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Die Ursachen für eine Nachgärungliegen oft bei zu geringen Entnah-memengen beziehungsweise beider Tatsache, dass die Silogrösse

nicht dem Tierbestand angepasst ist.Doch auch Fehler bei der Silobefüllungoder bei der Verdichtung und Abde-ckung begünstigen Nachgärungen. EineÜbersicht über die Ursachen und Folgender Nachgärungen ist in der Tabelle dar-gestellt.

Hefepilze sind schuld Hefepilzesind sowohl mit als auch ohne Sauer-stoff aktiv. Ohne Sauerstoff vergären sieden Restzucker zu Alkohol. Besondersaktiv sind sie jedoch unter Lufteinfluss.In diesem Fall bauen sie den Restzuckerund die Milchsäure ab und produzierenneben Kohlendioxid und Wasser auchWärme. Mit dem Säureabbau steigt derpH-Wert wieder an, wodurch Schim-melpilze und Fäulnisbakterien in ihremWachstum gefördert werden. Die Hefenvertragen keine Essig- und Buttersäure.So erklärt sich, dass die guten Silagenmit hohen Restzucker- und Milchsäure-Gehalten anfälliger auf Nachgärungensind.

Luft begünstigt Hefepilze Wenndas Siliergut schlecht verdichtet und ab-gedeckt wird, bleibt die Luft nach demEinsilieren länger im Silo. Unter diesenBedingungen können sich die Hefen be-reits nach dem Einsilieren stark vermeh-ren. Solange das Silo dann luftdicht ver-schlossen bleibt, passiert wenig. Sobalddas Silo aber geöffnet wird, ist die Sila-ge wiederum der Luft ausgesetzt unddie Hefen werden erneut aktiv. Je ge-ringer die Silage verdichtet ist, desto tie-fer kann die Luft in die Silage eindrin-

gen. Wenn unter solchen Bedingungennicht genügend Futter entnommenwird, entwickeln sich die Hefen und dieSchimmelpilze in tieferen Schichten derSilage.

Milde Winter erhöhen RisikoHohe Aussentemperaturen fördern dieEntwicklung der Hefen ebenfalls. Wäh-rend sich die Hefepilze unter 10°C kaumvermehren, entwickeln sie sich bei Tem-peraturen von über 20°C explosionsar-tig. In milden Wintern oder auch beider Verfütterung von Maissilagen imSommer steigt die Wahrscheinlichkeitvon Nachgärungen. Die Silage kannaber auch warm sein, weil sie bei ho-hen Aussentemperaturen einsiliert wur-de und sich noch nicht abgekühlt hat.Deshalb Achtung: Noch nicht abge-kühlte Silagen sind anfälliger für Nach-gärungen. Hohe Temperaturen im Silobegünstigen nach der Siloöffnung dieEntwicklung der Hefen.

Siliermitteleinsatz Neben den si-liertechnischen Massnahmen lassensich Nachgärungen mit Siliermittelnverhindern. Zu nennen sind hierSiliersäuren und -salze, Harn-stoff, biologische Siliermittelauf der Basis von heterofer-mentativen Milchsäure-Bak-terien sowie Kombiproduktebestehend aus chemischenKomponenten und homo-fermentativen Milchsäure-Bakterien. Eine gleichmässi-ge Verteilung und dieEinhaltung der empfohlenenSiliermittel-Dosierungen isteine Voraussetzung für einegute Wirkung.

Die klassischen chemischen Siliermit-tel aus Propionsäure, Benzoat und Kali-umsorbat wirken gut gegen Nachgärun-gen, sind aber teuer. Eine Alternativestellen die biologischen Siliermittel mitheterofermentativen Milchsäure-Bakte-rien dar. Der enthaltene Stamm Laktob-acillus buchneri bildet neben Milchsäu-re auch Essigsäure, die das Wachstumder Hefen einschränkt. Allerdings gehtdie Essigsäure-Bildung mit 2 % höherenTrockensubstanz-Verlusten beim Silie-ren einher.

Kombiprodukte müssen streng nachden Gebrauchsanweisungen eingesetztwerden, da sonst die Gefahr besteht,dass die Milchsäure-Bakterien durch diechemischen Substanzen gehemmt be-ziehungsweise abgetötet werden. Zu-dem muss das im Wasser

NACHGÄRUNGEN Mais ist ein hervorragendes Futter, das sich sehr gut silieren lässt. Doch gerade die guten Silagen sind wegen der hohen Restzucker-und Milchsäure-Gehalte besonders anfällig für Nachgärungen.

Gute Maissilagen am meistengefährdet

Ueli Wyss

PFLANZENBAU

Der Trockensubstanz-Gehalt der ganzenPflanzen sollte beimMaissilieren 30 bis35 % betragen.

UFA-REVUE · 9 2009 43

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aufgelöste Gemisch innerhalb wenigerStunden appliziert werden.

Silierregeln Zusammengefasst sindbeim Maissilieren folgende Punkte er-folgsentscheidend:• Erntezeitpunkt:

Wenn der Mais zu früh geerntet wird,weist er tiefere Energiegehalte auf.Zudem fällt Sickersaft an und wegenhöheren Restzucker-Gehalten erge-ben sich teilweise Probleme mitNachgärungen. Wenn der Mais zuspät geerntet wird, ist die Restpflan-ze verholzt, was eine schlechte Ver-dichtung sowie ein erhöhtes Nachgä-rungsrisiko zu Folge hat. Achtung:Nicht nach dem Kalender, sondern

der unterste Teil des Stängels wasser-und rohfaserreich ist, können durcheine höhere Schnitthöhe die Gehalts-werte und auch der NEL-Gehalt be-einflusst werden. Auch Powermaisweist höhere Energiegehalte auf. Hierwerden mit einer speziellen Erntema-schine jeweils zwei Reihen als Ganz-pflanzen und bei zwei Reihen nur dieKolben geerntet.

• Häcksellänge: Durch optimales Häck-seln (5 bis 8 mm) lässt sich das Futterbesser verdichten und die gewünsch-te Milchsäuregärung setzt rasch ein. Jetrockener der Mais ist, desto kürzermuss er gehäckselt werden, um einegute Verdichtung zu ermöglichen.

• Verdichtung und Abdeckung: Da die

• Siliermittel: Nur das richtige Siliermit-tel, das in der empfohlenen Mengegleichmässig verteilt wird, versprichteinen Erfolg.

• Siloöffnung: Erst vier bis sechs Wo-chen nach dem Einsilieren dürfen dieSilos geöffnet werden. Dadurch blei-ben die Silagen stabiler und wenigeranfällig für Nachgärungen.

• Silageentnahme: Wird zu wenig Sila-ge entnommen und dabei die ver-bleibende Futterschicht im Siloaufge lockert, sind Probleme mitNach gärungen vorprogrammiert. Dieempfohlenen Entnahmemengen be-tragen im Hochsilo während demWinter 10 cm, im Sommer 15 cm proTag. Bei der Entnahme mit Silofräsesind auch etwas geringere Mengenmöglich. Im Fahrsilo sollte währenddem Winter 1 m pro Woche ent-nommen werden, im Sommer min-destens 1.5 m pro Woche. �

PFLANZENBAU

Autor Ueli Wyss, ForschungsanstaltAgroscope Liebefeld-Posieux (ALP),1725 Posieux

Alle zurzeit von der ForschungsanstaltAgroscope Liebefeld-Posieux (ALP)bewilligten Produkte zur Vorbeugungvon Nachgärungen sind auf der Liste Bunter www.alp.admin.ch (Themen –Fütterung – Futtermittel – Konservie-rungsmittel) aufgeführt.

Die Produkte der LANDI finden Sieunter www.landi.ch (Pflanzenbau –Pflanzenschutz – Konservierungsmittel).

INFINFO BOXBOXINFO BOXINFO BOXwww.ufarevue.ch 9 · 09

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Tabelle: Ursachen und Folgen von NachgärungenEinsilieren Siliergut und Luft• ungenügende Verdichtung Hefen entwickeln sich • Aufbau einer Hefepopulation• undichte Silos• nicht luftdichte AbdeckungLagerung keine Luft (gute Bedingungen) • Silagen sind stabil

• teilweise alkoholische GärungLuft (schlechte Bedingungen) • Silagen verderben bereits

während der LagerungEntnahme Silage + Luft • Silagen werden warm• zu geringe Entnahmemengen Hefen werden wieder aktiv • Nährstoffverluste• Auflockerung der Oberfläche Vermehrung weiterer Schadorganismen • Silagen verderben

(beispielsweise Schimmelpilze) • Rückgang der Futteraufnahme

nach dem Entwicklungsstadium derPflanzen silieren, da dieses von denWitterungsbedingungen (Tempera-tur) abhängt! Auf www.alp.admin.ch(Dienstleistungen – Maisreifegrad)kann die Silomaisreife online berech-net werden.

• Schnitthöhe: Üblicherweise wird Maiszirka 20 cm hoch abgeschnitten. Da

Häcksler immer grösser und leis-tungsfähiger werden, muss der Ver-dichtung – via Walzen beim Flachsilooder via Wasserpresse – eine beson-dere Beachtung geschenkt werden.Die Walzarbeit ist der wichtigsteSchritt beim Silieren! Einer luftdich-ten Siloabdeckung kommt ebenfallseine hohe Bedeutung zu.

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