMU-HSG)wurde in den Sachverständigenbeiratvon «EXIST», dem deutschen Förder-programm des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie gewählt.

Prof. Dr. Christoph Müller (KMU-HSG) ist neues Präsidiumsmitglied desFörderkreises Gründungs-Forschung,der sich mit Entrepreneurship befasst.

Das Eidg. Volkswirtschaftsdepartementhat die Mitglieder der «Expertenkom-mission Weiterbildungsgesetz» ernannt.Darunter ist auch Prof. Dr. BernhardEhrenzeller (IRP-HSG). Die Kommis-sion erarbeitet einen Vernehmlassungs-entwurf für ein Weiterbildungsgesetz.

Prof. Dr. Wolfgang Jenewein (EMBA-HSG) hat einen Ruf auf eine W3-Profes-sur an der RWTH Aachen erhalten. Erhat dort per 1. April 2010 den Lehrstuhlfür Personalführung übernommen.

Prof. Dr. Markus Schwaninger (IfB-HSG) wurde zum Conference Chairder International System DynamicsConference 2012 ernannt, die an derUniversität St.Gallen stattfinden wird.Organization Chair ist Stefan Grösser(IfB-HSG). Die Konferenz wird von derSystem Dynamics Society ausgerichtet.

LEUTE

Preise

Dr. Martin Müller, Nachwuchsdozentim Profilierungsbereich Kulturen, Ins-titutionen, Märkte (KIM), ist für seineMonographie «Making great poweridentities in Russia: an ethnographicdiscourse analysis of education ata Russian elite university» mit demKlaus-Mehnert-Preis der DeutschenGesellschaft für Osteuropakundeausgezeichnet worden. Der Preiswird jährlich für die beste wissen-schaftliche Qualifikationsarbeit imBereich der Osteuropakunde verge-ben.

Dr. Markus Menz (IfB-HSG) erhälteinen «Highly Commended Award»der 2009 Emerald/EFMD Outstan-ding Doctoral Research Awards in derKategorie «Management and Gover-nance» für seine Dissertation «TheEntrepreneurial Corporate Center:How Multibusiness Firms Benefitfrom Management Innovation». DieDissertation von Dr. Menz wurdevon Prof. Dr. Günter Müller-Stewens

und Prof. Ph. D. Steven W. Floyd be-treut. Der Emerald/EFMD Award isteiner der bedeutendsten Preise seinerArt.

Projektförderung

Fördernde Institution: BBT und EU (7.FRP). Projekttitel: «FamConnector: Ac-tivity Based Intergenerational Interac-tions». Institut: IWI-HSG. Projektleiter:Prof. Dr. Hubert Österle. Laufzeit: 30Monate. Förderbetrag: 321332 Fran-ken (durch BBT).

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Resolving the paradox of open-ness: A theory and empirical testof how open innovation influencestechnological output and appropriati-on». Institut: ITEM-HSG. Projektleiter:Prof. Dr. Oliver Gassmann: Laufzeit:24 Monate ab 1.4.2010. Förderbetrag:309387 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Corporate Finance, Taxationand Economic Performance». Institut:

IFF-HSG. Projektleiter: Prof. Dr. Chris-tian Keuschnigg. Laufzeit: 24 Mona-te ab 1.4.2010. Förderbetrag: 212471Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Performance Implications of Ma-naging Corporate Programs – A Con-trol Perspective». Institut: IfB-HSG.Projektleiter: Prof. Dr. Christoph Lech-ner. Laufzeit: 36 Monate ab 1.4.2010.Förderbetrag: 320863 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Regulation in the FinancialServices Industry After the Crisis (D-A-CH/LAV)». Institut: IVW-HSG. Pro-jektleiter: Prof. Dr. Hato Schmeiser.Laufzeit: 24 Monate ab 1.4.2010. För-derbetrag: 100242 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Performing Swissness: Institu-tionen, Diskurse und Soziale Transfor-mationen». Institut: MCM-HSG. Pro-jektleiter: Prof. Dr. Vincent Kaufmann.Laufzeit: 30 Monate ab 1.4.2010. För-derbetrag: 250690 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Metamorphosen der Arbeitsweltin biografischen Zeugnissen: Eine qua-litative soziologische Analyse am Bei-spiel ausgewählter öffentlicher Diens-te in Deutschland, Österreich und derSchweiz (D-A-CH/LAV)». Institut: SfS-HSG.Projektleiter: Prof.Dr. Franz Schult-heis. Laufzeit: 30 Monate ab 1.4.2010.Förderbetrag: 301198 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Design of InterorganizationalIncentive Models for SustainabilityManagement of Logistics Service Pro-viders». Institut: LOG-HSG. Projektlei-ter: Prof. Dr. Wolfgang Stölzle. Lauf-zeit: 16 Monate ab 1.4.2010. Förder-betrag: 68698 Franken.

Fördernde Institution: SNF. Projekt-titel: «Exploring the impact of value co-creation opportunities on customer’sbehavioral intension and customer’spreference structure. Institut: ITEM-HSG.Projektleiter:Dr.HeikoGebauer.Förderbetrag: 12 Monate ab 1.4.2010.Förderbetrag: 52206 Franken.

Neues aus der Forschung

Bild: HSG

Page 3: HSG Blatt Nr. 2 2010

StadtpräsidentThomas Scheitlin an der Eröffnung des St.Galler Forums.

HSG-Alumni bauen Netzwerk aus5. Internationales HSG-Alumni-Clubpräsidenten-Treffen in St.Gallen

Am 19./20. März trafen sich

die Chapter- und Clubpräsi-

denten zum 5. Internationalen

HSG Alumni Club Presidents

Meeting. Die Teilnehmenden

diskutierten intensiv über wich-

tige Fragestellungen und erar-

beiteten zahlreiche neue Ideen.

«HSG Alumni ist stolz auf das weltweiteChapter- und Club-Netzwerk», begrüss-te HSG-Alumni-Präsident Urs Landolfalle Teilnehmenden aus nah und fern.Am weitesten gereist war Marius Ron-ge vom HSG Alumni Club Chicago/Midwest. Bernhard Moerker, Vorstands-mitglied von HSG Alumni, gab einenkurzen Rückblick, was sich im Netz-werk und im Verein seit dem letztenPresidents Meeting 2008 getan hatte,ehe Rektor Ernst Mohr die Entwicklun-gen, Ziele und Herausforderungen derUniversität St.Gallen vorstellte.Jedes Mal ein Höhepunkt: die Club-Präsentationen. In aller Kürze stellten

die Präsidenten ihre Chapters und Clubsvor. Arve Solheim vom HSG AlumniClub Norge fasste die Situation der HSG-Norweger so zusammen: «Leider kom-men immer weniger Norweger nachSt.Gallen. Das hat aber auch positiveSeiten: Die St.Galler Mütter können ihreTöchter wieder gefahrlos in den Aus-gang lassen, im «Seeger» sind die Abenderuhiger und die Langlaufloipen im Ap-penzell sind wieder frei befahrbar.»

Intensiver AustauschKnapp ein Jahr ist seit dem Neustartder Web-Plattform www.alumni.unisg.ch vergangen. Im Plenum hatten dieClubpräsidenten die Möglichkeit, Rück-meldungen zu geben und Ideen fürWeiterentwicklungen und Verbesserun-gen auszuarbeiten.Eine rege Diskussion entstand um dasThema Social Networks. Einige Club-präsidenten wünschten sich eine Öff-nung gegenüber etablierten Netzwer-ken wie Facebook und Xing, anderehingegen befürworteten ein exklusivesHSG-Alumni-Netzwerk. In vier Work-shops vertieften die Teilnehmenden

spezifische Fragestellungen zu denBereichen «Internationales Netzwerk»,«Chapters und Clubs in der Schweiz»,«HSG Alumni in Deutschland» und «Best-Practice-Sharing».

Anregungen weiterverfolgenZum Abschluss gestaltete Alumnus Dr.oec. HSG Walter Koller eine unterhalt-same Team-Session. Vorstand und Ge-schäftsstelle von HSG Alumni werdennun die zahlreichen Anregungen undIdeen aus dem 5. Internationalen HSGAlumni Club Presidents Meeting ordnenund gemeinsam mit den Clubpräsiden-ten weiterverfolgen.

Preis für den aktivsten ClubDie ersten Projekte, die angepackt wer-den: die Wiederbelebung des HSG-Alumni-Balls, ein Wettbewerb, der denaktivsten Club auszeichnet sowie einVeranstaltungsarchiv, das zeigt, welcherAlumni-Club welche Anlässe erfolg-reich durchführte.Bilder vom Presidents Meeting sind aufder Website von HSG Alumni zu finden:www.alumni.unisg.ch/cpm. (red.)

Plattform fürCoaching-Experten

Das Coaching-Programm der

HSG bietet Impulse und Hilfen

für die persönliche Entwicklung

während des Studiums. Im Feb-

ruar organisierte es wieder eine

Tagung mit internationalen

Experten zum Thema «Coaching

in Studium und Beruf».

Diskutiert wurden unter anderem geeig-nete Diagnoseverfahren, unterschiedli-cheInterventionsformensowiedieneues-ten Evaluationsmethoden des Coachings.Unter den 17 Referenten waren Professo-ren der HSG sowie zahlreicher andererUniversitäten, Manager-Coaches aus derPraxis, aber auch etwa der Dirigent desHSG-Universitätsorchesters und der ehe-malige Coach des Schweizer Fussball-Nationalteams, Gilbert Gress.«Das Coaching-Programm hat sich in denknapp zehn Jahren zu einer Perle imHSG-Lehrangebot entwickelt», sagte derProgrammleiter, Prof. Thomas S. Eberle.Die individuelle Betreuung von Studie-

renden auf der Assessment-Stufe durchCoaches ist einmalig in der europäischenHochschullandschaft. Ergänzt wird siedurch Seminare, die die Studierendenzusätzlich fördern. Die Experten gabenAnregungen für die Weiterentwick-lung des Programms an der HSG. DerTagungsband wird noch dieses Jahr er-scheinen. (red.) www.coaching.unisg.ch

Panorama – HSG Alumni 19.April 2010 3

«Die Gewinner von morgen»Erstes Forum für Management erneuerbarer Energien in St.Gallen

«Erfolgreich wachsen mit Son-

ne, Wind und Co.» – so lau-

tete das Motto des 1. St.Galler

Forums für Management er-

neuerbarer Energien, welches

der gleichnamige Lehrstuhl

der Universität St.Gallen am

11./12. März 2010 im Einstein

Congress Hotel veranstaltete.

Die Mischung der Teilnehmer deuteteebenso wie die Auswahl renommierterReferenten auf eine innovative Bran-che hin: Vom CEO eines deutschenSolarunternehmens über Investment-banker und Venture Capitalists bis hinzu Vertretern von Schweizer Elektri-zitätsunternehmen und Firmen wieMicrosoft, Cisco und IBM reichte dasSpektrum. Der gemeinsame Nenner:Alle möchten zu den «Gewinnern vonmorgen» zählen, also zu jenen Akteu-ren, die frühzeitig die Chancen im neu-en Energiemarkt ergreifen.Stadtpräsident Thomas Scheitlin zeig-te auf, wie die Stadt St.Gallen mit ih-

rem innovativen Energiekonzept 2050und einem Geothermie-Projekt die Ri-siken der fossilen Wärmeversorgungeindämmt. Marco Ziegler (McKinsey)ergänzte, dass die Schweiz bis ins Jahr2030 45 Prozent der CO

2-Emissionen

mindern und dabei durch Energieeffi-zienz und erneuerbare Energien einepositive Wertschöpfung von rund 1,4Milliarden Franken erzielen kann.

Auf demWeg zum Energie-InternetIn den Personen von Elgar Fleisch, Ste-ven Floyd und Gastgeber Rolf Wüs-tenhagen waren drei HSG-Institute imProgramm vertreten.Fleisch zog die Zuhörer mit seinemVortrag «Bits to Energy: Wie wird diedigitale Revolution die Energiezukunftverändern?» in seinen Bann und zeigteauf, welche Möglichkeiten neue Me-dien für die Beeinflussung des Ver-haltens von Energieverbrauchern, aberauch für die Steuerung dezentralerEnergieproduktion aus erneuerbarenQuellen bieten.In einem Workshop unter der Leitungvon Steven Floyd diskutierten Vertreterdes deutschen Energieversorgers RWE

und von GE über die Frage, wie esgrossen Firmen gelingt, ihre Geschäfts-modelle auf die neu entstehende Wett-bewerbslandschaft im Energiemarktauszurichten.

Von Entwicklungsländern lernenZum Abschluss der Tagung erweiterteein indischer Solar-Unternehmer denHorizont der 140 Teilnehmenden: Ha-rish Hande, der «Social Entrepreneurof the Year 2007», zeigte auf, wie er mitseinem unter anderen von der GoodEnergies Foundation finanzierten Un-ternehmen Selco Solar erfolgreichneue Wege in der Energieversorgungländlicher Regionen geht.Sein Credo: Ein klarer Blick auf diewahren Kundenbedürfnisse und inno-vative Finanzierungsmodelle für de-zentrale Lösungen – Erkenntnisse, dieauch bei hiesigen Energie-Unterneh-mern auf offene Ohren stiessen.Der Erfolg des 1. St.Galler Forumsspornt das Team des Good-Energies-Lehrstuhls für Management erneuer-barer Energien der Universität St.Gal-len zu weiteren Angeboten dieser Artan. (red.)

Herausforderungen fürdie Bank der Zukunft

Wie sieht die Bank 2015 aus?

Diese Frage untersuchte eine

Studie des interdisziplinären

Kompetenzzentrums Sourcing

in der Finanzindustrie (CC

Sourcing) der Universitä-

ten St.Gallen und Leipzig.

Im elfmonatigen Zeitraum von Dezem-ber 2008 bis Oktober 2009 wurden fürdie Studie des CC Sourcing 104 Uni-versal- und Privatbanken sowie Provi-der in Deutschland, Österreich und derSchweiz befragt.Die Ergebnisse der Studie zeigen, dassBanken sich zukünftig stärker auf dieBeratung und den Vertrieb konzentrie-ren werden. Strategisch nicht relevanteBereiche wie Supportdienste, die Aus-führung und Abwicklung von Zahlungs-verkehrsleistungen oder Wertschriftenwerden sie hingegen zunehmend anandere Unternehmen auslagern. DieBanken müssen hierfür allerdings ihrKundenmanagement überdenken.

Kostenpflichtige KundenberatungGerade jüngere, technologieaffine Kun-dengruppen erwarten heute die Mög-lichkeit zur Interaktion über neue (vorallem mobile) Technologien direkt mitihrer Bank und ein effektives Multi-Kanal-Management seitens der Banken.Diese wiederum nutzen stärker als frü-her Technologien zur Unterstützungdes Kundenberaters, dessen Leistungenkünftig in zunehmendem Masse auchkostenpflichtig sein werden.Die Voraussetzung dafür ist, dass Bank-produkte und -leistungen standardisiertsind, um sie zu individuellen Produkt-paketen für den Kunden bündeln zukönnen.

RechtzeitigeWeichenstellungDie Bank im Jahr 2015 ist kein Endzu-stand, sondern steckt in einem Transfor-mationsprozess. Um diesen erfolgreichzu meistern, müssen Banken schonheute die richtigen Weichen stellen.Massnahmen wie die Einführung stan-dardisierter Produkte und Prozesseoder der Einsatz von Standardsoftwarelassen sich nicht von heute auf morgenum- und durchsetzen. (red.)

VWL-Master-Stufein neuem Format

Die HSG hat die Master-Program-

me für Volkswirtschaftslehre neu

ausgerichtet. Die Anpassung

verbessert die Karrierechan-

cen der Absolvierenden und

berücksichtigt gleichzeitig die

Ansprüche späterer Arbeitgeber.

Die Neuausrichtung der ProgrammeMaster in Economics (MEcon) undMaster in Quantitative Economics andFinance (MiQE/F) und die Umstellungder Kurse auf das einheitliche 4-ECTS-Format ermöglichen den Studierendeneine grosse Freiheit in der Wahl ihrerSpezialisierungsrichtung. Sie tragenaber auch dem Wandel der Ansprüchespäterer Arbeitgeber in Wissenschaft,Privatwirtschaft und Politik Rechnung.

Englischsprachiges MiQE/FSolides methodisches Wissen in mo-derner Theorie und Empirie und dieAnwendungen in zentralen Fragen vonWirtschaft und Gesellschaft sind zentra-ler Ausbildungsschwerpunkt in beidenVWL-Master-Programmen. Das eng-lischsprachige Programm MiQE/F bieteteine auf statistische und empirische Me-thoden spezialisierte sowie auf Financeund quantitative Ökonomie fokussierteAusbildung an. Die Inhalte des MEconsind thematisch breiter und gewichtenWirtschaftstheorie und -politik stärker.Beide Programme bieten attraktive Stu-dienschwerpunkte zur Auswahl. Zent-rale Basisveranstaltungen werden neugemeinsam in Englisch angeboten. Einekonsequente gegenseitige Öffnung derWahlfächer ermöglicht den Studieren-den die Kurse nach Spezialisierung undInteresse zu wählen.

Zugang zu Ph.D.-ProgrammBeide Programme erfüllen bei entspre-chendem Notenschnitt die Vorausset-zung für einen automatischen Zugangzum Ph.D.-Programm PEF. Die Neu-gestaltung der Master-Programme zieltauf Karrierevorteile in Wirtschaft, Politikund Gesellschaft. Zudem soll sie denEinstieg in eine wissenschaftliche Lauf-bahn erleichtern. (red.)

www.mecon.unisg.chwww.miqef.unisg.ch

Ex-Nationaltrainer Gilbert Gress.Bild: HSG

Bild: Robert Stürmer

Page 4: HSG Blatt Nr. 2 2010

Veranstaltungen 19.April 2010 4

Lateinamerikanisches Flair an der HSG: Die kubanische Band Son de Lui bei «Jazz an der Uni» (links) und brasilianischeTänzer von Janne Ruth’s Dance Company (rechts) belebten die Uni mit Klängen und Rhythmen.Bilder : Regina Kühne

19.April bis 3. Mai 2010MONTAG, 19.4.

ÖV: St.Gallen? Spitze! Eine «feinstoffli-che» Branche von Tradition und Inno-vation, in der Reihe «Stadt und RegionSt.Gallen – St.Galler Textilindustrie»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 18.15-19.45, Hans Schreiber, Crea-tive Director Forster Rohner AG, Mode-ration: PD Dr. phil. Monika Kritzmöller.

ÖV: Lob- und Kampfgedichte für dasRätoromanische seit dem 19. Jahrhun-dert, in der Reihe «Rätoromanische Spra-che und Literatur»19.4., 26.4., 3.5., 10.5. und 17.5., Lehr-provisorium HSG-Sporthalle 10-U156,18.15-19.45, Dr. phil. Renata Coray,Lehrbeauftragte am Romanischen Semi-nar der Universität Zürich.

ÖV: «…das war eine Erzzauberin»,Von Hexen, Zauberinnen und weisenFrauen, in der Reihe «Erzählforschung(Märchen): Wunsch und Zauberei imMärchen»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U140, 18.15-19.45, Dr. phil. BarbaraGobrecht, Erzählforscherin, Gebenstorf.

«Una radiografia della situazione econo-mica e politica italiana», Gastvortrag or-ganisiert von Prof. Dr. Renato Martinoniund Società Dante Alighieri di San GalloCentro Socio-Culturale, Unterer Graben1, St.Gallen, 19.30-20.30, Dr. Lino Terliz-zi, Journalist.

ÖV: Slow Food – der regional-globaleBlick auf die Ernährung, in der Reihe«Agrarpolitik: Forum ‹Neue Agrarpolitik›»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 20.15-21.45, Giuseppe Domeniconi(Slow Food).

DIENSTAG, 20.4.

Beachvolleyballturnier FUNBeachvolleyballfeld HSG, ab 10.00, or-ganisiert durch den Universitätssport.

Kolloquium Theologie/Religion – DieZehn Gebote: Historische, theologischeund ethische Zugänge20.4., 27.4., 4.5. und 11.5., 12.10-13.45,Haus «Steinbock», Steinbockstrasse 1,St.Gallen-Rotmonten, mit Lunch, An-meldungen an: [email protected].

«L’economia Italiana: caratteri e tenden-ze», Gastvortrag im Rahmen des Kurses«L’Italia contemporanea – Politica, So-cietà, Cultura / Zeitgenössisches Italien– Politik, Gesellschaft, Kultur», organi-siert von Prof. Dr. Renato MartinoniLehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U148, 10.15-12.00, Dr. Lino Terlizzi,Journalist.

ÖV: Der Kanton St.Gallen in der Krise –Regionale Krisenerfahrungen aus zwei

ÖV: Trinkwasserversorgung und Wasserfür die Landwirtschaft – ein globalerProblemkreis, in der Reihe «Naturwis-senschaft/Gesellschaft: Welt des Was-sers»HSG 09-010, 20.15-21.45, Dr. HerbertOberhänsli, Vizedirektor, Leiter Volks-wirtschaft und Internationale Beziehun-gen, Nestlé SA, Vevey.

ÖV: Arbeitsplatzphobie, in der Reihe«Psychologie/Psychotherapie: Leben inder Moderne. (Über-)Leben in der Leis-tungsgesellschaft aus Sicht der psycho-somatischen Medizin»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-070, 20.15-21.45, Dr. med. Heinz Hub-bauer, Facharzt für Psychiatrie undPsychotherapie, psychosomatische undpsychosoziale Medizin, St.Gallen.

DONNERSTAG, 29.4.

ÖV: Petra und das Königreich Jorda-nien, in der Reihe «Kulturgeschichte –Vorderasien»29.4., 6.5. und 20.5., Festsaal St.Katha-rinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes,Ägyptologin, Fontnas.

ÖV: ¿Polis, Urbs o Megacity? (Im)po-sibilidad(es) de la ciudad en Latino-américa, in der Reihe «SpanischeSprache und Literatur: Imaginarios ur-banos. La ciudad latinoamericana en lasletras»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U156, 18.15-19.45, Prof. Dr. Javier Gó-mez-Montero, Christian-Albrecht-Uni-versität zu Kiel.

ÖV: Verbundene Welten: Nahrungsmit-tel-Ängste, Hungersnöte und die inter-nationale Gemeinschaft, in der Reihe«Geschichte: Globalisierung und Ernäh-rung – Kulturgeschichtliche Perspekti-ven»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075, 18.15-19.45, Prof. Dr. Corinne A.Pernet.

MONTAG, 3.5.

ÖV: St.Gallen? Spitze! Eine «feinstoffli-che» Branche von Tradition und Inno-vation, in der Reihe «Stadt und RegionSt.Gallen – St.Galler Textilindustrie»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 18.15-19.45, Christian Fischbacher,Verwaltungspräsident Christian Fischba-cher Co. AG, Moderation: PD Dr. Moni-ka Kritzmöller.

ÖV: Landwirtschaft & Raumentwick-lung, in der Reihe «Agrarpolitik: Forum‹Neue Agrarpolitik›»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 20.15-21.45, Dr. phil. Maria Lezzi,(ARE).

Jahrhunderten, in der Reihe «Stadt undRegion St.Gallen – Regionalgeschichte»20.4., 27.4., 4.5. und 11.5., Lehrprovi-sorium HSG-Sporthalle 10-107, 18.15-19.45, Prof. Dr. Max Lemmenmeier,Lehrer an der Kantonsschule am Burg-graben, St.Gallen, und Dozent an derZürcher Hochschule für angewandteWissenschaften.

ÖV: L’identità italiana: III. Cultura, alfa-betizzazione, media, in der Reihe «Itali-enische Sprache und Literatur»20.4., 27.4., 4.5*., 11.5. und 18.5°,HSG 09-113, *Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 22-001, °LehrprovisoriumHSG-Sporthalle 10-U148, 18.15-19.45,Prof. Dr. Renato Martinoni.

ÖV: English and American Travel Wri-ting, in der Reihe «Englische und Ameri-kanische Literatur»HSG 09-115, 18.15-19.45, Prof. Dr. Wer-ner Brönnimann.

ÖV: Stalin, Hitler, Mussolini und anderemehr. «Der Führer» und die Verführtenim Europa des 20. Jahrhunderts – einKult mit vielen Gesichtern, in der Reihe«Geschichte – Europa»20.4., 27.4., 4.5. und 11.5., Lehrproviso-rium HSG-Sporthalle 10-101, 18.15-19.45,Dr. phil. Benno Ennker, Radolfszell.

Event im Steinbock: «Deutscher Filz»oder Schweizer Nachwuchsmangel?: Einoffener Gesprächsabend zur Personal-situation an der UniversitätHaus «Steinbock», Steinbockstrasse 1,St.Gallen-Rotmonten, 19.15, Anmel-dung: [email protected].

MITTWOCH, 21.4.

Lunch mit Gästen: St.Gallen 2030Akademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, Thomas Scheitlin, lic. oec. HSG,Stadtpräsident St.Gallen und Universi-tätsrat der Universität St.Gallen, orga-nisiert durch Diakon Thomas Reschke.

ÖV: Kritische Übergänge – Rituale in tra-ditionellen und modernen Gesellschaf-ten, in der Reihe «Völkerkunde»21.4., 28.4. und 5.5., LehrprovisoriumHSG-Sporthalle 10-073, 18.15-19.45, Sa-bineAugust,M.A., Ethnologin, St.Gallen.

ÖV: Schlafstörungen – «und wiederhellwach in der Nacht», in der Reihe«Psychologie/Psychotherapie: Leben inder Moderne. (Über-)Leben in der Leis-tungsgesellschaft aus Sicht der psycho-somatischen Medizin»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-070, 20.15-21.45, Dr. med. Heinz Hub-

bauer, Facharzt für Psychiatrie undPsychotherapie, psychosomatische undpsychosoziale Medizin, St.Gallen.

DONNERSTAG, 22.4.

Beachvolleyballturnier PROBeachvolleyballfeld HSG, ab 10.00, or-ganisiert durch den Universitätssport.

«Bankenplatz Schweiz und Erlöse derorganisierten Kriminalität: Entwicklun-gen und Perspektiven» im Rahmen desKurses «Mafia: un approccio giuridicoe culturale / Mafia: eine rechtliche undkulturwissenschaftliche Annährung», or-ganisiert von Prof. Dr. Renato MartinoniHSG 09-011, 14.30-16.00, Prof Dr. em.Paolo Bernasconi.

ÖV: Mitos y símbolos en la fundación dela ciudad de México, in der Reihe «Spa-nische Sprache und Literatur: Imagina-rios urbanos. La ciudad latinoamericanaen las letras»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U156, 18.15-19.45, Dr. phil. Araceli Ri-co, Zürich.

«Aktuelle Herausforderungen in derSchweizerischen Wettbewerbspolitik»im Rahmen des Kurses «Aktuelle Fällezu Wettbewerbspolitik und Marktregu-lierung», organisiert von Prof. Dr. StefanBühlerHSG 09-013, 18.15-19.45, Dr. RafaelCorazza, Direktor des Sekretariats derWettbewerbskommission Weko.

ÖV: Chinesische Kulturgeschichte. EinÜberblick in zehn Vorträgen, in der Rei-he «Kulturgeschichte – China»22.4., 29.4. und 20.5., LehrprovisoriumHSG-Sporthalle 10-074, 18.15-19.45,Prof. Dr. Rainer Hoffmann, Professor fürGeschichte und Kultur Ostasiens an derUniversität Freiburg im Breisgau.

ÖV: «Pizza alla tedesca». KulinarischeTransfers und die Globalisierung derErnährung, in der Reihe «Geschichte:Globalisierung und Ernährung – Kultur-geschichtliche Perspektiven»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075, 18.15-19.45, Dr. Maren Möhring,Universität Köln.

MONTAG, 26.4.

«Praxisbericht: Applikationsstrategie»,Gastvortrag im Rahmen der Lehrveran-staltung «Enterprise Systems (IMT)», or-ganisiert von Dr. Boris OttoHSG-Sporthalle 10-U140, 16.15-18.00,Christoph Lubkoll, Diplom-Informati-

ker, Leiter IT Services Neckarsulm, AudiAG.

ÖV: St.Gallen? Spitze! Eine «feinstoffli-che» Branche von Tradition und Inno-vation, in der Reihe «Stadt und RegionSt.Gallen – St.Galler Textilindustrie»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 18.15-19.45, Max R. Hungerbühler,Verwaltungspräsident Bischoff TextilAG, Präsident Textilverband Schweiz,Moderation: PD Dr. Monika Kritzmöl-ler.

ÖV: «In der Schweiz lebte einmal einalter Graf», Grimms Märchen in derSchweiz, in der Reihe «Erzählforschung(Märchen): Wunsch und Zauberei imMärchen»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U140, 18.15-19.45, Dr. phil. BarbaraGobrecht, Erzählforscherin, Gebenstorf.

DIENSTAG, 27.4.

ÖV: Die innere Freiheit der Mystikerin-nen, in der Reihe «Psychologie»27.4., 4.5., 11.5. und 18.5., FestsaalSt.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11),14.30-16.00, Prof. Dr. Ingrid Riedel,Konstanz.

Stadtwanderung durch Geschichte, Ge-genwart und Zukunft, in der Reihe «Stadtund Region St.Gallen – Stadtgeschichte»Treffpunkt: Vor der KantonsbibliothekVadiana, Notkerstrasse 22, St.Gallen,18.15-19.45, mit diversen Referentenunter der Leitung von Dr. phil MarcelMayer, Stadtarchivar der Politischen Ge-meinde St.Gallen.

Semester-Universitätsgottesdienst: «Wassollen wir glauben?» (Markus, 9,14-29)Chorraum der Kathedrale St.Gallen,20.15, Liturgie: Diakon Thomas Resch-ke und Studierende, Lesung: Prof. Dr.Christoph Frei, Predigt: Pfarrer MarkusAnker, anschliessend Apéro im Festsaalder IHK St.Gallen-Appenzell, Gallusstra-sse 16, gestiftet von Raiffeisen Schweiz.

MITTWOCH, 28.4.

Lunch mit Gästen: ÜberraschungsgastAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, organisiert durch Diakon Tho-mas Reschke.

ÖV: Affekte in der Barockmusik: Werk-analyse von Georg Friedrich Händels«L’Allegro, il Pensieroso ed il Moderato»,in der Reihe «Musik/Musikgeschichte»28.4. und 12.5., HSG 09-011, 18.15-19.45, Rudolf Lutz, St.Gallen und Basel.

Page 5: HSG Blatt Nr. 2 2010

Veranstaltungen 19.April 2010 5

4. bis 21. Mai 2010DIENSTAG, 4.5.

ÖV: Mit Psalmen leben, in der Reihe«Theologie: Vorsehung und Schicksalin den Psalmen»Festsaal St.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Diakon ThomasReschke.

Stadtwanderung durch Geschichte,Gegenwart und Zukunft, in der Reihe«Stadt und Region St.Gallen – Stadtge-schichte»Treffpunkt: Westliche UnterführungdesHauptbahnhofs (beimNebenbahn-hof) St.Gallen, 18.15-19.45, mit diver-sen Referenten unter der Leitung vonDr. phil Marcel Mayer, Stadtarchivarder Politischen Gemeinde St.Gallen.

Event im Steinbock: Die Wüste lebt:Weine aus der Ostschweiz – Ein degus-tatorischer StreifzugHaus «Steinbock», Steinbockstrasse 1,St.Gallen-Rotmonten, 19.15, Anmel-dung: [email protected].

MITTWOCH, 5.5.

Lunch mit Gästen: Förderung des Un-ternehmertums aus Sicht eines Ban-kersAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, Marcel Küng, lic. oec. HSG,Leiter Region Ostschweiz Credit Suis-se, organisiert durch Diakon ThomasReschke.

DONNERSTAG, 6.5.

40.St.Gallen Symposium, zum Thema:«Entrepreneurs – Agents of Change»6. und 7.5., Campus der UniversitätSt.Gallen, mit Persönlichkeiten ausWirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaftund Politik. Das St.Gallen Symposiumist die weltweit führende Dialogplatt-form zu Grundsatzfragen des Manage-ments, des unternehmerischen Um-felds und der Schnittstellen von Wirt-schaft, Politik und Gesellschaft.

«Business by Design – Architektur einerneuen Standardsoftwaregeneration»,Gastvortrag im Rahmen der Lehrveran-staltung «Integration und Architektur»,organisiert von Prof. Dr. Robert WinterIm Seminarraum IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8, 12.00-16.00, Dr.Peter Zencke.

ÖV: El poeta y la ciudad: isotopías ur-banas en la poesía de Octavio Paz, inder Reihe «Spanische Sprache und Lite-

MITTWOCH, 19.5.

Lunch mit Gästen: SemesterabschlussAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, unter uns, organisiert durch Di-akon Thomas Reschke.

«Bildungsmanagement bei Otto», Gast-vortrag im Rahmen der Lehrveranstal-tung «Bildungsmanagement», organi-siert von Prof. Dr. Sabine SeufertLehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-070, 16.15-18.00, Sirka Laudon.

ÖV: Antiaging – «Strategien fürs Alter»,in der Reihe «Psychologie/Psychothe-rapie: Leben in der Moderne.(Über-)Leben in der Leistungsgesell-schaft aus Sicht der psychosomati-schen Medizin»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-070, 20.15-21.45, Dr. med. Heinz Hub-bauer, Facharzt für Psychiatrie undPsychotherapie, psychosomatischeund psychosoziale Medizin, St.Gallen.

DONNERSTAG, 20.5.

Tennis KursturnierTennisclub Falkensteig, ab 8.00, orga-nisiert durch den Universitätssport.

ÖV: De turistas y raperos. Itinerariosurbanos caribeños, in der Reihe «Spa-nische Sprache und Literatur: Imagina-rios urbanos. La ciudad latinoamerica-na en las letras»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U156, 18.15-19.45, Isabel Exner, Uni-versität Konstanz.

ÖV: Goethe und die Farben, in derReihe «Kunstgeschichte»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075, 18.15-19.45, Dr. phil. Uwe Wiec-zorek, Kurator der Hilti art foundation,FL-Schaan.

FREITAG, 21.5.

«Corporate Business Simulation»,Gastvortrag im Rahmen der Lehrver-anstaltung «Coping with Complexity:Management Simulation with SystemDynamics (engl.), organisiert von Prof.Dr. Markus SchwaningerZ130, 8.15-17.00, Dr. Kai Berendes.

ÖV: Ehe und Freundschaft, in der Rei-he «Theologie: ‹…im Schatten deinerFlügel› – Beispiele gelingenden Lebensin der Bibel»Festsaal St.Katharinen, 9.30-11.00,Pfarrer Markus Anker.

ratur: Imaginarios urbanos. La ciudadlatinoamericana en las letras»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U156, 18.15-19.45, PD Dr. Rita CatrinaImboden, Universität Zürich.

FREITAG, 7.5.

ÖV: Alter, Lebensende und Sterben, inder Reihe «Theologie: ‹…im Schattendeiner Flügel› – Beispiele gelingendenLebens in der Bibel»Festsaal St.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Pfarrer MarkusAnker.

MONTAG, 10.5.

«Praxisbericht: Stammdaten-Manage-ment bei Geberit», Gastvortrag im Rah-men der Lehrveranstaltung «EnterpriseSystems (IMT)», organisiert von Dr.Boris OttoHSG-Sporthalle 10-U140, 16.15-18.00,Juergen Lay, Betriebstechniker TS &Wirtschaftstechniker FH, Head of Pro-duct Data Management, Geberit Inter-national AG.

ÖV: St.Gallen? Spitze! Eine «feinstoffli-che» Branche von Tradition und Inno-vation, in der Reihe «Stadt und RegionSt.Gallen – St.Galler Textilindustrie»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 18.15-19.45, Martin Leuthold, Cre-ative Director Jakob Schlaepfer AG,Moderation: PD Dr. Monika Kritzmöl-ler.

ÖV: Landwirtschaft im Spannungs-feld von Qualität und Wettbewerb, inder Reihe «Agrarpolitik: Forum ‹NeueAgrarpolitik›»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 20.15-21.45, Dr. Sibyl AnwanderPhan-Huy (Coop).

DIENSTAG, 11.5.

ÖV: Augustinus und die Psalmen, inder Reihe «Theologie: Vorsehung undSchicksal in den Psalmen»Festsaal St.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Diakon ThomasReschke.

St.Galler Hochschulmeisterschaft Fuss-ball

Kunstrasenplatz HSG, organisiertdurch den Universitätssport.

Öffentliche Abschiedsvorlesung:«Zur Gerechigkeit bei Friedrich Dür-renmatt (aus der Rück-Sicht eines Wirt-schaftsrechtlers)»HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. Peter No-bel.

Stadtwanderung durch Geschichte,Gegenwart und Zukunft, in der Reihe«Stadt und Region St.Gallen – Stadtge-schichte»Treffpunkt: Vor dem Hotel Einstein,Berneggstrasse 2, St.Gallen, 18.15-19.45, mit diversen Referenten unterder Leitung von Dr. phil Marcel Mayer,Stadtarchivar der Politischen Gemein-de St.Gallen.

MITTWOCH, 12.5.

Lunch mit Gästen: Von weiblicherSchadenfreude und männlichem Kli-makteriumAkademikerhaus, Dufourstrasse 87,12.15, Jolanda Spirig, selbständigeKommunikationsberaterin und Auto-rin, organisiert durch Diakon ThomasReschke.

ÖV: Das grosse Wasserreservoir – Ge-schichte und Zukunft des Bodensees,in der Reihe «Naturwissenschaft/Ge-sellschaft: Welt des Wassers»HSG 09-010 (Audimax), 20.15-21.45,Prof. Dr. Oskar Keller, ehemals DozentGeographie PHSG und Universität Zü-rich.

DONNERSTAG, 13.5.

St.Galler Hochschulmeisterschaft Fuss-ballKunstrasenplatz HSG, organisiertdurch den Universitätssport.

Zum Auffahrtstag: Besinnlicher Abendam SeealpseeTreffpunkt: 16.15 Parkplatz beim Rest.Wienerberg oder 17.00 in Wasserauen,organisiert durch Diakon ThomasReschke und Pfarrer Markus Anker.

FREITAG, 14.5.

ÖV: Konflikt und Versöhnung, in der

Reihe «Theologie: ‹…im Schatten dei-ner Flügel› – Beispiele gelingendenLebens in der Bibel»Festsaal St.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Pfarrer MarkusAnker.

MONTAG, 17.5.

ÖV: St.Gallen? Spitze! Eine «feinstoffli-che» Branche von Tradition und Inno-vation, in der Reihe «Stadt und RegionSt.Gallen – St.Galler Textilindustrie» –FazitLehrprovisorium HSG-Sporthalle10-101, 18.15-19.45, PD Dr. MonikaKritzmöller, Lebensstil-Forscherin undDozentin für Soziologie.

ÖV: Milch – das Kerngeschäft der Ost-schweizer Bauern, in der Reihe «Agrar-politik: Forum ‹Neue Agrarpolitik›»Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101, 20.15-21.45, Hansjörg Walter &Markus Ritter (SBV).

DIENSTAG, 18.5.

ÖV: Auslegung ausgewählter Psalmen,in der Reihe «Theologie: Vorsehungund Schicksal in den Psalmen»Festsaal St.Katharinen (St.Katharinen-Gasse 11), 9.30-11.00, Diakon ThomasReschke.

Öffentliche Abschiedsvorlesung:«Widerstreit zwischen Wirtschaft undPolitik?»HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. HansPeter Fagagnini.

Stadtwanderung durch Geschichte,Gegenwart und Zukunft, in der Reihe«Stadt und Region St.Gallen – Stadtge-schichte»Treffpunkt: Vor dem Restaurant Kasta-nienhof (früher Militärkantine), Kreuz-bleicheweg 2, St.Gallen, 18.15-19.45,mit diversen Referenten unter derLeitung von Dr. phil. Marcel Mayer,Stadtarchivar der Politischen Gemein-de St.Gallen.

Event im Steinbock: Semesterab-schlussfestHaus «Steinbock», Steinbockstrasse 1,St.Gallen-Rotmonten, 19.15, Anmel-dung: [email protected].

Prof. Dr. Bernhard Pellens, Bochum (rechts), hat den Dr. Kausch-Preis für das Jahr 2009 erhalten. Überreicht wurde der Dr. Kausch-Preis vom Präsidenten der Jury und des Kuratoriums des Dr. Kausch-Preises, Prof. Dr. Carl Helbling, am 18. März 2010 an der HSG.

Bild: Regina Kühne

Team des «SBB Lab»ist komplett

Prof. Dr. Christian Laesser ist zum erstenGeschäftsführenden Direktor des «SBBLab für Verkehrsmanagement» ernanntworden. Er hatte diese Position in denvergangenen fünf Monaten bereits inte-rimistisch inne.Das durch die Schweizerischen Bun-desbahnen finanzierte und am 1. Januar2010 gegründete «SBB Lab» ist ein For-schungs- und Kompetenzzentrum amInstitut für Öffentliche Dienstleistun-gen und Tourismus (IDT-HSG) an derUniversität St.Gallen. Die derzeit fünfMitarbeiter arbeiten primär zu Fragendes Dienstleistungs- und Transportma-nagements im Spannungsfeld zwischenStaat und Markt.

Gut vernetzt im BereichVerkehrZu Christian Laessers wichtigsten For-schungs- und Beratungsfeldern gehörenseit Jahren das Kundenverhalten und

das Management im Dienstleistungs-bereich, speziell in den Netzwerkbran-chen Tourismus und Verkehr. In sei-nen Funktionen als Generalsekretär derSchweizerischen Verkehrswissenschaft-lichen Gesellschaft und als Mitglied desOK der alljährlich stattfindenden SwissTransport Research Conference ist ersehr gut mit der Forschungsgemein-schaft «Verkehr» vernetzt.

Fünfköpfiges ForschungsteamMit der Ernennung von Christian Laes-ser ist das Forschungsteam des «SBBLab» nun vollständig. Es besteht nebstLaesser aus Prof. Dr. Thomas Bieger,Direktor des IDT-HSG und Koordinatordes SBB-Forschungsfonds, Dr. LukasSummermatter (Senior Researcher), Ste-phan Reinhold, M.A. HSG, dipl. Wipäd.(Research Assistant), und Mirko Gross,dipl. Kaufm. (Research Assistant). (red.)

Dr. Kausch-Preis für Bernhard Pellens

Page 6: HSG Blatt Nr. 2 2010

Center for Family Business(CFB-HSG)St.Galler Seminare für Familienunternehmen

– 5. Durchführung: 2 einzeln buchbare Modu-

le à 3 Tage, September und November 2010.

Auskünfte und Anmeldung

CFB-HSG, Dufourstrasse 40a

CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 71 00

[email protected]

www.cfb.unisg.ch/wb

Executive MBA HSG in Financial Services and

Insurance: 6 Module à 2 Wochen zwischen

Oktober 2010 und Oktober 2012, Zusam-

menarbeit der HSG mit Vlerick Leuven Gent

Management School in Belgien und HEC

Montréal in Kanada, Kurssprache: Englisch,

Start der 7. Durchführung: 24.10.2010, Ziel-

gruppe: Mittlere und obere Führungskräfte

der Finanzdienstleistungsindustrien.

Auskünfte und Anmeldung

Martin Hepenstrick, martin.hepenstrick@

unisg.ch, Tel. +41 (0)71 243 40 62

St.Galler AssekuranzForum: 2 Module à 5

Tage, Start der 14. Durchführung: 5.9.2010,

Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des

Innen- und Aussendienstes von Versiche-

rungsunternehmen oder Intermediären.

Auskünfte und Anmeldung

Christine Müller, [email protected],

Tel +41 (0)71 243 40 32

Basisseminar «Fit for Insurance»: 3-tägige

Einführung in die Versicherungswirtschaft,

nächste Durchführung: 13.-15.10.2010, Ziel-

gruppe: Führungskräfte sowie Quereinsteiger

mit begrenzten Branchenkenntnissen.

Auskünfte und Anmeldung

Tanja Halter, [email protected]

Tel. +41 (0)71 243 40 32

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG)Wirtschaftsrecht für Manager (WRM-HSG);

Veranstaltungsort: Executive Campus,

St.Gallen

Unternehmen im Wettbewerb: Wettbewerbs-/

Vergabe-/Beihilfenrecht, 10.-12.5.2010, Prof.

Dr. Roger Zäch.

Corporate Governance: Rechtliche Aspekte

der Unternehmensführung,

31.5.-2.6.2010, Prof. Dr. Roland Müller.

Unternehmen und Innovation: Immaterialgü-

terrecht, 28.-30.6.2010, Prof. Dr. Jürg Simon.

Unternehmen und Marktpartner: Vertrags-

recht, 5.-7.7.2010, Prof. Dr. Markus Müller-

Chen.

Unternehmen und Fiskus/Staat: Steuerrecht,

23.-25.8.2010, Prof. Dr. Robert Waldburger.

Unternehmen und Mitarbeitende: Arbeits-/

Sozialversicherungsrecht, 20.-22.9.2010, Prof.

Dr. Thomas Geiser.

Recht der Unternehmensnachfolge,

25.-27.10.2010, Prof. Dr. Leo Staub.

Unternehmen und Kapitalmarkt: Börsenrecht,

22.-24.11.2010, Prof. Dr. Urs Bertschinger.

Unternehmen und Globalisierung: Einfüh-

rung in amerikanisches und chinesisches

Recht sowie in das internationale Handels-

recht, 6.-8.12.2010.

Management for the Legal Profession (MLP-

HSG); Veranstaltungsort: Executive Campus,

St.Gallen

Beschaffung: Supply-Chain-Management,

Management von Kooperationen,

22.-24.4.2010, Prof. Dr. Wolfgang Stölzle.

Strategisches Wachstum: Konzept und Posi-

tionierung, Wachstum, Internationales Ma-

nagement, Entwicklung einer Strategie, 6.-

10.9.2010, Prof. Dr. Günter Müller-Stewens.

Risikomanagement: Erkennen und Steuern

von rechtlichen Risiken, 20.-22.09.2010, Prof.

Dr. Matthias Haller.

Legal Management: Legal Engineering, Legal

Controlling, Compliance, 22.-24.9.2010, Prof.

Franco Taisch.

Leadership: Ziel- und ergebnisorientierte

Führung/Persönlichkeitsentwicklung, 8.-

12.11.2010, Prof. Dr. Wolfgang Jenewein.

Marketing: Dienstleistungsmarketing/Ent-

wicklung Marketingplan, 15.-19.11.2010,

Prof. Dr. Marcus Schögel.

Tagungen

3rd International St.Gallen Corporate

Counsels›s Day: Focus: Change and Uncer-

tainty, 3.5.2010, Prof. Dr. Franco Taisch, Ra-

disson SAS, Zürich-Airport.

Tagung zum Management von Anwaltskanz-

leien:

Fokus 2010: Leadership-Führung und Team-

kultur in der Anwaltskanzlei, 7.10.2010, Prof.

Dr. Leo Staub, Haus zum Rüden, Zürich.

Tagung Finanzmarktregulierung: Aktuelle

Rechtsprobleme, 19.11.2010, Prof. Dr. Urs

Bertschinger, ConventionPoint, Zürich.

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 75 04 und

+41 (0)71 224 75 12, Fax

+41 (0)71 224 75 10, E-Mail: nadine.weder@

unisg.ch und [email protected]

Women Back to Business – Die Managerwei-

terbildung für Umsteigerinnen und Wieder-

einsteigerinnen, 3. Durchführung, 7.9.2010,

Bewerbungsfrist bis Mitte Juni 2010.

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Anneliese Fehr, Holzstrasse 15

CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 16,

www.es.unisg.ch/wbb

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG)Henri B.Meier Unternehmerschule derUniversität St.GallenHSG-Diplom-Programm für Technologie-Un-

ternehmer (TU-HSG), die 4. Durchführung

2010/2011 wird neu modular aufgebaut und

bietet den Bewerbern mehr zeitliche und in-

haltliche Flexibilität. Start: 10.5.2010. Bewer-

bungsschluss: 5.3.2010.

ISEP International Senior Entrepreneurial

Leadership Program 2010/2011

An International Brush-up Program for High-

ly Involved Executives, Block 1: September

15-18, 2010 (Unterhof Diessenhofen, Switzer-

land), September 20-24, 2010 (MIT Campus,

Cambridge, MA/USA), Block 2: April 5-8, 2011

(Executive Campus HSG, St.Gallen), April

10-16, 2011 (Hotels in Shanghai and Singa-

pore near University Campuses). Institutions:

University of St.Gallen, ETH Zurich, SKU Zu-

rich, Deadline for Application: February, 26,

2010.

Auskünfte und Anmeldung

[email protected] oder Nadja

Barthel, Tel. +41 (0)71 224 75 01

Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ)02: Präsentieren in der Hochschullehre,

21.4.2010, 9.00-17.00, Lehrprovisorium HSG-

Sporthalle 22-107, Dr. Ilona Diesner.

03: Moderation und Gesprächsführung in der

Hochschullehre, 28.4.2010, 9.00-17.00, Lehr-

provisorium HSG-Sporthalle 22-007, Prof. Dr.

Dieter Euler.

04: Konfliktbeladene Gespräche konstruktiv

führen, 12.5.2010, 8.30-12.00, Z131, Dr. Mar-

tin Keller.

05-1: Visualisierung von Lerninhalten I: Fo-

liengestaltung Power-Point, 6.5.2010,

16.00-18.00, Z131, Dr. Ilona Diesner und To-

bias Jenert.

05-2: Visualisierung von Lerninhalten II. Flip-

chart, Poster, Pinnwand, 18.5.2010,

16.00-18.00, Z130, Dr. Ilona Diesner und To-

bias Jenert.

06-1: Introduction to a Teaching Portfolio,

20.5.2010, 10.00-12.00, Lehrprovisorium

HSG-Sporthalle 22-207,

Dr. Pamela Alean-Kirkpatrick.

06-2: Writing a Teaching Portfolio, 20.5.2010,

13.00-17.00, HSG 09-120, Dr. Pamela Alean-

Kirkpatrick.

07-1: Fair Prüfen, 26.5.2010, 10.00-12.00,

Z130, Prof. em. Dr. Christoph Metzger.

07-2: MC-Prüfungen konstruieren und aus-

werten, 26.5.2010, 13.30-16.30, Z130, Prof.

em. Dr. Christoph Metzger.

Auskünfte und Anmeldung

HDZ, Universität St.Gallen, Dufourstrasse

40a, CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 26 30

Fax +41 (0)71 224 26 19, [email protected]

www.hdz.unisg.ch

Institut für Führung undPersonalmanagement (I.FPM-HSG)«Wirksame Führung und Aufsicht von Fami-

liengesellschaften», 23.4.2010, Hotel Palace,

Luzern, mit Prof. Dr. Dres. h.c. Rolf Dubs,

Prof. Dr. Roland Müller und Ariane Pfennin-

ger.

«Führung und Aufsicht mit Zahlen», 21.5.2010,

Marriott Hotel, Zürich, mit Prof. Dr. Martin

Hilb, Prof. Dr. Dres. h. c. Rolf Dubs, Prof. Dr.

Roland Müller und Dr. Hermann J. Stern.

«Wirksame Führung und Aufsicht von Genos-

senschaften», 11.06.2010, Marriott Hotel, Zü-

rich, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Dr. Doris Aebi,

Prof. Dr. Dres. h. c. Rolf Dubs, Dr. Giatgen-

Peder Fontana und Prof. Dr. Roland Müller.

Auskünfte und Anmeldung

I.FPM-HSG, Andrea Schmid, Dufourstrasse

40a, CH-9000 St.Gallen, andrea.schmid@

unisg.ch

Tel. +41 (0)71 224 23 70

Fax +41 (0)71 224 23 74

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG)Bevorstehende Zertifikatskurse:

Unternehmerseminar der Universität

St.Gallen: Zertifikatskurs: 5 Module à 4 Tage

für obere Führungskräfte, Start: April 2010.

Essentials of Management: Zertifikatskurs in

Deutsch, 3 Module à 3 Tage on campus und 90

interaktive Lektionen eLearning, Start eLearning:

Mai 2010, Start on campus: Juni 2010.

Management-Seminar für Führungskräfte im

Gesundheitswesen: Zertifikatskurs: 5 Module

à 4 Tage für Personen mit leitender Funktion

in Spitälern und anderen Organisationen des

Gesundheitswesens, Termine auf Anfrage.

Finanzielle Führung und Controlling: Zerti-

fikatskurs: 4 Module à 4 Tage für Führungs-

kräfte mit Ergebnisverantwortung, Start: Mai

2010.

Essentials of Management: Zertifikatskurs in

Englisch, 3 Module à 3 Tage on campus und 90

interaktive Lektionen eLearning, Start eLearning:

Mai 2010, Start on campus: Juni 2010.

Management-Innovations: Die neue Manage-

ment-Update-Serie der Universität St.Gallen.

Aktuelle Video-Fallstudien und Live Webcasts

mit verschiedenen Autoren,

www.managementinnovations.com.

Bevorstehende Kurzseminare:

Controlling für Manager: 26.-29.4.2010, mit

Prof. Dr. Stefan Sander.

Strategischer Wandel: 3.-6.5.2010, mit Prof.

Dr. Johannes Rüegg-Stürm und Dr. Thomas

Schumacher.

Auskünfte und Anmeldung

IfB Management-Seminare, Dufourstrasse

40a, CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 23 68

[email protected]

www.es.unisg.ch/management-seminare

Institut für Marketing (IfM-HSG)Intensivseminar «Business-to-Business Mar-

keting und Verkauf», 19.-23.4.2010 oder

11.-15.10.2010.

Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Alexander Schagen, Dufourstrasse

40a, CH-9000 St.Gallen

Tel +41 (0)71 224 71 79

Fax +41 (0)71 224 28 35

[email protected]

www.imh.unisg.ch

Institut für Rechtswissenschaft undRechtspraxis (IRP-HSG)Intensivseminar: Knifflige Rechtsprobleme im

Verfahren der Sozialversicherung,

26.-28.4.2010, Kartause Ittingen.

St.Galler Erdgasmarkttagung, 4.5.2010,

Trafo Baden.

Intensivseminar: Selbstständigerwerbende

und Unfallrisiko, 4./5.5.2010, Hotel Römer-

Turm, Filzbach.

Prozessieren unter dem revidierten LugÜ,

20.5.2010, Grand Casino Luzern.

Sozialversicherungsrechtstagung, 26.5.2010,

Grand Casino Luzern.

Sport und Recht, 26.5.2010, SIX Convention-

Point, Zürich.

Baurechtstagung, 27.5.2010, Grand Casino

Luzern.

Vermögensverwaltung und Anlageberatung,

11.6.2010, SIX ConventionPoint, Zürich.

Aktuelles Mietrecht, 18.6.2010, Hotel Bern,

Bern.

10. Ausbildungslehrgang Mediation in Wirt-

schaft, Arbeitswelt und öffentlichem Bereich,

Basisseminar A, 11.-15.5.2010, Seehotel Ster-

nen, Horw. Basisseminar B, 22.-26.6.2010,

Kongresszentrum Fürigen.

Auskünfte und Anmeldung

IRP-HSG, Bodanstrasse 4, CH-9000 St.Gallen

Tel +41 (0)71 224 24 24

Fax +41 (0)71 224 28 83, [email protected]

www.irp.unisg.ch

Schweizerisches Institut für Banken undFinanzen (s/bf-HSG)Vortragsreihe «Fit for Finance 2010», Leitung:

Prof. Dr. Manuel Ammann, SWX Swiss Ex-

change ConventionPoint, Zürich, jeweils

17.30 bis 19.00:

5: Derivative Instrumente, 20.4.2010, Dr. Ralf

Seiz.

6: Optionsbewertung, 27.4.2010, Prof. Dr. Ma-

nuel Ammann.

7: Strukturierte Produkte, 4.5.2010, Dr. Ralf

Seiz.

8: Zinsinstrumente, 11.5.2010, Evert Wipplin-

ger, lic. oec. HSG.

9: Risikomanagement, 18.5.2010, Dr. Rico von

Wyss.

10: Behavioral Finance, 25.5.2010, Evert

Wipplinger, lic. oec. HSG.

11: Alternative Investments, 1.6.2010, Dr.

Markus Schmid.

12: Kreditrisiken, 8.6.2010, Prof. Dr. Manuel

Ammann.

Optional: Zertifikatsprüfung – Bei Bestehen

der Prüfung wird ein Zertifikat des Schwei-

zerischen Institutes für Banken und Finanzen

der Universität St.Gallen (HSG) ausgestellt,

Dienstag, 15.6.2010.

Workshop zum Seminar «Fit for Finance»,

Durchführung 1: jeweils 16.30 bis 18.00,

Durchführung 2: jeweils 18.15 bis 19.45,

Reuters SA Trainings-Center, Zürich.

Session 2: Unternehmensbewertung,

22.4.2010, Tobias Nigbur, Dipl. Math., und

Roman Frey, M.A. HSG.

Session 3: Derivative Instrumente, 13.5.2010,

Marcel Möllenbeck, Dipl. Wi.-Ing., und Evert

Wipplinger, lic. oec. HSG.

Session 4: Fixed Income und Risikomanage-

ment, 27.5.2010, Marcel Möllenbeck, Dipl.

Wi.-Ing., und Evert Wipplinger, lic. oec. HSG.

Vortragsreihe «Fit for Portfoliomanagement»,

Leitung: Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Spremann,

SIX Swiss Exchange ConventionPoint, Zü-

rich, Zweitagesseminar, jeweils 8.30 bis

12.30/13.30-17.30:

Modul 1: MPT – Moderne Portfoliotheorie:

Grundlagen und Modul 2: MPT – Moderne

Portfoliotheorie: Asset Allocation und Perfor-

mance, 29.4.2010.

Modul 3: Portfolios für längere Zeithorizonte

und Modul 4: Mehrfaktor – Modelle und New

Facts in Finance, 30.4.2010. Zertifikatsprü-

fung optional: 20.5.2010, 17.30-19.00.

Auskünfte und Anmeldung

s/bf-HSG, Pascale Bornhauser, Rosenberg-

strasse 52, CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 70 00

Fax +41 (0)71 224 70 88

[email protected]

www.sbf.unisg.ch, www.fit-for-finance.ch

Schweizerisches Institut für Klein- undMittelunternehmen (KMU-HSG)HSG-Diplomprogramm Intensivstudium

KMU – 20. Durchführung: 12 Blockwochen

à 5 Tage, Start: 26.4.2010.

Auskünfte und Anmeldung

KMU-HSG, Dufourstrasse 40a

CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 71 00

[email protected], www.kmu.unisg.ch/wb

SprachenzentrumSprachkurse für Wirtschaft und Recht

Schreibtraining Deutsch: Vertiefungskurs C1,

20.4.-11.5.2010.

Academic Writing Conventions and Style,

Workshop C1-C2, 25. und 28.6.2010 (Inten-

sivkurs).

Academic Writing Skills, Vertiefungskurs C1-

C2, 25.2.-25.3.2011.

Diplomkurse im Intensivstudium

TOEFL-Vorbereitungskurs, Intensivkurs,

23./24.4 und 18./19.6.2010.

Interkulturelle Kommunikation

Interkulturelles Training Russland, Business-

Workshop, 29.4.2010.

Sprachkurse für Beruf und Alltag

Überleben in Russland ohne Sprachkenntnis-

se, Einführungsworkshop A1, 29.4.2010.

Auskünfte und Anmeldung

Sprachenzentrum, Gatterstrasse 3

CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 25 80

Fax +41 (0)71 224 26 69

[email protected]

Swiss Centre for Innovations in Learning(scil)Zertifikatsprogramm «Bildungsmanagement»

7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jeder-

zeit möglich

scil Fokusseminar 2

Change Management im Bildungsbereich:

Den Wandel gestalten und begleiten

22. und 23.4.2010 (1½ Tage), St.Gallen

scil Fokusseminar 3

Nachhaltige Optimierung: Qualitätsmanage-

ment im Bildungsbereich

6. und 7.5.2010 (1½ Tage), St.Gallen

scil Intensivseminar 1

Die Führungskraft als Coach: Mitarbeitende

fordern und fördern, 10.6.2010, St.Gallen

scil Fokusseminar 4

Go Global: Bildungsmanagement internatio-

nal verankern, 24. und 25.6.2010 (1½ Tage),

St.Gallen

scil Fokusseminar 5

Lernen für die Praxis: Gestaltung transfer-

orientierter Bildungsmassnahmen

16. und 17.9.2010 (1½ Tage), St.Gallen

4th International scil Congress

The Landscape of Professional Learning –

Creating Values in Times of change, 7. und

8.10.2010, Executive Campus HSG, St.Gallen

scil Intensivseminar 2

Den Bildungsprozess optimal unterstüt-

zen: Führungskräfte als Lernpromotoren,

21.10.2010, St.Gallen

scil Intensivseminar 3

Methodenberatung: Aktivierende Trainings-

methoden zur Förderung der Kompetenzent-

wicklung 4.11.2010, St.Gallen

scil Fokusseminar 6

Für die Zukunft gerüstet: Strategisches Bil-

dungsmanagement, 11. und 12.11.2010, (1½

Tage), St.Gallen

Auskünfte und Anmeldung

Swiss centre for Innovations in Learning

(scil), Karen Kaspar, Dufourstrasse 40a

CH-9000 St.Gallen

Tel. +41 (0)71 224 31 55

Fax +41 (0)71 224 26 19

[email protected], www.scil.ch

Weiterbildung aktuell

Weiterbildung 19.April 2010 6

Page 7: HSG Blatt Nr. 2 2010

Impressum

April 201031. JahrgangAuflage: 6000

Mitteilungen der Universität St.GallenHochschule für Wirtschafts-, Rechts-und Sozialwissenschaften (HSG)

Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch überInternet abrufbar: www.unisg.ch(Rubrik: HSG und Öffentlichkeit,Info-Material)

RedaktionMarius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich,Daniela Kuhn, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner,Markus Zinsmaier

LayoutWalo von Büren

HerausgeberUniversität St.Gallen (HSG)KommunikationDufourstrasse 50CH-9000 St.GallenTel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15E-Mail: [email protected]

DruckSt.Galler Tagblatt AG9001 St.Gallen

Emeritierungen 19.April 2010 7

Wirtschaft und Politikim Widerstreit?

ÖffentlicheAbschiedsvorlesung vonProf. Dr. Hans Peter Fagagnini zumThema: «Widerstreit zwischen Wirt-schaft und Politik?», 18. Mai 2010,18.15 Uhr, Raum 09-011.Wirtschaft und Politik scheinen inder Gesellschaft auseinanderzu-driften. Die Schweiz ist von diesenTrends mehr beeinflusst als gemein-hin angenommen. Gemessen an derBeschäftigung fand die schweizeri-sche Wirtschaft stärker im Auslandals zu Hause statt. Politisch dagegenist das Land versucht, den Rückbauanzutreten. Offenheit und Schutzstehen sich jedenfalls diametral ge-genüber.Gleichzeitig ist die Europafrage weit-gehend pendent. Wer sie hängenlässt, der vergisst eines Tages, dasses zur Absicherung und Veranke-rung des errungenen Wohlstandesmöglicherweise Sprünge über deneigenen Schatten braucht.

Internationales NetzwerkDie Forschungsstelle für Informa-tionsrecht an der Universität St.Gallen(FIR-HSG) hat in Partnerschaft mit demInstitut für Medien- und Kommunika-tionsmanagement (MCM-HSG) einenZusammenarbeitsvertrag mit dem Berk-man Center for Internet & Society atHarvard University abgeschlossen. Zu-sammen mit dem Information + Innova-tion Policy Research Centre (i+i Centre)der Lee Kuan Yew School of PublicPolicy an der National University of Sin-gapore bilden die beteiligten Instituteein Forschungsnetzwerk, das sich überdrei Kontinente erstreckt. (red.)

Weitsichtiger Mittler mit hohem EngagementZur Emeritierung des Privat- und Wirtschaftsrechters Prof. Dr. Peter Nobel

Von Ruhestand wird bei Peter

Nobel in absehbarer Zukunft

keine Rede sein. Seine Energie

und seine intellektuelle Neugier

verhindern, dass er so schnell

zur Ruhe kommt und Stillstand

ist seine Sache ohnehin nicht.

Selbst Absolvent der HSG und im Jahr1973 mit einer St.Galler Dissertation zur«Europäisierung des Aktienrechts» pro-moviert, zog es Peter Nobel nach seinerAssistenzzeit in Zürich in die Praxis, woer nach kurzer Zeit in der Rechtsabteilungeines Medienkonzerns das Korsett desArbeitsverhältnisses als zu eng empfandund eine eigene Anwaltskanzlei in Züricheröffnete und zur Blüte brachte.Nach seiner Habilitation an der HSG über-nahm er hier ab dem Jahr 1982 Lehrauf-träge. Diese nebenamtliche Uni-Karriereführte den stets konstruktiv-kritischenAnwalt und Lehrer 1984 zur Titularpro-fessur. 1997wurde er zumExtraordinariusernannt. Auch hier war ihm das räumlicheKorsett zu eng und so ergriff er die Gele-genheit, in unmittelbarer Nähe der HSGein Haus für sich und die Assistenten zuerwerben, das er in grosszügiger Weiseden Studierenden und HSG-Angehörigenals Bibliothek und Begegnungsraum zurVerfügung stellte. Mit Unterstützung derWerner-Siemens-Stiftung wurde es 2009in die Verfügungsgewalt der MLE-Stiftungüberführt, wodurch dessen Status alsMLE-Haus zum Nutzen der Universität

und der Studierenden für die kommen-den Jahrzehnte gesichert werden konnte.

Dauerhafte Spuren an der HSGPeter Nobel hinterlässt an der HSG nichtnur materielle Spuren, sondern er hattrotz erfolgreicher Tätigkeit als Anwalt,Handelsrichter und Mitglied der Schwei-zerischen Bankenkommission auch ganzentscheidend zur Weiterentwicklung derLehre an der HSG beigetragen. Auch hiersprengte er Grenzen, indem er früh diebesondere Notwendigkeit der Verbin-dung von Wirtschaft und Recht in Lehre,

Wissenschaft und Praxis und die beson-deren Chancen, die sich dafür an derHSG bieten, erkannte. Er war massge-bend bei der Konzeption und der Umset-zung des neuen KombinationslehrgangsRechtswissenschaft mit Wirtschaftswis-senschaft beteiligt und hat entscheidenddazu beigetragen, diesen Lehrgang durchden International Academic Council unddie MLE-Stiftung akademisch und finan-ziell abzusichern. Für beide Ziele hat ersein Beziehungsfeld aus Politik, Wissen-schaft und Wirtschaftspraxis mit grossemEngagement eingebracht. Wer mit Enga-

gement und Weitblick erfolgreich Gren-zen sprengt, kann mit Widerständen kon-frontiert werden. Dies erlebte Peter No-bel, was ihm innerlich mehr zu schaffenmachte, als von aussen zu erkennen war.

Engagierter und sensibler KämpferHinter seiner mitunter etwas impulsivenArt, mit der er das durchsetzen wollteund weitestgehend konnte, was er fürrichtig hielt, steht eine feinsinnige, hoch-gebildete, auch sensible Persönlichkeitmit vielfältigen Interessengebieten undAktivitätsfeldern. Nebst seinem Interes-se für alle Objekte, die mit einem Motorbetrieben werden, beschäftigt sich PeterNobel intensiv mit Literatur und Kunst,ohne die übrigen angenehmen Dinge desLebens ausser Acht zu lassen. Sein Faiblefür Kunst kommt der HSG zugute, wo erseit vielen Jahren die Kunstkommissionpräsidiert. Seine Neigung, Grenzen zusprengen und sich nicht in ein Schemaeinpassen zu lassen, findet einen inte-ressanten Gegensatz bei seiner Passionals Kunstsammler, die er mit seiner FrauAnette teilt. Hier hat er sich gewissermas-sen «einpressen lassen» und mit der ge-meinsamen Sammlung von «Press Art» diesie während Jahrzehnten aufgebaut undausgebaut haben, nationale und interna-tionale Beachtung gefunden.Seine Fähigkeiten als Wissenschafter undHochschullehrer mit engem Praxisbezugsind der Konkurrenz nicht verborgen ge-blieben und so wurde er im März 2007von der Universität Zürich ehrenhalberzum Ordinarius für schweizerisches undinternationales Handels- und Wirtschafts-

Peter Nobel: Prägend für die Rechtswissenschaft an der HSG.Bild: Regina Kühne

Politikwissenschafter mit PraxisbezugProf. Dr. Hans Peter Fagagnini tritt nach 30 Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhestand

Auf Ende des laufenden Früh-

jahrssemesters tritt Prof. Dr. rer.

publ. Hans Peter Fagagnini in

den Ruhestand. Wie kaum ein

anderer Politikwissenschafter an

der HSG hat er es verstanden,

wissenschaftliche Reflexion und

politische Praxis zu verknüpfen.

Nach Berufslehre und Matura studierteHans Peter Fagagnini von 1966–1970 ander HSG Staatswissenschaften und warbei Professor Alois Riklin erster Assis-tent im Fach Politikwissenschaft. Nachder Promotion 1974 führte ihn seine be-rufliche Laufbahn rasch in die Zentrenschweizerischer Politik.

Wirtschaft undWissenschaftEr war von 1974–1988 Generalsekretärder CVP Schweiz, von 1988–1992 Vize-direktor im Bundesamt für Verkehr undvon 1993–1998 Generaldirektor der SBB.Als CEO leitete er in der Folge ein inter-nationales Transportunternehmen. Heu-te ist er Präsident der Swiss Academy forDevelopment und nimmt in Ausbildungund Beratung weitere Mandate wahr.Zudem wirkt er als gesuchter Referentzu Themen der schweizerischen Politik,vor allem zum Verhältnis von Staat undWirtschaft, zu Fragen des Managementsöffentlicher Institutionen sowie zu denHerausforderungen in Verkehrspolitikund Verkehrswirtschaft.Trotz intensiven beruflichen Engage-ments stellte sich Hans Peter Fagagniniüber drei Jahrzehnte der HSG zur Ver-fügung. Seit 1980 hat er regelmässig

unterrichtet, im früheren Staatswissen-schaftlichen Lehrgang die Pflichtkurse«Einführung in die Politikwissenschaft»,«Politische Systeme im Vergleich» und «Po-litikfeldanalyse», seit der Bologna-Reformim Kontextstudium die stark nachgefrag-te Veranstaltung «Wirtschaft und Politik».Darüber hinaus betreute er viele Dip-lom-, Bachelor- und Master-Arbeiten undmehrere Dissertationen. Gestützt auf dieHabilitationsschrift «Föderalistischer Auf-gabenverbund in der Schweiz» ernannteihn die HSG 1990 zum Privatdozentenfür Politikwissenschaft, 1994 zum Titular-professor. Als Ratgeber steht er verschie-denen HSG-Instituten zur Verfügung. Erwar Mitglied der Geschäftsleitenden Aus-schüsse von ior/cf-HSG und IDT-HSG, ergehört dem Ausschuss des SEW-HSG anund ist GLA-Präsident der Forschungsstel-le für Logistikmanagement.

Ein Politikwissenschafter kann seinemFachaufunterschiedlicheWeiseRelevanzverleihen. Hans Peter Fagagnini hat diesgetan, indem er politikwissenschaftlicheKonzepte, Befunde und Theorien her-angezogen hat, um damit wichtige Ge-genwartsprobleme der schweizerischenPolitik neu zu beleuchten und in grössereZusammenhänge zu stellen. Leitend istfür ihn stets die Idee, dass Politikwissen-schaft nur etwas taugt, wenn sie prak-tisch wird, also das politische Handelnkritisch informieren kann. Beleg dafürsind vor allem auch seine zahlreichen Pu-blikationen, etwa zum schweizerischenParteienwesen, zum Föderalismus undzu politischer Führung.

Hilfsbereit und zuverlässigDie Studierenden haben Hans Peter Fa-gagnini geschätzt, weil er trotz starker be-

Hans Peter Fagagnini:Wissenschafter mit Blick auf Gesellschaft und Gegenwart.Bild: Regina Kühne

recht berufen. Trotz dieser Ernennungund gewisser Enttäuschungen, die er inSt.Gallen erlebte, hat er sein Engagementzum Wohle der Studierenden und desBLE/MLE-Lehrgangs weitergeführt, undes ist zu hoffen, dass er dieses weitsichtigeEngagement auch nach der nun bevorste-henden Emeritierung beibehalten wird.

Prof. Dr. Robert Waldburger

Zufall Gerechtigkeit?

Öffentliche Abschiedsvorlesungvon Prof. Dr. Peter Nobel zumThema: «Zur Gerechtigkeit bei Fried-rich Dürrenmatt (aus der Rück-Sicht ei-nes Wirtschaftsrechtlers)», 11. Mai 2010,18.15 Uhr, Raum 09-011.«Gerechtigkeit» ist zurzeit ein unter Ju-risten wieder viel diskutierter Begriff.Jedem das Seine nach der Krise. FürFriedrichDürrenmattwarGerechtigkeitder «Generalbass» seines Werkes. DieVorlesung lässt wesentliche Teile sei-nes Werkes Revue passieren, mit einemAkzent auf seinen Auseinandersetzun-gen über diese Gerechtigkeit, die auchim «Monstervortrag» über Recht undGerechtigkeit stattfindet. Kann mandaraus, und etwa aus dem «Besuch derAlten Dame», noch etwas lernen? War-um tragen alle plötzlich gelbe Schuhe?Man kann lernen, dass der Gang desRechtes oft so fatal und zufallsbedingtist, dass an die Stelle grosser Theoriemehr Bescheidenheit treten sollte.

ruflicher Beanspruchung stets erreichbarwar und hilfsbereit zur Verfügung stand.Mit seiner nachdenklich-nüchternen Art,seiner Zuverlässigkeit und seiner Of-fenheit ist er immer ein willkommenerGesprächspartner und Kollege gewesen.Die Universität St.Gallen ist ihm für seinelangjährige engagierte Tätigkeit sehr zumDank verpflichtet.

Prof. Dr. Dr. Roland Kley

Page 8: HSG Blatt Nr. 2 2010

Das konservative Lager von Präsident Nicolas Sarkozy musste bei den französischen Regionalwahlen eine empfindliche Niederlage einstecken.

Auf dem Festland entschieden sich die Wähler in 21 von 22 Regionen gegen die Regierungspartei. Die UMP und ihre Verbündeten erhielten nur rund

35 Prozent der Stimmen. Die links-grüne Opposition verzeichnete mit rund 54 Prozent einen Erfolg. Auch der rechtsradikale Front National schnitt

mit 9 Prozent stark ab. Christoph Frei, Titularprofessor für Politikwissenschaft an der Universität St.Gallen (HSG), erläutert Hintergründe.

«Frankreich braucht die Sechste Republik»

Nicolas Sarkozy hat ein vernich-tendes Ergebnis bei den Regional-wahlen erzielt. Ist damit das En-de der «Ära Sarkozy» eingeläutet?Christoph Frei: Die Vermutung liegtzwar nahe, Regionalwahlen haben abernur eine beschränkte Aussagekraft überdie Verschiebung der politischen Kräf-teverhältnisse in Frankreich. Als Zwi-schenwahlen liefern sie allenfalls Mo-mentaufnahmen der politischen Stim-mung, verlässliche Trendangaben sindsie nicht. Interessant wird es bei denPräsidentschaftswahlen.

Ging es vor dem Hintergrund der Wirt-schaftskrise diesmal nicht um mehr?Frei: Das wäre dann der Fall, wenn dieRegionen ganz allgemein mehr Kom-petenzen hätten. Im politischen SystemFrankreichs spielen sie jedoch eine un-bedeutende Rolle. Auch, weil es sichum junge Strukturen handelt, es gibt sienoch nicht einmal 30 Jahre.

Kann man dieses Wahlergebnis aberzumindest als Protest gegen die Reform-politik Sarkozys verstehen?Frei: Unbedingt. Marktliberale Reform-vorhaben haben es in Frankreich immerschwer, im Schatten der Finanz- undWirtschaftskrise sind sie praktisch chan-cenlos. Sollten die Arbeitslosenzahlenweiter ansteigen, ist der soziale Friedebedroht. Ein wohlhabender Mittelstandist in Frankreich eher Ausnahme als Re-gel, viele Menschen müssen kämpfen,die Stimmung ist gereizt. Auf dem wirt-schaftlichen und sozialen Feld sehe ichnach wie vor die grössten Herausforde-rungen für die Regierung.

Dominique de Villepin, einer der par-teiinternen Rivalen, möchte eine eige-ne Partei gründen. Hat sich SarkozysMethode, seine Gegner einzubinden,erschöpft?Frei: Bisher hat dieses Modell recht gutfunktioniert. Mit der Aufnahme von So-

zialisten in seine Regierung treibt derPräsident mit einigem Geschick Kei-le in die Opposition. Gegnerschaftkommt aber auch aus den eigenenReihen, zumal sich selbst dort nichtjeder Konkurrent einbinden lässt. Do-minique de Villepin ist ein gutes Bei-spiel dafür. Mit François Baroin hat sichSarkozy soeben ein Patenkind Chiracsals Haushaltsminister in die Regierunggeholt. Erstes Ziel eines jeden Präsiden-ten ist nicht, die Welt zu retten, sonderndie eigene Position längstmöglich zuhalten. Auch in Frankreich schaut dieElite zuerst für sich selbst.

Wie beurteilen Sie das Zweckbündnisaus Parti Socialiste, Grünen und Kom-munisten?Frei: Die französische Parteienland-schaft ist nach wie vor zerklüftet,Parteien bleiben in erster Linie Wahl-kampfmaschinen für einzelne Persön-lichkeiten. Sowohl im linken als auchim rechten Lager wird um interneHierarchien gestritten. Ob das linksgrü-ne Bündnis Bestand haben wird, ist vondaher keineswegs sicher.

Wie schätzen Sie den Einfluss desrechtsextremen Front National ein? IstLe Pen der Profiteur eines schwächeln-den Sarkozy?Frei: Wahlerfolge des Front Nationalsind immer auch als Ohrfeigen für dieetablierten Kräfte zu werten. Sarkozy istes nicht gelungen, den Rechtsextremendas Wasser gänzlich abzugraben. DerFront National rührt in seinem Wahl-kampf stets an die Angst vor sozialemAbstieg– in schwierigenZeitenmit grös-serem Erfolg.

Unabhängig vom Front National: Wasbedeuten diese Wahlen für den euro-päischen Prozess?Frei: Für die Europäische Union sindsie unerheblich. Umgekehrt lässt sichsagen, dass Europa für Frankreich der

Widersprechen sich diese beiden Hal-tungen nicht? Staatsglaube auf der ei-nen Seite und Protest auf der anderen?Frei: In der Tat – und das «Referendumder Strasse» kann jede Vorlage zu Fallbringen. Auf ein Reformpaket folgenstets Proteste der jeweiligen Gegner-schaft. Ist deren Droh- und Störpoten-zial genügend gross, verschwindet dieReform in der Schublade. Das ist der fürFrankreich noch immer typische Ablauf.

Welche Rolle spielen die Gewerkschaftenin diesem Zusammenhang?Frei: Der Organisationsgrad der fran-zösischen Arbeitnehmer ist unter zehnProzent gesunken. Gleichwohl ist ih-re Bedeutung als Vetospieler vor allemim öffentlichen Sektor stark geblieben.Generell lässt sich sagen, dass inter-mediäre Strukturen zwischen Staat undIndividuum schwach ausgebildet sind.Neben den Gewerkschaften haben na-mentlich Kirche und kommunistischePartei in den letzten 50 Jahren stark anEinfluss verloren. Eine aktivere Bürger-gesellschaft ist nicht an ihre Stelle ge-treten. Der Staat hat sich in Frankreichunersetzlich gemacht – nicht nur ausbetriebswirtschaflicher Sicht ein gravie-render Fehler.

Wie kann Frankreich reformiert wer-den?Frei: Das politische System ist weitge-hend blockiert. Es mag zynisch klingen,aber im Grunde bergen nur noch KrisenReformpotenzial. Die Fünfte Republiksteht in ihrem Fundament zu schief,als dass sie längerfristig Bestand habenkönnte. Die politische Elite zementiertden Status quo. Auch Sarkozys Aktivis-mus wird keine Sechste Republik ausder Taufe heben. Dazu fehlt der Druck,fehlt ein externer Schock. Denken Siean eine Arbeitslosigkeit von 15 Prozentmit allen sozialen Folgen.

Interview: Annkathrin Heidenreich,Markus Zinsmaier

Hand der Exekutive. Diese machtpoliti-sche Schieflage ist das Resultat einer Ver-fassungsreform, die Charles de Gaullevor 50 Jahren in der Geburtsstunde derFünften Republik durchsetzen konnte.Unter dem Eindruck chronischer Insta-bilität zur Zeit der Dritten und ViertenRepublik wollte er eine radikale Stär-kung der Exekutive, «un gouvernementdigne de ce nom».

Was bedeutet dies für die französischeGesellschaft?Frei: Alles Gute kommt von oben. DasVolk soll der Elite vertrauen. In Wirk-lichkeit wird die Kluft zwischen eineraggressionsbereiten Basis einerseitsund einer technokratischen «classe po-litique» anderseits wieder grösser. Diebeste Möglichkeit des Bürgers, seinenUnmut kundzutun, bleibt das «Referen-dum der Strasse».Die «journées», nationale Protesttage al-so, haben lange Tradition. Im Gegen-satz etwa zum republikanischen Systemder Schweiz ist Volkes Stimme in Frank-reich institutionell nicht verankert; eineruhige, nachhaltige Emanzipation desBürgers durch Mitbestimmung hat niestattgefunden.Was Wunder, wenn es bis heute nichtgelungen ist, den Rückgriff auf Gewaltals politisches Instrument und «Lö-sungsmuster» institutionell aufzufan-gen und zu kanalisieren. ZerschlageneSchaufenster versprechen nach wie vorschnellere Resultate als Formulare.

Welche Erwartungen stehen hinter die-sen Protesten?Frei: Noch stärker als in anderen Län-dern fordert die Bevölkerung in Frank-reich Schutz und Sicherheit von staatli-cher Seite. Fast ein Viertel aller Erwerbs-tätigen empfangen ihren Lohn vomStaat und seinen Agenturen. So wenigdie Franzosen der Regierung trauen, sosehr bauen sie nicht nur in der Krise aufeinen aktiven Staat.

Tendenz nach an Attraktivität verliert.Im Zuge ihrer bisherigen Entwicklungwar die Union stets ein Vehikel französi-scher Interessenpolitik. Als Resultat vonErweiterungen nach Mittel-, Süd- undOsteuropa schwimmen Frankreich dieFelle davon. Ich denke zum Beispiel andie Bauern.

Im Land selbst versucht man sich fürdie Dezentralisierung stark zu machen.Frei: Das ist uralte Technik und Fas-sade. Man dezentralisiert politisch undrezentralisiert auf der fiskalischen Seite.Die Steuerautonomie in den Regionen,Departements und Gemeinden bleibtdrastisch beschränkt. Dezentralisierungund «new public management» findenvor allem auf der rhetorischen Ebenestatt. Über 80 Prozent des gesamtenSteueraufkommens werden von Parisaus verwaltet.

Was macht dieses politische System sobesonders?Frei: Eine wichtige Ursache des fran-zösischen Sonderwegs ist die seit Jahr-hunderten zentralisierte Grundstruktur.Die politische Kultur trägt nach wie vorstaatsfeudalistische Züge. Noch immerhat das Land viel Mühe mit Gewalten-teilung in horizontaler und vertikalerRichtung. Demokratie bleibt radikalrepräsentativ ausgestaltet. Der Bürgerwird gewissermassen kaltgestellt. Erwählt Parlament und Präsidenten – undsoll ansonsten tunlichst schweigen. Seitnunmehr 200 Jahren entbehren die fran-zösischen Steuerzahler jeder legalenund selbstinitiierten Möglichkeit, Formund Inhalt des Gemeinwillens verbind-lich mitzubestimmen.

Trotzdem vertritt das Parlament offizielldie Interessen der Bürger in Frankreich?Frei: Offiziell schon. In ihrer derzeiti-gen Ausgestaltung sind aber beide Kam-mern zahnlose Tiger. Die Souveränitätbleibt bemerkenswert ungeteilt in der

Bild: Hanspeter Schiess

Experten-Gespräch 19.April 2010 8

Prof. Dr. Christoph Frei: «Der Staat hat sich in Frankreich unersetzlich gemacht – nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein gravierender Fehler.»